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Tagebuch Israelreise von Brigitte 12.April. Start um 8.15 von Zuhause nach Kloten. Flug verspätet. Abflug erst 15.30 statt 13.10 Uhr. Um 20.10 Uhr Landung in Tel Aviv. Das Flugterminaldach in Lod hat Form eines Trichters bis in die Wartehalle, zum Auffangen des Regenwassers! Autos fassen dauert 2 Std. Abends ca. 1 ¼ Std. Fahrt nach Ashkelon. Hotel sehr schön, Kuppelbau, direkt am Meer. Wunderschöne Aussicht auf die Brandung! Meine Zimmernachbarin und ich haben noch Tee gemacht, etwas hartes Brot und Käse gegessen, im Koffer gewühlt und dann wunderbar geschlafen... bis um 6.20. Montag 13. April. Morgens sehr gutes Frühstück, Spaziergang ums Hotel und um 8.45 Uhr bereit zur Abfahrt. Hanni und Urs super Chauffeure. Hanni hat Landkarte im Kopf. Um 9 Uhr Start mit unseren 3 Autos ( 2 Renault Kangoo und ein Büssli Renault Traffic.) Zuerst Fahrt an die Mauer zum Gazastreifen, zum Kibbuz Netiv HaAsara, ganz an der farbig bemalten Mauer. Darauf am meist beschossenen Kibbuz Sderot vorbei über Beer Sheba zur antiken Ruinenstadt Shivta. Sehr eindrücklich!! Dort Lunch gegessen im Hof von einem kleinen “Beizli“. Tee und Kaffee getrunken. Shifta hatte einst ca. 7000 Bewohner, aber fast kein Wasser. Wurde vor Chr. erbaut. PS: Israel verwendet Sonnenenergie mit beweglichen Spiegeln. Schon bald genug Entsalzungsanlagen für ca. 50% der Bewohner. Bei der Staatsgründung gab es 80% Wüste, heute noch 55%. Es gibt riesige Olivenpflanzungen auf Brackwasser gemischt mit Salzwasser. Bestes Olivenöl bei Revivim. Drei Männer versuchten dort quasi ohne Wasser zu leben. Im Krieg nach der Staatsgründung ( alle umliegenden Länder wollten Israel ins Meer treiben ) wollte Ägypten Revivim mit Flugzeugen vernichten .... und kehrten unerklärlicherweise wieder um. In den Boden gesteckte Rohre, die zur Verstärkung der Hütten dienen sollten, wurden für Raketenabwehrgeschosse gehalten. Heute grasen dort 800 Rinder. Dann Besuch im Kakteengarten und im Park der verschlungenen Bäume. Weiter durch den Negev (Kamele, Esel, Ziegen, Schafe). Die Wüste hat wunderbare Farben, Formen, Krater. Weiter Richtung Salzbergwerke von Sodom zum Toten Meer nach Ein Boqeq. Unterwegs farbigen Sand gesammelt. Nach 400km Fahrt erwartet uns ein schönes Hotel. 19.30 Uhr prima Nachtessen. Dienstag 14. April Um 8h bereit für Masada. 7h Frühstück. Nach ca. 20 min. Fahrt Aufstieg von ca. 45 Min. nach Masada. Hinunter mit der Seilbahn und ca. 13 Uhr retour ins Hotel. Müssen noch einkaufen gehen für Donnerstag (Feiertag). Ca. 16.30 Uhr Baden im Toten Meer für 2 Std. Dann Nachtessen.
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Tagebuch Israelreise von Brigitte...Weiterfahrt nach Ein Gedi. En oder Ein = Quelle . Gedi = Zicklein. Wunderschöne Wasserfälle, Quellen, Klippschliefer, Steinböcklein. Grün !!!

Oct 05, 2020

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Tagebuch Israelreise von Brigitte

12.April.

Start um 8.15 von Zuhause nach Kloten. Flug verspätet. Abflug erst 15.30 statt 13.10 Uhr.

Um 20.10 Uhr Landung in Tel Aviv. Das Flugterminaldach in Lod hat Form eines Trichters bis in die Wartehalle, zum Auffangen des Regenwassers!

