Diagnostica Herausgeber: Olaf Köller Judith Glück · Oliver Lüdtke · Frank Neuner Franz J. Neyer · Franz Petermann · Florian Schmiedek Oliver Wilhelm www.hogrefe.de/zeitschriften/dia 1 / 13 59. Jahrgang / Heft 1 / 2013
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Diagnostica
Herausgeber:
Olaf Köller
Judith Glück · Oliver Lüdtke · Frank Neuner
Franz J. Neyer · Franz Petermann · Florian Schmiedek
Oliver Wilhelm
www.hogrefe.de/zeitschriften/dia
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Testzentrale · Hogrefe Verlag GmbH & Co. KGHerbert-Quandt-Straße 4 · 37081 GöttingenTel: (0551) 99950-999 · Fax: -998 · www.testzentrale.de
EINSATZBEREICH:Altersbereich 9 bis 90 Jahre. Der FEW-JE erlaubt die Unter-suchung visueller Wahrnehmungsfähigkeiten. MöglicheEinsatzbereiche sind die Erfassung visueller Wahrneh-mungsstörungen und visuo-motorischer Störungen, die Ableitung gezielter Fördermaßnahmen und die Evalua-tion von Behandlungsmaßnahmen.
DAS VERFAHREN:Der FEW-JE ist die deutsche Bearbeitung des Develop-mental Test of Visual Percep-tion – Adolescent and Adult (DTVP-A). Das Verfahren ist der von der Forschungsgrup-pe um Marianne Frostig ent-wickelten Testbatterie »Fros-tigs Entwicklungstests der visuellen Wahrnehmung« zu-zuordnen. Aus dieser Batterie stand bislang im deut-schen Sprachraum nur der FEW-2 zur Verfügung, der in der Diagnostik von Kindern zwischen vier und neun Jahren inzwischen unverzichtbar geworden ist. Mit dem FEW-JE gibt es nun ein weiteres Verfahren in der Tradi-tion Frostigs, das hinsichtlich des Altersbereichs nahtlos an den FEW-2 anschließt. Der FEW-JE besteht aus insgesamt sechs Untertests: (1) Abzeichnen, (2) Figur-Grund, (3) Visuo-motorische Su-che, (4) Gestaltschließen, (5) Visuo-motorische Geschwin-digkeit und (6) Formkonstanz. Jeder der sechs Unter-tests erfasst eine oder mehrere Formen visuell-perzep-tueller Fähigkeiten, welche sich den Wahrnehmungspro-
zessen Raum-Lage-Position, Formkonstanz, räumliche Be-ziehungen und Figur-Grund-Unterscheidung zuordnen lassen. Das Testmaterial wurde weitestgehend aus dem amerikanischen Original übernommen und teilweise an den deutschen Sprachraum angepasst. Die Änderungen umfassen neben dem Layout vorrangig die Itemreihen-folge und die Bewertungsrichtlinien einiger Subtests sowie die Interpretationsrichtlinien für die Skalenwerte.
NORMEN:Die Normstichprobe setzt sich aus insgesamt 1.450 Kin-dern, Jugendlichen und Erwachsenen aus allen Ländern der Bundesrepublik Deutschland zusammen. Es stehen altersspezifi sche Wertpunkte, standardisierte Skalen-werte und Prozentränge für 15 Altersgruppen zur Verfü-gung.
BEARBEITUNGSDAUER:Die Durchführungsdauer liegt bei etwa 20 Minuten.
FEW-JE
01 406 01 Test komplett bestehend aus: Manual, Bildvorlagen, 15 Arbeitshefte, 15 Protokollbogen »Sie-Form«, 15 Protokollbogen »Du-Form« und Mappe € 378,00
Von F. Petermann · H.-C. Waldmann · M. Dasekingunter Mitarbeit von L. Werpup
Deutsche Bearbeitung des Developmental Test of Visual Perception – Adolescent and Adult (DTVP-A) von C.R. Reynolds, N.A. Pearson und J.K. Voress
Frostigs Entwicklungstest der visuellen Wahrnehmung – Jugendliche und Erwachsene
Franz Petermann
Hans-Christian Waldmann
Monika Daseking
MANUAL
FEW-JE
GÖTTINGEN · BERN · WIEN · PARIS · OXFORD · PRAG · TORONTO · BOSTON · AMSTERDAM · KOPENHAGEN · STOCKHOLM · FLORENZ
FEW-JEFrostigs Entwicklungstest der visuellen Wahrnehmung – Jugendliche und ErwachseneDeutsche Bearbeitung des Developmental Test of Visual Perception – Adolescent and Adult (DTVP-A) von C.R.Reynolds · N.A. Pearson · J.K.Voress
Beispielitems
59. Jahrgang / Heft 1 / 2013
Originalia Koller, O.:Editorial 1
Zimmermann, J., Benecke, C., Horz, S., Rentrop, M., Peham, D., Bock, A.,Wallner, T., Schauenburg, H., Frommer, J., Huber, D., Clarkin, J. F.& Dammann, G.:Validierung einer deutschsprachigen 16-Item-Version des Inventars derPersonlichkeitsorganisation (IPO-16) 3Validity of a German 16-item version of the Inventory of PersonalityOrganization (IPO-16)
Ebert, D. D., Christ, O. & Berking, M.:Entwicklung und Validierung eines Fragebogens zur emotionsspezifischenSelbsteinschatzung emotionaler Kompetenzen (SEK-ES) 17Development and validation of a self-report instrument for the assessmentof emotion-specific regulation skills (ERSQ-ES)
Unterrainer, H. F. & Fink, A.:Das Multidimensionale Inventar zum religios-spirituellen Befinden(MI-RSB): Normwerte fur die osterreichische Allgemeinbevolkerung 33The Multidimensional Inventory for Religious/Spiritual Well-Being(MI-RSWB): Norm values for the Austrian general population
Hartmann, A., Leonhart, R., Hermann, S., Joos, A., Stiles, W. B. & Zeeck, A.:Die Evaluation von Therapiesitzungen durch Patienten und Therapeuten:Faktorstruktur und Interpretation des SEQ-D 45The evaluation of therapy sessions by patients and therapists: Factorstructure and meaning of the SEQ-D
Danksagung 60
Inhalt
DiagnosticaZeitschrift für Psychologische Diagnostik
und Differentielle Psychologie
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Die Evaluationvon Therapiesitzungen durch
Patienten und TherapeutenFaktorstruktur und Interpretation des SEQ-D
Armin Hartmann, Rainer Leonhart, Sabine Hermann,Andreas Joos, William B. Stiles und Almut Zeeck
Zusammenfassung. Das Session Evaluation Questionnaire (SEQ) wurde ins Deutsche ubersetzt. Es erfasst die unmittelbaren Aus-wirkungen einer Therapiesitzung in je eigener Version fur Patienten und Therapeuten. Primares Ziel der Untersuchung war die Repli-kation der Faktorstruktur, sekundares Ziel die Bestimmung der Ubereinstimmung der Patienten- und Therapeutensicht. Die Stichprobeumfasst 1164 Therapiesitzungen aus 98 Therapien (26 Therapeuten) zu denen aus Patienten- und Therapeutensicht das SEQ erhobenwurde. Fur beide Perspektiven wurde mittels Konfirmatorischer Mehrebenen Faktoranalyse die Anpassungsgute der amerikanischenFaktorlosung uberpruft. Die Faktoren Tiefe, Fluss & Positivitat des SEQ lassen sich in der deutschen Version replizieren. Der vierteFaktor „Aufregung“ erweist sich fur die deutsche Version des SEQ als nicht reliabel. Patienten- und Therapeutensicht einer Stunde sindwenig konvergent. Der SEQ-D steht als deutschsprachiges, international vergleichbares und therapie-schulenubergreifendes Instrumentfur Psychotherapieprozessforschungsfragen zur Verfugung.Schlusselworter: Psychotherapie, Sitzung, Prozess, Evaluation, Fragebogen
