DIE FACH-ILLUSTRIERTE FÜR DAS HOTEL-MANAGEMENT 1-2|13 TOPHOTEL.DE Null Kontingent für Extremisten Wie Hoteliers Buchungen von ungebetenen Gästen erkennen und erfolgreich verhindern Was der Gast beim Frühstück erwartet – was sich für den Hotelier rechnet: Beim Pricing scheiden sich die Geister Glücks- Drache Ein Deutscher GM auf der Überholspur: Stefan Noll Zuviel bezahlt? INTERNORGA. Ihre Leitmesse für Hotellerie und Gastronomie internorga.com Lassen Sie sich inspirieren: 8. – 13. März 2013
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DIE FACH-ILLUSTRIERTE FÜR DAS HOTEL-MANAGEMENT
1-2|13TOPHOTEL.DE
Null Kontingent für
ExtremistenWie Hoteliers Buchungen von ungebetenen Gästen erkennen und erfolgreich verhindern
Was der Gast beim Frühstück erwartet – was sich für den Hotelier rechnet: Beim Pricing scheiden sich die Geister
Glücks-
DracheEin Deutscher GM aufder Überholspur: Stefan Noll
2013 – Was gibt es Neues?Das Jahr 2013 läuft bereits auf vollen Touren. Mit Spannung erwartet: Die Bundestags-wahl im September, die Bewegung in einige hotelrelevante Themen bringen könnte.Aber auch sonst bringt 2013 einige Neuerungen mit sich. Nachfolgend ein kurzerÜberblick:
auf 850 Euro. Wichtig: Die Beitragssätze,
die Gastronomen und Hoteliers an die
Minijob-Zentrale abführen müssen, blei-
ben unverändert. Sie betragen weiterhin
13 Prozent bei der gesetzlichen Renten-
versicherung und 15 Prozent bei der ge-
setzlichen Krankenversicherung. Wie bis-
her sind zwei Prozent Pauschalsteuer zu
bezahlen. Info: www.etl-adhoga.de
• Teilweise Entlastung durchGEZ-Gebühren-Neuregelung
Anfang des Jahres ist das neue Rund-
funkgebührensystem der GEZ in Kraft ge-
treten. Die Abgabe für Unternehmen wird
nun gestaffelt nach der Zahl der Mitar-
beiter (betrifft nur »sozialversicherungs-
pflichtig« beschäftigte Arbeitnehmer) be-
rechnet. Hotels unterliegen einer zusätzli-
chen Zahlungspflicht in Höhe von einem
Drittel pro Zimmer. Viele Betriebe werden
durch die Neuregelung der Rundfunk- und
Fernsehgebühren entlastet (sh. Top hotel
12/2012, S. 154).
Info: www.tophotel.de
• GEMA-Hotelweitersende-tarif um 2,2 Prozent erhöht
Die GEMA hat ihre Tarifreform für
2013 ausgesetzt. Die bisherigen Veranstal-
tungstarife werden daher auch in diesem
Jahr zur Anwendung kommen. Während
des Jahres können weiterhin Jahres- oder
Vierteljahresverträge abgeschlossen wer-
den, allerdings werden diese dann bis ma-
ximal 31.12.2013 befristet. Die nicht zur
Diskussion stehenden Tarife wie zum Bei-
spiel für Hintergrund-/Tonträgermusik,
Radio- und Fernsehwiedergaben sowie der
Hotelweitersendetarif haben sich seit dem
1. Januar um 2,2 Prozent erhöht.
Info: www.gema.de
• Streit um »Bettensteuer«in den Städten geht weiter
Zum 1. Januar 2013 hat die Stadt Köln
eine neue Bettensteuersatzung erlassen, in
der zwischen privaten und beruflich be-
dingten Hotelübernachtungen unterschie-
den wird. Ebenso wie in Hamburg müssen
Hotels in der Domstadt von Geschäftsrei-
senden eine Bescheinigung des Arbeitge-
bers verlangen, die zeigt, dass die Über-
nachtungen des Mitarbeiters an einem
bestimmten Termin zwingend erforderlich
sind. Das Oberverwaltungsgericht in Müns -
ter hat die 2012er-Satzung der Stadt Köln
am 23. Januar für nichtig erklärt. Eine Re-
vision wurde nicht zugelassen. Das Ver-
waltungsgericht Gelsenkirchen hatte be-
reits eine gleichlautende Satzung der Stadt
Dortmund für rechtswidrig erklärt.
Info: www.tophotel.de TH
Foyer in Kürze 05.02.13 11:53 Seite 8
Accor mit Wachstumsrekord– 38.000 neue Zimmer
Der französische Konzern konnte
für 2012 ein Plus von 38.085 neuen
Zimmern melden, 85 Prozent davon im
Rahmen von Management- oder Fran-
chise-Verträgen. Damit haben die Fran-
zosen im Jahr 2012 ihr Wachstumsziel
von 35.000 Zimmern weit übertroffen.
Daraus resultieren steigende Einnah-
men von 16,5 Prozent bzw. 95 Millionen
Euro im Vergleich zu 2011. Insgesamt
betrug der Accor-Umsatz im vergange-
nen Jahr 5.649 Millionen Euro. Das ent-
spricht einem Zuwachs von 2,7 Prozent.
Orangerie des Grand HotelHeiligendamm verkauft
Die Median Kliniken haben Anfang
Januar einen Teil des insolventen Lu-
xushotels übernommen. Die Orangerie
soll für einen Millionenbetrag zu einer
Fünf-Sterne-Reha-Einrichtung mit 30
Betten umgebaut werden. Median be-
treibt in direkter Nachbarschaft zum
Grand Hotel eine Kurklinik für Patien-
ten, die an Atemwegs-, Herz-Kreislauf-
und Gefäßerkrankungen leiden.
Hotelpreise weltweit:Rio überholt New York
Im vergangenen Jahr legten die Über -
nachtungspreise in vielen asiatischen
Städten deutlich zu, während die Preis-
entwicklung in den Metropolen Nord-
und Südamerikas uneinheitlich verlief.
Rio de Janeiro setzte sich dabei nach
einer HRS-Studie mit durchschnitt-
lichen Raten von über 185 Euro an die
Spitze der weltweit teuersten Städte.
Der bisherige Pole-Setter New York kam
auf 175 Euro pro Nacht, gut drei Pro-
zent weniger als im Jahr zuvor.
InterConti Hamburghat geschlossen
Das insolvente Top-Hotel an der
Außenalster hat seinen Betrieb zum 1.
Februar eingestellt. Als Grund wurden
notwendige, umfassende Bauarbeiten
angegeben, die nach Einschätzung aller
Beteiligten keine parallele Fortführung
des Hotelbetriebs erlauben. Der Bieter-
prozess für das bis zur Insolvenz im Be-
sitz der Grod Hotel GmbH befindliche
Haus wird unvermindert fortgeführt. Nach
wie vor besteht Interesse seitens natio-
naler und internationaler Investoren.
Insolvenzeröffnungim Park Hotel Bremen
Am 1. Februar 2013 wurde für die Park
Hotel Betriebs GmbH ein Insolvenzeröff-
nungsverfahren eingeleitet. Als Insol-
venzverwalter wurde Detlef Stürmann
von der Kanzlei Schultze & Braun be-
stimmt, der reale Chancen für die Neu-
aufstellung des Bremer Vorzeigehotels
sieht. Die Gründe die Talfahrt des Leading
Hotel sind vielschichtig: Bundesweit ist
die Luxus-Hotellerie einem hohen Preis-
druck unterworfen. Hinzu kommt für das
Park Hotel der Ausfall zweier Großveran-
staltungen sowie ein Urteil des Bundesfi-
nanzhofes zur Umsatzsteuernachzahlung
für das Event »Palais im Park«.
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BUSINESS-NEWSUmsatz- und Ergebnis-rekord bei Atoss SoftwareDer Münchner Spezialist für Work-
force Management hat im Geschäfts-
jahr 2012 die Umsätze von 31,6 auf
33,0 Mio Euro gesteigert. Das Wachs-
tum ist in erster Linie auf den über-
proportionalen Anstieg im Kernbe-
reich Software zurückzuführen.
Online-Dienstplaner 30Tage kostenfrei testenEine zeitsparende und effiziente Lö-
sung für die Schichtplanung im Hotel
hat die Dejoris GmbH mit der gleich-
namigen Software im Programm. Hier-
bei gibt jeder Mitarbeiter online im
Voraus an, wann er arbeiten kann –
auf dieser Basis kann der Personal-
verantwortliche den Schichtplan un-
kompliziert erstellen, der online ein-
zusehen ist. Unter www.dejoris.de/tophotel kann der Dienstplaner 30
Tage kostenfrei getestet werden. TH
Foyer in Kürze 05.02.13 11:53 Seite 9
könne ich es ja am Montag ab acht Uhr
noch einmal versuchen. Wie bitte? Warum
kann an einem Sonntag – wenn schon die
Reservierungsabteilung nicht besetzt ist –
nicht der Empfang diese Aufgabe überneh-
10 TOP HOTEL | 1-2/2013
SO. 02/12, 16:15 und MI. 05/12, 09:55
Telefonische Reservierung
Man kann es mögen oder affektiert fin-
den: Wann immer man im Sofitel Munich
Bayerpost anruft, wird man mit einem – in
diesem Fall fast gesungenen – »Bonjour!«
begrüßt. Was aber definitiv nicht angeht:
dass man in einem Luxushotel am Sonn-
tagnachmittag telefonisch kein Zimmer re-
servieren kann. »Die Reservierungsabtei-
lung ist heute leider nicht im Haus«,
zwitschert die Telefonistin fröhlich, sie ge-
be mir aber gern die Durchwahl und dann
»Magnifique« mit Abstrichen
Konstruktive Kritik gehört seit jeher zum journalistischen Credo von Top hotel. Nobel-
domizile, die sich als hochpreisige Repräsentanten der Spitzenhotellerie betrachten und
für die Branche Vorbildfunktion haben, stehen im Mittelpunkt des anonymen Luxushotel-
Tests. Dieses Mal nahm unser Tester das Sofitel Munich Bayerpost unter die Lupe
men? Warum bietet man mir nicht wenig-
s tens einen Rückruf vonseiten des Hotels
an? Ist man sich denn so sicher, dass ich als
Gast es auf mich nehme, noch einmal an-
zurufen?
Bei meinem zweiten Versuch spreche ich
mit Frau Ö., einer kompetent wirkenden
und den Buchungsvorgang professionell
abwickelnden Dame. Ich finde es allerdings
unsinnig und irreführend, wenn eine Zim-
merkategorie »Superior« genannt wird
(wortwörtlich: »höherwertig«), man mir
aber im gleichen Satz vermittelt, dass es
sich dabei um die Standardzimmer han-
�����ANONYMERLUXUSHOTEL-TEST
1
FOLGE 93
Hoteltest_1-2.13 05.02.13 10:34 Seite 10
ANONYMER LUXUSHOTEL-TEST TOP-HOTELLERIE
1-2/2013 | TOP HOTEL 11
1 Das Sofitel Munich Bayerpost bie-tet auf über 1800 QuadratmeternTagungsfläche Platz für bis zu 800Konferenzteilnehmer
2 Die Lobby ist in Schwarz und Braungehalten – sie verkörpert das De-signkonzept des gesamten Hauses
3 Auch in den Zimmern dominierendunkle Töne – Gemütlichkeit undKomfort kommen nicht zu kurz
4 Das denkmalgeschützte Gebäudeliegt direkt am Münchner Haupt-bahnhof. Es beherbergte einst dieKöniglich Bayrische Post
delt. Ich buche ein Superiorzimmer zur
»special limited offer« (mit Vorauszahlung
und ohne Stornierungsmöglichkeit) und
dem günstigsten möglichen Preis von 216
Euro pro Nacht ohne Frühstück. Andere
verfügbare Kategorien werden mir nur auf
Nachfrage vorgestellt, mit Informationen
über das Haus verhält es sich genauso – ob-
wohl Frau Ö. aus dem Gespräch heraus
weiß, dass ich das Haus nicht kenne. Das
ist dürftig. Die Reservierungsbestätigung
kommt zwar prompt per E-Mail, ist jedoch
schlecht gestaltet und wenig informativ.
Wertung: mangelhaft
Internet-Auftritt / Online-Buchung
Wer glaubt, sich auf der Website des Ho-
tels Anregungen und Vorfreude auf den Be-
such holen zu können, irrt. Es macht kein
bisschen Spaß, hier herumzusurfen. Als
Unterseite der französischen Sofitel-Home-
page ist der Internet-Auftritt der Bayerpost
anspruchslos, langweilig und passt so gar
nicht zum künstlich-internationalen Slogan
»Life is magnifique!«. Schon die Startseite
ist unübersichtlich und unruhig. Das At-
traktivste daran, das schöne Foto der neo-
klassizistischen Hotelfassade, wird optisch
verhunzt von zwei Buttons. Einer verweist
auf Fotos, der andere gibt mit einem un-
scharfen Foto des Concierges einen Hin-
weis auf dessen Dienste. Gut: die Nennung
der Telefonnummer des Concierges, Herrn
J. Schlecht, der zitiert wird: »Gerne geben
wir Tipps zu trad. bayerischen Biergärten
…« Im Dezember??? Überhaupt: Abkür-
zungen in Texten zu verwenden, ist kein so
guter Stil. Abkürzungen in Zitaten zu ver-
wenden, noch weniger. Und was Geschäfts-
führer Gregory Maliassas auf der Startseite
in den Mund gelegt wird, hat weder Stil
noch Sinn: »Treten Sie ein in ein Meister-
werk zeitgenössischer Kunst u. Architektur,
das Tradition mit Innovationen des 21. Jhs.
vereint. Die Küche des Schwarz & Weiz
Restaurants vereint Tradition mit stilvol-
ler Modernität und beeindruckender Ar-
chitektur, pompösen Festlichkeiten in der
Nymphenburg-Halle u. prächtigen, farben-
frohen Suiten mit den Themen Glamour,
Pop, Reinheit, Fantasie uvm.« Alles klar?
Aber vom schlechten Stil einmal abgese-
2
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4
Hoteltest_1-2.13 05.02.13 10:34 Seite 11
TOP-HOTELLERIE ANONYMER LUXUSHOTEL-TEST
12 TOP HOTEL | 1-2/2013
hen: Über die bloße Nennung des Vorhan-
denen hinaus ist das Informationsangebot
der Website gering. Man kann weder eine
Speisekarte einsehen noch das Angebot an
Spa-Treatments. Lediglich der Veranstal-
tungsbereich fächert sich in weitere Un-
terseiten auf. Hier gibt es ein Anfragefor-
mular und man kann sich die Broschüre
herunterladen. Auch die Onlinebuchung
ist gut gegliedert und bietet charmante
Packages an. Fazit: Für den, der nur buchen
will, ist die Website ok. Für den, der mehr
Input möchte, nicht.
Wertung: mangelhaft
Lage / AnreiseFluch und Segen gleichermaßen bedeu-
tet die Lage des Sofitel Bayerpost direkt am
Münchner Hauptbahnhof. Wer mit dem
Zug anreist, ist quasi schon da. Und die fuß-
läufige Nähe zu vielen Sehenswürdigkeiten
und zur Fußgängerzone ist auch ein großes
Plus. Weniger positiv macht sich die Lage
bemerkbar, wenn es um die Ruhe in den
Zimmern geht oder den Blick aus deren
Fenstern (sh. Kapitel Zimmer). In den lufti-
gen Obergeschossen ist das kein Thema –
deswegen liegen dort auch die teureren
Zimmer und Suiten.
Bei der Anreise ist das neoklassizisti-
sche, denkmalgeschützte Gebäude, das ein-
mal die Königlich Bayrische Post beheima-
tete, auf jeden Fall ein Hingucker – beson -
ders, wie bei meinem Besuch, im Winter
bei Schnee, mit großem Tannenbaum vor
dem Eingang und nett drapierten Lichter-
ketten. Der Doorman trägt Mantel, Hand-
schuhe und Wollmütze und heißt mich
herzlich willkommen. Er bietet mir Hilfe
mit dem Gepäck an, genauso wie zwei Pa-
gen, die im Inneren des Gebäudes bereit-
stehen. Ein netter Empfang.
Wertung: sehr gut
MI. 12/12, 14:34
Check-inVor der eigentlichen Lobby liegt ein
Windfang, der die Geschichte des Hauses
augenzwinkernd dokumentiert. In einem
Vitrinentisch häufen sich alte Poststempel,
eine sepiagetönte Fotoserie an der Wand
zeigt einen französischen Postboten auf
dem Fahrrad. Die Lobby selbst steht sym-
bolisch für das gesamte Designkonzept der
Bayerpost und sorgte bei deren Eröffnung
2004 für Aufsehen: eine sehr dunkel ge-
haltene, schmale Halle in Schwarz und
Braun, an deren Ende eine viele Meter
hohe Wand aus Metallgeflecht mit wech-
selnden Neonfarben ins Auge fällt. Rezep-
tion und Concierge sind in einem läng-
lichen Kubus mit unterteilten Einzelbüros
untergebracht; die Damen und Herren, in
dezenten dunklen Farben gekleidet, haben
unter ihren Desks kleine Heizöfchen – die
Halle ist zugig –, um auch obenrum Wärme
ausstrahlen zu können. Das klappt gut.
Eine Empfangsdame lächelt mich über eine
Schale mit grasgrünen Äpfeln hinweg an
und checkt mich nach allen Regeln der
Kunst ein. Ein Page bringt derweil schon
einmal mein Gepäck aufs Zimmer. Ich fol-
ge ihm. Wertung: sehr gut
Zimmer 560Ich hatte vorab per E-Mail um ein ruhi-
ges Zimmer gebeten. Ruhig ist Zimmer 560
ohne Frage, denn sein Fenster ist nicht zu
öffnen und geht auf einen vier Meter brei-
ten und etliche Stockwerke hohen »Luft-
Korridor« hinaus – im Erdgeschoss ist dies
der Weg zum Restaurant. Man hat quasi
einen Neubau vier Meter hinter die Origi-
nalfassade gesetzt. Das schützt die Zimmer
zwar vor Lärm, nimmt ihnen aber auch
Licht, von der fehlenden natürlichen Belüf-
tung ganz zu schweigen. Ich beschließe
auszuprobieren, ob ein Frischluftfanatiker
wie ich, der grundsätzlich bei offenem
Fenster schläft, damit klar kommt.
Schick oder Tristesse? Dunkle Farben
dominieren auch hier: Wände, Decke, Mö-
bel, Vorhänge, Bezugsstoffe – alles chan-
giert in Grau- und Brauntönen bis hin zu
Schwarz. Einzige optische Auflockerungen
stellen neben dem Holzfußboden die Lam-
penschirme in Orange dar, ein ebenfalls
orangefarbener Deckenstrahler, der dun-
kelrote Schreibtischstuhl und die gleich-
farbige Rückseite des Badezimmerspiegels.
Letzterer lässt sich zur Seite schieben, so-
dass man ins Bad und vice versa schauen
kann – nur: Warum sollte man das tun?
Am Nachmittag meiner Ankunft scheint
die Sonne und hellt das Zimmer auf. Wer
sich hier aber abends oder an trüben Tagen
aufhält, sollte nicht zu Depressionen nei-
gen – die tristen Farben und das schwache
Licht ziehen einen sonst so richtig runter.
Design ist bekanntlich Geschmackssache.
Wie auch das merkwürdige »Arme-Sünder-
Bänkchen«, das hier als Sofa dient. Aber da-
von abgesehen birgt das Zimmer viel Prak-
tisches, Komfortables sowie durchdachte
Details. Das Bett ist riesig und sieht mit sei-
nen straff gezogenen Decken und den vier
Zimmer 560 überzeugt mit einem riesigen Bett; was zu wünschen übriglässt, sind die triste Farbgestaltungund die nicht zu öffnenden Fenster
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TOP-HOTELLERIE ANONYMER LUXUSHOTEL-TEST
14 TOPHOTEL | 1-2/2013
Kissen streng und trotzdem gemütlich aus.
Es ist mit den typisch französischen Duvets
(weichen, etwa fünf Zentimeter hohen, zu-
sätzlichen Matratzen auf den eigentlichen
Matratzen) ausgestattet, was für viele
Gäste sicher einen besonderen Komfort
darstellt. Die Nachttischlampen sind dank
ihrer Kugelgelenke in alle Richtungen
schwenkbar und spenden so ausreichend
Leselicht. Ordentlich beleuchtet ist auch
der Schreibplatz vor dem Fenster, der zwar
nicht tief (50 cm), aber dafür breit (185
cm) ist. Hier lässt es sich gut arbeiten;
Steckdosen und Anschlussbuchsen sind in
angenehmer Höhe angebracht, der Inter-
net-Zugang über WLAN ist kinderleicht
einzurichten und – mit Volumenbegren-
zung – kostenlos. Außer dem Schreibtisch-
stuhl ohne Armlehnen gibt es noch einen
bequemen Polstersessel zum Lesen oder
Fernsehen. Gegenüber dem Bett steht der
große Flachbildschirm auf einem Möbel, in
welchem ein Bose Wave Radio mit einer
Station für iPod und iPhone untergebracht
ist. So lässt sich gut Musik hören! Und dazu
ordentlichen Kaffee trinken: Neben einem
Heißwasserbereiter mit den üblichen Pül-
verchen steht auch eine schicke Nespres-
somaschine. Keine Überraschungen birgt
die Minibar, abgesehen davon, dass sie we-
der Sekt noch Champagner offeriert. Dafür
die Warnung, dass jede Entnahme automa-
tisch auf die Rechnung gebucht wird. Hat
das je irgendwo funktioniert? Hier jeden-
falls nicht. Eine Flasche Evian wird kosten-
los angeboten und täglich aufgefüllt. Ein
»Mehr« an Begrüßung, beispielsweise in
Form von Obst oder einem süßen Will-
kommen, gibt es nicht.
Der Schrank im Flur ist nur einen Meter
breit und auch nicht gerade üppig bestückt
(vier Anzugbügel, zwei Klemmbügel, zwei
Pulloverbügel), aber dafür birgt der Koffer-
bock zusätzlichen Stauraum in Form zwei-
er Schubladen. Im Schrank finden sich ein
laptoptauglicher Safe, Kleiderbürste, Näh-
zeug, Schuhlöffel, Wäschebeutel und -liste
sowie ein Körbchen für den Schuhputzser-
vice. Darüber hinaus gibt es einen Schirm
und eine schicke Einkaufstüte mit Sofitel-
Logo.
Ein Gäste-A-Z ist ebenso vorhanden wie
Notizblöcke plus Bleistift und Kugelschrei-
ber, ein Fernsehprogramm (aufgeschlagen
für das aktuelle Datum) und eine Room
Service Directory. Die Übersicht über die
TV-Kanäle liefert das interaktive TV-Gerät
selbst. Auch die Einsicht in die Rechnung
über TV funktioniert reibungslos. Neben
der Frühstücksmenükarte zum An-die-Tür-
hängen gibt es Gleiches auch für das »So
SPA«-Menü: Ich kreuze meinen Wunsch
nach einer Express-Massage an, fülle Ter-
minwunsch, Name und Zimmernummer
aus und hänge das Schild nachts außen an
meine Zimmertür. Am nächsten Morgen
erhalte ich einen freundlichen Anruf mit
der Bestätigung meines Wunschtermins.
Sehr schön! Das Zimmer ist bei Betreten
auf angenehme 20 Grad Celsius temperiert
und geruchsfrei. Außer etwas Staub auf
dem Fuß und dem Schirm der Stehlampe
gibt es nichts zu beanstanden. Doch: Unter
meinem Trolley, den ich durch den Schnee
gezogen habe und den der Page neben dem
Kofferbock abgestellt hat, hat sich eine un-
schöne Wasserlache gebildet. Die hätte der
junge Mann besser gleich aufgewischt.
Wertung: sehr gut
BadEine satinierte Schiebetür trennt das Bad
vom Zimmerflur. Dem breiten Waschtisch
gegenüber liegen Toilette und begehbare
Dusche, ebenfalls durch satiniertes Glas
voneinander separiert. Da nur ein Wasch-
becken in den Sandstein-Waschtisch ein-
gelassen ist, gibt es reichlich Ablagemög-
lichkeiten. Große Spiegelflächen, heller
Stein, opulente Badetücher und exklusive
Guest Supplies von Hermès lassen ein Ge-
fühl von Luxus aufkommen. Dieses relati-
viert sich durch den zu niedrig gehängten
Kosmetikspiegel, den unhandlich schwe-
ren, nicht stufenverstellbaren Haartrock-
ner und vor allem durch das ungünstige
Licht, das Schminken zum Glücksspiel wer-
den lässt. Schade drum. Ob die Lüftung ei-
ne Funktion hat, lässt sich weder hören
noch wahrnehmen. Sichtbar sind aller-
dings die dicken Staubflusen in der Venti-
lationsöffnung. Ansonsten ist das Bad sehr
sauber. Wertung: gut
Message-Transfer
Eine bei Anreise vorliegende Nachricht
müsste – wenn sie schon nicht beim Check-
in übermittelt wird – spätestens im Zim-
Große Spiegelflächen, heller Stein, opulente Badetücher und exklusive GuestSupplies lassen im Badezimmer ein Gefühl von Luxus aufkommen
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Hoteltest_1-2.13 04.02.13 11:40 Seite 16
1-2/2013 | TOPHOTEL 17
nen hohen Fenstern wird dominiert von ei-
nem riesigen, modernen Kronleuchter, der
dahinter gelegene niedrigere Raum von ei-
nem raumbreiten, hinterleuchteten Foto
und kleinen Bistrotischen. Die Ausgestal-
tung in Weiß, Grau, Silber und Grün unter
Einsatz viel satinierten Glases wirkt eher
kühl als gemütlich, was die diffuse Be-
leuchtung durch den Kronleuchter ver-
stärkt. Ein »schickes« Bistro, aber keines
zum Wohlfühlen. Die hässliche türkisfar-
bene Weihnachtsdekoration auf den Ti-
schen macht das nicht besser. Und wie um
zu unterstreichen, dass man sich hier bitte
keinen gemütlichen Abend machen soll,
kommen die bestellten Speisen schon auf
den Tisch, bevor noch das Amuse Gueule –
eine Parmesan Crème Brûlée – abgeräumt
ist. Zum gebackenen Ziegenkäse mit einge-
legten Gemüsen wird (auf dem Teller)
überraschend ein wunderbar angemachter
Wildkräutersalat mitserviert, beim Kürbis-
risotto mit Herbsttrompeten, zu dem laut
Karte ein Kräutersalat gehört, besteht die-
ser lediglich aus ein paar Rucolablättern.
Sie sind auf dem Risotto angerichtet und
durch die Wärme der Speise und der
Feuchtigkeit der Pilze von matschiger Kon-
sistenz. Das Risotto selbst ist schön biss-
fest, zart safranig und schmeckt mit seinen
Kürbisstückchen fruchtig, würzig und gut.
Auch der empfohlene Sancerre passt dazu,
wenngleich er deutlich zu warm serviert
wird. Frau S. ist eine liebenswürdige, auf-
merksame und charmante Gastgeberin;
nur dass ein Brotmesser fehlt, muss ich re-
klamieren. Zum Brotkörbchen mit zweier-
lei Baguette hat sie eine Senfbutter dazu-
gestellt, am Tisch sind bereits Olivenöl (mit
Pipette, eine gute Idee), australisches Salz
und grob gemahlener Pfeffer eingedeckt.
Die kleine Mahlzeit ist schnell zu Ende,
aber das ist, wie schon gesagt, vermutlich
beabsichtigt.
Wertung: befriedigend
Schuhputzservice
»Es war mir ein Vergnügen, Ihre Schuhe
zu putzen.« Sicher? Vorsichtshalber wird
das Schuhputzformular, auf welchem der
Schuhputzer seine Unterschrift unter die-
sen Satz setzen soll, nicht mit den Schuhen
zurückgegeben. Das ist auch besser so.
Denn meine Stiefel wurden in der Nacht
zwar geputzt, aber – ob mit Vergnügen
oder nicht – auf jeden Fall nicht mit der
notwendigen Sorgfalt. Über einen ange-
brachten Schmutz wurde nur oberflächlich
hinweggewischt.
Wertung: mangelhaft
Dame vom Service, mit wie vielen Perso-
nen ich frühstücke. Da ich allein bin, plat-
ziert sie mich im unteren Bereich des Res -
taurants, das durch seine vergleichsweise
niedrige Decke ein bisschen Kelleratmo-
sphäre hat und wo die Luft stickig ist. Die
kleinen Tische stehen zudem sehr eng, was
manchen Gast dazu veranlasst, sich doch
lieber im oberen Bereich, an der Fenster-
front, einen Platz zu suchen. Unten ist man
dafür näher am Buffet, das rund um eine
Front-Cooking-Station sowie links und
rechts der Treppe aufgebaut ist. Oben gibt
es aber auch noch etwas: Zwölf Dosen mit
losem Tee stehen rund um einen Samowar,
daneben gibt es etliche Karaffen mit als
»frisch« bezeichneten Direktsäften und Mi-
neralwasser. Auf einem Sideboard hat man
frische Früchte wie Designobjekte in offe-
nen Quadern arrangiert, darunter sind
auch exotische wie Kumquats und Litschis
(und ein fauler Pfirsich). Vorschriftsmäßig
abgedeckt wird ein ansprechendes Sorti-
ment an Weichkäsen präsentiert. Das Früh-
stücksbuffet im unteren Bereich umfasst
eine gute Standardauswahl, die sich hier
und da in der Qualität oder Regionalität
des Angebots etwas hervorhebt – Roast-
beef, hausgemachte Konfitüren, Weiß-
würste mit Brezeln, Obatzder –, aber an-
sonsten mit keinen, wirklich keinen Be-
sonderheiten oder Überraschungen auf-
wartet. Das frisch zubereitete Bircher-
müsli schmeckt exzellent, Roastbeef und
Weißwürste sind gut, das Spiegelei wird à
la minute nach meinen Wünschen zuberei-
tet. Die Platten mit Wurst und Käse sind
kaum ausgarniert, die kleinen Töpfe mit
den hausgemachten Marmeladen werden
nicht aufgefüllt, sondern abgeräumt, als sie
leer sind. Die Sauberkeit des Buffets lässt
insgesamt etwas zu wünschen übrig.
Mein kleiner Tisch in einer Nische hin-
gegen ist korrekt eingedeckt. Ich werde
sehr freundlich und aufmerksam bedient
von einem jungen Mann, kann aber eine ge-
wisse Schadenfreude nicht verhehlen, als
ein Gast diesen auf sein strahlendes »Bon-
jour« hin mit einem französischen Wort-
schwall eindeckt, auf den der junge Mann
nur hilflos mit den Schultern zuckt. Der
Milchkaffee, den er mir bringt, hat braunen
Schaum, und auch der zweite, der nach
meiner Reklamation an den Tisch kommt,
ist nicht viel besser. »Wir haben eine neue
Das Bistro fällt unter den Begriff»schick« – gemütlich ist es nicht
fach
inge
n.de
Wertstabil.Seit 1742.
Bestnote für:
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DO. 13/12, 08:45
Frühstücksbuffet
»Bonjour!«. Vor dem Restaurant werde
ich »abgehakt«, unterschreibe einen Beleg
über 31 Euro für das Frühstück und suche
mir aus dem gut sortierten Angebot eine
Tageszeitung aus. Im Eingang zum Restau-
rant »Schwarz & Weiz« erkundigt sich eine
Hoteltest_1-2.13 04.02.13 11:40 Seite 17
TOP-HOTELLERIE ANONYMER LUXUSHOTEL-TEST
18 TOPHOTEL | 1-2/2013
Maschine«, entschuldigt sich der junge
Mann. Meine Bitte um ein Schälchen
Porridge (»Mit Wasser oder Milch? Süß
oder salzig?«) wird ebenso freundlich er-
füllt wie die um ein Glas Sekt (»Sekt
steht zwar nicht auf dem Buffet, ist aber im
Preis enthalten!«). Mit einem Lächeln
und guten Wünschen werde ich verab-
schiedet. Wertung: gut
Reklamationshandling
Der Schreibtisch der Guest Relation Ma-
nagerin ist strategisch gut platziert im hin-
teren Teil der Lobby. Jeder Gast, der zu den
Aufzügen, zum Restaurant, zum Spa oder
zu den Tagungsräumen will, muss hier vor-
bei. Ich habe mangels Frischluftzufuhr lei-
der doch eine weitgehend schlaflose Nacht
verbracht und bringe dies Frau E. zu Gehör.
Sie zeigt vollstes Verständnis und bietet
mir einen Zimmerwechsel an – allerdings
ist sie sich nicht ganz sicher, welche Zim-
mer welche Fensterlösung haben und muss
diesbezüglich mehrfach beim Housekee-
ping nachfragen. Schließlich kann ich auf
der gleichen Etage umziehen in ein Zimmer
zur Bahnhofseite – gleiche Kategorie, aber
mit einem zu öffnenden Fenster. Das ist so
in Ordnung, noch besser, großzügiger und
französisch-charmanter wäre ein Upgrade
für die eine Nacht gewesen. Oder zumin-
dest eine kleine Wiedergutmachung für
den entgangenen Schlaf. Wertung: gut
»So SPA«
»Grottig« ist ja normalerweise ein eher
negativ besetztes Attribut. Für das »So
SPA« im Sofitel Bayerpost kommt es mir
dennoch in den Sinn, um das Höhlenartige,
Unterirdische zu beschreiben, das den Cha-
rakter dieses Wellnessbereiches ausmacht.
Obwohl im Erdgeschoss gelegen, verfügen
in diesem Bereich lediglich der schmale
Fitnessraum, der Umkleideraum und zwei
Behandlungsräume über Tageslicht. Dieses
wird sinnvollerweise nur durch Milchglas
hereingelassen, denn einen Ausblick auf
die triste, graue Bahnhofshallenwand ge-
genüber braucht kein Mensch. Die rest -
lichen Räume – Spa-Rezeption und -bar,
Saunabereich, Ruheraum, Behandlungs-
räume und das Schwimmbad – zeigen sich
in den Bayerpost-Lieblingsfarben Braun,
Schwarz und Grau mit einigen wenigen
Farb- oder Lichttupfern und viel Kerzen-
licht. Jetzt im Winter hat das etwas sehr
Anheimelndes und Kuscheliges – bei Som-
mersonnenschein und entsprechenden
Außentemperaturen wäre ich hier wohl
platzangstgefährdet. Wirk-
lich überaus ungewöhnlich
ist das schneckenförmige
Schwimmbecken, dessen
niedrige Decke und dunkle
Fliesen einmal mehr die-
sen Höhlencharakter unter-
streichen. Ein Gag, der sich
erst auf den zweiten Blick
erschließt: An der Wand
über dem rechteckigen Ein-
stiegsbecken führen einige
schmale, nebeneinander-
liegende Fensterschlitze
wie Schießscharten in die Hotellobby, wo
sie – knapp über Fußbodenhöhe – den
Blick auf das Schuhwerk vorbeieilender
Gäste erlauben. Umgekehrt kann man
übrigens kaum etwas erkennen.
Saunen, Spa-Rezeption und Ruheraum
zeigen sich gepflegt und auf eigene Weise
attraktiv. Dennoch ist das Spa schon ein
wenig in die Jahre gekommen, was vor
allem im Duschbereich mit seinen stark ab-
genutzten, verkalkten und verrosteten Ar-
maturen auffällt. Hier ist dringend Aus-
tausch geboten. Der Fitnessraum bietet
trotz eingeschränkter Platzverhältnisse ein
gutes Angebot an Cardiotrainern, ein Kine-
sisgerät und ein Gerät, das mit Elektroim-
pulsen arbeitet. Hierfür wird Personal Trai-
ning angeboten.
Ein großes Plus für den passionierten
Saunagänger stellen die großzügigen Öff-
nungszeiten des »So SPA« dar: sechs bis 22
Uhr. Ich mache die Probe aufs Exempel und
begebe mich morgens um viertel nach
sechs in den Spa-Bereich. Der Tresen ist
verwaist, ich höre und sehe keine Men-
schenseele und könnte mich auch unbe-
fugter Weise im angeschalteten Computer
umschauen. Interessant ist die Tatsache,
dass es hier eine Kameraüberwachung gibt
(»Spa-Cam«), jedoch nur für das schnecken-
förmige Schwimmbad. »Honi soit qui mal y
pense ...« Die Sauna ist zwar noch nicht
ganz auf Betriebstemperatur, aber immer-
hin schon bei 75 Grad Celsius. Ich tue, was
ich schon immer einmal tun wollte und
drücke den Notrufschalter. Ein durchdrin-
Höhlenartig: Auch das Spa ist in dunklen Farben gehalten. Vor allem derDuschbereich ist schon ein wenig in die Jahre gekommen und wirkt abgenutzt
Hoteltest_1-2.13 04.02.13 11:40 Seite 18
gender Ton wird offensichtlich an der Spa-
Rezeption ausgelöst; keine fünf Sekunden
später steht ein junger Mann in brauner
Berufskleidung und mit bleichem Gesicht
in der Sauna. Da es keinen Grund zur Panik
gibt und ich erkläre, versehentlich an den
Kippschalter gekommen zu sein, nimmt
mir der junge Mann wenigstens die Zeit-
schrift ab, die ich mit in die Sauna genom-
men hatte, und sagt streng, das sei verbo-
ten. Wertung: gut
Express-MassageA. ist Kosmetikerin. Aber so wie sie sich
in meine verspannten Schultern hinein-
knetet, traut es sich kaum ein erfahrener
Physiotherapeut. »Ich bin ein Naturtalent«,
lacht A. und lässt mich weiter leise jaulen.
Zum Glück scheint die Behauptung der jun-
gen Frau zu stimmen, denn nach der halben
Stunde Express-Massage (Kostenpunkt: 55
Euro für 20 Minuten reine Massagezeit)
fühle ich mich in jeder Hinsicht erleichtert
und entspannt. Ein hübscher Mini-Obsttel-
ler an der Spa-Rezeption rundet das Treat-
ment ab.
Wertung: gut
Housekeeping –Turndownservice
Als am ersten Abend kein Turndownser-
vice stattfindet, schlage ich im Gäste-A-Z
nach – dieser Service muss extra in Auftrag
gegeben werden. Am zweiten Abend er-
wartet mich nach meinem Restaurantbe-
such ein perfekt zur Nacht hergerichtetes
Zimmer. Schade, dass dies kein Standard
ist. Wertung: sehr gut
19:25
Restaurant »Schwarz & Weiz«
Ein rein weibliches Team »schmeißt«
den Service an diesem Abend im Restau-
rant »Schwarz & Weiz«. Dem Fine Dining
Thema angemessen, tragen die Restau-
rantleiterin und ihre Stellvertreterin (die
Positionen mutmaße ich aus dem Service-
ablauf; auf den angesteckten Messingschil-
dern stehen nur, schwer lesbar, die Namen)
reduziert-edle Kleider mit Halstüchlein,
natürlich in Dunkelbraun. Die beiden an-
deren Mitarbeiterinnen bleiben mit ihren
braunen Röcken und Westen sowie den
weißen Blusen optisch dahinter zurück.
Obwohl ich für eine Person reserviert
habe, führt mich Frau K. an einen für zwei
Personen eingedeckten Tisch und entfernt
dann das zweite Couvert. In dem sich über
mehrere Ebenen erstreckenden Restau-
rant ist nur der längliche Erdgeschossraum
entlang der hohen Fenster zur Bayerstraße
geöffnet. Es sind etwa acht Tische besetzt.
Die Atmosphäre ist angenehm, grundsätz-
lich auch das Licht, nur einer der überall im
Hotel eingesetzten Farbstrahler taucht
Teile meines Tisches und damit später
auch die Speisen in ein orangefarbenes
Licht. Ich erhalte Speise- und Weinkarte
und schlage das Aperitifangebot von Frau
S., die mit einem entsprechend bestückten
Servierwagen »vorfährt«, aus. Als ich mich
für das Degustationsmenü entscheide,
warnt mich Frau K. vor: »Das macht Spaß,
Sie müssen aber ungefähr zwei Stunden
dafür einplanen.« Tatsächlich sind es fast
drei Stunden, die ich im Restaurant ver-
bringe. Die Beschwerde dreier Herren am
Nachbartisch über die zu langen Zeiträume
zwischen den Gängen kontert die Restau-
rantleiterin etwas zu forsch mit der Be-
merkung, die Küche sei heute nur mit vier
Mann besetzt und es werde ja schließlich
alles frisch zubereitet. Aus Angst, auch mir
könne die Zeit zu lang werden, bietet mir
die junge Frau an, ein Magazin von der Re-
zeption zum Lesen zu holen. Ich habe je-
doch keine Langeweile. Vorab erfreue ich
mich an kleinen Sesambrötchen, Brioche
und krustigem Roggenbrot, zu denen ein
Frischkäseaufstrich mit schwarzem Trüf-
fel, eine Kürbiscreme und französische
Salzbutter gereicht werden. Als Amuse
Bouche gibt es ein Scheibchen Gänseleber-
terrine mit einer Marmelade aus Radicchio,
was insofern etwas unglücklich gewählt ist,
als dass Degustationsmenü ebenfalls mit
einer Terrine startet. 99 Euro kostet das
fünfgängige Menü mitsamt den korrespon-
dierenden Weinen. Letztere sind sorgsam
und passend ausgewählt, allerdings wird
ein Wein ausgetauscht und ein zweiter in
einem anderen Jahrgang als dem angege-
benen ausgeschenkt, worauf ich nicht hin-
gewiesen werde. Das Menü ist mit Frisch-
lingsterrine, Wachtel, Wildconsommé so-
wie Filet und Backe vom Kalb reichlich
Das Fünf-Gänge-Degustationsmenü im Restaurant »Schwarz & Weiz« über-zeugt den Tester und machte ihn glücklich – trotz längerer Wartezeiten
1-2/2013 | TOPHOTEL 19
Hoteltest_1-2.13 04.02.13 11:40 Seite 19
TOP-HOTELLERIE ANONYMER LUXUSHOTEL-TEST
20 TOPHOTEL | 1-2/2013
ANONYMER LUXUSHOTEL-TESTSofitel Munich Bayerpost
ZULETZT IM TESTDie Liste aller bisher getesteten Hotels finden Sie unter www.tophotel.de
100-81 sehr gut; 80-61 gut; 60-41 befriedigend; 40-21 mangelhaft; 20-0 ungenügend. Der Gesamteindruck ist nicht das arithmetische Mittel; die Check-Bereiche sind unterschiedlich gewichtet!
aktueller Luxushotel-Test ø aller bisherigen 92 Luxushotel-Tests
TESTURTEIL: gut
fleischlastig. Besonders gut ge-
fällt die filigrane Frischlingster-
rine, die mit Rauchmandeln,
Hagebuttensößchen und einem
Dörrpflaumenmus ordentlich
aufgepeppt wird. Zum Schen-
kelchen von der Landes Wach-
tel kommen ein butterweiches,
lauwarmes Wachtelei, ein Topi-
namburpüree und eine Spinat-
creme. Als ich eine der Ser-
vicekräfte nach der Landes
Wachtel frage, erhalte ich zur
Antwort, diese käme aus Jeru-
salem. Interessant. Da hat die
Dame wohl etwas durcheinan-
der gebracht – es ist die Topi-
namburknolle, die auch als
Jerusalem-Artischocke bezeich-
net wird. Die Consommé vom
bayerischen Rotwild erweist
sich als Hochgenuss, das Filet
vom Kalb ist zartwürzig, sein
Bäckchen zerfällt fast auf der
Zunge. Eine kräftige Rinderjus,
mit Frischkäse gefüllte Krapfen
und i-Tüpfelchen aus Apfel und
Sellerie machen diesen Haupt-
gang rund. Wurden die ersten
beiden Vorspeisen von einem
fränkischen Müller-Thurgau
und einem knackigen Sancerre
begleitet, gibt es zum Kalb
einen 2009 Württemberger
Schwarzriesling, dem man das
beliebte Attribut »vollmundig«
zuordnen mag. Einen Höhe-
punkt für Leckermäulchen
stellt das Dessert dar: Schoko-
lade Moelleux mit Kardamom-
Honigeis und Feigenvierteln.
Den Mund voll zerfließendem
Schokoladenkuchen schließe
ich die Augen. Dazu ein Schlück-
chen roten Süßwein bester
Herkunft, ein Banyuls Grand
Cru aus dem Jahr 1991 (hier hat
man »upgegraded«; auf der
Karte stand der 2000er-Jahr-
gang) – und ich bin glücklich.
Weil es so lange gedauert hat,
geht der Espresso aufs Haus.
Ich werde freundlichst verab-
schiedet.
Wertung: sehr gut
sich das manchmal auf menschliche »Aussetzer« zurückführen.
So haben schlecht geputzte Schuhe nicht die gleiche Aussagekraft
wie ein perfekter Concierge-Service. Und schließlich zeigten Front
Office und Housekeeping generell erfreuliche Leistungen. Aber
die Mängel bei der Reservierung, beim Message-Transfer und
beim Sicherheitsverständnis des Reinigungspersonals lassen ge-
zielten Handlungsbedarf erkennen. Auch die gastronomischen
Offerten bewegten sich auf unterschiedlichem Niveau – vor allem
das Frühstücksbuffet ließe sich deutlich aufwerten. Ob man sich
in der Bayerpost wohlfühlt, hängt vom individuellen Geschmack
und den Prioritäten ab. Mich verführte der Besuch jedenfalls –
trotz des guten Gesamtergebnisses – keineswegs zum gewünsch-
Das ist manchmal gar nicht so leicht. Auf die richtige Portion Liebe kommt es anvon H.P.O. BREUER
Alle Jahre wieder nehmen wir uns die Freiheit, uns mit uns
selbst zu beschäftigen. Mit uns meint der Kolumnist natürlich
sich selbst – aber das hat sich der Leser schon gedacht. Um Letz-
teren geht es hier natürlich, um ihn und sein Interesse an dem,
was er in Top hotel über die Top-Hotellerie zu lesen bekommt.
An dieser Stelle etwas über Kritik und Kritisieren.
Vor Weihnachten gab es in einer Zeitung die Rezension eines
musik-kritischen Kollegen über das Ranking der beliebtesten
Lieder zum Fest. Platz 1 belegte »Alle Jahre wieder«. Das »pro-
vozierte« beim Kollegen, aus welchen Gründen auch immer,
dessen »professionellen Killerinstinkt«, was bei mir das sofor-
tige Abbrechen der Lektüre provozierte. Ich lese keine Kritiken,
die von einem »professionellen Killerinstinkt« diktiert sind.
Der Mann hat seinen Beruf verfehlt und gibt das auch noch
öffentlich zu. Kritik hat mit Killen nichts zu tun. Kritik – und ich
meine professionelle – ist eine höchst kennerische und höchst
subjektive Auseinandersetzung mit was auch immer. Sofern es
sich um Gegenstände des Intellekts, des Empfindens, des Ge-
schmacks oder der Lust handelt, darf es dabei getrost auch
emotional zugehen, ja sogar leidenschaftlich. Denn Kritik hat
nicht nur mit Auftragsmord, eiskaltem, nichts zu tun. Sie ist
auch keine mit der ernüchternden Beweislast von Fußnoten
einschüchternde Wissenschaft mit normgebendem Anspruch.