Autos fassen dauert 2 Std. Abends ca. 1 ¼ Std. Fahrt nach Ashkelon. Hotel sehr schön, Kuppelbau, direkt am Meer. Wunderschöne Aussicht auf die Brandung! Meine Zimmernachbarin und ich haben noch Tee gemacht, etwas hartes Brot und Käse gegessen, im Koffer gewühlt und dann wunderbar

geschlafen... bis um 6.20.

Montag 13. April.

Morgens sehr gutes Frühstück, Spaziergang ums Hotel und um 8.45 Uhr bereit zur Abfahrt. Hanni und Urs super Chauffeure. Hanni hat Landkarte im Kopf.

Um 9 Uhr Start mit unseren 3 Autos ( 2 Renault

Kangoo und ein Büssli Renault Traffic.) Zuerst Fahrt an die Mauer zum Gazastreifen, zum Kibbuz Netiv HaAsara, ganz an der farbig bemalten

Mauer. Darauf am meist beschossenen Kibbuz Sderot vorbei über Beer Sheba zur antiken

Ruinenstadt Shivta. Sehr eindrücklich!! Dort Lunch gegessen im Hof von einem kleinen “Beizli“. Tee und Kaffee getrunken. Shifta hatte einst ca. 7000

Bewohner, aber fast kein Wasser. Wurde vor Chr. erbaut. PS: Israel verwendet Sonnenenergie mit

beweglichen Spiegeln. Schon bald genug Entsalzungsanlagen für ca. 50% der Bewohner.

Bei der Staatsgründung gab es 80% Wüste, heute noch 55%. Es gibt riesige Olivenpflanzungen auf Brackwasser gemischt mit Salzwasser.

Bestes Olivenöl bei Revivim. Drei Männer versuchten dort quasi ohne Wasser zu leben. Im Krieg nach der Staatsgründung ( alle umliegenden Länder wollten Israel ins Meer treiben ) wollte Ägypten Revivim mit

Flugzeugen vernichten....und kehrten unerklärlicherweise wieder um. In den Boden gesteckte Rohre, die zur Verstärkung der Hütten dienen sollten,

wurden für Raketenabwehrgeschosse gehalten. Heute grasen dort 800 Rinder. Dann Besuch im Kakteengarten und im Park der verschlungenen Bäume.

Weiter durch den Negev (Kamele, Esel, Ziegen, Schafe). Die Wüste hat wunderbare Farben, Formen, Krater. Weiter Richtung

Salzbergwerke von Sodom zum Toten Meer nach Ein Boqeq. Unterwegs farbigen Sand gesammelt. Nach 400km Fahrt erwartet uns ein schönes Hotel. 19.30 Uhr prima Nachtessen.

Dienstag 14. April

Um 8h bereit für Masada. 7h Frühstück. Nach ca. 20 min. Fahrt Aufstieg von ca. 45 Min. nach Masada. Hinunter mit der Seilbahn und ca. 13 Uhr retour ins Hotel. Müssen noch einkaufen gehen für Donnerstag (Feiertag). Ca. 16.30 Uhr Baden

im Toten Meer für 2 Std. Dann Nachtessen.

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Mittwoch 15..April

Abfahrt 8.00 ca. 250km

Weiterfahrt nach Ein Gedi. En oder Ein = Quelle . Gedi = Zicklein. Wunderschöne Wasserfälle, Quellen, Klippschliefer, Steinböcklein. Grün !!!

Abschied vom Toten Meer - nach Jericho. Wir sind auch an den Höhlen von Qumran vorbeigefahren, wo die Jesaiarollen gefunden wurden. Nach Jericho in der Westbank ( autonom = Polizei und Zivilverwaltung palästinensisch,)

Passkontrolle, Autos mit israelische Kontrollnummern dürfen nicht hinein. Auch wir mussten das Auto wechseln.

