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Tagebuch Norwegen 7.6.2010 – 10.7.2010
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Datum Tag was von ab bis an km
07.06.2010 Montag Auto Grüt 16.00 h Lörrach 19.00 h 100
1h20
Bahn Lörrach 20.10 h Hamburg* 7.18 h
Übernachtung Fahrstrecke und Aktivitäten
Autoreisezug Oslo-Kirkenes 3625 km, Bergen-Oslo 600 km, Oslo-Hamburg 1150
km, Grüt-Lörrach-Grüt 220 km
Total Auto 5600 km
Tagebucheintrag
Wir haben nun alles gepackt und werden versuchen dies in unser Cabriolet zu verteilen. Mario gelingt dies
auf Anhieb. Es hätte noch so einiges Platz gehabt. Um 14.30 geht die Fahrt gut eingeschmiert bei eitlem
Sonnenschein los. Wir fahren teilweise über Land und erreichen Lörrach so gegen 16.30 Uhr.
Dort stellen wir unser Auto als Erste in die Reihe und begeben uns ins Bahnhofrestaurant das speziell
ausgeschmückt ist. Wir setzen uns draussen
an die Sonne und geniessen unser erstes
Weizenbier. Wir essen wieder einmal was,
einen Cäsarsalat gross für mich und für
Mario einen kleinen Cäsarsalat und danach
weisse Spargeln mit Pellkartoffeln. Alles ist
wunderbar zubereitet. Nach und nach rollen
weitere Autos und Töffs an. Die Einweiser
erscheinen und überprüfen unseren
Fahrzeugausweise und die Tickets. Der
Schlafwagenzug rollt an. Ich kann nun mit
unserem Gepäck das Abteil beziehen. Wir
haben die zwei Plätze unten. Wir sind zu
fünft im Abteil. Ein nettes Ehepaar aus
Stäfa, sie eine Finnin die eine Familie Wolfensberger vom Waberg im Grüt kennt (die Welt ist ein Dorf)
und eine nette Frau aus Deutschland. Von anderen erfahre ich, dass es nur eine Minibar auf dem Zug hat,
mit einem kleinen Angebot. Den Speisewagen der auf dem Internet versprochen wird hat es nie auf diesem
Zug, wie mir eine Zugbegleiterin mitteilt. So kaufe ich im Bahnhofrestaurant noch 2 Bier ein und esse noch
eine Portion Pommes vor der Abfahrt. So gegen 19.30 Uhr werden die Töffs und Autos verladen. Wir
haben den Platz im unteren Teil als erste nach den Töffs. Die Töfffahrer müssen mit eingezogenem Kopf
fahren ist doch die obere Rampe allzu nahe, Helmtragepflicht gilt. Es wird alles festgezurrt. Nach 20 Uhr
kann die Fahrt losgehen. Zuerst wird noch endlos rangiert danach geht es so gegen 21 Uhr los. Wir
unterhalten uns besten und sind dann alle gegen 22 Uhr müde. Wir richten unsere spartanischen aber
zweckmässigen Betten ein. Montieren unserer Schlafanzüge usw. Uns wird noch die Verschliessung des
Abteils erklärt, die wir unbedingt benutzen sollen, denn der Zug halte in der Nacht an diversen Stellen
und es sei schon öfter vorgekommen das Diebe die Abteile öffneten die nächste Tasche an der Türe
schnappten und verschwanden. Gestern sei ein geistig umnachteter an einer Haltestelle eingestiegen, habe
an diversen Abteiltüren gerüttelt, die zum Glück alle verschlossen waren. Bis er dann von einer
Aufsichtsperson aus dem Zug begleitet werden konnte. Na, diese Zugfahrt scheint ja schon ein kleines
Abenteuer zu werden. Nach dem alle nochmals gepiselt haben verschliessen wir alles, hängen eine
Taschenlampe an den Eingang und begeben und zu Bett. Die Nacht gestaltet sich hart und lärmig. Es ist ein
ständiges Gerüttel, Geklapper und Discobeleuchtung von überall her.
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Datum Tag Was von ab Bis An km
08.06.2010 Dienstag Auto Hamburg 07.18 h Kiel 100
1h
Schiff Kiel 14.00 h Oslo* 10.00 h
Übernachtung Fahrstrecke und Aktivitäten
Color Line, P32*** Innenkabine
9-915B
Einschiffung 12 Uhr
Tagebucheintrag
Gerädert erheben wir unsere müden Körper nachdem uns der Lautsprecher mit Musik um 6.30 Uhr
geweckt hat. Wir versuchen unsere verspannten Körper wieder ins Lot zu bringen. Ein bisschen Dehnen
hier und dort und schon läuft es wieder. Mit viel Getöse und Gerumpelt setzen wir unser Abteil wieder in
Sitzposition. Der Tisch unter der Bank lässt sich nur mit roher Gewalt von Mario nach vorne bewegen. Wir
hängen dieses Bügelbrett in die Halterung und bekommen kurz darauf unser Frühstück serviert. Kaffee,
O-Saft, Gipfeli, Brötchen dazu Margarine und Konfitüre. Alles bestens. Nach einer Katzenwäsche sind wir
auch schon wieder reisefertig. Um 7.30 Uhr erreichen wir Hamburg. Nach einigem Hin und Her platziert
Mario unser Gepäck im Auto, denn es wird zuerst die obere Rampe geleert was uns Zeit lässt uns
einzurichten. Durch die Bahnhofhalle in Hamburg-Altona fahren wir nun Richtung Kiel. Dank GPS
(vorprogrammiert von Mario) erreichen wir mit einem kleinen Kaffeezwischenhalt den Hafen von Kiel. Wir
werden von einem Kieler freundlich angewiesen wo wir uns einzufinden haben. Wir stellen uns nach Billet
Kontrolle und Zimmerschlüsselübergabe in die Reihe. Nach einem Schläfchen im Auto an der Sonne fahren
wir nach 2 Stunden ins riesige Schiff. Wir deponieren unser Gepäck in unserer grosszügigen Kabine mit
Blick auf hängende, beleuchtete Quallen hoch über der Einkaufsmall. Nun erkunden wir das Schiff. Es ist
gigantisch. Hat alles was das Herz begehrt. Von einer Einkaufstrasse, über ein Aqualand, Sauna, Massage,
Beauty usw.. Wir füllen nun unseren Magen als erstes mit einem Hamburger (mit Brot) und machen danach
ein Schläfchen in
der Kombüse. Wir
sind leicht
übernächtigt. Nach
einer Dusche so
gegen 17 Uhr setzen
wir uns aufs Deck
und geniessen die
Sonne. Wir
passieren gegen den
Abend eine riesige
Brücke, der
Storebaelt Broen,
unter der unser
Schiff wirklich gut
durchfahren kann.
Wir essen heute in
der Pizzeria in der
Einkaufsstrasse.
Einen wunderbaren Salat mit Serranoschinken, eine Pizza für mich und breite Nudeln mit Crevetten an
Rahmsauce für Mario. Gut gesättigt und schon wieder müde legen wir uns schlafen.
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Datum Tag was von ab bis An Km
09.06.2010 Mittwoch Auto Oslo 11.00 h Vinstra 300
4h20
Übernachtung Fahrstrecke und Aktivitäten Fefor Høifjellshotell og Hytter, Gudbrandsdalen N-2640 Vinstra T +47 61 29 00 99 F +47 61 29 17 60 [email protected] http://www.feforhotell.no
Oslo E06 Tangen 222 Hamar (S.176) (*38 Eisenbahnmuseum) E06 Moelv
213 Lillehammer (S.170) 255 Vinstra (Nord-Fron)
Tagebucheintrag
6.30 Uhr gut ausgeschlafen stehen wir in unserer Schiffskabine auf. Wir trinken einen/zwei Kaffee in
einem Bistro an der Einkaufstrasse. Das Wetter ist bewölkt und es muss zuvor geregnet haben. Das ganze
Deck ist nass. Beim Kaffee bin ich am Tagebucheintrag nachführen. Mal sehen was der Tag noch so bringt.
Es gesellen sich immer mehr Leute zu uns, die Sprache vorwiegend Norwegisch was mich am Schreiben
nicht stört. Ich verstehe ja nichts davon. Wir verlassen das Schiff ohne kontrolliert zu werden. Zuerst
lassen wir Oslo hinter uns. Der Verkehr wird immer weniger. Das Wetter ist durchzogen, die Temperatur
aber angenehm. Wir fahren in Richtung Eisenbahnmuseum in Hamar. Nach mehreren Umleitungen kann uns
die zweite Person sagen welchen Weg wir einschlagen müssen. Unter der Bahn durch danach durch
mehrere Quartiere erreichen wir unser Ziel. Linkerhand dampft schon eine Lok. Wir bezahlen 150 Kronen
Eintritt für dieses Jernebanemuseet. Schön dargestellt mit original alten Sachen zeigt sich dieses
interessante Museum. Wagen 1er, 2er, 3er und 4er Klasse die mit Puppen und allerlei Gepäck und
Kleinigkeiten wunderschön dekoriert sind. Teilwiese mit Gesprächen derjenigen Puppen die wir leider nicht
verstehen. Nach ca. ¾ Stunden müssen wir auf den Bahnhof denn der Schmalspurzug ist abfahrbereit.
Mario spricht natürlich
sofort mit dem
Lokführer und danach
mit dem Konduktor der
uns nach der kurzen
Fahrt eine riesige alte
Dampflok (NSB Reihe,
Typ 49c, 1D‘2 h4v) zeigt
die mit Kohle und Oel
betrieben wurde. Die
Steigungen seien auf der
Strecke Otta-Trondheim
sehr stark daher
brauche es viel Dampf.
Wir betrachteten einen
umgebauten Wagen der
als Lazarett benutzt
wurde. Auch konnten wir
einen Blick in einen
gediegenen Salonwagen werfen, den wir uns für den DVZO sehr gut vorstellen könnten. Nach diesem
interessanten Besuch ging die Fahrt weiter, wobei wir noch einmal durch einen Platzregen kurz geduscht
wurden. Wir hatten längere Zeit keine Möglichkeit zum Anhalten um das Dach zu schliessen. Mit nassen
Haaren und tropfendem Dach gings dann munter weiter. Ich hatte ja für alle Fälle mein Wallhallatuch
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(übergrosse weisse arabische Kopfbedeckung) dabei um alles zu trocknen. So fuhren wir mal oben mit und
ohne bis nach Vinstra. Von dort nach Fefor in unser Hotel am See. Nachdem der erste Schlüssel nicht in
die Zimmertüre passte erhielten wir ein Familienzimmer mit Seeblick und Abendsonne, wunderbar. Nach
einem ersten gemütlichen Apéro je ein Bier (man geniesst den Alkohol mit Verstand, kostet doch ein 33ml
Bierchen stolze Fr. 10.-) danach einer Dusche fanden auch wir uns zum Abendessen ein. Vor uns hatten sich
schon 5 volle Busse aus Frankreich einquartiert was uns schon ein Vorfeeling auf unsere Frankreichferien
bescherte. Ein Buffet mit Salaten, zweierlei Fleisch und Fisch, Pommes und gedämpftes gemischtes
Gemüse bildeten den Hauptgang. Auf das Dessert haben wir verzichtet. Wir liessen dann den Abend
gemütlich in unserem Zimmer an der Sonne ausklingen.
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Datum Tag was von ab bis an Km
10.06.2010 Donnerstag Auto Vinstra Molde 330
5h45
Übernachtung Fahrstrecke und Aktivitäten Rica Seilet Hotel Boks 98 NO-6412 Molde, T +47 71 11 40 00 F +47 71 11 40 01 [email protected] , http://www.rica.no/index.cfm?oa=hotel.displayLocation&con=430
Vinstra E06 Otta 15 Lom (S.191, Bezirksmuseum) + (S.273
Geirangerfjord), 63 Eidsdal (Fähre*10min.) Linge, Valldal (S.272) 63
Andalsnes (S.269) 64 (*24 Serpentinen) Afarnes (Fähre**15min.)
Solsnes 64 Molde (S.282)
Tagebucheintrag
7.40 Uhr Tagwache, erster Blick natürlich aus dem Fenster, haben wir den vorhergesagten Regen? Nein es
ist knallblau und der See spiegelt uns entgegen. Sonnencrème dick aufgetragen, nach einem schnellen
Morgenessen geht es ab zum Auto. Das Dach ist noch nass, mit dem Wallhallatuch aber innert kürze
trocken machen wir uns guter Laune auf den Weg. Die Landschaft ist wunderschön. Sind doch die Strassen
gesäumt mit weissen, lila und pinkfarbenen Flieder die sich mit blühenden Magerwiesen abwechseln. Immer
weiter in die Berge sehen wir nun auch noch Schnee von nah und fern. Nach ca. 2 Stunden Fahrt machen
wir einen Kaffeestop in einem Einkaufszentrum. Hier bedient man sich selbst (der Kaffee ist unter dem
Filter, die Milch im Kühlschrank und das süsse Stücken unter einer Haube, wie uns Einheimisch mitteilen)
bezahlt danach an irgendeiner Kasse. Wir sind hier auf dem Land wo es anscheinend noch ehrlich zu und
her geht. Weiter durch diese alpine Landschaft fahren wir gemächlich weiter. Ab und an sehen wir
Skitourenfahrer den Hang rauf laufen oder runter fahren. Die Vegetation hier ist eher karg. Nach dem
Überqueren des Djupvasshyttapasses, 1020müM erblicken wir weit unter uns den Geirangerfjord. Steil
fahren wir um diverse Haarnadelkurven nach unten bis zum Fjord, tanken Benzin (Fr. 2.40 – 2.55 pro Liter)
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und auf der anderen Seite wieder rauf auf 824m. Danach runter nach Eidsdal, dort mit der Fähre über
den Nordalsfjord. Auf der Strasse 63 weiter in das Trollstigengebirge. Die Passhöhe liegt auf 850m, es
wimmelt nur so von Touristen. Die Gegend erinnert einem an die Schweiz mit dem Unterschied dass hier
Rentiere statt Kühe über die Strasse laufen. Auch die Häuser unterscheiden sich von unseren. Die meisten
Dächer sind bepflanzt mit zum Teil sogar kleinen Tannenbäumchen. Auch sind überall Trolle (mystische
Geschöpfe, Wesen des Schattens und der Dunkelheit in unterschiedlichen Gestalten, mal 3 köpfig, krumme
Nase, buschiger Schwanz, hausen vermutlich seit Ende der Eiszeit in düsteren Wäldern, mondbeschienen
Seen, tiefen Fjorden, tosenden Wasserfällen, sie ärgern gerne Ziegenböcke, sind allergisch gegen
Kirchenglocken, rasten leicht aus, sind unausstehlich, doch Menschen gegenüber wohlgesinnt) aufgestellt.
An zwei wunderschönen Wasserfällen vorbei schlängelt sich nun die steile Serpentine den Berg runter.
Wir fotografieren wie wild. Von Zeit zu Zeit müssen wir raufkommenden Carfahrern Platz machen. Weiter
geht es um den weit ins Landesinnere reichenden Romsdalsfjord zur nächsten Fähre von Afarnes nach
Solsnes. Auf dem
ganzen Weg werden wir
von üppigen
Mischwäldern, wobei
die Birken überwiegen,
mit zahllosen
Heidelbeersträuchern
begleitet. So gegen
16.30 Uhr erreichen
wir Molde. Unser Hotel,
ein Bau ins Wasser
vergleichbar mit dem
Hotel in Dubei in
Segelform, ist ganz
verglast. Wir
bekommen ein Zimmer
mit Blick aufs Wasser
nach Osten. Das
Zimmer ist sehr
komfortabel. Nach einer gründlichen Reinigung laufen wir dem Ufer entlang in die Stadt. Unser erstes
Bier trinken wir mit Blick auf den Fjord in den soeben ein Schiff der Hurtigruten einfährt. Ihre Ankunft
macht sie durch ein ohrenbetäubendes Signal bekannt. Molde mit seinen 19200 Einwohnern erscheint mir
nicht grösser als Wetzikon. Hat es doch auch nur eine Hauptstrasse an der was los ist. Einige Unterschied
gibt es doch, die zahllosen Coiffeursalons und die vielen Restaurants fehlen hier. Wir finden dann
trotzdem eines. Das Hotel Mole in dem wir zwei ausgezeichnete Crevettenvorspeisen, und danach 2
verschiedenen Fischgerichte geniessen. Gut gesättigt laufen wir zum Hotel zurück und gehen noch auf
einen Schlummerbecher in die Hotelbar im 15. Stock mit einer wunderbaren Aussicht.
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Datum Tag was von ab Bis an Km
11.06.2010 Freitag Auto Molde Trondheim 320
6h
Übernachtung Fahrstrecke und Aktivitäten
Scandic Solsiden
Beddingen 1
NO-7014 Trondheim
T +47 21 61 46 00
F +47 21 61 47
[email protected]
http://www.scandic-
hotels.com/solsiden
Molde 64 (Pass zur Tunnelumfahrung) Sylte 663 (S.285,
Atlantikstrasse) 64 Bremsnes (Atlanterhavstunnelen) Kristiansund
(S.285) 70 Seivika (Fähre*25min.) Tommervag 680 Vinje Ora E39
Trondheim (S.292)
Tagebucheintrag
Nach einer ruhigen und erholsamen Nacht auf einem superweichen Bett machen wir uns um 7 Uhr auf zum
Frühstück. Dies ist hier sehr reichhaltig, mit Früchten, Fleisch, Käse, Eiergerichten und natürlich mit
ausgezeichnetem Fisch. Das Wetter lässt heute zu wünschen übrig müssen wir doch bei Nieselregen das
Verdeck zu lassen. Wir fahren der Küste entlang über zahllose Brücken durch einen Tunnel von 6 km
Länge mit einem Gefälle von 9% Richtung Trondheim. Es wird immer heller und wir hoffen natürlich auf
Sonne. Während wir auf der Fähre von Seivika nach Trommervag fahren bin ich wieder mal am Tagebuch
schreiben. Ein netter Herr hat uns noch den Weg zu dieser Fähre gezeigt, hatten wir doch auf dem GPS
eine stillgelegte Anlegestelle drin. Er fuhr uns mit dem Auto bis zum übernächsten Kreisel vor und winkte
uns in die richtige Richtung wobei er einmal den Kreisel umfuhr. Uns gefällt es bis jetzt sehr gut sind doch
die Leute freundlich und was auffällt, die Strassenränder sind sauberer als bei uns. Nach Verlassen der
Fähre fahren wir wieder, oben ohne, für die nächsten 2 Stunden. Wir kaufen uns wieder Proviant, essen
schnell was vor dem Einkaufzentrum und fahren weiter. Leider regnet es wieder. Die Holzverarbeitung
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scheint hier eine sehr grosse Bedeutung zu haben. Fahren wir doch an vielen Sägereien und haufenweise
kleingeschnittenem Holz vorüber. Überall stehen Paletten mit bis zu 5 Ster Holz zum Verkauf bereit. Die
Häuser entlang unserer Route sind alle aus Holz gebaut und in verschiedenen bunten Farben bemalt. Wobei
rotbraun mit weissen Fensterzargen und Dachbegrenzungen vorherrschend sind. Auch gefällt uns die
verwinkelte Bauweise mit teilweise geschnitzten Drachenköpfen auf den Dächern als Verzierung. Manche
Autos egal welche Grösse haben teilweise grüne Nummer, da haben wir uns gefragt ob eventuell
Vegetarier sich speziell kennzeichnen müssen? Bei aufklarendem Wetter erreichen wir die drittgrösste
Stadt des Landes, Trondheim. Man merkt es sofort, der Verkehr wird wieder dichter und in der Stadt bis
zum Hotel haben wir Stau. Wir haben ein Hotel mitten in einem alten Industriequartier, das sanft
renoviert wurde. Wir beziehen unser Zimmer mit Sicht auf einen Innenhof und dessen Restaurant.
