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INHALT
04 Vorwort des Vorsitzenden des Gesellschafterausschusses
06 Vorwort der Geschäftsführung
08 Im Jahresvergleich 2006 – 2011
09 Gesellschafter und Organe
10 Lagebericht
12 Das Geschäftsjahr 2011 im Überblick
16 Meilensteine 2011
18 Absatzentwicklung
20 Erdgasversorgung in Tirol
22 Flächenversorgung / Tankstellennetz
24 Fernwärme
27 Energieanlagenmanagement / EFM – Energy Facility Management
29 Upstream
30 Vermögens-, Finanz- und Ertragslage
34 Das neue Gaswirtschaftsgesetz (GWG) 2011
35 Finanzinstrumente und Risikobericht
37 Beteiligungen
40 Ausblick auf das Jahr 2012
42 Sonstige Geschäftsaktivitäten – „Energie ist unser Geschäft“
44 Flächenversorgung
47 Eigenes Erdgas, Märkte
48 Verkehr
50 Fernwärme
52 Energieanlagenmanagement / EFM – Energy Facility Management
54 Biogas
56 Jahresabschluss
58 Bilanz zum 31.12.2011
60 Gewinn- und Verlustrechnung 2011
61 Anhang
76 Bestätigungsvermerk
78 Impressum
INHALT
54
GESCHÄFTSBERICHT 2011 VORWORT DES VORSITZENDEN DES GESELLSCHAFTERAUSSCHUSSES
Der TIWAG-Konzern war auch im Jahr 2011 wieder das ertrags-
stärkste Unternehmen im Eigentum des Landes Tirol. Dieser
Erfolg ist das Ergebnis einer jahrelang konsequent verfolgten Stra-
tegie, in deren Mittelpunkt solides Unternehmenswachstum, das
Streben nach größtmöglicher Autonomie und Sicherheit unserer
Energieversorgung, Umweltbewusstsein sowie stabile und wett-
bewerbsfähige Preise für unsere Kunden stehen. Stets unserer
Verantwortung bewusst und unserem Auftrag als bedeutendstes
Infrastrukturunternehmen des Landes verpflichtet sichern wir
damit Arbeitsplätze, regionale Wertschöpfung sowie die inter-
nationale Konkurrenzfähigkeit unserer heimischen Betriebe und
leisten einen wertvollen Beitrag zur Erhaltung des Wohlstandes
und der Lebensqualität in Tirol.
Die TIGAS hat diese ambitionierten und herausfordernden
Unternehmensziele auch im abgelaufenen Berichtsjahr wieder
sehr erfolgreich und engagiert unterstützt. Im Kerngeschäfts-
bereich Erdgasversorgung sticht neben dem weiteren dynamischen
Wachstum im Heimmarkt und der Ausweitung der Geschäfts-
tätigkeit in neue benachbarte Märkte vor allem der nunmehr
durch das Upstream-Engagement in der Nordsee erreichte
Zugang zu Erdgas aus eigenen Quellen ins Auge. Damit wer-
den die Wettbewerbsfähigkeit der TIGAS und die Sicherheit
der heimischen Erdgasversorgung entscheidend und nachhaltig
gestärkt und es wird eine wichtige Voraussetzung geschaffen,
den im Vergleich aller österreichischen Landesversorgungs-
gesellschaften günstigsten Erdgaspreis auch in Zukunft zu
erhalten.
Mit dem Bau der Wärmetransportschiene Innsbruck – Wattens
realisiert die TIGAS ein innovatives und zukunftsweisendes
Großprojekt im zentralen Tiroler Siedlungs- und Industrieraum.
Durch das Vorhaben werden mit der im laufenden Jahr zu
erwartenden Fertigstellung diverse bisher als Versorgungsinseln
operierende Energieinfrastrukturen zusammengeschlossen und
dadurch bedeutende Synergiepotenziale genutzt und die Energie-
effizienz der Systeme deutlich gesteigert. Vor allem aber werden
den Zielsetzungen der Tiroler Energiestrategie 2020 folgend
bisher ungenutzte Energiepotenziale aus industrieller Abwärme
einer energiepolitisch gewünschten und energiewirtschaftlich
sinnvollen Verwertung zugeführt.
Durch ihre ambitionierte und diversifizierte Geschäftstätigkeit
hat sich die TIGAS zum bedeutendsten Energieversorgungs-
und Energiedienstleistungsunternehmen am Tiroler Wärme-
markt entwickelt. Besonders erfreulich dabei ist, dass dieser
konsequente Wachstumskurs nunmehr schon durch das seit
mehreren Jahren in Folge beste Geschäftsergebnis der
Unternehmensgeschichte begleitet wird.
Die TIGAS wird ihren auf solides Wachstum ausgerichteten Weg
auch in Zukunft erfolgreich weiterbeschreiten und damit ihre
Position am regionalen Wärmemarkt weiter behaupten und
ausbauen. Sie ist und bleibt damit ein zentraler Baustein im viel-
fältigen Leistungsangebot des TIWAG-Konzerns und somit auch
ein wichtiger und stabiler Eckpfeiler einer umweltfreundlichen,
sicheren und preiswerten Tiroler Energieversorgung.
Vorstandsvorsitzender Dr. Bruno Wallnöfer
Vorsitzender des Gesellschafterausschusses
der TIGAS-Erdgas Tirol GmbH
VORWORT DES VORSITZENDENDES GESELLSCHAFTERAUSSCHUSSES
Vorstandsvorsitzender Dr. Bruno Wallnöfer, Vorsitzender des Gesellschafterausschusses der TIGAS-Erdgas Tirol GmbH
76
Zu diesem Zweck errichtet die TIGAS eine regionale Fernwärme-
schiene zwischen Innsbruck und Wattens, in der bisher ungenutzte
Abwärmepotenziale einer ökologisch und ökonomisch sinnvollen
Nutzung zugeführt werden. Im abgelaufenen Geschäftsjahr konnten
Teilabschnitte dieser Fernwärmeschiene fertiggestellt und neben
Kunden in Innsbruck auch bereits erste Kunden in Volders mit
Fernwärme versorgt werden. Durch den Aufbau und Betrieb dieses
innovativen und zukunftsorientierten Energie-Infrastrukturprojektes
wird es möglich sein, beträchtliche Reduzierungen gesundheits-
schädlicher Feinstaubemissionen und umweltschädlicher Treibhaus-
gase im Tiroler Zentralraum zu erreichen.
Ein weiterer Tätigkeitsschwerpunkt der Unternehmensaktivitäten
liegt im Aufbau des neu entwickelten Geschäftsbereiches Energiean-
lagenmanagement / EFM Energy Facility Management für Industrie-
und Gewerbekunden. Wir bieten im Rahmen von speziellen
Energiekooperationen – nach den spezifischen Anforderungen
unserer Kunden – das jeweils gewünschte Energieprodukt an. Als
bisher größtes Projekt wurde im Spätherbst 2011 für einen energie-
intensiven Industriebetrieb eine Gasturbine mit einer elektrischen
Leistung von 4,5 MW errichtet und wird seither von der TIGAS
betrieben. Der erzeugte Strom und die dabei anfallende Wärme
werden dem Kunden geliefert. Die Überschusswärme wird in die
Fernwärmetransportschiene eingespeist.
Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass sich die TIGAS
im fünfundzwanzigsten Jahr ihrer operativen Geschäftstätigkeit auf
einem ambitionierten Wachstumskurs befindet und ihre Geschäfts-
aktivitäten erfolgreich erweitert hat. In den vergangenen Jahren hat
sich die TIGAS vom Erdgaslieferanten zum umfassenden Energie-
dienstleister entwickelt.
Für die Erreichung unserer ambitionierten Ziele und den besonders
erfreulichen Geschäftserfolg 2011 zeichnen in einem hohen Maße
unsere kompetenten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verantwortlich,
die sich den großen und ständig wandelnden Herausforderungen
stets sehr engagiert stellen. Dafür sprechen wir ihnen unseren
besonderen Dank und unsere Anerkennung aus.
Die Geschäftsführung
Dipl.-Ing. Richard Mastenbroek Dr. Philipp Hiltpolt
Die politischen Umbrüche in zahlreichen für die Energieversorgung
der Weltwirtschaft bedeutenden arabischen Staaten und die Atom-
katastrophe in Fukushima setzten im abgelaufenen Berichtsjahr die
turbulente Entwicklung auf den globalen Energiemärkten fort. Die
Befürchtungen daraus resultierender Verknappungen der verfügba-
ren Energieressourcen einerseits und dämpfender Auswirkungen auf
die Konjunktur andererseits führten zu sehr volatilen Entwicklungen
der Energiepreise. In diesem schwierigen Umfeld hat die TIGAS ihre
Position als der günstigste Erdgasanbieter im Vergleich der Landes-
gasversorger Österreichs weiter halten und das Geschäftsjahr 2011
nunmehr schon in mehrjähriger Folge mit dem bisher besten Ergeb-
nis ihrer Unternehmensgeschichte abschließen können.
In der operativen Geschäftstätigkeit konnte die TIGAS im Kernge-
schäftsbereich Erdgas ihren soliden Wachstumskurs weiter fortset-
zen und in weiteren regionalen Nachbarmärkten die Belieferung von
Kunden aufnehmen sowie die neuen Geschäftsfelder erfolgreich
weiterentwickeln.
Die TIGAS hat das bestehende Erdgasversorgungssystem der regen
Nachfrage Rechnung tragend ausgebaut und verdichtet sowie in den
Gemeinden Breitenbach, Pians und Sautens mit dem Netzaufbau
begonnen. Der Kundenzuwachs nahm dem Trend des Jahrs davor
folgend weiter zu.
Trotz dieses Kundenzuwachses ist der Absatz in Tirol temperatur-
bedingt geringfügig gesunken. Durch die Lieferaufnahme an Kunden
in Ostösterreich und die Ausweitung der Vertriebstätigkeit in den
bereits belieferten Fremdmärkten konnte der Gesamtabsatz jedoch
gesteigert werden.
Für die künftige Entwicklung von weitreichender strategischer Bedeu-
tung ist das über die letzten Jahre hindurch forcierte Upstream-Enga-
gement im Rahmen der Beteiligungen an der Bayerngas GmbH und
an der Explorationsgesellschaft Bayerngas Norge AS. Die TIGAS hat
die im Jahr 2005 erworbene Beteiligung an der Bayerngas GmbH von
6 % auf 10 % erhöht. Die Bayerngas Norge AS hat die Produktion bei
zwei weiteren Gasfeldern aufgenommen. Die Beteiligungen verschaffen
der TIGAS Zugang zu eigenem Erdgas.
In den vergangenen Jahren hat sich die TIGAS im Interesse einer den
zukünftigen umweltpolitischen Anforderungen Rechnung tragenden
Energieversorgung intensiv für eine Entwicklung neuer Geschäftsbe-
reiche engagiert. Ein Schwerpunkt wird dabei auf die Erzeugung von
Fernwärme durch bereits verfügbare Energieressourcen gelegt.
GESCHÄFTSBERICHT 2011 VORWORT DER GESCHÄFTSFÜHRUNG
VORWORT DER GESCHÄFTSFÜHRUNG
Dr. Philipp Hiltpolt, kaufmännischer Geschäftsführer (li), Dipl.-Ing. Richard Mastenbroek, technischer Geschäftsführer (re)
8 98
IM JAHRESVERGLEICH GESESLLSCHAFTER UND ORGANE
GESCHÄFTSBERICHT
2006 2007 2008 2009 2010 2011
ERDGASABSATZ
(Netz Tirol) in MWh 3.211.901 3.208.568 3.261.896 3.111.402 3.324.192 3.197.602
UMSATZERLÖSE 1
in Mio € 131,8 128,2 151,5 134,1 143,0 157,1
INVESTITIONEN SACHANLAGEN
in Mio € 31,4 31,9 19,1 15,6 20,2 31,1
ERGEBNIS DER GEWÖHNLICHENGESCHÄFTSTÄTIGKEIT (EGT)
in Mio € 0,1 0,1 0,1 13,3 16,1 20,1
AUSBAU FLÄCHENVERSORGUNG 2
in km/Jahr 136 130 99 62 60 86
TARIFKUNDEN (ZÄHLERANLAGEN)
29.740 31.553 33.335 34.757 36.288 37.964
MITARBEITER/INNEN
Durchschnitt/Jahr 54 54 54 55 57 62
IM JAHRESVERGLEICH GESELLSCHAFTER UND ORGANE
1) inkl. Erdgasabgabe 2) Niederdrucknetz bis 4 bar inkl. Hausanschlussleitungen
Gesellschafter Anteile der Gesellschafter am Nominale zum 31.12.2011
€ in %
TIWAG-Tiroler Wasserkraft AG 56.686.900,00 86,00
Innsbrucker Kommunalbetriebe Aktiengesellschaft 9.228.100,00 14,00
Summe 65.915.000,00 100,00
Vorstandsvorsitzender Dr. Bruno Wallnöfer (Vorsitzender)
TIWAG-Tiroler Wasserkraft AGVorstandsdirektor Dipl.-Ing. Alfred Fraidl
Mag. Thomas Trattler
LAbg. a. D. Dr. Dietmar Bachmann
Vorstandsvorsitzender Dipl.-Ing. Harald Schneider Innsbrucker Kommunalbetriebe Aktiengesellschaft
Dr. Philipp Hiltpolt
Dipl.-Ing. Richard Mastenbroek
GESELLSCHAFTER
GESELLSCHAFTERAUSSCHUSS
GESCHÄFTSFÜHRUNG
1110
LAGEBERICHT
DAS GESCHÄFTSJAHR IM ÜBERBLICK
12 13
LAGEBERICHT DAS GESCHÄFTSJAHR IM ÜBERBLICK
Die TIGAS hat auch im Geschäftsjahr 2011
ihren auf solides und nachhaltiges Wachstum
ausgerichteten Kurs erfolgreich fortgesetzt. In
den Kerngeschäftsbereichen Verteilung und
Verkauf von Erdgas konnte durch den Aufbau
von Versorgungssystemen in drei weiteren
Tiroler Gemeinden sowie die Verdichtung der
bestehenden Flächenversorgungsnetze eine
gegenüber den vergangenen Jahren höhere
Zahl neuer Kunden gewonnen werden.
Die über das Erdgasnetz der TIGAS gelieferte
Erdgasmenge ist durch den im Vergleich zum
Jahr davor milderen Temperaturverlauf
geringfügig gesunken. Der Erdgashandelsab-
satz konnte hingegen durch die Ausweitung
der Geschäftstätigkeit in den Märkten außer-
halb Tirols beträchtlich gesteigert werden.
Die Beschaffungsaktivitäten waren auf die
Verstärkung des Upstream-Engagements und
die weitere Diversifizierung des Erdgaseinkau-
fes konzentriert.
Die Beteiligung an der Bayerngas GmbH,
München, wurde auf 10 % aufgestockt.
Die Bayerngas Norge AS, Oslo, an der
Die TIGAS lieferte 2011 über ihr Erdgasnetz
rund 3.197.602 MWh. Der Netzabsatz liegt da-
mit um 4,8 % unter dem Wert des Jahres davor.