The evaluation of therapy sessions by patients and therapists: Factor structure and meaning of the SEQ-D
Abstract. The Session Evaluation Questionnaire (SEQ) was translated into German. It measures the impact of a therapy session from theperspectives of patients and therapists. The primary aim of this investigation was the replication of the factor structure of the Englishlanguage version of the SEQ. Secondary was to assess the correspondence between therapist an patient perspectives. The samplecomprised 1,164 sessions from 98 therapies performed by 26 therapists. A multi-level confirmatory factor analysis of the instrument wasperformed to explore the research questions. The first three factors of the SEQ (depth, smoothness, and positivity) were replicated withgood reliabilities. The fourth factor “arousal” was not reliable in the German version. Patients’ and Therapists’ views of a sessionconverged only weakly. The German SEQ-D is now available as an instrument for psychotherapy process research.Key words: Session Evaluation Questionnaire, SEQ, Psychotherapy Process
Forschung zum Psychotherapieprozess hat das Ziel, dieWirkungen psychotherapeutischer Interventionen, Inter-aktionen zwischen Therapeut und Patient oder therapeu-tischer Milieus auf nachfolgende Prozesse oder das End-ergebnis der Therapie zu untersuchen (Kazdin, 2009).Patienten beginnen mit dem Verarbeiten ihrer Erfahrun-gen mit ihrem Therapeuten, der therapeutischen Technikund eigenen kognitiven und emotionalen Reaktionen aufdie Therapie schon im Verlauf einer Sitzung, fuhren diesim Zeitraum zwischen den Sitzungen fort (sog. Zwi-schensitzungsprozess; Orlinsky & Geller, 1993; Orlinsky,Geller, Tarragona & Farber, 1993; Zeeck, Hartmann &
Orlinsky, 2004) und wenden die Interventions- und Be-ziehungserfahrung auch außerhalb der Therapiesitzungan. Die zeitliche Erstreckung der Beobachtungseinheitund ihre Definition als Patienten-, Therapeuten-, Technik-oder Interaktionseigenschaft variiert stark, je nach theo-retischem Interesse der Forscher. In der Literatur (Orlin-sky, 1991; Orlinsky, Grawe & Parks, 1994; Orlinsky,Rønnestad & Willutzki, 2004) werden bis zu neun ver-schiedene Zeiteinheiten der Beobachtung von Interaktio-nen in Sekundenbruchteilen, uber Minuten und ganzeSitzungen bis hin zu Entwicklungen uber mehrere Wo-chen unterschieden. In der dargestellten Breite zeitlicherAuffacherung von Beobachtungseinheiten bietet sich dieTherapiestunde als in sich geschlossene Einheit mit einemdefinierten Beginn und Ende als Beobachtungseinheit an.So hat der Einsatz von Stundenbogen eine lange Tradition
Wir danken den Patienten und Therapeuten fur ihre Kooperation undGeduld bei der Beurteilung ihrer Therapiesitzungen sowie der Heigl-Stiftung fur die Forderung der Prozesserhebungen.
Diagnostica, 59 (1), 45 – 59 � Hogrefe Verlag, Gottingen 2013
DOI: 10.1026/0012-1924/a000078
Persönliches Autorenexemplar (e-Sonderdruck)Persönliches Autorenexemplar (e-Sonderdruck)Persönliches Autorenexemplar (e-Sonderdruck)Persönliches Autorenexemplar (e-Sonderdruck)Persönliches Autorenexemplar (e-Sonderdruck)
in der empirischen Psychotherapieforschung. Dabei wirdunmittelbar nach der Stunde eine Beurteilung ihrer Inhalteoder ihrer dann feststellbaren Wirkungen durchgefuhrt,um die Therapiestunde durch die Messung nicht wesent-lich zu storen. Die Prozesse seien im unmittelbaren An-schluss an die Stunde noch gut erinnerlich und derenVerarbeitung noch nicht so weit fortgeschritten, dass be-deutsame Wahrnehmungsverzerrungen zu befurchtensind.
Den Ausgangspunkt zur Entwicklung einer Reihe vonRatingskalen bildeten die Untersuchungen von Orlinskyund Howard im Jahr 1967 (Orlinsky & Howard, 1967), diemit dem Therapy Session Report (TSR) Charakteristikaguter Therapiestunden erforschten. Der TSR diente Struppim Jahr 1974 als Vorlage zur Entwicklung der spaterveroffentlichten Vanderbilt Psychotherapy Process Scales(VPPS, VPPS-T/P; Smith, Hilsenroth, Baity & Knowles,2003; Strauss, Strupp, Burgmeier-Lohse & Wille, 1992;Suh, O’Malley, Strupp & Johnson, 1989). Der TSR ist mit168 Items und die VPPS-T/P sind mit je 80 Items jedochrecht umfangreich und fur den forschungspraktischenEinsatz als unokonomisch zu bewerten.
Je nach Stand der Therapieforschung wurde bei derEntwicklung von Prozessmessinstrumenten versucht, be-kannte und anerkannte Wirkfaktoren zu messen. Beson-ders die deutschsprachigen Stundenbogen scheinen sichan den jeweils als zentral postulierten Wirkfaktoren derRegelverfahren Verhaltenstherapie und Tiefenpsycholo-gie zu orientieren. So sind beispielsweise regelmaßigSkalen zur therapeutischen Allianz, zur Klarifikation oderzum Uben bzw. zur Verhaltensmodifikation (Grawe,1997) in den Fragebogen enthalten. Außerhalb der ent-wickelnden Forschergruppen haben die deutschen Ver-fahren allerdings keine breite Anwendung gefunden.Beispiele fur die begrenzte Rezeption der deutschen Ver-fahren sind u. a. der STEP von Krampen (Krampen, 2002)oder der Therapiesitzungsbogen der Berner Forscher-gruppe (Tschacher & Endtner, 2007).
Mit dem Session Evaluation Questionnaire (SEQ) hatStiles (1980) vor etwa 30 Jahren einen Fragebogen zurBewertung von Therapiesitzungen veroffentlicht, der in-ternational weit verbreitet ist. Der SEQ ist ein kurzerFragebogen, der direkt nach der Sitzung ausgefullt wirdund die Verarbeitung und Bewertung einer Sitzung durchden Patienten und/oder den Therapeuten kurz nach ihremEnde fokussiert.
