Tabellenbuch EN 1090-2 - kh-online.de Nach EN 1090-2, Tabelle 1 sollten die Prüfbescheinigungen für Baustähle neben dem Kohlenstoffäquivalent in der chemischen Analyse folgende
This document is posted to help you gain knowledge. Please leave a comment to let me know what you think about it! Share it to your friends and learn new things together.
Baustahlsorte und Güte / Art des Konstruktionsmaterials Art der Prüfbescheinigung nach EN 1090-2, Tabelle 1
S235 (EN 10025)
JR Werkszeugnis 2.2a
J0 Werkszeugnis 2.2 a
J2 Abnahmeprüfzeugnis 3.1 a
S275 (EN 10025)
JR Werkszeugnis 2.2 a
J0 Werkszeugnis 2.2 a
J2 Abnahmeprüfzeugnis 3.1 a
S355 (EN 10025)
JR Abnahmeprüfzeugnis 3.1 a
J0 Abnahmeprüfzeugnis 3.1 a
J2 Abnahmeprüfzeugnis 3.1 a
Nichtrostende Stähle - Abnahmeprüfzeugnis 3.1
Schweißzusätze - Werkszeugnis 2.2
Garnituren für Schraubverbindungen Werksbescheinigung 2.1 oder Herstellungsloskennzeichnung
a Nach EN 1090-2, Tabelle 1 sollten die Prüfbescheinigungen für Baustähle neben dem Kohlenstoffäquivalent in der chemischen Analyse folgende Elemente aufführen: C, Mn, Cr, Mo, V, Ni, Cu, Al, Nb, Ti
Für Stähle bis t > 30 mm und Streckgrenze bis S355 N/mm², an denen geschweißt wird und die in auf Zug
oder Biegezug beanspruchten Bereichen liegen, ist entweder ein Stahl nach Tabelle NA.1 (EN 1993-1-
1/NA:2015-07) zu verwenden oder die Eignung ist über den Aufschweißbiegeversuch nach SEP 1390
nachzuweisen.
3 Wareneingangsprüfung Möglichst zum Zeitpunkt der Lieferung sind die Produkte, Waren und Dienstleistungen zu
kontrollieren. Lieferungen, welches nicht kontrolliert sind oder bei denen es Abweichungen gibt,
gelten als nichtkonform, bis die Konformität durch Prüfung bewiesen ist. Folgende
Prüfmaßnahmen sind mindestens erforderlich:
- Allgemeiner Zustand
Beschädigung der Verpackung
Beschädigung der Ware
Unzulässige Verformungen
Oberflächenbeschaffenheit und Korrosionsschäden - Prüfung der Menge und Abmessungen
Abgleich mit dem Lieferschein
Abgleich mit der Bestellung - Prüfung der Kennzeichnung
Das Material muss eindeutig identifizierbar sein - Prüfung der Dokumente
Lieferschein auf Plausibilität
Kontrolle von besonderen Eigenschaften
Prüfbescheinigungen nach EN 10204
Das Ergebnis der Wareneingangsprüfung ist auf dem Lieferschein und ggf. auf der
Prüfbescheinigung zu kontrollieren. Wenn Abweichungen vorhanden sind, ist das Material bis zur
Klärung eindeutig als nichtkonform zu kennzeichnen.
510 Durchbrand ≥ 0,5 Nicht zulässig Nicht zulässig
512
Übermäßige Asymmetrie der Kehlnaht (übermäßige Ungleichschenkeligkeit) In Fällen, bei denen eine unsymmetrische Kehlnaht nicht festgelegt worden ist.
≥ 0,5 h ≤ 2 mm + 0,2 a h ≤ 2 mm + 0,15 a
515
Wurzelrückfall Weicher Übergang wird verlangt.
0,5 bis 3 h ≤ 0,2 mm +0,1 t Kurze Unregelmäßigkeit:
h ≤ 0,1 t
> 3 Kurze Unregelmäßigkeit: h ≤ 0,2 t, aber max. 2 mm
Kurze Unregelmäßigkeit: h ≤ 0,1 t, aber max. 1 mm
516
Wurzelporosität Schwammige Ausbildung der Nahtwurzel als Folge von Blasenbildungen des Schweißgutes bei der Erstarrung (z.B. mangelnder Gasschutz der Wurzel)
Zu kleine Kehlnahtdicke Nicht anwendbar auf Prozesse mit Nachweis von größerem Einbrand.
