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Erscheinungsort Linz
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P. b. b.
Offizielles Organ der Sudetendeutschen Landsmannschaft in
Österreich (SLÖ)
Monument der EinheitVON WOLFGANG SPERNER
Folge 9 Wien-Linz, 3. Mai 1984 30. Jahrgang
F. J. Straußfür Europa-Armee
(Seite 2)
Enttäuschung nachCSSR-Kontakten
(Seite 3)
Brauchtum imSudetenland
(Seite 3)
Vor Reisen in dieCSSR wird
nunmehr
gewarnt^B^BJBJB^S^B^^^^S^S^B^BJB^B^B^BJB^B^S^SS^B^^^^P^PXMB^^B^^S^P^S^SI^B^B^B^H^^^^^B^^^B^B^^^^^
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c«sty Histo pobytuftelsesveck * " AufenthaltsortPfíbuzní -
adresaVerwandte - Adresse
Mivètèva osoby - adres«Besucht« Person - Adresse
DûvodC r u nd
Opuiténí CSSR - rokVerlassûnç der CSSR - JahrPfi podini lidostl
je nutno laplatlt SO,- öS na vflohy.Bei Einreichung sind 50,- öS
als fcearbeltuncsgebühr su entrichten«Doba vyfiseni 3-4 ttfdny. ^
rDie Erledigung nlsmt etwa 3-4 Wochen in Anspruch.
Dies ist der Fragebogen für Reisende in die CSSR mit dem
hinterlistigen Text.Wir machen das nicht gerne. Aber es muß
sein: Wir warnen derzeit vor Reisen in dieTschechoslowakei. Der
Grund dafür ist jenerBogen, der sich harmlos als „Gesuch um
Ein-reisegenehmigung" bezeichnet und der vonden Behörden der CSSR
jenen Touristen über-geben wird, die eine Reise in die CSSR ma-chen
wollen. Dieses Gesuch ist eine heimtücki-sche Finte für alle jene,
die einst aus der CSSRvertrieben, verjagt wurden. Denn außer
denüblichen Angaben über Name, Geburtsdatumund Wohnadresse enthält
dieses Gesuch zweiharmlos klingende Fragen der CSSR-Behörden. In
schlechtem Deutsch wird da ge-fragt nach der „Verlassung der CSSR -
Jahr"und nach dem „Grund". Und da lauert die heim-tückische Gefahr.
Denn alle jene, die wahr-heitsgemäß angeben: „Vertreibung", die
habennie eine Chance, in die CSSR einzureisen. Zur„Belohnung"
bekommen sie — natürlich —auch die 50 Schilling
„Bearbeitungsgebühr"nicht zurück.
Wir haben in der „Sudetenpost" bereits am 9.Februar in einem
großen Artikel auf diese zu-erst in der Bundesrepublik geübte Art
der Ge-schichtsfälschung hingewiesen und in einemLeitartikel auf
die „Gefährliche Tour" verwie-sen, die man hier mit den
Sudetendeutschentreiben will. Wenn nämlich jemand etwa als„Grund
der Verlassung der CSSR" das Wort„Ausreise" oder etwas
Sinnähnliches einset-zen würde, dann dürfte er ziemlich sicher
seinVisum für die CSSR zu bekommen. Aber für denPreis des Verrats
an der Geschichte. Daher dieWarnung vor Reisen in die CSSR. Wir
machendies, wie wir eingangs schon schrieben, nichtgern. Denn jede
Einengung der persönlichenFreiheit widerspricht total unserer
Lebensauf-fassung. Aber hier sollen Landsleute vor Scha-den bewahrt
und hier soll der Versuch einerGeschichtsfälschung verhindert
werden.
Zu dem Problem der Einreise in die CSSRhat der Kulturreferent
der SLOÖ, i. R. Prof. Dr.Alfred Zerlik einen Beitrag verfaßt, den
wir hierals Ergänzung zu dem Beitrag veröffentlichen:
In der vorletzten „Sudetenpost" vom 5. April
schrieb ich einen Artikel mit der Überschrift„Perfekte
tschechische Geschichtsfälschung"
Ich verwies darauf, daß1. die Tschechen uns aus unserer Heimat
ver-trieben haben;2. daß über 500 sudetendeutsche Dörfer undStädte
nach unserer Vertreibung heute nicht
mehr existieren und vielfach dem Erdbodengleichgemacht wurden;3.
daß die Verwüstungen der.Wälder in unsereralten Heimat durch Abgase
und Schadstoffeder Industrie einen Höhepunkt errreicht habenwie
nirgends in Europa, so daß z. B. das Erzge-
Fortsetzung Seite 2
Wenn alles klappt-und nach den bishe-rigen positiven
Entwicklungen brauchtnicht daran gezweifelt zu werden - dannwird
das nächste Jahr mit einem bedeut-samen Akt für die Geschichte der
Sude-tendeutschen gestartet: Am 1. Jänner1985 soll das
„Sudetendeutsche Haus" inMünchen bezugsfertig sein. Es wird
einkulturelles, geistiges und politisches Zen-trum der
Sudetendeutschen sein und daßes gerade in Bayerns Hauptstadt steht,
istein erneuter Beweis für die echte Zusam-mengehörigkeit, die
Bayern mit den Sude-tendeutschen empfindet. Hier würden janicht nur
große ideelle Werte völkischerZusammengehörigkeit investiert, der
Frei-staat Bayern hat sich auch finanziell mitbisher umgerechnet
etwa 48 MillionenSchilling Baukostenzuschuß beteiligt. Unddie
Landsleute haben sich nicht lumpenlassen und haben bereits große
Spendenaufgebracht, um die Fertigstellung zu er-möglichen. Wie
einem Bericht des Stif-tungsrates der Sudetendeutschen Stiftungzu
entnehmen ist, fehlen zur Fertigstellungdes Sudetendeutschen Hauses
in Mün-chen noch umgerechnet etwa 21 MillionenSchilling. Der
Spendenaufruf zur Mitwir-kung wendet sich dabei nicht nur an
dieLandsleute in Bayern und der Bundesre-publik, auch in Österreich
hat die Bundes-leitung der SL zu Spenden für das Sude-tendeutsche
Haus in München aufgerufen.Und sicher wird der Ruf gehört
werden.
Hier aber gebührt auch ein wichtigerZusatz angehängt: So sehr
die in Öster-reich lebenden Sudetendeutschen -selbstverständlich -
dieses künftige Sude-tendeutsche Haus in München auch als„ihr"
Zentrum verstehen werden und sosehr sich die Landsleute hier in
Österreichmit den in Bayern und der gesamten Bun-desrepublik
lebenden Landsleuten nichtnur verwandtschaftlich, sondern
auchideell und in gutem politischem Sinn ver-bunden fühlen, so sehr
darf man auch er-warten, daß die in Österreich
lebendenSudetendeutschen volle Anerkennung vonder Führung der SL in
der Bundesrepublikals Landsleute erhalten, so daß sie voll
be-achtet werden. Es gibt da manches aufzu-holen. Das reicht von
der Einbeziehungder aus Österreich zu zentralen Veranstal-
Das schöne Bild der Heimat...Strobnitz: ein Landstädtchen an der
Grenze von Niederöstenreich mit einer schönen gotischen Kirche
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SUDETENPOST FOLGE 9 VOM 3. MAI1984
fungen der SL in der Bundesrepublikkommenden Führungsgremien der
SLÖ,in der tandsmannschaftlichen Presse bishin zur noch stärkeren
und deutlichen Ein-bindung zumindest der Führungskräfteder SLÖ in
die wichtigsten Gremien derSudetendeutschen Landsmannschaft.
Dieunbestritten menschlich bestehende Ver-bindung aller Landsleute,
wo immer sie inder Welt leben, darf nicht nur bei Reden
zuSudetendeutschen Tagen auf den Lippender Redner erwähnt werden,
sie muß auchihren Ausdruck in der personellen Veran-kerung der
großen Zahl der in Österreichlebenden Sudetendeutschen bei den
Ent-scheidungsgremien der SL in der Bundes-republikhaben! So
gesehen, solidas künf-tige Sudetendeutsche Haus in Münchenein
bauliches Monument der Einheit allerLandsleute sein, zu dem auch
die Lands-leute in Österreich die personelle Basiseriialten.
Warnung vor CSSR-Reisen
Der Spezialist zur Herstellung von Computer-
undBüromaschinen-Kommunikationsträgern, Liefer-scheine, Rechnungen
usw.
Genstorfer KG, Buch- und OffsetdruckA-4020 Linz, Im Hühnersteig
9,Telefon (0 73 2) 27 43 51 Serie.
100 Jahre Neu-Titscheiner in WienNach den bisherigen Berichten
der Su-
detenpost erscheint es angebracht, aufden Standort von
Neu-Titschein als Haupt-stadt des Kuhländchens näher
ein-zugehen.
Im Mittelalter wurde die Stadt mit Stadt-mauer, Graben und
Wehrtürmen in derleicht hügeligen Landschaft an der Salz-straße
angelegt. Im vergangenen Jahr-hundert fielen diese Wehranlagen
derSpitzhacke zum Opfer. Besucher bewun-derten den quadratischen
Stadtplatz derdurch Lauben begrenzt war, hinter denendie
Handelsgeschäfte tagen. Wie in vielenStädten stand am Stadtplatz
eine Pest-Säule neben der sich der Bauernbrunnen— eine Schöpfung
von Prof. Barwig —befand.
Durch Neu-Titschein führte die wichtigeHauptstraße von
Weißkirchen nachOstrau sowie Bezirksstraßen, durch dieauch alle
Orte im Kuhländchen erreichtwerden konnten. Durch die Stadt floß
dieGrasmanka und die Titsch, die sich inSchönau bei der Hutfabrik
A. Peschel ver-einigten und bei Zauchtel in die Odermündeten.
Beim Bau der zweigleisigen Nordbahn,die für die Wirtschaft und
die Verteidigungder Monarchie sehr wichtig war, begingendie
Stadtväter den Fehler, sich bei derösterr. Eisenbahnverwaltung
gegen denBahnanschluß auszusprechen, so daß diebilligere
Streckenführung über Zauchtelgebaut wurde. Eine spätere
Änderungwurde von Wien abgelehnt, da ohnehinein Bahnanschluß im
Süd-Osten von Neu-Titschein geplant war und gebaut wurde.Da für die
Wirtschaft — die Fabriken wa-ren sehr stark am Export beteiligt —
einAnschluß an eine Fernstrecke unbedingterforderlich wurde,
gründeten die Neu-Titscheiner eine Aktiengesellschaft fürden Bau
der Lokalbahn zwischen Zauch-tel und Neu-Titschein (10 km).
Dadurchgab es in der Stadt zwei Kopfbahnhöfe diekeine Verbindung
hatten.
In der Umgebung der Stadt, d. h. imKuhländchen, lebte die
Bevölkerung —wenn von einzelnen Fabriken abgesehenwird —
hauptsächlich von der Land- undForstwirtschaft. Neben allen Milch-
sowielandwirtschaftlichen Produkten wurdenals Spezialität Würste —
bekannt als Klo-basse — erzeugt und versandt. Zu Ge-burtstagen oder
feierlichen Anlässen wa-ren in Neu-Titschein Einbackwürste
sehrbeliebt.
Die Bevölkerung verstand es, hart zu ar-beiten, gut zu leben und
auch andere le-ben zu lassen.
Die Heimattreue ist daraus ersichtlich,daß bei Frau Bauer,
A-1070 Wien, Burg-gasse 88, bereits aus nah und fern Anfra-gen
einlangten, die die Jubiläumsfeier am19. 5. d. J. betreffen.
Die Bezieher der Sudetenpost dürfenweitere Berichte erwarten.
Peschel
Fortsetzung von Seite 1birge und andere Randlandschaften
einerMondlandschaft gleichen;4. — und dies ist wohl der Gipfel der
Verlogen-heit, — daß man Sudetendeutschen, die ihrealte Heimat
besuchen wollen, einen gedruck-ten Fragebogen zur Ausfüllung
vorlegt, derauch die Frage nach dem Grund des Verlas-sens der CSSR
im Jahre 1946 verlangt, jedochmit der hinterhältigen Absicht, daß
dabei dieEinreisebewilligung nur dann erlaubt wird,wenn als Grund
dafür nicht „Vertreibung" son-dern Ausreise angegeben wird.
Die hinterhältige Absicht dabei ist jedoch,
daß jeder der als Grund „Vertreibung" angibt,gar keine Antwort
erhält und dabei auch nochdie S 50,—, die er für die Erledigung
seines An-suchens eingezahlt hat, verliert,
Die Antwort der einreisewilligen Sudeten-deutschen aber kann auf
diese hinterlistigeMethode und gezielte Absicht nur sein,
unterdiesen Umständen eine Reise in die CSSR zuvermeiden, um so den
Tschechen nicht nochdurch unsere Unterschriften Beweismaterialfür
ihre infame Geschichtslüge in die Hände zuspielen, daß wir
angeblich 1946 nicht vertrie-ben wurden, sondern freiwillig
ausgereist wä-ren. Dr. Alfred Zerlik
F. J. Strauß für eineeuropäische Armee
SL-Spitzenfunktionär Fritz Wittmann Vorsitzender des
WehrpolitischenKongresses der CSU
Die politische Einigung Europas muß nachAuffassung des
bayerischen Ministerpräsiden-ten und CSU-Vorsitzenden Franz Josef
Straußverstärkt vorangetrieben werden. Strauß er-klärte auf dem
Wehrpolitischen Kongreß seinerPartei in München, die Europäer
würden erstdann zur gleichwertigen Säule in der NATO,wenn sie sich
zu einer politischen Einheit zu-sammengeschlossen hätten. Der
Parteivorsit-zende sprach sich für eine Integration statt
einerAddition der europäischen nationalen Streit-kräfte aus und
trat für die Schaffung einer ge-meinsamen europäischen Armee ein.
