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Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

Mar 13, 2023

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Khang Minh
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ME INEN L I EBEN TERN .

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VORWORT .

D i e vo rliegende Arbe it gl iede rt s ich nicht ohne Zufall in zwe iTe i le3 „ .D er e rste ,

in de r H auptsache den N eudruc k des M ay’

schen Dramas nebst Anme rkungen und Quel lenunte rsuchungumfassend , hat als Disse rtation zu gelten , wovon e in Ab schni ttbere i ts separat im J ahre 1 9 10 erschienen i st . Da ran schl iessts ich e ine Unte rsuchung de r Frage, i n we lchem Ve rhältnisMay zu der anonymen Tragodi e N ero (1 626) steht

,zu

welche r S tudie m i r di e Anregung gegeben w ar,nachdem

i ch in F leay’

s B i ogra;ölzi ca l Chroni cle of the Engli sh D rama

den Arti kel ü b er May’

s Dram en gelesen hatte . Fre i l ich i stdiese r Anhang erst länge re Ze i t nach dem e rsten Te i lentstanden

,was mancherle i kle ine Ve rschiedenhe i ten in der

D arstellung und in der Sprache be ide r Te i le erklären und , so

hoffe i ch,wohl auch entschuldigen w i rd .

Saargemund , im Marz 1 9 14 . F . ERNST SCHM I D .

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I . Thomas M ay ,sei n L eb en und sei neW erk e .

Thomas May wu rde im J ahre 1 595 als altester Sohn e inesLandedelmanns , des S i r Thomas M ay of Mayfield ,

Sussex,

gebo ren Seine e rste Erziehung scheint er i n der N achbarschaft erhalten zu haben . Vierzehnj ähri g bezog er di e Univers i tät Camb ridge ,

wo er den Grund zu seiner treffl i chen klass ischen B ildung legte und sich nach dre i J ahren den Grad e inesB . A . erwarb . D ann begab er sich nach London , wo er s ichunter di e Gentlemen von Gray

'

s I nn aufnehmen l iess , sich alsodem R echtsleben zu widmen gewi llt war Inzw ischen hatteS i r Thomas se in Vermögen ve rloren und musste sogar dasFami l iengut ve rkau fen . Unser Dichter ger iet natu rgemässgleichfalls in recht beengte Verha ltni sse ,

welche ihm das kostspi elige Leben i n Grey

s I nn unmögl ich machten . D a ihn aus

serdem e in Sprachfehler an der fre ien Ausübung se ines Beruts

hinderte , stellte er se inen l iterari schen N e igungen folgend seinKönnen zunächst in den Dienst der Bühne H i s [Jar ts of ar t

and nature were very good », sagte der Ea rl of C larendon von

i hm Ausser May’

s Erstlingscomöd i e The H ei r welche1 620 von der Schauspielertruppe der R evels aufgeführt wurde ,

erschienen noch e in wei teres Lustspi el sowie dre i Tragödienvon ihm , von welchen Stücken j edoch ke ines grossen Bei fallerntete .

N unmehr versuchte s ich unser Dichter i n Übersetzungen e in

1)E ingehendere Darstel lungen von May’

s Leb en und Werken s ind zu

finden in a) B iografilzza B r i lamzzca ; London I 760 vol . V ; p. 3064 ff . b)c tz

'

onary of N atzonal Bmgraßhy ; ed . b y Si dney Lee London 1 88 5- 1 903 ;

vol . x xxvn .

2)Auf folgende phrasenhafte Art undWe i se sucht Wood i n den A llzena

Oxorzienses (vol . I I ; col . 4 1 4) den jungen May m i t der Palme der Besche i

denhe i t zu schmü cken A fter h e arr i ved in London, h i s geni us incl ining

h im to poetry , he fol lowed not the Cour t, nor resided at Westm inster soearly , though he mi ght l i tc1 a lly perform d i vers th ings there never parallel ’db y any Engl ihman b efore .

3)Cf . L if e (f Edward, Earl qf Clarendon ; Oxford 1 857 ; vol . I ; p. 3 2 ; vgl .

DNB . in dem Artikel ü b er May .

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_ 2 _

zelner Klass iker , und diesmal m i t bossou m Gluck ;ja er machtes ich soga r an d ieWe i terdi chtung von Lucan

s Pharsalia,zue rst

in englische r , dann in late inische r Sprache ,we lch letzte res

trefil ic.h ausgeführtes We rk se inen Ruhm über d i e Grenzense ines Vaterlands hinaustrug . Se it diese r Ze it stand May in

e inem sche inbar recht angenehmen Vérha ltni s zum Hof. Auf

den Be fehl des Köni gs Ka rl I . schr ieb er zwe i langere erzäh

lende Gedichte ,welche das R egim ent zwe ier se iner Vo rgänger

v erhe rrl ichten . Ob wol es der Köni g an Gunstbezeugungennicht fehlen liess

,zerfiel schli csshch unser Poet m i t dem Ho f

aus nicht ganz du rchsichti gen Gründen . D ie gewöhnl iche Annahme i st , dass s ich May Hoffnung gemacht hatte , nach demTode Ben Jonson’

s z um Hofdichter e rnannt zu w erden, und

dass er sich durch d i e Ernennung Davenant ’s schwe r gekränktfühlte . Gewi ss i st

,dass w i r während des Bürge rkr iegs . der im

August 1 642 se inen Anfang nahm , May auf de r Se ite des Parlaments finden

,von dem e r und Thomas Sad ler zu Sekretären

des Parlaments » ernannt wurden . I n diese Ze it nun fällt d i eAb fassung seine r Gesch i chtswcrke

,denen e r wo] se inen Ruf in

e rste r L inie verdankt ; denn a ls Gesch ich tsschre iber i st May

am bekanntesten Diese se ine letz ten We rke wurden bere itsvon den Ze itgeno ssen recht verschieden beurte i lt ; di e Anhänger de r Parlaments hoben s i e in den H imme l

,während di e

Gegne r s i e n icht ha rt genug ve rdammen konnten .

May unterhie lt e inen lebhaften Ve rkehr m i t poli tisch und

l iterar i sch fe in gebi lde ten Männern ,w ie m i t S i r Kenelm Digby ,

S i r R ichard Fanshaw , S i r J ohn Suckling , S i r Aston Coka ine ,

Thomas Carew,Endym ion Po rter und Ben J onson . Uber das

letzte J ahrzehnt se ines Lebens ber ichtet Wood recht Ungunstiges , was abe r nicht unbedingte Wahrhe i t zu sein b rauchtUnse r D ichte r

,der ehe los geb l ieben zu sein sche int , sta rb

am 1 3 . N O\ emb cr 1 650 . Auch über se inen p lötzl ichen Tod lauten di e N achrichten ve rschieden . Ob w i r fre i lich e in frohes

Gelage d ie Schu ld da ran tragendassen müssen , w i e aus Mar

vell’

s Gedicht 3)auf M ay TomM ay’

s Death geschlossen we rden

1)Vgl . Ward , s lory tn rzgli 5 /r D ramatz'

c t erature vol . I I I ;p . X 42

2)A thene Oxomenscs. I I I . 800 .

3)D 1 t‘5 e Sa ti re i st b eq uem zugäng l i ch i n The Complete Works of Andrew

M arvel! ed . b y A lexander B. Grosart in 4 volumes s . l . 1 872. vol . I p. 273 E.

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konnte , i st noch sehr d i e Frage . Marvell spr icht von einemfröhlichen Abend und ber ichtet

A s oneput dr an/e i nto theflachet- boat,

Tom May was harr i ed hence and d id not know’

t

Aq nordnung des S taats rats wa rd der e ifrigeVe rfechter derSache des Pa rlaments in der grossen Totenki rche Englands ,in der \Vestm inster —Ab te i , be i gesetzt ; se in Grab schmücktee in stattl iches Monument

,wovon heu t jedoch ke ine Spur mehr .

vo rhanden i st . N ach der R estau rat ion wurden nämlich im

J ahre 1 660 di e Gebe ine unse res Dichters ausgegraben und auf

dem Friedhof der S t . M argaret’s Chu rch ,Westminster , von

neuem der Erde übe rgeb en . An der Stelle seines Grabdenkmals

ward e in anderes fü r Dr . Thomas Tri plet im J ahre 1 670 err i ch

tet . Ein B i ld des Dichters i st se inem Breviary of the H istoryof the Par l iament of England von 1 655 vo rgeheftet , das i hn m i t

e inem Lo rbeerkranz au f dem Haupt darstellt .

D as Ergebnis von May’

s Schaffen lässt sich am besten e in

te i len in Dramen,Gedichte

,Übe rsetzungen und Prosawerke .

I . D ramen .

I )The H ei r,1 622, 1 633 welches Lustspiel von der Company

of the .?evets 1 620 au fge fü h rt wurde ; w i r finden davon e inenN eudruck in Dodsley

s Old P lays ed . by H azl i'

tt ; vol . X I . DieseComöd i e i st wo l a ls M ay

s bestes We rk anzusehen .

2)The Tragedy of A ntigone, the Theb an Pr incess, 1 63 1 . DiesesWerk tragt eine Widmung an Endym ion Porter und i st m i teiner E inle i tung übe r d i e N atur der Tragöd ie und Comod i e

ve rsehen .

3)The Tragedy of 7nlz'

a Agr ijöj>ina ,Emfiress of R ome 1 639 und

1 654 .

4)The Tragedy of Cleo[>atra‚ Queen of Egypt, 1 639 und 1 654 .

5)The Old Con/ dc, 1 650 , von welchrm Lustspiel sich e in N eu

druck b e i D odsley-H az li tt

, vol . X I I findet .

6)7a li as Caesar , a Latzn P lay ,welches noch im Manuscript

vorl iegt .

I I . Ged i chte1 )The R eign of K ing H enry the Second . Wr i tten in seven books .

By his M ajesty’

s Command,1 633 .

1)Ub er Marv ell ’s Ged1Cht N äheres b e i R ob ert Poscher, A . M arvell

s

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— 4

2)The Vi ctor ious R eign of K ing Edward the Thi rd . Wr i tten

in seven books . By T . M . 1 635 .

3)Versch iedene kle inere Sachen .

Ein Gedicht im Manuscript m i t dem T i tel N eptune to K i ng

Char les findet sich unter den Domesti c State Papers (Ca lendar1 627-28 , p .

Ferne r le iten von May ve rfasste Verse folgende Werkchene in : The Tournament of Tottenham 1 63 1 ; Al leyn

'

s Battles ofCrcscy and Poi ti ers 1 633 , sowie J ames Shi rley

s Poems vom

Jahre 1 646 .

N ach Gifford (I X , 423 ff. )enthalt diese Sammlung e in GedichtMay

s auf Ben J onson (p .

I I I . Übersetzungen.

I l LucansPharsal ia , or the Ci vi l Wars of Rome betweenPompeythe Great and }

”uli us Ca sar

,1 627 1 63 1 1 635 . Dieses We rk

empfahl Ben J onson 1)in e inem recht schme ichelhaften Gedicht

auf seinen Freund und gelehrten Übersetzer Lucans Soga rdem Köni g Karl I . durfte es May widmen .

2)Vi rg i l’

s Georgios, wi th A nnotations on each Book,1 628 .

3)Selected Epigrams of Martia l,1 629 .

4) 70hn Barclay hi s A rgeni s, translated out of Latin i nto

Engl i sh, the P rose upon hi s Majesty’

s Command by S i r Rober t leC rys, Knight, and the verse by ThomasMay ,

esq . ‚ 1 629 .

5)TheM i rror of M i uds, or Barclay’

s I con A nimorum,english

cd by T. M . 1 63 1 . Dieses Werk trägt e ine Widmung an den

Lordschatzme i ster Weston .

6)A Continuation of Lucan’

s H i stor icall Poem ti ll the death of

}’ul i us Ccesar ‚ by T. M . 1 630 ; 1 633 ; 1 657. H ierüber sagt Cla

rendon 2) H i s su[>b lement to Lucan being enti rely his own

, for

the learni ng ,the wi t

,and the language, may be well looked upon

as one of the best dramaticpoems in the language.

7)Subb lementumLucani , l i b . V1 I . Leyden 1 640 . Es i st d ieses e ineÜbersetzung des vorangehenden Ged ichts in das Late inische ,wr i tten

,says Wood

,In so lof ty and habby Latin hexameter that he

hath atta ined to much more reputation ab road than he hath lost

Das Gedi cht i st zu finden in Underwoods . N°xxx, cf . G ifi'

ord'

s Ben

Jonson—Ausgab e ; Bd . VI I I . p. 334 f.2)Vgl . Anmerkung 2, p. 1 .

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at home (Cf . DNB vol . 37, p . Auch D r . Samuel Johnsonhielt v iel von May

s lateinischer DichtungIV . P rosawerke.

1 )A D iscourse concerning the Success of former Par l i aments,1 642. D er N ame May

s steht erst in der zwe itenAuflage dieserSchr ift von J ahre 1 644 .

2)The Character of it R ightMa lignant, 1 644 .

3)The Lord George D igby’

s Cab inet and D r . Gofl’

s N egatza

ti ons , 1 646 . Diese Abhand lung besteht aus der CorrespondenzLord Digby

s,welcher im Oktober 1 645 b ei Sherburn gefangen

genommen wu rde . D i e den Br iefen vo rangehenden Observations s ind di e geme insame Arbe it May

s und Thomas Sad ler’

s .

4) The H i story of the Par li ament of England whi ch began

3 N ov . 1 640,wi th a shor t and necessary vi ew of some Mecedent

years . Wr i tten by Thomas M ay , Esq .,Secretary for the Par l ia

ment, 1 647. H iervon exist irem zwe i N eudrucke ; der e ine von

Baron Maseres m i t e iner E inlei tung i st 1 8 1 2 erschienen,den

anderen veranstaltete d i e C larendon Press 1 854 .

5)H i stor i a Par li amenti Angli ce Brevi ar i um,tr i bus parti bus

eaßl ici tnm, 1 650 .

6)A Brevi ary of the H i story of the Par l iament of England ,1 650 1 655 . Dieses i st e ine Übersetzung von Davon besitzenw i r e inen N eudruck von Maseres in den Select Tracts relati ng

to the Ci vi l Wars i n England , 1 8 1 5 .

7)The Changeab le Covenant, 1 650 .

8)The L ife of a Sati r i cal P i tb called N im. By T. M . 1 657.

Dieses Werk sch re ibt man unserem Th . May nur au f Grundder Initialen zu ebenso zwe i felhaft i st seine Autorschaft von 2)und

I I . Entstehungszei t der J u l i a Agr ippi na .

I n dem Stati oners’

R egi ster2)finden wi r folgenden s ich auf

unsere Tragödie bez iehenden E intrag (vol . IV p . 4 1 6)

1)Er stellt 2. B . seine L e i stungen ub er d i ej enigen Cowley ’

s und M i l

ton’

s « I f the Lati n performances of Cow ley and M i lton b e compared , for

May I hold to b e superi or to (?ohnson’

s s es Q f theEnglish Poets ;ed . b y G . B irkb eck H i ll . Oxford 1 905 . v o l . 1 , p.

2)A Transcr ipt of the R egi sters of the Company of Stationers of London. 1 554-1 640

A . D . 5 vol . Edi ted b y Edward Arb er London. 1 875-

94.

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eodem die (260 Oc tob r i s

Thomas Wa lkeley . Entred fo r h i s Copies vnder the b andes ofMaste r C L A Y and Maste r

M ead warden Two P layes called The tragedy of

C L E O P A T R A and

I U L I A A G R I P P I N A empresse of Rome . [b y THOMAS

M A vjd .

Indessen wurde di e Tragod ie bere its mehrere J ahre zuvo raufgeführt

,ohne grossen Er fo lg . In Langb a ine

s A ccount of the

Engl ish D ramati cle ]>octs (Oxford 1 69I ) lesen wi r p . 362 dar

übe r acted 1 628 ; WO und durch w elche Gesellschaft dieseAufführung stattfand , i s t ni rg ends erwähnt . Som it haben w i rals unte re Grenze fü r di e Entstehungsze it das J ahr 1 628 . N un

l iegt ke in Grund zu r Annahme vo r,dass M ay se in D rama

nicht a lsba ld nach Vollendung he rausb rachte,also v ielle icht

im J ahre 1 627 daran a rbe i tete . Ja ,wenn w i r in zwe i Stellen

der Tragödie e inen Einfluss Phi li p Mass ingers feststellen

dürfen können w i r 5 0gar e ine scharfe Grenze nach obenh inz iehen . D as fragliche Werk Mass ingers

,The R oman A ctor

,

stammt aus dem J ahre 1 626 ; es musste a ls e in Drama aus der

Ka iserze it Roms fü r den Verfasser der Ju l ia Agripp ina selbstv e rständ lich besonders inte ressant se in . Ein absolut sichere rSchluss lässt sich j edoch aus diesen Ähnl ichke iten nicht ziehen .

Imme rhin we rden w i r nicht we it fehlgehen,wenn w i r di e Ent

stehungszei t der ?ulia Agr ippina in d i e J ahre 1 6 1 6 28 verlegen .

I I I . D i e Ü b er l i efer ung des Tex tes .

Von unserer Tragodi e liegen in der Bibliothek des Br itischen Museums zwe i Au flagen in Duodez format vor , die e inevom J ahre 1 639 m i t der S i gnatu r 643 . a . 29 . (fo rtan als Tex t A

beze ichnet), di e andere (Text B) vom J ahre 1 654 m i t der

S i gnatu r 643 . a . 30 . D i e Abw e ichungen und Unterschiede derb e 1dm Te x te von e inander sind m ehr zahlre ich als bedeutend .

Wir geben im fo lgenden e ine vo llständige L iste dieser kle inenVersch iedenhe iten

,b ei deren Aufstellung w i r j edoch von

Vgl . Anmerkungen zu 1 1 42 II . und IV 49 5 r.

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fehlenden i -Punkten und le ichten Entstellungen der e inzelnenLettern abgesehen haben .

A hat auf de r dem Personenverze ichnis folgenden S e itee inen besonderen Ve rme rk über das Datum der Druckerlaub ni s

OCTOB . 26 . 1 638 . Imp rimatur‘,MATTH . CLAY ’

;

B hat ke ine derarti ge N otiz .

I . Akt v . 85 .

1

)A hat (richti g)

v . 40 1 .

v . 580 .

I I . Akt v . 28 .

v . 45 .

v . 1 68 .

v . 170 .

v . 1 82.

v . 205 .

v . 230 .

B

A

B

A interpunkti rt nichtB

A hat

B

(richti g)

(richtig)

1) Samtl i che Zi tate der 7ulia Agr ippina werden mi t der Akt und Ze i lenzah l gegeb en ;May deute t e i ne erste Sz ene zuwe i len an , ohne j edoch e i ne

szeni sche Emtei lung se iner Akte consequent durchzufü hren .

Y es,grac ious

comm itcomm i tted .

wouldwou ldPobb ceaes

Pobb eeas

b eautyes

b eautiesPobbwaes

Pob ,bwas

plac ,d

plac’d

fhom

glo ryes

glorieshuppinesse

huppinesse

enemyes

enemiesdoo i t

doe i t

Page 15: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

V .

V . Akt v .

326 .

634 .

663 .

787.

790 .

1 7.

B

A

B

A interpunkti rt nichtB (richti g)A hat (r ichti g)B

A (r ichti g)B

A interpunkti rt

B nichtA hat (r ichtig)B

A

B (r ichtig)A interpunkti rt nichtB (r ichti g)A hat

B (r ichtig)A

B

A

B

A (r ichtig)8

A interpunkti rt (r ichti g)8 nichtA hat

B

A

B

hap lesse

haplesse

had

had

b arrethen

barre thenpr i vatemen .

pr ivate men .

That a idedThat . a i ded

Page 16: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

v . 1 27.

v . 1 82.

(r icht ig)

v . 434 .

v . 486 . interpunkti rt

(richti g)v . 5 1 6 .

(r ichti g)v . 522.

(richti g)

(r ichtig)

Ausserdem lautet auf p . 38 in A das Stichwort falschli chin B [That], und in A lesen w i r auf p . 89 als S i gnatu r fü r

den Buchb inder in B aber Ferner sind in B d i e

be i den ersten Worte von V 349 I s flerce derart beschädigt ,dass si e nur aus A zu erm itteln sind .

Endlich sind in B am Anfang der Se ite l inks oben dre imal

di e Versanfänge vom Buchb inder verklebt , auf p . 95 , 97und 99

im ersten Falle i st von Scab’

d ? übr i g ’

d im andern ble ibtvon what nur noch hat, während im letzten Falle von der

ersten Versze i le fehlen (A s y , von der zweiten And .

D i e einzelnen Bogen der Tragödie sche inen fü r den zwe itenDruck gar keine oder nur weni ge Korrekturen erfahren zu

haben : es wiederholen s ich in A sowol als auch in B rechtauffällige Druckfehler , sodass man fast auf di e Vermutungkommen könnte , e inzelne Bogen,

di e noch vom ]ahre 1 639 her

übri g waren,se ien in den Text B mi t eingeheftet worden.

Indessen ze i gen andere Bogen , wo man diese Vermutungausser Acht lassen muss , gleichfalls di e Wiederholung der»

Page 17: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

se lb en Druck feh le r inB ,w ie s i e A au fweist . Durch e in Versehen

des Drucke rs sind in A und B v ie r Se iten doppelt gedruckt l),näm lich p . 1 7, 1 9 , 20 und 21 unseres N eudrucks Dieser gib tden Text A w iede r ; er bietet alle Druckfehler , umgestellteBuchstaben und beschädigte Wo rte ,

so w ie Text A s ie au f

we ist .

IV . Q uel lenunter suchung .

D i e ausfuhrli chsten Angaben ü b er di e Quellen ,aus denen

May fur den Au fbau der vo rliegenden Tragödie , der ?ul i aAgr ippi na , Enz/presse of Rome, geschöpft hat , finden wir i n demWerk Ge rard L angb a ine ’

s,beti telt A n A ccount of the Engl i sh

D ramati cle (Oxford 1 69 1 ) p . 362 f . Von unserem Drama

he i sst es da Agr ippina Empress of R ome,her T ragedy ,

pr inted Lond 1 639 [acted Our Author has follow ’

d

X ib /zi l i nus , Taci tns, and Suetonius , in the Desi gning hi sTragedy ,and besi des has translated inserted above 30 . L ines fromPetroni us A rby ters Saty r icon (Act . being a T ranslation o f

those Verses rec ited b y Eumolb us, beginningOr bemjanz totum vi ctor R omanus habebat, etc.

and concluding with

A d mensam vi vns_b erduci tur ,Dass Langb a ine X iph i lin an erster Stelle erwahnt

,bewe ist ,

dass er sich von den Angaben May’

s,d iesen H isto riker z u R at

gezogen zu haben,bestechen liess , Cassius Dios R öm ische

Gesch ichte als Hauptq uelle zuerst zu nennen . Diese s ind v ielmehr unstre iti g di eAnnalen des T a c i tu s Buch X I I -X IV , soweit

D i es hat b ere i ts Langb e ine b emerkt, der i n The L ines and Characters

of the Engli sh D ramatzck P oets (London 1 71 2) sagt « In the first Act of

th i s Play , the Pr inter corrim i tted an Error , b y printing some few Pages

tw i ce over (p.

12)Da dcrir Prolog sow i e den b e iden vorangehenden Se i ten in A und B

j ede Pagini rung fehlt, und we i l in dem ersten Aufzug d i e ob en angeführtenv i er Seri en w i ederho lt sind , hab en w i r davon ab gesehen, d i e Seri enzahlungunseres Neudrucks rn ei ner m i t der der Or ig i naltex te z i ffernmzi ss ig üb ere insti mmendenWe i se durchzufuhren . In A und B b egrnnt d i e Zahlung erst m i tdem Tex t der Tragod i e ; es i st also p. 1 in A und B b ei uns p . 7. Trotz der

Wrederholung Jener v rer Se i ten i st d i e Zah lung i n den alten Drucken durchlau fend von 1 9 7.

Page 19: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

wuchti gen,bereits zugehauenen Bausteine der H istor i ker

genügten dem D ramati ke r nicht immer ; häufig begegnen w i reinem Schmuck und e iner Verzierung , welche May allerhandschönen und anmuti gen Erzeugnissen der römischen Poesieentlehnt hat . S en e c a ,

J u v e na l , P e t r on i u s , V i r g i l , O v i dsi e alle liefern gefälli ge Arabesken

,um e inem sonst z iemlich

nü chternen Bauwerk zu schönerer Wi rkung zu verhelfen . Es

i st daher durchaus ke in grosses Unrecht, wenn unser Dichtere inmal als e in great bor rower bezeichnet wird I

).

Wenden w i r uns nunmehr zur genaueren Untersuchung vonMay

s Verhältni s zu seinen Quellen . Vor allem springt uns da

e ines in di e Augen , nämlich der erstaunlich enge Anschluss anseinen Gewährsmann Tac itus . Verschiedentlich lassen s ichgrössere zusammenhängende Stellen nachwe isen , di e nichtsweiter s ind als e ine in den Blankvers umgesetzte Übertragungder late inischen Vorlage , w i e w i r Später noch sehen werden .

Geradezu ängstl ich i st der Dichter bemüht , in der Hauptsacheja nicht von dem O ri ginal abzuwe ichen ; e in Verstoss gegendi e i hm vorl iegende geschichtliche Überlieferung muss ihm

w i e ein Frevel vorgekommen sein . Fre i lich geschieht , w i ebere its angedeutet , dieses zähe Festhalten an den Q uellenb e

r ichten häufig zum N achte i l e iner lebendigen und dramatischenDa rstellung . Wiev iel packender z . B . hätte e in weniger ängstl icher Dichter di e Begegnung der be i den Sti etb rüder N ero

und Britannicus gestalten können wenn er den engherzigenAnschluss an se ine Quellen verm ieden hätte Wo b le ibt dennin dieser knappen Szene das H itzi ge , Erregte und T iefempfindli che, das heranwachsenden Jünglingen zu ei gen i st?Ausserdem fehlt den unverm ittelt auftretenden und handelndenPersonenoft der Zwang der innerenN otwendi gke it , gerade jetztauf d ie Bühne zu kommen

,gerade nun das und das zu spre

chen w i r forschen oft vergehens nach e iner genügenden Motiv i rung w i r verm issen d ie K larheit der dramatischen Entwicklung . Eine Tragödie spielt s ich vor uns ab ,

welche , in dieserWeise dramati si rt

, weder auf denselben Be ifall noch auf d ie«

selbe Te i lnahme rechnen kann,w ie w i r si e gem der geschieht

Vgl . Dodsley-Hazl i tt

'

vol . X I I ;p. 4‚note r .

Vgl . }ulia Agr ippina I 283 II .

Page 20: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

l ichen Ü berlieferung , der fesselnden Darstellung einesTac itusgewähren .

N ur e inmal findenwir Ansatze zu fre ierem Arbeiten,zu selb

ständigerern Gestalten , nämlich b e i der Darstellung und Entwicklung von O thos L ieb eshandel m i t der Poppaea Sabina

,der

nachmal igen Gemahlin des Ka isers N ero . Zu einer derarti genBehandlung dieses Tei ls se ines Dramas w ar der Dichter insofern gezwungen

,a ls -die Quellen im Ve rhältnis zu den übrigen

M ittei lungen fü r diese Epi sode etwas spärlicher flossen . I nfol

gedessen ward May’

s Phantasie nicht mehr durch das Bleigewicht late inische r Vo rlagen am Flug in d i e Höhe gehindert

,

sondern er e rhebt s i ch an diesen Ste llen wirk lich über seinetrockene Durchschnittssprache . Doch den hohen dichter ischenSchwung , der durch d i e Glut der Empfindung und di e Prachtder Sp rache uns hinre i sst und unse re Herzen in warmer Begei

sterung schlagen lässt , e r re icht May auch hier ke ineswegsi hn hat d i e Muse ni e geküsstD er Eingang zu M ay

s Tragodi e i st durch e inen Prolog wi rkungsvoll gestaltet aus der Welt der Schatten ste i gt Megmra ,

der Fu rien e ine,herauf und beschwö rt den Ge ist des röm ischen

Ka isers Cali gu la,der se ine Machtlosi gke it also bek lagt

Whatmi schi efs can an ae"

ry shadow doc

What can a naked Ghost b erf0r7ne

Von M egaera aufgefordert und angestachelt wi ll er Frevel ,Verderben und Mord i n R oms Ka iserpalast hine intragen er

deutet uns kurz in e iner Sp rache , di e an Seneca erinnert, denInhalt der Tragödie an. N achdem di e zwe i Ge iste r so ihre Aufgabe e rfüllt haben , sinken s i e h inab i n d i e Unterwelt , der si e

entst iegen waren . Wem May di e Anregung zu dieser E ingangsszene verdankt , haben wir des N aheren ausge führt in demAbschnitt « Ze itgenössische E inflüsse Wi e se in grossesVorbi ld benutzt unser Dichter dieselbe Quelle , nämlich d i ee inle itende Szene von Senecas Thyestes, das Zwiegesprächzw i schen Megaera und dem Schatten des Tantalus . D er Ver

gle ich m i t dem late inischen Tragöden ergibt indessen eineauffälli ge U b ere instimmung in nur zwe i Punkten erstens

erkennen w i r h ier w i e dort di e Absicht , mi t Hülfe der Geister

1)Vgl . Kapi tel VI .

Page 21: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

_ f4

erscheinungen uns den Inhalt des fo l genden Spi els anzudeu

ten und zwe itens br ingt May w ie Seneca e ine der Furien,

näml ich Megmra ,au f di e Bühne We i te r geht di e Ähnlichke it

j edoch nicht , sonde rn M ay hat s ich in höherem Masse an seinMuster , Ben Jonson

s Cati l ine angeschlossen . TextlicheEntlehnungen fre i lich lassen sich aus dem Thyestes unschwernachwe isen im a llgeme inen hat der Dichte r es dabe i vermieden , d i e auch von Ben Jonson über tragenen Stellen in seinenProlog au fzunehmen . Besonders genau entspr icht der Schlussdes P rologs den Endze i len der late inischen QuelleBe i der folgenden Betrachtung unte rsche iden w i e dre i

Hauptte i leI . A g r i p p i n a s S t r e b e n n a ch d e r A l l e i nh e r r s ch a ft

i h r s i e g r e i ch e s R i ng en m i t C l a u d i u s u nd d i e E r r e ic h ung i h r e s Z i e l s n a c h Be s e i t i g u n g d e s J un i u s S i l an u su nd d e s N a r c i s su s .

I I . A g r i p p i n a s v e r g e b l i ch e r K ampf m i t N e r o , d e r m i t

i h r em T o d e nd i g t .

I I I . D i e R o l l e d e r P o p p ae a S a b i na ; i h r L i e b e sh and e lm i t O tho u nd i h r e h r g e i z i g e s S t r e b en na ch d e r Wü r d ed e r A u gu s t a .

Um diese H auptträge r der Hand lung gruppi ren sich nun dietreuen Anhänge r des C laudius und se ines Sohnes Br itannicusin den Gestalten des N a rc issus , des Cr i spinus und des Getanichtswürdige Hel fe rshe lfer de r Ag ri ppina und des N e ro w i ePallas und An icetus ; d i e lockeren Freunde N eros , näml ichO tho , Petronius und Montanus endlich Seneca und Burrhus ,abhängig und doch selbständig . fest und unbe i rrt , diese r de rBefehlshaber der Prmtor i aner , j ener der Erzieher und Be ra terN eros . D i e übri gen Personen bedürfen keine r b esonden n

Erwähnung .

I . A g r i p p i na s S t r e b en n a c h d e r A l l e i nh e r r s ch a ft ;i h r s i e g r e i c h e s R i ng e n m i t C l a u d i u s u n d d i e E r r e ic h ung i h r e s Z i e ls n a c h Be s e i t i g u ng d e s J u n i u s S i l anu su nd d e s N a r c i s su s .

Bere its der Anfang der Tragod i e fuhrt uns m i tten h ine in

Vg l . Anmerkung zu I 93 ff .

Page 22: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

in di e Plane und Absichten e ines herrsch und rankesuchtigen

We ibes . Wir erfahren von e iner geplanten Änderung im Kom

mando der Preetor i aner ; fe rner sehen w i r deutl ich , e inen w i efesten Fuss Agri pp ina bere its auf dem Gebiet der pol it ischenMacht gefasst hat si e steht als e influssre iche , ja nahezuunumschränkte Geb ieterin des grossen VVeltre i ches vor uns

,

nachdem s i e von mehreren Bewerber innen um des schwachenC laudius Hand und Bett a ls d ie alle in Bevorzugte erwählt ,ihr Sohn N ero m i t Ü be rgehung von des Ka isers rechtmässigemLe i b eserb en adopt i rt und der j unge N ero obend re in m i t C laud ius ’

Tochter , seiner Stiefschwester Octav ia , vermählt wordeni st . Wenn nun d ieses entschlossene

, z ielbewusste We i b inei gner Person uns entgegentritt

,wenn i hr b e i der Kr iti k der

von i hr ve rfassten Commentar i en 5 0gar der fe ine Seneca e ineschme ichelhafte Bewunderung nicht versagt , und s ich dasMännl ich -Strenge von Agr ippinens Charakter unserem Blickenthüllt , da können auch w i r dieser herr ischen Gestalt

,welche

an d i e reckenhaften We iber der germanischen Sagenwelter inne rt

, e ine gewi sse Achtung nicht vorenthalten . Frei lichweicht unsere staunende Bewunderung gar bald entsetzt und

schaudernd vor dem D ärnoni schen , Ub ermenschl i chen in dem

We ihe zu rück . Agrippina mi t dem Haupte der auf ihren Befehlermo rdeten Lolli a Paulina entdeckt uns den grössten Fehleri hres Charakters , e inen vollständigen Mangel an Herzenswärrne und gemütvoller VV

e ib li chke i t , e ine seltene Verhärtungder empfindsamen N atu r der Frau . Wie dann das schlaube rechnende We ib i hren allzu nachgiebigen und wi llfähri genGernahl dazu bestimmt , d i e ihm treu e rgebenen und darum derAgripp ina fe indl ich gesinnten Diener , di e be i den Befehlshaberder ka iserl ichen L e ibwache

, ohne i rgend e in offenbaresVerschulden ihrerse its du rch e inen Anhänger der Ka iserin zu

ersetzen ,und schl iesslich m i t Claudius auf derselben Tr ibüne

dem Tr iumph über den Br i tenfü rsten Caractacus be iwohnenwi ll

,e ine fü r di e R ömer b i s dahin unerhörte Gle ichstellung der

Augusta mi t dem Ka iser , zei gt uns di e letzte Szene des erstenAktes .

Zu all dem hat T a c i tu s fast ausschliesslich den Stoff l iefernmüssen . D i e E ingangsszene allerdings , in der Agripp inasGünstling und Buhle , Pallas , d i e Senatoren Pollio und Vi tel

Page 23: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

lius veranlasst , den Kai ser C laudius in gesch ickter We ise furden Kommandowechsel übe r die Praetor i aner vorzubereiten

,

i st fre ie Erfindung des Dichte rs . Diesem Fre igelassenen desKaisers , dem Pallas , we ist May e ine etwas bedeutendereRolle an,

als er der Überlieferung nach in dem fur uns in Fragekommenden Ze i tabschnitt gespielt zu haben sche int . Gle ich zuAnfang der Tragödie oflenb art s ich uns e ine ö fte rs wiederkehrende Schwäche des Dichters , se ine N e i gung s ich zuwiede rholen, und wi r e rfahren d i e Begründung , v erm ittelst dererAgri ppina zur Ernennung e ines neuen P raafekten drängt , zwe imal

,zuerst von Pallas , dann von Agripp ina selbst . Be i de Male

e rkennen w i r als Quelle Tac(itus)'

Ann(ales)XI I 42 l); das e rsteMal , i st di e Entlehnung den dargestellten Umständeninsofern angepasst , als May nur folgendes aus den M itte i lungendes Tac i tus benü tztN ondum tumen summa mal i r i Agr i,bb ina audebat

,ni b rwtor ia

rum cohor ti um cnra ex solverentur Lnsi us Geta et R ufr i us Cr i s,b inus, quos Messalinwmemores et l i ber is eins devinctos

Dieser Stelle entspr icht b e i May I 1 0 1 6 , wo aber der N ame der

längst ermordeten Messalina passend durch den ihres Sohnes ,des Br itannicus

,ersetzt i st . Ferner stehen I 29

-34 in engemZusammenhang m i t der Angabe transfer tur reg imen cohor ti um

ad Bur rnm Afrantum,egreg i ce mi l i tar is famae, gnarnm tanzen

cu i us sb onte t ra/i ceretur .

D as ande re Ma l aber,in Agri pp inas Worten

,bemerken w i r

ausser dem von ihr wiederholten Lob des Bur ru s Afranius

(I 563 II .)auch noch e inen genauen Anschluss an den üb ri genlateinischen Text igi tur d i strahi cohor tes amb i ta duorum et

,si

ab unoregerentur , intentioremfored isci/>l inamadseveranteux ore.

wo rauf folgende Ze i len der Agr if]>ina beruhenThat cam[>e commanded now by two,

May be by Cab ta ines too amb i tious str ife

D ivided intofactions , and so made

Lesse servi ceab le,should your safety need them (I 542

Geschickt h ierm i t verbunden i st der Agr i pp inas Vo rschlagstützende E inwurf desVi tellius (I 547 dass b e i dem Komp lottdes S i l ius der Ka iser alle in du rch den Umstand gerettet

D i eses und al le folgenden Ci tate sind genommen aus der Taci tus

ausgab e von Johannes Müller . Bd . 1 . Lei pzi g 1 884 .

Page 24: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

17

worden ware , dass fur j enen Tag das Kommando uber di ePraetori aner e inem E inzi gen übergeben worden se i . Dieses i steine knappe Zusammenfassung des folgenden Abschnitts aus

Tao . Ann . XI 3 3 Tref idabatnr nihi lo minus a Ca sare quippe

Getce,b raator i i prwfecto hand sati s fldebant, ad honesta sen brava

i anfa levi . ergoN arci ssns, adsnmb ti s qui bus i demmetns, non a li am

st em incolumi tati s Caesar i s adfirmat, quam si ins mi li tam uno i llo

di e i n a li quem l i ber tor'

nm transferret, seque ofler t

Allerdings haben w i r e ini ge Änderungen festzustellen Tac itusnennt nicht zwe i , sondern nur e inen Befehlshaber der Prmtor i aner und zwar den uns bekannten Geta

,dessen N amen May

an der fraglichen Stelle gefl i ssentl i ch unterdrückt ; kann er

doch fur se ine günsti ge Ze ichnung dieses Mannes ke inen Gebrauch machen von solch unvortei lhaften Worten w i e ad

honesta sen brava inx ta

Ferner wird der Befehl ub er d i e Praetor i aner b e i Tacitusdem Kämmerer N arei ssus übertragen

,also e iner Person , d i e

in unserer Szene unmögl ich genannt werden konnte ; denndieser um Claudius treu b eso rgte Günstling stand b ei derKa iserin in umso tieferer Ungnade . Wi r sehen , der Dichterwar zu d iesen Änderungen berecht igt und genöti gt .

Selbstverständ lich hat zu der ganzen Szene , in der Agri ppinaihren Gatten über listet (I 502 Tac itus (Ann . XI I 42) denGrund gelegt . D i e Äusserung der Ka iser in über di e Gefahrl ichkeit eines doppelten Oberbefehls i st der Kern, dem May

e ine frei lich nicht besonders re iche Entwicklung gegeben hat .

Auch Pallas’ Aufzählung all der Handlungen ,wom it Agrip

pina s ich nach und nach des Thrones zu versichern we iss,in Gegenwart der b e iden Senatoren stammt du rchgehendsaus Tac itus . D i e H ilfe

,di e Vitellius se iner Herr in b ei i hrem

Streben angede ihen l iess , se ine R ede als Censor über di egesetzl iche Zulässi gke it e iner Heirat zwischen Onkel und

N ichte sowie sein höchst fragwürdiges Benehmen dem jun

gen Verlobten Octav ias , L . S i lanus , gegenüber , den er unter

erdichtetem Vo rwand au s dem Senat v erwies , werden uns

von Tac itus (Ann . X I I 5-7 und 4)l)und Polli os Bemühungen um

N eros He irat m i t Octav ia Ann. XI I 9 erzählt

Vgl . Anmerkung zu I 49 und I so.

Page 25: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

1 8

Auf Tac . Ann . XI I bezieht May sich spater noch einmal,

wenn er den L . Geta b e i der Erwähnung alle r Geschehnisse ,

welche der Festigung von Agrippinas Herrschaft d ienen,

sagen lasstBesides tomake the match

F or her young N ero wi th Octavi aN ob le S i lanus dy

d who might haveproov’

d

A fa i thfull prob to Claud iusfami ly (IE ine Abwe ichung von seiner Quelle gestattet s ich indessen

der Dichter , wenn er d i e Adopt ion N e ros gänzl ich als Ver

dienst der be iden Senatoren Vitellius und Pollio h ins lellt

(I 56 Taci tus dagegen sagt C . A ntistia M . Su i ll i o consu

l i bus adob tio in D omi ti um auctor i tateP a l lanti sfestinatur ,stimulabat Claudium,

consuleret rei pub licce, Br i tanni ci b uer i tiam

robore ci rcumdaret si c apud d i vum A ugustnm, quamquam neboti b as subnix um

,vigui sse b r i vignos ; a Ti ber io super propr i am

sti r;5em Germani cum adsunzb tum se quoque accingeret invene

‚har tem curarum cab essi turo . hi s evi ctus b i ennio matarem natu

Domi ti umfil io ante[>oni t, hab i ta apud senatum orati one in cundum

quem a l i b er to acce;ßerat (Ann . XI IManches aus diesen Ze ilen klingt auch aus der Tragodi e

n ieder,vgl . 1 6 6 H. ,

wo von der Adoption der N achkommen

schaft des Ge rmanicus durch Ti ber d i e R ede i st Für di evorangehenden Verse des Vitellius jedoch hat May Sueton zu

R at gezogen ,indem er C laudius darauf hinweisen lässt , dass

seine gens noch niemand ad0pt i rt hätte und auch der tadelndenLeute gedenkt : ganz passend stellt er als solche Geta und

Cr i spinus h in , di e Sueton nicht b ei N amen nennt . D i e b etref

fende Stelle b e i Suet(on)lautet 3) Adsci turus in namen N ero

nem, quasi b arnm reßrehenderetur , quod adulto iamfil io 1m

'

vignum

adob taret, identidem d i vulgavi t, neminem umquam j>er adob tionem

famzl iw Claudia: inser tum [D(ivus)C laud(ius)D i e Äusse rung des Pa llas über d i e Wirksamke it Senecas

und des Burrhus zu Gunsten Agr ippinas deutet auf e ine

Vgl . Anmerkung zu 1 220.

2)Vgl . Anmerkung zu I 66 .

3) Di eses und alle folgenden C i tate aus Sueton sind genommen aus der

Ausgab e von C . Ludw i g Roth Le i pz i g 1 88 6 .

Page 27: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

nsprércow a< adröv t ouc pév €Eéßaüi e w b c xarl &néxu ws,xarl edv

Ewa ißrov , II) i j'

1 5 xal fi rrauöer'

ar abroü npooer s'

r axro,xar s

'ocporfiev (i)< xarl

t t}? Népwvr € : Ißoul süovr a ‚ xätx r or$t ou u aparöoüoar abröv 0I < nOeltev‚ £xa'

rxou ö'oov

(Bd . I I I); LX 32, 5 p . 1 1 ohne dass May nach seinersonsti gen Gepflogenhe i t d ie griechische Quelle angegeben hat .

D ie von Tac itus m itge te i lte Bemerkung , wonach der geweckte junge P rinz das Tun und Tre iben se iner Stiefmutte rdurchschaut habe ,

ignori rt May vollständi g i hm kommt esja von Anfang an nicht so sehr darauf an

,den Br itannicus der

Agri ppina als v ielmehr dem N e ro gegenüberzustellen .

D i e Verbannung und endgülti ge Bese iti gung der Loll i a Paulina ,

der d ritten Bewerberin um Ka iser C laudius’

Hand nachMessal inens Ermordung , te i lt wiederum N arc issus den bei denPraefekten Geta und Cr i spinus mi t (I 226 inWorten, d i e starkan Tac itus er innern atrax ad i i Agr ib[>ina ac Latti ce infensa ,

quad secum de matr imania b r ineib i s certavi sset,mol i tar cr imina

aceusatorem ex im Claudi us inaudi ta rea multa de clar i tud ine

eins a]>nd senatumprcefatus ma i orem ei fiatruum CottamM essa

l inum esse,Memmio quondamR egulanu]>tam (nam de Ga i Ccesar is

nq ti i s consulto reticebat), add id i t ,b erni ci asa in rem 19ub lzt am can

si l ia et mater iam sceler i detrahendam b rain pub l icati s bani s

cederet I ta l i a . intr a quinquag iens sester tium ex ob i bus immensis

exul i r el ictum in Loll i am mi tti tur tr i bunas,a quo ad mor tem

(Ann . XI I Fre i l ich hat de r Dichter d iesenBe richt mehrfach gekürzt und v erändert . Zunächst übergehter ganz den falschen Vorwand zur Anklage , i hre angeb lichenstaatsgefährli chen Anschläge ,

während er das,was nach Tac i

tus’

Angabe der Kaiser Claudius absichtlich ve rschwieg , nämlich Paul inas Ehe m i t Ga ius Caesar (Cal igula), ausdrückl icherwähnt (v . 227 Dagegen fällt d i e Ausserung des C laudiusvon der staatsgefährlichen Lolli a später von Se itenAgrippinas ,wenn s i e di e Ermordung der R ival in m i t folgenden Wo r ten zu

entschuldigen suchtYou know

My fr iends, shee had a spi r i t dangerous (I 486I n demselben Kapitel der Annalen erfahren w i r e ine andere

1)D i eses und al le folgenden C i tate sind genommen aus der Ausgab e de

Cassi us D ie Coccei anus von U . P . Boi ssevairr 3 Bd. Berl in 1 90 1 .

Page 28: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

M issetat der e i fersuchtigen Agr ippina , ihren Anschlag auf eineerlauchte Frau namens Calpurnia et Ca lpurni a inlustr i sfemina[>erver ti tur , qui a formam ei ns laudaverat [>r inceb s , nulla l i b idine,sedfar tui ta sermone, nude i ra Agr ißb ince ci tra ultima Von

d ieser Angabe macht der Dichter später e inmal Gebrauch,

indem er Otho se iner ihm erst kurz zuvor vermählten Poppaeadieses Beispiel von Agri pp inas E ifersucht so erzählen lässt,w i e er es b ei Tac itus gefunden (vgl . IV 1 77

Agr ipp inas Bekanntschaft in e igner Person machen w i r zum

ersten Mal I 3 1 0 ff . N icht im Glanz der Herrsche rin tr itt si e

da auf, sondern als e ine Art gelehrter Frau , umgeben von dem

schme ichler ischen Vitell ius, dem fast gänzl ich stummen Poll iosowie von dem d i e Rolle des geb ildeten L i te raten e innehmen

den Seneca , zwischen dem und der Ka iserin sich e in lebhafterDialog entwickelt. Dass May Agr ipp ina als Schri ftstellerineinführt , hat zunächst den Zweck , uns di e Vielse iti gke i t diesesWeibes vor Augen zu führen ; i hr umfassender Ge ist findetnach den R egierungsgeschäften und ihrer dip lomatisch-pol it ischen Täti gke it auch noch Musse

,der Geschichtsschre ibung

zu pflegen . Gle ichze itig aber entdeckenw i r e inen fü r s i e besonders charakter istischen Zug, ihr impuls ives , rasch ferti gesWesen, w i e es s ich deutlich in ihrer abfäll igen Beu rte i lung vonJ ul ius Cmsar und M . Tullius Cicero offenbart . May wi ll h iere inen ke inerle i Art des Widersp ruchs, ob vernünft ig oder unvernunftig , ob berechtigt oder unberechtigt , duldenden Ge istveranschaul ichen . Agripp ina i st von dem Dichter al lzu männl ich geze ichnet , worauf er selbst mehrmals h inwe ist (I 38 1 undIV 6 68 Diesen Zug sowie den des l itera r isch Geb i ldetse in

wollens hat s i e m i t e iner Gestalt Ben Jonson’

s geme in,d i e

v ielle icht fü r unsere Agripp ina Modell gestanden hatAm Anfang unserer Szene wünscht Agr ipp ina das U rte i lihrer Umgebung über d i e von i hr verfassten Commentar i en zu

hören . Von diesen i st weni g mehr als die Tatsache i hrer Ex i s

tenz auf uns gekommen ,und May kann davon nur durch zwei

Quellen Kenntnis gehab t haben, näml ich du rch Pl inius’

N atu

ral i s H istoria oder durch Tac itus’

Annalen doch hat der

H istor i ker di e grössere Wahrscheinl ichkeit fur s ich , wei l er

1) Vgl . Kapi tel VI .

Page 29: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

sich bestimmter als j ener 1)aussert . D i e in Fra ge kommende

Aufze ichnung lautet id ega ,a scr ib tor i b us anna li umnon trad i tum,

re,bb er i in cammentar i i s Agr ibpinre fll i ce, quce N erani s Mineij>is

mater vi tam suam et casus suarumposter i s memoravi t (Ann . IVDiese Memo i ren stellt May der dichterischen Fre ihe it ent

sp rechend als e ine gute s ti listische L e istung hin,w i e er Seneca

sein Urte i l fo rmuli ren lässt (I 324 D er glattzüngige Höfl ingVi tellius 2

) ge fällt s ich in massloser Übertre ibung der Bedeutung und Schönhe i t des Werkes

,während Pollio

,der spätere

Consul , den Mund nur e inmal ebenfalls zu e inem schmeichelhaften Lob auftut .

Beze ichnend fü r Agr ippinas Ruhmsucht s ind I 3 5 1 it . ,wo si e

verkündet,dass e ine Kolonie am Rhein ihren N amen fortan

führen solle ,um sowol den fremden Völkern als auch der N ach

welt i hre Grösse und Macht b egre ifl i eh zu machen . H ier inerkennen w i r wieder e inen R eflex aus Tac itus Sed Agr ippina ,

quo vim suam soci is quoque nationi b us astentaret,in oppidum

Ub i arum,i n quo geni ta erat

,veteranas colaniamque deduci im,b e

trat,cut namen i ndi tum e vacabula (Ann. XI I Doch

erwähnt May nicht, dass j ene Stadt der Geburtsort der Kaiser in i st .

I n grosser Selb stub erheb ung vergle icht sich Agr i pp ina nunmehr m i t Jul ius Caesar , ja s ie stellt s ich sogar noch über ihn

Yet7a li us was to b lame, hee toi ld too much

To get hi s honour , and too much debarr’

d

H i s nature thef ree use of Pr ince _b leasures (I 33 5I hr gefällt v iel b esser der le i ehtleb i ge Luc ius Sulla alsVorb i ld ,

so w i e Sallust ihn treffl i ch gezeichnet hat 3) hier erkennenw i rrecht deutlich , wess Ge istes K ind d iese Ka iser in i st .

H ierauf nimmt der Dialog zwischen i hr und Seneca d i e

bere its e rwähnte Wendung zur Kriti k des Juli us Caesar als

Schri ftsteller und des Cicero als Redner . Fü r Cmsar hat Sue

Wi r lesen N . H . 7 40 Neronem q uoque pau lo ante pri nc ipem et toto

pr inc ipatu suo b ostem generi s humani pedi b us geni tum scr i b i t parens e ius

Agr i ppina . Ferner findet si ch i n dem Quellenverzei chni s des Pl in ius zu

Buch 7 di e Angab e Agr i ppina Claud i .2)Vgl . Anmerkung zu V 1 8 .

3)Vgl . Anmerkung zu I ass.

Page 30: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

ton .di e Unterlage dieses Gesprächs geliefert . Agri pp inas U rtei lüber Julius (I 4 1 2 ff .)i st e ine verkürzte Wiedergabe der Gedanken des Asini us Pollio , wi e w i r s i e b ei Suet . fi nden Pollio

A sinins [cammentar i as]barum di ligenter b arumque i ntegra ver i tatecomb osi tasputat, cum Ca sar pleraque et quee j>er ali as erant gestatemere credider i t

,et quee _b er se

,vel consulto vel eti am memor i a

lapsus 15erb eram edider i t ex i stimatque rescr i,b turum

(D . JuliusDem herabsetzenden U rte il der Herrscherin entgegnet

Seneca (I 4 1 7 ff .)fast ganz m i t Ciceros lobenden Worten Com

mentar iasque scr ipsi t valde qui dem 1>robandas aud i sunt, recti et

venusti,omni ornatu arati oni s tamquam veste detracta ; sed dam

volui t a li as habere 1mrata , nude sumerent qui vellent scr i bere hi sto

rzam ine1>ti s gratumfar tassefeci t qui i l la volent calami str i s inu

rere,sanas quidem homines a scr i bendo (l . c .) und

gedenkt schl iessl ich auch der sich b e i Sueton (l . c . )anschli es

senden Anerkennung des H i rtiusN ach dieser Episode , d i e m i t der Handlung garnichts zu

tun hat,wol aber zur Beleuchtung von Agr i ppinas Charakter

be iträgt , lernen w i r d i e Kaiser in von e iner anderen , weni gervortei lhaften Sei te kennen . M i t Abscheu wenden w i r uns von

dem entmenschten We i be,das den ruchlosen Meuchelmord an

Lolli a Paul ina als Akt der Staatsklughe it h inzustellen und

M itlei d zu erheucheln suchtAnd though my nature could have„b ardon

d her ,

R eason of stateforbade i t, whi ch then told mee

Great ruines have been wrought by fool i sh b i ty (I 488Senecas Se itenbemerkung hierau f lässt abe r le i cht erkennen,dass es m i t der re inomenschl ichen und wei bl ichen N atu r derrachsüchti gen Frau nicht we it her war . F ü r i hr unwe i b l iches

Benehmen gibt May di e Quelle an w i r lesen hinte r v . 460 D i a.

D a der Dichter sich sonst nur au f den Auszug X i ph i li ns aus

dem Geschichtswerk des Cassi us D i o bezieht , dürfen w i r

auch in unserem Falle aus X iphi lin z i t i ren iian w at: m i

1:61v émcparvö v yuvanxd'

rv Cr;i\or unrjoaaor 3905 193 , xotl t:riv ya q lt'

ivav r i;v Aoltll fotv

étrer8i; éltrr i8a r rva‘

r 1.“l 1 05 Kl zub fou auvoz

'

xnaw érxvjxsz, &néxr swz ,1: 1(v re

1)Vgl . Anmerkung zu I m .

Page 31: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

xé:pa)ri;v arr'

r tfic xourdßs'

ioam 1 61 15 pi ;v pioaoz r o’r s at o

'

pra aÖt i'

;e ab t oxerpfq fivéq»€s

xal vor): öödvt ac %necxérharro l8fm; rrw< Exovr ac„ , (Bd , I I I ; p . 58 1 . Vgl .

D io LX 32, 4 ib . p .

H ierauf spielt s ich e in Te i l des Kamp fes um den Vor rangzwischen Agri ppina und C laudiusvor unseren Augen ab der

schwächliche allzu le icht lenkb arei

Caesar , von dem Tac itussagt cu i non i ndi cium

,non odi um erat ni si indi ta et

(Ann . XI I 3)merkt fre i l ich garnicht , w i e i hm unvermerkt dasSzepter aus der Hand gewunden wird von se iner schlauen und

stärkeren Gegner in . Au f den Wunsch Agri pp inas , an den

R egi erungsgeschäften te i lzunehmen (I 5 1 2 erwidert der Ka i

ser sofort bere itwilli gst Thon shalt Dies scheint aberweder den bisheri gen M itte ilungen de r Tragödie über Agrippina noch den aus Tac itus bekannten Tatsachen zu ent

sprechen. Denn klingt nicht noch in unserem Ohr j enes b edeutungsvolleWort der Herrscher in

had I rul'

d

R ome and her Senate then,as now I (I 438

Oder müssen w i r Pollios Lob als vollständi g belanglos auffas

sen, wenn er sagtnot thepresent wor ld

A lone shall owe ta Agr ibb inas wor th

(A sfor her grati aus government i t (I 345Oder soll end lich N arci ssus s ich nur der Übertre ibung schuldig gemacht haben,

indem er gegen di e Ka iser in wütet[I ]Have let thi s Tygresse Agr ibpina in,

Thi s dragan spi r i t ta devour us (I 1 22N ach all dem i st anzunehmen, dass diese nachträgliche Sank

tioni rung von Se iten des Claud ius e in ’ Fehler des Dichtersi st ; er hat di e Konseq uenz der Tatsachen nicht genügend imAuge behalten . Agrippina hielt in der Tat das Staatsruderschon vo rher in der Hand und gebrauchte es nach ihreme i gnen Willen , ob m i t oder ohne Caesars E inwilli gung ; es i st:soga r wahrsche inlich , dass si e es tat

, ohne den Gemahl um

seine Zustimmung zu b itten,um b e i ihm nicht von vornherein

Verdacht zu erwecken . May selbst hat im Übr i gen di e Kai

ser in so geze ichnet,w ie s i e uns Tac itus im Anschluss an ihre

Vermählung m i t Claudius schi ldert versa ex ea ci vi tas et cuncta

femina abera’

i ebant,nonper lasei vi am,

utMessalina rebus Romanis

Page 32: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

— 25

inlua’

enti . adductui net quasi vi r i le servi tium balam sever i tas ac

sceb ius superb ia nihi l dami imj>udi cum, ni si dami nati ani exb e

(Ann . XI IAuch äusserl ich und offentli ch wi rd Agripp inas herrschende

Stellung zwar nicht unm ittelbar uns vor Augen geführt,aber

doch genau angedeutet . C laudius wi ll nämlich über den endl ichunterworfenen und gefangenen Br i tenfü rsten Caractacus e inenTriumph D i e verehrungssü chtige Agri pp ina fo rdertdaraufhin i hren Gatten auf

Ca sar , let ’

s si t together , one Trebnnall

Wi ll hold us both.

Diese Forderung , an der offentli chen Schaustellung auf hervorragendem S itz teilzunehmen , i st ganz in dem S inne gehaltenw i e di e Darstellung des Tac itus von j enem Ere i gnis atque

i lli v incl i s absoluti Agr if b inarrz quoque, hand b racul ali a suggesta

cans_b icuam,i sdem qui buspr incipem laudi bus grati busque venerati

sunt. novum sane et mar i bus veterum i nsoli tum, feminam signi s

R omani s j>rcesidere ipsa semet f ar ti a mai ar i bus suis imper i i

saci am ferebat (Ann . XI I May redet allerdings nur von

e inem Tr i bunal , um di e Anmassung seiner Empress umso nach

drü cklicher zu betonen .

N ach der Ankündigung des Tr iumphs 2

)durch C laudius wirddi e Bedeutung des Ere i gnisses von den Anwesenden inTönengefei ert , di e fü r e ine bessere Sache noch zu klangre ich gewesen wären . H ierbe i bed ient sich di e Ka iserin verschiedenerGedanken, di eTac itus dem Caractacus in denMund gelegt hat ,als er auf e ine edle Art und We ise um se in L eben bittet . Man

vergleiche I 608 ff . m i t Ann . XI I 3 7 si statim dedi tus tra/zerer ,

nequemea fortuna neque tua glor i a inclarui sset et subj>li ciummei

ob l i vi o sequeretnr at si incalumem servaver i s, a ternum exemplarclementi a era

Ferner s ind di e von Tac itus gemeldeten uber Gebuhranerkennenden Worte des Senats über di e Gefangennahme

Ub er den Feldzug in Bri tann i en horen w i r in der Tragodi e nur di e

Tatsache der Unterwerfung j ener I nsel durch Ostor1us Scapu la I 597 f . , vgl .Tac . Ann. X I I 3 1 —40und Anmerkung zu I 632r.

H i erüb er b eri chtet Taci tus vocatus qu ippe ut ad insigne spectacu lum

po‘

pulus stetere in armi s praetor i i cohortes campo, qu i castra praei acetu . s. W. (Ann. X I I ss).

Page 33: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

des Barb arenfursten tre ffend auf den Sehrh e i chler Vitell iusübertragen (1 6„ diese Verse entsprechen beinahe wörtlich Ann. XI I 3 3 neque minus id d arum, quam quod Syb hacem

P . Scipio, Person L . Paulus , et si qm a l i i vinetas reges 1mpula

R omana ostendere.

Enli ch erblicken w i r in C laud ius’

selb stgefa lliger Ausserung

N ar doc weepr i ce our name Br i tannicus

F etch’

d f rom that I land, (I 6 1 9

e ine Entlehnung aus Cassius D io der uns folgendermassen

über den Be inamen des Kaisers unterr ichtet uafloücm 8'

i t?-Pow iat

1 31 xarerpyaopfvar Bper t avrxo'

v t s ab rdv tx sxaiyeoc mi t 1 61 .‘i ‘tt lt td aw

t rir néyuha 1

(Bd . I I p . 683 ; LX

Nachdem w i r so Agr ippina dem pr inceps ebenbü rti g und derihm alle in zukommenden Ehren te i lhafti g uns vorzuste llenhatten, nimmt be ider Ringen um d ie Vorherrschaft im Ve rlaufdes 2. Aktes e inen ernsteren Charakter an. Durch das Schürenund Hetzen des N arc issus , des loyalen Fre igelassenen des

Claudius , wi rd In der Tragodi e d i e Ka iser in zum Äusserstengetrieben, während di e Quellen den Umschlag in C laud ius’

Ges innung seiner Gemahlin gegenüber ohne di e Be i h ilfe jenesGünstlings fü r den Cmsar verhängnisvoll werden lassen . May

hat d iesenWechsel geschickt in Verb indung mi t N arc i ssus ge

bracht. Den letzten Anstoss zum raschen Handeln der Agr ip

pina gibt des Kai sers trunkene R edsel i gkeit , di e genug von

se inen Absichten verriet ; Agrippina selbst sagt uns darü

b er

had notwine

Betray ’

d hi s thoughts to us ;you k now last night

What s]>eeches Ca:sar i n hi s drunkennesseLei fall before us (I I 505

D er Dichter unterlasst es,diese Äusserung des Claudius

m itzute i len bewahrt haben s i e Tac itus und Sueton . Letztererkommt jedoch nicht in Betracht , weil s i e nach i hm währende iner Ger ichtssitzung gefallen sein soll ; May schliesst s ichv ielmehr eng an Tac . Ann . XI I an sed in b rceeijnw bavareAgr ippina ,

vocem Claud i i, quam temulentus iecerat, fata le si b i ut

Hi er b egegnen w i r w i ederum einem Fal l, in dem May entgegen seiner

Gewohnhe i t di e gr i ech i sche Q uelle ni cht b ezei chnet hat.

Page 35: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

_ 28 _

ci harum tali um wozu tref’fli ch passt a m'eat whi ch hee afleets

wi th greedinesse. Dass d ie umsichti ge Mörderin s ich fü r alle

Fälle der H ilfe des kaiserlichen Le i barztes versichert hatte ,

lesen wi r dagegen b e i Tac itus igi tur ex terr i ta Agr i/>ßina

provisam i am si b i X enoj>honti s medz'

ci eonsei enti anz adhi bet

(Ann . XI ID i e Spannung wird durch d ie Meldung des Anicetus . di e er

den d re i Freunden O tho,Petronius und Montanus von der

wunderlichen Erkrankung Caesars überbr ingt , erhalten und

geste i gert . Auf das Ende des C laudius bereitet dann di e Szenezwischen dem A rzt und den be iden Ka i serkindern Octav ia undBr itannicus vor , denen di e Kreatur Agripp inas den Zutritt zu

dem Sterbebett des Vaters verwehrt . Zwischen diesem kurzenAu ftr itt und e iner Stelle in Cass ius D io besteht wiederum ein

gewisser Zusammenhang ; es i st le icht möglich , dass w i r d i eAnregung dazu in Buch LX 32 zu sehen haben wo D i o ber ichtet xal 031 5 1 43 m rrpl auve

'

ivau 031 5 to8npdorov 7rpo’

iéva r é'

i d,&ÄÄ

'

év ä8écptp

Tpdnov m it <puÄaX fi efxsv (Bd . I I I p . I I ). Auch e in Reflex aus

Sueton lasst s ich nachwe isen H ee’

s lately fa ll’

n into a gende

(I I I 1 00)entsp richt folgendem Passus aus Suet . N on

nulli inter ini ti a consoj>i tum [a i untj (D . Claud . Fre i lichi st b ei Sueton dieser Zustand des Ka isers während des Mahles

oder unm ittelbar danach e ingetreten,während d i e Tragödie

über den Ort und die Ze it des Verbrechens nicht näher unterr ichtet.Gewisshe it uber den Tod des C laudius erlangen w i r durch

Agrippina (I I I 1 69 E ine Ze it lang wurde das Ende des F ü rsten der Öffentl ichke it verhe imlicht

,und gemäss der Warnung

des Pallas verstand es d i e Kaiser in , den rechtmässi genThrone rben während der kr itischen Ze it im Palast festzuha lten,

um

dem e ignen Sohn d i e N achfolge zu s ichern . Diesen R at gibtder Emporkömmling (H 553 ff .)und begründet ihn in e inerWe ise ,d i e stark erinnert an Tac . Ann . XI I 1 4 et ludi cro ci r censi um

,

quod adqu i rendz'

s vulgi studti s edebatur,Br i tanni cus inprcetex ta ,

N ero tr i umßha lz'

oeste travecti sunt sj>ectaret j)oj>ulus hunc decore

Fall s unsere Vermutung zutr ifl'

t, hatte May den ub l i chen Hinwei s aufse ine gri echi sche Quel le w i eder e inmal unterlassen .

Page 36: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

inzj>erator io, tllu7n puer i li hab i tu ,ae pe7

'z'

ndefontunam utr i usque

Mcesumeret

D i e Massregeln ,d i e Agri ppina zu r S icherung der Herrschaft

N eros tr ifft , hat May alle aus den Annalen des Tac itus genommen, alle rdings in e inzelne Te ile und Splitter zerrissen . Fü r

uns kommt folgende Stelle in Betracht tanz[>r i 7nu7nAgr i_bj>ina ,

oelut dolore meta et solaez'

a conquz'

rens,tenere a7n

,b lexu Br i tanni

eum‚vem nz paterni or i s eyfigz'

em appellare ae var i i s anti bus demo

rar i,ne cub i culo egrederetur . / 1 ntoni a7n quoque et Octavz

'

am

sonones eins attinui t,

et cunetos adi tus custodi i s elausem t

(Ann . XI I Während aus diesem Ber icht Agrippina als selbständi g handelnde Person hervo rgeht , i st es in der TragödiePallas , der se iner Geb ieter in zu solchem Handeln geraten . Des

Britannicus Schwestern lässt May ganz aus dem Spiel ; denAnfang desselben Kapitels des Tac itus aber verwendet er fü rI I I 1 76 -

1 88 Voeabatun inter ine senatus votaque 1570 ineolu7ni tate

pr incipi s consules et sacerdotes nuncuj>abant‚ cum tanz exanimz'

s

oesti bus etfomentz'

bus ob tegeretun, du7n quwforentfirnzando N ero

ni s z'

7nßer io Sueton erzählt ausserdem noch vonComödi anten , d i e , um das Volk zu täuschen ,

zu dem bereitstoten Kaiser gerufen worden se ien (D . Claud . 45)

l) ihn

kann also May als Quelle nicht benutzt haben .