Der SEQ (Stiles, 2000; Stiles, Gordon & Lani, 2002)hat die Form eines semantischen Differenzials bestehendaus 21 bipolaren Items, das sich in vier Faktoren zu je funfItems gliedert. Ein allgemein bewertendes Item (gut –schlecht) geht nicht in die Skalenwerte ein. Die Darbie-tung von bipolaren Adjektivpaaren in einem semantischenDifferenzial ist einfach zu verstehen, leicht auszufullen,sehr zeitokonomisch und wird von Patienten in der Regelproblemlos akzeptiert.
Die Faktorstruktur des SEQ wurde mittels explora-torischer Faktoranalyse (Hauptkomponentenanalyse mitVarimaxrotation) an angloamerikanischen Stichprobenbestimmt (Reynolds, Stiles & Grohol, 2006; Stiles et al.,2002). Mit den zwei Faktoren Tiefe (depth) und Fluss(smoothness) wird der Sitzungsverlauf erfasst (in session),mit den zwei weiteren Faktoren Positivitat (positivity) undAufregung (arousal) das unmittelbare Ergebnis der Sit-zung (post session). Die beiden Skalen zum Sitzungs-prozess, Tiefe und Fluss, erwiesen sich in Faktoranalysenals orthogonal, ebenso die zwei Post-Sitzungsfaktoren,Positivitat und Aufregung. Die Konstrukte des SEQ habenden Vorteil, weitgehend unabhangig von der praktischenoder theoretischen Orientierung von Therapeuten oderForschern zu sein. Der SEQ ist unabhangig von den ineiner therapeutischen Sitzung eingesetzten Techniken undInteraktionen, nimmt keine Rucksicht auf schulenspezi-fische Interventionstheorien und erhebt die o. g. Variablenzur Beschreibung des direkten Sitzungsergebnisses. Mitden Faktoren des SEQ lassen sich folgende Fragen be-antworten: (1) „War die Sitzung bedeutsam?“ (2) „Verliefsie leicht?“ (3) „Wie ist ihr Gefuhl jetzt?“ und (4) „Wieaufgeregt sind Sie jetzt?“. Insofern ist der SEQ geeignet,die unmittelbaren Sitzungsergebnisse der meisten Psy-chotherapieformen zu erfassen, wie z.B. psychodynami-scher oder verhaltenstherapeutischer Orientierung, kor-perzentrierter Bewegungstherapie oder Musiktherapiesowohl in Einzel-, als auch in Gruppensettings.
Die pradiktive Validitat des SEQ fur das Therapieer-gebnis wurde hinsichtlich mehrerer Kriterien untersucht.Stiles et al. (2002) berichten unterschiedlich starke Zu-sammenhange der Prozessskalen Tiefe und Fluss mit demLangzeitergebnis von Psychotherapien. Flache (vs. tiefe)Sitzungen zu Beginn einer Therapie wurden als Risiko fureinen fruhen Therapieabbruch identifiziert (Tryon, 1990).Eine Studie fand, dass ein hoherer Fluss von Sitzungen mitgutem Erfolg verbunden ist (Stiles, Shapiro & Firth-Co-zens, 1990). Eine weitere Studie von Mallinckrodt (1993)konnte Zusammenhange von sowohl Tiefe, als auch Flussmit der therapeutischen Allianz und dem spateren Thera-pieergebnis zeigen. Die Beurteilerperspektive (Therapeutoder Patient) spielt eine starke Rolle: In einer weiterenStudie (Samstag, Batchelder, Muran, Safran & Winston,1998) war nur die Beurteilung des Sitzungsprozesses ausder Therapeutenperspektive pradiktiv fur das Behand-lungsergebnis. Die Operationalisierung eines reliablen(Miss-)Erfolgsindikators aus dem SEQ erscheint einer-seits erfolgversprechend, andererseits werden die Zu-sammenhange von dritten Variablen in noch unbekannterWeise moderiert oder mediiert.
Zusammenfassend ist der SEQ eines der internationalam weitesten verbreiteten Instrumente der Psychothera-pieprozessforschung (Hafkenscheid, 2009). Auch Online-Versionen des Fragebogens stehen zur Verfugung (Rey-nolds & Stiles, 2007). Der Fragebogen ist lizenzfrei ein-setzbar, sofern er nicht verandert wird und korrekte Re-
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Persönliches Autorenexemplar (e-Sonderdruck)Persönliches Autorenexemplar (e-Sonderdruck)Persönliches Autorenexemplar (e-Sonderdruck)Persönliches Autorenexemplar (e-Sonderdruck)Persönliches Autorenexemplar (e-Sonderdruck)
ferenzen auf die Urheberschaft angegeben werden. Infolgenden Sprachen sind auf der Homepage1 von StilesSEQ-Vorlagen verfugbar: Chinesisch, Englisch, Franzo-sisch, Griechisch, Hollandisch, Malaiisch, Spanisch undThai.
Ziel der hier vorgestellten Untersuchung und dernachfolgenden Analysen ist die Prasentation der deut-schen Ubersetzung des SEQ, die Bestimmung seinerFaktorstruktur, deren Vergleich mit dem Original sowiedie Erweiterung der Anwendung des SEQ auf die Per-spektive des Therapeuten. Da die Beziehung zwischenTherapeut und Patient der stabilste prozessuale Pradiktordes Therapieergebnisses ist (Horvath, Del Re, Fluckiger &Symonds, 2011), wird auch uber den Zusammenhang derSEQ-Faktoren mit der therapeutischen Allianz (Bassler,Potratz & Krauthauser, 1995) berichtet. Die therapeuti-sche Allianz wurde von Bordin (1979) konzeptuell aus derpsychoanalytischen Theorietradition gelost und dreischulenubergreifende Aspekte unterschieden: Konsensuber die Ziele der Therapie, die gegenseitige Zuweisungvon Aufgaben und die Bindung zwischen Patient undTherapeut. Diese Aspekte erwiesen sich als hoch korre-liert (Horvath & Greenberg, 1989), so dass Messung undAnalyse auf den Beziehungsaspekt beschrankt werdenkonnen. Des Weiteren wird die Ubereinstimmung derSitzungsevaluationen von Patienten und Therapeutenevaluiert.
Methode
Die Ubersetzung des SEQ aus dem Englischen wurdenach den Standards der Ubertragung eines Instrumentes(Caro & Stiles, 1997; Hambleton & de Jong, 2003;Hambleton & Patsula, 1998, 1999; Schmitt & Eid, 2007)durchgefuhrt. Die erste Ubertragung des SEQ durch denErstautor ins Deutsche wurde von einem unabhangigen,bilingualen professionellen Ubersetzer ruckubersetzt. DieRuckubersetzung wurde von Stiles gepruft, die intendierteBedeutung der suboptimalen Items konsensuell geklartund die deutsche Ubersetzung entsprechend korrigiert.Tabelle 1 listet die englischen Items, die abschließendedeutsche Ubersetzung und die Faktorzuordnung im Ori-ginal zusammen mit ihrer Polung auf.
Die deskriptiven Kennwerte werden jeweils fur dieErhebungen aus der Sicht der Patienten und der Thera-peuten berechnet. Die Standardabweichungen werdeninnerhalb und zwischen den Ebenen angegeben: innerhalbdes level-2 (innerhalb Patient oder Therapeut, d. h. Sit-zungslevel) und zwischen diesen Einheiten (Patient oderTherapeut).