Seit Beginn des Berichtsjahres versorgt die
TIGAS nicht nur Kunden in ihrem Heimmarkt
Tirol, sondern auch in den beiden anderen
Marktgebieten Österreichs (Marktgebiete Ost
und Vorarlberg) sowie im deutschen NCG-
Marktgebiet. Der gesamte Absatz aus dem Ver-
kauf von Erdgas hat im Jahr 2011 ein Volumen
von rund 3.347.233 MWh erreicht und liegt
damit um 7 % über dem Wert des Jahres 2010.
Die Atomkatastrophe in Japan und die politi-
schen Unruhen in Nordafrika haben die inter-
nationalen Energiemärkte stark verunsichert.
In der Folge sind die Beschaffungspreise für
Erdgas deutlich gestiegen. Diese Ent-
wicklungen haben auch auf die unterneh-
menseigenen Einkaufskonditionen der TIGAS
durchgeschlagen und zwangen – wie die
anderen Erdgasanbieter – auch die TIGAS
nach einer jahrelangen Phase stabiler Preise zu
einer Anpassung ihrer Tarifkundenpreise. Die
TIGAS hat aber auch nach den vorgenomme-
nen Preiserhöhungen ihre Position eines im
Österreichvergleich sehr günstigen Anbieters
weiter gefestigt.
Im Jahr 2011 erweiterte die TIGAS das Lei-
tungsnetz um insgesamt 100 km, das damit
eine Länge von 2.674 km erreicht hat. Im Zuge
dieser Netzerweiterung wurde mit dem Aufbau
eines Versorgungsnetzes in den Gemeinden
Pians, Sautens und Breitenbach begonnen.
Ebenso wurden bereits Teilabschnitte der
Stichleitung zur Versorgung der Gemeinde
Tux im Zillertal fertiggestellt. Der Betrieb der
Versorgungsnetze verlief ohne nennenswerte
Störungen.
die TIGAS auch direkt mit 3,75 % beteiligt ist,
hat die Entwicklung ihrer Explorationsprojekte
in der Nordsee vorangetrieben und im
Berichtsjahr die Produktion von Erdgas
erfolgreich aufgenommen. Damit steht der
TIGAS nunmehr auch Erdgas aus eigenen
Quellen zur Verfügung. Diese auf langfristige
Versorgungssicherheit und Preisstabilität
fokussierte Beschaffungsstrategie ermöglicht
der TIGAS – trotz der im Berichtsjahr markt-
bedingt durchgeführten Anhebung der
Verkaufspreise – ihren Kunden Erdgas im
Österreichvergleich auch weiterhin zu sehr
günstigen Konditionen anzubieten.
Im Geschäftsbereich Fernwärme wurden der
Netzbau stark ausgeweitet und die Zahl der
Kunden deutlich gesteigert.
Alle Aktivitäten zusammen haben zu einem
signifikant über den Erwartungen liegenden
positiven Geschäftsverlauf beigetragen,
wodurch die TIGAS nunmehr schon im dritten
Jahr in Folge wieder das beste Ergebnis in ihrer
Unternehmensgeschichte erzielen konnte.
Erdgasabsatz (Verkauf ) 2011: 3.347.233 MWh
davon außerhalb
Tirols:439.401 MWh
AUF EINEN BLICK :
Tirol:2.907.832 MWh
14 15
LAGEBERICHT DAS GESCHÄFTSJAHR IM ÜBERBLICK
Die TIGAS hat ihr Engagement im Geschäfts-
bereich Fernwärme weiter intensiviert und
Teilabschnitte der Fernwärmeschiene zwischen
Innsbruck und Wattens fertiggestellt und in Be-
trieb genommen. Zweck der Fernwärmeschiene
sind die Nutzbarmachung und Verbindung
verschiedener Wärmequellen und energie-
technischer Infrastrukturen. Durch den Zusam-
menschluss bisher als Insellösung betriebener
Einzelsysteme zu einem regionalen Gesamt-
system sollen die Energieaufbringung und ihre
Verteilung unter ökologischen und ökonomi-
schen Gesichtspunkten optimiert, redundante
Infrastrukturen vermieden, die Versorgungs-
sicherheit und die Effizienz erhöht sowie In-
vestitions- und Betriebskosten gespart werden.
Den aus der Transportschiene versorgten Kunden
kann damit Fernwärme umweltfreundlich, ver-
sorgungssicher und kostengünstig angeboten
werden. Zur Umsetzung dieses Vorhabens hat
die TIGAS mit den jeweiligen Anlagen-
betreibern – hauptsächlich Industrieunterneh-
men und kommunale Energieversorgungs-
unternehmen – langfristige Kooperationsverein-
barungen abgeschlossen.
Die TIGAS hat im Berichtsjahr den Geschäfts-
bereich Energieanlagenmanagement / EFM –
Energy Facility Management neu eingerichtet
und bietet ihren Industrie- und Gewerbekunden
im Rahmen von langfristigen Kooperationsver-
einbarungen auf deren spezifische An-
forderungen abgestimmte Energieprodukte an.
Als erstes bedeutendes Projekt wurde für einen
Industriekunden eine Gasturbine mit einer
elektrischen Leistung von 4,5 MW angeschafft
und im Herbst des Berichtsjahres in Betrieb
genommen. Der erzeugte Strom und die pro-
duktionsbedingt anfallende Wärme werden
an den Kunden verkauft. Allfällige Wärme-
überschüsse werden in die Fernwärmeschiene
Innsbruck – Wattens eingespeist.
Im Berichtsjahr hat die TIGAS am Betriebsareal
der Bioenergie Schlitters GmbH eine Anlage zur
Aufbereitung von Biogas auf Erdgasqualität er-
richtet. Im Rahmen eines Probebetriebes wurde
erstmals Biogas auf Erdgasqualität aufbereitet
und in das Versorgungsnetz der TIGAS einge-
speist. Zukünftig werden an diesem Standort
jährlich rund 7.840 MWh heimisches Bio-Erd-
gas in das Erdgasnetz der TIGAS eingespeist.
Im Jahr 2012 wird die TIGAS im Geschäftsbe-
reich Erdgas weitere Gemeinden erschließen.
Der Schwerpunkt der Bauaktivitäten wird in der
nachfragegerechten Verdichtung der bestehen-
den Versorgungsnetze liegen. Ebenso soll das
Erdgastankstellennetz bedarfsorientiert weiter
ausgebaut werden. Die im Bau befindliche
Fernwärmeschiene Innsbruck – Wattens soll
fertiggestellt werden. Mit der Inbetriebnahme
können die daraus versorgten Flächenver-
sorgungsnetze ausgebaut und neue Kunden
akquiriert werden.
Alle Maßnahmen und Aktivitäten zusammen
sollen dazu beitragen, den Kunden der TIGAS
eine sichere und preisgünstige Energieversor-
gung auch in Zukunft zu gewährleisten und
den in der Vergangenheit beschrittenen Weg
der nachhaltigen Festigung des Unternehmens-
erfolges fortzusetzen. In der konsequenten
Verfolgung dieser Zielsetzung erwartet die
TIGAS auch im laufenden Geschäftsjahr wieder
ein Geschäftsergebnis auf dem Niveau des
Vorjahres.
Das moderne und leicht erreichbare TIGAS-Kunden-center im Zentrum von Innsbruck dient nicht nur den Erdgaskunden und Interessenten als Anlaufstelle für alle Fragen zum Thema Erdgas, sondern auch als Steuerungs- zentrale und Kommunikationszentrum für alle Kunden-betreuungs- und Kundenberatungsprozesse der TIGAS im gesamten Versorgungsgebiet.
14
1716
LAGEBERICHT MEILENSTEINE
MEILENSTEINE 2011
Baubeginn für das Versorgungsnetz in Breitenbach
Fertigstellung und Inbetrieb-nahme von Teilabschnitten der Fernwärmeschiene zwischen Innsbruck und Wattens
Eröffnung der 24. Erdgastank- stelle in Telfs
Eröffnung TIGAS-Kundencen-ter im Juni 2011 in Innsbruck
Baubeginn für dasVersorgungsnetz in Sautens
Baubeginn für das Versorgungsnetz in Pians
Spatenstich im September zum Leitungsbau der Fern-wärmeschiene in Hall
Vertragsunterzeichnung an-lässlich der Anteilserhöhung von 6 % auf 10 % an der Bayerngas GmbH in Schwaz
Fertigstellung der Anlage zur Aufbereitung von Biogas auf Erdgasqualität am Areal der Bioenergie Schlitters GmbH
Energieanlagenmanagement / EFM – Energy Facility Management: Errichtung einer Gasturbine am Areal der Papierfabrik Wattens GmbH & Co KG
1918
LAGEBERICHT ABSATZENTWICKLUNG
ABSATZENTWICKLUNG Der Absatz an Tankstellen stieg damit um
4.462 MWh bzw. 37,0 %. Ursachen für den Rück-
gang des Gesamtabsatzes sind ebenfalls die be-
reits genannten milden Witterungsverhältnisse.
Seit 01.01.2011 versorgt die TIGAS auch Kun-
den im Marktgebiet Ost. Der Erdgasabsatz in
Österreich außerhalb Tirols stieg im Jahr 2011
auf 379.549 MWh (2010: 41.056 MWh) und in
Deutschland auf 59.852 MWh
(2010: 19.220 MWh).
Die TIGAS verkaufte im Jahr 2011 – alle Märkte
zusammengerechnet – insgesamt rund
3.347.233 MWh Erdgas an ihre Kunden. Dies
bedeutet eine Steigerung gegenüber 2010 um
219.710 MWh bzw. 7,0 %.
Im Geschäftsbereich Wärme betrug der Absatz
an Kunden im Jahr 2011 53.829 MWh.
Im Geschäftsbereich Energieanlagenmanage-
ment / EFM – Energy Facility Management betrug
der Stromabsatz nach der für einen Industriekun-
den angeschafften und im Herbst 2011 in Betrieb
genommenen Gasturbine 6.297 MWh.
Im Berichtsjahr konnten 1.967 Erdgasliefer-
verträge mit Tarif-Neukunden abgeschlossen wer-
den. 1.676 Tarifkunden (Zählerkunden) nahmen
den Erdgasbezug auf.
Mit Jahresende 2011 belieferte die TIGAS in
diesem Marktsegment damit insgesamt 37.964
Tarifkunden.
Die Gesamtumsatzerlöse aus allen Geschäftsbe-
reichen (inkl. Zählergebühren und Erdgasabgabe)
stiegen im Wesentlichen preisbedingt gegenüber
dem Vorjahr um rund € 14,1 Mio (rund 9,8 %)
auf insgesamt € 157,1 Mio (2010: € 143,0 Mio).
Die Absatzentwicklung 2011 war im Wesent-
lichen durch die gegenüber dem Jahr davor
milderen Witterungsverhältnisse beeinflusst.
Die Temperaturen waren 2011 in den Heiz-
perioden überdurchschnittlich warm. Gemessen
in Heizgradtagen lagen die Temperaturen im Jahr
2011 um insgesamt 1,8 % über dem langjährigen
Durchschnittswert. Im Jahr davor unterschritt
dieser Wert noch den langjährigen Durchschnitt
um 9,0 %.
Der Absatz des im Netz der TIGAS gelieferten
Erdgases erreichte 2011 ein Volumen von insge-
samt 3.197.602 MWh und liegt damit wie zuvor
erwähnt temperaturbedingt um 160.801 MWh
bzw. um 4,8 % unter dem Wert des Jahres davor.
Von dieser Absatzmenge entfallen 2.906.363 MWh
auf eigenbelieferte Kunden (Netz- und Energie-
kunden), rund 288.843 MWh auf fremdbelieferte
Kunden (Netzkunden der TIGAS) und 2.396 MWh
auf den für die Betriebsführung erforderlichen
Eigenverbrauch.
Der Erdgasabsatz aus dem Verkauf an Kunden
in Tirol lag mit 2.907.832 MWh um 5,2 % unter
dem Wert des Jahres davor (3.067.247 MWh).
Darin enthalten ist der Verkauf von Erdgas an
Tankstellen mit einem Wert von 16.505 MWh. Tarifkunden (Zähler) gesamt
AUF EINEN BLICK :AUF EINEN BLICK :
Erdgasabsatz (Netz)gesamt 2011: 3.197.602 MWh
Fremdbelieferte Netzkunden der TIGAS:2.906.363 MWh (90,9 %)
Eigenverbrauch:2.396 MWh (0,1 %)
Netzkunden der TIGAS: 288.843 MWh(9,0 %)
Erdgasabsatz außerhalb Tirolsgesamt 2011: 439.391 MWh
Österreich: 379.549 MWh (86,4 %)2010: 41.056 MWh
Deutschland: 59.842 MWh (13,6 %) 2010: 19.220 MWh
SteigerungErdgasabsatz
(Verkauf ) gegenüber 2010:
+ 7 %
Erdgasabsatz (Verkauf )gesamt 2011: 3.347.233 MWh
2011
37.964
36.288
+ 4,6 %
2010
2011
20 21
LAGEBERICHT ERDGASVERSORGUNG IN TIROL
Netzgebiet der TIGAS Neuerschließungen (Netzgebiet TIGAS) 2012 Netzgebiet der EVA-Erdgasversorgung Ausserfern GmbH & Co KG
ERDGASVERSORGUNG IN TIROL
Vils
PflachLechaschau
BreitenwangHöfen Reutte
Ehenbichl
Leutasch
Umhausen
Arzl
Mils bei Imst
PiansZamsLandeck
SchönwiesImsterberg
Imst
SautensOetz
RoppenHaiming
SilzStams
RietzMötz
TelfsMiemingWildermieming
Pfaffenhofen
Seefeld
Ober-hofen
Pettnau
Polling
Reith b. S.
Ranggen
HattingInzing
Telfes
Kematen Völs
Grinzens
Neustift
FulpmesMieders
Oberperfuss
Axams
Zirl
Unterperfuss
Götzens NattersBirgitz Mutters
Schönberg
Flaurling
Innsbruck
Tux
AbsamMils
ThaurHall
RumAmpassAldrans
LansPatsch
PfonsMühlbachl
Matrei a.B.Navis
Steinach
VompTerfens
FritzensBaumkirchen
KolsassWattensVolders
Sistrans
SchwendauFinkenberg Mayrhofen
Zell am ZillerZellbergAschau
KaltenbachRied
UdernsFügenWeer
SchwazBuch
StansStrassJenbach
Wiesing
EbenKramsach
Breitenbach
Langkampfen
AngathKirchbichlBad Häring
Wörgl ItterSöll
Kundl HopfgartenRadfeld WestendorfRattenberg
BrixleggReith i.A.Bruck i.Z.SchlittersHart
Stumm
Rohrberg
RamsauHippach
Niederndorf
Ebbs
Kufstein
Scheffau
Kirchdorf
St. JohannEllmau Going
OberndorfReith b.K.