R echt eng, ja fast wortgetreu schl iesst sich der Dichter derDarstellung des Tac itus von N eros Wahl an, di e er von Pallas

der Kaiserin ausführl ich erzählen lässt (I I I Ann . XI I 69lesen w i r Tune medi a di ei tentiutn ante [dus Octob r i s, for i bus

‚b alati i nepente di dueti s, eomi tante Bur ro N ero egrea'i tun ad cohor

tem, once more tni li ti ce ex cnb i i s adest. i b i manentew eetafausti s

voci bns ex cej>tns indi tur lecti cce . dub i taoi sse quosdam feruni , re

sf>ectantes nogi tani esgue ub i'

Br i tanni cus esset max nullo in di ver

sum d uotone guß oflerebantun seonti sunt. inlatusque castr i s N ero

et eongruentz'

a tenzj>or i {>rcefatus, promi sso donati'

vo ad ex emj>lunz

paternae largi ti oni s inzj>eraton May lässt di e

1)Wi r lesen b e i Sueton a . a . O Mors eins celata est, donec ci rca successorem omni a ordinarentur . I taq ue et quasi pro aegro adhuc vota suscepta

sunt, et inducti per simulationem commdi , qu i velut desiderantem ob lec

2)Vgl . Anmerkung zu I 10.

Page 37: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

_ 30 _

Wachtcohorte unbeachtet und den Burrhus dafs Geldgeschenkversprechen . Indes hat auch Sueton e inen kle inen Be itraggeliefert und zwar fur folgende Zei len

N ow in a Pr ince char iot rnounted high

Guarded by Burrhus and the souldiers

N ero setsforward to the Senate house.

H ierm it vergle iche man Suet . (Ne ro 8) proque Pa lati grad i busimperator consalutatus‚ lectica i n castra et inde raf tim abhellati s

mi l i ti bus in cur iam deta ins

Es folgt nun in der Tragöd ie ein Auftritt , der uns di e Be

z iehungen des Pallas zu Agrippina etwas deutlicher enthüllt .

Mehrmals haben wi r berei ts von einem ehebrecher ischen Verhältni s der bei den vernommen diesmal aber entdeckt uns di eKaiser in selbst ihre Schuld m i t den Wo rten

thou hast deserv’

d

What ere thou hast enjoy’

d though thou have tasted

That which a Cwsar su’

d to tust,and bought

The wor ld in recompence.

N atu rli ch lässt sich e ine d irekte Quelle fur diese Unterredungund dieses Geständnis nicht nachwe isen ; auf Grund der Andeutungen übe r Agrippinens Ve rhältnis zu Pa llas hat May

diesen Auftr itt geschrieben m i t e iner fü r seine Zeit seltenen

Mässi gung . Fre i lich gewinnen w i r auch nicht den Eindrucke ines echten L i eb espares , sondern es werden künstliche Ernpfindungen m i t leeren Worten ausgesprochen .

H ieran re iht sich di e grosse Szene der Senatssitzung(I I I 1 76 in der N ero au f d ie Empfehlung Senecas hin ohnejeglichenWiderspruch von den Vätern zum Imperator ausgerufen wird ; in wolgesetz ten Worten stattet der junge Fürstse inen Dank ab und entwicke lt sein Regierungsprogramm .

Wie bere its erwähnt , b as i rt der E ingang dieser Szene auf Tac .

Ann . XI I 68 ; in ih rem we iteren Verlauf bietet si e e ine M ischung.von Dichtung und Überlieferung : dass Seneca in der CurieSti inmung fü r N ero gemacht habe , i st e ine arti ge Zutat desDichters ; doch hat er d i e Gedanken des Redners zum kleineren Tei l aus Tac itus geschöpft . In knapper Form schi l

dert uns der H istor i ker me isterhaft di e Zwe i fel , die das

römische Volk über d i e Tüchtigke it e ines so jungen Fürstenhegen musste hieraus entnahm May fü r Senecas Rede

Page 38: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

(I I I 1 98 ff .) folgendes igi tur in nr b e sermonum avida, guem ad

nzodurn pr inceps ni x sej>temdecinz annos egressus suscißere eam

mole'

m aut propi i lsare posset‚ quod subsid ium in eo, qu i a femina

regeretur , nu7n ,b roelia quoque et ob

,bugnati ones ur b iurn et cetera

belli j>er magi stros admini strar i possent, anqui reb ant. contra ati :

melius eveni sse di sserunt, quanz si inva li das senecta et ignavi a

Claudi us mi li tiw ad labores vocaretur , servi lrbus i ussi s ob temhera

turus. Burrum tamen et Senecanz nzultarum rerurn exher i enti a

cogui tos ; et i rnj>erator i quantunz ad robur deesse,cum octaoo

deci rno wtati s anno Cn. Ponzßei us, nano deci rno Ccesar Octavi anus

ci vi lta bella sustinuer int (Ann . XI I I Ausserdem s ind SenecasWorte (205 ff .) stark bee influsst von denj eni gen Neros überd i e Fr iedenszei t , in der er grossgeworden se i (3 .

D er zu e iner wi llensschwachen und machtlosen Korper

schaft herabgesunkene Senat bestätigt in der Person des Konsu ls Pollio d i eWahl N eros zum princeps . Wenn nun aber auchTac itus sagt sententiam mi li turn secuta pa i ra in

(Ann . XI I 69)undMay I I I 237 ff . von dieser Äusserung Gebrauchmacht, so haben w i r dennoch Suetons Ber icht (N ero 8) als

Hauptquelle anzusehen N ero wi rd von dem Lager der Praetor i aner aus in e ine r Sänfte zur Cur ie gele itet . Be i Tac itus i std i e R eihenfolge der Ere i gnisse wesentl ich verschieden nachi hm hält N ero b ei den Praetori anern e ine kle ine Ansprachefe iert dann am Tage der Bestattung in e iner Lobrede denClaud ius 2

) und . kommt end lich,nachdem das Zeremoniell

der Trauer durchgespielt war , i n den Senat , wo er se ine gutenund v i elvers;wrechenden Abs ichten den Vätern m itte ilt D er

Dichter wich aus gutem Grund von dieser Ordnung ab ; es

wären der R eden zuv iele gewesen .

So steht denn im Senat der Ankunft N eros nichts mehr imWege , b e i der di e Anwesenden s ich bee ilen ,

den Fü rsten m i t

mögl ichst schme ichelhaften und ehrenvollen Titeln zu belegen D en Höhepunkt er re icht Pollio mi t F ather of R ome,

welche ehrende aber unzeitgemässe Bezeichnung N ero ab lehnt

Vgl . Ann . X I I 69 .2)Vgl . Ann XI I I 3 .

3)Vgl . Ann . XI I I 4 .Vgl . Anmerkung zu 1 1 1 245 ti .

Page 39: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

_ 32 _

(I I I 268 if .)in Ü bereinstimmung mi t Sueton ex i rnmensis, qui bus

cumulabatur ,honor i bus tantmn ,b atrz

'

s ,b atr iw nomine recusato

prob i er cetatem (N ero H ierauf beginnt der junge Caesar seineAnsprache , e ine Thronrede ,

i n der er auf se ine Erziehung infr iedlichen Zeiten hinwe ist und se in R egierungsprogramm ent

wickelt . Ohne wesentliche Ve ränderungen hat May fü r d ieseWorte folgendes ausTac itus benutzt , allerd ings m i t mehrfacherUmstellung Ceter umperactis tr i sti tiw imi tanzenti s cur iarn ingressus et de auctor i tatefiatrunz et consensu mi l i turnhrefatus neque

i uventanz ar tnis ci vi li bus aut domestici s di scordzzs i nbutam nulla

od ia‚nullas i niur ias nee cub id inern ultioni s adferre. tum formant

futur i 15r inci,b atus prwscr ipsi t, ea nzax-i nze decli nans, quorum

recensflagrabat invidia . non entin se negotiorum onzni unz i udi cem

fore, ut clausis unani intra domurn accusator i b us et reis b aucorum

[>0tenti a grassaretnr ni hi l in {ßenati bus suis vena le aut amb i tioni

heroium ;di scretam domunzet rempub l i canz. teneret antigua mania

senatus,consulum tr i bunal i b us I tal ia et pub li cce />rooinci ce adsis

terent i lli patrum adi tunz[>rwberent, se mandati s ex erci ti bus con

sulturum (Ann xm

Tac itus lässt uns im Unklaren darü ber , ob auch d iese R edeSeneca zum Verfasser hatte von der Lobrede N eros au f C laud ins erwähnt er es ausdrücklich I n der Tragöd ie versichertaber bald darauf Petronius

E lse Seneca,

That made the speechfor him had been to b larne (I I I 524Es wäre glaubhaft , dass May von j enem ersten von Tac itusbestäti gten Fall auch fü r d i e zweite Rede auf Seneca als den

Ve rfasser schloss indessen fand er d iese Tatsache in Xiphil in und di e Annahme

, dass er aus dieser Quelle schöpfte ,

w i rd ferner noch dadurch gestützt , dass Vitellius (I I I 293 H.)d ie

Kai serrede der Eingrav i rung in Erztafeln fü r wert erachtet

‘)Wi r lesen h i erub er postq uam ad prov 1denti am sapi enti amque fiexrt,

nemo ri sni temperare , q uamq uam oratio a Seneca composi ta multum cultus

prmferret (Ann . XI I I a).2)Wi r z i ti ren Cassi us D io nur in denjenigen Fällen, di e X i ph i l in ni cht in

se inen Auszug aufgenommen hat. m i t umso grosserem Recht, als sich unserD i chter fast ausnahmslos auf d i esen b ez i eht. In b e iden ob en b esprochenenFällen. I I I m c. und 324 a. ,hatMay di eQuellenangab ew i ederumunterlassen.

Vgl . Anmerkung zu I I I 295 .

Page 40: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

— 33

was nach X iphi lin in der Tat ausgefuhrt wurder ocaür at xml. 1rpöc t üv 7rpb q 1 06 Esw e

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(hat e xal äpyupäv or vi)nqv éyyporgfivac m l év M i c; ve'ou : 763v hei ürra

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&vwrwu'wxwflaz t)ncptcfli paa (Bd , I I I p . 584 , LVI

N achdem N ero geendet , w i rd ihm in übertriebener We iseBei fal l gespendet . D er Konsu l Asini us Pollio wi ll natürl ichn icht hinte r Vitel lius zurückstehen und beantragt e ine ö ffentliche Danksagung (I I I 297 di e j edoch der Fu rst beschei denvon der Hand weist, entsp rechend Suet . Agenti senatui grati as res

,b ondi t Cum ineruero (N ero Allerdings wi rd dieser

Ausspruch nicht im Anschluss an d i e Thronrede , sondern b eider Aufzählung von N eros unbedeutenden Verdiensten m i tgete i lt .

So haben w i r Agripp ina e ines ihrer Ziele erreichen sehensi e hat dem Sohne zur Weltherrschaft verhe lfen in dem Glaub en

, diese tatsächl ich selb st ausüben zu können . N och stehenMutter und Sohn im besten E invernehmen m ite inanderN ero zollt der Ka ise rin hohe Achtung und e rwe i st i hr e ineehrende Aufmerksamke i t

,indem er fü r den entschei denden

Tag se iner Anerkennung dem Tr ibun d i e beste Mutter als

Losungswo rt gibt (I I I 3 AusTac itus gehtnicht klar he rvorwann “diese Ehrung Agrippinas stattfand Sueton dagegendrückt sich ganz bestimmt aus Pr imo eti anz i 7nb er i i di e signant

excubanti tr i b uno dedi t Optimum matrenz (N ero welcherAndeutung der Dichte r gefogt i st .

Auf dem Gipfel der M achtfulle angelangt,i st eine dement

sprechende Äusserung der Ka iser in vonnöten ,d i e denn auch

in e inem Mon010g e ine recht stolze Sprache führt (I I I 374Diese masslose Tr iumphrede i st du rchaus E igentum unseresDichters er hat der Anmassung und dem Selbstgefühl Agr ippinas den rechten Ausdruck v erliehen . Indessen dürfenw i r andieser Stelle das he rrschsücht i ge We ib noch nicht als auf demGipfelpunkt des Erreichbaren angekommen betrachten . Wäh

rend w i r nach der Ve rgi ftung des Claudius Agrippinas Einfluss

In Ann . XI I I 2 redet der H i stor i ker zunachst von dem gemei nsamen

Wi rken Senecas und des Burrhu s entgegen der Gew al ttätigke i t und Tyt anne i Agr i ppinas ; dann fährt er fort : pr0palam tamem omnes in cam

honores cumu lab antur , s ignumq ue more mrlrti ae petenti tri b uno ded i t

optimae matr i s .

Page 41: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

34

und Macht in der Thronfolge N eros kulmini rén sehen,verlegt

May den N achdruck und das Hauptgewicht au f eine etwasspäte re Ze i t , auf e inen zwe i ten Monolog (IV 300 H ier erst

gibt sich di e Ka ise rin dem s icheren ,allum fassenden Machtge

fühl hin,nachdem s i e d ie Bese i ti gung des Junius S i lanus und

des N arc issus in d ie Wege gele itet hat . H ier end l ich erwähntdi e ruhmsücht ige Frau d i e Ehrungen , d i e ihr vom Senat zute i lgewo rden ,

soweit ihrer b i she r noch nicht gedacht wurde . Wi rwe rden nachher auf diese zu rückkommen .

N ero i st unterdes aus der Curie in den Palast zuruckgekehrtgemäss Sueton d iscessi tque i am ves;fier i (N e ro 8) und sp ieltvor se iner Mutter das geho rsame und dankbare K ind in

heuchler ischer We ise gedenkt Agrippi na ihresdeare Lord and husband

The ne’

re-enough lamented Claudi us (I I I 40 1 f.)zwe i fe llos e in Reflex aus X iphi lin ,

b e i dem w i r lesen Aypm 1t'

zva

8%m l 6 Ne'

pwv a sv05‘

iv npoasrrmoövr o öv hu sxro'

vszcav,

r a t bv obpawbv &wjyayov

ov éx 1 05 aopnoa iou wopaiör,v (Bd , I I I , p . 583 ; LX

D es Pallas Bestatigung i n seinem Amt als « steward of th’

Enz]ßer ia ll house i st Erfindung des Dichters . M i t der Anord

nung fü r di e Le ichenfe ier des C laudius durch Agrippinaschliesst der dri tte Aufzug (v . 43 1 Fü r d iese w eni gen Zei lenbedient s ich May d re i verschiedene r Stellen als Unterlage .

Aus Tac itus stammt et funer i s sollemneper inde ac d i voA ugustoceleb ratur

,cenzulante Agr ij>j>ina b roaviw L i v ice nzagniflcentiam .

(Ann . XI I ferner benutzte May aus den Ann . XI I I 3(decretum]Claudi o D er Beschluss der Vergöt

terung des C laudius aber passt seine r Fassung nach nur zu

Sueton (D . Claud . SeinenWo rten et in numerum deorum

entsp richt genau And [>t among the numb er of the

GodsVon al len seinen Quellen weicht May ab

,indem er diese

Ano rdnungen von Agrippina treffen lässt ; denn nach Tacitusbeschliesst der Senat d i e Ar t der Be isetzung sowie d i e Vergötterung (a . a .

D urch Meuchelmord hatte Agrippina den Thron fur ihrenSohn e robe rt

,fü r den jungen Menschen , der se iner Mutter

zunächst in der Le i tung a lle r häuslichen und staatlichen Ange

Page 43: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

t oroüt o'

:‘t t; t;i$l

fi i f 1 05 8sarro'r ov i ,v , énamb).sr o m i abr b < TÖ

.

KÄGOÖRP, péym :ov

< di v t o'

t e &v0pu'mwv (LX p . Von einem Centu rio

verlautet auch hier nichts , ebensoweni g w i e in der gänzl ichabwe ichenden Darstellung des Tac i tus (Ann . XI I I x).Wenn end l ich Agri ppina sich nach ihre r deutschen Le ibwache erkundigt (IV 294 deren Auflösung Tac itus späterm i tte i lt ,wovon auch in der Tragöd ie d i e R ede i st (V 5 so hat

May den Ze itpunkt fü r di e Ankunft dieser Truppe passendgewählt denn w i r vernehmen ferner aus dem Munde der K ai

serin,i hr se ien vom Senat e ine besondere Wache und zwe i

besondere L i ktoren zuerkannt worden (IV 307 fit), im AnschlussanTac . Ann . X I I I 2 decreti [Agr ippia et a senatu duo

Von der nun folgenden Übertragung des flamonium Claudi ale

hat der Dichter dagegen keinen Gebrauch gemacht aus nichters ichtlichem Grund .

N achdem w i r so Agripp inas steti g wachsende Macht b i s zu

ihrem H öhepunkt ve rfo lgt hab en , erüb rigt es noch ,e inen Blick

auf di e Gegenparte i , auf C laudius und se inen Anhang , zu wer

fen , sowe it d ies noch nicht geschehen i st . N ur in e iner Szenesehen w i r d i e Kaiserin und ihr Op fer vor uns stehen (I 502w ie b ere its des N äheren (p . 24 ff.) ausgefuhrt wurde . Zwei felha ft bleibt

,ob dies d i e passendste Gelegenhe it war , Claudius

und Agripp ina uns gle ichze i tig vor Augen zu fuhren j edenfallshätte der Dichter etwa durch e ine Szene w i e den Tr iumphüb er Caractacus d ie Ohnmacht des Fürsten noch besser zurGeltung b ringen können ,

indem er der Kaiserin auf hochragen

der Tribüne anges ichts der staunenden Menge schen rein äusserl ich e ine grössere Bedeu tung verliehen hätte .Wir haben uns

indessen an das Gegebene zu halten . Bald sehen w i r in jenerSzene , w i e Agrippina i h ren Caesa r b e i se iner schwachen Se itezu fassen we iss

,indem s ie i hm scheinbare Gefahren in düsteren

Farben an di e Wand malt . Und Pal las s ieht sofort den Pfad ,den se ine Herr in wandelt

Shee str ikes u,bon thefl ttest str ingN o bassion reignes in him so much asfeare (I 533

Unsere Quellen geben ve rsch iedentlich Be ispiele von C laudius’ Furcht und M isstrauen an ,

wovon das drastischste wol

Page 44: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

37

di e wunderl iche Erzählung i st , w i e er Kaiser ward Urid an

anderer Stelle sagt Sueton von i hm Sed ni hi l wque quanz timidus

ac d iflidensfui t (D . Claud . Von diesem hervorstechendenCharakterzug des Claudius hat der Dichter e inen nur mässi genGeb rauch gemacht

E inmal noch tritt der unselbständi ge Furst auf I I 4 1 4 H. lasst

er s ich von seinem Kämmerer zum Entschei dungskamp f gegenAgr ippina bestimmen. I n unseren Quellen i st von d ieser hochwichti gen und bedeutungsvollen Unter redung ni rgends e ineAndeutung ; doch lässt sich zwischen ihr und des N arc issusE ingre i fen b ei dem staatsgefährli chen Ehebruch Messalinas

e ine Parallele z iehen Folgende Äusserung des kaiserl ichenGetreuen z . B .

But I am most assur’

d that a ll the wor ld

Exceßtyoure selfe, have long Obsera’

d thei re

erinnert au ffälli g an zwe i Stel len,d i e Claudius’ Unkenntnis

se ines Eheverhältni sses m i t Messalina treffli ch beleuch ten A t

Claudius matr i rnonu sui ignaras et munia censor i a usur,bans,

theatralenz _b o,b ul i lasczazam seaer i s ed icti s i ncreb uzt (Ann.

XI sowie i sque i lli [Claudi a] flni s insci tiw erga domnin

suamfa i t hand multo f ostflagi tz'

a uxor i s nascere ac b uni re adac(Ann . XI Andere Entlehnungen aus j enem Abschnitt

der Annalen s ind j edoch n icht nachwe isbar . Bemerkenswerti st aber des C laudius So rge b etreffs des Urte i ls des Volkes , d ienich t e inz i g der Furcht entspr ingt , sondern von dem W i llen

e ingegeben i st , kein Ärgernis zu erregen (I I 423 ff ). Schl iessl ichäussert si ch Claudius z ieml ich pessim i stisch über di e Menge ,di e e in Komplott gegen das Staatsoberhaupt erst e insehe , nachdem es

e ingetreten und seine* Verhü tung zu spät se i (443

Indem aber May zu fügt as A ugustus Caesar was want to say

i st ihm e in kle iner lapsus memor iae unterterlaufen Sueton , der

eifr i ge Bewahrer solcher Aussp rüche , schre ibt naml ich diese

Vg l . Cassi us D io LX und Suet. D . Claud . ro . Hi ernach h i elt si ch Clawdi ns nach der Ermordung Cal i gulas in e inemWi nkel des Palasts versteckt,ward v on e inem plündernden Soldaten daraus hervorgezogen , von den

Prmtor i anern sofort zum Ka i ser ausgerufen und i ns Lager ge füh rt, wo er in

Furcht und Zwe i fel d i e N acht v erb rachte am folgenden Tag mussten die

Konsuln und der Senat s ich zu se iner Anerkennung b equemen.

Vgl . Tac . Ann. X I 29-3s.

Page 45: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

Äusserung dem Ka iser Domitian zu ; w i r lesen «s ie in se inerBiographie dieses Kaisers im 21 . Kapi te l cond i cionem f r inci

{mm mi serr imam a ieba l , qui b us de cani uratiane comb er ta non

crederetur nisi occisis .

Zu I I„, fi . i st zu beme rken, dass es e ine e i gne Erfindungunseres Dramati kers i st , dem zwe i von e inander ve rsch iedeneBerichte über des C laudius Drohung gegen Agr i pp ina vor

largen, wenn e r N arc issus sagen lässt , di e Ka i serin und Pallas

hätten d i e drohenden Worte des Ka isers vernommen . Uns i st

aus Tac itus nur bekannt,dass Agrippina , durch d i e von dem

trunkenen Claud ius ausgestossene D rohung erschreckt , e ili gstzu handeln beschloss . Dass Agri ppina und Pallas der Zusammenkunft Cae sars m i t N arc i ssus versteckt be iwohnen (I I 5 1 9entspricht volkommen e iner von der Kaise rin geübten P raxis ,worüber w i r b e i Tac itus fo lgendes ve rnehmen quod qu idem

adoersa irte A ob ti nuere [>a lres, qu i i n Pa lati um ob id

oocabantur , ut adstaret add i ti s a tergoforzbns aelo di screta , quod

visum arceret,aud i tus non (Ann . XI I IF e rner finden w i r in unseren Quellen ni rgends e ine Anden

tung darüber , dass C laudius d ie Ausführung des Anschlagsgegen Agr i ppina dem N arc issus anve rtraut hätte ; in der Tragödi e dagegen besteht ke in Zwei fel über des Fre igelassenenAnte i l, wenn i hm C laudius auch nicht direkt den Au ftrag zum

Handeln erte i lt denn w i r erfahren später (I I I 26 ff . )von e inemZusammenstoss zwischen Pallas und N arc issus im Palast . Wirerkennen von neuem eine Entlehnung aus dem Ber icht desTac itus über dasVerhalten des N arc issus der Messalina gegenüb er

,deren H inr ichtung d ieser beschleuni gt hatte .

Von dem Verhältnis der be i den Frei gelassenen zueinanderhören w i r von Pallas

But ha N arcissns yes there comes a man

That was my r i aall once,whom I fear

d more

Then all the Lords of butF or tune’

s turu’

d,

A nd he not wor thy my regard or feare (I 1 05Diese ehemal ige Überlegenhei t des N arc issus veranschau

licht Tac itus decreta N arci sso qua stor i a insigni a ,lea issi rnum

fastid i oeins, cumsu}>raPallautemetCa l istumageret. (Ann XI

Vgl . Q uellenuntersuchung p. 26 .

Page 46: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

Andererseits tut sich der Hass des N arc issus gegen dert

mächti geren N eb enbuhler kund , wenn er dessen Verhältnism i t der Ka i serin also b randmarkt quamquam ne imhud i ci tiam

quidem nnnc abesse Pa llante (Ann . XI ID er dem Claudius anhängende Kammerer

,dessen Gestalt

von May im Gegensatz z u den fur unse ren Ze itabschni tt inBetracht kommenden Quellen e ine grössere Bedeutung e rhalten hat , b i ldet den M ittelpunkt e iner kle inen , loyal ges inntenGruppe , d i e sich aus L . Geta ,

R ufr i us Cr ispinus und dem jungenBr i tannicus zusammensetzt . I n e inem Mono log (I 1 1 4 ff .)sprichtsich N a rc issus über seine ge fährdete S tellung am röm ischenKai serhof aus er berichtet von se iner frühe ren Macht

,h i e er

den S taat und Caesa rs Herz regi r t habe v ielle icht auf Grunde iner Stelle Suetons , der al le rdings das R egimeri t der Frauenund Fre igelassenen ube r Claudius im allgeme inen beleuchtetH i s [li ber ti s],nt d ix i ‚nxor i bnsqne addi ctns, nonpr incipem se, sed

mi ni stram egi l , comb endi o cninsqne horum vel etiam stud io aut

li b idi ne honores ex erci tns imj>uni tates snbj>licia largi tns est, et qui

dem insci ens b lernmqne et (D . Claud . We itergesteht N arc issus se inen Ante i l am S turz der Messal ina e in

er inner t an se in E intreten fü r ßE li a Paeti na und kennze ichnetAgrippinas Stellung sowie ihren Eheb ruch m i t Pal las , wo rüberw i r b ei Tac itus mehrfach Aufschluss erhalten, z . B . Ann . XI I 25„[Pallasi , qui obstr i ctns Agr i ,b;öince nt conci li ator nn_b ti arnm et max

stnjbro eins (Vgl . auch Ann . XI I 6 5 s . o .) und Ann .

XIV 2 qncefine/lar i bns anni s stu15rnm cum Lepida

s[>e dominati ani s admi serat, bar i cußid ine usqne ad l i b tta Pal/anti

Auch e ine gedankliche Entlehnung aus Tac itus haben Wi ifestzustellen . D i e Ze ilen

What unavoided dangers every wayThreaten thi s l ife F or if young N ero reigne,

I dye, that sought to crosse his mothers match

If ere Br i tanni cus do reigne, I dye

That cans’

d hi s mothers (I 1 25 if .)entsprechen folgendem Passus i nTac . Ann . XI I 6 5 [Narcissus]

Vgl . Tac . Ann. X I es se‚sow i e Anmerkung zu I i n i .

Vgl . Q uellenuntersu0hung p. i g.

Page 47: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

ßramtsisse interpr ox imasferehatur cer tam si b i perm'

eiem,senBr i

tannicus rer um sen N ero I n der Tragödie tri fft zwarnicht zu

,dass N arc iss d iese Äusserung in vertrautem Kre ise

getan (s i e steht in se inem ihn e infü hrenden Monolog), dochwiede rholt er s ich te i lwei s in Gegenwart von Cr i spinus und

(3eta

i t may be thought,

When the most hoj>efull P r ince Br i tannicusSha ll weare that wrea th whi ch a ll the wor ld adores

,

To me i t may b efata l/ , as a fae'

Uni a hi s (I 1 74

Ü berhaupt sehen w i r in j enem Kapitel der Annalen (XI I 6 5)d i e Bas is fü r di e Szene zwischen N arc issus und se inen be i denFreunden , den Praetor i anerfü hrern (I 1 42H.) ihnen klagt er seinLe i d , enthüllt er se incn Verdacht und entwickelt se ine Ab s i chten . Unangenehm emp fi nden w i r hie rbe i d i eWiede rholung vonTatsachen und Gedanken , di e N a rc issus bere its zuvor in se i

nem Monolog ausgesprochenI n den Worten

Then know my Lords

How l i ttle I respect my pr i vate ends

To doe thepub lihe servi ce, and can loase

My selfefor Ccesars (I 1 71 ff .)

erkennen w i r e inen schwachen Abglanz folgender Stelle

verum i ta de se mer i tum Ccesarem,ut v i tam usui eins

Im Übri gen i st May seinen e ignen Weg gegangen ; er lässtzwar N arc iss Pa rte i fü r Br itannicus ergrei fen, doch ver

schwindet j ener vor dem Auftreten des Ka isersohnes ganz imWiderspruch m i t Tac itus , der uns a . a . 0 . das Gegenteil ber ichtet D er Dichter hätte gerade d iesen Vorfall , d ieses Zusammentreffen des N era m i t dem Br itannicus , hochdramat isch undwi rkungsvoll gestalten können .

Vgl . folgende Stel len m i te inander I i i 7- i i i und I i so— l er ; I neu es und

I i 74- i i ß : I i so—m und l 1 9 1 4 93 ; I 432 und 1 224-25 .

2)Vgl . Anmerkung zu I 246 .

3)Vgl . Ann . X I I 65 hmc atq ue tal ra d i cntans amplecti Br i tanni cum. rob urze lati s q uam maturr imum precar ‚i modo ad deos . modo ad ipsum tenderemanus , adolesceret, patr i s i nim i cos depelleret, matri s eti am i nterfectores

u lmsceretun Man v ergle i che Suet . D . Claud . 43 h iermi t, wo etwas Ähnli ches von Ka i ser Claud ius und Bi i tann icus mi tgete i lt w i rd .

Page 48: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

Diese‘

unsere Szene (I 142 ff .) erha lt in gewissem Sinn eineFortsetzung und Erwe i terung in I I 208 ri . ,wo w i r d i e dre i Ges innungsgenossen von neuem ve re int antreffen nur sind di e b e iden Praefekten inzwischen ihres Postens enthob em worden .

Und May b ringt es wirkl ich ferti g , den N arc issus über seineRolle während des letzten Ehebruchs der Messalina zum dri t

ten Male reden zu lassen genau w i e zuvor tritt di eser Höfl ingseine Pläne und Abs ichten b re it so s ind w i r endlich genü gsamau f e i n Handeln vorbere itet . Für den Q uellenforscher gibt es

h ier nichts zu tun äusser unbedeutenden oder bere its bekannten Tatsachen br ingt das Gespräch n ichts

,was s ich als e ine

Entlehnung au s unseren Quellen herausstellte .

,Geheu w i r nunmehr wieder zu dem Moment der Tragödiezurück , in dem N arc issus das N ahen des jungen Br itannic'u sn icht erwartet , sonde rn vor i hm augensche inlich di e Fluchtergre i ft (I . ob wol se in Fo rtgehen du rch ke in Ex i t angede utet i st . Motiv i rt hat ja May das Au ftreten des P rinzen imGrunde nicht ; er hat s ich dam it begnügt , schlankweg ankün

di gen zu lassen H ere comes theyonthfnll hab e of R ome and ns

(I 249) ähnlich w i e bald darauf N ero unverm ittelt auf dem

Plan e rsche int . Britannicus beklagt sich nun b e i se inen väterlichen Freunden über d i e infolge der Adoption N eros erl itteneZurücksetzung . Diese Adapt i on i st uns aber bere its dre imalm itgete i lt wo rden dadurch rücken w i r den Vorgang unw i lllkü rl i ch in di e Vergangenhe it es steht fü r uns unumstössl ichfest

,dass N ero se it e ini ger Ze it bere i ts in d i e gens Claudia

aufgenomm en worden i st doch d i e Worte des Br itannicus(1 255 e rwecken ganz den E indruck , als se i i hm erst neuer

dings , unm ittelbar vorher , Kunde von N eros Bevorzugunggeworden .

Ohne jede stichhalti ge Begrü ndung reiht s ich nun e in anderes Bi ld an , das Zusammentreffen N eros m i t se inem Sti ef b ru

der (I 283 M i t geradezu sklav ischer N achahmung hat May

diesen Vo rfall aus se inen Quellen in di e Tragödie verpflanzt .

Tac itus lässt s ich folgendermassen darüber aus obvi i inter se

N eroBr i tanni cumnomine,i lleD omi ti umsalntaver e. (Ann . XI I

wozu Sueton noch den mögl ichen Grund h inzufü gt N amane

N äml i ch I 56 r. ; I 201 r, ; I 239 r.

Page 49: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

42

Br i tannicum f ratrem, quod se host adob ti onem'Ai nob arbum ex

consuetud ine sa lntasset, ut subdi tivum abud [9atrem arguere conn

tus (Nero D er Dichte r nimmt nun e ine Verschmelzungder bei den Angaben vor , indem namlich Br itannicus den S tiefb rude r folgende rmassen begrü sst

H a i le to you

Domi ti us A enob ar bus .

Er bedient sich also der bei den N amen,d ie jede Quelle

getrennt fü r s ich erwähnt . D en Grund Suetons , ex consuetudi ne,

hat er j edoch nicht benutzt das Vorausgehende lässt d ieabs ichtliche Bele i di gung deutlich erkennen May wi ll eben denBritannicus von vornhe re in in e inen scharfen Gegensatz zu

N e ro bringen,dam it diese r i hn später nicht aus Fu rcht allein,

sondern auch aus Hass aus dem Weg räumt . Wi e May’

s

Gewährsmänner von e iner Begle itung N eros durch Pallas nichtsverme i den, so verhalten s i e s ich auch b e i der Erwähnung derFolgen d ieser Begegnung verschieden . Sueton kommt garnichtin Betracht . Tac i tus dagegen fährt fort quod nt d iscord i c3 ini

ti um Agr ifi;5ina mu lto questn ad mar i tnm w ährend b eiMay Pallas diesen Schritt v iel le icht indi rekt andeutet

Thi s newes I Wbeare to Agr ibßi na stra ight.

Come P r i nce Br i tanni cus sha llfind anon

Whatfeeb leprops hi s br i de has lean’

d upon.

Tac itus berichtet diesen Vo rfal l im Zusammenhang m i t derI soli rung des unglücklichen P rinzen simul qui centur i onum

tr i bnnornmqne sor temBr i tanni ci mi serabantnr , remoti flctis cansi s

et a l i i her st eciem honor i s etiam l i ber taram si qui s incorrut taflde,dej>elli tnr tali (Ann . XI I Zwischen diesem Paso

sus und der von May gemeldeten Absetzung des Cr i spinus undGeta als Befehlshaber der ka iser lichen Le ibwache i st einegewisse Verb indung n icht in Abrede zu stellen deuten dochd i e dem Zusammenstoss der be i den jungen Fürsten unm i ttel

b ar folgenden Worte des Pallas an, dass dieser Vorfall denSturz der be i den Männer beschleuni gt habe .

N och haben w i r das Geschick der Anhänger des C laudiusnicht b i s zu dem Punkt verfolgt , an dem si e aus der Tragödiev erschwi nden, von der Ermordung des N arc issus

Vgl . Q uellenuntersuchung p. 35 .

Page 51: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

Suchpropheci es of some of our latePr i‘

nces

Have t rav’

d to Rome,as that A ugustus made

Of the slow-jaw’

d Ti ber i us,and Ti ber ius

Of his successour Ca i us, whom hee nam’

d

A Phae'

ton to the unha)bßy wor ld .

Be i de we rden wol aus Sueton stammen fur di e erste kame

in Betracht Ti ber ius 21 Sci o vulgo fmrsuasum quasi , egresso

host secretum sermbnem Ti ber io,von A ugusti

per cub i cular i os

ex ce]>ta si t M i ser um 150b u lum R omanum q u i su l» tanz

l enti s ma x i l l i s er ti l wahrend di e zwe ite auf Caligula 1 1

beruht Q uad sagaci ssimns senex [Ti ber i us] i ta t rorsus pershexerat, ut a l iquoti ens P ha ethontem ar b i ter

r u r um educare.

Anschl iessend te i lt N arci ssus seinen Entschluss m i t , s ichvor den N achste llungen Agr ippinas und N eros nach Campan ien zu retten, etwas abwe ichend von der N otiz X iphi li ns .

Auch Geta erwägt d i e fre iwi lli ge Verbannung , i n di e er s ichm i t se inem Lei densgefährten schon längst begeben wollte(IV 78 D a tri tt plötzl ich Cri spinus ein und drängt zum

augenb l icklichen Verlassen der Stadt , we i l er se ine Gatti n,

Pöppar:a Sabina ,an Otho verloren hat . Authent ischerGewährs

mann i st , nach May’

s Geständnis,X iphi lin der s ich knappfolgendermassen äussert r oüt cp r i;v Zaß

'

i vav,

eönarpröui i v oö'

aav,ha b

1 05 öwöpöcämom äaa< (LX I 1 1 p . Poppaea alle in war es,

der zu L iebe der Gatte trotz seiner erl ittenen Kränkung Romnoch nicht verlassen hatte nun aber möchte er Romas Luft

fü r all i hr Go ld nicht länger atmen dam it verschwindendi e dre i Stützen des C laudi schen Hauses und der j ungeBritannicus steht fortan ‘

alle in in gefahrvoller E insamke it .

Wegen der ersten Propheze iung vgl . Anmerkung zu IV 65 .

D i e Angab en der anderen b e iden H i stor i ker ü b er des Cr i spinusVerlustder Poppaea var i i ren w esentl i ch von der X i ph i lins ; Taci tus b er i chtet

igi tur agentem cam [Poppaeam] in matrimonio Rufri Cri spini equi ti s R omani , ex quo fil i um genuerat, Otho pellex i t inventa ac luxu et qu i a flagran

ti ss imus in am i c i ti a N eroni s hab e b atur . nee mora qu in adulteri o matr imo

n1um i ungeretu r (Ann . X I I I Sueton we i ss es etwas anders i tem

Pappmam Sab i nam tunc adhuc ami cam e ins [N erani s], ab ductam mar i todemandatamq ue interim S l b i , nuph arum speme recepi t [Otho], nec corru

pi sse contentus , adeo d i lex i t, u t ne r i valem q u idem N eronem mq uo tu ler i t

(Otho3)U b er das fernere Geschi ck des Geta und Cri spinus vgl . Anmerkung

zu IV

Page 52: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

45.

I I . A g r i p p i na s v e r g eb l i c h e r K am p f m i t N e r o, d e r

m i t i h r em T o d e n d i g t .

Im dri tten Au fzug hörten wi r Mutte r und Sohn noch in derschönsten E intracht e inander Schmeichele ien und Artigkeitensagen ; im v ierten hingegen stehen si e sich bere its als erb i t

terte Kämpfer um den Besitz der Macht gegenü b er .Vorb erei tet

werden w i r auf diesen plö tzl ichen Umschwung i n der kle inenSzene zwischen Vitell ius und Pollio (IV 6 1 7 wo ihn Polliofolgendermassen moti v i rt und andeutet

Agr itj>inaes flerce

A nd haughty d i sposi tion wi ll too much

P rovoke her sonne’

ti s thought ; and hee tooforward

To throw all nature aß"

.

E ine ahnl i che extreme Ve ranlagung der be iden Charakterei st es , di e notwend i g zu dem Konfl i kt führen muss . Agr ipp inasunbezwingl iche Herrschsucht und i hr grenzenloser Ehrgei z

,

denen si e von j eher alle besserenmenschl ichen R egungen unter

geordnet hat , br ingen S i e i n e i nen schroffen Gegensatz zu demSö hne , der herangewachsen d i e Bevormundung und N ichtbeachtung se iner selbst durch d i e herr ische Mutter nicht länger dulden wird , nachdem se in Erz ieher Seneca ihn über derKaise r in Streben aufgeklärt und i hm die ersten Massnahmen

zur Ve rm inde rung ihrer Gewalt angeraten hat . N ero ,diese i n

der züge lloscsten Ungebundenhe i t sich auslebende N atu r,kann

s ich nicht mehr von der Mutter am Gängelband führen lassen,

nachdem er den Druck , welche j ene auf i hn auszuüben sucht ,

deutlich gespürt und als Schmach emp funden hat .

Wi e aber der Konfl i kt re in äusserl ich anhebt , sich mehr undmehr zusp i tzt

, um endl ich m i t dem tragischen Tod Agrippinasabzuschl iessen , sollen uns IV 6 1 7 ff . ze igen, eine zumeist derhinre ichenden Moti v i rung entbehrende , mehrfach zusammen

hanglose Aufe inande rfolge äusserl icher Anlasse . I n dem

ersten T e i l des v ierten Aufzugs steht d i e Handlung fast

sti ll schier unhörbar fl iesst s i e dah in du rch das lärmendeR auschen der Tafelfreuden der widerspensti ge Britannicusi st es , der dürfti g den Zusammenhang m i t Agrippina aufrecht

erhält, indem diese sich bald da rauf eng an den Stiefsohnanschl iesst . I n der grossen Bankettszene (IV 3 1 3 i f . ) herrschtder Einfluss des Tac itus May i st fü r

. den Aufbau dieses

Page 53: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

Auft'

ritts ausgegangen von Ann . XI I I 1 5 fes.

ti s Saturno di ebus

inter al ia a qua l i um lud icra regnum lusu sor tienti um cvenerat ea

sors N eroni . ig i tur ceter is d i versa nee ruborem adla tura ub i

Br i tanni co tuss-i t ex surgeret [>ragressusque in med i um cantum a l i

quem incib eret, inr isum ex eo sb erans [>uer i sob r ios quoque con

victus,nedum temulentos ignorantis, i lle constanter exorsus est

carmen, quo evolutum cum sede batr ia rebusque summis significa

batur . nude or ta miseratio manifestior , qu ia d i ssimulationcm nor

et lasci vi a cr emera i . N era intellecta invid ia od i um

Auch in der Tragödie wi rd N e ro durch das Los Köni g furdi e Daue r des Mahles (IV 393) dass e r den Anwesenden ver

schiedene Dinge gebot , hat May geschickt zur Einführung derPoppaea benutzt (405 ausserdem br ingt er hie r e in Stückder Sati re des Petronius unte r (439 Indes e rgeben sich b e ie inem Vergle ich des late inischen Textes m i t unsere r Szeneversch iedene Abwe ichungen . Zumachst lässt der Dichter dasBankett an e inem belieb igen Tag, nicht aber wäh rend desSaturnali enfestes stattfinden . Weiter betont Tac itus

,dass

Br itannicus wider N e ros Erwa rten ohne Zaudern e i n L iedüber se in herb es Geschick angestimmt habe 5 1 2 ff . hö renw i r dagegen , dass der j unge P r inz aus dem Stegre if nichtsingen könne

,und fe rne r

, w i e er nach fre i gestellter Wahl

erwidertThen gi ve me leave to sing

M ine awnemi sfor tunes, how I came to loose

The R oman scehter .

Dieses abe r schlägt N ero aus gutem Grund als unz iem lichab . Übe r das M i tgefü hl der Anwesenden geht May fast ganzhinweg nur Petronius äussert A good smar t youth. Dagegenstimmt wieder zu dem lat . Text di e feindseligere EmpfindungN e ros I must beef reed f rom this conti nua l l feare. Während alsob ei Tac itus Br itannicus dem Befehl N eros nachkommt , klingtdiese Szene b ei uns i n e inenWo rtwechsel aus , der des j ungenFürsten Sch icksa l besiegelt . Eindrucksvoller und dramatischwi rksamer i st j edenfalls d ie Darstellung b e i Tac i tus , von derMay v ielle icht de shalb abwich , um seinen Auftri tt nicht nochmehr in die Länge zu ziehen .

I n diese r Szene re isst der Faden der Hand lung ab,sowe i t

s ie Agri ppina angeht , b i s er unversehens durch Vi tellius und

Page 54: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

Poll io w ieder aufgenommen wi rd ‘IV 6 1 7 ff ), An deren kurzeUnte rredung knüp ft sich e in länge rer Auftr itt an (IV 643

in dem sich freie Erfindung und Ü b erliefe rung m ite inander verm ischen . Burrhus und Seneca erwägennäm lich di e anmassendeHaltung Agrippinas b e i allen Staatsgeschäften

,und Seneca

te i lt seinem Freund einen Plan m i t, w i e er fü r diesen Tag

das E ingre i fen der Ka iserin b e i der Audienz einer arme

nischen Gesandtschaft unmöglich machen will . D arau f folgtdi e Ausführung d ieses P lanes , b e i der abe r Agri ppina SenecasSpiel durchschaut . Diesen Vorgang kannte M ay aus zwe ive rschiedenen Q uel len , davon er X iph i lin b e i v . 678 benutztzu hab en angi bt ; doch weicht er von bei den in derselbenWe ise ab . Tac itus gibt an quin et legati s A rmeniorum causam

gentis ajrud N eronem oranti b us escendere suggestum im[>era

tar i s et prwsidere simul {>arabat [Agr ippina], ni si ceter i s f avore

defix i s Seneca admonui sset,veni enti matr i accnrr eret. i ta speci e

{n'

etati s obvi am i tum dedecor i (Ann . XI I I D em gegenüberber ichtet X iphi l in ti.)C ärri no).b r oür

'éyfw co

,éöuaxépa rvev 6

'

r eEsvva'

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t the; xat‘. ei ri (Bd . I I I , p . 584 ; LX I

D er Darstellung des Tac itus entsprechend lässt May den

Seneca d i e Hauptrolle spielen ;den b e i Tacitus nicht genanntenBu rrhus finden w i r b e i X iph i lin . Doch im Gegensatz zu den

bei den Quellenangaben i st es b ei May N ero ,der d i e Vertagung

der Audienz b e i dem Ersche inen se ine r Mutte r vornimmt und

dieser entgegengeht . Tac itus lässt das Ere ignis ganz zufälli gstattfinden ,

während es b ei D ia im Anschluss an Senecas und

Bur rhus’

Absicht,Agri ppi nas Gewalt zu b rechen , geschieht .

D emnach haben w i r D i a als p rimäre Q uelle anzusehen, da

der Dichter den Vorfall derselben Absicht entsprungen se inlässt . N eros Kapflasi gke i t behält er insofe rn b e i , a ls diesergle ich zu Anfang das Geheimni s der Verab redung verrät

My mother’

s come,defcr th

Embassadors

A s twas appointed Seneca .

So macht es der Sohn der Mutter leicht , das rankevolle

Page 55: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

Spiel zu durchschauen, und Agrippina leert doch di e Schaleihres Zorns au f das Haupt Senecas aus , den s i e des Undanksund der Intrigue bez ichti gt (IV 748 fit ). Dann verlässt s i e , von

N e ro begle itet , den Ort ih rer Demü ti gung . I n d iesem ersten

Waffengang i st di e Ka iserin zwar unterlegen,jedoch nicht

ohne ihre Überwinde r geschädi gt zu haben Seneca und

Bu rrhus bereden s ich im folgenden über d i e mogli chen Kon

seq uenzen (770 und be ide e rö rte rn nochmals d i e Mass

nahmen‚verm i ttelst deren der Agrippina d i e Regierungsgewaltentzogen werden so ll Seneca will b e i dem Kaise r di e Auflösung e inesTe ils ihrer deutschen Le i bwache und di e Entlassungihres Günstlings Pallas durchsetzen (IV 788 Burrhus er

w ähnt ausserdem N e ros laste rhafte N ei gungen,di e sowe it

gehen ,dass er sogar Octav ia , sein j unges tugendha ftes We ib

,

da rüber ganz ve rnachlässigtH i s vi rtuous wife nob le OctaviaThe only i nstance in this wi cked age

Of women great and good ,i s loath

d by him

Alle unsere Quellen 2

)unterr ichten uns über N e ros Ve rha ltni s zu der unglücklichen Oc tav ia ; Tac itus sagt darüberquando ux are ab Octavi a , nob i l i quidem et ,b rob i tati s sb ectatce,

foto quodam,an qui a prd va lent i nl i ci ta , (Ann .

XI I I Stel le sehr gut zu IV 3 04 fi”

. passt . Sueton

äussert sich folgende rm assen Octavi a consuetud inem ci to asher

natus,corrzßientzb us amici s sufii cere i ll i deb ere res]>ondi t uxor ia

(N ero

Auch Seneca hat m i t der Lage Oc tav ias M itle i d und ver

spricht zu tun fü r si e ,was in seinen K räften stehe (8 10 ff .)

But let us first endeavour to removeF i erce Agr iß,b ina f rom a ll rule of state,

welchem Entsch luss Bur rhus von He rzen b eipfli chtet .

Indem May dem Burrhus d i ese Au sserung i n den Mund legt, verfahrter genau nach Cassius D i a , der ü b er dessen Anhanghchke i t an Octawa

und Ei ntreten fur si e folgendes Be i spi e l anfü hrt m l r i : pév Bpet t avma9 c 7 I 9 t )I

em roaourov,ev oe t r, I

‘q 0 l\ spwv ()xraßrav t nv Auyouar av &mm pu)«aro nev

npdt spav Bio: Saß'

ivav 1 :7‘

q v naÄltani8a‚ii cr ccpov x 1 i &ns

'

xr ervs,xa iro: roü Boüppou

évavr taupre'

mu wi rd» nal. xwl w'

ovro: ai rronépul aali u ,xou

'

war s elu th ra ; oöm üv

t üv 1rpo'

i x 1 afrrf, r oür'

é'

crt : r i ,v fiyepov iaW (LXI I2)Ü b er X iph i l in als Quelle s . u .

Page 56: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

Bei diesem letzten gemeinsamen Auftreten zei gt May das

gute Verhältnis, das zw i schen den bei den Männern besteht ;w i r v erspüren hier recht deutlich den E influss des Tac itus ,der es ebenfalls im schönsten L icht darstellt hi [Burrus et

Seneca]rectores i nzt eratar i a i nventa et,rarum in soci etatepotenti a ,

concordes, d i versa arte ex a quab allebant, Burrnsmi li tar i bus cur i s

et sever i tatemorum, Seneca ;b ra cehti s eloquentia et comi tate honesta

,

i uvantes i n (Ann . XI I ISo haben w i r di e Saat des Hasses und Zwiespalts zwischen

N ero und seiner Mutter ke imen sehen,und rasch entwickelt

sie s ich zu e iner hässl ichen und giftigen Blüte . N ero,dessen

Aufklärung durch Seneca w i r a ls geschehen annehmen dürfen,

beschl iesst der Dichter hütet sich sorgfält ig,bedeutendere

Handlungen ohne e inen vo rangehenden Beschluss vornehmen

zu lassen ! d i e Entfernung seiner Mutter aus dem Palast

(IV 822 D em N ero der Tragödie genügt als Grund derVorfall b ei der Audienz der armenischen Gesandten Tac itusdagegen lässt den Zündstoff sich mehr und mehr anhäufen‚

bevor der j unge Kaiser diesen Schritt unternimmt. May fügtdiesen Entschluss schon hier ein

,um e ine gle ichmässige

dramatische Ste i gerung zu erz ielen ; di e Ausfü hrung erfolgterst später . N eros Worte

Sha ll I that am an Emperor , bee chec/e’

d

Control’

d and bafiled inmy F allace thus

I wi ll remove thi s mother farrefrom

stehen in e inem gewissen Zusammenhang m i t Sueton Matrem,

facta d i ctaque sua ea i rentem acer b i us et conta

berni o quoque ac Pa lati o (N ero

An N eros Monolog schliesst sich Agrippinas Klage uberden undankbaren Sohn w i r vernehmen das erste R euegefühldes schrecklichen We ibes über den Gattenmord (IV 845

Ihre Wo rte und Gedanken s ind aus den uns vorliegendenQuellen di rekt nicht nachwe isbar ; doch er innern v . 838-84 1

stark an den Vorwu rf, den X iphi lin si e machen lässt m‘

z

slmv a:e b'

r r éyu'5 6 5 abroxpa

'rropa: äne

'

6.ea (harrspr i;v p.ovupfiav

aöroö (LX I I hr Bekenntnis aberD id I so wickedly for theeprocure

The height of human (IV 842 f .)

Page 57: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

_ 50 _

sow i e di e Gewissensbi sse wegen des vergi fteten Claud iustragen deutl ich den Stempel eines Passus aus Tac itus

,in dem

das le i denschaftl iche We ib gle ichfalls m i t N e ros Undank ab

rechnet non abnuere se, qu in cuneta infel icis domus mala ta te

fierent, sua i n ,b r imis nnj>tia ,suum simul i ntendere

manus,adgerere brab ra ,

consecratum Claudi um,injernos S i lan

orum manes i nvocare et tot (Ann . XI I I Dochunterlässt es b e i May d i e ve rzwe i felte Ka i serin, d i e Manen

der bei den S i lanus anzurufen .

Gleich darauf e rhalten i hr Kummer und Zorn fr ische N ah

rung ihre Stieftochter Octav ia , N eros unglückl iche Gemahlin ,

beschwe rt sich (IV 856 if .) b e i der Mutter über ihre Zurücksetzung zu Gunsten Actes , e iner Fre igelassenen ,

welcher derKa iser ausse rordentl ich zugetan war . May verweist betreffsActe au f X iphi l in ; es kame da folgende Stelle in BetrachtEl onei ro x z‘. ü

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yputrr‘

iva pü 7. ét t t ü v év r ipn al ar iq; bei: t üv’Axrüv pai)twr a

xoprsüaucd , ü 8%Si;'Axrü Erréuparro p.év fx rü<

’Ac lare, äya1rnfi e

i acz Öi tö 1 06

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‘tÖ t oü

At r ofi ou ye'voc écüxflr; xml t old» xarl i mép t üv

'

Oxr atour'

av

t üv 7vvai xa a i noü (p . 585 ; LX I Aber auch Tac itusber ichtet ausfü hrl ich uber dieses Verhältnis des N ero (Ann .

XI I I 1 2 woraus May etwas später (IV 96 2 f .)di e belei d igendeBenennung Actes durch Agripp ina entlehnt haben könnteThon should

st not dare ma inta in a base borne str umj>et

Diese Beze ichnung erinnert zu seh r an Sed Agr ippina li ber

tom amnlam,nurum anci llam a liaque cundum i n modum mu

li eb r i ter als dass w i r diese Stelle unbeachtet lassendürfen, wenngle ich sich der Dichter auch fü r d i e Tatsachevon Agrippinas Vo rwurf auf X iphi lin be ruft (v . Diesersagt nur ü oüv

Aypmrr‘

iva r e*

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p.év 1 :p6370v v0005 1 5‘

5v aöt öv énerpi'

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p rar): pév n lnya‘

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r oöc €xn08dw ém zei r o„ . (l . c . LX I Von der Kaiser inTätlichkeit gegenuber N eros Umgebung erfahren w i r b e i May

nichts . Unsere Vermutung , dass Tac itus zu dieser Szenezw i schen Agrippina und N e ro e iniges Material gel iefert habe ,

erha lt noch e ine Stütze dadurch , dass d ie e rb05 te Mutterdem pfl i chtvergessenen Sohn m i t der Er innerung an Br i tannions

,den rechtmässi gen Throne rben ,

d roht (IV 9 1 9 welche

Ze i len vollständig au f Taci tus be ruhen . Zwa r hat May X iphi l in

als Quelle angegeben (hinter v . doch ohne stichhalti gen

Page 59: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

— 52

Ere i gnisse nach der Vergi ftung des Br i tanni cüs doch hat si eder Dichter ganz passend an dieser Stel le e ingefü gt . Auch dem

Anschluss Octav ias an d i e Stiefmutter hat er vo rgegri ffen,

jedoch keineswegs zum N achte i l der Hand lung .

Gab s ich N ero b e i seinem Davone i len auch den AnscheinderüberlegenenS icherhe it , so zeigt doch se inMonolog(lVg6 1

w ie sehr er der Mutter Drohungen fürchtetMy feares have been too slow,

and twas high time

That Agr ib,b inaes thun:lr ing threats had wah’

d

My slee[>ing

Um in dem R ingen m i t Agri pp ina Erfolg zu haben, muss vor

allen Dingen Britannicus bese iti gt werden,auf dessen Tod

ke in geringerer Pre is als Roms Ka iserkrone steht Diesverrat May

s engen Anschluss an se ine Quellen : b e i Tac ituslesen w i r Turbatns his valutare matr i s violen

tiam urgenti busque Agr ib;fiina occulta (Ann .

XI I I während Sueton s ich folgendermassen ausdrücktVerummini s eins [Agrüb[>ina ]acvi olentia terr i tusperdere statu i t.

(Nero was sich gegen di e Mutter und nicht gegen denBruder r ichtet , also v . 973

-82 entsp richt .Nero hat aber bere its Schritte getan, um den Bruder aus

dem Weg zu räumen ; IV 985 ff . berichten, dass e in erster

Versuch der Vergiftung fehlgeschlagen i st , und dass N ero,

der di e Gi ftmischer in Locusta herbei gerufen hat , d ieses We ibzwingt, e inen auf der Stelle tötenden Trank zu bere iten.

Obwal Tac itus den ganzen Vo rgang von Br itannicus’

Endeausführl ich geschi ldert hat und der Kaiser der Tragödiew ie j ener der Überl ieferung durch Agri ppinas Drohungenals letzten Anstoss zu der schänd lichen Tat getr ieben w i rd

,

sehen w i r doch in Suetons kürzerem Ber icht diejeni ge Quelle ,

welcher der Dichter in den Hauptzügen gefolgt i st . Wi r

Vgl . Ann. X I I I 1 5 - 1 7. wo Taci tus das G i ft das erste Mal durch d i e Vermi ttlung des Tr i b unen I . Poll i o dem Pr inzen re i chen lässt ; nach dem

M i sserfo lg b edroht Nero den Tr i b unen und geb i etet d i e H inrich tung derLocusta , worauf b e i de e inen Trank herzustel len v ersmechen, der e inen

platzl ichen Tod zur Folge hat . Wi e w i r sehen, kennt Sueton ke ine Be ihi lfedurch den Tri b unen, w ahr end Tac i tus n i chts davon we i ss, dass N ero di eG i ftmi scherin m i t eigner Hand geschlagen hab e , und dass Nero das G i ftvorher hab e erprob en lassen .

Page 60: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

_ 53 _

horen b ei Sueton Br i tanni cum non minus anzulatione voei s

qna i lli i ucundi or subt etebat quam metn ne quandoque abudhominum grati am t aterna memor i a Ma va leret

,veneno adgressus

est. Q uad acce_b‘

tum a quddam Lacusta,venerar i ornm indi ce

cum opinione tard i us cederei,

ventre modo Br i tanni ci mato,accersi tam multarem sua mann verberavi t arguens, t ra veneno

remedi um dedi sse ex cnsanti que, mi nus datum ad occultandam

facinor i s invidi am,Sane i nqui t legem ?uli am timeo 2

)coegi tquese coram i n cnb i cula quam hasset velaci ssimum ac t ra sentaneum

coquere ; deinde i n a da exher tus, postquam i s quinque horas t ro

trax i t,i terum ac sapins recoctum ‚harcello ob i eci t ; quo statim

e:canimato,lufer r i in tr i cl ini um dar i que ca nanti secum Br i tannico

(N ero

D i e Ausführung der Greueltat gesch ieht w ie di e Vergiftungdes Claudius hinter der Szene . Mehr und m ehr geht es m i t derMachtfülle Agr i pp inas zu Ende ; am Anfang des fünften Aufzugs löst Bur rhus d i e Le ibwachen 3

) der Kaiser in auf und

veranlasst du rch Anicetus di e R äumung des Palasts der

Antonia den Agr ipp ina fortan beziehen soll , j edenfalls dam itN ero ihre Hofhaltung besser übersehen kann . Diese recht

einfache Szene entsp richt Tac . Ann . XI I I 1 8 cogni tum id

N erant,excnb i asque mi li tares, qua ut coni ugi imj>erator is ol im

,

tum ntmatr i ser vabantur ,et Germanos nu_ber eundem in honorem

custodes addi tos degredi i ubet. ac ne ca tu sa lntantinm f requen

taretur,separat damum matremque transfer t in cam qua Antonia

Nur besteht e in kle iner Untersch ied zwischen der

Quelle und dem Tex t der Tragödie darin , dass h ier Burrhusals Befehlshaber der Praetor i aner den Handlangerdienst derAuflösung leisten muss .

Von di esem fragl i chen Grunde machte May wal deshalb ke inen Geb rauch , wei l er davon Ab stand genommen , N eros Kunstfertigke i t als Schauspi eler und Sauger zu erwähnen .

D i e lex Jul i a war e i n von dem D i ktator L . Cornel ius Sulla erlassenes

Gesetz gegen G i ftmi sch ere i , das von Jul i us Caesar erneuert wurde . May

z i eht es ni cht i n se inen Tex t here in .

3) D en Untersch i ed zw i schen der Ehren und der Schutzwache (den

Germanen)der Agr i ppina macht der D i ch ter ni cht , sondern er redet kurzweg von Sou ldi ers worunter w i r b e i de Kategori en zu v erstehen ha b en.

Antoni a war di e Grossmutter Agrippinas und d ie Mutter ihres ermor

deten Gatten, des Kai sers Claudius.

Page 61: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

« N ichts » , so ruft Tac i tus b e i d ieser Ge legenheit aus , « nichtsvon allen menschlichen Dingen i st so w andelbar und flüchti gals der R uf e iner Macht , d i e nicht au f e i gne r Kraft beruhtDies musste Agri ppina gar bald e r fahren . I hr Vorz immer war

auf der Stelle veröde t, und niemand tröstete,niemand besuchte

s i e Von dieser Tatsache macht May Geb rauch ,indem er

den Vitel lius und den Pollio d i e Absicht e ines Besuchs derKa iser in p lö tzl ich aufgeben lässt (V 28 N och etwas b e

st immter drückt sich D i a aus,dem der Dichte r d ie Anregung

zu j enem kle inen Au ftr itt ebenso gut ve rdanken kann 1 61 5

npdi 1 ov l80'

v1 1 c a61 üv aware 80p0300'

pwv al ntv 11 0ÄÄ0‘

1 équl é1 1 0vra pü8'

éx

auv1 uxiac aö1 fi aupn'

iäa 1 , el de'

1 1 06 1 14 xa i cuvér uy_e, 81ä1 ay_éwv äv‚ püöév einu'

1 v,

(LX I H ierbe i hatte May fur das unbestimmte71 0Ä)(0i passend Vitellius und Poll io e ingesetzt .

IV 793 le itet Seneca d i e Entlassung des Pallas in d ieWegew ie d ieser sich m i t dem une rwarteten Schlag ab findet , hörenwi r V 1 6 5 ff . Tac itus tei lt vo r dem Ende des Bri tannicus nur

m i t N ero i nfensns tis, qu i bus suj>er b i a mul i eb r i s i nni tebatur ,demovet Pa llantem cura rerum

, qni s a Claud i o im[>osi tus velut

arb i tr i um regni (Ann . XI I I I n dem Sturz d iesesstolzen Mannes führt uns May di e Bestrafung eines Übeltätersvor Augen , an dem N arc issus ’

P rophezeiung in Erfü llung gegangen i st , d ie dieser I V22 ff . ausgesprochenR euevo ll und niedergeschlagen stimmt Pallas e in in Agr ip

pinas Klage über d i e Wandelbarke it des Glücks , ihr noch

immer treu ergeben und in L iebe zugetan Diese Unsicherhe i t des menschlichen Dase ins e rhält e ine neue traurige Bestäti gung , indem Octav ia m i t der Leiche des vergi f

teten Brude rs ersche int (V 1 6 1 Kurz nur hören w i r , dassBritannicus an N e ros Tafe l den Tod gefunden,

entsprechendden übere inst immenden Berichten des Tac i tus und Suatan .

Vgl . Tac . Ann . X I I I 1 9 .

2)S i e laute t b ut yet take heedThat v ery cr ime , the same Impi etyThat a i ded you i n your fau le enterpr i seTo vanq u i sh mee and ju stice on my side ,

May one day pu ll you downe .

3)Vgl . se ine Worte My places lasse I w e igh not, b ut for feareI t prave a step to your d i shonour‚Madam (V 127

Page 62: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

Octav ia i st verzwe i felt ; Pallas verleiht se iner Empfindung ine iner schönen Totenklage Ausdruck (176 in Agr ippina,aber stei gt anges ichts des Brudermords di e bange Ahnungauf

Thi s wafati murder of Br i tannicus

Bodes i ll to mee,and my presaging soute

I sfill’

d wi th ghastly feares . A h Pa llas, Pallas,

Thi s i s the entrance into Parr i cide,

A nd b ut a Prologue to a mothers death .

I n diesenWo r ten der Ka iser in erbl icken wir Gut des Ta

c i tus , der den E indruck , den das plötzl iche Ende des j ungenPr inzen an der Tafe l auf d i e Ka iser in macht

, also schildertat Agr ippina i s f avor ‚ ea consternati a menti s

, quamvi s oultu

Memeretur,er ni cui t

, ut per inde ignaram fui sse atque Octaviam

sororem Br i tanni ci consti ter i t quippe si b i supremum auxi li umeret tum et 19arr i ci di i exemplum (Ann . XI I IUnd nun macht M ay ze itl ich e inen kühnen Sprung indem

er N ero ersche inen und seine Mutter zum Fest der M inervanach Baiae e inladen lässt . V 21 5 ff . heuchelt der Kaiser Trauerum seinen Bruder und täuscht se iner Mutter d i e grössteZunei gung vor m i t Worten

,zu denen Tac . den Anstoss

gegeben haben könnte ceterum et si b i amisso f ratr i s aux i l ioreli quas sj>es in re

,t>nb l i ca (Ann . XI I I wenn wir re

pub l i ca durch matre ersetzen .

Fü r di e E inladung nach Ba i a gibt May X iphi lin als Quellean (V was indes ganz und gar ni cht stimmt sondernTac itus w i e auch Sueton te i lt m i t , dass N ero se ine Mutter

zum Fest der Q u inq uatern nach Baiae lud P lacati soller tia ,

tem_bore eti am i uta, quando Q uinquatruumfestas d i es a‚b ud Ba ias

frequentab at [N ero]. i llucmatrem (Tac . Ann . XIV Und

ähnlich drückt s ich Suet . aus atque i ta reconci li atione simulata ,

zucundi ssimi s l i tter i s Bai as evocavi t ad sollemnia Q uinquatruunl

simul (N ero

Vgl . « D i e Chronolog i e der h i stori schen Tatsachen in May‘

s Tragö di e2)X iph i l in redet von Baul i , ei nem S tädtchen . i n dessen N ahe Agri ppinas

e igne Vi lla lag , und. erwähnt e in Fest von V i e len Tagen . a lso i st May’

s

falsche Quellenangab e offenkund ig . Wi e lesen b e i X . elt'tcüv 1 5 sie Batüi .ouq

öe”

mva'

r 1 5 no)ture)téar r r a ér. i m i l d: üp. e'

paq énofq ae (p. 587. LX I ‚1 3A)

Page 63: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

Fre i lich w e icht der Dichte r von diesen Darstellungen inso fe rn ab ,

als b e i ihm N e ro di e Mutte r pe rsönl ich zu r Te i lnahme an dem Fest e inlädt

,während se ine Gewährsmänner

dies durch einen Brief geschehen lassen .

Seltsam muss uns während diese r Unte rredung zw ischenMutter und Sohn das Verhalten der ersteren be rühren ob wol

s i e dem N ero nicht traut , w i e ja folgende Worte bewe isenThi s hypocr i sie

Mahes mee lesse trust hi s nature then before,scheint ihre St immung bald umgeschlagen zu sein, da sie

gleich darauf (V 23 1)ve rsichert , s i e fürchte ke ine Sinnesänderung ihres Sohnes . H ätte s i e jene erste Ausserung unterlassen,

so wäre i hr ü b ergrosses Zutrauen zu N eros Anerb ieten wahrscheinli cher und entspräche den Wo rten des Tac . i lluc

matrem el i ci t, ferendas 1>arenti um i racundzas et placandum ani

mum d i cti tans, quo rumarem reconci l iationis efii ceret accijöeretqne

Agr ippina ,faci l i feminarum credul i tate ad (Ann . XIVI n unserer Szene aber i st d iese p lötzl iche Wendung weni ge inleuchtend unm ittelbar nach der Ermordung des Br i

tannions kannte Agrippina ,w i e w i r s i e kennen , nicht als

schwe i gende , vertrauende Demut vor N ero stehen . Zur R echtferti gung des Dichte rs müssten w i r annehmen ,

dass Agr i pp inaihrem Sohn Ve rstellung m i t Verstellung vergi lt , dass ihreletzten Worte ebenso doppelsinni g sind w ie di e se ini gen .

Schliessl ich lässt uns May in Unkenntnis darüber , ob di e

Ka iser in N eros Ane rb ieten annimmt s i e entgegnet keinWort

darauf.Nachdem w i r so Agripp inas Macht b estandig sinken sahen,

ahnen wi r auch , dass das Schl immste nicht mehr fern i st .

Deutet es doch Nero selbst an m i t seinen letzten, b e i Seitegesprochenen om inösen Worten

If the stratagem

Of Ani cetus t ros,b er , her com_b la int

Shall be to P luto,and the Ghosts below.