0,5 bis 3
Kurze Unregelmäßigkeit: h ≤ 0,2 mm + 0,1 a
Kurze Unregelmäßigkeit: h ≤ 0,2 mm
> 3 Kurze Unregelmäßigkeit: h ≤ 0,3 mm + 0,1 a
aber max. 2 mm
Kurze Unregelmäßigkeit: h ≤ 0,3 mm + 0,1 a
aber max. 1 mm
5214
Zu große Kehlnahtdicke Die tatsächliche Nahtdicke der Kehlnaht ist zu groß.
≥ 0,5 Zulässig h ≤ 1 mm + 0,2 a
aber max. 4 mm
601 Zündstelle ≥ 0,5 Zulässig, wenn die Eigenschaften des Grundwerkstoffes nicht beeinflusst werden
602 Schweißspritzer ≥ 0,5 Die Zulässigkeit hängt von der Anwendung ab, z.B. Werkstoff, Korrosionsschutz
Richtig das a-Maß bestimmen
Kehlnähte
Stumpfnähte
Kurze Unregelmäßigkeiten Schweißnaht ≥ 100 mm
Unregelmäßigkeit, die in einem Abschnitt von 100 mm, der die meisten Unregelmäßigkeiten beinhaltet, die Gesamtlänge der Unregelmäßigkeiten 25 mm nicht überschreitet.
Schweißnaht < 100 mm
Unregelmäßigkeit, deren Gesamtlänge der Unregelmäßigkeit 25 % der Länge der Schweißnaht nicht überschreitet
Zugbeanspruchte querverlaufende Stumpfnähte (durchgeschweißt und teilweise durchgeschweißt):
Statische Ausnutzung ≥ 50 %
Statische Ausnutzung < 50 %
- -
10 % -
Querverlaufende Stumpfnähte und teilweise durchgeschweißte Nähte: in Kreuzstößen in T-Stößen
- -
10 % 5 %
Zug- oder scherbeanspruchte querverlaufende Kehlnähte: mit a > 12 mm oder t > 20 mm
mit ≤ 12 mm und t ≤ 20 mm
- -
5%
-
Vollständig durchgeschweißte Längsnähte zwischen Steg und Obergurt bei Kranbahnträgern.
- -
Andere Längsnähte und Nähte an angeschweißten Steifen. - -
Anmerkungen zur Tabelle:
- Der Umfang der ergänzenden ZfP bezieht sich nicht zwingend auf einzelne Aufträge, sondern auf die
laufende Fertigung.
- Die Angaben gelten für Schweißnähte im Rahmen der Herstellung und auf der Baustelle.
- Längsnähte verlaufen parallel zur Bauteilachse, andere Nähte gelten als querverlaufende Nähte.
- Allgemein ist bei Stumpfnähten die Ultraschall- oder Durchstrahlungsprüfung und bei Kehlnähten die Eindring-
oder Magnetpulverprüfung anzuwenden.
4 Qualifizierung von Schweißverfahren
Methode zur Qualifizierung EXC1
EXC2
S235 S275 S355
Ohne Verfahrensprüfungen möglich X - - -
Schweißverfahrensprüfung EN ISO 15614-1 X X X X
Vorgezogene Arbeitsprüfung EN ISO 15613 X X X X
Standardschweißverfahren EN ISO 15612 X X X X
Einsatz von geprüften Schweißzusätzen EN ISO 15610 X X X -
EN 1090-2, Tabelle 12 beschreibt ein weiteres Verfahren, welches in kleinen Betrieben praktisch keine Relevanz hat. Fettgedruckte X zeigen die üblichen Verfahren.
5 Vorbereitungsgrade nach EN ISO 8501-3 Sofern nichts anderes festgelegt ist, gilt P1 für EXC2.
WICHTIG! Bei den Vorbereitungsgraden geht es i.d.R. um Korrosionsschutz. Im Allgemeinen
müssen also nur die Kanten und Flächen bearbeitet werden, die später durch Beschichtung
geschützt werden.