Duschen und ab in die Stadt. Wir besuchen auf Umwegen zuerst die von Mario rausgesuchte
Mikrobrauerei und genehmigen uns einen ersten Schluck Spezialbier. Hier kann man sogar 2 Bier mit der
Kreditkarte bezahlen, wollen sie doch für 2x 4,5 dl stolze Fr. 28.-. Nach dieser ersten Stärkung gehen wir
ins Dublin Pup und essen dort Spare Ribs (2 ½ Ragel, eine Portion für zwei) mit Pommes und Salat für mich
und ein Steak mit Gemüse und Gschwelti für Mario. Hier hat man Wärmestrahler von allen Seiten sodass
man gut gewärmt draussen sitzen kann. Wir sehen uns danach noch alte Stadtteile an die teilweise auf
Holzstelzen stehen. Es ist alles sehr schmuck hergerichtet mit viel Liebe zum Detail. Man hat das Gefühl
die ganze Stadt ist draussen an der Sonne und geniesst die schönen Stunden. Auch wir gesellen uns dazu
und sitzen an der Flaniermeile mit Blick auf Wasser und Leute.
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Datum Tag was von ab Bis an Km
12.06.2010 Samstag Auto Trondheim Bronnoysund 400
6h20
Übernachtung Fahrstrecke und Aktivitäten Thon Hotel Brønnøysund Valveien 11 NO-8900 Brønnøysund T +47 75 00 89 00 F +47 75 00 89 01 [email protected] http://www.thonhotels.no/bronnosund
Trondheim E14 Stjordalshalsen E06, Steinkjer (S.305) 763 Valoy (S.305)
> Grong 760 Skogmo 17 Holm (Fähre*20min.) Vennesund 17/76
Bronoysund (S.323)
Tagebucheintrag
Wieder vor 7 Uhr ist Tagwache, wir schauen schnell zum Fenster raus um das Morgenbuffet zu betrachten.
Es scheint reichhaltig zu sein. Wir geniessen das Morgenessen und fahren so gegen 8 Uhr aus der Stadt
bei Regen. Doch schon gegen 11 Uhr klart es auf. Wir fahren der verwinkelten Küste entlang und geniessen
die Aussicht auf die vielen Fjorde, die schönen Gärten mit den blühenden Tulpen und Osterglocken. Die
Temperaturen bewegen sich so um die 14 Grad je nach Sonnenschein. Um die meisten Häuser hier sind die
grossen Gärten gepflegt und geschmückt mit kleinen Gartenhäuschen in der Form wie das Haupthaus.
Ansonsten ist alles satt grün mit gelben Feldern die von blühendem Löwenzahn übersät sind. Ein paar
weisse Tupfer leuchten aus diesen satten Wiesen, die Schafe mit ihren Jungen. Wir machen bei den
Felsritzungen (5000-6000 Jahre alt) von Bolarein (Rentier, Bär, Skifahrer) die man mehr oder weniger gut
sieht einen Stopp. Auf einem Pfad durch die Wälder und Heidelbeeren laufen wir auf einem weich
gedämpften, schmatzenden Untergrund einen Rundweg von ca. ½ Stunden. Die Aussicht ist teilweise
wunderschön. Es herrscht eine Stille hier die man sich schwer vorstellen kann. Hört man doch nur das
Pfeifen der Vögel. Oder aber das Surren der vielen Mücken an meinem Ohr, die auf mein Blut aus sind. Die
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vielen Tiere (Bären, Rehe, Kanadagänse, Eichhörnchen, Elche, Dachse) die hier wohnen sehen wir nur auf
den Infotafeln. Wir fahren an endlosen Seen und Wäldern entlang. An einem dieser Seen essen wir zu
Mittag. Es pfeift uns ein kalter Wind um die Ohren. Verstreut in der Landschaft tauchen immer wieder
hübsche Häuschen auf. Zwischendurch auch einmal eine grössere Ortschaft. Das meiste sind Bauernhäuser
mitten in grossen bepflanzten Feldern. Für einen Kaffee machen wir einen Zwischenstopp an einem Hotel.
Ein älteres Hamburger Ehepaar betreibt dies von April bis September. Im Winter laufe hier nichts es habe
3 Meter Schnee hier. Wieder haben wir eine Fähre auf der ich bei einem Kaffee das Tagebuch
weiterführe. Wir erreichen so gegen 17 Uhr Bronoysund wo wir im Thon Hotel Eingangs Dorf einchecken.
Es sieht von aussen wenig einladend aus hat es doch eine riesige Baugrube davor. Mario holt sich den
Zimmerschlüssel und schon geht die Fahrt weiter. Über eine hohe, geschwungene Brücke fahren wir 15
Kilometer auf die Insel Torget. Darauf hat es die Felsformation Torghatten (einer Legende nach schiesst
der Pferdemann Hestmannen einen Pfeil auf die Prinzessin Lekamoya ab, die sich geweigert hat ihn zu
heiraten. Ihr Vater wirft seinen Hut zu Boden um den Pfeil abzulenken, das Resultat ist eine hutförmige
Bergkuppe die aussieht als sei sie durchbohrt worden was ein Loch von 160m Länge, 35m Höhe und 20m
Breite ergab). Gut verpackt, es geht ein eisiger Wind, laufen wir zu diesem Loch hinauf. Nach einer
Wanderung über 145 Höhenmetern steil den Berg hinauf erreichen wir diesen Durchschuss. Der Blick
hindurch ist wunderschön. Malerische kleine und kleinste Inseln sind wie Kleckse weit unter uns ins Wasser
gemalt. Wieder beim Auto fahren wir zurück nach Bronoysund um uns ein Restaurant zu suchen, haben wir
doch bei der Durchfahrt nicht allzu viele gesehen. Wir fahren der Hafenstrasse entlang und entdecken ein
vielversprechendes Restaurant mit Terrasse aufs Meer. Das Auto zum Hotel schnell das Gepäck ins Zimmer
und schon laufen wir ins Dorf. Es ist mittlerweilen 18.30 Uhr und der Hunger nagt. Hinter Glas sitzen wir an
der Sonne, schauen den Fischschwärmen die sich unter uns auf Mückenfang machen zu und geniessen als
erstes ein Bier, Knoblauchbrot und frittierte Crevetten. Der Hauptgang je einen Fisch (Lachs, Heilbutt)
mit gedämpften Gemüse und natürlich Kartoffeln. Ich hatte Reis (rice) bestellt, aber sehr wahrscheinlich
undeutlich gesprochen so bekam ich fries. Na was soll‘s machen wir eben eine Kartoffelkur. Gut gesättigt
und müde laufen wir zurück ins Zimmer, nehmen uns von unten noch einen Kaffee rauf und falle dann nach
einer heissen Dusche (das Kaltwasser scheint hier rar zu sein, verbrennen wir uns doch beim Händewaschen
trotz Kalteinstellung fast die Finger, nach ca. 3 Minuten kommt es dann kalt) müde in die Federn.
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Datum Tag was von ab bis an Km
13.06.2010 Sonntag Auto Bronnoysund Mo i Rana 200
4h10
Übernachtung Fahrstrecke und Aktivitäten
Meyergården Hotell,
Fr. Nansensgt 28,
NO-8622 Mo i Rana
T +47 75 13 40 00
F +47 75 13 40 01
[email protected]
http://www.meyergarden.no/
76/17 Horn (Fähre*20min.) Anndalsvagen 17 Forvik (Fähre**45min.)
Tjotta 17, Sandnessjoen (S.324) Levang (Fähre***25min.) Nesna 17/12
Mo i Rana (S.312-314)
Tagebucheintrag
In der Nacht mussten wir zwischendurch die Fenster schliessen um das Gegröle von Jugendlichen
abzudämpfen. Es ist in diesem Kaff ja auch nichts los. Die einzige Unterhaltung ist Glacé essen vor dem
Kiosks oder eben grölend mit dem Rad durch die Strassen zu flitzen.
Wir müssen hier früh raus, denn wir haben heute 3 Fähren zu passieren, die erste geht um 8.50 Uhr. Das
Morgenessen nehmen wir auf dem Zimmer ein, gibt es doch richtiges Frühstück hier erst ab 8 Uhr. Doch
da sind wir dann schon unterwegs. Ich fahre mit dem Lift zur Rezeption und lasse, nachdem man mir die
Kaffeemaschine angestellt hat, 2 Kaffee raus. Ich nehme noch einen Apfel und eine Birne. Mit den
eingekauften Haferguetzli ein vollwertiges Frühstück. Um 7.30 Uhr sind wir schon abfahrbereit und
erreichen die Fährstelle nur 1 Stunde zu früh. Somit habe ich Zeit für meine Tagebucheintragungen. Im
Moment haben wir Nieselregen, leicht abnehmend. Wir sind im ganzen fünf Wagen auf der Fähre, na ja es
ist ja Sonntag. Die erste Fähre ist am Ziel und schon geht die rasante Fahrt über die Insel los. Verfolgt
von einem Milchwagen fahren wir mit guten 90 km/h, an überrascht dreinschauenden Kühen vorbei über
die Strassen. Wir müssen die nächste Fähre erreichen ansonsten warten wir dann bis ca. 12 Uhr auf die
nächste. Etwa 3 km vor der Anlegestelle biegt der Milchwagen ab um die Milch beim Bauer abzuholen.
Sehr wahrscheinlich wartet dieser, wie die Helfer in den Autorennboxen, mit füllbereitem Hahn. Kurz vor
Abfahrt der Fähre kommt derselbe Milchwagen mit einem Affenzahn angebraust, vielleicht ist es ja auch
ein Schlagrahmwagen. Er kann als Erster auf die Fähre und schon geht es los. Gemütlich nehmen wir uns
nun in der Selbstbedienung einen Kaffee und eine frische Waffel mit Konfiture und Sahne und geniessen
die Überfahrt von 45 Minuten. Wir fahren nun eine Strecke offen bei 9 Grad dick eingemummt mit der
Sitzheizung auf fast voll. Umfahren die sieben Schwestern (Berge von 900-1025m Höhe) deren Spitzen
züchtig umhüllt mit Nebel sich unseren Blicken entziehen. Die Temperatur sinkt gegen 7 Grad.
Die teilweise welligen, rumpligen und
löchrigen Strassen verhindern dass
wir vollends einfrieren. Wir werden
immer mal wieder gut durchgerüttelt
und in die Gurten geschleudert. An
der nächsten Fähranlegestelle
schliessen wir unser Verdeckt und
stellen die Heizung auf voll um uns
aufzuwärmen. Es weht auch noch ein
eisiger Wind der alles noch kälter
erscheinen lässt. Auf der Fähre die
25 Minuten braucht, taue ich meine
kalten Hände an einem Kaffee auf.
So gegen 15.30 Uhr erreichen wir Mo
i Rana ohne nennenswerte
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Zwischenhalte. Wir beziehen unser Zimmer machen eine Siesta, duschen und erkunden die Stadt. Wie
immer ein Bier in einer Bar. Danach schlendern wir durch die ausgestorbene Fussgängerzone Richtung
Bahnhof. Es hat hier 2 Geleise und 2 Zielbahnhöfe, Trondheim und Bodo. Entsprechend wenig Leute
befinden sich hier. Zurück beim Hotel speisen wir vorzüglich. Fischroggen auf Toast mit einem
Wachtelspiegelei auf einem Salatbouquet, Crevetten mit einer Spicysauce auf einem Salatbouquet mit
einem speziellen Brot, als Vorspeise. Rentierfilet auf einem Gemüsebeet mit Kartoffeln und Crevetten mit
Knoblauch auf einem Gemüsebeet mit Pilzrisotto. Alles schön angerichtet gut abgeschmeckt und
bekömmlich. Wir sind satt und müde und gehen zu Bett. Die Preise sind wie immer hoch. Heute realisieren
wir, dass in Norwegen eine Mehrwertsteuer von 25% aufgerechnet wird. Dazu sind die Preise ca. 10-15%
höher wie bei uns, und schon lässt sich die für uns wahrnehmbare hohe Preisdifferenz einigermassen
plausibel nachvollziehen.
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Datum Tag was von ab bis an km
14.06.2010 Montag Auto Mo i Rana Bodo 250
4h
Übernachtung Fahrstrecke und Aktivitäten
Thon Hotel Nordlys
Moloveien 14
NO-8006 BODØ
T +47 75 53 19 00
F +47 75 53 19 99
[email protected]
http://www.thonhotels.no/nordlys
Mo i Rana 17, 80 Bodo (S.326)
Tagebucheintrag
Wir haben unsere
Reiseplanung geändert und
fahren heute der Küste
entlang auf der 17 bis
Bodo 36‘000 Einwohner
hoch. Wetter, kühl im
Moment noch trocken. Es
ist alles ziemlich
verhangen, so dass wie
ohne viele Fotohalte zur
Fähre nach Kilboghamn
fahren.
Dort hat das Kaffee
leider noch nicht offen,
dafür aber die Toilette.
Die Velofahrer, die wir
überholt haben kommen
nun auch angestrampelt.
Mussten sie doch zwischendurch steile Strecken bewältigen. Lieber die als wir. Zum Warten haben wir das
Auto in oben-mit Position gestellt, damit die Heizung auch schön wärmt. Nach ca. einer Stunde Wartezeit
kommt die Fähre. Wir fahren
drauf und schon geht es los.
Zuerst einen Kaffee, danach
stehen wir draussen, denn es geht
nicht mehr lange dann erreichen
wir den Arctic Circle (Polarkreis).
Dem Namen gerecht, es ist
saukalt und windig auf dem Punkt.
Trotz Wolken wollen nun natürlich
alle Mitfahrer ein Foto davon
machen. Für mich erscheint er
nicht sehr spektakulär, ist es doch
ein perforiertes Gerüst mit einer
Kugel darauf und das war es dann
auch schon. Man hat weder was
gespürt noch ist sonst was
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passiert. Wir stehen nun noch bis zum Ende der Fahrt gut geschützt in der Abwärme des Schiffsmotors
vor einem Rost und geniessen diese wildromantische Landschaft. In Jektivik wieder auf der Strasse
diesmal ohne Cabifeeling fahren wir diese gewundene Strasse mit zahllosen Tunnels Richtung Bodo.
Irgendwann werden wir von einem alten Mercedes Cabi und dahinter von einem Jaguar E Cabi, beide offen,
die Insassen dick vermummt, überholt. Wir haben schon viele Oldtimer bewundern können auf der Fahrt.
Die meisten sind alte Amischlitten, wunderschön restauriert. Wir passieren noch eine Fähre bis wir dann
so ca. um 17 Uhr Bodo erreichen. Ein kleines Städtchen mit einem grossen Hafen. Wir beziehen unser
Zimmer im Thon Hotel direkt am Hafen und machen uns sogleich auf für einen Apéro. Am Hafen werden
wir fündig. Ein Bier wie immer aber heute gibt es dazu 500g Shrimps mit Knoblimajo und Brot, einfach
köstlich. Wir studieren noch den Rest der Speisekarte und werden sehr wahrscheinlich wieder hierher
zurück kehren. Nun laufen wir gut gestärkt durch die Stadt. Die meisten Geschäfte haben schon
geschlossen. Ein grosses Einkaufzentrum hat noch offen, wo wir versuchen unser vergessenes Mundwasser
zu kaufen. Wir finden nichts was Sinn macht von der Grösse her. Wir schauen noch in diversen
Küchenläden was hier so alles geboten wird. Als erstes springt uns auch schon eine Kuhn Rikon Pfanne ins
Auge, nichts unbekanntes. Auch sonst sind so alle Marken vertreten wie bei uns und noch ein paar
unbekannte dazu. Irgendwann haben wir dann genug gesehen und schlendern wieder zu besagtem
Restaurant. Unsere Hauptmalzeit besteht heute aus Moules mit Pommes und Knoblimajo für mich und
Nudeln mit Meeresfrüchten und Gemüse, wobei das Gemüse überwiegt für Mario. Nun sind wir gut müde
und gehen trotz Helligkeit in die Federn.
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Datum Tag was von ab Bis an km
15.06.2010 Dienstag Auto Bodo Svolvaer 350
5h45
Übernachtung Fahrstrecke und Aktivitäten
Rica Hotel Svolvær
Lamholmen
NO-8300 Svolvær
T +47 76 07 22 22
F +47 76 07 20 01
[email protected]
http://www.rica.no/Hoteller/Ri
ca-Hotel-Svolvar/
Bodo 80 Fauske (S.316, 317) E06 Bognes (Fähre*1h) Lodingen E10 Svolvaer
(S.331ff)
Tagebucheintrag
Ausgiebiges Frühstück im Hotelrestaurant, das aussieht wie wenn jeder seine Flohmarktsachen hier zur
Dekoration zur Verfügung gestellt hätte. Hangen doch alte Kinderwagen, Nähmaschinen, Puppen (zum
Glück keine alten Fische) usw. von der Decke und fristen dort ihren Lebensabend. Sieht hübsch aus ist
aber für die Person die abstauben muss eine Herausforderung. Sehr wahrscheinlich haben die im Winter
nichts besser zu tun oder aber man sieht den Staub nicht bei Dunkelheit, sind doch die Rollladen auch
jetzt bei Helligkeit hinuntergelassen. Wir fahren auf der 80er bis nach Fauske danach weiter auf der E
06 nach Bognes zur nächsten Fähre. Wir haben geniales Wetter, scheint doch die Sonne mehr als das es
regnet sodass wir offen fahren können. Auch sind die angezeigten 9 Grad heute wärmer als gestern. Die
Landschaft ist abwechslungsreich und schön. Immer wieder taucht ein Seelein, ein Fjord zwischen den
Bergen, die noch schneebedeckt sind, auf. Auch Flüsschen und Rinnsale durchbrechen diese alpine
Landschaft. Die Spiegelungen in den vielen Wassern zwingen uns immer wieder zu Fotohalten.