D as heisst sov iel , dass N ero di e letzten Vorkehrungen zum

Muttermord bere its getroffen hat . N achträglich aber erscheint

Tac i tus erwähnt denBr i ef Anm X IV 6 I l l ic reputans [Agr ippina] i dease fa llacrb us l i tter i s

Page 64: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

57

noch e in neuer Gegner Agri pp i nas auf dem Plan, d ie ehr

ge i z i ge Poppaea Sabina , welche , nach dem R ang der Augustatrachtend , ausser au f Octav ia ganz besonde rs auf di e Ka iser inihren Hass richtet (V 424 ff .) s i e sagt zu N ero

Though all were si lent else,flerce Agr ifßt ina

Would in that act control! thee,

näml ich in se iner Abs icht , s ie zur Gattin zu nehmen .

H ier in l iegt nur e ine indi rekte Aufforderung,Agrippinas

Macht zu b rechen . X iphi lin , den May als se inen Gewährs

mann z i ti rt , sagt dagegen paßo'

öaa 1 aüf)’

ü 2aß'

wa a’

:vérrews 1 6v

Nc'

pwva di t; xa i émßoulteüouaoiv ai a61 üv 810l.é0ar„ , (p , 587‚ LX I ,

Som it hätte der Dichter den Quellenber icht zum Vorteil Pappaeas geände rt . Wi r j edoch bezwe i feln

,dass j ene Worte der

Poppaea in Zusammenhang m i t X iphi lin zu br ingen sind . Denn425 ff . rühmt sich dasWe ib se iner Ahnen ,

ganz w i e b ei Tac itus ,der uns erzählt Pohb a a , qua si b i matr imoni um et di scidium

Octavi a incolumi Agr if ,hina hand sj>erans, creb r i s cr iminati oni bus,a li quando {ner facettas incusaret pr incipem et j>n1>i llum

eur enim d i)f err i nuj9ti as suas P formam sci li cet di st li cere et

tr i umpha les (Ann. XIV so sp richt si e b e i May

von ihren tr i umjßhant Ancestors Von e iner direkten Aufforderung

,Agrippina zu beseiti gen,

i st b e i Tac itus ebensoweni gw i e in der Tragödie d i e R ede , welcher Umstand weiterhindi e R ichtigkeit von May

’s Quellenangabe zwe ifelhaft macht .

Indem aber N ero di e Ermordung seiner Mutter ohne j edeBeeinflussung von anderer Se ite angeo rdnet hat , i st May fü r

di e Zeichnung se ines N ero ganz Sueton gefolgt , der in

Kap itel 34 den jungen Ka iser selbständig und ohne fremdenBe irat handeln lässt .So erwarten denn Nero und Poppaea gespannt den Ausgang

des Anschlags au f Agr ippina , ersterer aber durchaus n icht injener Aufregung

,von der Sueton spr icht Da br ingt Anicetus

di e Kunde von dem M isserfolg und dem Entkommen der

Kaiser in . N ach weni gen raschen Worten2) hört N ero den

Suet. N ero 34 R el i quum tempori s cum magna trepi datione v igi lav i t,

opper i ens coeptarum ex i tum .

V 45 1 ff . , wob ei N era den M i sserfolg e inem Verrat zuschre i b t, fur denunser D i chter si ch auf X iph i l in b eruft . D as i st ein I rrtum , da b ei X . N eroauf di e Meldung h in sofort Agr i ppinas Boten b estrafen lässt, ohne von

Page 65: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

langen Ber icht des Anicetus an (V 455 def' trotz des Verweises auf X iphi lin e ine fast wortgetreue Übertragung von

Tac . Ann . XIV 5 i st N octem sider i bus inlustrem etplad doman

quietam quasi convincendum ad scelus d i ,b ra buere. nee multum

erat ,Mogressa nav is, duobus e numero fami liar i um Agr i,bt inam

comi tanti bus, ex qui b usCreßereiusGallus handproculgub ernacul is

adstabat, A cer rania super pedes cub i tanti s recl inis [muttenti am

fll i i et recu,beratam matr is gratiam per gaud ium memorabat, cum

dato signo ruere tectum loci multo [>lnmbo grave, pressusque Cre

hereius et statim exanimatus est. Agr ij>j>ina et A cerronia aminen°

ti bus lecti tar ieti bns acfor te val idi or i bus , quam nt oner i cedermt,

j votecta sunt. neo di ssolutio navigi i sequebatur , tur batis omni bus

et quod pler ique ignar i eti am consci os imßedi ebant. visum dehinc

remigi bus unum in latus inclinare atque i ta narem submergere

sed neque itsispromptus i n rem sub i tum consensus,et al i i contra

ni tentes dedere facultatem lenior is i n mare tactus . verum A cer

ronia,int rudentia dam se Agr ippi na» : esse utque subveni retur

matr i pr incipis clami tat,contis ct remi s et qua fors ob tulerat

navali bus teli s confici tur . Agr ippina si lens eoque minus adgni ta

(unum tumen vulnus umero exceb i t)nando, deinde occursu lenun

culorum Lucr innm in lacum vecta vi lla sua infer tur .

Nur unwesentliche Änderungen hat May an diesem Textvorgenommen,

besonders eini ge Kü rzungen , sonst aber i stdie Übertragung , w ie bere its gesagt , v ielfach wortgetreu .

J etzt packen Nero Angst und Verzwe iflung , denn Agr ippinawi rd den Schlag besser gez ielt zurückgeben (V 479 ganz imAnschluss an Tac itus A t N eroni nuntiospatrati faci nor i s obte

r i enti adfertur2)evasisse tetu levi sanei am et hactenns adi to dis

cr imi ne, ne auctor dub i taretur . tum pavore exanimi s et i am

i amque adfore ob testans vindicta properum,si ve servi tia armaret

vel mi li tem accenderet,si ve ad senatum et populum pervaderei ,

Z u v . 457 v erwe i st May wi eder i rrtüml ich auf X iphi l in, der ub erdi e Todesfahrt Agr ippinas b er i chtet &)0t

'06 7619 üvsyxev ü Ball acaaz 1 üv

p.él0louaav ti r'

ow’

1 f; 1 pavq»8fav é'aecfiou, 068

'

ürrép.erve 1 üv «heuöolloyiav 1 üc

&voa :oupyiazq hva8é€awfi a i , 818Ä60ü pév ü vaü< m l 1; Aypmn'

i va: 1 ö üöwpéEénsasv,06 p£v1 01 na l &m

'6avev

,61ÄÄ0

1 xau'

1 0rm di v oxa'

t cp, „ 8160030ü „‚ (p. 588, L X I ,

2)Gesch i ckt hat der D i chter den Fre igelassenen An i cetus , den Befeh ls

hab er der Flotte und den Mörder . zur Ü b erb ri ngung der Nachr icht

Page 67: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

60

retque [>rom,b tissimas ad I n der Tragöd ie drangt sichAnicetus nicht derart hervor , sondern N ero gibt i hm den

Befehl zur E rmordung , um dann au f se ine Zusage h in in

engem Anschluss an Tac itus frohlockend auszurufenOh comfortab le voice thou ar t the man

Thou only A ni cetus,that b estow

'st

The empi re upon N ero to thy gu if t

I wi ll acknowledge i t, and celeb rate

Thi s as my day of coronation .

Doch m i t der Freude allein ist ’s nicht getan vor den Augender Welt muss N ero weni gstens e inen scheinbaren Grund fü rdas über seine Mutter ve rhängte Ger icht haben . Auch da weissder tückische An icetus e inen Ausweg V 5 1 3

ff . als näml ichAger inus , e in Bote Agrippinas , m i t der Meldung ihrer wunderderb aren Errettung 2

) ankommt , lässt N eros Fre i gelassenerhinter jenem e inen Dolch fallen ; dem Unschuldigen wi rd d ieAbs icht des Mo rds unterschoben ,

zu dem Agripp ina i hn gedungen habe . Dann geht Anicetus an di e Ausführung se inerv erruchten Tat . May hat h ie r dem Anicetus e ine der Schlechtigkei ten N e ros au fgebü rdet . D i e klassischen Schriftstellerber ichten näml ich über di e Ager inusepi sode e instimmi g , dassN ero , nicht aber Anicetus d i e lächerliche Comöd ie einesAnschlags von Se iten Agr i pp inas inszeni rte . Als Quelle fü rV 5 1 5-3 3 kommen unsere dre i H istor i ker in Betracht . Hat

Tac itus v ielle icht auch fü r Ager inus’

Botschaft den Stoff gel iefert (V so stammt aus Sueton 3

)der Dolch ,durch

den Agr i ppinas Diener des Mordanschlags bez ichtigt wirdSed ut d i versa omnia nandoque evasisse eam com[>er i t [N ero],

ino,b s consi li i L . Ager innm l i ber tnm eins, salvam et i ncolumem

Der Stern deutet auf e ine emendn te Fassung h in, vgl . Anmerkungzu V ista.

2)Ü b er Agrippinas Taktik nach dem Anschlag auf demMeere vernehmen

w i r b e i Tac . folgendes salum msi d i arum remedi um esse sensi t, si non

intellegerentur ;m i si tq ue l i b ertum Ager inum , qu i nunt i aret fil i 0 b enigni tate

deum et fortuna e ins evasi sse gravem (Ann . X IV

Tac . spr i cht von e inem Schwert : ipse audi to veni sse mi ssu Agr ip«

pina nuntium Ager inum , sceenam ul tra crim ini s parat, g l a d i umq u e ,

dum mandata perfert, ab i ci t i nter pedes e ins, tum q uasi deprehenso vw ela

ini ci inhet, u t ex i tium pr inc ipi s mal i tam matrem et pudore deprehensi

sceleri s sponte mortem sumpsi sse confingeret (Ann. X IV

Page 68: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

cum gandio nuntiantem,ab i ecto clam i u.r ta pag i one nt [>ercns

sorem si b i subornatum arr ipi canstr ing i que i ussi t, matrem occidi,

quasi de,b rehensum cr imen voluntar i a mor te (Nero

May selbst gibt uns X iphi l in als Quelle an fü r N eros WorteTreason .

Shee sends to murder mee dragge hence the slave,

And tor ture him to death

wozu folgender Text zu vergle ichen i st äxoüm c t aöt)’

Ns'

pwv

obx €xapre'

pnasv,

o’

zÄÄa‘

r m l röv nepcpfi s'v1 a ti)C i nt 1 5 aü1 0

'

ü ocean"

; üx0v1 az

(p . 588 ;LX I May’

sErwähnung des D olchesmachtes jedoch glaubhaft

,dass e r in erster L inie den Bericht Suetons

zu R at gezogen hat .

So haben wir alle Vorkehrungen fur Agrippinas Ende treffensehen . I hr letztes M ittel i n dem ungle ichen Kampf war der

Versuch , N eros Herz zu rühren während w i r den m issglückten Ausgang bere i ts kennen

,fragt sich di e zwischen

Furcht und Hoffnung schwebende Frau,d i e uns am Ende der

Tragödie (V 534 fi .) ohne j eglichen Anhang und Freunde auf

i hrem Landsitz b e i Bau l i vorgeführt wirdCan ea bect that N ero should r elent

Or that the ty rant in a b rothers b lood

Emb rew’

d a lready ,should not rather thinhe

N o mi scheife can b ee safe ti ll fully done

Mehr und mehr schwindet Agripp inas Zuvers icht in der UnheilverkündendenOde ihre r verlassenen Vi lla s ie sagt der falschenWelt m i t all ihrem vergängl i chcn Ruhm leb wol und sieht ine iner Vis ion d i e Seelen der von ihr Ermordeten, die ihr denZutritt in d i e ande re Welt v erwehren . Tac itus be richtet uberd ie letzten Stunden der Ka ise rin am ausfuhrli chsten (Ann .

X IV 6 und N aturgemäss hat May manche Einzelhe iten diesesBerichts i n Agr ippinens Monolog (537ff .)verwertet , vgl . v . 544

48 m i t Ann . XIV 6 I lli c reputans quodque li tns i ux ta‚non

venti s data,non saxi s i nb ulsa navi s summa sui par te veluli terrestre

machinamentum concidi sset,observans etiam A cer rani a necem ,

simul suum vulnus Im Üb ri gen aber we icht er starkvon Tac itus ab D i e Ka iser in klagt in der Tragödie darüber ,

Tac i tus b eri chtet ub er Agrippinas letzteAugenb l i cke folgendes InterimVulgato Agrippinas peri culo‚ quasi casu ev eni sset, ut qu i sque acceperab

Page 69: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

_ 62 _

dass keine Besucher e rscheinen und ihr M i tgéfuhl m i t ihremUnfall ausdrücken abe r von der Erregung und dem Lärm der

Umwohner , di e nach Tac itus sich um Agripp inas Lands itzsammelten, sagt s ie nichts . Ebenso erwähnt May nichts von

der d rohend aussehenden Mordbande ,welche di e Menge aus

e inandertr ieb . I n der Tragöd ie ruft di e verlassene Frau v i erDiener , von denen ke iner kommt (564 ff. ) b e i Tac itus richtetsi e die angstl ich -vorwurfsvo lle Frage an ihre Diener in auch

du verlassest mich ? Doch di e ahnungsvolle St ille , di e p lötzl iches Getöse furchtbar unterbr icht (560 stammt wiederaus Tac itus Anicetus m i t den Mordbuben b richt i n das Ge

mach here in s ie weiss,dass nun alles aus i st

Ay mee, i s Anicetus come aga ine

Then I am dead f ast hab e.

Diese Erkenntnis stammt nicht aus Tac itus , sondern , w i e

May r ichti g angibt, aus X iphi lin 28063 0: 85 « pin: éxsiv7i int» 1 8

(p . 588 ; LX I , Doch kann May’

s Agrippina nichtsofort an di e Wahrheit des Mordauftrags glauben s i e rechtet

m i t den Mö rdern und fleht um i hr Leben. Anicetus jedochi st nur darauf bedacht , den Wi llen des Ka isers zu e rfüllen .

Agr i ppinas letzter Einwand , dass der ei gne Sohn ihren Todnicht habe befehlen können e in R eflex aus Tac itu s resjn

'

ci t

Anicetum,tr i erarcho H erculei s et Obar i to centur ione classiar i o

comi tatum,ac

, si ad visendum venz'

sset,refotam nuntiaret, sinfaci

nus [>atraturus, nihi l se de fil io credere non i'

i i zperatu i i z [>arr ici

(Ann . XIV s) vermag i hr tragisches Geschic k nichtabzuwenden . D a gibt s i e den schwachenWiderstand a ls ver

gebl ich auf , tapfe r bietet s i e den Mördern den Le ib

decurrere ad l i tus . h i ma l ium ob i ectus , h i prox imas scaphas scandere al i i

q uantum corpus sine b at, v adere in mare ; q u idam manus protendereq uesti b u5 , vati s, clamore di versa rogi tanti um aut incerta respondenti um

omni s ara compler i adfluere ingens mult1 tudo cum lum1mb us , atq ue ub 1

i ncolumem esse pernotu i t, u t ad gratandum sese exped 1re , donec aspectu

armati e t mini tanti s agmini s d1 5 i ecti sunt . Ani cetus v 1 11am statione c i rcumdat refractaq ue i anna ob v ios servorum ab npi t, dance ad fores cub i cuh

veni ret ; cu i pauci adstab ant, ceter i s terrore inrumpentrum ex terr i h s

cub i cu lo mod i cum lumen inerat et anc i llarum una , magi s ac magi s anx i a

Agrippina , q uod nemo a fil i o ac ne Ager inus q u idem a l i am fore lmtae re i

fac i em nunc sol i tndinem ac repentinos strepi tus et ex trem i mal i inchci a .

ab eunte deh inc anci lla tu quoq ue me deser i s prolocuta resp1ci t

(Ann. X IV

Page 70: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

Then str ike thi s wombe

Thi s tragi call , and ever cursed wombe,

That to the ruine of manhinde b roughtfor thThatmonster

Dieses schreckliche Ende der einst so gewalti gen, e influss

re ichen Frau hat May im Anschluss an X iphi lin dargestelltDieser erzählt darübe r kurz iöoüao: cc_oäc fxefvr; €v 1 6 €tp

ü'

xouar‚

nal ävann81'wawa x0f1 r;q 1 üv 1 8 i afiür at neprsppüfa1 o, nor) 1 üv ya01 épat

&noyupvrhcraaa nori s 6'f

,9ü « 1 0051 1 w

,

’Avfxrrre, 1 1 a

i e,Ö"t t Népcovat är exev„ ,

p . 588 ; LX I ,

D er Schluss der May'

schen Tragodi e i st von den Kriti kerngetadelt warden ; bere its Genest bemerkte treffend The

conclusi on i s very correct as a hi story ,but very flat as a drama

D er Q uellenforscher hat festzustellen,dass gerade in dem

letzten Te i l der Tragod i e der Anschluss an d i e Ü b erlieferungenge r und enger wi rd , was nicht durchgehends e inen Vorte ilfü r di e dramatische Entwicklung bedeutet .I I I . D i e R o l l e d e r P o ppaea S ab i na ; i h r L i eb e sh and e l

m i t O tho u nd i h r e h r g e i z i g e s S t r eb en na c h d e r Wü r d ede r Au gu s t a .

Schliessl ich haben w i r den Tei l der Tragodie zu betrachten,

fü r dessen Aufbau d i e Quellen we it spärlicher fli essen als

bisher ; von j etzt an haben w i r es zume ist mi t des Dichtersfre i schaffender Gestaltungskraft zu tun. D en L iebeshandelzwischen Otho und Poppaea haben d i e H istori ker Tac itus ,Sueton und Cassius D ia nur mi t wenigen Strichen vorgezei chnet , so dass der Dichter di e dürren Quellenberichte v ielfachzu erwei tern und zu ergänzen hatte , welcher Aufgabe er sichm i t Geschick entledi gt hat . jedesmalwenn i hmweni ger umfangre iche Stellen der Quellenschri ften vorliegen ,

erhebt sichseine Sp rache über das D urchschni ttsmass ; so kommt es

auch,dass w i r d i e dichter isch schönsten Stellen der Tragödie

dem L i eb espar O tho und Poppaea verdanken . Diesen bei denwichti gen Pe rsonen begegnen w i r zum ersten Male am An

fang des zwe iten Aufzugs , b e i dem Abschied nach e inem

May’

s Quellenangab e steht h inter v . 6 1 3 .

2) I n se inem Werk Some Account of the Engli sh Stage . Bath 1 833 .

VOL X , p.

49 .

Page 71: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

64

Schafersti indchen,der aber sehr in d ie Lange gezogen wird ,

v ielle icht nach berühmtem Muster Um uns über d i e

Bez iehungen zwischen den beiden zu inform i ren ,hat May

diese Szene im Anschluss an Tac . Ann . XI I I 45 erfundenigi tur agentem cam [Poßfiwa 1n] i nmatr imonioR uf r i Cr ispini equi ti s

Otho [>ellex i t i nventa ac lnxn et qui a flagrantissimus

in ami ci tia N eroni s Bere its hier deuten I I 64 H. und

I I 86 fl”

. den ferneren Verlauf dieses Verhältnisses an , dassnäml ich dem ehemali gen Pree fekten di e Gattin m i t Gewaltgenommen werden wi rd .

I n O tho bemerken wir schon in seinem nachsten Monolog ,worin er uns Massregeln zur S icherung von P0ppae as Besitzentdeckt , di e Fu rcht vor e inem N ebenbuhler

,se ine Ei fer

sucht , d i e er vor der Geliebten noch ängstl ich verborgenhatte . N icht der rechtmässige Gatte ist ’s , den er als R ivalenfürchtet , sondern sein fürstl icher Freund und Gönner N ero

(I I 3 32) kann dieser ihm auch als Kaiser durch e inen Gewaltstre ich Poppaea als Gattin verschaffen, so darf i hn doch Othoseine Gel iebte nicht sehen lassen

But thenperchance loose her more then ever .

Or should hee see her now to r i vall mee

I were undone hee’

s (I I 340Über N eros Freundschaft m i t O tho unterr ichten uns alle

dre i Quellen ausführlicher als b e i Tac itus hö ren w i r von

Sueton per hanc i nsz'

nuatns N erani, faci le snmmu7n i nter amicos

locnm tenui t congrnentia worum,nt vera quidam tradunt

,et con

suetudine mntni (Otho Auch folgende DarstellungDios ze igt den intimen Grad j ener Freundschaft an i v

t tc Mä_oxoc Ea l oüro< "

Ov ,6: 08m mé

'x

‘t € t i): öpozo

'

r rrt oq“(GW rpo

'

rrwv nal

t i): xowwvfaz: 1 63v äp.azpr q pai t mv upNs'

pwvz ci mer'

wro (b a u xa‘

c sim in nor ; 7rpö;

d u'rov ob

't w pe Ka iaapa i

'

8mq 068év Saal 1 061 0 xaxöv i:'xaßav

,&Äl a

z r oaoüt ov

po'

vov ävr vixouosv Ö"L't 068é ürrat o'

v ae 6'vl;op*xz F ur di e

E ifersucht Othos , d ie in der Tragödie fur seine L iebe ver

hängni svoll werden soll , fand der Dichter e inen trefii i chen

Beleg vor in Sueton, der allerd ings zeitlich noch etwas in der

Vgl . Kapi tel VI I I .

Vgl . unten Ann. X I I I 415 .

Page 72: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

Ferne liegt , indes doch hier zu z i ti ren i st . I n Otho 3 heisst es

von dem jungen Lebemann Omni um autem consi li ornm secreto

rmnque i tem Poßjpcecun Sab inow tnnc adhuc amicam

eins [N eroni s], abductammar i to demandatamqne inter im si b i,nu!)

ti arnm speci e recepi t, neo corrn[>i sse contentas, adeo di lex i t, nt ne

r ivalem quidem N eronem eeqno tuler i t animo. Cred i tnr certe non

modomi ssos ad arcessendeun non recepi sse, sed if)a i eti am exclusi sse quondamprofor i bns astantezn mi scentemqnef rustra minas et

preces ac de[>osi tmn re]>oscentem

Auf diese Freundschaft mi t dem jungen Pursten baut O thodi e Hoffnung , dem Cr i spinus di e Gattin entre issen zu könnendass dieses ihm gel ingt , werden w i r später sehen. Zunächstmuss aber der N eb enb uhler N ero unschäd lich gemachtwerden . I n kluger Vo raussicht hat O tho e in erheucheltesL iebesverhältnis m i t der schönen Fre igelassenen Acte angeknüpft ; indem er N ero mi t dieser bekannt macht, hofft er ,

dessen Aufmerksamke it von Poppaea abzulenken. I n der Tat ,

Neros Herz steht bald in Flammen, und Otho überlässt i hm

scheinbar widerstrebend Acte ,sich dadurch der we itgehenden

Dankbarke it des Freundes versichernd . Wi e verhalten sichnun unsere Quellen zu diesem schlauen Sp iel O thos ? Tac ituserwähnt d ie Sachlage gerade umgekehrt , indem der bere its inActe verliebte N ero den O tho zu e inem seiner Vertrautenmacht D i o ber ichtet nur , dass Acte Octav ia aus der GunstN eros verdrängte Sueton dagegen legt uns den Schüsselzu dem Gehe imnis in die Hand ; er berichtet Post patr i s

deindemortem l i bertinam aulz'

camgrati osam, quo efii cacins coleret,etiam d1 1igere simulavi t quamvi s anmn ac pane decrepi tam ; per

hanc insinnatns N erani, faci le snm1nnm inter ami eos locum tenui t

congrnentia (O tho Dieser Passus i st es, dem May

fraglos di e Anregung zu dem Actehandel verdankt ; freilichhat der Dichter stark geändert :aus der alten und verblühtenFreigelassenen i st di e schöne junge Acte geworden

Ann . X I I I 12 Ceterurn infracta paulat1m potenti a matr i s delapso Neroneln amorem 11b ertaa, cu i v ocab ulum Acte fu i t, simul adsumptrs in consci en

ti am M . Othone et C laud i o Senec i one , adulescentul i s decor i s, q uorumOthofami l i a2)Vgl . Q uellenuntersuchung p. so.

Page 73: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

Young A cte of meane rankc, b ut such ci face,A s whosoever had not seenePoj>[nea

Would thinke this A cte natures Masterfiei ce.

Ausserdem hören w i r in der Tragod i e , dass O tho schon vor

der Acte — Intrigue e in Freund N eros war (I I 33 5Wi e dem O tho diese L i st gelungen i st , erfahren w i r I I I 7 6

er hat es ferti g gebracht, dass der von Actes Schönhe it bezauberte N ero d ie Täuschung fü r den grössten Dienst hält , denihm je e in Mensch erwe isen konnte , und sich so den Fürstenverpfl ichtet

,auf dessen Dank er ganz bestimmt rechnet .

N ae h N eros Anerkennung als Caesar durch den Senat frohlockt O tho noch mehr

N ow fa i re Potßcea’

s mine and mi ne a lone.

Ceesor must gr antmyfirst [>etztion,

Or else d eny the love hee swore to mee

If ere hee ware the wor lds I m[>er ia ll wrea th.

H i s [>ower mustfetch Pottwa from her husband .

N or i s the deed so envious . Other Pr incesHave done the like, and yet not tax

d in story . (I I I 362Und bald (IV 84 ff .)hö ren wir von dem so schwer gekränktenGatten der P0ppma ,

dem Cr i spinus , dass er Rom auf der S telle

verlassen muss , da i hm seinWe auf N eros Befehl gewaltsamentri ssen und i hrem L iebhaber O tho zugefü hrt ward . May

folgt « der Darstellung X iph i lins , worauf er b e i v . 1 09 selbstaufmerks am macht Wi r lesen b e i X iphi lin t oxi q t üv X aß

'

ivzv,

eün q 1 pzödiwoüaav,aim) 1 06 &vöpö: &nocm aiaac é

'

8wxe, „ (Bd . I I I p . 587,

LX I 1 1

— IV 1 25 ff . sehen w i r Otho und Poppaea ihr lang ersehntes Gluckgeniessen ,

doch ste igen bere its d i e ersten Wolken an dem

hellen H immel der jungen Ehe auf ; O tho verrät se ine Ei fersucht, die Poppaea bald e rkennt (1 67 D i e Folge davon i st ,dass beide verstimmt vone inander schei den und das wankelmü t ige We ib se ine fruhere Ve rb indung m i t R ufr i us C ri spinusfü r besser hält . Dieser Gedanke könnte aus Tac itus stammen

Tac i tus erwahnt d i eses E ingre i fen N eros ub erhaupt n i ch t. sondern sagt

Ann. X IV 45 eam O tho pellex rt nee mora q u i n adulter i o

matr imoni um i ungeretur . Sueton dagegen lässt N ero d i e Poppaea zuerstkennen und dann mi t Otho e i ne Schei nehe e i ng ehen , vgl . Otho a u ii d

Quellenuntersuchung p. 6 5 .

Page 75: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

— 68

dass s ie fur O tho verloren i st , w i e d ieser sel bst furchtet undsein Freund Petronius erkennt . Vergebl ich i st O thos Kamp fum sein Wei b (IV 569 w i r ahnen das Unhe i l . Indem das

Gelage in e inem andern Saal fortgesetzt wird,wor in Pop

paea offiz iell vom Hof b ew i llkommnet wird , schl iesst dieseSzene . Dass Otho seine Gemahlin in der Tat dem N ero überlassen muss , vernehmen w i r im fünften Aufzug aus e inemGespräch des Petronius und Montanus (44 Und e iner dieser Lebemänner , di e Poppaea genau kennen,

Petronius , gibtals Grund des Abfalls von O tho ihren unersättl ichen Ehrge izan. May hat sich also an die treffl i che Charakterschi lderungd ieses Weibes gehalten ,

w i e si e uns Tac itus gibt famw

nunquam pet erci t mar i tos et adulteras non d istinguens neque

adfectui suo aut a l ieno obnox ia ,nude uti l i tas ostenderetur

,i lluc

l i b id inem (Ann . XI I I 4 5) m i t der ergänzendenBemerkung , dass si e sich von O tho habe verführen lassenquia flagrantissimus i n ami ci tia N eroni s habebatur .

I n der Tragodi e sucht Otho N eros Bekanntschaft mi t Poppaea so lange als möglich zu verhüten ; erst auf Befehl muss

er si e an den Hof br ingen . Von unseren Quellen i st keinevon Bedeutung fü r May

s Darstellung ; X iphi l in ber ichtetüber die Ehesche i dung überhaupt nichts Sueton tei lt uns vonvornherein e in umgekehrtes Verhältnis m i t (O tho und von

Tac itus ist May auch volkommen abgewichen I), ob wol er

dessen Darstellung d ramatisch sehr wirksam hätte verwendenkönnen der Dichter bezweckt m i t se iner Anderung e ine Besserung von Peppmas Charakter auf der e inen ,

e ine Verschlimmerung desjeni gen Neros auf der andern Se ite .

‘)Vgl . Tac . Ann . X I I I 46 Otho si ve amore incautus laudare formameleganti amque uxori s apud princ ipem , si ve ut accenderet ac , si eadem

femina poterentur , id q uoq ue v inculum potentxam e i adrceret seepe aud i tus

est consurgens e conv i v i o Caesari s, se q u idem 1re ad i llam , S i b i concessam

d icti tans nob xl i tatem . pulchr i tudinem , vota omni um et gandi a fel ic ium. h i s

atque tahb us inr i tamenti s non longa cunctatio i nterpomtur . sed accepto

adrtu Poppma prnnum per b landrmenta et artes valescere , imparem cupid ini

se et forma N eroni s captam simulans ; mox acr i i am pr i ncipi s amore ad

superb i am vertens , s i u ltra unam a lteramq ue noctem attineretur , nuptam

esse se di cti tans , nee posse matrimoniurn ami ttere , dev inctam Othoni per

genus v i ta , q uod nemo ada quaret 1 11um anime et cultu magnificum i b i

se summa lortuna digna v i sere at N eronem , pa l i ce anc 1 11a et adsuetudine

Actes dev inctum, nih i l e contub erni o serv iu ni si ab i ectum et sordidurn

Page 76: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

Aber erst dann i st fur N ero Poppaeas Besitz udumstritten‘

;

wenn der frühere L iebhaber und Gatte aus der Hauptstadtentfernt i st . Und so te i lt uns denn O tho se ine

.

ehrenvolle

Verbannung m i t (V 245 ff .) der Ka iser hat ihn über die Prov inzLusitanien gesetzt . Als Grundlage kann Sueton w i e auchTac itus gedient haben, welche übere instimmend von OthosEntfernung und guter Ve rwaltung der P rov inz berichten . Bei

Sueton lesen w i r (Otho 3) Quare d iducto matr imonio, sePosi tusest t er causam legationi s i n Provinci am admini s

travi t qua stor i us 15er decem anuos,moderati one atque abstinentia

Tac itus kle i det se ine Gedanken in folgendeWortedei ci tur fami li ar i tate saeta , post congressu et comi tatu Otho

,et ad

1mstremum,ne in ur be wmulatus ageret, provinciee Lusi tania ]>rw

fiei tur ub i usque ad civi lta arma non ex pr iore infamia ,sed integre

sancteque egi t, 1>rocax oti i etpotesiati s tennöerantior (Ann . XI I IAus derTatsache dieser Selbstbeherrschung im Amte machteMay den Entschluss O thos

Spa ine sha ll/ ind

A nother Otho then was sentfrom R ome (V 268

Indem nun der Verbannte au f Poppaea wartet , um von ihr

den letzten Abschied zu nehmen,ersche int plötzl ich Seleucus

und begrüsst ihn als zukünfti gen Kaise r Roms (274 ver

me int aber,dass er Poppaea je wiedersehen wurde . Fur das

Unrecht also,das N ero i hm zugefügt , wird O tho durch di e

bestimmte Aussicht auf den Ka iserthron re ichl ich entschädi gt .Diese Propheze iung finden w i r ü br igens b e i Sueton erwähntet ipse st em imper i i eej>i t magh am quidem et ex condi ti one tem

j>orum,sed a li quantoma i orem ex afllrmatione Seleuci mathemati ei .

Q ui cum eum ol im sulaersti temN eroni fore sPot ond isset, tunc ultra

i nof inatus advenerat, imfi raturum quoque b revi

(O tho Allerdings meldet Sueton diesen Vorfall erst v iele

Tac i tus stel lt ahnl i che Vorgänge dar in H i st . I 32 e q u i b us [mathema

t i ci s]Ptolemmus Othoni i n H i span i a comes, cum superfuturum eum N eronipromi si sset, postq uam ex eveni n fides, con i ectura i am et rumore seni urn

Galbm et i nventam Othoni s computantrum persuaserat fore, ut i n imper iumadsci sceretur . sed Otho tamq uam per i ti a et moni tu fatorum pra drcta acci

Macht auch der Name P tolemaeus gegenü b er dem SeleucusMay’

s

Taci tus als Quel le unwahrscheinl i ch , so v errät doch v . 28 5 For yourpredi ctions ever have b een e inen gew i ssen Zusammenhang mi t dem

letzten Satz .

Page 77: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

fahre Späte r , nach dem Tod Ne ros doch M.

ay fugt di e glanzende Verhe issung am passenden Ort und zur r icht igen Ze ite in . Auf d ieses ku rze Intermezzo fo lgt de r fre i erfundene ,schone Absch ied der ehemal igen Gatten . Und w ieder betontPoppaea ,

dass s ie d iese Wendung nicht gewollt und nichtherb e igefuhrt habe

Tis j>ower thatpar ts us . A ll the Gods can tell

How well I love thee Otho b ut these Gods,

That have orda in'd another fatefor mee

Must bee obey’

d (V 369

Dass O thos L i eb esb eteuerungen ,besonders V 3 37B. , nicht

ganz aus der Luft gegri ffen s ind,dass es ihm ernst i st rnit

der Versicherung , Poppa3as stets freundl ich zu gedenken,

dafur hat dem Dichter e in schönes klassisches Zeugnis vorgelegen . Bemerkt doch Tac i tus von dem Ka iser O tho ne tum

quidem immemor amorum,statuas Po,b[>azce 15er senatus consultam

(H ist . IKaum i st aber Otho gegangen,

als s ich i n se iner frü herenGel iebten sofo rt der Ehrgeiz zu regen beginnt

, dem si e N ero

gefügig machen muss

Ti s not the love of Caesar , b ut the honour ,A nd that high ti tle whi ch attends hi s love,

That i s Potßwaes

Infolge d ieser Äusserung '

steht May’

s Versuch , Poppaeadurch das Fatum zu entschuldigen,

auf sehr schwachen F ü ssen ; trachtete s i e auch nicht von Anfang an nach dem R angder Augusta , so weckte doch j ene Propheze iung des Seleucusihren schlummerndenEhrgei z . Unm ittelbar nach derAbschiedsszene tr i tt N ero auf, frohlockt ob des unumstr ittenen Besitzesseine r neuesten Gattin,

w i rd abe r von dieser unzwei deut ig aufOctav ia und Agrippina als Gegner innen und H indernisse ihrerVerbindung hingewiesen . Octav ia sei bald entfernt , versprichtder herzlose Ka ise r (V 420 in der Tat verstiess er seinerechtmässi ge jugend liche Gattin um Poppze a Sabinas wi llen,

wi e unsere Quellen e instimm i g melden nur erfolgt d i e

Vgl . Tac . Ann. X IV eo-e4 ; fur uns kommt i n Betracht der Anfang von

cap. 60 , worauf May auch N eros A usserung gegründet hat (V a z) : Nor

w i ll the Senate dare to grurnb le at i t ; dazu vgl . Igi tur accepto patrum

Page 78: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

Ehesch e i dung zeitl ich beträchtl ich spater Dass PoppaeasHe tzen und Schüren gegen Agri ppina fü r deren Ende Zieml ichbelanglos i st, haben W i r oben geze igt

,wo auch ihr we iteres

Verhalten vor dem Tod der gefürchteten N ebenbuhler inbesprochen i st (p . Dieses We i b , das der Agrippina an

Her rschsucht und Ehrge i z nu r weni g nachsteht , hat denn am

Ende derTragödie i hr Ziel erre icht d i e e ine Augusta verb lutetunter Mörde rhänden,

d i e andere , d i e rechtmässi ge Gattin i stverstossen , und Poppaea erhebt sich als dritte Augusta aus

ihrem Sturz . Unser D ichter geht auf das Schicksal der Octav ianicht e in

,und auch den Kamp f der be i den anderen Frauen hat

er mehr angedeutet als ausgeführt . Er hat es unterlassen,

Poppaeas S ieg über di e Gegnerin ,di e uber e ine Messalina

triumphi rt hatte , stärker zu betonen,we i l er Agrippina

,die

grössteWoltäterin i hres Sohnes , durch diesen ganz alle in ihrtrauri ges Ende finden lassen musste

,um so den Ansp rüchen

und Forderungen e iner Tragödie zu genügen.

V . M ay’s Charak tere und i h re Q uel len .

Nachdem w i r May’

s Abhangigke it von seinen Quellen imEinzelnen dargelegt haben , erüb rigt noch e in kurze r Bl ick aufseine Behandlung der Charaktere in der Tragöd ie , sowe itdieser Punkt noch nicht im Vorhergehenden erörtert wordeni st . Bet rachten w i r vo rerst d i e Ti telheldin, Julia Agrippina .

E ine Ve rgle ichung ihrer Ze ichnung du rch den Dichter m i t derD arstellung der Hauptq uelle ,

des Tac itus , ergibt e ine deutlicherkennbare Hebung ihres Charakters . Dies geht vor allem

daraus hervor,dass May der Ka iser in als Berater und Helfers

helfer den Pallas zur Se ite stellt auch da ,wo ihnTac i tus über

haupt nicht e rwähnt (Ann . XI I w i e etwa vor der Ve rgiftungdes Claudius (I I 497E.)und der Bese itigung des Junius S i lanu s(IV 554 ff . und Ann . XI I I Ferner übergeht May ganz und

consulto , postq uam cuneta scelerum snorum pro egregi i s acci pi v idet,

exturb at Octav i am , ster i lem d i cti tans ex im Poppa3az Sueton

sagt : Pöppmam, duodecimo di e post di vortrum Octav i a: i n matrimoniumacceptam , d i lex i t (Nero D i o endl i ch b er i chtet darüb er : %v 8%

1 5'Pdi pp ö Népwv

Ox1 aßfav 1 i 3v Aöyoüarav änans'

prlmt o pév 71 90

'

1 590v 8131

Eizß'

wav ‘tüv 71 a)t)i atx iöa ö

'c1 epov 8%m l

(LX I I i S).Vgl . D i e Chronologi e der hi stori schenTatsachen inMay

sTragodxe

Page 79: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

— J

gar verschiedene Gewalttat igke i ten und ent'éetz l iche Hand

lungen ,di e Agrippina in unseren Augen noch mehr herabsetzen

müssten Tac . erwähnt (Ann . XI I w i e d i e habsüchtigeKa ise rin den hochangesehenen und re ichen Stati lius Taurus ,nach dessen Park s i e gelüstete

,i ns Ve rderben stü rzt ausse r

dem berichtet er (Ann . XI I von dem Ende der D om i t iaLepi da

,d i e Agr ipp ina , ihre Base und Schwäger in

,aus Hass

und Ei fersucht aus dem Wege räumte ; Ann . XI I I 1 3 hö renw i r von e iner grossarti gen Ve rstellung und Heuchele i derKaiser in ihrem Sohn gegenüber

,den s i e sich dadurch wieder

zu verpfl ichten versuchte , nachdem sich durch Acte ihr E influssverm indert hatte . Endlich lesen w i r b ei Tac itus (Ann . XIV 2)d i e Erzählung des C luv ius

,wonach s ich die Mutter dem Sohne

zur Blutschande angetragen habe,um d i e frühere Macht

wiede r zu gewinnen Du rch die N ichtbeachtung dieserPunkte hat May fraglos Agri ppina als e in etwas besseresWe i bhingestellt , als d ie Quellen vorgezeichnet hatten .

Ahnl ich verhält es sich m i t se iner zwei ten wichti gen Frauengestalt , der Poppaea Sabina . I hrAb fall vondem zwei ten Gatten ,

O tho , result i rt b e i ih r zum Tei l weni gstens aus demWi llen derGötter und der Macht des Sch icksals , also ganz und gar im

Widerspruch m i t dem Bericht des Tac i tus , wo O tho seinenVerlust selbst verschuldet

,und Poppaea ihrem Ehrge i z und

herrschsüchtigem Streben e inen weiteren Spielraum gewährtals in der Tragödie . Auch in dem späten E ingre ifen und der

end lichen Te i lnahme der Poppaea an der Ermordung Agr ippinas haben w i r insofe rn e ine gewisse Abschwächung ihrerSchuld zu sehen ,

als M ay’

s Gewährsmann, der fü r den Angriffauf d i e Ka iserin in Betracht kommt , X iphi lin, ausd rückl ichbetont

,dass Poppaea N ero zur Ermo rdung der Agri pp ina b e

stimmt hat ; May hingegen bewahrt se ine Heroine vor der

Schuld des lang geplanten Ve rbrechens, ohne s i e fre i lichvon j edem Vorwurf re inzuwaschen. So erscheint auch d ie

Poppaea der Tragödie i n einem he lle ren L ichte als di e der

Überl iefe rung .

D ie beiden anderen Frauen ,Octav ia und Acte , spielen nur

Von d i eser Angab e hat e in deutscher Bearb e i ter des Agr ippinastoffsausg ieb ige Verwendung gemacht, näml i ch Dani el Caspar von Lohenste in,

«l i

Page 80: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

_73'

eine untergeordnete R olle und sind daher hochst fluchtigskizz i rt .

Von den männlichen Personen der Tragödie interessi rt unszunächst Kaiser Claudius . D a er nur in zwei Szenen auftritt,dürfen w i r ein vollkommenes Bild von ihm nicht erwarten ;doch hat ihn May getreu seinen Quellen mi t den fur i hn cha

rakteri sti schen Zügen ausgestattet,der Unselbständigke it

, der

Fu rcht und dem M isstrauen sowie e iner verhältni smassig

hohen Auffassung der R egentenpfl i cht . Se in N achfolger , N ero

Caesar , entspr icht ungefähr der Darstellung des Tac itus , solanger m i t seiner Mutter auf gutem Fusse steht . Dann aber ersche int er dadurch , dass in der Tragödie Poppaeas Aufreizungzum Muttermord erst an späterer Stelle erfolgt , als grössererFrevler unabhängi g von j eglicher Beeinflussung trägt er

b e i May den Mordplan bereits vor der Vergiftung des Br itanmicus mi t sich herum . So rasch lassen di e klassischen Ber ichted i e schl imme Absicht i n i hm nicht au fste i gen . Auch d ie

Art und We ise , w i e er sich den Bes itz Poppze as erzwingt ,steht völli g im Gegensatz zu Tac itus'M ittei lungen (XI I Iwonach Poppaea es war

, di e den jungen Fürsten zu se inem'

I‘

reub ruch gegen O tho veranlasste ,passt aber durchaus zu

dem allgeme inen Charakterbi ld des Tyrannen .

Von den üb ri gen Charakteren der Tragödie i st zu sagen ,

dass May si e durchgehends getreu der Überlieferung zei chnete , sowe it d iese fü r se ine Zwecke erspr iesslichwar ;mehrfachaber hatte der Dichter auf Grund unzure ichender Andeutungenund b losser Winke seine Figuren zu gestalten und zu ver

vollständigen, w i e wi r d ies besonders in der Person des

Cri spinus sehen . Doch kann man e ini gen se iner Gestalten denVorwurf des Schattenhaften und Wesenlosen nicht ersparen ,

w i e etwa dem Montanus , dem Geta ,der Octav ia . Zusammen

fassend i st zu bemerken,dass May, von der Ze ichnung der

Julia Agrippina und der Poppae a abgesehen,se ine übrigen

Pe rsonen im engen Anschluss an di e ihm vo rliegenden Quellendargestellt hat

,sowe it ihm überhaupt Angaben Vorlagen, und

Genest’

s Urte i l im grossen G anzen zutr ifft , wenn er sagtthe [Dramati s Persona ] arejustly delineated

Vgl . Some Account of the Engli sh Stage . By Genest. Bath 1 832 ;v01. X ;

Page 81: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

— 74

VI . D i e Ch ronologi eder h i stor i schen Tatsachen in M ay

’s Tragöd i e ;

Es moge nun ein Versuch folgen,di e ze itlichen Verhalnisse ,

w ie s i e May in sei ne r Tragödie entwickelt , m i t der Darstellungse ines Hauptgewährsmannes , des Tac itus , in Einklang zu

b ringen . Wenn w i r d i e }“ul i a Agr ippina übe rlesen,

kommt esuns durchaus nicht zum Bewusstse in, dass s ich d i e Hand lungüber e inen Ze itraum von neun J ahren erstreckt , sonde rn e in

Ere i gnis rei ht s ich ohne merkl iche Pause,o ft soga r in unmi t

telb arster Ze itfolge an das andere an der Dichter bemüht s ich,

alle di e bekannten Vorgänge auf e ine wesentlich kü rzere Dauerzusammenzud rängen . M it Ze itangaben i st May sehr sparsamund vorsicht i g ; andere als unbestimmte ,

allgemein gehalteneHi nwe i se gibt er nu r e in einziges Mal

D er Anfang der Tragödie versetzt uns in das J ahr 5 1 n . Chr .

kurz vor d i e Ernennung des Afranius Burrhus zum Komman

deur der Praetor i aner . Gehen w i r indes von dem Todesjahrdes Kaisers C laudius als dem M ittelpunkt der Hand lung aus ,

dann sehen wi r deutl ich , w i e M ay d i e Erei gnisse sich inKü rze abspielen lässt . C laudius starb im J ahre 54 . Nun hat

aber der Dichter d i e Umtriebe des ka iserlichen GünstlingsN arc issus gegen Agri ppina an den Anfang der Tragöd ie ver

legt , während s i e sich nach Tac itus in der von May dar

gestellten We ise erst kurz vor Claudius’

Tod abgespielthatten. Diese Abweichung e rklärt und verlangt der Confl ictzwischen Agri ppina und ihrem Gatten

,der von Anfang an

ex i st i rend rasch d i e schärfste Fo rm annimmt . D i e Hochzeitdes Herrscherpares fand im J ahre 49 statt . I n Verbindung mi td iesem Ere i gnis l iessen s ich d i e bei den Gatten allerhand Übeltaten zu Schuldenkommen

, wi e d i e Absetzung des PreetorsL . S i lanus von seinem Amt

,di e Verlobung der bereits diesem

versprochenen Octav ia mi t dem jungen N ero ,dessen Adop

tion u . s . w . Nun lesen wi r aberN ob le Vi telli us,who i n Senate lateYouproov

i

d hermar rmge (I 49Dieses late umfasst also e ine Zeit von über zwe i Jahren

Vg l . }uha Agn}f ina P267.

Page 83: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

76

mung mi t Tac itus gleich nach dem Regierungswechsel aufAgri pp inas Veranlassung fallen .

D as Bankett , das dem Saturnal i enfest desTacitus entspricht ,ward d iesem zufolge im J ahre 55 abgehalten . Daran schl iessts ich d i e Demüti gung Agri ppinas b e i der Audienz der Armenier ,d ie Tacitus bere its unter den Ere i gnissen des vorangehendenJ ahres aufzählt , May indes als Anfang zu dem Ende der

Kaiserin-Mutter passend hier e ingefügt hat (IV 5 43 Agr ip

pinas Vo rwürfe ,d i e si e dem Sohne Actes wegen macht , aus

dem J ahre 55 , lässt der Dichte r ze itl ich der Überl ieferung ent

sprechen ; doch den Anschluss an di e Schwiegermutter , den

Octav ias Klage bekundet , hat er etwas vorausgenommen

Tac itus lässt ihn erst n a c h der Vergiftung des Br itannicusei ntreten,zu der w i r b e i May d ie Vorbere i tungen sehen. D i e

Ausführung der Greueltat,di e ja h inte r der Szene vor sich

geht , lässt sich in der Tragödie m i tWahrsche inlichkeit vor di eAblösung von Agr ippinas Wachen und vor ihre Ve rstossungaus dern Ka is

°

erpalast fix i ren,wenn si e auch d i e Kunde von

dem Brudermord erst nach diesen Massnahmen N eros erhält,

di e er inWi rkl ichke it e rst nach dem Tod des Br itannicus trat,während er den Pallas bere its zuvor

,aber doch in demselben

J ahre , se ines Amtes als Kämmerer enthoben hatte . N ach der

Totenklage um Br itannicus machen w i r zeitlich e inen Sprungvon v ier J ahren

,wenn N ero se ine Mutter zur Te i lnahme an

dem Fest der M inerva in Baiae e inlädt (V 232 das ins J ahr 59fällt wiederum bemerken w i r deutl ich ,

w i e sehr May di e

Ze itdauer abkürzt und di e Ere ignisse ane inanderz i eht .

H ierauf te i lt uns O tho d i e Tatsache se iner ehrenvollen Verbannung aus R om auf Grund seiner Schei dung von Poppaeam i t ; ber ichtet Tac itus d iese Ernennung zum Statthalter Lusitaniens auch zusammen m i t den Vorgängen des J ahres 58 , so

lässt doch seine Ausdruckswe ise di e Annahme zu , dass O thov ielle icht etwas später, im J ahre 59 , zur Entfe rnung aus Rom

gezwungen worden sein kann . N ach O thos Abschied von Popo

paea sehen wi r diese m i t Nero vere int und den Kaiser zur Hei

rat drängen, was Tac itus unter den Begebenhe iten des J ahre 59

Tac . Ann. X I I I 46 de i c i tur fami li ar i tate suets , post congressu et comi

Page 84: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

77

anfü hrt . Nero we ist dabei (V 420 ff auf seine baldige Sche idungvon Octav ia h in, wobe i fre il ich das Wö rtchen « soon » nichtganz angebracht i st , da es eine Ze it von d 1 e i J ahren bedeutetdenn N ero verstiess se ine tugendhafte Gattin erst im J ahre 62.

Mi t der Ermordung Agr ippinas im J ahre 59 schliesst d ie Tragodie ab .

Aus alldem sehen w i r , dass der Dichter d ie Zeit z iemlichwi llkürlich behandelt und d i e Aufe inanderfolge der Erei gnissemehrfach geändert hat , wi e es d ie Anlage seiner Tragödie zu

fordern schien.

VI I . M ay und P etroni us .

Wi e bereits Langb aine festgestellt hat der Dichter in derder grossen Bankettszene des IV . Aufzugs (v . 3 1 3 ff .)passende ine Übertragung des Anfangs von Petronius ’ Gedicht überden Bürgerkr ieg aus dem bekannten fragmentar ischen S ittenroman dieses Schr i ftstellers untergebracht . Indessen zeiht derL itera rhistori ke r unseren Dichter der Inkonsequenz , indem er

ihm vorwirft Yet methinks M r . May, having such a parti cular

Va lue for Lucan,as to translate hi s Pharsali a

,he should not

have inserted what was purpose wr i t against thi s 1>arti cular

Work as may begather‘

df rom the foregoing Speech, Ecce Bell i

C i vi l is ingens Opus, Diesen merkwürdigen EinwandLangb ai ne

s finden wi r bere its in der B i ograj>hia Br i tanni cazurückgewiesen Es i st selbstverständ lich , dass di e in der Tragödi e z i ti rten Verse , aus dem Zusammenhang des Prosaromans

herausger issen, j ede Sp itze gegen Lucan verlieren müssen.

Auch wi ll der Petronius derTragödie nicht etwa eindichter isch

Vgl . Quellenuntersuchung p . 1 0 .

Vgl . vol . V, p. 306 5 , B . a Here Langb a ine ra i ses a l i ttle But

as th i s cr i ti c allows those verses are pertinently appl i ed, and as he has not

du ly considered, that they m ight have b een so i nserted into th i s play ,

b efore ever our au thor had any reso lution to translate Lucan, h i s b ookm ight perhaps have b etter spared that cri ti ci sm, than th i s play that i llustration . Der Verfasser d i eser Bemerkung hat entweder di e Angab e der Auffü hrung der Tragodi e _May

5 (1 628)ausser Acht gelassen, oder i hmwar ni cht

b ekannt, dass May’

5 Üb ersetzung von Lucans Pharsalza 1 627 ersch i en Denn

w i r b rauchen kaum anzunehmen , dass May nach der Vollendung seiner_7ulia Agr ippina i hre Aufführung Jahre lang verzö gerte . Es i st im Gegentei lwahrsche inli cher , dass er erst dann daran ging seine Tragodi e zu schre i b en .

nachdem er j ene Üb ertragung vollendet hatte,

Page 85: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

ansprechenderes Werk als Lucan schaffen , sondern nur e in

Bi ld gebenvon Roms unergrü nd licherHabgier , dem ü b ertri eb e

nenLux us und dem damit verbundenen si ttlichenVerfall ,welcheU rsachen in ihre rVere ini gung denBürgerkrieg zwischen Caesarund Pompe ius entfacht hätten . N eros Zechkumpan ze i gt,wohindi e schlichte ,

altrömische Einfachhe it und Zucht gekommen

s ind , entledigt sich aber dam i t kaum seiner Aufgabe , di e N eroso formuli rt hatte

I doo command thee wr i te

A Satyrepresently aga inst thoseMeasuresThon d idst so lately prayse, aga i nst th

atti re,

A nd costly di et of thi s notor i ous age (v . 440

Auch führt Petronius den Befehl nicht wörtlich aus , sondernere rw i dert

I’

ve wr i t a lready a Sati r ich Poem

I n a grave angry (v . 454

D i e late inische Vorlage lautetorhem i am totum v ictor Romanus hab eb at ,

qua mare , qua terrae, q ua si dus curr i t ut rumque .

nec satiatus erat . grav i d is freta pulsa car ini s

i am perageb antur s i q uis s inus ab di tus ultra ,

s i qua foret tellus , q uae fulvum m i tteret aurum ,

hostis erat, fati sque in tristia bella parati sq ua reb antur opes . non vulgo nota placentgaudia , non usu plebe io tr ita voluptas .

aes Ephyre i acum laudab at m i les in undaq ua si tus tellure ni tor certaverat ostro

hinc Numi dae accusant , i llinc nova vellera Seres ,atq ue Arab um populus sua despoli averat ar va .

ecce al iae clades et lze sae vulne ra pac is .

[quaeritur in si lv is auro fera], et u ltimus Hammon

Afrorum excuti tur , ne des i t belua dentead mortes pretiosa [fames prem it advena classes],

ti gris et [aurata] grad iens vec tatur in aula ,

ut bihat humanum populo plaudente cruorem .

heu , pudet eflar i per i turaque prodere fata ,

Persarum ritu mal e pub escenti b us annis

Wir z i ti ren aus der Ausgab e F . Buchelers‚Berl in 1 862 p. 1 52E.

Page 86: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

— 79

sub mpuere v i ros exectäq ue v isce ra ferr0 '

in venerem fregere atque ut Inga nobi lis sev ic i rcumscr ipta mora p1 0perantes di fferat annos ,q uaer i t se natura nee invenit . omnibus ergoscorta placent fracti que enerv i corpore gressuse t laxi cr ines et tot nova nomina vestis

,

q uaeque v irum quaerunt . ecce Afri s eruta terr isc i trea mensa

, greges servorum ostrumque renidens

poni tur ac macul is i mi tatur vi li b us aurum

q uae sensum trahat . hoc ster i le ac male mob i le lignumturba sepulta mero ci rcum venit , omni aque o rb is"

praem i a correpti s m i les vagus essuri t armis .

ingeniosa gula est . S icu lo scarus aequore mersusad mensam v ivus perduc i tur

Diesen Passus hat May in 1 9 hero ische R e impare ü bertragenUnd s ich dabe i ausserordentlich eng , aber auch geschickt an

das Ori ginal angeschlossen . N ur zwe imal lasst er je e i ne halbeVersze i le aus

'

sonst aber übe rträgt e r be inahe Wort fü rWo rt , e ine Prax is , d i e se it Ben J onson b i s in die Ze it Drydens

'

geübt wurde . Haben w i r auch den E indruck , dass “

May di e

knappe und gedrängte Ausdruckswe ise des Lateihers ‘

ni0ht

er re icht,so dürfen w i r ihm doch e ine gewisse Anerkennung

nicht versagen

VI I I . Zei tgenössi sche Ei nfl ü sse .

Von den Ze itgenossen ü bte den grössten Einfl uss unzwe i feb

haft de r 'gründ lich geb ildete und t i efgclehrte Ben J on son auf

May aus . Schon re in äusserl ich verband diese Männer'

em

angenehmes Verhältnis m i te inander ; w i r W i ssen, dass unser

Dichter am Hofe Köni g Karls I . in Berührung'

kam m i t geisti g

D i e b etreffenden Stel len sind in dem lat . Text durch eckige Klammerngekennzei chnet.2)D er gefürchtete Kr i tiker Dr . Samuel Johnson hatte auch e inWort des

Lob es fur May’

s Ü b ersetzungstäti gkei t‚ w i e uns folgende Bemerkungv errat The accuracy of Jonson found more imi tators than the elegance

of Fa i rfax and May ,Sandys, and Hol iday confi ned theinselves to

'

-the ta skof render ing l i ne for l i ne, not i ndeed w i th eq ual fel ic i ty , för May a1i d Sandyswere poets, and Ho l iday only a scholar and a cri tic . L ives the EnglishPoets b y Samuel Johnson, LL . D edt. b y George Bi rkb eck Hi ll . Oxford1 905 , vol . i . p. 373 , note

Page 87: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

80

hervorragenden Leuten , unter denen auch Benj onson genanntwi rd D ieser schätz te den j üngeren Freund gewiss nichtgering e in , wenn er auf dessen Übertragung von Lucans Pharsalia e in solch schmeichelha ftes Gedicht schr ieb , w ie w i r es

Underwoods XXI lesen . N äheres über das F reundschaftsverhältnis der be i den Männer scheint j edoch nicht bekanntzu se in Gi fford 2

)bemerkt dazu May wi th whom our author

appears to have always l i ved on terms of the str ictest

Neben d iesem persönlichen Umgang m i t Ben Jonson ,der

auf unseren Dichter anregend und befruchtend e ingewirkthaben mag , beobachten w i r e inen deutlich erkennbarenEinflussder Werke des Meisters auf den gelehrten Schüler

,und zwar

geht diese Wirkung ausschliesslich von jenen zwe i gewaltigenTragödien aus

,d i e in der weltb eherrsehenden Roma ihren

Schauplatz haben , dem gross angelegten Sej anus und dem

wolgefügten Cat i line . Cati line,H i s Conspi racy fordert zuerst

zu e iner Betrachtung heraus, da May diesem Werk in erster

L inie d ie Anregung zu se iner }”ul ia Agr ippina verdankt

Denn wi e b ei Jonson Sullas Ge ist i n der E ingangsszene au f

der Bühne ersche int und uns d ieGreueltaten derVerschwörungenthüllt , so i st es in unserem Drama der Schatten des Ka isersCali gula , den May in e inem Prolog durch Megaera aus der

Unterwelt heraufb esehwören lässt,um Agr i ppinas und N eros

Frevel in ganz ähnl icher Sprache anzudeuten und auszumalen .

Geht d iesewi rksame Eröffnung be i der Tragödien auch auf

e ine geme insame Quelle zurück so i st es doch gebotener ,di e pr imäre Anregung des Dichters in dem Muster Ben Jon

son’

s zu vermuten,a ls se in Vorsp iel in e ine ursprüngliche

Verbindung m i t dem Anfang von Senecas Thyestes zu b r ingen .

Auch sonst hat Jonson’

s Schöpfung mehrfach auf May’

s

Agr ipp ina e ingewirkt . D i e T itelheldin des letzteren tr itt uns

Vgl . ob en Thomas May , sei n Leb en und se ineWerke , p. 2.

2)Vgl . Anm . 5 zu Underwoods n°X X I vol . VI I I .3) Koeppel . in Ben }anson

s Wi rkung auf zei tgenossische

(Angli sti sche Forschungen 20 , He i delb erg we i st p. 1 46 darauf h in ,

dass Ben Jonson’

s Romer-Dramen von akademi sch geb i ldeten Leuten

studi rt wurden und neb en deren Bewunderung auch i hren N achahmungs

tr i eb w eckten , was für unseren D i chter i n ü b erraschendem Umfang zutr i flt.

Vgl . Quellenuntersuchung p . 1 3 f . Ub er Jenson's Cat111ne vgl . A . Vogt,B . 7.

’s Tragödie Cattlma his consjnracy und ihre Q uellen Hal le 1 903 .

Page 88: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

— 8 1

als literar isch geb i ldete Fran entgegen (I 3 1 0 di e sich durchR egierungsgeschäfte nicht davon abhalten lasst

,Commentari en

abzufassen noch auch davor zu rückscheut, si ch recht abfällig

über Cicero zu äussern . Wi e w i r gesehen haben wissenunsere Quellen von all dem weni g ; doch ganz allein aus si ch

heraus hat May diese Charakter isti k seiner Empress schwerl ich . Dieser ähnl ich i st eine emanz ipi rte Frauengestalt BenJonson

s,di e poli ti si rende und gelehrt sein wollende Semp

roni a , d i e ebenso w i e Agrippina von e inem strange male spi r i t

beseelt und von glühender Verachtung gegen Cicero,fre i lich

aus anderen als schönge isti gen Gründen erfüllt i st . S ie ist’s,

di e i n der Versammlung der Ehefrauen der Versehworenen

fortwährend b issige Ausfalle gegen Cicero macht,w i e Fulvia

dem Consul m ittei lt (I I I 4 vol . IV , p . Sagt Agri pp ina von

CiceroHe was not ab le

,

N o,not i n

so bezeichnet in Sempronia e inmal als talher . Diese Geringschätzung desselben Mannes sowie der gemeinsamemännl iche ,emanz ipi rte Ge ist legen den Gedanke nahe , dass Jonson’

s

Sempronia fü r eini ge Züge der Agripp ina Modell gestandenhat .

Ausserdem werden w i r b ei May verschiedentlich an Cati lineer innert , wo w i r es v ielleicht tatsächlich mi t Entlehnungenaus d ieser Tragöd ie zu tun haben nur lässt si ch gegen d ieseBehauptung e inwenden ,

dass ja fu r d i e betreffenden Stellenbei de Dichter di esselb en Quellen benutzt haben könnten , dennmerkwürdigerweise i st es ni e etwas Or i ginelles , was May auf

gre ift . Aber trotz der etwa i gen Q uellengemeinschaft i st es dochnicht immer glaubhaft , dass b e i den Übereinstimmungen derZufall alle in di e Hand im Spiele hatte ; auch haben zuwei lenMay

s an den Text des Cati line ank lingende Ze i len e ineFassung , di e v iel eher e iner halb unbewussten R eminiszenzengl ischer Verse als e iner ungenauen Übertragung late inischerVo rlagen entsprechen würde . Über di e fraglichen Stellen vgl .

Anmerkungen zu I 84 fifl I 334 ii” . V 1 58 ff.

1)Vgl . Q uel lenuntersuchung p. 21 ff .

Page 89: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

Ben J enson’

s feine Charakterstudie,die Tib er ius-Tragöd ie,

mag auch e ini ge Be iträge zu dem Werk unseres Dichtersgeliefert haben . E ine gewisse S i tuationsähnl ichke i t bestehtzwischen dem Anfang der Unterredung des T i berius mi t

Sejanus e inerse its , I I 2 (vol . I I I p . 45 und dem Gesprächdes Claudius und N arcissus (I I 4 1 4 ff .)andererse its , fur das , w iew i r gesehen haben,

das Quellenmater ial uns im Stich lässt .Abgesehen von dem zufäl li gen Zusammentreffen e ines Anschlags auf eine Agrippina (b ei Ben Jonson handelt es s i ch

um di e i hrer J ul ia s inn-und ge istesve rwand te Mutter)drängenSej anus sowol

°

als N arc issus zum Handeln und schlagen alle

Bedenken und Einwände ihrer Gebieter nieder ; N arc issusfre ilich in offener und ed lerer We ise als der skrupellose und

ränkevolle Emporkömmling . Bei de R atgeberWo llen d ie Machtdes Schwertes in den Dienst des Staats gestellt sehen, bei debetonen d i e N otwend igkeit, der Gegnerin zuvorzukommen .

Dass der Dichter d iese Szene e ifri g studi rt hat , macht auchdi e Anwendung e in und desselben Bi ldes wahrscheinl ich , vgl .Anmerkung zu I I 48 1 f .Ausserdem lasst s ich v ielle icht noch an zwe i anderen Stellen

ein Anklang an den Sejanus ermitteln das e ine Mal b ei Agrip

pinas Gedanken über den N achruhm eines Fürsten (vgl .Anmerkung zu I 3 5 1 das andere Mal v ielle icht wiedere ine tatsächliche Entlehnung , d i e P ropheze iung des Augustus uber T iber ius (vgl . Anme rkung zu IV 65 Über e inemögliche Entlehnung e iner Stelle aus dem F ox vgl . Anmer

kung zu I 3 5 1 ff .Zusammenfassend i st zu bemerken ,

dass May v ielfach in di eFussstapfen des grösseren Vo rgängers trat und si ch durchausnicht scheute , Anle ihen b ei seinem Vo rb i ld zu machen, An

leihen jedoch, auf die nicht im ger ingsten Goethes Wort An

wendung finden kann,dass nur durch Ane i gnung von Fremdem

ein Grosses entstehe .

Wi e aber verhält s ich May in se iner Tragödie zu dem

bedeutendsten Manne seiner Ze it , dessen grossartige Schöpfungen das Pub li kum noch heute m i t atemloser Spannung aufder Bühne ve rfolgt ? N icht v iel anders als seine übri gen Ze itgenossen auch , d i e Shakespeares Genie verkannten

,se ine

Erhabenhe it nicht begriffen und Ü nwü rdigeren den Vorzugvor diesem sie alle turmhoch überragenden Gewalti gen gaben,

Page 91: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

des Hauptes der auf ihren Befehl ermordeten.

Lolli a Paulina

sowie di e Vis ion der Ka i se rin in i hre r letzten Stunde an Shakespeare (vgl . Anmerkung zu I 459 ff . und zu V 569

Auch m i t Phi li p M assinge r ’s We rken i st unser Dichte r wo]bekannt gewesen ;fre i lich sche int der Einfluss dieses gewandtenDramati ke rs au f May

s Tragöd ie nicht bedeutend ; doch hatse in inte ressantes Römer-Drama The R oman A ctor (1 626)v ielle icht zwe imal kle inere Be iträge zur }

”nl ia Agr ippina ge

liefe rt (vgl . Anmerkungen zu I I 42H. und IV 425

IX . M etr i sches .

May’

s Tragodie i st dem Brauch der Ze it entsprechend imBlankvers abgefasst , von dem Prolog sowie Petronius’

Sat i re(IV 460 i f .)abgesehen , welche be i den A b schnitte im hero ischenR e impar geschrieben sind .

I . Der Blankvers.

1 ) Unter May’

s Versen finden si ch mehrere , di e auf den

ersten Blick nicht ohne we iteres in das Schema der fünffü ssigen

Jamb enzei le passen . I n der Mehrzahl dieser Fälle i st jedochan den Unstimm igke iten entweder e in Versehen des Setzersoder e ine N achlässi gke it des Manuskripts schuld . Durchgeringfügi ge Änderungen w i e Umstellung oder H inzufügene inzelner Wo rte lassen s i ch fast du rchgehends regelrechteBlankverse herstel len . Wi r haben derart ige Anderungen ver

sucht und vorgenommen b e i folgenden Versze i lenI 1 1 1 , 1 92. I I I 37, 345 . IV 753 , 963 . V 35 , 99

Über di e richti ge Scansion d ieser Ve rse vgl . Anmerkungen .

Stellen ,welehe jedem Versuch widerstreben, sich in den

Rhythmus unsres Versmasses e infügen zu lassen ,treffen wi r

nicht an da in der Tragödie erfreul icherwe ise das ko

m ische E lement gänzlich fehlt , das der Tradition zu L iebe inProsa abgefasst zu we rden pflegte2)Von den erlaubten metr ischen L izenzen macht May in

Wegen e iner ausserhalb des Metrums stehenden Stelle (IV 088-996)vgl .