Die Situation der Palästinenser ist sehr schwierig und bedrückend. Vor der Zollkontrolle und Abgrenzung zum Palästinensergebiet bei Jericho haben wir 1 Std. den Bus gesucht, der uns ins Palästinensergebiet bringen sollte. Besuch

vom Kinderheim “Seeds of hope“, gegründet von Tass Abu Saada. Interessante Infoshow und die Lebensgeschichte: Vom Judenhasser zum

Christ. Dort im Restaurant z Mittag gegessen für 13 Schekel. War sehr gut! Weiter zum Kibbuz Ma‘agan am See Genezareth. Endlich mal auspacken und Ordnung machen!

Feines Nachtessen. Wir bleiben 6 Nächte hier. Unterwegs haben wir Esel, Kamele, Ziegen und Schafe gesehen.

Ein Kamel kommt 3 Wochen ohne Trinken aus… Jericho ist die älteste Stadt ( ca. 5000 Jahre alt ). Wetter heiss, abends Sandsturm am Himmel, am Morgen überall Sand.

Donnerstag 16. April

Heute ist Holocaust-Gedenktag - Feiertag. Weil heute vieles geschlossen ist, machen wir das Programm von Freitag: Erst Station ist der Berg der Seligpreisung wo auch wir punkt 10h an die Opfer des Holocausts

gedachten. Im ganzen Land und alles steht für 2 Min. still, Autos, Fussgänger, Arbeit etc. Dann gings ins Hula-Naturschutzgebiet. Es ist wunderschön,

Tümpel, Holzstege, Flüsschen, Brücken. Im Wasser viele grosse Welse. Dann zahme Bisamratten, Schildkröten, Wasserbüffel, Pelikane, Enten, Reiher etc.

Dann ging‘s dem Hermon entlang zu der Banjas-Quelle. (Pan ist griechischer Hirtengott ). Dort z‘Mittag- Picknick und die heissen

Füsse baden! Über den Golan zu den Drusendörfern. Viele Früchte, viel Grün, weite Ebenen, Kühe, Pferde, Schafe. Halt in Kursi wo die

Schweineherde ins Meer (See) stürzte.

Freitag 17. April

(Nazareth 120‘000 Einwohner zu Jesu Zeiten ca. 400 )

Fahrt zur Friedensinsel Naharayim. Führung, Diaschau über die ersten Siedler. Hat 3 Brücken, eine römische, ca. 5000 Jahre alt, eine türkische. Bahn fuhr einst von Tel

Aviv nach Bagdad. Ein Russe baute zusammen mit Pinchas Rothenberg einen Damm und ein Wasserkraftwerk, zusammen mit Jordanien. Als es fertig war, zerstörte eine Gewitterflut 1/3 von allem. Wurde wieder

aufgebaut und dann kam der Krieg 1931. Das Dorf wurde zerstört und das Kraftwerk ausgeplündert. Die Grenze verläuft mitten im Jordan.

Das Dorf wurde wieder aufgebaut nachdem die Kinder 3 Jahre im Bunker verbrachten. Die Bahn fährt nicht mehr. Wir durften durch ein

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schwergesichertes Tor nach Jordanien. Die Frau musste mit den jordanischen Wächtern telefonieren

und unsern Übertritt melden. In einem schönen Park der Harodquelle assen wir unser Picknick, bevor wir nach Nazareth Village fuhren, ähnlich unserem Ballenberg

aber viel kleiner. War sehr interessant, wie zu Jesu Zeit. Die Bewohner von Bethlehem

sind teils nach Nazareth ausgewandert, darum musste Josef nach Bethlehem zur Registrierung.

So um halb 5 fuhren wir zurück zum Kibbuz, haben diesen mal richtig angeschaut, sind am See gesessen und haben uns aufs Abendessen

gefreut. PS. beste Kibbuz- Kuh gibt 49 Lt. am Tag und wird 3x gemolken.

Dattelpalmen tragen mit 2-3 Jahren erstmals Früchte. Haben 20 Jahre bis sie ausgewachsen sind. Werden bis 200 Jahre alt. Pro Jahr ca. 60

kg Datteln. Die grössten Früchte sind an den zuerst reifenden Zweigen. Datteln werden von Hand bestäubt. Bananen brauchen 400 ml Wasser pro Jahr. Israelische Neuzüchtung 40 ml.