Die tech-nischen und wirtschaftlichen Fähigkeiten derEuropäer
würden ausreichen, um ein „kriegs-verhinderndes Potential" zu
bilden.
Allerdings werde es in diesem Jahrhundertvoraussichtlich nicht
mehr zu einer politischenEinigung Europas kommen, schränkte
derCSU-Politiker ein. So müsse man jetzt innerhalbder Europäischen
Gemeinschaft eben „engereZusammenschlüsse für bestimmte
Aufgabenunter EG-Mitgliedsstaaten", etwa wie im Falldes
Airbus-Projekts, anstreben. Bei der bevor-stehenden Europawahl gehe
es nicht in ersterLinie darum, wer gewinne, sondern vielmehr umdie
Wahlbeteiligung. Wenn sie nur 60 Prozentoder weniger betragen
würde, wäre dies nachseiner Auffassung eine „schwere
Niederlage",sagte Strauß.
Auf dem Kongreß, der unter dem Motto „FürEuropa: Frieden,
Freiheit, Sicherheit" stand, er-klärte Strauß weiter, es gebe in
der Öffentlichkeitder USA derzeit eine „gewisse Europamüdig-keit".
Die SPD-Propaganda gegen den ameri-kanischen Präsidenten und seine
Verteidi-gungspolitik habe in den USA eine Stimmungs-lage
geschaffen, „die wir nicht weiter belastendürfen, sondern abbauen
müssen". Wenn dieBundesrepublik bei der NATO-Nachrüstungnachgegeben
hätte, wäre dies „eine säkulareKatastrophe" gewesen.
In Europa vermißt der CSU-Chef und bayeri-sche Ministerpräsident
auch eine ausreichendeAbsprache zwischen der Bundesrepublik und
Frankreich über den Einsatz französischerAtomwaffen, die sowohl
das Gebiet der Bundes-republik wie der DDR erreichen könnten.
„Hierist noch ein weites Feld für Abstimmung, ge-meinsame Planung
und Information."
Den NATO-Nachrüstungsbeschluß bezeich-nete Strauß als
psychologische, propagandisti-sche und politische Niederlage der
Sowjetunion.Das „Kriegsgeschrei und die Panikpropagan-da" in der
Bundesrepublik gegen die Aufstellungamerikanischer
Mittelstreckenraketen sei „er-staunlich schnell erloschen". Als
wesentlichenGrund dafür nannte Strauß, Moskau habe nachdem
Bundesbeschluß zur Stationierung seineUnterstützung der harten
Minderheit der kom-munistischen „Zweckpazifisten" in der
Frie-densbewegung aufgegeben.
Strauß sagte weiter, das Selbstbestimmungs-recht Europas dürfe
nicht allein von Washingtongarantiert werden. Es sei auf Dauer mit
demseelischen Gleichgewicht von 300 Millionen Eu-ropäern nicht
vereinbar, immer nur nach Wa-shington zu blicken. Dies sei keine
Abkehr vonden USA, unterstrich Strauß, doch die Europäerkönnten nur
als politische Einheit eine starkeSäule im gemeinsamen
Verteidigungspakt sein.Strauß warnte davor, mit Verdächtigungen
undAnschuldigungen in den Vereinigten Staateneine Stimmungslage zu
schaffen, die sich gegenunsere Interessen auswirken müsse.
Zur Weiterentwicklung Europas gehöre auchder Abbau von
Grenzkontrollen. Durch Großbri-tannien und andere Mitglieder sei
aber auf ab-sehbare Zeit der Weg zu einem Staatenbundversperrt. In
der EG seien jetzt kleinere Zusam-menschlüsse auf
wissenschaftlichem, techni-schem und industriellem Gebiet nötig,
meinteStrauß vor dem Kongreß mit dem Motto „FürEuropa: Frieden,
Freiheit, Sicherheit".
Die Delegiertenversammlung des WPAwählte mit 114:143 Stimmen den
im Herbst beieinem Manöverunglück schwer verletzten, ausdem
Sudetenland stammenden Bundestagsab-geordneten Fritz Wittmann zum
neuen Vorsit-zenden.
Internationales Zeltlagerim Rahmen des Kreuzbergtreffens
j
Das alljährliche Kreuzbergtreffen mit derSonnwendfeier beim
Südmährerkreuz inKlein-Schweinbarth bei Drasenhofen in
Nieder-österreich findet diesmal am 23. und 24. Juni1984 statt.
Im Rahmen dieser bestimmt sehr schönenund auch sehr großen
Veranstaltung wird erst-malig ein intern. Zeltlager am Fatimaberg
inKl.-Schweinbarth durchgeführt. Dieses Zeltla-ger wird gemeinsam
von den Pfadfindern, derSudetendeutschen Jugend und federführendvom
Arbeitskreis Südmähren für junge Leutegestaltet. An diesem
Zeltlager können alle Kin-der und jungen Leute teilnehmen, egal ob
sude-tendeutscher Abstammung oder nicht, es istauch nicht die
Mitgliedschaft bei einer der ge-nannten Vereinigungen
erforderlich.
Wir wollen uns bei diesem Wochenend-zeltlager im Rahmen einer
Gemeinschaft zu-sammenfinden und zahlreiche Aktivitäten ma-chen.
*
Ab 14 Uhr am Samstag, den 23.6. wird dasZeltlager aufgestellt.
Es wird u. a. eine lustigeZeltlagerolympiade gestartet, es gibt
Würstel-braten, gemeinsames Singen u. v. a. m. Natür-lich nehmen
wir auch an der Sonnwendfeier umca. 21 Uhr am Kreuzberg teil,
ebenso an derFeldmesse mit anseht. Kundgebung am Sonn-tagvormittag.
Auch beim Kirtag sind wir dabeiund auch ein Fußballspiel ist
geplant! Wir bietenbestimmt ein ansprechendes Programm für
junge Leute! Nochmals: Jeder kann mitmachen,alle Mädel und
Burschen sind recht herzlich ein-geladen. Man benötigt eine
Luftmatratze odereine Liege, Schlafsack oder Decken, ein
wenigEssen, einen Teller, Besteck, ein Trinkgefäß,Wasch- und
Putzzeug, sowie Lagerkleidung.Mädchen sollten noch ein Dirndl
mitbringen unddie Burschen womöglich eine dunkle Hose undein weißes
Hemd. Anfragen und sofortige An-meldungen beim Arbeitskreis
Südmähren, Jo-sef Mord, Hellwagstraße 15/7/19,1200 Wien.Werte
Landsleute -auch Ihre Kinder und jungenLeute sind gern gesehene
Gäste bei unseremgroßen internationalen Zeltlager!
Ecke desBundesobmannes
Wegen beruflicher Überbeanspruchungzur österlichen Zeit möge es
mir gestattetsein, SLÖ-Gedankensplitter unseres ver-dienten
Landsmannes Josef Reichet mitseiner Erlaubnis in die Ecke des
Bundes-obmannes aufzunehmen. Gerne nehmeich Anregungen ähnlicher
Art zur Kenntnisund gebe sie an dieser Stelle weiter.
Umfang der Werbeaktionen: Es ist not-wendig, in
Funktionärskreisen und auchbei den Mitgliedern auf jede Weise
aufzu-klären, daß potentielle Werbepersonennicht nur Vertriebene,
sondern auch Nach-kommen von Sudetendeutschen und auchFreunde aus
Österreich sind. Solche ein-geschränkte Gedanken spuken noch im-mer
in einzelnen Köpfen von Funktionärenumher.
Nachkommen von Sudetendeut-schen: Das Interesse der
Organisationmüßte sein, in allen in Frage kommendenKreisen die
Frage der Abstammung zu för-dern. Vorschläge zu Stammbäumen,
dasBuch „Familienchronik", notwendigerwei-se eine geraffte
Abstammungsgeschichtegewissermaßen als hinterlassenes Erbe.
Werbeanreiz für die H/Bez.-Gruppen:Der Bundesverband verzichtet
auf seinenAnteil des Mitgliedsbeitrages für die Dauereines Jahres.
Die Meldung muß an ihn mitAblauf der Zeit erfolgen, danach
erfolgtZahlung des vollen Beitrages. Inwieweitdie anderen
Beitragsempfänger verzich-ten, ist zu klären bzw. von diesen zu
ent-scheiden.
Werbung Sudetenpost: Dienststelle er-hält seit kurzem 30 Stück
der Sudetenpostüberzählig. Vorschlag: Mit einem Stampi-glie
„Werbeexemplar" versehen und anAdressen senden, die Dienststelle
vonFunktionären erhält. Jeweils drei Num-mern aussenden. Ein
werbewirksamesRundschreiben verfassen, das nach derdritten Nummer
an die Adresse gesandtwird mit der Bitte, das Rundschreiben mitdem
Vermerk „Nicht angenommen, zu-rück" an die Hegelgasse zu schicken,
alseinfache Mitteilung, daß die Empfängernicht interessiert
sind.
Abbestellungen SP, Meldung anDienststelle: Es ist zu prüfen, ob
solcheMeldungen von Linz in Wien bei den Funk-tionären den
Energieaufwand vorfinden,persönliche Bearbeitungen vorfinden.Ebenso
Bearbeitung für Rücksendungenbei „unbekannt verzogen".
Voranzeige Veranstaltungen: Zu über-legen, ob es möglich wäre,
probeweise imRaum Wien eine Spalte einzuführen:„Kommende
Veranstaltungen". Nur kurz,höchstens zwei Spaltenzeilen.
Vielleichtkönnte die von Prof. Kowalski beanstände-te Überhandnähme
der Voranzeigen ein-gedämmt werden. Dazu Ausbau einerSpalte „Wer
kann über neue AnschriftenAuskunft geben?".
Heimatbücher: Es besteht m. A. eineLücke in der Dienststelle im
Fehlen vonHeimatbüchern. Es sollte jeweils ein Stückvorhanden sind.
Vorschlag: Ein Rund-schreiben an Heimatkreisblätter mit derBitte um
Mithilfe bei Schließung der ver-schlafenen Lücke.
Leser- und Fernseherecho: Das Jam-mern um fehlendes Echo ist
nutzlos, derWunsch, die aktiven Funktionäre noch mitdieser
zusätzlichen Arbeit zu belasten,geht ins Leere. M. M. nur Erfolg,
wenn esgelänge, arbeitsmäßig unbelastetereLandsleute zu bewegen,
auf Grund eineskurzen Anrufes solche Aktivitäten zusetzen.
Weniger Geburten in CSSR:Ein Trend, der anhält
In der Tschechoslowakei sinken seit 1975wieder die
Geburtenziffern. Dieser Trend dürftebis zum Ende des Jahrhunderts
weiter anhalten.
Im Statistischen Amt hat man errechnet, daßin den zwanzig Jahren
von 1981 bis 2000 derBevölkerungszuwachs nicht mehr als
650.000Menschen betragen werde. In den vorangegan-genen zwanzig
Jahren von 1961 bis 1980 hattesich die Bevölkerung um 1,5 Millionen
Men-schen vergrößert. Bis zum Ende des Jahrhun-derts werde die Zahl
der Kinder im Alter bis zu 14Jahren gegenüber 1981 um 500.000 auf
etwa
3,2 Millionen zurückgehen und damit nur nochein Fünftel der
Gesamtbevölkerung ausma-chen. Dieser Anteil werde der niedrigste in
derLandesgeschichte sein. Um eine Million zu-nehmen werde bis zum
Jahr 2000 die Zahl derMenschen im sogenannten „produktionsfähi-gen
Alter", also bis 59 Jahre bei Männern und 54bei Frauen. Von den
rund 16 Millionen Tsche-chen und Slowaken sind derzeit 7,7
Millionenoder über 50 Prozent der Gesamtbevölkerungberufstätig. Bei
den Männern ist der Arbeits-markt praktisch leergefegt.
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FOLGE 9 VOM 3. MAI1984 SUDETENPOST
Enttäuschung nach den Prag-KontaktenDie CSSR: Nur mehr ein
„Kreml-Polizist"
Trotz eines — nur mäßig erfolgreichen — Be-suchs des
österreichischen Außenministers inPrag ist das Verhältnis zwischen
den beidenStaaten nach wie vor vereist. Die tschechoslo-wakische
Führung (oder doch jene Fraktion,die keinerlei Öffnung zum Westen
wünscht)forciert auch weiterhin den „Kurs der hartenFaust" und
kleine, doch demonstrative Schika-nen. So war die journalistische
Begleitung desMinisters bei ihrer Rückkehr an der Grenzerund eine
Stunde festgehalten und einer bisauf das Notizbuch gehenden
Kontrolle unter-worfen worden. Gleichzeitig auch hatte
dasHusak-Regime noch eines der letzten Löcherim Eisernen Vorhang
dicht gemacht: Die visa-freien Tagesausflüge von Wien nach
Bratislavawaren einen Tag vor Ankunft des Ministers auf-gehoben
worden, schreibt die „Passauer NeuePresse".
Schon psychologisch also hatte Erwin Lane,wie es in Wien gesehen
wird, „die Schneid ab-gekauft" erhalten. Auch den Gesprächenselbst
— meist unverbindliches Gewäsch —war kein Erfolg beschieden. Der
Wunsch zumBeispiel, Grenzabfertigungen zu beschleuni-gen,
Touristenreisen zu erleichtern oder garden Visumzwang zu lockern,
fand bei nieman-dem Gehör. Kein Platz war der Erörterung wo-möglich
dichterer Kontakte auf kulturellemoder wirtschaftlichem Sektor
eingeräumt(Wien allerdings verzeichnet auch ein Han-delsdefizit),
nur ein bescheidenes Papier bliebeinziges Erfolgsgepäck: Prag wird
die Österrei-cher informieren, wenn es in Kernkraftwerkenan der
Grenze zu größeren Umweltpannenkommt. Sonst nichts.