Auch eine alte Mühle können wir nicht ohne sie bildlich festzuhalten passieren.
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Tagebuch Norwegen 7.6.2010 – 10.7.2010
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So erreichen wir gegen 12.15 Uhr die Anlegestelle. Wir essen auf dem Kofferraumdeckel unsere
selbstgefüllten Wraps und wehren die Möwen ab, die es auf unser Essen abgesehen haben.
Aus einem
Tankwagen heraus
beobachten uns ca.
10 cm kleine Lachse
durch die runden
Lucken als könnten
sie das Brot riechen.
Auf dem Schiff bei
Kaffee und
Haferkeksen
schreibe ich wieder
einmal, während dem
neben mir eine
französische
Reisegruppe
palavert. Dies stört
mich nur bedingt,
verstehe ich doch
fast alles. Wir erreichen Lodingen auf den Lofoten und fahren auf der E 10 nach Svolvaer. Unterwegs an
einem Aussichtspunkt sehen wir doch tatsächlich unseren ersten Elch Gagelhaufen. Leider entzieht sich
das dazugehörige Tier unseren Blicken. Leicht enttäuscht fahren wir nach angestrengtem Suchen weiter.
Unser Rica Hotel liegt auf einer kleinen Insel verbunden durch eine kleine Brücke. Laut unserem Lonely
Planet Reiseführer muss es hier ein gigantisches Buffet zum Abendessen geben. So reservieren wir uns
eine Tisch im Salon, den der Esssaal ist randvoll ausgebucht mit Busreisenden. Unser Zimmer ist mit Blick
in die Berge. Nachdem wir unser Gepäck deponiert haben machen wir uns auf zum Magic Ice.
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Eine eiskalte in verhaltenem Licht gehaltene Ausstellung von Eisskulpturen, die die Geschichte der Region
erzählt. Wir erhalten am Eingang einen gefütterten Poncho, den es erwarten uns Minus 5 Grad. Die
Eisskulpturen sind wunderschön gearbeitet und werden im dämmrigen Licht abwechselnd zusätzlich farbig
beleuchtet, was eine mystische Stimmung aufkommen lässt, sieht es doch aus wie die Nordlichter im
Winter hier. Wir geniessen die Ausstellung bei immer kälter werdenden und tropfenden Nasen. Wir
versuchen mit diversen Einstellungen unserer Kameras die Stimmungen festzuhalten. Von Seefahrern über
Schiffe, zu den vielen verschiedenen Tiere an Land und im Wasser entdecken wir immer wieder was Neues
dazu. Gut erfrischt verlassen wir den Eispalast wieder und wärmen uns an den 9 Grad Aussentemperatur
auf. Wir gehen ins Pub am Quai. Wieder im Hotel schauen wir uns bevor wir uns umziehen gehen schnell
das gigantische Buffet an. Wir stornieren die Reservierung. Das Buffet ist eher klein gehalten, hat
überhaupt keinen Fisch zu bieten. Im Zimmer lesen wir noch die nächste Essempfehlung, die wir versuchen
werden. Ein kleines schmuckes Restaurant gleich neben dem Hotel ist unser Ziel. Wir bekommen einen 2er
Tisch in diesem gemütlichen, alt erhaltenen Kleinod. Es sieht alles aus wie zu Grossmutters Zeiten, stillvoll
eingerichtet. Auch das Personal empfängt uns in gestärkten weissen Schürzen. Wir dinieren vorzüglich.
Eine Fischsuppe für mich, ein Fischtartar für Mario. Danach nehmen wir beide Delikatessen des Meeres,
was bildlich und geschmacklich eine Freude ist. Moules, Crevetten, Krebse, Jakobsmuscheln, Langustinen,
dazu verschiedenes Gemüse. Nach dieser Schlemmerei verziehen wir uns ab in die Federn, während dem
am Buffet im Hotel sich die letzten Carinsassen verpflegen.
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Datum Tag Was von ab Bis an km
16.06.2010 Mittwoch
Übernachtung Fahrstrecke und Aktivitäten
Rica Hotel Svolvær Aufenthalt in Svolvaer, Lofoten
Tagebucheintrag
Das Morgenbuffet ist
reichhaltig, doch
wieder ist der
Speisesaal voll
besetzt, sodass wir
uns in den zweiten
Stock verziehen
müssen. Überall in
diesen diversen Hotels
die wir schon besucht
haben hängen Bilder
oder Drucke von
norwegischen
Künstlern. Die
meisten davon gefallen
mir ausserordentlich
gut. Auch in den
Zimmern entdecken
wir immer wieder neue
Werke geben sie einem doch einen Eindruck vom Leben hier im Winter wie im Sommer. Wir machen uns
danach auf um die Lofoten zu entdecken. Leider haben wir Dauerregen. So können wir diese schöne und
bizarre Landschaft leider nur verhangen in den Wolken sehen. Die putzigen kleinen, farbigen
Fischerdörfer kommen so leider gar nicht so recht zur Geltung. Wir fahren bis zum Ende der Insel nach A.
Auf dem Weg halten wir an einem Souvenirshop, der auch Kaffee angeschrieben hat. Wir trinken einen und
suchen uns zwei gut gefütterte Regenhüte aus, die wir sicher gut gebrauchen können.
Wir fotografieren Gestelle mit
zum Trocknen aufgehängten
Kabeljau Fischen und Köpfen,
während dem sich der beissende
Geruch in unseren Nasen
festheftet. Zum Glück haben wir
stetigen Wind, sodass wir unsere
gepeinigten Nasen auslüften
können. Die Fischerei scheint
hier noch sehr aktiv zu sein. Es
befinden sich auf unserem
gesamten Weg diverse kleinere
und grössere Fischfarmen in den
Fjorden denen wir entlang
fahren. Wir entdecken auch noch
brütende Möwen und Gänse in
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Strassennähe. Am Ende der Insel angekommen ziehen wir unsere Regentrainer und die neuen Hüte an und
machen uns bei Wind und Regen auf zum Siteseeing in A. Ein Museum mit alten Holzbooten vollgestopft
lassen wir aus. Die alte Bäckerei ist randvoll mit Leuten sodass wir nur schnell einen Blick reinwerfen, das
einzige Restaurant, ist von einer Gruppe voll besetzt. Eine Bar gleich um die Ecke vom Restaurant steuern
wir nun voller Hoffnung an. Sie ist im Umbau, trotzdem bekommen wir Einlass. Beim Abtropfen essen wir
ein Lachsbrötchen und trinken einen Kaffee dazu. Frisch gestärkt sehen wir uns noch den empfohlenen
Zeltplatz an von dem man die eindrucksvollen bewegten Gezeiten beobachten kann. Es steht hier ein
kleines Zelt mit Sturmverspannung im starken Wind. Der Regen hat kurzfristig nachgelassen, sodass
unsere Sachen innert kürzester Zeit wieder trocken sind. Wir fahren zurück diesmal mit einem Abstecher
zum 9 Loch Golfplatz der speziellen Art. Es regnet fast nicht mehr.
Mario bezahlt unsere Teetime (Fr. 70.-/9 Loch pro Person). Wir schnallen uns die Wanderschuhe plus
wieder Regentrainer und Mütze an, denn es windet auch hier kräftig. Es sind alles Mattenabschläge,
teilweise auf Felsen, oder Inseln, übers Meer oder Wasser zu spielen. Einfach sehr speziell. Wir haben
Spass und spielen auch noch erstaunlich gut bei diesen Windverhältnissen (Mario macht doch 26 Punkte
und ich 18 auf diesen 9 Löchern). Gut durchgelüftet, zufrieden und hungrig machen wir uns auf den
Heimweg, wobei uns ein enttäuschter spanischer Ranger gerade noch die Fussballerergebnisse Schweiz-
Spanien (1:0) durchgibt. Wieder beim Hotel wechseln wir schnell die Schuhe ist es doch schon fast 20 Uhr
und wir am Verhungern. Wir essen einen Viergänger im Beefrestaurant gleich die Strasse rauf von
unserem Hotel Crevetten in Knoblauch und Cilli, Lachs gebraten mit Salat und Bakted Potatos,
Rindsentrecote mit Gemüse und Pommes, Vanilleglace mit Schlag. Alles sehr bekömmlich und mit Liebe
angerichtet. Das Bezahlen geht hier nur mit norwegischen Kreditkarten. So kratzt Mario unser Bares
zusammen, doch es reicht nicht. Ich laufe nun im Stechschritt zum Hotel und hole noch den Rest unserer
Kronen. Es reicht knapp. Nach einer Dusche schreibe ich das Tagebuch während Mario nach kurzem Lesen
schon in den Träumen schwebt. Ach ja die WC-Spülung hier tönt bei Betätigung wie ein asthmatischer
Esel, dies auch mitten in der Nacht, ebenso die vom Nachbarn. Nach unserem Marsch in A hatte ich nasse
Füsse. Ich kontrollierte darauf hin meine Turnschuhe, welche beide gebrochen sind und somit entsorgt
werden.
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Datum Tag was von ab Bis an km
17.06.2010 Donnerstag Auto Svolvaer Narvik 250
4h
Übernachtung Fahrstrecke und Aktivitäten
Quality Hotel Grand Royal
Kongensgate 64
NO-8514 Narvik
T +47 76 97 70 00
F +47 76 97 70 07
[email protected]
http://www.choicehotels.no/ho
tels/hotel?hotel=NO099
Svolvaer E10 und Neubaustrecke nach Gulesfjordbotn E10, E10 Richtung
Sortland, 830 Harstad, 63/10 bis Abzweigung vor Steinsland 825 Grov
829 auf E10 Nygard E06 Narvik
Tagebucheintrag
Nach einem guten Frühstück, nachdem wir alles eingepackt haben, machen wir uns oben ohne, juhui es
regnet nicht, auf die Weiterfahrt. Wir wollen die Alternativroute bis nach Fiskebol nehmen und dort mit
der Fähre übersetzen. In Svolvaer ging das Internet nicht, so konnten wir weder die Fährabfahrtzeit
nachschauen noch konnten wir nach Hause skypen. Wir fahren wie gesagt gemütlich durch die Gegend und
können von weitem der Fähre hinterher winken. Wir haben sie um 10 Minuten verpasst. Die nächste geht in
2 Stunden. Wir haben keine Lust zu warten, so fahren wir eben weiter nach Hanoy, doch diese Fähre setzt
nicht dorthin wo wir wollen. So geht es wieder weiter bis zur Abzweigung der 830 Richtung Harstad. Die
Fähre von Flesnes nach Reysnes erreichen wir mit nur einer halben Stunde Wartezeit. So kann ich die
Korrekturen und Ergänzungen am Tagebuch machen und auch Mario hat noch Zeit alles durchzulesen und
zu ergänzen und korrigieren. Wir bleiben im Wagen sitzen und holen uns nur schnell einen Kaffee. Nach
dem Anlegen fahren wir immer noch oben ohne bei ca. 8 Grad durch die Gegend. Ich ziehe den Regenhut,
Handschuhe und die Decke über, so gibt es mit 23 Grad Heizung vom Gebläse, der Sitzheizung am Hintern
und der 8 Grad von oben eine erträgliche Mischtemperatur. Die Landschaft wird nun zunehmend
weitsichtiger, die hohen Berge rücken langsam in die Weite. Dafür sehen wir nun endlose Wälder am
Horizont. Aber immer noch fahren wir von einem See, Fjord und Sund zum nächsten.
Wir machen
einen Halt in
Harstad und
sehen uns
diesen Ort an.
Den
Marktplatz, den
Hafen usw. In
einem
Sportgeschäft
kaufen wir uns
neue schwarze
Turnschuhe, so
sind wir wieder
gerüstet.
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Weiter geht es über die 83er, die 825 und danach auf der E10 nach Narvik.
An einem Aussichtspunkt oberhalb eines Sees machen wir unsere Mittagspause. Mit Windschutz steht
hier eine Bank mit Tisch die uns einlädt. Wir füllen unsere letzten Wraps mit Käse, Fleisch und Spargel,
dazu eine Tomate und das war es dann auch schon. Es ist leider wegen den Temperaturen doch nicht so
gemütlich allzu lange zu bleiben. So gegen 15 Uhr erreichen wir unser Quality Hotel. Ein Zimmer mit Blick
auf See und Berge an der Hauptstrasse. Wir machen ein Nickerchen, rüsten (Mario demontiere fast
unsere Dusche, kam ihm doch fast ohne Zutun (hat er gesagt) die Duschwand entgegen) uns für den
Abend und gehen aus. Wir durchstreifen Narvik, was schnell passiert ist. Die meisten Geschäfte sind
schon geschlossen, Leute hat es fast keine auf den Gehsteigen. Und viele Häuser sehen ungewohnt aus.
Wir laufen die eine Strasse runter und die andere wieder rauf. Es hat ein chinesisches Restaurant, einen
Italiener und unser Hotel. Und fast hätte ich es vergessen, eine Bar mit Nachtklub. Wir wollten dort einen
Apèro nehmen, doch kurz nachdem wir eingetreten waren hat sich der Barmann, ohne uns zu begrüssen
(gemustert hat er uns), verzogen. So verliessen wir dieses wenig besuchte unfreundliche Lokal umgehend
wieder. Wir schauten noch schnell im Einkaufzentrum vorbei. Auch nichts Besonderes und gingen dann in
unser Hotel. Dort bestellten wir uns ein Bier (6 dl/Fr. 20.-) das immer teurer wird. Essen je eine Portion
frische Reker (Crevetten) mit Majo und Brot. Danach nimmt Mario noch einen geräucherten, warmen Lachs
und ich eine kleine Fischsuppe. Um ein Uhr Nachts schliesse ich die Vorhänge, es ist taghell.
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Datum Tag Was von ab Bis an km
18.06.2010 Freitag
Übernachtung Fahrstrecke und Aktivitäten
Quality Hotel Grand Royal Narvik Aufenthalt
Golfspielen (S.320)
Tagebucheintrag
Wir haben schönes Wetter.
So entschliessen wir uns,
nicht mit der Ofotbahn
Richtung Kiruna zu fahren,
sondern uns wieder ein Mal
bei einem Golfspiel zu
bewegen. Wir skypen zuerst
noch nach Hause und gehen
dann frühstücken. So gegen
10 Uhr machen wir uns auf
zum Golfen. Wir haben 35
km vor uns bis zum
Golfplatz von Narvik. Fast
gegenüber von unserem
Hotel befinden sich die
rostroten Gebäude
(Umschlaganlage) in der das
zwischengelagerte Eisenerz (30 Mio. Tonnen /Jahr) aus Kiruna (Schweden) von der Bahn auf Schiffe
verladen wird. Diese Stadt sieht für uns gesichtslos aus trotz ihren 18‘300 Einwohner von denen wir die
wenigsten zu Gesicht bekommen. Ein paar Kids im Minirock (9 Grad) und denselben Kleidern wie bei uns
lümmelt durch die Strassen. Auf unserem ganzen Weg bis hier hinauf fuhren wir an zahllosen
Kriegsdenkmälern und Friedhöfen vorbei. Auf einer Nebenstrasse an einem See entlang dessen Umgebung
von grösseren und kleineren Häusern unterbrochen wird erreichen wir den Golfplatz. Wir legen Fr. 140.- in
ein Couvert und machen uns auf zur Driving Range. Hier wird gezimmert und genagelt während wir unsere
Bälle verspielen. Noch schnell ein paar Puts und schon geht’s los. Ein Greenkeeper erklärt uns noch der
Platz sei nicht in optimalem Zustand. Sie haben im Frühling zu wenig Regen gehabt. Kaum zu glauben. Doch
wir sehen es auch. Es ist alles staubtrocken, das Gras verdorrt und die Greens sind in relativ schlechtem
Zustand. Doch die Landschaft darum herum ist sehr schön und ruhig. Wir spielen in dieser von
Schneebergen umgebenen bewaldeten, seereichen Umgebung bei warmen 14-16 Grad. Man hört hier nichts
als Vögel, Bächlein und 2 Schweizer die sich unterhalten. Wir haben auch Zeit ein paar Fotos zu schiessen.
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Frage an Alle: was stimmt an diesem Foto nicht? Gerne erwarten wir eure Antwort!
Wir werden während der ca. 4 Stunden Spielzeit von 2 Flights in Cars überholt. Immer noch bei gutem
Wetter fahren wir wieder zurück. Wir kaufen noch Wasser und Cola ein. Wir haben nun rausgefunden
wieso nirgends Petflaschen rumliegen, es haben alle ein Depot. Kurz vor unserem Hotel sehe ich doch
einen Touristen einen Parkticketautomaten fotografieren. Ich halte dies für fast ein bisschen
übertrieben, denn so langweilig ist nun Narvik dann doch nicht wie mir scheint. Na ja, jeder erinnert sich
gerne an das was ihm gefällt. Wir gehen heute zum Italiener, essen einen Cäsarsalat und je eine Pizza und
ein Bier. Danach schreibe ich wieder mal Tagebuch während dem ich zwischendurch eine Kopie von la
promenade von Claude Monet an der Wand gegenüber bewundere. Es regnet nun auch was uns der
Greenkeeper heute Morgen prophezeit hat. Mario lädt noch alle Fotos auf eine DVD und schaut sich nun
England/Algerien Fussball an. Morgen Samstag gibt es erst um 8 Uhr Frühstück so müssen wir „leider“
ausschlafen.
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Datum Tag Was von ab Bis an km
19.06.2010 Samstag Auto Narvik Sorkjosen 294
4h50
Übernachtung Fahrstrecke und Aktivitäten
Reisafjord Hotel AS
Nessevegen 32
NO-9152 Nordreisa
T +47 77 76 60 00
http://images.leonardo.com/ho
tels/YH/REISAFJORD%20HO
TEL.html
Narvik E06 Fossbakken, 23 km vor Setermoen (S.366, Polarzoo) Andselv,
Nordkjosotn, E06 Sorkjosen
Tagebucheintrag
Nach einem reichhaltigen Morgenessen bei Kerzenlicht und verdunkelten Fenstern machen wir uns bei
Dauerregen auf den Weg. Wir fahren so viel wie möglich auf Nebenstrassen Richtung Sorkjosen. Ca. ½
Stunden nach Narvik den Berge hinauf fahren wir bei 3 Grad im Schneeregen durch die Birkenwälder, die
nur ab und zu von Fichten oder Tannen unterbrochen werden. Die Seen hier auf ca. 430 m Höhe sind noch
teilweise gefroren. Der Blick hinunter auf Narvik wäre schön und weit bei Sonnenschein. Wenige Vögel und
ein Eichhörnchen begegnen uns auf dem Weg. Ansonsten entdecken wir frische Farnfelder die sich mit
Heidelbeeren abwechseln.