Samstag 18. April

Morgens um 10 fahren wir zum Dattelladen um einzukaufen. Gab eine Unmenge von Gewürzmischungen, Dattelprodukten und vieles mehr. Am Nachmittag badeten wir im Gan Hashlosha- Nationalpark. Dort

geniessen wir die Wasserquellen, 28 Grad warm durchs ganze Jahr hindurch, die in drei grossen Naturbecken aufgefangen werden. Kleine

Fischchen hatten es auf die Hornhaut an unseren Füssen abgesehen und knabberten und kitzelten uns schwarmweise!!! War ein wunderschöner, 26 Grad warmer Tag.

PS . Der Kibbuz „Deganja“ neben uns, ist der erste (1909) in Israel, der am See Genezareth entstand. Dort wohnte auch Mosche Dajan.

Kibbuz = Alle machen alles und leben davon, oder gehen teilweise auswärts arbeiten, geben aber den ganzen Verdienst ab. Hat

heute noch ca. 270 Kibbuzim.

Sonntag 19. April ca. 250 km. Start 7.40 nach Safed (Zefat), eine Künstlerstadt auf dem

Berg. Viele eindrückliche Kunstwerke, aber sehr originelles Dorf!

In Karmiel stehen 3 eindrückliche Skulpturengruppen über den Holocaust. Sehr bedrückend und berührend. Ein Österreicher, der das KZ überlebt hat, hat sie geschaffen.

PS. wer sich in Siedlungen niederlässt, bekommt Geld fürs Bauen und die Kinder können gratis bis in die höheren

Schulen. Nun geht’s nach Akko ans Mittelmeer. Spaziergang am Meer und durch die engen Gassen des Shuk. Zum z Mittag gab‘s

Falafel vor einem Beizli. Dann weiter an die libanesische Grenze und zum Keshet

Caves. Ein Park mit einem beeindruckenden Naturbogen. (und einem Lehrer mit noch beeindruckendem Stimmvolumen!) So gegen halb 7 waren wir wieder “ daheim “.

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Montag 20. April

Den heutigen Tag verbringen wir auf dem Golan. Erster Halt in Gamla, eine Ruinenstadt die einst 9000

Einwohner hatte. 5000 davon wurden ermordet und der Rest brachte sich selber um. Nebst den Ruinen gab es

einen Wasserfall den wir bei einem 1 Std. Rundgang bestaunten. Das nächste Ruinendorf Katzrin, am Rand der Hauptstadt des Golans, war aus dem 14. Jahrhun-

dert und war noch gut erhalten. Unter einem riesigen Baum assen wir unser Picknick. Hat viele Greifvögel

und ganze Storchenkolonien. Weiter besuchten wir eine Kelterei, eine koschere. Wachsen ca. 40 Sorten Trauben im Land, die erst seit 1976 angebaut wurden, nachdem der Golan

erobert wurde. Die Führung war sehr fundiert und interessant (vor allem die Degustation!) An die 6200 Tonnen Trauben werden verarbeitet und der Wein bekam die Goldmedaille. Wein wird in

Eichenfässern a 225 lt. gelagert. Flaschen aus Italien, Korken aus Portugal. Gefässe können 5x gebraucht werden. Die riesigen Weissweintanks fassen 200`000lt. Der Heimweg führte uns der Grenze zu Syrien und Jordanien entlang des Golan. Wir besichtigten dort

Schützengräben und Bunker vom Krieg. Packen!!

Dienstag 21. April 260km Um 7.45 haben wir Abschied genommen vom Kibbuz Ma‘agan. Auf dem Tabor besichtigten wir die Verklärungskirche. Dort trafen sich Jesu, Mose und Elia und die

Jünger wollten ihnen 3 Hütten bauen.... Einen kurzen Halt gab es bei Megiddo, dem biblischen Harmagedon. Auf dem Karmel, auf dem man an Elia und die Baalspriester denkt, gab’s den nächsten Halt. Und wieder kam das Mittelmeer in Sicht.

Am nächsten Ort, in Cäsarea, gab’s Mittagshalt, eine Tonbildschau und einen Strandspaziergang

entlang dem Aquädukt. Sehr imposant.