Im Wischi-Waschi-Stil, nicht aber frei von Zy-nik, schrieb denn
auch „Rude Pravo", das Par-teiorgan: „Die Tschechoslowakei und
Öster-reich sind Staaten verschiedener Gesell-schaftssysteme. Das
hindert sie aber nicht,gute Nachbarbeziehungen zu pflegen und
aufkulturellem, wirtschaftlichem und politischemGebiet
zusammenzuarbeiten . . . Die Voraus-setzung solcher Entwicklungen
ist nicht nurder gute Wille beider Seiten, sondern auch
einentsprechendes internationales Klima . . .Österreich ist trotz
seiner Neutralität durch dieStationierung neuer amerikanischer
Kernwaf-fen in Westeuropa bedroht. Ihre geplantenFlugtrassen führen
ja schließlich auch überden österreichischen Luftraum . .."
In Österreich steht seither fest, daß Bundes-kanzler Sinowatz
den Drang in engen Grenzenhält, Prag auch noch seinerseits als
Staatsbe-sucher zu hofieren. „Vorzeigepolitiker" für
dieRegime-Propaganda will er auf keinen Fallsein. „Was", kritisiert
denn auch die „Kronen-Zeitung" (2,4 Millionen Leser), „haben
Öster-reichs Politiker nicht schon alles versucht, ummit der
CSSR-Führung zu einem gedeihlichenVerhältnis zu kommen! Zuletzt
waren Unter-richtsminister Zilk und Außenministers Lane inPrag. Das
aber sind offenbar die falschen, un-nützen Gesprächskontakte, denn
der Um-stand, daß sich die CSSR-Führung ein Außen-ministerium
leistet, ist ein dermaßen frivolerLuxus, als würde sich Österreich
ein Ministeri-
um für Kriegsmarine leisten, die wir bekannt-lich nicht mehr
haben."
Und die Verbitterung der meisten Österrei-cher widerspiegelnd:
„Im steten Bemühen, mitPrag auf einen grünen Zweig zu kommen,
warsogar CSSR-Staats- und Parteichef Husak ineiner großen
Vorleistung die Möglichkeit gebo-ten worden, sich bei einem
Staatsbesuch inWien sonnen zu können. Alles vergebens! Beiuns
nämlich wird die Qualität von Beziehungennicht am Austausch von
Politikerkomplimentengemessen, sondern an der Behandlung
derMenschen." — Natürlich keine Frage, daß sichdie Prager
Einheitspresse inzwischen auch mitdiesen Äußerungen abgegeben hat,
pole-misch, hämisch und verletzend.
Die Tschechoslowakei, glaubt man in Wienzu wissen, verstehe sich
seit Husaks Amtsan-tritt als „Kremlpolizist" nicht nur den
Österrei-chern gegenüber. Sie hätte ja auch kürzlicherst das
liberalere Verhalten Ungarns zensu-riert und selbst die DDR mit
ihren „Konzessio-nen" gegenüber Bonn. Wien kurzzuhalten fallePrag
schon deshalb leicht, weil immer noch hi-storische Ressentiments
und leider auch men-tale Hemmfaktoren eine Rolle spielten. Manwerde
dem „schwierigsten Nachbarn" trotz-dem, wenn schon nicht mit
Verständnis, sodoch mit Respekt und Korrektheit begegnen.Daß aber
die Knödelsuppe zur Zeit nur aufSparflamme kocht, wird auch Husak
undStrougal nicht lange entgehen können.
„Sudetenpost" imGleißner-Haus
Der Raiffeisenhof (Linz, Obere Donaulände)wurde in längerer
Arbeit total neugestaltet undwurde nun am 24. April in Erinnerung
und Wür-digung des bedeutenden Politikers und einsti-gen
Landeshauptmanns von Oberösterreich in„Heinrich-Gleißner-Haus"
benannt. Hier imneugestalteten Gleißner-Haus haben auch
dieSudetendeutsche Landsmannschaft OÖ. unddie Redaktion und
Verwaltung der „Sudeten-post" ihr Domizil. Nach der Neugestaltung
bie-ten sich nun für die „Sudetenpost" im gleichenHaus wie bisher
viel schönere und auch für dieBesucher weitaus angenehmere Arbeits-
undKontaktmöglichkeiten. Vor allem der Lift wirdfür die zumeist
älteren Besucher der „Sudeten-post" und der Sudetendeutschen
Landsmann-schaft OÖ.eine wesentliche Erleichterung dar-stellen.
.
==_ Tribüne der Meinungen
Zu einer Fernseh-sendung
Zu dem am 8. April im 1. Fernsehen desBayer. Rundfunks
ausgestrahlten Spiel-film DIE FRIEDENMACHER ist zu bemer-ken, daß
er zur Meinungsbildung derhochpolitischen Vorgänge des Jahres1938
hätte bestimmt beitragen können,wenn er bei den dokumentarisch
nachge-wiesenen Tatsachen geblieben wäre. —Es fällt schwer zu
glauben, daß demSchriftsteller, Herrn Matthias Esche
dasGeheimdokument von Benesch unbe-kannt geblieben ist, in welchem
sich Be-nesch bereit erklärte, große Teile der vonSudetendeutschen
bewohnten Gebieteabzutreten! Dieses Geheimdokument hatBenesch am
16. 9. 1938 seinem MinisterNeôas mit dem Auftrag übergeben, esdem
Präsidenten Frankreichs zu überrei-chen, der es aber sofort dem
Ministerprä-sidenten Daladier weiterleitete. — Dieserwiederum
setzte sich mit dem Premiermi-nister Chamberlain in Verbindung,
worauffieberhaft Unterredungen mit Beneschund dem Resultat folgten,
daß er der Ab-tretung von Gebieten zustimmte! Damitsteht
einwandfrei fest, daß noch vor demMünchner Abkommen die Abtretung
su-detendeutscher Gebiete erzielt wordenist! Benesch wünschte im
Geheimdoku-ment als Gegenleistung Sicherheitsga-rantien, die von
Daladier und Chamber-lain zugestanden worden sind undsodann im
Münchner Abkommen ihrenNiederschlag fanden! Es stellt sich
dieFrage, was den unnachgiebigen Beneschveranlaßte, seine starre
Haltung aufzuge-ben? Die Ursache findet sich in England,wo auf
Grund des Berichtes Lord Runci-mans von einer Volksabstimmung
gespro-
chen wurde, und die hat BeneschSchrecken eingejagt und den
Wandelzum Nachgeben vollzogen! Man stellesich vor, was von der CSSR
übrig geblie-ben wäre, wenn dann auch die Slowaken,Magyaren,
Karpato-Ukrainer und Poleneine Volksabstimmung gefordert hätten!Die
Überlegung Beneschs war, lieber diesudetendeutschen Gebiete
abzutreten,dafür keine Volksabstimmung! Bleibt nurnoch die
Feststellung übrig, daß es demLeiter der Forschungsstelle
Zeitgeschich-te, Herrn Dr. Alfred Schickel, Ingolstadt,gelungen
ist, im Archiv der französischenNationalversammlung das
Geheim-Dokument Beneschs zu entdecken unddann auch zu
veröffentlichen! Eine Ent-deckung von historisch-dokumentari-scher
Bedeutung und Klarstellung desRechtes der Sudetendeutschen auf
ihreGebiete.
Franz Mahel, Nürnberg
Zum Thema 4. MärzAus: „Neue Zürcher Zeitung"
vom 7. März 1919
„Die Ereignisse in Deutschböhmen unddie Akte tschechischer
Brutalität gegendie deutschböhmischen Demonstrantenerregen die
größte Erbitterung. Nachdemschon vorgestern in Karlsbad,
Reichen-berg, Eger, Aussig, Sternberg, Brüx, Miesund Neutitschein
das tschechoslowaki-sche Militär mit Salvenfeuer und Bajonet-ten
gegen die deutsche Bevölkerung ge-wütet hatte, die sich am Tag
desZusammentrittes der deutschösterreichi-schen Nationalversammlung
zu durchausfriedlichen Kundgebungen für das Selbst-bestimmungsrecht
der Deutschen Böh-mens zusammengefunden hatte, haben
gestern tschechoslowakische Soldaten inKaaden und Karlsbad
neuerdings Grau-samkeiten gegen Deutsche verübt. InKaaden wurden 17
Personen getötet, 30schwer und 80 leicht verwundet. Auch inKarlsbad
wurden neuerdings zwei Deut-sche erschossen. Die Anzahl der
Todes-opfer der tschechischen Raserei in Stern-berg beläuft sich
auf 14. Es ist zweifellos,daß die tschechische Regierung
beab-sichtigt, die Betätigung ihrer Gewalt- undSchreckensherrschaft
auf das äußerste zutreiben und vor der Anwendung schlimm-ster
Gewaltmittel nicht zurückschreckt.
Die Wirkung dieser unbeschreiblichenGewalttaten kann
selbstverständlich nurdie sein, daß sich das Verhältnis
zwischenDeutschböhmen und der tschechischenRegierung unversöhnlich
gestaltet unddaß seit den Schießereien jede Möglich-keit einer
Verständigung ausgeschlossenerscheint. Die Erbitterung in
Deutschböh-men hat nicht nur die bürgerliche Bevölke-rung, sondern
auch alle sozialdemokrati-schen Arbeitskreise ergriffen und
wirdnach diesem Blutvergießen nicht mehrschwinden. Es ist
ausgeschlossen, daßDeutschböhmen sich nunmehr unter dastschechische
Joch fügen wird, und dietschechische Regierung irrt, wenn
sieglaubt, den Widerstand der dreieinhalbMillionen Deutschböhmen
mit terroristi-schen Mitteln unterdrücken zu können.
Dieses Vorgehen der tschechischen Re-gierung widerspricht —
ebenso wie dieAblehnung der Übernahme eines entspre-chenden Teils
der alten österreichischen
1 Staatsschulden — durchaus dem Willenund den Absichten Wilsons
und der Ent-ente." Der tschechoslowakische Staats-mann Benesch
hatte sehr gute Beziehun-gen zur internationalen Presse durcheinen
bestimmten Geheimbund. Trotzdemhat ein gewichtiges Blatt wie die
NZZ dieGewaltakte vom 4. März 1919 sehr scharfverurteilt!
Brauchtum im SudetenlandVom Wintervertreiben und
Frühlingsbeginn
Waren wir im letzten Beitrag dieser Se-rie noch mitten im Winter
(obwohl der Arti-kel aus redaktionellen Gründen erst imApril
gedruckt werden konnte), so ist esjetzt hoch an der Zeit, sich mit
dem Früh-jahrsbeginn zu beschäftigen.
Aus der Fastenzeit hebt sich der vierteFastensonntag — der
Sonntag Laetare —hervor. Es ist der Tag des Jodaustragens"und
„Maiengehens". Das „Todaustragen"war Sache der Knaben. Sie trugen
eineals Mannsfigur hergerichtete Strohpuppeauf einer Stange herum
und sangen vorjedem Haus das „Todenlied", das in vielenFormen
erhalten ist. So lautete es in derKarlsbader Gegend:Heut trag'n wir
'n Tod aus,Zu Maschau über's Rathaus.Zu Duppau übern Kostn,Täten mr
'n Tod nicht austrag'n,Würdn d' alten Weiber alle erschlagen.
Im Saazer Gebiet entwickelte sich dar-aus ein ganzes Spiel: das
Spiel von derKönigstochter, die der Tod holen will, demaber der
König den Schädel spaltet. BeiGraslitz wurde diese Puppe zum
Schlußverbrannt. Im Schönhengstau wurde so-gar außerhalb des Dorfes
ein Galgen auf-
gestellt, um den Tod vor dem Verbrennendaraufzuhängen.
In Schlaggenwald zogen Mädchen miteiner weiblichen Figur herum,
der „Tödin"oder „Sommerdocke". Diese wurde zumSchluß in das Wasser
geworfen. In Schle-sien wurden Todpuppe und Sommer-docke
aufbewahrt, weil sie als zauberkräf-tig galten und Teile von ihnen
über dieStalltüren befestigt. Mit diesem Brauch-paar hängt das
ewige Streitspiel von Win-ter und Sommer zusammen.
Das Brauchtum vom Tod des Winters isturalt und doch hat sich in
manchen Ge-genden mehr das „Maisingen" erhalten —ein Begrüßen des
Frühlings. Weißgeklei-dete Mädchen zogen — auch am Laetare— von
Haus zu Haus und sangen ihre„Maiversln". Verschiedenartige Texte
die-ser Lieder sind aus den einzelnen Land-schaften überliefert. In
Reichenberg be-gann das Sprüchel mit „Mej, lieber Mej!",weshalb der
Brauch dort „Meilieber-Singen" genannt wurde. Mitgetragen wur-den
die Maibäumeln, die entweder ge-schmückte Fichtenbäume waren oder
wiein Mähr. Schönberg einfache Holzstäb-
chen von grünen Papierfransen umwun-den und mit Rosen, Mascherln
und Bän-dern aus Seidenpapier geziert. BeimSingen wurden diese in
den flachen Hän-den wie ein Quirl gedreht, so daß die bun-ten
Bänder nur so flogen. Schließlich be-kamen die kleinen Sänger von
denHausleuten Kuchen und Geld und zogenweiter.
Nun ist der Winter begraben und dasFrühjahr des Bauern
eingeleitet, dessenganze Sorge von jetzt ab der keimendenSaat gilt.
So liegen dem gesamten Oster-brauchtum — neben dem christlichen
Auf-erstehungsfest — die Grundgedankenund Sinnbilder der Reinigung
und Frucht-barkeit zugrunde. Am Palmsonntag steck-te man einige
geweihte Palmzweige andie Grenzen der Felder. Sie sollten dieFrucht
vor Hagelschlag schützen. Mitdem geweihten Wasser aus der
Oster-nacht begoß man symbolisch diese Palm-zweige oder — wie im
Egerland — auchdie Obstbäume, um sie fruchtbar zumachen.