Daten aus Psychotherapien gliedern sich hierarchischin mehrfach abhangige Ebenen: Mehrere Sitzungen wer-den bei einem Patienten durchgefuhrt, wobei wiederummehrere Patienten bei einem Therapeuten behandeltwerden. Daher sind Abhangigkeiten der Messung aus derQuelle des Therapeuten und der Patienten zu erwarten(Stiles et al., 1994; Stiles & Snow, 1984). Bisherige Er-fahrungen mit dem SEQ zeigen: „There is a good dealvariability in SEQ scores at both the session and clientlevels (but less at the therapist level).“ (Stiles et al., 2002,S. 329). Diese komplexe Datenstruktur erfordert ange-messene statistische Modelle, die uber einfache faktor-analytische Methoden hinausgehen.
Bislang wurde dem Problem der hierarchischen Da-tenstruktur von Prozessdaten aus Psychotherapien durchIpsatierung der Rohwerte (Subtraktion der Mittelwerte,beispielsweise der Patienten) vor der Anwendung derFaktorenanalyse begegnet (vgl. auch Hafkenscheid,2009). Fortgeschrittene Konfirmatorische MehrebenenFaktor Analysen (KMFA) berucksichtigen bei der vor-liegenden Datenstruktur allerdings auch die Abhangig-keiten in den Daten, welche durch die wiederholte Mes-sung entstehen (Ludtke, Trautwein, Schnyder & Niggli,2007; Muthen, 1991, 2002; Muthen & Muthen, 2010). Beieiner KMFA werden die Daten jeder Sitzung in einensitzungsspezifischen und einen patientenspezifischenAnteil aufgeteilt. Der Anteil der Sitzung entsteht durch dieBerucksichtigung des Patientenmittelwertes. Somit kon-nen Kovarianzen innerhalb und zwischen den Patientenbeschrieben und mittels Faktorenanalysen auf derenStruktur untersucht werden. Sowohl fur die Patienten- alsauch fur die Therapeutenperspektive (zwei Gruppen, be-ziehungsweise zwei Datenquellen) sollen Mehrebenenen-modelle zur Uberprufung der postulierten Faktorenstruk-tur von Sitzungsprozess sowie Sitzungsergebnis (zweiGegenstandsbereiche, somit zwei Modelle) angepasstwerden (insgesamt vier Modelle). Die Strukturmodelleder beiden Perspektiven (Patientenbewertungen undTherapeutenbewertungen werden verglichen und auf be-deutsame strukturelle Differenzen getestet (je ein Test proGegenstandsbereich). Eine ausfuhrliche Beschreibungdes Vorgehens ist bei Ludtke et al. (2007) zu finden.
Stichprobe
Die Stichprobe wurde im Rahmen eines Forschungspro-jektes2 zu Therapieprozessen erhoben. Sie umfasst Datenvon insgesamt 98 Patienten, die von 26 Therapeuten imambulanten (N = 49) oder tagesklinischen (N = 49) Set-ting behandelt wurden und zusammen 1164 dokumen-tierte Sitzungen beisteuerten. Von jedem Fall musstenmindestens funf Sitzungen mit dem SEQ dokumentiert
1 Zugriff im Februar 2012, von http://www.users.muohio.edu/stileswb/SEQ_translations/
2 „Die Perspektive des Psychotherapeuten: Intersession-Prozess undtherapeutische Schwierigkeiten“ gefordert von der Heigl-Stiftung
Die Evaluation von Therapiesitzungen durch Patienten und Therapeuten 47Persönliches Autorenexemplar (e-Sonderdruck)Persönliches Autorenexemplar (e-Sonderdruck)Persönliches Autorenexemplar (e-Sonderdruck)Persönliches Autorenexemplar (e-Sonderdruck)Persönliches Autorenexemplar (e-Sonderdruck)
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sein. Im Mittel waren je Fall 11.9 Sitzungen verfugbar(Max = 20; Median = 10; SD = 3.8).
Patienten
Typischerweise handelte es sich um weibliche (64 %)Patientinnen mit hoherer Schulbildung (76 % Abitur),durchschnittlich 45.3 Jahre alt (SD = 11.7), die in Part-nerschaft (60 %), unabhangig von der Herkunftsfamilie(90 %) mit Kind bzw. Kindern (55 %) in eigenem Haus-halt lebten. Meistens hatten sie schon mindestens einepsychotherapeutische Vorbehandlung und suchten wegen
einer affektiven Storung nun erneut eine Behandlung auf.Bei den berichteten Diagnosen handelt es sich um dieErstdiagnose, die zur Begrundung des Therapieantragesvergeben wurde. Daruber hinausgehende Komorbiditat(z.B. Personlichkeitspathologie) wurde nicht erfasst (Pa-tientencharakteristika siehe Tabelle 2).
Therapeuten
Die Basisdaten der Therapeuten wurden mit dem Thera-peutenfragebogen der internationalen Studie zur Ent-wicklung von Psychotherapeuten dokumentiert (Orlinsky
Tabelle 2. Patientencharakteristika
Variable Auspragung / Skala n* %
Geschlecht weiblich 61 64 %mannlich 35 37 %
Wohnsituation in Herkunftsfamilie 1 1 %Zimmer / Wohngemeinschaft 9 9 %eigene Wohnung / Haus 85 90 %
Lebenssituation ledig/ allein stehend 23 24 %verheiratet, stabile Partnerschaft 59 60 %geschieden 13 13 %getrennt lebend 3 6 %
Kinder Ja 54 55 %Nein 44 45 %
Schulbildung Hauptschule 7 7 %Realschule 13 14 %Abitur 72 76 %sonstiges 3 3 %
Arbeitssituation Vollzeit 39 40 %Teilzeit 29 30 %arbeitslos 3 3 %Arbeit im Haushalt 5 5 %in Ausbildung 9 9 %anderes 13 13 %
Hauptdiagnosen (ICD-10) F32 Depressive Episode 21 21 %F33 rezidivierende Depression 28 29 %F34 Dysthymie 5 5 %F40/41 Angststorungen 5 5 %F42 Zwangsstorungen 2 2 %F43 Anpassungsstorungen 5 5 %F44/45 Somatoforme Storungen 10 10 %F50 Essstorungen 4 4 %
Psychotherapeutische Vorbehandlungen(mindestens einmalig)
ambulante Therapie 48 49 %stationare Therapie 13 13 %tagesklinische Therapie 11 11 %
M SDAlter in Jahren 45.3 11.7
Anmerkung: * wechselnde Anzahlen von fehlenden Werten (min = 0, max = 3)
Die Evaluation von Therapiesitzungen durch Patienten und Therapeuten 49Persönliches Autorenexemplar (e-Sonderdruck)Persönliches Autorenexemplar (e-Sonderdruck)Persönliches Autorenexemplar (e-Sonderdruck)Persönliches Autorenexemplar (e-Sonderdruck)Persönliches Autorenexemplar (e-Sonderdruck)
& Rønnestad, 2005). Die Therapeutenstichprobe ist inzwei Untergruppen unterteilt: 14 erfahrene Therapeutenund 12 Therapeuten in Ausbildung. Mehrheitlich handeltes sich um Frauen (77 %) mit abgeschlossenem Studiumder Psychologie (65 %) und tiefenpsychologisch/psy-choanalytischer Ausbildung (97 %). Die erfahrenen The-rapeutinnen hatten im Schnitt 16 Jahre Berufserfahrungund eine durchschnittliche Arbeitsbelastung von ca. 19Therapiestunden pro Woche. Die Ausbildungskandida-tinnen hatten im Schnitt funf Jahre Berufserfahrung undleisteten ca. 17 Therapiestunden pro Woche (Therapeu-tencharakteristika siehe Tabelle 3).