Dann nahmen wir den weiten Weg nach Jerusalem unter die Räder. Jetzt sind wir im Hotel Olive Tree, warten aufs Nachtessen und sind müed.

Mittwoch 22. April Soldatengedenktag

Heute waren wir den ganzen Tag im Palästinensergebiet. Mussten durch schwere Drehtüren und Gitter auf die “ andere “ Seite. Die Strassen die zu den Siedlungen führen, dürfen nur von Israeli benutzt werden, und umgekehrt.

Die Situation der Palästinenser ist sehr schwierig und, wie ich es empfinde, sehr ungerecht. z.B. dürfen Palästinenser nicht nach Jerusalem, ausser sie bekommen ein Visum. Sind sie bis 18 oder 19 Uhr nicht

wieder zurück, werden sie unter Umständen eingesperrt oder dürfen überhaupt nicht mehr zurück. Ins Ausland können sie nur via Jordanien. Ein sehr schönes, modernes Kinderspital durften wir besuchen. Patienten, bzw. die Eltern müssen nur

10% bezahlen oder gar nichts. Die Kinder sind oft unterernährt, ausgetrocknet, unterkühlt oder haben Erbschäden. Leben oft in Zelten. OPs können nicht gemacht werden da kein OP vorhanden.

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Versuchen die Kinder nach Jerusalem ins Spital zu bringen. Ist sehr

schwierig da es ein Visum für die Eltern und das Kind braucht. Dann Transport zum Checkpoint ( manchmal werden sie dort trotz Visum nicht durchgelassen ) Dann umladen auf israelischen Transporter. Vor 1 Mt. durfte

ein Kind zum ersten Mal direkt transportiert werden. Das Spital wurde von einem schweizer Pater Ernst Schnydrig gegründet.

PS. Israelis haben 80% vom Wasser zur Verfügung, Palästinenser 20%. Viele sind ehemalige Flüchtlinge. Nach einem Besuch der Hirtenfelder bei Bethlehem stiegen wir auf das

Herodion und dann hatten wir knappe 10 min. Zeit eine Moschee zu besichtigen (mit grauen Kapuzenmäntel wie beim Ku-Klux-Klan) in der das

Grab von Isaak und Sarah sowie das von Abraham zu sehen war. So grosse rechteckige Truhen. Es war etwas unheimlich in dem Araberviertel. Muezzins riefen auf den Minaretten ihre eintönige Litanei. Beginn des Unabhängigkeitstages.

Donnerstag 23. April Jerusalemtag

Vormittag: Klagemauer, Bar Mitzwa-Fest, Ölberg, Tränenkirche, Via Dolorosa Nachmittag: Gartengrab, Ultra-orthodoxes Viertel Mea Shearim. Im letzteren fast alle Kinder und Männer schwarz gekleidet, Buben alle mit

Schläfenlocken. Männer Hut., langer Mantel, Knickerbocker, grosse Schuhe, wie vor 150 Jahren. Nicht fotografieren! Haben bis 12 Kinder, Frauen arbeiten,

Männer studieren die Thora bis sie 37 Jahre alt sind. Sonst tun sie nichts. Keine Zeitungen, TV, Fotoapparate etc. Auch keine Bilder, eigene Schulen. Abend mit Johannes Gerloff, seit 20 Jahren Israelkorrespondent.

Freitag 24. April

Glockenhöhlen von Bet Guvrin: Viele haushohe Höhlen im gelbweissen Sandstein. Die Steine wurden für den Häuserbau benötigt und von oben nach unten ausgehöhlt. Sehr schöne Akustik. Nächster Halt in Neot

Kedumim: auf ein grosses Gebiet wurde Erde verfrachtet und dort wieder alle Pflanzen und Bäume angepflanzt die dort zu Jesu Zeiten wuchsen. Fast

2 Std. sind wir durchspaziert, es war schön und erholsam. Darüber ist die Anflugschneise des Flughafens von Tel Aviv und viele tieffliegende Flugzeuge überflogen uns.