Die Elche sehen wir auch heute nur auf den Strassentafeln.
Sturzbächen entlang fahren wir auf holprigen Strassen sodass wir
immer mal wieder fast eine Vollbreme ziehen müssen zum nächsten
Kaffeestopp.
Wir halten beim Polarzoo bei Setermon an. Der Eintritt beträgt Fr.
40.-/p.P. Wir entscheiden uns dagegen, den bei diesen
Wetterverhältnissen sind die Tiere sicher auch nicht draussen und
warten freudig auf uns.
Wir trinken einen Kaffee in diesem gemütlich eingerichteten Lokal.
Die Lampenschirme hier sind aus Birkenrinde und auf dem Steinofen
stehen alte Kaffeekannen zur Dekoration. Die Tiere die hier das
Zeitliche gesegnet haben
stehen nun ausgestopft als
Dekoration überall herum. Auf
einem Bildschirm uns gegenüber
läuft gerade ab was für Tiere
man hier alle sehen kann. So
schauen wir uns dieselben
gemütlich am trockenen an.
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Wir erreichen mit diversen schnellen Fotostopps unser Reisafjord Hotel.
Es liegt am Wasser in einem kleinen Kaff. Wir erkundigen uns was und wann es dann Abendessen gebe. Man
teile uns mit bis 18.30 Uhr à la Carte danach nur noch Buffet, denn sie erwarten Busse mit 150 Personen.
Im Aufenthaltsraum läuft die Hochzeit von Viktoria von Schweden, die wir bei einem Kaffee gespannt
verfolgen. Mario wollte uns noch schnell eine Biercan an der Ecke zum Apéro besorgen, was leider nach 15
Uhr am Samstag und Sonntag nicht mehr möglich ist. Laut Anweisung der Regierung gibt es unter der
Woche bis 18 Uhr und am Wochenende bis 15 Uhr Alkohol in Geschäften zu kaufen danach ist Schluss.
Dies erinnert uns doch stark an Australien auch dort hatten sie so komische Regelungen. Wie wenn man
das weiss, man nicht schon vorher Alkohol einkaufen könnte. Na ja, andere Länder andere Sitten. Frisch
geduscht machen wir es uns in dem ungeheizten Speisesaal am Fenster mit Blick aufs Wasser bequem. Wir
bekommen die Karte auf welcher die Hälfte nicht erhältlich ist. Vorspeisen gebe es gar keine usw. Wir
überreden die Bedienung uns doch noch einen Salat als Vorspeise zu servieren sofern dies nicht zu viel zu
tun gebe. Gesagt getan, wir bekommen einen wunderbaren frischen gemischten Salat mit Brot. Danach
Heilbutt mit Gemüse, gebratenem Speck und Pilzen, dazu Sauercreme mit Grünzeug, Pellkartoffeln. Für
Mario gedämpften Lachs mit denselben Beilagen. Es ist alles sehr schmackhaft zubereitet. Wir sind noch
früh dran und machen es uns in zwei Sesseln bequem und spielen eine Runde Rommee während dem der
erste Bus eintrifft. Alles Schweizer in einem Twerenboldbus. Danach kommen noch Dänen. Es wird langsam
ungemütlich hier unten und laut, sodass wir uns in Zimmer verziehen. Es ist dort eh ein bisschen wärmer.
Wir hören noch wie die dänischen Gäste ihre Nationalhymne mitsingen und die beiden Tore der Dänen
gegen Kamerun bejubeln.
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Datum Tag was von ab Bis an km
20.06.2010 Sonntag Auto Sorkjosen Alta 211
3h30
Übernachtung Fahrstrecke und Aktivitäten
Rica Hotel Alta
Løkkeveien 61
NO-9510 ALTA
T +47 78 48 27 00
F +47 78 48 27 77
[email protected]
www.rica.no/Hoteller/Rica-
Hotel-Alta
Sorkjosen E06* über Skjbotn bis Karvik Umfahrung Sorstraumenfjord
über Kvaenangsbotn E06 Alta (S.368)
Tagebucheintrag
Wir hatten heute ein eher bescheidenes Frühstück. Es regnet leider immer noch. Schnell laden wir unser
Cabrio damit nicht alles nass wird ein. Wir fahren den Hügel rauf Richtung Alta. Auf einer Höhe von ca.
400 m sehen wir unsere erste Rentierherde mit Kälbern.
Nach einer
Vollbremse von mir
springt Mario rasch
aus dem Wagen um
einige Aufnahmen zu
machen, die ihm auch
gelingen. Ein
Highlight für uns.
Die Landschaft wird
nun eher karger,
stehen doch die
Bäume weit
auseinander und
Büsche sind in der
Überzahl. Wir
umfahren das
Sorstraumen Fjord
auf einer
unbefestigten Nebenstrasse auf der uns fast kein Auto begegnet. Die Landschaft ist sehr schön, mit
ihren vielen kleinen Seelein nach jeder dritten Kurve. Einige wenige Häuser hat es auf dieser Strecke,
welche zum Teil Transportschienen den Hang zu ihren Häusern rauf haben. Müssen sie doch den ganzen
Holzvorrat für den Winter raufbringen. So gegen 12 Uhr machen wir eine Rast in einem schmucken Kaffee
an der Strasse und geniessen einen Kaffee aus einer richtigen grossen Profikaffeemaschine was hier oben
Seltenheitswert hat. Dazu gibt es auch noch hausgemachten Apfel- und Schokoladenkuchen, was will man
mehr. Hier hängt im stillen Örtchen doch tatsächlich eine Kopie von La meridienne von V. van Gogh. Man
hat hier Kultursinn. Wieder auf der Strecke machen wir kurz vor Alta im Altamuseum halt. Hier rüsten wir
uns zuerst mit unseren Regentrainer aus, denn das Sehenswerte befindet sich fast alles draussen. Wir
bezahlten unsere Tickets und schon kann es losgehen. Wir sehen uns diese ca. 6000 meist guterhaltenen
mit roterbrauner Farbe aufgefrischten Felszeichnungen an. Sie wurden in den hier vorherrschenden
Metasandstein mit einem Meissel aus hartem Stein und einem Schlagwerkzeug aus Stein oder Horn
gemeisselt. Zuerst die Umrisse danach die Linien und Flächen. Tiere (Rentiere, Elche, Bären, Füchse,
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Hasen, Gänse, Enten, Schwäne, Kormorane, Heilbutt, Lachs, Wale), Menschen und Boote. Ein Einblick in die
damaligen Gesellschaft und Natur. Sie werden auf zwischen 2000-6000 jährig geschätzt und sind seit
1985 auf der Unesco-Liste. Nach einer 1stündigen Wanderung auf Holzstegen sahen wir uns noch die
Exponate im Gebäude an und fuhren dann zum Rica Hotel nach Alta. Wir speisen heute am Buffet, das hier
sehr reichhaltig und gut ist. An den Wänden des Speisesaales hängen vergrösserte Fotos von Flechten
und Holzstücken dieser Region welche äusserst farbig und dekorativ wirken. Leider sind auch hier die
Raumtemperaturen nicht gerade gemütlich sodass man mit Faserpelz ausgerüstet sein muss. Wir spielen in
der Bar noch ein bisschen mit den Karten und begeben uns dann zur Ruhe.
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Datum Tag was von ab Bis an km
21.06.2010 Montag Auto Alta Honningsvag 210
3h
Übernachtung Fahrstrecke und Aktivitäten
Rica Hotel Honningsvåg
Storgt. 4
NO-9750 Honningsvåg
T +47 78 47 72 20
F +47 78 47 72 21
[email protected]
http://www.rica.no/Hoteller/Ri
ca-Hotel-Honningsvag/
(*4) Alta E06 Olderfjord E69 Honningsvag (S.377) Besuch Gjesvaer (
S.377) (Vogelkolonie *2), Kamoyvaer (S.378) und Nordkapp
Mautgebühr Tunnel bezahlt
Frage ob Nordkapp sinnvoll, reine Touristenattaktion (besser
Vogelkolonie?)
Tagebucheintrag
Auch das Frühstück hier ist mehr als reichhaltig. Der Regen begleitet uns auch heute noch am Morgen.
Wir fahren Richtung Nordkap. Mit der Zeit klart es ein klein wenig auf, wir fahren offen der Küste
entlang auf der E69. Die Landschaft ist nun bizarr, karg aber trotzdem schön.
Die Taiga ist hier vorherrschend. Wir passieren zahlreiche Rentierherden die in dieser kargen Gegend
nach Grünzeug suchen und finden. Doch trotzdem sind die kleinen Gärten vor den Häusern gepflegt und
einige genügsame Frühlingsblumen stehen in voller Blüte. Die Steinformationen sind wie geschichtet mit
schmalen Schieferplatten zu hohen Felsen aufgetürmt. Die vielen vorgelagerten Inseln mit teilweise
kleinen, bunten Häusern darauf vermitteln einen einladenden Eindruck. Nach dem passieren des letzten
Tunnels von 6870 m Länge mit einem Gefälle von bis zu 10 % das bis 212 m unter dem Meer hindurch führt
und pro Fahrt Fr. 30.- kostet erreichen wir die Insel des Nordkappes. Der Tunnel ist von Oktober bis Mai
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geschlossen sodass diese Leute nur noch die Hurtigruten als Verbindung haben. Wir entschliessen uns das
touristisch überlaufene Ende, das nichts Sehenswertes zu bieten hat nicht zu besuchen. Stattdessen
besuchen wir verschiedene kleine, malerische Fischerdörfchen darum herum. Leider regnet es wieder,
sodass wir unser Picknick kurz gestalten müssen, weht es uns doch fast die Salami vom Brot. Unser Auto
sieht nun schon fast wie eine vielbenutzte Picknickaerea aus. Auf unserer Tour kreuzen uns noch eine
Gruppe von drei 2 CV mit Wohnwagen angehängt, was in der Schweiz sicher nicht möglich wäre. Bei einem
Kaffeehaus machen wir eine Pause. Wir betreten diesen gut gefüllten Souvenirshop, der das ganze Jahr
Weihnachten zu haben scheint. Die Dekoration ist weihnachtlich und auch musikalisch werden wir von
Weihnachtsliedern begleitet. Wir bekommen von einer hübschen Samin einen guten Kaffee aus
Weihnachtsporzellan zu trinken. Die Herren am Nebentisch bekommen einen Glühwein. Wir palavern mit
der Wirtin über das Wetter. Wir bemängeln die tiefen Temperaturen, worauf sie uns aufklärt, es sei hier
immer so und es sei doch 10 Grad und leicht sonnig und somit angenehm. Die Türen in all diesen öffentlich
Häusern stehen permanent offen wie wenn es 20 Grad messen würde. Gegen den späteren Nachmittag
checken wir im Hotel ein und schauen uns Honningsvag an. Die Exkursion zur Vogelinsel haben wir wegen
schlechtem Wetter ausgelassen. Der Ort ist klein aber bunt. Wir fragen 2 Girls, die gemütlich bei einem
Schwatz am Hafen sitzen (bei 10 Grad und Wind) wo denn die nördlichste Brauerei zu finden sei. Sie sagen
uns die sei zugegangen, darin befinde sich nun ein Sportgeschäft. Schade, doch wir finden was anderes,
nämlich ein hübsches Restaurant am Hafen, in dem gerade das Ende des Fussballspiels Schweiz-Chile läuft.
Wir können gemütlich beim Bier die Niederlage miterleben, wobei ein Schweizer Ehepaar vor uns einen
Heidentanz aufführt gegen Ende des Spieles. Wir speisen hier gut, Hühnchen mit Wokgemüse für mich
und Teigwaren mit Lachs und Sahnesauce für Mario. Im Hotel machen wir noch ein, zwei Kartenspiele, es
ist hier trotz Mitternachtssonnenwende überhaupt nichts los.
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Datum Tag was von ab Bis an km
22.06.2010 Dienstag Auto Honningsvag Karasjok 240
3h30
Übernachtung Fahrstrecke und Aktivitäten
Rica Hotel Karasjok
Leavnnjageaidnu 1
NO-9735 Karasjok
T +47 78 46 88 60
F +47 78 46 88 61
[email protected]
www.rica.no/Hoteller/Rica-
Hotel-Karasjok
Honningsvag E69 Olderfjord E06, Stabbursnes (S.379) Lakselv (S.378)
E06 Karasjok (*5) (S.394)
Mautgebühr Tunnel bezahlt
Tagebucheintrag
Nach einem passablen Frühstück packen wir wieder mal bei Nieselregen unser Auto. Wieder fahren wir
durch den tiefen und teuren Nordkap Tunnel, denn einen anderen Weg gibt es nicht in Richtung Karasjok.
Wieder dieselbe Küstenstrasse zurück bis nach Olderfjord fahren wir zügig voran. Dann müssen wir
warten, die Strasse wird saniert. Der Verkehrsregler gesellt sich zu uns zu einem Schwätzchen und
bewundert unser oben ohne Auto bei diesen kalten Temperaturen (wir haben doch schon 11 Grad dies sei
wärmer als bisher klären wir in auf) wir hatten heute bis zu 13 Grad warm. Von einem Wagen der uns
vorfährt werden wir durch die Baustelle geleitet. Sie sei nur gerade um die Ecke, was dann fast 10
Minuten brauchte. Wieder auf dem Weg halten wir da und dort um Aufnahmen zu machen, hat es doch
immer mal wieder ein sehenswertes Haus,
eine schöne Landzunge oder ein
schöngezeichnetes Rentier. Wir wollten uns
eigentlich ein Rentierfell kaufen, haben
aber davon abgesehen nachdem wir es
angefasst hatten. Es ist borstig und nicht
so weich wie ein Lammfell. Ausserdem
verliert es Haare. Es hat hier diverse
warme Sachen zu kaufen die entweder zu
teuer (mit Faserpelz gefütterter
Wollpullover Fr. 600.-) oder zu warm für
unsere Gefilde sind. Im Stabbursnes-
Naturschutzbegiet machen wir auf einem
markierten Lehrpfad eine Wanderung von
ca. 1,5 Std. Zuerst durch niedrige Büsche und
Bäume und danach durch die windige Taiga der
Küste entlang. Zeitweise riecht es hier ganz
leicht wie die Maggia in Korsika oder
Australien, auch verstecken sich kleine Blumen
im kargen Bodenbewuchs.
Tiere können wir nur Vögel sehen aber auch
diese nicht in grosser Zahl. Der Ausblick ist
aber grandios. Unberührte Küsten mit
vorgelagerten kleinen Inseln darum herum das
tosende Meer. Wir geniessen diese Weite
unberührte Landschaft und stemmen uns beim
Rückweg gegen den Wind an. Gut sind wir nicht
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Tagebuch Norwegen 7.6.2010 – 10.7.2010
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zu leichtgewichtig sonst würden wir
bei diesem Windverhältnissen von
dannen fliegen. Gut genährt zu sein
hat ab und an auch Vorteile. Wieder
zurück beim Auto fahren wir die
letzen Kilometer bis zum Ziel. Wir
haben nun allmählich Hunger und
schauen uns nach einem geeigneten
windstillen Ort um. Das
ausgetrocknete Flussbeet am Fusse
eines Berges ist es nicht. Auch die
nächste Ausweichstelle eignet sich
nicht wirklich, doch da ein kleiner
Weg mit Wegweiser mit Haus und
Tanne darauf dies könnte es sein. Wir
folgen gespannt der Strasse und erwarten jederzeit einen idyllischen Platz zum rasten. Ja, wir haben ihn
gefunden. Der Ausblick auf die eine Seite ist zufriedenstellend ein kleines Flüsschen zu unseren Füssen
Hügel und grüne Landschaft in unserem Blickfeld. Der Blick zurück lässt Spannung aufkommen, wir parken
bei einem Stromkraftwerk umgeben von Stacheldraht. Na ja, wir haben jetzt eben Hunger ist es doch
schon fast 14 Uhr. Auf dem Kofferraumdeckel wird gegessen. Zur Abwechslung wieder einmal gefüllte
Wraps. Von allen Fressspuren befreit fahren wir weiter zum Sàmpi (Kulturzentrum der Samen). Der
Legende nach stammt alles von einem grossen weissen Rentier ab. Sein Herz befindet sich in der Erde und
so lange es schlägt lebt die Erde weiter, aus seinen Augenlichtern entstanden die Sterne. Stirbt ein
Mensch so gelangt er in den Himmel und wird ein Teil des Sternenhimmels/Nordlichter und hat immer ein
Auge auf die Erde und bleibt somit immer ein Teil von uns. Dies etwa dem Sinn nach wie ich es verstanden
habe. Die ursprüngliche Religion der Samen ist vor allem von einer starken Bindung an die Natur und dem
Glauben an ihre besonderen göttlichen Kräfte bestimmt. Es gibt rund 90‘000 Samen auf der Welt wovon
50% in Norwegen leben. Sie haben 9 verschiedene Sprachen, die sich untereinander nicht verstehen. Sie
haben 3 Parlamente in drei Ländern und sind am Bestreben eines vierten in Russland. Sie leben mit den
Vorschritten unserer Zeit, leben aber ihre alten Bräuche/Kulturen noch aus. Sie leben teilweise in
normalen Häusern aber auch in ihren traditionellen mit Moosbedeckten Hütten oder Zelten die heute
grösstenteils mit Zeltplachen der
neuen Zeit bedeckt sind. Solche
alten Bauten konnten wir in diesem
Themenpark bewundern. Sind doch
die Unterkünfte sehr einfach aber
zweckmässig. Die Betten auf
Zweigen mit Rentierfellen bedeckt
um eine Feuerstelle in der Mitte.
Nach diesen interessanten
Erläuterungen nagt auch schon
wieder der Hunger. Im
Samenrestaurant ist es uns eindeutig
zu rauchig und zu dunkel. Wir
schauen uns noch zwei Kaffees an
und entscheiden uns für das
letztere. Eine Pizza für zwei und
Salat nach Wusch für uns frisch zusammengestellt stillt unseren Hunger. Wir haben nun viel gesehen und
erlebt sind müde und gehen ins Hotel. Dort verfasse ich noch die letzten zwei Tage unseres Tagebuches.