Brixen i.Th.Fieberbrunn
Hochfilzen
Kirchberg KitzbühelAurach
Jochberg
Fließ
22 232011
LAGEBERICHT FLÄCHENVERSORGUNG / TANKSTELLENNETZLeitungsverlegung in Tux
FLÄCHENVERSORGUNG / TANKSTELLENNETZ
Die TIGAS lieferte 2011 rund 3.197.602 MWh
Erdgas an über 80.000 Haushalte,
Gewerbe- und Industriebetriebe in mehr als
140 Tiroler Gemeinden. Dem anhaltend großen
Anschlussinteresse folgend hat die TIGAS ihr
bestehendes Flächenversorgungsnetz bedarfs-
orientiert verdichtet. Im Berichtsjahr hat die
TIGAS die Gemeinden Pians, Sautens und
Breitenbach erschlossen und dort mit dem
Aufbau eines Flächenversorgungsnetzes be-
gonnen. Mit Beginn der Heizperiode wurden
die ersten Kunden mit Erdgas beliefert.
Insgesamt hat die TIGAS rund 86 km Flächen-
versorgungsleitungen – davon 27 km Hausan-
schlussleitungen – verlegt. Unter Einbeziehung
der Stichleitungen wurde das Versorgungsnetz
der TIGAS um 100 km auf eine Gesamtlänge
von 2.674 km erweitert.
Die TIGAS hat den weiteren Ausbau der
Tankstelleninfrastruktur in Tirol entlang der
Hauptverkehrsrouten vorangetrieben und
wird im Jahr 2012 weitere Erdgastankstellen in
Betrieb nehmen.
24 252011
LAGEBERICHT FERNWÄRME
Die TIGAS errichtet eine regionale Fernwärme-
schiene, um verschiedene Wärmequellen, wie
industrielle Abwärme, Biomasse-Heizwerke,
Kraft-Wärme-Kopplungen, Erdgaskesselanlagen
und bereits bestehende energietechnische Infra-
strukturen wie Nahwärmenetze zu verbinden.
Im Berichtsjahr hat die TIGAS weitere Koopera-
tionspartner entlang der Fernwärmeschiene
gewonnen und einen Großteil der Bauabschnitte
fertiggestellt. In Wattens und Volders werden
bereits die ersten Kunden mit Fernwärme ver-
sorgt. Die Wärmeübergabestation am Areal der
Papierfabrik Wattens GmbH & Co KG, Wattens,
wurde fertiggestellt und in Betrieb genommen.
Bei der Wärmeauskopplungszentrale am Areal
der Firma Duktus Tiroler Rohrsysteme GmbH,
Hall, werden die noch ausständigen Abschluss-
arbeiten im Frühjahr des laufenden Jahres
durchgeführt.
Insgesamt hat die TIGAS bis zum Ende des Be-
richtsjahres bereits 5,7 km der Fernwärmeschiene
und 0,25 km an Flächenversorgungsleitungen
errichtet. Zum genannten Stichtag wurden
insgesamt 14 Fernwärmekunden, davon zwei
Betreiber eines Nahwärmenetzes, versorgt.
FERNWÄRME
Verlegung der Fernwärmetransportschiene in Innsbruck
26 2726
LAGEBERICHT ENERGIEANLAGENMANAGEMENT / EFM – ENERGY FACILITY MANAGEMENT
Seit 2011 bietet die TIGAS im Rahmen des Ge-
schäftsbereiches Energieanlagenmanagement /
EFM – Energy Facility Management Industrie-
und Gewerbekunden innovative Systemlösun-
gen zur Erzeugung von Strom und Wärme
an. Für einen ökologisch und ökonomisch
optimierten Energieeinsatz stellt die TIGAS
dem Kunden ein umfassendes Energieanlagen-
management zur Verfügung, das die Planung,
die Finanzierung, die Betriebsführung und
die Instandhaltung der Anlage beinhaltet. Der
Kunde erhält neben der Energielieferung auch
Unterstützung bei der Ausrichtung und Imple-
mentierung dieser effizienten und anspruchs-
vollen Anlagen in seine betrieblichen Prozesse.
Im Berichtsjahr wurde am Areal der Papierfa-
brik Wattens GmbH & Co KG eine Gasturbine
mit einer elektrischen Leistung von 4,5 MW
mit einem dazugehörigen Abhitzekessel zur
Erzeugung von Prozesswärme errichtet. Die
überschüssige Wärme aus den betrieblichen
Prozessen der Papierfabrik wird in die Fern-
wärmeschiene eingespeist. Auf diese Weise
wird eine höchstmögliche Effizienz bei der
Energienutzung gewährleistet. Für die TIGAS
ist durch die Anwendung dieser innovativen
Technik und die Nutzung von Synergie- und
Bündeleffekten eine flexible und wirtschaftliche
Preisgestaltung möglich.
ENERGIEANLAGENMANAGEMENT / EFM – ENERGY FACILITY MANAGEMENT
Die Gasturbine am Areal der Papierfabrik Wattens wurde im Oktober 2011 in Betrieb genommen (elektrische Leistung 4,5 MW).
28 2928
LAGEBERICHT UPSTREAM
UPSTREAM
Im Berichtsjahr hat die TIGAS ihre Beteiligung
an der Bayerngas GmbH von 6 % auf 10 %
erhöht. Die Bayerngas GmbH ist mit einem
Jahresabsatz von rund 70 Mio MWh (Jahr 2010)
und einem Umsatz von rund € 1,7 Mrd (Jahr
2010) die größte kommunale Erdgaseinkaufs-
gesellschaft Deutschlands.
Mit dieser Aufstockung erhöht sich auch der
mittelbare Anteil an der Bayerngas Norge AS,
an der die TIGAS direkt mit 3,75 % beteiligt
ist. Die Bayerngas Norge AS hat Tochtergesell-
schaften in Dänemark und Großbritannien. Ihr
Geschäftszweck ist der Erwerb von Beteiligun-
gen an Erdgasfeldern sowie die Exploration und
die Förderung von Erdgas in der Nordsee. Mit
dem im Jahr 2011 erfolgten Produktionsstart
von Trym ist bereits das dritte Feld in Produk-
tion, an dem die TIGAS beteiligt ist. Der Busi-
nessplan der Bayerngas Norge AS sieht vor, bis
zum Jahr 2015 zumindest fünf weitere Produk-
tionsfelder zu erschließen. Zudem wurden der
Gesellschaft schon über 54 Explorationslizenzen
erteilt. Mittelfristig soll die Bayerngas Norge AS
– alle Ressourcen zusammengerechnet – über
ein jährliches Produktionsvolumen von rund
30 Mrd MWh verfügen. Bezogen auf den
direkten Anteil der TIGAS entspricht dies rund
einem Drittel, unter Einbeziehung des über
die Bayerngas GmbH gehaltenen mittelbaren
Anteils sogar zwei Dritteln des Tiroler Erdgas-
bedarfes.
Die Beteiligung an der Bayerngas GmbH
ermöglicht der TIGAS eine nachhaltige
Sicherung wettbewerbsfähiger Beschaffungs-
konditionen. Zudem ist die Bayerngas GmbH
ein strategisch wichtiger Kooperationspartner
zur Belieferung von Kunden in den anderen
Marktgebieten Österreichs bzw. im
NCG-Marktgebiet (Deutschland).
Die Ausweitung des Engagements soll daher
die Sicherheit der Versorgung Tirols langfristig
weiter stärken und einen nachhaltigen Beitrag
zur Preisstabilität leisten.
Produktionsplattform Feld „Volve“, Norwegen
30 3130
LAGEBERICHT VERMÖGENS-, FINANZ- UND ERTRAGSLAGE
VERMÖGENS-, FINANZ- UND ERTRAGSLAGE
Das Anlagevermögen der TIGAS beträgt zum
Abschlussstichtag rund € 476,3 Mio und liegt
somit um € 41,2 Mio über dem Vorjahreswert
(rund € 435,1 Mio).
Das immaterielle Anlagevermögen beträgt
unverändert gegenüber dem Vorjahr rund
€ 0,2 Mio.
Das Sachanlagevermögen ist zum Abschluss-
stichtag mit € 367,3 Mio (2010: € 353,5 Mio)
ausgewiesen.
Die Anschaffungs- und Herstellungskosten
für das Hochdruckleitungsnetz einschließlich
Stichleitungen und Reduzierstationen betru-
gen € 173,7 Mio und die dafür ausgewiesenen
Restbuchwerte betragen € 101,8 Mio.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr sind Zugänge
zum Sachanlagevermögen von insgesamt
€ 31,1 Mio zu verzeichnen. Davon entfallen
insgesamt € 21,8 Mio auf den Geschäftsbe-
reich Erdgas inkl. Erdgastankstellen, € 6,5 Mio
auf das Fernwärmenetz einschließlich Hausan-
schlüssen und Fernwärme-Übergabestationen
und € 2,8 Mio auf den Geschäftsbereich
Energieanlagenmanagement / EFM – Energy
Facility Management.
Das Finanzanlagevermögen beträgt € 108,7 Mio
und stieg somit gegenüber dem Vorjahr um
€ 27,4 Mio. Hauptursache dafür sind die
Aufstockung der Beteiligung von 6 % auf 10 %
sowie die Durchführung einer Kapitalerhöhung
bei der Bayerngas GmbH.
Die Forderungen aus Ausleihungen stiegen
per saldo um € 1,9 Mio auf € 31,4 Mio.
Die in dieser Position ausgewiesenen Gesell-
schafterdarlehen an die Bayerngas Norge AS
erhöhten sich durch weitere Auszahlungen um
€ 2,6 Mio. Andererseits hat die SELGAS NET AG
Gesellschafterdarlehen in Höhe von € 0,7 Mio
getilgt.
Für eine Kaufpreisnachzahlung für den Erwerb
der Beteiligung an der SELGAS NET AG wurde
aufgrund einer Besserungsvereinbarung ein
Betrag von € 0,9 Mio geleistet. Nach Gründung
der Bayerngas International GmbH & Co. KG
wurde entsprechend dem Anteil am Kommandit-
kapital vorerst eine Einlage in Höhe von rund
€ 1.300 geleistet.
Das Umlaufvermögen ist zum Abschluss-
stichtag mit € 29,9 Mio ausgewiesen und liegt
damit um € 6,2 Mio über dem Vorjahreswert
(€ 23,7 Mio).
Das Eigenkapital inklusive unversteuerter
Rücklagen erhöhte sich gegenüber dem Vor-
jahr um € 18,3 Mio auf € 256,1 Mio. Die Er-
höhung ist im Wesentlichen auf die Dotierung
der gesetzlichen Rücklage in Höhe von
€ 0,9 Mio und einer Gewinnrücklage in Höhe
von € 9,0 Mio sowie den Bilanzgewinn in
Höhe von € 8,4 Mio zurückzuführen.
Die Eigenmittelquote gemäß § 23 URG (Un-
ternehmensreorganisationsgesetz) beträgt im
Berichtsjahr 50,5 % (2010: 51,6 %).
Zum Abschlussstichtag sind die Baukosten-
beiträge mit € 20,9 Mio ausgewiesen. Der
Verbrauch der Baukostenbeiträge der Gasbe-
zugsberechtigten und der Fernwärmekunden
erfolgt über einen Zeitraum von 20 Jahren.
Die Gesamtverbindlichkeiten der Gesellschaft
betragen zum Stichtag 31.12.2011 € 219,3
Mio und erhöhten sich damit gegenüber dem
Vorjahr per saldo um insgesamt € 26,2 Mio.
Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinsti-
tuten stiegen um € 23,3 Mio auf € 178,3 Mio
(2010: € 155,0 Mio). Die Verbindlichkeiten aus
Lieferungen und Leistungen stiegen um
€ 4,3 Mio auf € 20,0 Mio. Die Verbindlich-
keiten gegenüber verbundenen Unternehmen
sanken gegenüber dem Vorjahr (€ 19,3 Mio)
um € 7,5 Mio auf € 11,8 Mio.
2010: € 16,1 Mio
2011: € 20,1 Mio
Steigerung Umsatzerlöse zum Jahr 2010 (inkl. Zählergebühren und Erdgasabgabe)
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
€ 157,1 Mio
€ 143,0 Mio
+ 9,8 %
+ 25 %
2010
2011
AUF EINEN BLICK :
32 3332
LAGEBERICHT VERMÖGENS-, FINANZ- UND ERTRAGSLAGE
Die Umsatzerlöse (inkl. Zählergebühren und
Erdgasabgabe) stiegen gegenüber dem Vorjahr
um rund € 14,1 Mio bzw. rund 9,8 % auf
insgesamt € 157,1 Mio. Ursachen dafür sind
einerseits die marktbedingt höheren Verkaufs-
preise und andererseits Absatzzuwächse in
allen Geschäftsbereichen.
Der Materialaufwand liegt mit € 82,4 Mio um
€ 8,6 Mio über dem Vorjahreswert. In dieser
Position ist im Wesentlichen der Aufwand
für den Erdgasbezug ausgewiesen. Dieser
Zuwachs ist einerseits auf die gegenüber dem
Vorjahr höhere Erdgasbezugsmenge sowie
auf gestiegene Beschaffungskosten zurück-
zuführen.
Die Abschreibungen auf immaterielle Gegen-
stände des Anlagevermögens und Sachanlagen
betragen im Geschäftsjahr 2011 € 17,3 Mio
(2010: € 16,7 Mio).
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen
sind mit insgesamt € 30,9 Mio ausgewiesen
und liegen um € 4,5 Mio unter dem Vorjahres-
wert (2010: € 35,4 Mio). Darin ist unter der
Position „Steuern“ die Erdgasabgabe mit
€ 19,1 Mio (2010: € 19,7 Mio) enthalten. In
diesem Posten waren im Jahr 2010 auch die
Kursverluste enthalten, die im Jahr 2011 erst-
malig im Finanzergebnis ausgewiesen sind.
Das EBIT beträgt im Berichtsjahr € 24,7 Mio
und liegt somit um € 8,9 Mio über dem Vor-
jahreswert (€ 15,8 Mio).
Die TIGAS weist im Berichtsjahr per saldo ein
Finanzergebnis von € -4,6 Mio aus. Damit
hat sich das Finanzergebnis gegenüber dem
Vorjahr um rund € 4,9 Mio reduziert. Ursache
dafür sind die nunmehr im Finanzergebnis
ausgewiesenen nicht realisierten CHF-Kursver-
luste in Höhe von € 4,6 Mio. Im Vorjahr wurde
ein nicht realisierter CHF-Kursverlust von
€ 5,5 Mio unter den sonstigen betrieblichen
Aufwendungen ausgewiesen.
Im Finanzergebnis sind Dividendenzahlungen
der SELGAS NET AG (€ 1,0 Mio) und der
Bayerngas GmbH (€ 0,7 Mio) in Höhe von
insgesamt € 1,7 Mio und Zinserträge – insbe-
sondere aus den Gesellschafterdarlehen an die
Bayerngas Norge AS – in Höhe von € 1,2 Mio
berücksichtigt. Der Zinsaufwand liegt mit
€ 3,0 Mio um € 0,7 Mio über dem Vorjahres-
wert (2010: € 2,3 Mio).
Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstä-
tigkeit beträgt im Berichtsjahr rund € 20,1 Mio
und liegt damit deutlich über dem Vorjahreser-
gebnis (2010: € 16,1 Mio).