Alles maßlose Selbstüberschätzung.
Folgert der Autor aus dem Bekenntnis zu Subjektivität und
Emotionalität, dass Kritik willkürlich sei? Natürlich nicht. Denn
der Kritiker hält sich ans Objektive, an den Gegenstand, der ihn
beschäftigt. Dass er das aus seiner Sicht tut, ist klar. Aus wessen
Sicht wohl sonst sollte er kritisieren, was er kritisiert? Wir sind
ja nicht schizophren.
Kann Kritik ohne Liebe funktionieren?
Wie so oft macht der Ton die Musik. Welche Stimmgabel
braucht der Kritiker für seinen Gesang? Eine Antwort von Tho-
mas Mann: »Ich empfinde Kritik ohne Liebe überhaupt nicht als
höhere Kritik, aber Liebe ohne Kritik ganz einfach als Simpe-
lei.« Eine Antwort von Manns großem Vorbild, dem großen Kri-
tiker Theodor Fontane: »Liebe macht nicht blind. Liebe macht
hellsichtig.« Manns Bruder Heinrich Mann hat das Zitat später
ohne Gänsefüßchen übernommen. Und Fontane wahrscheinlich
von Goethe. Wie’s halt so geht, bis heute.
Das spricht für eine gewisse Gültigkeit oder Richtigkeit bei-
der Zitate, nicht von Norm zu reden. Wer nicht inbrünstig liebt,
was er kritisiert, sollte das Fach wechseln. Und auch wer hirn-
los, unkritisch also, verknallt und vernarrt ist in das, was er ex
professo beurteilt, sollte überlegen, ob er den richtigen Beruf
hat. Mit der tollsten Partnerschaft kann es nicht weit her sein,
wenn einer der Partner vom anderen nur die Schokoladenseite
sieht. Das Wenigste an uns ist Schokolade.
Hat das alles irgendwas mit Hotellerie und Gastronomie zu
tun? Aber natürlich. Es wimmelt in diesem Beruf ja nur so von
Kritikern. Gäste versuchen sich, wo und wie auch immer, in
Reklamationen. Mitarbeiter kassieren ihre Standpauke von
gleich zwei Seiten – vom Gast und vom Chef. Und der Chef be-
kommt es natürlich ganz dicke: vom unzufriedenen Gast, der
einen Nachlass einklagt, vom Mitarbeiter, der auf den Tadel mit
Demotivation reagiert, und natürlich von seiner Frau, die mal
wieder findet, sie hätte das alles ganz anders geregelt. Wer hält
das aus?
Die gemeinsame Basis entscheidet
Das Gemüt muss also ganz schön gepolstert sein aus Liebe,
um Kritik auszuhalten und um sie zu üben. Womit ich aber wohl
nicht missverstanden werde, oder? Ich spreche nicht davon,
dass alle miteinander – Gäste, Mitarbeiter und Chefs – sich den
lieben langen Tag umarmen müssen. Ich spreche nicht mal
davon, jemanden sympathisch zu finden oder auch bloß zu
mögen. Man sucht sich seine Gäste so wenig aus wie seine Fa-
milie. Und jetzt, wo der Personalmarkt ziemlich ausgefegt ist,
kann man sich nicht mal mehr die Mitarbeiter aussuchen.
Ich spreche ganz einfach davon, sein Gegenüber zunächst ein-
mal so zu nehmen, wie er ist, wer immer es auch sein mag. Der
liebste Gast, der perfekte Mitarbeiter oder der gütigste Chef –
sie alle müssen erst noch gebacken werden. Die Basis sollte je-
doch sein: »Wie schön, dass Sie sind, wie Sie sind!« Der eine
bringt Umsatz ins Haus. Der andere leistet seine Arbeit. Und der
nochmal andere gibt Lohn und Brot. Das ist doch mal ein An-
fang, darauf lässt sich aufbauen.
Man kann aber auch noch eine Etage tiefer gehen, dorthin, wo
das Fundament liegt. In einem Geburtstagslied, dessen simple
Melodik mir ganz unerhört auf die Nerven geht, heißt es aber
durch und durch richtig: »Wie schön, dass du geboren bist.« Es
geht auch eine Nummer pathetischer: Wie schön, dass es dich
gibt. Und weil der, dem man das zu verstehen oder zu fühlen
gibt, das auch versteht und fühlt, halten wir es alle, die wir nicht
aus lauter Schokoladenseiten bestehen, trotzdem miteinander
aus, auch mit der Kritik aneinander. Kritisieren ist nicht Killen.
Kritisieren ist Bejahen. TH
Kritik & Kritisieren
Angeschnitten 04.02.13 10:47 Seite 22
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LG_1-2.13 04.02.13 15:16 Seite 23
TOP-HOTELLERIE NEUE HOTELS
24 TOPHOTEL | 1-2/2013
Bereits bei der Ankunft machen
das Spreewald Thermenhotel und
die Spreewald Therme mit ihren
anthrazitfarbenen Kuben und
der dazwischenliegenden, rund 50 Meter
langen, überdachten Brücke gehörig Ein-
druck auf die Gäste. Und nicht nur auf die.
Auch die Jury der Architektur-Fachzeit-
schrift »AIT« war beeindruckt von dem En-
semble und zeichnete das Hotel bereits im
Januar 2012 mit dem »International Hotel
Application Award« aus. Auf das Spree-
wald-Örtchen Burg, dem flächenmäßig
größten Dorf der Republik, wirken die bei-
Bei Neubauten wird der Wellnessbereich oft gleich mitgeplant, bei bestehenden
Häusern wird er nicht selten nachgerüstet. Im Spreewald lief es jetzt umgekehrt:
Erst kam die Therme, dann das Hotel. Den Übernachtungsgästen steht damit auf
5150 Quadratmetern eine der größten Relaxzonen des Landes zur Verfügung
Burg-Erweiterung
den Gebäude geradezu futuristisch. Von
falscher Standortwahl kann aber keine Re-
de sein, schließlich betreibt das Schweizer
Familienunternehmen Kannewischer Ma-
nagement AG die Therme seit der Eröff-
nung im Jahr 2005 äußerst erfolgreich. Je-
den Tag wird die über 5000 Quadratmeter
große Anlage mit Angeboten wie »Sole-
Bad«, »SaunaGarten« oder »FitnessPano-
rama« von durchschnittlich 600 bis 700
Besuchern frequentiert. »Unsere Gäste
müssen nun nach einem Thermenbesuch
nicht mehr den Nachhauseweg antreten,
sondern können die Entspannungsphase
Spreewald Thermenhotel
Ringchaussee 152
03096 Burg
Telefon 035603-18850
www.spreewald-thermenhotel.de
Kategorie � � � �
Geschäftsführer Dr. Stefan Kannewischer
Hotelmanager Danny Völlger
Investitionsvolumen 12,7 Mio. ¤
Logis 83 Zimmer
Preis pro Person ab 65 ¤
Neue_Hotels_1-2.13 05.02.13 12:07 Seite 24
1-2/2013 | TOPHOTEL 25
im Hotel beliebig verlängern«, erklärt Dr. Stefan
Kannewischer, Geschäftsführer der Kannewischer
Management AG und der Spreewald Therme
GmbH. »Es lag einfach nahe, mit der Eröffnung des
Hotels den nächsten Schritt zu wagen. Der Trend
zum Thermentourismus ist ungebrochen«, erläu-
tert der Spa-Experte die Überlegungen zum ersten
Hotelprojekt des Unternehmens.
12,7 Millionen Euro, davon 4,3 Millionen als Zu-
schüsse des Landes Brandenburg und der EU, wur-
den in das Spreewald Thermenhotel investiert, das
nach 17 Monaten Bauzeit im Dezember 2012 offi-
ziell eröffnet wurde. Die Hülle des dreigeschossi-
gen Neubaus ist eher schlicht gehalten und steht
damit im Kontrast zum Innenleben des Vier-Ster-
ne-Hauses, in dem Zeitgeist und der Einsatz regio-
naler Materialien kombiniert wurden. »Mit unse-
rem modernen, geradlinigen Design unterscheiden
wir uns auch von den anderen Herbergen in der
»Es lag einfach nahe,mit der Eröffnung desHotels den nächstenSchritt zu wagen. DerTrend zum Thermen-tourismus ist unge-brochen.«Dr. Stefan Kannewischer,
Geschäftsführer
Ein Bademantelgang verbindet Therme undHotel, dessen geradlinige Architektur durchFarbakzente und viel Licht aufgelockert wird
Neue_Hotels_1-2.13 04.02.13 16:12 Seite 25
in der Auswahl der großformatigen Fotos
mit Spreewald-Motiven. Modern präsen-
tieren sich die offenen Bäder, in deren
Spiegel Fernseher integriert wurden. Die
Betten in den 26-Quadratmeter-Zimmern
sind grundsätzlich zum Fenster hin ausge-
richtet; kostenfreies WLAN steht im ge-
samten Haus zur Verfügung.
Anlegestelle, Dachterrasse und Open-Air-Kino in Planung
Rund um das Hotel, das für Januar be-
reits eine Auslastung von über 60 Prozent
aufweisen kann und für das Berlin bislang
der Hauptmarkt ist, wurde eine Holzter-
rasse angelegt. Noch aber liegt das Außen-
gelände, stattliche 26.000 Quadratmeter,
brach. Der ehemalige Acker soll alsbald be-
pflanzt werden und dann über einen Kräu-
tergarten für Küchenchef Torsten Klein-
schmidt verfügen. »Zudem gibt es Pla-
nungen, das hiesige Fließ zu erweitern, so-
dass dieses für Kanus schiffbar wird. Auf
unserem Grundstück wird es dann eine An-
1 In den 83 Zimmern dominiertein modernes, regionaltypischesEinrichtungskonzept
2 Viel Ablagefläche gibt es in denoffen gestalteten, hellen Bädern
Was macht die DEALS für Hoteliers oder Reiseveranstalter so spannend? Rapp: Der Hotelier oder Reiseveranstalter kann über ab-in-den-urlaub-deals.de sehr einfach beispiels-weise noch nicht verkaufte Kapazitäten erfolgreich verkaufen. Er kann unsere Vertriebskraft kostenlos nutzen. Eine Provision fällt nur bei erfolgreichem Verkauf an.
Wie konkret läuft das mit den Gutscheinen?Rapp: Die Gutscheine werden mit einer Art Gültig-keitszeitraum angeboten. Das heißt, dass der DEAL nur in diesem Zeitfenster vom Reisenden eingelöst werden kann. In diesem Rahmen kann das Hotel selbst festlegen, wann es den Gutschein-Käufern seine Kontingente zur Verfügung stellt. Das ist eine ideale Aussteuerung für den Hotelier oder Reiseveranstalter. Obendrein ist unser usp, dass wir ein absolut hochwertiges Reisegutschein-Portal anbieten und nicht eine Resterampe sind wie manch andere Marktteilnehmer.
An welche Partner richten sich die DEAL-Angebote, eher an Hoteliers oder Reiseveranstalter?Rapp: Wir haben sowohl Kooperationen mit Hotels als auch mit Veranstaltern. Diese Konstellation bietet schon jetzt eine große Bandbreite von Angeboten für die Kunden. Es gibt vom Pauschalangebot über
unterschiedlichste Eigenanreisen bis hin zu Event-paketen oder Wertgutscheinen alles Mögliche im Portfolio. Letztlich sind uns bei den Kooperationen keine Grenzen gesetzt, da das Geschäftsmodell sehr flexibel ist. Es könnte also mal ein Städtetripp mit Hotelaufenthalt und einem Zoo-Besuch sein, ein an-deres Mal der Besuch des Thomanerchors und des Weihnachtsmarktes in Leipzig mit einem schönen Wochenende in einem Wellnesshotel.
Wie können Hoteliers oder Veranstalter an den DEALS teilnehmen? Was müssen sie leisten und was übernimmt ab-in-den-urlaub-deals.de?Rapp: Die Kontaktaufnahme ist simpel. Einfach unter [email protected] unser umfassendes Informationspaket anfragen. Das Einkaufsteam berät dann über die entsprechenden Möglichkeiten und hilft umfassend bei der Deal-Er-stellung. Wir kümmern uns dann um das Marketing und der Partner übernimmt das Fulfillment.
Das Reisegutschein-Portal ab-in-den-urlaub-deals.de gehört für die Hotelerie und die Reiseveranstalter zu den erfolgreichsten kurzfristigen Vertriebswegen in Deutschland. Dabei ist das Konzept so einfach wie erfolgreich: Der Hotelier oder Veranstalter schließt mit ab-in-den-urlaub-deals.de einen Vertrag über den Verkauf von Reisegutscheinen. Ab-in-den-urlaub-deals.de sorgt im Gegenzug dafür, dass die Gutscheine beziehungsweise die „Deals“ bestmöglich beworben werden und das Hotel oder der Reiseveranstalter seine Betten verkauft.
Das Konzept geht auf. Für beide Seiten – und es ist durchschlagend. Im Gespräch mit Michael Rapp, Portalmanager Deal-Portale bei Unister, wollten wir wissen, worin der Mehrwert eines Reisegutschein-Portals oder „Deal“-Portals für den Reiseveranstalter oder Hotelier liegt.
Darum sind Deals nicht mehr wegzudenken
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Unister_1-2.13 04.02.13 15:25 Seite 29
maßstäben der Gruppe machen. Zarikos
betont auch seinen Anspruch, das Four
Seasons Toronto zum führenden Hotel der
Stadt zu machen. »Ich hoffe, wir schaffen
das auch.«
Die Voraussetzungen dafür sind gut.
»Wir sind nicht neu in der Stadt, und Kon-
30 TOPHOTEL | 1-2/2013
Four Seasons Toronto
60 Yorkville Avenue, Toronto,
Ontario, Kanada M4W 0A4
Telefon +1-416-9640411
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Kategorie � � � � �
General Manager Dimitrios Zarikos
Logis 217 Zimmer und 42 Suiten
Preise DZ ab 330 ¤
»Geplant war eigentlich, dass das neue
Hotel eröffnet wird, bevor das alte
schließt«, bekennt General Manager Dimi-
trios Zarikos, der gleichzeitig als Regional
Vice President fungiert. »Verzögerungen
im Baugeschehen haben uns dann einen
Strich durch die Rechnung gemacht und
uns dazu gezwungen, den Zeitpunkt der
Eröffnung um einige Monate zu verschie-
ben. Das haben wir in Kauf genommen, um
sicherzustellen, dass wir unseren Kunden
ein perfektes Produkt präsentieren kön-
nen«, erklärt Zarikos weiter. Schließlich sei
das neue Haus kein Hotel wie jedes andere.
Jeder, der ein Four Seasons irgendwo in
der Welt eröffnen will, komme zu Ver-
handlungen nach Toronto und könne sich
vor Ort ein Bild von den hohen Qualitäts-
Frischzellenkur für die Luxushotellerie in Toronto: Nachdem Ritz-Carlton 2011 ein 267-Zimmer-
Haus eröffnete und durch Trump International und Shangri-La im vergangenen Jahr weitere
Top-Domizile hinzukamen, wollte Four Seasons nicht nachstehen. Das in die Jahre gekommene
Hotel wurde zum Appartementhaus umfunktioniert und an anderer Stelle ein neues Hotel
gebaut. Anfang Oktober präsentierte die Gruppe ihr neues Flaggschiff
Granit, Glas & Glamour
kurrenz beflügelt bekanntlich das Ge-
schäft«, erklärt Zarikos und verweist auf
die exzellente Lage des Hotels: »Während
die Hotels der Mitbewerber im Financial
District liegen, befinden wir uns im ele-
ganten Yorkville-Viertel. Das ist die abso-
lut beste Lage, was man schon daran er-
kennt, dass für das über 800 Quadratmeter
große Penthouse umgerechnet mehr als 22
Millionen Euro bezahlt wurden. Es ist da-
mit das teuerste Appartement, das je in ganz
Kanada verkauft wurde.« Wie hoch die Ge-
samtinvestitionen für den Komplex waren,
zu dem neben dem Hotel auch 110 luxu-
riöse Appartements gehören, verrät der GM
nicht. »Sie können aber davon ausgehen,
dass ein dreistelliger Millionenbetrag im
höheren Bereich investiert wurde.«
21
3 4
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Der erste Eindruck begeistert: Pusteblu-
menmotive begrüßen den Gast in der ho-
hen Lobby. Wer genau schaut, erkennt klei-
ne, feine Unterschiede zu anderen Häu-
sern. Da sind einige Wände mit spiegel-
symmetrischen Furniermaserungen deko-
riert, bei anderen wurde die Farbe per
Hand in aufwendigen Verfahren aufgetra-
gen. Ins Auge fallen auch aus Edelstahl ge-
formte Gitterstrukturen und Elemente aus
böhmischem Glas, die den Raum gliedern.
Im ganzen Haus verteilt befinden sich
1700, zumeist zeitgenössische Kunstwer-
ke kanadischer Künstler. Yabu Pushelberg,
ein aus Toronto stammender Innendesi-
gner, konnte sich hier mit seinen Ideen ver-
wirklichen. Sie sind bestimmt durch spie-
lerische Eleganz und stilvollen Luxus,
nichts wirkt aufdringlich oder gar protzig,
alles passt perfekt zueinander.
Das gilt auch für die 259 Zimmer und
Suiten, die sich im 55 Meter hohen Glas-
turm befinden. Deckenhohe Fenster lassen
viel Licht in die mit freundlichen Farbtö-
nen eingerichteten Räume einfallen. Zu-
dem ist es gelungen, modernste Technik
unauffällig in die zeitlos-klassische Gestal-
tung einzufügen; darüber hinaus steht den
Gästen in jedem Zimmer ein iPad zur Ver-
fügung. Auch bei den Bädern wurde nicht
gespart – sie wurden mit kostbarem Mar-
mor ausgekleidet, verfügen zum Teil über
freistehende Badewannen, separierte Du-
schen und WCs sowie große Waschtische
und raumhohe Spiegelfronten mit inte-
griertem Fernseher.
le französische Küche anbieten«, sagt Bou-
lud. »Auf der Karte stehen etwa Schwarzer
Zackenbarsch mit Persillade oder ein klas-
sisches Steak au poivre. Und natürlich wird
es saisonale Gerichte geben.« Über 350
Weine, einige davon aus den Weinregionen
von Ontario, stehen ferner zur Auswahl.
Um auch das Mittagsgeschäft anzukurbeln,
ist ein Businesslunch angedacht.
Über eine Treppe gelangt man ins Erd-
geschoss zur »dbar«. Sechs Meter hohe
Glasfronten machen den Raum zur Straße
hin transparent und auch für Nicht-Hotel-
gäste attraktiv. Zwei separate Eingänge
führen direkt von der Straße in die Bar. Na-
türlich hat Albert Kirby, ein bekannter Bar-
mixer in Toronto, einen Signature Cocktail
für die Eröffnung kreiert. Er heißt »Le Tour
CN« und ist ein Mix aus Gin, Maraschino,
Champagner und Brombeerpüree.
Ein großer Veranstaltungsbereich mit
bis zu 629 Quadratmeter großen Räum-
lichkeiten, die über Tageslicht verfügen,
macht das Hotel auch für das Tagungsge-
schäft und private Feierlichkeiten attrak-
tiv. Die Sales-Abteilung legt ihren Fokus
aber vor allem auf Geschäftsreisende, die
an den Wochentagen die Zimmer füllen
sollen. Weil das Hotel im schicken Ausgeh-
viertel Yorkville liegt, hofft Zarikos darüber
hinaus auf zahlreiche Städtereisende. »In
der Eröffnungsphase bieten wir ein Wel-
come Back Package an, das den Gästen ein
Guthaben von 75 Dollar bietet, mit dem sie
Leistungen des Hotels in Anspruch neh-
men können. Wir hoffen, recht schnell wie-
der an die alten Erfolgszahlen anknüpfen
zu können – und mit unserem Produkt ha-
ben wir die besten Voraussetzungen da-
für«, sagt Zarikos, ohne Details hinsichtlich
der angestrebten Belegungsrate zu verra-
ten. DETLEF BERG
Tipp: Lesen Sie hierzu auch das In-terview mit Scott Woroch, ExecutiveVice President Worldwide Develop-ment bei Four Seasons, auf S. 38
1
2
3
4
Im »Café Boulud« hängen einigeder insgesamt 1700 Kunstwerke
Der Hotelneubau liegt in Torontoselegantem Viertel Yorkville
Platz für Feierlichkeiten mit bis zu600 Personen bietet der Ballsaal
In den Zimmern trifft zeitloses Design auf Hightech-Equipment
viel Wert auf Exklusivität gelegt. Im um-
fangreichen Spa-Menü werden zum Bei-
spiel Gesichtsbehandlungen mit ungari-
schen Thermalwässern oder biologischen
Produkten aus Kalifornien angeboten. Zu-
dem gehören ein 13 Meter langer Indoor-
Pool mit Open-Air-Terrasse, ein Whirlpool,
mehrere Saunen, ein Yoga-Studio sowie ein
großer Fitnessbereich zum Angebot.
Für die gastronomischen Outlets konnte
der französische Koch Daniel Boulud ge-
wonnen werden. Das »Café Boulud« im
ersten Obergeschoss dient als Hotelrestau-
rant und ist für Frühstück, Mittagessen und
Dinner geöffnet. Uralter Granit aus Ontario,
edle kanadische Hölzer und Textilien in ge-
deckten Farben sind die bestimmenden
Elemente des für 156 Gäste ausgelegten
Restaurants. »Wir werden hier traditionel-
»Das ist die absolut besteLage, was man schondaran erkennt, dass fürdas über 800 Quadrat-meter große Penthouseumgerechnet mehr als 22 Millionen Euro bezahlt wurden.«Dimitrios Zarikos, General Manager
Seinem Status als Flaggschiff-Hotel wird
das neue Four Seasons Toronto auch im
Wellnessbereich gerecht, der die Messlatte
innerhalb der Gruppe nochmals erhöht.
Mit über 2700 Quadratmetern ist das Spa
nicht nur das größte der Stadt, es nimmt
die gesamte neunte Etage ein. »Dadurch
haben alle Behandlungsräume Tageslicht
und eine grandiose Aussicht auf die Stadt.
Wir nennen es ›Spa in the sky‹«, erklärt Se-
nior Spa Director Todd Hewitt. Insgesamt
17 Behandlungsräume stehen zur Verfü-
gung, darunter auch mehrere Doppelkabi-
nen für Paare. Bei den Anwendungen wird
Neue_Hotels_1-2.13 04.02.13 16:13 Seite 31
32 TOPHOTEL | 1-2/2013
Mit dem neuen Bergresort in Werfenweng erweitert die Hotel-
gruppe ihr Portfolio um ein drittes Haus in Österreich. Der große
Komplex fügt sich gut ins Dorfbild der kleinen Gemeinde ein,
denn die Macher verknüpfen das moderne Haus auf geschickte
Art mit dem historischen Erbe Werfenwengs
Travel Charme schwebt auf Wolke 9
Travel Charme hat jetzt das neueste und
das älteste Hotel in Werfenweng im Salz-
burger Land. Beide stehen in der Dorfmit-
te einträchtig nebeneinander, verbunden
über einen Plattenweg, über den Hoteldi-
rektor Nikolaus Jäger mit schnellen Schrit-
ten schreitet. Trotz Winterwetter hat er
sich keine Jacke übergeworfen. In der gu-
ten Stube des Strobl-Hauses ist es dann
aber so warm, dass man am liebsten die
Hemdsärmel raufkrempeln würde. Die
Mitarbeiter haben ordentlich eingeheizt,
die neuen Türen und Fenster sind sehr gut
isoliert.
Früher war das gänzlich anders, schließ-
lich ist das Holzhaus gut 400 Jahre alt. Tra-
vel Charme hat es zum urigen Restaurant
mit österreichischer Schmankerl-Küche
umfunktioniert: Kaiserschmarrn und Kas-
nocken werden auf den Täfelchen an den
Tischen angepriesen. Tatsächlich war das
Haus einmal der erste Beherbergungsbe-
trieb im Ort. Als sich vor etwa 100 Jahren
die ersten Touristen in den Talschluss zwi-
schen Hockkönig und Eiskogel verirrten,
räumte die damalige Besitzerin ihre Bau-
ernstube für die neuen Gäste. Damals stand
das Strobl-Haus auch nicht in der Ortsmit-
te neben der Kirche, sondern im Ortsteil
Ruhdorf. Architekt und Restauratoren ha-
ben gute Arbeit geleistet, schließlich haben
sie, abgesehen von ein paar neuen Balken,
nur das Original-Holz verwendet und das
Strobl-Haus detailgetreu wieder aufgebaut.
Nun steht Hoteldirektor Jäger an der
Theke und könnte für einen Moment
durchschnaufen, hätte der Koch nicht ver-
gessen, seinen mobilen Herd unter die
Dunstabzugshaube zu stellen. Gleich beim
Betreten des Strobel-Hauses hatte Jäger
die Küchendämpfe bemerkt und das Per-
sonal darauf hingewiesen. Es passiert in
diesen Tagen öfter, dass der Chef seine 120
Mitarbeiter auf Kleinigkeiten aufmerksam
macht, schließlich hat das Bergresort Wer-
fenweng mit 120 Zimmern und 46 Appar-
tements erst Anfang Dezember eröffnet.
Wie immer war der Weg auch hier stei-
nig, und das lag nicht an den bis zu 3000
Meter hohen Bergen, die sich ringsum po-
stiert haben, als ob sie das Örtchen be-
schützen wollten. Bereits 2006 hat Travel
Charme seine Fühler nach Werfenweng
ausgestreckt, aber die ersten Entwürfe ka-
men im Gemeinderat gar nicht gut an: Ge-
plant war ein dominanter Komplex, bei
dem sich die Einwohner Sorgen machten,
dass man den Kirchturm nicht mehr sehen
könnte.
Aber nun ist es ja anders gekommen. Das
Zentrum der Anlage bildet ein flacher,
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Neue_Hotels_1-2.13 04.02.13 16:13 Seite 32
NEUE HOTELS TOP-HOTELLERIE
1-2/2013 | TOP HOTEL 33
länglicher Bau, der die großzügige Lobby,
zwei Restaurants und die Bar beherbergt.
Darauf hat der Architekt drei unterschied-
liche Komplexe mit den Zimmern gesetzt.
Daneben, in weiteren kleinen Gebäuden, die
einen Mantel aus Lärchenholz tragen, sind
die Appartements untergebracht. Insgesamt
ergibt sich ein stimmiges, aufgelockertes
Bild, da sich der Hotelkomplex harmonisch
ins Dorf einfügt, das hauptsächlich aus Holz-
häusern besteht.
Im Inneren ist das ganzjährig geöffnete
Hotel aufs Wesentliche reduziert: Die Lobby
zieren ein paar wenige Designobjekte wie
ein roter Flügel und ein großer Kamin, je-
doch nichts, was das Auge ablenkt oder gar
strapaziert. Auch die Zimmer sind puri-
stisch-elegant, Bilder kom-
men sparsam zum Einsatz,
schmückende Objekte blei-
ben die Ausnahme. Trotzdem
strahlen die Räume eine an-
genehme Wärme aus, die in
erster Linie den beigen Tö-
nen von Wänden und Möbeln
zu verdanken ist. Mit kleinen
Elementen wie rustikalen
Stühlen und rot-weißen Lam-
penschirmen hat es Designer
Lorenzo Bellini geschafft, den
Zimmern dezenten alpenlän-
dischen Charme einzuhau-
chen, den die Gäste in einem Hotel in den
österreichischen Bergen erwarten. Auffällig
sind auch die überlangen Betten und XXL-
Handtücher, die man mehrmals um den Kör-
per schlingen kann – Standard im ganzen
Haus.
Man bekommt sie auch im »PURIA Pre-
mium Spa«, das sich im Untergeschoss über
1600 Quadratmetern erstreckt. Dessen
Herzstück bildet das ganzjährig beheizte
Schwimmbecken im Außenbereich, neben
dem ein Whirlpool sprudelt. Aufmerksam-
keit erregt im Anwendungsbereich die so-
gennante »Cloud 9«: Die Designer-Liege, die
von einem Wiener Künstler und Wahrneh-
mungsforscher entwickelt wurde, verspricht
völlige Entspannung in nur 30 Minuten. Wer
sich gedanklich auf Erholung per Knopf-
druck einlassen kann, erlebt tatsächlich eine
außergewöhnlich wohltuende halbe Stunde
in Rückenlage. Warme Farben liefern sich
ein Wechselspiel, Lavendel und andere ner-
venberuhigende Düfte strömen durch den
Raum, Urklänge, die von einem Didgeridoo
stammen könnten, befördern so manchen
in eine Traumwelt.
Das Bergresort in Werfenweng ist das
zwölfte Hotel im Portfolio der Gruppe und
das dritte in der Alpenrepublik. Zum ersten
Mal hatte die Kette, deren Vorzeigeobjekt
das Kurhaus Binz auf Rügen ist, mit dem
Fürstenhaus Am Achensee österreichi-
schen Boden betreten. Seit Längerem kom-
muniziert das Unternehmen, dass es eine
»solide Expansion« anstrebt. Projekte im
schweizerischen Scuol, am Gardasee und
am Wolfgangsee stehen bereits in den
Startlöchern. Thomas Haas, Geschäftsfüh-
rer der Travel Charme Betriebsgesell-
schaften, will in den kommenden zehn Jah-
ren bis zu 20 neue Häuser auf den Weg
bringen. Weitere Zahlen will er aber nicht
nennen. Es gehöre zur Geschäftspolitik,
nichts über Gästezahlen oder Umsätze her-
auszugeben. Ihm lässt sich nicht einmal
entlocken, welche Auslastung ihn im ersten
Jahr in Werfenweng zufrieden stellen wür-
de. »Die Buchungslage im ersten Quartal ist
positiv. Ich habe ein gutes Gefühl«, sagt er
lediglich.
Zumindest von anderer Seite gibt es Zah-
len: Die Werfenweng Hotel Errichtungs-
und Besitzgesellschaft mbH hat für das
Bergresort 47 Millionen Euro ausgegeben,
Travel Charme ist – vereinfacht gesagt –
nur der Mieter. Hermann Eisenköck, einer
der Geschäftsführer dieser Firma und
gleichzeitig Architekt des Neubaus, ist eng
mit der Region verwurzelt. Er war es, der
vor Jahren das alte Strobl-Haus entdeckt
hatte, es abbauen und einlagern ließ, bis
die Zeit gekommen war, es auf dem Gelän-
de des Bergresorts wieder aufzustellen.
Jetzt lehnt Hoteldirektor Jäger am Tre-
sen in diesem Haus und nimmt sich eine
kurze Auszeit. Vielleicht denkt er daran,
was das Gebäude in 400 Jahren schon alles
mitgemacht hat, als dort Professorenfami-
lien aus Wien und Salzburg und sogar eine
Gräfin aus Russland abstiegen, und wie es
plötzlich im Mittelpunkt des Tales stand.
Vielleicht denkt er aber auch nur daran,
wie er den Bratengeruch schnellstmöglich
wieder vertreibt. Schließlich feiert hier
heute Abend eine große Geburtstagsge-
sellschaft. Dann macht er ein paar Fenster
auf und geht zurück an die Arbeit.
CHRISTIAN SCHREIBER
Gelungene Mixtur des DesignersLorenzo Bellini: modernes Design mitdezentem alpenländischem Charme
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Neue_Hotels_1-2.13 05.02.13 08:26 Seite 33
TOP-HOTELLERIE NEUE HOTELS
34 TOPHOTEL | 1-2/2013
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z
Luxus im Paradies Im vergangenen November öffnete das Shangri-La Haikouauf der Tropeninsel Hainan – dem »Hawaii Chinas« – seine
Pforten. Das Hotel spricht neben Strandliebhabern vor allem
heiratswillige Gäste an. Die sogenannte »Hall of Splendour«, die
in eine Kapelle umgewandelt werden kann, sowie ein 982 Qua-
dratmeter großer Ballsaal sorgen für ein feierliches Ambiente.
Die Räumlichkeiten mit insgesamt 2400 Quadratmetern Flä-
che bieten sich ebenso für Tagungen an. Das sich im Besitz der
Universe Holdings Group befindliche und vom Shangri-La In-
ternational Hotel Management Ltd. geleitete Haus verfügt über
337 Zimmer und Suiten. Bereits im vergangenen Oktober er-
öffnete ein weiteres Hotel der Gruppe in der Wirtschaftsmetro-
pole Changzhou. Damit verfügt Shangri-La Hotels and Resorts
im Reich der Mitte derzeit über 35 Häuser, denen bis 2014 wei-
tere 13 folgen sollen. Info: www.shangri-la.com
Schottenrock für Motel One»Viel Design für wenig Geld« ist ein Konzept, das inSchottland ankommt – und jetzt erst recht: In Edinburgh er-
öffnete Motel One im Januar mit dem Edinburgh-Royal das
erste Haus in Großbritannien. Der denkmalgeschützte Gebäu-
dekomplex aus dem 16. und 18. Jahrhundert liegt inmitten der
historischen Altstadt und verfügt über 208 Zimmer (DZ ab
101 ¤). Designelemente wie der Egg Chair, für den Motel One
mittlerweile bekannt ist, sind auch in diesem Haus zu finden,
jedoch ganz nach schottischer Art mit Karomuster. Ebenfalls
landestypisch eingerichtet ist die als Wohnzimmer, Früh-
stückscafé und Bar fungierende »One Lounge«: Hier finden
sich Tweedstoffe, Lammfelle und Tische aus alten Whisky-
fässern. Mit dem Edinburgh-Royal als Ausgangspunkt will
Motel One künftig stärker auf dem britischen Markt Fuß fas-
sen. Im Herbst soll mit dem Edinburgh-Princes bereits das
zweite Hotel folgen. Und auch die Eröffnung des ersten Hau-
ses in London wurde bereits auf Sommer 2014 terminiert.
Info: www.motel-one.com
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Eröffnung: 2015
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Über das Vermögen der im Register des Amtsgerichts
Kleve eingetragenen Studio Q Zur Kranengasse Ap-
partement Hotel GmbH, Kranengasse 1-5, 47559
Kranenburg, gesetzlich vertreten durch die Geschäfts-
führerin Gabriele Sauerland, wurde wegen Zahlungsun-
fähigkeit und Überschuldung am 1. Januar 2013 das
Insolvenzverfahren eröffnet. +++ Am 1. Januar 2013 ist
das Insolvenzverfahren eröffnet worden über das Ver-
mögen der Schuldnerin Portside Hotelbetriebsge-
sellschaft mbH, Mitteldeichstraße 51, 26919
Brake (AG Jena), vertreten durch Uwe Pantförder (Ge-
schäftsführer) und Sonja Katharina Sagkob (Geschäfts-
führerin). +++ Über das Vermögen der Schloß-Hotel
Sankt Meinolf GmbH, Wilhelmsruh 1, 59519 Möh-
nesee wurde wegen Zahlungsunfähigkeit und Über-
schuldung am 1. Januar 2013 am Amtsgericht Arnsberg
das Insolvenzverfahren eröffnet. +++ Über das Vermö-
gen der im Handelsregister des Amtsgerichts Hamburg
unter HRB 110540 eingetragenen Hotel aS Betriebs-
gesellschaft mbH, Koppel 4-6, 20099 Hamburg,
gesetzlich vertreten durch die Geschäftsführerin Helga
Naust (Geschäftszweig: Betrieb von Hotels), wurde
wegen Zahlungsunfähigkeit am 8. Januar 2013 das In-
solvenzverfahren eröffnet. +++ Das Insolvenzverfahren
über das Vermögen der Baumeister GbR Hotel Lip-
pische Rose, Detmolder Straße 35, 32676 Lügde-Hum-
mersen, gesetzlich vertreten durch die Gesellschafter
Josef Baumeister und Reinbert Baumeister wurde am 7.
Januar 2013 nach Vollzug der Schlussverteilung vom
Amtsgericht Detmold aufgehoben. +++ Über das Vermö-
gen der PHÖNIX-Hotelliengesellschaften-Betrei-
bergesellschaft mbH, Eisenbahnstr. 20/2, 70372
Stuttgart vertreten durch Renate Hintze (Geschäfts-
führerin) wurde wegen Zahlungsunfähigkeit am 11. Ja-
nuar 2013 am Amtsgericht Stuttgart das Insolvenz-
verfahren eröffnet.
Quelle:�www.insolvenzbekanntmachungen.de;�
Justizministerium�NRW TH
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Warsteiner_1-2 04.02.13 15:28 Seite 37
TOP-HOTELLERIE INTERVIEW
38 TOP HOTEL | 1-2/2013
Top hotel: Wie geht die Hotelgruppe mit den negativen
Auswirkungen der Wirtschaftskrise um?
Scott Woroch: Wir müssen ständig mit wirtschaftlichen Her-
ausforderungen leben und dabei auch mit Nachfragerückgängen
umgehen. Das bedeutet, dass wir die operativen Kosten jederzeit
genau im Blick haben müssen. Wir stellen deshalb jeden einzelnen
Kostenfaktor auf den Prüfstand, um eine höchstmögliche Effizienz
zu gewährleisten. Gleichzeitig muss es uns gelingen, den Gästen
ein positives Gesamterlebnis zu bieten. Die Wirtschaftskrise hat
aber viele Menschen dazu gezwungen, genauer auf ihr Konsum-
verhalten zu achten und dabei zu unterscheiden, auf welche Din-
ge sie verzichten können und welche für sie wichtig und auch an-
gemessen sind. Deshalb unternehmen wir alle Anstrengungen, um
den Gästen so viel wie möglich in ihrer kostbaren Zeit zu bieten.
Top hotel: Was ist das Besondere bei Four Seasons?
Woroch: Four Seasons steht für ge-
nau auf den Gast zugeschnittenen
und auf die regionale Kultur
abgestimmten Service. Wir
fokussieren dabei die indivi-
duellen Bedürfnisse eines
jeden Gastes. Unserem ein-
fühlsamen, motivierten und
gut ausgebildeten Personal
gelingt es, den Aufenthalt
der Gäste so zu gestalten,
dass sie sich wohlfühlen und
den Service schätzen. Wir
»Besser, nicht nur größer«Die kanadische Luxuskette Four Seasons Hotels and Resorts hat in Toronto gerade
ihr 90. Hotel eröffnet. Doch die Konkurrenz im Luxussegment ist groß, die Wirtschafts-
krise hat auch in der Hotellerie Einzug gehalten. Im Gespräch mit Top hotel-Autor Detlef
Berg spricht Scott Woroch, Executive Vice President Worldwide Development, über
Krise und Zukunft und verrät die Geheimnisse des Erfolgs
investieren deshalb in die Auswahl unseres Personals ziemlich
viel Zeit, um sicherzustellen, dass wir nur Leute bekommen, für
die Gastfreundschaft ein gelebter persönlicher Anspruch ist.
Top hotel: Four Seasons hat gerade ein neues Hotel in
Toronto eröffnet. Wird damit eine Neubestimmung des Be-
griffs Luxus für moderne Reisende im sechsten Jahrzehnt
des Bestehens der Gruppe eingeläutet?
Woroch: In der Tat ist das Four Seasons Toronto ein Beispiel für
die nächste Hotelgeneration. Es ist maßgebend für alle neuen Ho-
tels und Resorts. Jedes einzelne Projekt wird mit größter Sorgfalt
und Genauigkeit entwickelt und gestaltet, um den hohen Erwar-
tungen unserer Kunden gerecht zu werden. Wir beauftragen die
führenden Projektentwickler und Designer, um diesen Ansprü-
chen Rechnung zu tragen. Dabei sind wir von Anfang an in sämt-
liche Prozesse involviert. Wir verbessern sie und führen sie zu-
sammen, um ein ganzheitliches Hotelprodukt zu bekommen.
Top hotel: Wie will Four Seasons seine führende Position
weiter ausbauen?
Woroch: Unser Hauptaugenmerk liegt auf einer konsequenten
Umsetzung von Neuerungen und das in allen Bereichen des Un-
ternehmens. Wachstum für Four Season heißt, besser und nicht
nur größer zu werden. Wenn wir wachsen, dann liegt unsere Prio-
rität vor allem darin, überall eine gleichbleibend hohe Service-
qualität garantieren zu können. Ein anderer wichtiger Faktor ist,
dass wir sehr genau die örtlichen Gegebenheiten prüfen, um ein
möglichst authentisches und ein der Region angepasstes Produkt
anbieten zu können.
Top hotel: Wovon ist das Wachstum abhängig?
Woroch: Unsere Wachstumsstrategie wird von folgenden Fakto-
ren bestimmt: die richtige Gelegenheit, der richtige Partner, der
richtige Standort und die richtigen Konditionen und natürlich
vom Reiseverhalten unserer Klientel.
Top hotel: Welche Projekte sind in den nächsten Jahren
geplant?
Woroch: Gegenwärtig betreibt Four Seasons 90 Hotels in 36 Län-
dern, 50 weitere Projekte sind in Arbeit. Augenblicklich haben wir
einen Schwerpunkt auf Wachstumsmärkte wie Brasilien, Russ-
land, China, Indien und die Länder südlich der Sahara gelegt, die
große Entwicklungschancen für Four Seasons bieten. Im vergan-
genen Jahr sind allein drei Häuser in China dazugekommen, neun
sind dort in der Entwicklungsphase. Weitere Eröffnungen stehen
in der Serengeti und in St. Petersburg an. TH
Interview Woroch 04.02.13 11:04 Seite 38
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� �� �� �� �pepXpress_1-2 04.02.13 15:18 Seite 39
40 TOP HOTEL | 1-2/2013
D ie Internorga setzt auf Alt-
bewährtes: So findet auch in
diesem Jahr im Vorfeld der
Messe am 7. März die 32. Aus-
gabe des »Internationalen Foodservice-
Forums« im Congress Center Hamburg
statt. Mit rund 1500 Teilnehmern ist die-
se Veranstaltung Europas größter Kon-
gress für die professionelle Gastronomie.
Unter dem Motto »Zündstoff Zukunft –
Kompetenz. Leidenschaft. Vorsprung«
stellen elf Referenten wegweisenden
Ideen und neue Konzepte vor. Am 11.
März steht zudem der »Deutsche Kon-
Zur 87. INTERNORGA (8. bis 13. März) werden wieder über 100.000 Fachbesucher in der
Hansestadt erwartet. Mehr als 1200 Aussteller präsentieren auf 90.000 Quadratmetern Fläche
Produkte und Konzepte für die Hotellerie, Gastronomie, Gemeinschaftsverpflegung,
Bäckereien und Konditoreien
Hotspot Hamburg
gress für Gemeinschaftsverpflegung 2013«
auf dem Programm. Neun Referenten be-
leuchten das diesjährige Leitthema »Agen-
da 2015: Erfolgsfaktoren Qualität und
Nachhaltigkeit« und zeigen Konzepte, Lö-
sungen und Perspektiven auf.
Einen Besuch wert ist auch das »Forum
Gastgewerbe« im Obergeschoss des Foyer
Ost, wo sich unter anderem die norddeut-
schen Dehoga-Landesverbände, der Ver-
band der Serviermeister, Restaurant- und
Hotelfachkräfte (VSR) e.V., der Verband
der Köche Deutschlands e.V. (VKD) und ei-
nige norddeutsche Hotelfachschulen prä-
sentieren. Hier findet auch der »Große
Preis der Köche« statt, bei dem junge Ta-
lente aus ganz Deutschland ihre kulinari-
schen und organisatorischen Fähigkeiten
unter Beweis stellen. Sowohl dieser re-
nommierte Award als auch andere Wett-
bewerbe wurden für die 87. Internor ga
mit neuen Strukturen noch praxisnäher
gestaltet.
Neuheiten im Messe-Konzept
In anderen Bereichen der zweitgrößten
deutschen Hospitality-Messe sind eben-
Messen_1-2.13 05.02.13 12:02 Seite 40
falls Neuheiten geplant: So wird in Halle
B4 erstmals die »Newcomers’ Area« auf
den Bereich der Trend-Spirituosen über-
tragen – bis dato gab es diese Plattform für
Branchenneulinge ausschließlich für den
Außer-Haus-Markt. Im neuen »Pink Cube«
werden Gastro- und Snack-Konzepte der
Zukunft vorgestellt; auch wird gezeigt,
welche Innovationen die Märkte in Asien
und Übersee bieten. Zusätzlich beleuchtet
die Internorga die »Trends von morgen«
mit Vorträgen und Diskussionsrunden.
Im Fokus: Einrichtungstrends
Ebenfalls Premiere feiert in diesem Jahr
die »Skywalk-Tafel«. Diese ist für 120 Per-
sonen gedeckt, befindet sich auf der glä-
sernen Brücke zwischen den Hallen A und
B und präsentiert von Freitag bis Sonntag
(8. bis 10. März) die führenden Anbieter
mit Neuheiten in puncto Geschirr, Besteck,
Glas und Bestuhlung.
Was sind die aktuellen Trends im Ho-
teldesign? Dieser Frage gehen die Ausstel-
ler in den Hallen B5 und B7 nach und prä-
MESSEN MARKT
1-2/2013 | TOPHOTEL 41
sentieren aktuelle Hoteleinrichtungen. Die
Designer setzen vor allem auf Wohnlich-
keit und Atmosphäre, sodass der Gast im
Zuhause auf Zeit nicht nur entspannen,
sondern auch entschleunigen kann. »In
unserer digitalisierten Welt, in der wir
überall und zu jeder Zeit erreichbar sind,
verschwimmen Arbeitszeit und Freizeit
zunehmend. Aktuelle Einrichtungskon-
zepte reagieren mit personalisierten, in-
dividualisierten Räumen, die uns emotio-
nal berühren«, erklärt Corinna Kretsch-
mar-Joehnk von JOI-Design in Hamburg.
Natürliche Materialien und Handwerk-
liches kommen in Zukunft vermehrt zum
Einsatz, zumal dies dem Wunsch nach
mehr Nachhaltigkeit entspricht – ebenso
wie eine energieeffiziente und ressour-
censchonende Technik im Hotel. Ein wei-
terer Trend, der auf der Internorga the-
matisiert wird: die Hotelhalle. Sie avan -
ciert immer mehr zum multifunktionalen
Wohnzimmer. Dabei sorgt ein Mix aus
Used-Look und Hightech für viele span-
nende Kontraste bei der Einrichtung.