Therapien
Aus den untersuchten ambulanten Therapien sollten je-weils zehn konsekutive Sitzungen mit dem SEQ aus Pa-tienten- und Therapeutensicht dokumentiert werden. Dieteilnehmenden Therapeuten entschieden selbststandig,welche Patienten sie aus ihren aktuellen Behandlungenauswahlten und um ihr Einverstandnis fur die Teilnahmean der Studie baten. Bei teilstationaren Therapien wurdebei allen konsekutiven Neuaufnahmen nach informedconsent moglichst der gesamte Therapieverlauf doku-mentiert.
Statistische Analyse
Als deskriptive Itemkennwerte werden der Mittelwert, dieStandardabweichungen innerhalb und zwischen denEbenen sowie die Intraklassenkorrelation (ICC) berech-net. Die ICC quantifiziert den Varianzanteil, der zwischenden Ebenen liegt.
Die angloamerikanische Faktorstruktur wird in dieserStudie mittels einer Konfirmatorischen MehrebenenFaktoranalyse (MKFA) nach Muthen (Muthen, 1991,2002) uberpruft. Zur Berechnung der Strukturglei-chungsmodelle wurde Mplus eingesetzt.
Die Itemgruppen zur Sitzungsevaluation und zumSitzungsergebnis werden separaten konfirmatorischenFaktoranalysen unterzogen, da Sitzungsprozess und Sit-zungsergebnis konzeptuell getrennt betrachtet werdenmussen: Je nach Therapie, Therapeut oder Setting sindunterschiedliche Zusammenhange von Prozess und Er-gebnis moglich, d.h. in der vorliegenden Stichprobe ge-gebene Zusammenhange konnen nicht als invarianteFaktorstruktur generalisiert werden.
In Anlehnung an die paradigmatische Analyse vonLudkte et al. (2007) wurden hierbei jeweils innerhalbbeider Gruppen (Patientenbeurteilung/Therapeutenbeur-teilung) MKFAs durchgefuhrt, wobei in einem erstenSchritt individuelle Parameter fur die Gruppen ermitteltwurden. Da diese Modelle nur ungenugende Passungs-kennwerte hatten, wurden sie mit Hilfe von Modifikati-
Tabelle 3. Therapeutencharakteristika
Variable Auspragung/Skala n %
Professioneller Hintergrund Psychologie 17 65 %Medizin 9 35 %Anderes 0 -
Theoretische Orientierunga psychoanalytisch/psychodynamisch 25 96 %kognitiv-behavioral 3 12 %humanistisch 3 12 %systemisch 6 23 %andere 2 11 %
Psychotherapeutische Erfahrung <1.5 Jahre 4 15 %<3.5 Jahre 3 12 %<7 Jahre 4 15 %<15 Jahre 6 23 %<25 Jahre 8 31 %25+ Jahre 1 4 %
Geschlecht Weiblich 20 77 %Mannlich 6 23 %
M SD„Caseload“ Stunden/Woche mit Patienten 16.4 9.6
Anmerkung: a Es sind mehrere Angaben moglich (auch in Ausbildung); als zutreffend eingestuft ab einem Rating von „4“ oder „5“ auf einer 5er-Skala(Einfluss der theoretischen Orientierung auf die aktuelle Tatigkeit).
50 Armin Hartmann et al.
Persönliches Autorenexemplar (e-Sonderdruck)Persönliches Autorenexemplar (e-Sonderdruck)Persönliches Autorenexemplar (e-Sonderdruck)Persönliches Autorenexemplar (e-Sonderdruck)Persönliches Autorenexemplar (e-Sonderdruck)
onsindizes verbessert. In einem letzten Schritt wurdeversucht, die Parameter fur beide Gruppen gleichzusetzen.
Die Modellanpassung der MKFAs wurde durch diefolgenden Statistiken uberpruft: c2-Test, c2/df, Root MeanSquare Error of Approximation (RMSEA) und deskriptivdurch TFI, CLI und SRMR (sowohl within als auch bet-ween level).
Zur Uberprufung der Strukturgleichheit der Modellefur Patienten und Therapeutenperspektive wird die Dif-ferenz der c2-Werte der Modelle mit und ohne Gleichset-zung der Parameter auf Signifikanz gepruft. Hierbeiwurden die ublichen Korrekturfaktoren verwendet.
Die Grenzwerte fur die Gutestatistiken der Modell-passung betragen fur die Gruppenmodelle c2/df< 2,5; TLI> 0,9; CFI > 0,9; RMSEA < 0.08. Eine signifikante c2-Differenz von Gruppen- und Gesamtmodell zeigt statis-tisch bedeutsame Unterschiede zwischen den ermitteltenModellparametern (Gewichte der Faktorenanalyse) inbeiden Gruppen an.
Ergebnisse
Die deskriptiven Statistiken zeigen zum Teil markanteAbweichungen vom Indifferenzwert (= 4) der bipolarenItempaare an (vgl. Tabelle 1). Die Abweichungen gehenimmer in Richtung des evaluativ positiveren Pols derItems (z. B. in Richtung nutzlich, tief, stark, zufrieden oderfreundlich). Die ICCs zeigen an, dass bei den Patientenzwischen 24 % und 38 % der Varianz between levels lie-gen (Patientenvarianz), wahrend bei den Therapeuten einUnterschied zwischen Sitzungsprozess und Sitzungseva-luation erkenntlich wird: Bei der Prozessbeurteilung liegtdie Therapeutenvarianz in der Regel zwischen 13 % und23 % (ein Ausreißer mit 30 %), bei der Ergebnisbeurtei-lung zwischen 17 % und 43 %. Hervorzuheben sind dieItems sicher, ruhig, zuversichtlich und freundlich(36 %–43 %). Im Großen und Ganzen kann man etwa70 % der Varianz den einzelnen Sitzungen und etwa 30 %den hierarchisch hoheren Beobachtereinheiten zuordnen(Patienten oder Therapeuten).
In Tabelle 4 werden die Perspektive (Patienten oderTherapeuten) und der Gegenstandsbereich (Sitzungspro-zess und -ergebnis) separiert sowie Korrelationen inner-halb der Patienten/Therapeuten (oberhalb der Diagonalen)als auch dazwischen (unterhalb der Diagonalen) angege-ben.
Es wurden Modelle fur die Sitzungsevaluation und dasSitzungsergebnis ermittelt (vgl. Tabelle 5). Hierbeimussten jeweils bedingt durch die suboptimale PassungDoppelladungen in den Modellen zugelassen werden. Nurdann konnte eine akzeptable Passung der Modelle inner-halb der Gruppen erreicht werden.