Der Jahresüberschuss beträgt € 18,3 Mio.
Nach Berücksichtigung der Rücklagen-
bewegungen weist die Gesellschaft einen
Bilanzgewinn von rund € 8,4 Mio aus.
AUF EINEN BLICK :
Anlagevermögen 2011:€ 476,3 Mio
Zugänge Sachanlagevermögen 2011:€ 31,1 Mio
Sachanlage-vermögen:€ 367,3 Mio (77,1 %)
Immaterielles Anlage-vermögen: € 0,2 Mio (0,05 %)
Finanzanlage-vermögen:€ 108,7 Mio (22,8 %)
Fernwärmenetz einschließlich Hausanschlüsse und
Fernwärme-Übergabestationen: € 6,5 Mio
Geschäftsbereich Energieanlagen-
management / EFM – Energy
Facility Management: € 2,8 Mio
Geschäftsbereich Erdgas
inkl. Erdgastankstellen:
€ 21,8 Mio
Erhöhung Eigenkapital zum Jahr 2010 (inkl. unversteuerter Rücklagen)
€ 256,1 Mio
€ 237,8 Mio
+ 7,7 %
2010
2011
34 3534
LAGEBERICHT GWG 2011 / FINANZINSTRUMENTE
Die Europäische Union hat durch die Verab-
schiedung des 3. Energie-Binnenmarktpakets
im Jahr 2009 die rechtlichen Rahmen-
bedingungen für den Energiebinnenmarkt neu
gestaltet, die nunmehr auf eine stärkere grenz-
überschreitende Integration der Strom- und
Gasmärkte abzielen. Darüber hinaus werden die
EU-Mitgliedsstaaten dazu verpflichtet, die Funk-
tionsfähigkeit und die Transparenz der Endkun-
denmärkte durch die Bestimmung entsprechen-
der Marktregeln zu fördern. Dies erfordert unter
anderem eine weitgehende Neugestaltung der
Regelungen für die Gaswirtschaft.
Am 22. November 2011 trat in Österreich
schließlich das neue Gaswirtschaftsgesetz
(GWG) 2011 in Kraft, das die Bestimmungen
des 3. Energie-Binnenmarktpakets umsetzt. Das
GWG 2011 reformiert das Gaswirtschaftsrecht
umfassend. Die wesentlichen Zielsetzungen
sind der erleichterte Zugang zu den Gasmärk-
ten und eine Erhöhung des Wettbewerbs unter
den Anbietern.
Österreich wird in drei Marktgebiete (Vorarl-
berg, Tirol, Ost) aufgeteilt. Die Festsetzung
der Netzentgelte durch die Verordnung der
E-Control erfolgt auf Grundlage der mit Be-
scheid festgestellten Kosten der Netzbetreiber.
Eine gesetzliche Verankerung der Anreizregulie-
rung (d.h. Festsetzung der Höhe der Erlöse des
regulierten Netzbetriebs für einen bestimmten
Zeitraum unabhängig von der Entwicklung der
tatsächlichen Kosten) zielt auf eine weitere
schrittweise Senkung der Netztarife ab. Die
Neuregelung soll sicherstellen, dass Anreize
für den Verteilernetzbetreiber bestehen, die
Effizienz weiter zu steigern und Investitionen
angemessen durchzuführen, wobei Netz- und
Versorgungssicherheit stets zu berücksichtigen
sind.
Die Regulierungsbehörde ist berechtigt,
Qualitätsstandards von Netzdienstleistungen
für die Endverbraucher zu verordnen. Für den
Endkunden sehr wesentliche Maßnahmen sind
die Stärkung der Verbraucherrechte und des
Verbraucherschutzes, wie die Vorgabe von ver-
kürzten Wechselfristen sowie eine transparente
und nicht diskriminierende Veröffentlichung der
Preise (Tarifkalkulator).
Zudem sieht das Gesetz im Sinne der Entflech-
tungsmodelle des 3. Energie-Binnenmarktpa-
kets vor, die Übertragungsnetzbetreiber von
den Fernleitungsnetzbetreibern zu entflechten.
Netzentwicklungspläne müssen zukünftig von
der Regulierungsbehörde genehmigt werden.
Da die Marktgebiete Tirol und Vorarlberg
netztechnisch ausschließlich von Deutsch-
land (NCG-Marktgebiet) aus versorgt werden,
werden für die Umsetzung des neuen Gaswirt-
schaftsgesetzes bezüglich dieser Bundesländer
in der in Ausarbeitung befindlichen Durchfüh-
rungsverordnung (Gas-Marktmodell-Verord-
nung 2012) entsprechende Sonderregelungen
– wie die Bestellung eines Verteilergebietsmana-
gers bzw. eine Neuregelung des Bilanzierungs-
managements – vorgesehen.
Die TIGAS setzt Finanzanlagen (Beteiligungen,
Wertpapiere und Wertrechte, Ausleihungen),
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen,
Guthaben bei Kreditinstituten, Ausleihungen,
Finanzverbindlichkeiten und Verbindlichkeiten
aus Lieferungen und Leistungen als originäre
Finanzinstrumente ein. Derivative Finanz-
instrumente werden nicht eingesetzt.
Zur Minimierung des Kreditrisikos ist ein
straffes Forderungsmanagement eingerichtet.
Wesentlicher Faktor ist neben der Bonitäts-
beurteilung nach definierten Kriterien die
Einforderung ausreichender Sicherheiten.
Cashflow-Risiken können sich aus Währungs-
und Zinssatzänderungen ergeben. Während
die originären Finanzmittel auf der Aktivseite
fast ausschließlich auf Euro lauten, wird zur
Finanzierung auf kurzfristige Barvorlagen im
Schweizer Franken zurückgegriffen. Dabei
wird derzeit unter Abwägung aller Opti-
mierungsaspekte auf eine Absicherung des
Währungsrisikos verzichtet. In der länger-
fristigen Betrachtung lag dadurch – auch
unter Berücksichtigung ungünstigerer Kurs-
entwicklungen – die Effektivverzinsung
wesentlich unter jener einer vergleichbaren
Euro-Finanzierung. Aufgrund der gewählten
Laufzeiten besteht kurzfristig die Konvertie-
rungsmöglichkeit.
Die Schwerpunkte des Risikomanagements
für Risiken, denen das Unternehmen system-
bedingt und unvermeidbar ausgesetzt ist,
liegen im Gasgeschäft und im Finanzbereich.
Ziel des Risikomanagements ist vor allem die
Begrenzung der Risiken durch deren Identifi-
zierung, Analyse und Bewertung sowie durch
den Einsatz allfälliger Sicherungsmaßnahmen
(z.B. Value at Risk-Ansatz). Wesentliche Be-
standteile sind neben einer entsprechenden
Aufbau- und Ablauforganisation und einer
fundierten Planung und Dokumentation vor
allem risikoadäquate Limits, ein zweckorien-
tiertes Reporting sowie – im operationalen
Bereich des Gasgeschäfts – Maßnahmenpläne
für spezifische Ereignisse und Situationen.
Die Beurteilung aller erkennbaren Risiken zeigt
im Ergebnis keine den Fortbestand des Unter-
nehmens beeinträchtigenden oder gefährden-
den Komponenten.
FINANZINSTRUMENTE UND RISIKOBERICHT
DAS NEUE GASWIRTSCHAFTSGESETZ (GWG) 2011
36 3736
LAGEBERICHT BETEILIGUNGEN
BETEILIGUNGEN
SELGAS NET AG
Die TIGAS hält einen Geschäftsanteil von
40 % an der Südtiroler SELGAS AG, Bozen
(SELGAS). Die SELGAS betreibt mit Ausnah-
me der Städte Bozen, Meran und Brixen die
Verteilung von Erdgas in Südtirol. Das von der
Gesellschaft in Teilbereichen ihres Netzgebietes
ausgeübte Verkaufsgeschäft wurde mit Wir-
kung ab 01.07.2011 auf die Tochtergesellschaft
Energas Südgas GmbH, Bozen, übertragen und
damit eine vollständige Trennung (Unbundling)
der Geschäftsbereiche Verteilung und Verkauf
erreicht. Der Firmenwortlaut der SELGAS wurde
dem nunmehr ausschließlich auf das Verteil-
geschäft ausgerichteten Unternehmensgegen-
stand Rechnung tragend auf SELGAS NET AG
geändert. Andererseits wurde der Firmenwortlaut
der Energas Südgas GmbH in SELGAS GmbH
umbenannt. Somit sind ab 01.07.2011 die SEL-
GAS NET AG nur noch in der Gasverteilung,
die SELGAS GmbH ausschließlich im Gasver-
kauf tätig.
Im Berichtsjahr 2010 betrug der Gasabsatz
der SELGAS NET AG rund 1.487.800 MWh.
Die SELGAS NET AG belieferte zum Ende des
Berichtsjahrs 2010 über ihr Netz insgesamt
32.023 Kunden.
Die SELGAS NET AG erwirtschaftete 2010
einen Umsatz von € 30,7 Mio. Sie wies im Ge-
schäftsjahr 2010 ein Ergebnis der gewöhnlichen
Geschäftstätigkeit von € 6,4 Mio und einen
Jahresüberschuss von € 3,9 Mio aus. An die
TIGAS wurde 2011 eine Dividende in Höhe von
€ 1,0 Mio ausgeschüttet.
Die SELGAS GmbH erzielte 2010 einen Umsatz
von rund € 30,5 Mio und verkaufte 2010 über
das Netz der SELGAS NET AG an 23.633 Kun-
den rund 860.100 MWh Erdgas.
Bayerngas GmbH
Sechs Jahre nach dem Erwerb einer 6 %igen
Beteiligung an der Bayerngas GmbH, der
größten deutschen kommunalen Erdgas-
Einkaufsgesellschaft, hat die TIGAS im Juni
2011 ihren Anteil auf 10 % erhöht. Mit einem
Gasabsatz in Höhe von 68,75 Mio MWh wurde
2010 ein Umsatz von € 1.677,3 Mio (2009:
€ 1.890,7 Mio) erzielt. Im Geschäftsjahr 2010
wurde ein Ergebnis der gewöhnlichen Geschäfts-
tätigkeit von € 76,0 Mio (2009: € 115,4 Mio)
und ein Jahresüberschuss von € 58,9 Mio aus-
gewiesen. Vom Bilanzgewinn in Höhe von
€ 59,2 Mio wurden € 0,7 Mio an die TIGAS
ausgeschüttet.
Bayerngas GmbH
Bayerngas International GmbH & Co. KG
Bayerngas Norge AS
Bioenergie Schlitters GmbH
SELGAS NET AG
Tauerngasleitung GmbH
3938
LAGEBERICHT BETEILIGUNGEN
Am südlichen Ende soll die Tauerngasleitung
bei Arnoldstein in Österreich und nach Über-
schreitung des Bartolosattels bei Malborghetto
in Italien jeweils eine Verbindung mit der TAG
(Trans-Austria-Gasleitung) erhalten. Um den
stark wachsenden Erdgasverbrauch der EU zu
decken, ist insgesamt ein deutlicher Ausbau der
Transportkapazität erforderlich. Der Tauerngas-
leitung kommt dabei als Nord-Süd- bzw. Süd-
Nord-Verbindung eine besondere strategische
Bedeutung zu. Der Bau der Tauerngasleitung ist
für die TIGAS von besonderem Interesse, weil
sie eine notwendige Investition in das vorgela-
gerte Transportsystem und Voraussetzung für
eine damit erst mögliche volle Kapazitätsnut-
zung der geplanten Leitungsverbindung Saal-
felden – Hochfilzen ist. Mit der Realisierung
beider Projekte steht der TIGAS eine leistungs-
starke Verbindung zum ostösterreichischen
Leitungs- und Speichersystem zur Verfügung.
Die Tauerngasleitung, die mit einer Kapazität
von 14.560 MWh pro Stunde technisch in
beide Richtungen (Nord-Süd bzw. Süd-Nord)
betrieben werden kann, trägt zur Verbesserung
der Vernetzung der Aufbringung in Österreich
und zur österreichischen und europäischen Ver-
sorgungssicherheit bei. Zugleich ermöglicht die
projektierte Tauerngasleitung den Anschluss
an die im oberitalienischen Raum in der Adria
geplanten LNG-Terminals (Liquified Natural
Gas) und damit eine weitere Diversifizierung
der Lieferquellen und Liefergebiete.
Die TIGAS hat auf die Teilnahme an den zuletzt
durchgeführten Kapitalerhöhungen verzichtet,
Bayerngas Norge AS
Die TIGAS ist zum Jahresende 2011 direkt mit
3,75 % an der Bayerngas Norge AS beteiligt.
Die Bayerngas Norge AS engagiert sich durch
den Erwerb von Beteiligungen an Gasfeldern
in der Nordsee unmittelbar im Explorationsge-
schäft und ist zusammen mit ihren 100 %igen
Töchtern, der Bayerngas Danmark ApS mit Sitz
in Kopenhagen und der Bayerngas UK Ltd. mit
Sitz in Westerham/Kent an 54 Lizenzen auf
dem norwegischen, dänischen und britischen
Kontinentalschelf beteiligt.
Neben den bereits produzierenden Feldern
„Volve“, „Vega South“ und „Trym“ werden im
Kalenderjahr 2012 zwei weitere Felder („Oselvar“
und „Clipper South“) in Produktion gehen. Die
Explorationstätigkeit wird mit der Beteiligung
an acht Bohrungen fortgeführt.
Durch das Engagement der TIGAS an der
Bayerngas Norge AS steht der TIGAS „eigenes
Erdgas“ zur Verfügung, das wahlweise durch
physischen Transport nach Tirol, Abtausch oder
durch Verkauf zum Höchstgebot bestmöglich
vermarktet wird. Mittelfristig soll aus heutiger
Sicht der über alle Beteiligungen durchgerech-
nete gesamte Beschaffungsanteil aus „eigenem
Erdgas“ auf eine Größenordnung von rund 30 %
anwachsen und eine weitgehende Ausschaltung
der Zwischenhandelsmargen einer Gesamt-
optimierung der Beschaffungskonditionen die-
nen. Zudem bietet die Verfügung über eigene
Erdgasressourcen eine gewisse Absicherung
gegenüber steigenden Erdgaspreisen.
sodass ihr Anteil am Stammkapital aktuell
(Stichtag 29. Februar 2012) 3,79 % beträgt.
Bioenergie Schlitters GmbH
Die TIGAS hat sich im Jahr 2007 als ersten
Schritt in den Geschäftsbereich Biogas mit
einem Anteil von 14,6 % an der Bioenergie
Schlitters GmbH (BES) beteiligt. Im Jahr 2009
erwarb die TIGAS weitere Anteile und hält seit-
her 48,78 %. Die im Dezember 2007 in Betrieb
genommene Anlage erzeugt aus der Verwer-
tung von bis zu 9.000 t Biomüll jährlich rund
12.320 MWh Biogas. Im Jahr 2011 konnte die
Errichtung einer Biomethanaufbereitungsanla-
ge abgeschlossen werden. Die Anlage konnte
erfolgreich ihren Probebetrieb aufnehmen und
wird im Laufe des Jahres 2012 im Vollbetrieb
aufbereitetes Biomethan in das Erdgasnetz der
TIGAS einspeisen.