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Tagebuch Norwegen 7.6.2010 – 10.7.2010
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Datum Tag was von ab Bis an km
23.06.2010 Mittwoch Auto Karasjok Kirkenes 270
3h50
Übernachtung Fahrstrecke und Aktivitäten
Rica Arctic Hotel
Kongensgt. 1-3
NO-9915 Kirkenes
T +47 78 99 59 00
F +47 78 99 59 01
[email protected]
www.rica.no/Hoteller/Rica-
Arctic-Hotel
Karasjok 92 (über Finland) nach Kaamanen 971 Näätämö 893 Nelden E06
Kirkenes (S.386)
Tagebucheintrag
Das Morgenbuffet ist wieder reichhaltig und auch noch schön mit kleinen Details wie Kressebündchen und
Blümchen verziert. Es regnet nicht und so können wir den Wagen wieder ein Mal offen packen.
Wir passieren beim
Dorfausgang einen kleinen
Golfplatz der grösstenteils
aus einer Drivingranche
besteht. Wir fahren heute
auf der 92er Richtung
Finnland. In Karigasniemi
überqueren wir den
Grenzposten der nicht
besetzt ist, Norwegen und
Finnland sind ja
Schengenländer. Wir fahren
durch weite Föhren- und
Fichtenwälder die unsere
Strasse einrahmen. So nach
zwei Stunden gemächlichen
Dahingleitens ohne viel
Verkehr machen wir Rast in einem
Hotel an der Strasse.
Der Kaffee und das feine
Süssgebäck sind zur Abwechslung
einmal in einem normalen
bezahlbaren Rahmen hier in
Finnland. Wir kaufen uns noch 2
Barchethemden in rotem
Schottenmuster und fahren weiter.
Nun ändert sich die Landschaft
allmählich zu lichteren Wäldern,
durchbrochen mit unzähligen
Teichen und Seen. Wir kommen fast
nicht mehr vorwärts muss doch
Mario alle paar hundert Meter
fotografieren. Rentiere gibt es hier
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Tagebuch Norwegen 7.6.2010 – 10.7.2010
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zu Hunderten in allen Grössen und Farbschattierungen von weiss bis dunkelbraun. Er wird dann zu Hause so
gegen die 400 Fotos von Rentieren aussortieren müssen.
Auch Landschaftsfotos haben wir aus allen erdenklichen Winkeln, Ecken und Perspektiven zu genüge.
Der Himmel ist heute
zeitweise türkisfarben sodass
sich wunderbare
Farbspiegelungen in den Seen
ergeben. So gegen vier Uhr
erreichen wir Kirkenes, mit
4600 Einwohnern die grösste
Ansiedlung mit Innenstadt
hier oben im hohen Norden.
Wir haben somit eines
unserer Etappenziele erreicht
und sind dafür 4612 km in 85
Stunden und 18 Minuten
gefahren.
Morgen haben wir einen ganzen Tag Aufenthalt hier und danach geht es auf das Hurtigrutenschiff
Nordlys. Wer unserer Weiterreise verfolgen will, kann dies über die aktuellen Homepage mit Livecams der
Nordlys machen. http://www.hurtigruten.de/norwegen/Schiffspositionen/?s=259139000
Wir durchstreifen das Städtchen, was schnell erledigt ist, sind doch überall hier im Norden die meisten
Geschäfte ab 16 Uhr geschlossen. Wir gehen auf ein Bier in ein Pub und sehen uns danach nach einem
geeigneten Restaurant um. Wir werden mit dem „Surf & Turf“ Restaurant fündig. Ein modern
eingerichtetes neues Restaurant, in dem es zur Abwechslung einmal nicht so düster ist wie in den meisten
anderen hier oben. Die Leute hier scheinen das helle Licht im Sommer nicht gewohnt zu sein, denn bei den
meisten sind die Rollladen runtergelassen. Unser Menü heute geräucherter Lachs, marinierte Crevetten
mit einer scharfen Honigsauce, originell dekoriert als Starter. Rentierfilet medium mit Gemüse an einer
reduzierten Weinsauce und überbackener Kartoffelstock für Mario, ein Heilbuttfilet, gedämpft mit
geröstetem Speck und Frischkäse auf Risotto mit Spargeln für mich als Hauptgang. Danach ein Espresso
nahezu so gut wie zu Hause.
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Tagebuch Norwegen 7.6.2010 – 10.7.2010
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Datum Tag was von ab bis an km
24.06.2010 Donnerstag
Übernachtung Fahrstrecke und Aktivitäten
Rica Arctic Hotel
Kongensgt. 1-3
NO-9915 Kirkenes
Kirkenes
Ausflug auf 885 zum Ovre Nationalpark und 886 bis Grense Jakobselv
Russischer Markt in Kirkenes am letzten Donnerstag im Monat ?
Tagebucheintrag
Unser erster Blick am Morgen aus dem Fenster. Es regnet nicht, ist aber auch nicht schön. Am Baugestell
gegenüber unserem Zimmer kletterten auch schon die Arbeiter geschäftig umher.
Schräg nach rechts
folgt unser Blick dem
Aufstellen des
russischen Marktes, der
jeden letzten
Donnerstag im Monat
stattfindet. Sieht nett
aus aber nicht allzu
gross. Wir machen uns
auf zum Frühstück. Der
Saal ist zum Bersten
gefüllt mit Gruppen.
Langsam kämpfen wir
uns zum Buffet nach
vorne, ergattern uns
einen O- Saft und
Kaffee und machen uns
auf die Suche nach
einem Plätzchen. Ich
werde fündig. Freundlich frage ich auf Englisch ob den die zwei Mittelsitze am Sechsertisch noch zu
haben sind. Ja. Mario quetschte sich mit leicht säuerlicher Miene in die Mitte und fragt mich, hast du
nicht was besser finden können. Nein. Konnte ich nicht, es war nichts anderes frei. Nun konnten wir beide
Stereo den holländischen Gesprächen unserer Tischnachbarn, die sich über unsere Köpfe hinweg (konnten
die nicht zusammen sitzen) unterhielten,
lauschen. Einfach idyllisch. Nach der 5.
Wiederholung des Herrn zu Marios linken, seine
Frau sei in der Nacht grundlos zum Bett
rausgefallen (sie sei eine chefallene frouw),
hatten auch wir den Witz verstanden. Endlich
war der Bus abfahrbereit und so konnten wir
unseren zweiten Kaffee in Ruhe geniessen. Gut
gestärkt steht dem Marktbesuch nichts mehr
im Wege, ausser dem Regen.
Mit Schirmen bewaffnet schlendern wir durch
den mit Plachen auf allen Waren bedeckten
Markt. Ein schnelles Unterfangen. Die
ausgestellten Kristallvasen, geflochtenen
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Tagebuch Norwegen 7.6.2010 – 10.7.2010
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Körbe, das alte Porzellan, die Babuschkas in verschiedenen Grössen und die vielen gestrickten Sache
interessierten uns nur mässig. Wir umrundeten die Stadt mit einigen Abstechern in irgendwelchen
Geschäften und liefen danach zurück zum Auto. Wir hatten noch Pet und Cans zu entsorgen. Auch unsere
Kleider und sonstige Utensilien, die wir auf dem Schiff brauchen, müssen noch neu gepackt uns gerichtet
werden. Wir machen noch ein Nickerchen, versenden das Tagebuch Teil 2 und geniessen den Abend. Wir
skypen noch nach Hause.
Es wird immer sonniger gegen den
Abend und wir entschliessen uns ein
Restaurant zu suchen mit
Sonnenterrasse. Nicht ganz einfach
hier. Wir laufen bis zum Hafen
hinunter, sehen ein Pub
angeschrieben, schauen durch die Tür
rein, nichts. Mario sagt er habe
gestern schon nichts gesehen, kein
Inventar oder sonst was. Doch heute
brennt eine kleine Lampe im Eingang.
Wir versuchen die Tür zu öffnen und
siehe da, es ist offen. Vorsichtig
laufen wir hinein, eine Treppe hinauf
und voila, ein Pub mit Blick auf den
Hafen und einer Sonnenterrasse, die
nur auf uns gewartet hat. Je unscheinbarer der Eingang desto besser das Lokal. Mit einem Bier vor uns
geniessen wir die wärmende Sonne bei ca. 8-10 Grad. Unser Blick gleitet vom Hafen auf drei grosse, alt
russische rostige Fischerboote vor uns, die seit 6 Jahren dem Wirt vor der Aussicht stehen und die noch
zu haben wären. Das Abendessen lassen wir heute für einmal aus, wir haben keinen Hunger.
Wieder im Hotel spielen wir in unserem Zimmer mit den Karten an der Sonne um 23 Uhr. Wir haben ein
Zimmer im vierten Stock mit Morgen- und Abendsonne, was nur über dem Arctic Circel möglich ist.
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Datum Tag Was von ab Bis An Km
25.06.2010 Freitag Schiff Kirkenes 12.45 h
Übernachtung Fahrstrecke und Aktivitäten
M/S Nordlys, Hurtigruten Line Vardo, Batsfjord
Tagebucheintrag
Wieder lacht uns die Sonne entgegen. Es ist nahezu wolkenlos. Wir frühstücken heute um ca. 7 Uhr an
einem zweier Tisch an der Sonne. Schauen uns noch schnell die Mails an, denn wir wissen nicht wann wir
das nächste Mal Empfang haben und machen uns dann auf zum Hafen.
Beim Hafen angelangt
warten wir geduldig auf
unser Hurtigrutenschiff
Nordlys welches uns bis
nach Bergen bringen wird.
Die Hurtigrutenschiffe
stachen am 2. Juli 1893
mit dem ersten Postschiff
von Trondheim nach
Hammerfest in See. Die
heutige Flotte besteht aus
11 Schiffen die immer
unterwegs sind mit Waren
und Leuten. Die Kapazität
der Schiffe ist von 550-
823 Passagieren, die
aufgenommen werden
können. Die ganze Reise
von Bergen nach Kirkenes und zurück dauert 12 Tage und misst 2500 Seemeilen. Alle (34) Häfen werden
auf der Hinfahrt als Tagesziel und auf der Rückfahrt in der Nacht angefahren und umgekehrt. Es
herrscht auf dem Schiff eine zwangslose Atmosphäre ohne Dresscode oder Bordprogramme. Es können
diverse Ausflüge einen Tag im Voraus oder schon von zu Hause aus gebucht werden. Morgen- und
Mittagessen sind Buffet am Abend wird in zwei Schichten (18.30 Uhr und 20.30) serviert. Wie gesagt
irgendwann trifft unser Schiff unter viermaligem ohrenbetäubendem Getute ein. Es werden zuerst alle
Waren, Autos und Personen ausgeladen danach sind wir an der Reihe. Der Franzose vor uns spricht nur
französisch so dass wir die Übersetzung auf Englisch übernehmen dürfen, denn die Einweiser und
Organisatoren sprechen Englisch und Norwegisch. Gesagt getan. Mario darf dann auch noch dem
Deutschen nebenan das Ganze in seine Sprache übersetzten. Wie sind wir doch froh mehrsprachig zu sein.
Während der 2 Stunden Wartezeit haben wir Zwei französischen Privatunterricht über Gott und die
Welt. Spricht doch der Franzose liebend gerne über alles Mögliche mit uns. So vergeht die Zeit wie im
Fluge. In der Zwischenzeit wurde unser Gepäck beschriftet und zur Kabine getragen, super Service.
Haben wir, doch weil wir mit dem Cabrio unterwegs sind, zahllose Taschen und Säcke zu transportieren.
Wir entschuldigen uns bei den Trägern für den Mehraufwand. Mario fährt zu guter Letzt, nach dem wir
unseren Bordpass geholt hatten, mit dem Auto auf einen Lift, der ihn zu den Autodecks bringt. Dort
werden ihm die Schlüssel abgenommen und unser angeschriebener Wagen irgendwo parkiert. Nun ist es
auch schon Mittagszeit, wir stürzen uns aufs Buffet, das sehr reichhaltig und gut ist. Wir haben unseren
französischen Lehrer mit Frau und ein deutsches Ehepaar am Tisch. Das Gespräch gestaltet sich von
unserer Seite her mehrsprachig.
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Gut gestärkt ziehen wir
uns windfest an und
begeben uns auf Deck. Es
ist sonnig aber eisig kalt.
So geniessen wir unseren
ersten Tag an Bord. Um 15
Uhr lauschen wir noch
einer allgemeinen
Information von einer
halben Stunde im
Konferenzsaal mit lauter
Deutschen zusammen. Es
wird alles mehrsprachig
informiert und per
Lautsprecher
durchgegeben.
Beim Halt in Batsfjord nach
unserem dreigängigen
Abendessen (Fischsuppe,
Rentier mit Kartoffelstock
und Gemüse, Dessert mit
Beeren) an einem
Vierertisch mit deutschen
Nachbarn kommt doch ein
BMW Cabriolet mit jungem
Norweger angerast, die
Luken waren schon dicht, die
Seile gelöst, die
Schiffsmotoren am Laufen.
Dann wurde doch noch, nach
kurzer Diskussion mit der
Mannschaft, die
Verladerampe wieder
runtergelassen und der Nachzügler noch eingeladen. Er hätte sonst einen ganzen Tag auf das nächste
Schiff warten müssen. Mario schaut sich noch das Fussballspiel an während dem ich schon in den Träumen
schwebe.
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Datum Tag was von ab bis an km
26.06.2010 Samstag Schiff
Übernachtung Fahrstrecke und Aktivitäten
M/S Nordlys, Hurtigruten Line Mehamn, Kjollefjord, Honningsvag**, Havoysund, Hammerfest** (Samen),
Oksfjord, Skjervoy, Tromso** (Mitternachtskonzert)
Tagebucheintrag
Ich stehe gut ausgeschlafen um 7 Uhr auf. Mario ist schon auf Deck am fotografieren. Beim Morgenessen
sind wir nur wenige Leute. Ein grosser Teil ist mit Bussen zum Nordkap gebracht worden, wo sie ein
Frühstück bekommen werden und dann mit dem Bus der Küste nach bis nach Hammerfest zum Schiff
gebracht werden. Ich sitze im Moment an Deck mit einer Decke am Hinterteil, geniesse das ruhige
Dahingleiten und schreibe am Tagebuch.
Soeben passiert uns das älteste
Hurtigruten Schiff (MS
Nordstjernen, Baujahr 1950)
auf dem Weg nach Norden. Die
Temperaturen sind heute
angenehmer, es ist leicht
bewölkt somit ideal zum
Fotografieren. Wir werden
heute 7 mal anlegen und werden
sicher in Hammerfest einen
kleinen Spaziergang machen.
Wir treffen um 11.15 Uhr in
Hammerfest ein und machen
den gesagten Spaziergang mit
einem Einkauf von
Wasserflaschen. Wieder zurück
macht Mario nach einem guten
Mittagessen, mit unserem Franzosenehepaar, ein Nickerchen. Ich male auf Deck mein erstes Aquarell in
diesen Ferien. Plötzlich teil uns der Kapitän über den Lautsprecher mit „kleine Wale in Sicht links vorne“.
Ich springe sofort auf und wirklich da sind sie. Mario ist natürlich wenn es spannend wird mit der grossen
Kamera in der Kabine. Ich spurte runter um ihn zu wecken. Er steht auch schon hinter der Tür und ist
fotobereit. Er dachte wir legen schon
wieder wo an. Aber nein, ich kläre in auf
und gemeinsam laufen wir wieder nach
oben um noch die letzten Delphine
springen zu sehen. Das Schiff hat kurz
beigedreht, muss aber jetzt wieder auf
den Kurs kommen, den die Zeit drängt.
Bei immer schlechter werdendem Wetter
fahren wir weiter. Wind- und
Regengeschützt stehen wir eine Zeit lang
vorne. Es passiert, ausser dass es
faszinierende Wetterstimmung vor und
hinter uns hat, nichts mehr. So gegen 17
Uhr gehen wir mit Kartenspiel und den 2
gekühlten Bieren auf Deck 7 und fangen
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an zu spielen. Keine 5 Minuten gesessen müssen wir auch schon wieder in die Kabine gehen, denn
mitgebrachtes Bier dürfen wir nur in der Kabine trinke, klärt uns die nette Dame von der Bar auf. Wir
packen unsere sieben Sachen zusammen und verdrücken uns. Wir duschen, denn schon bald gibt es
Abendessen. Gerade wollen wir gehen und machen wie immer noch die Schlüsselkontrolle, und oh weh ich
habe meinen Schlüssel nicht mehr. Immer hastiger und aufgeregter durchsuchen wir nun schon zum
vierten Mal die ganze Kabine von oben bis unten. Dieses Plastikding ist einfach nirgends zu finden. Wir
klappen die Betten auf und zu schauen darunter, im Decken- und Kissenanzug einfach überall. Er ist weg.
Ich laufe noch schnell zu Deck 7 hoch vielleicht ist er mir ja aus der Hose gefallen. Die netten Deutschen,
die jetzt kartenspielend auf unseren Sesseln sitzen, erheben sich auf meine freundliche Bitte hin. Doch
auch hier ist nichts. So muss ich nun Meldung machen an der Info. Wieder im Zimmer geht die Suche noch
ein letztes Mal los dann ist Schluss. Unser Abendessen wartet auf uns oder auch nicht. An der Info wird
der alte Schlüssel gelöscht und abgerechnet, denn man kann hier alles mit dem Schlüssel bezahlen. Ich
bekomme einen Neuen. Wir erreichen den Speisesaal just bevor der erste Gang serviert wird und lasse uns
in die Stühle fallen. Unsere Nachbarn klären wir über unser Desaster auf. Wir geniessen den Brie auf
Toast mit Salat und süssem Honig, den Saibling auf Bratkartoffeln mit Spargeln und Sauce Hollandaise,
danach einen Cheesecake. Wir begeben uns in die Bar auf Deck Sieben und spielen Karten während Mario
immer mal wieder ein Auge auf das Fussballspiel wirf. Irgendwann muss ich dann mal auf das stille
Örtchen. Danach setzte ich mich wieder und irgendetwas stimmt mit der Sohle in meinem Schuh nicht
mehr. Ich greife hinein und bekomme einen verhaltenen Lachanfall, das Fussballspiel wird von vielen
Leuten gespannt verfolgt, und kläre Mario über meine Belustigung flüsternd auf. In meinem rechten Schuh
spüre ich ganz deutlich beim Hineingreifen den verlorenen kreditkartengrossen Schlüssel. Wie ist dieser
in meinen Schuh gekommen und wieso habe ich dies nicht bemerkt. Keine Ahnung. Wieder im Zimmer
nehme ich dehnselbigen und zerschneide ihn, sonst verwechsle ich ihn vielleicht noch. So gibt es doch
immer wieder mal was zu lachen. Fazit ist ich hatte den Schlüssel während der ganzen aufgeregten Suche
immer in meinem angezogenen Schuh mit dabei.