Anmerkung zu IV 988 a.

Vgl . A b b ott, A Shakesßear ian Grammar , 5 5 1 5 a, wo der Geb rauch derProsa in komi schen Szenen an erster Stelle genannt w ird ; Janssen, dieP rosa in Shakespeares D ramen, Strassb urg 1 897, p. 3 .

Page 92: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

Verschiedenem Masse Gebrauch . Ziemlich oft begegnen Wi rder Taktumstellung und zwar fast ausschl iesslich im ‘

ersten

Versfuss w i e in I I 9, 221 I I I 45 , 1 69 IV 200, 3 33 , 953 ;V 54‚435 etc .

3) Fehlen der Hebung nach einer Pause konstati ren wi r

I wo dies j edoch nicht so sehr auffällt,weil di e Verszei le

geb rochen i st . K atalekti sche Verse , von deren VorkommenSch i pper sagt « Ausfall der letztenHebung i st nur in solchenFällen anzunehmen

,in denen e ine Unterbrechung der Rede

stattfindet » , treten nur ganz vere inzelt auf IV 380 und V 5 1 .

4)Auffälli g i st in unserer Tragödie das haufige Vorkommenvon gebrochenen Verszei len , wobe i der e ine Sprechende di eR ede m itten im Vers abbr icht und der N ächstfolgende si e

derart aufnimmt , dass m i t se inen Anfangsworten di e Zeilevervollständigt wird jedoch hat May kein e inzi ges Mal von

der Ersche inung Gebrauch gemacht , di e Abbott Amj>hi b ious

Section nennt Dadurch dass May si ch dieses Kunstmittelsmehrmals h intere inander bedient , erhöht er di e Lebendigkeitdes Dialogs wesentlich .

I I . R eimverse.

Im hero ic couplet hat May den P rolog zu seiner Tragodi esowie di e Über tragung des Anfangs von Petronius’ Gedichtvom Bürgerkr ieg abgefasst , das eine Mal in 45 , das andere Mal

in 1 9 R eimparen . Ausserdem begegnenw i r dem hero ic coup letvon e ini gen ganz seltenen Fällen abgesehen, di e dem Zufalli hre Entstehung verdanken

,nur noch zweimal , nämlich am

Ende von N eros R ede im Senat sowie am SchlussderTragodi eselbst sonst hat unser D ichter s i ch durchaus nicht der Modeseiner Ze it gefügt , wonach nicht alle in d i e e inzelnen Akte und

di e grösseren S zenen , sondern auch längere zusammenhängendeR eden m i t einem R e impar endigten D er Bau dieser durchdi e Re imfessel gebundenen fünftaktigen j amb ischen Verse i stmerkl ich fester und regelmässiger die sonst unbedenklichgeübtenmetri sehenL izenzen sind auf einM inimum beschränkt.

Vgl . EnglischeMetr ik I I 5 1 7.

2)Vgl . Ab b ott a . a . O . 5 5 1 3 .

3) Vgl . Ab b ott a . a . O . 5 5 1 5 ; Goswin Konig, Der Vers in Shakespeares

D ramen p. 1 22 ti .

Page 93: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome
Page 94: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

BILDUNGSGANG.

Am 29 . J anuar 1 887 wurde i ch , F . Ernst Schm id, zu Darm

stadt als Sohn des Ingenieurs Franz Schm id geboren . I n mei

ner Vaterstadt besuchte i ch di e Vorschule des Realgymnasiumsund das Grossherzogl iehe R ealgymnasium , das i ch Ostern 1905

m i t dem Zeugnis der R e ife verl iess . N ach Ab leistung meinerD i enstpfl ieht in Darmstadt bezog i ch di e Kaiser-WilhelmsUnivers ität Strassburg , der i ch als Studi render der Neueren

Sprachen, insbesondere des Engl ischen und Deutschen, sowieder Erdkunde angehörte . D en Sommer 1 908 benutzte i ch zu

e inem Studienaufenthalt in England , wo mi r in London derStofl der vorl iegenden Arb e i t imBr itischen Museum zugänglichwar , i ch ausserdem am University College hospi ti rte und an

dem Holi day Course for Forei gners des Imper i al Institutetei lnahm .

Es i st m i r eine angenehme Pfl icht,all me inen verehrten

Lehrern Dank zu sagen,ganz besonders aber Herrn Prof .

D r . Koeppel , der mi r b ei der Abfassung dieser Arbeit bere itwi ll i gst R at und H ilfe angede ihen l iess und mi r in l iebenswürdi ger Zuvorkommenheit denWeg zum BritischenMuseum

ebnete .

Page 95: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome
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Page 97: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome
Page 99: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

0CT 0B. 26. 1638.

Imprimatur ,

MATTH. CLAY.

Page 100: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

I O

20

25

MEG/ERA ascends .

Megaera .

Hus to the R omane Palace,as our home

Andproper mansion, i s Megaera come

N o stranger to these walls not more in Hell

Then here,doc mi schi efs, and we F ur i es dwell

Let the unenvy’

d Gods hencefor thpossesse

Paare Peasants hear ts , and rule i n CottagesLet Ver tue lurke among the rura ll Swa ines,

Whi test Vi ce in R omes I mher i all Palace reignes,

A nd rules those b reasts , whom a ll the wor ld obeys.

What though the Gods and Ver tuefirst did rai se

R ome to that height i t holds they did butmake

An Empi re large enough for us to take,And bu i ld a strengthfor us to manage now,

Though Ver tue made the R omane greatnesse grow

Shee now forsakes i t at the height the Powers,

A nd f rui ts of all her d i lig ence are ours .

But tapreserve that interest, and keej> high

Our hold i n thi s commanding fami ly ,

A b lacker F ury thenmy selfe must r i se,Tofill these roofes wi thf resh I mb i eti es .

R i se cruell Ghost, ascend Cali gula ,

That lately didst the wor ldsproud sceb ter sway

Beyond our wi sh who though an Emherour ,

I n wi ckednesse wer’

t greater then inpower

A nd cloth’

d wi thflesh among mankind did’

st dwell

A F i eud more b lack then any was i nHell .

A 4 From

Page 101: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

161

30

60

AGR IPP INA .

F rom those darke vaults ascend to b last thi sfa i re

A nd gorg ions Pa lace, like that l>oisonous a i re,

Which Ear th-

quakes from the grounds torne entra i les b reath

Ta fill the wor ld wi th_t»esti lence and death .

H ee comes H ee comes the very hause begins

To shake wi th hor rour of abb roching sinnes .

The night grows b lacker then before, and I

Mv selfe amflll’

d wi th new I mb iety .

CAL IGULA ’

S Ghost .

Why am I ra ised f rom the vaults b elow

What mi schi efs can an aery shadow doc

What can a naked Ghostperforme I n va in

A re a ll intents,unlesse I r eign

d oga ine

Obey'

d by a ll the Romanepower , and ware

That wi cked b ody whi ch I had before.

What then I d id you know, and if your _bower

Could have ma int a in'

d me longer Emb erour ,

I had outdone your wi shes , and g i ven b i r th

To such new mi schi efes, as the suflr i ng ear th

Had groan’

d tofeele what my i ntentions were

D id to the wor ld i n those b lack bookes abheare,When a ll Romes Senate were to death design

d,

A nd chests of ,b oi san that I lef t b ehind ,

Which si nce my death i nto the Ocean throwne,Poi son

d the wavesfor many leagues, and an

Paare fi shes wrought that executi on,

Whi ch an nzankind I ment they should have done .

What can I nowperforme a las

MEGXERA . Enough .

Wi th thy cont agious [>resence b last thi s roofe

I nfect th’

I m;5er i a ll House wi th a ll the i ll

ThatH ell and thou canst b r i ng . Let mi schiefe sti ll

R eigne here, and keepout banish’

d P i ety ,

I nstice,and Consci ence le

'

t no sacred ty

Of Nature, or R el igi ous lawes restra ine

Thei r Par r i cida ll hands all names b ee vaine

Page 103: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome
Page 104: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

A Tragedy

ACT. L SCEN. L

PALLAS , VITELL IUS ,

POLL IO .

Pallas .

OW i s the time noble Vi tellius,F or you ,

and you most honour’

d Polli o,

To make that service you hav e done com

To royall Agr i,bßina ; b r i efly thus (pleatThe two commanders 0

th’Praetor ian

Cr i spinus R ufus, and that Luci us Gcta (campeMust b e d i splac

d , and some of neerer trust

To her des i gnes advanced in thei r roome ,

Or e lse our power wi ll nere b e full , they loveBr i tanni cus too well , th is i s the th ingThe Empresse w ishes let your eloquenceAnd w i sdome further i t in Ca sar ’

s eare .

Vi telli .

Fcare us not Pallas b ut what successorsHave wee to take thei r charge ?

Pallas .

One must take all .

Page 105: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

| 1 0] AGRIPPINA .

You may pretend the inconvenienceOf tw o commanders, and so take from Ca sar

25 All jealousi e o f the plot .

Poll io .

Who shall i t b e ?Pa llas.

Bur rhus Af rani us a wise valiant man,

30 Belov’

d and honour’

d b y the sou ldiers .

N one can ex cep t aga inst him ,and the change

Wi ll not displease the campe nor can h is mer itMake h im lesse thankfull to her knowing well

,

T was in her power to make i t otherwise .

35 But the advanc ing of such ab le men

As Seneca and Bur rhus wi ll take o ff

All envy from the Emp resse and our selves .

Then wee w ith p ra i se have wrought our purposes,

And made our party strong , wh ile Seneca40 Shall sway the Senate , Bur rhus rule the campeTo her des ignes b ut I

le presume no fartherT

instruct your w i sedomes , or much lesse to doubtYour true affections to the state and honourOf Agr ippina ,

who wi ll then have powe r45 To make more large requ i tall to her fr iends ,I n which most h i gh and happy ranke , you twoAre ch i efly seated shee acknowledgesHer selfe indeb tedto your eloq uence

Noble Vi tell ius,who in Senate lately

50 You proov’

d her marriage lawfull and be ing Censor,

D epos’

d S i lenus from h i s P raeto rsh ip,

Who should have married young Octavi a .

To you ,brave Poll io ,

whose perswasi onsHave beene the cause young N ero now enjoyes

55 That happy mar riage,which S i lanus lost .

But most of all shee ow’

d to both your pa inesI n causing Caesar to adopt her N ero .

Vi tellius.

Page 107: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

AGRIPP IN‘

A .

When my command alone has doom’

d to death95 The nob lest of that order men whose names

Old Rome has boasted of,whose vertues rai s

d

Her to that env i ’d he i ght that now she holds .

The i r murders stup id Ce sar rather chose

To take upon h imselfe , then question mee .

1 00 Let dull Patr ic ians boast the i r aery titles ,

105

1 10

1 1 5

1 20

1 25

And count me base , Whi lest I commend thei r l ives ,And for the furtherance o f my high intents ,Make nob lest men my hated instruments .

Enter NARCISSUS .

But ha N arci ssus ? yes there comes a man

That was my r ivall once,whom I fear ’

d more

Then all the Lords of Rome,my fellow free

’d man ,

That knew our wayes of power that not the Senate ,

But Caesars chamber did command the worldAnd rule the fate of m en b ut Fortune ’

s turn d,

And he not worth my regard or feare .

I n mastr ing him I feele my greatest strengthN arci ssus .

N ot looke upon mee am I fall’n so low ?

Did I in equall place wi th this proud man ,

N ay farre above him , sway the state,and rule

Great Cwsar ’

s hea rt,wh i le M cssa llina li v

d,

And was not there content (Oh punishment

Of my amb itious a imes)b ut caus’

d the deathOf that loose Empresse to br ing in th’

expulst

(E li a Petina, and instead of her

Have let this Tygresse Agr i1>ßina i nThis dragon spir i t to devour us all

Except proud Pallas her adulterer ?What unavo i ded dangers every way

Threaten this l ife ? F or i f young N ero reigne ,

I dye , that sought to crosse hi s*mothers match

I f ere Br i tannicus do reigne , I dyeThat caus

d hi s mothers death . What shall I doo ?Where

Page 108: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

1 50

[1 3 ]

Where shall I leane for safety ? better trustThe innocent goodnesse of Br i tanni cus

Then Agr if f inacs fei rce and cruell natureN or can I hope more goodnesse from her sonne .

That may give longer respite to my feare .

Besi des i t beares the greater shew of justice,And hones t serv ice to my R o i all Master .S ince wee must fall

,i t i s some happinesse

To fall the honest way , i f wee may call

That honesty at all , or reall vertueTo which necessity enforces us ,

And wee b y fortune not election pract ise .

Enter GETA , CR I SPI NÜ S .

He re comes two freinds of young Br i tanni cus .

Ha i le Luci us Geta ,hai le Cr i spinus Ruf us .

Geta . N arci ssus hai le .

N arci ssus.

Brave Romans your are come

F i tly to case my ov erb urden’

d breastOf we i ghty thoughts , which I dare freely trustVnto you r noble cares .

Geta .

Y ou may N arci ssus

Trust truth with us .

Cr i spinus.

Or any honest secret .

Geta .

What i s ’

t von would with us ?

N arci ssus .

Y ou know my Lords(And I must needs confesse)I was a meanes

Of Messal inaes death ; b ut all the GodsCan w i tnesse with with mee how unwi llinglyI lent a hand to that sad actionAnd b ut for Ccesar

s safety , wh ich I pr i zeAbove my life and fortunes, and wh ich then

I thought

Page 109: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

[r4l AGR IPP INA .

I thought endanger ’

d much b y her holdaet ,Nought in the wo rld cou ld ere have moov

d mee to i t .

Cr i spinus .

What hence wou ld you inferre ?N arcissus.

Then Know my Lords ,

How l ittle I respect my pri vate endsTo dee the pub li ke serv ice

,and can loose

My selfe for Ca sars good i t may b e thoughtWhen the most hopefull Pr ince Br i tannicusShall weare that wreath which all the wo rld adores ,To me i t may b e fatal], as a foe

Vnto hi s mother b ut I rather wishMy selfe for ever lost , then that brave Pr inceShould not succeed hi s father .

Geta .

How succeedWhat feare i s there ofthat

Cr i spinus.

What power on earth ,

Can barre hi s r i ght,whi lest wee command the campe ?

I'

de rather see (which all the Gods avert)Rome rent aga ine with c iv i ll b ro i les , then heeShould loose unjustly the Imper ial] throne .

N arcissus .

Y’

are true and N oble fr iends and here I vowTo joyne with you , and use my uttermost powe rT

advance the honour of Br i tanni cus .

Cr i spinus .

What danger threatens i t ?N arci ssus .

D oe you not knowTo whom the Sonne of Agr ippi na

s marr iedCr i spinus . Yes .

N arci ssus .

And that honor were cno i gh for hi m .

Without

Page 111: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

[1 6] AGRIPP INA .

N arci ssus .

Yet mo re I feare ,S ince her Domi tius i s adopted now .

I feare shee ’

ll shortly a ime at hi gher b lood .

Geta .

Wee’

ll guard the l i fe of young Br i tanni cus.

N arci ssus .

And I’

ll b e v igi lant for Caesa r ’s safety .

When all her ends are wrought , hi s death i s next .

Enter BR ITANN ICUS .

Geta .

Here comes the youthfull hope of R ome and us .

Br i tani cus.

Tell mee , my fr i ends, am I not Ca sar ’

s sonne ?

Cr i spinus .

My Lord , who dares to quest ion i t ?Br i tanni cus.

I ’

m sure

I was hi s eldest sonne , and wh i lest I li v ’

d

I thought that Cmsar had not lack’

d an be i reBut I at last have found an elder brother ,Domi ti us i s adop ted Cccsar ’

s sonne

H i s name i s N ero now . I cannot tellWhat i s my fau lt .

Geta .

Excellent youth , how muchBeyond hi s yeeres hee app rehends hi s wrongs

Cr i spinus .

Fea re not, sweet P r ince , though Agr ippi nas sonneBee two yeere elder then you r selfe ,

the Senate

Wi ll never judge that an adopted SonneShall in succession b ee prefer r ’d beforeThe true and naturall hei re .

Br i tanni cus .

You ever lov’

d mee ,

Pray doe so sti ll .

Page 112: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

AGRIPP INA. [17]

Gcta

275 While wee have breath, my Lo rd ,

you shall command our l ives .

Cr i spi nus

How unawaresHas feeb le Cwsar wrought a snare to catch

H i s own unhappy li fe in grow sweet prince,

Grow up to strengthen the Imper i all house ,And Curb e the fur ious mal ice of thy foes .

Enter NERO,PALLAS .

N ero.

Brother Br i tanni cus,ha ile .

Br i tanni cus .

Ha i le to youDomi tius Anobarbus

D ee you scorne

My salutation , or not know my name ?

Br i tanni cus.

That was your fathers name ; and why not yours?

N ero.

How’

s that ? Proud b oy . ExeuntBr i t. rel iqui .

Pa llas .

Well , let them goe ,my Lord .

Twas not the bra ine of young Br i tanni cusThat cou ld give b irth to th is m inur i ous scorne

,

Though for h i s yeeres , the b oy b e capable .

But r iper heads then hi s there went h i s counsell

Cr i spinus R ufus, and that Lucius Geta ,

Who swell the youth wi th boasting hopes , and thinkeThe ir power can give p rotection to h i s pride .

I ’

le make them see their e'

rrour,and perce ive ,

One breath of m ine can blow them from thei r strengths .

Th is newes I ’

ll beare to Agr ihb ina straight .

Come P rince Br i tanni cus shall find anon

What feeble props hi s pr ide has lean’d upon .

Page 113: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

[1 8] AGR IPP INA

AGRIPP INA,SENECA

,VITELL I US ,

POLL IO .

You are my J udges .

Seneca .

Your poore se rvants , Madam .

Agr ippina .

N ay that must b e your office you have readMy Commentaries over , and I looke forA fa ithfull censure I am su re

,my Lo rds ,

You have both learning ab le to discerne ,And such integr i ti e as wi ll not flatter .

Speake Seneca I see they looke on you

How doc you l ike themSeneca . R oyall A

Such,and so good they b ee , that ablest men

May bold ly speake ,and not offend the truth

,

N o r you at all the sti le i s full and Princely .

Vi tell i us .

Stately and absolute,beyond what cre

These eyes have scene ; and Rome, whose maj esticI s there deser i b ’

d,i n a fter times shall owe

F or her memor i all to you r learned pen ,

Mo re then to all those fading monuments

Bu i lt wi th the r iches of the spoi led world .

When rust shall cate her b rasse ,when times strong

Shall b rui se to dust her ma rb le Palaces,

Tr i umphall Arches , P i llars , Ob eli skcs ,When 7ul i us Temp le

,Claud ius Aq uacducts ,

Agr ij>b a’

s Baths,and Pomj>cy

s Theater,

N ay Rome i t selfe shall no t b e found at all,

H isto ri ans books shall l 1ve ; those strong records ,Those deathlessc monuments a lone shall shewWhat

,and how great the Roman Empi re was .

Poll io .

The act i s Noble not the present worldAlone

Page 115: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

[zo] AGR IPP INA

But 7uttus Casar to a womans minde ?

Y et }’

uli us was too blame, hee to i ld too much

To get hi s honou r , and too much deb arr’

d

H i s natu re the free use of P r incely pleasures .

Sure Luci us Sy lla had an ample m indeTi s Sy llaes Character , that Sa lust gives him ,

390 A free and great enjoyer of hi s pleasures ,Y et how industrious h i s act ions speake ,

Hee found fit time to rule the R omane world ,And wr ite both Grccke and Latinc Commentar ies .

Seneca .

The soulcs of Sy lla and of Ca sar bothI thinke have cntcr

d her .

Agr ippina .

Well worthy friends ,You doc approve my way of wr iting then .

Seneca .

Yes grac ious Madam and because you nam’

d

Great ?uli us to u s,I was thinking now

That as in blood , so in your sti les of wr itingThere was some nccrcncssc .

Agr ippina .

Scnca , I thanke youBut I confesse your positive approbationP leas

d mee as well as that comparison .

Seneca .

Does not your M aj estic estecme hi s booke ?Agr i_bßina .

Indiffe rent well a good loose carclcsse way .

I th inke directly wi th A sinius Poll io,

Had Cwsar li v’

d , hee wou ld have mended i t,

The man had farre more in him then that shewes .

Seneca .

Y et under favour , Madam,some have thought

Those Commentaryes hardly could b e mended,

Ast i le

Page 116: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

435

445

AGR I PP INA . [21 ]

A stile so strong, naked and b eauti full ,Frec from affected words , and from all glosseOr dresse of O ratory, as in steadOf leading others in a way to write ,I t qu i te discourages the ablest men .

So H i r ti us thought, and that fam ’

d Ci cero,

The greatestmaster of R omes eloquence .

Agr i,bßina .

Arc those you r authors then ? that H i rti usWas Ca sars servant parti all in hi s heart ,O r else hee flatter ’

d him for Ci cero,

They were so far re out of hi s tedious stra ine ,

Hee could not censu re them .

Seneca .

Yet able men

Can tru ly censure of another sti leThen what themselveshave us

d .

Hee was not ab le ,N o , not in Oratory ; had I ru l’dR ome and her Senate then as now I doc ,N ot all th

’ Orations that e re Ci ceroMade in the Senate , should have sav

d one ha i reOf an offendour , or condcmn

d a Mouse .

Vi tellius .

How confidcnt shee i s in censur ingSeneca .

I am amaz’

d b ut let her have her way .

F or give my si leri ce noble Ci ceroHere thy defence i s vainc b ut what I spare ,The tongues of all poster ity shall speake .

Enter PALLAS ,Tr i bune.

Pallas .

Lhc Tr ibune , Madam ,i s rcturn

’d and br ings

Lalli a Paulinaes head .

Page 117: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

[22] AGR IPP INA.

Agr ifb ina .

Let him come in .

Tr i bune.

Your pleasure , great A ugusta ,i s perform

d .

Agr ippina .

Let me peruse this face ha’

ti s much chang’

d .

Her teeth shall make me sure ,they di d not grow

The common way I am confirm’

d’

t i s shee .

R eward h im Pal las

The Gods preserve465 A ugusta Agr ifi]>ina .

A

O palc death ,Thou mock of beauty , and of greatnesse too

Was this the face , that once in Ca sar ’

s love

Was Agr iß,b inacs r i vall , and durst hopeAs much ’gainst mee , as my unq ucsti on

d powerHas w rought on her ?Was thi s that b eauti c , onceThat we re the r iches of the wo rld about i t ?F or whose atti re

,all lands , all seas we re scareh

d ,

All creatures reh’d ?Th is !This was that Paul ina ,

Whom Cajns Cccsar serv’

d,whom R ome ador ’

d

And the world fea red .

Seneca .

Such a sight mcc’

thinksShould make her sad ly thinke of humane fra ilty .

Agr if>fiina .

Take hence the head , least in her death shee gaineA greater conq uest o

rc mee , then her lifeCould ever doc, to make me shed a teare .

I would not wrong the justice I have doneSo much as to lament i t now You knowMy friends , shee had a spir it dange rous .

And though my nature could have pardon’

d her ,

R eason of state forbade i t, which then told mee

Great

Page 119: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

[24]

540

560

AGR IPP INA .

Ca sarSad for what ?

Agr if f ina .

We i ghing the troub les o f a P r ince ly state ,

And all the dangers that sti ll threaten i t .

Caesar .

DangersPallas .

Shee str i kes upon the fittest stringN o passion re igncs in him so much as feare .

Agr if b ina .

Wee were dev ising o f the fittcst meanes

To give your state secur ity you knowY our strongest guard i s the P raetorian campe .

Caesar .

Most true .

A

That campe commanded now b y two ,

May b e b y Captaincs too ambitious stri feDiv ided into factions , and so madeLesse serv iceable , should your safety need them .

Vi tclli us .

Ca sar remembers when that bohl attemptOf S i l ius was

,how the P raetorian campe

Was b y the ir generall strife in mutiny ,And had not one been chosen for that dayTo rule them all , Caesar had not been safe .

Polli o.

Wi se men in calmes prov ide for stormes to come .

N one knowes how dangerous the times may prove,Though now the state b e safe , and may the GodsTo Caesar ’

s honor long preserve i t so .

Seneca .

What new desi gne i s this , that all of them aside.

Second so readi ly , and I was notAcq ua inted with i t ? I f ’

t prove m ischievous ,I thanke

Page 120: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

AGR IPP INA .

I thanke the Empresse for my i gnorance .

Bur rhus Af ranzus rs a worthy man,

F i t for the place , and fa ithfull , well-b clov ’

d

By all the sould iers such a change, my Lord ,None can except aga inst Let him take all .

Seneca .

What ere her ends may b ee , this prepositionF or noble Bur rhus sake

,I must approvc .

Caesar .

Ti s true , my love ,I makcno question

Of Burrhus worth,and fitnesse for the place

But what offence hav e Geta and Cr i spinus

Becn c’

rc accus’

d of Or what just suspi tionsAre there o f them

Agr if f ina .

I will not b e unjust ,To accuse gui ltlessc men, although I pr iceThy safety , Caesar , equall to my life .

I know no cr imes of note they have comm itVi telli us .

Ca sar,i t i s no lesse to them at all

They both have plenti ous fortunes to retire to .

Polli o .

And in so meere a cause , who dares ex amineGreat Ca sar ’

s counsells , or enqu ire the reason ?

Agr if j>ina

Shall Bur rhus have i t Cmsar ?speake thy pleasure .

Or i f my care offend , I shall hereafter590 Forb eare to meddle

No , sweet Agr ij>,b inaS ince thou wi lt have i t so goe Pallas, drawThe warrantstrai ght , and scale i t in our name

595 Let Geta and Cr i spinus b e remoov’

d,

And Burrhus take possession presently .

B 4

Page 121: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

AGRIPP INA .

This day ,my love ,

the Br i tanc p risonersSent from Ostor i us Scapula ,

and late

Arr i v’

d at Rome, shall b e in publi ke shcw’

d .

There thou shalt see that brave Barb ar ian Pr ince ,

That bold Caractacus,whose stub b ornc spi r it

So many yeares contemn’

d the Roman power .

Hee now i s taken .

Polli o.

605’Twas a v ictorySent from the Gods to honor Claud ius reigne .

Agr iff ina .

Had hc been basely taken ,or at fi rst

Yeclded himselfe , as hee had got no honour ,6 10 But been forgotten in hi s fall , and nought

Had c’

rc been menti on’

d of h im b ut hi s deathSo had thy glory Ccesar been farre lesse .

Vi tellius.

N ot warre-l i ke Syphax the N umidi an King ,6 1 5 Stub b orne ?ugur tha ,

nor great PerseusErc b rought to R ome b y thei r capt iv i tyMore reall honour then this Br i tane Pr ince .

Ce sar .

N or doc wee price our name Br i tanni cus

620 F etch’

d from that I land ,lesse then Scijn

'

o

H i s honour’

d name of Afr i canus pr iz’

d .

Polli o.

Thy sti le , O Ca sar , i s the greater farreD rawne from the conquest of another world ,

625 Which nature ment b y enterposing coldAnd stormy seas , to guard from Latian armes .

Vi tellius.

Great }ulius Caesar did b ut only shewThat land to us

,whose conquest was reserv

d

630 By heavens decree to honour Claudi us name .

Agr ifpina .

Caesar , let ’

s si t together one Tr ibunal]

Page 123: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

l28] AGR IPP INA .

N o, goe , my Love , and wa r i ly let ’

s meetc

That wee may often meetc b ut why should sti llOur highest bl isse want frecdomc

Otho.

Ti s , my fa i re one ,

The envy of the Gods , who thinke the state

Of men would aeq uall thei rs , i f greatest joycsWere casyest to ob tainc , and therfore still

30 I n horr i d dangers wrap the ir dearest gu i fts ,As all the Poets anc ient fables taught .

Fire-b reathing Buls did gua rd the Colchian flcccc ;A waking dragon kept the golden fru it .

But thou , Po,bfiwa ,in my thoughts a pr ize

Of greate r v alue,and more lustre farre

Then that which d rew the hold Thessalian forthSo farre from Greece , er made Alcmenaes sonne

Invade th,Hesper i des , art kept from mee

By strenger guards , the aw full Roman lawes ,Thosc lawes resist our lov e .

Oh where was OthoThen, when my vi rgin b lossomc was the hopeOf thousand noble youths ?hadst thou beene scenePappceacs b ed and b eautyes had beene thine ,And with a lawfull uncontrolled flamc

Had met thy wish in those del i ghts , which nowWee are inforc

d to steale .

Otho.

Must i t b ee so

F or ever then ?

I t must whi le Rufus l ives .

Otho.

55 N01 cau I b lame b lest Rufus, i f hee str iveTo kecpc that wealth , which i f i t lay beyond

Page 124: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

AGR IPP INA . [29]

The Indian Ganges, Scythian Tana i s ,Or horned Ammons scorch ’

d and th i rsty sands,

Would draw the R oman Monarch to forsake60 H i s wo rlds Imper i all seat there to enjoy ,

And th ink those b ani sh ’

d that remain’d at Rome .

I f I were Ccesar,and condcmn

d b y fate

To want Poßßceacs love , I should b ee poore .

N o other deare pre rogat ive could thatH igh wreath bestow , b ut only power to makeThee mine wi thout a r i vall I m i ght thenWith b oldncssc take thee from Cr i spinus armes .

Pabbcea .

But could that act b ee lawfull ?Otho.

Canst thou doubt i t ?Where two loves meetc can marriage b ee unlawfull ?

Of which love i s the soule , the very formc

That gives i t be ing no dead outward ty ,

But natures strong and inward sympathy .

Can make a marr iage, which the Gods alone

Have power to breede in u s,and therfore they

Have only power to ty so sweete a knot .

I am thy mate nor d id thy father , whenHee gave that snowy hand unto another,

Ought b ut rebell aga inst the Gods decree .

Thou art too good an advocate , and IToo parti all for a judge .

Otho.

Bee constant to mee

Ti ll fortune give a b oldcr priv i ledge .

And war rant to our love,of wh ich I have

R ece i v’

d such fa i re presages , as I cannot90 D espai rc meane whi le b y stealth I must beholdThosc starry eyes , and th ink my selfe most happyI II that , though no man know my happinesse .

Page 125: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

[30] AGR IPP INA .

Pohbwa .

Can men count those delights a happinesse

95 Which they conccalc ?

1 1 5

Oth0°

Yes, those that truly love . Enter F ulvia .

F ulvi a .

Madam,my Lord i s come .

Farcwcll deare Otho.

Otho‘

Farewell love guard thee ti ll wee meetc aga inc .

Enter CR I SPI NUS ,GETA .

Cr i spinus .

Come Luci us study to fo rget i t now ,

And let’

s b ee truly merry my Po,bhwa

Bi d’

Luci us Geta welcome ,my colleague

That was , b ut sti ll my frend .

Poppaea .

You are most welcome .

Geta .

Thankes fa irest Lady .

But my Lo rd, what meanes

That speech of yours , that Luci us Gcta once

Was your colleague and i s not .

Cr i spinus.

I '

I tell thee,

Great Agr ippina has commanded CeesarTo command Pa llas to command us two .

To q u it our charge ’

and sudda inly resi gneThe governcmcnt of the Praetorian campeTo Burrhus hand at which hee sto rmes b ut IAm mcrryer farre ,

and li ghter then befo re “

Wee may live free ly now Ca sar has taneA wei ghty bu rthen from my weary neckeI thanke hi s goodnesse .

Page 127: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

[32]

I 9S

AGR IPP INA .

Cr i spinus .

None can descri be the sweetes of countrey li feBut those b lest men that do enjoy , and tast them .

P la ine husband men,though farre below our pi tch

Of fortune plae ,d , enjoy a wealth above us .

To whomc the earth with true and b ount ious justiceF ree fhom warrcs cares returnes an easy food .

They breath the fresh and uncorrupted a ire ,

And b y cleare brookes enjoy untroubled slccpcs ,Thei r state i s fearlessc ,

and secure,enr i ch

d

With scvcrall blessings , such as greatest K ingsM i ght in true justice envy ,

and themselves

Would count too happy , i f they truly knew them .

Geta .

Ti s true ,Cr i spinus, greatest Monarchs oft

Have in the mi dst of all thcyr carefull gloryesD esi r

d such l ivcs as those plaine people lead .

Cr i st inas.

Let us enjoy that huppinesse then LuciusThe countrey spo rts and rec reati onsAnd fr iends as innocent as wee , with whomWee need not feare the strength of r ichest wineI n drawing out our secrets b ut well fill’dAt suppertime may hold a free discourseOf Ca sar ’

s wcakcnesse , o f the wealth and prideOf hi s freed ’

men ,how lordly Pa llas rules

How fei rce and c ruell Agr ippina i s ,What slaves rhe R oman Senate are become ,

And yet next morne awake with confidence .

All this , my Lo rd , you may d iscou rse at R ome

I f you can wisely choose your company .

Cr i spinus .

Well sa i d Pohbwa ,thou art a womanr ight .

Thou lov ’

st the c ity well .

Page 128: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

AGRIPPJ NA.. [33]

I cannot blame her ,

Such beauty scckes no cofners,b ut may well

Become th’

Imper i all city of the wo rld .

Cr i spinus .

Come Lucius Geta, let

s goe in and laughAt our proud enemyes , enjoy the i rc malice ,And drowne our cares in r ich F alernian wineAs anc i ent as O,

b imius Consulship .

Enter to them NARCISSUS .

Geta .

Here comes a man, Cr ispinus, I bele iveI s sory for this change .

Cr ispinus .

I thinke so Lucius .

N arci ssus.

Ha ile nob le Romans.

Cr i spi nus .

Hai le te von N arci ssus .

How darc von venture a salutc on us ,

Or make a v isite to such gu ilty men ?

N arci ssus.

Gu i lty my Lord , i n what ?Cr i spinus .

In b eeing wrong’

d .

Thosc that are wrong’

d in Court , are made offendours ,N arci ssus .

I must confesse , my Lord , i t was a wrongTo you and your Colleague to b ee d i splae ’

d,

But you have sp irits great enough to scerne

That inj ury ,and pity him that did i t ,

I meane that suffcr ’d hi s proud fees to doo i tR athcr against himselfc then you the wrongMust fall on Carsar , and hi s haplesse house .

Blinded b y fate , and mee re h i s fall , hee throwesAway the best supporters of h i s state .

Page 129: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

AGR IPP INA .

Geta .

The thought of that as I am true , N arci ssus,

A ifl i cts mee mo re then m ine owne lesse can doc .

Cr i spinus .

F or mee , I th inke my selfe well free'd from troub le

Were ’

t not for feare o f poore Br i tannicus .

N arcissus .

I doo b elecvc i t, nob le Lords b ut you

Are now d i scharg’

d,and may reti re with safety .

My part i s yet to p lay ,a part of danger ,

And I wi ll act i t b ravely here I vowBy all the Gods , no feare shall make mee shrinkc

T i ll I have once more r i ghted Claudi usAgainst the lusts and treasons o f a wi fe .

N or do I boast ofMessal inacs death .

I t was the t imes necessity ,that made

Mce then to shew my powe r that power perchanceI s yet as much nor shall the Lordly Pallas,Though swell

d with Agr it>[3 inaes lustfull favours ,And b ack

d b y her author ity , hee thinke

H imsclfc sole ruler in th ’

Imper i all house ,Finde that N arci ssus i s so fall

n in spir itBut that I darc attempt as much as then .

Great Caesar ’

s safety i s as much in dangerAs then i t was

,hi s nuptiall b ed as sta in

d,

And I wi ll dy , or take the same rev enge ,That then was taken all the ir plots and treasonsWi ll I rcvealc to Caesar , and pursue i tWith such a dauntlcssc constancy ,

that i fThe Gods fo rget not to b ee just , th is dayP roud Agr ippina ,

and her m inion fall .The young Br i tanni cus shall stand secu reI n hi s hi gh b i rthright M cssali naes ghostShall then perchance ,

although shee hate mee now ,

Fo rgive the hand that eaus’

d her ovcrthrow ,

Page 131: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

[30] AGRIPP INA .

Y et who so base , as , to b ee freed from those ,Would throw away the h i ghest b lisse on earth ?Let si lly shcphcards , whose poore na rrow soulcs

N ot much ex cccde the b casts they tcnd and feede ,

3 10 That know ,l i ke them , no farther regions

Then some few fe i lds,no larger bounds of pleasure

Then sa tisfaction of bare natures necdes ,

Bee sti ll secure since they hav e nought to loose ,

And rest content because they never knew3 1 5 What c i tycs were , and gorgeous Pa llaces .

Shou ld Monarchs , who are taught to know th’

extentOf natures wealth , and what the wo rld affords,F orgoc their glo rious fortunes , cause they wantThat wretched thing

,which only i gnorance ,

320 And low contempt can give , Security ?Should I forgoe my faire Poh,bwas loveBecause some cares

,some feares , and si ghs attend i t

When every smi le of hers can recompenceA thousand such were too much poorencssc i n mee

325 Had I nere scene those starry eyes of hersMore hap lesse farre my i gnorance had beene .

I had , l i ke wretched men,that are borne bl inde ,

N crc knownc there was a Sunne to gu i ld the world .

But to injoy her love without all feares ,330 Without all r i va lls , were a b l isse beyond

Mortali ty the Gods wouldenvy mee .

Shee ’

s now anothe r mans that may b ee thoughtThe greatest b arrc to Otho’

s happinesse .

But I have framed in my j ealous thoughts335 A greater b arrethen that young N ero Ccesar ,

I n whose acq uaintance I of late have foundSo neere a roome

,as fai re p resages tell us ,

I s l i ke to weare th’

Imperi all wreath hi s powerMay take her for mee from Cr i spinus a rmes .

340 But then pe rchance I loose her more then ever .Or should hee sec her now to r i val lmee

I were

Page 132: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

365

AGR IPP INA .

I were undone hee’

s amorous , and oft

Sollic ites mee to let him see my M i stres .

I for that frendsh1p,which I dare not loose

,

Darc not dcny hi s importunity .

And therfore to prevent what may ensue

(F or yet hee never heard Pohl>was name)I have made love to the fa ire freed woman

Young A cte of meane ranke , b ut such a face ,

As whosoev er had not scene Poj>j>wa

Would thinke this A cte natures Masterpc i ce .

On her wi ll 1 d ivert young N cro’

s love .

And to that purpose I have got her p icture .

But her c hee comes . Enter N ero.

N ero.

What Otho, still rcti r ’

d

Where lives the face that b rccdcs this melancholy?

There i s no other cause can doc’

t I knowThou art not b usy

d with affa i res of state .

I pr ithee let mee sec her a friends counsellMay ca sc thy passion .

Otho.

Ti s not fit a PrinceShould stoopc so low as to the passionsOf pr ivatemen .

N ara .

The name of fr iend adm itsOf no such distance .

Otho.

S ”. no man

,whom you

Are pleas’

d to call a fr i end , deserves that name ,

Unlcssc hee know himselfc to b ee your servant .

N ero .

Come p r ithee leave thy fee ling ,and b ee pla ine .

Where there i s no fam i liar itySoc iety i s lost why art thou fearfull

To let mee’

sec her whosoerc shee b ee ?

Page 133: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

[381 AGR IPP INA .

Otho.

S r . I could give you a p la ine common reason ,

I f shee b ee foule , shee i s not wo rth you r si ght .

I f fa i rc, you are too great a r ivall for mee .

But yet, know S f . I am so free from thoseUnwo rthy feares , that I darc trust my li fe ,My love ,

and all I have into you r hands .

N ero.

Spokc l ike a fr iend,and then maist safely doo ’

t .

Then fi rst behold her pictu re,and b y that

Find whether shee b ee worth the si ght or no .

N ero .

390 Can any mortall beauty b ee so sweete ?

Otho.

I would there were not .

N ero.

Sure the painter flattcrs .

Otho.

Oh no , hee had not a rt enough to reachThe glory of i t were the substance hereHow dull would this new lovely table showSec how hi s greedy eyes devourc the pictu re .

Hee’

s caught,hee

s caught Cupi d ’ I thanke thee How .

N ero.

I never saw true beauty ti ll this houre .

But whcrforc didst thou wish there were no substanceSo sweete as th is why would ’st thou b ee depri v

d

Of such a happinesse b ut I perceiveI t i s thy feare come

,let i t not b ee so .

I b ut desi re to see whether the painterHave crr

d or no and do not thinke , my Otho,That I wi ll wrong thy love so much

,or make

My wi fe Octavi a j ealous .

Otho.

Sr . how crc

My li fe , my love ,and fo rtunes all are yours .

Page 135: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

I4OI AGRIPP INA .

N arci ssus .

But was the wise A Ugustus therfore slow

Or timorous to cut oflenders o ff ?

Fear ’d hee the peoples whispers Casar , no .

Hee well knew to use the sword hee had .

Hee had not else liv’

d ti ll times gentle handD i ssolv

d in peace hi s long felic ity‚And made the world b y such continuanceOf power , b elecvc hee was a God on earth .

Caesar .

But some offendours are too great to suflcr

The common course o f Justi cc aga inst suchWi se Pr inces have forborne to draw the sword

,

And rather sought some wayes of policyHow to ensnare them .

N arci ssus .

Ca sar,these are wayes

As much unfit for P rinces as unsafe .

As many Monarchs have in dangerous timesBeene ruin

d qu ite b y go ing wayes too low

(Though they have seemed subtle)as p roud subj ectsHav e beene undone b y play ing P rinces pa rts .

And as this high,and open way b cfits

The powe r and person of earths greatest MonarchSo i t b efits the times necess ity .

You have already , Cmsar , shcw’

d your sword‚And i f you stri ke not now , you do not r i ghtYour selfe at all , b ut only arme your fe es

With plots of m i sche i fe to prevent the ir owne ,And hasten on your qu ieke destruction .

You have already threatcn’d , and those speeches

By Agr ippina ,and her m inion Pallas

Were overheard ;who ,li ke scene snakes wi ll now

Besti rre themselves in a more desperate fury .

I have already cast m ine owne poore l ifeInto the utmost hazard b ut alas

Page 136: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

505

5 1 0

5 1 5

[in]

That i s “

a thing not now co‘

nsiderab le .

The Gods above can tell how willinglyF or Ca sar ’

s safety I would sacr ificeThis l ife make mee the chei fest instrument

Impose what part of this explo it you pleaseUpon N arci ssus hand , and i f I fa ileTo execute , I ’

11 not refuse to dy .

Ca sar .

Oh my N arcz'

ssus I have found thy fa ithI n othe r serv ices i t i s resolv

d,

The ir pr i de shall feele my jus'

tice thou shaltHow soone I will secu re my self and thee . Exeunt.

AGR IPP INA , PALLAS .

Wee are di scover’

d Pallas all our driftsAre sounded b y N arcz

'

ssus, and b y him

L ay’

d ope to Caesar , who dissembling yetThe knowledge of i t , seekes a suddaine way

To m ine both of us nor had wee fear’

d

So soone as felt h i s fury , had not win'

e

Betray’d h i s thoughts to us

you know last ni ghtWhat speeches Caesar in hi s drunkennesseLet fall before us and twas lately told mee

That meet ing young Br i tanni cus hee wept ,Confest that hee had wrong

d him ,and there vow

d

A q u ieke redresse what counsell shall wee take ?Pa llas.

Wee have no time for counsell b ut must act

As soone as thinke wee goe not now to worke

But to prevent a m i sche i fe , and‘

ou r cureMust b ee as strong , and

qui cke of operationAs our disease i s dangerous and suddaine .

That bird , that sees the snare , and wi ll b ee caughtDeserves hi s death and siuce that Ccesar knowesH i s purpose i s di sc0ver’d (as

'

N arcz'

ssus

520 Ha'

s before this inform’

d him that wee heard i t)Hee

ll

Page 137: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

[42]

555

AGRIPP INA .

Hee’

l qu ickly act what else hee had deferr ’d .

N o way i s left us b ut to meetc the danger ,And for prevention fi rst attempt to doeThat which wee feare to suffe r .

Agr ippz'

na .

By what meanes

Shall wee procu re hi s death ? for po ison slowPerchance may fa i le to lend a t imely helpeUuto ou r safety and too qu i cke a venome

May make the fact suspected .

Pa llas .

Should the factBee nere so much suspected , your estateWould b ee more safe then now i t i s b ut who

Would dare to utter i t when Caesar ’

s dead ,And your owne Sonne the Emperour for so

My confidence assu res mee i t wi ll b ee .

Therfore b ee speady , Madam for your dangerWhere fame , where li fe , and Empire all are threaten

d ,

Gives you no nice election . 5 0’

t b ee doneN o matter how .

Agr ißßz'

na .

Thou hast confirm ’

d mee , Pal las.

The way’

s resolv’

d already there were latelyThe fa irest mushromes sent from Lyb i a

That ere these eyes beheld , a meat which heeAffects with greedinesse i n one of those

Casar shall meete hi s death i f that should fa i leH i s chei fe Physi tz

'

an X enoj>hon i s m ine .

But are things stong , and ready to confirme

The Empire upon N era .

Pallas.

T is the bestAnd happiest t ime , before Br i tanni cusBee growne to r iper yeares , whi le yet hee wearesH i s chi ldish rohe , and N era has beene showne

Page 139: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

[44l AGRIPPINA .

That ever man could doe him and I hopeI t has endear

d him strongly .

M ontcmus .

Thou wilt growA happy man .

Petroni us.

Ti s the best way to r ise .

The wench i s fa ire , and of behav iourWanton enough to make the arrantst nov iceA perfect scholler in the schoole of Venus .

Seneca himselfe rather wi ll giv e way

That hee should sati sfie hi s lust on herThen seeke th

adulter ies of noble women .

Montcmus .

But gentlemen , have you not heard the newes ?There i s a great combustion in the PalaceAs I have been inform ’

d,theeves are fall

n out .

30 The two proud freemen Pallas and N arcz'

ssus

Are c lash ing ’ga inst each other .Petronius .

I am glad ont .

I hope some cur ious roger i es wi ll come on’

t .

Those are the fellowes that have ru l’

d the state

These many yeeres , and trampledon the l ivesOf noble men Ca sar ’

s credulous weaknesse .

But yet mee th inks N arcz'

ssus should not dareNow to contest with Pallas he has gotToo great a start of him , and i s too meere

Acquainted with the emp resse .

Montanus .

So they say .

Otho.

45 Has a fine time on’

t who would think the rogue

Should b ee so ambitious as to court an Empresse ?Petroni us.

T was her ambitious to b ee made the wife

Page 140: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

AGR IPP INA . [45]

Of Claudi us,that first made her prostitute

50 Her se lfe so low ,and cou rt this fellows love

,

Whom she percei v’

d to have a rul ing powerOver hi s doating master , to amb it ionShee sacr ific

d her honour ti s well known .

Montauus.

And hee b y dooing of the Empresse , takesThe surest way of keeping Ca sars love

Petronius.

Yes , the re ’

s no doubt of that . You know the proverbe .

Enter to them AN ICETUS .

60 Ani cetus.

Well met my Lords I come to finde you out .

Otho .

What ’

s the newes Ani cet us ?Ani cet us.

Great my Lord .

Cmsar , i s wondrous s ick ’

ti s thought to death .

The Pallas i s b y souldiers guarded round .

A great and frequent Senate i s assemb ling .

The Consuls and the Pr iests are making vowesF or Caesar ’

s safety .

Mont auus .

Claudi us i s oldPetroni us .

There have been other wayes to end a Pr inceBesi des old age . But what i s that to us

Come let’

s away and shew ou r forwardnesse

To joy or mourning as occasion serves .

I am prepar’

d for both .

Moutauus.

80 And so am I .Otho.

Both must b e done , i f Ca sar dye , our greifeMust last b ut ti ll the successor b ee knownAnd then wee must rejoyce .

Page 141: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

[461 AGR IPP INA .

Petroni us .

Ti s true .

But IShall have true cause o f joy i f N ero reigne ,

Exeunt.

BR I'

I‘

ANN ICUS,OCTAVIA ,

X ENOPHON .

Br i t anni cus

Shall I not see my father ere hee dy ?

Octavia .

95 Good X enoj>hon.

X enoß/zon.

Good Madam pardon mee ,

N oth ing i s now so great an enemy

To hi s disease as no ise and company .

Hee’

s lately fall’

n into a gentle slumber .

D eep sleeps hi s feaver wi ll not let him take .

I ’

11 certi fy your highnesse when hee wakes .

And wait upon you .

Octavia .

1 05 Thankes good X ena/911071 . Exezm t.

AGR IPP INA .

Agr ippina .

I long to heare what favour N ero findes

I n the P raetor ian campe , how Ca sar ’

s death1 1 0 I s b y the souldiers and the Senate taken .

Enter PALLAS .

Welcome my dearest Pallas what’

s the newes ?Pa llas .

Madam,as good as 7ove himselfe could send ,

1 1 5 N o sooner in the campe was Caesar ’s deathD ivulgd ,

b ut Bur rhus enters to hi s charge,

And N ero with h im,who b y all the cohorts

Was presently saluted Emperour .

Only some few were si lent , and a whi le120 Stood sti ll expecti ng young Br i tanni cus

Page 143: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

AGR IPP INA .

Of this hi gh day has made thee eloq uent

Pallas

The love of royall Agr if>l>ina can

Inspi re the dullest Soule with li fe and language .

When the I dali an Queene was pleas’

d to graceA shepheards b oy more then hi s humb lc thoughtsCould hope or wish

,the rav i sh

’d tongue forgotThat rurall language which before i t us’

d .

Ah Pallas what a glorious change i s hereHow i s the lownesse of our late despai re

Turn’

d to the he i ght of joy and happinesse ?

Pallas

Q u icke resolution well pursu’

d will cureThe saddest state .

Goe thou and heare more newes ,Whi lest I d ispose of things about the Palace Exeunt.

ASENATE ,POLL IO CONSUL ,

VITELL IVS ,

SENECA ,OTHO

,PETRON IUS ,

MON TANUS .

Pol li o.

May all the Gods accept our sacrifice ,And b ee p rop itious to the vowes , that wee

Have vow’

d for Ca sar ’

s safety .

Vi telli us .

Let the greatDiv ine and sacred N ero ClaudiusThe ca re of heaven,

sole ruler of the earth ,

And R omes high Father not forsake hi s worldSo soone t

encrease the number of the Gods ,

Enter BUR RHUS .

Burrhus .

Ha i le to the Consul , and th is sacred Senate.

Great Claudi usCcesar ’

s dead , in whose h i gh throneWith one consent the souldiers have agreed

Page 144: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

AGR IPP INA . [49]

To seat young N ero h i s adopted sonneAnd do b y mee entreat your suffragesFathers conscr i pt to ratifie thei r cho ice .

Seneca .

Let not young N ero’

s yeeres disparage him ,

N or trouble you ,s ince happy presi dents

May well b e showne, grave F athers . Great A ugustus

Of glorious memory ,no mo re i n debt

To yeeres then hee began to rule the state,

With what successe not one in all th is nob leAnd great assembly can b ee i gnorant .

But we igh with mee the diffe rence of the times .

The state i s setled,and has fiou 1 i sh

d longI n peacefull government no c i v i ll rents .

No factions now,nor arm ies are a foot

To sta ine with Latian blood Phi l ippi p laines ,To dye the A cti ak and S i ci l i an Seas ,

And through all regions beare th’

unnaturall woundsOf b leeding Rome. N o such affri ghting names

As Marcus Brutus,Cassius

,Le[>idzw

°

Great Pomj>ey ’

s sonne , or fei rce Antonius

Arm ’d with the power of halfe the R oman worldStand to Oppose him . Oh yee Gods how greatHow many dangers had beset the state

When young A ugustus mannag’

d i t yet hee

Withstood and vanqu i sh’

d all those d i fficu lti es .

And why should N ero our elected P r inceAg

d li ke Augustus, not b ee able nowTo sway a peacefull scepter for the r ightTo this high ,

wreath although Br i tanni cusWere borne the natu rall sonne of Claud ius,A P r ince of hope enough , and may b y some

Bee thought much wrong’

d in this election ,

Yet wei gh i t r i ghtly ,and no wrong i s done .

F or N ero w as adopted . But besi desThe claime of h i s adoption ,

hee i s borneC 4 A truer

Page 145: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

150} AGR IPP INA .

A truer hei re to our Imper i all houseSprung up from the lo ines of great A ugustus CaesarBr i tannicus from L i vi d es sonnes alone .

Vi tellius .

N or are the yeares of young Br i tannicusSo r i pe as hi s to govern .

Polli o .

Seneca,

Has wi se shewed hi s undoubted r i ght ,And I with joy approve the sould iers choise .

Octavia .

The Gods preserve N ero our Emperour .

Otho.

N ow i s the he i ght of all my wishes reach’

d .

Enter NERO wi th TR IBUNE .

Tr i bune.

Roome for Ce sar .

Hee goes on, and takes hi s state .

Polli o.

Ha i le N ero Ce sar .

Seneca .

Ha i le great Emperour .

Vi tell ius .

Ever A ugustus .

255 Most inv inc i blePetronius

Most sacred Tr ibuneMoutonas.

Holyest highest Pr iest .Poll io.

Father of Rome

That honorable titleI s yet too wei ghty for my tender yeeres .

265 Then let mee weare i t , fathers , when my painesMy toi le and travell for the pub li ke weale

Page 147: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

[52]

320

AGRIPP INA .

That then i f thankes or praises b ee b estow ’

d

They my b ee judg’

d as due, and better CrowneYour owne true justi ce , and the Pr inces meri ts .

Poll io.

Oh happy Rome in such an EmperourLong may hee re igne on earth , and late , oh lateBecome a glor ious starre in Heaven .

Tr i bune.

What word .

Wi ll Ca sar give the watching souldiersN ero.

The exellent mother , Tr i bune, i s their word .

Your company , noble Consul , wee’

ll entreate

Home to the Pallace

I ’

11 attend on Caesar .

Exeunt.

Mauent OTHO ,PETRON I US

,MONTANUS .

Montanus.

The Pr ince has promi s ’

d fa ire .

Petronius.

Else Seneca,

That made the speech for him had been too b lame .

Otho .

Well,let him speake as Seneca instructs

I n pub li cke sti ll say I , I know hi s heartAnd secret thoughts better then SenecaShall ever doe and there are ]ov i all dayesA comming, gallants , say I p rophecy .

Mont anus.

Wi ll i t b ee lawfull to eat Lyb i an mushroms,

And Br itish oysters without be ing c itedBefore the censor ?

Otho.

Yes Curti us, and to whoreF or vacuation after them those gifts

Page 148: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

AGR IPPINA. [53]

Will b ee Court vertues . Come , the Pr i nce 1 3 h0pefull .

Petronius.

Would I m ight have the bringing of him up.

Otho.

I f I can helpe i t , thou shalt have a shareI n hi s tu ition . Welcome Ani cetus, A nicetus

I s i t to mee you come ?

Ani cetus.

To you ,my Lord .

Caesar desires your company at the pallace .

Otho.

Casars desire , i s a command,which I

With joy obey . returne my humble dutyGood Ani cetus, I ’

11 attend h im stra it .

Exi tAui cetus.

Otho.

355 Now my mad shavers , do you know me yet ?

Petronius.

Yes, very well the question i s i f thouWilt know us now .

Otho.

360 Tut man, N ero shall know you .

I ’

ll br ing you both into h i s neare acquaintance .

Now fa ire Po,b;5wa

s m ine and m ine alone .

Ca sar must grant my first petition,

Or else deny the love hee swore to mee

I f ere hee wore the worlds Imper i all wreath .

H i s power must fetch Potj>a a from her husband .

Nor i s the deed so env ious . Other Pr incesHave done the l i ke , and yet not tax ’

d in story .

Petroni us.

Besi des , hee knowes Cr i spinus never lov ’

d him,

And was an enemy to hi s adoption .

’Ga inst him perchance hee will the sooner grant i t .Exeunt

Agr i1>fiina

Page 149: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

[54] AGRIPP INA .

This i s the day that sets a glo rious CrownOn al l my great designes this day declaresMy powe r , and makes the tremb ling wo rld to knowThat Agr ippina . only can bestowThe R oman Empi re

,and command the wheel

Of su ffr ing Fo rtune , holding in her handThe fate of nation . I s there not a name

Above A ugusta to enforme the wo rldHow great I am ?What R oman De ityShall I assume ? the petty GoddessesWould all resigne b ut that they b lushing thinkThei r st iles and altars are too meane for mee .

Laci nion7uno shall b ee proud to shareHer gloryes all with mee

,and think her power

Grac’

d with my fellowsh i p would b ri ghter sh ineOr leave her name , and b ee ador

d b y m ine .

Enter NERO ,POLL IO

,SENECA .

Burrhus .

My N ero i s return’

d ,ha i le N ero Ccesar .

N ero.

Hai le great and deare A ugusta , best of Mothers .

To whose sole care and goodnesse Ca sar owesA ll those rich honou rs that he weares to day ,And will acknowledge ever

Agr ifi[>ina .

Brighter sti llF or many yeeres let this blest day returne ,

That does bestow for my deare Lord and husbandThe ne

re-enough lamented Claudi usSo true a solace on my gre i v

d Soule .

This i s that Ce sar now,on whom my hopes

And comforts all rely

This i s that Ce sar .

Who in obedience and true fili all love

To Agr ippina wi ll for ever str ive

Page 151: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

[56]

5

I O

1 5

20

25

30

AGRIPP INA.

This humane wo rld , why are wee not as w ell

Bound to b eleeve the greatest members of i t

On whom the fates o f all the rest depend ,

Should b e their greatest care ?why should the GodsExtend the i r nar row prov i dence ,

and showThei r power i n woods and rurall v illages

,

Y et th inke th’

Imper i all Fami ly of R ome

Not worth the i r care at all for i f they hadWhe re slept thei r j ustice , when great Claud i usWas mu rdred b y hi s servants and h i s wi fe ,And they ador

d , and honour’

d b y the sta te

F or acting that accursed deed what r ightCan all the subj ect wo rld rece ive from thenceWhat good can dwell upon the earth with safety ?Proud Pallas, thou hast got the v ictoryOr

e poo re N arci ssus,and mayest safe triumph

Wi th thy false Empresse for no law can reachThe hei ght you some at now b ut yet take heedThat very crime , the same Imp ietyThat a i ded you in your foule enterp r iseTo vanqu ish mee and justice on my si de ,

May one day pu ll you downe .

Geta .

Alas N arcissus !

Too truly R ufus, thou ,and I foresaw

This fatall sto rme’gainst Claud i us wofull house .

Br i tanni cus i s now the object growneOf all mens pi tty .

N arci ssus .

I n the wrong hee di dUnto hi s hopefull sonne hee needsmust seeH i s own destruction woven . But i f Claudi us,\/Vhen I detected all the i r plots to h im ,

Had beene of nature q u ick and resoluteHee had p revented all

,and scap

d h i s murder .

T i s ce rta ine hee was po i son’

d

Page 152: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

AGR I PPI NA. [57]

R ome i t selfe

I feare will rue that sad adoption,

And in the wrongs of young Br i tanni cus45 Wi ll beare too deepe a share . whi le the firce rule

Of Agr ippina lasts .

N arci ssus .

What better hopeDoes N ero p rom ise us

50 Those that are h eere ,

And inwa rd with h i s natu re , de e suspectI n him all seedes of v ice and tyranny ,

Though smoother’

d for a time,at least , not hurtfull

Whi le he refra ines from med l ing with the state

55 That hi s ni ght rambling revels,drinking feasts ,

And c ruell sports that he ’

s deli ghted in ,

Are v ices of hi s natu re,not hi s youth .

Geta

Ti s true , N arci ssus,I of late have heard

60 M any beginne to feare the prophecyof A enob ar bus hi s detested s i re X iphi lin.

That nothing good could b e begot twixt himAnd Agr ippina . Too too true alas

Such prophec ies of some of our late Pr inces65 Have prov

d to Rome, as that A ugustus madeOf the slow -j aw ’d Ti ber i us

,and Ti ber ius

Of hi s successour Ca i us,whom hee nam ’

d

A Phaeton to the unhappy world .

N arci ssu5 .

70 All that I hope for i s a wretched l ife ,I f that b ee not too much for mee to hope .

Into Campania will I go ,b ut there

I f death pursue mee , Ca sars armes are long ,And I am arm

’d for any acc i dent .75 Let none , b ut with a spi rit prepa r

d to dye ,

Dare to adventure on prosper ity .

X iphi lin

Page 153: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

[58] AGRIPP INA .

Geta .

Rufus and I are both resolv’

d to leave

The c ity too ,wee are not safe within i t .

80 But farre perchance , removed from her si ghtWee may escape fell Agr ippinas spight

Enter to them CR I SP I NUS .

Cr i spinus .

Ah Luci us Geta , I am now enforc’

d

To that retirement,which wee lately talk

'd of .Because my danger mov

’d mee not before ,Fresh cause i s giv

n mee . N ow I would not b reathThe a ire of R ome for all the wealth within i t .

Geta .

90 What cause i s that Cr i spinus ? speake

1 00

1 05

1 1 0

Cr i spinus .

Polyficea ,

That was my wi fe i s carr ied from my house ,And d ivoc

d from mee b y command from Ccesar ,

N arci ssus

The Pr ince begins hi s reigne most hopefully .

Cr i spinus.

D o you not wonder how I beare i t thus ?Geta .

I must confesse the losse i s wondrous great .

Cr i spinus.

True , had shee been my chast and fa i thfull wi fe ,The losse had been beyond all aestimation .

N or could a manly spi r i t have borne the wrong .

But shee was none of m ine , her heart, my Lucius.

As I have since di scover ’

d , long agoWas given to wanton Otho, and with himT i s thought she stole her close adulterous houres .

For on that Otho,N erohas b estow

d her . X iphi l in ex

Want ing her heart,that gawdy peice of Earth D ione

That men call beauty ,I shou ld soone have scorn

’d ,

Though Ca sar ’

s warrant had not come at all .

Page 155: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

[60] AGRIPP INA.

Thy constant minde at all b ut Caesar ’

s powerI s of extent as large as mans desi re .

Twas that , that made thee m ine and nought b ut thatThat gave ,

can take my happinesse away .

Thou hast a face , Po_bj>a a‚ that would cleareA rav isher from gu i lt, that would excuseThe treason of a fre ind , and make my wrongN 0 staine to Caesar ’

s honour , though the Gods,Or Cato were h i s judges .

Ca sar would notHee loves thee we! besi des a noble m indeWould scorne to taste the fru i tes of forced

Otho.

A long b esei dging i s as forc ibleAs an assault , and wins the fort as sureThoug not so soone .

N ay spare your arguments .

I can looke through them thou art fearfull , Otho.

That I should long to see the Con rt :alas

I have no such amb ition to b ee knownTo Agr ippiua or Octavia .

Otho.

M istake mee not , sweete love , I am so farre

From j ealousy of thee , that ’

twas my purposeTo make i t my request that thou would ’st goAnd see great Ccesar ’

s Court nor do I thinkeOctavia would b ee jealous

,or that danger

That once befell the fa ire Ca lßhurnia ,

Whom Agr ißßina b ani sh’d ItalyBecause that Claudius Ca sar prais d her beauty ,Should fall on thee .

I t shall not fall on mee ,

I will noe see the Court fy Otho fy

Page 156: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

AGRIPP INA . [6 1 ]

How wretchedly in str iv ing to concea le

Thy jelousy , thou dost betray i t to mee

Why dost thou tell mee so of Ca sar ’

s power,

Octavi aes wrath , Ca lj>huniaes banishment

Through Agr iß;fiinaes envy ti s thy love

Better then all these subtle tr icks wi ll keepeMy thoughts at home

I t shall appeare to theeI do not feare at all ; or i f I did ,Ti s not the fa i l ing of thy constancy .

Enjoy what freedome thou desi r ’

st ,

N ow for a l ittle whi le excuse my absence,

I must for sake thee,t hough unwi ll ingly .

Cmsar , I feare , expected my return

L ong b efore thi s love has b egu i l’

d the time,

And made my stay seeme shorter then i t is .

But I shall think t i ll I returne aga ine

The houres are long , ti ll then farewell Poppcea .

Poppaea .

I finde hi s feares alreadi e , my estate

Was better farre before R ufus Cr ispinusWas grave . and knew not wantonnesse enoughTo make him j ealous as this Otho doesThat too unlaw fu ll love ,

which then I shew ’

d

To Otho,i s the mother of these feares .

I s old Seleucus the magic ian come Enter F ulvi a

F ulvi a

Madam hee wa ites without ,

Go call him hither .Seleucus i s the master of hi s Art .

All h i s praed ict ions hitherto have prov’

d

Most true and certa ine . Why should I desireTo know my future fate and hasten woe

(Should i t prove i ll)before the time of woe ?

Page 157: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

[62]

225

235

AGR IPPINA .

But ti s a longing that I cannot check Enter Seleucus .

Welcom Seleucus, have you found i t out ?

Seleucus .

Madam , your scheme i s drawn , and there I findeThe stars alot another husband to you

Another after Otho ?Seleucus .

Yes , a third .

What shall hee b eeSeleucus.

The greatest Pr ince on ea rth .

Poj>ßwa

Ha,Caesar ?

Seleucus.

Yes i t must b e Ccesar , Madam .

And ti s a true as i f the oracles

Of _?ove and Phcebus had fo retold i t both .

This Ccesar that now lives ?Seleucus .

I can no furtherInstruct you Madam what you heare i s true .

Dr inke this Seleucus fo r my sake . Farewell .Ex i t Seleucus

T0 b ee A ugusta i s the greatest gi ftThe fates can give nor does i t seems to mee

A th ing so much unli kely . Otho’

s fearePerchance was fatall . I f i t were , in vaineH i s care wi ll b ee ,

nor can hee then accuse

Mee , b ut the fates that overru l’

d my love .

AGR IPP INA ,PALLAS .

Agr ippina .

I t i s decreed,S i lanus must not live .

Page 159: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

[64]

295

305

3 1 0

320

AGR I PPI NA .

By our command i t shall b e e warranted .

But tell me Pallas , ere thou goe st , are a ll

The Ge rman souldiers come

Pall : Ma dam t hey are .

You have a royall guard . Ag : Go dearest Pa llas,Dispatch Celer i us into A sia

,

And the Centu r ion to Campania . Ex i t Pa llasN ow A i s her selfe , and all

The powe r and di gnity she holds , her own .

I do not owe i t to a marriage b ed ,

Or poore dependance on a husbands love ,

Whe re every m inion m i ght have r i val’

d mee .

There i s no power , no state at all , b ut whatI s undependent , absolute and free .

Besi des my proper and peculiar guardsTwo l ictors b y the Senate are assign

d

Distinct from Ccesar and the Consuls state

To wate on mee,that all the wo rld at last

Th’

Imper i all power may in a woman know .

I was an Emp resse b ut ne ’re re ign’

d t i ll now .

A banquet.

Enter NERO,BR ITANN ICVS

,OTHO ,

PE

TRON IVS,MONTANVS

,ACTE .

N e. Come s i t my fr iends , they here are freely welcome

That br ing free ]ov i all hearts farre hence b ee all

Sad lookes , sower gestures , and Censor ius thoughts .

They fit not N ero’

s tab le . ki sse mee A cte,

And sm i le upon the feast . A cte: Ca sar ’

s commandI s warrant strong enough .

N ero.

And thou shalt findeN o r i gi d Catoes here .

Petroni us .

True , great Ccesar ,Let such sowre Scaztr i si t at home

,and wr ite

Aga inst the p leasure of th is happy age

Dull satyres , such as water,or the lees

Page 160: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

AGR IPP INA . [65]

330 Of Tuscan wine beget , let them adm ire

335

340

345

350

355

Those old penur ious t imes . when Cur i us fedOn leekes and onions

,when F ab r i ti us

Feasted the frugall Senate with hung b eefeAnd rusty bacon , and in earthen potsD runke smal Etrur i an wine

,let them b ee still

Such as themselves would make themselves , unworthyTo taste the p lenty that R ome now enjoyes .

N ero.