Die Bioenergie Schlitters GmbH hat im
Geschäftsjahr 2010 einen Umsatz von
€ 701.773,60 (2009: € 713.840,72) erzielt. Das
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
betrug € -83.037,15 (2009: € 56.246,04).
Die Bayerngas Norge AS hat im Geschäftsjahr
2010 einen Umsatz von NOK 528,8 Mio
(€ 67,8 Mio) und ein Geschäftsergebnis von
NOK -243,5 Mio (€ -31,2 Mio) erwirtschaftet.
Bayerngas International GmbH & Co. KG
Die Vermarktung des Erdgases, das von der
Bayerngas Norge AS und den mit ihr verbun-
denen Unternehmen produziert wird, soll über
die im Geschäftsjahr 2010 gegründete Vermark-
tungsgesellschaft, die Bayerngas International
GmbH & Co. KG (BGI) erfolgen. Die TIGAS ist
an der BGI entsprechend ihrem Anteil an der
Bayerngas Norge AS mit 3,75 % beteiligt. Die
Gesellschaft übt derzeit noch keine Geschäfts-
tätigkeit aus.
Tauerngasleitung GmbH
Die TIGAS ist zum Jahresende 2011 mit 3,79 %
an der vom Konsortium bestehend aus
E.ON Ruhrgas AG, KELAG, Salzburg AG,
Energie AG, RAG (Rohöl-Aufsuchungs AG) und
TIGAS errichteten „Tauerngasleitung GmbH“
beteiligt. Der geplante Trassenverlauf der
Hochdruckleitung in DN 900, PN 100 mit einer
Gesamtlänge auf österreichischem Staatsge-
biet von rund 290 km führt von Haiming in
Bayern nach Auerbach im oberösterreichischen
Innviertel – mit Anbindungen an die Penta West
und WAG West-Austria-Gasleitung sowie an die
RAG-Erdgasspeicher Haidach und Puchkirchen –
und weiter durch Salzburg bis Kärnten.
40
LAGEBERICHT AUSBLICK
41
auskopplungsanlage in Betrieb genommen.
Entlang der Fernwärmeschiene sollen weitere
Kunden gewonnen werden. Dazu ist geplant,
ein Fernwärmeverteilnetz in Volders zu errich-
ten. Ebenso sollen dem Zweck der Fernwärme-
schiene Rechnung tragend weitere Kooperati-
onspartner gewonnen werden.
Das Upstream-Engagement wird im Rahmen
der Beteiligung an der Bayerngas Norge AS
zur Sicherstellung einer nachhaltigen Erdgas-
versorgung zu attraktiven Preisen konsequent
fortgesetzt. Zusätzliche Felder der Bayerngas
Norge AS, an denen die TIGAS beteiligt ist,
werden in Betrieb genommen. Damit erhöht
die TIGAS ihren Anteil an eigenem Erdgas.
Im Geschäftsbereich Biogas wird die TIGAS
mit der Einspeisung von zu Erdgas aufberei-
tetem Biogas beginnen. Weitere in Tirol
vorhandene Biogasressourcen sollen für die
Energieversorgung nutzbar gemacht werden.
Alle Geschäftstätigkeiten zusammen sind
darauf ausgerichtet, die TIGAS auch in Zukunft
als kundenorientiertes Energiedienstleistungs-
unternehmen zu positionieren. Dazu werden
die Anstrengungen in allen Geschäftsbe-
reichen fortgesetzt, den Kunden innovative
Die TIGAS wird auch im Kalenderjahr 2012 den
Schwerpunkt ihrer Geschäftsaktivitäten auf
den Ausbau und die Stärkung des Geschäfts-
bereiches Erdgas und die Weiterentwicklung
der neuen Geschäftsbereiche legen.
Die bestehenden Versorgungsnetze sollen
durch die Gewinnung neuer Kunden verdich-
tet und Neukunden akquiriert werden. In den
Gemeinden Leutasch, Tux, Arzl i. Pitztal und
Umhausen ist der Aufbau neuer Flächenver-
sorgungsnetze vorgesehen. Das Engagement
in den bereits versorgten Märkten außerhalb
Tirols soll verstärkt und die Anzahl der Kunden
erhöht werden.
Im Geschäftsbereich Verkehr wird die TIGAS
das bereits 24 Tankstellen umfassende Erdgas-
tankstellennetz durch die bedarfsorientierte
Inbetriebnahme zusätzlicher Zapfsäulen
weiter ausbauen. Gezielte Fördermaßnahmen
unterstützen die Etablierung von Erdgas als
Treibstoff.
Ein Investitionsschwerpunkt ist im laufenden
Geschäftsjahr die Fertigstellung der Fern-
wärmeschiene zwischen Innsbruck und
Wattens. Am Areal der Firma Duktus Tiroler
Rohrsysteme GmbH, Hall, wird die Wärme-
und umweltschonende Produkte und Dienst-
leistungen anzubieten. Die Fortsetzung der
Beschaffungsoptimierung und laufende
Effizienzsteigerungen in allen Betriebsabläu-
fen sollen die Position als sehr preisgünstiger
und wettbewerbsfähiger Energieanbieter auch
in Zukunft sicherstellen. Der Ausbau und die
Verdichtung der Versorgungssysteme sowie
das Engagement in den Märkten außerhalb
des Heimatmarktes Tirol werden zum nachhal-
tigen Wachstum des Unternehmens beitragen.
Insgesamt lassen alle Maßnahmen auch im
laufenden Jahr wieder ein Geschäftsergebnis
auf dem erfreulich hohen Niveau des Vor-
jahresergebnisses erwarten.
AUSBLICK AUF DAS JAHR 2012
4342
ERDGAS WÄRMEVERKEHR BIOGASEFM
… IST UNSER GESCHÄFT.
Erdgas ist in der Tiroler Energieversorgung
mittlerweile unverzichtbar geworden. Dazu
beigetragen hat neben den herausragenden
Produkteigenschaften die hohe Akzeptanz, die
der vielseitige Energieträger in Haushalt,
Gewerbe und Industrie gefunden hat.
Die TIGAS hat in den vergangenen Jahren das
Versorgungssystem zügig ausgebaut und ihr
Dienstleistungsangebot auf andere Geschäfts-
bereiche erweitert.
Heute bietet die TIGAS umfassende Lösungen
im Wärmebereich und präsentiert sich am
heimischen Markt als vielseitiger, starker und
innovativer Energiedienstleister.
ENERGIE IST UNSER GESCHÄFT!
SONSTIGE GESCHÄFTSAKTIVITÄTEN ENERGIE IST UNSER GESCHÄFT
4544
ERDGAS FLÄCHENVERSORGUNG
Um die rund 80.000 Kunden in über 140 Tiroler
Gemeinden täglich und zuverlässig mit Erdgas
zu beliefern, ist ein leistungsfähiges und
sicheres Erdgasnetz notwendig. Die TIGAS
baut ihr Erdgasnetz laufend aus und hat im
Jahr 2011 das Tuxertal sowie die Gemeinden
Pians, Sautens und Breitenbach erschlossen.
Der Anschluss weiterer Gemeinden im Jahr
2012 ist der Nachfrage entsprechend geplant.
Bereits begonnen wurde mit dem Bau von Ver-
sorgungsnetzen in den Gemeinden Umhausen,
Arzl im Pitztal und Leutasch.Oben: Leitungsverlegung Breitenbach Bildmitte: Leitungsverlegung Sautens Unten: Ausbau Erdgasnetz in Pians, Leitungsverlegung in Tux
SONSTIGE GESCHÄFTSAKTIVITÄTEN
45GESCHÄFTSBERICHT 2011
ERDGAS
4746
MARKTGEBIET NCG
MARKTGEBIET OST
MARKTGEBIET TIROL
NCG-MARKTGEBIET DEUTSCHLAND (NETCONNECT GERMANY) /MARKTGEBIETE IN ÖSTERREICH
MARKTGEBIET VORARLBERG
MÄRKTE
Die TIGAS bietet Erdgas zu wettbewerbs-
fähigen Konditionen auch außerhalb der
Tiroler Marktgrenzen an.
Seit Oktober 2010 beliefert die TIGAS
Kunden in Vorarlberg, seit Beginn des
Berichtsjahres versorgt sie auch Kunden
im österreichischen Marktgebiet Ost und
im deutschen Marktgebiet NCG.
EIGENES ERDGAS
Die TIGAS hält eine direkte Beteiligung an der
Bayerngas GmbH München. Diese Beteiligung
wurde im Berichtsjahr von 6 % auf 10 % auf-
gestockt.
Die TIGAS ist auch an der Bayerngas Norge AS,
Oslo, mit 3,75 % direkt beteiligt.
Die Bayerngas Norge AS fördert eigenes Erd-
gas in der Nordsee und hat im Jahr 2011 das
Feld „Trym“ (Norwegen) in Betrieb genommen.
Damit waren zum Jahresende 2011 drei Felder
in Produktion. Bis 2015 sollen fünf weitere
Erdgasfelder erschlossen werden. Durch diese
Beteiligung erlangt die TIGAS Zugang zu Erd-
gasfeldern und damit zu eigenem Erdgas.
Mittelfristig soll durch die Beteiligung an
der Bayerngas Norge AS rund ein Drittel des
derzeitigen Tiroler Erdgasbedarfs aus eigener
Produktion abgedeckt werden. Damit erhöht
die TIGAS die Versorgungssicherheit für ihre
Erdgaskunden und kann ihre Position als
sehr günstiger Erdgasversorger Österreichs
absichern.
Das Feld „Clipper South“ – ein Explorations-projekt der Bayerngas UK – wird im Sommer 2012 den Betrieb aufnehmen.
46
ERDGASSONSTIGE AKTIVITÄTEN
48
VERKEHR
Erdgasautos sind dank ihrer marktreifen
Technologie derzeit die einzige überzeugende
Alternative zu Fahrzeugen mit herkömmlichen
Treibstoffen. Österreichweit sind mit Jahres-
ende 2011 rund 6.000 Erdgasfahrzeuge unter-
wegs.
Tirol nimmt österreichweit gemessen an der
Anzahl der Erdgasfahrzeuge nach Wien den
zweiten Rang ein und konnte im Jahr 2011
134 Neuanmeldungen von Erdgasfahrzeugen
verzeichnen. Um den Umstieg auf die umwelt-
schonende Mobilität zu unterstützen, setzt die
TIGAS einen ihrer Tätigkeitsschwerpunkte in
den Ausbau des Tankstellennetzes.
Das Erdgastankstellennetz in Österreich ist mit
180 Tankstellen flächendeckend ausgebaut und
weist die höchste Tankstellendichte in Europa
auf. In Tirol stehen zum Jahresende 2011 24
Erdgastankstellen zur Verfügung, wovon zwei
direkt an der Autobahn (Matrei a. Brenner,
Mils b. I.) liegen und somit auch für den
Transitverkehr zur Verfügung stehen.
2012 plant die TIGAS die Inbetriebnahme
weiterer Erdgastankstellen.
VERKEHR
49
ERDGASTANKSTELLEN IN TIROL
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Erdgastankstelle in Betrieb
Geplante Erdgastankstelle
Völs
Tirolweit sind 24 Erdgastankstellen in Betrieb
SONSTIGE GESCHÄFTSAKTIVITÄTEN VERKEHR
5150
FERNWÄRME
Die TIGAS hat 2011 mit der Errichtung einer
Fernwärmeschiene zwischen Wattens und
Innsbruck begonnen. In diese Transportschiene
wird nach deren Inbetriebnahme Wärme aus
unterschiedlichen Quellen, wie industrielle
Abwärme, Wärme aus Kraft-Wärme-Kopplung,
Wärme aus bestehenden Heizwerken und
Wärme aus Biomasse-Heizwerken eingespeist.
Die Nutzung mehrerer diversifizierter Wärme-
quellen bringt den Vorteil, dass ein möglicher
Ausfall eines Systems sehr einfach ersetzt wer-
den kann. Bei einer Insellösung hingegen hängt
die Wärmeversorgung von nur einer Quelle ab,
wodurch das Risiko eines Ausfalls des Gesamt-
systems größer ist. Mit der Fernwärmeschiene
garantiert die TIGAS gemeinsam mit ihren
Kooperationspartnern ihren Kunden somit ein
Höchstmaß an Versorgungssicherheit.
Die Nutzung von Abwärme führt zu einer
ökologisch und ökonomisch sinnvollen und
zweckmäßigen Verwendung der eingesetzten
Energie. Damit sinken die CO2- und Feinstaub-
emissionen im zentralen Tiroler Industrie-
und Siedlungsraum. Die TIGAS hat bereits
mehrere Bauabschnitte der Fernwärme-
schiene zwischen Innsbruck und Wattens
fertiggestellt und in Volders mit der Fernwärme-
versorgung begonnen.
WÄRME
Die Bauarbeiten an der Fernwärmeschiene zwischen Wattens und Innsbruck schreiten zügig voran.
SONSTIGE GESCHÄFTSAKTIVITÄTEN
51GESCHÄFTSBERICHT 2011
WÄRME
5352
EFM
Seit 2011 bietet die TIGAS ihren Industrie-
und Gewerbekunden Energiekooperationen
und maßgeschneiderte Energielösungen im
gesamten Wärmebereich an: Sie errichtet und
betreibt nach spezifischen Anforderungen
Energieanlagen und liefert dem Kunden das
jeweils gewünschte Endprodukt.
Planung, Errichtung, Betrieb und Instand-
haltung der Anlage übernimmt die TIGAS.
Die TIGAS gewährleistet durch die Anwendung
von innovativen Techniken und durch die
Nutzung von Synergie-Effekten eine flexible
und wirtschaftliche Preisgestaltung.
ENERGIEANLAGENMANAGEMENT / EFM – ENERGY FACILITY MANAGEMENT
Gasturbine am Standort Papierfabrik Wattens
SONSTIGE GESCHÄFTSAKTIVITÄTEN
53GESCHÄFTSBERICHT 2011
ENERGIEANLAGENMANAGEMENT / EFM – ENERGY FACILITY MANAGEMENT
5554
BIOGAS
Die TIGAS evaluiert das in Tirol vorhandene
Biogas-Potenzial und plant, wirtschaftlich ver-
wertbare Ressourcen für die Energieversorgung
nutzbar zu machen.
Die TIGAS hält seit 2007 eine Beteiligung
an der Bioenergie Schlitters GmbH. In den
Betriebsanlagen der Gesellschaft wird aus
biogenen Wertstoffen der Landwirtschaft,
der Gastronomie und der Haushalte Biogas
erzeugt.
Am Areal der Bioenergie Schlitters GmbH hat
die TIGAS eine Anlage errichtet, um Biogas auf
Erdgasqualität aufbereiten und in das
Erdgasnetz einspeisen zu können.
Unter Nutzung des geltenden Ökostrom-
regimes wird das eingespeiste Bio-Erdgas in
Innsbruck disloziert verstromt.
Somit wird der Primärenergieträger Biogas
äußerst effizient in Strom und nutzbare
Wärme umgewandelt.