Fur die Sitzungsevaluation konnten im Vergleich zumSitzungsergebnis bessere Kennwerte erzielt werden. EineGleichsetzung der Parameter fur die Daten aus Patienten-und Therapeutensicht ist nicht moglich, da sich hierdurchdie Modellpassung signifikant reduziert. Somit mussdavon ausgegangen werden, dass unterschiedliche Kon-strukte erhoben werden (vgl. Tabelle 6).
Aufgrund der Vielzahl der ermittelten Modelle werdenim Folgenden nur die Modellparameter fur die nichtgleichgesetzten Gruppen der verbesserten Modelle vor-gestellt3.
Konstruktvalidität
Als erste Naherung einer Uberprufung der Konstruktva-liditat wurden fur die Patientensicht die Zusammenhangezwischen den SEQ-Faktoren und der therapeutischenAllianz (Faktoren des HAQ: F1 = Qualitat der Arbeits-beziehung, F2 = Erwartung eines guten Therapieergeb-nisses) korrelativ bestimmt. Der HAQ wurde in der be-schriebenen Stichprobe zu jeder vierten Sitzung erhoben,so dass fur eine Teilstichprobe sitzungsweise Korrelatio-nen (hier anhand der Rohwerte, ohne Korrekturen derAbhangigkeit der Daten) berechnet werden konnten (vgl.Tabelle 7).
Die Tiefe (SEQ-F1) einer Sitzung zeigt die starksteKorrelation mit der Qualitat der Arbeitsbeziehung, diePositivitat (SEQ-F3) nach der Sitzung korreliert amhochsten mit der Erwartung eines guten Therapieergeb-nisses.
Diskussion
Die Ubersetzung kann mit einer Ausnahme (Item 14) alsgut bewertet werden. Fur eine zukunftige Revision desSEQ-D sollte das problematische Item modifiziert wer-den.4
Faktorstruktur
Sowohl fur den Sitzungsprozess als auch fur das Sit-zungsergebnis konnte die ursprunglich postulierte Fak-torstruktur nicht befriedigend repliziert werden. Die Ver-
3 Der vollstandige Tabellensatz ist auf Nachfrage von den Autorenerhaltlich.
4 Moglicherweise kann fur Item 14 anstelle von „ergriffen – gefasst“ein Bedeutungspaar wie „bewegt – gefasst“ gewahlt und damit mehrDynamik und Aufregung ausdrucken. Es erweist sich als schwierig,Items fur das semantische Differenzial zu wahlen, die auf (der) anderenorthogonalen Komponente(n) nicht laden: Beispielsweise wurde in einerersten Ubersetzung „slow“ nicht mit „langsam“, sondern mit „trage“ubersetzt, was zwar besser zur Stimmung von Therapiesitzungen passte,aber auch auf dem Faktor „Aufregung“ (negativ) geladen hatte.
Die Evaluation von Therapiesitzungen durch Patienten und Therapeuten 51Persönliches Autorenexemplar (e-Sonderdruck)Persönliches Autorenexemplar (e-Sonderdruck)Persönliches Autorenexemplar (e-Sonderdruck)Persönliches Autorenexemplar (e-Sonderdruck)Persönliches Autorenexemplar (e-Sonderdruck)
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52 Armin Hartmann et al.
Persönliches Autorenexemplar (e-Sonderdruck)Persönliches Autorenexemplar (e-Sonderdruck)Persönliches Autorenexemplar (e-Sonderdruck)Persönliches Autorenexemplar (e-Sonderdruck)Persönliches Autorenexemplar (e-Sonderdruck)
gleiche der Faktorstrukturen aus Patienten- und Thera-peutensicht zeigten signifikante Unterschiede. Diese Er-gebnisse sind unterschiedlich zu bewerten.
Sitzungsprozess
Zur Erzielung einer akzeptablen Modellpassung mussteeine Doppelladung des Items 10 (holprig vs. flussig) zu-gelassen werden, wobei Patienten flussige Sitzungen alstiefer/bedeutsamer einschatzen. Alle anderen Items ladenin der vorhergesagten Richtung auf den ursprunglichenFaktoren. Fur die Therapeutensicht waren keine Anpas-sungen der Ladungsstruktur erforderlich. Die genannte,vorhandene oder nicht vorhandene Doppelladung machtden signifikanten Unterschied zwischen Patienten undTherapeuten aus. Da die Modellanpassung des ursprung-lichen Modells fur den Sitzungsprozess zwar nicht gut,aber auch nicht ganz unbefriedigend ist (vgl. Tabelle 5),empfehlen wir keine Modifikation des SEQ zum Sit-zungsprozess. Bei der Befragung von Patienten ist aller-dings mit korrelierten Faktoren zu rechnen. Die Korrela-tion der nach Stiles et al. (1994) berechneten FaktorenFluss und Tiefe betragt in unserer Stichprobe r = .104 undbleibt damit tolerierbar.
Sitzungsergebnis
Zur Erzielung einer akzeptablen Modelanpassung muss-ten Doppelladungen der Items 16 (ruhig vs. aufgeregt) und19 (langsam vs. schnell) zugelassen werden. Der Faktor 4Aufregung kann als unabhangiger Faktor praktisch nichtrepliziert werden. Fur die hollandische Ubersetzung desSEQ konnte die Faktorstruktur des Nach-Sitzungserle-bens (F4 Aufregung) ebenfalls nur schwer repliziertwerden (Hafkenscheid, 2009). Obwohl die zweifaktorielleStruktur nicht repliziert werden kann, weist der Faktor 3Positivitat (mit einem Cronbachs Alpha von z. B. a = 0.86bei unserer Patientenstichprobe) eine sehr hohe Reliabi-litat auf. Die positive Bewertung einer Sitzung ist furPatienten und Therapeuten einfach und mit dem Itemsatzdes SEQ reliabel messbar. Jedoch scheint die Aufregung(arousal) nicht reliabel und unabhangig von der Positivitatzu messen zu sein. Negative Sitzungsbewertung undAufregung sind positiv korreliert. Nach der Sitzung ist diemittlere Aufregung der Therapeuten geringer als die derPatienten (vgl. Tabelle 1). Besonders in dieser Hinsichtsind Unterschiede zwischen Patienten und Therapeutenplausibel und in der gefunden Richtung auch erwunscht:Therapeuten sollten durchaus ruhiger als Patienten blei-ben.
Insgesamt ist festzuhalten, dass die Skalen zum Sit-zungsprozess (F1 Tiefe und F2 Fluss) in drei Sprachen undLandern als unabhangige Faktoren mit hinreichender bisguter Reliabilitat bestatigt werden konnten. Die Fakto-
renstruktur zum Sitzungsergebnis ist hingegen in zwei derdrei Lander nicht repliziert worden. Positivitat (F3) kannsinnvoll und reliabel durch das Rating gemessen werden.
Interpretation der Faktoren
Der Faktor F1 Tiefe hat nichts mit dem deutschen Richt-linienverfahren tiefenpsychologischer Therapie zu tun,die Faktorenbezeichnung ergibt sich aus der wortlichenUbersetzung des englischen depth. Die Semantik derenthaltenen Items hatte auch eine nicht mit der Therapie-schule assoziierte Bezeichnung wie Valenz oder Bedeut-samkeit erlaubt. Die in diesem Faktor enthaltenen Items(nutzlich, tief, voll, stark, außergewohnlich) konnenzweifellos auch von anderen Theorieorientierungen alsIndikatoren fur eine bedeutsame oder wichtige Sitzunggelesen werden. Ein gelungener Fluss von Interventionund Sitzungsinhalt ist ebenfalls eine Sitzungseigenschaft,die von vielen Therapieorientierungen als erstrebenswerteQualitat anerkannt wird.