In der Auferstehungsfeier wurde nebenWasser und Feuer aber auch
Holz ge-weiht, aus dem dann der Bauer Kreuzinmachte und sie am
Ostersonntag zu denPalmzweigen auf die Felder steckte. Da-mit war
der Acker geweiht und jeglichesUnheil abgewehrt.
Vor allem im Ostsudetenland hatte sich
der Brauch des Saatreitens erhalten. Eswar eine Prozession zu
Pferd. Der Priestersegnete am Ostersonntag nach dem Got-tesdienst
die schön geschmückten Pferdeund Reiter, die mit vorgetragenem
Kreuzdann die Gemarkung des Dorfes umrittenund um „gute Frucht"
beteten.
Ein eher heidnischer Fruchtbarkeits-zauber war das beliebte
„Schmeckostern",wobei am Ostersonntag die Burschen mitkunstvoll
geflochtenen Weidenruten ver-suchten, die Frauen und Mädchen auf
dasGesäß zu schlagen, auf daß sie fruchtbarbleiben mögen. Von den
Mädchen beka-men sie dann aus schönen Glasflaschenden Osterschnaps
und bunte Eier, alsSymbol für den Anfang des Lebens.
Mit einem „Schmeckosterspruch" ausdem Schönhengstau wollen wir
den Gangdurch das österliche Brauchtum beendenMr kumma ock
schmeckusternEs sind die heiigen Ustern,Dink mr o, dink mr o,Um an
Wazenkuchen un a EiUn a Kraizerle mittendrei!
(Anneliese Olbrich)Wer mehr über he ~ aüiches Brauch-
tum wissen will, möge sich die Sonder-ausstellung des
Mährisch-SchlesischenHeimatmuseums ansehen, die jeden 1.und 3.
Sonntag im Monat von 10 bis 12 Uhrund jeden Dienstag von 10 bis 16
Uhr ge-öffnet ist.
-
SUDETENPOST FOLGE 9 VOM 3. MAI1984
Sudetendeutsche Landsmannschaft -Sudetendeutsche Jugend 00 .
Bitte vormerken und weitersagen!Wir fahren zum Sudetendeutschen
Tag nach München!
3-Tages-FahrtAbfahrt: 9. 6.1984:4 Uhr ab Freistadt,
Stifterplatz, 5 Uhr ab Linz-Hbf., Eingang bei den
Löwen, 5.10 Uhr ab Linz/Bindermichl, bei der Kirche, 5.20 Uhr ab
Linz/Neue Heimat, O-Bushaltestelle, Salzburger Straße, 5.30 Uhr ab
St. Martin, O-Bushaltesteile St. Martin,5.45 Uhr ab Wels,
Hauptbahnhof, 10 Uhr an München, Hotel Rivoli, 8000 München
70,Albert-Roßhaupter-Straße 18, Telefon 77 00 41.
Rückfahrt 11. 6.12 Uhr ab Hotel Rivoli, 8000 München 70,
Albert-Roßhaupter-Straße18, Telefon 77 00 41.
Übernachtung (mit Frühstück): Hotel Rivoli, 2-Bett-Zimmer (Bad,
WC) S 700.- pro Bettfür 2 Nächte, 1-Bett-Zimmer (Bad, WC) S 980.—
pro Bett für 2 Nächte.
Tagesfahrt (nur bei genügender Teilnehmerzahl): Abfahrt: 10.
6.1984: 5 Uhr ab Wels,Hbf., 5.45 Uhr ab Linz-Hbf., bei den Löwen,
10 Uhr an München, Messegelände. Rück-fahrt: 10. 6., nach
Vereinbarung mit dem Reiseleiter.
Fahrpreise: 3-Tages-Fahrt S 300.-, 1-Tages-Fahrt S 280.—.Nach
Anmeldung erhalten die Teilnehmer einen Erlagschein zugesandt, mit
dem der
Fahrpreis und bei Übernachtung auch der Hotelpreis gleich
einzuzahlen ist. Die Zimmerwerden nach Einlangen der Anmeldungen
der Reihe nach vergeben. Für Bahn- oderSelbstfahrer ist ebenfalls
die Übernachtung im Hotel möglich, jedoch ist es unbedingt
not-wendig, die Zimmer für dieses Hotel ebenfalls über Lmn.
Gertraud Schaner zu bestellen.
Anmeldungen für alle Münchenfahrer sind zu richten an: Gertraud
Schaner, Tandler-straße 13, 4600 Wels, Tel. 0 72 42/22 17 4a
Tribüneder Meinungen
Zum Visa-ProblemDer Sudetenpost gebührt ein aufrichti-
ges Lob, daß sie uns wieder einmal überdie Methoden der heutigen
CSSR inKenntnis zu setzen. Die CSSR weiß nichtmehr, wie sie sich
von dem Verbrechenunserer Austreibung reinwaschen möchte!Ein
ungesühntes Verbrechen kann mannicht aus der Welt schaffen, indem
manvon den Vertriebenen verlangt, zu unter-schreiben, daß sie einst
nach dem Kriegausgereist sind. Wie dumm und plump ha-ben sie sich
das ausgedacht! Ja, glaubendie vielleicht, daß die Welt ihnen das
ab-nimmt? Wie hätten wir damals den Sinnnach einem Ausreisen
gehabt, nach dieserschweren Kriegszeit. Die Welt weiß soschon genug
davon, wie unmenschlichdiese Vertreibung war! Auch
unserePfingsttreffen sind ihnen ein Dorn im Auge,das sie gerne
verschwinden lassen möch-ten. Das schlechte Gewissen gibt ihnen
jakeine Ruhe. Und so verfallen sie in Erpres-sungen, und ich hoffe
daß keiner der ver-triebenen Landsleute ihnen die Unter-schrift auf
diese gemeine Erpressung gibt.So anständig sollten unsere
Landsleuteschon sein und auf Reisen hin zu verzich-ten. Mit diesem
Artikel haben Sie mir ausdem Herzen gesprochen. Jeder Staat,
inwelchem heute Vertriebene leben, solltebereit sein, dieses
gemeine Vorgehen zuunterbinden. Ich habe auch noch Ver-wandte in
Brunn, z. B. meine Schwester,die heute dort noch lebt und in keinen
gutenVerhältnissen, mit einer kleinen Rente mitder sie recht und
schlecht auskommt. Unshat man vertrieben, aber trotzdem sind
wirheute noch der helfende Pol, der ihr und ih-rer Familie hilft.
Und so werde auch ich aufeine Reise dorthin verzichten, wenn essein
muß. Ich werde meine Verwandten inKenntnis setzen, falls dieses
infame Vor-gehen aufrecht bleibt. Kämpfen wir mit al-len Mitteln
darum, daß der CSSR keine Un-terschriften zugute kommen, denn es
wäreVerrat an unserer Sache und in unseremeigenen Interesse! Ich
danke der Sudeten-post für diese Bekanntmachung, zeigt sieuns doch
wiederum, wie die CSSR nichtdavor zurückschreckt, die Vertreibung
alsnull und nichtig und überhaupt aus der Weltzu schaffen. K.
W.
Neuer Bundes-Geschäftsführer
Der langjährige Bundesgeschäftsführer derSL, Rechtsanwalt Karl
Simon scheidet auf ei-genen Wunsch mit Jahresende 1984 aus sei-nem
Amt aus. Neuer Bundesgeschäftsführerwird sein bisheriger
Stellvertreter, der Haupt-sachbearbeiter für Organisation und
Ver-bandsarbeit, Dieter Max. Die Stellung einesstellvertretenden
Bundesgeschäftsführers wirdausgeschrieben. Rechtsanwalt Simon wird
ab1. Jänner 1985 Alleingeschäftsführer des Ver-lagshauses
Sudetenland.
Wochenendtagungder VLÖ in Wels
Einladung zur Wochenendtagung desVerbandes der Volksdeutschen
Lands-mannschaften Österreichs (VLÖ) inWels, OÖ., am 19./20. Mai.
Tagungsort:Hotel Greif, 4600 Wels, Kaiser-Josef-Platz50, Telefon 0
72 42/53 61; Tagungsbeginn:Samstag, 19. Mai, um 11 Uhr. Nach
demMittagessen beginnen die Kurzreferate mitanschließender
Diskussion. Tagungsen-de: Sonntag, 2O.,Mai, 12 Uhr. Das
Mittag-essen kann noch im Hotel Greif eingenom-men werden. Folgende
Referate werden zuhören sein: Pensions- und Rentenfragen,Allgemeine
Sozialfragen, Vermögensent-schädigungen, Volkstumspolitik,
Familien-zusammenführungen, Kulturfragen, Ju-gendarbeit und
Öffentlichkeitsarbeit.Jedes Kurzreferat und anschließende
Dis-kussion darüber soilte eine Stunde nichtüberschreiten.
Interessenten mögen sichüber ihre Organisation (z. B.
Landesver-band OÖ. der SLÖ, der Donauschwabenusw.) sofort anmelden.
Das Einbettzimmerkostet im Hotel Greif S 165.— (einschließ-lich
Frühstück). Für Zimmerdusche wer-den S 60.— zugeschlagen. Bei der
Zim-merbestellung ist unbedingt anzuführenz. B. 2 Einbettzimmer,
beide mit Dusche,oder 3 Zweibettzimmer, alle ohne Dusche.Bei jeder
Anmeldung ist unbedingt festzu-halten „Arbeitstagung des VLÖ"! Die
Ta-gung wird durch die Teilnahme bekannterReferenten zu oben
angeführten Themenbesonders interessant werden! Melden Siesich
bitte raschest bei Ihrem Landesver-band an. Die Teilnehmerzahl ist
begrenztfestgesetzt. Wer sich bald anmeldet, wirdberücksichtigt
werden können. Also raschentscheiden und prompt anmelden! ImAuftrag
der Bundesvorsitzenden zeichnetmit landsmannschaftlichen Grüßen
Ihr
Nikolaus Peter von Etthofen,Geschäftsführer des VLÖ
Hauptversammlungder Klemensgemeinde
Am 24. März d. J. hielt die Klemensgemeindeihre diesjährige
Hauptversammlung ab. AlsBundesobmann wurde Dr. Ernst
Waldstein-Wartenberg, Krumpendorf (früher Hirsch-berg/Böhmen) und
als sein Stellvertreter Min.-Rat Dr. Hans Halva, Wien (früher
Zwittau) wie-dergewählt. Als geschäftsführender Obmannwurde Herr
Gerhard Freißler, Mödling, alsSchriftführer Dr. Lois Milz, Tamsweg
und alsKassier Dir. Leopold Christ, Wien (früher Brunn)gewählt.
Weitere Vorstandsmitglieder sind: Pro-rektor Univ.-Prof. Dr.
Richard Plaschka, Wien;Karl Schaffernicht (Bregenz-Lochau), Dr.
Harryund Helmut Slapnicka (beide Linz), Dr. WilhelmGerlich
(Klagenfurt), Franz Trsek (Gmünd), HerrPlanansky
(Heidenreichstein). Zum Ehrenob-mann der Außenstelle Gmünd wurde
der ausGesundheitsgründen zurückgetretene Herr KarlJansky, der sich
um die Mandelstein-Treffen soverdient gemacht hat, ernannt. Herr
Freißler er-stattete sodann über die Vorhaben der Kle-mensgemeinde
Bericht: Über die Wirtschaftsak-tion im nördlichen Grenzgebiet und
andereAktivitäten.
MargeritenblütenHilde Hager-Zimmermann
Margeritenblüten, ihr strahlenden Sterneseid wie
Kindergesichter, o, wie hab' ich euch gerne, so gerne.
Euer Herz ist warm wie der Sonne Schein, euer Strahlenkranzgibt
seltsames Glücklichsein — seltsames Glücklichsein.
So steht ihr auf Wiesen, auf Rainen und Wegen, dankbar blühtihr
dem Schöpfer entgegen.
Will man euch in die Augen seh'n, muß man sich neigen tief,denn
immerzu wollt ihr gerade steh'n und aufseh'n zum Vater, der euch
rief.
Margeritenblüten, ihr strahlenden Sterne, seid wie
Kindergesichter.O, wie hab' ich euch gerne, so gerne!
Aus Heft 151 „Blumenlieder" von Hilde Hager-Zimmermann(Mus.
Handl-Pirngruber, Linz, Landstraße)
Anton von Webern in BöhmenZum 100. Geburtstag des
österreichischen
Komponisten Anton von Webern brachten ORFund ZDF ein
Musik-Porträt, das als Gemein-schaftsproduktion erarbeitet worden
war. Darinwurde berichtet, daß frühe Vorfahren Webers inBöhmen
ansässig waren. Im 15. Jahrhundertzogen einige nach Südtirol und
spätere Genera-tionen lebten in Kärnten. Als ein Angehöriger
derFamilie Weber in den erblichen Adelsstand er-hoben wurde, nahm
er den Namen „von We-bern" an.
Anton von Webern wurde am 3. Dezember1883 in Wien geboren, wuchs
aber in Klagenfurtauf. Als Student ging er an die Universität
inWien, wo er dann im Fach Musikwissenschaftpromovierte. 1904
lernte er Arnold Schönbergkennen, dessen Einfluß er sich nicht mehr
ent-ziehen konnte und dem er Zeit seines Lebensfreundschaftlich
verbunden blieb. Im September1945 fand von Webern in Mittersill im
Ober-Pinzgau ein tragisches Ende und ruht nun in ei-nem Ehrengrab
auf dem Ortsfriedhof der Markt-gemeinde.