BIOGAS
SONSTIGE GESCHÄFTSAKTIVITÄTEN
55GESCHÄFTSBERICHT 2011
BIOGAS
Am Areal der Bioenergie Schlitters GmbH wird Biogas mit Hilfe spezieller physikalischer Verfahren behandelt und auf Erdgasqualität aufbereitet.
5756
ENERGIE IST UNSER GESCHÄFT
5958
JAHRESABSCHLUSS 2011
BILANZ ZUM 31.12.2011
AKTIVA PASSIVA
31.12.2011€
31.12.2010 in € 1.000
A. ANLAGEVERMÖGEN
I. Immaterielle Vermögensgegenstände 227.031,75 249,3
II. Sachanlagen 367.301.861,43 353.519,5
III. Finanzanlagen 108.730.413,23 476.259.306,41 81.333,2 435.102,0
B. UMLAUFVERMÖGEN
I. Vorräte 222.505,75 507,7
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 28.754.570,85 22.703,0
III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten 923.073,53 29.900.150,13 474,9 23.685,6
C. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN
I. Andere Abgrenzungsposten 1.606.659,74 1.606.659,74 2.399,2 2.399,2
507.766.116,28 461.186,8
31.12.2011€
31.12.2010 in € 1.000
A. EIGENKAPITAL
I. Stammkapital 65.915.000,00 65.915,0
II. Kapitalrücklagen 1. nicht gebundene Kapitalrücklagen 138.849.677,48 138.849,7
III. Gewinnrücklagen
1. gesetzliche Rücklage 2.366.660,00 1.451,4
2. freie Rücklage 31.222.396,18 33.589.056,18 22.222,4 23.673,8
IV. Bilanzgewinn
(davon Gewinnvortrag: € 0,00;
Vorjahr: T€ 0,0) 8.389.942,97 0,0
B. UNVERSTEUERTE RÜCKLAGEN
9.368.429,94 9.387,4
C. INVESTITIONSZUSCHÜSSE AUS ÖFFENTLICHEN MITTELN
601.707,55 616,0
D. BAUKOSTENBEITRÄGE
20.853.464,38 20.606,1
E. RÜCKSTELLUNGEN
10.548.343,71 6.680,2
F. VERBINDLICHKEITEN
219.285.510,07 193.110,4
G. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN
364.984,00 2.348,2
507.766.116,28 461.186,8
Haftungsverhältnisse 8.720.390,12 8.993,9
6160
JAHRESABSCHLUSS 2011
2011€
2010 in € 1.000
1. Umsatzerlöse 157.095.516,65 143.027,1
2. Veränderung des Bestandes an noch nicht abrechenbaren Leistungen -285.473,61 283,9
3. andere aktivierte Eigenleistungen 1.425.040,00 1.349,0
4. sonstige betriebliche Erträge
a) Erträge aus dem Abgang vom Anlagever- mögen mit Ausnahme der Finanzanlagenb) Erträge aus der Auflösung von Rückstellungenc) übrige 1.602.999,93 809,20
23.949,42
1.342.145,52
236.904,99
383,0
225,6
200,6
5. Materialaufwand -82.392.184,59 -73.799,4
6. Personalaufwand
a) Löhne -650.671,73 -663,7b) Gehälter -2.547.738,39 -2.208,6c) Aufwendungen für Abfertigungen und Leistungen an betriebliche Mitarbeiter- vorsorgekassen -84.044,43 -56,5d) Aufwendungen für Altersversorgung -332.103,18 9,4e) Aufwendungen für gesetzlich vorgeschrie- bene Sozialabgaben sowie vom Entgelt abhängige Abgaben und Pflichtbeiträge -839.526,04 -758,9f) sonstige Sozialaufwendungen -51.399,09 -4.505.482,86 -59,8 -3.738,1
7. Abschreibungen auf immaterielle Gegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen -17.331.166,75 -16.689,7
8. sonstige betriebliche Aufwendungen
a) Steuern, soweit sie nicht unter Z 17 fallen -19.148.042,72 -19.736,7 b) übrige -11.765.969,28 -30.914.012,00 -15.709,0 -35.445,7
9. Zwischensumme aus Z 1 bis 8 24.695.236,77 15.796,3
10. Erträge aus Beteiligungen 1.737.173,41 1.682,2
11. Erträge aus anderen Wertpapieren des Finanzanlagevermögens 2.105,62 3,0
12. sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 1.252.630,41 956,0
13. Aufwendungen aus Finanzanlagen und aus Wertpapieren des Anlagevermögens 0,00 -1,1
14. Zinsen und ähnliche Aufwendungen (davon Zinskomponente Dotierung Sozialkapital: EUR 56.319,00; Vorjahr: T€ 53,0) -7.589.890,63 -2.344,5
15. Zwischensumme aus Z 10 bis 14 -4.597.981,19 295,6
16. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 20.097.255,58 16.091,9
17. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag -1.810.937,91 0,0
18. Jahresüberschuss 18.286.317,67 16.091,9
19. Auflösung unversteuerter Rücklagen 18.925,30 18,8
20. Zuweisung zu unversteuerten Rücklagen 0,00 -4.986,7
21. Zuweisung zu Gewinnrücklagen -9.915.300,00 -556,0
22. Gewinn, der aufgrund vertraglicher Verpflichtung an die TIWAG-Tiroler Wasserkraft überrechnen ist 0,00 -10.568,0
23. Bilanzgewinn 8.389.942,97 0,0
GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG 2011 ANHANG
ALLGEMEINE ERLÄUTERUNGEN
Der Jahresabschluss der TIGAS-Erdgas Tirol
GmbH wird nach den Vorschriften des Unter-
nehmensgesetzbuches (UGB) und dem Gesetz
über Gesellschaften mit beschränkter Haftung
(GmbHG) aufgestellt und in Euro (€) unter
Gegenüberstellung der Werte zum 31.12.2010
ausgewiesen. Die Vorjahreswerte werden in
Tausend Euro (T€) angegeben.
Die TIGAS-Erdgas Tirol GmbH ist als große
Kapitalgesellschaft gem. § 221 (3) UGB ein-
zustufen. Die in der Bilanz und der nach dem
Gesamtkostenverfahren aufgestellten Gewinn-
und Verlustrechnung zusammengefassten
Posten sind im Anhang gesondert angeführt
und erläutert.
Bei der Summierung der gerundeten Beträge
und Prozentangaben können durch Verwendung
automatischer Rechenhilfen Rundungsdiffe-
renzen auftreten.
Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
Der Jahresabschluss wurde unter Beachtung
der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchfüh-
rung sowie der Generalnorm, ein möglichst
getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und
Ertragslage des Unternehmens zu vermitteln,
aufgestellt.
Bei der Erstellung des Jahresabschlusses
wurde der Grundsatz der Vollständigkeit
eingehalten und bei der Bewertung der Bilanz-
positionen von der Fortführung des Unterneh-
mens ausgegangen. Dem Vorsichtsgrundsatz
wurde Rechnung getragen und der Grundsatz
der Einzelbewertung wurde berücksichtigt.
Die in der Vergangenheit angewandten Be-
wertungsmethoden wurden im Berichtsjahr
beibehalten.
6362
JAHRESABSCHLUSS ANHANG
Die Bilanzierung, die Bewertung und der
Verweis der einzelnen Positionen des Jahres-
abschlusses wurden nach den allgemeinen
Bestimmungen gem. §§ 193 – 211 UGB, unter
Berücksichtigung der Sondervorschriften für
Kapitalgesellschaften (§§ 222 – 235 UGB),
vorgenommen.
Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögens-
gegenstände werden mit den Anschaffungs-
kosten unter Berücksichtigung der planmäßi-
gen linearen Abschreibung angesetzt.
Als Nutzungsdauer wird ein Zeitraum von
10 Jahren für Strombezugsrechte und von
3 bis 5 Jahren für EDV-Software zugrunde
gelegt.
Sachanlagen
Sachanlagen sind mit den Anschaffungs- oder
Herstellungskosten, vermindert um plan-
mäßige Abschreibungen, bewertet.
Bei der Ermittlung der Herstellungskosten
werden soziale Aufwendungen im Sinne des
§ 203 Abs. 3 vorletzter Satz UGB und direkt
zurechenbare Fremdkapitalzinsen
(§ 203 Abs. 4 UGB) nicht angesetzt.
Die planmäßige Abschreibung der Sachanlagen
erfolgt linear über einen Zeitraum von 4 bis
50 Jahren. Der Rahmen der Nutzungsdauer
beträgt für die einzelnen Anlagegruppen:
Außerplanmäßige Abschreibungen werden
vorgenommen, soweit der Ansatz mit einem
niedrigeren beizulegenden Wert erforder-
lich ist.
Sonderposten „Investitionszuschüsse
aus öffentlichen Mitteln“
Die aus öffentlichen Mitteln für Investitionen
erhaltenen Zuschüsse werden in einem eige-
nen Bilanzposten erfasst und gesondert aus-
gewiesen. Die Auflösung des Postens erfolgt
entsprechend der Nutzungsdauer der Anlagen,
für die der Zuschuss gewährt wurde, ab deren
Inbetriebnahme.
Baukostenbeiträge
Der Verbrauch der Baukostenbeiträge der
Gasbezugsberechtigten erfolgt über einen
Zeitraum von 20 Jahren.
Rückstellungen
Die Abfertigungsrückstellung ist nach finanz-
mathematischen Grundsätzen auf Basis eines
Rechnungszinssatzes von 3,5 % sowie eines
Pensionseintrittsalters von 60 Jahren bei
Frauen und 65 Jahren bei Männern ermittelt.
Die Pensionsrückstellung ist nach anerkannten
versicherungsmathematischen Grundsätzen
nach dem Gegenwartswertverfahren auf Basis
eines Rechnungszinssatzes von 3,5 % unter
Anwendung der „Rechnungsgrundlagen für die
Pensionsversicherung AVÖ 2008P –
Pagler & Pagler“ ermittelt.
Zur Gewährung eines besseren Einblicks in
die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wird
die in der Dotierung der Abfertigungs- bzw.
Pensionsrückstellung enthaltene Zinskompo-
nente unter der Position „Zinsen und ähnliche
Aufwendungen“ ausgewiesen.
Die Berechnung der Rückstellung für
Jubiläumsgelder erfolgt nach finanzmathema-
tischen Grundsätzen unter Anwendung eines
Rechnungszinssatzes von 3,5 % sowie eines
Pensionseintrittsalters von 60/65 Jahren.
Sonstige Rückstellungen sind in der Höhe
angesetzt, die nach vernünftiger unterneh-
merischer Beurteilung notwendig ist.
Verbindlichkeiten
Die Verbindlichkeiten sind mit dem Rück-
Finanzanlagen
Finanzanlagen sind zu Anschaffungskosten
oder bei Vorliegen von voraussichtlich dau-
ernden Wertminderungen zu niedrigeren
beizulegenden Werten angesetzt. Bestehen
die Gründe für eine dauernde Wertminderung
nicht mehr, erfolgt eine Zuschreibung.
Vorräte
Die Bewertung des Gasvorrats sowie des
Betriebsmaterials erfolgt nach dem gewogenen
Durchschnittspreisverfahren unter Beachtung
des Niederstwertprinzips.
Noch nicht abrechenbare Leistungen werden
mit den Herstellungskosten angesetzt. Bei der
Ermittlung der Herstellungskosten wurden
soziale Aufwendungen und direkt zurechenbare
Fremdkapitalzinsen nicht einbezogen.
Forderungen und sonstige
Vermögensgegenstände
Forderungen und sonstige Vermögensge-
genstände werden mit dem Nennwert unter
Berücksichtigung aller erkennbaren Risiken
bewertet.
Auf fremde Währung lautende Forderungen
und sonstige Vermögensgegenstände werden
zum Anschaffungskurs bzw. zum niedrigeren
Geldkurs am Abschlussstichtag bewertet.
Aktive Rechnungsabgrenzungsposten
Unter den aktiven Rechnungsabgrenzungs-
posten werden Ausgaben vor dem Abschluss-
stichtag ausgewiesen, soweit sie Aufwendun-
gen für einen bestimmten Zeitraum danach
darstellen.
Die an Kunden gewährten „Umstellprämien“
werden über 4 Jahre verteilt als Aufwand
erfasst. Das Wahlrecht gemäß § 198 (10) UGB,
einen Abgrenzungsposten auf der Aktivseite
der Bilanz in Höhe der voraussichtlichen
Steuerentlastung nachfolgender Geschäfts-
jahre einzustellen, wird nicht in Anspruch
genommen.
zahlungsbetrag unter Bedachtnahme auf
den Grundsatz der Vorsicht ermittelt. Ist der
Rückzahlungsbetrag einer Verbindlichkeit im
Zeitpunkt ihrer Begründung höher als der
Ausgabebetrag, so wird der Unterschiedsbetrag
in die aktiven Rechnungsabgrenzungsposten
aufgenommen und gesondert ausgewiesen.
Fremdwährungsverbindlichkeiten sind unter
Einhaltung des Höchstwertprinzips mit dem
Anschaffungskurs bzw. höheren Devisenbrief-
kurs bewertet.
Passive Rechnungsabgrenzungsposten
Unter den passiven Rechnungsabgrenzungs-
posten werden Einnahmen vor dem Abschluss-
stichtag ausgewiesen, soweit sie Erträge für
einen bestimmten Zeitraum danach darstellen.
a) Gebäude 10 bis 50 Jahre
b) maschinelle und elektrische Anlagen
10 bis 20 Jahre
c) Leitungsanlagen 35 bis 40 Jahre
d) andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung
4 bis 10 Jahre
6564
Immaterielle Vermögensgegenstände
Unter den immateriellen Vermögensgegen-
ständen in Höhe von € 227.031,75
(Vorjahr: T€ 249,3) sind im Wesentlichen
Strombezugsrechte, EDV-Software und ähnli-
che Rechte ausgewiesen. Die planmäßigen
Abschreibungen betragen € 42.211,26
(Vorjahr: T€ 39,3).
Sachanlagen
Von den Zugängen beim Sachanlagevermögen
entfallen auf den Ausbau der Hauptleitung
€ 1.848,81 (Vorjahr: T€ 53,8), auf die Flächen-
versorgung € 17.016.157,24 (Vorjahr:
T€ 13.429,7), auf Stichleitungen und Anbin-
dungsleitungen € 2.949.665,01 (Vorjahr:
T€ 2.506,1), auf Stationen € 67.492,69
(Vorjahr: T€ 155,8) sowie auf Sonstige Anlagen
€ 11.089.555,19 (Vorjahr: T€ 4.073,9).
In der Position „Grundstücke, grundstücks-
gleiche Rechte und Bauten einschließlich der
Bauten auf fremdem Grund“ ist ein Grundwert
in Höhe von € 3.103.609,08
(Vorjahr: T€ 3.113,1) enthalten.