Info: www.internorga.com
Öffnungszeiten: 8. bis 13. März,
täglich von 10 bis 18 Uhr
Veranstaltungsort und -fläche:Hamburg Messe, 90.000 qm in den
15. - 17. Beauty International Düsseldorf Messe für Kosmetik-, Nail-, Fuß- und Wellnessprofis
17. - 20. GAST Klagenfurt (A) Int. Fachmesse für Gastronomie und Hotellerie
24. - 26. ProWein Düsseldorf Int. Fachmesse für Wein und Spirituosen
07. - 09. Hotel & Gast Wien (A) Fachmesse für Hoteliers, Gastronomen und Gemeinschaftsverpfleger
08. - 09. GAST+KÜCHE Passau Fachmesse für Gastronomie und Hotellerie
11. - 14. FIBO Köln Int. Leitmesse für Fitness, Wellness und Gesundheit
20. - 21. Wein am Main Frankfurt Internationale Weinmesse
27. - 28. BARZONE Köln Eventmesse für die Trend- und Szenengastronomie
24. - 27. Tendence Frankfurt Int. Fachmesse für Wohnen, Schenken und Dekorieren
FEBRUAR
MÄRZ
APRIL
MAI
AUGUST
MESSEKALENDER 2013
MARKT MESSEN
Messen_1-2.13 05.02.13 11:16 Seite 42
Erleben Sie auf der Gastro Vision 2013 vom 08. bis 12. Märzzukunftsweisende Trends und innovative Mehrwertkonzepte von
über 80 Ausstellern auf Deutschlands führendem Branchentreff
für Hotellerie, Gastronomie und Catering.
Die Übersicht des täglich wechselnden Showprogramms der Gastro Vision finden Sie auf www.gastro-vision.com. Regelmäßige Updates erhalten Sie auch auf facebook.com/gastrovision.net und auf twitter.com/GastroVision.
Besuchen Sie die Gastro Vision, täglich 14 bis 21 Uhr im Empire Riverside Hotel, Bernhard-Nocht-Straße 97, 20359 Hamburg.
Die Gastro Vision Hamburg ist eine Einladungsveranstaltung, die sich ausschließlich an Entscheider aus Hotellerie, Gastronomie
und Catering richtet. Für Ihre Anmeldung registrieren Sie sich unter www.gastro-vision.com. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
Food Meets Beverage
Top-Themen der Branche liveauf der Gastro Vision 2013
Stage of Taste – Küche
• Geschmackserlebnisse der Superlative von Spitzen- und Sterne-Köchen (u.a. Michael Kempf, Ralf Jakumeit und Stefan Marquard)
Stage of Taste – Bar • Wein- und Spirituosenspezialisten unter
der Moderation von Jürgen Deibel mit Aromaseminaren und außergewöhnlichen Kreationen
Stage of Taste – Patisserie • Lassen Sie sich durch Sterne-Patissier
Andy Vorbusch vom visionären Umgang mit Zutaten und Techniken inspirieren
Competence Lounge • Direkter Wissenstransfer und Know-how
Austausch, sowie Impulsvorträge zu Fachthemen, powered by progros
Nature Taste Area • Informieren Sie sich über frischeste
Produkte, hergestellt mit Verantwortung für Natur, Tier und Ressourcen
Offizieller Medienpartner
Food Meets Bevera
Food Meets Bevera
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ge
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Gastronomie und Cafür Hotellerie,
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Michael Kempf,(u.a.von Spitzen- und Sterne-Köchen
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auf der Gastro Vop-Themen der Branche liveT
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3ision 201auf der Gastro Vop-Themen der Branche live
• Lassen Sie sich durch Sterne-Paaste – PTTaste – PatisserieStage of
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GastroVision_1-2 04.02.13 15:14 Seite 43
MARKT MESSEN
44 TOPHOTEL | 1-2/2013
ITB: Was sind die Tourismus- trends von morgen?Vom 6. bis 10 März wird Berlin einmal mehr zum Zentrum der interna-tionalenTourismusbranche. Themenschwerpunkte sind in diesem Jahr
unter anderem Abenteuerurlaub und nachhaltiges Reisen; offizielles Part-
nerland ist Indonesien. Ein Highlight der diesjährigen ITB ist der dreitägi-
ge Kongress in Halle 7.
Experten aus Touristik,
Wirtschaft und Politik
werden hier ab dem 6.
März Zukunftsperspek-
tiven und Entwicklungen
innerhalb der Touristik-
branche vorstellen und
diskutieren. Neben den
wachstumsträchtigen
Sparten wie dem Ge-
sundheits-Tourismus,
dem »Gay and Lesbian
Tourism« und dem barrierefreien Tourismus stehen auch Themen wie der
Klimawandel, neue Informationstechnologien oder das veränderte Kon-
sum- und Reiseverhalten auf der Agenda. 2012 präsentierten 10.644 Aus-
steller aus 187 Ländern ihre Produkte und Dienstleistungen den rund
172.000 ITB-Besuchern. Info: www.itb-berlin.de
Verleihung des TophotelStar Award 2013
Wann: Sonntag, 10. März ab 14 Uhr
Wo: Gastro Vision Hamburg
Was: Auszeichnung von Unternehmen, die mitihren Produkten maßgeblich zum Erfolg eines
Die Nominierten: www.tophotel.de bzw.Ausgabe 12/2012, S. 103 ff.
Gastro Vision: Innovativer AustauschBereits zum 14. Mal treffen sich Experten aus Hotelle-rie, Gastronomie und Catering vom 8. bis 12. März auf der
Gastro Vision im Hamburger Empire Riverside Hotel. In die-
sem Jahr lautet das Motto: »Mit neuen Ideen mehr Umsatz
generieren«. Kommunikatives Herzstück des Branchentreffs
ist die »Stage of Taste«: Hier kann das Fachpublikum bei di-
versen Live-Auftritten Köchen, Barkeepern und Patissiers über
die Schulter schauen, wenn diese innovative Konzepte wie
»Foodpairing« vorstellen – die gekonnte Abstimmung von
Speisen und Getränken mit ähnlichen Schlüsselaromen. Ein
weiteres Highlight ist die »Competence-Lounge« mit Impuls-
vorträgen zu unterschiedlichen Themen wie betriebliche
Finanzierung, Nachhaltigkeit oder Qualitätsmanagement.
Ergänzt wird dieser Wissenstransfer durch den »Buyers Talk«
am 8. März um 18:30 Uhr. Auf der Gastro Vision, die zeitgleich
zur Internorga veranstaltet wird, stellen jährlich etwa 90 Aus-
steller neue Produkte und zukünftige Trends vor. 2012 be-
suchten über 3000 geladene Gäste aus Hotellerie, Gastrono-
mie und Catering den Branchentreff.
Info:www.gastro-vision.de
Messen_1-2.13 05.02.13 11:16 Seite 44
FIBO: Back to the rootsVom 11. bis 14. Februar findet die FIBO nach 21 Jahren erstmals wieder inKöln statt, wo die Messe 1985 ihre Premiere feierte. Grund für die Verlegung ist
die benötigte Ausstellungsfläche: In der Domstadt steht den Ausstellern aus den
Bereichen Fitness, Wellness und Gesundheit rund 20 Prozent mehr Platz als in
Essen zur Verfügung. In Halle 8 organisiert die Fibo erstmals »Wellness-Rund-
gänge«, bei denen die Besucher zu den thematisch passenden Ausstellern und
Produkten geführt werden. Im »FIBO Wellness-Forum« – ebenfalls in Halle 8 –
werden zudem während der gesamten Messe Top-Seminare angeboten.
Info: www.fibo.de
ProWein: 2013 erstmals mit ForumMehr als 4000 Aussteller präsentieren vom 24. bis 26. März auf der Pro-Wein in Düsseldorf Weine und Spirituosen aus über 50 Ländern. Erstmalig wird
in diesem Jahr in Halle 7.1 ein »ProWein Forum« errichtet, in dem Seminare und
moderierte Verkostun-
gen stattfinden. Die zen-
trale Verkostungszone in
Halle 2 widmet sich der-
weil den »Trend- und
Leitsorten des interna-
tionalen Weinbaus«. In
Halle 7.1 wird zudem eine
eigene Verkostungszone
von prämierten Bio-Wei-
nen organisiert. Durch
den nachhaltigen Erfolg
der ProWein wurde das
Konzept jetzt auch nach
Asien exportiert: Die er-
ste ProWein China findet
vom 13. bis 15. November im Shanghai New International Expo Centre statt –
zeitlich und räumlich parallel zur FHC China, Fachmesse für die Lebensmittel-
branche und das Hotel- und Gaststättengewerbe.
Info: www.prowein.de TH
Kompakt zusammengefasst:Messen, Events und Seminare
Tophotel
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MARKT INTERNATIONALE HOTELAKTIENBÖRSE
46 TOP HOTEL | 1-2/2013
Das Börsenjahr 2013 wird erfolgreich: Die Weltwirtschaft bleibt auf Wachstumskurs, eineweltweite Rezession wird vermieden – darin sind sich die meisten Analysten einig. Dabei igno-rieren sie allerdings das ungelöste Schuldenproblem in den USA und in Europa. Die meistenÖkonomen sind bereit, diese Situation als »neue Normalität« zu akzeptieren und die Risikenzu verdrängen – von daher sind die Erwartungen an den Aktienbörsen besonders groß
Kapitalanleger sollten wissen, dass
die Notenbanken in Europa, den
USA und Japan ihre »Geldpolitik
der Unvernunft« fortsetzen, indem
sie dem Markt billiges Geld zur Verfügung
stellen. Hinzu kommt, dass sie massiv Staats-
anleihen aufkaufen und somit auf unverant-
wortliche Weise Geld kreieren. Die Regie-
rungen wollen ihre Schulden nicht nur durch
Notenbanken finanzieren, sondern sie auch
in den zu diesem Zweck gegründeten Ret-
tungsvehikeln ESM und EFSF »verstecken«.
Ziel ist es, diese Schulden auf Dauer zu infla-
tionieren. Im aktuellen Niedrigzinsumfeld
werden besonders Hotel- und Agraraktien
beste Chancen zugebilligt.
Fantasie für Hoteltitel kommt vor allem
durch die Reiselust in Asien: Experten schät-
zen, dass in diesem Jahr 64 Mio Chinesen ins
Ausland fahren. Auch von den Indern wer-
den entsprechende Impulse erwartet. Indiens
Tourismus- und Hotelbranche will auch auf
dem heimischen Markt wachsen; bisher liegt
der Anteil des Tourismus bei 6 % des Brut-
toinlandsprodukts. »Diese Zahl kann nur
steigen«, sagt David Scowsill vom World
Travel and Tourism Council.
Obwohl die Zahl der neu errichteten Ho-
telzimmer 2012 laut Smith Travel Research
weltweit um 197.173 gestiegen ist, rechnen
Wertpapier-Analysten nicht mit einem
Rückgang der Zimmerpreise. Grund: Die
Nachfrage dürfte stärker als das Angebot
wachsen. Dies gilt vor allem für Asien, wo
82.500 neue Hotelzimmer entstanden sind.
Asien wird 2013 nach Meinung der Ex-
perten von American Express auch der gro-
ße Gewinner im Kongress-Tourismus sein.
Die Umsätze dürften um 4,2 % über dem
Vorjahr liegen, während für den amerikani-
schen Kontinent mit einem Rückgang von
1 % und für Europa um 6 % gerechnet wird.
Deutschland & Europa
Der seit Jahren anhaltende Tourismus-
Boom soll eine breitere Basis bekommen:
Das Bundeswirtschaftsministerium will
ländliche Regionen stärken und in den
oft strukturschwachen Gebieten neue Ar-
beitsplätze und Einkommen schaffen.
Ein großes Thema an der Frankfurter
Börse war die geplante Fusion der TUI mit
deren 56,4 %-iger britischer Tochter TUI
Travel, die in regelmäßigen Abständen an
den Aktienmärkten diskutiert wird. Ein
Zusammenschluss könnte Europas größ-
tem Reisekonzern Einsparungen in Höhe
von bis zu 500 Mio € bescheren, hieß es
von Insidern in Hannover. Wertpapier-
Analysten bezifferten das Sparpotenzial al-
lerdings nur mit 100 bis 150 Mio €.
»Wachstum im Jahr 2013« lautet die
Zielvorgabe für Travel Viva nach einem er-
folgreichen Vorjahr. Dies auch deshalb,
weil es sich mit 49 % am Münchner Tou-
ristikunternehmen Travel Overland betei-
ligt. Davon verspricht sich Travel Viva
einen Ausbau der Marktpräsenz. Vorstand
Oliver Trompke erklärte, man sei mit die-
ser Beteiligung dem Ziel, zu den Top 3 im
deutschen Markt zu gehören, einen be-
deutenden Schritt näher gekommen.
Der Konsolidierungsprozess in der On-
line-Touristikbranche setzt sich fort, denn
Expedia hat für 632 Mio $ eine 61,6 %-ige
Beteiligung an trivago erworben. Expedia-
Chef Dara Khosrowshahi erklärte, er kön-
ne sich durchaus vorstellen, dass man
trivago in fünf Jahren wieder ausgliedern
und als eigenständiges Unternehmen an
die Börse bringen könne.
Das Management der Design Hotels hat
sich zur Abschreibung einer Forderung in
Höhe von 400.000 € entschlossen, die man
offensichtlich nicht mehr eintreiben kann.
Man werde daher das angestrebte Ziel
einer deutlichen Verbesserung des Brutto-
ergebnisses nicht erreichen, sagte Vor-
standschef Claus Sendlinger.
Accor hat ihre Aussagen über die für das
Jahr 2012 gesteckten Umsatz- und Er-
tragsziele bestätigt. Die Umsätze des Un-
ternehmens stiegen nach vorläufigen An-
gaben um 2,7 % auf 5,57 Mrd €. Der
Bruttogewinn wird nach neuen Schätzun-
gen zwischen 510 und 530 Mio € liegen;
2011 hatte Accor 515 Mio € verdient.
Ehrgeizig sind die Pläne der französi-
schen Louvre Hotels Group, die 2012
70 Hotels eröffnet hat. Die Gruppe ist in-
zwischen mit 1100 Hotels in 42 Ländern
tätig. Immerhin 48 der 70 neuen Häuser
entstanden außerhalb des Heimatmarktes.
Für dieses Jahr strebt die Gruppe die Er-
öffnung von bis zu 85 neuen Hotelanlagen
an, davon rund drei Viertel außerhalb
Frankreichs.
Die Aktie von NH Hoteles war an der
Börse in Madrid zeitweise stark gefragt,
nachdem die Private-Equity-Gruppe KKR
erklärt hatte, Wandelanleihen des Unter-
nehmens kaufen zu wollen, die zur Um-
Die »neue Normalität«
Von Wintermüdigkeit nichts zu spüren:
Der Aktienkurs von ACCOR (WKN:
860206) steigt seit Mitte November an
Boerse_1-2 04.02.13 10:50 Seite 46
1-2/2013 | TOP HOTEL 47
wandlung in NH-Aktien berechtigen. Das mit rund 1 Mrd € ver-
schuldete Hotelunternehmen hatte in den vergangenen Monaten
versucht, Vermögenswerte zu verkaufen, um die Schuldenlast zu
reduzieren.
Nordamerika & Rest der Welt
Interessantes tut sich bei Hyatt: Der Großinvestor Marshall Ei-
senberg hat in einer Pflichtmitteilung an die US-Wertpapierauf-
sichtsbehörde SEC erklärt, eine Beteiligung in Höhe von 4,3 % er-
worben zu haben. Das verhalf der Aktie zu einem Kursanstieg.
Starwood Hotels & Resorts hat im vergangenen Jahr 23 neue
Hotels auf dem nordamerikanischen Subkontinent eröffnet. Für
das laufende Jahr rechnet das Management damit, weitere 28 Ho-
telanlagen in Betrieb nehmen zu können. »Nordamerika bleibt mit
576 Hotels unser größter Markt«, sagt der für die weltweite Ent-
wicklung zuständige Simon Turner.
»Anhaltender Boom« lautet die Devise für die Touristikbranche
in Asien. Experten erwarten aus diesem Wirtschaftsraum die
größten Impulse für das Geschäft in diesem Jahr.
Saudi Arabiens Hotelgruppe Kingdom Holdings hat 75 % des
Plaza Hotels in New York für 575 Mio $ an die indische Immobi-
lien- und Hotelgruppe Sahara veräußert. Der arabische Investor
wird mit 25 % am Aktienkapital des Plaza Hotels beteiligt bleiben.
Hotelfinanzierungen
Auch 2013 ist nicht mit einem Ende der Niedrigzinspolitik zu
rechnen. Das heißt: Die Touristik- und Hotelbranche findet wei-
terhin günstige Finanzierungsbedingungen vor, weil die Zinsen
sich in Nähe der Rekordtiefstände bewegen. Eine Voraussetzung
ist jedoch, dass die Banken bereit sind, ihre günstigen Refinanzie-
rungskosten an Kunden weiterzugeben. Die Zahl der Finanzie-
rungs-Transaktionen in der Hotelbranche sank zuletzt leicht:
Chartered Hotels Pyt: Die indische Gesellschaft hat einen Kre-
dit von umgerechnet 22 Mio $ mit einer Laufzeit von 11,5 Jahren
erhalten. Damit soll das 195 Zimmer umfassende Fünf-Sterne-
Hyatt in Indien finanziert werden, das für rund 35 Mio $ errichtet
und unter der Marke Hyatt Regency betrieben werden soll.
Summit Hotel Properties: Das an der New York Stock Exchange
als Real Estate Investment Trust gelistete Unternehmen hat sich
über ein von Raymond James angeführtes Bankenkonsortium
durch die Ausgabe von B-Vorzugsaktien rund 65 Mio $ an Eigen-
kapital beschafft; diese weisen eine Rendite von 7,875 % auf. Mit
dem Emissionserlös sollen Verbindlichkeiten reduziert werden.
Kaufen oder nicht kaufen?
Accor: Bei den Fachleuten von JP Morgan wird die Aktie noch mit
»neutral« eingestuft, doch wurde das Kursziel auf Sicht von 12 Mo-
naten von 25 auf 27 € angehoben.
Meliá: Die Analysten von Frankreichs Finanzhaus Cheuvreux äu-
ßern sich positiver zu den Aussichten spanischer Aktien, beson-
ders zu Meliá. Zurückhaltender ist die Deutsche Bank, die die Me-
lia-Aktie von »kaufen« auf »halten« zurückgestuft hat. TH
Die Hotelbranche im Spiegel der BörseUnternehmen Währung Aktienkurs Aktienkurs Veränderung
26.11.2012 23.01.2013 in %
Air Berlin Euro 1,44 2,00 38,89Aovo Touristik Euro 1,51 1,25 -17,22Design Hotel AG Euro 0,63 0,60 -4,76hotel.de AG Euro 25,00 29,36 17,44IFA Hotel & Touristik Euro 6,50 6,90 6,15Deutsche Lufthansa AG Euro 12,82 14,81 15,52Travel Viva Euro 9,60 11,15 16,15TUI AG Euro 7,64 7,51 -1,70
Accor Euro 25,14 28,39 12,93Club Méditerranée Euro 12,12 14,89 22,85Euro Disney SCA Euro 4,75 5,33 12,21Les Hotels Baverez S.A.* Euro 32,80 32,00 -2,44
Sol Meliá S.A. Euro 5,74 6,40 11,50N.H. Hoteles S.A. Euro 2,93 3,15 7,51
Rezidor Hotel Group Schwedenkrone 21,40 26,40 23,36
Orbis Polnische Zloty 37,76 38,65 2,36
Danubius Hotels Forint 2960,00 3115,00 5,24
Fujita Kanko Tourist Yen 292,00 295,00 1,03Kyoto Hotel Yen 407,00 380,00 -6,63Agora Hospitality*** Yen 19,00 24,00 26,32
Hotel Royal Singapur-$ 2,61 2,90 11,11Mandarin Oriental Singapur-$ 1,39 1,67 20,14OUE - Overseas Union Singapur-$ 2,58 2,85 10,47
Great Eagle Hotels Hongkong-$ 24,20 28,45 17,56HK & Shanghai Hotels Hongkong-$ 11,16 11,82 5,91Miramar Hotels Hongkong-$ 10,04 10,56 5,18Regal Hotels International Hongkong-$ 3,44 3,85 11,92Shangri La Asia Ltd. Hongkong-$ 15,06 16,98 12,75Wharf Holdings Hongkong-$ 57,10 66,45 16,37
Hotel Leela Venture Ltd. Indische Rupie 30,60 28,40 -7,19
City Lodge Südafrika-Rand 94,40 109,05 15,52Tsogo Sun Holdings Ltd** Südafrika-Rand 23,90 24,00 0,42SAB Miller Südafrika-Rand 397,63 424,52 6,76Sun International Südafrika-Rand 95,95 96,70 0,78
Dow Jones Hotelindex US-Dollar 719,19 765,08 6,38Dow Jones Industrials US-Dollar 12936,70 13774,27 6,47Deutscher Aktienindex Euro 7287,10 7707,54 5,77MS-Weltbörsenindex US-Dollar 334,01 351,77 5,32S&P Casino Index US-Dollar 846,88 990,41 16,95
AKTIEN-INDIZES ZUM VERGLEICH
Quelle: FinMedia AG – Oberiberg
* einst unter Hotel Regina S.A. firmierend** einst unter Gold Reef Casino Resorts firmierend*** einst unter Tokai Kanko firmierend**** fusioniert mit Gaylord Entertainment
T
/
Boerse_1-2 04.02.13 10:50 Seite 47
MARKT TRENDBAROMETER
48 TOP HOTEL | 1-2/2013
Die Kurven des Fairmas-Trendbaro-meters für die bayerische Landeshaupt-
stadt schnellen im April überproportional
nach oben: + 5 Prozent bei der Auslastung,
+66 Prozent beim Zimmerpreis und gar
+75 Prozent beim RevPAR. Der Auslöser ist
schnell ausgemacht: Die bauma, Weltleit-
messe für Baumaschinen, -fahzeuge & Co.,
öffnet vom 15. bis 21. April 2013 ihre Tore,
fast ein halbe Million Besucher werden er-
wartet. Nicht nur die Hoteliers in München
profitieren von dieser Mega-Messe auf
570.000 Quadratmetern Fläche, auch in
Augsburg, Rosenheim oder Starnberg ist
eine erhöhte Nachfrage spürbar. Wieviel
Umsatz sich mit der bauma machen lässt,
zeigen die einschlägigen Hotelportale. So
lag bei HRS zum Redaktionsschluss dieser
Ausgabe das günstigste Doppelzimmer in
einem Hostel bei 218 Euro; ein Drei-Ster-
ne-Hotel gab es ab 361 Euro.
Dass die Münchner Hotellerie aber nicht
allein zu Messe- oder Oktoberfestzeiten
glänzt, zeigt ein Blick auf die Januar-Er-
gebnisse. Hier beeindruckte die Landes-
hauptstadt mit einem 22-prozentigem Plus
beim RevPAR, der weniger durch die stär-
kere Auslastung als vielmehr durch eine
deutlich bessere Durchschnittsrate beein-
flusst wurde. Die gut besuchte Messe Bau
vom 14. bis 19. Januar spielte den Hoteliers
hierbei in die Karten.
Für den Februar erwarten jene Hote-
liers, die ihre Planungs- und Kennzahlen an
den Benchmarking-Experten Fairmas wei-
terleiten, ebenfalls einen deutlich stärke-
ren RevPAR, der aus einer gestiegenen
Auslastung resultiert. Diese Prognose ist
überwiegend der Verschiebung der ISPO
Winter zuzuschreiben, die 2013 im Febru-
ar stattfindet und vor allem ausländische
Gäste in die Stadt bringt. Zudem meldeten
einige Häuser ein generell besseres Grup-
pengeschäft als noch im Vergleichsmonat
des vergangenen Jahres.
Der Hotelmarkt wächst in München wei-
terhin moderat. Jüngst eröffnet wurde im
Westpark das zweite angelo Hotel von
Vienna International; H2, Ramada und
Nordic Pure haben zudem neue Messeho-
tels angekündigt. TH
Schon heute die Entwicklung des Marktes von morgen kennen – das ist die Intention
des Trendbarometers der Fairmas Gesellschaft für Marktanalysen mbH, exklusiv in
Kooperation mit Tophotel. Diese Ausgabe im Fokus: der Hotelmarkt in München
München im bauma-Fieber
Akt
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1.1.
2013
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Durchschnittliche AuslastungAbweichung gegenüber Vorjahr in Prozent
11,7 17,3 -1,7
20,82,7
24,49,3
Durchschnittlicher Zimmerpreis Abweichung gegenüber Vorjahr in Prozent
Durchschnittlicher RevPARAbweichung gegenüber Vorjahr in Prozent
May Jun Jul Aug Sept Oct Nov Dec Jan’13 Feb’13 Mar’13 Apr ’13
66,3
-0,2 1,7
6,1
9,4
12,4-5,8
May Jun Jul Aug Sept Oct Nov Dec Jan’13 Feb’13 Mar’13 Apr ’13
May Jun Jul Aug Sept Oct Nov Dec Jan’13 Feb’13 Mar’13 Apr ’13
0,0
14,4
15,8
5,8
19,5 16,4
61,1
7,017,3
24,210,9
14,5
57,3
16,120,5
-1,1
18,824,1
3,8
81,2
5,319,2
24,0
17,4
75,1
67,3
58,8
5,912,4
24,6
75,925,2
14,4 3,9
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5,3
4,11,0
10,6
13,7
1,8
5,0
-1,6
4,33,33,8
2,1
12,5
-1,6
1,6-0,1 0,71,4
11,8
2,6
5,3
-1,9
1,80,4
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Fairmas_1-2 05.02.13 11:58 Seite 48
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MANAGEMENT REPORTAGE
50 TOPHOTEL | 1-2/2013
Ungebetene Gäste aus der
rechten oder linken Szene
werden für das Gastgewerbe
zunehmend zum Problem.
In Ostdeutschland sind es
vorwiegend Rechtsradikale,
die sich über Scheinfirmen
oder Drittanbieter in Hotels
einbuchen. Reagiert der
Hotelier in einer solchen
Situation nicht umsichtig,
kann dies dem Betrieb teuer
zu stehen kommen
Null Kontingentfür Extremisten
Extremisten im Hotel 05.02.13 11:08 Seite 50
1-2/2013 | TOPHOTEL 51
ten war, folgten der gemeinsamen Über-
zeugung Taten. Über einen Reiseveran-
stalter erhält das Domizil im November
2009 eine Buchung der Ehefrau Voigt. Der
Name fällt einer Mitarbeiterin der Reser-
vierungsabteilung auf. Sie weist Heinz
Baumeister darauf hin und nach einer
kurzen Recherche bestätigt sich der Ver-
dacht: »Da habe ich nicht lange nachge-
dacht und die Buchung abgelehnt. Für
mich war der Fall damit auch erledigt.«
Weit gefehlt.
Am 29. Dezember veröffentlicht die
NPD eine Pressemitteilung, in der das »po-
litisch motivierte Hausverbot« öffentlich
thematisiert wird; das Hotel Esplanade
und Direktor Heinz Baumeister werden
namentlich erwähnt. Kurze Zeit später
wird die Rezeption mit E-Mails bombar-
diert, darunter vorwiegend Gratulationen
zur Zivilcourage, aber auch perfide Droh-
briefe. Die Verfasser verschleiern ihre Ac-
counts mit den Pseudonymen alter Nazi-
generäle. Zudem nimmt ein rechtsextre-
mistischer Blog den General Manager in
die Mangel.
»Wir hatten an diesen Tagen die Polizei
in Zivil im Haus. Der Staatsschutz nahm
außerdem alle eingegangenen Dateien un-
ter die Lupe. Da allerdings keine eindeuti-
ge Morddrohung ausgesprochen wurde,
stand mir kein Personenschutz zu, wes-
wegen wir ihn privat beauftragten. Außer -
dem wurde meine Privatadresse recher-
chiert und auf einschlägigen Portalen
veröffentlicht. Mir wurde daraufhin nahe-
gelegt, zunächst nicht nach Hause zu fah-
ren«, erzählt der 51-jährige Direktor.
Zwei Wochen geht Heinz Baumeister
nicht mehr in seine Wohnung. Nur lang-
sam lassen Angst und Schrecken nach, die
Situation normalisiert sich. Allerdings
macht die NPD anderweitig auf sich auf-
merksam: In der Pressmitteilung verweist
Udo Voigt auf die »Vorgehensweise des
Hoteldirektors«, die zeige, wie sich »kom-
munistische Strukturen in Brandenburg –
insbesondere in Bad Saarow – festge-
setzt hätten«. Das Prozedere sei mit dem
Grundgesetz nicht vereinbar, da niemand
wegen »seines Geschlechts, seiner Ab-
stammung, seiner Rasse, seiner Sprache,
seiner Heimat und Herkunft, seines Glau-
bens, seiner religiösen oder politischen
Anschauungen benachteiligt oder bevor-
zugt werden« dürfe. Der ehemalige NPD-
Vorsitzende fühlt sich diskriminiert und
reicht Klage ein.
Ausgefuchstes Schelmenstück
Rückgrat und Zivilcourage hat ebenfalls
Johannes Lohmeyer, Direktor des Holiday
Inn Dresden, bewiesen – auch wenn er
selbst der festen Auffassung ist, dass sei-
ne Aktion mehr auf Selbstverständlichkeit
als auf Mut beruhte. Von seinen Gästen,
davon rund 40 Prozent aus dem Ausland,
könne er schließlich nicht erwarten, dass
sie unter dem geichen Dach wie NPD-Poli-
tiker schlafen. Wenn die ganze Thematik
nicht einen so bitterernsten Hintergrund
hätte, möchte man von einem ausgefuchs-
ten Schelmenstück sprechen, das Loh-
meyer im Jahr 2007 initiierte:
Holger Apfel, Nachfolger von Udo Voigt,
damals noch stellvertretender Bundes-
»Ich habe erklärt, dass ich Problemehabe, so einen Gast zu beherbergen. Erist für mich Repräsentant einer Partei,die menschenverachtendes Gedankengutverbreitet.«Heinz Baumeister, GM Esplanade Bad Saarow
Die Promenade am Scharmützel-
see in Bad Saarow ist men-
schenleer. Eichen stehen in Reih
und Glied am Wegesrand, Rau-
reif überzieht die knorrigen Äste. Ein ein-
samer Haubentaucher trotzt der Kälte und
fliegt dicht über der Wasseroberfläche.
Gasthäuser haben an diesem Tag nur ver-
einzelt geöffnet – es ist Nebensaison. Auf
einer Kreidetafel wird Hering mit Brat-
kartoffeln angepriesen, darunter Gänse-
keule mit Grünkohl und Klößen.
Man kann erahnen, weshalb Udo Voigt
hier seinen Urlaub verbrachte. Insgesamt
viermal logierte der ehemalige Parteivor-
sitzende der Nationaldemokratische Par-
tei Deutschlands (NPD) mit seiner Ehefrau
im Hotel Esplanade Resort & Spa, das an
das Ufer des Brandenburger Rinnensees
grenzt. Zuletzt war dies im April 2008 –
zur gleichen Zeit, als eine Innenminister-
konferenz in dem Vier-Sterne-Hotel statt-
fand. Pressevertreter entdeckten Voigt im
Hotel und bezogen ihn in ihre Berichter-
stattung mit ein.
»Das war unter anderem der Grund,
weshalb ich die Hotelbesitzer auf dieses
Thema ansprach. Ich habe erklärt, dass ich
Probleme habe, so einen Gast zu beher-
bergen. Er ist für mich Repräsentant einer
Partei, die menschenverachtendes Gedan-
kengut verbreitet. Sie nutzen unsere De-
mokratie nur an den Stellen, an denen sie
für ihre Zwecke dienlich ist. Das lehne ich
ab, beruflich und privat. Glücklicherweise
war ich mit den beiden Eigentümerfami-
lien auf einer Linie«, berichtet Hoteldirek-
tor Heinz Baumeister.
Nach eineinhalb Jahren, als die ganze
Angelegenheit fast in Vergessenheit gera-
»Wir passen sehrgenau auf, wer sichbei uns einmietenwill. Der Ruf istschneller ruiniertals man denkt.«Johannes Lohmeyer,
GM Holiday Inn Dresden
Extremisten im Hotel 05.02.13 11:08 Seite 51
MANAGEMENT REPORTAGE
52 TOPHOTEL | 1-2/2013
misten nicht im Hotel aufzunehmen, sie
sogar öffentlich vorzuführen? Sind die
Personen nur ein Haufen feiger Ketten-
rasseler? Nicht ganz.
Journalisten des Fernsehmagazins Re-
port Mainz (Sendung im März 2012: »Kri-
minalstatistik NPD: Wie kriminell die Na-
zipartei wirklich ist«) werteten Zeitungs-,
Fernseh- und Magazinbeiträge der ver-
gangenen zehn Jahre aus und recherchier-
ten Straftaten von NPD-Funktionären. Das
Ergebnis: »Im Durschnitt verging kein Mo-
nat, ohne dass ein Repräsentant der Neo-
nazi-Partei eine Straftat verübt hat oder
dass gegen ihn ermittelt wurde.« An der
Spitze rangierten rund 70 Straftaten hin-
sichtlich Körperverletzung – die NSU-Mor-
de nicht einbezogen.
Besorgniserregend ist zudem der stei-
gende Bevölkerungsanteil mit klarer
rechtsextremer Gesinnung, die sich laut
einer Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung
(»Die Mitte im Umbruch – Rechtsextreme
Einstellungen in Deutschland 2012«) in
den vergangenen Jahren in Ostdeutsch-
land mehr als verdoppelt hat, von knapp
sieben auf 16 Prozent. Hier keimen Res-
sentiments, Hass und Aggression. Betrof-
fen sind vorwiegend ländliche Gegenden,
in denen wenig Migranten leben.
Gebiete, in denen auch Johannes Loh-
meyer vorsichtig gewesen wäre: Wenn
er ein Landgasthaus in der sächsischen
Schweiz verantworten würde, in der die
NPD bei Landtagswahlen zweistellige Pro-
zentzahlen einfährt, hätte er sich seine
Vorgehensweise sorgsam überlegt. In ei-
nem Stadthotel in Dresden müsse man
sich hingegen kaum Sorgen machen.
Nichtsdestotrotz dürfe sich ein Hotelier,
unabhängig vom Standort, nicht gänzlich
aus der Verantwortung ziehen. »Wir ha-
ben jährlich Tausende von Gästen im
Haus, da können wir nicht jeden einzelnen
bezüglich seiner politischen Gesinnung
sortieren. Das ist auch nicht unsere Auf-
gabe, aber bei Veranstaltungen sollte man
genauer hinschauen. Wir haben eine gro-
ße Bankettabteilung und meine Leute sind
bei Neukunden angehalten, zu recher-
vorsitzender der NPD, und sein Partei-
freund Alexander Delle, Abgeordneter im
sächsischen Landtag, buchten über ein In-
ternetportal Zimmerkontingente im Holi-
day Inn. Als Johannes Lohmeyer die Re-
servierung bemerkt, wurde bereits eine
Anzahlung geleistet, der Beherbergungs-
vertrag war rechtskräftig.
Der Hoteldirektor setzt spontan einen
Brief an die designierten Hausgäste auf, in
dem er ohne Umschweife darauf hinweist,
dass sie im Hotel nicht erwünscht sind
und jedweder Umsatz, den die beiden Her-
ren bei ihrem Aufenthalt tätigen, unmit-
telbar einer Dresdner Synagoge zugeführt
werden – als »Wiedergutmachung für die
Schäden, die Ihre damaligen Gesinnungs-
genossen der Synagoge und vor allem
ihren früheren Besuchern zugefügt ha-
ben«. Sein Schreiben leitet er zusätzlich an
die Lokalpresse weiter. Holger Apfel stor-
niert daraufhin.
Rund 3000 E-Mails erhielt der Direktor
seither, die Geschichte wurde sogar von
den US-Medien aufgenommen, weswegen
ihn auch Zuschriften von Holocaust-Über-
lebenden erreichten. »Die Medienpräsenz
war auch für uns als Stadt sehr gut, weil
das Vorurteil kursiert, dass in Dresden an
jeder Straßenecke zwei Glatzen mit Base-
ballschlägern stehen. Viele haben deswe-
gen Angst hier Urlaub zu machen, was na-
türlich Quatsch ist«, sagt Lohmeyer.
Geschätzte fünf Prozent der Zuschriften
würde der General Manager unter der Ru-
brik »nicht freundlich« einsortieren, den-
noch sah er zu keinem Zeitpunkt ein Si-
cherheitsrisiko für sich oder das Hotel. Mit
dieser Einschätzung sollte er Recht beha-
ten, denn bis dato fanden Übergriffe jed-
weder Art schlichtweg nicht statt. Ist es
also weitestgehend ungefährlich, Extre-
Im Hotel Esplanade Bad Saarow wollte der ehemaligeNPD-Chef Udo Voigt Urlaubmachen – woraufhin das Hoteldie Buchung stornierte
Die Verfasser verschleierten ihre Accounts mit den Pseudonymen alter Nazigeneräle. Zudem nahm einrechtsextremistischer Blog den Hoteldirektor in die Mangel.
Extremisten im Hotel 05.02.13 11:08 Seite 52
1-2/2013 | TOPHOTEL 53
chieren, was das für eine Firma ist. Wir
passen sehr genau auf, wer sich bei uns
einmieten will. Der Ruf ist schneller rui-
niert als man denkt.«
Gemeinde in Aufruhr
Wie ein Betrieb durch den Besuch von
einer Gruppe Rechtsextremisten zugrun-
de gerichtet werden kann, davon kann
Detlef Kampschulte, seit 15 Jahren Ge-
schäftsführer des Hotels Seegarten in
Grünheide, ein Lied singen. Anfang ver-
gangenen Jahres findet eine Großveran-
staltung in seinem Haus statt, eine Ta-
gung mit anschließender Feier, gebucht
über einen Weinkontor zu einer »Pro-
duktpräsentation«. Der Unternehmer und
pensionierte Chefarzt, der in West-
deutschland lebt und die operative Hotel-
leitung seinen Führungskräften über-
lässt, freut sich über den Neujahrs-
empfang in der toten Zeit Mitte Januar.
Dass es sich dabei um eine Zusammen-
kunft der NPD handelt, angeblich der
sächsischen und mecklenburgischen Lan-
desverbände, wird erst nach Eintreffen
der Parteimitglieder deutlich. Da sich die
NPDler friedlich verhalten, sieht der Ho-
telbesitzer in dieser Situation keinerlei
rechtliche Grundlage, sie vor die Tür zu
setzen. Er befindet sich seiner Ansicht
nach in einer Grauzone, hat Sorge vor
einer Schadenersatzforderung – ganz zu
Schweigen von dem Eklat, der sich durch
einen Rauswurf entwickeln kann. Eine
Veranstaltung einer rechtsextremisti-
schen Partei im Vorfeld elegant abzusa-
gen, das ist die eine Seite, rund 160 Mit-
glieder einer rechtsextremistischen Partei
aus dem Hotel zu komplementieren, eine
ganz andere.
Es ist eine Extremsituation, in der es
Detlef Kampschulte schlichtweg für zu
spät erachtet, etwas gegen die uner-
wünschten Gäste zu unternehmen. Die
Veranstaltung, die bereits eine Dreivier-
tel Stunde läuft, wird weiter ausgerichtet.
Im Nachhinein muss dennoch die Frage
gestellt werden, ob der Rauswurf nicht
die bessere Wahl gewesen wäre, denn in
den Wochen danach folgen heftige Aus -
einandersetzungen zwischen dem Ma-
nagement und der Gemeinde, die sich
vom Hotel Seegarten nach dem NPD-
Event distanziert. Im Ort wird bezweifelt,
dass die Hoteldirektion nicht wusste, wer
im Haus zu tagen gedenkt. Die Presse
greift das Thema auf, gleichzeitig machen
sich erste wirtschaftliche Auswirkungen
bemerkbar. Gewerkschaftsbund, Sport-
bund, Bund der Familie oder Vereine ha-
ben dem Hotel mitgeteilt, dass sie nicht
Symbole & CodesidentifizierenIn der rechtsextremen Szenewerden mehr oder weniger offen
Symbole mit Bezug auf den Natio-
nalsozialismus und die Wehrmacht
verwendet. Daneben spielt auch die
germanische Mythologie eine Rolle,
hinzu kommen Zeichen und Logos
rechtsextremer Organisationen. Eine
Auswahl:
GaudreieckIm Nationalsozialismus verwiesen
Gauwinkel oder Gaudreieck auf die
Herkunft der Träger/innen aus einem
bestimmten Gau der Nationalsozia-
listischen Deutschen Arbeiterpartei
(NSDAP) oder der Hitler-Jugend.
Auch heute verwenden es Angehö-
rige der Neonazi-Szene zur Kenn-
zeichnung ihrer Herkunft bzw.
lokalen Zugehörigkeit. Das Verwen-
den dieses Symbols ist verboten.
Schwarz-weiß-rot Schwarz-weiß-rot waren bis zum
Ende des Ersten Weltkrieges die of-
fiziellen Farben des Deutschen Rei-
ches. Mit dem Ausrufen der Wei-
marer Republik wurde die Kombina-
tion schwarz-rot-gold zu den deut-
schen Nationalfarben. Im Jahr 1933
wurden die Hakenkreuzfahne und
die schwarz-weiß-rote Fahne ge-
meinsam zu Reichsfahnen erklärt.
88 Die 88 steht für Heil Hitler. Die 88
findet sich häufig auf T-Shirts oder
Aufnähern, als Bestandteil von
Band- oder Organisationsnamen
oder auch Autokennzeichen.
H8 Ebenfalls populär in der rechtsextre-
men Szene ist der Code »H8«. Hier
wird der Gruß »Heil Hitler« verbun-
den mit einem Wortspiel – englisch
ausgesprochen ist H8 gleichlautend
dem Wort »Hate«/Hass.
Im Holiday Inn Dresden hatten zwei führende NPD-Funktionäre bereits verbindlich zwei Zimmer
gebucht – das Hotel vergraulte siemit einer ausgefuchsten Taktik
Quelle: Dehoga
Extremisten im Hotel 05.02.13 11:08 Seite 53
MANAGEMENT REPORTAGE
54 TOPHOTEL | 1-2/2013
mehr dort tagen können, da dies gegen ih-
re Grundprinzipien verstoßen würde. Ab-
gesagt werden auch zahlreiche Hochzeiten.
Hausverbot, ohne Zusatzklausel
Was können Hoteliers aus diesen Bei-
spielen lernen? Es ist in jedem Fall sinn-
voll, die Buchung von Rechtsextremisten
so gut als möglich im Vorfeld zu unterbin-
den. Broschüren der Mobilen Beratung ge-
gen Rechtsextremismus Berlin (MBR), die
auch in Kooperation mit dem Dehoga Ham-
burg, Mecklenburg-Vorpommern oder
Brandenburg erschienen sind, bieten hier-
für hilfreiche Tipps. Gleichzeitig sollte auf
verdächtige Symbole (Triskele, Kelten-
kreuze oder Adler), Mode (Troublemaker,
Alpha Industries oder Consdaple) oder
auch Codes und Zeichen (H8, 88 oder
Combat 18/C18) geachtet werden (sh.
Kasten S. 53), was im operativen Hotelbe-
trieb allerdings nicht leicht fallen dürfte.
Im Idealfall können die getarnten Chiff -
ren bei einer Recherche von verdächtigen
Unternehmen zu Rate gezogen werden,
wobei die Gruppierungen vorsichtiger ge-
worden sind. Sie buchen zumeist über
Scheinfirmen oder Drittanbieter, angeb-
lich fungieren mittlerweile sogar Busun-
ternehmen aus Dänemark als Auftragge-
ber. Diese buchen das Hotel, sammeln die
Neonazis in Deutschland am Wunschort
ein und chauffieren sie vor den Hotelein-
gang. Wenn sich die Bustüren öffnen, ist
es bereits zu spät – vorausgesetzt, der Ho-
telier hat sich vertraglich nicht entspre-
chend positioniert und abgesichert.
Vertragsinhalte für Mietverhältnisse
können – wenn sie von den Hauptpflich-
ten nicht abweichen – entsprechend an-
gepasst werden. Das bedeutet, es können
entsprechende Klauseln eingefügt wer-
den, die beispielsweise alle Veranstaltun-
gen untersagen, auf denen »rechtsextre-
mes, rassistisches, antisemitisches oder
antidemokratisches Gedankengut« ver-
breitet wird. Ferner besteht die Möglich-
keit, Angaben zur Person oder zum Ver-
anstaltungszweck zu verlangen. Verstöße
führen hierbei zur sofortigen Vertrags-
kündigung, sodass der Hotelier, wenn er
Strohmännern aufgesessen ist, die Extre-
misten dennoch zur Tür bitten kann.
»Wer ›A‹ sagt, der muss auch ›B‹sagen. Ich hätteauf diese Erfah-rung gerne ver-zichtet, würdeaber alles wiedergenau so tun.«Heinz Baumeister, GM
Esplanade Bad Saarow
Mit der Broschüre
»Rechtsextre-misten nicht auf den Leimgehen« hat der Dehoga einen Rat-geber zum Thema im Programm
Weiterhin ist es dem Hotelier möglich,
einem Gast Hausverbot aufgrund seiner
politischen Überzeugung zu erteilen oder
die Reservierung abzulehnen – jedoch nur,
wenn noch keine verbindliche Buchung
vorliegt. Ein Hotelier kann somit frei ent-
scheiden, wen er beherbergt und wen
nicht – ganz zum Verdruss des ehemaligen
NPD-Vorsitzenden Udo Voigt, der gegen
den Urteilsspruch in drei Instanzen Beru-
fung einlegte. Schließlich bestätigte der
Bundesgerichtshof, dass das Allgemeine
Gleichbehandlungsgesetz (AGG) die po-
litische Weltanschauung nicht mitein-
schließt (BGH, Urteil vom 9. März 2012).
Hoteldirektor Heinz Baumeister ist
glücklich über das »gute Ende«, wenn-
gleich er nie gedacht hätte, dass sich aus
einer simplen Stornierung ein jahrelanges
Gerichtsverfahren entwickeln würde. Für
den Direktor war dies eine Zeit, in der er
zahlreiche Briefe, Glückwünsche und so-
gar Preise für seine Zivilcourage erhalten
hat, aber eben auch eine Zeit, in der er
Drohzettel unter seinem Scheibenwischer
fand oder seine Reifen innerhalb von ein-
einhalb Monaten dreimal während der
Fahrt an Luft verloren: »Immer wenn ein
Gerichtstermin anstand oder die Bericht-
erstattung zunahm, vermehrten sich auch
die Drohungen. Anschließend plätscherte
es langsam aus. Deswegen hatte ich auch
erst Bedenken mit Top hotel zu sprechen,
denn wenn der Text veröffentlicht wird,
kann es wieder Schwierigkeiten geben.
»Aber wer ›A‹ sagt, der muss auch ›B‹ sa-
gen. Ich hätte auf diese Erfahrung gerne
verzichtet, würde aber alles wieder genau
so tun«, sagt der 51-Jährige.
HANNES FINKBEINER
Wenn die Furcht in der Situation zu
groß sein sollte, die Risiken zu hoch er-
scheinen, sollte bereits während, spätes-
tens sofort nach der Veranstaltung die
Weichen für eine öffentliche Kommunika-
tion gestellt werden. So wäre vielleicht im
Fall des Hotels Seegarten sinnvoll gewe-
sen, sofort – noch während der Veranstal-
tung – die Kommune und die Lokalpresse
über den Vorfall zu informieren. Anschlie-
ßend wäre es hilfreich gewesen, die ge-
samten Umsätze nach Lohmeyer’schem
Prinzip einem sinnvollen Projekt zu spen-
den – sei es Pro Asyl oder die Zentral-
wohlfahrtstelle der Juden in Deutschland
(ZWST). Unter Umständen hätte sich mit
diesen Aktionen der Vorfall für das Hotel
Seegarten in Grünheide sogar noch zum
Guten gewendet.