Die Kompositionen Anton von Weberns fan-den eine zwiespältige
Aufnahme und wurdennie populär. Aber mit seiner Fortführung
derZwölftonmusik Schönbergs wirkte er stark aufdie jüngere
Komponistengeneration. Unbestrit-ten ist sein Ruf als
leidenschaftlicher Dirigentgroßer klassischer Musikwerke. Berühmt
wurdeer auch als Dirigent der Arbeiter-Sinfonie-Kon-zerte. In der
letzten Nummer der „Prager Nach-richten" ist zu lesen, daß er als
Gastdirigent amStändetheater in Prag begeistert gefeiert wurde.
Am 3. Dezember 1983 fand im Schloß Mitter-sill eine
eindrucksvolle Gedenkfeier zum 100.Geburtstag des Komponisten
statt. Die musika-lische Gestaltung oblag dem „Anton WerbernTrio"
(Salzburg), dem der Prorektor des Mozar-teums, Prof. Paul Roczek
(Violine), Peter Lang-gartner (Viola) und Julius Berger
(Violincello)angehören. Wolfgang Seierl (Salzburg und Mit-tersill)
wirkte als Sologitarrist mit. Seine Großel-tern väterlicherseits
stammen aus dem RaumReichenberg.
Festredner dieser Gedenkfeier waren derKulturreferent des Landes
Salzburg, Landes-
hauptmannstellvertreter Dr. Herbert Moritz, fer-ner der
Musikhistoriker Prof. Dr. C. F. Heller(Musikhochschule Wien), der
eine blendendeEinführung in das musikalische Schaffen We-berns gab,
und der Komponist Prof. CesarBresgen (Mozarteum Salzburg). Prof.
Bresgenwar auch Mitgestalter des Musik-Porträts imORF und ZDF und
er ist Autor des Buches: „Mit-tersill 1945 - Ein Weg zu Anton von
Webern".Bresgen und von Webern sind innig der Naturverbunden und
ihre Zuneigung zu Schönheitund Ruhe der Alpengipfel fand in ihren
Kompo-sitionen einen ausdrucksvollen Niederschlag.
In der Feierstunde huldigte Cesar Bresgen imSprechgesang (nach
den Texten von H. C. Art-mann) - begleitet von dem Gitarristen
WolfgangSeierl- berühmten Wäldern in aller Welt, darun-ter auch den
Wäldern Böhmens.
Die Gedenkfeier im Schloß Mittersill klang miteiner kurzen
Würdigung durch den Rektor desMozarteums in Salzburg, Prof. Dr.
GüntherBauer, aus. Anschließend besuchten alle Mit-wirkenden und
viele Gäste noch das Ehrengrabauf dem Ortsfriedhof und der
Bürgermeister derMarktgemeinde, Walter Reifmüller, legteKränze
nieder.
Dr. Christine Schwarz-Langer
SL-Ehrenbrief fürHelmut Haun
Auf Beschluß des Bundesvorstandes der Su-detendeutschen
Landsmannschaft wurde Mi-nisterialdirigent Helmut Haun,
Ministerialbe-auftragter des Landes Baden-Württemberg
fürVertriebene, Flüchtlinge und Aussiedler, Ob-mann der
Landesgruppe Baden-Württembergder Sudetendeutschen Landsmannschaft
undVorsitzender des Sudetendeutschen Heimatra-tes, mit dem
Ehrenbrief der SL ausgezeichnet.Die Auszeichnung wurde Heimut Haun
vomBundesfinanzreferenten der SL, SiegfriedZoglmann, am 7. April in
Sindelfingen über-reicht. Ministerialdirigent Haun, geboren inEger,
beging an diesem Tage seinen 65. Ge-burtstag.
Deutschland-ResolutionAuf ihrer Landesvorstandssitzung hat
kürzlich die Union der Vertriebenen/Ost-und Mitteldeutschen
Vereinigung unterdem Vorsitz des CSU-Landtagsabgeord-neten Sieghard
Rost folgende Resolutionverabschiedet:
„Deutschland endet weder an der Elbenoch an Oder und Neiße.
Deutschland alsGesamtheit darf nicht nur als juristischerBegriff
auf dem Papier stehen. Das Be-wußtsein und die Vorstellung von
Deutsch-land müssen mit politischem Leben erfülltwerden. Auch in
der Außenpolitik, die nichtzu einer .Verwaltung der auswärtigen
An-gelegenheiten' herabkommen darf.
Die Bundesregierung und alle staatli-chen Institutionen sind vom
Bundesverfas-sungsgericht aufgefordert, das öffentlicheBewußtsein
für die Notwendigkeit derstaatlichen Einheit Deutschlands nach
in-nen und außen wachzuhalten. Das giJtauch für die deutschen
Gebiete Pommern,Ost-Brandenburg, Schlesien und Ost-preußen. Wir
müssen auch für das Selbst-bestimmungsrecht der
Sudetendeutschen,der Memelländer und der Danziger eintre-ten, sowie
für das Heimatrecht der Deut-schen in Südosteuropa, insbesondere
inSiebenbürgen und dem Banat.
Insbesondere muß allen Versuchen oderauch nur Ansätzen
entschieden entgegen-getreten werden, die Deutschen außerhalb
des Geltungsbereiches des Grundgeset-zes ihrer
verfassungsrechtlich garantiertendeutschen Staatsangehörigkeit zu
entklei-den; in welcher Form dieses auch immerdirekt oder indirekt
durch leichtfertige poli-tische Überlegungen hinsichtlich
einer.Respektierung' oder speziellen .Anerken-nung' gefördert
werden mag.
Die Bundesregierung wird aufgefordert,vor dem Völkerforum der
Welt auf die Ver-letzung des völkerrechtlichen Annektions-verbots
durch die Sowjetunion und Polenhinsichtlich der deutschen
Ostgebiete mitNachdruck aufmerksam zu machen. DieseStaaten können
sich nach der gewaltsa-men Vertreibung der Deutschen nicht dar-auf
berufen, die von ihnen bisher bewohn-ten Gebiete rechtswirksam
erworben zuhaben. Alle Deutschlandpolitik steht unterdem
ausdrücklichen wie auch immanentenVorbehalt eines Friedensvertrages
derSiegermächte mit Deutschland. DurchSchweigen darf keine
völkerrechtliche Er-sitzung dieser deutschen Gebiete durchdie
Sowjetunion und Polen gefördert wer-den!
Die UdV/OMV bittet die BayerischeStaatsregierung, im
vorstehenden Sinneauf allen rechtlichen und politischen We-gen auf
die Bundesregierung und die sietragenden politischen Kräfte
einzuwirken."
-
FOLGE 9 VOM 3. MAI1964 SUDETENPOST
Vor50 Jahren imSudetenlandToni Herget
Nur die Ältesten unter uns können sich an dieEreignisse
erinnern, die vor einem halben Jahr-hundert Schlagzeilen machten,
die Herzen er-füllten oder Kummer bereiteten. Die Sorgen undFreuden
unserer Zeit sind anderer Art. Was vor50 Jahren sich daheim
erreignete, ist Ge-schichte geworden. Man muß sie aber kennen,um
vieles verstehen zu können.
Gleich nach Neujahr 1934 forderte die großeGrubenkatastrophe auf
dem Schacht „Nel-son III" bei Ossegg 143 Tote. Es war die
größteKatastrophe dieser Art in unserer Heimat.
Der Aufstand der sozialdemokratischen„Schutzbündler" in
Osterreich brachte das Ver-bot der dortigen SPÖ. Rund 700
Angehörigedieser Einheiten flohen in die Tschechoslowakeiund waren
dann bis 1938, zumeist in Mähren,vielfach in Lagern untergebracht.
Die sudeten-deutsche Schwesterpartei, die DSAP, brachteunter großen
Opfern ihre Solidaritätsspendenauch für diese Emigranten auf. Ab
1933 warenbereits rund 4000 politische und rassische Emi-granten
aus dem Reich in das Sudetenland ge-kommen. Die in die
Tschechoslowakei geflüch-tete SPD-Führung nannte sich seit 1933
So-pade und gab, vor allem von Karlsbad aus, vieleDruckschriften
heraus. Die tschechische So-zialdemokratie hatte für diese
politischen Emi-granten, wie Ernst Paul berichtet, kaum
etwasübrig.
Von Dezember 1933 bis Februar 1934 wurdeein großer Teil der
Führung der erst am 1. Okto-ber 1933 gegründeten
,,SudetendeutschenHeimatfront" (SHF) unter Führung von
KonradHenlein verhaftet. Der tschechische Staat wolltedie
Sudetendeutschen nach dem Verbot zweierdeutscher Parteien
führungslos und vor allemgefügig machen. Das geringe Interesse
derPrager Regierung und ihrer tschechischen Par-teien an der
Eindämmung bzw. Beseitigung derunverhältnismäßig hohen
Arbeitslosigkeit imsudetendeutschen Gebiet ließ die
Mitglieder-zahlen der aktivistischen deutschen Parteienschnell
absinken und die der,,Heimatfront" an-schwellen.
Ohne Beweise erbringen zu können, wird zwarvon tschechischer
Seite stets gerne von der Un-verläßlichkeit der Sudetendeutschen
gespro-chen, die 1918/19 ihre Einverleibung in dieTschechoslowakei
nicht gewünscht hatten. DiePutschversuche der Kommunisten und
tsche-chischen Faschisten hingegen werden meistverschwiegen. So
verhält es sich auch mit demam 28.3. 1934 mißglückten Putsch in
Brünn-Schidenitz. Sudetendeutsche Soldaten verhin-derten diesen
Putsch des tschechischen Fa-schistenführers R. Gajda und wurden
dafür so-gar im Parlament gelobt.
Nicht erst seit den energischen Forderungender „SHF" auf
praktische Gleichberechtigungder Sudetendeutschen stellten die
Briten fest,daß es den tschechischen Parteien überhauptnicht ernst
war mit einer praktizierten Demokra-tie. Ihr Mißtrauen setzte schon
1923 ein. In einerMeldung des britischen Gesandten in Prag anseine
Londoner Regierung heißt es anfangsMärz 1934: „Die Tschechoslowakei
ist ein un-natürliches Gebilde . . . Für den
realistischenBetrachter bleibt die Tatsache, daß die
Tsche-choslowakei den Ausgleich mit den Minderhei-ten nicht
geschafft hat."
Die Mißerfolge der nur als Feigenblatt die-nenden
sudetendeutschen, aktivistischen Par-teien schlugen sich in dieser
Parteiengruppie-rung negativ, zuerst beim „Bund der
Landwirte"(BdL), nieder. Ihre Jugendorganisation wardeshalb mit dem
offiziellen Parteikurs unzufrie-den. Um die Jugend zu besänftigen,
wurde 1934ihr Sprecher, Gustav Hacker, zum stellvertre-tenden
Parteivorsitzenden gemacht. Zwei Jahrespäter versuchten Hacker,
gemeinsam mitWenzel Jaksch und Hans Schütz, durch ihrendreiköpfigen
„Jungaktivismus" die verfahreneinnenpolitische Situation zu retten.
Infolge desFehlens des tschechischen Partners blieb ihnender Erfolg
leider verwehrt. Das CSR-Drama von1938/39 war so vorgeplant, weil
auf tschechi-scher Seite nur nationale Politiker, doch
keineStaatsmänner, standen.
Versuche, ins Deutsche Reich geflüchteterführender
Persönlichkeiten der NSDAP, das In-teresse der maßgeblichen
NSDAP-Stellen fürdie Belange der Sudetendeutschen zu
wecken,scheiterten mit der Stellungnahme von RudolfHeß von Mitte
April 1934. Anderseits kam es zueiner guten Zusammenarbeit zwischen
dem„VDA" (Verein der Deutschen im Ausland), ei-nem parteipolitisch
neutralen Verband für dasAuslandsdeutschtum, und der ,,SHF".
Die noch von Konrad Henlein als Verbands-turnwart des „Deutschen
Turnverbandes"
(DTV) eingeleitete Umorganisation und Neu-ausrichtung dieses
größten sudetendeutschenErziehungsverbandes trug nach dem
großarti-gen „Verbandsturnfest" 1933 in Saaz auch1934 reichlich
Früchte. Die Jugendorganisation„Adler und Falken" und der
Wandervogelgau„Egerland" und „Nordkreis" gliederten sich inden
„DTV" ein. Weitere sollten folgen.
Die antideutsche außenpolitische Konzeptionder CSR,
repräsentiert durch Edvard Beneô, er-fuhr 1934 durch die
Anerkennung der Sowjet-union eine weitere Verdeutlichung. Ein
Jahrspäter sollte sogar ein Nichtangriffspakt folgen.Zehn Jahre
später war der 1945 wiedererstan-dene Staat bereits völliger
Satellit der Sowjet-union.
Durch den am 2.8. 1934 erfolgten Tod desReichspräsidenten Paul
von Hindenburg undBeneckendorf wurde Reichskanzler Adolf
Hitlerpraktisch dessen Nachfolger, war nun „Führerund
Reichskanzler" und zugleich auch Oberbe-fehlshaber der Deutschen
Wehrmacht.
Der sogenannte „Insignienstreit" im Oktober1934 ließ die
tschechische Volksseele in Pragkochen. Die 1348 gegründete Prager
Universi-tät besaß historisch und künstlerisch wertvolleFakultäts-
und Rektoratsabzeichen. Der Rektorder tschechischen Universität
verlangte damalsihre Herausgabe von der Deutschen
PragerUniversität, zugleich sollte nur die tschechischeUni die
Nachfolgerin der alten Karlsuniversitätsein. Um dieser Forderung
größeren Nachdruckzu verleihen, mobilisierte man die Prager Gas-se,
die dann die deutsche Universität stürmte,die von den deutschen
Studenten verteidigtwurde. Unter Protest wurden von Rektor Gros-ser
die Insignien an den überaus chauvinisti-schen tschechischen
Universitätsrektor Dominausgeliefert.