Finanzanlagen
Die Beteiligungen haben sich um
€ 25.467.406,79 auf € 76.804.578,82 (Vorjahr:
€ 51,3 Mio) erhöht. Der Anstieg resultiert im
Wesentlichen aus der Aufstockung der Anteile
an der Bayerngas GmbH, der größten kommu-
nalen Erdgaseinkaufsgesellschaft Deutsch-
lands. Konkret hat die TIGAS nach sechs
Forderungen und sonstige Vermögens-
gegenstände
In den Forderungen aus Lieferungen und
Leistungen sind im Wesentlichen die Forderun-
gen aus Gaslieferungen an Sondervertragskun-
den in Höhe von € 17.162.216,47 (Vorjahr:
T€ 11.280,4), an Tarifkunden in Höhe von
€ 4.626.863,72 (Vorjahr: T€ 9.138,9) sowie
offene Baukostenbeiträge Gasbezugsberech-
tigter in Höhe von insgesamt € 465.084,83
(Vorjahr: T€ 256,9) enthalten. In den Forde-
rungen gegenüber Unternehmen, mit denen
ein Beteiligungsverhältnis besteht, sind die
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
gegenüber der SELGAS NET AG (vormals:
SELGAS AG) erfasst. Zum 31.12.2011 bestan-
den keine Forderungen mit einer Laufzeit von
mehr als einem Jahr. Des Weiteren sind im Pos-
ten sonstige Forderungen keine wesentlichen
Beträge enthalten, die nach dem Abschluss-
stichtag zahlungswirksam werden.
Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten
Die Zahlungsmittel betragen € 923.073,53 (Vor-
jahr: T€ 474,9) und bestehen aus Guthaben bei
Kreditinstituten sowie Kassenbeständen.
Andere Abgrenzungsposten
Das Aktivierungswahlrecht gem. § 198 Abs.
10 UGB wird nicht in Anspruch genommen.
Ansetzbar wäre ein Betrag von € 211.714
(Vorjahr: T€ 99,7), der sich im Wesentlichen
aus Rückstellungen ergibt, die steuerlich erst
über einen längeren Zeitraum absetzbar bzw.
verrechenbar sind. Die Berechnung basiert auf
einem Steuersatz von 25 %.
Jahren ihre 6 %ige Beteiligung im Juni 2011 auf
10 % erhöht.
Mit dieser Aufstockung erhöht sich auch der
mittelbare Anteil der TIGAS an der Bayerngas
Norge AS, an der die TIGAS auch direkt mit
3,75 % beteiligt ist. Die Vermarktung des von
Bayerngas Norge AS produzierten Erdgases
erfolgt über die eigens gegründete Vermark-
tungsgesellschaft, die Bayerngas International
GmbH & Co. KG, an der die TIGAS mit 3,75 %
beteiligt ist.
Die Ausleihungen bestehen im Wesentlichen
im Zusammenhang mit dem Gesamtfinan-
zierungskonzept der Bayerngas Norge AS.
Die Ausleihungen haben eine Restlaufzeit von
mehr als einem Jahr.
Bei den Wertpapieren des Anlagevermögens
wurden Zuschreibungen im Betrag von
€ 25.223,08 (2010 in T€: 0,00) unterlassen.
Vorräte
In den Vorräten sind erfasst:
Eigenkapital
Das Stammkapital der Gesellschaft beträgt
€ 65.915.000,00 und ist zur Gänze bar
eingezahlt.
Die nicht gebundenen Kapitalrücklagen resul-
tieren aus freiwilligen Kapitalzuzahlungen der
Gesellschafter sowie der im Geschäftsjahr 2003
erfolgten Verschmelzung der Erdgas Innsbruck
GmbH mit der TIGAS-Erdgas Tirol GmbH.
In den Gewinnrücklagen ist die gesetzliche
Rücklage mit € 2.366.660,00 (Vorjahr:
T€ 1.451,4) und die freie Rücklage mit
€ 31.222.396,18 (Vorjahr: T€ 22.222,4)
enthalten.
Bilanzgewinn
Mit Wirkung ab 01.01.2011 ist der mit dem
Mutterunternehmen, TIWAG-Tiroler Wasser-
kraft AG, bestehende Ergebnisabführungs-
vertrag aufgelöst worden. Damit entfällt die
bisherige Verpflichtung zur Übertragung des
Bilanzergebnisses, im Berichtsjahr wird erst-
mals ein Bilanzgewinn ausgewiesen.
Der Bilanzgewinn für das Geschäftsjahr 2011
beträgt € 8.389.942,97 (Vorjahr: T€ 0,0).
Nach dem GmbH-Gesetz bemessen sich die
an die Gesellschafter ausschüttbaren Gewin-
ne nach dem im unternehmensrechtlichen
Jahresabschluss der TIGAS-Erdgas Tirol GmbH
ausgewiesenen Bilanzgewinn.
Die Generalversammlung wird vorschlagen,
aus dem Bilanzgewinn des Jahres 2011
€ 8.000.000,00 an die Gesellschafter
auszuschütten.
31.12.2011€
31.12.2010 in € 1.000
1. Gasvorrat 90.138,96 81,8
2. Betriebsmaterial 31.846,70 39,9
3. in Arbeit befindliche Aufträge 100.520,09 386,0
Summe 222.505,75 507,7
JAHRESABSCHLUSS ERLÄUTERUNGEN ZUR BILANZ
Stand 31.12.2011€
davon mit Restlaufzeit von mehr als 1 Jahr
€Stand 31.12.2010
in € 1.000
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 24.043.900,28 0,00 21.067,4
2. Forderungen gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht
4.102,08 0,00 4,2
3. sonstige Forderungen und Vermögensgegenstände 4.706.568,49 0,00 1.631,4
Summe 28.754.570,85 0,00 22.703,0
ERLÄUTERUNGEN ZUR BILANZ
6766
unversteuerte Rücklagen
Die Sonderabschreibungen von Vermögens-
gegenständen des Anlagevermögens i. S. d.
§ 7a EStG wurden in den Jahren 2009 und 2010
in höchstmöglichem Ausmaß beansprucht und
als unversteuerte Rücklage ausgewiesen.
Investitionszuschüsse aus öffentlichen Mitteln
Baukostenbeiträge
Rückstellungen
Unter den sonstigen Rückstellungen sind als
wesentliche Posten die Vorsorgen für noch
nicht verrechnete Bauleistungen und Rechts-
streitigkeiten in Höhe von € 7,5 Mio (Vorjahr:
€ 3,7 Mio), die Rückstellungen für nicht kon-
sumierte Urlaube in Höhe von € 341.360,00
(Vorjahr in T€: 290,6) und für die Personal-
gestellung in Höhe von € 323.595,73 (Vorjahr
in T€: 294,7) zu erwähnen.
Verbindlichkeiten
JAHRESABSCHLUSS ERLÄUTERUNGEN ZUR BILANZ
Stand 01.01.2011
€Zuweisung
€Abgang*
Auflösung€
Stand 31.12.2011
€
1. Bewertungsreserve (§ 7a EStG)
8.909.069,23 0,00 -82,67 * 8.908.986,56
2. Bewertungsreserve (§ 12 Abs. 1 EStG 1988)
Grundstücke 0,00 5.891,77 5.891,77 0,00
Leitungsanlagen 472.394,24 0,00 -18.842,63 453.551,61
Summe 2) 478.286,01 0,00 -18.842,63 459.443,38
Gesamtsumme 9.387.355,24 0,00 -18.925,30 9.368.429,94
Stand 01.01.2011
€Zuweisung
€Auflösung
€Stand
31.12.2011€
Zuschuss 616.026,35 0,00 -14.318,80 601.707,55
Stand 01.01.2011
€Zuweisung
€Verbrauch
Abgang€
Stand 31.12.2011
€
Gaskunden 19.538.298,14 2.148.392,94 -1.803.035,93 19.883.655,15
sonstige Baukostenbeiträge 1.067.847,23 97.925,00 -195.963,00 969.809,23
Summe 20.606.145,37 2.246.317,94 -1.998.998,93 20.853.464,38
Stand 31.12.2011€
Stand 31.12.2010 in € 1.000
1. Rückstellungen für Abfertigungen (davon versteuert: € 129.254,49; Vorjahr: T€ 113)
391.937,94 388,6
2. Rückstellungen für Pensionen (davon versteuert: € 304.272,00; Vorjahr: T€: 259) 1.328.290,00 1.109,4
3. sonstige Rückstellungen (davon versteuert: € 27.974,13; Vorjahr: T€ 26)
8.828.115,77 5.182,2
Summe 10.548.343,71 6.680,2
Bilanzwert31.12.2011
€
davon mit Restlaufzeit bis zu einem Jahr
€
davon mitRestlaufzeit von
mehr als einem Jahr€
davon mitRestlaufzeit von mehr
als 5 Jahren€
Bilanzwert31.12.2010
in T€
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
178.347.648,77 178.347.648,77 0,00 0,00 154.916,7
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 20.006.957,11 20.006.957,11 0,00 0,00 15.698,4
3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen
11.750.166,85 11.750.166,85 0,00 0,00 19.256,8
4. sonstige Verbindlichkeiten
davon aus Steuern
davon im Rahmen der sozialen Sicherheit
9.180.737,34
197.679,49
97.817,94
9.180.737,34
197.679,49
97.817,94
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
3.238,5
141,5
89,8
Summe 219.285.510,07 219.285.510,07 0,00 0,00 193.110,4
6968
JAHRESABSCHLUSS ERLÄUTERUNGEN ZUR GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG
Zum Bilanzstichtag 31.12.2011 bestanden
ausschließlich Verbindlichkeiten mit einer Rest-
laufzeit von bis zu einem Jahr. Die Verbindlich-
keiten gegenüber Kreditinstituten in Höhe von
€ 178,3 Mio (Vorjahr: € 154,9 Mio) beruhen
im Wesentlichen auf Barvorlagen.
Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen
Unternehmen bestehen im Betrage von
€ 11.750.166,85 (Vorjahr: € 19,2 Mio) gegen-
über der Konzernmuttergesellschaft
TIWAG-Tiroler Wasserkraft AG als Saldo aus
der kontokorrentmäßigen Leistungs- und
Abgabenverrechnung im Konzernkreis.
Diese konzerninternen Geschäfte wurden zu
marktüblichen Bedingungen abgeschlossen.
Durch Auflösung des Ergebnisabführungsver-
trages unterbleibt erstmalig die vertrags-
gemäße Ergebnisübernahme, im Vorjahr
hat diese € 10,5 Mio betragen.
Die sonstigen Verbindlichkeiten betreffen mit
€ 6.133.396,34 Verbindlichkeiten gegenüber
Kunden (Vorjahr: T€ 1.237,9), die nach dem
Abschlussstichtag zahlungswirksam werden.
Umsatzerlöse
In den sonstigen Umsatzerlösen sind im
Wesentlichen Erlöse aus weiterverrechneten
Leistungen, aus Materialverkäufen und der
Verbrauch der Baukostenbeiträge enthalten.
Materialaufwand
Rechnungsabgrenzungsposten
Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden Vergü-
tungen für eingeräumte Dienstbarkeiten passiv
abgegrenzt. Die Auflösung erfolgt anteilig ent-
sprechend der Laufzeit der zugrunde liegenden
Verträge.
Haftungsverhältnisse und sonstige
finanzielle Verpflichtungen
Die Haftungsverhältnisse und sonstigen
finanziellen Verpflichtungen betreffen mit
€ 950.719,20 (Vorjahr in T€: 2.833,4) das
Bestellobligo, mit € 8.720.390,12 (Vorjahr in
T€: 8.993,9) Garantien für Verbindlichkeiten
der SELGAS NET AG und der Bioenergie
Schlitters GmbH.
Vorteile aus vertraglichen Haftungsverhältnis-
sen bestehen mit € 666.000,00 gegenüber der
Europäischen Kommission DG TREN Brüssel,
der A & B Ausgleichsenergie & Bilanzgruppen-
Management AG, Innsbruck in Höhe von
€ 1.030.000,00 sowie mit € 23.000,00
gegenüber der AGCS Gas-Clearing and
Settlement AG, Wien.
ERLÄUTERUNGEN ZUR GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG
2011€
2010 in € 1.000
UMSATZERLÖSE NACH BEREICHEN
Gasgeschäft 148.985.296,08 139.333,9
Fernwärme 3.103.292,25 466,3
Energy Facility Management 699.747,74 0,0
Sonstige Umsatzerlöse 4.307.180,58 3.226,9
Summe 157.095.516,65 143.027,1
UMSATZERLÖSE NACH REGIONEN
Inland 154.802.974,10 142.334,0
Ausland 2.292.542,55 693,1
Summe 157.095.516,65 143.027,1
2011€
2010 in € 1.000
Materialaufwand 81.290.221,33 73.237,7
Sonstiger Materialaufwand 1.101.963,26 561,7
Summe 82.392.184,59 73.799,4
7170
JAHRESABSCHLUSS ERLÄUTERUNGEN ZUR GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG
Personalaufwand
Im Personalaufwand von € 4.505.482,86
(Vorjahr: T€ 3.738,1) sind Beiträge an Mit-
arbeitervorsorgekassen in Höhe von
€ 27.586,76 (Vorjahr: T€ 23,8) enthalten.
Das Gestellungsentgelt für die im Zuge der
Übertragung des Teilbetriebes „Erdgas“ der
TIGAS zur Dienstleistung zugewiesenen
Beamten und Vertragsbediensteten ist in den
übrigen sonstigen betrieblichen Aufwendun-
gen mit € 1.130.872,73 (Vorjahr: T€ 1.207,4)
enthalten.
Sonstige betriebliche Aufwendungen
In den sonstigen betrieblichen Aufwendungen
sind an „Steuern“ € 19.019.821,60
(Vorjahr: T€ 19.727,9) Erdgasabgabe enthal-
ten. Unter den übrigen sonstigen betrieblichen
Aufwendungen sind neben dem bereits
oben angeführten Gestellungsentgelt noch
Entgelte für Werkvertragsleistungen der
TIWAG-Tiroler Wasserkraft AG in Höhe von
€ 1.553.667,59 (Vorjahr T€: 1.290,9) enthalten.
Im Berichtsjahr wurden die Kursverluste in
Höhe von € 4.588.700,98 (Vorjahr: T€ 5.492,6)
von den sonstigen betrieblichen Aufwendun-
gen in das Finanzergebnis unter Position Z 14
Zinsen und ähnliche Aufwendungen umgeglie-
dert. Die Vorjahreswerte in Höhe von
€ 5.492.643,58 wurden nicht angepasst.
Beschäftigte
Im Geschäftsjahr waren durchschnittlich 48
Angestellte (Vorjahr: 42) und 14 Arbeiter (Vor-
jahr: 15) beschäftigt. Im Zuge der Übertragung
des Teilbetriebes „Erdgas“ werden der TIGAS
Beamte und Vertragsbedienstete zugewiesen.
Im Geschäftsjahr waren im Jahresdurchschnitt
4 Beamte (Vorjahr: 5) und 8 Vertragsbedienstete
(Vorjahr: 8) zur Dienstleistung zugewiesen.
Bezüge Geschäftsführung
Da die Aufschlüsselung der Aufwendungen
gem. § 239 Abs. 1 jeweils weniger als 3 Perso-
nen betrifft, unterbleibt sie gem. § 241 Abs. 4
leg. cit.