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Tagebuch Norwegen 7.6.2010 – 10.7.2010
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Datum Tag was von ab bis an km
27.06.2010 Sonntag Schiff
Übernachtung Fahrstrecke und Aktivitäten
M/S Nordlys, Hurtigruten Line Fromso, Finnsnes, Harstad**, Risoyhamn, Sortland, Stokmarknes,
Svolvaer**, Stamsund
Tagebucheintrag
Vor dem Frühstück haben wir einen wunderschönen Regenbogen vor dem Fenster. Ich darf, da ich mit
meiner Morgentoilette schneller bin als Mario raufspringen und alles bildlich festhalten. Gut
durchgelüftet mache ich mich auf zu einem ausgiebigen Frühstück, bei welchem Mario zwischendurch am
fotografieren einer Anlandung draussen ist. Wir legen heute 8 Mal an, die Häfen sind immer oben bei den
Fahrstrecken und Aktivitäten vermerkt. Das Wetter ist kalt und wechselhaft, leider. Denn heute werden
wir die Lofoten nochmals anfahren und hofften auf schönes Wetter.
Doch
zuerst
ging es
gemächlich durch verschiedene Inselgruppen hindurch. Wir passieren heute die Risoyrinne die zwischen
den Inseln Hinnoya und Andoya verläuft. Sie wurde auf 4,5 km Länge ausgebaggert und 1922 in
Anwesenheit des Königs eingeweiht. Wir passieren sehr enge Stellen, was zum fotografieren ideal ist.
Neben saftig grünen Inselchen ragen steile Berge bis zu 1000m hoch an unseren Seiten auf. Wir passieren
diverse grössere und kleinere Wasserfälle. Tiere sehen wir, die uns immer begleitenden Möwen und ab und
an einen Papageientaucher aufgeschreckt durch unser Schiff auf der Flucht. Auch hier in diesen
abgelegenen Teilen hat es immer mal wieder ein, zwei bunte Häuser zu bestaunen. In Stokmarknes
besuchen wir noch das Hurtgrutenmuseum, welches auch ein altes ausgedientes Schiff zur Besichtigung
aufgestellt hat. Leider müssen wir dies in einer halben Stunde bewältigen denn die Fahrt geht auch schon
wieder weiter. Das Ein- und Aussteigen ist auch eine langwierige Angelegenheit, sind doch die meisten
Teilnehmer älteren Jahrganges und nicht mehr so schnell zu Fuss. Aber auch die einzelne
Ausgangskontrolle bei jedem Landgang verlangsamt das Ganze. Beim Einsteigen werden dann neben der
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Tagebuch Norwegen 7.6.2010 – 10.7.2010
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Kontrolle auch noch alle Hände desinfiziert. Wir haben jetzt starken Wind und Regen, sodass das knipsen
mit der Kamera zum Spiessrutenlauf wird. Steht man für einen guten Shut in den Wind haut es einem fast
aus den Socken. Mit meinem Wallhallatuch bin ich ständig am Putzen der Linse, während Mario friedlich am
trockenen den Match Deutschland-England verfolgt. Mit halb durchgefrorenen Fingern halte ich die
Stellung.
Wir fahren in den Trollefjord hinein, der
sehr spektakulär ist. Er ist steil und hoch.
Für die Seeadler Safari werden nun
diverse Passagiere in ein kleineres Boot
bei voller Fahrt umgeladen. Wir waren
alle schon mit der Kamera in Position,
doch dieser Übergang gestaltete sich mit
einer Eisenbrücke eher langweilig. Hinten
im Fjord angekommen dreht sich unser
Schiff auf der Stelle und verlässt diesen
imposanten Ort wieder. Einen Troll haben
wir nicht gesehen. Wir nähern uns nun
langsam den Lofoten, doch leider bei
schlechtem Wetter.
Wir erreichen Solvaer, wo für die
Lofotentour der nächste Teil der
Passagiere ausgeladen und auf
Busse verteilt wird, welche wir
dann alle später wieder aufladen
werden. Nach einem Apéro in der
Bar wärmen wir uns in einer Dusche
auf und gehen zum Abendessen.
Kartoffel-Lauchsuppe, Weissfisch
mit Pesto auf gedämpften Gemüse
und Ruccola, dazu Kartoffelstock,
danach eine Vanillecreme mit
eingelegten Kirschen zum
Nachttisch.
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Tagebuch Norwegen 7.6.2010 – 10.7.2010
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Datum Tag was von Ab bis an km
28.06.2010 Montag Schiff
Übernachtung Fahrstrecke und Aktivitäten
M/S Nordlys, Hurtigruten Line Bodo, Ornes, Nesna, Sandnessjoen, Bronnoysund, Rorvik
Tagebucheintrag
Auch heute beginnt der Tag eher trüb. Nichts desto trotz stehen wir wie fast immer auf Deck 5 vorne auf
dem Schiff. Wieder fahren wir an vielen kleinen Inselchen vorbei. Die Landschaft ist meist karg bis auf
die Täler auf den Inseln, diese sind mit Bäumen, Büschen und Wiesen geschmückt. Um 9.15 Uhr
überqueren wir nun ein zweites Mal den Polarkreis. Doch auch dieses Mal ist es kalt ubd windig aber es
regnet nicht. Nach dem Mittagsbuffet machen wir ein Nickerchen und verschlafen doch die 7 Schwestern
(der Legende nach 7 versteinerte
Prinzessinnen, die Geschichte dazu wäre zu
lange) die wir schon einmal von Land aus
gesehen haben. Dieses Mal seinen sie gut
sichtbar gewesen sagt man uns. Es ist jetzt
sonnig und ein bisschen wärmer. Nach
Bronnoysund sehen wir auch noch den
durchbrochenen Berg in Hutform, auf dem wir
zu Fuss waren, jetzt vom Schiff aus. Nach
kurzer Fahrt meldet uns der Kapitän zu unserer
Linken ein Seeadlerpaar sitzend auf dem
höchsten Punkt eines Inselchen. Das halbe
Schiff rennt in diese Richtung wobei manche
auch schon mal die Ellbogen benutzen um ans Ziel zu kommen, sodass es zwischendurch fast zu
Handgreiflichkeiten kommt. Mario kann im Verlaufe der Fahrt viele Papageientaucher im Flug aufnehmen,
welche von unserem Schiff aufgescheucht wurden. Um 18 Uhr gibt es heute Kapitänsdinner an welchem wir
mit Windjacken erscheinen, mussten wir doch noch den Hut aufnehmen. Wir bekommen zuerst eine
viersprachige Rede vom Kapitän zu hören und danach einen leicht geräuchten Lachs auf Ruccola und Brot
serviert. Ein Rumpsteak mit Kartoffelgratin, Gemüse und Sauce, einen Glacecake zum Dessert. Kurz
danach halten wir in Rorvik an in dem wir einen kleinen Verdauungsspaziergang machen. Zuvor beobachten
wir noch wie das zweite Hurtigrutenschiff das von Süden kommt anlegt. Dieser Ort ist klein aber schmuck.
Fürs Zentrum braucht es knappe 10 Minuten
danach ist man schon in den Vororten. Alle Läden
sind geschlossen ausser dem Coop. Die ganze
Dorfjungend ist auf den Rädern. Kurven sie doch
zig Mal durch die wenigen Strassen um sich oder
ihre Autos zu präsentieren. Wir können auf den
Dächern hier noch zahllose Möwennester mit
Jungen bewundern und fotografieren. Wir steigen
wieder aufs Schiff, wollten eigentlich noch ein
bisschen draussen stehen, doch es regnet wieder.
Während Mario Fussball schaut bin ich am
Tagebuch schreiben. Der Versuch hier auch dem
Schiff aufs Internet zu kommen ist gescheitert.
Wir sind nun die ganze Nacht auf Fahrt und erreichen ca. 6.30 Uhr Trondheim.
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Tagebuch Norwegen 7.6.2010 – 10.7.2010
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Datum Tag was von Ab bis an km
29.06.2010 Dienstag Schiff
Übernachtung Fahrstrecke und Aktivitäten
M/S Nordlys, Hurtigruten Line Trondheim**, Kristiansund, Molde, Alesund
Tagebucheintrag
Tagwache um 7.30 Uhr. Wir liegen schon in Trondheim vor Anker. Während des Morgenessens schauen wir
den Hafenarbeitern bei Beladen des Schiffes zu. Palette mit Brot, Fisch, Fleisch, Puddingmischungen usw.
werden zu unserer
Verpflegung eingeladen.
Wir spazieren noch
gemütlich durch Trondheim
welches wir ja schon
Anfangs Ferien besucht
hatten. Gemütlich
schlendern wir durch die
Strassen und entdecken
immer wieder was Neues
und Interessantes. Um 10
Uhr geht die Fahrt weiter.
Eine halbe Stunde später
sichten Mario und ich Wale
oder Delphine, auf diese
Distanz nicht mit
Sicherheit zu sagen.
Kurz darauf verkündet der Kapitän sie
haben Pilotwale gesichtet. Ca. 50 bis 100
Tiere schwimmen während ca. 20 Minuten
um unser Schiff, das die Geschwindigkeit
zurückgenommen hat. Wir wissen nicht in
welcher Ecke wir unsere Fotoapparate
richten sollen. Denn immer da wo wir
bereit sind taucht sicher keiner auf.
Trotzdem macht Mario eine Vielzahl
teilweise guter Bilder. Auf dem ganzen
Schiff wird hin und her gerannt bis dann
alle Wale hinter unserem Schiff langsam
am Horizont verschwinden. Wir haben
heute auch gutes Wetter mit teilweise mehr Sonne als Wolken. Nun gleiten wir die nächsten 6 Stunden
gemächlich auf einem spiegelglatten Meer dem nächsten Halt entgegen. Wir legen uns nach dem
Mittagessen gemütlich in einen Liegestuhl und geniessen die Sonnenstrahlen. In Kristiansund legen wir
dann für eine halbe Stunde an und schon geht es wieder weiter bis wir um 20.45 in Molde anlegen.
Zwischendurch gibt es dann noch ein gutes Abendessen. Rentiercarpaccio auf Ruccola mit Brot, 3
gedämpfte Fische und einen Krebs auf Gemüsestreifen mit Pellkartoffeln, Beerensuppe mit
Pfefferminzemousse.
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Während Mario die Landung in Molde fotografiert besetzte ich einen Platz vor dem TV für den Fussball
und schreibe das Tagebuch. Hier auf Deck 7 hausen 2 Portugiesen seit 3 Tagen auf dem Sofa, was man
gestern am Schweissgeruch der ungewaschenen Füsse riechen konnte. Die Nase gewöhnt sich mit der Zeit
daran. Während dem wir gestern noch am Kartenspielen waren schnarchten die 2 schon um die Wette.
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Datum Tag was von Ab Bis An km
30.06.2010 Mittwoch Schiff Bergen 14.30 h
Übernachtung Fahrstrecke und Aktivitäten
Scandic Bergen City
Hakonsgaten 2
NO-5015 Bergen
T +47 55 30 90 80
F +47 55 30 90 91
[email protected]
http://www.scandichotels.com/en/Ho
tels/Countries/Norway/Bergen/Hotel
s/Scandic-Bergen-City/
Torvik, Maloy, Floro, Bergen (S.202)
Tagebucheintrag
Beim heutigen Morgenessen konnten wir uns auf Englisch unterhalten, waren doch unseren Nachbarn
Amerikaner. Sie seien absolute Schweizerfans, haben schon mehr von der Schweiz gesehen als wir. Sie
steigen meistens in Gonten in einem Hotel ab. So hatten wir über die und das zu berichten. Ist doch der
Herr ein Eisenbahnfreak, der mit der Eisenbahn schon fast die ganze Welt bereist hatte. Danach noch ein
letztes Mal genossen wir die gemächliche Fahrt auf dem Schiff. Das Wetter bewölkt, eher kühl. Mario hat
es heute mit dem Magen-Darm nicht so recht, sodass es dann nach kurzer Zeit hinein ging in
toilettennähe. Wir mussten im Vorfeld die Kabinen bis 10 Uhr geräumt haben und das Gepäck vor den Lift
stellen. Mit einem Schwarztee und Cola vor sich schläft Mario auf Deck 7. Ich mache mich auf zum
Mittagessen, dass ich mit den französischen Bekannten einnehme.
Um 14.30 Uhr
erreichen wir Bergen.
Deckweise werden wir
eingewiesen
auszusteigen während
Mario unser Auto
hinausfährt. Fast
zeitgleich erreichen
wir das
Gepäckförderband und
können zügig zum Hotel
fahren. Nach dem
einchecken, auspacken
und Auto versorgen
legen wir uns kurz zur
Ruhe. Das Wetter ist
in der Zwischenzeit
immer besser
geworden. Wir gehen
heute zum Chinesen (endlich), denn Mario verträgt nur ein Süppchen mit Nudeln. Nach einem kurzen Mahl
bringe ich ihn zu Bett und gehe noch alleine auf die Leutsch. Der Abend ist wunderbar und ich noch nicht
müde. Ich schlendere mal hierhin und dorthin durch diese schöne Stadt am Meer. Irgendwo am Hafen
setzte ich mich in ein Strassenkaffee und geniesse den Blick auf die vorbeiziehende Menge, welche zu
einem Konzert in der Festung Bergenhus strömt bei einem wohlverdienten Bier. So viele Leute habe ich
auf der ganzen Reise noch nicht gesehen. So gegen 22 Uhr schlendere ich wieder zum Hotel.
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Datum Tag was von ab Bis an km
01.07.2010 Donnerstag
Übernachtung Fahrstrecke und Aktivitäten
Scandic Bergen City
Hakonsgaten 2
NO-5015 Bergen
Aktivitäten in Bergen (S.202)
Tagebucheintrag
Bei einem Multikultimorgenessen hören wir im Restaurant alle möglichen Sprachen. Es hat hier einen
Globel development challenges Kongress an dem jungen Leute aus allen Kulturen teilnehmen. Nun sehen wir
uns die Stadt an. Wir haben einen wolkenlosen schönen Tag, wie noch nie hier in Norwegen. Wir schlendern
um den Lille Lungegardsvann Teich zum Bahnhof. Danach durch alte Viertel mit schmucken Holzhäusern.
Die Seitenstrassen sind gespickt mit
gelbem Mohn der in voller Blüte steht.
Betörender Wildrosenduft wechselt sich
ab mit wohlreichendem Sommerflieder
auf unserem Spaziergang. Auch blühen in
den Gärten grosse Holundersträuche, die
Kirschbäume haben schon Früchte
angesetzt und die tiefvioletten Clematis
ranken sich an den weissen Hauswänden
hinauf. Eine Blütenpracht die man hier
nicht erwarten würde. Die Häuser sind
mit viel Liebe zum Detail geschmückt und
gepflegt. Wir besuchen die alten
Kontorgebäude, die überall renoviert
werden, ist doch die alte Bausubstanz
teilweise provisorisch mit Metallstangen abgestützt. Der Grundriss des Viertels geht bis in 12.
Jahrhundert zurück. Das Kontormuseum ist beim Eintritt düster, entwickelt sich aber sobald sich die
Augen daran gewöhnt haben als sehr interessant. War doch dieses ganze Gebiet abgeriegelt von den
Norwegern eine kleine Stadt für sich. Die Häuser waren zur damaligen Zeit nicht beheizt, wegen der
Feuergefahr. Nur das Esshaus das separat steht, wurde beheizt. Die jungen Deutschen, die hier ihr
Handwerk des Handelns lernten waren allesamt unverheiratet. Sie kehrten mit einer guten Ausbildung
nach Hause um dort im Handel tätig zu sein und eine Familie zu gründen. Die Räume sind alle spartanisch
und dunkel. Fenster hat es nur wenige. Die aufgehängten Portraits sind zum Teil grauenhaft gemalt, solche
Gesichter, denke ich, gab es auch zur damaligen Zeit nicht. Schiefliegende Augen, schmalste Köpfe
(müssten ohne Hirn sein) usw. doch auch sehr gelungene mit Patina überzogene Bilder konnten wir
bewundern. Was auch noch auffiel war, kein Gesicht hatte auch nur eine Falte. Die waren sehr
wahrscheinlich alle unter 30 Jahre alt. Gehandelt wurde vorwiegend mit verschiedenen Qualitäten
Stockfisch aus dem Norden des Landes. Als Bezahlung bekamen die Fischer dann Getreide, Stoff, Bier
usw.. Die Häuser sind fast alle als Touristengeschäften, Handwerkstätten oder Restaurants genutzt. In
einem Kaffee, mitten drin und an der Sonne auf 2 alten Stühlen bekommen wir einen Kaffee latte mit
einem richtigen Espresso, dazu ein flaches Gebäck dieser Region. Wir schauen uns noch das separate
Esshaus an und laufen dann Richtung Gamle Bergen Museum (nordisches Ballenberg). Nach einem Rundblick
von der Burg aus über die Stadt und den Hafen laufen wir zur nächsten Busstation. Denn das Museum liegt
etwas ausserhalb. Der erste Bus fährt einfach vorbei ohne anzuhalten. Beim nächsten winken wir dann und
siehe da - er hält. Mit je 25 Kronen fahren wir mit. Nach ca. 7 Minuten sind wir schon fast am Ziel. Gut
beschriftet folgen wir Tafeln bis zum Eingang. Der Eintritt ist frei. Wir beginnen unseren Rundgang doch
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alle Häuser sind geschlossen. Wir rütteln da und dort doch nichts ist offen. Über verschiedenen Treppen
hinauf und hinunter schlängeln wir uns um ein Haus und stehen mitten im Garten des Restaurants. Kurz
entschlossen setzten wir uns. Wir geniessen mit bester Aussicht unseren griechischen Salat und eine
Kanne Wasser. Die Häuser könne man nur mit Führung besichtigen klärt uns die Serviertochter auf, doch
das Restaurant sei zur Besichtigung frei. Dies schauen wir uns dann auch an. Das Inventar ist so alt die wie
Bilder die hier hängen. Wir machen uns auf den Rückweg, hatten wir doch vom Bus aus einige interessante
Quartiere gesehen. Durch diese streiften wir nun dem Zentrum entgegen. Auffallend hier ist das Alt und
Neu architektonisch harmonisch aufeinander abgestimmt sind. Die angeschriebenen Sachen können wir
zum Teil entziffern, sind doch freie Zimmer, (ledig rom) oder (sykenhus) Krankenhaus (sentrum) Zentrum.