Mit ihrer ersten Großkundgebung präsentiertesich die „SHF" der
Weltöffentlichkeit in Böh-misch Leipa. Zugleich trug Henlein das
Pro-gramm seiner Partei vor, das er vorher mit derKanzlei des
CSR-Präsidenten abgesprochenhatte. Henlein erklärte bei dieser
Kundgebung,die noch völlig unter dem Gedanken der Forde-rung auf
Autonomie und völliger Gleichberechti-gung der über 3 Mio.
Sudetendeutschen mit denTschechen stand: „Das
Sudetendeutschtumbietet offen und ehrlich die Hand zum Frie-den . .
. wer sie ausschlägt, muß die Verantwor-tung übernehmen." Mit der
Vorstellung: „Myjsme vètôina!" (W i r sind die Mehrheit!)
prakti-zierten die 48 Prozent Tschechen ihre Art derDemokratie in
der Tschechoslowakei, die danninnerhalb von 20 Jahren ihrem Staat
die Exi-stenzberechtigung nahm. Der sogenannte„Reptilienfonds" des
CSR-Außenministers Ed-vard BeneS spielte bei diesem
hintergründigenKampf im In- und Ausland eine große Rolle.
Der T.-G.-Masaryk-Biograph Karl Capekschreibt in der „Lidové
Noviny" v. 27.12.1934über die Notwendigkeit der Assimilierung
derSudetendeutschen wie folgt: „Und je fester wirTschechen an
unserer inländischen Traditionfesthalten, desto eher werden sich
die Sudeten-deutschen in der Abkehr von ihrem Mutter-stamm
entwickeln. Wir müssen die Sudeten-deutschen
tschechoslowakisieren." Damit ge-nau an jenen „Friedensplan" von
HanuS Kuffnervon 1919 angeküpft, der ganz Deutschland auf-teilen
und vom Deutschen Reich nur eine ,,Ne-mecká reservace" (Deutsche
Reservation) üb-riglassen wollte, während „Tschechien" bis vordie
Tore Berlins reichen sollte! Bereits am 10.1.1919 hatte der
CSR-Präsident Masaryk in ei-nem Interview mit dem Pariser,,Matin"
erklärt:„Im übrigen bin ich davon überzeugt, daß einesehr rasche
Entgermanisierung dieser (deut-schen) Gebiete vor sich gehen wird."
SolcheÄußerungen und Forderungen anderer tsche-chischer
Persönlichkeiten konnten nicht beitra-gen, die Staatsbejahung der
Sudetendeutschenzu erreichen. In ähnlicher Weise wie gegen die24
Prozent Sudetendeutschen verhielten sichdie tschechischen Parteien
auch zu Slowaken,Madjaren, Polen und Karpatorussen.
Da überdies keine der tschechischen Regie-rungen bereit war,
ernsthafte Schritte zur Min-derung der durch die lange
Arbeitslosigkeit her-vorgerufenen Not in den sudetendeutschen
Ge-bieten zu unternehmen, die zudem meist gebir-gig und damit im
Gegensatz zum fruchtbarentschechischen Siedlungsraum wenig
ertrag-reich waren, stieß die tschechische Vorherr-schaft bei allen
Nichttschechen im steigendenMaße auf Ablehnung.
Allein im kleinen Bezirk Marienbad gab es1934 2640 amtlich
anerkannte Arbeitslose unddie Bettlerplage war sehr groß. Von den
1379
Erfahrung ist AuftragÜberlegungen zum landsmannschaftlichen
Gedanken
Von Dr. Hansgeorg Loebel
Das Schicksal, so hat Jean JacquesRousseau einmal gesagt, ist
ein trefflicherLehrmeister. Seine Lektionen läßt es sichjedoch
teuer bezahlen: Die Sudetendeut-schen, in seiner Schule
solchermaßen hartgeprüft wissen, daß Erfahrung Auftrag be-deutet.
Die Sudetendeutsche Landsmann-schaft ist nicht nur eine
eigenständige, ih-rer selbst bewußte Traditionsgemein-schaft; sie
sollte sich in besonderem Maßeberufen fühlen, in der Geschichte
derDeutschen in Böhmen und Mähren-Schle-sien Normen politischen
Handelns aufzu-spüren, die für unsere derzeitige Gegen-wart ihre
Gültigkeit behalten haben. DenSudetendeutschen sind Lebensmächte
innotvollen Tagen zur Hilfe gekommen, die inder Umwelt der
Bundesrepublik kaum be-achtet werden. Um so mehr gilt es,
dasBewährte zu bewahren, in aller Reform-freundlichkeit, bei aller
Anerkennung derNotwendigkeiten des Wandels darauf hin-zuweisen, daß
nicht alles Neue wertvollund alles Wertvolle neu ist.
Auf einen Wert, dessen Verkennung undMinderung sich für alle
Deutschen ver-hängnisvoll auswirken müßte, soll die fol-gende
Gedankenreihe aufmerksam ma-chen - auf die deutsche Sprache:
DerMensch ist das sprechende Wesen; dashaben bereits die alten
Philosophen Grie-chenlands erkannt. Sprache erhöht uns zudem, was
wir sind - zu Menschen. Die Mut-
tersprache in ihrer Reinheit, in dem ihr ei-genen Ton als für
den einzelnen erhal-tenswert anzusehen, auch bereit zu sein,die auf
gemeinsamer Sprache aufruhendeGemeinschaft, die
Sprachgemeinschaft,zu hüten und zu pflegen, sind nicht
Ver-pflichtungen, die eine engstirnige nationa-listische Gesinnung
uns auferlegt; die Ver-antwortung für uns selbst, für das
Mensch-liche in uns, fordert das Bekenntnis.
Was Sprache für jegliche menschlicheGemeinschaft bedeutet, kann
in diesemRahmen nur in Konturen angedeutet wer-den. In der Sprache
vereinigen sich Naturund Geist. In die Reihe der Laute schmiegtsich
der Gedanke ein, in der Folge derTon-Schwingungen, die von Körpern
aus-gesandt und von Körpern empfangen wer-den und sich messen
lassen nach Natur-gesetzen, bekundet sich das Unmeßbare,leben
mußte, diesen Bereich ihresmenschlichen Seins aufgeben zu müssen.Um
so mehr sind die Sudetendeutschenaufgerufen, der besonders ihren
deutlicherkennbaren Gefährdung unserer Spra-che, insbesondere der
gedankenlosenLässigkeit im Umgang mit ihr, die in unse-ren Schulen
zu beobachten und aus Lehr-plänen herauszulesen ist,
entgegenzuwir-ken.
Der Landsmannschaft öffnet sich einweites Feld
verantwortungsvollen Wirkensfür unser deutsches Volk.
anerkannten Arbeitslosen des Bezirkes Neudekerhielten nur 734
von ihnen die sogenannte„Czeckkarte", d. h. eine
Wochenunterstützungvon Kc 10 für Ledige und von Kc 20 für
Verhei-ratete (Prager Volkszeitung v. 22 .1 . 1982). Inder „Roten
Fahne" wurde laufend über das Kin-derelend im Erzgebirge
geschrieben. Derartigekommunistische „Hetzpropaganda" faßt
sichheute nicht als nazistische Hetze umschreiben.
Eine der sensationellsten Nachrichten desJahres 1934 wurde erst
Jahre später bekannt:Der Landesverrat des deutschen
Luftwaffenoffi-ziers Salm. Für eine Million Kc verkaufte er
diePläne der deutschen Luftwaffenaufrüstung andie Tschechoslowakei.
Erst 1975, als der ehe-malige CSR-Spionagechef General Moravec
inLondon sein Buch „Master of Spies" heraus-brachte, wurde Näheres
darüber bekannt. Salmwurde 1936 enthüllt und hingerichtet.
Mit dem zeitlichen Abstand eines halbenJahrhunderts läßt sich
erkennen, welche großenChancen für eine echte Lösung des
tsche-chisch-sudetendeutschen Verhältnisses ver-säumt wurden und
welche bitteren Konsequen-zen diese Versäumnisse für beide Völker
in derFolge hatten. Nur die Kenntnis der Geschichteund ihre
praktische Nutzanwendung in der Ge-genwart können beitragen, daß
derartige unnö-tige „politische Betriebsunfälle" vermiedenwerden.
Nur so kann in Mitteleuropa wiederFrieden zwischen den Völkern
eintreten.
KindertreffpunktWien
Per nächste Treffpunkt für Kinder von ca. 9 bis1 & Jahren
ist am Freitag, den 11. Mai um 17.30Uhr im Heim in Wien,
Weidmanngasse 9, Wirbereiten uns unter anderem auf die
Pfingstwett-kämpfe der Kindergruppen im Rahmen des
Su-detendeutschen Tages in München vor! Natür-lich sollten aber
auch all jene Kinder, die nichtnach München mitfahren können, zu
diesemTreffpunkt kommen - e s lohnt sich bestimmt undes wird ein
lustiger Nachmittag! Werte Eltern -kommen Sie mit ihren Kindern zu
diesem Treff-punkt!
Rochusfest in LimburgAm 16. und 17. August findet in Lim-
burg/Lahn (Bundesrepublik) das Mähr-Ausseer Rochusfest und das
Mähr.-NeustädterWaschstockfest statt. Die Schirmherrschaft hatder
Regierende Fürst Franz Josef II. von undzu Liechtenstein
übernommen. Limburg/Lahnist Patenstadt der Mährisch-Neustädter und
dieEinlader sind der kirchliche Betreuer PfarrerEmil Otto Wanke,
Dr. Erich Pelzl und Dr. FranzHeilinger.
An die neuen Leser!Zahlreiche Landsleute erhalten heute zum
ersten Mal die SUDETENPOST zugesandt.Diese Nummer ist sozusagen
als „Probe-exemplar" für Sie gedacht. Die SUDETEN-POST ist die
einzige in Österreich erscheinen-de Zeitung der Sudetendeutschen
und er-scheint 14tägig.
Aus dieser Zeitung erfahren Sie alles, wasdie Sudetendeutschen
(von Südmähren biszum Böhmerwald und vom Egerland bis zu
Su-detenschlesien) in Österreich betrifft. Wir sindimmer aktuell
und versuchen für jedermanneine Information zu geben.
Sicher werden sehr viele Landsleute auchIhre eigene
Heimatzeitung (für Ihren Heimatortoder -kreis) beziehen; diese ist
natürlich sehrwertvoll und informiert Sie über das Gesche-hen aus
Ihrem nächsten Bereich.
Aber allgemeine Informationen für Öster-reich (z. B. in
Pensions- und Rentenangele-genheiten, interessante Artikel,
Festveranstal-tungen u. v. a. m.) können Sie eben nur
derSUDETENPOST entnehmen!
Darum dürfen wir Sie recht herzlich einla-den, ebenfalls der
großen Leserfamilie beizu-treten. Je mehr Landsleute unsere
Zeitungabonnieren, umso mehr Information könnenwir bieten.
Jährlich erscheinen 24 Nummern (davon 2als Doppelnummer) und das
Jahresabonne-ment kostet derzeit nur S 143.- (das sindS 12 . - im
Monat). Und Hand aufs Herz: Ist daswirklich ein so großer Betrag,
den man sichnicht leisten könnte?
Denken Sie einmal darüber nach, und Siewerden darauf kommen, daß
es sich lohnt, SU-DETENPOST-LESER zu sein! Wir hoffen, auchSie bald
zu unseren ständigen Lesern zählenzu können! Ihre Redaktion
Bestellschein für die „Sudetenpost"Bestellschein bitte
ausschneiden und einsenden an: „Sudetenpost", Postfach 405, 4010
Linz.Telefonische Bestellung: 0 73 2 / 27 36 69.
Ich bestelle die „Sudetenpost":
Name:
Straße :
Plz.: Ort:
-
SUDETENPOST FOLGE 9 VOM 3. MAI1984
Deutsche und Sudetendeutschein der Sicht von Engländern
Von Dr. Harry Hochfelder, London in der„Sudetendeutschen
Zeitung"
Vor kurzem ergab eine Meinungsumfrage inGroßbritannien, daß von
allen Völkern die Deut-schen bei den Briten die beliebtesten sind.
Die-ses Resultat ist nicht so überraschend, wie esauf den ersten
Blick aussieht. Der zweite Welt-krieg liegt eine lange Zeit zurück.
Die Engländerhaben ihn zwar keineswegs vergessen, aber mitder
Bundesrepublik hatten sie in den 35 Jahrenihres Bestands so gut wie
keine Differenzen,ganz im Gegenteil: die Interessen und Ziele
derbeiden Länder gehen in den meisten Bereichenkonform.
Deutschland ist der größte HandelspartnerEnglands geworden. Es
ist in den Augen der Bri-ten fast so etwas wie ein Musterstaat,
tonange-bend in vielen Gebieten, auf denen den Englän-dern Erfolge
versagt blieben, ohne jedoch über-heblich und anmaßend geworden zu
sein. Daßes in Deutschland auch Friedensmarschiererund zuweilen
sogar ein paar Terroristen gibt, tutdem deutschen Ansehen keinen
Abbruch, dieEngländer sehen darin eher eine Bestätigungdafür, daß
die Deutschen so ähnliche Menschensind wie sie selbst. Die
Meldungen aus Deutsch-land, die in die englischen Medien dringen,
sindmeist positiv. Die schlechten Nachrichten kom-men fast immer
von anderswoher.
Ende 1983 verzeichnete die englische Pres-se, daß die
Beziehungen zwischen der Bundes-republik und der DDR ausgezeichnet
seien, eineArt Lichtpunkt in der gegenwärtigen Ost-Westsi-tuation.
Gerede über eine „Eiszeit", etwa infolgeder Raketenstationierung,
sei völlig fehl amPlatz, eine Feststellung, die sicher zum
Nach-denken anregen sollte, selbst bei den Friedens-störern bzw.