Why di d our famed ancestours so farreExtend the ir conq uer ing armes , and str ive to getThe r iches of the world

,b ut that the i r N ephews

M i ght now enjoy them twere ingratitudeTo the ir r ich labours , should wee scorne to use

What they have got or i f the use of i t

In us b ee r iot , sure ’

twas avar iceI n them ,

that toi l’d so much to purchase i t .

Otho.

Which of those r i gi d Censors,that declaime

Aga inst the v ices of the times , and tax

R ome as luxur ious now would call i t vertueI n a r ich Citi zen, whose store—housesWhere fraught with the best p rov is ions , hi s chests crowH i s cellars full of r ich Campanian wine (ded

Y et hee himselfe to dr inke the coursest lees ,

To feede on ackornes, pu lse , and crabs , to wrongH i s natu re , and defraud h i s Genius ?Ti s sa i d the Fu r ies keep pin’d TantalusFrom tast ing those delic ious fru its hee sees .

Such would the R oman vertue b ee , should sheeAffr i ght her sonnes the m asters of the worldFrom tasting that which they themselves possesse .

Petronius.

T i s true those former ages were most frugall

Wee thank them fo r ’t , the better i s our fare .

365 Let those that l ist , now when they have no need ,

Page 161: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

AGR IPP INA .

Sti ll imitate,and boast the i r hungry vertue ,

Whi lest wee poore sinners are content with pleasants ,

Num id ian hens , and Lyb ian purplew ingsWi lde goates , bores , b ares , thrushes , and musheroms,

Oysters , and mullets, and such v ic ious meates .

N ero.

F i ll mee some wine . Montanus melancholy ,

And s i lent now ?Montanus .

Ca sar,I was b ut li stning

To heare Petronius good moral ity ,Nero.

Otho I know cannot b ee melancholy ,Hee i s a b ri degrome

,and b ut new possest

Of that fa ire treasure he has cou rtedSo long

,well Otho, I must have a si ght

Of fai re Potfiwa ; such I know shee i s .

Oth0°

Shee i s unworthy of great Caesar ’

s si ght .

N ero.

A round, go A ni cetus b r ing the lots

Because that no respect of power shall letThe freedome o f our m i rth , who ever drawes

The longest cut shall b ee our K ing to night,

And b ee obey’d what ere hee shall command .

Iwill resigne my cha ire to him . Com draw .

ni cetas

T i s I that am your K ing .

Montanus .

I shall beleiveThat Fortune has her eyes .

Br i tanni as

I n getting CrownesN ero

,thy fortune i s too good for m ine .

N ero.

I know none envy mee .

Page 163: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

[68]

455

460

465

470

AGRIPP INA .

N ero.

Let i t go round . And now Petroni us

I come to thee , I doo command thee wr iteA satyre presently against those pleasuresThou d idst so lately prayse , aga inst th’

attire ,And costly d iet of this notorious age .

This i s thy Taske .

Petroni us .

I must obey the K ingAnd now

s the fittest time for such a satyre .

I never finde my vertu e of that strengthAs to contemne good V i ctualls , b ut uponA Well fill’d stomacke .

N ero .

Give h im wine to he i ghten ’

t .

Petroni us .

I’

ve wr it already a Sati r i ck Poem

I n a grave angry way , where I complaineThat Romes ex cesse

,corruption ,

luxury ,

Ru in'

d the p resent governement,and twix t

Cwsar,and Pom[>ey cau s

d a c i v i ll warre .

L isten,and heare my casti gations .

N ow all the wo rld v ictorious Rome had wonne

All lands , all Seas , the mo rne and evening Sunne ,N or was content the Ocean ’

s furrow’

d ore

With armed sh ips i f any farre -hid shore ,Or land there were , whence b u rni sh ’

d gold was broughtI t was the i r foe b y imp ious warre they sought(Fates fitted so)for wealth , old known del ightThey scorne ,

and Vu lgar bare-worme p leasure sl ight .

Pearles in th ’

Ass i r i an lakes the souldiers love .

Bri ght poli sh’

d earth i n hew with purp le strove .

Num i d ia marb le brings the Scythian yei ldsH i s early fleece ,

the Arabs spo i le thei r fields ,But see more ru ine yet , and greater woundsOf i njur

d peace ,the Mau r itanian grownds

Page 164: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

AGRIPPINA. [69]

And L iby'

an Amm on’

s farthest woods , to get475 Wi lde beasts are search

d whose teeth a pr ice must

Upon the i r death ,fierce T igers fetch’

d from farre ,

And stalking stately on the TheaterAre fed w i th humane slaughter to deli ghtThe peoples eyes after the pers ian r ite

480 (Alas I shame to speake i t , and disp layThe m ine - threatning fates)they cut awayM anhood from growth spo i l’d youths , for VenerySoftning their nature ,

to keepe backe therebyI n sp ite of time ,

the ir age . her selfe in k inde485 Abused nature seekes , b ut cannot finde .

They dote on Catam ites , weake bending hammes

U tmerved b odyes , and a thousand names

Of new attires , loose ha ire of men , in whomAll man i s lost 10 slaves from Affr i ck come

,

490 R ich Citron boards , br i ght purple , which to v iewCousening the senses beare a gold l i ke hew .

A wanton tra ine , in wine and surffets drown’dThe far fetch

d tab le do encompasse round .

The wealth that all the spac ious world containes495 By law lesse arm es the rom ing souldier gaines ,

Their gluttony growes wi tty gu ilt-heads caughtAt Sea

,alive are to the i r tables brought .

N ero .

N0 more , my furious Satyri st, thou hast chid500 The times suffic i ently .

Petronius.

I f you b ee pleas’

d

I have obey ’d .

Nero.

Well , I perce ive Petroni usA man may wr ite a Satyre and yet b ee

N o Scanrus, Cur i us, or F ab r i ti us .

Petronius.

A Satyr i st should b ee the contrary ,

D 2

Page 165: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

520

525

AGRIPPINA .

And know those v ices,which hee meanes to

N ero .

Brother Br i tanni cus thy taske i s next ,Stand up and sing a song .

Br i tannicus

Gi ve mee some timeI cannot doo ’

t ex temp0 re ,what subj ect

N ero.

Choose that your sel fe .

Br i t d untons .

Then give me leaveto singM ine owne mi sfortunes , how I came to loose

The R oman scepter .

N ero.

How that will not fitA feast of m i rth .

Br i tanni cus .

No,let them laugh that winne .

Petronius.

A good smart youth .

N ero .

This must not b ee endur’

d .

I must b ee freed from this continuall feareThen b ee ex cus

d, b e merry Gentlemen

,

I wonde r A ni cetus stayes so long .

Enter AN I CE'

I‘

VS wi th POPP/EA .

But see they come,i s this Poppa a , Otho.

Otho.

Ti s shee great Caesar

Wonder of her sexBr i ght paragon of R ome ! all b eautyes yet

That I have seene , have been b ut fo i les to set

A greater lustre on this starre of li ght .Otho.

H i s eys a e fix t ; h i s changing lookes do speakeA depth

Page 167: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

[72] AGRIPP INA .

For frendsh ip ever was held honorab le ,But satisfaction of our own deli ghtsA thing of weakenesse rather then o f honour .

Petroni us .

I see hi s dri ft .

N ero .

Au gustus Ca sar thenAnd I b y power have done the selfe same act .

But i n the cause I have ex ce ll’

d A ugustus,

Fo r hee to sati sfie hi s own hot love

F rom Claudi us N ero tooke fai re L i via .

I from Cr i spinus took a b righter beautyTo shew my selfe no lover . b ut a frend .

D oo not m istake mee Otho,and suppose

I do repent the favou r I have doneI know t i s well b estow ’

d .

Otho.

Twas such a favourThat I confesse , great Ccesar , as no tongueCan b ee enough express ive so ti s hardTo find a heart that’s large enough to paySuffic i ent thankes in thought , b ut p ious men

Have sti ll acknowledg'

d that no thankes of oursCan aeq ualize the bounty of the Gods .

And pr inces are l i ke them , should I thinke lesseI shou ld both wrong the giver , and the gi ft .

N ero.

In valu ing her ar i ght thou shew’

st thy selfe

As wise as just . I wish thee joy of her .

But fa irest Lady , since i t was so late

Before you grac’

d ou r feast, I cannot thinkeThat I have enterta in

d you yet at all .

The scene shall therefore change , another roomeShall b id Poppcea wellcome to the Court .

Page 168: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

640

AGR IPP INA . [73]

V1TELL IVS‚ POLL IO .

Vi tellius .

Y et Ceesar and hi s mothe r well agree .

Poll io.

The Gods continue i t , b ut Vi tell i us,I feare the sequell . Agr ijnfiinaes fierce

And haughty disposition wi ll too muchP rovoke her sonne ’

ti s thought ; and hee forwardTo throw all natu re off .

Vi telli us .

I thinke so too .

And the refore I cou ld w i sh that Agr i[>göinaWould go a gentler way , shee must not bu ildToo much upon her meri ts

,though wee know

Twas shee that put the scepter in h i s hand .

F or v ic ious natu res , whe re they once beginTo take di stast

,and pu rpose no requ i tall ,

The greater debt they owe,the more they hate

Pollio.

Besides shee ’

ll find i t harder far to workeHer ends upon a sonne then twas to rule

A doating husband .

Polli o.

Time wi ll shew i t all,

And we ere long shall know which way to leane

BURRUS,SENECA .

Burrhus .

Wil l Aggr ißjfiina si t to day with Ce sarOn hi s Tr i b unall , to give audienceTo those Armenian Embassadors ?

Seneca .

There i s no doubt shee would b ut I have spoi l’

d

That state I h0pe ; for I have councell’

d N ero.

That i f shee come , hee shall arise and meet her ,

As i f hedi d i t in respec t, and dutyD 4 Defer

Page 169: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

AGR IPP INA.

Deferr ing th ’

audience o f th’Embassador

,

I hope shee will not understand our dr i ft .

Burrhus.

Pray heaven shee do not , for you know her fircenesse .

Seneca .

I t would b ee R omes disgrace , the Senates shameAnd my great crime i f the EmbassadorsThat come to plead the i r contryes cause at Rome ,

Should see a woman perching up with Ca sarInto the chare to give them audience .

And s i t commanding ore the Roman ensi gnes

Twas not the custome of our Ancestors

To see such s ights .

Burrhus.

True Luci us Seneca ,

Our Ancestours had no such kinde of women,

Shee in her heart ’

s a man,and you m istake

I f you esteem her onely Ca sars motherN ot hi s Colleague , and partner in the EmpireOr more then so .

Seneca .

I am not so ingratefull

To hatethe woman, fince I know i t w as

Her favour, that repeal’

d my banishment .

But I d isli ke these things , that forre igne states

I n her unseemly carr iage should behold X iphi l in.

The shame of R ome , and would shee keepe a temperFitting the qual ity of her sex and place ,

I should adm ire the bravery of her m inde .

Enter NERO ,VITELL IVS ,

POLLIO,

NERO,takes his state, after them

the Embassadors.

Embassadors.

Long l ive great N ero Ce sar , the che i fe care

Page 171: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

[76] AGRIPPINA .

Was Agr ippinaes comm ing .

Burrhus .

725 This I fear’

d .

Seneca .

T was carryed i ll of Ca sar at the first .

I see thou b lushest , N ero, and may

st justly ,730 TO call that reverence , which was affront

,

Was a dissemb l ing not b efitting Caesar .

And to affront a mother so deservingWas not the duty that b efitted N ero.

N ero.

735 Can nearest Agrz'

ßßina . thi nke her N ero.

Wi ll ever doo an act that may b ee judg’

d

Affront to her

Agr ippino .

This was thou know’

st i t N ero .

And so does thy adv iser SenecaFrom him i t came , no other SenatorDurst to have councell

d my disgraceSeneca .

Never wi ll Seneca,so much ob le i dg’

d

To Agr iffiinaes royall favour , wishOr councell her disgrace

Oh Seneca .

Philosophy nere taught ingratitude .

I f you had thought the place unfit for mee ,

You m ight have told mee pr i vatly before ,

Not us’

d this tr i cke which how so ere i t holdI n Stoti c i sme

,I

am sure i s nought in state .

Vi tellius.

Shee payes him home .

Pallas.

Her spi r it cannot brookeThe least appearance of an injury .

Page 172: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

AGR I PPI NA. [77]

760 Ca:sar; I ’ll leave thee now ,nor shall my p resence

Bee any hinderance to thy state affai res .

N ero.

I’

ll go a long with you .

Agr il>;öina .

765 For Seneca

I’

ll shortly teach him new Philosophy .

Exeunt.manent BVRRHVS

,SENECA .

Seneca .

Shee ’

s full of anger b ut i t moves not mee ,

S ince what I d id was j ust , and for the honourOf Rome and Ccesar honest actionsWi ll b ee enough p rotect ion to them selves .

Burrhus .

Take the best courses to p revent her fury .

Seneca .

Ah nob le Bur rhus, i t must b ee hereafterOur greatest care to curb e that womans p r i de ,

And what wee can remove her from all rule

And gove rnment of state ,for Agr ippina

I s of too hot and fierce a disposition .

Burrhus.

What should wee doo ? twere pi tty to incenseHer sonne against her .

Seneca .

The Gods forb i d that wee

Should sti rve to make the P rince unnaturall .

But to p revent th is inconvenienceI wi ll perswade young Caesar not w ith purposeTo wrong hi s mothe r , somewhat to ab ateH er dangerous greatenesse , to remove from her

Part of her guard of German souldiers ,And to d isp lace her w icked counsellourThat insolent and Lord ly free

’d man Pa llas .

Burrhus .

Page 173: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

Ü& AGR IPPINA .

Burrhus.

You need not use perswas i ons to your Pupill(The Gods forgi ve i t i f I j udge am isse)To stand aga inst h i s mother , I much feareHee wi ll too qu ickly hate her , for no reason

To state belonging ; b ut because shee growes

Imper ious over him , and strives to curb e

H i s lust and r iots , those ,those Seneca

I feare are seedes of futu re tyranny

And for hi s love (as i f the fates decreedTo make hi s pass ions all preposterous)H i s vertuous wi fe nob le Octavi aThe only instance in this wicked ageOf women great and good , i s loath

'

d b y him .

Seneca .

That most afi l i cts mee could wee finde a cure

For : that disease , all other maladyes

A r i per age wi ll in some part redresse ,

And I wi ll strive to change them b y degrees ,

And get him to forsake h i s loose assoc iates .

But let us fi rst endeavou r to remove

F i erce Agr iM>ina from all rule of state .

Bur rhus .

I’

l joyne with you ,and use my best endeavours .

Exeunt.NERO .

N ero.

Shall I that am an Emperor , b ee check’

d,

Control’

d and b afll ed in my Pallace thus

I wi ll remov e this mothe r farre from mee ,

And give command to Burrhus to prov ideThat house that was A ntoni aes for her .

The Pallace shall b ee free to my delights ,I make no doubt b ut that the people know ,

And hate her pr i de,and wi ll the lesse rep ine

At what I do aga inst her , I have told her

Page 175: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

[80] AGR IPPINA .

Agr ip/>ina .

What freed woman

X i bhi l in.

Octavi a .

870 A cte thy N ero’

s concub ine my m i stri sThat dares within the palace to contest

N ay to rev i le Octavi a .

Agr ippiua .

She dares not ,875 N or shall she doo t I ’

l l slit the strumpets nose ,I f she dare speake gainst thee .

Octavia .

You cannot mothe r ,N ero del i ghts in none b ut her , h i s soule

I n Acte lives on her he does bestowThat love , that ’

s due to mee But mee hee loaths;

Oh di small love , Oh fatall marr iage !Agr ippina .

Take comfo rt sweete Octavia , I’

ll redresseThy wrongs , or venture m ine owne fall wi th thee .

Enter N ero.

N ero.

You have complai n’

d I see,Octav ia .

I s there a chi d ing towardAgr if>j>iua .

Has thy gu i lt ,And th

unkinde wrongs thou ha st already doneUnthankefull N ero

,to thy vertuons wi fe

X iphi lin.

895 A rm'd thee with such an impudence , that now

Thou canst prevent her j ust accusing thusN ero .

How’

s this ?Agr i_bj>ina .

Mee thinkes although thou hadd ’

st no sparkeOf goodnesse le ft thee , yet in Po llicy

Thou

Page 176: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

AGR IPPINA . [SI ]

Thou should ’st not dare ma inta in a base borne strumpetAgainst thy lawfull wi fe great Claudi us daughter .

N ero.

905 Mee thinkes in pol icy you m i ght remembe rYou speake to Ca sar , not a childe .

Ti s true ,

Thou hast forgot the duty of a childe .

N ero .

I will b ee better known; i f I b ee CrostI n my del ights, I wi ll b ee bold to crosse

You in your pleasu res tooAgr ij>,b ina .

91 5 Oh heavens , what pleasuresWhat joyes or studies have I ever hadBut to preferre thee N ero ? are my cares

And all my labou rs thus requ ited now ?Let not too va ine and foolish confidence

920 Of what thou art,m ake thee p resume to wrong

Thy mother and thy wi fe or thou shalt knowThe Empi res lawfull b ei re i s yet al ive .

The wrong’

d Br i tanni cus i s growing upTo take hi s r ight , and to revenge the wrongs

925 Which hee and all hi s fami ly suste i ne X iphi l in.

I’

ll go my selfe to the Pra tor i an Camp e ,And p lead hi s cause before the Souldiers .

There let one-handed Burrhus, and that baseUnthankefu ll exi le Seneca , appeare

930 Aga inst the daughter of Germani cus.

N ero .

Yes p lead the cause of young Br i tanni cusAnd when y ’ have done , prov i de an advocateTo plead your own .

ExeuntN ero.

Agr it {>ina .

Gone so abruptly from us

Sl ights

Page 177: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

[821 AGR IPP INA .

S lights hee m ine anger so ?Octavi a .

Madam I feareYou tooke too harsh a way ;h i s lookes were wi ldeAnd full o f rage my sad m isgiving souleTel

s mee some m i sche i fe'

s working in hi s thoughts .

Agr if [>ino .

Feare not,Octav ia

,wee]! taket he best

And su rest cou rses to prevent the i llThat may ensue and i f mature adv iceAnd councell cannot br i dle him

,wee

'

ll ufe

Another meanes to ourbe hi s insolenceI have already b y my bounty madeMost o f the Tribunes and Centu rions .

My guards are strong,and shall b ee v igi lant

Over the safety of Br i tanni cus,

As m ine own person,there’

s no open act

Of m i schi efe can b ee on the suddaine wrought .Octavia .

The Gods I hope wi ll guard our innocence .

Exeuut.

NERO solus.

N ero

My feares have been too slow , and twas high time

That Agr ißßinaes thundr ing threats had wak’

d

My sleeping m i scheefcs which shall now moreStudy disgu ises , b ut appeare in holdAnd open acts with Ca sars stampe npon um

,

F e i rclesse of vulgar whisper ing jealousyes .

Upon thy death , Br i tanni cus, a pr iceN o lesse then Romes imper i all wreath i s set .

The deede ,when done , will p r iv iledge i t selfe ,

And make the power of N ero strong enoughTo warrant hi s m i sdeede

,who dare revenge

Or blame th’

offence that frees mee from a r ivall

But I shall leave a worse , and nearer farre

Behinde ,

Page 179: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

[84] AGRIPP INA .

1 010 N o sooner tasted , b ut i t shall destroy .

N er o.

I’ll see the tryall of i t , and rewardThy serv ice well b ut i f Br i tannicusOut l ive this day , th is day shall b ee thy

Exeunt.

A C TUS .V. S C RN

BURRHVS ,VITELL I US ,

ANN I

CETUS ,Souldi ers

Bur rhus .

5 I t i s the wi ll of, Ce sar , souldiersY ou must b ee all d i scharg

d from guarding her .

But you shall have allowance , and thus much

I’

ll p rom ise for your comforts , you shall b eeThe next that are ascr i b

d into the listOf the Prwtor ian campe .

Souldiers .

Thankes nob le Burrhus .

Burrhus .

Go Ani cetus,give command that straight

That house , wh ich was A ntoniaes b ee prepar’

d

For Agr ippina , and her fam i ly .

Ca sar will have the Pa lace to himselfe .

Vi tel l i us .

Does Agr i[>1>ina know'

t

Page 180: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

AGRIPP INA . [85 ]

Burhus .

N ot yet I think '

I s there displeasure then ’

twixt her and Ce sar ?

Burhus.

I know not . you’

11 excuse my hast , my LordI must take leave .

ex i t Eur /zus .

Vi telli us .

I l i ke not these new tu rnes .

I came to v isit her b ut now I’

ll spareMy ha ile this morne . wh ither so fast my Lord

Pol li o.

To v isit Agr ipina .

Vi tell ius .

Stay , I'll tell you .

There i s some di ffrence twixt her and Ce sar .

Her guards are tane away . I p arted nowFrom Burhus

,who d i scharg

d t hem . shee her

Shall b e remov’

d from the Imper i all palace .

Polli o.

I l i ke not that ; I ’ll spare my v isit then .

exeunt

PETRON IVS,MONTANVS .

M ontanus.

Otho wi ll loose hi s wife then .

Petroni us.

Yes , no doubtAnd I bel ieve must leave the City too .

N ero’

s extremely fir’

d , and hee wi ll have herAlone poore Otho must not r ivall Coesar

N or indeed i s i t fitting that the husbandShould make th’

adulterer a cuckold .

Montanus .

Do ’

st thou b eleeve, Petroni us, that this changePleases Poj>,bcea

Petro

Page 181: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

60

AGR IPP INA .

Petroni us

Yes , I warrant her .

Shee th inkes he r beauty neve r cond have done he rA greater serv ice .

Montanus .

But shee seem’

d to love

Otho extremely .

Petronius .

I confesse Montanus

I thi nke her appeti te stood well to OthoF or i t i s a rascall of a w inning carriageAnd cur ious feature b ut shee has enjoyedhim

Sometime already , and that passionWhich you call love ,

does move in a degreeSo low ,

and feeb le ,i t i s soone swallow

d up

I n the deepe to rrent o f ambi tion .

Poßficea'

s proud nor can that b reast of hersH arbour a love so strong

,b ut i t must yeeld

To p ri de her q uali ty praedom inant .

M ont anus .

What can shee b ee b ut N ero’

s concubine ?I see not what h i gh honour lyes in that .

Petronius .

You cannot tell what shee may b ee in time .

M ontanus.

80 Shee cannot b ee A ugusta that high name

Octavia,whi le shee l ives , wi ll keep , hee dares not

Fo rsake that w i fe (how e’

re hee do affect her)To whom hee may b ee sayd to owe the Empi re .

Petroni us .

For m ine own part , I know not how twi ll go .

But I dare sweare Pol>pwa e’

re this time

Has ask’

d and heard what the Chaldaeans say

About her fo rtunes our fine dames of R ome

Must sti l b ee tampering w ith that kinde of cattell .

90 The ir doggs , the i r monkeys, and themselves do nothi ngWithout

Page 183: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

[88]

1 40

AGR IPP INA .

My places losse I we i gh not , b ut for feare

I t prove a step to your dishonou r‚Madam .

Ti s for my sake that thou hast lost i t , Pa llas ,With mee my frends are hated . Oh sad fate

That followes impious actions well pe rchanceAnd happi ly m i ght I have l i v

d i f wrong'

d

Br i tanni cus had re ign’

d Oh would the losseOf th is unwor thy li fe could yet procureThat injur

d Pr ince hi s due .

Pa llas .

Can fortune turneThe cou rse o f things so strangely , that you M adam ,

The P rince hi s mother and h i s ra ise r tooShould wish the o the rs re i gne

Agr ippina .

I t can , i t can .

This i s the power and justice of the Gods,That when wee thinke our selves most safe in i ll

,

Can frustrate all our confidence , and makeThat power

,which seem

d to b ee ou r prop , to b eeOur onely cause of m ine ,

wee are chi ldren,

Vice makes us chi ldren,l i ke to them ,

wee cry

F or Knives to hurt our selves W ith , and the GodsTo punish us oft grant what wee desi re .

A n herse b rought i n OCTAVIA .

following .

F all . What dolefull no ise i s this

Ay mee , I feare .

Octavia .

Oh d i small day Oh wretched fam i lyF ly back br i ght Phcehus to the Basterne shore ,

Or hi de thy head thou hast at R ome beheldA feast mo re black then ere Mycenze saw .

Ah dearest brother, sweet Br i tannicus.

Agr it

Page 184: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

AGRIPP INA

Br i tanni cus .

Octavi a .

Murder’

d Br i tanni cus,

Po i son’

d at N ero’

s table .

Breake my heartThe greatest woe , that could befall , i s come .

Forgi ve mee , gentle Soule , twas I that gaveThat Vi per l ife , and rule to ru in thee .

Thou need’

st not cu rse m ee the impietyOf him that ki ll’d thee

,w i ll revengethy death .

Pa llas

Fa ire h0pe of R ome,sweet fiower untimely cropt

,

What parentasi on shall sad Pallas makeT

appease thy wronged ghost , and ex piateMy foule offences to the K ing and QueeneOf sab le ni ght I ’ll bu ild two grassey altars

And yeerely there , i f any yeeres at all

I have to l ive . with sad libat ionsInvoke the manes of Br i tannicus,

Thou from the groves of fa i re ElysiumF or eve r wa i l

’d for ever honour

d Pr ince ,Dei gne to accept my humb le sacr ifice .

Or i f those r i ghts b ee too too meane for thee ,

Perchance the Genius of affii cted RomeShall weep hereafter ore thy grave , and wai leTh

untimely death of her Br i tanni cus .

Agr il>t ina .

Gentle to thee let earth and water p rove .

Exi t Octavia ,This wofull murder of Br i tanni cus .

funas.

Bodes i ll to mee ,and my presaging soule

I s fill’

d with ghastly feares . Ah Pallas, Pallas,

This i s the entrance into Pari c i de ,

Page 185: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

AGR IPP INA .

And b ut the Prologue to a mothers death .

Pa llas .

Would I could speake to your destresse and feares

A true and reall com fort , such a one

As m i ght not fiatter you r estate ,and make

You weaker then before ,b y taking from you

All study of prevention .

Servant.

Servant.

Caesar . MadamI s come to v isit you .

Agr il>t ina .

Pal las farewell . Enter N ero .

N ero .

What weeping Madam ?what unworthy cause

Dares force a teare from greate A ugustaes eye

Whi le N ero lives i f’

t b ee my brother’

s death ,That caus

d th is sorrow ,I could joyne in teares

Had not that tragedy already rob’

d

M ine eyes of moysture ,

Agr ifißina .

This hy pocr isi eMakes mee lesse trust h i s nature then before .

N ero.

The Gods have rob’

d mee of one comfo rt nowThe fellowship of sweet Br i tanni cus

,

That all my piety may b ee confin’

d

To you , deare mother , you containe alone

With in a Parents sacred name,all sti les

Of kindred now , all bonds of pious love .

Feare not a change in mee .

I do n ot Ccesar .

N ero.

M inarvus feast i s celeb rated now

Page 187: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

[92] AGRIPP INA

Her last leave of mee . why should I againeR emue my passion b y the si ght of her ?But

t is b ut one poore look . and so farewell .

Enter SELEVCUS .

Seleucus .

Ha i le M arcus Otho Emperour of R ome,

Caesar that shall b ee .

Seleucus .

I t i s thy fate ,

Which shall not b ee prevented .

Otho .

Tell mee father285 (F or your pred ictions ever have been true)

Shal l I behold Po,bpwaes face aga i ne ,

When I have left the City ?Seleucus .

N ever more . Exi t SeleucOtho.

N ever a heavy doome yet I in l ieuOf her shall ga ine the Empi re of the world .

?uno wi ll b eale the wounds that Venus gives .

Enter P0PPA«:A .

See , there shee comes her beauty waxes sti ll ,Or els the sad conce it of never more

Seeing that face , makes i t appeare more fai re .

How du ll the edge of Honour growes alreadyHere could I stay , and l i ke the Troj an Pr inceLockt in faire D idoes a rmes forget for eve rTh

I tal ian land , and all my futu re fame .

H im‚love admoni sh

d to depart from thence .

Mee the command of Caesar forces hence ,

And leaves no power in my election .

Farewell Poppaea .

Page 188: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

AGR IPP INA . [93 ]

Oh hard fate in loveI s m ine , whofe joyes were neve r lasting yet .

Speake not so soone that ki ll ing word farewell .Otho.

What ga ine , alas , can one small m inute b ee ?Or i f twere ga ine to mee , to the Poßßa a

Twere losse to keepe thee from thy Ca sars sight .

Hee i s thy servant,whom the world ob eyes .

Ah Otho,lov e can w i tnesse that th is fortune

Was never sought b y mee .

Otho.

Thou wert too greatA treasure for a p rivat man to keep .

N o l ive sti ll happy with thy Ccesar hereAnd grant mee one req uest ; i f of that lo veWh ich once wee vow

d so dea re,there yet rema ines

So small a part as may deserve the name

Of comon frendship,use thy power with Ccesar

My goverment may b e continu’

d long .

R ather let mee intreate the contrary ,

And keepe thee he re at R ome.

Otho.

I t must not b ee .

N ever wh ile N ero l ives , and l ives with thee .

I t must b ee love no more , b ut frendsh ip now

Twixt u s Poßfiwa ,which may sti ll b ee kept

I n absence b y good wishes , and withoutThose nearer comforts which fond love requ ires .

Butwho shall teach mee to forget that sweetDel ic ious lesson wh ich loves schoole d i d teach ,

When thy adm i red beauty was the booke ,

And I a Scholler too too forward then ?Oh would great Ca sars power to eu ro my wound

E 2

Page 189: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

l941 AGR IPP INA .

Could b ut bestow so privative a goodAs losse of memo ry . b ut that , alas ,Were too unjust a eu re ,

and I cou ld wi shR ather to su ffer sti ll then q u i te forgetThat I was once Poppaeaes env i

d love .

I’

ll rather strive to solace my fick soul

With contemplation of past happinesse ,

And b y recounting ore our former joyesDece ive those houres o f sorrow I must passe .

Pot . An d I for com fort of our absent loveWi ll cherr i sh hopes that w ee shall meet agai ne .

Oth . N o , thi nke mee dead , bri ght love , and I’

ll enforceMy imagination to b eleeve that thouTranflated b y some amorous Dei tyHast left the earth to beau ti fy the sky ,

And turne Astronomer in love , to findeThy figure out among those radiant li ghtsWhich }”oves transfo rmed Paramours have made .

Mongst those I ’

ll seeke for faire Poß,b ceaes starre ,And sweare I see i t , rather then b eleeveThou li v ’

st on earth deb arr ’

d from Otho’

s si ght .I must begin to part , I see for thou

I n modesty art loath to ch i de mee hence,

And bid mee q uit the place . Farewell Po]>ßcea .

Such he ight of happinesse mayst thou enjoyAs Ca sar ’

s constant love can bring to thee.

Pop. As . much good fo rtune follow Otho sti llThis power that parts us . all the Gods can tell Ex i t OthoHow well I love thee Otho. b ut those Gods

,

That have orda in’

d another fate for mee

Must b ee obey 'd yet N ero must b ee wroughtWith cunning to my ends

,or e lse my fo rtune

I s low and poore , my t itle nought at a ll .Ti s not the love of Caesar , b ut the honour ,

And that hi gh t itle which attends hi s loveThat i s Poppotaes a ime

,Octavia

D eb arres

Page 191: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

[96]

420

445

AGR IPP INA .

My truest love

Poppaea .

Octavi a i s ali veN o love o f thine can bea re A ugustus state

But onely sheeN ero.

Shee shall b ee soon remov’

d

To make a roome for fa ire Pottcmes honour .

N or wi ll the Senate dare to grumb le at i t .

Though all were si lent else ,fierce Agr ippina X iphi l in.

Would in that act controll thee , and thinke mee

To meane for Ca sars wi fe , though I am sprung(For I may speake a truth that R ome can w i tnesse)From nob le and triumphant Ancestors .

N ero.

There ,love , thou str ik

st upon the truest str ing .

That Agr ippina was my greatest feare ,Though now shee i s not for I

ll tell i t thee ,I f A ni cetus stra tagem have taken ,

Ere this shee wanders on the Stygian shore .

Weary I was o f her imper ious p ride ,

And fear’

d her cruell plots . How that succeedesI s now my greatest ex pectat ion .

N or do I l ive t i ll A ni cetus comeAnd br ing my safety in that womans death

Enter AN I CETVS .

See , A nicetus i s return'

d

N ero .

Speake man

What i s my fate thou carr iest in thy voyce

The l i fe and death of Ca sarA ni cetus

Your commandWas done , great Cwsar , b ut you r mother scap’

d .

N ero.

Page 192: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

455

460

465

470

475

485

AGR IPP INA .

N ero .

Scap’

d how could i t b ee , b ut you were false ,

And all conspi r’

d together to betrayMy l ife in sav ing hers how could shee scape ?

A ni cetus .

Wee chose the ni ght to act i t i n b ut night,

Prov’

d not so b lack as mght the starrs gave l ight ,N o wind at all blew as wee lanched forth X iphi lin

Down in the Galley A lay ,

And at her feet lay A ce r oni a

X i[J /i i li h .

With joy discou rsing of your curtosi e ,

And favou r lately shew’

d her , b ut when IThe watch-word gave, the cover ing of the p laceLoaden with lead sell downe ,

and p rest to deathHer servant Gallus . But when th ’

other partBy fo rtune stronger

,b roke not , nor the vessell

Was loos’

d asunde r , all b ee ing in amazeThe rowers strai tway thought i t best to weigh ,The galley at one si de , and sinke her soThere A ceroni a fioat ing in the wavesFa ining her selfe to b ee the Empresse , cry

d

Helpe , helpe the P r ince hi s mother . But the rowersWi th poles , and oares stra i ght ki ll ’d her as shee swamme ,

But Agr ifj>ina in a si lence caus’

d

By pol icy or feare,swamme to the banke ,

Hav ing rece ived b ut one wound , and thereSuccour

d b y l ittle barkes , through Lucr ine lakeTo her owh e house was carryed at the last .

N ero .

Oh,I am lost and dead I shall b ee strai ght

Surpr i s’

d and ki ll’

d shee’

ll arme her slaves , and sti rreThe sou ldiers up, or to the Senate houseComplaine , and shew the wound shee has rece i v

d

And tell the story there . What shall I doo ?Adv i se mee

,my A ni cetus,

But yet adv ise mee noth ing b ut her death ,

Page 193: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

[98]

490

5 1 0

5 1 5

520

AGR IPP INA .

N o other course i s safe , N ero. must dy

In r i/>jt ina . l ive,call Burrhus to mee

Send forth the souldiers to di spach her strai ght .

I t i s no action for a souldiers handNor wi ll the campe for brave Germanicus,Her father

s sake b ee drawne to butcher herLet A nicetus . finish the explo i tHee has b egunne .

N ero.

I t must b e so go on

With thy rel i gious act , good A nicetus .

Thou art ob le ig’

d to finish i t , or elseWhat thou hast done already , wi ll procureMy ruine rather then secur ityChoose thee what ai de thou wi lt .

Anicetas

I have them ready .

Feare i t not Ccesar , Agr iff inaes dead .

N ero.

Oh comfortable vo ice ! thou art the man

Thou only Ani cetus, that b estow’

st

The Empi re upon N ero. to thy gu i ft

I wi ll acknowlegd i t , and celeb rateThis as my day of coronation .

What plot shall wee invent to hide the deede ,And put th

intent of murder upon her ?To br ing you newes of her escape

,I'

ll findeA way to doo

t, ti s strange none yet come from her .

See Ager inus comes Enter Ager inus .

Agrer inus .

All health to Ca sarA ugusta b y the favour of the GodsHas lately scap

d a strange and wounderfull

Danger at Sea .

A ni . Ccesar when any of her servants come

What

Page 195: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

[100] AGRIPP INA .

Low prostrate faces,and offic i ous tongues ,

That strove in honor ing Agr i[>ßinaes name ?

Vani sh’

d alas , and nought b ut sol itude ,

I ll-boding s i lence , and neglect rema ine

I n this forsaken Palace . But too soone

Ay mee , I feare the approach of v i lany .

What no i se i s that at doo re where are my servants ?

Muester,Seleucus

, Galla ,X euo[>hon .

N o answe r ma de are they departed tooThen vanish all my hopes false world farewellWith all thy fading glo r ies . But alas ,

Whithe r from hence shall Agr if [>ina flyWhat regions are there in the other worldBut my injustice has already fill

d

With w ronged Ghosts there young Si lanus wande rs ,Loli ta Paull ina and great Claud i usMy murdred Lo rd , yet those sad spi r its perchanceAbho rr ing N ero

s base ingratitude,

And glutted wi th revenge ,w i ll cease to hate

At last,and pi tty Agr ijrb inas state .

Enter AN I CETVS,OLOAR ITVS ,

and others

Ay mee,i s Ani cetus . come againe ?

Then I am dead past hope ,mu rder , helpe '

help X iphi lin.

A ni cetus .

You guesse our b usinesse right b ut t i s in va ineTo call for helpe , you r guards are far re enough .

Agr ippi na

Oh hold your hands a whi le heare mee b ut speakeConsi de r with your selves befo re you act

A deed so exec rable as will stickA lasting brand on you r abho rred names .

Th is mu rder w i ll b ee famous through the world .

590 All men w i ll fly you r hated companyL i ke bi rds o f ni ght shall you for ever hideY oure gu i lty heads or , wh ich i s wo rse then that ,N ero himselfe

,who did command the deede ,

Page 196: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

AGR IPP INA . [1 01

(As you pretend)shall gue rdon you with death ,

And q u it himselfe b y punishing of you .

O rather venter N eros frowne,and keepe

Y ou r innocence .

A ni cetus .

Can they b ee innocent ,That disobey the i r P r ince hi s wi ll ?

Agr iß,b ina

But sure

You did m istake the Pr ince . I am hi s mother .

Twas I that gave him b i rth ; nay more ,that put

Into h i s hand the scepter of the world .

Could hee command my death ?A ni cetus

Wee d id not standExam ining the cause .

Agr i ,b göina .

Then str i ke th is wombeTh is tragi call , and eve r cu rsed wombe ,

That to the m ine of manki nde b rought fo rth X iphi lin.

That monster N ero,here

,here take revenge .

He re J ustice b i ds you str i ke . let these sad woundsServe to appea se the hatred of the earth’Ga inst Agr ippina for di re N ero

s bi rth .

shee dyes .

FIN IS .

Page 197: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome
Page 199: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

104

Von derselb en Stelle finden w i r e ine getreuere Ueb ersetzung b e i

Ben JonsonBehold , I come, sentf rom the Stygian sound ,

As di re vapour that had clef t the ground ,To ingender wi th the night, and b last the day

Or l ike a pesti lence that should display

Infection through the (Cati line I„IV p .

M i t Sicherhe it lässt sich nicht entscheiden , ob May diesem seinemZ eitgenossen oder dem Lateiner gefolgt i st Doch hat diesmal Senecad ie grössereWahrscheinl ichke it fü r sich , denn v . 3 3 34 stimmen fastwörtl ich üb ere in m i t Thyestes

senti t introi tus tuos

domus et nef ando tota coutactu horrui t (v . 1 03

v . 37. CAL IGULA’S Ghost, eine getreue N achahmung von Ben

]onson’

s Sy lla’

s Ghost vgl . Z e i tgenosmsche Einflüsse p . 80 . In dem

Personenverze ichn is i st Cal igula’

s Ghost nicht angefü hrt .

v . 45 l ies mamta in’

d

v . 48-55 b eruhen auf Suet . Cal igula 49 intraque quartum mensemper i i t,

ingeni ia f acinora ausus et aliguanto maiara moliens Q uod ne cui dub i umvide

atur , in secretis eins reperti sunt duo l i belli di versa ti tulo, alter i gladius, alter i

pugio index erat ambo nomina et notas continebantmorti destina torum I nventa

et area ingens var iorum venenorumNena, qui bus man a Claud iodemersis inf ectamar ia traduntur , non sine b iscium er tl ia, quos enectos astus inprox ima li tora

v . 57 ff . Fu r diese Aufre izungen Megaeras war die erste Rede derMegeera im Thyestes May

s Vorbild man b eachte besonders folgendeStellen Senecas(v . 23-24) f orgo detestabi l is

umbra etpenates inf iosf ur i is age.

(v . 40 ff .) F ratrem exßauescatf rater‚ et gnatumparens

gnatusquepatrem zumineat u i ro

inf esta

v . 66 l ies destroyv . 80 b efore .

v . 83 P rince ,v . 85 else

v . 92 heads,v . 93ff. D en Gedanken fur diese Zeilen hat Thyestes geliehen , dessen

Geisterszene folgendermassen schliesstEn ipse Ti tan dub i tat, an iubeat sequi

cogatque habenis i re 1x r i turum diem (v . 1 20

Page 200: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

105

v . 94 Titan . Nach der Götterlehre zeugte U ranus m i t der Gaa zwolf

Söhne und mehrere Töchter , e in riesiges Göttergeschlecht m i t demgemeinschaftl ichen N amen Titanen . Zu diesen gehörte Hyperion,

der m i t seiner Schwester Theia den Sonnengott Hel ios zeugte , derdaher eb enfalls e in Titane war . Deshalb nennen d ie lateinischenD ichter den Sonnengott vorzugsweise den Ti tanen oder w ie m i t einemEigennamen Titan , m i t dem auch Phoeb us Apollo b ezeichnet wurde(Pau ly).

I . AUFZUG.

v . 2. May macht h i er w i e spater noch zweimal den Versuch , d ie ein

zelnen Akte auch in Szenen e inzute i len ; doch b egnügte er sich injedem Fal le m i t der Andeutung eines ersten Auftritts d ie we itereEinteilung üb erlässt er e infach dem L eser .v . 1 0 . P raetorian campe . U rsprungl ich war das P raetorium das im

M ittelpunkt des rom i schen Lagers ab gesteckte F eldherrnzelt . D iejen igen Soldaten , denen der D ienst um d i e Person des O b erfeldherrnsow ie d ie Bewachung se inerWohnung ob lag , nannte man prmtor iani

m i h tes , also Leib wachen , d i e b esonders in der Ka iserze it eine bedeatende Rolle spielten We iteres b ei Pauly VI : p . 30 f .

p . 7 l ies am Ende der Seite fü r das Stichwort You

v . 3 1 except im 17. Jahrhundert geb räuchl ich fü r to ob j ectv . 48 l ies indeb ted tov . 49 f . Ub er des Censors Vitell ius E intreten fur d i e Hei rat des

Claudius und der Agrippina im Senat berichtet eingehend Tac . in den

Annalen C . Pompeio Q . Veran io consul i b us pactum inter Claudiumet Agr ippinam matrimonium i am fama , i am amore inl i ci to firma

b atur necdum eeleb rare sol lemnia nuptiarum audeb ant, nullo

ex emp lo deductm in domum patru i fratr i s fil iae q u in et incestam ,

ac , si sperneretur , ne in malum pub l icum erumperet, metueb atur . nee

ante omissa cunctatio , q uam Vitell ius su is arti b us id perpetrandumsumpsi t (Ann . X 1 1 5).

Postq uam haec favorab i l i oratione [in sematu] preem i si t multaq ue

patrum adsentati o seq ueb atur , capto rursus initio , q uando maritandum pr incipem cuncti suaderent, deligi oportere fem inam nob il itatepuerperi i s sanctimonia insignem . nee d in anqmrendum q u in Agr ippina clar i tud ine generis antei ret datum ab ea fecund i tatis experimen

Page 201: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

106

turn et congruere artes honestas . id vero egreg ium , q uod prov isu deumv idua iungeretur principi sua tantum ma trimon ia experto . aud iv i sse a

parenti b us , v i d isse ipsos ab r ipi con iuges ad l i b i ta Caesa rum proenl

id a praesenti modestia . statueretur immo documentum , q uo uxoremimperator a patr i bus acciperet . at enim nova nob is in fratrum fi l ias

coniug ia sed al i i s gentib us sollemn ia , neq ue lege ulla proh ib ita et

sob r inarum d in ignorata tempore addito percreb ru i sse . morem aecom

modar i , prout conducat , et fore hoc q uoq ue in i is q uaa mox usurpentur (Ann . X 1 16).

Haud detuete q u i certatim , si cunctaretur Caesar , v i acturos testificantes erumperent curia . conglob atur prom i sca multi tudo populumq ue Romanum eadem orare clam i tat . nee Claudius u ltra eX pectato

ob v ius apud forum pra b et se gratanti b us , senatumq ue i ngressus

decretum postulat, q uo i ustae inter patruos fratrumq ue fil ias nuptiae

etiam in posterum (Ann . X I I7).v . 50 f . Ub er d i e niedrige Art und We ise , w i e Vitel lius den Sturz

des L . Silanus herb eiführte , äussert sich Tacitus w i e folgt nam ub i

su i matrimoni i certa fuit [Agrippina], struere ma iora nuptiasq ue

D om i ti i , q uem ex Cm. Ahenob arb o genuerat, et Octav i ae Cmsar i s fil iae

mohri q uod sine scelere perpetrar i non poterat, q uia L . Si lanodesponderat Octav iam (Ann . X I I 3).

Ig itur Vitell ius, nom ine censor i s serv iles fallac ias ob tegens ingruentiumq ue dom inatronum prov isor, q uo gratiam Agrippina pararet,

cons i lhs eius impl icar i , ferre crim ina i n S i lanum , cu ius sane decora etprocax soror , J unia Calvina , haud multum ante Vi tel l i i nurus fuerat.

hinc in i tium accusation i s ; fratrumq ue non incestum , sed incustod i

tum amorem ad infam iam trax i t . et praeb eb at Caesar aures , acc ipi endisadversus generum suspic ioni b us car i tate fi lme prompti or . at Silanusinsid iarum nescrus ac forte eo anno praetor, repente per edictumVi tell i iordine senatorio movetur , q uamq uam lecto pr idem senatu lustroq ue

condito . simul adfini tatem Claudius d i fem i t, adactusq ue Si lanuse iurare magi stratum , et rel i q uus preeturae dies in Epr ium Marcellum

conlatus est (Ann . X I I4).v . 5 1 l ies S i lanus

-v . 53 ff . Ub er Poll ios Bemuhungen um Neros Heirat m i t Octaviaberichtet Tac itusP laci tum dehinc non ultra cunctar i , sed designatum consulem Memmi um

Pollionem ingenti bus promi ssis inducunt sententiam ex?romere, qua oraretur

Claud i us desf ondere Octaviam Domi tio, quod a tati utr iusque non absurdum et

maiara patef acturum erat. Pollio haud disfiar i bus verb i s ac nuper Vi tellius

unset despoq Octavia (Ann .

Page 203: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

108

t ra tor ia insignia et centiens quinquagiens sestertium censu i t consul

designatus Barea Soranus. addi tum a Sci[>ioneCorneliagratespub l ice agendas .

(Ann . X l l ss); nur i st hier nich t von q uästor ischen Ehrenzeichen d ied i e Rede .

v . 94 ff . Das Blutreg iment M essal inas und der Fre igelassenen, von

von denen nur Narc issus, nicht ab er Pallas namentl ich angefü hrt i st,ü b erliefert uns D io (LX ‚5)anlässl ich der Verschwörung des Ann i usVinic ianus und Fur ius Cami llus Scr i b on ianus gegen Ka iser Claudius .

May hat aber dem Pallas einen grossen Antei l an den Mordtatenzugesch rieben, um dessen Macht und E infl uss am Hof des Claudiusin ein besonders helles L icht zu rücken .

v . 98 stupid Ca sar . Von den mehrfachen unverb lü mten Angabender H istoriker über Claudius’

Beschränktheit seien wenigstens zwe iangeführt , beide b e i Sueton zu findenac si quem socordia argueret [mater Antoni a], stultiorem a iebat filio suo

(D . Claud . Ebenso bezeichnend sind folgendeWorteAo ne stulti ti am quidem suam reti cui t, simulatamque a se ex industr ia sub

qui busdam orati unculis testatus est ; nee tanzenpersuasi t, cum intra breve

tem;5us i i ber edi tas si t, cui index’

eratw d'

w argumentum autem,

stulti ti am neminemfingen (D . Claud . 38)

v . 1 01 l ies command .

v . 1 06 my rival once . D iese Fe indschaft zw ischen Pallas und N ar

cissus wird in unseren Q uel len n icht unmittelb ar erwähnt . May ab erbedurfte ihrer zur Erhöhung der H eftigkeit des Kampfes zwischenClaudius und Agrippina .

v . 1 1 1 . Das Metrum verlangt eine Erganzung dieses Verses wahrscheinl ich haben w i r fü r worth zu lesen worthy wodurch w i rden glatten Vers erhalten

And he notworthy my regard orf eare.

v . 1 1 2 l ies strength .

v . 1 17. Narc issus’ Beitrag zum Sturz Messal inas hat Tac itus (Ann .

XI„ ausführl ich beschrieben nach ihm le itete der Kämmerer denSturz des unwürdigen Weibes nicht nur allein vor den anderenFre igelassenen e in , d i e aus Furcht und Feighei t vor der befreiendenTat zurückschreckten, sondern war selb st b eim Tode Messal inas

zugegen, nachdem er zuvor d ie M itschuldigen alle dem Henker üb erantwortet hatte .

v . 1 1 2 l ies : in,

v . 1 24 l ies adulterer !v . 1 62 streiche das zweite with

Page 204: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

t09

v . 1 62 ff . So uneigennü tzig und selbstlos war Narcissus nicht, wi eihn May h inzustel len such t . I hm lag weniger an Caesars Sicherheitals v ielmehr an der eignen , nachdem Messal ina den ehebrecherischenBund m i t Sil ius e ingegangen war , was aus Tac . mehrfach deutl ichhervorgeht denn er sagt einmal

I gi tur domus pr incipis inhorruerat, max imeque quos penes potenti a et, si res

verterentur (Ann . X l es). Und an einer anderen Stelle kommtN arc i ssus Furcht um se ine e igne Person noch deutl icher zum Aus

druck : Treßidabatur nihi lo minus a Cesare : quippe Gehe pre tor i i Maf ecto

haud satisfldebant, ad honesta seu {nova iuxta levi . ergoN arcissus, adsumt tis

qui bus i dem (Ann . X 1 33).

v . 1 66 l ies hold act,

v . 1 83 l ies of that ?

v . 1 87 l ies I ’ dev . 1 92. D iesem etwas holprigen Blankvers ungelenk durch eine

ü b erzähl ige Senkung im v ierten Fuss konnen wi r mühelos zu

glattem F luss verhelfen,indem w i r fü r uttermost utmost setzen . Wi r

erhalten dannTojoynewi thyou, and usemy utmost

N otig i st j edoch diese Anderung n i cht ; d i e Tragodi e zeigt noche i nen zweiten Fall der Verschleifung der Silb e -er vor Konsonanz,vgl . Anmerkung zu V99 .

v . 1 98 l ies married ?v . 201 l ies enough for h im

v . 209 streiche das zwe ite the .

v . 21 1 . Seneca wurde im Jahre 4 1 n . Chr . von Claudius auf Messa

l inas Betreib en wegen seines vertrau l ichen Verhältnisses zu Jul iaAgrippina nach Corsica verb annt und musste der Stadt Rom acht

Jahre lang fern b leib en .

v . 21 6 l ies hee takesv . 21 9 l ies Octavi a

v . 220 . D ie Wendung N ob le Sy lanus lasst dahingestellt, ob

Si lanus eines natürl ichen , eines freiwilligen oder eines gewaltsamen

Todes starb . Ersterer i st ohne Frage ganz ausgeschlossen . Üb er dasEnde dieses Bräutigams der Octavia gehen unsere Gewährsmännerause inander . Tac itus lässt den jungen Mann durch Selb stmord endenD ie nupti arum Si lanus mortem si b i consci vi t, sive eo usquesj>em vi ta produxerat,

seu delecto d i e augendam ad (Ann X I I g) Sueton ab er äussertsich anders E gener i s N eronem adob tavi t, Pomjßei um atque Si lanum non

recusavi t modo, sed et interemi t (D . Claud . und auch von D io hören

Page 205: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

I IO

w i r, dass derWeiberknecht Claudius seinen Schwiegersohn ermordenl iess 6

't t oötw t at

'

i < yuva 15iv 6 Kl a68zoq éöeboülton o &30‘t'

dueor s'

pouc t ab ;

Yapßpoüc 83 aöräc &fl oi f ei va t (LX , Indessen lasst unsere Stelle, im

Zusammenhang m i t dem Üb rigen b etrachtet , d ie Annahme zu ,dass

der D ichter an den Selb stmord des S i lanus ni cht geglaub t hat .v . 226 . I n this short time umfasst einen Ze itraum von ungefähr zweiJahren ; Loll ia Paulina fiel der Eifersucht Agrippinas im Jahre 49zum Opfer d ie Tragödie ab er versetzt uns in ihrem Anfang ins J ahr5 1 , vgl . p . 75 .

v . 23 1 five mi llions of Sesterces. Sesterz i st ursprü nglich eine rom ische

S i lb ermunze im Wert von 2 As, etwa 1 7Pfennigen nach unseremOelde . In der Ka iserzeit wurde aber d i e Münze aus fe inerem Kupfergeprägt und erh ielt einenWert von 4 As , was etwa 22 P fennigen ent

spricht (Pauly). D ie in Frage kommmende Summe erreichte also

ungefähr d i e Hohe von M il l ionen Mark .

v . 232 estate, soviel w ie means ; May übersetzte so wortl i ch aus dem

lat ex ofi bus immensi s.

v . 233 l ies fell

v . 234 Tr i bune tr i bunus bedeutete zuerst den Tr1b usvorsteher b aldwurde die Bezeichnung auf höhere Beamte üb ertragen , in der

Ka iserze it aber auf verschiedenartige Vorsteher . In unserem Falle i stan einen tr i bunas mi li tar i s zu denken , den Befehlshaber einer Leg ion ,

der in der Ka iserzeit regelmässig von dem Ka iser ernannt wurde ;me istens g ingen diese Leute aus dem R i tterstande hervor , wurdenzuweilen ab er auch ganz wi l lku rl i ch ohne Rücksicht auf Geb urt ausgewählt (Pauly).

v . 246 . Es fehlt h inter dieser Zei le der szenische Vermerk Ex i t.Ob wol Narc issus fest zu Caesar hält, w i ll er m i t Britannicus zunächstnoch n i chts zu tun hab en , aus b ekannten Grü nden . Zudem s ind seineletzenWorte so gehalten ,

dass wi r seinen Ab gang annehmen müssenwenn anders wi r uns nicht vorstellen wollen , dass er b e i der fol

genden Szene als sti ller Beob achter im H intergrund steht und b e i

dem Auftreten des Pallas erst recht in Verlegenheit gerät .

v . 250 l ies Br i tanni cus

v . 256 . Dass sich Britannicus fur Claudius’

ä ltesten Sohn halt, i stnicht ganz richtig ; aus des Kaisers Ehe m i t Plautia U rgulan i lla

stammte b ereits ein Sohn Drusus, der allerdmgs noch als Knab e zu

Pompej i an e iner Birne erstickte .

v . 257 lies b eire .

v . 259 l ies sonne ,

Page 207: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

I I 2

und Pollux , wu rd igten den Ahnherrn des Geschlechts der Dom i tierder Mitteilung des Sieges der Römer üb er d ie Lati ner am R eg i ller

See (im Jahre 258 (1 . St .) zur Bestätigung hätten sie seinen Bart m i tihren Händen berührt, dessen schwarze Farb e infolgedessen in e in

leuchtend R ot verwandelt worden se i , welche Bartfarb e von da ab

noch v ielen Angehörigen der Fam il ie eigentüml ich gewesen se i vgl .

auch Suet . Nero 1 (Pau ly).

v . 297 l ies my

Nachdem w i r v 21 1 ff . erfahren hab en , dass Seneca d ie Erz i ehungdes jungen N ero ü b ernommen,

muss es b efremden , den P rinzen inder Gesel lschaft des Pallas auftreten zu sehen . Doch dies gesch ieht,um Agrippinas Parte i klar zu b eleuchten Seneca war der Ka iserinnicht so b l indl ings und unbedingt ergeb en w i e Pallas ; ausserdemmuss dieser in Verb indung m i t N ero geb racht werden .

v . 299 l ies iniur i ous

v . 300 . D iesesWort i st ganz im Sinne des Tac itus gehalten , der von

Britannicus sagt neque enim segnem ei f u isse indalemf erunt (Ann . X I I a5).

l ies capable ,v . 329 ff . Das schmeichlerische Lob der Vitell ius erinnert an eine

schone Ode des Horaz, worin dieser d ie Erhab enheit und U nver

gängl i chkei t seiner D ichtkunst b esingtEnegi manumentum are 15erennius

Regali que si tu ” ramidum altius,

Q uad non imber edax , non Aqui la intatens

Rassi t d i ruere aut innumerab i lis

Annarum ser i es etf uga temporum.

Indessen l iegt kein Grund vor zu der Annahme , May se i Horazgefolgt wahrscheinl icher i st eine frei l ich nur geringe Beeinflussungdurch einige Verse Ben Jonsons, worin dessen C icero d i e Fulv ia,

nachdem sie ihm wichtige Aufschlüsse über d ie Verschwörunggemacht, also preist

a ll thi s is,whi le she lives

But dead , her very namewi ll be a statue,

N at wroughtf or time, but raoted in the minds

Of all poster i ty when brass and marb le,

Ay , and the Capi tal i tself i s dust (Cati l ine I I I ,; vol . IV , p .

Besonders d i e zwei letzten Ze ilen scheinen verwandt m i t v .

v . 334 erinnert an e ine P l in i usstel le ,vgl . Anmerkung zu Im ff .

v . 338 7uli us’

Temple . Darü b er lesenwi r b e i Sueton :N amde

f lura etmaiara in dies desh'

nab at inpr imisM artis templum, quantum

Page 208: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

1 1 3

nusquam esset, (D . J ul ius Doch i st e in Ma rstempel dieserArt n i e zustande gekommen sondern Jul ius Caesar legte das ForumJu l i um an m i t e inem Prachttempel der Venus Genetrix , den er der

Göttin in der Schlacht b e i Pharsalus gelob t hatte . May hat v ielleichtan diesen Tempel gedacht, der b e i D i o und Appian erwähnt i st .

Claudius’ Aq umducts . U b er diese verdienstliche Anlage des Ka isersC laudius schreib t Sueton Opera magna f atiusque necessar i a quam multa

/>erf eci t, sed vel pracipua ductum aquarum a Gai a Claudi a aqua

gel idas et aberes f ontes, quarum alter i Ca ruleo, alter i Curti a et Albudigno

namen est, si mulque r i vum Ani ensi s navi lat ideo aßere in arhem perdux i t,

divisi tque inMur imos et ornatissimas (D . Claud .

v . 339 . Agr ijb;fia’

s Baths . D i e Thermen des Agrippa m i t dem Pantheonwaren das b erü hmteWerk e ines d i e Gesundhei tspfiege seines Volkesfördernden Mannes , di e ersten Anlagen d i eser Art, von einer u b erwaltigenden Grossartigke i t (Pauly).

Pamzfiey’

s Theater . D ieses Geb äude stand auf dem Marsfeld es war

Roms erstes steinernes Theater , von prächtigen Portikos und Gartenanlagen umgeb en ,

sodass es b ald ei n b el ieb ter Sammelpunkt desröm ischen Pub l ikums wurde zu allen Zeiten b l ieb es Roms grösstesTheater , wovon heu te noch Reste zu sehen sind (Pauly).v . 34 1 . H i stor ians books shall l ive. M ay

s Verehrung der Gesch ichtetritt in diesen Worten des Vitell i us zu Tage , w i e ja der D ichter i n denspäteren J ahren seines L eb ens seinen N amen hauptsächl ich durchA rb e iten auf diesem Geb iet b ekannt machte .

v . 34 1 ff . D ie Zeit gab dem grosssprecherischen Vitell ius unrechtvon dem ehemal igen G lanz und der erhabenen P racht der alten Roma

hab en w i r heute stattl iche Üb erreste von Agrippinas Commentar ien

w issen w i r kaum m ehr a ls ihre ehemal ige Ex istenz Auch dürfte ihrI nhalt e in wesentl ich anderes Z iel verfolgt hab en a ls

shew

What, and how great the R oman Empi rewas.

Denn nach Tacitus hatte die Ka iserin darin vi tam suam et casus

suorumposter is verherrl icht .

v . 35 1 ff . lenken d ie Aufmerksamkeit auf eine ahnl iche Stelle inBen Jonson

s Sejanus, wo Kaiser Tib erius sich also an d i e Götterwendet We then

M ake here our sui t, al i ke ta gads and men

The

The other , ta vouchsaf e us af ter death,

An honourab lemention,andf a i r prai se,

Page 209: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

1 1 4

T0 accom,b any our actions and our

A tasting , high and ha/>py memory

They [thepr inces] should, wi thout being satisfied pursue

Content af f ame begets contempt of vi rtue (1 2, vol . I I I p .

Derselb e , nach dauerndem Ruhm lechzende Geist spricht aus derku rze ren Äusserung des Ka isers

Pr inces alone are of a d iflerent sort,D i recting thei r ma in actions sti ll (I I I„vol . I I I p .

Eine gedankliche Beeinflussung May’

s durch Ben J onson schemt

fu r d ie fragl iche Stelle jedoch ausgeschlossen .

v . 362 ff . vgl . Anmerkung zu v . 34 1 ff . Z u Gunsten seiner Ka iserinlasst der D ichter d ie Memoi ren Agrippinas auch noch als gelehrtpre isen und eine Frucht ihrer Weisheit nennen

v . 370 . D iese wenig ehrerb ietigen Worte Senecas , d i e diesendurchaus n icht als e in Geschöpf Agrippinas ersche inen lassen , wie

diese doch erwarten mochte und durfte , sind zwei fellos b eiseitegesprochen doch ,

w i e noch öfter , fehlt auch hier der Ve rmerk Aside.

v . 379 l ies my

v . 385 ff . D ieser Tadel des arb eitsamen Staatsmannes entsprichtganz der vergnügungssüchtigen und ausschwe ifenden Natur Agr ippr inas .

v . 389 . Sallust gib t uns i n seiner knappen Art e ine tretfi i che Charakterze ichnung des Luc i us Sulla im Bellum Jugurth inum cap. 95

I g i tur Sulla genti s patr i c i ae nob i l i s fu 1 t, fam 1ha prope i am ex ti ncta ma iorum

i gnav i a , l i ter i s Greeci s e t Latini s i uxta atq ue docti ssume erudi tus, animo

i ngenti , cupi dus vo luptatum, sed glor i ae cupi di or otro luxurioso esse ,

tamon ab negotu s numq uam vo luptas remorata m si q uod de uxore potu i t

honesti us consu li facundus, cal lidus et ami c i ti a faci l i s ad simu landa

negoti a alt1 tudo ingeni i incredrb i li s multarum rerum ac maxume pecuni ae

largrtor . Atq ue i l l i fel i ci ssumo omni um ante c i v i lem v i ctor i am , numq uam

super industri am fortuna fu i t mu lti q ue dub i tav ere , fortior an fe l i c ior essetnam postea q uee fecer i t, incertum hab eo , pudeat mag i s an pigeat di 5 5 e rere .

Auf d i eser Schilderung b eruhen 388 ff . , d i e ab er in einem Punkte ine Ab weichung aufwe isen 3 . das Folgende .

v . 393 . Dass Sulla lateinische Commentar i en geschrieb en , steht

fest ; es i st ab er nicht b ekannt, dass er solche auch in griechischerSprache ab gefasst hat .

v . 395 f . Seneca hat diese etwas spotti sche Bemerkung nur so nebenb e i fa llen lassen es fehlt wieder Aside h inter v . 396 .

Page 211: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

1 16

A d iamond , would have bought Lai l ia Paul ina ,

When she came in li ke star -light, hid wi th jewels,That were the s;ßai ls (vol . I I I . p .

Besonders d i e letzte Zei le b egegnet uns häufig , si e scheintGemeingut der Dramatiker geworden zu sein .

v . 469 ff . I n ihrem Au f b au erinnert diese Rede der Agrippina m i tihrer rhetorischen Frage Was this d ie v . 472 f . var i i rt wirdI/Vas this that an R ichards I I . Rede m i t der dreimal wiederholten Frage Was this (IV„28 1 ff .)[Koeppel].v . 475 ff . L oll ia Pau lina war d i e Gattin des Memm i us Regulus , des

Befehlshab ers des Heeres ;C . Caesar l iess si e aus der Provinz plötzlichzu sich b erufen , a ls er ihre Grossmutter als schönste Frau ihrer Zeiterwähnen hörte . Notgedrungen musste der Gatte der Scheidung zu

stimmen Doch lange erfreute sich Loll ia des neuen , hohen Ehe

glücks nicht , sondern si e wurde b ald von j enem unb erechenb aren\Vü ter i ch verstossen interdi cto cuiusquam in [>erßetuum cai tu (Suet. Cal igula Erst lang nach ihrer von Agrippina veranlassten Ermordunggestattete N ero i hre feierl iche Beerdigung , um den H ass gegen seineinzwischen von ihm ermordete Mutter aufrecht zu halten (Pauly).v . 482. least lest

v . 492 f . Auch dieser E inwurf Senecas w i e der vorangehende ,v . 479 f . , i st aside gesprochenv . 502. ANT IST I U S e ine rätselhafte Gestalt, d ie wi r im Personen

verzeichnis n ichtfinden ,und d ie sich eines unb edingten Sti llschweigensb efie issigt . J edenfal ls i st darunter e in Begleiter Caesars zu verstehenund zwar wahrsche inl ich C . Ant isti usVetus, der unter Ka iser Claudiusim Jahre 50 zum zweiten Male Consul war . May lässt ja den KaiserN ero eb enfa lls in Begle i tung des Consuls Pollio auftreten (IV682v . 509 . Casar . D iesen Namen (ursprü nglich ein Fam il ienname)trug

Octav ian als Adoptivsohn des J ul ius Caesar . Nach ihm aber nanntend i e regierenden Ka iser ihre Söhne oder d ie von ihnen b estimmtenThronfolger Cmsares , auch wenn letztere n icht durch Adoption zum

Geschlechte der Caesaren gehörten . Seit N ero ab er ward Caesar derTitel des regierenden Ka isers (Pauly). D ie Gesch ichtsschreib er einerspäteren Zeit nennen ab er unterschiedslos alle Ka iser Caesares, wes

Wi e e in späterer Ka i ser und Nachfolger Cal igu las durch e inen Fre igelassenen d i e Ga ttin e ines Senators srch v on d i esem , zw angsw e i se natür

l i ch , schr i ftl i ch ab tre ten lasst, ze i gt uns m i t grossem Gesch i ck Ph i l ipMass inger i n se i ner Tragodre The R oman Actor » (In).

Page 212: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

1 1 7

halb man es dem D ichter nicht ü b el '

nehmen darf , wenn er schon den

C laudius fast nur in dieserWe ise anreden lässt die anderen D ichtermachten es gerade so fü r Ben J onson z . B . i st Tib erius stets Caesar .v . 5 1 5 . Dah inter fehlt wieder Aside.

v . 533 . Dazu vgl . V430 , wo sich derselb e Gedanke b e inahe wo rtl ichw i ederfindet .

v . 53 1 ff . Z u Claudius’ lächerl icher Furcht und se i nem we itgehendenM i sstrauen b emerkt Suet . Sed nihi l a que quam timi dus ac difii dens f ui t.

Pr imis imper i i di ebus quamquam,ut diu imus

, i actator civi l i i ati s, neque canvivia

ini re ausus est nisi ut s[>eculatares cum lanceis ci rcumstarent mi li tesque vice

mini straramf ungerentur , neque agram quemquam vi si tavi t ni si eu[>loratopr ius

cub i culo culctti sque et stragulis [>ra tennfitatis et excussis . R eliquo antem tem/mm

salutator i bus scrutatores sem;5er aß]>osui t, et quidem omni bus et acerb issimas.