Extremisten im Hotel 05.02.13 11:08 Seite 54
STEUERN & RECHT MANAGEMENT
1-2/2013 | TOP HOTEL 55
Ursache des Wirrwarrs sind zum einen die
uneinheitlichen Regelungen innerhalb der eu-
ropäischen Union zur Bestimmung des Leis -
tungsortes im Zusammenhang mit Veranstal-
tungen, zum anderen die wenig praktikablen
Vorgaben der deutschen Finanzverwaltung. Zur
umsatzsteuerlichen Beurteilung von Leistungen
im Zusammenhang mit Veranstaltungen an einen
im übrigen EU-Gebiet ansässigen Unternehmer
bietet sich folgende Vorgehensweise an: Nach
der obligatorischen Kontrolle der Unternehmer -
eigenschaft des Leistungsempfängers anhand
der USt–Identifikationsnummer ist zu prüfen, ob
eine einheitliche Veranstaltungsleistung oder
Einzelleistungen erbracht werden.
Fall 1: Die »B to B Leistung«
Eine einheitliche Veranstaltungsleistung ist
nach Auffassung der Finanzverwaltung nur
dann gegeben, wenn der Veranstalter, das heißt
der Hotelier, gegenüber seinem Kunden neben
der Standflächen- oder Raumüberlassung noch
drei weitere Zusatzleistungen erbringt (die so-
genannte »1+3 Regelung«). Nach einer abschlie-
ßenden Aufzählung der Finanzverwaltung kom-
men dafür insgesamt 15 Zusatzleistungen in
Frage. Dazu gehören beispielsweise die techni-
sche Versorgung der Stände mit Strom, Gas und
Wasser, die Planung, Gestaltung sowie der Auf-
und Abbau der Stände, die Überlassung von
Veranstaltungen wie Kongresse oder Messen stellen für viele Hoteliers eine wichtige zusätzliche
Einnahmequelle dar. So erfreulich dieses Plus an Umsätzen ist, so unerfreulich sind die damit
verbundenen umsatzsteuerlichen Abrechnungsprobleme. Diese entstehen, wenn Veranstal-
tungsleistungen an ausländische Unternehmer erbracht werden
Umsatz auf Umwegen
Standbauteilen und Einrichtungsgegenständen,
die Erbringung von Reinigungsleistungen oder
die Überlassung von Garderoben.
Liegt eine einheitliche Veranstaltungsleistung
vor, wird diese als sogenannte »business to busi-
ness (B to B) Leistung« dort ausgeführt, wo der
Leistungsempfänger, also der ausländische Ver-
anstaltungsteilnehmer, sein Unternehmen be-
treibt. Ein Ausweis von ausländischer Umsatz-
steuer ist jedoch nicht erforderlich, da die
Steuerschuldnerschaft dieser Umsatzsteuer auf
den Leistungsempfänger übergeht.
Fall 2: Die separate Abrechnung
Liegt dagegen keine einheitliche Veranstal-
tungsleistung vor, weil zum Beispiel neben der
Stand- oder Raumvermietung lediglich zwei
weitere Zusatzleistungen erbracht werden, ge-
staltet sich die umsatzsteuerliche Beurteilung
ungleich komplizierter, da jede erbrachte Leis -
tung umsatzsteuerlich separat zu beurteilen ist.
Die einzelnen Leistungen sind entweder am Be-
legenheitsort des Hotels im Inland steuerpflich-
tig oder aber als »B to B Leistung« im Inland gar
nicht steuerbar. Werden beispielsweise neben
der Standflächenüberlassung Einrichtungsge-
genstände überlassen und Reinigungsleistungen
erbracht, ergibt sich folgende uneinheitliche
umsatzsteuerliche Beurteilung: Die Standflä-
chenüberlassung und die Reinigungsleistungen
Der Autor, Diplom-Kauf-
mann Ulrich Püschel, ist
Hotelexperte im Berliner
Büro von PKF Fasselt
Schlage.
Weitere Infos unter:
www.pkf-fasselt.de
sind als Leistungen im Zusam-
menhang mit einem Grundstück
im Inland steuerpflichtig, wäh-
rend die Überlassung der Ein-
richtungsgegenstände als »B to
B Leistung« im Inland nicht
steuerbar ist.
Diese Rechtsfolge dürfte vie-
len ausländischen Kunden (z.B.
aus Österreich oder Italien) nur
schwer vermittelbar sein. Nach
dortigem Umsatzsteuerrecht
unterliegt die Leistung bereits
vollständig der Besteuerung im
Land des Leistungsempfängers,
sodass diese in der Regel von
einer insgesamt in Deutschland
nicht steuerbaren Leistung aus-
gehen. Im Ergebnis könnte es
bei Veranstaltungsteilnehmern
aus diesen Ländern im zweiten
Beispiel sogar zu einer umsatz-
steuerlichen Doppelbesteue-
rung der Standflächenüberlas-
sung und der Reinigungsleis-
tung kommen.
Je nach Anzahlder Veranstal-tungsleistungen,die ein Hotelieran ausländischeUnternehmererbringt, mussanders versteu-ert werden TH
Recht_1-2.13 04.02.13 11:13 Seite 55
56 TOPHOTEL | 1-2/2013
Womöglich ist es Stefan Noll
zu verdanken, dass die Welt
nicht unterging am 21. De-
zember 2012, dem letzten
Tag des alten Maya-Kalenders. Denn ers-
tens ist Noll geboren im Zeichen des Dra-
chen, »dem glücksbringendsten aller Stern-
zeichen im chinesischen Horoskop«. Zwei-
tens war 2012 das Jahr des Drachen, ein
Glücksjahr also. Und überhaupt war die Ge-
burt seines ersten Kindes ausgezählt für
den 25. Dezember – die Apokalypse vier
Tage vorher also schlicht nicht diskutabel!
Sein Sohn in spe muss das irgendwie
ähnlich gesehen haben: Statt erst zu Weih-
nachten präsentierte sich Luca Maximilian
Noll der Welt bereits am 21. Dezember. »A
real bundle of joy«, so der frisch gebackene
Vater – ein wahrer Wonneproppen. Vor al-
lem aber: Drache wie er selbst, der im
Januar 1977 in Krefeld erstmals das Licht
der Erde erblickt hatte. Das verheißt Glück,
Zielstrebigkeit und Erfolg.
Genau die Mischung also, die dem noch
immer jungenhaft wirkenden General Ma-
nager im The Chedi Chiang Mai von jeher
den beruflichen Durchmarsch gesichert
hat. »Ich bin extrem fokussiert und sehr
committed, wenn ich eine Aufgabe einmal
angenommen habe«, beschreibt Noll sich
selbst. Und Glück? Nun, das gehöre einfach
dazu, wenn man wirklich etwas erreichen
wolle. So man denn weiß, was man errei-
chen will. Und das hat bei Stefen Noll einen
Moment gedauert. »Eigentlich wollte ich
ewig Pilot werden«, erzählt er. »Weil mich
Reisen immer fasziniert hat.« Die dafür
notwenige Ausbildung sei ihm dann aber
zu teuer gewesen. Und weil er nach dem
»Eigentlich wollte ich ewig Pilot werden,weil mich Reisenimmer fasziniert hat, die notwendigeAusbildung war miraber zu teuer.«Stefan Noll
Deutscher_Chef_1-2 05.02.13 11:51 Seite 56
1-2/2013 | TOPHOTEL 57
»Das Glück ist mit den Tüchtigen«, sagt der
Volksmund. Wenn das stimmt, ist Stefan Noll
eine sichere Bank: Welche Aufgabe auch immer
der heute 36-Jährige übernommen hat – ob im
Excelsior Ernst, im Mandarin Oriental Hyde Park
oder im Legian Bali –, er meisterte sie mit Bravour.
Mit 32 Jahren bescherte das dem gebürtigen
Krefelder seine erste GM-Stelle. Vor gut einem
Jahr übernahm er für GHM das Chedi Chiang
Mai im Norden Thailands. Mit großem Erfolg
– und der Hoffnung, »dass meine Tube
Glück noch nicht leer ist«von ANKE PEDERSEN
Abi kurzzeitig nicht so genau wusste, wo-
hin, habe er sich erst einmal bei der Luft-
waffe verpflichtet.
Wohl wissend, dass es seiner späteren
Karriere zu Gute kommen würde, schlug er
die Offizierslaufbahn beim Wachbatallion
Siegburg ein, der Ehrengarde der Bundes-
wehr. »Ich war einer von denen, die bei
Staatsempfängen mit dem Gewehr rum-
hantieren«, lacht der Mann mit dem Gar-
demaß von 1,90 Meter. Immerhin: »Das
Wachbatallion galt als Eliteverbund, in dem
uns der Zugführer mit den Worten begrüß-
te: Willkommen im letzten preußischen
Verband der Bundeswehr.«
Dass es dann aber statt Landesverteidi-
gung doch die Hotellerie werden sollte,
stand recht bald fest. »Nebenbei hatte ich
immer mit viel Spaß in Clubs und Bars ge-
jobbt«, plaudert Noll. Weil dies ein Leben
auf Reisen versprach, »bin ich dann einfach
meinen Neigungen gefolgt und habe mich
in allen deutschen Luxushotels beworben«.
Dabei wäre der Bewerbungsmarathon
gar nicht nötig gewesen. Den Sieg trug Noll
nämlich bereits nach seinem ersten Vor-
stellungsgespräch im Kölner Luxushotel
Excelsior Ernst davon: »Die suchten Leute,
die Leistung zeigen können«, erinnert er
sich. Und da einem beim Bund nun mal be-
sondere Disziplin abverlangt werde, insbe-
sondere bei einem Eliteverband, durfte der
junge Leutnant prompt im Team von Hote-
lierslegende Manfred Brennfleck antreten
(September 1999). »Wenn Brennfleck dei-
nen Namen kannte, dann war das ein gutes
Zeichen – egal, ob Anschiss oder Lob«,
grinst Stefan Noll. »Als er mich also einmal
ermahnte: ›Noll! Die Gloschen legt man
Stefan Noll -
Glücks-drache
DEUTSCHER GM IM AUSLAND MANAGEMENT
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MANAGEMENT DEUTSCHER GM IM AUSLAND
58 TOPHOTEL | 1-2/2013
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nicht übereinander!‹, da war ich stolz wie
Bolle.«
Dennoch habe für ihn am Ende seiner
Lehrzeit festgestanden, »dass man Hotelle-
rie nicht in Deutschland lernt«. Nach Lon-
don wollte er. In eines der altehrwürdigen
Nobelhotels. Von da aus konnte es schließ-
lich nur noch ein Klacks sein, das erste ei-
gene Haus zu übernehmen, so seine Hoff-
nung. Kurzerhand schnappte er sich den
Führer der »The Leading Hotels of the
World« und bewarb sich – wiederum –
quer durch die britische Hauptstadt.
»Eigentlich wollte ich gleich als Direkti-
onsassistent anfangen«, grinst Noll. »Denn
ich bin ein extrem ungeduldiger Mensch.
Und wenn ich ein Ziel habe, dann will ich
da so schnell wie möglich hin.« Diese Flau-
sen seien ihm in London aber ganz schnell
wieder ausgetrieben worden. Obgleich es
sicherlich Schlimmeres gibt, als – wieder-
um – gleich beim ersten Vorstellungsge-
spräch engagiert zu werden. Im Mandarin
Oriental Hyde Park London, wohlgemerkt!
Und als Assistant Back of House-Manager!
»Damals hieß es: Jeder, der mal Back-of-
House-Manager war, der wird auch Gene-
ral Manager. Weil das eine Position ist mit
viel Organisation und wenig Glamour und
man sich daher ständig selber motivieren
muss.«
Doch scheinbar hat der zielstrebige und
überaus fleißige junge Mann dem General
Manager, Liam Lampert, ziemlich impo-
niert. Denn nach nur einem Jahr übertrug
dieser ihm die volle Verantwortung für das
Back of Hause-Management – plus das F&B
Duty Management; und nur neun Monate
später auch das Management im Sterne-
Restaurant »Foliage«. »Das war nicht ir-
gendein Restaurant«, betont Noll. »Das war
eines der zehn besten in England! Da ging
Lady Thatcher ein und aus! Das war mein
Baby!«.
Doch nach knapp vier Jahren in London
packte den inzwischen 28-Jährigen wieder
die Unruhe. Eine Urlaubsreise nach Thai-
land – ein Afternoon Tea im Mandarin Ori-
ental Bangkok – hatten ihn so fasziniert,
dass er seinen bisherigen Durchmarsch un-
bedingt auch in Asien fortsetzen wollte.
Von seinen Bossen bekam er ein klares
»No!«. Sie wollten ihn erst weiter fördern.
Doch nicht mit Noll! Der beauftragte eine
Agentur und ging im November 2005 als
Club Manager in The Club at The Leela Goa,
ein »extrem exkusives 15-Suiten-Resort
managed by GHM«. Ohne den Club zu ken-
nen. Nach einem einzigen Telefonat.
»Ich hatte einfach noch zu lernen, dass
manche Dinge eben nur schrittweise ge-
hen«, sagt er rückblickend. Denn die Quit-
tung für seine Ungeduld, sie ließ nicht lan-
ge auf sich warten: »Meine Asienerfahrung
bestand ja aus Bangkok«, sagt Noll mit bit-
terer Selbstironie. Stattdessen aber saß er
nun im Süden Goas im Nichts und kam sich
sehr dumm vor. Natürlich, das schiebt er
hinterher, würde er diese Erfahrung nicht
missen wollen. »Aber eben auch nicht emp-
fehlen.« Nicht als erste Station in Asien. »In
Indien zu arbeiten, ist in Indien zu arbei-
ten«, konkretisiert er. »Alles muss man
selbst kontrollieren.«
Gerettet habe ihn letztlich, dass seine
Freundin – »Angela und ich kennen uns
seit dem Abi« – nach kurzer Zeit zu ihm
zog. »Sie ist wirklich das größte Glück in
meinem Leben«, staunt Stefan Noll bis heu-
te. So glücklich war er über ihren Liebes-
beweis, dass er ihr kurz darauf einen Hei-
ratsantrag machte. Dennoch: Als GHM
seinen GM Andreas Herbst nach Indone-
sien versetzte, ins The Legian Bali, zögerte
Stefan Noll nicht eine Sekunde, als dieser
ihn nachholen wollte: Natürlich werde er
kommen, ja, auch als Rooms Division
Manager. »Ich dachte nur: Schlimmer
geht’s nimmer!«.
Was Noll nicht wusste: Dass auf ihn,
seine Frischangetraute und die adoptierte
Hündin Nova das Paradies auf Erden war-
tete. »Das waren viereinhalb Jahre Honey-
moon«, schwärmt er. »Bali ist einfach spe-
ziell, das ist gar nicht in Worte zu fassen.
Man erlebt dort Menschen, die ihren Job in
einer Ganzheit und mit Liebe machen – un-
fassbar.« Nur wenige Hotels seien ihm so
ans Herz gewachsen wie das Legian. »Das
Team war unvergleichlich, eine echte
Einheit.«
Knapp zweieinhalb Jahre genoss Noll
diese Zeit, zuletzt als Executive Assistant
Manager, bis GHM ihm endlich ein eigenes
Haus anbot: The Chedi Club Tanah Gajah
mit 20 Einheiten in Ubud. Nun wusste er
allerdings nicht, worüber er sich mehr
freuen sollte: über die erste General-Ma-
nager-Position mit 32 Jahren, oder dieses
»Traumhotel«. Klar aber war: »Ich war ab-
solut stolz und bereit für die volle Verant-
wortung.« Und das bewies er seiner Grup-
pe auch: »Als ich den Club übernahm, lag
er von allen Hotels in Ubud auf Platz 20 bei
Das Chedi liegt auf dem Gelände des ehemaligen britischen Konsulats
The Chedi Chiang Mai
123 Charoen Prathet Road
T. Changklan, A. Muang
Chiang Mai 50100, Thailand
Telefon +66 (0)53 253 333
www.GHMhotels.com
Kateg. � � � � � Luxushotel
General Manager Stefan Noll
52 Zimmer & 32 Suiten
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Trocknen jetzt fast zum NulltarifIntelligente Energienutzung von vorhandenem Heißwasser
Trockner genutzt
Trip Advisor. Als ich ging, war er die Num-
mer 1 in Indonesien.«
Dass er überhaupt gehen musste, weil
GHM ihm ein viermal so großes Resort eine
Flugstunde nördlich von Bangkok antrug –
leicht fiel Noll das nicht. »Aber ich wusste:
Wenn du das nicht machst, dann bist du
dumm. Und dumm wollte ich nicht sein.«
Also übernahm er im Oktober 2011 die
Leitung des The Chedi Chiang Mai.
Bereut hat er es nicht: »Viele kennen für
Thailand nur die Alternative Bangkok oder
Strand, kaum einer kommt mal in den Nor-
den. Dabei ist das eine echte Alternative.
Die thailändische Kultur ist hier nicht so
kommerzialisiert, die Menschen ein biss-
chen mehr ›Thai‹: authentisch also, nett
und charmant«, lobt Noll seine neue Hei-
mat. Und dies tut er so überzeugend, dass
man kaum dem Reflex zu widerstehen ver-
mag, diese »extrem vielfältige Destination«
so schnell wie möglich kennenzulernen.
Zum einen habe Chiang Mai »alles, außer
Strand«. Das beginne bei dessen insgesamt
zehn Golfplätzen, von denen fünf extrem
»traumhaft in den Bergen« lägen. Das gehe
über Angebote wie Reiten, Bamboorafting
oder den Besuch eines der Elefanten-
camps, in denen man eintägige Mahood-
Trainings absolvieren kann, bis hin zum
»Flight of the Gibbon«, einer Drahtseiltour
durch den thailändischen Dschungel. Zu-
dem sei Chiang Mai nicht nur eine quirlige
Industrie- und Unistadt, sondern auch DAS
Paradies für japanische Rentner: »Die ja-
panische Küche ist nämlich absolut top.«
Wem das noch nicht reicht, der müsse
wissen, dass das The Chedi auf dem Gelän-
de des früheren britischen Konsulats liegt:
Als einziges Luxushotel in Chiang Mai kann
es daher mit einer Lage direkt am Fluss
punkten, und mit einem eigens gefertigten
Humidor für 19 Marken in 18 Größen
sowie 19 verschiedenen Single Malts. Noll:
»Wir haben die beste Selektion in Nord-
thailand.«
Seine Gäste, überwiegend Individualrei-
sende aus dem Leisure-Bereich, wissen
diesen Mix offensichtlich zu schätzen: Sie
kommen aus aller Welt, aus den USA
(12%), Thailand (10%) – »Da bin ich sehr
stolz drauf!« –, England (10%) sowie
Deutschland, der Schweiz, Australien, Ja-
pan und Indien. Ein Zeichen dafür ist auch
das Ratenniveau im The Chedi: Zwar ist die
Auslastung 2012 von 75 Prozent (2011)
auf 70 Prozent gesunken. »Nach all den Un-
ruhen war 2011 für uns ein echtes Re-
kordjahr«, erläutert Noll die Entwicklung.
Dafür konnte das Haus drei Jahre in Folge
seine Raten jeweils im zweistelligen Pro-
zentbereich erhöhen. Von 153 US-Dollar in
2011 auf 183 Dollar in 2012. »Im nächsten
Jahr will ich auf 200 Dollar kommen«, sagt
Noll. Und schiebt rasch hinterher »Das ist
gut für Chiang Mai, preislich liegen wir hier
nämlich im Niemandsland.«
»Wenn Brennfleck deinen Namen kannte,dann war das ein gutesZeichen - egal, ob Anschiss oder Lob.«Stefan Noll
TH
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MANAGEMENT KARRIERE
60 TOPHOTEL | 1-2/201360 TOPHOTEL | 1-2/2013
80 bis 90 Prozent der gastgewerblichen Betriebe sind in der
deutschen Hotellerie in Familienhand. Experten schätzen aber,
dass zwei von drei dieser Hotels irgendwann wegen schlecht ge-
planter Nachfolgeregelung und Familienstreitigkeiten den Betrieb
einstellen müssen. Noch erschreckender ist, dass nur ein Bruchteil
der Familienbetriebe die zweite, unter zehn Prozent die dritte und
vierte Generation erreicht. Der kritische Moment tritt stets in der
Altersnachfolge auf.
Obwohl sich viele Hoteliers dieser Situation bewusst sind, zö-
gern die meisten Familienbetriebe, in Personalberater zu inves-
tieren, die auf dem Gebiet der Nachfolgeregelung Erfahrung ha-
ben. Oft kennen die Senioren nicht alle Vorteile dieser ganz-
heitlichen Dienstleistung und sind fast ausschließlich auf die Kos-
ten konzentriert. Wenn überhaupt liegt das Augenmerk mehr auf
der finanziellen, steuerlichen und rechtlichen Gestaltung als auf
der persönlichen Eignung des Nachfolgers oder auf den Optionen
für die Nachfolgeregelung.
Ein Fall aus der Praxis
Schon als Junge erlebte Peter Mertens (Name von der Redak-
tion geändert) im Hotel der Eltern, wie es sich anfühlt, Getränke
auszuschenken oder in der Küche mit anzupacken, wenn Not am
Mann war. Die Erfahrung »Immer arbeiten, wenn andere feiern«
wurde ihm sozusagen in die Wiege gelegt. Seine Eltern zweifelten
nie daran, dass er eines Tages den Betrieb übernimmt. Und so war
es nur konsequent, dass er in einem Kollegenbetrieb seine Lehre
absolvierte und einige Zeit später an der Hotelfachschule seinen
Abschluss als Hotelbetriebswirt machte. Anschließend folgte ein
Auslandspraktikum in Großbritannien. Auch wenn für Peter Mer-
tens beruflich alles nach Plan verlief, spürte er mehr und mehr,
dass ihn der Beruf des Hoteliers nicht wirklich zum »Brennen«
brachte. Er träumte vielmehr von einer Karriere als Interior De-
signer, interessierte sich für kreatives Arbeiten, Zeichnen, Design,
Inneneinrichtung, Mode, Arbeiten mit
Holz, Stoffen und wollte Räume als Erleb-
niswelten gestalten. Seinen Eltern war sein
gestalterisches Talent nie aufgefallen; da-
für blieb im Hotelalltag keine Zeit. Als sein
Vater im Alter von 64 Jahren plötzlich
schwer erkrankte, war klar, dass Peter
Mertens den elterlichen Betrieb weiter-
führte. Er wollte seine Eltern nicht enttäu-
Tausende von Familienbetrieben müssen jedes Jahr aufgeben, weil die Patriarchen die
Nachfolgeregelung entweder zu spät, zu halbherzig, zu emotional oder gar nicht planen.
Nicht selten gerät dadurch das Lebenswerk unter die Räder, Familien werden entzweit.
Dabei gibt es professionelle Hilfe beim Generationswechsel
Freundliche Übernahme
schen, fühlte sich verpflichtet. So war er von heute auf morgen der
»Herr im Haus« – ob er wollte oder nicht. Wie halbherzig er die
Rolle als Hotelier und Vertreter seines Vaters ausfüllte, wurde al-
lerdings schon nach wenigen Monaten deutlich, als »der Alte« wie-
der genesen war. Der Betrieb stand inzwischen am Rande des
Ruins. Viele Stammgäste waren abgewandert, weil sie die persön-
liche Betreuung vermissten, auch kam das Personal nicht mit dem
Führungsstil des Juniors zurecht. Zudem waren die Kosten viel zu
hoch; die Banken hatten das Vertrauen verloren. Den Eltern – ent-
täuscht, verbittert und ratlos zugleich – kamen erst jetzt be-
trächtliche Zweifel, ob ihr Sohn der geeignete Altersnachfolger
für den Traditionsbetrieb sein würde. Peter Mertens warf derweil
frustriert das Handtuch und der Betrieb musste unter dem Druck
der Banken weit unter Wert ver äußert werden. Mit einer sorgfäl-
tigen Vorbereitung hätte genau dieses Szenario vermieden wer-
den können.
Nachfolge rechtzeitig organisieren
Das Schicksal der Familie Mertens ist unserer Erfahrung nach
kein Einzelfall. Der Dehoga schätzt, dass bis zum Jahr 2015 etwa
75.000 familiengeführte Hotel- und Gastronomiebetriebe einen
Nachfolger suchen werden. Sollte die Nachfolgeregelung scheitern,
stehen jährlich 200.000 bis 300.000 Arbeitsplätze auf dem Spiel.
Das Hauptproblem vieler Familienunternehmen besteht darin,
dass sie die Nachfolge nicht oder viel zu spät planen. Und viel zu
selten wird externer Expertenrat eingeholt. »Das regeln wir schon
alleine«, »Das hat Zeit, das können wir irgendwann immer noch
regeln« oder »Das kostet ja Geld!« sind häufig die Ausreden.
Auch für die Beziehungen innerhalb der Eigentümerfamilie hat
die Nachfolgeregelung weitreichende Folgen. Viele Familien schie-
ben die Entscheidung vor sich her, weil sie nicht den Mut haben,
das Thema proaktiv und frei von Emotionen anzugehen. Wenn die
Seniorgeneration nicht die Voraussetzungen für einen erfolgrei-
chen Übergang schafft, ist das Risiko des
Scheiterns groß. Experten schätzen daher,
dass in Deutschland fast jede zweite Nach-
folgeregelung in Familienunternehmen
scheitert. Wenn der Generationswechsel ge-
lingen soll, ist daher eine rechtzeitige und
systematische Vorbereitung unabdingbar.
Die Praxis hat gezeigt, dass Familienun-
ternehmer spätestens mit 50 Jahren die
Albrecht von Bonin ist Ge-
schäftsführer der VON BONIN
PERSONALBERATUNG GmbH
mit Sitz in Gelnhausen. Er be-
antwortet Leserfragen direkt
unter 06051-48280 oder per E-Mail an: info
@von-bonin.de. Info: www.von-bonin.de
JobManagement1_2_13 04.02.13 14:31 Seite 60
1-2/2013 | TOPHOTEL 61
Nachfolgeplanung in Angriff nehmen sollten. Dann können alle Op-
tionen in Ruhe geprüft und alle kritischen Hürden reibungslos ge-
nommen werden. Ein Unternehmer, der sich bereits in diesem Al-
ter seiner eigenen Endlichkeit bewusst wird, geht entspannter an
das Thema »Übergabe und Loslassen« heran.
Speziell für Unternehmerfamilien hat die Von Bonin Personal-
beratung ein Programm entwickelt, das Fehler in der Nachfolge-
regelung vermeiden hilft. Wir verstehen uns als Coach für den Aus-
stieg des Seniors und Steigbügelhalter des Juniors bzw. des
externen Nachfolgers. Aus der langjährigen Beratungspraxis in
Hotellerie, Gastronomie und Touristik kennen wir die betriebs-
wirtschaftlichen, steuerlichen, rechtlichen und finanziellen Fall-
stricke beim Generationswechsel. Mehr noch: Die Klienten sind
größtenteils mittelständische – oft inhabergeführte – Betriebe.
Hier werden emotionale bzw. psychologische Aspekte beim »Stab-
wechsel« nicht selten unterschätzt und Steuerberater, Banken und
Rechtsanwälte damit in der Regel überfordert. Ohne professio-
nelles Coaching ist das Scheitern der Übergabeverhandlungen al-
lerdings vorprogrammiert.
Professionelle Hilfe annehmen
Beratung und Service sind modular aufgebaut und orientieren
sich an den individuellen Bedürfnissen der Auftraggeber. Die Ana-
lysephase beleuchtet die aktuelle betriebswirtschaftliche Situa-
tion des Unternehmens, das familiäre Umfeld der Unternehmer,
Marktchancen, Produkte, Dienstleistungen und Zukunftsperspek-
tiven. Eine umfangreiche Potenzialermittlung gibt Aufschluss über
Talente, Persönlichkeit, Qualifikationsstand und die grundsätz-
liche Bereitschaft zur Übernahme des Familiennachwuchses – so-
fern vorhanden – sowie über dessen Entwicklungsbedarf. Bei der
familieninternen Nachfolge entsteht im zweiten Schritt die Stra-
tegie mit Maßnahmenplan zur Qualifizierung des Nachwuchses
sowie ein Karriere- und Ablaufplan für die »Thronfolge«. Dabei
wird sogar an das Risikomanagement gedacht, falls unvorherseh-
bare Situationen die Nachfolgeplanung gefährden.
Wenn zu lange mit der Nachfolgeregelung gewartet wird, müs-
sen viele Betriebe oft in letzter Minute unter Wert verkauft oder
gar geschlossen werden. Je näher der Zeitpunkt der Unterneh-
mernachfolge rückt, umso geringer ist das Vertrauen in eigene
Mitarbeiter, Verwandte oder gar Fremde als Nachfolger. In diver-
sen Nachfolgeprojekten stellten wir fest, dass die Entscheidungs-
unsicherheit des Chefs immer dann größer wird, wenn keine prak-
tikable Lösung in Sicht ist. Zudem steigt der Druck, weil die
Banken nervös werden. Um dies zu verhindern, erarbeiten wir zu-
sammen mit der Unternehmerfamilie ein Konzept für die Suche
nach einem externen »Übernehmer«. Dies reicht von der Erstel-
lung eines Betriebsgutachtens, einer vertraulichen Käufer- bzw.
Pächtersuche jenseits der bekannten »Unternehmerbörsen« bis
hin zu klassischen Methoden, um das sogenannte »versteckte
Unternehmerpotenzial« in Führungskräften zu finden, die den
Schritt in die Selbstständigkeit planen. Um der schnellen Ent-
scheidung den Endgültigkeitscharakter zu nehmen, bietet sich
auch der Einsatz eines Interim-Managers als intelligente Zwi-
schenlösung an. Dieser sucht mit seiner hohen Kompetenz nicht
die lebenslange Anstellung, sondern als Selbstständiger den Leis-
tungskontrakt auf Zeit. Zudem ist er in der Lage, sich schnell an
gegebene Verhältnisse anzupassen und entfaltet innerhalb kür-
zester Zeit seine Höchstleistung.
Interne und externe Akzeptanz
Wie die Unternehmernachfolge positiv gestaltet werden kann,
zeigt das Beispiel eines Privathoteliers aus unserer Beratungs-
praxis. Im konkreten Fall wurden die aktuelle betriebswirtschaft-
liche Situation, die Marktposition und Zukunftsperspektiven des
Hotels sowie das familiäre Umfeld beleuchtet. Eine Potenzialana-
lyse gab Aufschluss über Talente, Persönlichkeit, Qualifikations-
stand, Lernbedarf und grundsätzliche Übernahmenbereitschaft
des Familiennachwuchses. Gemeinsam mit dem Junior entwickel-
ten unsere Berater einen Maßnahmenplan zu seiner Weiterquali-
fizierung. Zwei Jahre später konnte der »Thronfolger« in die Ge-
schäftsleitung einsteigen und ein Jahr neben seinem Vater den
Betrieb führen. So gelang es dem Sohn mit unserer Begleitung,
schnell intern und extern Akzeptanz zu gewinnen. Der Senior
konnte sich seinerseits zum vereinbarten Zeitpunkt beruhigt aus
dem Unternehmen zurückziehen. Heute führt sein Sohn das Hotel
mit Erfolg als alleiniger Geschäftsführer.
Tipps für die erfolgreiche Nachfolge
• Übergabe und konkrete Maßnahmen rechtzeitig planen
• Finanzielle, rechtliche und steuerliche Aspekte regeln
• Klare Trennung von Privat- und Unternehmenssphäre
• Schaffung einer Family Governance (Spielregeln)
• Unternehmensziele festlegen
• Objektiv prüfen, wer mit welcher Qualifikation die
Nachfolge antritt (familienintern oder extern)
• Rollen von Familienmitgliedern im Unternehmen definieren
• Objektive Berater hinzuziehen TH
Nachfolge gesichert – ein beruhigendes Gefühl für den Senior
JobManagement1_2_13 04.02.13 14:31 Seite 61
MANAGEMENT INSOLVENZEN
62 TOPHOTEL | 1-2/2013
INSOLVENZEN
Martin Rahmann ist Inhaber der agere.Unternehmensberatung für Hotellerie, Gas-
tronomie und Tourismus
und Präsident des FCSI
Deutschland-Österreich
e.V. Er begleitet Branchen-
unternehmen im Interims-
Management, berät Inves-
toren und Banken im Umgang mit Spezial-
immobilien. www.agere-beratung.de
FOLGE 5
Sie sind längst vorbei – die Zeiten, als
Banken Investitionen in Hotelprojekte für
gute Investments hielten. Die Euro-Wirt-
schafts-Krise und die ständige Fortschrei-
bung der BASEL-Vorschriften haben in den
vergangenen Jahren mittelständischen und
insbesondere Familienunternehmen in der
Hotellerie und Gastronomie das Leben
schwer gemacht. Die Ratings der Banken
sind für so manchen zu einer unüberwind-
baren Hürde für Investitionen und Zu-
kunftspläne geworden. Das umso mehr, da
sich Sparkassen und Genossenschaftsban-
ken immer weniger in der Lage sehen, ehr-
geizigen Projekten den nötigen Atem zu ge-
ben. Der Blick zurück auf die vergangenen
zwei Jahrzehnte zeigt, dass die Zurückhal-
tung der Banken und die begründete Prü-
fung von Investments in Projekte unserer
Branche nicht immer gleich zum Nachteil
von Hoteliers und Gastronomen gereichen
müssen. Im Fall von Ulrich T. ** hätte eine
genaue Sicht auf die Dinge den Hotelier vor
der gemachten Erfahrung bewahrt.
Ulrich T. gehört zu den prominenten Ho-
teliers, die im zurückliegenden Jahr das
Handtuch warfen. Gemeinsam mit seiner
Familie führte er über eineinhalb Jahr-
zehnte ein kleines, aber feines Luxushotel
am Rande einer ostdeutschen Metropole.
Die Geschichte des Familienbetriebes ge-
hörte zu den Erfolgsstories, welche die
1990er-Jahre der neuen gesamtdeutschen
Hotelgeschichte beschert haben. In diesen
Jahren waren hochklassige Häuser mit ei-
ner niveauvollen Gastronomie im Osten
Jährlich melden 1,5 Prozent der etwa 248.000 Hotel- und Gastronomiebetriebe in Deutsch-
land eine Insolvenz an. Die Gründe dafür sind unterschiedlich. In loser Folge schildert Martin
Rahmann für Tophotel Fälle aus der Praxis, die zu einer Insolvenz geführt haben. Dafür wer-
den Handlungsmuster aus realen Betreuungsprojekten zu einem exemplarischen Szenarium
konstruiert*. Folge 5 zeigt, welche Auswirkungen unzureichend durchdachte Finanzierungen
und Investments für die Zukunftsfähigkeit von Hotels- und Gastrobetrieben haben können
Die Zeche zahlt am Ende nur der Wirt
der Republik noch rar. Und die Banken-
landschaft frohlockte, Projekte, wie das von
Ulrich T. und seiner Familie erdachte, reali-
sieren zu dürfen. Der Hotelmarkt im deut-
schen Osten war noch jungfräulich und der
Finanzmarkt hatte volle Taschen. Geber-
freudig engagierte sich daher auch eine der
namhaften Refinanzierungsbanken beim
Aufbau des kleinen Luxushotels, gewährte
ein großzügiges Darlehen im einstelligen
Millionenbereich – und das, obwohl sie sich
bei der Kreditvergabe bislang in der Regel
* Rückschlüsse auf konkrete Hotelprojekte sindnicht beabsichtigt und entbehren jeder Grundlage.** Der Name, der konkrete Handlungsraum sowieangegebene betriebswirtschaftliche Kennzahlenwurden geändert.
ab einem zweistelligen Millionenbereich in
Projekte einbrachte. In reizvoller Natur ge-
legen, nur wenige Fahrminuten von der
Landes- und Kulturhauptstadt entfernt,
war die historische Villa geradezu prädes-
tiniert, in die obere Klasse der deutschen
Hotel-Immobilien aufzusteigen. Familie T.
brachte ihr gesamtes Privatvermögen ein,
nahm den angebotenen ansehnlichen Mil-
lionenkredit auf – und mit diesem in Kauf,
über ein, zwei Generationen hinweg dieses
Darlehen abtragen zu müssen.
Genau ausgerechnet hat damals wohl
weder die Bank noch die Familie, wie lange
die Neu-Hoteliers und -Gastronomen an
diesem Kredit zu knabbern hätten. Ulrich
T. und seiner Familie kann man die Aufbau-
Euphorie und ihren Tatendrang zugute hal-
ten. Doch der Bank? Zumindest ihr hätte
klar sein müssen: Die erforderlichen, der
angestrebten Klassifizierung als Hotel und
Restaurant im Fünf-Sterne-Segment ange-
messenen Betriebskosten würden in Ver-
bindung mit dem ausgereichten Darlehen
den mittelständischen Familienbetrieb als-
bald überfordern, den Kapitaldienst auf
lange Sicht leisten zu können.
Das Hotel wurde eröffnet. Regionale Po-
litik und Prominenz gaben sich die Klinke
in die Hand, das Tagungsgeschäft wurde
gut gebucht, Küche und Restaurant mach-
Insolvenzen_1-2.13 05.02.13 09:59 Seite 62
1-2/2013 | TOPHOTEL 63
ten sich mit einem berühmten Gourmet-
Sternchen einen Namen. Zugleich setzte
aber in der ostdeutschen Metropole der
Wettlauf auf dem Hotel- und Gastromarkt
ein. Die internationale Konzernhotellerie
machte den einheimischen Mittelständlern
insbesondere im hochklassigen Segment
die Gäste streitig, trieb Ansprüche an Aus-
stattung und Leistungen nach oben – und
forderte so letztlich auch Ulrich T. heraus.
Sich das Rennen um den Gast selbst eintei-
len, das konnten er und seine Familie dabei
nicht wirklich. Den ehrgeizigen ostdeut-
schen Mittelständlern, die ihren Gästen je-
derzeit ein anspruchsvolles und qualitäts-
bewusstes Produkt garantieren wollten,
saß hingegen alsbald die Bank im Nacken.
Als Ende der 1990er-Jahre die erste gro-
ße Insolvenzwelle über die neuen Länder
rollte, hielt sich das kleine Hotel-Restau-
rant noch wacker auf den Beinen. Dennoch
schwächelte das Geschäft und die Last des
Kapitaldienstes drückte. Zu Hilfe gerufene
Wirtschaftsberater erwirkten bei der Bank,
dass ein kleiner Teil der Kreditlast ausge-
bucht wurde. Dieser Verzicht reichte nur
kurz zum Aufatmen, denn die grundlegend
veränderte Finanz- und Wirtschaftslage ab
2007 erwischte die Banken eiskalt. Diese
hatten auf einmal selbst Probleme mit ihren
Büchern, steckten in diesen doch zahlrei-
che kranke Kredite. Sie waren bei Ab-
schluss nicht zu Ende gedacht, basierten
nicht wirklich auf Brancheneinschätzun-
gen, waren überhöht und illusorisch in
ihrer Ausstattung. Die Banken gingen an
das Groß-Reine-Machen. Kredite für Hotel-
projekte wurden in ansehnlicher Größen-
ordnung verkauft. Kleinen Betrieben wur-
de anheim gestellt, selbst zu sehen, wo man
bleibt. Die einst großzügig finanzierenden
Banken wollten und konnten sich die Kre-
dite nicht mehr leisten.
So stellte auch die Refinanzierungsbank
Ulrich T. in Aussicht, gut 50 Prozent der
einst ausgereichten Kreditsumme auszu-
buchen, wenn er für die andere Hälfte eine
regionale Bank finden würde. Das waren
von einst vier Millionen immerhin noch gut
zwei Millionen Euro, die Ulrich T. über ei-
ne neue Hausbank hätte finanzieren müs-
sen. Doch regional fand sich kein Kreditin-
stitut, das sich dies antun wollte oder
konnte. So sah sich die Refinanzierungs-
bank letztlich selbst gezwungen, ein Port-
folio aus acht ostdeutschen Nachwende-
Hotelprojekten zusammenzustellen. Es
sollte an eine Investmentgesellschaft ver-
kauft werden. Dass das Gesamtpaket einen
Interessenten fand, ließ Ulrich T. aufatmen.
In dem Hotelpaket war er mit seinem Haus
das kleinste Hotelprojekt, aber zumindest
ein feines mit gehobenem Niveau. Doch das
Augenmerk des potenziellen Käufers rich-
tete sich wohl eher auf ein Sahnestückchen
im Portfolio, das nicht mit Hotel- und Res-
taurant-Qualität, dafür mit einem hohen
Immobilienwert und einem Forderungs-
verzicht von über 50 Prozent golden glänz-
te. Gern hätte der potenzielle Käufer dieses
Haus aus der Masse herausgelöst. Vor dem
Kauf des Gesamtpaketes mitsamt aller For-
derungen der Bank und mit allen Hotels,
die zudem nur einen regional begrenzten
Bekanntheitsgrad aufwiesen, schreckte er
zurück. Was jetzt folgte, nennt man land-
Wesentliche Faktoren, die in dem Praxisbeispiel zur Insolvenz
führten bzw. diese beeinflussten:
• eine bereits bei der Vergabe unrealistische Finanzierungsgrundlage für die Pro-
jektumsetzung
• unerwartete, bei Finanzierungsabschluss nicht in die Betrachtungen einbezogene
Worst-Case-Entwicklungen am Finanzmarkt und ihre Auswirkungen auf die
Beziehung zwischen Bank und Kunde
• eine bei Vertragsabschluss überschätzte Finanzmarktsituation durch die Bank
selbst, die dazu noch ihr angestammtes Finanzierungs-Terrain verließ
• unzureichende Eigenkapitaldecke des Hoteleigentümers und unterbelichtete
Rentabilitätsrechnung bei Investitionsbeginn, um die eigenen Ansprüche an die
Qualität des Hauses, die zu erwartenden Kosten im Luxus-Segment und den
erforderlichen Kapitaldienst über den Abschlusszeitraum des Kredits hinweg
in Einklang zu bringen
• Unerfahrenheit des Hoteleigentümers zu Vertragsbeginn sowohl in der Branche
als auch in der unternehmerischen Einschätzung des Verlaufs des Kapitaldienstes
über die Jahre hinweg, insbesondere unter veränderten Marktbedingungen
• der hohe Spekulationsgrad bei Investments vor, während und in der Wirtschafts-
und Finanzkrise
läufig einen Ausverkauf. Die Bank schien
ihre Investments nur noch los werden zu
wollen. War sie bislang zu weiteren Zuge-
ständnissen gegenüber Ulrich T. und den
von ihm beauftragten Vermittlern nicht ge-
willt, warf sie nun die Hotels förmlich auf
den Markt. In diesem fast schon Not-Ver-
kauf fand sich auch für das kleine Luxus-
hotel von Ulrich T. ein Käufer. Eine inter-
nationale Hotelkooperation bot letztlich
ein Viertel des ursprünglichen Forde-
rungswertes der Bank. Ein Schnäppchen
für die Hotelgruppe, in der sich Ulrich T.’s
Hotel-Traum auflöste und fortan in seiner
Kleinheit zumindest ein Alleinstellungs-
merkmal unter den großen Brüder- und
Schwesternhotels hat. Mit der Rendite, die
das Haus erzielt, kann der Kaufpreis alle-
mal erwirtschaftet werden.
Dies wäre sicherlich ebenso Ulrich T.
und seiner Familie gelungen. Diese stand
jedoch nach zwei Jahrzehnten engagierter
Arbeit für ihre Existenz erneut davor, sich
etwas Neues aufbauen zu müssen. Geblie-
ben ist ihnen die Reputation, die sie in der
Region wie in der Branche nach wie vor als
Unternehmer haben, und das Wissen, stra-
tegisch und wirtschaftlich über Jahre hin-
weg keine groben Fehler gemacht zu ha-
ben. Einzig ein zu großzügig gewährtes
Darlehen steht ganz oben auf der Zeche,
die letztlich nur einer zahlte – der Wirt. TH
Was jetzt folgte, nennt man landläufigeinen Ausverkauf. Die Bank schien ihre Investments nur nochloswerden zu wollen.
Insolvenzen_1-2.13 05.02.13 09:59 Seite 63
64 TOPHOTEL | 1-2/2013
Neue Kulturen kennenlernen, in inter-
nationalen Teams arbeiten und früh eige-
ne Verantwortung übernehmen – zahlrei-
che Karrieren hatten ihren Anfang bei
Kempinski und für viele steht dieser Weg
noch offen. Mit dem »Kempinski Career
Day« ist oft der erste Schritt getan. Am 2.
März ist es in München wieder soweit: Al-
le Hoteldirektoren sowie die Vorstände
und das Senior Management von Kempin-
ski stehen Bewerbern für Interviews zur
Verfügung. Mitarbeiter, die bereits beruf-
liche Erfahrungen gesammelt haben und
jetzt die nächsten Stufen der Karriereleiter
erklimmen möchten oder einen Wechsel
suchen, sind ebenso willkommen wie Stu-
denten, Berufseinsteiger oder auch inter-
essierte Quereinsteiger, um vor Ort ihre
individuellen beruflichen Möglichkeiten
auszuloten. Wenn sie überzeugen, können
sie unter Umständen sofort mit einem kon-
kreten Angebot nach Hause gehen.
Aufgrund der geplanten internationalen
Expansion benötigt Kempinski nach eige-
nen Angaben in den nächsten drei Jahren
mindestens 12.000 neue Mitarbeiter welt-
weit, darunter 1000 Manager und 35 Ho-
teldirektoren. Aktuell sind über 700 Jobs
weltweit zu vergeben: 300 in Europa (da-
von mehr als die Hälfte in Deutschland),
100 im Mittleren Osten und in Afrika sowie
300 in China. Die offenen Stellen reichen
Beim »Kempinski Career Day 2013« können interessierte
Bewerber wieder mit spannenden Jobs im In- und Ausland
sowie mit schnellen Aufstiegschancen rechnen. Rund 1000
Teilnehmer werden in München erwartet
Das Konzept hat sich bewährt
von Einstiegspositionen wie Ausbildung
oder Management-Trainee über das mitt-
lere bis ins gehobene Management in den
verschiedensten Bereichen. Allein im Be-
reich F&B sind mehr als 200 Stellen aus-
geschrieben, davon 90 im mittleren und
Kempinski Career Day 2013Wann: Samstag, 2. März 2013
Interne Kandidaten: 10 bis 14 Uhr
Externe Kandidaten: 14 bis 18 Uhr
Wo: Kempinski Hotel Airport
München
Terminalstraße / Mitte 20
85356 München
che erklärt und wird auch selbst in diesem
Jahr wieder in München dabei sein und die
motivierten Bewerber interviewen. Sein
Credo: »Das einzige, das unweigerlich vor-
handen sein muss, ist die Leidenschaft und
Begeisterung für die Hotellerie – alles an-
dere ist zu erlernen.«
Insgesamt haben inzwischen rund 2500
interne und externe Teilnehmer an den
»Kempinski Career Days« in München, Chi-
na und im Mittleren Osten teilgenommen.