Marschierern. Als Beweise werdendie erfolgreichen Verhandlungen
über die Berli-ner S-Bahn zitiert, der fortschreitende Abbauvon
Selbstschußanlagen an der Zonengrenze,der bevorstehende Besuch
Honeckers in Bonnund vor allem der Milliardenkredit an die
DDR.Gerüchte über weitere Kredite, heißt es, seienverfrüht, aber
sie könnten erfolgen, falls dieDDR ernstlich eine Verbesserung der
inner-deutschen Beziehungen anstrebt.
Natürlich führen die Briten die Verhandlungs-bereitschaft des
Honeckerregimes nicht aufeine aufgeschlossenere Haltung der
Kommuni-sten zurück, sondern auf die Zwangslage, in dersich die
Wirtschaft der DDR befindet. Der akuteölmangel, die Verschuldung an
den Westen(9,4 Milliarden Dollar), der Umstand, daß dieRückzahlung
der Schulden und die darauf zuzahlenden Zinsen allein 80 Prozent
des Erlösesder gesamten Ausfuhr der DDR an den Westenverschlingt -
diese Tatsachen, so meint man inLondon, sind die eigentlichen
Beweggründe fürdie „Aufgeschlossenheit* in Ost-Berlin.
Hinzu kommen die Vorteile, die sich darausergeben, daß die DDR
durch den Interzonen-handel eine Art Zugang zur EG durch die
Hinter-tür hat, wenngleich der Prozentsatz der Waren,der auf diese
Art zollfrei in andere EG-Staatengelangt, eine gewisse Grenze nicht
überschrei-tet. Größere Vorteile ergeben sich aus den ho-hen
Beträgen, die die Kommunisten für Stra-ßenbenützung, Kanalgebühren
und den Tran-sitverkehr nach West-Berlin einkassieren.
Undschließlich haben die Briten auch notiert, daßder Menschenhandel
mit der DDR nach wie vorweitergeht: 1963 „kaufte" die
Bundesrepublik1034 politische Häftlinge von der DDR frei. Inden
vergangenen 20 Jahren waren es insge-samt 20.036, also im
Durchschnitt 1000 im Jahr.Der Kopfpreis betrug etwa DM 50.000.-,
alsoinsgesamt eine Milliarde Mark.
Die britischen Medien beschränken sich dar-auf, diese
Tatbestände zu registrieren, abereine Schlußfolgerung, die gezogen
wird, ist, daßdie Bundesrepublik gegenüber dem Osten nachwie vor
großzügig und entgegenkommend ist.Obwohl Bundeskanzler Kohl das
Thema Wie-dervereinigung bei seinem Besuch in Moskauerwähnt hat,
haben die Engländer nicht denEindruck gewonnen, daß die
Bundesrepublikdieses Ziel in der nächsten Zeit intensiv verfol-gen
wird. Noch weniger hat man in England denEindruck, daß die Frage
der Ostgebiete jenseitsder Oder-Neißelinie auf der Tagesordnung
derWelt steht. Wollte man über die Frage der deut-schen Ostgebiete
aus englischer Sicht berich-ten, so müßte man wahrheitsgemäß
feststellen,daß sich diese Frage zur Zeit überhaupt nicht
imBlickfeld der englischen Öffentlichkeit befindet.
Ähnliches gilt natürlich für das Sudetenpro-blem. Daß es
Sudetendeutsche gibt, ist denEngländern nicht unbekannt, viele
erinnern sich,davon irgend etwas gehört zu haben, wenn auchnicht
immer genau, was. Vor kurzem gab es al-
lerdings im englischen Fernsehen einen Doku-mentarfilm über
Oskar Schindler, der bekannt-lich während des Krieges unter Einsatz
seinesLebens einigen hundert Juden in Polen das Le-ben rettete.
Schindler stammte aus der Gegend von Zwit-tau in Mähren und in
dem Film wird erwähnt, daßer in den dreißiger Jahren in die
Sudetendeut-sche Partei eintrat und einmal von den Tsche-chen
verhaftet wurde. Nach dem Münchner Ab-kommen trat Schindler in die
SS ein und wäh-rend des Krieges wurde er in Polen eingesetzt.Obwohl
der Film - wie auch das Buch, das demFilm zugrunde lag - ihn nicht
etwa als einen rei-nen Altruisten schildert, unternahm er,
eineminneren Zwang gehorchend, eine Rettungsak-tion, deren Ausmaß
und Erfolg von SchindlersKühnheit, Unerschrockenheit und
Genialitätzeugt.
Wer über die damaligen Verhältnisse eini-germaßen Bescheid weiß
und die Schwierigkei-ten und Gefahren kennt, die sich einem
solchenVorhaben in den Weg stellten, wird das WerkSchindlers als an
ein Wunder grenzend be-zeichnen müssen, ein Eindruck, der noch
da-durch verstärkt wird, daß Schindler vor 1938 undnach 1945 nicht
als ein bedeutender oder erfolg-reicher Mensch erscheint. Die
Dokumentationfand in England viel Beachtung und in den letz-ten
Wochen haben mehrere englische Freundeund Bekannte, denen meine
sudetendeutscheHerkunft bekannt ist, ihre Bewunderung überdiesen
„sudetendeutschen Pimpernel" zumAusdruck gebracht.
Dessenungeachtet dürfen wir nicht anneh-men, daß die Forderung
nach Rückgabe desSudetengebietes an die Sudetendeutschen inEngland
verständnisvoll und wohlwollend auf-genommen würde, falls der
breiten Öffentlich-keit bekannt wäre, daß es eine solche Forde-rung
gibt. Von der Vertreibung der Deutschenaus dem Sudetengebiet weiß
man sehr wenig,vor allem nicht von ihrem Ausmaß und ihrer
Bru-talität.
Man weiß wohl, daß nach Kriegsende seitens
der Alliierten einiges geschehen ist, was in dieKategorie von
Kriegsverbrechen eingereihtwerden kann, wie zum Beispiel die
Zwangsre-patriierung von Millionen Russen und Ukrainern-
Kriegsgefangene und Zivilisten - die zum gro-ßen Teil auf Befehl
Stalins umgebracht wurden.
Neuerdings wird auch über die Zwangsrepa-triierung von 26.000
Jugoslawen aus Österreichnach Jugoslawien im Mai 1945
gesprochen.Auch diese Jugoslawen wurden fast alle vonden
Kommunisten umgebracht einschließlichvon Frauen und Kindern. Viele
Engländer sindheute bereit zuzugeben, daß diese Auslieferungvon
Menschen an Stalin und Tito ein Verbre-chen gegen die
Menschlichkeit war und dieseGeschehnisse werden ohne Zweifel die
Namender dafür in erster Linie verantwortlichenStaatsmänner - Eden
und Macmillan - bela-sten.
Aber man ist geneigt, diese Aktionen eher alsFehler oder
Irrtümer anzusehen, deren Erklä-rung in den schwierigen und
verworrenen Ver-hältnissen der damaligen Zeit zu finden ist
undnicht etwa als ein Werk der zahlreichen in hohenStellen
sitzenden kommunistischen Agentenund Helfershelfer. Ähnlich würde
man über dieVolksvertreibungen urteilen, falls diese wiederzur
Sprache gebracht werden.
Über das kommunistische System habensehr wenige Engländer noch
irgendwelche Illu-sionen. Der Anbruch von 1984 stand in Englandim
Zeichen George Orwells und seiner klassi-schen Verteufelung des
Kommunismus - oderwar es eine Verteufelung? Eine
tschechischeObersetzung von „1984" wird übrigens in Kürzein Prag
als „Samizdat^Maschinenmanuskript il-legal erscheinen.
Die Londoner „Times" stellte am 3. Jänner ineinem Leitartikel
fest, daß es schwer ist, in ei-nem kommunistischen Land einen
Erwachse-nen zu finden, der noch glaubt, was die kommu-nistischen
Medien berichten, auch, daß nie-mand im Westen versucht, am
Kommunismuspositive Züge zu entdecken.
Wird fortgesetzt
welchem unser Obmann Klaus E. Adam einen Diavor-trag über eine
Reise nach Florenz, Pisa und Südfrank-reich bringen wird. Da seine
Vorträge immer sehr inter-essant sind, würden wir uns über Ihren
besonderszahlreichen Besuch freuen. Anita Eder
=¡Bundesverband .Bruna Wien"Die Frauengruppe Wien zusammen mit
der Heimat-
gruppe Reichenberg-Friedland veranstaltet am zweitenDienstag d.
M. (8. Mai 1984) eine Muttertagsfeier und la-det hiezu alle
sudetendeutschen Frauen herzlichst ein.Wir hoffen auf zahlreichen
Besuch und freuen uns auf IhrKommen. Ort: Kaffee Roch,
Dominikanerbastei 3,1010Wien, Zeit: 16 Uhr. Maria Magda
Reichel,
Bundesfrauenreferentin
= Böhmerwaldmuseum = = = = =Wir bringen hiermit die
Vervollständigung unseres
Vorstandes: Kassaprüfer Franz Wolf (Gratzen)
undKassaprüfer-Stellvertreter Rainer Jaksch (Gratzen).Weiters
bitten wir um Sachspenden zur Erweiterung desMuseumsbestandes. Vor
allem suchen wir derzeit An-sichtskarten und Bücher aus dem
Böhmerwald und dasErzgebirge. Besonders wichtig ist der Ausbau
desTrachtenfundus. Wir suchen nicht nur die Trachten,sondern auch
Beschreibungen und Bilder dieser. Viel-leicht könnten uns
Landsleute diesbezüglich mit Sach-spenden helfen? Leider ist die
Gefahr der „Spurenbesei-tigung" deutscher Kulturgeschichte in der
alten Heimatsehr groß — gerade deshalb versuchen wir möglichstviele
Gegenstände für die Zukunft und die folgendenGenerationen zu
retten. Außerdem wäre es sehr Wich-tig, persönliche Erlebnisse
aufzuzeichnen. Vielleicht istes Ihnen möglich, Erlebnisse aus dem
Böhmerwald undErzgebirge vom Alltag an bis zu
Kulturveranstaltungenund Festen aufzuzeichnen und uns zu senden (es
genü-gen Stichworte). Vorrangig ist die schreckliche Zeit
derVertreibung. Bitte schickt uns Erlebnisberichte, um die-se für
die Geschichtsvermittlung zu verarbeiten. Ab 6.Mai ist das Museum
(Ungargasse 3, 1030 Wien) an je-dem Sonn- und Feiertag von 9 bis 12
Uhr geöffnet.
Wilhelm Ehemayer
BezirksgruppeWien und Umgebung
Am 5. April fand unsere alljährliche Hauptversamm-lung statt.
Nach der Begrüßung und einem kurzen To-tengedenken gaben Obmann und
Kassier ihre Berichteüber das letzte Vereinsjahr. Nach dem Bericht
der Kas-saprüfer und antragsgemäßer Entlastung des
gesamtenVorstandes folgte unter der Leitung unseres Landsman-nes
und treuen langjährigen Mitgliedes Dieter Kutsche-ra die Neuwahl.
Der neue Vorstand, der mit geringfügi-gen Änderungen dem alten
entspricht, wurde mit einerStimmenthaltung, ansonsten einstimmig,
wie folgt ge-wählt: Obmann Klaus E. Adam, ObmannstellvertreterAnita
Eder, Kassier Bernd Zeissel, KassierstellvertreterHubert Rogelböck,
Schriftführer Erika Schwein-hammer, Schriftführerstellvertreter
Herta Kutschera,Kassaprüfer Franz Kainer und Herbert Lehr,
BeiräteKarsten Eder, Adalbert Fritsch, Dieter Kutschera, Gün-ter
Kutschera und Gerhard Zeihsei. — Unser nächsterStammtisch findet am
3. Mai um 19 Uhr im RestaurantEberhardt in 1150 Wien,
Sparkassaplatz 1, statt, bei
Am 14. April wurde im „Wienerwald-Restaurant"Wien 15,
Mariahilferstraße 156, unsere diesjährige Jah-reshauptversammlung
abgehalten. Der große Saal war,wie immer bei diesem Anlaß, gesteckt
voll und dieStimmung der Landsleute wunderbar, die Tische
öster-lich geschmückt! Bundesobmann Wilhelm Hennemannbegrüßte,
sowohl im eigenen Namen als auch im Na-men des gesamten
Vereinsvorstandes der „Bruna Wien"alle erschienenen Landsleute auf
das herzlichste. Ganzbesonders hieß er folgende Brünnerinnen und
Brünnerwillkommen: Frau Dr. Wald samt Gatten Dr. Wald,Frau Erika
und Herrn Dr. von Hirtl sowie Vorstands-mitglied Landsmann Paul
Lochmann, Stadtrat vonWolkersdorf bei Wien. Nach dieser Begrüßung
sprachFrauenreferentin Ingeborg Hennemann einen
schönenHeimatspruch. Hierauf wurde aller Heimatvertriebe-nen
gedacht, die seit dem Jahre 1945 in heimatlicheroder fremder Erde
ihre Ruhestätte fanden, ganz beson-ders des heroischen Kämpfers und
Streiters für dieRechte aller Vertriebenen, des Gründers der
erstenSammlung aller Heimatvertriebenen, unseres getreuenEckehadt's
Abg. a. D. Hans Wagner, ein Südmährer ausLechwitz, der uns am 17.
März 1984 im 92. Lebensjahrverlassen hat! Lm. Hennemann bat alle
Anwesenden,sich von ihren Plätzen zu erheben und in einer
Schwei-geminute zu verharren. Anschließend wurde
derJahrestätigkeitsbericht von Vorst.-Mitglied IngeborgHennemann
vorgetragen. Zur Erinnerung für jeneLandsleute, die ihren
Veranstaltungskalender verlegtoder verloren haben, bringen wir
hiermit alle Veran-staltungstermine bis Ende Dezember 1984: Am 12.
Mai1984, Samstag, 16 Uhr: „Wienerwald-Restaurant", Müt-terehrung.