Vor dem Bryggenquartier
trinken wir was und
machen danach ein
Schläfchen im Hotel,
Mario ist noch nicht ganz
auf dem Damm. Am Abend
gehen wir auf den
Fischmarkt, kaufen uns
500g Rekker (Crevetten in
Schale) 2 Bier und
geniessen den lauen
Abend. Dieser Fischmarkt
ist voll touristisch. An
jedem Stand hat es
Studenten aller Nationen
um die die Touristen in
ihrer Landessprache zu
bedienen. Man kann hier neben Kaviar in verschiedenen Farben, Fisch frisch und getrocknet, Nippes und
vieles anderes sowie allerlei Felle (Robben, Ren, Füchse aller Art, Elch, Kaninchen) kaufen. Was auch vor
allem von den japanischen Touristen genutzt wird. Wir schlendern noch durch die Gassen, nehmen noch
einen Dessert, Apple Pie mit Sahne und Eis für mich und ein süsser Schokoladentraum für Mario mit einer
guten latte macchiato. Nun ist Mario schon wieder müde, während dem ich nun das Tagebuch schreibe.
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Datum Tag was von ab bis an km
02.07.2010 Freitag Auto Bergen Flam 235
4h
Übernachtung Fahrstrecke und Aktivitäten
Fretheim Hotel
Pb 63
NO-5742 Flåm
T +47 57 63 63 00
F +47 57 63 64 00
[email protected]
http://www.fretheim-
hotel.no/main_nor.htm
Bergen Nestun 580 Garnes 7 Nordheimsund (S.225,* 32 Museumswerft
Hardanger) 7 Abstecher nach Ulvik (S.226) Voss (S.220) 13 Vinje,
Stalheim (S.224) E16 Flam (S.246, und Brauerei Aegir)
Tagebucheintrag
Bei schönem Wetter (22 Grad) verlassen wir Bergen nach einem ausgiebigen Frühstück. Mit einigen
Umwegen wegen Baustellen fahren wir über Nebenstrassen die gesäumt sind von pink und violetten
Rhododendren, Schwertlilien in verschiedenen Farben, blühende Magerwiesen und gelben Gingster zum
Wasserfall in Nordheimsund. Dieser Steinsdalsfossen ist zwar nicht der grösste des Landes, die
Attraktion ist aber das man hinten durchlaufen kann.
Leicht besprüht fahren wir weiter zur Hardanger Museumswerft Fartoyvernsenter (Zentrum für Bau und
Restaurierung traditioneller Holzboote). Von acht Hardanger-Gemeinden und vielen Privatpersonen mit
dem Ziel Bau- und Restaurierung traditioneller Holzboote und Rehabilitation gesellschaftauffälliger
Jugendlicher aufgebaut und betrieben. Zur Mittagszeit erreichten wir dieses Museum und hatten so am
Anfang ungehinderten Einblick in alle Bereiche (Schmiede, Holzbearbeitung, Planung, Tauherstellung
(Reeperbahn) usw.) des Schiffsbaus. Verschieden Bootstypen mit verschiedenen Bugs und verschiedenen
Grössen konnten wir bewundern. Alles ist in einem Führer ausführlich erklärt. Zum Ende konnten wir noch
3 Männer beim Anbringen
einer frisch gedämpften
Spante beobachten. Mit
Handschuhen wurde dieses
lange heisse Holzbrett an
das Boot angebracht und
so schnell wie möglich
fixiert. Eine
schweisstreibende,
schnelle und präzise
Arbeit, den die Latte
musste bevor sie
ausgekühlt ist in die Form
gebracht werden. Nach
dieser interessanten
Arbeit holten wir uns noch
ein Sandwich im Coop,
assen dieses mit Aussicht
auf einen See und fuhren dann weiter Richtung Golfplatz in Voss. Durch den Hintereingang erst im letzten
Moment angeschrieben erreichten wir denselben. Für Fr. 70.-/9-Loch machten wir uns auf den Fairway bei
sage und schreibe 26 Grad (fast zu heiss). Ein hügliger Platz mitten im Nirgendwo. So in der Hälfte wurde
es mir mulmig im Magen-Darm doch wir spielten noch zu Ende. Mario fuhr uns dann nach Flam wo ich mich
im Hotelzimmer gleich ins Bett legte. Im Laufe des Abends liess ich mir dann das ganze Essen der Woche
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nochmals durch den Kopf gehen, während Mario in der zuvor rausgesuchten Microbrauerei süffige Biere
probierte und sich einen Salat zu Gemüte führte.
Die Aegir Bryggeri ist eine von nur noch 3 unabhängigen Kleinbrauereien in Norwegen. Selbstverständlich
erklären sie ihr eigenes Bier als das Beste der drei Brauereien und Welten von den Standardbieren
entfernt. Die ausgiebige
Degustation von Mario
bestätigt mindestens,
dass es sich um das
beste Bier in Norwegen
handelt welches wir
erhalten konnten. Da
Brigitte an der
Degustation (3 von 6
Offenbieren) nicht
teilhaben konnte hat
Mario für sie noch 4
Flaschen des
Gerstensaftes gekauft.
Zu Hause können wir
dann damit genüsslich
auf die Ferien
anstossen.
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Tagebuch Norwegen 7.6.2010 – 10.7.2010
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Datum Tag was von ab bis an km
03.07.2010 Samstag Auto Flam Geilo 120
1h50
Übernachtung Fahrstrecke und Aktivitäten
Thon Hotel Highland
Lienvegen 11
NO-3580 Geilo
T +47 32 09 61 00
F +47 32 09 61 01
[email protected]
www.highland.no
Zugfahrt nach Myrdal und zurück, Flam, Aurland (S.249, Fahrt nicht in
den Tunnel!) 50 Belle 50 Hol 7 Geilo (S.198,*34 Wandern)
Tagebucheintrag
Heute Morgen ass
ich ein bisschen
Haferbrei, trank
einen Tee und legte
mich sogleich wieder
ins Bett.
Mario fuhr mit der
Flambahn bei
schönem Wetter
nach Myrdal. Eine
20,2 km lange
Strecke mit einem
Höhenunterschied
von 863,5 m mit 20
Tunnels und 8
Haltestellen. Die
Fahrt war absolut
interessant und
abwechslungsreich
mit vielen Wasserfällen und
den alle von Hand gebauten
Tunnels und weiteren
Kunstbauten, ein Erlebnis.
Der Zug ist eine
Touristenattraktion welche
sich absolut auszahlt zu
erleben.
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Tagebuch Norwegen 7.6.2010 – 10.7.2010
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Um 12 Uhr ging die Fahrt dann bei zunehmend schlechterem Wetter weiter zu einem alten Weiler
Otternes etwas oberhalb der Strasse. Für uns vergleichbar mit einem Bergweiler bei uns in der Schweiz.
Eintritt 50 Kronen pro Person welche aber heute nicht eingezogen wurden weil niemand dort war. Dies
müsste man bei uns in der Schweiz mal machen bei irgend ein paar alten Holzstadeln - Eintritt verlangen,
so könnte man die Berghilfe unterstützen. Auf der 50iger fuhren wir über die Snovegenstrasse steil den
Berg hinauf. Ansonsten hätte man den längsten Tunnel der Welt (24,5 km) nehmen können um nach Oslo
zu gelangen. Empor bis auf 1309 m über 2 Wetterscheiden durchquerten wir diese karge Bergwelt.
Teilweise mussten wir noch im Tunnel wieder das Dach schliessen wegen heftigen Regens, der dann aber 15
Minuten später wieder von der Sonne verdrängt wurde.
Durch diverse Ski-
und Wandergebiete
mit Behausungen die
sich wegen ihrer
grasbewachsenen
Dächer komplett in
der Landschaft
integrierten ging die
Fahrt wieder in
wärmere Gefilde. An
wildwachsenden
Lupinenfelder in
violett und rosa
vorbei, erreichten
wir Geilo um ca. 16.30
Uhr. Ich war noch
nicht ganz auf dem
Damm und legte mich
ins Bett während
Mario Fussball schaute. Zum Abendessen bekam ich dann Pasta vegetarisch und Mario Lamm mit
Kartoffeln und Gemüse. Wieder auf dem Zimmer bereitete Mario das Tagebuch Teil 3 noch mit den Fotos
auf und verschickte dieses dann. Der aufgelegten Beauty- und Spaliste entnahm ich, dass eine 50 Min.
Klassische Massage für Fr. 180.- zu haben sei und auch der Rest der Behandlungen entsprach diesem
Preisverhältnis.
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Tagebuch Norwegen 7.6.2010 – 10.7.2010
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Datum Tag was von ab bis an km
04.07.2010 Sonntag Auto Geilo Oslo 240
4h15
Übernachtung Fahrstrecke und Aktivitäten
Rica Victoria Hotel Oslo,
Rosenkrantzgate 13, NO-0121
Oslo
T +47 24 14 70 00, F +47 24 14
70 01
[email protected]
http://www.rica.no/Hoteller/Ri
ca-Victoria-Hotel-Oslo/
Geilo 40 Rodberg 40 parallel zur Bahn 40 Kongsberg (S.155) E134/E18
Oslo (s.91ff)
Tagebucheintrag
Gut ausgeschlafen suchten wir uns einen einigermassen sauberen Platz im Speisesaal, den vor uns mussten
mindesten 3-4 Cars schon gefrühstückt haben. Ein totales Chaos, das Personal leicht überfordert. Nichts
desto trotz bekamen wir alles was wir wünschten. Bei schönem Wetter hatten wir heute eine ferophile
Fahrt (Eisenbahnverrückte) von
Rodberg an.
An einer alten
Eisenbahnstrecke Numedal (
Rodberg-Kongsberg seit 1925
bis 1976 in Betrieb) fuhr ich,
bei jeder Biegung einen Halt für
einen Fotoshoot machend diese
interessante Strecke entlang.
Bei einem dieser zahllosen
Haltestellen wurden
Velotrasinen vermietet um etwa
30 km auf dieser insgesamt 94
km langen stillgelegten Strecke
zu befahren.
Mit einem freiwilligen Helfer
unterhielt sich dann Mario eingehend
über diese Strecke welche für
Zement- und Sandtransport zum Bau
der Staumauern im Tal genutzt wurde.
Die langsam vor sich hin rostenden
Wagen dienten uns als willkommene
Fotosujets. Die Vegetation ist unserer
immer ähnlicher mit dem Unterschied,
dass es nur sehr wenig Häuser und
Leute hat, dafür umso mehr Bäume. So
kamen wir sicher aber langsam Oslo
näher. Kurz vor dem Zentrum fuhren
wir durch einen Möwenschwarm der
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wild durcheinander flog. Wir zogen die Köpfe ein, haben diese Vögel ihre Hinterteile im Griff? Nein. Fünf
Mal Pflatsch und unsere Kühlerhaube und die Frontscheibe ist verschiessen. Nun hatte Mario wirklich
einen Grund die Scheibenwischanlage bei offenem Verdeck zu aktivieren. Wie auch jeden Morgen (Dank
Marios Scheibenputzfimmel, leider nie zu Hause) bekommen wir nun mit einer leichten Brise unsere
Häupter besprüht. Doch wir sehen nun wieder klarer und erreichen um ca. 17 Uhr unser Rica Victoria Hotel
in Oslo. Nach einer Dusche liefen wir zum Hafen hinunter. An den letzten Sonnenstrahlen tranken wir dann
ein Bier. Heute gabs im Big Horn Steakhaus, Sparribs für mich und ein kleines 400g Steak für Mario -
endlich mal kein Carpaccio. Gut gesättigt liefen wir bei starkem Wind und kühleren Temperaturen wieder
zum Hotel um das Tagebuch der letzten drei Tage nach zu führen. Ich hatte während meiner
Magengeschichte keine Musse zu schreiben. Zwischendurch tönt immer mal wieder ein Glockengebimmel
vom Radhuset hinunter durchs offene Fenster. Wir hoffen es bimmelt dann nicht die ganze Nacht.
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Datum Tag was von Ab bis an km
05.07.2010 Montag
Übernachtung Fahrstrecke und Aktivitäten
Rica Victoria Hotel Oslo,
Rosenkrantzgate 13, NO-0121
Oslo
Stadtbesichtigung Oslo (S.91ff)
Tagebucheintrag
Tagwache 9.15 Uhr wir müssen uns zum Morgenessen sputen. Ein Stockwerk die Treppe runter und uns
erwartet ein ausgiebiges Frühstücksbuffet.
Bei schönem Wetter
laufen wir zur
Schiffsabfahrtsstelle
mit unseren frisch
erworbenen Oslo-
Stadtpässen zur Hand.
Quer über den Hafen
fahren wir zur Halbinsel
Bygdoy auf derer sich
nebst grossen Villen
diverse interessante
Ausstellungen und
Museen befinden. Wir
besuchen das Norsk
Folkemuseum
(Norwegisches
Volkskundemuseum) mit
seinen 140 Gebäuden. Die
Häuser aus dem 17. Jahrhundert bis in die unsrige Zeit zeigen. Es erinnert uns sehr stark an den
Ballenberg. Sind doch Leute in Trachten unterwegs.
Es wird Brot und
Waffeln teilweise über
dem Feuer gebacken. Die
Töpferei, Spinnerei,
Apotheke waren leider
am Montag geschlossen.
Eine Vielzahl von
Pflanzen die hier
Wachsen (Tabak,
jegliche Kohlarten,
Kartoffeln, Hafer,
Hopfen, viele Kräuter,
Fruchtbäume usw.) sind
auf dem Gelände
angepflanzt. Was mir
aufgefallen ist, ist das
Holunder, Linde,
Pfingstrosen, Rosen,
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Flieder, Rhododendren und viele duftende Blumen mehr, zur gleichen Zeit blühen. So das einem diese
vielen intensive Düfte fast betören. Das Inventar in den verschiedenen Häusern unterscheidet sich nicht
stark von unserem in dieser Zeit. Auch die Trachten haben fast den gleichen Schnitt mit anderen Stoffen
aber auch teilweise reich mit Schmuck verziert. Eine sehenswerte Ausstellung.
Nach einem Kaffee und Kuchen als Stärkung gingen wir
zum Wikingerschiffsmuseum. Ein Riesenbau konstruiert,
um 3 grosse ausgegrabene Holzschiffe welche alle im 9.
Jahrhundert aus Eichenholz gebaut wurden. Später
wurden die Schiffe an Land gebracht wo sie als Gräber
ihrer adligen Besitzer dienten. Zusammen mit Schmuck,
Möbel, Essen, Dienern, Wagen, Schlitten, Teppichen und
grimmig blickenden Figuren wurden die Schiffe mit
Besitzer beigesetzt und so um 1867 herum ausgegraben,
restauriert und ausgestellt. Die Ausstellung umfasste
auch allgemeines über die Wikinger.
Weiter ging es dann zum
Kon-Tiki-Museum das dem
norwegischen Forscher
Thor Heyerdahl gewidmet
ist. Der 1947 mit dem
ausgestellten
Balsaholzfloss (Balsaholz
muss frisch verarbeitet
werden, denn mit
zunehmendem Alter und
Trockenheit nimmt dieses
Holz Unmengen von Wasser
auf sodass es dann sinken
würde) von Peru nach
Polynesien segelte. Zu
sehen bekamen wir auch
die Ra II welches auf der
bolivianischen Insel Suriqui
im Titicacasee vom Volk der Aymara gebaut wurde. Und mit welchen er 1970 den Atlantik überquerte.
(Erinnerungen an unsere Perureise mit einem Aufenthalt am Titicacasee auf welchem wir auf ähnlichen
Booten gefahren sind kamen uns in den Sinn). Auch hier konnten wir viele interessante Sachen sehen und
lesen. Nun waren wir voll mit einem Haufen Eindrücken und machten uns auf den Weg zur Anlegestelle in
dem just ein Fährboot angefahren kam. Wieder zurück in der Stadt suchten wir uns ein sonniges Plätzchen
und genossen Bier und frische Rekker mit Brot. Im Hotel eine schnelle Dusche und schon sind wir wieder
unterwegs. Wir laufen nun durch die Innenstadt, schauen uns die Strassenportraitmaler etwas genauer an
bis zum Bahnhof an welchem ein Haufen luschere Gestalten herumlungerten. Dort wieder Kehrt zurück an
den Hafen, den dort scheint uns die Atmosphäre gemütlicher. 4 Oldtimerautos sind noch auf einem Platz
ausgestellt welche wir natürlich genau betrachten müssen. Sie sind liebevoll restauriert, poliert und in
Szene gesetzt. Beim Italiener essen wir beide eine Pizza mit sehr gutem Teig. Während des Essens setze
sich ein Spatz erwartungsvoll auf dem Boden neben mich. Ich klärte ihn auf CH-Deutsch auf, von uns seien
keine Krümmel zu erwarten. Kurz danach erhebt er sich in die Lüfte und macht mir doch aus Protest auf
die linke Schulter. Zum Glück war ich Ärmelfrei, so konnte ich dieses Malheur mit der Serviette
entfernen. Ohne weitere Zwischenfälle erreichten wir müde unser Hotel.
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Datum Tag was von ab bis an km
06.07.2010 Dienstag
Übernachtung Fahrstrecke und Aktivitäten
Rica Victoria Hotel Oslo,
Rosenkrantzgate 13, NO-0121
Oslo
Stadtbesichtigung Oslo (S.91ff)
Tagebucheintrag
Heute steht als erstes die Burg Akershus Festning auf dem Programm.
Diese erreichen wir zu Fuss in 3 Minuten vom Hotel her bei strahlendem Wetter. Im Park davor ist eine
Grossleinwand für die WM Übertragung aufgestellt. Wir umrunden diese, sehen uns nachdem wir einen
Plan bei der Touristinfo geholt haben,
die Wachablösung an. Über diverse
Bauten erreichen wir das Museum der
Burg. Mit einem englischen Autogide
behangen machen wir uns auf den Weg.
Neben vielen Portraits,
Wandteppichen, und antikem Inventar
hat es ein Gefängnis, eine Kapelle,
Konferenzräume welche vor ein paar
Jahren noch genutzt wurden und ein
Mausoleum in welchem sich zwei
übergrosse Särge befinden, in denen
Könige, deren Frau und Kinder
beigesetzt sind. Es wird einem alles
ausführlich erklärt und auch noch
Geistergeschichten erzählt.