Und die Erfolgsquote ist groß: Im vergan-
genen Jahr haben über 50 Prozent der ex-
ternen Bewerber bei der Veranstaltung in
München ein Angebot erhalten und ihre in-
ternationale Karriere bei Europas ältester
Hotelgruppe gestartet. Auch die internen
Bewerber waren erfolgreich: Immerhin 90
Prozent haben ein Angebot für den nächsten
Karriereschritt erhalten.
Um die Chancen auf einen Erfolg zu stei-
gern, sollten Bewerber gut vorbereitet zum
»Career Day« in München kommen. Mit ei-
nem aktuellen CV in der Tasche und Infor-
mationen über Kempinski im Kopf ist die
Hälfte des Weges bereits zurückgelegt. Vor-
bereiten können Interessierte sich unter
www.kempinski.com. Und natürlich sollten
auch die eigenen Wünsche und Ziele klar
formuliert werden. Am Nachmittag stehen
zwischen 14 und 18 Uhr zusätzlich inter-
essante Präsentationen von Abteilungslei-
tern aus der Kempinski-Zentrale in Genf
auf dem Programm. Hier gibt es dann span-
nende Einblicke in deren Karrieren und
Tipps für den eigenen beruflichen Werde-
gang.
Bewerbungen für den Kempinski Career
Day 2013: www.kempinski-jobs.com
gehobenen Management. Es werden aber
auch Event Manager, Director of Sales &
Marketing, Spa & Wellness Manager, Hou-
sekeeping Supervisor, Butler und viele an-
dere gesucht – die Einstiegs- und Auf-
stiegschancen sind vielfältig.
»Das Konzept der ›Career Days‹ hat sich
eindeutig bewährt – für uns als Unterneh-
men aber auch für die Bewerber, die hier
wirklich faire Chancen erhalten und direkt
mit den Verantwortlichen sprechen kön-
nen«, zeigt sich Reto Wittwer, Präsident
und Vorstandsvorsitzender von Kempinski
Hotels, begeistert vom Konzept. Er hat das
Thema Talentsuche schon früh zur Chefsa-
1 3 17:15:13
Kalac_1-2 04.02.13 11:10 Seite 64
KARRIERE MANAGEMENT
Die besten Azubis Accor hat Ende November im Pullman AachenQuellenhof seine besten Talente im Rahmen der
»Azubi Awards 2012« geehrt. Da in den Kategorien
Hotelfach, Restaurantfach und Küche sowohl Ab-
solventen des Abschlussjahrgangs 2012 als auch
Teilnehmer im dritten Ausbildungsjahr zum Wett-
bewerb angetreten waren, gab es bei der Sieger-
ehrung doppelten Grund zur Freude. Für den Bereich
Küche nahmen Moritz Fechner aus dem PullmanCologne in der Kategorie Auszubildende und DanielSaini aus dem Sofitel Hamburg Alter Wall in derKategorie Mitarbeiter Preise entgegen. Im Bereich
Restaurantfach überzeugten Anna Maria Groppaus dem Novotel Karlsruhe City in der Kategorie
Auszubildende und Ramona Lippl aus dem No-votel München City in der Kategorie Mitarbeiter. Im
Hotelfach konnten Lisa Seibt aus dem PullmanBerlin Schweizerhof in der Kategorie Mitarbeiter und
Billal Al Kahlout aus dem Mercure MünchenNeuperlach Süd in der Kategorie Auszubildende den
Wettbewerb für sich entscheiden. Die Sieger kön-
nen nun ein Jahr lang in einem Accor-Hotel ihrer
Wahl im Ausland Erfahrung sammeln.
Info: www.accorcareer.de
»Tolle Karrierechancen«Marriott International hat in Großbritannien die »Marriott Culinary Apprenti-ceship Academy« (MCAA) ins Leben gerufen, um jungen Menschen aus ganz
Europa Karrierechancen im Hotel- und Gaststättengewerbe zu eröffnen. Das ge-
meinsam mit dem Ausbildungsanbieter Babcock entwickelte 18-monatige
Programm setzt auf umfassendes Training und aktuelle Inhalte. Erfolgreichen
Absolventen ist eine Anstellung als Commis Chef in einem Marriott-Hotel in Groß-
britannien garantiert. Darüber hinaus hat der Konzern in London ein Pilotprojekt
gestartet, bei welchem drei Jugendliche
an einem technischen Ausbildungspro-
gramm teilnehmen. Den Erfolg seiner
staatlich unterstützen Jugendförderung
in Schottland plant der Konzern künftig
auch auf nationale Ebene zu übertragen.
»Knapp eine Million junger Menschen
sind in Großbritannien arbeitslos. Wir
wollen diese Jugendlichen beruflich wei-
terbringen und sie bei der Ausbildung un-
terstützen«, kommentiert Bridgett Price, Chief Human Resources Officer für
Marriott International in Europa, das neue Programm. »Unsere europäischen
Hotels bieten tolle Karrierechancen – qualifizierte Kräfte sind dort gefragt. Darauf
möchten wir den Nachwuchs aufmerksam machen und zeigen, dass die Branche
tolle Karrieremöglichkeiten bereithält.« Info: www.marriott.com
Für eine bessere ZukunftHilton Worldwide engagiert sich im Kampf gegen
Jugendarbeitslosigkeit. Auf dem Weltwirtschaftsforum in
Davos im Januar veröffentlichte das Unternehmen ein White Paper, das von der In-
ternational Youth Foundation (IYF) in Auftrag gegeben wurde. Darin stellt Hilton
Lösungsansätze vor, die insbesondere im globalen Hotel- und Gastgewerbe ge-
nutzt werden können. Ferner kündigte das Unternehmen den Start von »Bright
Blue Futures« an, einer weltweiten Initiative zur Förderung junger Menschen. Die
Flaggschiffmarke von Hilton Worldwide, Hilton Hotels & Resorts, soll dabei eine
www.fairmas.comFairmas Gesellschaft für Marktanalysen mbH
Die neue Generation des Hotel Benchmarking
Release Frühjahr 2013
17:15:13
Kalac_1-2 04.02.13 11:10 Seite 65
Christian Hribar ist Director of Busi-ness Development bei den Münchner Geisel
Privathotels und Mitglied der Geschäftslei-
tung. Nach ersten Sales-
Positionen bei Austrotel
und im Sheraton Munich
Hotel & Towers kam Hri-
bar 1997 zu Radisson, wo
er sowohl als Director Worldwide Accounts
als auch als Director of Sales Corporate &
Consortia fungierte. Ab 2001 arbeitete der
Österreicher für die Preferred Hotel Group.
Von der Position des Senior Manager Glo-
bal Sales für Deutschland, Österreich und
die Schweiz wurde er schließlich 2004
zum Regional Director Central Europe
befördert.
Thomas Borsbach fungiert als RegionalGeneral Manager Germany & Hungary mit
Sitz in Berlin bei der PPHE Hotel Group Li-
mited. Begonnen hat der
Koblenzer seine Karriere
mit einer Ausbildung im
Frankfurter Gastgewerbe.
Es folgten Positionen in
Hotels und Unternehmen in Frankfurt,
Leipzig, Darmstadt und Berlin. In den USA
und Großbritannien sammelte er Aus-
landserfahrung. Von 2006 bis Mitte 2007
leitete er das Thistle Victoria London. Für
den Posten des Area General Managers bei
Grand City Hotels wechselte er in die deut-
sche Hauptstadt. Im Anschluss daran
übernahm er als GM die Eröffnung eines
Vier-Sterne-Hauses in Berlin. Zuletzt war
Borsbach als Unternehmens- und Perso-
nalberater, ebenfalls in Berlin, tätig.
Alexandra Rojas lenkt die Geschickedes Beach Motel St. Peter-Ording, das im
März eröffnet wird. 2001 begann die heute
27-Jährige ihre Ausbil-
dung zur Hotelfachfrau
im Ambassador St.
Peter-Ording und blieb
dem Haus bis zur Eröff-
nung des Schwesterhotels Strandgut
Resort treu. Anschließend arbeitete sie in
beiden Häusern als Rooms Division Mana-
ger. 2010 entschied sie sich für einen zwei-
jährigen Aufenthalt in Costa Rica; ihre
INLAND
Caroline von Kretschmann (44) leitet als
geschäftsführende Gesellschafterin in der
vierten Generation die operativ tätige Be-
triebs- und Pachtgesellschaft Der Euro-
päische Hof Hotel Europa Heidelberg. Als
Geschäftsführer der Besitzer gesellschaft
(Euopäischer Hof Fritz Gabler) wird Ernst-
Friedrich von Kretschmann weiterhin für
die Verpachtung der Hotelimmobilie sowie
die Vermietung der Gewerbeimmobilien zu-
ständig sein. »Ich freue mich sehr«, so der
74-Jährige, »dass wir die Unternehmens-
nachfolge in einem sehr produktiven und
einvernehmlichen Prozess regeln und das
Familienunternehmen jetzt in die Hände der
nächsten Generation übergeben konnten.«
Caroline von Kretschmann arbeitet be-
reits seit drei Jahren im Unternehmen; seit
2012 verantwortet sie den Bereich Marke-
ting und Vertrieb. Zuvor war sie 15 Jahre
lang als Strategieberaterin in Consulting-Un-
ternehmen tätig und hat als Managing Part-
ner eine eigene Unternehmensberatung auf-
gebaut und geleitet. Sie bleibt nach wie vor
Partnerin der 2010 gegründeten Firma DUE
Wechsel an der Spitze im Europäischen Hof Heidelberg: Nach über
47 Jahren legt Ernst-Friedrich von Kretschmann die Geschäftsleitung
in die Hände seiner Tochter. Das Haus ist seit 1865 im Familienbesitz
Vierte Generationübernimmt die Führung
CONSULTANTS. In ihrer Position wird Ca-
roline von Kretschmann von ihrer Mutter
Sylvia unterstützt, die nach wie vor als ge-
schäftsführende Gesellschafterin der Be-
triebsgesellschaft fungiert.
Haus mit langer Geschichte
1865 wurde das Haus als Hotel de
l’Europe eröffnet und nach mehreren Be-
sitzwechseln von Fritz Gabler und seiner
Frau Luise 1906 erworben. Knapp 60 Jah-
re später übernahmen Ernst-Friedrich von
Kretschmann und seine Frau Sylvia die
Führung in der dritten Generation. 1983
fiel die Entscheidung, das Unternehmen in
eine Betriebs- und Pachtgesellschaft sowie
in eine Besitzgesellschaft aufzuspalten. Seit
2008 halten Ernst-Friedrich von Kretsch-
mann, seine Frau und deren gemeinsame
Kinder Oskar und Caroline 100 Prozent
der Anteile. Unter deren Leitung fanden
zahlreiche Renovierungsarbeiten statt; zu-
letzt wurden Zimmer, Restaurant, Halle
und Tagungsräume modernisiert.
MANAGEMENT PERSONALIEN
Sylvia, Ernst-Friedrich und Caroline von Kretschmann (v.li.)
66 TOPHOTEL | 1-2/2013
Namen-1-2_2013 05.02.13 13:53 Seite 66
letzte Station dort war das Boutique Hotel
Beacon Escazú San José.
Paul Peters steht seit 1. Januar als Com-plex General Manager an der Spitze des
Westin Grand und Sheraton Arabellapark
München. Der 43-Jährige
tritt die Nachfolge von
Sabine Dorn-Aglagulan, die nun als Area Ma-
nager Türkei tätig ist.
Der Niederländer leitete – nach Stationen
als Director of Revenue Management, als
Front Office Manager sowie als Rooms Di-
vison Manager – das Sheraton Stockholm
und das Westin Rotterdam.
Oliver Fudickar übernimmt die Führungdes Steigenberger Sonne Rostock. Nach
seinem Start im Mercure Johannisberg
Wuppertal war er im Mer-
cure München City Center
in verschiedenen Füh-
rungspositionen tätig.
Von 2008 bis 2010
agierte er bereits als stellvertretender Di-
rektor des Steigenberger Sonne Rostock,
bevor er als Operation
Manager zu arcona wech-
selte. Fudickar folgt auf
Mathias Freiheit (41),der nun das a-ja Resort
Warnemünde leitet. Der Restaurantfach-
mann und Hotelbetriebswirt arbeitete in
verschiedenen Vier- und Fünf-Sterne Häu-
sern in Deutschland, der Schweiz und Süd-
afrika. Nach einem Zwischenstopp in der
Personalentwicklung bei LSG Sky Chefs
sowie bei Arkona besetzte Freiheit ab
2005 die Position des Direktors im Stei-
genberger Stadt Hamburg Wismar.
René Ahlborn leitet das Romantik See-hotel Ahlbecker Hof. Der 43-Jährige star-
tete seine Karriere im Adler Ringhotel
Asperg; dann führte ihn
sein beruflicher Weg ins
Savoy London und in die
Kempinski-Häuser Gra-
venbruch und Taschen-
bergpalais Dresden. Nach Stationen im
Grandhotel Schloss Bensberg, im Hotel im
Wasserturm Köln und im Louis C. Jacob
Hamburg, war er zuletzt als Hotelmanager
des art’otel Dresden tätig.
Klaus-Peter Roeding (55; Foto) leitetseit Januar das Crowne Plaza Hannover
Schweizerhof. Er löst den 70-Jährigen
Uwe Flechsig ab, derdas Haus 30 Jahre lang
führte. Roeding, Koch
und Betriebswirt, sam-
melte als Direktor bereits
Erfahrungen bei Maritim, Marriott und So-
fitel sowie zuletzt im Excelsior Berlin.
Paul L. Dreykluft zeichnet für dasPark Inn by Radisson Köln City West ver-
antwortlich. Hier war der 27-Jährige be-
reits seit 2008 in verschiedenen Posi -
tio nen tätig. Auf eine Stelle in der Veran-
staltungsabteilung folgten Tätigkeiten als
F&B Manager, Assistant General Manager
und zuletzt als Resident Manager.
Stefanie Kloos leitet das Iberotel Flee-sensee an der Mecklenburgischen Seen-
platte. Sie folgt auf Michael Blind, dersich neuen beruflichen
Herausforderungen stellt.
Stefanie Kloos war be-
reits in leitenden Positio-
nen für verschiedene
Ketten tätig. Zuletzt arbeitete die 46-Jäh-
rige als GM und Regionalmanager Nord für
die Hotelmarke Park Inn by Radisson.
Catharina Hey übernimmt die Direktiondes Spa in der Yachthafenresidenz Hohe
Düne. Zuvor war die 37-Jährige seit 2001
als Chefkosmetikerin und Leiterin des
»Beauty & Spa & Friseur« im Bareiss
Baiersbronn tätig.
Christian Ruge (Foto) zeichnet als HotelManager im Kempinski Airport München
verantwortlich. Seine Karriere begann der
39-Jährige in den Inter-
Continental-Häusern
Frankfurt, New Work und
Berlin. Bevor er im Sofitel
Munich Bayerpost die Po-
sition des Resident Managers bekleidete,
war er im Le Méridien Munich tätig. Im
Anschluss folgten Anstellungen als Hotel-
direktor im Sofitel Wroclaw Old Town War-
schau und im Sofitel Winter Palace Luxor
in Ägypten. Lisa Mathis (29) ist die neueF&B Mangerin. Nach einer Ausbildung im
Vier Jahreszeiten Kempinski München und
einer Tätigkeit als F&B Coordinatorin war sie
als Assistant F&B Manager im Kempinski
Soma Bay tätig. Darauf folgte eine Anstel-
lung als Corporate Hotel Services Manager
bei Shaza. Nicole Kerst (41) übernimmt dieFunktion des Directors Group & Event Sales.
Ihre Karriere startete sie als Bankettleiterin
im Breidenbacher Hof sowie im Schloss
Bensberg. Nach ihrer Tätigkeit als Veranstal-
tungsleiterin im Hyatt Regency Köln arbei-
tete sie als Director of Convention Sales im
InterContinental Köln.
Berthold Reul zeichnet als neuer GeneralManager des Park Inn by Radisson Berlin
Alexanderplatz verantwortlich. Der 43-Jäh-
rige folgt auf JürgenGangl, der als Regional-direktor der EVENT Hotels
seit August 2012 neben
dem Esplanade Berlin inte-
rimsweise auch für das Haus am Alexander-
platz zuständig war. Reul bekleidete sechs
Jahre lang die Position des General Manager
im nikko Düsseldorf. Zuvor war er als Rezep-
tionist, als Shiftleader Front Office und als
Front Office Manager im Holiday Inn Garden
Court Aachen beschäftigt. Danach wechselte
er ins Holiday Inn Düsseldorf-Airport/Ratin-
gen, wo er die Position des Rooms Division
Manager und des stellvertretenden Direktors
einnahm. Seine letzten Arbeitsstellen: stell-
vertretender Direktor im Holiday Inn Köln-
Bonn Airport sowie Direktor des Park Inn
Düsseldorf/Kaarst.
Stephanie Kuhnt (27) fungiert als Direk-tionsassistentin im Upstalsboom Hotelresi-
denz & Spa Kühlungsborn. Zuvor sammelte
sie Erfahrung in den Vereinigten Arabischen
Emiraten. Ihre letzte Position: Assistentin
des Direktors im Grandhotel Heiligendamm.
Frank Haarde zeichnet in dem Haus alsKüchenchef verantwortlich. Der 44-Jährige
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MANAGEMENT PERSONALIEN
war bereits von 2005 bis 2007 als Küchen-
chef des »Vielmeer« in Kühlungsborn tätig.
Enrico Ungermann übernimmt als F&BDirector die gastronomische Leitung im
Haus. Sein beruflicher Weg führte den 36-
Jährigen zuvor nach England und als F&B
Manager des Carlton St. Moritz in die
Schweiz.
Stefan M. Paul besetzt die neu geschaf-fene Stelle des Director of Operations der
Precise Hotel Collection, für die er bereits
seit vier Jahren tätig ist.
Neben der Leitung der
beiden Häuser in Donau-
eschingen führte er zudem
das Precise Bad Kissingen.
Er zeichnete bereits für das Waldeck Golf &
Wellnesshotel Titisee-Neustadt verantwort-
lich und war als stellvertretender Direktor im
Best Western Hofgut Sternen Breitenau
tätig. Özgür Omar, Pauls bisheriger Stell-vertreter, tritt die Nachfolge als Resident
Manager im Precise Carlton Donaueschingen
an. Vor seiner Tätigkeit in der Hotelgruppe
war Omar sechs Jahre lang Geschäftsführer
des Hotel-Restaurants »Bären« in Schram-
berg.
Uta-Christina Ackermann (42) über-nimmt die Geschäftsführung und einige
Gesellschaftsanteile des Comfort Hotel
Lüneburg, in dem sie be-
reits sieben Jahre als Direk-
torin tätig ist. Auf eine
Ausbildung zur Hotelfach-
frau folgte eine Anstellung
als Sales-Assistentin in der Verkaufs- und
Veranstaltungsabteilung im Seminaris Lüne-
burg. Nach einem Abstecher in die Versiche-
rungsbranche kehrte sie in die Hotellerie
zurück und war als Assistentin der Rezep-
tion und im Bereich Telemarketing des
Bargenturm Lüneburg beschäftigt.
Olivier Harnisch ist neuer ExecutiveVice President & Chief Operating Officer
bei Rezidor. Nach Anstellungen im St.
Regis New York und im
Bayerischen Hof Mün-
chen wechselte der heute
45-Jährige zu Hilton. Hier
war er zunächst als Direc-
tor of Operations in Dresden tätig, später
leitete er Häuser der Gruppe auf Mada-
gaskar und in Zürich. Es
folgte die Position als
Cluster General Manager
des Hilton München und
Hilton München City. Zu-
letzt fungierte Olivier Harnisch als Area
Vice President für Nord- und Zentraleu-
ropa. Diesen Posten übernimmt Jochem-Jan Sleiffer, der bei der Gruppe zuletztals Country GM für Frankreich tätig war.
Seine Karriere begann er als Steward im
Hilton Amsterdam; es folgten Anstellun-
gen in Frankreich, Belgien, Griechenland,
Großbritannien und in den Niederlanden.
Marc Eichenberger (37) heißt derDirektor des Kronenhof Pontresina. Er
tritt ab April die Nachfolge von Heinz E.Hunkeler und seinerFrau Jenny an, die dannals Direktoren für das
Kulm St. Moritz verant-
wortlich zeichnen. Eichen-
berger war bereits Direktionsassistent im
Suvretta House St. Moritz. Zu weiteren
Stationen seiner Karriere zählen das Hass-
ler Rom, das Grand Resort Bad Ragaz, das
Krone Lenzburg sowie das ArabellaShera-
ton Atlantis und das Baur au Lac, beide in
Zürich. Seine letzte Position: stellvertre-
tender Direktor im Park Weggis, Schweiz.
Wilhelm Luxem übernimmt die Leitung
des Baur au Lac Zürich. Nach einer Ausbil-
dung zum Koch und ersten Stationen in
Hotels von Relais & Châteaux in Deutsch-
land und der Schweiz folgten Führungspo-
sitionen im Brenners Park-Hotel & Spa
Baden-Baden, dem Hayman Island Resort
in Australien sowie dem Anassa Resort
auf Zypern und dem Oberoi auf Mauritius.
Zuletzt führte er das Excelsior Ernst Köln.
Simon Zaglmann (35) führt das Kem-pinski Moika 22 St. Petersburg. Er startete
seine Karriere bei der Kette als Assistant
F&B Manager im Bristol
Berlin. Zwei Jahre später
führte ihn sein Weg nach
Abu Dhabi ins Emirates
Palace. Nach Stationen im
Vier Jahreszeiten München, im Kempinski
Corvinus Budapest sowie im Kempinski
Soma Bay wurde er 2009 Hotel Manager
im Indonesia Kempinski Jakarta. Zuletzt
war der Deutsche als Hotel Manager im
Siam Kempinski Bangkok tätig.
Kerstin Skudrin leitet das SteigenbergerAlpenhotel and Spa Gstaad-Saanen. Die
Hotelkauffrau sammelte erste Erfahrung in
Häusern in Berlin und
Dresden, wo sie als Emp-
fangschefin sowie Direkti-
onsassistentin tätig war.
Ende der 1990er-Jahre
übernahm Kerstin Skudrin ihre erste Direk-
tion im Mercure München Königin Elisa-
beth. Nach fünf Jahren führte sie das
Mercure Würzburg am Mainufer. Weitere
Stationen ihrer Karriere waren die Direk-
tion des Dorint Hotel & Sportresort Arns-
berg sowie des Hotel Haus Hammersbach
bei Garmisch-Partenkirchen.
Ahmed Shuhan ist neuer Resort Mana-
ger des Baros Maldives. Der Malediver be-
gann seine berufliche Karriere 2006 als
Human Resources Assis -
tant und begleitete die
Wiedereröffnung des
Boutique Resorts nach
der Renovierung im sel-
ben Jahr. Später wurde er zum Front Of-
fice Manager und anschließend zum
Executive Assistant Manager befördert.
Elie Younes zeichnet als Senior Vice Pre-sident, Head of Group Development bei
Carlson Rezidor mit Sitz in Brüssel verant-
wortlich. Younes begann seine Karriere in
Führungspositionen im Libanon, ehe er
2001 zur HVS International nach London
ging. Dort arbeitete er u.a. als Direktor.
Sechs Jahre später wechselte er als Direc-
tor of Acquisitions and Development
EMEA zu Starwood, wo er als Senior Di-
rector of Acquisitions and Development
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68 TOPHOTEL | 1-2/2013
Namen-1-2_2013 05.02.13 13:53 Seite 68
sowie als Vice President Development für
den Nahen Osten fungierte. Ab 2010 ar-
beitete er bei Rezidor – zunächst als Vice
President, Business Development Middle
East & Africa im Regionalbüro Dubai. Zwei
Jahre später übernahm er interimsweise
die Leitung der Rezidor Corporate Deve-
lopment-Abteilung.
Laurent Van Hoegaerden ist HotelManager des Hôtel du Cap-Eden-Roc in
Frankreich, für das er bereits als F&B Ma-
nager und als Resident
Manager tätig war. Sein
beruflicher Weg führte ihn
nach Kanada, in die USA
und nach Paris; hier
zeichnete er für das Hôtel de Crillon ver-
antwortlich, ebenso wie für das Hôtel du
Louvre. Brice Kemperübernimmt im Haus die
Position des Resident
Managers. Er war dort
zuvor als Rooms Division
Manager und als Director of Rooms, Sales
& Marketing beschäftigt. Auch arbeitete er
bereits im Peninsula, im
Mark und im Four Sea-
sons in den USA sowie im
Vista Palace Cap-Martin.
Sophie Volant fungiertals Director of Sales and Marketing für das
Hôtel du Cap-Eden-Roc und das nahe ge-
legene Château Saint-Martin and Spa. Bis-
her war sie als Towers Sales Manager im
New York Palace sowie als Corporate Sales
Manager im Mason Rose London tätig.
Laurent Branover (35; Foto) leitet dasPalais Namaskar Marrakesch. Er tritt die
Nachfolge von Frédéric Picard (42) an,der für das im Dezember
eröffnende L’Apogée
Courchevel verantwortlich
zeichnet. Zu Branovers
Stationen als Hotel Ma-
nager zählen das Raffles Singapore, das
Byblos Courchevel und das Sofitel Went-
worth Sydney sowie das Shangri-La Sin-
gapur und das Metrople Monte Carlo.
Emmy Stoel löst als Generaldirektorindes Okura Amsterdam Marcel P. vanAelst ab, der jedoch weiterhin als Präsi-
dent und Geschäftsführer
fungiert. Emmy Stoel
durchlief in diesem Haus
bereits verschiedene Ma-
nagement-Positionen.
Nachdem sie in Brüssel, Wien und Frank-
furt gearbeitet hatte, kehrte sie als Deputy
General Manager 2008 ins Okura Amster-
dam zurück.
Patrick Eggebrecht fungiert als Direc-tor of Rooms im Al Nahda Resort & Spa,
Oman. Er startete als Chef de Rang im
»Käfers am Hofgarten«
München. Nach Anstel-
lungen als Empfangsse-
kretär im Splendid und
als Shiftleader/Manager
on Duty im Holiday Inn folgte eine Tätig-
keit als Group Coordinator im Le Méridien
München. Vor seiner ersten Stelle als Di-
rector of Rooms & Guest Services im Le
Méridien Hotel & Golf Resort Ibom in Ni-
geria war er als Reservations & Revenue
Manager im Mercure München sowie als
Front Office Manager im Fleming’s Mün-
chen-City beschäftigt.
Gabriele Galieni ist neuer Direktor imLido Palace Riva del Garda. Nach Statio-
nen als Vize-Direktor des Principe di
Savoia Mailand, in der Geschäftsführung
des Grand Hotel de la Minerva Rom sowie
der italienischen Gruppe Solieve Hotels &
Resorts tritt der Italiener diese neue Her-
ausforderung an. Zuletzt leitete er die Re-
sidenza Dolce Vita am Lago Maggiore und
stand zudem der Gruppe Solieve Hotels &
Resorts vor.
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Benedikt Jagdfeld (32) ist Chef der neugegründeten Deutschen Immobilien Gruppe
(DIG) und löst damit seinen Vater AnnoAugust Jagdfeld (66)an der Spitze der früheren
Fundus-Gruppe ab. Nach
seinem Studium an der
Lancaster University arbei-
tete Jagdfeld im internationalen Immobilien-
finanzierungsgeschäft einer weltweit tätigen
Investmentbank in London. Seit sechs Jah-
ren hat er sämtliche Bereiche der Jagdfeld
Gruppe kennengelernt und sich vor allem
in die Immobiliensparte eingearbeitet.
Andreas Popp ist Vertriebsleiter der ETLADHOGA Steuerberatungsgesellschaft AG.
Er wird von Köln aus bundesweit tätig wer-
den. Der Hotelkaufmann
und -betriebswirt war in der
internationalen Hotellerie
beschäftigt. 1988 wech-
selte er in die Zulieferindus -
trie der Branche und hatte verschiedene
Führungspositionen inne. So war Popp unter
anderem Vertriebsleiter Deutschland Hotel-
lerie & Gastronomie bei KAHLA/Thüringen
Porzellan. Zuletzt verstärkte er die Ge-
schäftsführung beim Seminarveranstalter
Pro Mensch.
Jean K. »Gianni« van Daalen ist selbst-ständiger Berater für Entwicklung und Ma-
nagement von Projekten in Hotellerie und
Tourismus in Berlin. Der Mailänder war zu-
nächst bei Hilton tätig, leitete das Hotel
Nassauer Hof Wiesbaden und eröffnete das
Steigenberger Berlin. Daneben war er als Di-
rektor Projektentwicklung und Marketing der
Euromedien Babelsberg tätig, bevor er die
Eröffnung des Adlon Berlin und anschlie-
FIRMENHERZLICHENGLÜCKWUNSCH... den Gewinnern des Insiderpreisrätsels in
der Ausgabe 11 /2012. Die korrekte Lösung
lautete: »Licht am besten von Missal«.
Zu gewinnen gab es drei beleuchtete Kos-
metikspiegel von Missal im Gesamtwert von
1398 Euro. Tophotel gratuliert herzlich:
Ulrike Düring von der Creative SolutionsGmbH in Münster, Beate Hähnel vomHotel Zur Linde in Billerbeck und GiselaLuther vom Luther Hotel & Restaurant in
Freinsheim.
1-2/2013 | TOPHOTEL 69
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MANAGEMENT PERSONALIEN
ßend die Generaldirektion des Kempinski
Baltschug Moskau übernahm. Danach avan-
cierte van Daalen zusätzlich zum Europa-
Präsidenten der Kempinski-Gruppe in Genf
und ist daneben für andere Unternehmen
weltweit tätig.
Peter Altabef fungiert als neuer Präsidentund CEO bei MICROS Systems; auch wird er
Mitglied des Vorstandes. Der 53-Jährige tritt
die Nachfolge von Tom Giannopoulos an,der seit 1993 als CEO war und bis Ende Juni
2014 Executive Chairman bleibt. Altabef war
von 2004 bis 2009 Präsident und CEO von
Perot Systems. Nach der Übernahme des
Unternehmens durch Dell fungierte Altabef
bis zu seinem Weggang 2011 als Präsident
von Dell Services.
Carina Hollerer ist Senior Key AccountManagerin in der Wiener Zentrale der Fal-
kensteiner Michaeler Tourism Group. Die 28-
Jährige war von 2007 bis
Hotels & Resorts tätig. Zu-
letzt war sie als Assistant
Director of Sales für die
Entwicklung und Umset-
zung der Verkaufsstrategie, Coaching der
Verkaufsmitarbeiter und Optimierung der
internen Kommunikation zuständig.
Christoph Kampmann (Foto) übernimmtbei Electrolux Professional die Position des
Regional Managers im Bereich Großküchen-
systeme für Deutschland,
Österreich und die Schweiz.
Zuvor war der 41-Jährige
dor bereits als Sales Mana-
ger im Bereich Wäscherei-
technik tätig. Diesen Posten bekleidet jetzt
Christoph Hennefeld (34), der zuvormehrere Jahre im Product Management und
Business Development mit Schwerpunkt
Asien beschäftigt und als Global Segment
Manger für die Hotellerie und das Gast-
gewerbe verantwortlich war.
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Beach Motel – St. Peter-Ording (Eröffnung
Anfang März 2013)
23 Fragen zur PersonWas wären Sie außer dem, was Sie heute sind, gern geworden?Schauspieler, aber mir fehlte der Mut Womit haben Sie Ihr erstes Geld verdient?Als Babysitter beim KinderschutzbundWas möchten Sie in Ihrem Leben noch erreichen?Mit Menschen, die mir wichtig sind, zusammen glücklich, alt & runzelig werdenWer ist Ihr Vorbild?Ganz viele, ich picke mir bei jedem das Beste raus Wie heißt Ihr Lieblingsautor?Mein Vater, der schreibt gerade ein Buch … sehr interessantIhre Lieblingsmusik?Ludovico Einaudi, sehr entspannend nach einem stressigen TagWelches Tier wären Sie am liebsten?Eines, das fliegen kann … ein Adler wäre nettWelches Hobby macht Ihnen am meisten Spaß?Reisen: Zusammen mit den engsten Freunden Länder, Kulturen und Hotels erkundenWelchen Luxus leisten Sie sich gelegentlich?Kurztrips zu Kollegen und dann einfach abschalten & genießenWas halten Sie für Ihren größten Vorzug?GelassenheitWas ist Ihr größter Fehler?GroßzügigkeitWie bauen Sie Stress ab?Zeit mit Freunden verbringen; ins Kino oder zum Fitness gehenWovor haben Sie Angst?Dass das Beach Motel nicht einschlägt wie eine BombeWem möchten Sie mal so richtig die Meinung sagen?Viel zu wenigen, bin viel zu harmoniebedürftig Was stört Sie am heutigen Gastgewerbe am meisten?Fachkräftemangel und zu wenig Investoren, die den Mut haben in spannendeHotelprojekte zu investieren, wie mein Geschäftspartner Sönke Kähler»Hotellerie 2030« – Woran denken Sie da spontan?Dass da dann andere kommen, die es sicherlich besser machen Welches Hotel gefällt Ihnen persönlich am besten?Vom Konzept: die Superbude in Hamburg. Privat hatte ich einen schönen Auf-enthalt im Legian auf Bali. Die »Hardware« war toll, der Service sagenhaft!Was hat Sie in Ihrem Leben am meisten beeindruckt?Dass mein Vater so gut loslassen konnte und uns blind vertraut hat, als meinBruder und ich 2002 sein Lebenswerk übernommen habenSie gewinnen eine Million Euro. Was würden Sie damit tun?Na, ausgeben natürlich! Sparen war noch nie meine SacheWelche drei Dinge würden Sie auf »die Insel« mitnehmen?Mein iPhone mit Kopfhörer, ein Solar-Aufladegerät und meinen besten FreundWelcher Versuchung widerstehen Sie nicht?Leckerem EssenWas haben Sie vor, wenn Sie 60 Jahre alt sind? »Füsse hoch« und die Welt sehen wäre tollWelchen Spruch oder welches Zitat würden Sie Ihren Mitmenschen gern ans Herz legen?What goes around comes around! TH
Wer denkt, der lenktErfolgsfaktoren der Unternehmensnachfolge: So lautet das zentrale Thema
beim 4. FCSI Kompetenzforum, das vom 23. bis 25. Juni 2013 in Berlin stattfindet
Die richtige Weichenstellung für eine
Unternehmensnachfolge gehört vermutlich
zu den größten Herausforderungen für mit-
telständische Unternehmen der Hotellerie
und Gastronomie. Die emotionale Bindung
an das mit viel eigenem Herzblut aufge-
baute Haus, der enge Kontakte zu zahlrei-
chen Stammgästen und die oftmals lang-
jährige Zusammenarbeit mit einzelnen
Mitarbeitern machen es vielen Gastgebern
schwer, von ihrem Lebenswerk loszulassen
und sich zur Ruhe zu setzen.
Strategien anstelle von Emotionen
Insbesondere bei Familienbetrieben trifft
man sehr häufig auf die Problematik, dass al-
les selbstverständlich scheint, aber keines-
wegs ist. Oft kann nur ein Junior bzw. eine
Juniorin ins Geschäft einsteigen oder aber
die Nachfolge aller Kinder wird ohne vorhe-
rige Gespräche einfach vorausgesetzt – völ-
lig unabhängig von persönlicher Eignung
und Neigung. Die Eltern entscheiden frei
nach dem Motto: »Die werden sich schon
vertragen.« Solche Naivität hat oft katastro-
phale Folgen, wie viele FCSI-Berater aus
ihrer langjährigen Praxis berichten können.
Fehleinschätzungen gibt es auch in Bezug
auf die Immobilie: So manches »Schmuck-
kästchen« erweist sich aufgrund hoher fi-
nanzieller Belastungen rasch als wenig
zukunftsfähig. Deshalb raten Banken, Insti-
tutionen und Verbände verstärkt dazu, sich
bei jeder Unternehmensübernahme mög-
lichst frühzeitig an einen unabhängigen Be-
rater zu wenden. Er hilft beim Rechnen und
bei der strategischen Planung, er moderiert
und unterstützt die Beteiligten bei der Ent-
scheidungsfindung – neutral und frei von
Emotionen.
Unverhofft und viel zu früh
In zahlreichen Fällen tritt die Überga-
besituation schneller ein als erwartet.
Die Wenigsten verschwenden einen Ge-
danken daran, was in einem plötzlichen
Krankheits- oder Todesfall passieren
kann. Verdrängungsmechanismen las-
sen eine vernünftige Beschäftigung mit
der Thematik oftmals nicht zu. Dabei ist
es wichtig, die Familie und den Betrieb
abzusichern – durch klare Regelungen,
ein Testament oder einen Notfallplan.
»Mein Vater war ein sehr guter Unter-
nehmer und ist leider viel zu früh mit 55
Jahren verstorben. Aufgrund seiner Agi-
lität und Spontaneität hat er jedoch eine
geregelte Übernahme komplett verges-
sen bzw. nicht in Betracht gezogen, dass
auch er einmal nicht mehr sein könnte«, so
ein betroffener Hotelier.
Nachfolger verzweifelt gesucht
Das IfM (Institut für Mittelstandsfor-
schung) in Bonn schätzt seit Beginn der
1990er-Jahre in regelmäßigen Abständen
die Anzahl der anstehenden Unternehmens-
übertragungen in Deutschland. Nach aktuel-
ler Schätzungen steht im Zeitraum von 2010
bis 2014 in knapp 110.000 Familienunter-
nehmen die Übergabe an – das sind rund
drei Prozent aller Familienbetriebe. Dies
entspricht 22.000 Übereignungen pro Jahr.
Auch im Gastgewerbe sind Tausende von
Betriebsübergaben zu erwarten. Grund ge-
nug für den FCSI Deutschland-Österreich
e.V., sich beim diesjährigen 4. FCSI Kompe-
tenzforum mit diesem wichtigen Thema zu
beschäftigen. Der mittlerweile fest etablier-
te Branchenevent wechselt in diesem Jahr
den Standort. Nach drei erfolgreichen Ver-
anstaltungen in Köln geht es in diesem Jahr
in die Bundeshauptstadt.
Das FCSI Kompetenzforum wird vom 23.
bis 25. Juni 2013 im andel’s Hotel Berlin
stattfinden. Das Vier-Sterne-Superior-Domi-
zil mit seinem 60 Meter hohen Turm zur
Landsberger Allee liegt im Nordosten der
Stadt – zentral und doch fernab von Trubel
und Hektik. Der alte Slogan »Berlin ist eine
Reise wert« hat noch immer seine Berechti-
gung: Kunst, Kultur, Multi-Kulti – die Bun-
deshauptstadt ist sehens- und erlebenswert.
Der Termin Ende Juni bietet eine gute Gele-
genheit, die Tagung mit einem Wochenende
in Deutschlands Metropole zu verbinden.
Deshalb lohnt es schon jetzt, sich den Ter-
min im Kalender vorzumerken.
HILDEGARD DORN-PETERSEN, FCSI
SAVE THE DATE! 4. FCSI Kompetenzforum
23. – 25. Juni 2013 andel’s Hotel
Berlin
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72 TOP HOTEL | 1-2/2013
Gastlichkeit & VerbandsarbeitZur diesjährigen Jahreshauptversammlung vom 19. bis 21. April lädt die FBMA ihre Mitgliederund Gäste nach Berlin ein. Im Rahmen der Veranstaltung wird Ernst Fischer, Hotelier, Gastro-nom und Präsident des DEHOGA-Bundesverbandes, mit der »Brillat Savarin Plakette« geehrt
Auftakt ist das Get-together am Frei-
tagabend im Westin Grand Hotel nur we-
nige Gehminuten vom Brandenburger Tor
entfernt. Die Mitgliederversammlung so-
wie die Verleihung der 58. »Brillat Savarin-
Plakette« an Ernst Fischer finden im Grand
Hotel Esplanade statt. Zur Jahreshauptver-
sammlung werden einige der Vorstands-
mitglieder der neu gegründeten Interna-
tional Food & Beverage Association als
Gäste und Sprecher erwartet. IFBA Präsi-
1 Gastgeber für Jahreshauptversamm-lung und Plakettenverleihung ist Jür-gen W. Gangl mit seinem Team vomGrand Hotel Esplanade Berlin 2 ZumGet-together trifft man sich im WestinGrand bei Direktor Rainer Bangert
dent Cheong Hai Poh von der FBMA Singa-
pur hatte bereits an der Jahreshauptver-
sammlung 2010 in Baden-Baden teilge-
nommen und den Mitgliedern viel Interes-
santes über den Stadtstaat, seine Gastro-
nomie und Hotellerie sowie die dortige
F&B-Organisation berichtet.
Auszeichnung für Ernst Fischer
Zur Plakettenverleihung an den Hotelier
und Präsident des DEHOGA-Bundesver-
bandes Ernst Fischer werden hochrangige
Persönlichkeiten aus der Branche und Po-
litik erwartet. Stiftungsratsvorsitzender
Michael Bläser zur Begründung: »Mit die-
ser Ehrung zeichnet die FBMA-Stiftung
eine Persönlichkeit aus, die eindrucksvoll
Gastfreundschaft und erfolgreiches Unter-
nehmertum als Gastronom und Betreiber
des Landhotels Hirsch in Tübingen mit 40-
jähriger Verbandstätigkeit verbindet.«
Der 1944 in Geislingen an der Steige ge-
borene Ernst Fischer ließ seiner Kochaus-
bildung Stationen in europäischen Spit-
Ernst Fischer und Ehefrau Brigitte betreiben seit 1976 den Familienbe-trieb Landhotel Hirsch in Tübingen-Bebenhausen
Erfolgreiches Duo: Hauptgeschäfts-führerin Ingrid Hartges und PräsidentErnst Fischer beim DEHOGA-Branchentag 2012
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VERBÄNDE UND KOOPERATIONEN
1-2/2013 | TOP HOTEL 73
Nach dem abendlichen Auftakt im Hotel von Korff in Meschede fand der zweite Tag des traditionellen NikolausmeetingS der Region West in Warstein statt. Neben Vorträgen u.a. von Elke Stahlmecke, Prokuristinder Welcome Gruppe, über das Qualitätsmanagement der Hotelgruppesowie von Direktor Marketing Jordi Queralt und Joakim Kagström vonLunchtime, standen der Besuch der Warsteinerbrauerei und der faszi-nierenden Warsteinerwelt im Mittelpunkt des Programms
Beim Jahresauftaktmeeting der Region Süd im Hotel HerzogsPark erwartete die Teilnehmer am Sonntagabend ein Kaisermenü in Beglei-tung einer kurzweiligen Zeitreise durch die Küchengeschichte der ver-gangenen Jahrhunderte mit Andrea Schmoll, Präsidentin der internatio-nalen Gesellschaft für Gastrosophie. Am Montag entführte der Motiva-tionstrainer Walter Rotter in die Welt der Charakterforschung; Otmar Mutzenbach ließ hinter die Kulissen des »Weißen Bräuhaus München«schauen. Jan Runau, Leiter Unternehmenskommunikation, erschloss dieWelt des Sportartikelherstellers adidas und charakterisierte die Branchemit der Aussage: Ein Jahr ohne Innovation ist ein verlorenes Jahr!
FBMA Termine 201319. - 21.4. Jahreshauptversammlung Berlin
Ist regional wirklich regional?Unter dem Stichwort »GAD-kontrovers« widmet sich die Gastronomische Akademie Deutsch-lands in loser Folge Themen und Stimmungen, die bewegen oder polarisieren – Leserreaktio-nen erwünscht. Dieses Mal macht sich Frank Hornberg Gedanken über die regionale Küche
auf die Karte setzt, ist das noch regionale Kü-
che? Wann wurde eigentlich die Provinz in
Region umgetauft? Ein genialer Marketing-
Schachzug der »provinziellen Hinterwäldler«.
Da stehen nun die SUVs in Reihen vor dem
Bauernhof, der vor Jahren mit abfälligem »Ge-
schmäckle« noch in »Badisch Sibirien« lag,
um die einmalige Aromaentfaltung der Re -
gion in den Kofferraum zu packen.
Ach so – das mit dem Transport. Der nächs -
te Zuchtbetrieb einer Hähnchenfarm ist nur
fünfzehn Minuten entfernt. Dieses Geflügel
der »Region« möchte ich nicht unbedingt
essen.
Heimat? Da bedauerte ein über jeden Zwei-
fel erhabener Hotelier das Verschwinden der
Schwarzwälder Bachforelle aus dem Angebot.
Das ist eine Zeitfrage, denn gegen das Origi-
nal hat sich die gezüchtete Regenbogenforel-
le durchgesetzt, deren Heimat ursprünglich
Nordamerika ist. Vor der Erfindung der »Re-
gion« stand auf der Karte, was es gab – auch
das aus der Provinz. Oder (bitte lächeln Sie
nicht): Noch heute findet man Gasthöfe – und
es sind nicht unbedingt die schlechtesten, vor
nicht allzu langer Zeit waren es auch die »fei-
nen« Restaurants –, die an der Bier-Reklame
ihre »internationale Küche« ausloben; auch
das war mal ein Zeichen der Zeit.
Lassen wir doch bitte die Kirche im Dorf.
Schwafeln wir weniger, versuchen wir weni-
ger in »Marketing-Worthülsen« zu denken,
hängen wir uns nicht an Pseudo-Trends, die
durch die Vervielfältigung schon lange ver-
wässert sind. Ergänzen wir zum Nutzen un-
serer Gäste lieber unsere globalisierte Tole-
ranz mit dem feinen Wissen, was man wo
probieren, schmecken, genießen sollte. Und
sagen wir es ohne erhobenen Zeigefinger.
Ich will meinen Badener Wein auch in
Thüringen trinken dürfen, aber ich will keine
Heidelbeeren »aus dem Odenwald« in Kar-
tons vom Hamburger Fruchtmarkt in Füssen
auf dem Wochenmarkt sehen. Das ist es, was
ich kritisiere – und ich denke, da haben wir
Konsens.
Um Missverständnisse zu vermeiden: Ich
habe hohen Respekt vor den Gastronomen,
die ihr regionales Angebot zusammen mit ih-
ren Lieferanten und Erzeugern ernsthaft
strukturieren und ihren Gästen anbieten. Vor-
bildhaft zum Beispiel Herbert Hintner in sei-
nem Restaurant »Zur Rose« in Eppan (Ita-
lien). Nur: Mehr und mehr bekomme ich den
Eindruck, dass es vielfach nur der »Pseudo-
Folklore« auf der Speisekarte dient.
Der Platz reicht nicht aus, um »mein Con-
tra« gegen das »Pro« der Vielen darzustellen,
aber ich hoffe, dass er ausgereicht hat, um die,
die sich über diese Zeilen ärgern, anzustoßen,
ihre Argumente zu überdenken. Übrigens ge-
nauso wie diejenigen, die mir eigentlich zu-
stimmen wollen.