In einem Beizligarten bei Newe Schalom gab’s einen Kaffee oder besser einen Tee - und Glacehalt. In diesem Dorf versuchen Moslems, Juden und

Christen friedlich zusammenzuleben. Modi in: Die Regierung beschloss, dass sich dort Menschen ansiedeln sollten und stampfte die Stadt aus dem Boden. Günstige Wohnungen, Parks, See. Heute 80`000 Einwohner. Plan

ist: 240`000! Ein Teil davon auf Palästinensergebiet, aber nur für Israelis. So wird ständig provoziert. War ein sehr schöner Tag, etwas windig aber viel wärmer als gestern.

Samstag 25. April

Jerusalemtag. Besuch des Tempelmodells, Schrein des Buches wo u.a. die

Jesajarollen von Qumran aufbewahrt werden, Museumsbesuch und Knesseth. Nachmittags nach Mittagssiesta shoppen im Shuk in der Altstadt

Sonntag 26. April

Morgens Besuch der Grabeskirche. Gewaltig !!! s. Büchlein. Nochmals Sturz ins Basargewühl. Am

Nachmittag mit der einzigen Strassenbahn Jerusalems (4 Jahre alt) zum Herzl-Berg wo wir die Holocaustgedenkstätte besuchten. Sehr eindrücklich, beklemmend, traurig, unschön. Abends müssen wir packen denn morgen früh fahren wir nach Eilat. Es ist warm geworden.

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Montag 27. April Roswiths Geburtstag!

8.15 Start in Jerusalem mit 2 Autos. (Elsbeth und Esther sind gestern heimgereist)

Eine lange Fahrt begann, 460 Km. Zuerst nach Beer-Sheba, Richtung Süden. Es wurde wärmer

und kahler. Bei Sde Boker ging‘s zum Weissen Canyon und zur Quelle En Avdat. Dort mussten wir durch eine steile Felswand, auf schmalen

Eisenleitern, hinaufklettern, und das in der grössten Hitze!

Nächste Besichtigung war der Ramon-Krater. Dort war auch unser Mittagshalt. An Beduinendörfern, Kamelen, Militärbasen,

Panzern, wunderschönen Felsformationen, Bergen, Tälern und Schluchten vorbei Richtung Süden. Ab und zu Militärkontrollen. Unterwegs sammelten wir noch farbigen Sand.

Am Drahtverhau der Grenze zu Ägypten entlang immer nach Süden, der Hitze entgegen bis dann....endlich gegen 17.30 das Rote Meer in Sicht kam!!!!

28. April

Auf dem Balkon des Zimmers mit Sicht auf Palmen, das blaue Meer, die Pools vor mir und

Wüstengebirge hinter mir. Wunderschön. Es ist 7.30, Leute baden schon im Pool. Das Meer liegt gerade über der Strasse. Unser Zimmer ist gross, sauber und schön eingerichtet und der Balkon hat Meersicht. Das Essen ist

super. Unser Hotel heisst Yam Suf. Um 9 Uhr fahren wir zum Hai Bar, Yotvata. Dort werden Tiere, die ehemals hier gelebt

haben gezüchtet und teilweise ausgewildert. In Gehegen sahen wir Wüstenfüchse, Wölfe, Hyänen. Schakale, Panther, Stachelschweine, Ratten, Luchse , Eulen, Geier, Wildkatzen,

Schlangen etc. Dann gab’s eine 1 Std. Fahrt durch den angrenzenden Wildpark. Haben auch da viele Tiere gesehen, u.a.

Gazellen, Wildesel, Steinböcklein und ganz viele Strausse. Letztere kamen zum Auto und pickten vor allem in die Scheiben. Das hat uns köstlich amüsiert. Zurück zum Hotel machten wir Siesta und dann genossen wir das herrliche Baden im kristallklaren

Meer. Viele farbige Fische schwammen uns fast vor die Füsse.

Mittwoch 29. April

Ein Teil unserer Gruppe Fährt heute zur Wüstenstadt Petra in Jordanien.