Sera enim ac vix remi si t, nef eminaWa ter tati quepaer i etßuella cantrectarentur ,

et ne cui us cami ti aut l i brar i a calamar ia aut grafihi ar ia theca

(D . Claudas).

v . 568 f . sind w iederum aside gesprochen .

v . 571 l i es make nov . 580 l ies comm it . (B hat comm itted). Ersterer Form des part.

praet . ‚wob e i d i e Endung -ed synkopi rt und (I dem v orangehendenst1mm losen Verschlusslaut assim rl i rt i st (vgl . üb er d i e Häufigke itsolcher synkopi rter Formen b ei den Dramati kern F ranz , Shakespeare

Grammati k H alle 1 900 g hat May den Vorzug gegeb en ,

'

um

e inen stumpfen Versausgang zu b ekommen in der zweiten Auflagesah man diesen Grund n icht e in und druckte comm itted .

v . 594 l i es warrant straight .

Bei den R omern b ed i ente man sich schon seit den ä ltesten Ze i tender Siegelr inge zum Versiegeln ,

indem der zuvor angefeuchtete R ingin Wachs oder creta (asiatischem Ton)ab gedru ckt wurde . U rkundenund Briefe wurden aufgerollt, m i t einem Faden umwunden und auf

diesen das Siegel gedrückt (Pau ly).v . 602. Caractacus hatte den R omern 1 0 Jahre lang zu schaffen

gemacht denn Tac . sagt von i hm vinctus ac vi ctor i bus tradi tus est, nano

[Jost anna, quam bellum in Br i tannia (Ann . X I I 36).

v . 6 1 0 . D i e Anknupfung m i t‘But

stimmt n icht zu dem Vorhergehenden H ätte er ergeb en , als er noch keine Ehre erlangt

Man erwartet d i e Fortsetzung « so wäre er vergessen wor

Vermutlich i st fü r But’

zu lesen H e’

d He had} [Koeppel].v . 6 1 4 . Syphax the N umidian king . Syphax , der Konig der Masäsy l i er

im westlichen N umidien , ward im zweiten puni schen Krieg von

Page 213: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

1 1 8

Scipio 207 v . Chr . fur R om gewonnen , aber b a ld durch Hasdrub a lauf d ie Seite Carthagos gezogen, indem ihm dieser se ine zuvor m i tMasinissa verlob te Tochter Sosphoni sb e zur Gattin gab . Anfangs

b estand Syphax den Kampf gegen Scipio nicht ohne G luck , wardab er 203 von Scipio , und dann im eignen Lande von Lze l ius und

Masinissa geschlagen und gefangen genommen . Er starb als Gefangener in T i b ur in Latium (Pauly).

v . 6 1 5 . ?ugurtha , e in Enkel des N um id ierkon igs Masinissa , wurdenach langen Kämpfen , in denen er d ie Römer weit mehr m i t seinemGold als durch Eisen b esiegte , i n den nach ihm b enannten Kriege(t u - 1 06) end l ich von C . Marius aufs Haupt geschlagen und durchVerrat seines Schwiegervaters Bocchus , des Königs von Mauretan ien ,

im Jahre 1 06 v . Chr . an d ie Römer ausgel iefert. Marius hielt seinenTriumph erst am Anfang des Jahres 1 04 ab ,

worauf der kampffreud igeFürst e in schmähliches Ende durch Hunger im Tull i anum fand(Pauly).

Perseus . So hiess der ä lteste Sohn Phi lipps, des Konigs von

Mazedonien frühze itig nahm er an den Feldzügen seines Vaters tei l ,der aus einem zweideutigen Freund Roms b ald dessen b itterer Fe indward . 1 79 v . Chr . König geworden , eröffnete er den von se inem Vatervorb ereiteten Kampf gegen die Römer, welcher fü r diese anfangs

ke inen rühml ichen Verlauf nahm , b i s 1 68 Aem i l ius Pau lus den ent

scheidenden Sieg b e i Pydna üb er P erseus davontrug , der gefangen

nach R om geb racht m i t Frau und Kindern im Tr i umph aufgeführtwurde und dort nach mehrj ähriger Haft starb R om sorgte fü r e in

ehrenvol les Begrab ni s .

v . 6 1 9 ff . Ob wol der friedl i che C laudius kein Mann von kriegerischemTa lent war , unternahm er dennoch im J ahre 43 n . Chr . einen Feldzug nach Bri tannien ,

welches in einem ha lb en Jahre ohne v iel Blutvergiessen und ohne grosse Mühe von seinen U nterfeldherren erobertwurde , während der Kaiser selb st nicht länger als 1 6 Tage auf der

Insel veru eilte , nach seiner Rückkehr nach R om ab er *

n ichtsdesto

weniger einen eb enso lächerl ichen a ls glänzenden Triumph ab hielt .

D er Senat gab ihm damals sogar den Beinamen Britannicus , vgl .

D io LX „ „1 0013 3 1 0 i ; y=pousr iaz 1 51 xar srpyaaus'

vrz Bpsrt wnxo'

v r s. 06t 6v

€u sx ai i .soa x 1 i. “tät émv ix raz i i i-:ptüp i t é

'

8wr. s

v . 620 . Scipio Af r icanus . P . Cornel ius Sc ip io Africanus Ma ior zogb ere i ts a ls Jungl ing d i e Aufmerksamkei t se iner M itb ürger durch seineTapferke it auf sich . Im Jahre 21 1 v Chr . üb ertrug man ihm den

Oberb efehl üb er den b esonders schwierigen Krieg in Spanien, den er

Page 215: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

1 20

I I . AUFZUG.

4 ff . U b er diesen Auftritt vgl . Z e i tgenossi sche Einflusse p . 83 .

1 0 l ies sadnesse

1 1 l ies Comparisons28 lies wou ld

v . 32. }”ason, der Fuhrer des Argonautenzuges , sollte fur seinen

Oheim Pe lias in Jolkos das goldene Vl iess aus A i a i n Kolchis holen ,

das sich im Besi tz des Ai etes b e fand . D ieser versprach dem J asondasVl iess , wenn er zwe i feuerschnaub ende , erzhufige S tiere ins Jochzwange , m i t ihnen e in Feld pflügte , d ie Zähne des von ihm getoteten

Drachen , der das goldene Vl iess b ewacht hatte , sate und d ie darausentsprossenen geharnischten Männer erlegte . D as Vl iess wurdeüb rigens nicht, w ie May sagt, von den S tieren, sondern von e inemschlaflosen Drachen b ewacht .v . 33 . H ier denkt der D ichter an d ie 1 2. Tat des H erku les, d ie darin

b estand , dass der H eros d i e goldenen Äpfel der Hesperiden holensollte . He re hatte diese Apfel b e i ihrer Hei rat m i t Zeus den Hes

per iden und einem hundertköpfigen Dra chen zur Bewachung üb ergeb en .

v . 33 ff . Bereits in seinem Erstl ingswerk hatMay d i e scharf b ewachtenÄpfel der Hesperiden in e iner ähnl ichen Verb indung erwähnt . Wi rlesen in der N euausgab e des Hei r

folgende Versicherung des ver

l ieb ten Cler imont

Were there a thousand waking dragons set

To keepthat goldenf rui t, I would attempt

To {>luck and taste i t ;'tis the danger crowns

A brave achi evement (D odsley -Hazl itt vol . X I , p .

v . 36 . Jason i st der bald Thessali an’

v . 37 l ies madeAlcmeaes sonne Herkules .

v . 38 l ies th’

v . 42 ff . weisen einige Ahnl i chke i t m i t der Antwort auf , d ie in Mas

singer's R oman Actor’

(I : ) Dom i t ia , d ie Gattin des Senators Ael i usLam ia , dem fü r Ka iser Dom itian um sie werb enden Fre igelassenenParthenius g ib t

i t in my power, I would be thankf ul

If that, when I was mistress of myself ,

And , i nmy way of youth, pure and untainüd ,

The em;5erar had vouchsaf ed ta seek my f avours,

Page 216: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

1 21

I had wi thjoy given upmy vi rginf ort,At thefirst summans

,to his sof t embraces

But I am now another’

s,not mine own.

You know I have a husband — f or my honour ,I would not be his strumpet rind how law

Can be di spensed wi th to become his wif e,Ta me

s a r iddle.

Massinger’s Tragodi e stammt aus dem Jahre 1 626 , also aus e inerZe i t, d ie unm i ttelb ar vor der Entstehung der ?uli a Agr ippina l iegt .v . 44 lies seeme ,

v . 55 l ies can

v . 57. D er Ganges b edeutete fur d i e Romer d ie ostl i che Grenze derWelt . N ach den Alten entspr ingt er aus einer Q uelle a ls grosser F lussund wi rd durch zahlre iche N eb enflü sse zum grossten Strom derWelt .

Meistens geb en i hm d ie alten Schriftsteller e ine Breite von 80- 1 00 Sta

dien und das n icht einmal an den b reitesten Stellen ,sondern quando

angustissima flu i t. D i e w i rkl iche Breite des Ganges b eträgt nach derAufnahme der D schumna e i ne engl . Me i le und nach der Vereinigungm i t dem Gogra drei solcher , also ungefähr 30 Stadien (Pauly).Tonais war e in b eruhmter Strom im N orden der Erde , den man

später al lgemem a ls d i e Grenze zwischen Asien und Europa annahm .

D ie Äl teren l iessen ihn in einem grossen See entspringen nach den

J üngeren ab er sind se i ne Q uel len entweder im Kaukasus oder aufdem R ipmschen Geb irge zu suchen . Er fällt in zwei Mündungennahe der gle ichnam igen Stadt in d i e Spi tze der Mäoti s . I n ihm hab en

w i r wol den heutigen D on zu sehen (Pauly).

v . 58 . harned Ammons scorch’

d and thi rsty sands . Damit i st L ib yengemeint . Ammon , b ei den Römern Jupiter Ammon , i st e ine hoheaegypti sche Gotthe it, der zahlreiche Tempel i n der ob eraegypti schen

Stadt Theb en geweiht waren , d i e ab er auch einige andere i n derwei teren Umgegend b esass, wi e z . B . auf der Oase Siwa oder in demTempel auf Ph ilae (Pauly).Wi e J upiter zu den Hörnern kam , erzählt uns Ov i d in den Meta

morphosen b e i dem Gesch i ck der P i eridenEt sementi tis su]>eros celasseflgur is

D uxque gregis dient , « f i t f ußt i ter . nude recurvis

N une quoquef ormatus L i bys est cum corni bus (V326

v . 75 l ies sympathyV . 87 l ies pr iv iledgev . 89 . f ai r presages. Dass O tho We issagungen u b er seine L ieb e zu

Poppaea erhalten , hat May zweckmässig erfunden .

Page 217: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

1 22

90 lies meanwhi le92 l ies I n

v

v

v . 1 17 l ies not ?

v . 1 20 . Beachte h ier d ie versch iedene Betonung des Ze i tworts .

v . 1 21 lies two

v . 1 27 lies neckev . 1 43 ff . Aus unseren Q uellen geht nicht hervor , dass ausser dem

von D io erwähnten , i n d ie Tragödie j edoch nicht e ingefuhrten Sosib i us noch andere dem C laudius oder seinem Sohn Britannicus treuergebene D iener und Anhänger auf Agrippinas Betreib en ermordetwurden .VVi r hören nur von der planmässig durchgeführten Trennungdes Vaters von dem Sohne .

v . 1 5 1 l ies strivev . 1 53 ff . D ieses Lob des zum ckgezogenen P rivatleb ens begegnet uns

oft b e i den röm ischen D ichtern , von denen May d iesen Gedankenauch gel iehen hat, wi e w i r weiter unten sehen werden . Vergi lsGeargica, Horazens Lob des Landleb ens , Ovids v ier Zeitalter undSenecas mannigfache Betrachtungen üb er d ie Ruhe und den Friedeneines einfachen Daseins haben den D ichter angeregt, dem Cr i spinus

diesen Wunsch als hervorstechenden Z ug zu verleihen sein heiteres,leicht zufriedenes Gemüt empfindet den Aufenthalt in der pfl i chtrei

chen und lauten Stadt als eine drückende Last, der er sich gern ent

zieht . Doch lässt si ch m i t eine b estimmte Vorlage nicht nachweisen .

v . 1 54 . tr ivaty i st wol zweifellos als e in Druckfehler fü r ,b r ivacy

anzusehen .

v . 1 62 f . Fulv ia macht diesen schnippischen Einwurf aside.

v . 1 63 l ies knowv . 1 65 ff . D ieses Lob des Landleb ens verrat eine Beeinflussungdurch Vergil , was ni cht weiter zu verwundern i st, da May im Jahre1 628, in dem seine f uli a Agr ippina aufgeführt wurde , eine Ü b ersetzungder Georgeca veröffentl ichte . Aus der in Frage kommenden Stelle lassensich e inzelne Verse herausheb en, d ie m i t v . 458 ff. in Buch I I derGeorgica wörtl ich üb ereinstimmen , deren Reihenfolge May freil ichnicht b eib ehalten hat . D ie Stelle lau tet

0f ortunatos nimium, sua si bona nor int,

Agr icolas quibus ipsa, procul discordibus annis

F undi t humof aci le»: vici am iustissima tellus

v . 1 68 l ies plac’

d ,

v . 1 70 l ies fromv . 1 82 l ies happinesse then , Lucius,

Page 219: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

1 24

v . 239 l ies troub le ,

v . 243 l ies d i scharg’

d

v . 247 once more . Wie N arc issus se inerzeit dem C laud ius u b er d iei hm von Messal ina drohende Ge fahr h inweggeholfen hatte , so hofft

er auch dieses Ma l , Agrippinas S turz zu b ewerkstelligen .

v . An diesen Gedanken knüpft Narc issus zu Beginn desIV . Aufzugs an .

v . 265 . Alles was w i r von dem geschichtl ichen Narcissus wissen ,

s ind sein enger Anschluss an Britannicus sowie seine gegen Agr ippina gerichteten D rohungen . Dass er ab er dem Claudius d i e Augengeöffnet und ihn zum Handeln angespornt habe , i st eine notwendigeZutat des D ichters , d i e aus der Rolle des Narc issus ganz von sel b st

erwachst, allerdings durch die Vorgänge während und vor dem SturzMessa l inas nahegelegt i st (vgl . p . 37 sowie Tac . Ann .

v . 269 l ies overthrow .

v . 271 l ies resolv’

d

v . 275 l ies wine ?D iese Zei le erinnert unwi llkurl ich an ganz ähnl iche Worte J . Cze

sars b e i Shakespeare Good f r i ends, go i n and taste same winewi th me

(1 12 D i e Üb ereinstimmung i st zweifellos zufällig .

v . 282. in his gardens . H ier hab en w i r endl ich einmal einen H inwe isauf d i e Örtlichkeit, an der sich ein Au ftritt ab spielt. May lässt sonst

jede Ortsangab e b eiseite al lerdings l iesse sich fu r d ie einzelnenAuftritte der j ewe ilige Ort unschwer erm itteln , da d ie Handlungzumeist im Kaiserpalast sich ab spielt . Dass May denWechsel der Ort

l ichke i t nicht scheut, sehen w i r b esonders deutlich im fünften Aufzug ,

wo man e ine Fahrt von R om nach Ba iae machen muss, um zu

Agrippina zu gelangen , wahrend O tho , Poppma und N ero zu dersel

b en Zeit sich in R om b efinden (vgl . Anmerkung zu s s

v . 285 ff . Gesch i ckt hat May den Narc issus m i t der Drohung desClaudius gegen Agrippina , sein Verhängnis se i es , seiner GattinnenSchande erst zu dulden , dann ab er zu strafen , in Verbindung geb rachtTacitus we iss von einer Beeinflussung des Kaisers von anderer

Seite nichts zu b erichten , so lange es sich um Agrippina handeltnur muss man sich des Eingreifens des Narc issus in d ie Messal inaangelegenhei t bewusst b le iben .

v . 308-320 . D iese Verachtung des ruhigen , e infachen und vor Sorgensicheren Schäferleb ens , woran sich das Lob des Monarchen re iht,der trotz aller Gefahr und Unsicherheit seine ruhmvolle Stellungb ehauptet, kl ingt fast wie e in von May gewo llter Gegensa tz zu der

Page 220: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

1 25

Ausserung eines ungluckl i chen Fü rsten , der dieses Schäferleb en gernfü r seine Krone eingetauscht hätte . Im 3 . Tei l von K ing Henry VI .klagt dieser König auf dem Schlachtfeld in Yorkshi re al lein und ver

lassen üb er se in Gesch ick ;er wünscht sich (1 1 5 20 if .)d i e st1]lzufr iedeneTätigkeit eines H i rten und fasst schl iessl ich seine Gedanken in folgende Worte

Ah, what a l if ewere this how sweet how lovely

Gi ves not the hawthorn-bush a sweeter shade

To shepherds looking on thei r si lly shee_b ,

Than doth a r i ch emb roider’

d canopy

Ta kings thatf ear thei r subjects’

treachery

O , yes, i t doth a thousand-f ald i t doth .

And to conclude,the shepherd

s homely curds,

H i s cold thin dr ink out of his leather battle,H is wanted sleepunder af resh tree

s shade,

A ll which secure and sweetly he enjoys,

I sf ar beyond a pr ince’

s deli cates,

H is viands s;5arkl ing in a golden cup,

H is body cauched in a cur ious bed ,

When care, mistrust, and treason wai ts an him (v . 4 1

May’

s auffäll ige Verb indung zwischen dem Leb en des Schäfers unddem des Monarchen , zu der sein O tho , der selb st noch kein Monarchi st , gar keinen Anlass hatte , se in scharfer Ausfall gegen d ie silly shepheards zu gunsten des d i e P racht und den Ruhm lieb endenM onarchen lassen vermuten , dass May d ie Shakespearestelle im

Gedächtnis hatte und seinen leb ensfrohen O tho ab sichtlich d i e entge

gengesetzte Anschauung vertreten l iess .

v . 3 1 8 l ies ’

cause

321 l ies love ,

324 l ies mee ,

325 l i es hers ,326 l ies haplesse

327 l ies had

3 3 1 l ies wou ld envy335 l ies b arre then

v . 337 f . U b er gewisse Vorzeichen von N eros kü nftiger Alleinherrschaft unterrichtet uns ausführl ich Cassius D i o LX I Z musi c: 8

aber?» t i ]: abr o_oxiaq 1 0285 éyéver o , &m i ve: ya‘

zp 1: 1xr o'

pavov afrcbv örtö Tip:‘

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L’

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'

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Page 221: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

1 26

860 üb er 1 1s 261 06 €uavr söoat o ,61 1 ßawzÄeüesr m l 61 1 r i

,v purcépz

v . 338 . I mper iall wreath. H ierunter i st das D iadem zu verstehen, e ineschma le , in der M i tte b re itere S tirnb inde aus Seide , Wo lle oder Garnzum Schmuck oder zum Schutz des Fürsten . D er Umstand , dassAntonius em solches D iadem dem J u lius Caesar an den L uperca l ien

aufsetzte , b eschleunigte dessen Ermordung . Anfangs enthielten sichd ie Ka iser dieses verhassten Schmucks ; erst D iocletian führte ihn e in ,

und Constantin verzierte ihn noch m i t einer b i s zwe i Re ihen Perlen

und Edelste inen (Pauly).v . 34 1 l ies mee ,

v . 347. D i eses i st May’

s E rfindung unsere Q uellen b erichten ganzanders, vgl . Q uellenuntersuchung p . 65 f .

v . 354 l ies herev . 36 1 l ies ease

365 l ies private men .

366 l ies N ero.

380 l ies sight,v . 38, f . D iese b e iden Verse werden von O tho gesprochen , dessen

N amen darüb er zu stellen vergessen worden i st .

v . 399 f . Otho spricht diese tr i umph i rendenWorte halb laut vor s ichh in es fehlt der Vermerk aside.

v . 400 l ies now .

v . 402. Z u diesem Ausspruch vgl . R omeo and }'ul i et 1 5, 55

F ar I ne'

re saw true beauty ti ll this night.

Ob w i r diese Ü b ereinstimmung a ls e in Spiel des Zufa lls anzusehenhab en

v . 4 1 0 . D iesesWort setzt e in gutes Einvernehmen zwischen N eround Octav ia voraus , was indessen kaum der Fall gewesen seindürfte . Wi r erfahren mehrfach , dass N ero seine j unge Gattin nichtnur vernachlässigte , sondern sogar verab scheute . A llerdings i st derD ichter zu seiner Annahme insofern b erechtigt , a ls b e i ihm Acte d ie

Schuld an N ew s Zerwürfnis m i t Octav ia 1 1 agen muss fü r den

Q uellenforscher i st dieses jedoch eine e itle Vermutung Acte wa r

gew iss nicht d ie Erste , m i t der Nero d i e ehel iche Treue b rach .

v . 423 ff . D ieser b edenkl iche Claudius sche int w irk l i ch ke ine Anlagezum Tyrannen zu hab en ; ihn , als den le idenden Tei l , stellt May

zugleich als den b esseren und edleren h in aus unseren Q uel lenerfahren w i r n ichts , dass C laudius des Volkes wegen Bedenken ge fragen hab e, Schr i tte gegen Agrippinas Tre ib en e inzule i ten .

Page 223: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

1 28

v . 453 . ist m i t fehlendem Auftakt zu skand iren ; das stark betonteHee füllt den ersten Fuss .

v . 468 l ies low ,

v . 48 1 . scene snakes . Ein ähnl iches Schlangengle ichn i s lesen w i r in

vollendeterer Ausfü hrung b e i Ben Jonson , Sejanus I l e

F ar such

Wi ll , when theyfind themselves discover’

d rear

Thei r f orces, like seen snakes, that else would l i e

R oll’

d in thei r ci rcles, (vol . I I I p .

D iese Ü b ereinstimmung ist wahrscheinlich kein Zufal l , da unsereSzene in Saj . I I : , dem P lanen und \/Vi rken des T i b erius und Sej anusgegen Agrippina und i hr Haus , e ine frei lich we it b esser b ehande lteParal lele hat . Schon der Anfang unserer Szene (4 1 6 ff . ) enthält e ineWendung , die sich in ähnlicherWeise b e i Sejanus findet,wenn er sagt

N at, if hewisely turn

Thatpart of f oto he holdeth,first an them.

Auch Tib er i us hat Bedenken wegen des Volkes , we lche er in der

sentenziösen Manier Senecas ausdrücktLong hatepursues such acts.

May hat indessen Senecas Muster von knapper Rede und Gegenrede nicht nachgeahm t, wi e gerade Ben Jonson zu Anfang jenerSzene . Es scheint nach a llem , dass unser D ichter d i esmal nach dem

Vorb i ld seines engl ischen Me isters gearb e itet hat, von dem er ja ü b erhaupt am meisten b eeinflusst i st .

p . 38 Für das Merkwort am Ende der Seite l ies That .

v . 488 l ies instrument ,

v . 489 ff . U b er diese angeb l iche Te i lnahme des N arc issus an dem

b eabsichtigten Sturz Agrippinas vgl . Q uellenuntersuchung p . 38 .

v . 504 ff . D ieses i st das dritte Mal , dass w i r uns von der m der

Trunkenheit gefallenen Ausserung des Claudius erzahlen lassen

müssen .

v . 5 1 8 lies sincev . 5 1 9 f . D iese Zei len b ewe isen , dass Agrippina und Pallas d i e

vorangehende Unterredung auf irgend e ine Weise b e lauscht ha b en .

D ie Prax is des Lauschens üb te Agrippina nach echter F rauenzn thäufig , vgl . p . 38 .

v . 520 l ies Has

v . 529 l ies Untov . 548 l ies fai le ,v . 550 . Für stang hab en w i r zwei fellos zu lesen strong .

Page 224: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

v . 55 1 l ies N ero

v . 554 ff . D er Vorfall , auf den diese Ze i len Bezug nehmen , fand imJahre 5 1 statt, als näml ich dem N ero d i e männliche Toga gewährtund er auf Betreib en des Senats m i t der prokonsularischen Gewaltausserhalb der Hauptstadt im 20 . Leb enq ahre b erei ts ausgestattet undzum princeps iuventuti s ernannt wurde . Tac itus b erichtet darub erlndz

'

ero cz'

rcensz'

nne, quod adqni rendls onlgz

'

sludz'

z'

s edebatnr, Br i tanni cus in

f ra texta , N era tr i umphall oeste traoecti sunt sßeetaret populus leane decore

z

'

nefierator io, z'

llnrn f uerz'

ll leab i tn, ac per inrle f ortnneun utr iusque

(Ann .

v . 562 lies Emperour ,

I I I . AUFZUG.

V . 23 ff . May’

s Petronius sch ieb t dern Seneca d ie damals am Hofe

u b er N erosVerhältnis zu Acte herrschende Ansicht zu , d i e uns Tac itusm itgetei lt hat in den Worten metnebatnr

,ne in stu;5ra f eminarurn z

'

nlns

lrz'

nmMornmßeret, si i llo li bz'

elz'

neMolez'

berelnr (Ann . X I I I m). D er D ichterhat sich dieser Stelle eng angeschlossen .

v . 30 f . Von dieser kle inen Palastrevolution b erichten unsere Q uellenn ichts ; der D i chter musste jedoch von der Erfindung Geb rauchmachen , da er den Fall des N arcissus in enge Verb indung m i t demEnde des C laudius geb racht und ihm einigen Antei l an dem Kampfgegen Agrippina zugewiesen hatte .

v . 35 vgl . Q uellenuntersuchung p . 39 d i e Angab e Suetons ub er dasReg iment der Freigelassenen .

v . 36 l ies trampled onv . 37. I n diesem Vers haben wi r and

zu erganzen , um e inenrichtigen Sinn und glatten Blankvers zu b ekommen

Of nob lemen and Casa/ s credulous weaknesse.

U b er Caesars credulous weaknesse’

erzählt uns D i o folgen Vorfall6 83: 8-

‘r, Noipc o; 081: q "

cap K).acu8c@ (bar e Äs'

ysr cx r, érreu3mr'

; wor t oi

Brötßo i,8i X dCOi / t 0c; 1 05 Kl auövfoo

,

louvr'

ou Kiltwvoc, r oü ä'

pEocvr oc, <coü3v

xoct eßo'ri oorv (i) : 60„5 1:9i 8wpoö

oxrficravr oq , xor‘

r i iper o éxs'

i voq t ob q napsarnxo'ror;

Ö" Ct xori )téyoocw (od 7619 cuvv.

'

sz röv Oo'

pußov aör d'

w), elne'

"CE. ö Noipc oc:

tl»€ ucoiußvoq ö'

r r yeiv t t?)’

Iouvz'rp ywo

'mxouc r, m or eöcou r e aör® xoz

r eina‘

£v

oöxoöv é1t i 5:et ée é't : ém rporrsüaaz (LX 33).

v . 39 lies Pallas ;

Page 225: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

1 30

v . 45 l ies on’

t ;

v . 53 l ies honour ,v . 56 l ies love .

v . 58 . Em passendes , srch auf das Verhaltnis des Buhlen zu dem

rechtmässigen Gatten b eziehendes Sprichwort ist m i r nicht b ekannt.v . 63 l ies Anicetus

v . 66 l ies Ce sar i sv . 67. Pa l las steht hier fü r F allace oder Pa lace .

v . 71 l ies M ontanus

v . 72 l ies old .

v . 89 l ies re igne .

v . 92 l ies Br i tannicus .

v . 1 02 l ies wakesv . 1 1 2 l ies Pallas .

v . 1 1 4 l ies send ;v . 1 23 . D onatioe = donatlvnm

, e in Geldgeschenk an die Soldaten , das

während der Dauer der Republ ik b e i Triumphen , in der Kaiserze itab er b e i fe ierl ichen Anlässen w ie Thronb esteigungen , Geb u rtstagenu . s . w . vertei lt wurde , so z . B . als Nero d ie toga v iril is erh ielt(vgl . Tac . Ann .

v . 1 29 lies death ,

v . 1 32. Pr incely char iot darunter i st d ie Sanfte zu verstehen , in der

T\Tero zu r Curie getragen wurde (vgl . Suet . Nerov . 1 39 l ies mee ,

v . 1 4 1 l ies instrument ;

v . 1 49 ff . Prometheus . H ier hat der D ichter zwei verschiedene Fas

sungen der Sage m i teinander verwechselt . Ursprüngl ich stahl P rome

theus das Feuer in einem hohlen Stab , da es Zeus den Menschen

vorenh i elt . Bald b i ldete sich auch der Mythus, P rometheus habeMenschen erschaffen und ihnen das gestohlene , b eleb ende Feuer emgehaueht (Pauly).

v . 1 56 l ies touch ?

v . 1 58 lies eloq uent .

v . 1 62 ff. The I dalz'

an Q ueene i st Aphrodite . D er shepheards b oy

dem si e ihre Gunst schenkte , i st Anchises , der Herrscher von Dardanus . I hm gab sich d i e Göttin auf dem Berge Ida h in und geb ar ihmden Aeneas (I l ias 1 1 8 19v . 175 l ies Palace .

v . 1 88 l ies Gods !v . 1 96 . F athers conscr ipt, eine N achb i ldung des lat . patres eonsm

'

ßti ,

Page 227: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

1 32

hochsten m i litä rischen O b erb efehl fuhrte . 2)dem z'

mßerz'

um e ines Proconsu ls üb er das ganze Re ich , sodass dem Kaiser d ie Statthalter derkaiserl ichen sow ie der Senatsprov inzen unterstellt waren . 3) der

censori schen Gewalt (ohne den Titel eines Censors 4)aus der tri

b un ic i schen Gewalt , d i e sich eb enfalls üb er das ganze Reich erstreckteund a ls wesentl icher Bestand tei l der ka iserl ichenWurde galt . 5)der

W'ürde des />onl if ex max imus, vermöge deren der Ka iser das Rel igionswesen zu b eaufsichtigen und d ie Besetzung der geistl ichen Stellenanzuordnen hatte (Pauly).v . 245 f . D er das Kommen des Nero ankündigende R uf des Tr i

b unen R oomef or Ce sar steht ausserhalb des Metrums .

v . 247H ee state diese Worte sind zweifel los von der Rede desTrib unen zu trennen und als e ine Bühnenanweisung aufzufassen .

v . 266 . travel l fü r trava il .v . 273 l ies b est

v . 279 l ies revenge .

v . 286 ff . I n der Ka iserzei t war d ie consular i sche Machtgewalt

zieml ich b eeinträchtigt worden . I n der Regel erstreckte sich d ie amt

l iche Tätigke it der Consuln auf das Pra sid ium im Senat, auf Berufung und Entlassung desselb en , auf Jurisdiktion tei ls extra ord inem ,

tei ls in Handlungen freier J urisdiktion b estehend , sowie auf die Ver

pachtung der Staatse inkunfte und endlich auf d i e Besorgung der Spieleim C i rcus und der zu Ehren der Ka iser anzustellenden Festlichkeiten .

Während der Dauer der Repub lik war der Geschäftskreis dieserhöchsten Staatsb eamten wesentl ich weiter b esonders waren si e

auch d ie Vertreter der Repub l ik nach aussen und konnten Vertragem i t fremden Staaten abschliessen (Pauly).v . 289 l ies Shallv . 294 l ies registeredv . 295 . Wahrend der Ka iserze itwurde ein Senatsb eschluss zu Ehren

Caligulas auf si lb ernen Säulen m it goldenen Buchstab en aufgestel lt,

während zuvor diese Art von Inschriften zumeist auf Holz , dann auf

Kupfer oder Stein gesetzt wurde (Pauly).v . 304 lies may

v . 309 . D iese Zei le erinnert an Ovids Ab schluss der Metamorphosen ,

wo er den Ju l ius Caesar zu einem grossen glänzenden Stern werdenlässt .

v . 3 1 1 lies wordv . 324 l ies Seneca ,

v . 343 f . D iese Worte beziehen sich auf den freundschaftlichen Ver

Page 228: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

1 33

kehr , zu dem Otho seinen b e iden Vertrauten helfen wi ll . Dass er es

fertig geb racht, sehen w i r später im 4 . Au fzug . Tac i tus b erichtet e in

gehend üb er Petronius’ Verhältnis zu N ero , der i hn zu der kleinenZahl se iner Freunde zog und als Meister im geschmackvollen Leb ens

genuss ansah , so dass er seh i essl ich nur noch , was ihm P etroniusempfahl , als schön und verlockend gelten l iess . Durch den N eidTigell ins ward Petronius aus N eros Gunst verdrängt und gab sichzu Cumae sehr widerstreb end den Tod , nachdem er zuvor e ineausführl iche Beschre ibung von N eros Ausschweifungen und j ederneuen Erfindung der Unzucht an N ero gesandt hatte (vgl . Tac .

Ann . 1 8

V . 345 hat zwei Takte zuviel ; lassen wi r ab er d ie WiederholungAni cetus weg , so hab en w i r e inen richtigen Vers

I n hi s/ tut/tion. Wel/comeA/nlce/tus.

V . 350 l ies desire i sv . 353 l ies Anicetus.

v . 368 . D ie Anspielung , welche diese Zeile enthalt, i st mehrdeutig .

S ie kann sich auf Augustus’

Entführung der L iv ia oder Cal igulasfreche Aneignung der Loll ia Paulina b eziehen .

V . 371 . vgl . Q uellenuntersuchung p . 1 8 .

V . 375 l ies designesv . 377 l ies Agr ippina

v . 380 l ies nations .

v . 382 ff . Agrippina Wurde tatsächlich in e iner Reihe von Stadtenwie inMy tilene , Ephesus , Acmon ia und H ierapol i s als Göttin verehrt.Viele Stadtmü nzen trugen ihr Bild , Ehrungen , d i e vor i hr noch ke inerKa iserin zutei l geworden waren (Pauly).V . 386 l ies Lacinlan. Juno Lac inia war d ie Hauptgottin UnterItal iens ;als M ittelpunkte ihrer Verehrung s ind d i e Städte Kroton und

Syb aris anzusehen I hr Name w ird von dem Heros L ac inius ab ge

leitet, oder auch von dem Vorgeb irge Lac ini um ,das Thetis der Juno ,

m i t einem Ha ine b epflanzt, zum Geschenk machte (Pauly).

v . 397 l ies ever .V . 401 f . Bereits Tacitus sagt nachdem d i e Zeremonien des

Trauerns durchgespielt (Ann . Noch deutl icher drücktD i o d i e Heuchele i von Mutter und Sohn nach der Vergiftung desClaud ius aus ’

Aypmulvoc 8%x ari ö Ns'

pcov 71 5v03'

iv npocarro:oüvr o öv &newco

'

vu

cav,

r e röv oöpocvöv äwjyocyov öv 1 05 cuprroa iou eow'

rönv

(LX 35).

V . 403 . H ier fehlt im 5 . Fuss d ie Senkung ohne ersichtl ichen Grund .

Page 229: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

1 34

Vielle icht werden w i r b esser m i t Vo llmessung der Part iz ipialendung

ed lesen So true a solace onmy gr ieveel Soule.

v . 407 l ies Ce sarv . 4 1 0 l ies vertuousv . 420 ff . D iese Bestä tigung des Pal las i n seinem Amt i st e ine Zutat

des D ichters .

v . 434 . Gute Ka iser erh ielten nach ihrem Tod durch den Senatgö ttlicheVerehrung dekreti rt (dzvus af tellatus, oa lestes honores decernuntur ,d i e sog . Apotheose), d i e gewohnl ich der N achfolger b eantragte und

und zwar in der prima re latio . Allerdings war das unterwü rfige R om

m i t dieser Vergötterung sehr freigeb ig ; selb st Ka iserinnen erhieltend ie Apotheose , w ie etwa unter C laudius dessen Grossmutter L iv ia ,

d ie dritte Gemahlin des Augustus (Pauly).v . 435 ff. Üb er L ivias Gepränge b eim Tod des Augustus vgl . D io

LVL,6 47, Suet . D . Augustus 1 00 und Tac . Ann . I 7-8 . Doch hat derD ichter nicht etwa diese Stel len zum Vergle ich herangezogen , son

dern von einer andernWendung des Tacitus ohne weiteres Gebrauchgemacht, vgl . Q uel lenuntersuchung p . 34 .

A l le Ehren , d ie man dem Augustus erwies, geschahen wohl aufden Vorschlag des Senats h in, doch Tib erius entschied darüb er,da sich d ie Väter nicht e inigen konnten , und L ivia spielte dab eie ine grosse Rolle . D iese Kaiserin i st üb rigens nicht d ie Grossmu tterder Agrippina (V . sondern ihre U rgrossmutter .

IV. AUFZUG.

1 2 l ies had,

22 l ies now ;

38 lies resolute ,

40 l ies po ison’

d .

45 l ies share , whi le54 l ies state ;

6 1 l ies si re ,

v . 65 f . D ieselb e P ropheze iung finden w i r in Ben Jonsons’

s Sejanus

i n engerem Anschluss an ihre lateinische Vorlage (Suet . Tib erius 21 )Augustus well f oresaw what we should sufi

'

er

Under Ti ber i us, when he did pronounce

The R oman race mostwretched that should l ive

Between so slowjaws, and so long a bruz'

slng (I I I ; vol . I I I , p .

M ay's auffallend kurze Fassung , seine ganz b e i läufige Anspielung

Page 231: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

1 36

1 60 l ies we ll ;

1 6 1 l ies love .

1 68 lies Otho,

1 69 lies Cou 1 t1 70 f . D i e geschichtliche Poppzea dachte ganz anders s ie arb e i

tete auf den Sturz der b eiden Frauen h in .

1 80 lies : pra is’

d

1 84 l ies fy , Otho, fy !1 88 lies Calthurniaes

1 98 lies though

2co ist m i t Taktumstellung im ersten Fuss zu skand i ren .

V . 205 f . Ganz ähnl ich lässt Tamtus se ine P oppaea e in Verlangennach ih 1 er f i ü he1 en Ehe aussprechen , als s i e N ero zur Hei rat drangenwil l quod si nurum Agr ippina non nisifl l io inf estarn f erre posset, redderetur

ipsa Othonis

v . 206 l ies b efore .

v . 207 l ies grave and

v . 208 lies does .

21 1 l ies come ?

v . 21 3 l ies wi thout .

v . 221 lies check .

v . 225 l ies you .

V . 246 . Poppaea scheint dem Astrologen einen vermutl ich goldenenBecher gereicht zu hab en solches oder Ähnl iches geht aus dieserZeile hervor .

v . 249 l ies seem

v . 253 . H inter dieser Zei le fehlt der Vermerk Ex i t.v . 257 f . err innern an Cati line I ;

T was cr ime enough, that they had (vol . IV p .

v . 259 f . Junius Silanus war e i n U renkelsohn des Kaisers Augustus(Tac . Ann . ebenso wie Nero .

v . 26 1 l ies h i s age

V . 270 ff . D as erste der Opfer in der ka iserl ichen Fami l ie , d i e Cal igula se iner Furcht und seiner Hab sucht schlachtete , war Tib erius ,

e in Enke l des gleichnam igen Kaisers , der ihn dem Gaius Caesar a lsM iterb en zugesel lt hatte . Ferner nötigte der W

'üterich seine G rossmutter Automa , sich das Leb en zu nehmen eb enso b rachte er seinenVetter P tole1naaus , den Sohn des Königs Jub a , um , um sich in denBesi tz seiner Reichtümer zu setzen . Vielle icht hat er seine Hand auchb e i dem Ende des Tib erius im Spiel gehab t .

Page 232: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

1 37

V . 284 . Ub er das fernere Geschick dieses Meuchelmörders (Celer ius)l iegt in Tac . noch eine kurze N otiz vor I dem annus [>lures reos habui t,

quorurnP . Celere1n accusanteAsi a , quia absoloerenequi bat Cesar , trar ti , senectadoneornortern ob i ret nam Celer interf ecto, ut nzernoraoi , Si lano troconsule magni tudine sceler i s ceteraflagi ti a (Ann . X I I I33). U b er den zweitenvon May genannten G iftm ischer Ael i us Hel ius)vgl . Ann . X I I I ‚.

v . 290 l ies N arei ssus there .

v . 296 l ies MadamV . 302 l ies not

V . 3 1 0 l ies wa itv . 3 1 7 l ies heartsV . 327Scaur i . M . Aem i l i us Scaurus , geb . 1 63 V . Chr .

, schwang sich ,

aus e iner verarmten patriz ischen Fam ilie stammend , zu den höchstenEhrenstellen und zu grossem Reichtum empor , führte einen gluckhohen Krieg in Gall ien und b l i eb im Jugurthini schen Krieg nichtfrei von Bestechl ichkeit . Sein Sohn Marcus erlangte 56 d i e Praetur ,verwaltete aber Sardinien in e iner so hab gierigen Weise , dass er

wegen Erpressung angeklagt wurde dank der Verteidigung C iceroswurde er zwar freigesprochen , j edoch wegen Am tserschleichung ver

bannt (Pau ly). Was ab er d ie Scaur i er m i t der Sati renschre i b ung zu

tun hab en , konnte i ch nicht ermitteln ;doch ist b ekannt , dassM . Aem i

l ius Scaurus sehr streng auf seine Amtswürde h i elt, was einst derP raetor P . Demus erfahren musste . Viel leicht i st unsere Stelle durchfolgenden Passus aus Juvenals X I . Satire zu erklären , wo w i r

lesen

Q uane tremerent autem F ab ios dururnque Catonern [eines]

Et Soauros et F abr ieios, postremo seoeros

Censor is mores etiam eollega (v . 90

v 330 Tuscan wine. Etrurien war wegen der Herb heit seinerWei ne

b eruchtigt .

v . 33 1 l ies times ,

Curins wi rd von J uvenal eb enfalls in der X I . Satire erwähntCur ins, tarvo quw legerat hortoIpsef ocis breoi bus [muebat (v . 78 f .)

Auch Valerius Max imus spricht von ihm als e inem Manne ,der e ine

genaue N orm röm ischer Einfachheit inneh ielt. Es i st fü r M . Cur i us

b ezeichnend , dass er nach seinen Siegen u b er Pyrrhus b ei Beneventund in den arusimschen Eb enen von der königl ichen Beute nichtsanrührte gle i chwol der Unterschlagung angeklagt schwur er , nichtsanderes genommen zu hab en , als e in hölzernes Geschi rr , das ihm

Page 233: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

zum Opfern diene . Spa te r zog sich der s ieggekrönte Feldherr auf se inGut im Sab inerlande zurü ck , wo er eigenhändig sein Feld beb aute ,

und wo ihn einst, am Herde sitzend und m i t dem Braten von Rüb enb eschäftigt, d ie Gesandten der Samniten antrafen , deren Geschenkeer m i t den Worten zurückwies es se i angenehmer üb er so lche zu

herrschen , d ie Gold hätten , als es selb st zu b esitzen (Pauly).v . 332 ff . F abr i tius. Ob nun gerade Fab ric ius diese kärgl iche Bew i r

tung sich hat zu Schulden kommen lassen , lässt sich nicht erm itteln .

Zwei fe llos hat ab er der D ichter folgenden Passus aus Juvena ls X I .Sati re im Auge gehab t

S i cci terga sui s,rara peridenti a orale

,

Mor is erat quondarn festis servarediebus

Et natali ciurn cognatis tonere lardaw,

Accedente nova , si quam dabat hosti a , came.

Cognatorum ali quis ti tulo_ter consul is atque

Castrorum imfier i is et di ctator is honoreF unctus ad has epulas sol i tomatur i us ihat,

Erectum domi to ref erens a monte (v . 82

U b er Fab r icius selb st i st folgendes zu b emerken er w ird zuerst alsGesandter an di e Tarentiner und andere verbündete Städte genannt285 oder 284 v . Chr . zeichnete er sich im Krieg gegen Pyrrhus aus

und war dessen Lockungen und Bestechungen unzugängl ich . 275

ward er Censor und stiess als solcher den R ufinus aus dem Senat,wei l er durch den Besitz von si lb ernen Geraten im Gewwht von zehnP funden üb ertriebenen Luxus an den Tag gelegt hätte . Vielfachwerden b e i den Alten des Fab ricius E i nfachheit und Enthaltsamkeitgerühmt (Pauly).v . 334 . earthen pots. Irdene Tr inkgefässe scheinen in der Kaiserzeit

ebenso anrüchig gewesen zu sein als selten preist doch Juvenala . a . 0 . diese E infachheit

P lebeios calices etpaucis assi bus emptos

Porr iget incultus (v . 1 45

v . 35 1 f . lies I n iz r i ch C i ti zenwhése store-h lncses wäreF raught wi th the b i st fl ooi sions

,his chests

Ub er Fa lle von Verschleifung von unb etontem i in dreis i lb igenWörtern vgl . Ab bot 467 König p . 26 .

v . 35 1 ff . weisen e inige Ahnl ichke i t m i t folgendem Passus aus Ben

Jonson’

s F ax auf

N ur l ike the merchant, who hathf i l l

a'his vaults

Wi th Romagnia , and r i ch Canad ian wi nes ,

Page 235: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

1 40

b elieb te r als der weisse Marmor und wurde zu Schwellen ,Saulen und

zur'

I‘

äfelung von Z immerwänden b enu tzt (Pauly).v . 470 l ies b ringsScythian. M i t diesem Wort hat May das lat . Seres ub ersetzt, was

nicht ganz zutreffend i st . D ie Serer sind d i e Bewohner von Serica ,einer Landschaft im Osten Asiens , d ie nach P tolemaeus im Westen

gegen Scythia extra Imaum , gegen N orden und Osten an unb ekann

tes Land , im Osten an das Geb iet der Sina und im Süden an Indiengrenzte . S ie umfasste also den östlichen Teil der kleinen Buchare i ,

d i e Kotschote i und e inen Abschnitt des nordwestl ichen China , wäh

rend Pl inius s ie sich noch b is an d i e Küste Asiens ausdehnenlässt . Serica erfreute sich eines herrlichen K l imas sein wichtigstesP rodukt war Se ide , d i e d i e E inwohner zu den prächtigsten und

kostb arsten Stoffen verweb ten , wom it sie einen ausgedehnten und

einträgl ichen Handel trieb en . Ausser diesem Hauptprodukt l iefertedas Land auch e ine grosse Menge Edelste ine aller Art, sow ie Eisenund Felle (Pauly).v . 471 l ies fields ;v . 473 . M aur i taniau grownds fur ultimus Hamni on weist auf di e Lesart

Maur i vgl . den kritischen Apparat (p .

v . 474 l ies Ammon’

s , vgl . Anmerkung zu I l se.

v . 482 l iess growth-spo i l’

d

v . 484 f . D iese Stelle kehrt auch im Chorus nach dem I . Aufzug von

Ben Jonson’

s Cati line w ieder , wo sich dieser D ichter mehrfach derGedanken aus dem Gedicht des Petronius b edient hat .v . 486 Catami tes, Buhlknab en von late inisch Catamites , e ine

verdorbene Form von Ganymedes , des Mundschenken J upiters .

v . 487 lies Unnervedv . 491 . Cousening cozening tauschendv . 496 . M i tgui lt

-headswerden versch iedene F ische b ezeichnet, derenKopf m i t goldhellen F lecken oder L inien gezeichnet i st, w ie etwa

Corypha na h ippuris, Cren i lab rus melops oder tinca (Ox ford D ictionary). D ie römischen Feinschmecker hab en anscheinend an diesenArten etwas Besonderes gefunden , v ielleicht wei l si e seltener unddarum teuerer als schmackhaft waren . May üb ersetzt scarus m i t gui ltheads ; ob das zutreffend i st, lasst sich n icht erm itteln . D er scarus

wurde von den Römern hochgeschätzt b esonders seine E ingeweidegalten fü r e ine Delikatesse .

v . 5 1 6 lies ex tempore ,v . 520 l ies leave to

Page 236: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

v . 527. vgl . May’

s Heer

but let them laugh,

That win the (Dodsley X I p .

V . 53 1 f . D iese Worte , d i e b ere its einen H inweis auf Britannicus’

Ende enthalten , hat N ero sicher aside gesprochen .

V . 536 l ies Othov . 545 ff . richtet O tho w iederum an Petronius .

v . 546 l ies fearesV . 550 f . H ierzu’

vgl . J u liens ungeduldige WorteH ad she aflections and warmyouthf ul b lood ,Shewould be as swift in moti on as a ball

My words would handy her to my sweet love,

And his to (Romeo and }’ali et 1 1 5 , 1 2

V . 553 ff . N eros monolog isi rende Worte können nur halb laut ,

ausserhalb O thos Hörwe ite , gesprochen worden sein , da si e sich

gegen dessen Glück richten .

V . 558 lies sad ?

V . 560 f . Beachtenswert i st diesesVerlangen N eros , das zu verhü llener sich kaum b emüht kurz fertigt er den Freund ab , um sich gleichdarauf an Poppaea zu wenden , d i e von diesem Bank ett an fü r Othoverloren i st . D ies erinnert an d ie von Caligula geüb te Art undWe ise ,edle Römerinnen zu entehren Sueton b erichtet darüb er Suj>er

sororum incesta et notissimum prosti tuta Py rallidi s amarem non temere alla

inlustr iore f ernina abstinui t quas pleruc ue cum mar i ti s ad ceenam oocatas

prwterque pedes suas transeuntes di ligenter ac leute mercanti um more considw

rabat, eti amf aci em mann adlevans, si guß pudore submi t/went;quoti ens deinde

li buisset egressus tr i clinio cum max imeplaci tum seoocasset, 15aulo post recenti bus

adhuc lasciviwnotis reversus vel laudabatpa lam vel oi tuherabat, singula eh ume

raus bona malaoe corpor is atque (C . Cal igulav . 56 1 l ies L adyV . 573 l ies del ight ?v . 590 l ies excell

d

v . 592. Tib er ius Claudius N ero hiess der Gatte der L iv ia Drusilla .

Sueton b erichtet üb er diesen Akt derWi llkür ac statim Liviam D ru

si llam matr imoni o Ti ber i i N crouts et quidem b rugnantem abdux i t, di lex i tque et

probavi t unice acWrseveranter (D . Augustus

l ies L i via ,

v . 594 l i es lover ,v . 596 l ies donev . 6 1 4 f . D iese Zei len le iten u b er zu Poppa as Ab fall von Otho ,

Page 237: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

1 42

wovon uns Tac itus ausfuhrl ich i n den Ann . X I I I 46 b erichtet. Denninfo lge der P rophezeiung des Seleucus kam Poppaea derWerb ungNeros siche1 entgegen doch hat dies der D ichter nur angedeutet .

v . 634 lies hate .

650 l ies N ero,

653 lies Embassadors .

662 l ies audience ,

671 . Not i st zweifellos e i n Druckfehler fü r N o

675 l ies hate since682 ff . Unsere Q uel len sagen nicht v iel u b er diese Gesandtschaft

der Armenier , d i e nur Agrippinas wegen erwähnt w ird . Indessenpassen Senecas Worte

That come toplead thei r contryes cause at Rome

gut zu Tac itus’

Notiz legal is Armeniorum causam gentis apud N eronem

(Ann . X I I I 5). Doch lässt May s ie um Entscheidung desStre ites zwischen den b eiden Fürsten Vologeses und Ti i ' idates b itten ,

worüb er Tacitus ausführlich spr icht (Ann .

V . 692 l ies you ,

708 l ies Agr ippina .

71 2 l ies heare721 l ies found728 l ies Agr ippi na .

735 l ies dearest Agr ippina think her N ero

737 lies her ?

739 lies N ero,

740 l ies Seneca .

742 lies hee .

v . 748 l ies Seneca ,

V . 752 f . D ieser Ausfal l gegen Senecas Stoizismus b eruht zwe i fe llosauf folgender Äusserung Suetons : Sed a phi lowf hi a cum [N eronem]mater

averti t, monens im;fieraturo contrar i am (Nerov . 753 l ies Sto ic i sme , I

m

v . 763 l ies along

v . 765 f . D iese Drohung genü gt dem D ichter , um Seneca an das

Ende seiner Rolle gelangen zu lassen denn nach dieser Szene trittSeneca nicht nur nichtmehr auf , sondern May vermeidet es sorg fält i g ,

seinen Namen wieder zu nennen ,w i e w i r b esonders V.,s; sehen

Werden .

v . 783 f . D iese Worte des Burrhus zeugen von seiner rechtlichenGesinnung , wie s i e besonders schön hervortrat b e i e inem Vorfa l l , den

Page 239: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

IM

I have already by my bounty made

Most of the Tr i bunes and Centur ions mine.

v . 963 . D iese Versze i le ist unvollständig ;w i r hab en no e inzufugen ,

um sinngemäss zu erhaltenMy slee/ping mis/cheef es which] shall now] no

Ü b rigens führt Nero den Vorsatz des offenen Hande lns nicht aus

dass er d i e Maske der Heuchele i nicht fallen lässt, b eweisen v . 986 f . ,

wonach er den Britannicus heiml i ch töten lassen wollte , dam i t Unannehmhchkmten verm ieden wurden .

v . 965 l ies upon um upon’

em

v . 966 l ies Fearelesse

v . 977 l ies all ,

v . 982. Shall teachmeestate soll m ich Staatskunst lehren state wa i e

h ier in dem ungewohnl i chen Sinn von state-craf t zu nehmen . Oderl iegt e in Druckfehler vor ?Es i st b edenkl ich , dass dasWort state schonam Schluss der nächsten Zei le w ieder erscheint . Einen guten Sinnwürde an unserer Stelle d ie Conjectur str i ke geben der gle icheAnlaut st könnte das Auge des Setzers i rregefü hrt hab en . Nero wil lsagen ihr e ignes Be ispiel soll m ich lehren , den Streich zu führen .

V . 988 ff . D iese Zei len lassen sich nicht in das angewandte Metrumeinfügen . S ie sol len N eros hochgradige Erregung , seine \N ut und

Angst üb er den missglückten G i ftmordversuch veranschaul ichen , was

dem D ichter durch diese Unregelmässigkei t gelungen i st . M i t v . 998

heb en Blankverse W i eder an .

v . 993 l ies Wi tch ,

v . 1 002 a gentle

v . 1 01 4 Outl ive

V. AUFZUG.

v . 5 l i es sou ld i ersv . 8 . D i e Hauptq uelle (Tac . Ann . X I I I“)lasst naturlrch Burrhus b e idieser Gelegenhei t ganz aus dem Spiel , eb enso w ie b e i der Räumung

des Palasts der Antonia ihn und den Anicetus .

v . 1 9 l ies know’

t ?

v . 22 wi rd von Vitel l ius gesprochen , dessen N ame j edoch fehl t .V . 26 . I n dieser Szene erscheint Burrhus zum letzten Ma l in der

Tragödie . Sein strenges und rechtl iches Wesen musste b e i N eroAnstoss erregen ; es i st nicht unwahrscheinl ich , dass Nero , der ihm

seine Stelle als praafectus prae tor i i b ereits früher ei nmal hatte nehmen

Page 240: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

1 45

wollen , den lastig Gewordenen durch G ift aus dem Wege räumte ,

64 n . Chr . Sein Tod erregte allgeme ine Trauer ; auch verlor Senecam i t ihm a l l seinen E influss (vgl . Tac . Ann .

v . 28 ff . zeigen deutl ich d i e Hofl ingsnatur des Vitell i us . N icht ohneVerdienste hatte sich dieser Mann b e i Hofe e ine hervorragende Stellung gesichert und verstand es sich das Vertrauen des Kaisers C laudins durch seine Kriecherei zu erhalten . Auch den Weib ern des

Ka isers und seinen Frei ge lassenen ze igte er sich so unterwü rfig ,dass

er s ich unter anderm von Messal ina a ls hochste Gnade ausb at, ut si b i

pedes j>ra*beret excalci andos

,detractumque socculum dex trum i nter toga

1n tuni

casque gestavi t assi due, nonnunquam osculabundus (Suet . Vi t .

‘ Sein Verhältn i s zu den Fre igelassenen kennzeichnet folgender Passus N ar

cissi et Pallanti s imagines aureas i nter Lares colui t (l . D er D ichter hatn icht versäumt, den gle i ssneri schen Hofmann als solchen h inzustellen doch i st er noch m i ld m i t ihm v erfahren .

v . 35 . Ob wol i n dieser Gestalt der Vers in das Gewand des Blankverses zu zwingen ware , lesen w i r vorte i lhafter also

There i s/ some dcfl'

/erence/’

twix t her/ and Cws/ar .

37 l ies them

49 l ies Cesar ,57 l ies could

V . 65 f . Aus b egre i fl 1chen Grunden hat May d i e unvorteilhafteBeschreib ung von Othos Äusserem b ei Sueton (Otho 1 2)ignorh t .

v . 66 l ies enjoyed himv . 70 ff . H ierzu i st Tac i tus

treffl iche Charaktersch ilderung der

Poppma zu vergle ichenhui cmulier i cuncta a li a f uere praater honestum animam . quippe mater eius,

wtatis suwf eminas f ulchr i tudine sub ergressa , glor i am 15ar i ter etf ormam dederat

opes clar i tudini gener is sufllci ebant. sermo comis nec absurdum i ngenium modes

ti ampref erre et lasci vi a ati . rarus inpub li cum egressas, idque velata harteor i s,

ne sati aret as;5ectum,vel quia sic decebat. f ame numquam peperci t mar i tos et

adultos non di sfinguens, neque adf ectu i suo aut alieno obnox ia , nude uti li tas

ostenderetur , i llac l i b id inem (Ann . X I I I 45).v . 9 1 l ies man ;

V . 94 l ies M ontanus .

v . 99 . D i e üb erz‘

ähl ige Senkung im zweiten Versfuss ware zu ver

meiden ,wenn w i r fü r wonderf ull wondrous

e insetzenSowon/draus kind/ly that/ hecan/not vgl . ab er Anmerkung zu n2.

v . 1 1 0 l ies N ero

v . 1 20 l ies day ;

Page 241: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

. 1 23 l ies side ;1 26 l i es destruction .

1 4 1 re igne?

1 44 ff . N i cht demselb en , ab er doch einem ähnl ichen Gedankenb egegnen w ir b e i J uvenal

Si consi l ium vis,

Permi ttes i />sis eye/renden numini bus, quid

Conveniat nob is rebusque si t uti le nostr i s .

N am [»ro i ucundis aptissima qureque dabunt di .

Car iar est i ll is konto, quam si b i . N os animaram

I m]9ulsu et cuca magnaque ca[u'

dine ducti

C'

oni ugium f ctimas [>artumque uxor is at i lli s

N otum, qu i paer i qualesquef utura si t (X 346 ir

Von d ieser S te lle macht e inmal Ben J onson in Cati line I I I ; Geb rauch(vol . IV . p . wo Ca til ina von den Göttern scheinheil ig a lso sagt

They know what’

sfitter f or us than our selves

And'twere impi ety to think against them .

Be i Shakespeare stossen w i r auf den Gedanken des unwissendenF lehens um unser eigen Verderb en am Anfang des I I . Aufzugs von

Antony and CleopatraPomp . If the great gods bejust, they shall assist

The deeds of justest men.

Mene[crates]. Know,wor th Ponqßey ,

That what they do delay ,they not deny .

Pomp . Whi les we are sui tors to thei r thronc, decaysThe thing we suef or .

Mene . We ignorant of ourselves,

Beg of ten our own harms,which thewise towers

Deny usf or our good sof ind weprofit

By losing of our 15rayers.

v . 1 48 lies m ine ;v . 1 59 l ies Phoebus

1 59 ff . Vor dem Blutopfer der Cati linar ischen Versehworenen inBen Jonson

s Cati line finden wi r einen ähnl ichen Vergle ich , I : (vol .IV , p . 202)

Lecca . The day goes back,

Or else my senses

Cur i us . As at Atreus’

f east

Senecas Thyestes scheint einen nachhaltigen Eindruck auf d ie Elisab ethaner gemacht zu hab en ,

denn H inweise darauf und Entleh

nungen daraus sind häufiger als b e i anderen Senecadramen .

Page 243: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

1 48

b esse 1 es Bi ld von dem Ab schied zwischen Mutte r und Sohn gege

b en , das den Umstanden und dem kompl iz i rten Charakter Neroseher cntspn cht prosequi tur abeunlem

,artius oculi s et peciar i ha rens, sive

ex[>lenda simulatione, sen ber i tura: matr i s su[>remus aspectu: quamvis f erum

animam retinebat (Ann .

v . 245 lies Government of Lusi tania

L usitanien war d ie römische P ro v inz auf der ib erischen Ha lb insel ,d ie in der Hauptsache das heutige Portuga l umfasste . O tho wurde imJ ahre 59 dorthm geschickt .

v . 25 1 l ies love—sickev . 257 f . So i n Antony and Cleoj>atra

Your honour calls rour hencev . 263 l ies th

’ infectiousv . 266 f . I n unseren Q uellen i st von P rophezeiungen b e i O thos

Geb urt nichts zu finden ; üb er d i e späteren We issagungen vgl . p . 69 f .

der Q uel lenuntersuchung .

v . 273 l i es look and

v . 29 1 l ies doome !

v . 292. A ls Ga lb a sich 68 gegen N ero emporte , schloss O tho sichan ihn an , b egle itete i hn nach R om und wurde nach seiner Thronb esteigung Konsul . A ls ab er Ga lb a nicht ihn , sondern P iso zum

Thronfo lger ernannte , veranlasste O tho e inen Au fstand der P rae torianer , in dessen Verlauf Galb a und P iso ermordet wurden , und O thosich zum Ka iser ausrufen l iess . I nzwischen hatten d ie Legionen in

Germanien den Au lus Vitell ius zum Ka iser erhob en , und im Kampfegegen ihn b e i Beadr icum geschlagen gab sich O tho am 1 6 . April 69den Tod . I hn , den der D ichter durchgehends m i t einer gewissen Vorlieb e b ehandelt hat, lasst May mi t der Aussicht auf den Thron von

der Bi ldfläche verschwinden .

v . 308 l ies whose

v . 3 1 2 l ies thee

v . 326 . goverment i st e ine im’

1 6 . und 17. J ahrhundert auftretendeForm von government.

v . 34 1 l ies eure

v . 347 l ies sickv . 35 1 l ies And

v . 355 l ies Translatedv . 359 zeigt des D ichters Bekanntschaft m i t O v id . D ieser erzahlt im

2. Buch der Metamorphosen,w ie J upiter sich an der Nonacr ischen

Jägerin Cal listo vergeht ; Juno , ob des Treub ruchs ihres Gemahls

Page 244: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

1 49

erzurnt, verwandelt d ie ihr vorgezogene N eb enb uhlerin in eine Bärin ,

nachdem Call isto e in Knäb le in , den Arcas, geb oren , der herangewachsen am Erymanthos auf der J agd b ere its den todl ichen Speergegen d i e verwandelte M utter zückt, da ab er

Arcui tOmnibotens, par i terque ipsosque nef asque

Sustul i t, et celer i rattos {rer inania venta

I mbosu i t coelo, vi cinaque sidera (v . 505

So machte J upiter d i e M utter Call isto zum grossen Baren , den SohnAreas zum Bärenhüter Bootes). May

s Paramours b eruht wol au fe inem Gedächtnisfehler , w i e er es üb erhaupt m i t seinen mythologischen Anspielungen n icht genau nimmt .

E inem ähnl ichen Gedanken , w i e ihn Othov . 353 ff . ausspricht, verle iht J ul ia weit schoneren Ausdruck

Come, gentle night, came, loving , b lackb row

d night,

Giveme my R omeo and,when he shall die,

Take him und ent him out in l i ttle stars,

And hewi ll make thef ace of heaven sojine

That all thewor ld wi ll be in love wi th night

And pay no worshigfi to the gar ish sun (Romeo and 7uli el 1 1 1 2, 20

V . 368 l ies As sti ll ;v . 369 l i es Al l Otho geht nach den Worten parts us ab .

All b eginnt Poppwas Monolog .

v . 372 l ies ob ey’d

v . 382 i st nahezu e ine wortl iche Wiederholung von 1 1 1 362

N owf ai re Pob [>aa’

s mine and mine alone.

v . 383 l ies remov’

d ,

v . 387 l ies was .

v . 388 l ies coursly

v . 391 lies i fam ily .

v . 392 ff . erinnern an e in ähnl iches wortreiches Lob der Poppaeavon Seiten ihres Gemahls N ero in der gle ichnam igen Tragödie , dasfolgendermassen b eginnt

The N ortherne teeme shall move into a round ,

N ew constellations rise to honour (p .

v . 396 l ies amazev . 398 Peleus si lver

—f ooted wif e. P eleus vermählte sich m i t der Mach

tigsten der N ere iden , der Thetis, und zeugte m i t ihr den Ach illes .

S i lb erfü ssig nennt si e b ereits Homer doch kann May dieseschöne Bezeichnung eb enso gut aus

.

Chapmans Homeru b ersetzung

hab en .

Page 245: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

1 50

399 l ies m istresse .

404 l ies love ?

4 1 4 l ies love .

4 1 6 l ies alive .

4 17 l ies Augustus

4 1 8 lies shee .

v . 420 f . D ieses ‘soon

' deckt einen Ze itraum von ungefähr dreiJahren d ie Handlung versetzt uns ins Jahr 59 ; N ero ab er verstiessOctavia 62. Als er endl ich Poppaea Sab ina zu seiner legitimen

Gemahl in erheb en wollte , l iess er Octav ia durch e in Sche ingerichtwegen eines angeb l ichen Eheb ruchs verurtei len ,

zuerst auf eineStraf msel abführen und bald nachher ermorden (vgl . Tac . Ann .

X IV5;„3; und d ie früher Seneca zugesch i i eb ene Tragod ie Octavia).v . 430 l ies string ,

v . 433 l iess stratagemv . 439 l ies death .

v . 442 l ies return’

d .

v . 446 l ies Cesar .

v . 457 lies launched forthV. 459 l ies Aceroni a

v . 463 l ies fell

v . 467 l ies weighv . 468 l ies so .

v . 476 . Der Lucr iner See lag in Campani en ,westlich von N eapel

am Golf von Bajä , von dem ihn e in Damm , d ie Via Herculea , trennte .

v . 485 lies noth ingV . 486 l ies N ero

v . 487 lies Agr ippina liveN ero verlangt also nur nach Burrhus allein , wahrend Tac itus (Ann .

X IV,)ihn auch Seneca rufen lässt .

v . 490 lies hand ,v . 49 1 f . Agrippina war d ie Tochter des Germanicus und der älteren

Agrippina , der Tochter des Agrippa .

v . 492 l ies her .

v . 493 l ies Anicetus finishv . 500 lies securityv . 504 l ies Agr ijöt i na

s dead . Agrippina i st so gut w ie tot, sagt der

d ienstb efl i ssene Meuchelmörder . Ahnl ich lässt Ben J onson den

feurigen Ce thegus im H inb l ick auf C iceros beab sichtigte Ermordungausrufen

Page 247: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

1 52

Wi ther go What shall I be anonWhat horr id joumey wand

rest thou , my soul ,

Under th’

ear th in dark, damß, dusky vaults

M ethinks, I see the boi l ing Phlegethon

And the dullpool f eared of them wef ear ,The dread and terror of the gods themselves ;Thef ur ies armed wi th l inks , wi th whi

'

ps, wi th snakes,

And my ownf ur iesf ar mare mad than theyMy mother and those troops of slaughtered

F leay (Biogra;ßhical Chronicle of the Engl ish D rama I I 84)ha lt May fur

den Ve 1f asser dieser ohne Autornamen üb erl ieferten Tragödie dochb edarf diese Frage noch einer genaueren Untersuchung , d ie von

anderer Se ite in Angriff genommen i st .