Voller neuer interessanter Eindrücke fahren wir danach mit dem Schiff wieder zur Halbinsel raus, denn
wir haben noch nicht alles gesehen dort. Wir besichtigen die Fram. Ein Schiff mit einem eierförmigen
Rumpf um welches ein Gebäude gebaut wurde. Dieses Schiff diente zu Expeditionen an den Nord- und
Südpol unter anderen mit Roald Amundsen, welcher auch die Nordwestpassage befuhr, welche wir mit dem
Eisbrecher vor einigen Jahren befuhren. So hatten wir auch hier wieder viel zu lesen und anzuschauen.
Vieles konnte man auf Deutsch lesen. Zum Mittagessen setzen wir uns in die Sonne und essen die gestern
übrig gebliebene Pizza.
Mit dem Bus und Tram fahren wir in den
Vigelandsparken in welchem sich viele
Statuen (Skulpturen) von Gustav Vigelands
(1869-19439) befinden. Alles Menschen in
verschiedenen Positionen, alleine oder in
Gruppen aller Altersklassen. Gehauen aus
Stein oder gegossen aus Bronze. Absolut
faszinierend diese Vielfalt der Arbeiten.
So wandeln wir mit hunderten von anderen
Interessierten durch diese Einrichtung.
An Rosengärten in voller Blüte an sich
sonnenden, spielenden oder auch nur
geniessenden Leuten vorbei. Mit einem Eis
setzten auch wir uns auf eine Bank und
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geniessen die Aussicht und die Ruhe hier mitten in der Stadt. Zurück beim Hotel eine Dusche dann ab in
ein empfohlenes Quartier mit dem Tram, doch dies gefällt uns nicht sehr. So fahren wir wieder zurück zur
Burg bei welcher sich diverse Restaurants, die noch Sonne haben aneinanderreihen.
Wir suchen uns das Beste aus und
bekommen gleich einen Tisch der frei
geworden ist. Während wir Moules und
Lachs zur Vorspeise, danach eine
Käseplatte für mich und einen Salat mit
Entenbrust für Mario mit einer Karaffe
Wein geniessen, füllt sich der
abgetrennte Teil zur Besichtigung der
WM. Wir hören auch ohne zu schauen
wenn die Holländer ein Tor schiessen.
Während die letzten Sonnenstrahlen
hinter dem Haus verschwinden laufen
wir zurück zum Hotel und fallen in die
Federn
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Datum Tag was von ab bis an km
07.07.2010 Mittwoch Auto Oslo Strand (S) 510
6h
Übernachtung Fahrstrecke und Aktivitäten
Strand Hotell, Stora v. 42,
26043 Arild Sweden
T +46 42-346100, F +46 42-
346185
www.strand-arild.se
[email protected]
E06, Fredrikstad (S.125), E06,E20 Göteborg, Halmstad, Ängelholm,
Ausfahrt 33 auf 112, Arild
Tagebucheintrag
Tagwache 6.45 Uhr. Heute fällt mir dies schwer, hatten wir in der Nacht doch noch Radau vor dem
Fenster. Um 8 Uhr verlassen wir Oslo in Richtung Schweden. Zur Stadt raus wie immer ein bisschen Stau,
doch danach fast alles auf der Autobahn geht es zügig. Wir halten zum Benzintanken und danach nochmals
bei Burger King um zu essen. Landschaftlich wird es teilweise flach. Immense gelb blühende Rapsfelder
wechseln sich mit grünen Getreidefeldern ab. Endlose Nadelwälder, verstreute Häuser oder Bauernhöfe
schmücken die Landschaft. Wir haben auch heute wieder wunderschönes Wetter bei ca. 17-19 Grad. Um
ca. 14.15 Uhr erreichen wir Arild . Ein kleines Nest am Meer. Im Strandhotel, ein kleines, weisses altes
oder antikes Hotel mit Blick aufs Meer. Nach dem Zimmerbezug (Gartenblick) wird uns sofort auf Anfrage
eine Teetime auf dem 10 km entfernten Golfplatz in Mölle reserviert.
Wir starten um 15.30 Uhr. Wir geniessen diese 18 Loch laufend und spielen nach der langen Autofahrt.
Auch der Blick aufs Meer ist
atemberaubend, sieht man doch
teilweise bis nach Dänemark. Auch muss
man bei den verschiedenen Fairways auf
die anderen aufpassen kreuzen sich doch
diese immer mal wieder. Nach nicht ganz
4 Stunden sind wir am Loch 19 und
geniessen einen Apèro. Wieder im Hotel
eine Dusche und dann Essen. Die
Auswahl ist sehr speziell ebenso die
Gerichte. Auf Blätterteig überbackener
Ziegenkäse mit Essiggurke dazu
gebratene Eierschwämmli und
Serranoschinken, sehr gut. Mario
bekommt ein Lachstartar mit Fischeiern.
Spaghetti mit Muscheln an einer Zitronensauce mit Parmesan und Peterli für mich, für Mario
Geflügelbrust geräuchert und gebratener Speck, grüne Bohnen, Erdnüsse, Kochbanane, Artischocken an
einer reduzierten Sauce. Alles delikat zubereitet. Nun mache ich mich ins Bett um Tagebuch zu schreiben,
während Mario noch schnell ins Pub unten im Hotel geht um sich das Ende der Deutschen bei der WM
anzuschauen. Gegen 22 Uhr wollte er dann ohne Schlüssel wieder ins Hotel doch dieses war für die Nacht
schon geschlossen. Der Barkeeper hat ihn dann zum Hintereingang hineingelassen. Ich höre ihn schon von
weitem kommen, knarren hier die Bodenbretter nachhaltig und laut.
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Tagebuch Norwegen 7.6.2010 – 10.7.2010
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Datum Tag was von ab bis an km
08.07.2010 Donnerstag Auto Strand (S) Aarosund (DK) 412
4h30
Übernachtung Fahrstrecke und Aktivitäten
Aarosund badehotel, Ved
Fuergegaarden1, Haderslev
6100 Denmark
T +45 74 58 41 73, F +45 74
58 49 21
http://www.aarosundbadehotel.
dk/Default.aspx?ID=438
[email protected]
Arild 111, Höganäs, E04 Richtung Ost auf Autobahnkreuz E06,E20, Malmö,
Kopenhagen, E20 dann E45 bis Ausfahrt 68 Haderslev, Aarosund
Tagebucheintrag
Nach einem guten
Morgenessen fahren wir um 9
Uhr weiter. Am Anfang noch
über Land danach wieder auf
der Autobahn. Die Landschaft
ändert sich in der Form, dass
es nun reife Weizenfelder hat
und der Raps nur noch grün ist.
Der Verkehr ist zur Zeit noch
angenehm aber leicht
zunehmend. Wir haben auch
heute wieder wunderbares
Wetter, es wird immer
wärmer. Unsere Mittagspause
machen wir an einer Ausfahrt
und nehmen beide einen
Cesarsalat mit Brot der frisch
und gut ist. Die heutigen
fahrerischen Highlights sind
die beiden grossartigen
Brücken über den Oresund
und den Storebaelt. Beide
Bauwerke faszinieren durch
ihre Grösse und Filigranität.
Auch heute haben wir vor
noch Golfen zu gehen. Wir
steuern einen Platz, von
Mario im Vorfeld eingegeben
ins GPS an, welcher leider
gerade ein Turnier hat. Wir
können jedoch auf einem
Kurzplatz spielen. Dieser ist
günstig und wir können so
lange spielen wie wir wollen.
Zügig spielen wir 27 Loch
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und verbessern hoffentlich so unser Kurzspiel. Zwischendurch sehen wir noch 2 grosse Hasen auf dem
Fairway gemütlich in der Sonne liegend ohne Scheu vor uns. Gut durchgeschwitzt fahren wir zum
Badehotel in Aarosund. Wir umrunden in 10 Minuten diesen kleinen Ort und genehmigen uns im Hotel ein
Bier an der Sonne mit Blick aufs Wasser. Das Hotel ist 1903 erbaut worden. Das ganze Haus ist antik
eingerichtet mit vielen schönen Ölbildern und antiken Möbeln. Alles sehr geschmackvoll und edel.
Wir dinieren draussen mit Blick aufs Wasser bei lauen Temperaturen. Nach einem Amusgueule , kriegt
Mario Scampi und Lachsmousse danach im Ofen gebackener Tourbot an cremiger Weissweinsause mit
Gemüse und Kartoffeln für mich Hummer auf Salat als Entrée, Saltimbocca mit Risotto und Marsalasauce
als Hauptgang. Danach genossen wir die weichen Betten im schmucken Zimmer.
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Tagebuch Norwegen 7.6.2010 – 10.7.2010
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Datum Tag was von ab bis an km
09.07.2010 Freitag Auto Aarosund Hamburg 227
2h30
Bahn Hamburg 20:22 Lörrach 07:00
Übernachtung Fahrstrecke und Aktivitäten
Aarosund, Haderslev, E45 Flensburg, Hamburg
20:22 - 07:00 Autoreisezug
Hamburg Altona - Lörrach
Verladung 19-20 Uhr
Tagebucheintrag
Nach einem Frühstück mit grosser Früchteplatte und diversen anderen Leckereien verliessen wir so gegen
9 Uhr diesen Ort. Wir fuhren bis ca. 30 km vor Hamburg auf das Gut Kaden Golf und Land Club. Auch hier
war wieder ein Turnier am Laufen. Doch dieses Mal konnten wir den dritten 9 Loch Platz spielen so viel wir
wollten für Euro 35 pro Person inklusive Pullbugys und Garderobenschlüssel. Nach einem
Rauchschinkensandwich und Getränk machen wir uns bei ca. 35 Grad am Schatten (hatte nicht viel) auf den
Weg. Ein anspruchsvoller Platz mit viel Wasser, in dem ich eine Menge Bälle versenkte. Nach 18 Loch
hatten wir dann genug und es wurde auch langsam Zeit. Nach einer kalten Dusche und einem guten Mittag-
Nachtessen (Salat mit Hühnerflügel für mich, Tafelspitz mit Bratkartoffeln für Mario und Erdbeeren mit
Sahne und Eis für beide) machten wir uns auf die letzten Kilometer. Ca. 12 km vor Hamburg kamen wir
dann in den Stau. Bei der nächsten Ausfahrt versuchten wir einen anderen Weg, doch dieser war auch
verstopft sodass wir wieder auf die Autobahn fuhren. Wieder die nächste Ausfahrt, Mario wurde langsam
nervös, fuhren wir raus und dieses Mal klappte es. Wir kamen gut bis zum Bahnhof durch. An welchem uns
dann mitgeteilt wurde wir können in einer Stunde wieder kommen es sei hier noch kein Platz. So drehten
wir nochmals eine Kurve und fanden dann einen Parkplatz in der Nähe. 18.30 stellten wir uns dann in die
Reihe um dann gegen 19.30 Uhr auf die Rampe zu fahren. Erstaunlich hier in Hamburg Altona ist, dass das
Verladen der Fahrzeuge mitten
durch die Bahnhofshalle führt.
Immer mal wieder ein
Spektakel für an- und
abreisende Zugspassagiere.
Das heisst nur Mario durfte im
Auto bleiben ich musste zu
Fuss gehen. Alles klappte
bestens und wir bezogen unser
Abteil. So allmählich füllte sich
unser Abteil mit einem Herrn
aus München, einer Dame aus
Lörach und einem Herrn aus
Hamburg. Sofort hatten wir
angeregten Gesprächsstoff
über alles Mögliche. So gegen
22.30 Uhr machten wir dann
die Betten und begaben uns zu Ruhe. Wir waren dieses Mal ganz oben, was Mario gewisse akrobatische
Leistungen abverlangte, die er aber mit Bravur meisterte. Ich las dann noch ein bisschen bis die Bahn das
Licht ausschaltete und wir somit gezwungen waren zu Ruhen. Hier oben schläft man eindeutig besser als
unten.
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Tagebuch Norwegen 7.6.2010 – 10.7.2010
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Datum Tag was von ab bis an km
10.07.2010 Samstag Auto Lörrach Grüt 110
1h15
Übernachtung Fahrstrecke und Aktivitäten
Ankunft in Grüt
Tagebucheintrag
Dank tatkräftiger Mithilfe der Männer unseres Abteils waren wir im Nu in Morgenessposition. Auch dieses
war schnell genossen und so hatten wir wiederum gute Diskussionen über dies und das. Punkt 7 Uhr
erreichte der Zug dann Lörrach, wo wir uns von allen verabschiedeten. 7.40 Uhr konnte Mario das Auto
rausfahren.
Wir erreichten Grüt kurz
vor 9 Uhr wo wir zuerst
noch Gipfeli beim Steiner
holten um dann unseren
ersten wirklich guten
Kaffee nach 5 Wochen zu
trinken. Nach dem Ausladen
unserer vielen Säcke,
Taschen und Einzelteile
genossen wir den Kaffee
auf der Terrasse. Nun
fängt die Wäscherei an
über die es nicht viel zu
sagen gibt ausser - es sind
Berge. Nach einem Telefon
an die Eltern, die wir dann
kurzfristig zum
Abendessen einluden machten wir uns an die Arbeit. Im Garten steht der Salat und das Unkraut Hüfthoch,
ist dann auch einfacher zum Ausreissen. Die Wohnung ist dank Karin und Niki wieder voll im Schuss, die
verarbeitete Post wird uns von Herta frei Haus geliefert, der Garten wurde von Hanspeter getränkt.
Vielen herzlichen Dank an Euch.
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Fazit: Wir haben erlebnisreiche 5 Wochen geniessen können. Nach wie vor gilt: wer eine Reise tut hat viel zu
erzählen! Mit dem Auto haben wir 6554 km zurückgelegt. Dazu kommen 2 x ca. 1000 km mit dem
Autoreisezug, 980 km auf See mit der Fähre Kiel – Oslo und 2300 km mit dem Hurtigruten Schiff
während 6 Tagen der norwegischen Küste entlang von Kirkenes nach Bergen.
Norwegen weist eine Vielzahl von meist hügeligen Landschaften auf, von schroffen Bergen und tiefen
Tälern mit imposanten Wasserfällen zu einer nicht zählbaren Anzahl von Fjorden und Inseln. Nadelwälder
werden durch Birkenwälder und Tundren ersetzt. Jede Wegbiegung und jede Erhebung gibt den Blick auf
eine neue, faszinierende Landschaft preis.
Die Tierwelt ist mindestens an den befahrenen Wegen nicht sehr ausgeprägt, sieht man von den zum
trocknen aufgehängten Fischen auf den Lofoten und den vereinzelten Rentierherden im Norden ab. Elche
konnten wir nur auf den vielen Hinweistafeln und ausgestopft in Bergen bewundern. Dass wir Delfine und
Wale zu Gesicht bekamen hat uns sehr gefreut.
Die Leute in Norwegen sind äusserst freundlich und auch zuvorkommend, wenn sie nicht gerade durch eine
Herde von Bustouristen in Hektik verfallen müssen. Norweger sind reiseverrückt, im eigenen Land. In den
Sommermonaten sind "alle" Norweger irgendwie in der Natur unterwegs. Davon zeugen auch die unzähligen
Ferienhäuser, Campingplätze und Hütten. So bald etwas Sonne scheint ist Sommer, egal was für eine
Temperatur gerade herrscht. Dann gilt kurze Hosen, barfuss gehen, kurze Röcke und Spaghettiträger T-
Shirts tragen. Wenn immer möglich wird auch das Trinken/Essen Outdoor eingenommen. Überall konnten
wir uns problemlos auf Englisch verständigen. Die Kreditkarte ist allgemeines Zahlungsmittel, auch für
kleinste Beträge.
Das Wetter war – norwegisch. Es wurde uns überall bestätigt, dass wir in den ersten drei Wochen leider
eine unübliche Kälte- und Regenwelle erlebt haben, wie sie aber auch in Zentraleuropa war. Trotzdem
müsse auch in normalen Jahren in dieser Jahreszeit immer mal wieder mit solchem Wetter gerechnet
werden. Rückblickend hatten wir immer mal wieder Abschnitte mit Sonnenschein (oder mindestens keinem
Regen) und wie bekannt, gibt es nur schlechte Kleidung. Den einzigen Wermutstropfen bilden die Lofoten,
welche wir auf der Hinreise mit dem Auto, wie auch auf der Rückreise mit dem Schiff nur verhangen,
neblig und regnerisch in Erinnerung behalten müssen. Dafür hatten wir in Bergen, einer Region mit 250
Regentagen pro Jahr während 3 er Tage herrliches Sommerwetter und auch Oslo verwöhnte uns.
Neben den landschaftlichen Highlights sind auch die Städte, Dörfer und Weiler auf ihre Art sehenswert.
Die kulturellen Höhepunkte beschränken sich dabei auf die besuchten Grossstädte Oslo, Bergen und
Trondheim. Je weiter nach Norden wir gekommen sind umso eintöniger wurden sie Ortschaften. Dies ist
mehrheitlich auf den 2 Weltkrieg zurück zu führen. Trotzdem bemühen sich die Bewohner durch Farbe
und Blumen den Dorfbildern etwas Abwechslung zu geben.
Das Essen – darüber haben wir im Tagebuch sicherlich ausgiebig geschrieben – ist schwergewichtig auf
das Meer und die Fleischzucht ausgelegt, bereichert mit gutem Wildspezialitäten. Dass dabei Reis und
Teigwaren zulasten der Kartoffeln ins Hintertreffen gelangen muss in Kauf genommen werden. Das
Frühstück mit seinen 2-5 Lachssorten und der Vielzahl von eingelegten Heringen und den 3 farbigen
Fischrogen ist für Liebhaber (Mario) ein Genuss. Daneben ist auch die normale Frühstücksauswahl gross,
damit alle auf ihre Kosten kommen.
Die Preise sind – gesalzen. Alles und jedes ist in Norwegen teuer. Berücksichtigt man die Löhne und die
Sozialleistungen und dazu die Mehrwertsteuer von 25% auf den vielfach importierten Produkten
relativiert dies das Bild ein wenig. Trotzdem muss man sich vor der Reise bewusst sein was für finanzielle
Auswirkungen eine Norwegenreise haben. Alkohol und Tabak sind Genussmittel und werden entsprechend
noch höher und progressiv besteuert.
Wir können Norwegen als Reiseland nur empfehlen. Sorgfältige Vorbereitung und je nach Saison eine
durchgehende Vorreservation ist eine gute Voraussetzung.
Es war herrlich und wir möchten keinen Tag unserer Reise missen.
Brigitte und Mario