Wir andern, Hanni, Lenzos, Markus und ich fuhren ins Timnatal, mitten in der Wüste. War sehr heiss

dort. Im Auto 49 Grad gemessen. Die Route führte uns durch wunderschöne, farbige Felsskulpturen, Berge, Täler zum Pilz. Ein monumentaler,

steinerner Pilz, dem Bogen, den Salomossäulen. Auch die Kupferbergwerke waren dort, haben wir

aber nicht besucht. Ganz allein kletterte ich zwischen den riesigen, orangeroten Säulengebilden herum, während es die andern vorzogen im

Schatten zu bleiben. Am schönen Timnasee picknickten wir und füllten Fläschchen mit farbigem Sand.

Am späteren Nachmittag gingen wir wieder Baden und ich habe etwas geschnorchelt und einen Einblick in die wunderschöne Unterwasserwelt Eilats getan.

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Donnerstag 30. April

Heute haben wir eine Wüstensafari gebucht. Das bedeutete: 8 Stunden im Jeep durch die staubige Wüste. Hügel, Berge, Bachbetten, alles Natur-”Strassen”, Rüttelpisten... alles haben wir erlebt... und Wind und Staub. Alle Farben und Facetten der

Wüste haben wir gesehen und von unserem Führer viel Interessantes und Unbekanntes

erfahren. z.B. über das Alter der div. Felsschichten, die Tiere die dort leben und die ca. 300 Pflanzenarten. Über die Samen die Jahre

überdauern und dann fast in Sekundenschnelle aufbrechen und wachsen, aus welchen Pflanzen

man Seife machen kann, über Schmarotzer etc. Unter einer einsamen Akazie haben wir gegessen wie die Nomaden: runder Brotfladen,

gefüllt mit etwas Ähnlichem wie Kräuterquark, beträufelt mit Olivenöl. Dazu Gurkenscheiben,

Tomätli, Peperoni und Oliven. Getrunken haben wir Tee mit Salbei und als Dessert gab es 1 Dattel und 1 Mandarine. Zum Glück war es nur

38 Grad warm. Der Boden kann bis 70 Grad heiss werden.

Von den höchsten Stellen aus hatten wir eine wunderbare Aussicht auf den Golf von Aqaba und das Rote Meer. Lange fuhren wir der

ägyptischen Grenze entlang. Auch die Jordanische Grenze war ganz nahe,

Da die Flugzeuge die hier starten, nicht über fremdes Gebiet fliegen dürfen, müssen sie immer über dem Meer eine Schlaufe nach Süden fliegen und dann erst nach Norden. PS: In der Wüste kommen mehr Menschen durch Ertrinken als durch Verdursten um.

Wadis werden innert kurzer Zeit zu reissenden Bächen.

Freitag 1.Mai

Wieder ein strahlendschöner Morgen! Habe sehr gut geschlafen- mit Decke. Lotti ist noch am Pfusen. Heute soll‘s ins Unterwasserobservatorium gehen. Ist nur etwa 20min. zu

Fuss von hier. Eintritt 89Nis = Fr. 22.50. Ist alles sehr teuer hier, aber fast alles ist im Reisepreis inbegriffen. War ein Traum von Farben und

Formen. Wunderbare Korallen, Fische wie Haie, Mantas, Seepferdchen, Muränen, Kaimane, Schildkröten, dazu all die farbigen kleineren Fische! Auch die Fütterung im riesigen Aquarium konnten wir sehen. Ein Taucher

im Anzug verteilte das Futter. Im Restaurant assen wir noch einen Salat bevor wir uns auf den Heimweg

machten. Um 15h wollen wir wieder zum Strand. Wetter heiss, aber immer etwas Wüstenwind. Heute ist die Sicht wunderbar klar. Aqaba und die jordanische Berge ennet

der karibikblauen Bucht, sogar Saudi Arabien, sind ganz deutlich zu sehen.

Samstag 2. Mai

Heute müssen wir Packen und die letzten Einkäufe machen. Baden und Schwimmen liegt auch noch drin.

Morgen müssen wir zeitig frühstücken. Denn um 8.30 Uhr wartet der Bus, der uns wieder durch die Wüste zum Flughafen in Tel Aviv bringt, auf uns.

Fährt. ca. 4 1/2 Std. - Abflug mit der ELAL 16.00 Uhr. Ankunft in Zürich plangemäss 19.30 Uhr.