Ü b rigens hat der D ichter noch einige Opfer vergessen erst d i eSchatten des P rokonsuls J . Silanus und des N arc issus hätten d ieZahl der in der Tragödie genannten Opfer vollständig gemacht .

v . 578 . Oloan tus war e in dem Kommando des Anicetus unterstellterSch iffshauptmann , der d i e F lotte b e i M i senum befehl igte , der Hauptstat ion der Römer auf dem tyrrhenischen Meer .

v . 578 l ies others .

v . 579 l ies Anicetus

v . 580 lies help helpv . 582 l ies right ;v . 583 i st eine Ansp i e lung auf d i e aufgelosten Wachen, d i e hier des

halb am Platz i st, wei l May d ie Ereignisse zei tlich zusammenge

schoben hat .

v . 585 l ies speakev . 587 f . Ahnl i ch Cor iolanus I I I„3oz fi°

And what i s lef t, to loose i t by his country ,

Were to us all, that do’

t and saj'

er i t,

A brand to the end 0’

the wor ld .

v . 6 1 4 . Ob wol May dieses letzte Wort der Agrippina aus D i 0 ent

lehnt zu hab en ang ib t , erinnert d ie Bezeichnung Neros als monster

an d ie Tragödie Octavia , wo w i r lesenH ie est hie estf odi endus ai l

f erro moreslrum zui tale tuli t (v . 382

v . 6 1 6 l ies appease

Page 248: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

ANHANG

Page 249: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome
Page 251: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

— 1 56

be itragen, dass May di e Ehre der Autorscha ft nicht be ige legtwe rden da r f

,sowe i t w i r das aus e inem Vergle ich m i t einem der

unzwe i fe lhaft echten Trauerspiele dieses Dichters,der 7ul i a

Agr ippina ,e rkennen können . Wi e der T i tel bere i ts andeutet

,

handelt May’

s Stück von denGeschicken der Mutter N eros undgibt e in weni g erq u ickl iches B i ld von dem unermüd lichenStreben dieses ehrgei z igenWe i bes nach poli tischer Macht undvon ihrem Unte rgang durch den e i genen Sohn ,

der seine Mutter

an Herrschsucht übertri fft .Um nun das Dunke l

,in welches di e Ve rfasserschaft des

N ero’

e ingehü l lt i st , zu l ichten , bedarf es des N achwe i sesgew isse r Zusammenhänge zwischen den be i den Dramen ode rder Au ffindung solcher Punkte ,

d i e j eden Zusammenhang alsi llusor isch hinstellen . Es besteht in der Tat eine gewisse Verbindung zw ischen den be i den Tragödien sowohl ze i tlich als

auch stoffl i ch ,i st doch N ero in be i der lei H insicht d i e Fortset

zung der?(zcl i a) Letze resWerk enthält di eVo rgängeder J ahre 5 1 -59 am rom i schen Kaiserhof , während e rsteres di eZe it von etwa 64-68 um fasst . D er Verö ffentlichung nach i st

N erodas a ltere Stuck (1 624) ? .Ag . wurde erst v ie r J ahre späteraufgeführt und müsste wohl , wenn N eroMay

s Ei gentum ware ,e ini geVo rzüge vor diesem ersten tragischenVersuch aufwe isen .

Es hätten sich di e Früchte der Erfahrung auch nach d ieser verhältni smässig kurzen Ze itspanne bemerkbar machen müssen .

Ausse rdem wäre e ine gewisseAhnli chke i t in derArt der Quellenbehand lung , in der Charakterze ichnung , i n Sprache , in S ti l undend l ich auch im Versbau der bei den Tragödien z u erwarten .

Von all dem kann j edoch , um das Ergebnis der Untersuchungvorau szunehmen ,

ke ine R ede se in . E inen Fortschr itt dem N ero

gegenüber ze i gt 7.Ag . nicht , und der Ahnlichkei ten in den

aufgezählten Punkten s ind bedeutend wenige r als auffälli gerVe rschiedenhe iten ,

worau s w i r folge rn dürfen , dass May m i t

der N erotragöd i e nichts zu tun gehabt hatte, von der wahr

sche inl i chen Im itation einer wi rksamen Stelle abgesehenBevor wi r aber zu der genaueren Betrachtung der soeben

erwähnten Unterscheidung5punkte ü b ergeb en,bedarf es , vor

1)vgl . N ero p. 95 , Ze i le 1 7 ff . m i t7.Ag . V559 11 . sow i e Anm . zu 7.Ag . V569 fr.

Page 252: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

nehm l i ch hinsichtlich der Art der Q ue llenb ehandlung i n be i denTragödien ,

e ine r Qu ellenuntersuchung desN ero. Bere i ts Bullenmacht i n se ine r E inle itung au f Tac . ,

Suet(on), Cassi us D ia,

?uvenal und P ersi us als Quellen fü r das Drama aufme rksam und

we i st in e iner R e ihe von Fussnoten d i e Abhängigke i t des Auto rsvon se inen Vorlagen im e inzelnen nach

, jedoch mehrfach unzutreffend , zuwe i len oberfl ächl ich und ü berhaup t so weni gerschöpfend ,

dass e in näheres E ingehen au f di e Quellen ge rechtfertigt i st . Nun hat Hom e

, durch dessen Arbe it Bu llen i n

manche r H insicht ergänzt und überholt i st , d i e Quellenhinwe isezu vervollständigen gesucht ;doch hat ermehr fach

,ansche inend

ohne genauere P rü fung , Bullens’

Bemerkungen , darunte r auchunzutreffende , in se ine N euausgabe verpflanzt , so dass auchinfolge d ieser Unzulängl ichke it folgende Arbe it gerechtfert igtersche int .

E inle itend se i z ur Quellenfrage in Kurze bemerkt , dass i chm ich auf d i e Feststellung der Hauptq uellen beschränkt und zu

bestimmen gesucht habe,in welchem Umfang sie benutzt

worden s ind . I ch sehe ganz ab von dem N achwe is der zahlre ichen E inzelentlehnungen aus klassischen und z e i tgenössi

schen Vo rb ildern ,d i e zwar fü r das Aussere des Stücks , fü r

Sprache und Sti l , aber nicht so sehr fü r den Inhalt und di e

Handlung von Bedeutung sind . Bullen hat di e Quellen b i s auf

e ine bereits genannt . Zu den dre i H istor i kern Tac . (Anna len),

Suet . (Vi tra)und Cass ius D i o (H i stor i a R omana) komm t nochals v ierter P lut(arch)(vi taeparallelce)h inzu .

Z ur b esseren Ü bersicht gliedern w i r di e Tragodi e w i e folgtI . N eros R uckkehr aus Gr i echenland und seine Gewa lttaten

i n R om .

I I . D i e P i sani sche Versehworung .

I I I . Ga lbas Erhebung und N eros Sturz .

IV . D ie R olle des Ny rnb hidi us .

I N eros Ruckkehr ausGr i echenland und sei neGewalttaten inRom.

Es se i uns e ine knappe Analyse der fur diesen Abschnitt inFrage kommenden Szenen gestattet . I n I 2 berichten e inigeR öme r von N e ros , des Sängers , p rangendem E inzug i n d i e

Hauptstadt , di e von den]u b elrufen der M engewi de rhallt . Gle ichdarauf ersche int N ero m i t se iner Gemahl inPoppaea, m i t seinen

Page 253: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

— 1 58

kriege ri schen Er folgen p rahlend , denen d i e Ka ise rin m i t fe inerI ronie begegne t . We i te re Einzelhe i ten ube r N e ros läche r lichenT r iumph er fahrenw i r i n dem von Entrü stung e r fü lltenGesprächzw ischen Seneca ,

Scaev inus , F lav ius und Lucan (p . 22 ff .)D er 2. Au fzug enthullt uns di e Selbsttäuschung und G rausamke i tdesTyrannen N e ro Procu lus und Co rnutus müssen d i eWahr

haft igke i t ihre r K riti k an dem Ka i se r büssen (p . 34 I n I I I ,gibt Nymphid i us e in Bi ld von N ero als Schauspieler , das von

Petronius ergänz t wird (I I I 3 , p . Sch liesslich rühmt s ichder Fürst se iner Kunst i n e i gener Pe rson ,

dabe i Strafen überunaufmerksame und s ich des Be i fa lls enthaltende Zuschauerverhängend . H ie rbe i ste i gert sich se ine Erregung dera rt , dassb e i dem Gedanken anTro ias Ende der P lan e iner E inäsche rungR oms in ihm au fste i gt und auch ausge führt wi rd (p . 52

End lich ze i gt s ich N e ro als unwürdigen Gatten , wenn Poppa a

se inen wo rtre ichen Li eb esb eteuerungen das Verhältnis zu demL ustknaben Sporns entgegenhält (p . Ja , er b r ingt sogar ineinem S tre it se ine Gemahlin ums Leben (p . Dies i st i n kurzen Zü gen der Inhalt unseres ersten Haupttei ls .

Unsere Untersuchung beginnt m i t der Szene . in welcher e inzelne Bürge r te i ls zu dem wi llkommenen Schauspiel von N e rosprangendem E inzug inR om e 11en , te i ls des Schauens satt davonzurückkehren . Dieser Auftritt beruht auf der entsprechendenDarstellung Zwar e rwähnt auchTac . N eros Sange rfahrtnach Acha ia doch —konnte der Dichte r auf se ine knappen Andeutungen den Auftri tt nicht au fbauen . I n dem we i tschwe i

figercn Para llelb er i cht Suet .

s entdecken w i r manchen Z ug ,

den der A uto r in se iner Tragod i e ve rwandt haben könnte

I ch z i ttre nach Bullen’

s N euausgab e der Tragodi e , da Horne‘

s Arb ei tm i r erst spater b ekanntwurde .

Der Stern sol l au f e i ne entsprechende Quellenangab e durch Bu llenb ezw . Hom e hmwe i sen .

2)Ann(a les) X V3 3 N on tamen Romas inc ipere ansus N eapohm q uasi

G reecam nrb em delegrt i nde i ni ti um fore ,u t transgressus i n A charam

m srgnesq ue e t antrq urtus sacras coronas adeptus mamre fama stud i a crvrum

e lrcere t .

3)Solche Emzelhe i ten srnd d i e Erwahnung des Enn e i ssens der Mauer , desTr i umphwagens August

s und der b e i den Kronen N eros , W i e w i r es N ero 2i

lesen : R eversus e Gra ci a alb 1 5 eq u i s i ntro i xt, d 1 3 1ecta partemur i simu l i modo R omarn . Sed et R omam eo curru , q uo Augustus ol i rn

coronamq ue capi te gercus olympi acam , dex tra mann

Page 255: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

_ 1 60 _

vo llstandigt w i rd das Bi ld des Emp fangs wenige Se i ten spa te r(p . 22 ff . ) i n der fü r den Impe rato r wenig schme ichelha ftenUnte rredung der vo rnehmen R öme r Seneca . Scaev inus

,F lav ius

und Lucan, welche Szene den Ke im der pi soni schenVerschwörung in s ich schliesst . H ie rbe i fallen zwe i Äusserungen überN erosTriumph , di e sich be i de b e i D i o und Suet . finden ;Lucanredet von dem Einre issen der Mauer Roms

,während Scaev inus

ausru ftHad you but seene him in his Char iot ryde,That Char iot in which A ugustus late

H i s Tr i umphs ore so many N ations shew’

d (p .

I n demselbenAuftr itt konstati renw i r ferne r e ine we i tgehendeAbhängigke i t des Dichters fü r e ine R e ihe von Bemerkungen überN e ros acha i sche Sangerfahrt . Indem Seneca das Unvermögenseines ehemaligen Zöglings bek lagt , se ine r Schande nur in R omund I talien fre ien Lau f zu lassen , während Scaev inus den siegreichen Ad lern der R ömer e ine r mannha fteren Ze i t den Schauspieler N ero gegenüberstellt , und indem Lucan an d i e Grosstaten e ines Mumm i us und Flam inius e rinnert (p . 22 findenwir all diese Gedanken b e i D i o wiede r , wo w i r lesen

xai xat azcxdr. ouq éxar s'

proza é'

nenrl»sv , 837 Bü t ip»'

Eli l ai8a é1rsparwb0q , 031 1 75

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ti): Mo'

prnm; mu Aypi7tm r; x ari A3‘

(0U3 1 0< o i npoyovor

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i rr1rdöponoq , €Bei q6n m d ém rpai t eiai c i'

vai xazi nsproöo‘i ixr‚q‚ ib ; é

'

)tsya,

Ja ,w i r dürfen in der Ü be rlieferung w i e. auch

i n der Tragödie m i t dem Ve rgle ichen fo rtfahren dort lautetder Tex t we i ter r ocoöm v 1rÄfi00c; 061 ö

'

t t r d3v v. a‘

i

1:63 v a)t)twv &vßpu'mwv ér: 1waiyer o dem ,

eine; ép1to)téyuov i v‚ xar‘

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x r‘taipac r a m dn)tfixrpa npoaunt au xx? énßai t a< xml év iwr ps vixzc; e i n:

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rrpsx sv , xa i x x : é).uss Tépnvov xa‘

z Ai 0'

8wpov l “appi évmö) < (PiÄi nrtov nHepae

'

a (LX I I I J ,hier dagegen entwickelt

sich folgendes lebhafte Gespräch , s ich volli g auf dem soebenz i ti rten Passus au fbauend

1)Hom e w e i st i n e i ner Anmerkung darauf h i n (p. dass C i cero (ProMurena 1 4 , 3 x) d i ese b e i den Manner eb enfal ls in e inem A tem nenne . D iosnaherli egende Zusammenstellung ist ihm ab er entgangen .

Page 256: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

— 1 6 1

Seneca They strove wi th things and kinglike adversar i es ,

Were even in thei r Enemi es made

The Macedonian Courage tryed of old

A nd the new greatnesse of the Sy r i anpower

But hefor Phi ll ipand A nti ochus

H athfound more easi e enemi es to dea le wi th

Ter;finus Pammenes,and a rout of F idlers .

Scevin . Why ,a ll the begging Mynstr i lls by the way

H e tooke a long wi th him and forc’

d to str i ve

That he might overcome, I 1nagi ning

H inzselfe I7nmorta ll by such vi ctor i es .

F lav . TheM en he car r i ed over were enough

T’

have b ut the Par thi an to hi s second flight

Or theproud I nd i an taught the R oman Yohe.

Scevzn . But they were N eroes men,[ehe N ero ar7n

’d

Wi th Lutes and H arbs and P ipes and F iddle-cases,Souldyers to th

shadow traynd and not the field .

F lav . There/"

om they b rought si oy les of such Soldyers worthy

(p .

E ine andere,nicht weniger inte ressante Beleuchtung e rfährt

derTr iumph durch den Kaiser selbst,durch Poppaeas i ronische

Anerkennung und Tige ll ins w i derwärtiges Lob (p . 1 9

Während N ero d i e von i hm besuchten Städte au fzählt,unter

bricht ihn d ie Ka iser in m i t den Wo rtenYet in your Greeki sh i ourney , we do heare,

Spar ta and A thens,the two eyes of Greece

N ei ther b eheld your ;b erson or shi ll

Dieses Ve rsäumnis entschuldigt N e ro m i t Wo rten, d i e starkan D i o e r innernüywvicar o év in

'

cari öp.o iwc 720'h8 t &YÜ3V0! “964 M b ?“

xnpüi ewc; öso'

pevx Kitoooui<p'P06390p bwöpi ünar euxo

'

r r X Pncoiprevoq ,

'A6nväw

xoci Aaxsöazip.ovoq'

r auh en; yäp no'

va i t, 0682: Errewo irnoe'C'i}V &px1

'w,rfi p.év 8102

t ob q Auxoöpyou vo'

nouc; ab c; évowt r'ou; npooupécsz abroö b

'vr aq

,

‘rfi t öv

Tr€pi 1:Gw’

Epwr3wv Allerd ings musste der Dichter

1)D i esen Harfenv i r tuosen kennt Bullen nur in anderem Zusammenhang

aus Suet . (N . während er den glei ch darauf genannten Pammenes ver

geb l i ch i n Verb i ndung m i t'

I‘

ac . (Ann . X VI“)zu b r ingen such t. Hom e hat

d i ese Bemerkungen Bullen’

s unb esehen aufgenommen (p.

Page 257: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

d i e Furien unberü cksichti gt lassen und se inem N e ro fu r di eAbne i gung gegen di e S tad t A then e inen ande ren Grund unte rlegen .

I n enger Ve rb indung mi t N e ros unkr i eger i schen Erfo lgenauf gri echi schem Boden steh t e ine e rste , i hn alsTyrannen kennze ichnende Äusserung se ine r Grausamke it . Ein gewisser Proeulus hatte behauptet , w i e wi r I I , erfahren ,

N ero habe b e i e inemWagenrennen umgewo rfen

,wäre abe r tro tzdem zum S ieger

gekrönt wo rden . D i e ihm sehr unangenehme Wahrhe i t suchtder Ka iser dadurch aus derWe lt z u schaffen,

dass er dem Unfallden Stempel der Abs icht aufdrückt , so se ine Geschicklichkeitals Wagenlenker erhöhend, und dass er j ede Verletzung durchden Sturz in Abrede stellt, wogegen Proculus geäussert hatte ,dassN ero was al l crusht andma im

d and almost b ru is’

d to death

Sein offenesWo rt muss der Unglückl iche m i t demTode büssen .

Sowe it beruht der Auftri tt auf der Überl ieferung : Suet . und D io

ber ichten von e inen Unfa ll N e ros b e i e inem Wagenrennen i nOlymp ia ; letzterer hat d i e grössere Wahrscheinlichke it alsVorlage fü r sich wenn er Sagt EV t oi ;

°

Oi wpm'

ou; a'

ippa é)taica< xa i 1reaciov

ab t oü x‘

a‘t Öei v aovrprßelq 6q (LX I I I N )° N 3 Chde ln

Ti gellin d i e H inr ichtung an Proculus vo llzogen und dessenHaupt dem Kaise r überb racht hat , bedient s ich diese r e inesrohenWitzes , den er D i o zufolge beim Anb l ick des Hauptesdes Plautus geäussert haben soll

Dieselbe krankhafte Empfind lichke it kennze ichnet alle Handlungen N eros . Hand in Hand m i t se iner Selbstüberschätzunggehen brutale R achegelüste gegen solche Leu te , di e s ich wederan se inem Grössenwahn den Massstab se ines Lobes nehmen

noch ihm i n schme ichelnder Heuchele i huldigen,sondern se ine

Suet. erwähnt naml i ch von Neros b edrohhcher S i tuati on und Verletzung ni chts doch i st e ine Verwundung i n den Worten cum perdurare non

f osset (N ero 24)angedeutet.2)N ero b emerkt Thau toldstme, though hehad such a nase! (p. D i 0 u b er

hefert d i eses gemutsrohe Wor t i i i folgendem Zusammenhang röv °

(oöv

[Di au'

rtov änoxr eiv0tq , é'

rrstr a t üv xewa)xhv abr oü npocevq 05'

i oaiv oi 28u'w,

oöx

f{8tw af” ) ö'r r nsyai)mv p

i va sixsv , (LX I I„)Ub er Proculus b emerktHom e P . has been {mt here, by a sl ipof thememory.

for P lautus‘

. D i ese Auffassung hat e inen hohenGrad vonWab rsche inl i ehkert

fur si ch .

Page 259: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

anzusehen i st I) Cantante eo, ne necessar i a quidem causa excederatheatro l ici tnm est. I taque et eni x re qucedam i n sb ectacul i s d icuntur ,

et multi i d d io audz'

end i laudand i que, clausis por tis,autfur timdesi lu issedemuro autwor te simulataf unere ela ti (N . 23*

Fre ilich lässt s ich der Dichter d iese Vo rgänge nur b e i e ine rVorstellung in Rom abspielen .

Uber N e ros unka i serl i ches Benehmen au f der Buhne unter

r ichtet uns ferner z iemlich ausführlich PetroniusSeneca

, sawyour hine Pu[>y ll

I n Mynstr i lls hab i t stand before the 7udges

Bowing those hands whi ch the wor lds Sce;5ter hold ,

A nd wi th great awe and reverence beseechingI nd iflerent hear ing and an equal l doome.

Then Cwsar doub ted first to b e oreborne

A nd so he i oyn’

d himselfe to th’

other singers

And stra ightly all other Lawes oth’

Stage obser v’

d

A s not (though weary) to si t downe,not s[>i t,

N ot wipe his sweat of b ut wi th what he wore.

Meane time he would eye hi s adversar i es,

How he would seelze t’

have a ll they d id disgract ;

Traduce thempr i vi ly ,openly ra i le at them

A nd them he could not conquer so he would

Corrub t wi th money to doe worse then he (p . 57)D iese Schi lde rung be ruht auf Tac . und Suet . , wahrend demParallelb er i cht Dios weni ger Aufmerksamke it zute i l wurde .

D es Autors Abhängi gke it von Tac .

2

) beschränkt sich auf

folgenden Passus mgr edi tur [N ero] theatrum,cunctis ci tharae

legi bus ob temßerans, nefessus resideret, ne sudorem ni si ea, quam

i ndutui gerebat vesta detergeret, ut nulla or i s aut nar i um ex cre

menta v isercntur (Ann . während er aus Suet .

3

) folgendeumfangre ichere Entlehnung vo rnahm Quant autcnz trepi d

'e

anx i eque cer taver i t, quanta adversar iorum cemulatione, quo metn

Tac . redet zwar auch von e iner_ahnhchenTheatervorstellung i n Rom(Ann. X VI 5), konun t ab er a ls Quelle eb enso weni g in Betrach t W i e Diosi nhaltsdurrer Beri cht (LX I I I xS).

Auch Suet . spr i cht von N eros Furcht vor dem Ausspe i en , fährt indessenfort sudor em quoquef runtis brachio (N .

8)Hom e hat s i ch w i ederum nur m i t Bullen’

s H i nwe i s auf Tac . b egnü gt

(p.

Page 260: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

— 1 65

jud i cum,vi x cred i botest. A dversar ios

, quasi plane cond i ti onis

ei usdem,observare

,captare, i nfamare secreto

,nonnunguam ex

occursu ma ledi cti s incessere,ac

,si qua ar te [>rcecellerent, corrum

{>ere eti am solebat. 7ud i ces autem, 15r iusquam incib eret, reveren

ti ssime a lloguebatur omni a sefaci endafeci sse, sed eventum inmann

esse for tuna ; i llos, ut sapi entes et doctos vi ros, for tui ta debere

(N . Doch i st in der Tragödie N erosWink an di eKampfrichter unterb l ieben .

N ach dem R endezvous der Poppaea und des Nymphidi us

tri tt N e ro,von Epaphroditus und N e0phi lus begle itet , auf, d i e

se inTalent nachHöfl ingsartwe it über Verd ienst pre isenund ihnveranlassen , seine Sangeskunst über di e des Orpheus zu stellen

und si ch m i t hochtönenden Worten zu loben (p . Diesesglei ssner i sche Benehmen der Begle iter N eros dürfte Wohl inZusammenhang m i t gewissen Bemerkungen Suet .

s und Dioszu b ringen sein denn N eros Umgebung i st ganz im S inne folgender Angaben geze ichnet multi sque vel ami ci ti am suam ob tu

ler i t, vel simultatem i nd i xer i t, prout qui sque se magi s b arci usque

laudasset (Suet . N , 25)und ét npoövt o o’

ocprf‘lwc; m i t oüt rnv xar

r t ü v

öl)i )twv drei Tt0't 8 xori a i €ooöor xori a i t oi t s GX T’„J. CI TOL m i t o

c veöpar ozm d t ät

En tfi or'

;pam nal oi pév del ouvo'vt t q att xa

r ca ouöa lwc o’

cxpou3prevoc t opdi c t e

éxßodi vt sq xoü ét tndivt o‚— oi )\omo

z xai vi t tno'zCovt o m l éxoÄoz

(D i o

I n dem bere its erwahnten Au ftritt zwischen Poppaea und

Nymphi dius gedenkt dieser e iner fur N ero beze ichnendenMassregel wahrend der Vorstellung im Amph itheater , di e s ichinsonderhei t gegen di e vornehmeren Zuschauer richtet

for there stood hnaves ,Thatput downe i n thei r Tab les a ll that sti r

d

A nd mar /et in each there cheeref ulnesse or (p .

N ach der Aufführung des Orestes überbr ingt Ti gellin demKaiser d iese schwarze L iste , auf der neben anderen auch Ves

pasian und Thrasea stehen . Diese Überwachung kennt derDichte r hauptsächl ich aus Tac .

,

1

)b e i dem w i r darü ber lesen

11)N eb en Tac . durfte D i o kaum in Betracht kommen, w enn er von e iner

Beob ach tung des Senats, augensche inl i ch auch im Theater, spr i cht

Page 261: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

_ 166 _

Quitte gravior inerat metus, s i s]>ectaculo de/ui ssent, multi sbalametplur i bus occultis , ut nomina ac valtas

,a lacr i tatem tr i sti ti amque

coe"

unti um scrutarentur . Unde tenui or i b us statim i nrogata sup

[>li cia ,adversum i llustres d i ssimulatunz ad prwsens et mox redd i

tum od i um. F erebantque Vesj>asianum,tamquam somno coni veret

,

a Phoebo l i b er to i ncrej>i tum,cegreque meli orum [>reci bus ob tectum

mox immi nentern [>erniciem ma i orefato efi’

ug i sse (Ann .

Doch i st i n der Tragödie Phoebus du rch Ti gelli n ersetzt , unddieser schi lt den schläfrigen Vespasian nicht w i e b e i Tac . ;

ferner lautet Neros Verdikt uber den Schläfe r entgegen der

Quellenangabe Well,he sha ll sleeb e the I ron slee;be of death

ausserdem wi rd unte r den aufgefallenen Pe rsonen 1)auch der

starre Thrasea genannt,dessen Bestrafung N ero zusammen

m i t einem fürchte rlichen Blutge richt an der Allgemeinhe i t inAussicht stellt . N ur e r fahren w i r nichts N äheres uber das Endedieses M annes

, der trotz ausführlicher Quellenangaben fiuchtig

behandelt i st doch steht se ine flüchti ge Ze ichnung m i t folgenden Angaben des in E inklang ol im utr i squo infensus

et accedenti bus cansi s in Thraseam, quodque ?uvena l i um lud i cro

barum sb ectab i lem ob eranz (Ann . Quin et i lla

ob i ectabat,pr incipio anni vi tareThraseam sollemne i ns i urandum.

namgnampro sa lutepr incipi s nut ccelesti voce Hni c

uni incolumi tas tua [N eronis] sine cum,ar tes sine honore. P ros

[>eraspr i ncipis res (l . c .

Anschl iessend an diese s letzte Todesurte i l regt sich in N ero

das Verlangen, se ine Mo rd lust au f ganz Rom auszudehnen und

s ich be im Anb l ick der brennenden Stadt a ls Gott zu fühlen 3

)

D er von Epaphrodi tus genannte Ga ius sow i e der von N e0ph i lus ange

klagte Gallus i st ni cht aus den H i stori kern zu erm i tteln, sondern b e ide

Personen sche inen erfunden zu se i n .

2)Auch an den Thrasea des Sueton mag der Au tor gedacht hab en ob iec

tum est Pa to Thrasea , tr :sti or etpadagogzvaltas (N . D io dagegen b ehaupte t,

Thrasea se i auch desha lb ermorde t worden , w e i l er neb en anderenVergehen' ni e den l i ar fenkonzerten N eros b e igew ohnt ha b e3)Suet . redet von e inem anderen , ni ch t wen iger fr i vo len Anla ss c ente

quona’

am i n sermone connnuni’Epoü 0avo

'

vt oq vai o: ptxÜ1i‘t to nopi

°

I mmo, i nqui t,

éH°Ü CtÜWOC. Ob woh l in der Tragöd i e s i ch Nero aus anderem Anlass an demPlan der Feuersb runst b erauscht, steckt i n d i eser N oti z des Suet . d i e

Anregung zu Ti ge ll insWortenYour Majestie may easzly [see R ome so],Wi thout a troub lc toyour sacred mi nd .

Page 263: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

A tos, there are a many there wi th wea[>ons ,

A nd whether i t befor [>ray or by command

They kinder ,hay ,

they throwe onfi re-b rands .

Fe rne r i st Antonius’

lebend i ge M itte i lung übe r das Ü msi ch

gre i fen des Feuers e in i ncendi um imßetußervagatum nennt es

Tac .— und die grosseVerwi rrung des Volkes zum Te i l aus Dios

anschaul ichem Ber icht entlehnt : 00'

pb ßO'

< t z 05v äi a t'

moc m w axoü

1 t 1'vt ac xau )toip.ßave, xal 8i ét pexov oi pév t fj ei 8% t fj ibensp nal

äiÄ)tozq t v.vé< éttapu3vovr e; é7tuvfi a

rvovt o t ät o’

ino i xazo'

psva‘

xa i €t epm a p‘

iv mi t dxoüca r

't t t u3 v aqsr épwv t i épi t é1 tpnct a i ‚ épaiv05wov ö

'

t i äno'

ltwilev„ ‚ doeh

schaltete der Dichte r recht fre i mi t diesen Angaben, di e in

Tac . (XV„) e ine Parallele haben . Auch d i e Ve rwü nschungendes Volkes entbehren nicht jeder Vo rlage , sonde rn di eWorte

A ll bann the doer,and wi th wishes ki ll

Thei r absentM (p . 53)we isen auf folgende Bemerkung Bios h in ö péwor 8fiim : oöx m w

d'

,t i 06 un d t oö Ns

'

pwvoc ijpa'

i t o, pév Ö

'vopa ab t 0i3 pi ; ém)téywv, initltwc 8% 8h

t oi ; t üv rto'

Ärq épnpfloaar (LX I I i Sl°

So gewa lti g i st d i e verzehrende Glut , dass ihr , w i e e i n R ome rschreckensb ewegt verkünd igt , selbst d i e Göttertempel zum

Opfer fallenN or doe the Gods escape

Pleiades burnes yupi ter ,Saturne b urnes

The A ltar now i s made a sacr iflce,A nd Vesta mournes to see her Vi rg in fires

M i ngle wi th [>roj>hane (p .

welcheTatsache in etwas abweichender Fo rm und ausfuhrl icher

von Tac . gemeldet wi rd sed vetusti ssima rel igi one, quod

Servius Tu ll ius Luna,et magna ara fanumque, quce b ra senti

Herculi A rcas Euander sacraverat, wdesque Stator i s ?ovi s vota

Romulo N umceque regia et delub rum Vesta cum penati b uspopul i

Romani (Ann .

Seneca und Petronius beklagen dieses Unglü ck , das an d i e

Schreckenstagewährend des Einfalls der Gallier er innere . Rom ,

d i e von der ganzen Welt bene idete Stadt der Herrl ichkei t ,gle iche e iner wüsten Trümmerstätte . N ero h ingegen erscheint ,

Suet. fuhr t d i e verb rannten He i ligtumer ni cht namentl i ch (N . D io

si e gar ni cht an (1 .

Page 264: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

v ielle icht auf dem Dach se ines Palasts in Sangertracht

und bes ingt angesichts de r Flammen d i e Eroberung Tro ias .

Dieses j eder Menschl ichkei t bare Ve rhalten i st von der Ü berl ieferung nicht e inmüti g festgehalten wo rden ; so beze ichnet esTac . gegenübe r den ande ren Que llen nur als e in Gerücht D a

aber N eros Standort n icht genaue r beze ichnet i st,lässt s ich

n icht sicher feststellen ,ob der Dichter mehr dem Ber icht

Suet .

s oder Dios gefo lgt i st . D i e frohlockenden Wo rte desKa isers (p . 55)schliessen s ich sinngemäss an folgende Stellenan H oc i ncend i um e tur re M cecenatiana prospectons , lcetusque

flammw ut a i ebut, hu lchr i tudine I l i i i n i l lo suo

sceni o hab i ta decantavi t (N . 38)sowie an mi vt wv 8‘

q t <I>v oöt w

ö Ns'

pwv é'

c; t e t b ci xpov'COÜ na l at foo

‚ö'Oev poi). tot 0t advovn a t ät

no)t)to‘

c t ü v xa roprévwv i v , &vfi)t05 ‚ xa i T i]v oxeuhv 't

'i)V x r0apcpörrchv ).aßü v if,oev

a)twozv,ü ; pév ab t öc; é

Äevsv , ü c; 85. éü pät 0 ,

M i t dem b lossen Schauspiel der F euersb runst i stjedoch N eronoch n icht befr iedi gt . Mehr a ls Türme und Saulen wi ll e r inAsche sinken sehen ,

denn’Twas not the high b ui lt wa lls and gui ltlesse stone.r

That N ero didprovoke themselves must b e the wood

Tofeed thi sfire or guench i t wi th thei r b loodDiese blutgie ri ge Gesinnung des Tyrannen le itet ube r zu dembere its erwähnten Au ftri tt , wo e ine Mutte r und e in Sohn den

Ve rlust e ines lieben Angeho rrgen beklagen . I hr Schmerz undihre Klage gewähren dem Unmenschen d i e hochste Befr i e

d igung . D a schreckt i hn e ine i hn selbst angehende Unglückspost aus se inem S innentaumel au f se in e i gner Palast hatFeuer gefangen So zw ingt e in rächendes Gesch ick den Brandsti fter zur F luch t vor demWerk seiner H ä nde

,d i eVernichtung ,

d i e er ande ren zugedacht,kehrt sich w i der i hn selbst . D i e Tat

sache des Palastb randes fand der Dichter b e i Tac . , von dessen

1)D i e'

I‘

ragodi e enthalt fo lgende szeni sche Beme 1 kungen Sof tM usi que.

Enter N ero above wzth a Timb rell . Suet. b eze i chnet als den Standort desKa i sers den Turm des M acena s (N . wahrend D i 0 als so lchen das ob ersteStockw erk des Palasts ang i b t Hom e i st b e i der Lokah si erung

di eses Au ftr i tts der Angab e Suet . ’s gefo lgt .2)D as geht hervor aus fo lgendem [>erraserat rumor ipso tenz;>oro flagrana

zs

urb i s nasse eam [N eronem] donzestzcanz serenam et cecinzsse Troiannm

(Ann .

Page 265: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

— I 70

Darstellung er indes mehrfach abgew ichen i st. : EO i n tem,bore

N ero A nti i agens non ante in ar bam regressas est, quam domui

ei us , quo [>alatzum et Mazeenatis hor tos continuaverat, igni s b ro

pinquaret. N eque tanzen si sti ‚b otu i t, quin et Pa lati um et domus

et cuneta ci rcum I n derTragödie aberhält s ich N ero während der fraglichen Ze it i n R om auf und

ergre i ft vor dem Feuer di e Flucht .

ImAnschluss an diese Feuersbrunst berichtetTac . , dass N erose inen Palast und d ie Stadt prächti ge r als zuvo r aufbauen l iess(Ann . XV ,2 Doch der Dichter nimmt von dem Bestreben desImperato rs , so den Schaden wieder gutzumachen dennN ero hatte versprochen , au f se ine Kosten Säulengänge vor denFamil ienwohnungen z u e rr ichten ke ine N otiz und hat so dasBild des Fürsten dunkle r als di e Ü berl ieferung gemalt

, da er

j ede Andeutung e ines \Vi ederaufb aus unterliess .

Noch i st das Sündenregister des Ka isers n icht erschöp ft ;b ald lernenw i r i hn als e inenwenigmustergi lt igenGatten kennen(p . 62 Kaum Worte genug kann er finden

,um Poppaea

seiner L iebe zu versichern . Diese lasst s ich aber von N erosSchme ichele ien nicht b lenden unbewegt hält s i e i hm se inabscheu liches Verhä ltni s zu Spo rns entgegen

,m i t dern N ero

unter genauer Beob achtung aller Form li chke i ten e ine regelrechte He i rat e ingegangen Für d iese Beziehungen stellenw i r e ine grossere Abhängigke it des Dichters von D i o als von

Suet . fest in dem Passus ü vo'

p.aas 89: Eaß‘

ivav t öv Endpov oo’

xat a'

z t oüt o

po'

vov ö'

t i diät Tip! öp.oro'

t nt a ab t fiq éEt-:t ét gmt o,6003 du nal abt ü ,

ü crtep

nal. éxeivn, év'EÄÄ0

'

18! naw it aupßo/ta rov, €x80'

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6 vo'

pro< éxél eusv ,xa i t oöq [t e] yoipouc: ab t ü v m

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El lmvec éüpt aaav, t a'

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t s a)t)ta oi a eixoc i ,v ém).éyovt eq , na". yvr wiou< n ai öaq ysvvn6fivauebxo

'

pevor„ ‚

(LXI I I„) J edoch S ind nicht alle diese Angaben ve rwe rtet .

‘)Wenn Poppean i hren Vorwurf endet I t had been good D omitius yourF ather Had nerehad other fi nden w i r d i eseÄusserung fastwor tl icb ,w ennglei ch aus anderem Mund , b e i Suet : Exstatque cuiusdam non mscztus

focus, bene agi [minisse cum rebus humanw, si D omi ti us tater talem habui ssetuxorem (N .

Bemerkt se i . dass b e i d i eser Ge legenhe i t w i e auch sonst ofters der

Di chter si ch ü b er d i e ub erl i efer ten örtl i chen und ze i tl i chen Verhältn i sseh inweggesetzt ha t denn nach vorl i egendem Tex t fand N eros He i rat m i tSporns erst nach Poppaeas Tod i n Gr i echenland statt . D i e redet davonb ere i ts LXI I„.

Page 267: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

_ 172_

do not wi th wry aspect

I . oohe onyour N ero,who i n b lood sha ll mourne

Your lucklessefate, and many a b reathing soule

Send after you to wa i te u[>on thei r Queene (p .

Denn N e ros Schmerz und R eue sind angesichts der Totenebenso grenzenlos , als se ine Wut zuvo r unmässi g gewesenwar . Deshalb so ll auch ganz R om in ei gnem Le i d se ine Trauertei len . D as in der Tragödie nunmehr folgende Blutger ichtsteht aber m i t dem Tod Poppaeas nicht in Verbindung , son

de rn es spielt sich , von e ine r späteren Andeutung abgesehenim Anschluss an P isos Verschwörung ab ,

di e bere its vor dem

Gattenmord entdeckt wo rden war und Poppmas regen Ante i lan ihrer Unte rdrückung erfahren hatte . N eros Schritte gegend i e an dem Komplott bete i ligten hervo rragenden Männerbehandeln w i r aber im folgenden Abschnitt

I I . D i e P i soni sche Ver schw ör ung .

Kaum haben w i r N ero im Glanz se iner acha i schen Sangersiege gesehen ,

a ls sich schon e in drohendes Gewö lk über sei

nem Haupte zusammenzieht . Bereits erheben s ich im Volkeunzufriedene Stimmen (fi rst Roman). Ed le R ömer w i e Seneca ,

der Senator Scaev inus , der Dichter Lucan und end lich derKriegstribun Flav ius lassen ihrer Entrüstung über das pfl i chtund ehrve rgessene Benehmen des Kaisers fre ien Lau f (p. 22

und Sczev inus drängt e rfolgre ich zu e inem festen Zusammen

schluss gegen N ero . D er 2. Aufzug zei gt e ine bere its erstarkte

Am Anfang des 5 . Aufzugs eri nnert si ch N ero nach Unterdruckung der

P i sonrsclren Versclrworung an se ine frühere Ab si ch t, Peppaaas Tod durchden Tod v i eler Unschuld iger zu werb en und v erle i ht se iner Befr i edigungAusdruck in folgendenWorten

Enough i s wef t, Poppaa , f or thy death,Enough is b led somany teares of othersWa iting thei r Iosses havewißtmine away .

Who zn the commonf uneraü of theworldCan mourne one death

Der D i chter wagt h i er den Versuch , weni gstens andeutungswei se di e

Opfer der grossen Verschworung als Totenopfer h i nzustellen . Doch i st i hmdi e ursächl iclre Verknüpfung von Poppaeas Tod m i t der Bestra fung derVerschworenen ni cht ge lungen, denn w i r hab en durchaus das Gefühl , dassa ll di e l i inr i clrtungen wegen der Tei lnahme an P i sos Anschlag stattfinden .

Page 268: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

— I 73

und des Hauptes nicht langer errnangelnde Parte i der all

beliebte P iso i st an ihre Sp itze getreten (p . 37 I n Scaev inus’

Haus beraten d ieser, P iso ,Lucan und Flav ius den besten

Weg zum Sturz des Ty rannen . Trotz rn ancherle iWide rsp ru chsd ringt der Wunsch des vornehm ges innten Führe rs du rch ,

N ero im e i gnen Palast zu ermorden , welche Au fgabe dem

feurigen Scaev inus zu fallt . Diese gehe ime Beratung w i rd von

Scaev inus’

F re igelassenern M i l i chus be lauscht , der au f Verratse ines H errn sinnt . D en letzten Anstoss z ur Au sführung desK ornplotts gibt der Brand R oms . Scaev inus tri fft se i ne Vorb e

re i tungen ,j edoch nicht mehr m i t dem frü heren Ungestüm ,

sondern m i t ahnungsvolle r R uhe . M i l i chus bekommt Gew i sshe it und entdeckt dem Ka iser d i e Verschwö rung (p . 63 I n

grösste r Bestürzung we iss sich d iese r kaum zu hel fen , dagegenergre i ft Poppaea im Vere in m i t N ymph id ius und T i gell in di e

e rsten Massrege ln gegen di e Verschwo renen . Info lge der Entdeckung nimmt s ich P iso

,an se ine r Sache ve rzwe i fe lnd

,das

Leben (p . während se ine Freunde von den Häscherne rgr iffen werden . Mehrere Szenen fuhren uns di e letztenAugenbl icke der Verurtei lten vor Augen . M i t Stromen schul

digen und unschu ldigen Blutes w i rd das grosse Unternehmen

gesühnt , und N e ro steht noch e inmal,das letzte M al , au f dem

Gip felpunkt absoluter M acht .

D en Stoff fü r diesen bedeutenden Te i l se ine r Tragodi e ent

nahm der Dichter den Annalen . Trotz al len Festhaltens an derÜbe rl ieferung erkennen w i r das dankenswerte Bestreben ,

di e

Charaktere der Versehworenen zu ade ln und ihre Sache fre ivon E i gennutz darzustellen . Besonders P iso und Scaev inu s

e rfahren e ine unzwe i deuti ge I dealisierung . D i e h ierdurchbedingtenAbwe ichungen empfinden w i r ni rgends unangenehm ;

nur fällt auf, dass der Dichte r nicht auch d i e heldenha fte Epichar is

, di e Tac . so sehr bewundert (XV5 7), in se in We rk auf

genommen hat , worauf be re its Bullen aufm erksam m achte .

D i e Gründe , d i e in dem Drama zur Ve rschw ö rung fuhren ,

sind N eros Unwü rde als Ka ise r , se ine Bühnen und Zirkuskünste sowie se ine grenzenlose Ty ranne i . Fe rn l iegen den Ve rschworenen persönliche Mot iv e d i e Entehrung des S taates ,di e Le iden der Allgeme inhe it drücken ihnen d i e Fackel derEmpörung in d i e Faust . So bi ldet sich der Bund um P 1 5 0 aus

Page 269: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

174

ed len ,s ich se lb st ve rleugnenden M ä nne rn . fre i von e igennut

z igen Absichten und pe rsö nlichen R achegedanken im Gegensatz zu Tac .

,de r sich ube r d i e e inze lnen G l i ede r der Pa rte i

ande rs aus lässt Lucanus A uueeus P lauti usque Lateranus v ivida

od ia i ntulere [N eroni ]. Lucanumpropr zce causee accendebant, quod

fumam carminum ei us [>remebat N ero prohi bueratque ostentare,

vanus Q ui ntinianus moll i tia corpor is i nfamis et a

N erone pr ob roso carmine d iflamatus contumel ias ultum

Sed summum rob ur i n Fwni o R ufo jrrcefecto videbatur,

Tigell inus i n animopr i ncipis antei bat fatigabatque cr imi

natzonzb us ac scehe i n metum adduxerat quasi adulteram Agr i[>

t ina et desider i o ei us ultioni

I n der Tragod ie abe r entgegnet der Dichte r Lucan dem

weni ge r skrupelha ften Scaev inus , der i hn an d i e Unterd rückungse iner P lra rsal i a du rch N e ro er inne rt

nei ther can nor wi ll I s[>eakefor him

A nd though he sought my learned [>arnes to wrong

I hate him notfor

I hate him tha t he i s Romes euemi e,

A n enemi e to Ver ine si ts on high

To shame the (p .

Solch hochs inni ges Wesen e ignet den Verschwo renen derTragodi e durchgehends doch nennt der Dichte r nur di e

bedeutendsten , di e w i r am Anfang des Stucks kennenlernen .

Seneca,Scae v inus

,Lucan und Flav ius machen ih rem Unmut

u b er N e ros lächerliche Erfolge i n Acha ia und über se inanstoss iges Benehmen als Herrsche r Lu ft (p . N achdemSeneca aus Schme rz übe r seinen rn i ssratenen Zögl ing gegangen i st , e rschliesst Semv inus se in Herz den Gle ichgesinnten,

des Mutterrno rds und N eros Au ftretens als Sänger gedenkendund so d i e F reunde rasch fü r sich gewinnend .

Diese Geburt der Ve rschwörung we icht von der Ü b erli e

ferung ab denn Tac . bemerkt nee tamen faci le memoraver im,

qu i spr imus auctor , cu i us i nstinctu conci tum srl , quod tanz multi

(Ann . XV D en Feuerge i st Scaev inus aber , der

D er Au ffassung Mrrhlb aclrs von e inem schwach ego i sti schen Z ug alse inem Moti v für Lucans Hass kann i ch m i ch ni cht anschl i essen (vgl .Mühlb ach . p.

Page 271: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

_ 176 _

v ie r Rorne r a ls Lausche r e i nge fuhrt hat , dabe i v ielle icht sichau f e ine Wendung des Tac . b eziehend , der übri gens gete ilte rM e inung über M i li chu3 ’ Ve rrat i s t , wenn e r s agt si ve guaram

coni urationis et i lluc usquefidum,seu nesci um et tunc pr imum

arre/>ti s suspicioni b us, ut b ler i que (l . c

Was be raten nun di e Ve rschworenen in ihrer ersten S itzung ?Es handelt s ich um den ()rt der Ermo rdung N eros . Lucan

schlägt P isos Landsi tz zu Ba iae vor , wo e in Besuch des K ai

se rs i n Kürze bevo rstand . P i so j edoch wi ll das Gastrecht nichtve rle tzen und se in Haus nicht m i t Fürstenblut b eflecken ,

son

de rn man so lle N ero im e i gnen , vom R aub der Städte erbautenPa last angre i fen . Fast wö rtlich hat der Di chter hier Tac .

nac lrerzahlt* Coni urationi s tamen metn [>rod i tionis 15ermotispla

ci tum maturare ccedem a[>nd Ba i as in vi lla P isoni s,cui us awoeni

ta le ca/>tns Caesar creb ra venti tab at ba lneasque et ePulas ini bat

onzissi s e.rcub i is et for tuna sure male. Sed abnui t P i so,i nv idi am

prretendens, si sacra mensce d i i que hosj>i ta les ca rte qual i scumque

pr i ncipi s cruentarentur meli ns apud urb an in i l!a i nvi sa et s[>olti s

ci v i um e.rtructa domo vel i n [>ub l i co ‚b atra turos, quod pro re

[mb /wa D em b e i Tac . gle ich darau fgenannten geheimen Bew eggrund P i sos fu r seinen Vorschlagschenkt de r Dichte r ke ine Beachtung se in P i so i st e in

durchaus ed ler Mann .

L ucan j edoch i st von se inem Plan, den Anschlag insgeheim

aus zu führen,noch nicht abgeb racht am offenen Handeln

hinde rt i hn der Zwe i fe l an der e ignen S i cherheit nach voll

brachte t Tat

But twi ll be hard to doc i t i n his house

A nd harder to escape, b einge in Gedanke ,

der nach Tac . den F lavius davon abhielt , N ero

im Thea te r ode r im Pa last allein zu ermo rden nisi i i i zpzi ni tatis

cu/>ido D en so besorgten Poeten suchtP iso durch d i e M i ttei lung zu e rmuti gen

,dass auch Fannins

Rufus, der P raatori anerob erst

,und andere hervor ragende

Tac . fahr t nam lrch fort here in commune, ceterum timore occulta, ne L . S i lanus ex zmia nob i li tate rind/t iumque C . Gassi t, apud quem educatus erat, ud omnemclar itudmem sub latus nnf>ermm mraderet, pmm]>te datur is, qm a coni urati one integr i

esseni quique m:serarentur N eronem tamquam‚ber scelus i nterf ectum.

Page 272: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

I 77

O ffiz ie re der Umstu rzparte i angehorten , ähnlich w i e wi r b e iTac .

* lesen igi tur i b i coni uratzs t reefectum quoque ,b rcetor i i i n

har tes descendi sse creb ro ipsius sermonef actafides, promptius i am

de temj>ore ac loco ccedi s während Scmv i nusse inem Wagemut folgenden Ausd ruck verle iht

Our deed i s honest, why should i t seeke corners

Ti sfor thepeople done, let them behold

To make the gener a ll l i ki ng to concurre

Wi th ours were even to str i ke him i n hi s shame

Or (as he thinks}hi s glory , on the stage

A nd so too truly make’

t a Tragedy (p .

Dieser überaus kühne Plan der Ermo rdung N eros i st uns

aus Tac . bekannt doch schre ibt i hn der H isto ri ker dem une rschrockenen F lav ius z u , der dem Scaev inus der Tragöd ie inmanchen Zügen se in Cha rakte rb i ld geliehen hat . Wir findenb e i Tac . E t cefn

'

sse i n:;5etum Sub r i us F lavi us ferebatur i n sccena

canentem N eronem adgrcd i endi , aut cum ardenti domoper noctem

huc i lluc cursarei incustodi tus . H i c occasi o sol i tud ini s,i b i ipsa

f r equentia tanti decor i s testi spulcher r ima animum exstimulaverant,

ni si imj>uni tati s cub ido retinui sset,wagni s sem

,b er conati bus

adver sa

D er Dichter e rwähnt fre i lich nicht d i e Absicht des Flav ius ,N e ros Palast i n Brand zu stecken und den Ka iser in der all

geme inen Ve rwirrung ni ederzustossen .

Dagegen i st es fre i e rfunden ,wenn Lucan in N eros Unter

gang denj eni gen Poppaeas , T igel lins und anderer Höfl inge v erwickelt zu sehen wünscht , hier wandelt der Dichter s ichtl ichin Shakespeare ’

s Spuren doch fi ndet d iese r Vo rschlagke inen Be i fall ; sodann übe rtragt P iso dem Scaev inus d i e ehrenvo lle Au fgabe , den ersten S tre ich gegen den Tyrannen zu

führen , we i l er nach Gefah r v erlangt habe ,während Tac . von

e inem di rekten Wunsch des Scaev inus redet br imas si b i,b ar tes

expostulante (XV 5 3).

Sowe i t i st am Ende der grossen Beratung di e Verschworung

D i ese letzten Ze i len b ew ei sen, w i e stark d i e Eri nnerung an Kyd’

s

Spani sh Tragedy und wohl auch an Ham let gew esen i st. Und b ald b rachte

auch M ass inger i n se inem R oman Actor e in neuesplay wi thin a play au f di e

Bühne

Page 273: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

178

gediehen ,und a lles sche int s ich aufs beste anzulassen . Doch

nebenhe r schle icht de r Ver rat M i l i chus’

Se i tenbemerkungenwährend der Unter redung ub erzeugen uns bald von e inemschlimmen Ausgang trotz der abwartenden Haltung des

Lauschers .

D er Brand R oms , welcher der allgeme inen E rbitte rung neueN ahrung zuführt , gibt auch den Ve rschworenen e inen neuen

Anlass zu schleunigern Handeln Scaev inus rüstet sich zur

Tat,aber nicht mehr m i t dem früheren Ungestü m , sonde rn m i t

ahnungsvoller R uhe . Se in Testament hat er abgeschlossen ,

einen Te i l se iner Sklaven frei gelassen und ihnen Geld angewiesen . Be i e inem letzten Festmahl hatte er zwa r se ine Freundeaufzuhe i tern versucht , sah aber selbst ungewöhnlich e rnstd re in . Auch vernehmen w i r , er habe aus dem Tempel derGlü cksgöttin e in Schwe rt genommen in der Me inung , d iesesverbürge e inen guten Ausgang se ine r Tat . D em M i li chus

endlich b efiehlt er,d ie Waffe z u schär fen sow ie Ve rbandzeug

und blutst i llende M ittel bere i tzuhalten . Diese Ano rdnungendes Scaev inus hat der Dichte r aus nur lässt er d i e

Unter redung m i t N atali s une rwähnt Scaevinus, qui pr idi e i nsi

di arum multo sermone cum A ni oni oN atale,dein regressus domum

testamentum obsignavi t, promptum vagi na jmgionem ,de quo supra

rettul i vetustate ob tusum increj>ans as;5erar i saxo et i n mucro

nem ardescere i ussi t eamque curam l i b er to M i li cho mandavi t.

S imul ajj‘luentzus sol i to convi vi am i ni tum

,servorum car issimi l i ber

tate et ali i [>ecunia donati atque ipsemcestus et magna cogi tationi s

manifestus erat, quamvi s lwti tiam vag i s sermoni bus simularet.

Postremo vulner i b us l igamenta , qui busque sisti tur sangu i s, parare

eundemM i l i chum

Anges ichts d ieser Massnahmen verdichtet s ich der Argwohndes ungetreuen Kämmerers ; er entschliesst s ich zum Verratse ines Herrn (p . nicht aber

,w ie Tac . feststellt von

Vg l . Ann . X V„Scavzno, qui pug ionem tem/do Salutis [in Etrur ia] sive, ut

alu'

tradrdere, F ortuna F erentmo in oppzdo detraxeratgestabatque velut magna oper i

Etenim uxor is quoque consi li um adsumbserat [M i lichusj, muliebre ac deter ius

quippe ultra metum zntentabat, multosque asti trsse Ii bertos ac servos. qm eadem vider intni hil f r a/

'

uturum unzus si lenti um atprmuia {>enes unumfore, qui md:czopravenwsetsagt Tac .

Page 275: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

_ 1 80 _

und T igell ins tatkräftige Te i lnahme an der Unterdruckung derVe rschwörung auf Tac . Ub i hcec a tr i b uno relata sunt

, Poppaea

et Tigell ino coram, quod erat swvi enti pr i ncipi i ntimam consi l i o

Diese be i den gehen une rschrocken zum Angri ffauf di e d rohende Gefahr über , wogegen der fe igherz ige N ero

sich nur au f se ine S icherung und Verte i d igung beschränk t ,aber dabe i immer tiefer in Fu rcht und Zwe i fe l gerät

Looke to the gates and wa i tes oth’

Ci ti e looke

The r i ver be well heb t have wa i e/zes sei

I n every bassage and every way .

But who sha ll watch these watches? What, if theyBegin andplay the Tr a i tors first ? O where shall ISeekefa i t/z or them that I may wisely trust (p .

Dieses jämrnerli che Verhalten kannte der Dichter aus Tao

N on enim omi ttebant Lucanus quoque et Seneci o et Q uinti anus

passim conscios edere, magi s magi squepavido N erone, quamquam

multit l i cati s ex cub i i s semet swj>si sset Quin et arhem per

manißulos occußatzs mcenzb us, insesso eti am mar i et amne,vetut in

custod i am

N ach M i li chus’ Ve r rat wohnen w i r e iner lebhaften Auseinandersetzung der Verschworenen über di e durch ihre Ent

deckung bed ingten Massnahmen b ei (p . 67 Alle drängen zu

raschem ,entschlossenem Handeln

,doch auch Scaev inus

R edekunst macht auf P iso nicht den gewünschten E indruck .

D i e Gedanken und Vorschläge der e inzelnen R omer hat der

Dichte r , von dem Ende der grösseren R ede des Scaevinusabgesehen, der Überl iefe rung entnommen . Tac . hat wiedere ine weitgehende Bee influssung ausgeübt F uere

, qui prodi ta

coni uratione,dum audztur M hortarentur P i sonem [Jer

gere in castra aut rostra escendere studi aque mi l i tem et populi

tem1>tare. S i conati bus eius consci i aggregarentur , secuturos etiam

i ntegros magnamque motw r ei fumam, quce [>Zur inzum in novis

consi l i is valeret. N i hi l adversum hwc N eroni provi sum. E ti am

for tes vi ros sub rti s terrer i nedum i l le scwnicus,Tigell ino sci l icet

cum [>wticzbus sui s comi tante, arma contra ci eret. Multa ex]>er iendo

confier i , quee segmbus ardua Venturos, qui ipsum

quoque vinci rent, postremo i nd igna nece afi cerent. Quanto laudab i ti us per i turum,

dam arnj>lecti tur rem pub l i cum,dam aux i lia

l i b ertati invoca i M i les 1>oti us deesset et ‚b lebes descrerei , dam ipse

Page 276: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

ma i or i bus, dumposter i s‚si vi ta 15rwr i gfieretur , mortem adf robaret.

I mmotus

Wi e seh r den P iso auch di e Todesbere itschaft se iner Anhänge r rühr t , so kann er i hr Op fer nicht annehmen , sondernruft ihnen zu But l i ve

,and kee[>eyour selves towor thi er ends

Freiw i lli g geht er hierauf in den Tod und sche i det ohne Hass

aus dieser Welt I b lame notEar th nor H eaven for my end

sehr im Wi derspruch m i t Tac . et b aululum inpub l ico versa

tus, post domi secretus animam adversum su;5remum flrmab at

[P i so], donec manus mi li tum adveni ret, quos N ero ti rones aut

stif end i i s r ecentes delegerat nam vetus mi les timebatur tamquam

favore inbutus . Ob i i t ab rupti s b rachi orum vents . Testamentum

foedi s adversns N eronem adulati oni bus amor i uxor i s dedi t

(X V5 9).

D as tapfere Ende des P iso der Tragödie ze i gt deutlich,

w i e sehr der Auto r d i e b e i Tac . weni g gew innende Gestalti deali si rt hat . D och i st d ieseVe redelungmehr allgemeinmensch

lich gehalten ;als Parte i le iter tr itt P iso h inte r Scaev inus zu rück ,dem Urhebe r und bege isterten Förderer der Ve rschwörung .

P iso gibt nur den N amen,Scaev inus abe r se ine Kraft . Infolge

se ine r Zu rückhaltung und grösseren Vorsicht kommt derFühre r neben dem furchtlosen und verwegenen Scaevinus

weni ger zur Geltung,welche r Gegensatz d i e Handlung beleb t .

N ach dem Untergang des Anführers erleben w i r e ine energiseh durchgeführte Verfolgung der Verschworenen ,

d i e den

w i llkornmenen Anlass b ot,b e i Ho f unbel ieb te Personen unter

dem Vo rwand der M ittäterschaft zu verderben . Tigellin,der

nach Tac . im Vere in m i t dem Kai se r diese Inq u isition le itete ,

unter richtet uns ü ber den Umfang der Ve rschwörung,d i e

Unzahl der Op fer und d i e Art und We ise , au f d i e man Um

schuldige in den H ande l ve rstr ickte (p . T igellinsAngabenstammen zum Te i l aus Tac . Continua hinc et vineta agmina

trahi acfor i bus hor torum adi acere. A i que ub i d i cendam ad causam

introi ssent,lcetatum erga coni uratos

, for tui tus sermo et sub i ti

occurxus , pro cr imi ne accißi cum super N eroni s ac Tigell ini

1)Vgl . Tac . XV48‚wo w i r u . a . lesen lemtati ac magnzficenti a et ali quando

luxu i i i didgebat [P i 50], idque plur i bus trobabatur , qui in tanta vztiorum dulcedine

summum z:rzßerzurrz non restrzctum neeperseveram volunt.

2) Di ese Angab e hat der D i ch ter gesch i ckt zur Komposi ti on von IV,

(p. 75 f.)verwendet.

Page 277: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

sa nas percontationes F ami us quoque Rufus diolenter

(Ann .

H ie rauf werden Lucan und Scaev inus von Nymph id ius a ls

Ge fangene vorge fuhrt (p . 71 fü r we lchen Auftri tt e ine Vorlage b e i Tac . (XV„) angedeutet i st . Lucan

,in diesen letzten

Augenblicken sehr s ti ll gewo rden,betraue r t m i t weni gen

Wo rten P isos Tod während se in Le idensgefährte m i t dema lten Ü ngestü rn gegen N e ro und dessen Fre i ge lassene wütetund dem Tod muti g entgegens ieht , ganz so wi e Tac . von ihm

sagt et Sccevinus non ex ‚b r i ore v i tw moll i tia

Nymphi d i us , dem gegenüber den Angaben des‚Tac . einebedeutendere Ro lle zugefa llen i st, sucht N e ro ve rgebl ich zu

ve rte id igen . Unerschrocken zählt Scaev inus d i e Freveltatendes Ka isers au f und kann nicht begre i fen

,dass R om den

Tyrannen so lange duldetH i s long continued taxes I forbeare,I n whi ch he chi efly showed him to b e P r ince

H i s rob b i ng A lters, sale of Holy thi ngs,

The Anti que Gob lets of adored rast

A nd sacred gif ts of K ings and people sold

N or was the spoi le more odious than the use

They were im[>loyd on; s]>ent on shame und lust,

Whi ch sti ll have b in so endless i n thei r change

A nd made us know a d ivers servi tude.

But that he hath b in suflered so long

A nd as you (p .

I n diesen Worten erkennen w i r unschwe r E inzelhe iten aus

Tac .

* 2) I nterea conferendzs ,

b ecuni i spervastata I ta l i a , {>rovinciw

eversce soci ique popul i et quce civi tati um ü b ern: vocautur . I nque

campraedam d i i cessere,s[>ol iati s i n ur be temßl is egestoque auro

,

Ungle i ch rü hml i cher fur Lucan b er i chtet Tac . Er in: A nnaai Lucam

cadem mirera i . I s treni um te sangume, ub i f r igescere i ndes manusque et f aulatim ab

extremi s cedere sßi r ztum fervi do adhuc et com/wie ment:s peeton mtelleg i t, recordatus

carmen a se conrposrtarrz, quo vulneratum mi li tem per ezusdem modz mortzs imag inem

ab isse tradrderat, versus i />SOS rettuli t, enque i lli supreina (Ann . XVD i o kommt w egen serrrer dü rft i gen und ob endre in ab we i chenden

Angab en n i cht i n Betrach t, vgl . LX I I I„. Suet .* redet von E inschmelz en,w ahrend in der Tragö d i e nu r von Verkau f d i e R ede i st tem/>hs cornflur i lrusdona detrar i t [N ero], snnulacraque ex auro vel argento f abr zcata contiavzt i n hi s

pmatium (N

Page 279: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

hatten , aber einen der H inger ichteten b emi tlhi deten w i e jenerJüngling , der in whisper ing was oreheard to say

Whatpi ll ie'

twas,that P iso

Abe r noch gegen e i n ande res unschu ldiges Opfe r fuhrt N e ro

e inen Stre ich auch Seneca ,fä lschlich der Te i lnahme an dem

Komp lott bezichtigt , muss se in Leben lassen He iterenS innes e rsche int der gre ise Ph i losoph , von zwe i Freundenbegle itet (p . und tröstet d i e Fassungslosen also

What meanes your mourning ,thi s uugratefull sor row?

Where are your [>recepts of Phi losophi e,Where our prepared resoluti on

So many yeeresfore-stud i ed aga inst danger

To whom i s N croes cruelty unknowne,

Or what rema ined af ter mothers b lood

But his instructors death ?

Worte ,di e b e i Tac . folgende rmassen ausged ruckt sind

S imul lacr imas amicorummodo sermone, modo intentior inmodum

coercenti s ad flrmi tudinem revocat, rogi tans , ub i pra cepta sapi en

tice,ub i tot ber annos med i tata ratio adversum imminenti a ? Cut

enim ignaram fuisse scevi ti am N eronzs ? N eque al i ud su[>eresse

post matrem f ratresque i nterfectos, quam ut educator i s j>rwceb to

r isque necem ad iceret

Noch e iner ande ren Äusse rung des Seneca der Ü berlie ferung bedient s ich der Dichte r . Zwar fällt s i e von Se iten deseinen Begle i te rs und i st stark abgeändert , doch i st der

Zusammenhang zw ischen den Ze ilenthou sha lt see

True duti es to thy memor i e [>erform’

d

N ot i n the outward [>omj>e of funera ll

But in rememb rance of thy deeds and words,The of t recall i ng of thy many

und folgendem lat . Text unve rkennbar quod unum i am et tanzen

[>ulcherr imum habeat, imag inem vi tae sud rel inquere testatur,

1)Vgl . Tac . Ann . X V60 Sequi tur cades Anna : Seneca ,Ia tissnna f r incrjn, non

quia coniurahonrs nrangfestum comf ererat, sed utf erro Genannt w ardSenecas Name von N a tal i s , durch den nach der Entdeckung des M i l i chus

d i e Verschw ö rung i n a l l i hren E i nze lhe i ten v erraten wurde (vgl . Ann . X V55).2)D i ese Versrcherung entspri cht vol lkommen den h i stor i schenTa tsachen

Seneca hatte letz tw i l l ig angeordnet, dass er ohne jede L e i chenfe i er verb rannt werde (Ann.

Page 280: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

1 85

cuius si memores esseni,bonarum ar tium fumam preti um tanz

constanti s ami ci ti a:

Unter Anrufung der Gotter sche idet der wü rdi ge Gre i s aus

der Tragöd ie . D a auch er hinter der Szene sti rbt , findetTac .

s entsprechender , aus führliche r Be richt keine Beachtung(vgl . Ann . X V63 Im ü bri gen i st Seneca getreu den von Tac .

vorgeze ichneten Zügen dargestellt .

M i t grössere r Fre i he it h ingegen s ind di e letzten Augenbl ickedes wesentl ich ande rs gea rteten Petroni us behande lt (p . 79

obwohl auch dafür dem Auto r genaue Angaben des Tac .

vorlagen . D em m i t der Hand lung sehr lose ve rknüp ften Lebemann wird T igellins Hass ve rhängnisvo ll Pet ronius tri tt inder T ragödie von Anfang an a ls e ine b e i Ho fe i n Ungnadestehende Persönlichke i t au f ; i hn ve r fo lgt der N e i d des i hmvo rgezogenen Gese llschafte rs des N ero selb st in die semZustand der Demü ti gung T igel lin b enutzte d i e Verschwörung des P iso ,

das Geschick des ehemal igen N ebenbuhlers zu

besiegeln H ierin i st der Auto r dem Be richt des Tac . ge fo lgt,

frei l ich ohne sich au f di e erWähnten E inze lhe iten nahe r e inzulassen Unde i nv id ia Tigell ini quasi adversus cemulum et

sci enti a voluttatum totiorem. E rgo crudel i tatem adgre

d i tur,ami ci ti am Scwvini Petroni o ob i ectans, cor rupto ad indi cium

ser vo ademb taque defensi one et ma i ore par te fami l i ce i n vincla

(Ann . Selbst d i e Gründe fu r T igellins Hass

verm issen w i r i n der T ragödie ,in der ausserdem Petronius’

Ges inde unerwähnt b le ibt .

Vö lli g widerspr icht aber den Angaben des Tac . Petronius’

Ve rhalten in der Todesstunde ;? der H istor i ker sagt näm lichN eque tanzen 1>rwcej>s vi tam ex;fiuli t, sed inci sas venas , ut l i b i tum,

ob l igatos ab er i re rursum et a lloga i ami cos , non per ser i o,aut

qu i bus glor iam constantiee t eteret. Aud i ebatque referentes nihi l de

immor ta li tate animce et sat i enti um ,b laci ti s , sed levi a carmi na et

faci les versus . Servorum a l i os largi ti one, quosdam ver b er i bus

afleci t. I ni i t e,b ulas, somno indulsi t

,ut quamquam coacta mors

for tui tce simi li s (XVI

Gesch i ch tl i che Wahrhe i t i st das ni cht ganz ; da di e Tragodi e e inen

Ze i traum v on 4- 5 Jahren i n s i ch b egre i ft, mu sste Petron i us so lange dem

Hof ferngeb l i eb en se i n in der Ta t erfolgte ab er se in Tod unmi ttelb arnach seinem Sturz .