Vielleicht habe ich auch vieles einfach nur
nicht verstanden, denn ich bin ja nur ein
»ungelernter« Gast. Einladungen zu einer
Pro- und Contra-Diskussion werden gern ent-
gegengenommen. TH
Reines Marketing? Nicht immer istregional drin, wo regional draufsteht
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1-2/2013 | TOP HOTEL 75
LANDIDYLL HOTELS & RESTAURANTS
Zugänge zum JahreswechselGleich drei neue Mitgliedsbetriebe konnte die Hotelkooperation Landidyll Hotels & Restaurants zu Jahresbeginn begrüßen. Die Inhaber der beigetretenen Häuser berichten über ihre Beweggründe
2 31 Landidyll HotelMoritz an der ElbeMoritz»Als kleines Familienhotel sind wir
zeitlich und finanziell stark budge-
tiert. Wir suchten deshalb schon län-
ger nach Partnern, die zu uns passen.
Dabei stand im Vordergrund, gemein-
sam bestimmte Aufgaben wie Marke-
ting, Weiterbildung und Beschaffung
zu erledigen, kompetente Ansprech-
partner zu haben sowie die Möglich-
keit des regen Austauschs mit ande-
ren Hotels«, erklären Karin Groß-
mann und Carola Donner. Die Schwes-
tern führen gemeinsam das Drei-Ster-
ne-Superior-Haus auf einem sächsi-
schen Vierseitenhof. Die Scheune aus
den 20er-Jahren wurde Anfang der
90er-Jahre zu einem zweigeschossi-
gen Hotel mit 40 Zimmern umgebaut.
Der historische Pferdestall beher-
bergt das Restaurant. »Schon bei den
ersten Gesprächen stellten wir fest,
dass bei Landidyll eine sehr offene At-
mosphäre herrscht und über Proble-
me diskutiert wird.«
Landidyll HotelOstseelandWarnemünde-DiedrichshagenDas Drei-Sterne-Haus liegt nur 200
Meter vom Ostseestrand entfernt. Es
verfügt über 41 Zimmer, Apparte-
ments und Suiten, ein neu eröffnetes
Restaurant mit Sonnenterrasse, einen
kleinen Sauna- und Massagebereich
sowie Veranstaltungsräume für priva-
te Feiern, Tagungen und Schulungen.
Der neue 27-Loch-Golfplatz Warne-
münde liegt unmittelbar vor der
Haustür. »Ich habe mich für Landidyll
entschieden, da mich besonders das
Konzept von Qualität, Ökologie und
Nachhaltigkeit angesprochen hat«,
begründet Inhaber Alexander Soyk
seinen Beitritt zur Marketingkoopera-
tion. »Unser Hotel bietet den Gästen
den typischen Landidyll-Charakter
mit Erlebnis aus Ruhe, Natur und gu-
tem Essen. Ich erhoffe mir einen re-
gen Erfahrungsaustausch mit ande-
ren Kollegen.« TH
Landidyll HotelLönskrugHeinade-HellentalJanin und Martin Schell, die in dem
Rückblick auf 2012Die Selektion Deutscher Luxushotels kann auf ein erfolgreiches Jahr zurückblicken:Neben zahlreichen Jubiläen gab es mehrere Auszeichnungen für Restaurants und Hotelszu feiern. 2013 soll es mit dem positiven Trend weitergehen
die Allerbeste: Elke Nüstedt, auszubildende
Köchin aus dem Grand Hotel Heiligen-
damm, belegte den ersten Platz.
Sicher ist es kein Zufall, dass bei der Se-
lektion ein besonderes Augenmerk auf ex-
quisite Kulinarik gelegt wird. Ein Beweis
dafür sind zahlreiche Auszeichnungen der
Gourmetrestaurants im Verbund, unter
dessen Dach sieben Michelin-Sterne glän-
zen. Erstmals wurde das bekannte »Haer-
lin« im Fairmont Hotel Vier Jahreszeiten
Hamburg mit 18 Gault-Millau-Punkten ge-
ehrt. Diese hohe Punktzahl erreichte auch
das Restaurant »Friedrich Franz« des
Grand Hotels Heiligendamm.
Ein weiterer Grund, stolz auf die Leis tun-
gen in 2012 zu sein: Der Condé Nast Verlag
wählte vier Häuser der Selektion in die
Liste der 15 besten Hotels Deutschlands.
Unter den ersten zehn befinden sich das
Ritz-Carlton Berlin, das Mandarin Oriental
Munich, das Brenners Park-Hotel & Spa in
Baden-Baden und das Fairmont Hotel Vier
Jahreszeiten in der Hansestadt.
Das Excelsior Hotel Ernst Köln freut sich
über die Bertelsmann Guide-Auszeichnung
als »Das Hotel des Jahres 2013«, das unter
4200 Hotels ausgewählt wurde. Dem Brei-
denbacher Hof in Düsseldorf wurde der
SENSES Award »Contemporary Elegance –
Europe’s Leading Grandhotel« im Burj Al
Arab Dubai verliehen. In Österreich über-
zeugte das Schloss Fuschl mit der Prämie-
rung zum »Best Luxury Resort 2012«. Den
heißbegehrten »Location Award 2012« ge-
wann das Fairmont Hotel Vier Jahreszeiten
Hamburg, das als beste Eventlocation aus-
gezeichnet wurde.
»Wir bleiben am Ball«
Mit einer Dankesrede wurde Wilhelm
Luxem aus dem Excelsior Hotel Ernst Köln
verabschiedet; Henning Matthiesen, der
aus Heiligendamm an den Rhein zog, wur-
de als neuer General Manager begrüßt.
Vom Schloss Fuschl Resort & Spa wechsel-
te Wolfgang Greiner ins Mandarin Oriental
Munich.
Das Credo »Kultur der Gastlichkeit« ver-
bindet die Selektion seit zehn Jahren. »Aber
wir werden uns nicht auf den Lorbeeren
ausruhen, wir bleiben am Ball und werden
neue Trends in der Luxushotellerie initiie-
ren und umsetzen. Das Jahr 2013 wird
spannend«, prophezeit Ingo C. Peters.
Zum zehnten Mal wurden die besten Azubis für ihre Leistungen geehrt
Die »Show Dining HOGA-Trophy«ging an das Team der Ludwig Bölkow
Berufsschule in Donauwörth
Verbände-VSR_2013 04.02.13 13:38 Seite 77
78 TOP HOTEL | 1-2/2013
Von den Besten lernenProminente Spa-Experten geben als Referenten beim ITB Fachforum Wellness 2013 am 7. März 2013 ihr Wissen weiter – darunter Susie Ellis, die international bekannte Präsidentindes US-amerikanischen Portals SpaFinder
Die Wellness- und Spa-Branche hat in
den vergangenen 20 Jahren zwar weltweit
einen bemerkenswerten Boom erlebt.
Doch das bedeutet nicht, dass sie sich auf
ihren Lorbeeren ausruhen kann. Vielmehr
ist für Wellnesshoteliers ebenso wie für
Spa-Profis die ständige Beobachtung neuer
Trends, Konzepte und Marktentwicklun-
gen wichtig. Denn nur mit klaren, zu-
kunftsgerichteten Konzepten und Angebo-
ten lassen sich die wachsenden Ansprüche
der wellnesserfahrenen Gäste befriedigen,
was dann den wirtschaftlichen Erfolg ge-
neriert.
Nicht zuletzt aus diesem Grund hat das
ITB Fachforum Wellness in den vergange-
nen Jahren einen immer größeren Zulauf
erfahren. Auch 2013 organisiert die Ko-
operation der Wellness-Hotels & Resorts
im Auftrag der Messe Berlin wieder diesen
anerkannten Kongress. Er findet am 7.
März 2013 im Rahmen der weltgrößten
Tourismusmesse ITB auf dem Berliner
Messegelände in Halle 7.3 statt.
Benchmarking: Erfolgreiche Hoteliers
orientieren sich an den Branchenbesten
und sind kritisch sich selbst gegenüber –
Susie Ellis Dr. Franz Linser Dagmar Rizzato Michael Altewischer
10.45 – 11.35 Wellness & Spa: Märkte und Kennziffern –ein ÜberblickBenchmarks sind eine wichtige Orientierungshilfe für den Spa-Alltag,
Dagmar Rizzato und Dr. Manfred Kohl geben einen Überblick über die
wichtigsten Kennziffern im europäischen Wellness-Markt.
• Dagmar Rizzato, CEO, Rizzato Spa Consult
• Dr. Manfred Kohl, Managing Partner Kohl & Partner, Villach/Austria
11.35 – 12.15 Keynote – AchtsamkeitDie Wurzeln der Achtsamkeit liegen im Buddhismus. Eingang in die west-
liche Welt hat sie erst in den 1980er-Jahren gefunden, als der amerikani-
sche Mediziner Jon Kabat-Zinn auf ihrer Basis ein Trainingsprogramm für
Stresspatienten entwickelte, in das auch Elemente von Yoga und Medita-
tion einflossen. Heute ist wissenschaftlich bewiesen: Achtsamkeit wirkt.
• Dr. Franz Linser, CEO Linser & Partner, Innsbruck/Austria
12.20 – 12.50 Erfolgskriterien für Wellnesshotels IWelche Kriterien machen ein Wellnesshotel erfolgreich? Die Studenten
des Instituts für Tourismuswirtschaft haben die im Markt etablierten
Hoteliers interviewt und präsentieren ihre Ergebnisse.
• Roland Lymann, Institut für Tourismuswirtschaft Hochschule Luzern/CH
12.55 – 13.40 Erfolgskriterien für Wellnesshotels II Wie werden Spa-Flächen optimal genutzt? Eine Gegenüberstellung der
Anforderungen in Europa, Asien und den USA.
• Anna Bjurstam, Managing Director Raison d’Etre Spa-Consulting/
Sweden
14.30 – 15.00 Global Spa Economy ReportEin schneller Einblick in die Ergebnisse des »Global Spa Economy Report«,
durchgeführt auf weltweiter Basis 2011/2012 von SRI International
(gegründet als Stanford Research Institute, Washington DC) für SpaFinder,
New York.
• Susie Ellis, President, SpaFinder, Inc., New York/USA
15.05 – 15.45 Best Practice: Wellnesshotel Thermen Bussloo/NLDie Thermen Bussloo zählen heute zu den erfolgreichsten Wellness- und
Spa-Einrichtungen der Niederlande. Hans Dolman hat als Branchenfrem-
der vor fünf Jahren den Einstieg in den Wellnessmarkt gewagt und
gewonnen.
• Hans Dolman, developer & owner Thermen Bussloo, Netherlands
15.50 – 16.30 Wellness-Trends 2013 – Was erwarten die Gäste?Präsentation der aktuellen Studie in Zusammenarbeit mit Beauty24 und
den Wellness-Hotels & Resorts.
• Roland Gassner, Gesellschaft für Konsumforschung GfK
16.35 ITB Summary & To do´smoderiert von Michael Altewischer
Global Spa Economy Report: Susie Ellis aus
New York gilt international als eine der führenden
Persönlichkeiten der Wellness-Szene. Ihr Internet-
portal SpaFinder hat hohes Renommee, ebenso die
regelmäßig weltweit durchgeführten Studien über
die Situation globaler Spas. Sie entstehen in Zusam-
menarbeit mit dem US-Marktforschungsinstitut SRI
International. Susie Ellis gibt einen Einblick in die
Ergebnisse des »Global Spa Economy Report«
2011/2012 und die vom SpaFinder prognostizier-
ten Trends im amerikanischen Spa-Markt. Man darf
gespannt sein!
Best Practise: Kann man als Branchenfremder
den Einstieg in den Wellnessmarkt wagen und nur
fünf Jahre später als Gewinner dastehen? Hans Dol-
man, Inhaber der Thermen Bussloo in den Nieder-
landen, hat es geschafft. Der Vollblutunternehmer
berichtet in Berlin über seine Erfahrungen als Quer-
einsteiger. Sein Unternehmen gehört heute zu den
erfolgreichsten Spas der Niederlande.
Gästeerwartungen: Good News! Das Interesse
an Wellnessreisen in Deutschland ist 2012 gestie-
gen. Dabei kann insbesondere bei den Jüngeren bis
29 Jahre ein positiver Trend verzeichnet werden.
Bei den Wellnessinteressierten steht die Erholung
vom stressigen Alltag im Fokus einer Wellness-
reise. Roland Gassner von der GfK: »Hinsichtlich den
Kundenerwartungen wird zudem deutlich, dass
nicht nur eine große Auswahl an Wellnessanwen-
dungen im Hotel wie z.B. Massagen, Bäder, Peelings
wichtig ist, sondern insbesondere der Wunsch, die
einzelnen Anwendungen im Wellnesshotel vor Ort
auch kurzfristig buchen zu können.« Wünsche die,
wie die Erfahrung zeigt, häufig mit den Möglichkei-
ten im Hotel kollidieren.
Diese und weitere Erkenntnisse präsentiert der
renommierte Marktforschungsexperte beim ITB
Fachforum Wellness. Er stellt die aktuelle Studie
»Wellnesstrends 2013« vor, welche in Zusammen-
arbeit mit Beauty24 und den Wellness-Hotels & Re-
sorts entstanden ist.
Die Beiträge werden synchron übersetzt
TH
WHD_2013 04.02.13 13:42 Seite 79
FOOD & BEVERAGE FRÜHSTÜCK & BRUNCH
80 TOP HOTEL | 1-2/2013
Vielfalt hatihren Preis
Fruehstueck und Brunch 05.02.13 14:00 Seite 80
1-2/2013 | TOPHOTEL 81
Frisch gebackene Brotsorten, euro-
päische Käse- und Wurstspeziali-
täten, frisch zubereitete Eier-
speisen, eine große Müsliauswahl
inklusive verschiedener selbstgemachter
Sorten, Plundergebäck, frisch gepresste
Säfte und Smoothies, diverse Heißgeträn-
ke sowie eine große Auswahl an Marme-
laden und Honig, zudem asiatische Köst-
lichkeiten – das Angebot im Adlon
Kempinski Berlin ist enorm. Die Vielfalt
hat allerdings ihren Preis: 42 Euro bezahlt
der Gast für den Genuss am Morgen. »Wir
haben erstmalig seit mehreren Jahren den
Preis unseres Frühstücksbuffets von 39
auf 42 Euro erhöht, einhergehend mit ei-
nem erweiterten Angebot«, erklärt der
Director of Food & Beverage des Hauses,
Leonard Cernko. Nun gibt es zusätzlich
bayerische Spezialitäten sowie eine Ka-
viar-Station mit drei verschiedenen Sor-
ten. Das außergewöhnlich vielfältige An-
gebot rechtfertige die Höhe des Preises.
Cernko: »Dieser Preis deckt die hotelin-
ternen Kosten für das Frühstück ab.« Et-
wa 75 Prozent der Gäste nehmen das
Feinschmecker-Frühstücksbuffet im Ad-
lon in Anspruch.
Rückläufiger Frühstücks-Trend
Auch bei den Accor-Marken Novotel
und Mercure frühstücken im Durchschnitt
circa 75 bzw. 77 Prozent der Gäste. Doch
der Sprecher von Accor Deutschland, Eike
Kraft, sieht einen rückläufigen Früh-
stücks-Trend: »Wir bemerken bei beiden
Marken leichte Rückgänge. Im Geschäfts-
bereich kann das Frühstück oft nicht mehr
abgerechnet werden bzw. die Firmen bu-
chen das Zimmer exklusive Frühstück. Im
Freizeitbereich ist in den meisten Fällen,
in denen das Frühstück extra gebucht und
bezahlt werden muss, der Preis ein Grund
für den Rückgang.« Klagen der Gäste über
das morgendliche Angebot wären hinge-
gen selten. In Häusern der Marke Mercure
kostet das Frühstück zwischen 16 und 19
Euro, bei Novotel 17 bis 19 Euro.
Die Schmerzensgrenze liegt bei zehn Euro
Diesen Kritikpunkt bestätigt auch eine
Studie zu Hotelfrühstückspreisen aus dem
vergangenen Jahr von holidaycheck.de, an
der 1528 User teilnahmen. Demnach sind
drei Viertel aller Gäste nicht bereit, einen
hohen Preis für den kulinarischen Start in
den Tag zu bezahlen. So verzichten 28
Prozent der Befragten lieber ganz auf das
Frühstück im Hotel und gehen stattdessen
in ein nahegelegenes Café – vielleicht
auch, weil sie morgens gar nicht so um-
fangreich frühstücken wollen. Für knapp
die Hälfte der User (49,4 %) darf ein Früh-
stück nicht mehr als zehn Euro kosten.
»Wir haben festgestellt, dass doch
manchmal das Bewusstsein der Gäste für
Qualität hinter der Preissensibilität zu-
rücksteht«, sagt Marco Nussbaum, Co-
Founder und CEO von prizeotel. »Auch wir
werden mit dem Preisargument konfron-
tiert: Die Leute sagen, im Café sei das
Frühstück günstiger. Aber sie vergessen
dabei, dass sie bei uns nicht nur einen Kaf-
fee und ein belegtes Brötchen bekommen,
sondern sich selbst von einem Buffet be-
dienen können. Qualität hat nun mal ihren
Preis.«
Doch was bekommt der Gast überhaupt
für rund zehn Euro? Auch dazu kann
Nussbaum Auskunft geben: »Mit elf Euro
pro Person sind wir rentabel und die
meisten unserer Gäste zufrieden. Dafür
bekommen sie ein reichhaltiges Früh-
stücksbuffet, unter anderem mit drei
frisch aufgeschnittenen Sorten Obst, haus-
gemachtem Birchermüsli und verschiede-
ne frisch zubereitete Kaffeespezialitäten
wie Latte Macchiato, Milchkaffee und Es-
presso. Wir bieten außerdem auch gluten-
freie Produkte sowie laktosefreie Milch
und Sojamilch an.«
Was man nicht vergessen darf: Die Prei-
se – wie auch die der Hotelzimmer – stei-
gen mit den Jahren an. »In den vergange-
Soviel kostetdas Hotelfrühstück Adlon Kempinski Berlin 42 Euro
Mandarin Oriental München 42 Euro
Vier Jahreszeiten
Kempinski München 38 Euro
Jumeirah Frankfurt 35 Euro
Atlantic Kempinski
Hamburg 34 Euro
Rocco Forte Villa Kennedy
Frankfurt 34 Euro
Hilton Frankfurt 33 Euro
Kempinski Airport München 32 Euro
Louis C. Jacob Hamburg 32 Euro
Kameha Grand Bonn 32 Euro
»Die Gäste ver-gessen, dass sie beiuns nicht nur einenKaffee und ein belegtes Brötchenbekommen, sondernsich selbst voneinem Buffet bedienen können.«Marco Nussbaum,
Co-Founder und CEO prizeotel
Fragt man die Gäste, darf das Frühstück nicht zu teuer sein, sollte jedoch einiges bieten.
Für den Hotelier hingegen ist die erste Mahlzeit des Tages eine Gelegenheit, sich zu pro-
filieren – aber die Rechnung muss auch aufgehen. Eine Gratwanderung, wie folgende
Beispiele zeigen von STEFANIE ULLMANN
Fruehstueck und Brunch 05.02.13 10:41 Seite 81
FOOD & BEVERAGE FRÜHSTÜCK & BRUNCH
82 TOPHOTEL | 1-2/2013
nen zehn Jahren wurde der Preis des
Frühstücksbuffets um etwa 39 Prozent an-
gehoben«, erklärt die F&B Managerin des
Kempinski Airport München, Lisa Mathis.
»Dies ist durchaus branchenüblich. Mo-
mentan liegt unser Preis bei 32 Euro pro
Person.« Florian Steinmaier, F&B-Direk-
tor des Vier Jahreszeiten Kempinski Mün-
chen, ergänzt: »In unserem Haus haben
wir in diesem Jahr die Preise um knapp
zehn Prozent angehoben, erstmals seit
fünf Jahren. Der Frühstückspreis (38 €)
orientiert sich nicht an der Durchschnitts-
zimmerrate, sondern am Mittelwert deut-
scher Luxushotels.«
Flexibel wählbare Angebote
Um die Gäste dennoch zufriedenzustel-
len bzw. sich das lukrative Frühstücksge-
schäft nicht gänzlich entgehen zu lassen,
setzen viele Häuser auf alternative Ange-
bote wie das reduzierte »Early Bird Früh-
stück« oder Take-away-Angebote.
Bei Novotel wird das online buchbare
»City Breakfast« von 6:30 bis 10:30 Uhr in
der Bar der Häuser angeboten; der Gast
bekommt für 7,50 Euro Kaffee oder Tee,
ein Croisssant, ein belegtes Brötchen und
Organgensaft. Dieses Angebot gibt es für
Eilige auch »to go«. Das reguläre Früh-
Mit Extras auf GästefangUm Urlauber für das eigene Haus zu gewinnen, setzen Hotels zunehmendauf Angebote beim Frühstück, die es in anderen Häusern nicht gibt. Best Western ist mittlerweile bekannt für originelle, liebevolle Serviceideen – diesgilt auch für den Frühstücksbereich. So findet der Gast auf dem Frühstücksbuf-
fet Obst mit einem geschriebenen Hinweis zur Handhabung (z.B. »Iss mich«)
oder mit Gesichtern bemalte gekochte Eier. Das Best Western Hotel Willingen
serviert seine Frühstückseier mit wärmenden Hauben in Tierform (1). Im Best
Western Der Lindenhof Gotha werden an jedem Wochentag wechselnde »Guten
Morgen-Spezialitäten« frisch zubereitet, beispielsweise »Strammer Max«, Milch-
reis oder Omelett mit Pilzen. Das Travel Charme Bergresort Werfenweng(sh. auch S. 32) beispielsweise bietet seinen Frühstücksgästen Honig direkt aus
der Wabe (2) von einem regionalen Imker an. Der Idee liegt das »GreenGusto-
Konzept« der Kette zugrunde, bei dem Lieferanten aus der Region das Haus mit
frischen und biologischen Produkten versorgen. Ziel ist, dem Gast Natürlichkeit
näher zu bringen. Zur Wahl stehen die Sorten Wald- und Blütenhonig. Pro
Woche werden drei Waben verbraucht. Die Resonanz bei den Gästen ist nach
Angaben des Bergresorts sehr positiv. Die Mercure-Hotels servieren eigensfür die Marke hergestellte Waren anstatt herkömmliche Industrieprodukte, um
sich von Mitbewerbern abzugrenzen. So gibt es den »Mercure Räucherlachs«
(aktuell mit Vanille, Kardamom und Kaffee), eine Saisonkonfitüre (»Pflaume mit
Portwein«) oder einen Saisonjoghurt mit Apfel, Birne und Kürbiskernen.
stücksbuffet wird von 6:30 bis 10:30 Uhr
im Restaurant oder – mit Aufschlag – auf
dem Zimmer angeboten. Und an Sonn-
und Feiertagen gibt es bis 13 Uhr ein
Langschläferfrühstück. Maritim-Häuser
bieten einen Service für Frühabreisende:
die »Lunchbox«. Diese steht, wann immer
der Gast auscheckt, in der Lobby bereit
und beinhaltet ein Getränk, Joghurt, Bröt-
chen oder Croissant sowie Obst. Die Box
kostet um die 13 Euro.
Selbst Luxushotels wie das Adlon Kem-
pinski Berlin und das Mandarin Oriental
München haben ihre Angebote erweitert,
damit die Gäste nicht für die erste Mahl-
zeit des Tages zum Bäcker um die Ecke ge-
hen. Das Adlon bietet neben dem Früh-
stücksbuffet für 42 Euro zwei günstigere
Varianten an: das Continental-Frühstück
für 29 Euro sowie ein Croissant-Frühstück
(16 €) für den kleinen Hunger. Im Manda-
rin Oriental steht eine kostenfreie Kaffee-
station mit Plundergebäck bereit; das klei-
ne Continental-Frühstück kostet 27 Euro.
Ebenfalls das Louis C. Jacob Hamburg
setzt auf ein Mehr an Service beim Früh-
stück und bietet eine Kombination aus
Frühstücksbuffet und Service am Tisch
des Gastes an. Das Frühstück (32 €, 6:30
bis 10:30 Uhr) besteht aus mehreren Ele-
menten: Es gibt einen großen Display-
tisch, auf dem Wurst- und Käsespezialitä-
ten stehen, eine Ecke mit Müslis und
Nüssen sowie frischen und getrockneten
Das Louis C. Jacob Hamburg bietetGästen eine Kombination aus Früh-stücksbuffet und Service am Tisch
1 2
Fruehstueck und Brunch 05.02.13 10:41 Seite 82
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Mehr über unsere feinen Konfi türen aus Tirol unter www.darbo.atVertriebshinweis: A. Darbo AG, Dornau 18, 6135 Stans/Tirol, Tel. +43-5242-6951-0, E-Mail: [email protected], www.darbo.at
M h übb ff ii KK fifi üü TTii ll dd b
Frühstück und Tirol-Urlaub auf einen Streich.
d
Hoteliers die Preise. In der Hotellandschaft be-
gegnet man vielem: happigen Preisen trotz billi-
ger Produkte, günstigen Buffets, wo das Verhält-
nis zwischen Qualität und Produkten stimmt,
oder aber wahnsinnig aufwendigen Buffets, die
auch zu Recht einen höheren Preis haben. Doch
wie bei den Hotelzimmern schafft es die Hotelle-
rie leider auch beim Frühstück nicht, die Pro-
dukte in den Vordergrund zu stellen, sondern
den Preis«.
Früchten und selbstge-
machtem Joghurt. Darüber
hinaus frisches Gebäck wie
die typischen Hamburger
Franzbrötchen. »Eine klei-
ne Ecke des Buffets ist für
unser Schwesterhotel, das
Paradies im Engadin, re-
serviert. Hier finden die
Gäste Bergkäse von der
Alm oder Engadiner Nuss-
torte«, erklärt Jost Deit-
mar, Geschäftsführender
Direktor des Hauses. Eine
Marmeladen- und Bröt-
chenauswahl sowie Butter
ist bereits auf dem Tisch
eingedeckt. Nachdem der
Gast Platz genommen hat,
wird eine Etagere mit
zweierlei Sorten Lachs,
Wurst und Käse sowie
Roastbeef eingesetzt. Auch
können die Gäste aus einer
Karte mit verschiedenen
A-la-Carte-Speisen wählen,
die frisch zubereitet wer-
den, zum Beispiel Ham-
burger Krabbenrührei mit
Pumpernickel, einen Fisch-
teller oder Omeletts. Der
überwiegende Teil des
Frühstücks wird also ser-
viert, auf Wunsch aber
auch alle Bestandteile des
Buffets. Das Tüpfelchen auf
dem i: Im Louis C. Jacob
blicken die Gäste direkt auf
die Elbe. »Die Kosten des
Frühstücks werden in un-
serem Haus gedeckt, aller-
dings ist der Ertrag auf-
grund des hohen, nicht
zuletzt personellen Auf-
wands ›überschaubar‹.
Gleichwohl wissen wir um
die Bedeutung und den ho-
hen Stellenwert, den ein
exzellentes Frühstück bei
der Auswahl und Beurtei-
lung eines Hotels hat.«,
sagt Jost Deitmar. 75 bis 80
Prozent der Gäste nutzen
dieses Angebot. Einen
Trend, dass immer weni-
ger im Hotel frühstücken, kann im Hotel aller-
dings nicht festgestellt werden. Für Gäste, die
früher abreisen müssen, bietet das Haus von vier
bis sechs Uhr ein kostenloses Business-Früh-
stück an, das aus Croissants und Kaffee besteht.
»Grundsätzlich treffen beim Frühstück in der
Hotellerie Qualität und Preis aufeinander«, er-
klärt Marco Nussbaum von prizeotel. »Das Früh-
stück ist ein sensibles Thema, weil hier die Ge-
winnmarge groß ist. Deshalb überziehen einige
Fruehstueck und Brunch 05.02.13 10:41 Seite 83
FOOD & BEVERAGE FRÜHSTÜCK & BRUNCH
84 TOPHOTEL | 1-2/2013
Alles Bio...Alles Bio...
Informationen und Teeproben des BIO Gourmet-Sortiments erhalten Sie hier:
Neuer Name, neues ProduktPutepur änderte zum Jahreswechsel seinen Namen: Die Produkte aus Puten-fleisch heißen nun Höhenrainer Delikatessen. Mit dem Namenswechsel geht auch
ein neues Design der Verpackungen einher. Das jüngste Produkt des bayerischen
Unternehmens ist die
»Puten-Krakauer«, eine
Brühwurst polnischen
Ursprungs, verfeinert
mit saftigen Schinken-
stücken aus der Puten-
keule und ganzen grü-
nen Pfefferkörnern. An-
geboten wird sie mit 1,5
Kilogramm am Stück im handwerklich genähten Leinendarm in Buttenform. Die
gluten- und laktosefreie Wurst kann direkt bei Höhenrainer bestellt werden.
Info: www.hoehenrainer.de
Zuckerreduzierte Frucht-aufstriche hat Faller seit Ende2012 im Angebot. Diese werden
bei einem Fruchtgehalt von 50
Prozent mit einem um 35 Pro-
zent reduzierten Anteil an Zu-
cker (im Vergleich zu Konfitüre
mit 61g/ 100g) gekocht; das
Zuckerersatzmittel Fruktose-
sirup wird hierbei nicht mehr
verwendet. Die in dieser Linie
herstellten Geschmacksrichtun-
gen sind »Erdbeer mit rotem
Johannisbeersaft«, »Aprikose«,
»Waldfrucht«, »Pfirsich-Maracuja« sowie »Sauerkirsch« und »Johannisbeer schwarz
feinstückig«. Die zuckerreduzierten Fruchtaufstriche gibt es im 22-Gramm-Portions-
becher, im 28-, 220-, 400- und 850-Gramm-Glas sowie in der Dose mit 2,8 Kilo-
gramm. Info: www.fallerkonfitueren.de
Laugen-Trio fürs FrühstückZuwachs beim herzhaften Angebot von Schöller Direct: Seit Januar 2013 gibt esim Mischkarton »Laugen-Minis« die neue Sorte »Mini-Laugenbrezeln«, die das bis-
herige Angebot der »Mini-Laugenknoten und -stan-
gen« ergänzt. Das Trio ist in einer Verpa-
ckungseinheit mit 120 Stück à 35 Gramm
erhältlich. In jedem Mischkarton be-
finden sich je Sorte 40 Stück, unter-
verpackt in zwei Beuteln »Mini-
Laugenbrezeln« mit 20 Stück und je-
weils zwei Beuteln »Mini-Laugenkno-
ten und Stangen« mit 20 Stück.
Info: www.schoeller-direct.de
Einfach weniger Zucker
Fruehstueck und Brunch 05.02.13 10:41 Seite 84
Verbot des Labels »Diät«Seit Herbst 2012 sind Produkte mit der Bezeichnung»Diät« in Deutschland nicht mehr zugelassen. Diese enthal-
ten Zucker-Ersatzstoffe wie Fruktose und sollen angeblich
helfen, die Blutzuckerwerte bei Diabetikern zu verbessern.
Nach aktuellem wissenschaftlichen Kenntnisstand sind die
Produkte aber eher schädlich, denn sie haben meist einen zu
hohen Fruktose-, Energie- und Fettgehalt. Daher ist die Be-
zeichnung »Diät« irreführend, so die Begründung. Allerdings
wurde nur die Kennzeichnung spezieller »Diät«-Produkte re-
glementiert; die Lebensmittel an sich bzw. die Verwendung
von Süßstoffen wurden nicht verboten. Nach dem Produk-
tionsstopp am 1. Oktober 2012 wurde vom Bundesministe-
rium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz
eine Übergangsfrist von zwei Jahren plus Haltbarkeitsdatum
für die Hersteller genehmigt. Info: www.diabetesde.org
Zehn auf einen StreichHiestand bietet in seiner Premium-Linie »Coup de Pates«neue Convenience-Produkte für das Frühstücksbuffet an. Der
Nachhaltigkeit liegt uns am Herzen. Wir verarbeiten nurselektierte Früchte von regionalen Bio Bauern. Beziehenausschließlich Öko-Strom und produzieren auch dieBio Fruchtaufstriche im offenen Kupferkessel von Handgerührt, in vier leckeren Sorten im 930g Glas.
Bio Qualitätim formschönen Faller Glas
ww
w.v
i-co.
com
Fit ins Frühjahr startenDie neu entwickelten Bachblüten-Tees des AlpenländischenKräuterhauses sind eine Mischung aus verschiedenen Kräutern
und diversen Bio-Bachblüten-Essenzen, beispielsweise Waldrebe
oder Ulme. Sie sind in den Sorten »Kraft & Energie«, »Für alle
Fälle« sowie »Ruhe & Gelassenheit« erhältlich und können zum
Beispiel als geschmackvolle Ergänzung zu einer leichten Küche
eingesetzt werden. Ebenfalls neu im Sortiment: zwei leicht ent-
wässernde Fastentees mit basischen Kräutern, die von Experten
entwickelt wurden und eine sinnvolle Ergänzung für Hotelange-
bote wie Gesundheitswochen und Wellnesswochenenden sind.
Info: www.alpenlaendisches-kraeuterhaus.de
Aus dem vollem KornDie Firma Hellma hat ihr Sortiment um zwei portionierte Brote
der Großbäckerei Mestemacher erweitert. Seit Januar
bietet der Gastronomie-Service neben dem
klassischen Vollkornbrot ohne Kruste auch
ein Fitnessbrot – bestehend aus Roggen,
Hafer und Weizenkeimen – an. Beide Sorten
sind frei von Konservierungsstoffen und im
Karton mit 85 Portionen (à 50g) oder als Paket
mit 12 Displaykartons (je 10 Portionen à 50g) er-
hältlich. Info: www.hellma.de
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Fruehstueck und Brunch 05.02.13 10:41 Seite 86
Neue SahneschnitteGanz neu im Sortiment von Resch &
Frisch ist die »Käsesahneschnitte« mit einer
lockeren Käsesahnecreme zwischen zwei
Lagen Biskuit; durch eine dünne Schicht Jo-
hannisbeerkonfitüre bekommt das Produkt
eine fruchtige Komponente. Die »Käsesahne-
schnitte« mit kurzer Auftauzeit komplettiert
das klassische Schnitten-Sortiment des öster-
reichischen Backwaren-Spezialisten: Erhältlich sind bereits die »Sacherschnitte«, die »Tiramisu-
schnitte«, die »Schwarzwälder Kirschschnitte« sowie die »Himbeer-Joghurt-Schnitte«.
Info: www.resch-frisch.com TH
1-2/2013 | TOPHOTEL 87
Buffetaufbau leicht gemachtDer Buffetplaner von Frilich ermöglicht eineeinfache Buffetgestaltung im Internet. Per Maus-
klick können nach Eingabe der individuellen
Tischmaße entweder Frilich-Servier- und Prä-
sentierelemente aufgerufen oder Platzhalter für
weitere Elemente – auch von anderen Herstel-
lern – eingefügt werden; diese sind beweglich
und in alle Richtungen drehbar. So lässt sich
schnell »aus der Vogelperspektive« erkennen, wo
die einzelnen Präsentierelemente stehen sollen
und wie viel Platz sie im Raum benötigen.
Info: www.frilich.com
Ab März 2013 bietetDarbo seinen Fruchtauf-
strich »Erdbeer« auch als
passierte Variante an; er-
hältlich ist dieser im Fünf-
Kilo-Eimer. Die Konfitüren
und Fruchtaufstriche des
Unternehmens werden
nicht gekocht, sondern nur
vorsichtig erwärmt und
schonend gerührt – so
bleiben neben dem Frucht-
geschmack auch die In-
haltsstoffe wie Vitamine
erhalten. Für eine appetitli-
che Platzierung am Früh-
stücksbuffet werden ver-
schiedene Präsentations-
hilfen, darunter Aufsteller,
Dekorgläser und Keramik-
töpfchen, angeboten.
Info: www.darbo.com
Jetzt ist es »passiert«
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Fruehstueck und Brunch 05.02.13 11:13 Seite 87
FOOD & BEVERAGE FRÜHSTÜCKSIDEE DES MONATS
88 TOPHOTEL | 1-2/2013
PROFI-TIPP:
Michael Jetter, Gastronomie-FachberaterSCHÖLLER DIRECT:
»Geben Sie am Anfang des Backprozesses bei Brotund Brötchen immer Schwaden / Wasserdampf zu.So bleiben die Produkte extra lange frisch.«
INTERNET:www.schoeller-direct.de
Fitmacher-FrühstückVielen Gästen kommt es beim Frühstück auf eine vitale und ausgewogene Ernährung an.
Dafür empfehlen sich besonders kernige Fitmacher wie Mehrkorn-, Sonnenblumenkern-
und Kürbiskernbrötchen, Bircher Müsli oder ein erfrischender Fruchtsalat.
So starten Ihre Gäste gestärkt und aktiv in den Tag.
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PRODUKTE:
�� Mini-Brötchen-Mix
� Buffet-Butter
� Mehrkornbrötchen
� Kürbiskernbrötchen
� Sonnenblumenkernbrötchen
� Mischkarton Rusti-Brot
� Bircher Müsli
Exotischer Fruchtsalat
Blutorangensaft
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Fruehstuecksidee 1_2.13 05.02.13 11:20 Seite 88
KOMPAKTES BRANCHENWISSEN
� Zahlen · Fakten · Trends · Analysen� ein aufschlussreicher Blick hinterdie Kulissen der Wellnesshotellerie
�� �� �� �FZV_Buecher_11.12_ly 04.02.13 16:30 Seite 89
FOOD & BEVERAGE FOOD-KONZEPTE
90 TOPHOTEL | 1-2/2013
Tophotel: Warum erlebt Sous-vide
derzeit so einen Aufschwung?
Hubertus Tzschirner: In den vergange-
nen zehn Jahren erlangte diese sanfte Gar-
methode ihr Comeback. Was einst in den
70er-Jahren entdeckt und weiterent-
wickelt wurde, blieb bis dahin für Gäste
und die Mehrzahl meiner Zunft verborgen.
Avantgardisten wie Heston Blumenthal,
Ferran Adrià und die Gebrüder Roca mach-
ten diese Technik erst wieder salonfähig.
Das Geheimnis der Sous-vide Technik wur-
das richtige Equipment. Dieses fand ich im
Laborzubehör. Damals trat die Physik in
meine Küche, das Kochen begann für mich
nun auch wissenschaftlich zu werden.
Tophotel: Ist Sous-vide nicht sehr auf-
wendig?
Tzschirner: Der Aufwand ist nicht we-
sentlich größer, er wird nur durch eine
Verschiebung der Prozesse verlagert. Ich
bereite in Off-Zeiten vor und kann ent-
spannt den Service am Abend bestreiten.
Tophotel: Merkt der Gast überhaupt
den Unterschied zu einer konventio-
nellen Zubereitungsart?
Tzschirner:Der Gast hat einen erlebbaren
Mehrwert in der Textur, der Optik und vor
allem im Geschmacksempfinden der ein-
zelnen Produkte. Der Eigengeschmack der
Zutaten wird merklich potenziert oder in
eine bestimmte Richtung gelenkt. Dabei
werden auch die Farben der Produkte kräf-
tig hervorgehoben und verstärkt. Die Spei-
sen werden mit Sous-vide schonender und
gesünder zubereitet. Man kann sagen, dass
die Technik jedem guten Produkt schmei-
chelt und das Optimum an Geschmack her-
ausholt.
Kochen unter
Labor-bedingungen
Fisch, Fleisch, Gemüse – mit Sous-vide lassen sich nahezu alle Lebensmittel besonders
geschmacksintensiv, schonend und reproduzierbar zubereiten. Tophotel sprach mit
Hubertus Tzschirner über die Wiederentdeckung der Garmethode im Vakuumbeutel
und die Vorteile der selbstgemachten »Convenience«
Hubertus Tzschir-ner (36) ist Koch undBetriebswirt im Hotel
und Gaststättenge-
werbe. Seit 2008 be-
treibt der gebürtige
Görlitzer die Firma esskunst Hubertus
Tzschirner (www.esskunst.eu) mit den
drei Säulen Seminare, Fooddesign und
Catering in München. Gemeinsam mit
Heiko Antoniewicz hat er bisher zwei Bü-
cher gestaltet. 2011 erschien sein eigenes
Buch mit dem Titel »Sous-Vide«.
»Das richtigeEquipment fandich im Laborzu-behör. Damalstrat die Physik inmeine Küche.«
de im Zuge der Molekularküche für Gäste
und experimentierfreudige Köche wieder
zugänglich, und die damit verbundenen
Vorteile machte man sich zunutze. Das re-
produzierbare Ergebnis vereinfachte nicht
nur das tägliche Küchenleben, sondern
brachte auch unseren Gästen einen wie-
dererkennbaren, neuen Geschmack der ge-
wohnten Produkte und Gerichte.
Tophotel: Wann und wie haben Sie
Sous-vide kennengelernt?
Tzschirner: Ich selbst koche seit etwa
acht Jahren mit dieser Garmethode. An-
fangs habe ich mir Publikationen zu die-
sem Thema übersetzen lassen, um einen
ersten Einstieg zu finden. Unabdingbar war
Food-Konzepte_1-2.13 04.02.13 11:58 Seite 90
1-2/2013 | TOPHOTEL 91
Tophotel: Längst sind noch nicht
alle Köche mit dem Thema ver-
traut. Was raten Sie Einsteigern?
Tzschirner: Ich rate jedem, der sich
in Sous-vide einarbeiten möchte, mit
wenigen Produkten anzufangen, Pro-
dukt für Produkt den für sich und sei-
ne Gäste perfekten Garpunkt heraus-
zufinden und ihn anschließend zu
dokumentieren. Eine sorgfältige Do-
kumentation bereitet jedem Koch an-
schließend Erleichterung und ein re-
produzierbares, perfektes Ergebnis.
Dabei sind Bücher und Publikationen
sehr hilfreich, um den Prozess und
den physikalischen Hintergrund die-
ser Garmethode zu verstehen.
Tophotel: Wie hoch sind die
Investitionskosten in etwa?
Tzschirner: Entscheidend für die
Kosten ist die Frage des Anspruchs an
die Geräte und deren Verwendung.
Wer Sous-vide professionell einsetzt,
benötigt auch professionelles Equip-
ment. Das beinhaltet eine Vakuum-
kammermaschine, die ein volles Va-
kuum erreicht, sowie einen Therma-
lisierer bzw. ein Wasserbad, welches
die Temperatur konstant mit gerings -
ten Abweichungen über die Dauer
des Garprozesses hält. Dafür muss
man zusammen mit etwa 2000 Euro
rechnen. Heutzutage sind auch Gerä-
te im semiprofessionellen Bereich für
etwa 500 Euro erhältlich. Die Zahl der
Anbieter wird auch hier immer grö-
ßer. Die laufenden Kosten beschrän-
ken sich derzeit nur auf die verwen-
deten Kochbeutel und Vakuumbeutel
zum Garen.
Tophotel: Was kann man mit
dieser Methode alles zubereiten?
Tzschirner: Grundsätzlich ist mit
dieser Art zu Kochen erst einmal alles
möglich. Jeder muss aber für sich
selbst entscheiden, wo diese Technik
eine Erleichterung und einen Mehr-
wert bringt bzw. an welcher Stelle eine
geschmackliche Verbesserung zu er-
zielen ist. Nicht zu unterschätzen sind
gewohnte Geschmäcker – auch wenn
manche Produkte durch Sous-vide
geschmacklich besser und gesünder
zubereitet sind, muss der Geschmack
der Gäste berücksichtigt werden. Man
Hubertus Tzschirner, Thomas A. VilgisSous-Vide
Edition Fackelträger
256 Seiten, 49,95 ¤
ISBN 978-3-7716-4506-9
Einen Zwei-Tages-Workshop zum Thema
Sous-vide bietet Unilever FoodSolutions in seinen Chefmanship
Centren an. Die nächsten Termine
für den Basiskurs sind 14.-15.5.
(Heilbronn), 3. -4.9. (Hamburg)
sowie 12.-13.9. (Dortmund). The-
men: Prozessoptimierung, Pas-
teurisation, Hygienebedingungen,
Technologien. Info: www.unileverfoodsolutions.de
!TERM IN
sollte nicht beginnen, auf einmal alles
unter Vakuum zu garen – für manche
Speisen bereitet eine herkömmliche
Zubereitung mehr Spaß und Freude
für den Gaumen.
Tophotel: Gibt es ein Produkt,
dass Sie auf keinen Fall Sous-vide
zubereiten würden?
Tzschirner: Große Zurückhaltung
übe ich in der Zubereitung von Knob-
lauch und anderen geschmacklich po-
larisierenden Produkten. Hier ist die
Potenzierung des Geschmacks eher
unangenehm und störend.
Tophotel: Was würden Sie nie
mehr anders zubereiten?
Tzschirner: Verschiedene Gemüse
wie Spargel, Petersilienwurzel, Ka-
rotte, Sellerie, Chicorée, Blumenkohl.
Tzschirners Rezepttipp
BUCHT I P P
Lachsforelle3 Lachsforellenfilets geschuppt | 1 EL Butter | etwas OlivenölGeputzte und portionierte Lachsforelle zusam-
men mit den übrigen Zutaten in einen Kochbeu-
tel geben und voll vakuumieren. Anschließend
20 Minuten im Wasserbad bei 46 Grad C. garen.
Nach dem Garen die Lachsforelle vorsichtig aus
dem Kochbeutel nehmen, evtl. auf der Haut-
seite anbraten und anrichten
Spargel12 Stangen Spargel | 1 EL Butter | 100 ml Wasser |½ Zitrone (Abrieb und Saft) | etwas Meersalz | etwas Zucker | etwas Butter zum BratenGeschälten Spargel mit den übrigen Zutaten in
einen Kochbeutel geben und voll vakuumieren.
Anschließend 25 Minuten im Wasserbad bei 85
Grad C. garen. Nach dem Garen den Spargel aus
dem Kochbeutel nehmen, den Garsud auffangen
und in einer heißen Pfanne mit etwas Butter und
Meersalz von beiden Seiten kurz anbraten, mit
wenig Zucker karamellisieren und anrichten.
Kräuter1 Schale Micro Leaf oder gemischte Kresse | 1 Sprit-zer Zitronensaft | ½ Bund Kerbel | ½ Bund Dill | etwas Olivenöl | etwas Meersalz | etwas ZuckerKräuter waschen, zupfen und auf einem Kü-
chenpapier trocken tupfen. Mit Olivenöl, Zitro-
ne, Salz und Zucker marinieren und anrichten.