Die beiden Skalen (F3 Positivitat und F4 Aufregung)zur Erfassung der aus der Sitzung resultierenden Stim-mung wurden von Stiles (2000) sehr allgemein konzipiert:„[Positivity and arousal] are widely considered as basictheoretical dimensions of mood and emotion (Larsen &Diener, 1992; Reisenzein, 1994), and they account formost of the rating variance on a wide variety of measuresof mood and emotion in a wide variety of circumstances(Russel, 1978, 1979).“ Positive, remoralisierende Gefuhlenach der Sitzung (F3 Positivitat) sind, auch bei Konfron-tation mit Problemen, Symptomen, Konflikten oder hef-tigen Gefuhlen in der Sitzung, ein generell anzustrebendesErgebnis. Die Bedeutung der Skala F4 Aufregung istbislang ungeklart. Nach dem aktuellen Stand internatio-naler Studien zum SEQ ist dieser Faktor aber nicht aus-reichend reliabel, um differenzierte Fragestellungen damitzu beforschen.
Mehrgruppen Multi Level Analysen
Daten aus psychotherapeutischen Prozessverlaufen stel-len mit ihrer mehrfach verschachtelten Nestung in The-rapeuten, Patienten und in ihrer Zeitabhangigkeit einemethodologische Herausforderung fur konfirmatorischeFaktorenanalysen dar. Mplus ist aktuell eines der wenigenSoftwarepakete, die eine Mehrgruppen Multilevel Kon-firmatorische Faktorenanalyse ermoglichen. Diese Me-thode ist der Datenstruktur von Therapieverlaufsdaten(Nestung von Sitzungen in Patienten oder Therapeuten)angemessen und erlaubt die exakte Schatzung der (Ko-)Varianzen auf allen Ebenen. Wie aus den ICCs (vgl. Ta-belle 1) ersichtlich ist, sind zwischen 15 % und 30 % derVarianz nicht auf Sitzungsebene, sondern auf hoherenEbenen lokalisiert. Dies sind Varianzanteile, die den
Die Evaluation von Therapiesitzungen durch Patienten und Therapeuten 53Persönliches Autorenexemplar (e-Sonderdruck)Persönliches Autorenexemplar (e-Sonderdruck)Persönliches Autorenexemplar (e-Sonderdruck)Persönliches Autorenexemplar (e-Sonderdruck)Persönliches Autorenexemplar (e-Sonderdruck)
Tabelle 5. Modellanpassung
Sitzungsprozess Fur jede Gruppe Gesamtmodell korrigierte Differenz
original
c2 907.54 841.66df 146 160Korrekturfaktor 1.16 1.32 3.03c2-korrigiert 1049.12 1 110.99 20.42df-korrigiert 168.78 211.20 42.42p-Wert der Differenz .998RMSEA .07 .06CFI .86 .87TLI 0.83 0.86SRMR within .08 .09SRMR between .18 .17weiterentwickelt
c2 563.54 617.69df 140 158Korrekturfaktor 1.26 1.34 2.00c2-korrigiert 708.93 828.94 60.15df-kooridiert 176.12 212.04 35.92p-Wert der Differenz .005RMSEA .05 .05CFI .92 .92TLI 0.90 0.90SRMR within .06 .07SRMR between .14 .14
Sitzungsergebnis Fur jede Gruppe Gesamtmodell korrigierte Differenzoriginal
c2 1096.04 1 593.93df 146 162Korrekturfaktor 1.39 1.29 0.36c2-korrigiert 1523.50 2 052.98 1482.10df-kooridiert 202.94 208.66 5.72p-Wert der Differenz <.001RMSEA .08 .09CFI .78 .67TLI 0.73 0.63SRMR within .10 .15SRMR between .18 .20weiterentwickelt
c2 775.63 850.85df 138 158Korrekturfaktor 1.28 1.42 2.34c2-korrigiert 993.58 1 203.96 89.921df-kooridiert 176.78 223.57 46.79p-Wert der Differenz <.001RMSEA .06 .06CFI .85 .84TLI 0.88 0.82SRMR within .07 .09SRMR between .14 .17
Anmerkung: Die weiterentwickelten Modelle lassen Mehrfachladungen zu (vgl. Parametertabellen).
54 Armin Hartmann et al.
Persönliches Autorenexemplar (e-Sonderdruck)Persönliches Autorenexemplar (e-Sonderdruck)Persönliches Autorenexemplar (e-Sonderdruck)Persönliches Autorenexemplar (e-Sonderdruck)Persönliches Autorenexemplar (e-Sonderdruck)
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Die Evaluation von Therapiesitzungen durch Patienten und Therapeuten 55Persönliches Autorenexemplar (e-Sonderdruck)Persönliches Autorenexemplar (e-Sonderdruck)Persönliches Autorenexemplar (e-Sonderdruck)Persönliches Autorenexemplar (e-Sonderdruck)Persönliches Autorenexemplar (e-Sonderdruck)
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56 Armin Hartmann et al.
Persönliches Autorenexemplar (e-Sonderdruck)Persönliches Autorenexemplar (e-Sonderdruck)Persönliches Autorenexemplar (e-Sonderdruck)Persönliches Autorenexemplar (e-Sonderdruck)Persönliches Autorenexemplar (e-Sonderdruck)
Einsatz von Methoden zur Kontrolle solcher Abhangig-keiten unabdingbar machen.
Normierung
Eine generelle Normierung der Skalenwerte des SEQ-Dauf der Basis der untersuchten Stichprobe (vgl. Tab.2) istnoch nicht empfehlenswert. Die Datenbasis fur Normenist beim SEQ im Vergleich zwar nicht schlechter als beiden anderen Prozessinstrumenten (z. B. VPPS-T/P Npat =40, STEP Npat = 592; Sitzungsbogen Bern NSitzungen = 3084; Npat = 98), jedoch sind die prasentierten deutschenMittelwerte und Standardabweichungen nur als Schatzervon Populationsparametern fur psychodynamische/psy-choanalytische Therapien geeignet, da nur fur diese The-rapiearten Daten vorliegen. Im Gegensatz zum anglo-amerikanischen SEQ ist fur die deutsche Version eineausreichend reprasentative Erhebung in den gangigenPsychotherapieverfahren (v. a. verhaltenstherapeutischerund experientieller Orientierung) noch nicht gegeben.
Therapeutische Allianz
Die Korrelationen zwischen therapeutischer Allianz undSEQ sind substanziell und in ihrer Differenziertheit An-lass zu theoretischer Durchdringung und weiterer empi-rischer Analyse. Wahrscheinlich ist die Qualitat der the-rapeutischen Beziehung die Basis fur bedeutsames undtiefes Arbeiten in der Sitzung (Allianz F1 ! SEQ F1).Forschungsergebnisse zur Technik der Ubertragungsdeu-tung weisen in diese Richtung: Nur unter der Bedingungeiner guten Allianz scheinen konfliktreiche und stress-auslosende Therapietechniken von Patienten konstruktivangenommen zu werden (Høglend & Gabbard, 2012). Diesitzungsweise Remoralisierung und positive Bewertungdes Prozesses (unmittelbares Sitzungsergebnis) kann ih-rerseits der Vorlaufer einer ubergreifenden positiven Er-folgserwartung (SEQ F3!Allianz F2) sein. Unter diesen
Annahmen ist der SEQ potentiell nutzlich, um Modellekumulativer Outcome-Entwicklung zu erforschen.