Art der Unregelmäßigkeit Vorbereitungsgrade
P1 P2 P3 (zusätzlich sind bei Schweißnähten die Vorgaben der EN ISO 5817 und EN 1090-2, 7.6 zu beachten) Schweißspritzer
Die Oberfläche muss frei von allen losen Schweißspritzern sein [siehe a)]
Die Oberfläche muss frei von allen losen und leicht anhaftenden Schweißspritzern sein [a) und b)]. Schweißspritzer wie in c) dargestellt dürfen verbleiben.
Die Oberfläche muss frei sein von allen Schweißspritzern.
Geriffelte/ profilierte Schweißnaht
Keine Vorbereitung Die Oberfläche muss bearbeitet werden (z.B. durch Schleifen) um Unregelmäßigkeiten und scharfe Profilierungen zu entfernen.
Die gesamte Oberfläche muss bearbeitet werden (glatt sein).
Schweißschlacke
Die Oberfläche muss frei von Schweißschlacke sein.
6.2 Nennlochspiel für Anschlüsse mit mechanischen Befestigungsmitteln
Nenndurchmesser der Schraube d
[mm] 12 14 16 18 20 22 24 ≥ 27
Normale runde Löcher 1 1,2 2 3
1 Bei beschichteten Verbindungsmittel kann das Nennlochspiel von 1 mm um die Überzugsdicke des
Verbindungsmittels erhöht werden. 2 Unter Bedingungen nach EN 1993-1-1-8 dürfen Schrauben mit einem Nennlochspiel von 2 mm eingesetzt
werden.
6.3 Loch- und Randabstände
Rand- und Lochabstände
Minimum Maximum
Randabstand e1
in Kraftrichtung 1,2 ∙ 𝑑0
EN 1993-1-8 enthält in Tabelle 3.3 zusätzliche Grenzwerte für maximale Randabstände bei Korrosionsbelastung und Lochabstände für Korrosionsbelastung und Druckbelastung in den Bauteilen
7.1 Warmumformen Tabelle 7-1 - Anforderungen zum Warmumformen
Stahl Biegefähigkeit Anforderungen
Stähle nach EN 10025-4 Nicht zulässig -
+M Stähle nach EN 10025-2 Nicht zulässig -
Vergütete Stähle Nicht zulässig -
Kaltgeformte dünnwandige Stähle bei denen die Nennstreckgrenze durch
Kaltumformung erreicht wurde.
Biegen und Umformen im Bereich der Blausprödigkeit (250 °C bis 380 °C) ist
nicht zulässig.
Temperatur < 580 °C. Die Empfehlungen des Stahlherstellers
sind zu beachten.
Andere Stähle
Biegen und Umformen im Bereich der Blausprödigkeit (250 °C bis 380 °C) ist
nicht zulässig.
Cu-Gehalte über 0,45 % können Warmrissigkeit beim Warmumformen
verursachen.
Die Empfehlungen des Stahlherstellers sind zu beachten.
7.2 Kaltbiegen und Kanten Blech, Band, Flachstahl und Breitflachstahl (Breite < 150 mm und Dicke < 30 mm) muss zum
Kaltbiegen oder Abkanten ohne Rissbildung geeignet sein, wenn es nach EN 10025-2 mit Option
11 bestellt und geliefert wurde und wenn die Biegehalbmesser beim Abkanten nach Tabelle 12
(EN 10025-2) eingehalten wurden.
Hinweis: Kaltbiegen und Kanten führt in der Regel zu einer geringeren Zähigkeit. Vor allem im
Zusammenhang mit dem Schmelztauchverzinken und Säurebehandlung kann es zu
Sprödbrüchen kommen.