21. Juni, Donnerstag, 8.30 Uhr: Westbahn-hof, Ankunftseite,
Gräberfahrt zu den Grenzfriedhö-fen; 24. Juni, Sonntag: Besuch des
Massengrabes inPurkersdorf bei Wien; 30. Juni, Samstag:
Heimatabendim „Wienerwald-Restaurant". Im Juli und August 1984wegen
Urlaub keine Veranstaltung; am 8. September,Samstag, 16 Uhr:
Heimatabend, „Wienerwald-Restaurant"; 1. November, Donnerstag, 16
Uhr: Toten-ehrung, „Wienerwald-Restaurant", 15. Dezember,Samstag,
16 Uhr: Adventfeier, „Wienerwald-Restaurant". In dem Zeitraum von
April 1983 bis zum14. April 1984 wurden durch die intensive
Werbetätig-keit der Frauenreferentin Ingeborg Hennemann 19
neueMitglieder der „Bruna Wien" zugeführt, was als vollerErfolg
bezeichnet werden kann! Hierauf dankte Bun-desobmann Wilhelm
Hennemann allen Mitarbeiternder „Bruna Wien" für ihre Ausdauer und
Treue zu unse-rem Verband im allgemeinen und zu unserer
geliebtenHeimatstadt Brunn im besonderen, denn ohne die Mit-arbeit
der Damen: Anni Stelzer, Stefanie Herfort, Frän-ze Haberzettel,
Ingeborg Hennemann sowie der HerrenIng. Peter Wenisch, Paul
Lochmann, Hans Douschek,Otto Schindlar und meiner Wenigkeit, nicht
möglichgewesen, wenn sie sich für das Wohl unserer„Bruna Wien"
nicht voll eingesetzt hätten! Gleichzeitigdankte Bd.-Obmann
Hennemann allen Landsleuten,die der „Bruna" bisher die Treue
hielten und der Vereins-leitung das Vertrauen geschenkt haben,
herzlichst. Erbat alle Anwesenden, durch Ihre zahlreiche und
regel-
mäßige Teilnahme an unseren Veranstaltungen tatkräf-tig zu
unterstützen und ihre Verwandten, Freunde undBekannten zu bitten,
der „Bruna Wien" ihre Aufmerk-samkeit zuzuwenden und sie zum
Beitritt zu diesemVerband aufzufordern! Nur so könnte der Bestand
un-seres Vereins gesichert werden! Anschließend über-nahm Lm. Otto
Schindlar, als Wahlvorsitzender, denVorsitze und schritt zur Wahl
des neuen Vereins-vorstandes. Nach der Wahl erklärte er, daß die
Wahleinstimmig beschlossen und alle Mitarbeiter wiederge-wählt
worden sind. Anschließend versicherte Bd.-Obmann Wilhelm Hennemann,
daß er sich für dasWohl der „Bruna Wien" jederzeit einsetzen werde,
so-weit ihm dies sein Gesundheitszustand erlauben sollte!Er bat
eindringlich, daß alle Landsleute immer voll undganz unterstützen.
Alle Landsleute werden erinnert,daß am Samstag, dem 12. Mai d. J.
um 16 Uhr, d. i. 4Uhr nachmittags, im „Wienerwald-Restaurant",
Wien15, Mariahilferstraße 156, eine Mütterehrung mit Gra-tisjause
abgehalten wird. Weitere Mitteilungen: AmFronleichnamstag, dem 21.
Juni, wird, wie alljährlich,unsere Gräberpilgerfahrt zu den
Grenzfriedhöfen,längs der Brünnerstraße bis Drasenhofen,
durchge-führt. Die Abfahrt des Busses erfolgt von der
An-kunftsseite des Westbahnhofes, Felberstraße, pünktlichum 8.30
Uhr. Bitte sich für diese Fahrt sofort anzumel-den, damit wir
rechtzeitig einen Autobus bestellen kön-nen, denn jetzt ist bereits
Reisezeit und die Busse sindgleich ausgebucht! Vom 7 . -9 .
September d. J. findetdas große Bundestreffen aller „BrunaAfereine
in derBundesrepublik, und in Österreich statt. Dieses wird
inunserer Patenstadt Schwäbisch Gmünd, BRD, abgehal-ten. Wir bitten
Sie daher, sich auch für diese Fahrt so-fort vormerken zu lassen.
Der Fahrpreis für Hin- undRückfahrt dürfte ca. 750—800 Schilling
betragen. We-gen Quartierbestellungen stehen wir noch in
Verbin-dung! Allen Geburtstagskindern, die in den MonatenMai, Juni
und August ihren Geburtstag begehen,wünscht der Vorstand der „Bruna
Wien" alles Liebe,Schöne und Gute, vor allem Glück, Gesundheit
undWohlergehen!
Erzgebirge in WienVeranstaltungen Mai — Juni:
Familien-(Muttertags)-
Nachmittag, mit Maiandacht in Greifenstein und ge-mütlichem
Beisammensein in Hitersdorf (Haselbacher-hof), Samstag, dem 5. Mai.
Abfahrt des Autobussesvon Wien 1, Votivkirche, Straßen- und
U-Bahn-StationSchottentor: 14 Uhr. — Nächster Monatsnachmittagim
Gmoakeller, Samstag, dem 2. Juni, 15 Uhr.
Frauen-(Muttertags)nachmittag, Dienstag, dem 8. Mai, 16 Uhr,im
Kaffee Roch, Wien 1, Dominikanerbastei 3 (B.-Fr.-Ref. M. Reichel
und L.-Fr.-Ref. V. Etthofen freuen sichauf Ihren Besuch).
Autobusausflug ins Voralpenland(Semmering — Neuberg a. d. Mürz —
Sankt Aegyd amNeuwalde (Mittagessen) — Traisen — Soos (Heuriger)—
Wien), Sonntag, dem 17. Juni. Abfahrt des Autobus-ses, ebenfalls
von Wien 1, Votivkirche: 8 Uhr früh.Fahrpreis S120.—, Kinder S
60.—. (Auf mehrheitlichenWunsch wurde der Ausflug von Samstag auf
Sonntagverlegt.) Anmeldungen bis längstens 5. Juni bei folgen-den
Tel.-Nr.: 93 90 723 — 65 79 083 — 64 74 625. Vor-merkungen nimmt
Lmn. R. Dick auch bei obengenann-ten Zusammenkünften entgegen. —
Spendenaufruf fürdas Sudetendeutsche Haus in München: Vorstand
derErzgebirger beschließt: auch ein Scherflein dazu beizu-tragen.
Wir ersuchen Sie daher, liebe Landsleute, beilie-genden Erlagschein
unserer letzten Aussendung zu be-achten, und mit Ihrer (auch der
kleinsten) Spende,einem (uns alle überdauernden) guten, von uns
Zeugnisablegenden Werk zu dienen.
— Familienforscher in Wien =Unser nächstes Treffen findet am 17.
Mai statt. Ort:
Haarhof 4a, 1010 Wien. Zeit: 17 bis 19 Uhr.
= Freudenthal- Altvater in Wien =Das letzte Treffen der
Heimatgruppe am 14. April
stand ganz im Zeichen des 90. Doppel-Geburtstags vonFrau Anna
Schuster aus Nieder-Wildgrub und FrauAnna Perger, geb. Jüttner, aus
Spillendorf. Von denObleuten Ölbrich und Ing. Freissler per Auto
abgeholt,konnten die beiden rüstigen Jubilarinnen im Vereinslo-kal
als Ehrengäste begrüßt werden. Sie genossen essehr, wieder einmal
unter Landsleuten zu sein und freu-ten sich über die Ehrungen und
kleinen Gaben. Erfreuli-cherweise konnte auch unser Ehrenobmann
Ing.Schreier nach einem Spitalsaufenthalt und das EhepaarLohner
nach längerer Krankheit wieder in unserer Mit-te begrüßt und
gleichzeitig Frau Lohner zum 83. Ge-burtstag gratuliert werden.
Eine weitere große Freudewar für alle Anwesenden, daß Lm. Oskar
Langer, wie-derhergestellt nach längerer Krankheit, über das
Früh-lingserwachen im Altvaterland und die heimatlichenOsterbräuche
sprechen konnte. Ein Gedicht übers„Schmeckostern" von Doris Simanek
und eine Oster-predigt des verstorbenen Augustiner-Priors
BernhardTonko, gelesen von Ing. Freissler, rundeten die Gedan-ken
zum bevorstehenden Osterfest ab. Durch liebevol-len Tischschmuck
war der Frühling in den Raum geholtworden und trotz herrlichen
Sonnenscheins draußenließ der Besuch nicht zu wünschen übrig. Zum
Schlußwurde der Veranstaltungskalender bis Ende des Jahresverteilt.
Hervorgehoben sei die Autobusfahrt ins Grüneam Dienstag, dem 19.
Juni, vor allem aber das Köhler-bergtreffen am Sonntag, dem 9.
September 1984. DerInitiative von Lm. Hans Nitsch ist es zu danken,
daßnach dem Tod Pater Prior Hubaleks der neue, jungePfarrer von
Gumpoldskirchen gewonnen werden konn-te, für die Freudenthaler die
hl. Messe zu lesen und so-mit die Tradition der
Köhlerberger-Wallfahrt nach ein-jähriger Pause wieder aufgenommen
werden kann. DieHeimatgruppe trifft sich also wieder — wie mehr als
20Jahre — am Sonntag, dem 9. September, um 11 Uhr zurhl. Messe in
der Deutsch-Ordens-Kirche in Gumpolds-kirchen und nachher zu einem
gemütlichen Beisam-mensein im Kremsmünstererhof. Alle Landsleute
undFreunde sind hiezu herzlichst eingeladen! Donnerstag,24. Mai,
kommt der Heimatkreisbetreuer Adolf Irmlermit einem Autobus nach
Wien. Geplant ist auch einHeurigenbesuch bei Lm. Wolff ab 17 Uhr.
Alle Lands-leute, die Freunde aus der Bundesrepublik
Deutschlandtreffen wollen, sind aufgefordert, dorthin zu kommen.Die
Muttertagsfeier findet Samstag, den 12. Mai, um15 Uhr im
Vereinslokal statt. A.O.
= „Hochwald"-Wien = = = = =Bei dem am 7. April abgehaltenen
Vereinsabend in un-
serem Vereinslokal Gasthaus Karl Girsch im 18. Bezirk,
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FOLGE 9 VOM 3. MAI 19B4 SUDETENPOST
Antonigasse 33, war zugleich auch unsere
diesjährigeHauptversammlung verbunden. Nach der Begrüßungder
Mitglieder und Freunde, durch Obmann LeopoldOsen und dem „Dort tief
im Böhmerwald" berichtete derVorstand über das abgelaufene
Vereinsjahr. Schriftfüh-rer Johann Fassl verlas das Protokoll über
die Vorstands-sitzung und deren Beschluß. Die Kassierin Aloisia
Mit-terbauer berichtete über unseren Mitglieder- undKassenstand,
worüber die Kassenprüfer die Entlastungaussprachen. Kassenprüfer
Frau Amtsrat MargareteLenz lobte die gute Führung der Vereinskasse.
Wir habenim vergangenen Vereinsjahr einige größere außernatür-Hche
Ausgaben zu verzeichnen. So für die Errichtung ei-nes Hauses der
Sudetendeutschen in München und fürdie Stiftung der Gedenkstätte
Maria Schnee bei Frei-stadt. Kulturreferent Karl Baumann hielt eine
Gedenk-ansprache über unsere sechs verstorbenen Mitgliederund eine
Gedenkminute. Unser Wahlleiter, Viktor Pospi-schil, brachte die
Liste der Namen der Vorstandsmitglie-der zur Abstimmung, wobei der
alte Vorstand einstim-mig wieder belassen wurde. Am Samstag, dem 5.
Mal,feiern wir mit unseren Müttern im Vereinslokal Girjchden
Muttertag mit einem Schalerl Kaffee und Guglhupf.Am Sonntag, dem 6.
Mai, fahren wir mit zwei Autobus-sen in die Steiermark. Dazu sind
nicht nur unsere Mütter,sondern auch die Väter eingeladen. Vom 31.
Mai bis 6.Juni haben wir eine Busfahrt in den Schwarzwald voruns.
Dazu sind noch einige Plätze frei. Wer dazu Interessefindet, möchte
sich ehestens bei Obmann Leopold
Osen,NeulerchenfelderStraße29/l/13,1160 Wien, oder Tele-fon 42 70
043 melden,
=Humanitärer Verein von = =Österreichern aus Schlesien
Am 15. April wurde unsere diesjährige Hauptver-sammlung
abgehalten, ihre Beschlußfähigkeit war gege-ben. Obmann Karl
Philipp entbot allen erschienenenMitgliedern und Gästen einen
herzlichen Willkommens-gruß, darunter Herrn Werner Olbrich und
Gattin (Ob-mann v. d. Heimatgruppe Freudenthal) und Frau Elfrie-de
Limbacher (früher Würbenthai). In einerTrauerminute gedachte man
ehrend der im abgelaufenenVereinsjahr 1983 insgesamt verstorbenen
15 Ehrenmit-glieder, Mitglieder und Gäste. Ein Gedicht
»Heimatbil-der" wurde vorgetragen. Nach Verlesung der Tagesord-nung
zur Hauptversammlung, welche einstimmigangenommen wurde, erfolgten
die einzelnen Berichtedes Obmannes, des Schriftführers, des
Kassiers, desTrachtengruppenleiters und der Rechnungsprüfer,
wel-che letztere auch zugleich dem Kassier und der Vereins-leitung
die Entlastung aussprach. Es gab viel Applaus fürdie vorher
angeführten einzelnen Ressors in der Vereins-leitung und deren
Berichterstattung. Als Wahlleiter fürdie Neuwahl der neuen
Vereinsle