Teller anrichten300 ml Fischfond | 4 Stängel Estragon | 2 EL weiche Butter | etwas Meersalz | etwas gestoßenerschwarzer PfefferEstragon waschen und zupfen. Fischfond zu-
sammen mit dem Spargelsud aufkochen und et-
was einreduzieren. Den Fond zusammen mit
Estragon fein mixen und mit Butter montieren,
ggf. mit etwas Meersalz abschmecken. Alle
Komponenten auf einem vorgewärmten, tiefen
Teller anrichten und auftragen. Mit Meersalz und
Pfeffer garnieren. TH
Food-Konzepte_1-2.13 04.02.13 11:58 Seite 91
FOOD & BEVERAGE WEINWEGWEISER
92 TOPHOTEL | 1-2/2013
Reifer Pfälzer RieslingTophotel-Autor Rudolf Knoll stellt in dieser Ausgabe wieder
einen für die Gastronomie überaus interessanten Wein vor,
der durch sein sehr gutes Preis-Wert-Verhältnis überzeugt
Jede Menge Eiswein Klirrend kalte Dezembertagemachten
es möglich: Deutschlands Winzer been-
deten den Jahrgang 2012 mit reichlich
Eiswein. Bei manchen Betrieben waren es
sogar einige 100 Liter. Zu diesen Glück-
lichen gehören beispielsweise die Wein-
güter Diel (Nahe), Am Stein – Ludwig
Knoll, Hans Wirsching und Horst Sauer
(Franken), Schätzle (Baden), Jürgen Frey
(Pfalz), Kloster Pforta und Pawis (Saale-
Unstrut) sowie die württembergischen
Genossenschaften Cleebronn-Güglingen,
Heuholz und Esslingen, die damit gewis-
sermaßen für die Mai-Frostschäden im
Jahrgang 2011 entschädigt wurden.
60 Jahre alter Asbach 120 Jahre alt wurde das Haus As-
bach im Jahr 2012. Aus diesem Anlass
kreierte man aus Beständen des Jahr-
gangs 1951, der ein Jahr später destilliert
wurde, die limitierte Sonderedition »Jo-
hann Wolfgang von Goethe Vintage Re-
serve«. Bei der Erstabfüllung aus drei
300-Liter-Fässern hieß Asbach-Eigen-
tümer Emil Underberg ausgewählte
Gäste aus Politik, Wirtschaft, Handel, Ga-
stronomie und Medien willkommen und
bezeichnete den Weinbrand als Hom-
mage an den namensgebenden Genießer.
Abgefüllt wurde der edle, feurige Tropfen
in 900 stilvolle Ein-Liter-Karaffen aus
einer böhmischen Glasmanufaktur, die in
einer Holzkassette verpackt sind. Der
Preis im Handel beträgt stolze 2000 Euro.
Fiasco kommt zurückDie bekannte, mit Stroh verhüllte
Bauchflasche »Fiasco« aus der Toskana
feiert nach über 30 Jahren Abstinenz ein
Comeback. Sie fasst jetzt nicht mehr –
wie einst – 2,28 Liter, sondern enthält
nur mehr einen Liter Chianti DOCG Jahr-
gang 2011 aus dem Haus Ruffino. Aber
der ist dafür richtig gut! TxB International
Fi ne Wine ist für den Deutschland-
Vertrieb zuständig (Ladenpreis knapp
15 ¤). TH
Der Wein: 2007 Riesling Spätlese trocken Königsbacher JesuitengartenDer Geschmack: Zarte, aber zugleich intensive Pfirsichfrucht mit Orange und einemHauch Zitrus im Aroma; schlank, feingliedrig, verspielt, bleibt auch im Anbruch trotz seiner
leichtgewichtigen Art stabil; passt ausgezeichnet als Apéro, zu Vorspeisen, zu Fischgerich-
ten, zu zartwürzigen Nudelgerichten sowie zur asiatisch angehauchten Küche.
Der Preis: 6,90 Euro zzgl. MwSt.
Bezug: Weingut Dr. Fritz Herberger, Weinstraße 80, 67147 Forst
Ein zarter Trend wird erkenn-bar: Noch vor einigen Jahren
stand bei Weißweinen aus deut-
schen Landen vornehmlich der ak-
tuelle Jahrgang im Fokus, etwas
reifere Weine wurden nur von
speziellen Liebhabern nachge-
fragt. Inzwischen sind länger ge-
lagerte Gewächse wieder be-
gehrter; es hat sich herumge-
sprochen, dass »Kindermord«
bei Riesling und Co. nicht an-
gebracht ist, sondern dass
viele Weine mit zunehmen-
dem Alter besondere Reize
entfalten. Natürlich gibt es
nach wie vor Restaurants
mit einem gut bestückten
Keller, in dem nicht nur
Rotwein-Senioren liegen.
Hier können anspruchs-
volle Gäste oft aus dem
Vollen schöpfen und so
manche Entdeckung ma-
chen. Aber für die Häuser,
die aktuell auf den reifen
Weißwein-Zug aufspringen
wollen, wird der Einkauf
schon etwas schwieriger.
Gut in einem solchen Fall, dass es in der
Pfalz einen noch unbekannten Betrieb
gibt, der größere Mengen eines delika-
ten Rieslings aus dem ausgezeichneten
Jahrgang 2007 »gebunkert« hat und die-
sen für einen überaus vernünftigen
Preis offeriert. Der Eigentümer ist ei-
gentlich in einem anderen Metier er-
folgreich: Dr. Armand Herberger ist
in Deidesheim als Schönheitschi-
rurg aktiv, saugt Fett ab, glättet Fal-
ten, vergrößert Brüste und bringt
in seiner Musenhof-Klinik auch
noch mit diversen anderen Varian-
ten Frauen und Männer optisch
besser in Form. Aber als Weinlieb-
haber wollte er einen alten Fami-
lien besitz wiederbeleben und
pflegt deshalb seit einigen Jah-
ren in guten Lagen Riesling.
Der Betrieb ist kein klassi-
sches Weingut. Benannt ist
dieser nach Fritz, dem Groß-
vater von Armand Herber-
ger, der in dieser Region
selbst vor gut 100 Jahren
Weinbau betrieb. Der Enkel
liebt zwar Wein – und vor
allem den »Fritz«-Riesling,
er ist jedoch auf diesem
Feld kein Profi. Aus diesem
Grund hat er sich für den
Keller mit Karl-Josef Kohl-
mann, dem früheren Be-
triebsleiter einer großen
und leistungsstarken Ge-
nossenschaft, einen Mann
mit einem guten Händchen für Pfälzer
Riesling geholt. Bei der Vinifikation ist
schonende Verarbeitung angesagt. »Wir
wollen die Traube ins Glas transportie-
ren«, verlangt Eigentümer Dr. Armand
Herberger. Beim Riesling aus dem Jahr
2007 ist das ganz ohne Zweifel perfekt
gelungen.
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WEIN & CHAMPAGNER FOOD & BEVERAGE
1-2/2013 | TOPHOTEL 93
Auf der diesjährigen ProWein in Düsseldorf präsentie-
ren sich in Halle 6 neben Slowenen und Tschechen
auch einige Slowaken. »Alle drei Länder haben die
Qualität vor allem ihrer Weißweine stark verbessert«,
heißt es in einem Vorbericht zur interna-
tionalen Leitmesse der Wein- und Spirituo-
senwirtschaft. Denn in den östlichen Gefil-
den wurde in den vergangenen Jahren ver-
stärkt in moderne Technologie und Know-
how investiert.
Ein Botschafter der slowakischen Wein-
kultur ist Rastislav Šuták, der als Bester sei-
ner Zunft gilt. Als Gewinner der »Trophée
Hubert 2012« qualifizierte er sich für den
Wettbewerb um den »Best Sommelier of
Europe«, der im September dieses Jahres in
San Remo (Italien) stattfindet. Er ist davon
überzeugt, dass slowakische Weingüter
durchaus Qualitätstropfen hervorbringen und sich längst nicht
mehr verstecken müssen.
Toph otel: Beim Stichwort Slowakei fällt selbst Wein-
experten nicht viel ein. Hat der Weinbau hier keine
Tradition?
Weine aus der Slowakei sind kaum bekannt. Nach wie vor kämpfen osteuropäische Winzer beim
Versuch, sich am Markt zu etablieren, gegen Vorurteile. Rastislav Šuták (Foto) trägt dazu bei, das
Image des Weinbaus in seiner Heimat zu verbessern. Der Sommelier des Kempinksi Hotel River
Park in Bratislava wurde 2012 zum besten seiner Zunft in der Slowakei gekürt
»Wir leisten Pionierarbeit«
Rastislav Šuták: Unsere Weine gelten noch als absoluter
Geheimtipp. Aber der Weinbau in der Slowakei ist älter, als es
den Anschein hat. Schon vor 2000 Jahren kümmerten sich un-
sere Vorfahren unter den Römern um Rebstöcke, und im
Mittelalter erstreckten sich die Weinanbauge-
biete in dieser Region über sage und schreibe
60.000 Hektar.
Tophotel: Wie würden Sie den typischen
slowakischen Wein beschreiben?
Rastislav Šuták: Unsere Region gehört zu
den nördlichsten Anbaugebieten in Europa.
Die slowakischen Weine sind geprägt von den
moderaten Temperaturen und viel Feuchtig-
keit. Sie haben ein fruchtiges und blumiges
Aroma, sind gleichzeitig frisch im Geschmack
und haben eine delikate Säure. Die Bodenbe-
schaffenheit sorgt zudem für einen vollmundi-
gen Abgang.
Tophotel: Welches Weingut sollte man in Ihrer Heimat
unbedingt besuchen?
Rastislav Šuták: In Modra an der Kleinkarpatischen Wein-
straße steht das Weingut Elesko mit einem vorzüglichen
Restaurant und der sehenswerten Warhol-Galerie Besuchern
Blickfang in der »Arte Lounge & Bar«: der gläserne Weinschrank mit Weinen und Champagnern aus aller Welt
Wein_und_Champagner_1-2_neu 05.02.13 10:03 Seite 93
FOOD & BEVERAGE WEIN & CHAMPAGNER
94 TOPHOTEL | 1-2/2013
Andreas von Rosen, Inhaber von Rosen & Rosen und Gründer der
Sektmarke »Puremonde«, hat Ende vergangenen Jahres den Secco
»Petites Perles« in den Markt eingeführt. Wie für die beiden Vor-
gänger »Perles« und »Grand Perles« verwendete von Rosen auch für
den neuen Secco ausschließlich ausgesuchte Rieslingweine befreun-
deter deutscher Winzer. Das Bukett ist geprägt von Noten wie Apfel,
Birne, Zitrus und Weinbergpfirsich; die Dosage
ist so eingestellt, dass der Secco im Geschmack
zwischen trocken und brut liegt. Info: www.pu-
remonde-sekt.de +++ Für Gastronomen und
Hoteliers, die ihr Weinwissen aufbessern oder
vervollständigen möchten, ist der »FachBrief
Wein« der Dehoga Akademie gedacht. Fol-
gende Seminare werden angeboten: 1. »Für
Einsteiger: Die Welt der Weine«, 2. »In Feier-
laune: Schaum- und Süßweine«, 3. »Weiß- und
Rotwein: Qualität erkennen und verkaufen«.
Info: www.dehoga- akademie.de +++ Die Glo-
ria Hotels & Resorts aus Belek nahe Antalya
haben sich im Januar auf der Stuttgarter CMT-Sonderausstellung »Golf-
& Wellnessreisen« mit einem neuen »Golf & Wein-Konzept« prä-
sentiert. Kooperationspartner ist der türkische Weinproduzent Kavak-
lidere aus Ankara. Gloria-Chef Ugur Akca: »Wir wollen vor allem
unseren Golfgästen zeigen, dass Belek – bekannt als Mekka für Golfer –
mehr als nur pitchen und putten ist.« Info: www.gloria.com.tr •
www.kavaklidere.com +++ Régis Camus, Chef de Cave bei Piper-Heid-
sieck und zum sechsten Mal in Folge als »Sparkling Winemaker of the
Year« ausgezeichnet, hat
Ende 2012 den neuen Jahr-
gangschampagner »Rare
Millésimé 2002« im Ber-
liner Restaurant »Hugos«
präsentiert. Der Champa-
gner, der sieben Jahre auf
der Hefe lag, wird im »Wine
Spectator« aktuell mit 95
von 100 möglichen Punkten
bewertet. Info: www.piper-
heidsieck.com
offen. In Trnava, einem weiteren idyllischen Ort un-
weit von Bratislava, können Gäste den vielleicht
besten slowakischen Winzerbetrieb Mrva & Stanko
besichtigen.
Tophotel: Wann ist die beste Reisezeit, um die
lokale Weinkultur kennenzulernen?
Rastislav Šuták: Frühsommer oder Herbst sind
ideal für Weinreisen in die Slowakei. Die Saison fängt
im September mit der Weinlese an. Das ist eine gute
Zeit, um Burciak – einen jungen Wein, der dem Fe-
derweißen ähnelt – zu probieren. Höhepunkte des
Weinjahres an der Kleinkarpatischen Weinstraße sind
das »Fest des geöffneten Weinkellers in St. Urbana«
in Modra sowie der »Tag der offenen Weinkellertür«.
Die örtlichen Kellereien öffnen dann ihre Türen, laden
zur Weinprobe und geben einen Einblick in die Wein-
herstellung.
Tophotel:Welche Weine servieren Sie im »River
Bank Restaurant« des Kempinski Hotel River
Park Bratislava?
Rastislav Šuták: Wir bieten ausgesuchte europäi-
sche Tropfen an sowie einige interessante Weine aus
der neuen Welt. Einen Schwerpunkt bilden natürlich
die slowakischen Produkte. Wir versuchen immer zu-
erst einen heimischen Wein zu empfehlen, wenn er
zum Menü passt. Wir leisten sozusagen Pionierarbeit.
Beliefert werden wir zum Beispiel vom Weingut Mrva
& Stanko. Unsere Weißweinempfehlung kommt vom
Weingut Elesko, eine fruchtige Kreation aus Char-
donnay und Pinot Gris, Jahrgang 2009. Die angesehe-
ne Karpatská Kellerei liefert unsere Rotweinempfeh-
lung, nämlich eine reizvolle Zusammenstellung von
Cabernet und Merlot, ebenfalls aus dem Jahr 2009.
Tophotel: Wie sind Sie eigentlich zum Beruf des
Sommeliers gekommen?
Rastislav Šuták: Als ich 1990 anfing in der Gastro-
nomie zu arbeiten, war es sehr schwer, einen qualita-
tiv hochwertigen slowakischen Wein zu finden. Die
ersten Gesetze zum Weinanbau wurden in der Slowa-
kei erst 1997 erlassen. Mein Interesse war geweckt,
als hierzulande immer mehr Weingüter entstanden.
Da habe ich eine Leidenschaft für Wein entwickelt, die
zunächst mit dem Internationalen Sommelier-Zertifi-
kat im Jahr 2001 belohnt und nun mit der »Trophée
Hubert« gekrönt wurde. Die Welt der Weine ist viel-
fältig. Ich stelle jeden Tag fest, dass ich erst angefan-
gen habe, diese Welt zu entdecken.
Das Kempinksi River Park veranstaltet einmal
im Monat in der »Arte Lounge & Bar« eine Weinent-
deckungsreise. Bei einem mehrgängigen Menü mit
Weinbegleitung wird ein ausgewähltes Anbaugebiet
vorgestellt, das durch einen Winzer oder Experten
vertreten ist. Info: kempinski.com/bratislava
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Wein_und_Champagner_1-2_neu 05.02.13 10:03 Seite 94
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Schwaches Champagner-JahrprognostiziertDer Champagner-Markt wird sich auch in diesem Jahr nicht erho-len – so lautet die Prognose des Experten Prof. Steve Charters von der
Reims Management School (RMS). Ein Grund für die negative
Entwicklung sei die Krise in der
Eurozone, die generell das Kon-
sumverhalten beeinflusse. Die
Länder, die am stärksten vom
wirtschaftlichen Abschwung be-
troffen sind, sind zugleich die
größten Märkte für Champagner.
Rund 80 Prozent der Lieferungen
gingen im vergangenen Jahr in die
Eurozone. Im ersten Halbjahr 2012
sind die weltweiten Champagner-
Exporte um 6,5 Prozent zurückge-
gangen. Für die Schlussbilanz
werden noch schlechtere Ergeb-
nisse erwartet. »Champagner ist ein verlässlicher Indikator für den
Stand der Wirtschaft«, erklärt der Leiter des Lehrstuhls für Champa-
gner-Management an der RMS. Seiner Einschätzung nach wird sich der
Markt nicht vor 2014 oder 2015 erholen. Info: www.reims-ms.fr TH
Kunstvoll Wein genießenVier neue Dekanter präsentiert Zwiesel Kristallglas, diedurch ihre organischen Formen auffallen: Mit seiner ge-
streckten Form erzeugt »Livo« eine große Oberfläche zur
Sauerstoffanreicherung des Weines beim Ein- und Aus-
schenken. Der Dekanter »Tian« ist ein idealer Begleiter für
junge, tanninreiche Rotweine und unterstützt diese mit
seiner großen Belüftungsfläche optimal in der Entfaltung.
Ein aufgesetzter Glasfaden sorgt beim Dekanter »Fuon«
für einen angenehmen Halt beim Dekantieren. Junge, aber
auch gereifte Rot- und Weißweine belüftet »Mar« optimal
durch seine Einwölbungen am Dekanterbauch, die önolo-
gische Verwirbelungsbereiche entstehen lassen.
Info: www.zwiesel-kristallglas.com
Wein_und_Champagner_1-2_neu 05.02.13 10:04 Seite 95
FOOD & BEVERAGE COCKTAIL DES MONATS
96 TOP HOTEL | 1-2/2013
ZUTATEN:
4 cl Blanton´s Single Barrel Bourbon Special Reserve
3 cl Védrenne Crème de Pampelmousse
3 cl frisch gepresster Zitronensaft
4 cl frisch gepresster Pink Grapefruitsaft
ZUBEREITUNG:
Ein großes Becherglas mit der Öffnung nach unten in
einem Orangenviertel drehen und in Streuzucker tup-
fen. Danach einige Eiswürfel und ein längeres Stück
Orangenschale in das Glas geben. Die restlichen Zuta-
ten mit Eiswürfeln im Shaker kräftig schütteln und in
das vorbereitete Glas abgießen.
Auf www.tophotel.de/service/cocktails finden Sie
weitere Cocktailrezepte, zum Beispiel:
Irish Spice Lemonade • Purple Lady • Apple Sunrise •
Hugo • Mrs. Cherry • French Fizz • Catweazle • Cassis
Smash • Deauville • Citrus Rum Cooler • Hot Exotic
Caipirinha • Quintiams • Philadelphia Fish House Punch
Von Barmeister Franz Brandl(li.), Autor zahlreicher Bar- undCocktailbücher, sowievon JörgKrause, international erfahrenerBarkeeper und Barmixer ausMünchen
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Noch mehr »Connect«Um sechs neue Artikel erweitert Schönwald jetzt seine 2011 eingeführte Kollek-tion »Connect«: Mit einem Durchmesser von 26 Zentimetern und schmaler Fahne er-
gänzt ein neuer Teller das Sortiment. Die stapelbaren Kaffeebecher lassen sich platz-
sparend lagern und verfügen über eine hohe Standfestigkeit. Die Salatschalen der Se-
rie werden jetzt in zwei weiteren Größen mit 14 bzw. 23 Zentimetern Durchmesser
angeboten; Letztere eignen sich auch gut für Pastagerichte. Auf der neuen Setplatte
finden Tassen, Becher sowie Suppentassen aus der Kollektion »Connect« Platz. So
können beispielsweise Heißgetränke mit einem Stück Kuchen oder Suppen mit einem
kleinen Snack auf der Ablagefläche ansprechend präsentiert werden. Schließlich er-
weitert eine größere ovale Platte mit 38 Zentimetern Länge für Steak- und Fischge-
richte das Sortiment. Info: www.schoenwald.com
Für effektvolle SpeisenpräsentationenZu Jahresbeginn stellt VEGA gleich drei Neuentwicklungen im Porzellanbereich vor: Für das avantgardistische Duo »Favor« (li.) stand dieKontur eines Schmetterlings Pate. Die stapelbare Platte verfügt über einen passgenauen Spiegel für das zugehörige Schälchen. Der Knick
an der Konturlinie der rechteckigen, stapelbaren Platte »Convolution« (re.) lässt eine Mulde entstehen, die als Bühne für besondere Prä-
sentationen dient, aber auch dem passenden Schälchen Halt bietet. »Piega« ist ein unkonventionelles Porzellan, dessen Design an über-
lappendes Papier erinnert. Es besteht aus einer Platte und zwei unterschiedlich großen Schälchen, die sich besonders für asiatische Speisen
eignen, aber auch andere kulinarische Inszenierungen zum Hingucker machen. Die neuen Linien des Labels »Creation by VEGA« sind spül-
maschinenfest, mikrowellengeeignet und haben eine zehnjährige Nachkaufgarantie. Info: www.vega-direct.com
Porzellan_1-2 04.02.13 14:44 Seite 100
Seltmann_1-2 04.02.13 15:24 Seite 101
102 TOPHOTEL | 1-2/2013
Weich und doch hart»Einzigartige Produkteigenschaften«verspricht die neue Porzellan-Linie »Dia-
mant«, die Seltmann Weiden für den Bereich
Hotellerie /Gastronomie auf den Markt ge-
bracht hat: Das Ergebnis mehrjähriger For-
schung ist die warme, porzelline Anmutung
von cremefarbenem Weichporzellan mit den
Vorteilen von Hartporzellan. Die bei etwa
1400 Grad Celsius zu Hartporzellan ausge-
brannte Masse verfügt über eine besondere
Härte, durch die das Porzellan eine hohe
Kantenschlagfestigkeit erhält. Die hohe
Glasurhärte sorgt für dauerhaft kratzfeste
Oberflächen. Diese Eigenschaften lassen
zudem bei der Produktion eine dünnwandige
Ausformung zu, wodurch die gewünschte
Transluzenz und eine angenehme, weiche
Haptik entstehen. Info: www.seltmann-weiden.com
Eine besonders strapazierfähige Tischdecke hat Hotelwäsche Erwin Müller mit»Nito« entwickelt: Das bügelarme Gewebe aus 100 Prozent Polyester ist fleckabwei-
send und besitzt dennoch einen natürlichen Griff. »Nito« ist in fünf farbechten Nuancen
mit glänzenden Karos auf unifarbenem Grund
erhältlich. Sieben Farben stehen beim neuen
Tischwäschedessin »Lago« (Bild) zur Auswahl.
Das erhabene Jacquard-Design des Baumwoll-
Mischgewebes (waschbar bei 60 Grad Celsius)
macht Bügeln überflüssig. Für den Bereich
Landhaus gibt es die bei 40 Grad waschbare
Leinentischwäsche »Küssnacht« mit Rosen-
dessin. Info: www.hotelwaesche.de
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Pünktlich zur INTERNORGA präsentiert WMF
seine neue Table Top-Kollektion »Urban«, eine 17-
teilige Serie aus hochwertigem Cromargan. Basis
für die Entwicklung waren die Kannen, Milchkänn-
chen und Zuckerdosen des Klassikers »Imperial«,
die WMF bereits seit über 80 Jahren im Programm
hat. Jetzt tragen sie den modernen Namen »Ur-
ban«, ebenso wie die neu entwickelten Teile, darun-
ter Leuchter, Weinkühler, Vase, Mokkaetagere und
Petits-Fours-Ständer. Bei der Konzipierung wurde
besonderes Augenmerk darauf gelegt, dass die
konkav gestalteten Stücke in alle Menagen und
Ständer der WMF-Familie passen. So entstehen auf
einfache Weise vielfältige Kombinations- und Ein-
satzmöglichkeiten. Info:www.wmf.de
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GASTRONOMIE | HOTELLERIE | CATERING
IMMER EINE
MEHR.IDEE
Die neue Serie ist auf kreatives Kombinieren seiner verschiedenen run-
den und ovalen Einzelteile ausgelegt. »Bei der Entwicklung haben Produkt -
management, Außendienst, Designabteilung und auch Gastronomen und Ho-
teliers Hand in Hand gearbeitet«, betont Jens-Peter Schlingmann, Vertriebs-
direktor Hotel & Restaurant Division bei Villeroy & Boch. »Nach vielen Abstim-
mungsrunden stand ein Konzept, das in allen Ländern der Welt bestehen kann«,
ist sich Schlingmann sicher.
Das schlichte Weißgeschirr
umfasst 70 Artikel, viele da-
von sind stapelbar und multi-
funktional. Mit 15 Tellern in
aufeinander abgestimmten
Größen und Formen, acht Tas-
sen und Bechern, die alle auf
die gleiche Untertasse passen,
diversen Platten, Schalen und Schüsseln deckt die neue Serie – die damit die
umfangreichste im Sortiment ist – den kompletten Geschirrbedarf. Darüber hin-
aus können die Teile mit vielen bestehenden Villeroy & Boch-Serien kombiniert
werden.
Ist ein Eyecatcher gefragt, eignet sich beispielsweise die Etagere. Mit einem
robusten, stapelbaren Metallgestell, das mit verschiedenen Tellern, Schälchen
und kleinen Schüsseln bestückt wird, bietet sie vielfältige Einsatzmöglichkeiten
– auf dem Frühstücksbuffet, für Beilagen und Saucen bei Tisch oder um Kaffee
und Kuchen oder ein Club-Sandwich mit Pommes frites und Salat aufmerk-
samkeitsstark zu servieren.
Der breite Rand der Flachware ist für individuelle Veredelungen geeignet.
Dort können Logos oder Schriftzüge in den Hotelfarben aufgebracht werden.
Auch andere Custom Made Solutions wie Weißreliefs oder Edelmetallfilets in
Gold oder Platin sind möglich. Info: www.villeroy-boch.com
Auf der INTERNORGA präsentiert die Hotel & Restaurant
Division von Villeroy & Boch ihr Geschirrkonzept »Affinity«
Stapelbares Multitalent
TH
Porzellan_1-2 04.02.13 14:45 Seite 103
In der Ruheliegt die Kraft
Holz soweit das Auge reicht: Beim Bau des lichtdurchfluteten Zimmer-traktes kamen ausschließlich natürliche Materialen zum Einsatz
104 TOPHOTEL | 1-2/2013
Umbau_1-2 04.02.13 17:31 Seite 104
UMBAU & MODERNISIERUNG INVESTITION
1-2/2013 | TOPHOTEL 105
Vor rund zwei Jahren wurde der Berggasthof auf dem
badischen Aussichtsberg Höchsten um einen Hotelzim-
mertrakt und ein Foyer mit insgesamt 1570 Quadratme-
tern zusätzlicher Nutzfläche erweitert. Für die Planung
und Umsetzung zeichnete Manfred Fetscher und sein Büro Fetscher
Architekten aus Illmensee verantwortlich. Die Experten für ökolo-
gischen Hochbau und Raumakustik arbeiten seit Jahren mit dem von
Bauherr und Architekt einigten sich darauf, für das Vorhaben aus-
schließlich natürliche Materialien einzusetzen, um für Tagungs gäste
und Urlauber höchsten Wohnkomfort und Wohlfühlqualität zu ge-
währleisten. Kern und Sockel des neuen Traktes bestehen aus Stahl-
beton, ansonsten ist alles in Holzbauweise ausgeführt. Ein speziel-
Während bei der Bauplanung und der
Modernisierung von Hotels auf die
Gestaltung großer Wert gelegt wird,
kommen Schallschutz (Ruhequalität)
und Raumakustik (Verständlichkeit)
häufig zu kurz. Beim Ausbau des
Naturerlebnishotels Berggasthof
Höchsten wurden beide Aspekte be-
rücksichtigt, da sie das Wohlbefinden
der Gäste unmittelbar beeinflussen
von KIRSTEN POSAUTZ
Umbau_1-2 04.02.13 17:31 Seite 105
les Brandschutzkonzept, das auch den Altbau mit einbezieht, erlaubt
diese Art der Umsetzung für beide Obergeschosse. Die geradlinige
Architektur bildet nicht nur optisch einen interessanten Kontrast
zum Bestandsbau; sie zeichnet sich auch durch einen über der Norm
liegenden Schallschutz in den Zimmern – besonders wichtig bei
Holzbauten – und eine ausgezeichnete Akustik in den Seminarräu-
men, dem Foyer, den Gästezimmern und dem Übergangsbereich
zum Altbau aus. Bei der Umsetzung arbeiteten die Architekten mit
der Firma Lignotrend aus Weilheim-Bannholz
zusammen, die sich eine »nachhaltige Holz-
Baukultur« auf die Fahne geschrieben hat.
Sowohl die Wände als auch die Decken des
Anbaus sind aus Massivholz-Bauteilen aus
deren Sortiment gefertigt. Als tragende,
schalldämmende und zugleich absorbierende
Konstruktion wurden Brettsperrholzelemen-
te aus Schwarzwälder Weißtanne verwendet.
Die Deckenelemente wurden mit feinem Kalk-
splitt verfüllt, sie übertreffen die Schallschutz-
Normanforderungen und dämmen laut Manfred Fetscher zudem be-
sonders gut im tiefen Frequenzbereich. Als zusätzliche Trittschall-
dämmung wurden zwischen dem 50 Millimeter dicken Zement-
estrich und den Landhausdielen aus Thermoeiche Korkmatten (3
mm) verklebt, sodass die Gäste nicht durch Gehgeräusche aus dem
Obergeschoss belästigt werden.
Die einseitig mit einer astfreien Weißtanne belegten Innenwände
zwischen Gästezimmern und Flur wurden mit Federschienen schall -
entkoppelt, darauf wurde ein Lehmputz mit integrierter Wandhei-
zung aufgebracht. So werden Geräusche aus dem Nebenzimmer
komplett »ausgeblendet«. Manfred Fetscher: »Wir haben das getes-
tet, indem sich je zwei Mitarbeiter in angrenzende Zimmer gestellt
und richtig laut gebrüllt haben. Im Nachbarzimmer war davon
nichts zu hören.« Und auch die Bäder sind so konzipiert, dass man
nicht hört, wenn der Nachbar duscht oder die WC-Spülung bedient.
Für Wand- und Deckenverkleidung haben die Architekten 33 Milli-
meter dicke Lignotrend »Akustik light«-Elemente mit Weißtanne-
Schalungen kombiniert; das Holz stammt aus dem benachbarten
Homberger Kirchenwald: So wurden in den neuen Zimmern die ab-
gehängten Decken im Eingangs- und Sanitärbereich sowie die
Schrankschiebetüren und die Kopfteile der Betten mit Schall-
schutzelementen ausgeführt.
Raumakustik ist für den Architekten in nahezu allen Gebäuden
ein wichtiges Thema – sowohl im gewerblichen als auch im kultu-
rellen und schulischen Bereich. Natürlich auch in der gastlichen
Branche. Typische Schwachstellen im Hotel sind seiner Erfahrung
nach das Restaurant, die Zimmer und Flure, aber oft auch die Se-
minarräume. Manfred Fetscher: »Schall breitet
sich wellenförmig aus und wird von glatten Flä-
chen zurückgeworfen. Absorber aus porösem
Material verhindern das. Wo Schall sich unge-
hindert ausbreiten kann, schaukelt sich der Ge-
räuschpegel unangenehm hoch.« Man kennt
das von gut besuchten Restaurants, wo es oft-
mals so laut ist, dass die Unterhaltung mit dem
Gegenüber anstrengend wird. Oder auch von
Hotelfluren, in denen das Rattern der Koffer auf
dem Boden empfindlich die Ruhe im Zimmer
stört. »Fakt ist: Ein zu hoher Lärmpegel verursacht Stress.« Dass
Akustik und Schallschutz bei der Hotel-Klassifizierung nicht be-
rücksichtigt werden, wundert den Architekten schon länger.
Während generell viel Energie in die optische Gestaltung und das
Design gesteckt werde, wird die Raumakustik bei vielen Projekten
mehr oder weniger dem Zufall überlassen. Dabei können grobe
Fehler in der Planung zum Beispiel durch lange Nachhallzeiten,
Flatterechos, schlechte Sprachverständlichkeit oder ungenügende
Schallausbreitung zu einer eingeschränkten Nutzung führen. Letz-
teres ist besonders problematisch in einem Raum, der für Vorträ-
ge genutzt wird. In Seminarräumen sollten deshalb über und hin-
ter dem Referenten reflektierende Elemente eingesetzt werden, die
für eine gute Durchdringung des Raumes sorgen. Ansonsten eig-
nen sich Absorber, damit der Nachhall auf ca. 0,6 Sekunden redu-
ziert und dadurch eine gute Sprachverständlichkeit erreicht wird.
Manfred Fetscher: »Oft wird beim Thema Raumakustik mit den
hohen Kosten argumentiert.« Am sinnvollsten sei es, die Belange
der Raumakustik von vornherein mit in die Planung einzubeziehen
und gegebenenfalls einen Fachmann zu konsultieren. Durch den
Einsatz multifunktionaler Systeme mit hohem industriellen Vor-
fertigungsgrad, die gleichzeitig tragen, absorbieren und eventuell
dämmen können und außerdem eine angenehme Oberfläche bil-
den, lässt sich die Raumakustik bereits mit der Konstruktion
optimal lösen. »Die Kosten schlagen lediglich mit circa zehn Euro
pro Quadratmeter zu Buche.« Dies ist wesentlich wirtschaftlicher
als eine nachträglich montierte Absorberschicht. Wobei auch das
Nachrüsten sinnvoll sei, nach dem Motto: Besser spät als nie.
Im Erlebnishotel auf dem Höchsten ist es gelungen, die unter-
schiedlichen Aspekte miteinander zu verbinden: Ökologie, Design,
Schallschutz und Akustik. Die positive Resonanz der Gäste spiegelt
das wider. Der Architekt: »Dass man in den Zimmern so gut schläft,
liegt auch am Holz und den anderen natürlichen Materialien, die
im Zusammenspiel für ein gutes Raumklima sorgen. Aber auch die
Ruhe und die optimierte Akustik tragen deutlich zum Wohlbefin-
den bei.« Info: www.hoechsten.de • www.arch-fetscher.de •www.lignotrend.com
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»Fakt ist: Ein zuhoher Lärmpegelverursacht Stress.«Manfred Fetscher,
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NEWS +++ NEWS +++ NEWS
Im Frühjahr 2013 eröffnet in Düsseldorf das ehemalige Lind-
ner Hotel Rhein Residence als Indigo Boutique Hotel.
Nach den seit Dezember andauernden Umbauarbeiten soll
das 126-Zimmer-Hotel mit einem sichtbaren Design- und Mo-
deschwerpunkt am Hotelmarkt der Landeshauptstadt plat-
ziert werden. Als Basis dienen stylische Deko-Elemente,
knallige Trendfarben und fashionbezogene Speisen. +++ Das
Golden Tulip Berlin – Hotel Hamburg bekommt mit dem
500 qm großen »Convention Place« ab Oktober einen zusätz-
lichen Veranstaltungsbereich mit fünf individuell kombinier-
baren Tagungsräumen für bis zu 320 Personen. +++ Das
Schlosshotel Kronberg im Taunus wird einer umfangrei-
chen Frischzellenkur unterzogen. Die Küche des Hauses
wurde bereits direkt nach dem Neujahrsbrunch für
mehrere Wochen geschlossen und generalsaniert; glei-
ches gilt für die öffentlichen Bereiche. Darüber hinaus sollen
in der zweiten und dritten Etage Einzel- zu Doppelzimmern
umgebaut werden und neue Suiten entstehen. +++ Zwei Con-
tainer waren notwendig, um 100 neue »Heavenly Beds«
für das Westin Grand Frankfurt anzuliefern. Die restlichen
der insgesamt 371 Zimmer sollen im Laufe dieses Jahres mit
den Pillow-Top-Matratzen bestückt werden, die speziell für
die Starwood-Luxusmarke entwickelt wurden. +++ Der
Schweizerhof in Bern hat Ende 2012 bei den International
Hotel Awards 2012 die Auszeichnung »Best Hotel Interior
Europe« erhalten. Nach der großangelegten Renovierung
Anfang 2011 konnte das Management bereits die Aufnahme
des Luxusdomizils bei den Leading Hotels of the World und
die Mitgliedschaft bei den Leading Spas of the World vermel-
den +++ Als erstes Lifestyle-Hotel mit Ökoanspruch an
der Ostsee positioniert sich das Hotel SAND am Timmen-
dorfer Strand, das zuvor als Timmendorfer Hof firmierte.
Die Gastgeber, Marion und Lambertus Muller, legten bei der
Renovierung besonderen Wert darauf, dass sämtliche Mate-
rialien aus Naturprodukten bestehen. Beispielhaft dafür sind
Möbel aus recyceltem Teakholz und Accessoires aus Strand-
gut. +++ Die pentahotels setzen auf olfaktorisches Marke-
ting und statten alle Häuser mit einem Aroma-Duftsystem
aus. Durch die Duftnote »Citrus Fougère« sollen Stamm-
gäste alle Hotels der Gruppe quasi »am Geruch erkennen«.
Umbau_1-2 04.02.13 17:31 Seite 107
108 TOPHOTEL | 1-2/2013
ANZEIGE Auf hart umkämpften Märkten und bei
steigenden Anforderungen der Gäste sind
die richtige Positionierung und ein klares
Profil entscheidend für die Zukunftssiche-
rung. Um unverwechselbar zu sein, reicht es
jedoch nicht aus, »anders zu sein als die an-
deren«. Vielmehr geht es um Authentizität,
aus der sich eine spannend erzählte und er-
lebbare Geschichte für Gäste entwickeln
lässt. Ein zentraler Ansatzpunkt ist hierfür
der Standort: Landschaft, Kultur und Histo-
rie bieten viele Möglichkeiten für Architek-
tur und Design – und zugleich einen glaub-
würdigen Kontext, in den das Hotel ein -
gewoben ist.
Die Frage nach der Identität betrifft Neu-
bauten ebenso wie bestehende Hotels. Re-
novierungen dienen deshalb nicht nur der
optischen Auffrischung; vielmehr geht damit
eine strategische Weichenstellungen für die
nächsten Jahre einher.
Durch eine Vielzahl an Projekten in ganz
Europa hat der Renovierungsspezialist Ten-
brink in diesem Segment bereits umfangrei-
che Erfahrungen gesammelt und eine Reihe
individueller Lösungen geschaffen, wie drei
Beispiele aus Europa zeigen.
Im Bemühen um Individualität entdecken immer mehr Hoteliers und Architekten den Standort als wichtigste Inspirationsquelle. Strategisch geplant und mit dem richtigen Renovierungspartner können die Betriebe damit ihre unverwechselbare Identität stärken und sich von den Mitbewerbern differenzieren
Vom Standort inspiriert
Avantgarde-Design kombiniert mit tradi-
tioneller Handwerkskunst prägt beispiels-
weise das Ambiente in den 19 Suiten des
Le Méridien Barcelona (Foto 1). Der Ent-
wurf stammt von Isabel Lopez Vilalta + As-
sociates; an der Umsetzung war Tenbrink
maßgeblich beteiligt. Das Designkonzept
versteht sich als Dialog zwischen der Marke
und der Architektur des historischen Ge-
bäudes an der Rambla. Die Farbpalette be-
steht aus Naturtönen und Akzentfarben;
Fußbodenmosaike machen die Landeskultur
spürbar. Das Mobiliar greift zudem auf typi-
sche Designformate wie das Cadaques Sofa
und den Ibiza Sessel zurück.
Das Royal-Riviera an der Côte d’Azur(Foto 2) – über Jahrhunderte ein Treff-
punkt für die Prominenz aus Adel und Film-
geschäft – erhielt eine Neuausrichtung durch
ein mediterranes Designkonzept. Das zwei-
te, die Identität des Strandresorts prägende
Thema ist der Hollywood-Glamour der 50er-
Jahre. Beides verband der Designer Pascal
Allaman zu einem eleganten, lichtdurchflu-
teteten Ambiente, das Tenbrink im Auftrag
der Westmont Hospitality Group in 30 Zim-
mern und Suiten realisierte.
1 2
Umbau_1-2 04.02.13 17:31 Seite 108
UMBAU & MODERNISIERUNG INVESTITION
1-2/2013 | TOPHOTEL 109
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Zeitgemäßes Märchenschloss-Flair ist
das Thema im SportSchloss Velen imMünsterland (Foto 3). Für die 38
Zimmer und die beiden Turmsuiten
wurde ein fürstliches Wohnerlebnis in
Rot- und Blautönen geschaffen, das
einen klassischen Stil mit modernen
Designelementen kombiniert.
Info: www.tenbrink.de
Zeitgemäße Formensprache Geradliniges Möbeldesign, kubische Formen und eine durchgängig griff-lose Umsetzung – dafür steht das neue Hotelzimmerprogramm »Zoom« von
Ziefle Koch. Während das Bettkopfelement mit Abdeckleiste und praktischen
LED-Lesespots schlicht gehalten ist, sorgen die ovalen Nachttische und der in
Pink ausgekleidete Kofferbankkasten für spannende Form- und Farbkontraste.
Als Basismaterial wählten die Designer von Ziefle-Koch »Eiche Superior«, die
mit einem dunkel gehaltenen Teppichboden kontrastiert. Abgerundet wird
»Zoom« von einem freitragenden Schreibtisch, der die Leichtigkeit des Einrich-
Investition in die ZukunftDas Schlossberghotel im bekannten thüringischen Ferienort Oberhof erhielt kürz-lich seine neue Klassifizierung als Drei-Sterne-Superior-Hotel – auch aufgrund des
jüngst in Betrieb genommenen Anbaus mit 18 Gästezimmern. Letztere wurden in acht-
monatiger Bauzeit von der XXXL neubert. Hoteleinrichtung realisiert und präsentie-
ren sich dank der Kombination von dunklem Holz und burgundfarbenem Hoch-
glanz-Dekor ebenso modern wie gemütlich. Zehn Zimmer wurden dabei mit Kunst-
stoff-Designplanken ausgestattet, acht Räume erhielten einen hochwertigen Teppich-
boden. Allen Einheiten gemein sind die Boxspringbetten in Lederoptik sowie die
hochwertigen Matratzen aus dem Hause Neubert. Weitere Besonderheiten der neuen
Schlossberghotel-Zimmer sind der begehbare Kleiderschrank mit Beleuchtung und der
»schwebende« Schreibtisch, der direkt an die Wand montiert wurde und damit die
Arbeit des Housekeepings erleichtert. Info: www.objekt.de
Umbau_1-2 04.02.13 17:31 Seite 109
110 TOPHOTEL | 1-2/2013
WOHLFÜHLEN INKLUSIVE
XXXL Neubert Hoteleinrichtung BDSK Handels GmbH & Co. KG
Nach Handball-Weltmeister Stefan Kretzschmar, Eisschnelllauf-
Weltmeisterin Jenny Wolf und Wasserspringer Patrick Hausding hat
sich jetzt Robert Harting im Berliner Hotel Kolumbus mit einer eigenen
Suite verwirklicht. Im Interview erklärt der Diskus-Olympiasieger, welchen
Anteil er an der Gestaltung der 50.000 Euro teuren Suite hatte
Olympiasieger Robert Harting ist stolz auf seine Suite im Hotel Kolumbus Berlin,in der ein Bett mit Überlänge (2,20 Meter) nicht fehlen darf
Drei Fragen an:
Robert Harting
Was hat es damit auf sich?
Harting: Das sind ganz einfach viele Aussa-
gen, die mir von Journalisten und hohen Ver-
bandsfunktionären angedichtet worden sind:
»Der wird nie etwas«; »Der wird immer ein
Rohdiamant bleiben«; »Er kann nicht kämp-
fen«. Das alles habe ich verarbeitet und ver-
sucht, im Zimmer darzustellen. Und ich hoffe,
wir bekommen dafür einen tollen Design-
Preis!
Tophotel:Worauf achten Sie selbst in
Hotels am meisten?
Harting: Ganz wichtig ist mir, dass ich für
spezielle Wünsche oder Befind-
lichkeiten immer auf ein offenes
Ohr beim Personal stoße. Wenn
man als Sportler länger bleibt,
sollten Regenerationsprogram-
me im Angebot sein und vor al-
lem sollte der Preis stimmen.
Außenringe von Diskusschei-ben, ein Harting-Shirt und inPutz gehämmerte Worte ma-chen die Suite zum Original
Umbau_1-2 04.02.13 17:31 Seite 110
Bodenbeläge ohnePhthalat-WeichmacherSeit Anfang des Jahres verzichtet der Spezialist für De-signbodenbeläge auf den Einsatz von phthalathaltigen Weich-
machern bei der Produktion aller Kollektionen. Stattdessen
kommt der Weichmacher Hexamoll DINCH zum Einsatz. Dieser
wurde speziell für sensible Einsatzbereiche entwickelt. Hierzu
gehören unter anderem Kinderspielzeug, medizinische Produkte
und Kunststoffe zum Verpacken von Lebensmitteln.
Info: www.project-floors.com
UMBAU & MODERNISIERUNG INVESTITION
Eyecatcher allerortenWeithin sichtbar markiertein Wörterbaum aus 30
Glaselementen das Design-
hotel und Boardinghouse
Impala in Herzogenaurach.
Mindestens ebenso auffällig
ist die puristische Architek-
tur des Hauses, die durch verschiedenfarbige Erker unterbrochen
wird. Fortgesetzt wird dieses Konzept beim Interior-Design: Na-
türliches Bambusholz bildet in den 18 Zimmern des Hauses einen
spannenden Kontrast zu den Möbeloberflächen in warmen Grau-
tönen. Die beleuchteten Nischen in den Betthäuptern mit farbi-
gem Hintergrund in kräftigem Rot, leuchtendem Grün, lichtem
Grau oder sattem Gelb dienen nicht nur als Eyecatcher, sondern
auch als Ablage und Nachttisch. Gefertigt wurde die gesamte Zim-
mereinrichtung von der Fritz Schlecht GmbH aus Altensteig – an-
gefangen beim Bett und Kleiderschrank über die Küchenzeile bis
hin zu Beistelltisch und Wandpaneel samt eingelassenem Flat-
screen-TV. Ebenfalls vom Einrichtungsspezialisten stammen Pols-
terbank, Tische sowie die außergewöhnlich gestaltete Theke im
Frühstücksraum, welche auf ihrer Front die Idee des Wörterbaums
aufnimmt. Info: www.schlecht-shl.de
Rundum-Tuning im AbaccoFür den jüngsten Facelift des »automotiven« Abacco Hotels inKorntal-Münchingen investierten die Eigentümer 2012 rund 190.000
Euro in das »Cars-and-Conferences-Konzept« des Hauses. Eines der
Highlights ist die neue Terrasse des »Paddock-Clubs« mit Spring-
brunnen, verschiedenfarbig angestrahlten Glassteinen und großzü-
giger Begrünung. Für dieses Jahr ist die Renovierung von insgesamt
42 Zimmern geplant, für die sich das Management etwas Besonde-
res einfallen ließ: Seit Januar können sich die Gäste in zwei unter-
schiedlichen Musterzimmern einbuchen und werden anschließend
nach ihrer Meinung gefragt. Die Beurteilung fließt in die Entschei-
dung ein, welches Zimmerkonzept bei den im Sommer beginnenden
Umbauarbeiten das Rennen machen wird. Beiden Einheiten gemein
sind funktionale Wohn- und Arbeitszeilen mit Schreibtisch, elegante
Schrankelemente und eine »neue Lackierung«, die den Wohnkomfort
erhöhen soll. Info: www.abaccohotels.com
Umbau_1-2 05.02.13 09:06 Seite 111
INVESTITION UMBAU & MODERNISIERUNG
112 TOPHOTEL | 1-2/2013
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Zweifach gespartZwei Mini-Blockheizkraftwerke (BHKW) versorgen seitKurzem das City Hotel Stolberg gleichzeitig mit Wärme und
Strom. Für die Planung und den Betrieb hat die Inhaberin Mo-
nika Lück (Foto) den Contracting-Dienstleister gc Wärme-
dienste (german contract) beauftragt. Dazu Roland Gilges,
Vertriebsleiter des Unternehmens: »Bisher setzte das Hotel
auf eine Standardheizanlage mit atmosphärischer Verbrenn-
technik. Durch den Einsatz der zwei BHKWs und zwei Brenn-
wertanlagen können wir ein Einsparpotenzial von rund 15.000
Euro und rund 135 Tonnen CO2 pro Jahr erschließen.« Zu den
Leistungen von gc Wärmedienste gehören außerdem ein 24-
Stunden-Notdienst, die regelmäßige Wartung und anfallende
Reparaturen der Heizung. Netter Nebeneffekt für Monika
Lück: Als Betreiberin bekommt sie für jede vom BHKW er-
zeugte Kilowattstunde Strom einen staatlichen KWK-Zu-
schlag. Darüber hinaus darf sie überschüssigen Strom zu ge-
setzlich festgelegten Konditionen an den Netzbetreiber
verkaufen und ist sowohl von der Energie-, als auch von der
Stromsteuer und Umlagen befreit.