Tabelle 7-2 - Empfohlene Biegehalbmesser nach EN 10025-2
Bezeichnung
Richtung der
Biege-kante a
Empfohlener kleinster Biegehalbmesser für Nenndicken [mm] Die Werte gelten für Biegewinkel ≤ 90 °
>1 ≤1,5
>1,5 ≤2,5
>2,5 ≤3
>3 ≤4
>4 ≤ 5
>5 ≤6
>6 ≤7
>7 ≤8
>8 ≤10
>10 ≤12
>12 ≤14
>14 ≤16
>16 ≤18
>18 ≤20
S235JRC S235J0C S235J2C
1.0122 1.0115 1.0119
t l
1,6
1,6
2,5
2,5
3 3
5 6
6 8
8
10
10
12
12
16
16
20
20
25
25
28
28
32
36
40
40
45
S275JRC S275J0C S275J2C
1.0128 1.0140 1.0142
t l
2 2
3 3
4 4
5 6
8
10
10
12
12
16
16
20
20
25
25
32
28
36
32
40
40
45
45
50 a t = Quer zur Walzrichtung l = Parallel zur Walzrichtung Hinweis: DIN EN 10025-2, Tabelle 12 enthält Werkstoffe bis S355 und Blechdicken bis t = 30 mm.
Stahl (Al ≥ 0,02 %) ≥ 25 ≤ 2 Keine Einschränkung Keine Einschränkung
≥ 10 ≤ 5 Keine Einschränkung Keine Einschränkung
≥ 3,0 ≤ 14 24 24
≥ 2,0 ≤ 20 12 12
≥ 1,5 ≤ 25 8 10
≥ 1,0 ≤ 33 4 6 Bei kaltverformten Profilen nach EN 10219 dürfen die Grenzen auch als erfüllt angesehen werden, wenn folgende Bedingungen erfüllt sind:
- Dicke ≤ 12,5 mm - Aluminium beruhigt - Qualität: J2H - C ≤ 0,18 %, P ≤ 0,02 %, S ≤ 0,012 %
Tabelle 4.2 (EN 1993-1-8) enthält weitere Qualitäten bei denen diese Bedingungen erfüllt sind und zusätzliche Angaben zur Ermüdungsbeanspruchung, die allerdings in EXC2 kaum eine Relevanz haben. In anderen Fällen ist das Schweißen im entsprechenden Bereich nur dann zulässig, wenn durch Prüfung bewiesen werden kann, dass dies für eine besondere Anwendung zulässig ist.
8 Toleranzen Toleranzart Sind anzuwenden
immer immer, falls nicht anders
festgelegt
falls vereinbart/ festgelegt
a) Grundlegende Toleranzen (EN 1090-2 Anhang D.1) X
b) Ergänzende Toleranzen - Klasse 1 (EN 1090-2, Anhang D.2) X
c) Ergänzende Toleranzen – Klasse 2 (EN 1090-2, Anhang D.2) X
d) Besondere Toleranzen (EN 1090-2, Abschnitt 11.1) X
e) Alternative Kriterien (EN 1090-2, Abschnitt 11.3.3) X
f) Interne Toleranzen (nicht Bestandteil der Bauteilspezifikation) aus betrieblichen Gründen und zur Risikominderung.
a) Grundlegende Toleranzen sind geometrische Grenzwerte, um den Annahmen der statischen Berechnung zu genügen. Werden Toleranzen überschritten, muss der Statiker informiert werden, um ggf. zusätzliche Maßnahmen zu ergreifen.
b), c) Ergänzende Toleranzen dienen der Gebrauchstauglichkeit hinsichtlich Aussehen und Passgenauigkeit. Diese normativen Anforderungen beschreiben häufig nicht die wirklichen Anforderungen. Häufig ist es deshalb sinnvoll besondere Toleranzen zu vereinbaren.
d) Besondere Toleranzen sind häufig erforderlich, wenn die Ergänzenden Toleranzen nicht ausreichend die Grenzen, hinsichtlich der Passgenauigkeit und Aussehen, beschreiben oder wenn andere Regelwerke Toleranzen fordern (z.B. DIN 18065 Gebäudetreppen). Sie ergänzen die normativen Ergänzenden Toleranzen. Sie sind in der Bauteilspezifikation zu beschreiben und mit dem Auftraggeber zu vereinbaren.
e) Als Alternative zu den Ergänzenden Toleranzen können die Kriterien gem. EN 1090-2, Abschnitt 11.3.3 vereinbart werden. Siehe Beschreibung unterhalb der Tabelle.
f) Interne Toleranzen sind nicht Bestandteil der normativen Bauteilspezifikation. Sie schaffen bei Bedarf einen
Abstand zu den Grenzen, die mit dem Auftraggeber vereinbart sind, um z.B. Probleme aus der Addition der Toleranzen zu vermeiden.