Patienten- und Therapeutenperspektive
Wir stellten eine nur geringe Ubereinstimmung von Pati-enten- und Therapeutensicht auf die Sitzung und dasemotionale Sitzungserleben fest. Es sei hier darauf hin-gewiesen, dass die Divergenz von Patienten- und Thera-peutensicht ein generisches Problem der Prozessfor-schung darstellt. Beispielsweise ist das Divergenzproblemauch bezuglich der Einschatzung der therapeutischenAllianz beschrieben worden (Fitzpatrick, Iwakabe &Stalikas, 2005). Therapeuten und Patienten bewegen sichbei der Beurteilung und Bewertung von Sitzungen mitdem semantischen Differenzial des SEQ in zwei struktu-rell praktisch ubereinstimmenden Faktorraumen, aber dieLokalisationen der einzelnen Sitzung in diesen Raumenkonnen stark divergieren. In anderen Worten: Therapeutenund Patienten scheinen sich zwar in derselben Welt auf-zuhalten, aber darin oft an unterschiedlichen Orten. An-gesichts ihrer verschiedenen Rollen im Therapieprozessist dies per se nicht problematisch und daher sind ihrejeweiligen Sitzungsbeurteilungen nicht als gegenseitigesValiditatskriterium geeignet. Bezogen auf das individuelleErleben der Sitzungen sind Divergenzen nicht weiterproblematisch, ja sogar eher zu erwarten: Wenn Patientenin Sitzungen zum Beispiel storungsrelevante Themendurcharbeiten, dann sind dysphorische Gefuhle nach einerSitzung durchaus moglich und nicht zwangslaufig einZeichen fur eine schlechte Sitzung oder unter Umstandensogar ein Anlass fur den Therapeuten, sich gut und effi-zient zu fuhlen. Der SEQ konnte aber geeignet sein, be-sonders wichtige oder kritische Sitzungen zu identifizie-ren, indem er die Abweichungen vom angenehmen undunaufgeregten Therapiefluss erkenntlich machen kann.
Naheliegend ist die Hypothese, dass Therapeuten dieFahigkeit zur Perspektivenubernahme benutzten, d.h. dieZustande ihrer Patienten empathisch erfassen. Die Studievon Dill-Standiford, Stiles & Rorer (1988) untersuchtediese Frage, indem sie Therapeuten nach ihrem personli-chen Erleben der Sitzung und zusatzlich nach ihrer Ein-schatzung des Erlebens des Patienten befragten. Es wurdeerwartet, dass das personliche Sitzungserleben der The-rapeuten unabhangig vom Sitzungserleben der Patientensein wurde, dass sich aber deutliche Zusammenhangezwischen der Patientensicht und der therapeutisch infe-rierten Patientensicht zeigen wurden. Aber auch unterBerucksichtigung dieser Perspektive konnten hinsichtlicheinzelner Sitzungen nur maßig- bis mittelstarke Zusam-menhange (.19 � r � .50) gefunden werden. Therapeutenkonnten sich in das Erleben und Verarbeiten einer ein-zelnen Sitzung durch die Patienten nur bedingt einfuhlen.Besonders die Faktoren F1 Tiefe und F4 Aufregung er-wiesen sich als problematisch. Therapeuten konnten aber
Tabelle 7. Korrelation der SEQ-Faktoren mit der thera-peutischen Allianz
HAQ SEQ r N p<
F1 Beziehung F1 Tiefe .40 428 <.0001F2 Fluss .24 431 <.0001F3 Positivitat .36 430 <.0001F4 Erregung –.09 428 .0540
F2 Ergebniserwartung F1 Tiefe .30 430 <.0001F2 Fluss .35 433 <.0001F3 Positivitat .49 432 <.0001F4 Erregung –.06 429 .2289
Die Evaluation von Therapiesitzungen durch Patienten und Therapeuten 57Persönliches Autorenexemplar (e-Sonderdruck)Persönliches Autorenexemplar (e-Sonderdruck)Persönliches Autorenexemplar (e-Sonderdruck)Persönliches Autorenexemplar (e-Sonderdruck)Persönliches Autorenexemplar (e-Sonderdruck)
gut erkennen, wie Patienten die Therapie im Durchschnittmehrerer Sitzungen erlebten (.42 � r � .65).
Welche Bedeutung Divergenz in der Beurteilung undim Erleben der Sitzung oder Abweichung vom „Normal-prozess“ fur den weiteren Verlauf oder das Ergebnis vonTherapien hat, bedarf weiterer theoretischer Durchdrin-gung sowie empirischer Forschung. Unter der Annahme,dass Therapeuten sich in ihren Interventionen an die Er-fordernisse eines Patienten anpassen (Krause & Lutz,2009; Stiles, 2009), wird die Wahrnehmung der Wirkungvon Sitzungen auf Patienten durch den Therapeuten be-deutsam. Die Fahigkeit zur Perspektivenubernahme, wiesie in der Studie von Dill-Standiford et al. (1988) kon-zeptualisiert wurde, konnte hier paradigmatisch fur wei-terfuhrende Untersuchungen sein.
Fur die internationale Psychotherapieforschung habenweltweit gut eingefuhrte und standardisierte Messinstru-mente den Vorteil leichter Kommunizierbarkeit und in-terkultureller Vergleichbarkeit, wozu die hier vorgestellteUbersetzung einen Beitrag leistet. Der SEQ wird, nachden Ergebnissen einer Nachbefragung von Patienten undTherapeuten, gut akzeptiert, inhaltlich als sinnvoll ange-sehen und fur den therapeutischen Prozess nicht als sto-rend wahrgenommen. Er ist ein okonomisch anzuwen-dender Fragbogen, der in Prozess-Ergebnis-Untersu-chungen seine Anwendung finden kann.
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Dr. phil. Armin HartmannDipl.-Psych. Sabine HermannDr. med. Andreas JoosProf. Dr. med. Almut Zeeck
Universitatsklinikum FreiburgAbteilung fur Psychosomatische Medizin und PsychotherapieHauptstr. 879104 FreiburgE-Mail: [email protected]
Prof. PhD William B. Stiles
Miami UniversityDepartment of PsychologyOxford, OH 45056USA
Dr. Rainer Leonhart
Universitat FreiburgInstitut fur PsychologieAbt. fur Sozialpsychologieund MethodenlehreEngelbergstr. 4179106 Freiburg
Die Evaluation von Therapiesitzungen durch Patienten und Therapeuten 59Persönliches Autorenexemplar (e-Sonderdruck)Persönliches Autorenexemplar (e-Sonderdruck)Persönliches Autorenexemplar (e-Sonderdruck)Persönliches Autorenexemplar (e-Sonderdruck)Persönliches Autorenexemplar (e-Sonderdruck)