Info:www.germancontract.com TH
Geschäftsfrauen reisen andersEine interne Umfrage unter den VDR-Hotelprüfern ergab,dass die Bedürfnisse geschäftlich reisender Frauen teilweise stark
von denen ihrer männlichen Kollegen abweichen. So sind Frauen
kleine Details im und rund ums Hotel sehr wichtig, die – wenn sie
gegeben sind – einen großen Effekt erzielen. »Dazu gehören eine
vernünftige Beleuchtung, vor allem im Badezimmer. Ein zusätz-
licher, beleuchteter Schminkspiegel leistet ebenfalls gute Dienste.
Wenn dann der Föhn noch über genügend Power verfügt, ist das
schon eine gute Sache«, erklärt Hotelprüferin Annette Traut-
HARTMANN TRESORE AG . Hohenstaufenring 48-5450674 Köln . Telefon (0221) 82018-21
Modernste Peltier-Technik:• lautlos• vibrationsfrei• ohne Ammoniak
Minibar_1-2.13 05.02.13 08:58 Seite 115
Für den perfekten Minibar-Service: der MBW-Secure mit 3 Schubladen. Mit idealer Schubladeneinteilung für stehenden Transport von Flaschen, abschließbarem Kunststoffrollo, mit 5. Rolle auf der Stelle drehbar, optimierten Griffmulden und effektiverem Rammschutz.
Service optimiertMBW-Secure
MBW-Secure visible on www.wanzl.com � [email protected] HOTEL SERVICE
magnetische Türschließung, die zudem
besser isoliert. Eine energiesparende
LED-Innenbeleuchtung, die mit der Tür-
öffnung gekoppelt ist, bietet ebenfalls
ein gutes Einsparpotenzial. Zudem soll-
te das Gerät über große Luftschlitze ver-
fügen, die als Zu- und Abluftöffnung die-
nen und während des Betriebs zu einer
guten Luftzirkulation beitragen.
Installation, Betrieb und Wartung
Das Aufstellen der Minibar in der
Nähe von Wärme- oder starken Licht-
quellen sollte vermieden werden, denn
eine hohe Umgebungstemperatur treibt
den Energieverbrauch zusätzlich in die
Höhe. Damit eine gute Luftzirkulation
gewährleistet ist, die das effiziente
Funktionieren einer Minibar garantiert,
muss genügend Abstand zur Wand ge-
halten werden.
Auch während des Betriebs kann
Energie eingespart werden. Die Maß-
nahmen richten sich dabei vor allem an
die Mitarbeiter, die für die Befüllung zu-
ständig sind. Die »Energie Kampagne
Gastgewerbe« des DEHOGA beinhaltet
eine spezielle Checkliste, welche die
wichtigsten Punkte enthält. Demnach
ist die Minibar mit Getränken zu be-
stücken, die in Großkühlräumen bereits
vorgekühlt wurden.
Temperaturen zwischen sieben und
zehn Grad Celsius in der Minibar rei-
chen aus. Die Temperatureinstellung
sollte regelmäßig überprüft werden, sei
es mittels spezieller Programme oder
manuell. Waren, die keiner Kühlung be-
dürfen, werden besser außerhalb der
Minibar platziert.
Ist ein Zimmer über einen längeren
Zeitraum nicht belegt, empfiehlt es sich,
die Minibar auszuschalten. Mittlerweile
können vollautomatisierte Minibars, die
über ein Netzwerk miteinander ver-
bunden sind, individuell an- oder abge-
schaltet werden. Im Falle einzelner
nicht besetzter Tage oder in der Nacht
reicht es aus, die Ware lediglich auf
zwölf Grad zu kühlen.
Auch eine regelmäßige Wartung trägt
dazu bei, den Energieverbrauch zu sen-
ken. Schlecht schließende oder defekte
Dichtungen lassen beispielsweise war-
me Zimmerluft ins Innere einströmen,
was eine zusätzliche, eigentlich unnöti-
ge Kühlung erfordert. Und auch die
stetige Reinigung spielt eine Rolle, da
sich bei Verschmutzung der für die
Kühlung notwendigen Elemente deren
Leistung verschlechtert.
Technische Defekte können dagegen
von einem in die Minibar eingebauten
Selbstdiagnosesystem, wie es in neuen
Geräten zu finden ist, via Netzwerk oder
Funk an die entsprechende Servicestel-
le gemeldet werden. Das ermöglicht ein
frühzeitiges Erkennen. Häufig sind Ho-
telzimmer allerdings noch mit älteren
Geräten ausgestattet. Diese sollten da-
her überprüft und gegebenenfalls gegen
energiesparendere Modelle ausge-
tauscht werden.
Insgesamt bieten Minibars ein hohes
Einsparpotenzial, wenn das effizientes-
te Modell ausgewählt wird und die bei
Aufstellung, Betrieb und Wartung not-
wendigen Maßnahmen befolgt werden.
ANJA KAHLER
Für alle Haushaltskühlgeräte wieMinibars gilt seit 30. November 2011eine EU-Energielabel-Pflicht
116 TOPHOTEL | 1-2/2013
Foto:M
inibar Systems AG
Minibar_1-2.13 05.02.13 08:58 Seite 116
MINIBAR INVESTITION
Die Minibar rocktEistees oder Energydrinks vonDrinks & More sorgen in der Minibar
für Abwechslung. Der »Rockstar«
bietet Energie aus der 250 Milliliter-
Dose und wird ab März in drei ver-
schiedenen Geschmacksrichtungen
erhältlich sein: als »Rockstar Pun-
ched-Energy + Guava« für Freunde
der Guaven-Frucht, als »Rockstar
Juiced-Energy + Juice« mit einer
Mischung aus Mango, Orange und
Passionsfrucht bei einem Fruchtsaft-
anteil von zehn Prozent. Wer die
Energie pur zu sich nehmen möchte,
greift am besten zum »Rockstar
Original«. Jede Sorte gibt
es in handlichen Mehr-
wegkisten zu jeweils 24
Stück. In der Reihe der
AriZona Eistees gibt es
ebenfalls einen Neuzu-
gang. Neben »Peach«,
»Lemon«, »Green Tea
with Honey«, »Po-
megranate«, »Blue-
berry« und »Manda-
rin Orange« hat sich
die Sorte »Raspberry« eingereiht.
Der Schwarztee, mit Himbeeraroma
versetzt, ist in der pinkfarbenen
473-Milliliter-Glasflasche erhältlich.
Alle AriZona Eistees sind laut Her-
steller frei von jeglichen Konservie-
rungs- sowie von künstlichen Farb-
und Süßstoffen.
Info: www.drinks-and-more.com
KERNenergie aus der DoseMit ihrem breiten Sortiment an Nuss- und Fruchtmischungen
bietet die Firma KERNenergie eine gute Ergänzung zu Bier, Spirituosen
und Co. aus der Minibar. Neben »Rauchmandeln« und »Wasabi« gibt
es diverse Nüsse im Mix: Erdnüsse, Cashewkerne und Macadamias im
»V.I.P. Curry« sind von einem Currymantel umgeben, während die Hül-
senfrüchte des »Bengalen Mix« ein Bad in Kräutern genossen haben.
Ein spezielles Röstverfahren erhält die geschmackgebenden ätheri-
schen Öle der Nüsse. Die Aluminiumdose (100 oder 200 g) ist mit
individuellem Logo erhältlich. Info: www.kern-energie.com
Kleine mit großer LeistungDie »Primo+ 20« des Schweizer Minibar- und Safe-Herstellers Minibar Systems ist
kompakt und sparsam im Verbrauch: Bei Maßen von 450 x 360 x 431 Millimetern hat sie
ein Fassungsvermögen von 20 Litern und bietet damit Platz für bis zu 15 Produkte. Der
Kleinkühlschrank, der mit einem Absorberkühlaggregat arbeitet und durchschnittlich bis
zu 0,7 kWh/24h verbraucht, ist mit einer Aluminiumglastür (Energieeffizienzklasse »E«;
297 kWh/a) oder einer Standardtür (Energieeffizienzklasse »D«; 259 kWh/a) erhältlich.
Info: www.minibar.ch
Der EnergiesparerMit einem Verbrauch von 0,27kWh/24 h schneidet die Minibar »HTM
T 30-01 FD« aus dem Hause der Hart-
mann Tresore energietechnisch gut ab.
Der kleine Kühlschrank arbeitet nach
dem Peltier-Prinzip und ist dadurch
nach Auskunft des Herstellers ge-
räuschlos und vibrationsfrei. Das ein-
gebaute »Fuzzy Logic«-Regelungs -
system, eine sparsame LED-Innenbeleuchtung mit Türkontakt sowie eine maximal erreichbare
Kühltemperatur von sechs Grad Celsius reduzieren ebenfalls den täglichen Energieverbrauch.
Die vom TÜV Süd zertifizierte Minibar der Energieeffizienzklasse »A+« fasst auf 480 x 380 x
Mit feiner Vitalküche und hoherErnährungskompetenz unter-streicht das Deluxe Hotel &Resort Alpenpalace in St.Johann im Südtiroler Ahrntaldie ganzheitliche Wellness-Philo-sophie der Best Wellness HotelsAustria
Für eine nachhaltige Genusskultursteht Michael Strempel, Küchenchefim Süd tiroler Hotel Alpenpalace
Wellness geht durch den Magen
Trinken spielen dabei eine wichtige Rolle.
Vitalisierende Speisen sollen dem Gast
neue Energie geben, unterstützt von Well-
ness-Anwendungen, Aktiv-Programmen,
Schlafcoaching und Ernährungsberatung.
Neuester Coup: Im ersten Kochbuch »Vi-
taler Wellness Genuss« der Best-Well-
ness-Köche präsentieren sich die Küchen
als Wohlfühl-Profilierungsinstrument
der 1992 gegründeten Hotelkette.
Vorzeigebetrieb in Sachen nachhaltige
Genusskultur ist das Deluxe Hotel & Spa
Wellness_1-2_neu 05.02.13 09:38 Seite 118
WELLNESS & SPA INVESTITION
1-2/2013 | TOPHOTEL 119
Ob im luxuriösen Wellnessbereich oder in den Restaurants – die Gäste sollen ihren Aufenthalt im Alpenpalace möglichst unbeschwert genießen
»Bei uns kannauch ein Zöliakie-Betroffener einachtgängigesFeinschmecker-Menü genießen.«
Resort Alpenpalace in St. Johann im Süd-
tiroler Ahrntal. Im privatgeführten Fünf-
Sterne-Hotel sind Küche und Service
ebenbürtiger Teil der ganzheitlichen
Wellness-Strategie. Küchenchef Michael
Strempel, sechs Köche und ein Patissier
bieten bis zu 120 Hotelgästen eine Vital-
küche auf hohem Niveau, die auf Wunsch
rund um die Uhr auch auf dem Zimmer
serviert wird.
Der 40-Jährige ist gelernter Metzger,
Küchenmeister und Vollwertkoch. Sein
Köchehandwerk lernte er im Berliner
Fünf-Sterne-Palasthotel (jetzt SAS Radis-
son). Heute blickt er auf Stationen in Spit-
zenhäusern wie dem St. Moritzer Bad -
rutt’s Palace Hotel, dem Hotel Adlon und
dem Four Seasons in Berlin zurück. Vor
seinem Wechsel nach Südtirol wirkte Mi-
chael Strempel als Küchenchef im Well-
nesshotel Meerlust im Ostseebad Zingst.
Er ist Mitglied bei Eurotoque und kocht
für seine Gäste eine leichte, »ehrliche«
A-la-minute-Küche ohne viel Schnick-
Schnack, die regional bzw. mediterran in-
spiriert ist und aus saisonalen, hochwer-
tigen Grundprodukten hergestellt wird.
Das Alpenpalace bietet seinen Gästen
54 Zimmer und Suiten, einen kleinen Ta-
gungsbereich für 40 bis 60 Personen so-
wie einen 2000 Quadratmeter großen
Spa. Die meisten Gäste buchen Halbpen-
sion. Der Tag beginnt mit einem Früh-
stücksbuffet mit à la minute zubereiteten
Eierspeisen und kleinen warmen Gerich-
ten. Frische Säfte, Obst und Gemüse, re-
gionale Käse- und Wurstsorten sowie ver-
schiedene Cerealien betonen den Fri-
schecharakter. Am Nachmittag wird ein
Kuchenbuffet mit Leckereien aus eigener
Herstellung aufgebaut, dazu gibt es Kaf-
fee und Tee. Wanderer bekommen auf
Wunsch ein Lunchpaket vorbereitet. Hö-
hepunkt der Verpflegungspauschale ist
das Abendmenü, das in fünf bis sieben
Gängen serviert und von einem Vorspei-
sen- und Salatbuffett sowie einer reichen
Käseauswahl begleitet wird.
Im gemütlichen Ambiente der »Tiroler
Stuben« bringt das siebenköpfige Ser-
viceteam Kreationen wie »Barbarie-En-
tenbrust unter der Briochekruste auf gla-
ciertem Gemüse« oder »Bachforellenfilet
in feinstem Olivenöl an Muschelsauce und
Artischocken-Tomatenragout« an die stil-
voll eingedeckten Tische. Als passende
Begleitung offeriert die Weinkarte rund
230 Weine überwiegend Südtiroler Her-
kunft, aber auch feine Tropfen aus Italien,
Frankreich, Neuseeland und den USA –
charmant präsentiert von Diplom-Som-
melier und Restaurantleiter Hubert Kast-
linger.
Was macht die Alpenpalace-Wohlfühl-
Küche aus? Michael Strempel verzichtet
konsequent auf TK- und Convenience-
produkte und setzt auf maximale Frische.
Sogar Pasta und Speiseeis stammen aus
eigener Herstellung. Ethisch umstrittene
Produkte wie Gänsestopfleber und Stu-
benküken findet man in seiner Küche
nicht. Etwa 70 Prozent der verwendeten
Produkte stammen aus regionalen Quel-
len, das Fleisch aus der örtlichen Metzge-
rei, Forellen und Saiblinge aus Gewässern
im benachbarten Sand in Taufers. Him-
beeren, Brombeeren und Stachelbeeren
gedeihen sogar im hoteleigenen Garten.
Ein 30.000 Quadratmeter großerPrivatpark mit Bergblick ergänzt dasAngebot des Alpenpalace
Wellness_1-2_neu 05.02.13 09:38 Seite 119
INVESTITION WELLNESS & SPA
120 TOPHOTEL | 1-2/2013
Fester Bestandteil der Vitalküche sind
Kräuter. Küchenkräuter zieht die weiße
Brigade selbst, Wildkräuter liefern die
Expertinnen Dora Leiter und Anna Aus-
serhofer. Sie werden frisch gepflückt auf
den Wiesen und in den Wäldern des
Ahrntals. Am Herd setzt Michael Strem-
pel auf Sous-vide und Langzeitgaren.
»Das sind Zubereitungsarten, die mit
besten Ergebnissen punkten, was Ge-
schmack, Konsistenz und Nährstofferhalt
angeht«, erläutert der Küchenmeister.
Wichtig ist dem Küchenteam der direk-
te Draht zum Gast, um Vorlieben, Wün-
sche und Kritik zu erfahren. Die Köche
sprechen mit den Gästen, als Bindeglied
ist auch Restaurantleiter Hubert Kastlin-
ger unverzichtbar. Küche und Service ver-
stehen sich als Einheit. Jeden Abend fin-
den daher Menü-Besprechungen statt,
die gewährleisten, dass alle Beteiligten
über Speisen und Gästebedürfnisse um-
fassend informiert sind. »Nur so können
wir vor dem Gast professionelle Verpfle-
gungskompetenz beweisen«, sagt Micha-
el Strempel. Seine Diätkoch-Ausbildung
bürgt dafür, dass auch Gäste mit Allergien
und Nahrungsmittelunverträglichkeiten
im Alpenpalace gut aufgehoben sind. In
regelmäßigen Schulungen sensibilisiert
Michael Strempel Küchen- und Service-
mitarbeiter fürs Thema, damit alle fach-
kundig beraten können, wenn ein Gast
eine bestimmte Diät braucht. »Wir be-
grüßen zunehmend Gäste mit Ernäh-
rungseinschränkungen und viele werden
Stammgäste«, sagt er. »Bei uns kann auch
ein Zöliakie-Betroffener ein achtgängiges
Feinschmeckermenü genießen, ohne die
Furcht haben zu müssen, dass etwas
»Als Fünf-Sterne-Hotel haben wir den
Anspruch, unsere Gäste am Tisch stilvoll
zu bedienen«, betont Jonas Mairhofer, Ge-
neral Manager des Alpenpalace. »Zu An-
fang ist das für Gäste, die bisher nur die
Abendbuffets großer Vier-Sterne-Hotels
kannten, ungewohnter Luxus. Doch auch
sie schätzen es schnell, wenn die Service-
brigade die mit glänzenden Clochen ver-
sehenen, schön angerichteten Menüs am
Tisch präsentieren.« Essen im Alpenpa-
lace – das ist Genuss, der nachhaltig wirkt.
Dank Michael Strempels leichtem Kü-
chenstil zum Glück nicht auf den Hüften.
CORNELIA LIEDERBACH
Serviert werden die vitalisierenden Gaumenfreuden von KüchenmeisterMichael Strempel und seinem Team in den »Tiroler Stuben«
Preise Zimmer 145 bis 235 ¤, Suite 180 bis 340 ¤; inkl. HP
Wellness (2000 qm) mit Indoorpool,ganzjährig beheiztem Outdoorpool,
Outdoorwhirlpool, abgetrenntem
Kinderpool, Solepool und Salzgradier-
werk; Saunabereich mit Tiroler
Stubensauna, Kräuterbad, Solebad,
Dampfbad, Laconium; »The Art of
Beauty« by La Prairie; Parkanlage
(30.000 qm); ganzjährig Bewegungs-
angebote
»Als Fünf-Sterne-Hotel haben wirden Anspruch, unsere Gäste amTisch stilvoll zubedienen.«
schief geht. Wir wissen über Krankheits-
bild und Sicherheitsvorkehrungen Be-
scheid.«
Im Bestreben, dem Gast auch im Ver-
pflegungsbereich ein Maximum an per-
sönlicher Betreuung zukommen zu las-
sen, verzichtet das Hotelmanagement
beim Dinner bewusst auf Buffetkonzepte.
Wellness_1-2_neu 05.02.13 11:34 Seite 120
Darben will im Urlaub keinerWer im Internet nach »Wellnessrezepten« sucht, stößt unter diesem Stich-
wort auf Salat und Gemüsezubereitungen, aber auch auf Fettgebäck, Donuts
und Zwiebelkuchen mit Speck. Schmeckt und tut deshalb vielleicht der Seele
gut, ist das aber wirklich gesund!? Eher nein. Die Problematik liegt auf der
Hand: Der moderne Mensch will zwar eine Ernährung, die schlank und fit hält,
gleichzeitig steht er aber einem Überangebot an kalorienreichen, fettgetränkten
und cholesterinhaltigen Nahrungsmitteln gegenüber, deren Verlockung er häu-
fig nicht widerstehen kann. An diesem Punkt setzt die Aufgabe einer guten
Küche an – und die Herausforderung für die Köche. Sie müssen sich ausgiebig
mit dem Thema gesunde Ernährung beschäftigen und auf dieser Basis kreative
Gerichte entwickeln, am besten zubereitet mit frischen Produkten aus der
Region.
Zugegeben, kein leichter Job, dieser Spagat zwischen Genuss und Förderung
des Wohlbefindens. Denn eines sicher ist: Die Gäste möchten im Urlaub nicht
darben. Aber ebenso wenig wollen sie nach einem Tag mit Sport, Massage und
Sauna ein Fünf-Gänge-Menü verspeisen, das ihnen die ganze Nacht schwer im
Magen liegt. Auch der erhobene Zeigefinger selbsternannter Mager-Mahlzei-
ten-Päpste kommt kaum gut an ... Doch engagierte Küchenprofis finden einen
Weg, dem Gast köstliche Möglichkeiten für eine vitale, leichte und dabei raffi-
nierte Küche aufzuzeigen. Dazu gehört unter anderem weniger Fleisch anzu-
bieten. Und Krustentiere mit ihrem hohen Cholesteringehalt sollten nicht en
masse serviert werden. Gemüse muss knackig sein, Salz kann durch frische
Kräuter ersetzt, Zucker und Fett reduziert werden, Geschmacksverstärker
gehen gar nicht.
Sicher ist: Nicht jeder hungrige Gast kann und will von der Vitalküche über-
zeugt werden. Auch wenn viele Köche behaupten, gesunde Mahlzeiten anzu-
bieten, sieht die Realität oft noch anders aus – nicht zuletzt aufgrund der
Notwendigkeit straffer Kalkulation. Doch die Gästewünsche werden es richten.
Und die orientieren sich zunehmend an einer Ernährung mit gesundem
Mehrwert.
K O M M E N T A R
Michael Altewischer
fungiert seit 2001
in der Düsseldorfer Zentrale
der Wellness-Hotels GmbH
als Geschäftsführer.
Info: www.w-h-d.de
Energieeffiziente Schwimmbadtechnik ist der
Schlüssel zum Erfolg. Um Kosten zu senken und
die Umwelt zu schonen, setzt Ospa daher auf ein
überzeugendes Konzept: Bereits bei der Planung
werden die Weichen für den wirtschaftlichen und
energieeffizienten Betrieb der Anlagen gestellt.
Dafür entwickeln wir modernste Schwimmbad-
technik und intelligente Steuerungscomputer.
Natürliches Kochsalz und hoch wirksames Hydro-
anthrasit S sorgen dar über hinaus für minimalen
Verbrauch an Desinfektionsmittel und geben
natürliches Wohlfühlwasser ohne Chlorgeruch.
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die Umwelt schont!
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Wellness_1-2_neu 05.02.13 09:39 Seite 121
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122 TOPHOTEL | 1-2/2013
Hommagean die Region
Die Farben eines Herbstwaldes,Holz und Leder sorgen in der Spa-Lobby für Behaglichkeit; aus derWand sprießen rote und orange-farbene Filzrosetten
Seit der Übernahme des Land & Golf Hotel Stromberg durch die HM Golf Hotel Stromberg Managementgesellschaft im Jahr 1998 wurde das Vier-Sterne-Superior-Haus unter der Leitung von Andreas Kellerer stetig ausgebaut
Auch Wellness für Paare ist im »SOONWALD spa« ein Thema
TOP-PARTNER SOONWALD SPA STROMBERG
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Wellness_1-2_neu 05.02.13 11:35 Seite 124
WELLNESS & SPA INVESTITION
1-2/2013 | TOPHOTEL 125
Zu dem kleinen, aber feinen Spa ge-
hören eine Finnische Sauna, eine Infrarot-
kabine und eine Softsauna. Eine Wärme-
bank mit Fußbecken, ein Duschbereich und
ein Ruheraum ergänzen die Anlage. Hinzu
kommen ein Fitnessraum und zwei Dach-
terrassen. Für die Planung und den Ent-
wurf der Entspannungsoase holte sich die
Hoteliersfamilie Block mit Stefan Sengl
kompetente Unterstützung ins Haus. Der
Gastronomieeinrichter und Miteigentümer
des Parkhotels Heidehof in Ingolstadt be-
rät Hoteliers unter anderem bei der Reali-
sierung von Wellnessbereichen. Stefan
Sengl: »Die Schwierigkeit am Objekt lag ur-
sprünglich in der verschachtelten Bauwei-
se einer Wohnung, die zuerst einmal auf-
gebrochen werden musste, natürlich unter
Beachtung der statischen Gegebenheiten.
Diese planerische Herausforderung wurde
durch uns in einer Machbarkeitsstudie ge-
löst.«
Für den Bau des neuen Wellnessbereichs
empfahl Sengl Thermenprofi Hilpert aus
Fulda. Das Team von Hilpert realisierte das
Projekt zusammen mit dem Saunabauer
Powesa als Nachunternehmer. Sengl: »Mit
Hilpert besprachen wir bereits im Vorfeld
die sinnvolle Aufteilung nach Anwen-
dungsbereichen, sodass schon im Vorkon-
zept die volle Funktionalität der Anlage
sichtbar war.« Von dem einstmals korri-
dorartig wirkenden Grundriss der Dach-
etage ist heute nichts mehr zu erkennen.
Versetzt angeordnete Bereiche und groß-
zügige Glasflächen gliedern den Raum,
ohne ihn einzuengen.
Die Finnische Sauna hat als Besonder-
heit einen freistehenden Saunaofen, in der
Softsauna erhöhen eine Körperformbank
und eine Fußauflage den Komfort. Die Sei-
tenwände sind mit Keramik verkleidet und
geben Wärme in den Raum ab. Insofern ist
diese Softsauna eine Kombinationskabine
Im Vier-Sterne-Hotel Ammerland wurde aus einer von den Hoteliers genutzten Dachwohnung
ein Wellnessbereich. Nach den Plänen von Stefan Sengl, Sengl Gastroeinrichtungen aus Ingol-
stadt, entstand in Zusammenarbeit mit Hilpert auf schmalem Grundriss eine kompakte Anlage
mit vielseitigem Angebot
Von der Dachwohnung zum Spa
aus einer klassischen Holzsauna und einem
Wärmeraum. Die Infrarotkabine ist mit ge-
hobelten, an den Stirnseiten sägerauhen
Holzlatten und Komfortsitzen mit inte-
griertem Infrarotstrahler ausgestattet.
Zwischen den Saunen wurde eine Wärme-
bank mit zwei Fußbecken positioniert. Die
großformatige Keramik zur Gestaltung der
Bank fertigte Hilpert in der hauseigenen
Keramikmanufaktur, ebenso wie die Ein-
zelfußbecken, die mit handgearbeiteten
Formteilen eingefasst sind. Dank des ge-
ringen Fugenanteils sind hygienische Ober-
flächen entstanden, die leicht sauber zu
halten sind.
Durch die schneckenförmige Duschanla-
ge wird vermieden, dass sich das Spritz-
wasser verteilt. Fotokunst und echte Baum-
stämme holen den nahegelegenen Wald ins
Spa. Auch der Eisbrunnen ruht auf einem
Birkenstamm. Allerdings ist dieser – wegen
der Nässe im Duschbereich – aus Kunst-
stoff gefertigt. Platzsparend konnte Hilpert
den kompakten Eisbereiter in der abge-
hängten Decke unterbringen. Der Ruhebe-
reich wurde mit Holzscheiten sowie war-
men Braun- und frischen Grüntönen
behaglich gestaltet. Eine rund verlaufende
Bank und drei Ruheliegen bieten sich zur
Entspannung an.
Info: www.hilpert-fulda.de
Fotokunst, echte und nachgebildeteBaumstämme sowie weitere deko-rative Details holen die Natur in
den Wellnessbereich
Wellness_1-2_neu 05.02.13 09:39 Seite 125
INVESTITION WELLNESS & SPA
126 TOPHOTEL | 1-2/2013
Tophotel: Frau Fischer, wie kamen Sie auf
die Idee, für A-Rosa eigene Guest Supplies
zu entwickeln?
Natalie Fischer: Durch den Dialog mit unse-
ren Gästen. Diese hinterlassen uns wertvolle
Kommentare, die wir uns zu Herzen nehmen
und in die Umsetzung einfließen lassen.
Tophotel:Welche Kanäle gibt es für solche
Kommentare?
Natalie Fischer: Jeder Gast erhält von uns
nach seinem Aufenthalt eine E-Mail mit Fragen.
Dieses Feedback werten wir sowohl prozentual
als auch inhaltlich aus. Einige Gäste haben uns
geschrieben: »Wir lieben A-Rosa, aber wir ver-
stehen nicht, warum auf den Zimmern aus-
tauschbare Guest Supplies stehen, die auch in je-
dem anderen Fünf-Sterne-Hotel zu finden sind.«
Tophotel:Wie ging es dann weiter?
Natalie Fischer: Der Weg war überraschend
steinig. Wir hatten eine eindeutige Qualitätsvor-
gabe definiert, die in Europa kaum jemand er-
»Wir setzen auf Wirksamkeit«Natalie Fischer, Aphrodite-Gewinnerin 2011 in der Kategorie Spa-Personality, verantwortet
die Wellness-Strategie der A-Rosa-Gruppe. Mit Tophotel sprach sie über die Expansions-
pläne der Gruppe, Verkaufstrainings für Spa-Rezeptionisten und die Entwicklung einer
eigenen Guest Supplies-Linie
von FRANK PUSCHER
Private Spa Suiteim Grand Spa ResortA-Rosa Travemünde
füllen konnte. Entweder dauerten die Entwick-
lungsprozesse zu lange oder uns wurde angebo-
ten, auf bereits fertige Produkte unser Label auf-
zudrucken – für uns unvorstellbar.
Tophotel:Wie sah die Qualitätsvorgabe
aus?
Natalie Fischer: Wir wollten in Europa produ-
zieren, sodass wir die Herstellung überwachen
können. Dann war mein Wunsch, dass die Pro-
dukte bio-zertifiziert sind, denn das gibt dem
Gast ein deutliches Qualitätssignal – ganz unab-
hängig von A-Rosa. Zudem sollten die Produkte
zu einem vernünftigen Preis-Leistungs-Verhält-
nis verkauft werden. Unsere Gäste kennen den
Markt sehr genau.
Tophotel: Und wer konnte die Vorgaben
schließlich erfüllen?
Natalie Fischer: Eine kleine Manufaktur aus
dem Ötztal. Die Tuben werden ebenfalls in
Österreich hergestellt. Die Transportwege sind
kurz und das Produktionsumfeld ist für Mitar-
beiter und Natur so, wie wir uns das vorstellen
und mitverantworten möchten. Da keinerlei
chemische Zusatzstoffe in den Produkten ent-
halten sind, sind die Ammenities hervorragend
verträglich.
Tophotel:Will A-Rosa die Produkte auch in
den Handel bringen?
Natalie Fischer: Ich sehe aktuell keine Inte-
gration in den freien Handel, da die »Spa-Rosa«-
Wohlfühlexperten als Botschafter für uns enorm
wichtig in der Beratung sind. Die Gäste nehmen
die Produkte gern mit nach Hause oder bestel-
len nach. Das freut uns sehr. Eventuell werden
wir aber in diesem Bereich expandieren. Wir
denken an ein Day Spa in einer deutschen Groß-
stadt.
Tophotel:Wie beurteilen Sie den Zustand
der Marke A-Rosa und der einzelnen Häuser
in Sachen Wellness?
Natalie Fischer: Die A-Rosa Flusskreuzfahrt
und die A-Rosa Resorts sind in den vergangenen
Wellness_1-2_neu 05.02.13 09:39 Seite 126
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Klafs_1-2.13 04.02.13 15:15 Seite 127
INVESTITION WELLNESS & SPA
128 TOPHOTEL | 1-2/2013
1 1
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Viele Hoteliers verlassen sich blind auf ihren vermeintlich umfassenden Versicherungsschutz.Häufig wissen sie jedoch nicht, auf welch schmalem Grat sie sich möglicherweise haftungs-rechtlich und auch betriebswirtschaftlich bewegen. Im achten Beispiel unserer losen Reihezum Thema Risikomanagement geht es um die Praxis der Schadenregulierung
Regulierung ohne Ärger
direktes Anzweifeln des Schadenberichts)
erfolgt. Eine komplizierte bzw. verzögerte
Schadenregulierung erhöht grundsätzlich
die Chance, dass der Versicherungsnehmer
sich auf einen Vergleich einlässt. Denn den
Betroffenen ist erst einmal wichtig, eine
schnelle und praktikable Lösung zu finden,
damit der Hotelbetrieb wieder aufgenom-
men bzw. ungestört weiterlaufen kann.
Weitere mögliche »Fallstricke«:
• Dem Versicherungsnehmer wird eine
vorvertragliche Anzeigepflichtsverletzung
vorgeworfen, da beispielsweise die versi-
cherte Sache bei Vertragsabschluss nicht
richtig beschrieben worden war.
• Die Versicherung verweist darauf,
dass überhaupt kein Versicherungsschutz
bestehe, da angeblich die Sache, der Ort
oder eine Gefahr nicht versichert worden
seien.
• Dem Versicherungsnehmer wird grobes
Fehlverhalten vorgeworfen, da er gegen
Sicherheitsvorschriften verstoßen oder
falsche Angaben gemacht hätte.
• Es liegt eine Unterversicherung vor, d.h.
der Wert der versicherten Sache über-
steigt die Versicherungssumme.
• Das Gutachten weist Unstimmigkeiten auf.
Die Empfehlung: Damit es im Schaden-
fall nicht zu Missverständnissen und Ver-
zögerungen kommt, sichern Sie sich am
besten bereits im Vorfeld ab:
� Achten Sie beim Vertragsentwurf auf
eindeutig formulierte Klauseln und lassen
Sie sich insbesondere das »Kleinge-
druckte« näher erläutern. Sind Sie sich
unsicher, holen Sie den Rat eines unab-
hängigen Experten ein.
� Aktualisieren Sie regelmäßig Ihre Ver-
sicherungswerte, damit Sie nicht in die
Unterversicherung gelangen.
� Beugen Sie möglichen Schäden vor,
indem Sie ein umfassendes Risikomana-
gement betreiben. Dokumentieren Sie die
getroffenen Sicherheitsmaßnahmen.
� Melden Sie Ihrem Versicherer jede
potenzielle Erhöhung der Risiken wie ein
Um- oder Neubau oder die Ansiedelung
von Betrieben mit erhöhtem Risiko
(z.B. Tankstelle) in der Nähe.
� Halten Sie im Schadenfall die entspre-
chenden Unterlagen wie Fotos und Rech-
nungen bereit, um einen Nachweis er-
bringen zu können.
Fazit:Auch in der Versicherungswirtschaft
gibt es schwarze Schafe. Unabhängige Spe-
zialisten versuchen deshalb, bereits bei
Vertragsabschluss auf beiden Seiten Trans-
parenz herzustellen und achten darauf,
dass sämtliche im Unternehmen vorhan-
dene und auch geplante Werte in die Er-
mittlung der Versicherungssumme ein-
fließen. Auf Versicherungsseite sollten
Rechte und Pflichten des Versicherungs-
nehmers unmissverständlich ausformu-
liert werden, damit eine Schadenregu-
lierung möglichst reibungslos geschehen
kann.
Alexander FritzFritz & Fritz GmbH, www.fritzufritz.de
Lassen Sie sich vor Vertragsabschlussdas »Kleingedruckte« genau erklären
Versicherungstipp1-2_13 04.02.13 11:16 Seite 142
Der 2WD-Einstiegs-Benziner kostet 24.490 Euro, der 4WD-Ben-
ziner mit gehobener Ausstattung 31.640 Euro, der 2WD Diesel
30.690 Euro. Die Allrad-Diesel sind je nach Ausstattung mit 32.690
bis 39.890 Euro ausgepreist.
Aufgewertet präsentiert sich der Innenraum: Das variable Sitz-
konzept erlaubt es, die zweite Sitzbank umzuklappen und so eine
völlig ebene Ladefläche zu schaffen. Der 550
bis 591 Liter bietende Gepäckraum kann durch
Umlegen der Sitze auf 1754 Liter erweitert
werden. Darunter befindet sich ein 75 Liter
großes Ablagefach. Unsere Fahreindrücke: sehr
leicht bedienbar, sparsam und unproblema-
tisch zu bewegen bei guter Rundumsicht.
Das schätzt der Hotelier:• ein insgesamt sehr wirtschaftlicher SUV
• Platz für sieben Personen und viel Gepäck
• optionale Fahrer-Assistenzsysteme
SERVICE TESTFAHRT
Schon früher machte der Outlander eine gute Figur; nach dem
aktuellen Facelift wirkt er jetzt aber noch pkw-mäßiger, eleganter,
smarter und glatter. Die verbesserte Aerodynamik und die serien-
mäßige Start-Stopp-Automatik senken den Normverbrauch beim
150 PS-Benziner von 8,2 auf 6,5 Liter Super, beim gleich starken
Diesel von 7,2 auf 4,6 Liter je 100 Kilometer. Zudem sind die CO2-
Emissionen die geringsten seiner Klasse.
Gegenüber dem gleichgroßen Vorgängermodell
wurde das Gewicht um rund 100 Kilogramm
reduziert. Weiteres Sparpotenzial bringt die
serienmäßige Eco-Mode-Funktion. Sie schaltet
alle Energieverbraucher auf möglichst wirt-
schaftliche Werte zurück. Da hat Mitsubishi
ganze Arbeit geleistet.
Wie bisher gibt es den Outlander mit Front-
oder Allradantrieb, mit Schalt- oder stufenlo-
sem Automatikgetriebe sowie als Fünf- oder
Siebensitzer zu ebenso verlockenden Preisen:
Mitsubishi Outlander2,0 MIVEC 4WD
Hubraum 1998 ccm
Leistung 150 PS
L / B / H 4655 / 1800 / 1680 mm
CO2-Emission 157 g/km
Leergew. / Zuladung 1560 / 510 kg
Normverbrauch je 100 km 6,5 Liter S
Beschl. 0-100 km / h 12,6 Sek.
Höchstgeschwindigkeit 195 km/h
Grundpreis ab 31.640 Euro
1-2/2013 | TOPHOTEL 143
Stark abgespecktDer neue Mitsubishi Outlander ist knallhartauf geringe Kosten getrimmt
Kurvenverhalten, Agilität und Beweglichkeit sind Bauhöhe und
herrscht werden und da hat die Fahrwerkstechnik einiges zu tun.
Wenn man aber gemächlich über die Straßen
dahinrollt, freut man sich über Fahrkultur, Si-
cherheit und Bequemlichkeit. Dass bei einem
solchen Boliden die Übersichtlichkeit auf der
Strecke bleibt, ist klar – Parkassistenten und
-sensoren versuchen das auszugleichen.
Das schätzt der Hotelier:• guter Zugang für Passagiere und Gepäck
• Allrad, Bergabfahrhilfe, Auffahrwarner uvm.
• ein nicht billiges, aber genügsames Auto dank
ausgefuchster Dieseltechnik H.-R. ZITKA
Im Vergleich zu Touareg und Co. kostet die Mercedes M-Klasse
zwar fühlbar mehr, Vielfahrer aber bringen den Mehrpreis über
weniger Tankstopps wieder herein. Denn unter seinesgleichen ist
der Mercedes wohl der Höchste, als BlueTec aber auch der Spar-
samste. Die M-Klasse gibt es nur mit 4Matic, die wenigen Offroad-
Fans bestücken sie noch mit Differenzialsperre, Getriebereduktion
und Luftfederung, wofür sie 2261 Euro mehr bezahlen.
Geschätzt wird der SUV aufgrund seiner erhöhten Sitzposition,
der Großzügigkeit von Innen- und Laderaum
sowie seiner Variabilität. Die Sprache des Die-
selmotors muss man hinnehmen, will man
beim Fahren sparen. Und damit sind wir beim
Thema: Der M250 BlueTec kann auf Bundes-
straßen mit 7,5 Litern, auf der Autobahn mit 9,5
und insgesamt (unser Testverbrauch) mit 8,9
Litern je 100 Kilometer bewegt werden. Mit sei-
ner Stick oxidbremse AdBlue wird zudem Euro6
erreicht. Nutzt man die Schaltwippen, so er-
klimmt die lang übersetzte Siebengang-Auto-
matik ungeahnte Drehzahlhöhen.
Mercedes M250 BlueTec 4Matic
Hubraum 2143 ccm
Leistung 204 PS
L / B / H 4800 / 1930 / 1800 mm
CO2-Emission 158 g/km
Leergew. / Zuladung 2345 / 705 kg
Normverbrauch je 100 km 6,0 Liter D
Beschl. 0-100 km / h 9,0 Sek.
Höchstgeschwindigkeit 210 km/h
Grundpreis ab 55.395 Euro
Kaum durstigDer M250 BlueTec beweist, dass schwere Allradler keine Spritschlucker sein müssen
Testfahrt 1-2-13 04.02.13 11:15 Seite 143
COMMUNITY DIE BRANCHE IN BILDERN
144 TOP HOTEL | 1-2/2013
Auf der Durchreise: Die Frontmänner Boss Burns und Hoss Power von der Band »The BossHoss«
machten Anfang Dezember Station im Resort Mark
Brandenburg in Neuruppin. Empfangsmitarbeiterin
Andrea Mix begrüßte die beiden Musiker herzlich
Große Ehre Langläufer Dario Cologna (re.) wurdeals »Schweizer des Jahres« bei der SwissAward-Show
am 12. Januar ausgezeichnet – diese Nachricht über-
raschte den 26-Jährigen während eines Kurzurlaubs im
HUBERTUS Alpin Lodge & Spa in Balderschwang. Der
Juniorchef des Hauses, Marc Traubel, gehörte zu den
ersten Gratulanten
Party-Marathon: Das Grand-Opening-Event des Alpin Juwel inHinterglemm vom 12. bis 14. Dezember 2012 wollte keiner verpassen –
zu den Gästen zählten auch Moderatorin Anja Bauer, Peyman Amin und
»Bambi« Nina Bruckner (v.li.)
Wintertrainings -lager in warmen Gefilden:Die Mannschaft des HSV hielt
sich vom 2. bis 9. Januar
2013 im Fairmont Bab al Bahr
in Abu Dhabi auf. Nur zehn
Minuten mit dem Auto ent-
fernt lag die Zayed Sports
City, wo die Trainings- und
Testspiele der Hamburger
Kicker um Rafael van der
Vaart stattfanden
Community_1-2_2013 04.02.13 13:31 Seite 144
1-2/2013 | TOP HOTEL 145
»Ja, ich will!« OperndivaNina Berten und Adlon-Ur-Ur-
Enkel Felix gaben sich Ende
vergangenen Jahres im Winter -
garten des Adlon Kempinski
Berlin das Ja-Wort. Mit dabei:
Gideon (15), Odessa (12), Luisa
(12), Sophia (10), Roxanne (9)
und Lorenz (21 Monate)
Ausgezeichnet:Direktor Kurt Gillig,
Küchenchef Hans Neuner
und »Jahrhundertkoch«
Eckart Witzigmann (v.li.)
freuten sich, dass das
»Ocean Restaurant« des
VILA VITA Parc Hotel an
der portugiesischen Algar-
ve bereits zum zweiten Mal
in Folge zwei Michelin-
Sterne erhielt
Stippvisite: Auf ihrem Wegzum World Economic Forum WEF
in Davos (23. bis 27. Januar)
nahm sich Ursula von der Leyen
Zeit für ein Foto mit Michael
Reinhardt, General Manager
des Hilton Zürich Airport
In Feierlaune: Am 25. Januar2013 feierte die in Berlin gegründete
Hotelkooperation Ringhotels ihr
40-jähriges Bestehen. Mit dabei:
Geschäftsführerin Susanne Weiss
(Mitte), Vizepräsidentin Susanne
Ostler (Ringhotel Celler Tor), Präsi-
dent Marc Arendt (Ringhotel Dres-
den) sowie Ralph und Hans-Wilhelm
Paulsen vom Ringhotel Paulsen
(v.li.) vor dem Brandenburger Tor
Community_1-2_2013 04.02.13 13:31 Seite 145
VORSCHAU
Die Fach-Illustrierte für das Hotel-ManagementOffizielles Verbandsorgan (von 7 Verbänden)• Brillat Savarin-Kuratorium der FBMA-Stiftung• Food+Beverage Management Association e.V. (FBMA)• Foodservice Consultants Society Deutschland-Österreich e.V. (FCSI)• Gastronomische Akademie Deutschlands e.V. (GAD)• Landidyll Hotels & Restaurants e.V.• Selektion Deutscher Luxushotels• Verband der Serviermeister, Restaurant- und Hotelfachkräfte e.V. (VSR)
Redaktionelle Partnerschaft (mit 4 Verbänden)• European Hotel Managers Association (EHMA)• Hoteldirektorenvereinigung Deutschland e.V. (HDV)• Hotelverband Deutschland (IHA)• Wellness-Hotels-Deutschland GmbH (W-H-D)
30. Jahrgang • 292. AusgabeErscheint monatlich (10 Hefte pro Jahr); Doppelausgaben 1-2 und 7-8
Freizeit-Verlag Landsberg GmbHCelsiusstraße 7 • D-86899 Landsberg am LechPostfach 101255 • D-86882 Landsberg am Lech • Tel. 08191-
Bezug: Einzelpreis je Heft 7,50 Euro, inkl. Versandkosten und 7% MwSt.
Jahresabonnement: 50 Euro (inkl. 20 Euro Zustellkosten),Studenten und Azubis 25 Euro (vom Verlag subventioniert), Zustellkostenzuschlag Europa 27 Euro, übr. Ausland 37 Euro. Staffelpreiseauf Anfrage. Abo kündigungen nur mit dreimonatiger Frist zum Ende des Bezugs zeitraums möglich. Bei unverschuldetem Nichterscheinen keine Ansprüche gegen den Verlag. Abo-Preis für Verbandsorgan-Mitglieder ist im Mitglieds beitrag enthalten.
Private Wohnungs-vermittlung»Travel like a local«: Mit Slogans
wie diesem werben Online-Zim-
mervermittlungsdienste für die
Vermietung von Privatunterkünf-
ten an Urlauber. Airbnb beispiels-
weise bietet ca. 200.000 Unter-
künfte. Stellen solche Dienste
eine ernsthafte Konkurrenz für
die Hotellerie dar? Top hotel
geht dieser Frage nach.
Neue HotelsDas HENRI Hamburg ist anders
als andere: Im neu eröffneten
kleinen Bruder des Louis C.
Jacob geht es locker zu. So sol-
len sich die Gäste gleich beim
Betreten der Lounge – die wie
das gesamte Haus frisch und
bunt designed wurde – in eine
andere Zeit versetzt fühlen. Top
hotel-Autor Frank Puscher sah
sich den Newcomer genauer an.
Foto
: Airb
nb
146 TOP HOTEL | 1-2/2013
Vorschau1_2_13 05.02.13 13:06 Seite 146
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