Page 281: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

_ 1 86 _

Ausser der Tatsache des Mahls sowie der Unterhaltung m i tFreunden enthält aber das Drama nichts von d iesem Ber icht ,sonde rn sein Petronius zei gt s ich als todesmut i gen Mann

,fre i

von unwürdigem Schwanken zwi schen Leben und S terben,

fre i von Anwand lungen üble r Laune , frei von schlüpfri genGedanken und le ichten Versen . Zwar redet er nicht in derstoisch kühlen Art Senecas vom Lebensende , sondern er

pre ist nach anfängl icher I ronie schwungvoll d i e Freuden und

\Vonnen des andern Lebens , w i e er es in se iner genussfrohenVorstellung sieht . Darum auch fo rdert er seine Freunde auf

,

ihn in d i e Gefilde der Seli gke it zu begle iten . Enanthe j edochund Antonius haben nicht di e Kraft in s ich , das Leben um

e iner leeren Phantasie wi llen aufzugeben ; si e verstehen dieseR asere i der Bege isterung des Petronius nicht .

Diese r w i rkungsvolle Auftr itt ver rät bedeutendes poetischesKönnen und zei gt e ine schöne und e indrucksvolle Sprache .

Bewunderung ergre i ft uns anges ichts der Ekstase des Todgeweihten : w ie e i n N achhall Shakesmar i scher Grösse berührtuns diese Szene .

I st auch der Charakter der Haft des Petronius gewahrt,indem er in der Begle itung e ines Centur io auftr itt

, so we issandererse i ts Tac . nichts von dem Arzt

,der ihm schliesslich

d i e Adern ö ffnet (p . Wenn aber Petronius’

letztes Wo rtlautet « N ero

,my end shall mache thy ty ranny so sehen w i r

darin e ine we i te re Idea lisierung des von Tac . anders gez e i chneten M annes . M i t ke inem Wo rt gedenkt der Dichte r derunedlen R ache , d i e srch Petronius nach Tac . zu Schuldenkommen liessPetronius i st das letzte Op fer im Gefolge der P i soni schenVe rschw ö rung in der Tragöd ie gewesen . E in grosses , gegen d ie Anmassung der Wi llkü r gerichtetes Unte rnehmen ,

an Verrat und an der Unentschlossenhe i t des Führers gescheitert , hat sich vo r uns a b gespie lt . Schöp fte auch der D i chterfü r d iesen Te i l se ines Werks m i t vollen Händen aus der Ü berl ie ferung , so hat e r doch den S to ff m i t v ie ler Fre ihe it und m i tb erne rkenswe rtu Gestal tungskra ft zu e inem Gemälde verar

Vgl . Ann . X VI‚9 flag:tia /’Vi tt€ tptS sub nomini bus exotetorumf eminarumque etnovitatem cui usque stupr i persrr ipsi t [Petroni us]atque obsignata mzsit N erani .

Page 283: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

— i 88

Diese Angabe de r Sta rke des R eb ellenheeres kennt der Dichter aus Plutarch b e i dem w i r lesen

AÄÄ’

ém z5i i Äa 1m pö c t öv

).sy.ev Enger}v Ot'

n'

v8tE é'

n; a ths u} I‘

a'zÄßqz napazxaltd

'

w &vaöéEaaßaz t üv

i ,yspov iazv xazi napacrxs'

iv'

eazuröv icxupc'

f: acbpatt r Cnr oüvn xec,oa)lriv‚

CQ I C Fa)ta*

c imc

8.=fxa pupzaiöat< ai v6pd

'

w tb t lttdpévwv ézoüear: r e nÄeiovac ört l iaaz öuvaps'

vauc,

apoö'0r,xe ßO‘

JÄ‘ÖV t oi ;

N eben P luta rch ve rdanken wi r auch D io e ine e ingehendeDarstellung von Vindex’ Au fstand zu der e in

kü rzere r Bericht Suet .

’s nichts wesentlich N eues h inzu fugt .

Erkennen w i r auch e inzelne Entlehnungen aus d iesen H istor ikern

,so ble ibt dennoch stets ungewiss

,welchem Werk de r

Dichter die unm i ttelbare Anregung verdankt . Gewiss i st nur,

dass er alle dre i Quellenwerke benutzte , davon j edoch Plutarcham weni gsten zu R ate zog .

N ero nimmt d i e e rste Unglucksb otschaft sehr ruhig hin und

begrüsst e inen Feldzug froh , dennI tfa lles outfor my empty coflers well ,The sßoy le of such a large and goodly Provz

'

nee

Enrz'

cht wi th trade and long eni oyed (p .

Diese Worte sind uns bekannt aus N ea[>ol i3

) de

motu Galli arum adeoque leute ae secure tulz'

t utgaudeu

ti s etiam susßi ti ouem prwberet, tamquam occasione uata s[>ollaw

darum i ure bell i oßulenti ssz'

marum (N .

N unmehr begib t s ich der Ka iser , entgegen den Quellenzu e inem Gelage m i t der so rglosen Äusserung

What order should we take weele laugh and drmlee di e

ganz im S inne der kurzen N oti z P lut .

s gehalten i st " pornot

psvoc; ya‘

zp ézeivou xa‘cotcopovü v xai nap

068év üye‘

i aßout oi Faltatwv (Gb ,

l)A lle Z i tate aus F lu t . sind der Ausgab e von C . Smteni s , Le ipz ig I 870

entnommen .

2)D ios Angab e : T:i r s a l l a ö'

sa eiw0a opor'

w: snor'

er xa fpwv t o°

i < rr„eltuévor<Ö"t t ai )t)tto; *

: e 060001 0: xati unofi saw &pyu,wpo$ nal.

cr0'

vui v éäo'

z ez. . (LX I I IWstimmt hochstens dem S inne , ni cht ab erdem Wortlau t nach zu unserem Passus .

3 ) I n der Tragoche hab en W i i Rom als Ort der Handlung anzusehen .

D io erwähnt e i n Mahl me . P lu t. dagegen e i n F ruhstuck spater , b e i derN achri ch t von Ga lb as . \ b fa ll (Gb . Ähnl i ch Sue t . erst b e i der Meldungvom Au fruhr der ü b r i gen Heere (N . Doch könnte Suet . ’s No ti z cum

[>rosf er i qu1ddam er [WOZ'HICÜS uuntmtum esset, su[>er ab uudanti ssimam cenam zocu

lar ia indef e

chonis duces carmma Iascivrque etmm gesticulatus est

(N . 42)d i e Anregung zu dem angedeute ten Gelage gege b en hab en , ob woh l

d i eses am b esten e iner Angab e Suet. ’s in cap . 47 entsprechen würde .

Page 284: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

E in Gesprach der be i den Frei gelassenen N e0phi lus und

Epaphrod itus kennze i chnet N ero als Fe i gl ing . Und i n der

Tat,se ine Fassung und R uhe bestehen d i e P robe nicht . Im

nächsten Au ftri tt erfahren w i r du rch Ti gellin (p . 89 w i e di e

H iobspost von Galbas Erhebung zum Imperator,vom Abfall

der Prov inzen Gallien ,Spanien

,Portugal und Deutschland

N e ro i n solche R asere i versetzte , dass er di e Tafel umstürzte 1

)und seinen L i eb li ngsb echer an den Boden schmette rte . H ieri st der Dichte r te i lwe ise dem Be richt des Suet . ge fo lgt

,aller

d ings m i t e ini ger Fre ihe it er lässt e ine e inz ige Meldung vomAb fall Galbas und der üb ri gen Legionen e intreffen ,

währendSuet . von zwe i versch iedenen N achr ichten (N . 42 und 47)spr icht ; ausserdem w i rft N ero in der Tragödie den T isch um

und schleudert nur e inen Pokal auf a Boden ; ferne r zerre isster d i e Unglücksdepesche nicht . Suet . aber ber ichtet N untz

'

ata

z'

uter z'

m eti am ceteroruru exercz'

tuum defectz'

oue,l i tteras {>raudeutz

si b i reddz'

tas coucerj>si t, meh sam subver tz‘

t,duos scy[>hos grati ssz

'

mz'

asus, quos H omerz

'

os a crelatura carmz'

uum H omerz'

vocabat,solo

i nl i szt (N .

Als ein B i ld des ] ammers sehen wi r N ero w ieder (p . 92) in

klägl icher Furcht flebt er Ti gellin an,b ei ihm auszuharren .

Doch w i e alle Übrigen, so kehrt auch dieser glatte Höfli ng

dem Machtlosen den R ücken . Schliessl ich kommt der stets

getäuschte Fürst zur schmerzl ichen E rkenntnis se iner Verlassenhei t und b richt i n ohnmächti ge Drohungen aus . Unbee influsst von der Überl ieferung i st d ieser ku rze Au ftritt n ichtentstanden ; w i r lesen näm lich b e i Suet .

2) trausz

'

z'

t [N ero] i n

hor tos Serm'

lz'

auos, tr i bunos centur i onesquepr (etor i i defagre

socz'

etate ter:zfitavi t. Sed par tz'

m tergz'

versautzb us, 15ar tz

'

m aper te

(N . I st auch i n der Tragödie N eros

Begegnung m i t Tigelli n ohne Vo rb ild , so e rsetzt gerade dieserdi e tr i bunos centur i ouesque des Suet . am b esten , indem so

N eros Ungluck besonders grell beleuchtet wi rd . N ur spielt inder Tragödie d ieser Auftritt im Palast .

1) D as Umstürzen des Ti sches b e i der Kunde von Galb as Emporung

erwähnt auch F lu t . o'

lpo:ft ti

'

i nuf)éc@az r o‘

t nepl I‘

02Äßav (é'

t ol_e Äs)\oupévoq m i

&ptct d'

n)hve'rpeals

't i)V (G b .

2)Ähnl i ch sagt D i o €7re‘

n öcöet o (Népwv], ö'

u xoci b i t b t u'

3v cwp.ocrou;ultoixwv

éyxar a)té)tsmr az„ (LX I I I27).

Page 285: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

Be i d iesem Zusammentre ffen macht Tigellin den Kaiser aufd i e Stimmung des Volks aufmerksam

Har lee to the peoples cryes,

Harhe to the streets that Ga lba ,Ga lb a

, (p.

we lche Wo rte v ie lleicht auf fo lgende , fre i lich ande ren Um

ständen R echnung tragende Aufze ichnung des F lut . weisenxa i apaÄflüi v &m

'

rnsrl ev,ö't t m i Cd

'

wr o< é'u 1 06 Ne

'

pwvoc, obx ö'

vt oc

e avspoö,‘CÖ crpa

'

zt t:upta npu‘

nov,eIr a 6 85390: xa i 13 abyx lnroc ab t oxpaft opa

TÖV Fai lßav &vayopeüaerev (Gb ,

D i e Schi lderung von N eros Ende lehnt sich an di e ausfuhrliche Darstellung Suet .

s an (N . 40 doch nimmt derDichter zuwe i len w esentliche Änderungen der Überl ie ferungvor , d i e hins ichtlich de r letzten Augenb licke des Tyrannen denVergle ich m i t Suet .

'

s tragischer Erzählung sicherl ich nichtbestehen . D en alle r Macht entklei deten N e ro tre ffen W i r in

der Gesel lscha ft zwe ier R ömer , die ihm das U rte i l des Senatsverkünden

The Senate have decreed you'

re 15um'

shab le

Af ter thefashi on of our ancestors ,Which i s your neche b eing loched in a for /ee,You must b e naked whipt and scourg

d to (p.

Uber d iesen Spruch lesen w i r b e i Suet .

*I nter morasßer latos

a cursore Phaot cod i cz'

llos ]>rwr ißui t legz'

tque, se kostem a senatu

z'

udz'

catum et qncerz'

,ut ]>uniatur more ma iorum,

inter rogavz'

tque

quote id genus esset poence ; et cum comb er i sset, nudz'

homz'

nis

cervz'

cem r'

user t furcw,cor[>us vi rgi s ad necem ca

*di,conter r i tus

dnos (N . Doch i st der Dichter von

diesem Be richt mehr fach abgewichen . So hat er den Ortswechsel nicht deutl i ch dargelegt ; kaum merken wi r in der

Tragödie ,dass wi r uns nicht länger in Rom befinden Von

N eros Flucht zu Phaon m i t wenigen Begle itern vernehmen

Hom e ha t d i e Szene vom Auftreten Tigellins an (p. 92 ff . ) in Phaons

Vi lla verlegt . nu t Be 1 ufung auf d i e H i stor i ker . M i r sche i nt di ese Ortsangab e deshalb n i cht ganz angeb racht, w e i l Tigell ins Bemerkung

H h rke to thepeoßles cryesH arhe to the streets that Galba , Galba , r ing

noch unzwe ideu ti g au f Rom a ls Or t der Handlung we i st. Erst m i t demAuftreten der b e i den Rom « r i st d i e Bed ingung fur denOrtswechsel gegeb en,

was aus denWorten des first R oman hervorgehtThe troot>es by the Senate sent descend the I n” Amt come

Page 287: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

192

er dem ins Zimme r tretenden Centur ionen m i them Rest se inesAtems entgegenhaucht Sero et ha:c estfides H ier e rsche intN e ros Selbstmo rd nicht als fe i ge Flucht ode r rä chende Strafe ,sonde rn er i s t der letz te und grösste Schlag , den der Tyrann

gegen den Senat und gegen R om führt . Als S iege r zerschlägte r m i t dieser ihm alle in übri g geb liebenen Waffe Roms Erwar

tung und Be friedi gung , di e es anges ichts se ines schmählichenTodes emp funden hätte . E inen solchen Tr iumph du rfte derDichte r se inem N ero n icht gönnen ; dieser musste im Bewusstse in de r Sühnung se iner Freve ltaten anders enden . Und wennN e ro se ine le tzten Gedanken auf die Kunst r ichtet , so soll das

se in e inzige s ehr liches S treben , se inen Ehrge i z veranschau

l ichen , dem e r, w i e ke ine r ande rn Sache , se in Leben lang treu

geb heb en i st

D e r am Schluss der Tragod i e au ftretende Galba kommtzu spat , das Gericht an N ero zu vollziehen doch lässt er denNymphid ius se inen Ver rat m i t dem Tod entgelten es bedarfkaum des H inwe ises , dass d iese r Abschluss e ine nicht besonders geschickte Erfi ndung des Dichters i st .

I V . D i e R ol le des N ymph i d i us .

Bere i ts am Anfang de r Tragodi e sehenw i r N ymphi dius , denonly favor i te of the Cour t »

, sich au f Geheiss Poppaeas zu

i hr begeben ; ihn fesselt e in he imliches L iebesverhältnis an

N e ros We i b,fre i lich mehr aus Berechnung a ls aus wahrer

Herzensne igung : N e ros Thron i st se in Zie l . G le ichfalls am

Anfang tri tt se in N ebenbuhle r Antonius au f,dessen L iebes

anträge di e Ka iserin wider Erwarten zurückwe ist . D i e Folgehie rvon i st , dass der verschmahte L iebhabe r den b evorzugten m i t töd lichem Hass v e r folgt

,den er fre i lich ve rb irgt . I I I„

wo Nymph i d i us d i e fesse lnde Schi lde rung von N eros Auf

t reten im Theate r gib t,wi rd uns se in buhle risches Ve rhält

n i s'

z u Poppaea unzwe i deuti g vor Augen geführt . N ach dem

Brande Roms wird der ehrgei zi ge Fre i gelassene dank desEinfl usses seiner Gel iebten zum Praetor i anerob ersten erho

1)Be i Hom e i st es e in Freund Galb as, dessen Auftreten weniger ub erraschend w irkt.

Page 288: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

b en . Auch an der Unterdruckung der grossen Verschworungnimmt er Te i l . M i t dem Ab fa ll der ausser i tali schen P rov inzenund Galbas Schi lde rhebung i st fü r ihn der lang erhoffte Augenb l ick eingetreten ,

s ich des Th rones zu bemächti gen . D en Co

ho rten v erspricht er e in übe rre iches Geldgeschenk i n GalbasN amen und ve rb re itet das Ge rücht von N eros Flucht nachÄgypten . Doch se in R i vale Antonius du rchschaut und verrätihn , und so fällt N ymphi di us von Galbas H and .

N i rgends hat der Dichte r se ine E rfindungskraft so ausgiebi gwalten lassen , als ge rade in diesem Abschnitt se iner Tragödie

,

in dem es fü r den Q uellenforscher am wenigsten zu tun gibt .

Was das Verhältnis des Fre i gelassenen zu der Ka iserinanlangt

, so i st es zwa r geschichtlich nicht nachwei sbar,mag

aber bestanden haben . Ohne j ede Anregung i st wohl der Dichter n icht darau f gekommen denn P0ppaeas Eheb ruch an und

fü r sich entspr icht ganz dem B i ld,das Tac . folgende rmassen

von i hr gibt : hui c mul i er i [Polabww Sab ini ] cuncta a li a fuere

prreter honestunz fanzce nnnquam peperci t, nzar z'

tos et

adu lteros non di stinguens ; neque adfectui suo aut a li eno obnox i a,

nude uti l i tas ostenderetnr,i llac l i b idinem (Ann .

XI I IAndere rse its ber ichtet F lut . von N ymphid ius folgendes :

'

AÄÄ’

öp.o)loycöv ve Nepotb‘

iatc: ei var pnrpöc; é'

pvov pév abr ob'

pdvou Ns'

pwvoc érroze'

1r o

xxroikucrw,&flltoz 855 aörfic; ob vopu

'

Cuw ixocvo‘

r xaprroüo@orr't ÖCC r rpäq m d ro

t xpfip. at a

xod 1:ö Endprp t oü Ne'

pwvoq cruyxaßeübew,ihr &nb t ivi ; nupo

i q 3:'

t i xatop.évou

t oü vexpoü pat anerubo'znsvoq éxe

ivoq év yap. erfic six r o'cEer xozi Honnou

'

ow

npocnyo'

peusv„ . (Gb .

Wenn aber Nymph i dius den Sporus Poppaea nennt, was lag

da fü r den Dichte r näher als e in R ückschluss au f Beziehungendes Fre i gelassenen zu der Ka iserin Poppaea ,

di e sonst in den

Quellen nicht angedeu tet sind ? So dürfen w i r wohl diesenPassus Plut .

s als di e Basis ansehen,au f welche der Drama

ti ker das L iebesve rhältnis zw ischen N ymphi d ius und Poppaeagründete .

Frei lich i st es ke in i deale r L iebesbund,gesegnet durch

wahre und re ine Empfindungen,gefesti gt durch gemeinsame

I deale, sondern das re in s innliche Verhältnis bedeutet fü r den

ehrge i z igen Mann n ichts we iter als di e B rücke zum Th ron,

was er unve rhohlen eingesteht . Deshalb geht auch Poppaeas

jäher Tod e indruckslos an i hm vorüber ke inWort der Klage

Page 289: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

_ 194 _

wi rd laut , sondern das S treben nach Macht füllt di e Brust desMannes gänz lich . Se ine , von dem Dichte r er fundene , M i twi rkung b e i dem Blu tge richt an den Verschworenen i st v ielle icht au f d i e dürfti ge N oti z des Tac . gegründet consular i a

i nsignia (Ann . welche d i e Be lohnung fü rse ine Täti gke it angibt . I n der Tragödie hingegen nimmtNymphi d ius schon frühe r , unm itte lbar nach dem Brand Roms

(p . 58 e ine bedeutende Stellung e in der Fürsp racheP0ppaeas dankt er se in Amt als prae fectus prae tori i , wodurchder Dichte r nicht nur den ze i tlichen Ere ignissen vorgegri ffensondern d iesen Gunstbewe is a ls Tat der Ka iser in auch

e rfunden hat .

M i t der N achr icht von Vindex ’

Emporung i n Gallien und

Galbas Abfall in Spanien i st fü r Nymph id ius der Augenbl ickdes Losschlagens gekommen . Se inen R ivalen Antonius machter in ahnungslosem Vertrauen zum Tribunen i n this A narchy

denn N ero i st , w i e er vo rgib t , nach Ägyp ten geflohen (p .

und in schlauem Sp iel stellt er dem Hee r in Ga lbas N amen e in

Geldgeschenk von 30000 Sesterz i en pro Mann i n Aussicht,

wohl bekannt mi t dem Ge i z Galbas als auch mi t der Unmogli ch

ke it,e ine so hohe Summe zu beschaffen . Antonius aber merkt

d ie ver räte r ische Absicht und verrät se inerse i ts Nymph i d iusaus persönl icher R ache an Galba . Diese Szene enthält deutliche Spuren Plut .

s,von dem wi r fo lgendes über Nymph id ius

Umtriebe ve rnehmen : Nupcpit3roc yäp2aß‘

ivo: thv €u apxoc, wort ep si'

pnt az,

p.st a‘

r Trysltltt'

vou 1 6Äfic‚ é1 t e‘

t t ät Ns'

pwvoc ai név ct o navt oi rrac t xal bfiltoc fiv

&n03paao'

pevoc si c; Ai'

yort t ov , é'rrews ‘

tÖ arpanwn x0'

v‚ti); p.mcét r napo

'

vr oq‚ &Ä)t'

f$6n neg uyo'

t oq,

abroxpo'rropat FoiÄßav &vayooeöca r, xod 8wpea

rv b a éaxet o xar’

:zvbpa t oi ; abh xo'

i q xal erpat qyrx0‘

iq npocavopsuops'vorq 8paxp.a

tc én 1 axwxr). fa<

nevr axoa ia< , t oi ; 3%éx1:öc mpat auopévorq nsvt rixovrat nad Braxocriar< é1 t i xr)tiauq ,

ö'

aov &pur'

gxavov ir'

,v auvayarye‘

iv p. ir‚ n l eiova pupta'

rx r; xaza‘

r n apaaxo'

vt a näcnv

&v0pu'morc th v Ne

'

pwv napa'

axe„ . (Gb .

D i e Ernennung des Antonius zum Tr ibunen durch Nymphi

1) Wi r lesen b e i Plut . u b er Nymph i dius : Eb f)t

i < 05v ptév er};fl p°°ét afiev 5mofi écßa t

"cö (Gb . Nun w i ssen w i r ab er vonTac . , dass Ti ge lli n (wahrsche i nl i ch anste l le des Fa ni us R ufus)nach derVerschworung zum praefectus praatorn ernannt wurde (Ann . w ah

rend es von dem gle i chze i tig genannten N ymph i d i us he i sst : quza nunc

pr imum ob latas (l . j edoch ohne JedenH i nwe i s au f das fragli che Amt.

Page 291: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

_ 196 _

Abhangigke it von der Ü be rlie fe rung ge riet und s ich v ielfachseine r Erfi ndungsgabe bed iente , obwohl im grossen ganzen se inWe rk e igentlich nur geschichtliche Ere i gni sse darstellt .

Wir gehen nunmeh r zu dem Te i l unserer Studie uber , welcherden N achwe is e rb ringen wi ll , dass Thomas May nicht a ls

Ve r fasser des N ero’

anzusehen i st . Be re its in unseren e in

le itendenWo rten hatten wi r di e Punkte angedeutet , aus denenwir d iese Gewisshe i t e rlangen würden, und hatten als solche

di e Art der Q uellenb ehandlung , d i e Charakterze ichnung ,Sprache

,Sti l und Versbau aufgezählt .

Betrachten w i r zunächst d i e A rt der Q uellenb ehandlung in

bei den D ramen . I n j edem schl iesst sich der Dichter häufi g engan d i e Ü berliefe rung an , d i e b i s au f Seneca fü r 7. Ag . und

Plut . fur‘N ero

’ dieselbe i st . Während w i r aber i n der Ag .

Tragod i e neben weni gen nennenswerten Ausnahmen e ine fastsklav ische Abhangigke i t von den Quellen festgestellt haben,

während May sich vor bedeutsamen Abänderungen und

grösseren Erfindungen gefl i ssentli ch in acht nimmt und b ei derVerarbe itung se ines Mater ials durchweg e ine nur mässi gedichterische Begabung verrät

,kommt es dem Verfasser des

N ero nicht darauf an ,gelegentl ich auffallende Abweichungen

von den historischen Be richten zu e rs innen, vor allem aberder Erfi ndung ei n we iteres Feld e inzu räumen wobei i hm e inegrössere Gestaltungskraft ei gnet , d ie ungezwungen und natü r

l ich aus einem re ichen dichte rischen Können emporq u i llt .

Be i einem Bl ick auf May’

s Tragödie stellt es sich heraus,

dass fü r d i e Mehrzahl der Szenen in den Quellen bere its di eGrundlage vorhanden i st , die zudem häufig e ine gesch ickteErwe iterung ve rmissen lässt und i n der überl ieferten Dürftigkeit ve rwendet wi rd . So nimmt May 2 . B . d i e kurze N otiz desTac . über d i e fe indsel i ge Begegnung der be i den St ie fbrüder Britanni cus und N e ro (Ann . XI I„)nahezu wörtlich in se in Stückau f (Im ohne jede erwünschte we itere Ausgestaltung ; oder

Vgl . h i erzu Muhlb ach An di ese Beri chte hat si ch der D i chter sehreng geha lten, ohne ab er in se i ner Anlehnung sklav i sch zu se in (p .

ferner D i e enge Anlehnung an d i e gesch i chtl i chen Tatsachen ze igt si chb e i den Charakteren am weni gsten . Vi elmehr hat der D i chter h i erb e i seinerPhantasi e öfters fre ien Lauf gelassen (p.

Page 292: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

I 97

er macht aus Dios durrer Angabe uber d i e Wei gerung desLe ibarztes des Ka i sers Claudius . des Xenophon ,

den K inderu

Bri tannicus und Octav ia Zutri tt z u dem Sterbeb ett des Vaterszu gewähren (D i o e ine ähnl ich matte Szene Ag .

I I I 90 So lche Auftr itte gehen ohne j eden t iefe ren E indruckan uns vorüber es fehlt ihnen an d ramatische r Wi rkung und

T iefe der Emp fi ndung . Fliesst aber d i e Überl ieferung re ichl icher w i e etwa b ei N e ros Anerkennung als Imperator imSenat Ag . I I I 1 75 ff . ) oder w i e b e i dem Ende der Kaiserin

Ag . V„O so wird auch hie r das Mater ial verwandt , w i ees s ich b ot : streng gesch ichtl ich hält N e ro se ine Ansprache an

di e Väter m i t Tac .

’ Wor ten (Ann . nachdem Seneca

Stimmung fü r ihn gemacht e ine beschei dene Zutat desDichters ebenfalls auf Grund Tac i tä i scher Gedanken

,und

im andern Fa lle folgen der Bericht des missglückten An

schlags aq gr ippina sowie d i e Vo rführung ihre r letztenAugenb l icke fa s t wö r t l i c h den Aufze ichnungen des Tac . Fre ierErfi ndung , d i e durchaus nicht immer zum Vo rte i l der Handlung e ingeschoben und v ielfach von ze i tgenössischen Mustern

beeinflusst oder m i t klass ischen Entlehnungen aufgeputzt i st ,begegnen w i r in der Rol le des N arc issus , in der Gestalt desCr i spi nus , der m i t H i lfe Ve rgi ls aus dürfti gen Um r issen desTac . zu e iner ganz symp ath ischen Persönlichke it gefo rmt i st ,sowie in dem L iebesverhältnis zwischen O tho und Poppaea .

D er Anderungen und Abwe ichungen von den Be richten derH isto r i ker sind n icht v iele im grossen ganzen i st May

s

Tragödie e in Muste r von h i sto rischer Genau i gke it .

Etwas anderes beobachten wi r h ingegen im N ero. F ur e ineganze R e ihe von Auftr i tten i st e ine entsprechende Vorlage i nder Ü be rl iefe rung nicht zu e rm itteln ; den von den Quellenber ichten ange regten und abhängi gen Szenen steht e ine etwa

gle ich grosse Anzahl fre i e rfundene r gegenüber , w ahrend i nder Ag . das Verhältnis der von Vo rb i ldern abhängi gen und

der fre i e rfundenen Szenen etwa 2 1 beträgt . So sind z . B . im

N ero a lle Szenen zwischen Poppaea und Nymphi d i us ,wenn auchnicht imme r i hr Wo rtlaut und ihre Fassung fre i von gedankl ichen Entlehnungen aus den Quel lenberichten e rsche inen ,

fre i von e iner Bee infl ussung du rch s icher üb e rlie fer te h istorische Tatsachen . Le ise Andeutungen se iner Gewährsmänner

Page 293: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

nutzt der Dichter i n geschickter We ise auä, w ie etwa di e

Ve rwü nschungen der Röme r gegen N ero b e i der gewalti genFeue rsbrunst , wovon D io nur kurz be r ichtet den

Anstoss geben zu der ergre i fenden D oppe lklage der Mutte r umihr K ind und des Sohnes um se inen toten Vater (p . 56 Bietets ich aber dem Verfasser des N e ro e ine re ichl ichere Überliefe rung z . B . fü r d ie Pi soni sche Verschwörung , so lasst er

zwa r d i e geschichtlichen Tatsachen als so lche unangetastet ,

fo rmt j edoch d i e Pe rsonen ganz nach se inem E rmessen muss

e r sich auch der histo rischenWahrhe i t der Ere i gnisse unter

ordnen ,so gestatte t er s ich fü r d i e Charakterze ichnung das

R echt unbedingter dichte rische r Fre ihe it , e i n Ve rfahren ,das

w i r b e i May in einem ähnlich we i ten Umfang niemals fest

stellten . Begegnen w i r abe r im N ero’

Parti en in wörtl ichengem Anschluss an i rgend e ine Vo rlage . so tr i fft e ine m erkl ichandere Sp rache

,schwungvoller und schöne r als di e der

Ag . im gle ichen Falle unser Ohr , w i e beispielswe ise b e ider interessanten Erzählung des Nymphi dius v on N eros

Benehmen auf der Bühne . Ähnl ich w i e d i e fre ie Erfindungüberw iegen auch d i e Ände rungen und Abwe ichungen von

der Überl iefe rung i n der N erot ragödi e , sich dabe i v ielfachdu rch den Vo rzug des Zw eckd ienliche ren ausze ichnend , w i ew i r es so deutlich b e i dem Ende P0ppae as gesehen haben

,

wozu

'

Horne recht fe in bemerkt On the other hand simi lar

d ivergencef rom what actually tookplace, i s sometimes i ntroduced

wi th added Suetoni us tells us that N ero ki l led

wi th a la ch when she was i n sorry hea lth ,because she found fault

wi th himfor returning late i n the eveni ng f rom dr i ving hi s char iot.

Instead of whi ch, our author makes a young man par ticipati ng in

the conspi racy of P i sa the cause of the quarrel , and so increases the

interest and the incident, b r i ngi ng out the wantonness of Poß‚b cea ,

and the selfish cruelty of the Enzteror (p .

N achdem w i r uns so d i e verschiedene Behand lung desQ üellenmateri als in be i den Tragödien vergegenwärti gt haben ,

könnte man fragen , ob denn nicht in dem e inen Stück e ineausgesprochene Vo rl iebe fü r e ine der Que llen zu Tage tr i tt ,während in dem ande rn diese lbe Quelle nicht bevo rzugt wi rd .

Be i e inem Blick au f den N ero fä llt allerd ings d i e häufige Anlehnung an D i o au f

, d i e in e inem derar ti gen Umfang in der

Page 295: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

der unglü cklichen Octav i a und der gefurchtetehAgrippina zu

tun, um i hr Zie l zu e r re ichen . Doch hat s ich der D ichtergefl i ssentli ch bem ü ht , Poppaeas si ttliche Mängel zu m i ldern,

und hat ihr im Gegensatz zu der männl ichen Augusta v ielfachden Zauber echte r We ib l ichke i t verl iehen . So i st s i e sich z . B .

recht wohl der Verwerfi ichke i t ihres Ve rhältnisses zu O thobewusst und heg t Zwei fel an der R echtmässi gke it e iner gewaltsamen Trennung von ihrem Gatten Cr i 5pinus durch N eros

Machtspruch ,w i e O tho skrupe llos vo rschlägt . Angesichts ihrer

schw ie rigen Lage bricht s i e i n fo lgende schöne Worte aus ,

die wir der Poppaea des Tac itus ni e und nimmer zutrauenkönnen

Oh where was OthoThen

,when my vi rgin b lossome was the hohe

Of thousand nob le youths hadst thou beene seene,

Potßceaes b ed and b eautyes had beene thine,

A nd wi th a lawfull uncontrolled f lame

Had met thy wi sh in those del ights, whi ch now

We are inforc’

d to steale (I IAnderer Art j edoch i st di e Poppaea der N erotragod i e , e inekraftvollere ,

lebendige re und auch e i genarti gere Gestalt . Pop

paea d ie Ka iserin e rinnert v ielfach an das her r ische Wesen der

Agri ppina b e i der Entdeckung des Anschlags des P iso auf

N e ro e rgre ift s i e rasch entschlossen und muti g d i e e rsten Mass

regeln zur Unte rd rückung der gefahrvol len Ve rschwörung,

während N ero in we i bische r Furcht nur au f se inen Schutzdurch Wachen und Mauern bedacht i st . Energisch i st ferneri hr Eintreten fü r den angeklagten Young M an der e iner m i tle id igen Äusse rung über P isos Ende zum Op fe r fa llt ; allerdingshande lt Poppaea so ,

we i l du rch di e E rinne rung ihre S innee rregt werden . Vo r allem abe r ze ichnet s ich d i e Kaiserin durche inen bemerkenswerten Zug he rber I ronie aus , welche s i e

D i ese Worte erinnern an d i e Stel le im N ero da N ymph idi us se ine

L i eb e zu Poppaea nur a ls M i tte l zum Zweck h i nstellt’

ti s not P op/was armsN or the shortpleasures of a wanton bed

That can extmguish mme asßzrmg thi rst’

o N eros crown. By her love must climbeHer bed rs but a stepunto hrs throne.

Page 296: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

i hren Gatten b ald fein versteckt , bald deutl ich erkennbarfühlen lässt , e ine E i genschaft

,d i e der M ay

schen Poppaeagänzlich mangelt . Führen wi r uns e ine P robe davon vor

AugenPop I prayseyour wi tt, my Lord ,

that choose such safe

Honors, safe sPoy les won wi thout dust or b lood .

N ero What,mockye me, Poppaea

P o[> N ay ,i n good fa i th, my Lord ,

speake in earnest

I hate that head ieand adventurous crew

That goe to loose thei r owh e topur chase b ut

The b rea th of others and the common voyce

Them that wi ll loose thei r hear i ng for a sound ,

That by death onely seek to get a li vi ng ,

Make skarrs thei r b eauti e and count losse of L innh es

The comnzendation of a proper man,

A nd soe goe ha lti ng to immor ta l i ty

Such footes love worse then they doc thei r li ves (p . 20

Obwohl der Dichter b e i der Darstellung ihre r une rlau b tenBez iehungen zu Nymphi di us zurü ckhaltend verfahren i st , gehtaus dem E ingangsmono log z ur Genüge hervor (p . dass s i e

von ungestümer Le i denscha ft d i kti erti

und nicht e twa um

äusse re r Vorte i le willen e ingegangen worden s ind, w i e si e

Poppaea von dem Ve rhaltnis m i t O tho e rwarten konntemuss doch da der u rsprüngl iche L iebesbund vor den Hoff

nungen und P länen des Ehrge i zes zurücktreten . H ie r brichtPoppaea dem zwe i ten Gatten di e eheliche Treue im letztenGrunde aus Ehrge i z , do r t hinte rgeht s i e N ero aus Abne igung .

E inmal nur schlägt Poppaea e inen we icheren Ton an b e i der

s i e überwälti genden E rinnerung an O tho ,my first, my best

love sonst aber verm issen w i r an i hr v ielfach das echtWe i bl ich-Zarte , das w i r an der Poppae a der M ay

schen Tragöd iekennengelernt haben . Ferne r i st ihre Lu sternhe i t we i t stärkerbetont als i n der 7. Ag . und bi ldet sogar e inen wesentl ichenCharakterzug der Ka ise rin . J edenfa lls i st di e Gestalt im N ero

schärfer umr i ssen ,markanter und charakter i sti scher ,der gegenüber di e der 7. Ag . zuwei len Leb en ve rm issen lässt und zu

allgeme in gehalten i st . wo n icht etwa d i e Quellen das Charakterb i ld vorgeze ichnet haben,

w i e b e i den Beziehungen zu

der Wahrsagekunst .

Page 297: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

202

Wenden w i r uns nunmehr de r Gestalt des Petronius zu . I n

der 7. Ag . tr itt e r bald nach der Anerkennung N eros als

Ka iser durch den Senat in enger Verbindung m i t dem j ungenFür sten auf wogegen er im N ero ke ine Rolle mehr i n de rka iserlichen Umgebung spielt 2

)

I once was great in waver ing smi les of Cour tI fell , because I knew. S ince have I gruen

My time to my owne (p .

Abe r der Unte rschied zw ischen den be iden Petronius i stoffenbar . May betont vor a llem d i e i ronisch-sati r ische N atu rse ines Mannes und hat uns e i n Bi ld des Verfasse rs des

bekannten S i ttenromans ge lie fert , aus dem ja e in knapperAbschnitt im 4 . Akt untergeb racht i st ; se in Petroni us i st unterdem Einfluss der Sati rr e

zum L i te raten geworden,der von

se inem lockeren und genussre ichen Leben v iele Andeutungengibt und sich e iner zwanglosen ,

fast nachlässigen Sprachebedient . I n dem Petronius des

‘N ero

’ hingegen ,der an

Bedeutung fü r das Stück gewiss nicht hinte r seinem Ebenbi ldin der 7. Ag . zurü cksteht , sehen w i r e in sinngemässeres Er

grei fen der vorzüglichen Charakterski zze ,d i e uns Tac itus

(Ann . XVI„‚ von dem ar b i ter elegantiw gibt , obwohl derDichterm i t grosszugi ger Fre ihe it se inen Petronius veredelt hat .

N icht die N e i gung zur Sati re i st b e i dieser Gestalt vorherr

sehend , sondern e ine von der schwü len Lu ft des Hofes unver

dorb ene S innenfreude und e ine unvergle ichl iche He i terkeitder Lebensanschauung machen i hn zu e iner überaus lebendigen und sympath ischen Figur , di e durch ihre re ichenGedanken und ihre kra ftvolle , zuwe ilen hoch bege isterteSprache unsere Bewunde rung we i t mehr als May

s Petronius

Das mag den Ze i tumständen ni cht ganz entsprechen Tac . lasst aller .d ings di e Frage offen, se i t wann Pe troni us b e i N ero in so hohem Ansehen

stand, dass er als arbzter eleganti re von dem Ka i ser b etrachtet wurdejedenfalls i st d i es vor der Ermordung Agr i ppinas (59)noch ni cht der Fallgewesen.

Petronius fi el dem Hass Ti gel l ins zum Opfer , der ihn der Bete i l igungan der P i soni schen Ve1 5 chworung z i eh und a lso v erdarb (66 ) somi t setzts ich der Di chter i nWiderspruch zu den gesch i chtli chen Tatsachen, indem

er se inen Petroni us fur d i e Dauer des ganzen Stückes den in Ungnadegefal lenen Günstl ing spi elen lasst nach Tac . folgte dem Sturz der Tod auf

dem Fuss .

Page 299: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

ve rb re i te t ha tte . Wahrend Seneca der D iplomat von höfischer

Schme iche le i nicht ganz fre i i st , legt in der Ka i sertragödi e der

i n Ungnade ge fallene Seneca e ine ehrliche Zune i gung zu demv erb lendeten Autokraten an den Tag

N ero,my love dot/1 make thy fault and my gr i efegreater (p .

der ja ehedem sein Z ogling gewesen war . Dass Seneca hins ichtlich der Po l i ti k in dem a lte ren Drama ohne j ede Bedeutung i st , liegt an den verände rten Ze itve rhältnissen ,

nicht etwaan e iner Laune ode r Abneigung des Dichters . J edenfalls i staber seine Gestalt in de r 7. Ag . in j eder Bez iehung andersgea rtet a ls im N ero wo Seneca als ed ler Mensch ver

herrli cht i st,fre i von j edem Ve rdacht e ines unlauteren

Lebenswandels .

Als letzte' de r in be i den Tragodi en geme insam vo rkommenden Personen b le ibt N e ro üb ri g . Mehr als b e i den anderenbedingen die ve rschiedenen Ze itverhältnisse e ine Bere icherungund auch e inen Unterschied im Charakte r des N e ro der

anonymen Tragödie gegenübe r dem der 7. Ag . Be i de Dichterhaben s ich fü r se ine Ze ichnung mehr als b e i der der üb ri genFigu ren an das re iche Quellenmate r ial gehalten . Etwas ungeschickt i st in May

s Dram a di e Laufbahn N eros dargeste lltihn lernen w i r als Knaben kennen bald darauf lässt der jungeKa ise r se ine Mutte r umbringen w i r e rleben hier nicht e in all

mählichesWachsen,R e i fen undWerden des jungenMenschen ,

sonde rn unvermi ttelt stehen N ero der Knabe und N e ro derMann nebene inander . I n dem ande ren Drama i st dieser Fehlernicht möglich , und der Dichter hatte es leichter

,e ine i n sich

v iel ab geschlossm e re und unse ren Vorstellungen besse r entsprechende Persönlichke i t zu scha ffen , di e trotz aller Schlecht igke i ten und Frevel als e ine durch ihre Wahni deen i rregeleitete N atur unser M i tge fühl e rwecken muss . Es verdient nochhe rvorgehoben zu we rden

,dass abwe ichend von May

s D ar

stellung der N ero des anonymen D ramas auch zum Vatermördergemacht w i rd , was aus Scaev inus

’ Wo rten hervorgeht H i s

first b eg inning was hi s F a thers death (p . I n der 7. Ag . i st

N e ro in den Plan derVergi ftung des C laudius nicht e ingeweiht ,wenn er auch später Bekanntscha ft m i t dem schauerlichenEnde se ines Adopt ivvate rs verrät . Auf e inen Umstand , derv ielle icht zuGunsten e i n e s Ver fassers gedeutetwerdenkönnte ,

Page 300: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

- 205

muss i ch noch naher e ingehen . Wah rend im N ero der T itelheld von Anfang an alsWagenlenke r

,als Künstler und Aesthet

auftritt und an dem Zwiespalt zw i schen se inem e ingeb i ldetenund wirkl ichen Können zugrunde geht

,lernen wi r i n der

7. Ag . den jungen N ero als e ine aesthet i sch unbedeu tendeN atur kennen ,

di e m i t ihrer M utter nur das S treben nachGewalt und Herrschaft

,nicht aber ihre l iterar ische E i te lke it

gemein hat . Ve rrät M ay’

s N ero auch e ini ges Interesse fu r di eSat i re des Petronius , so i st er doch wesentlich ande rs geartetals der T ite lheld . Man könnte nun i n dem aesthet i schen Zug

N eros und der Agr i pp ina e ine gewisse Para llele sehen und

e ine solche Charaktere i genschaft aus de r Vo rliebe e i n e s Dichters able iten . D em steht j edoch entgegen ,

dass i n dem Agr ip

pinadrama N e ro au f Grund der Übe rl ieferung ke in Aesthet istnach den Quellenber ichten hat sich diese Se ite se inesWesens

erst nach der E rmordung se ine r Mutte r fre i entwickelt .

An der erwähnten Pa ra llele im Charakter N eros und der

Agripp ina i st j edenfalls nu r d i e enge Anlehnung zwe ie rD ichter an d i e histor ischen Begebenhe i ten schu ld

,und von

der N e i gung e i n e s Dichters fur l iterar-aestheti sche Zutatenkann keine R ede se in . Im üb ri gen besteht der Untersch iedzwischen den be iden N ero hauptsächl ich in der poetischmerkl ich versch iedenen Sprache

,deren s i e s ich bedienen ,

wobe i May s ich dem unbekannten Dichter ke ineswegs ebenb ü rtig zur Seite stellen kann .

Werfen w i r endlich e inen Bl ick au f d i e u b r igen Pe rsonen i nbe i den Tragödien , so e rkennen w i r an der re iche ren Charakterzei chnung im N ero

auch da , wo es dem Dramat i ker an

Vo rlagen mangelte,und an der fr ischeren , leb ensgetreueren

Darstel lung seine r Figuren,d i e b i s auf d ie schattenhafte

Enanthe und d i e be i den unbedeutenden Hoflinge Epaphrod i

tus und N e0phi lus wirklichen Menschen nahekommen,e ine

grössere dichter ische Be fähi gung als in der 7. Ag . ,wo Octav ia ,Acte , Geta und Montanus sehr matt und leb los ausgefallensind und auch ande re Gestalten w i e etwa Po ll io und Vitell iusdurch A rmut der Cha rakterze ichnung weni g hervortreten . I n

M ay’

s Tragödie fehlt den histor ischen Pe rsonen d i e wirksame

Belebung , d i e wi r in dem We rk des Unbekannten bewundernmüssen ; denn e inen anderen Verfasser als M ay müssen wi r

Page 301: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

206

Auch hins ichtlich de r Behand lung der 22m lassen s i ch

gew isse Verschiedenhe i ten in be iden D ramen beobachten .

Während May in se ine r 7. Ag . m i t der Ch ronologie derEre i gnisse vie lfach w i l lku rl ic lr ve rfährt (vgl . J . Ag . p . 76

hat de r Ve rfasse r des N ero’

die zeitl iche Einhe i t besser zuwah ren gesucht und s ich nur ganz selten Abwe ichungen von

der Au fe inande rfo lge der Tatsachen gestattet . Sein D rama

b ehande lt e inen Ze i traum von c i rca 4 J ahren ,während s ich d i e

7. Ag . übe r 9 J ahre erstreckt . Legen w i r den Berich t desTac . zugrunde ,

so e rgeben sich fü r di e Hauptgesb hehnisse im

N ero fo lgende Daten N eros Sangerfahrt nach Achaia 64 ;Brand Roms 64 ; P i soni sche Ve rschwörung 65 ; PoppaeasTod 65 ; Senecas Ende 65 ;Petronius Ende 66 ; N e ros Sturz 68 .

N icht in den R ahmen dieser R e ihenfolge passt jenes AuftretenN e ros a ls Sänger und Schauspie ler i n Rom

,das Tac . unter

den Ere ignissen des J ahres 65 anführt . J edoch i st diese kle ineUmstellung gut zu ve rstehen , da si e an der dem Dichte rgee igrretsten Stelle e ingefugt wurde . N ach Tac . fällt SenecasTod vor das Ende der Poppaea der D ramati ker jedoch verlegtihn in eine etwas spä te re Ze i t Seneca soll ja e ines der Totenop fe r fü r Poppaea se in . Endlich i st noch d i e rasche Anknüpfung von N eros Stu rz an d i e Unterd rückung der P isoni schenVe r schwö rung zu e rwähnen

,welche N ichtbeachtung des Ze it

raums von 2 J ahren von dem Fortgang der Hand lung verlangtwi rd . Trotz d ieser Anderungen wahrt der Dichter im grossenganzen d ie Chronologie und re i ht d i e hi stor ischen Ereignisseb e i we i tem nicht so wi llkürl ich aneinander , als d ies May in

se ine r 7. Ag . getan hat .

Auch im d ramatischen Aufbau ze i gt May’

s Tragod ie keinenunbedingten Vorzug vor dem N ero Be i dem histor ischenD rama läuft der Ve rfasser recht le icht Gefah r

,wohl info lge

se ines Bemühens , nicht zu sehr gegen die histor ische VVahrhe i t zu ve rstossen, aus seinen Quellen di e Einfachhei t derVerwicklung zu übernehmen und e ine Szene an di e andere zu

fügen ,sodass se inWe rk g leichsam w i e d i e Bi lder e ines Kale i

dosk0ps an unse rem Auge vorüberz ieht, nicht aber ein Au ftr ittden folgenden m i t N otwendigkei t fo rdert . May i st ke ineswegsfre i von d iesem Fehle r geblieben ; v iel fach folgen d i e e inzelnenSzenen e inande r zu unverm ittelt und sind nur äusserl ich le icht

Page 303: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

— 208

ve rfugt nicht u b e r d i e nämliche gewandte und glänzende Rheto ri k , du rch d ie sich der unbekannte Dramat i ker ausze ichnet .

Belebung und Schmuck der R ede durch G le ichnisse i st inbe i den Stucken nicht häufig ;doch e rsche int von den selteneren

G le ichnissen der 7. Ag . ke in e inziges so ausge führt ode r sogut gewählt , w ie e twa folgendes des N ero

Ifven as a Burke that through the moovi ng F lood

Her [innen wings and farc’

t ay re dae b eare

The t lawesfame, she smoott ca l ls them through ;

So f ast mr b urni ng A x ettree along (p .

se l ten finden Metaphe rn be i de rse its Ve rwendung .

Am me isten aber begegne t der Ve rgle ich ,den dann v ielmals

e ine klassi sche Anspie lung l ie fe rt ; letztere e rscheint im N era’

in b eträchtlich höhe re r Zahl als in der 7. Ag ., wo solche

Anspie lungen zudem nicht imme r r ichti g sind . Mehr als May

d i es tut , verrat der Ve rfasse r der Ka i sertragöd i e e ine um fas

sende Ge lehrsarnke i t und grü nd liche Kenntnis de r röm ischen( i eschrchte und statte t se inWe rk m i t e iner grossen Menge vonso lch ge lehrten Andeutungen aus

,s i e d iskret und geschmack

voll arn richt i gen Ort unte rb ringend . Auffallend i st May’

s Vor

liebe fü r lange Pe rioden,d i e s ich zuwe i len über 8 und mehr

Versze i len e rstrecken w i e I„5 ff. ; I I„„ff ; I I I ,„ff. ; ff. ;

ff. von so lchen langatmigen und fragl ichen Kunststückent hingegen de r N ero fre i . I n diesem S tück zei gt ferner d i eVe rmei dung zwe i e r der 7. Ag . anhaftenden Besonderhe iten ,

dass May dam i t nichts zu tun gehab t haben kann . Es i st e inemehrfach w iederkehrende Schwäche d ieses Dichters , sich zu

wiederho len , uns dasselbe ö fte rs , noch dazu fast mi t den

näml ichenWo rten und Wendungen zu sagen , w ie z . B . I„f . ;I N , f . ; I 23 9 f . vgl . auch 7. Ag . p . 40 ,

Anm . Oder er lasst seinePe rsonen zu v iel von den Dingen reden

,di e s i e tun wollen,

um au f e twas N eues vo rzubere iten fast ke ine Tat gesch iehtohne e inen ausfü hrlichen Beschluss Diese E igenhe itenkommen b e i de im N ero fast gar nicht vor weni gstens fallens i e dann nicht so unangenehm au f w ie in der 7. Ag . Sondernder N e rodi ehte r liebt es , uns zu Beginn der Szenen sofo rt inmedias res zu versetzen » (vgl . Mühlbach we istfe rner auf den Sentenzenre ichtum im N er o h in (p . wo

gegen wi r Sentenzen weder in solche r Menge noch in solcher

Schärfe in der 7. Ag . finden .

Page 304: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

_ 2ÖQ __

M i t diesen sti listischen Unte rsch ieden gehen nicht weni ge rbedeutende sprachl iche Hand in Hand . May fuhrt im allge

me inen e ine trockene , dichte ri sch m ittelmässi ge Sp rache , d i es ich nur selten zu e ini gem Schwung erhebt und nicht h inzureissen vermag . Wirkliche Poesie enthält uns der Verfasse rdes D eath of R osamond

1

)geradezu absichtlich vor nur i n

O thos Absch ied von Poppaea und i n der To tenklage des

Pallas (V„‚ff . u . „5 ff . )ve rle iht er t ieferen Empfindungen e inenschönen Ausdruck . Welch re iche

,schwungvolle und b egei

sterte Wo rte fl iessen hingegen übe r di e L i ppen des N ero

d ichters Wo May’

s Sprache uns kalt lässt , erwärmt uns d i e

des N ero wo abe r May uns erwärmt , da reisst N ero'

hin .

I n de r ganzen 7. Ag . findet s ich n i rgends e ine Stelle w i e

d iej eni ge des N ero d i e Ch . Lamb in se inen Speez'

nzens’

au fgenommen hat (p . 5 1 f . und zu der Bullen m i t

R echt bemerkt hat One knows not whether to admi re more

thejustness of the thought or the ea z'

sz'

tefini sh of the d i etz'

on (p .

E in ande rma l redet Bullen von Shahesßearz'

an echoes (p .

b e i folgendem Passus

Stan!men suspect thei r wi sdome or thez'

r faz'

th

To whom our counsels we have not reveald

And whi le (our par ty see/eing to d i sgrace}They tra i tors ca ll ns, each man treasonpra i seth

A nd hatethfa i th when P i sa i s a tra i tor (p . 67

Gedankl ich und sp rachl ich hat d i e 7. Ag . Eb enb urtiges

nicht au fzuwe isen .

Aber nicht nu r in de r“Sprache als Ganzes betrachtet , sondern auch in E inzelhe iten des Sprachgebrauchs sind ü b errasehende Untersch iede zwischen beiden D ramen festzustellen .

So d i ffer ieren z . B . d i e Anreden der ka i serlichen Persönli chkeiten auffallend . Im N ero

’ wi rd der Kaiser von se ine r Umgebungübe rwiegend m i t ‘My Lord

angeredet, ohne d iese Beze i chnung aus dem Munde P0ppaeas m itzurechnen ,

wo si e ja in

erster L inie das eheliche Verhältni s andeuten soll ; se ltene r i stYour Majesty verwendet , Ceesar dagegen nur e in e inz igesMa l , als s ich Epaphroditus höchst fe ierlich und entrüstetgegen den Vo rwurf der Schmeichele i verwahrt

Page 305: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

- 2IO

sweare by thee, 0 Ca shr ,

Then whom no />ower of heaven honour more,

.Vo mor tall Voice can hasse or equa ll thine (p .

Caesar ’

i st dagegen fast ausnahmslos in der 7. Ag . di e Anrededes C laudius und se ines N achfo lge rs N e ro e inmal nur wendets i ch N a rc issus an se inen He rrn m i t Your M ajesty w i e auch

Agrippina e inma l m i t d iesem Ti tel ausgeze ichnet wi rd . My

Lord’ kommt in May

s T ragöd ie in di rekter Anrede übe rhauptnicht vor ; nur di e Ka ise rin spricht zwe imal von Claudius als

M vLora"

. Ne ro w i rd weni ge M ale m i t‘St

'

r ti tuliert,doch nur

von se inem Vertrauten O tho , solange e r Pr inz i st ‘ dem Ka isergegenüber entschlüp ft zwar dem Freund S-i r auch noch

d re imal , sonst abe r bedient e r sich stets der BezeichnungCa sarVerschieden i st auch d i e Anrede der bei den Kaiser innen

von Seiten ihre r L iebhaber . Pa llas richtet all seine Worte an

Agrippina als Madam w i e es d ie üb ri gen Personen ebenfalls tun ,

und wendet sich höchst selten an d i e Geb iete r in als

Rom ] Empresse Poppaeas Buhle hingegen,Nymphid i us

redet di e He rrin seines He rzens niemals anders als m i t Lady

an, obwohl se in R ang und se ine Beziehungen zu der Kai serin

denen des Pallas zu N e ros Mutte r nicht nachstehen . May

macht von der Anrede Lady’ überhaupt ke inen Gebrauch ;

auch Octav ia ,N eros e rste Gemahlin

,wi rd Madam bet itelt,

w i e umgekehrt diese Beze ichnung im ‘N ero

' durchweg unter

b lieben i st .

Ebenso interessant als versch ieden i st fe rner d ie Verwendung der Parti keln der Bejahung ay , yes und der Verneinungnay ,

no in be i den Tragödien . Im N ero’ finden w i r ay ja als

Antwo rt auf e ine gewöhnliche di rekte Frage v iermal,ves aber

nur e in e inz i ges Mal ;ay in bej ahendem S inn e rsche int fast ausnahmslos nach rheto rischen Fragen ode r b e i Ve rsicherungen .

May hingegen bedient s ich in a l l en Fällen der Parti ke lres ohne av j emals anders als i n dem ängstlichen Ausru f

‘ay ntec

anzuwenden . Ähnlich liegen di e Verhältnisse b e i

nav und no. N ay als ve rne inende Pa rt i kel sowohl nach direkterwi e nach rheto rischer Frage und b e i der Betonung e ines Gegensatzes begegnet häufig im ‘

N ero sodass d i e sechsmaligeVerwendung von no in rhetor ischen Fragen kaum in Betracht

Page 307: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

21 2

vorhandenen h inzutri tt , fi nden wi r s tets den Ausruf hat], deni ch m indestens zwö lfmal gezahlt habe . Ähnlich l ieben May

'

s

Figuren auch die förmliche Ve rabschiedung vone inander m i tfarewell . Im

‘N ero hingegen i st ha i ! gerade zwe imal fü r d i e

He i lru fe des röm ischen Volkes b e i N eros Rückkehr aus Achaiaverwandt ; sonst aber beginnen hier d i e e inzelnen Personen

ihre Gespräche m ite inande r stets ohne d i e May’

sche Binlei

tungsformel . Ebenso kommt farewell nur e inmal vor,als

Abschiedswort des sterbenden N ero gewiss e in bemerkenswerter Unterschied im Sprachgebrauch der be i den Tragödien,

der sich m i t der Annahme e in und desselben Verfassers nichti n Einklang bringen lässt .

Auf e inen letzten sprachl ichen Unterschied in den be idenTragödien möchte i ch noch au fmerksam machen . D er Ver

fässer des N ero bedient s ich fü r d i e 3 . per . sing . ind . praes . der

H ilfsverben to have und to do a u s s c h l i e s s l i c h der Fo rmenhath und doth . May indes bevorzugtm i t der nämlichen Beharrlichkeit has und does in be i den Fällen kommen Ausnahmen

n i ch t vor . Ähnl ich steht es mi t der Ve rwendung von hast unddost doch i st h ier d ieselbe strenge Untersche i dung nicht i mgleichen Masse durchgeführt , obwohl d i e hast und dost

Fo rmen der 7. Ag . di e des N ero b e i we item nicht erre ichen,

wi e in diesem Drama übe rhaupt di e N e i gung zu Tage tr itt , imGegensatz zu May

s Sprachgebrauch b ei den Ve rben fü r di e2. p . sing . ind . praes . noch di e alte Endung -(e)st zu verwendenneben der berei ts egalisierten endungslosen Form .

E inen nicht m inde r unwichti gen Bewe is gegen May als den

Ve rfasser des N ero e rb ringt end l ich e ine genauere Betrachtung des Versbaues in be iden D ramen . Schon rein äusserlichspringt in der K a i sertragödi e der Hang des Dichters in di eAugen ,

in seinen Blankvers zahlre iche kü rzere Verse e inzustreuen , d ie zume ist dre i taktig und stumpf s ind , mi t welchenKurzze i len v ielfach di e Worte e ines Sprechenden anfangenoder au fhoren

, w i e wi r be i des vere int etwa in folgenderAusserung des Nymphi di us sehen

That were to make them so [trai torslA nd force them all upon thei r Enemies

N ow wi thout sti rre or hazard theyte be tane

A nd boldly tr i a l! dare and law demaund

Page 308: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

— 21 3

Besides, thi s accusation may b eforg'

d

By mall ice or mi staking (p .

Ferner l iebt es der D ramati ke r , unter se ine Funfjamb en

ze i len v i ertaktige Verse zu m ischen , welche mehrfach se inemKa iser in den Mund ge legt s ind , w i e etwa

F etch her [Poppaea] aga ine, she sha ll not di e

I le ope the I ron gates of hell (p .

ohne j edoch ausschliesslich von se iner Se ite zu fa llen , obwohls i e das ne rvöse , hasti ge Wesen des Ty rannen treffi ich kennze ichnen . Endl ich i st an zwei und e intaktigen Versen , d i e

gänzl ich ausserhalb des Metrums stehen , ke in Mangel,sodass

der ruhi ge Fluss der Blankve rse häu fi g gestö rt i st , zu häufig ,um nur als belebende und nicht auch als störende Abwechslungzu wi rken .

Etwas ganz anderes beobachten wi r in May’

s Tragod i e .

H ier ve rle ihen di e grosse Anzahl von geb rochenen Versend . h . Versen ,

di e s ich aus ungle ichen Te i len , aus Ende und

Anfang der R ede zwe ier versch iedener , au fe inander fo lgendenPersonen zu e inem hero ischen Vers zusammensetzen , und

welche fast e i n Zehntel der gesamten Ze i lenzahl i n der 7. Ag .

ausmachen ,dem Dialog e ine grosse Fr ische und Leb haftig

ke it Abwe ichungen von der F ünfjamb enze i le treffen w i r in

May’

s Stück so gut w i e gar nicht an N icht dass der N ero

von gebrochenen Ze i len vo llständi g fre i wäre doch hat s ichder Dichter ke ineswegs w i e May b emuht , R edeschluss und

-anfang zu e iner e inzi gen ,d i e Ha rmonie des Versbaues nicht

storenden Ze i le zu verschmelzen ; i st doch di e Zahl der b rokenl ines hie r beträchtl ich ger inge r als in der 7. Ag . und erreichtnur knapp der Gesamtzei lenzahl .

Charakteristisch fü r den N ero s ind ausserdem di e in

Menge au ftretenden Reimverse oder heroi c couplets, d i e nichtetwa e inem dichter isch v i elgeü b ten Brauch j ener Ze it ent

sprechend nur zum Abschluss längere r R eden ode r der e inzelnen Au ftritte und Aufzüge dienen , sondern über das ganzeStück hin zerstreut sind . Rund 8 der Ve rse re imen in der

Ka i sertragöd i e ,wogegen May den R e im recht sparsam zur

1)N ur der Ausruf des Tr i b unen Roomeof Casar (1 1 1246)steht ausserhalb

des Metrums .

Page 309: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

21 4

Anwendung gebracht hat Selbst e inschliesslich der 19

R e impaa re der Sati re des Pe tronius (7. Ag . B,)er re ich t d ieZahl der heroi c couplets hie r nur e ine Höhe von oderohne diese Abschwe i fung des D ichte rs in Rechnung zu z iehen ,

gar nur gewiss e in me rk liche r Unterschied gegenuberder Zi ffer im N ero

M i t der re ichl iche ren Ve rwendung des R e ims in dem anony

men Drama steht auch das häu fi gere Vo rkommen von stumpfen

Versausgangen dar in in inni ge r Bez iehung : 86 der Ve rseenden auf e ine Hebung , wahrend in der 7. Ag . d i e klingendenAusgänge ausmachen May hat sich wei t weni ger als

der unbekannte D ramati ke r durch den Einfl uss de s Re ims auf

stumpfe Ve rsenden beschrankt .

D as Verha ltnis der i n be iden S tucken se ltenen weak und

l ight endi ngs i st ebenfalls ungle ich . Nero’

entha lt imme rhinnoch der fraglichen Ve rsenden , 7. Ag . dagegen nur

a lso gerade di e Hälfte .

Auffallend häufig füllt May das Ende se iner Ze i len m i t d re iund v ie rsi lbi gen romani schen Wörte rn wie acti on

,vi ctory ,

ancestors,Clandms

,i l i zpzi ni ty ,

Br i tanni cus, stratagem,melancholy ,

welcheWorter imVers i nnern je nach dem Bedü rfnis des Rhythmus bald vo llgemessen , bald ve rkürzt e rsche inen

,wogegen

Synkope am Ve rsende u b eraus se lten i st und s i ch in be i denTragod i en ungefähr das Gle ichgew icht hält . D en 1 1 so lche rVersausgange in der 7. Ag . stehen nur 6 im N ero gegenuber . Unte rsche i den w i r abe r im e inzelnen Ve rse , d i e auf

3 - s i lb i ge , und so lche di e au f 4-s i lb ige romanische Wo rter aus

gehen ,dann ander t s ich wohl nn ersten Fall das Verhältnis

e twas zu Gunsten des N ero in 7. Ag . und 5 im

N ero doch wi rd im ande rn Fa ll der Unte rschied umso

grösser , indem 7. Ag . m i t di e des N ero We i tub erholt .

Ergeb ni sre ic li i st auch d i e Betrachtung de r Endung -ed de s

part . praet . der schwachen Ve rben . I n der Verb indung m i tH ilfsve rben e rsche inen in de r 7. Ag . 26 der Endungen vo ll

gemessen ,während wi r im N ero im gle ichen Falle nur 1 5 “

/o

W i r b erü cks i chtigen in unserer Unte rsuchung selb stverständl i ch ni cht

den im hero:c couplet geschn eb enen Prolog der 7. Ag .

Page 311: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

- 21 6

dass hie r noch mehr als im N ero’

d ie Caesür in d i e e rsteHälfte des Ve rses fäl lt , anstatt i n d i e z we ite zu rücken .

Während in May’

s D rama 58 der Cae su ren in die erste Vershälfte zu liegen kommen, e r re icht i hre Zahl im ‘

N ero 55

Epische Caesur mangelt in der 7. Ag . vollständig ; im N em’

i st s i e m i r acht Mal aufgefallen , ohne mehre re zwe i felha fteFälle zu berücks ichti gen , wo w i r m i t H i lfe von Ve rschle i funge ine lyr ische Caesur erhalten .

Mehr als May ,b e i dem diese Unrege lmass igke i t fast gar

nicht auftr itt , lasst der Ve rfasser des N ero gelegentlich e ineübe rzähli ge Senkung in e inem Versfuss zu . Von der epischenCaesu r abgesehen , habe i ch 7so lcher Fälle e rm i tteln können .

Schwebender Betonung w i e bette'

r,before, hpon,

be'

yond ,

hading etc . machen s ich be ide Dichter zuwe i len schuldig ;auch hier steht 7. Ag . dem N ero um e in Kle ines nach .

Endl ich überrascht b e i der Lekture des N ero’

d ie überaushaufige Taktumste llung am Anfang der Versze i le

,e in be lieb tes

M i ttel des Dichters zur Belebung des R hythmus . Mehr als e in

Zehntel seiner Verse beginnen m i t e inem Trochaeus , namlich1 1 May dagegen setz t der Taktumstellung engere Grenzen ;nur se ine r Ve rse ze i gen trochaei schen Anfang . Doppe lteund Taktumstellung im Vers innern nach der Caesur sindin be i den Dramen selten und bi lden fu r ke ines e in besonde resUntersche idungsme rkma l .

U b erb li cken w i r zum Schluss das Ergebnis unsere r Untersuchung , so machen es d i e v erschiedene Art und We ise , auf

d i e das Quellenm ate ri al zum Au fb au be ide rTragödien ve rwand two rden i st , sowie das unterschied l iche Mass der Erfi ndung , fer

ner d i e in be i den Dramenwesentlich anders gea rtete Charakterze ichnung , der Unterschied im dramati schen Aufbau ,

im Sti lund in der dichterisch ungle ich we rtvollen Sp rache . we i te rhind i e jedem der zwe i S tücke e i gnenden Besonde rhe i ten des

Sprachgeb rauchs und end lich d i e merklichen Abwe ichungenim Versbau ,

welche zu gross sind,a ls dass man s i e i n de r

kurzen Fr ist von v ier J ahren se lbst b e i ausschliesslich d rama

t ischer Täti gke i t dem nämlichen Manne zutrauen da rf, so ma

chen all diese Umstände es recht wahrsche inl ich , dass May fü r

d i e Ab fassung des N ero’

nicht in Frage kommen kann . Ward(Engl ish D ramatic L i terature I I I , p . 1 43) spr icht treffend von

Page 312: Thomas Mays Tragedy Of Julia Agrippina Empresse Of Rome

_ 217_

e iner assunzßti on F leay ’

s [who] i s di sposed to ascr i be toMay the

authorshipof thef ine old tragedy of N ero Wer May’

s Tragödieund dann den N ero li esst

,w i rd n icht länger versucht se in,

be i de S tücke fur das We rk e ines und desselben Mannes anzusehen . Trotz a lle r Anerkennung , di e w i r May a ls einem highly

accomj>li shed scholar’ gern gewähren

,steht se ine 7. Ag . anWert

und Gehalt h inte r dem N ero zurück innerlich w i e äusserlichwe i s t si e e ine zu geringe Verwandtscha ft und zu weni g Ubere instimmung mi t dieser T ragödie auf , d i e w i r demnach zweifellos e inem unbekannten und hochbegabten Dichter , w i e es

May nicht gewesen i st , zuzusch reiben haben .