Zusammensetzung der Geschäftsführung
Die Geschäftsführung oblag den Herren
Dipl.-Ing. Richard Mastenbroek und
Dr. Philipp Hiltpolt.
Konzernabschluss, Veröffentlichung
Die TIGAS-Erdgas Tirol GmbH ist in den Kon-
zernabschluss der TIWAG-Tiroler Wasserkraft AG
mit dem Sitz in Innsbruck, Eduard-Wallnöfer-
Platz 2, einbezogen.
Der Konzernabschluss wird in der Wiener Zei-
tung veröffentlicht sowie beim Firmenbuchge-
richt Innsbruck unter FN 44133 b eingereicht.
Vergütung Wirtschaftsprüfer
Die auf das Geschäftsjahr entfallenden
Aufwendungen für den Abschlussprüfer
sind im Konzernabschluss enthalten.
Finanzergebnis
Das Beteiligungsergebnis setzt sich aus
Gewinnausschüttungen der SELGAS NET AG
und der Bayerngas GmbH zusammen. Die
Zinserträge enthalten im Wesentlichen Zinsen
der Ausleihungen. Die Zinsaufwendungen be-
treffen die laufenden Zinsen der Barvorlagen.
Im Berichtsjahr wurden die Kursverluste in
Höhe von € 4.588.700,98 (Vorjahr:
€ 5.492,6 Mio) erstmalig im Finanzergebnis
ausgewiesen. Die entsprechenden Vorjahres-
beträge wurden nicht angepasst.
Steuern vom Einkommen und Ertrag
Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurde der be-
stehende Ergebnisabführungsvertrag mit
der TIWAG-Tiroler Wasserkraft AG aufgelöst.
Die TIGAS-Erdgas Tirol GmbH bleibt weiter-
hin Gruppenmitglied in der TIWAG-Unter-
nehmensgruppe. Aus diesem Grund wurde
eine Steuerumlagevereinbarung nach der
Belastungsmethode mit dem Gruppenträger
abgeschlossen. Im Berichtsjahr beläuft sich
die Steuerumlage auf € 1.792.400,00.
Jahresüberschuss
Der Jahresüberschuss beträgt € 18.286.317,67
(Vorjahr: T€ 16.091,9). Nach den Rücklagen-
veränderungen weist die Gesellschaft einen
Bilanzgewinn in Höhe von € 8.389.942,97 aus.
SONSTIGE ANGABEN
2011€
2010 in € 1.000
Werbe- und Inserataufwand 707.678,69 556,4
Personalgestellung 1.130.872,73 1.207,4
Fremdleistungen 2.001.635,09 1.919,5
Leistungen aus Werkverträgen 1.553.667,59 1.291,0
anderer sonstiger Aufwand 6.372.115,18 10.734,7
Summe 11.765.969,28 15.709,0
7372
JAHRESABSCHLUSS BETEILIGUNGEN
ANGABEN ZU DEN BETEILIGUNGEN GEMÄSS § 238 Z. 2 UGB (BETEILIGUNGSSPIEGEL)
Firmenbuchnummer Firmenbuchnummer NennkapitalAnteil am
Nennkapitalin %
Anteil am Nennkapital
Letzter Jahresabschluss
Eigenkapital des letztenGeschäftsjahres 1
Ergebnis des letzten Geschäftsjahres 2
1. SELGAS NET AG, Bozen 3 08284030155 16.400.000,00 € 40,000 6.560.000,00 € 2010 25.974.421,00 € 3.901.581,00 €
2. Bayerngas GmbH, München HRB 5551 90.695.150,00 € 10,000 9.069.550,00 € 2010 317.848.852,20 € 58.877.225,01 €
3. Bayerngas Norge AS, Oslo 989490168 4 1.357.884.000,00 NOK 3,750 50.926.000,00 NOK 2010 1.538.438,00 TNOK -202.548,00 TNOK
4. Bayerngas International GmbH & Co KG, München HRA 95383 35.000,00 € 3,750 1.312,50 € 2010 0,00 € -4.416,50 €
5. Tauerngasleitung Studien- und Planungsgesellschaft m.b.H. FN 304217 d 69.284,04 € 3,789 2.625,00 € 2010 1.164.952,95 € -3.690.193,02 €
6. Bioenergie Schlitters GmbH, Schlitters FN 281941 w 41.000,00 € 48,780 20.000,00 € 2010 -133.154,57 € -84.787,15 €
1 Eigenkapitalbegriff entsprechend § 224 (3) A. UGB
2 Jahresüberschuss (+)/Jahresfehlbetrag (-)
3 Die Gesellschaft hat mit Wirksamkeit 1.7.2011 ihre Gesellschaftsbezeichnung in SELGAS NET AG (vormals: SELGAS AG) abgeändert
4 Register of Business Enterprises
Erläuterungen gem.
§ 8 Gaswirtschaftsgesetz (GWG)
Im Rahmen der internen Buchführung werden
von der TIGAS-Erdgas Tirol GmbH eigene
Konten im Rahmen von getrennten Rechnungs-
kreisen für die Erdgasverteilungstätigkeit sowie
für „Erdgasvertrieb und Sonstiges“ geführt. Die
interne Buchführung enthält für jede Tätigkeit
eine eigene Bilanz und eine Ergebnisrechnung.
Es werden auch die Regeln für die Zuweisung
des Aktiv- und Passivvermögens sowie der
Aufwendungen und Erträge zu den Rechnungs-
kreisen angegeben. Im Regelfall erfolgt die
Zuordnung der Bilanzpositionen sowie der
Positionen der Gewinn- und Verlustrechnung
direkt. Lediglich bei nur mittelbarem Sach-
bezug oder bei unvertretbar hohem Aufwand
wird die Zuordnung auf Basis sachgerechter
Bezugsgrößen durch Schlüsselung vorgenom-
men. Umlagen werden durch weitestgehend
prozessorientierte Schlüssel ermittelt. Der
Verrechnung zwischen den Aktivitäten liegen
Kalkulationssätze zugrunde.
Geschäfte im Sinne des § 8 Abs. 3 GWG
wurden mit der TIWAG-Tiroler Wasserkraft AG
(kaufmännische und technische Dienstleis-
tungen) und der TIWAG-Netz AG (Festgeld,
Systemnutzung) getätigt.
Innsbruck, am 30.03.2012
Die Geschäftsführer
Dipl.-Ing. Richard Mastenbroek
Dr. Philipp Hiltpolt
7574
ENTWICKLUNG DES ANLAGEVERMÖGENS UND AUFGLIEDERUNG DER JAHRESABSCHREIBUNG (ANLAGENSPIEGEL)
ANLAGEVERMÖGEN
A N S C H A F F U N G S - U N D H E R S T E L L U N G S K O S T E N
Stand31.12.2011
€
kumulierteAbschreibungen
€
Restbuchwert Stand 31.12.2011
€
Restbuchwert Stand 31.12.2010
€
Abschreibungen2011€
Stand01.01.2011
€Zugänge
€Abgänge
€Umbuchungen
€
A. ANLAGEVERMÖGEN
I. IMMATERIELLE VERMÖGENSGEGENSTÄNDE
1. Strombezugsrechte 372.928,91 19.474,00 0,00 0,00 392.402,91 296.002,00 96.400,91 88.797,17 11.870,26
2. Sonstige Rechte 995.611,30 0,00 0,00 0,00 995.611,30 865.647,22 129.964,08 160.020,58 30.056,50
3. EDV-Programme 153.297,02 480,00 -2.239,48 0,00 151.537,54 150.870,78 666,76 471,26 284,50
Summe I. 1.521.837,23 19.954,00 -2.239,48 0,00 1.539.551,75 1.312.520,00 227.031,75 249.289,01 42.211,26
II. SACHANLAGEN
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten, einschließlich der Bauten auf fremdem Grund 13.542.914,88 3.104.164,59 -9.582,28 457.766,09 17.095.263,28 5.776.071,38 11.319.191,90 8.066.579,97 299.736,47
2. maschinelle und elektrische Anlagen 30.614.843,33 4.517.569,45 -353.100,08 1.068.308,19 35.847.620,89 23.527.339,85 12.320.281,04 8.029.778,74 1.271.993,41
3. Leitungsanlagen 485.718.822,44 19.918.451,54 -508.737,94 23.764,47 505.152.300,51 167.253.530,21 337.898.770,30 333.457.071,01 15.500.516,72
4. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 1.980.472,26 203.210,13 -221.309,36 0,00 1.962.373,03 1.509.729,88 452.643,15 486.180,90 216.708,89
5. geleistete Anzahlungen und Anlagen in Bau 3.479.908,16 3.381.323,23 -417,60 -1.549.838,75 5.310.975,04 0,00 5.310.975,04 3.479.908,16 0,00
Summe II. 535.336.961,07 31.124.718,94 -1.093.147,26 0,00 565.368.532,75 198.066.671,32 367.301.861,43 353.519.518,78 17.288.955,49
III. FINANZANLAGEN
1. Beteiligungen 51.859.813,62 25.467.406,79 0,00 0,00 77.327.220,41 522.641,59 76.804.578,82 51.337.172,03 0,00
2. Ausleihungen an Unternehmen, mit dem ein Beteiligungsverhältnis besteht 29.495.184,52 3.852.897,16 -1.923.118,16 0,00 31.424.963,52 0,00 31.424.963,52 29.495.184,52 0,00
3. Wertpapiere (Wertrechte) des Anlagevermögens 526.093,97 0,00 0,00 0,00 526.093,97 25.223,08 500.870,89 500.870,89 0,00
Summe III. 81.881.092,11 29.320.303,95 -1.923.118,16 0,00 109.278.277,90 547.864,67 108.730.413,23 81.333.227,44 0,00
Summe Anlagevermögen 618.739.890,41 60.464.976,89 -3.018.504,90 0,00 676.186.362,40 199.927.055,99 476.259.306,41 435.102.035,23 17.331.166,75
7776
BESTÄTIGUNGSVERMERK
JAHRESABSCHLUSS BESTÄTIGUNGSVERMERK
Bericht zum Jahresabschluss
Wir haben den beigefügten Jahresabschluss der
TIGAS-Erdgas Tirol GmbH, Innsbruck, für das Geschäftsjahr vom
1. Jänner bis zum 31. Dezember 2011 unter Einbeziehung der
Buchführung geprüft. Dieser Jahresabschluss umfasst die Bilanz
zum 31. Dezember 2011, die Gewinn- und Verlustrechnung für das
am 31. Dezember 2011 endende Geschäftsjahr sowie den Anhang.
Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Jahresab-
schluss und die Buchführung
Die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft sind für die Buchfüh-
rung sowie für die Aufstellung eines Jahresabschlusses verantwort-
lich, der ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und
Ertragslage der Gesellschaft in Übereinstimmung mit den
österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften vermit-
telt. Diese Verantwortung beinhaltet: Gestaltung, Umsetzung und
Aufrechterhaltung eines internen Kontrollsystems, soweit dieses
für die Aufstellung des Jahresabschlusses und die Vermittlung
eines möglichst getreuen Bildes der Vermögens-, Finanz- und
Ertragslage der Gesellschaft von Bedeutung ist, damit dieser frei
von wesentlichen Fehldarstellungen ist, sei es auf Grund von
beabsichtigten oder unbeabsichtigten Fehlern; die Auswahl und
Anwendung geeigneter Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden;
die Vornahme von Schätzungen, die unter Berücksichtigung der
gegebenen Rahmenbedingungen angemessen erscheinen.
Verantwortung des Abschlussprüfers und Beschreibung
von Art und Umfang der gesetzlichen Abschlussprüfung
Unsere Verantwortung besteht in der Abgabe eines Prüfungsurteils
zu diesem Jahresabschluss auf der Grundlage unserer Prüfung.
Wir haben unsere Prüfung unter Beachtung der in Österreich
geltenden gesetzlichen Vorschriften und Grundsätze ordnungs-
gemäßer Abschlussprüfung durchgeführt. Diese Grundsätze
erfordern, dass wir die Standesregeln einhalten und die Prüfung so
planen und durchführen, dass wir uns mit hinreichender Sicherheit
ein Urteil darüber bilden können, ob der Jahresabschluss frei von
wesentlichen Fehldarstellungen ist.
Eine Prüfung beinhaltet die Durchführung von Prüfungshand-
lungen zur Erlangung von Prüfungsnachweisen hinsichtlich der
Beträge und sonstigen Angaben im Jahresabschluss. Die Auswahl
der Prüfungshandlungen liegt im pflichtgemäßen Ermessen des
Abschlussprüfers unter Berücksichtigung seiner Einschätzung des
Risikos eines Auftretens wesentlicher Fehldarstellungen, sei es auf
Grund von beabsichtigten oder unbeabsichtigten Fehlern. Bei der
Vornahme dieser Risikoeinschätzung berücksichtigt der Abschluss-
prüfer das interne Kontrollsystem, soweit es für die Aufstellung des
Jahresabschlusses und die Vermittlung eines möglichst getreuen
Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft
von Bedeutung ist, um unter Berücksichtigung der Rahmenbe-
dingungen geeignete Prüfungshandlungen festzulegen, nicht
jedoch um ein Prüfungsurteil über die Wirksamkeit der internen
Kontrollen der Gesellschaft abzugeben. Die Prüfung umfasst ferner
die Beurteilung der Angemessenheit der angewandten Bilanzie-
rungs- und Bewertungsmethoden und der von den gesetzlichen
Vertretern vorgenommenen wesentlichen Schätzungen sowie eine
Würdigung der Gesamtaussage des Jahresabschlusses.
Wir sind der Auffassung, dass wir ausreichende und geeignete
Prüfungsnachweise erlangt haben, sodass unsere Prüfung eine
hinreichend sichere Grundlage für unser Prüfungsurteil darstellt.
Prüfungsurteil
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. Auf Grund
der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Jah-
resabschluss nach unserer Beurteilung den gesetzlichen Vorschrif-
ten und vermittelt ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und
Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2011 sowie der
Ertragslage der Gesellschaft für das Geschäftsjahr vom 1. Jänner
bis zum 31. Dezember 2011 in Übereinstimmung mit den österrei-
chischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung.
Aussagen zum Lagebericht
Der Lagebericht ist auf Grund der gesetzlichen Vorschriften darauf
zu prüfen, ob er mit dem Jahresabschluss in Einklang steht und ob
die sonstigen Angaben im Lagebericht nicht eine falsche Vorstel-
lung von der Lage der Gesellschaft erwecken. Der Bestätigungsver-
merk hat auch eine Aussage darüber zu enthalten, ob der Lagebe-
richt mit dem Jahresabschluss in Einklang steht.
Der Lagebericht steht nach unserer Beurteilung in Einklang mit
dem Jahresabschluss.
Innsbruck, am 30. März 2012
KPMG Austria GmbH
Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft
Mag. Michael Ahammer, Wirtschaftsprüfer
i.V. Mag. Martin Gansterer, Steuerberater
78
IMPRESSUM
Herausgeber und für den Inhalt verantwortlich:
TIGAS-Erdgas Tirol GmbH
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A-6020 Innsbruck
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F 0512 58 10 84-4150
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