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STRUKTURÜBERSICHT VON TURNELEMENTEN IM GERÄTTURNEN
Autoren: Anne-Katrin Schneider, Christian Theisen, Julia Bubach, Niklas Wörsdörfer
Creative-Commons-Lizenz Namensnennung, Weitergabe
unter gleichen Bedingungen 4.0 International (CC BY-SA 4.0)
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Strukturgruppen der Schwungübungen
1. Felgbewegungen
Felgbewegungen sind rückwärts gerichtete Rotationen um feste oder annähernd feste Dreh-
achsen. Das in der Hauptphase schnellkräftige Öffnen des BRW in Verbindung mit einem
schnellkräftigen Öffnen des ARW, ermöglicht eine Aufwärtsverlagerung des Körpers.
Aus der zunächst rückwärts gerichteten Rotation (1-6) wird eine Rotationsumkehr.
Gerät
Turnelemente der Felgbewegung
► 14-22
Boden Felgrolle rw. mit gebeugten Armen aus dem Stand 14
Felgrolle rw. mit gestreckten Armen aus dem Stand 15
Felgrolle rw. mit Abbücken 16
Reck Felgunterschwung aus dem Stand, einbeinig 17
Felgunterschwung aus dem Stand, beidbeinig 18
Felgunterschwung aus dem Stütz in den Stand vl. rw. 19
Aufgrätsch- Felgunterschwung 20
Felgumschwung 21
Riesenfelge
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2. Auf- und Umschwungbewegungen
Auf- und Umschwungbewegungen gehören einer Strukturklasse an. Die Gemeinsamkeit ist
hierbei die Rotation um eine feste oder annähernd feste Drehachse.
Die Elemente unterscheiden sich durch unterschiedliche Ausgangs- und Endlagen voneinan-
der. So ist bei Aufschwungbewegungen die Ausgangslage niedriger als die Endlage und bei
Umschwungbewegungen die Ausgangslage gleich der Endlage.
Aufschwungbewegungen sind Teilrotationen um eine feste (Reck) bzw. annähernd feste
Drehachse (Ringe, Barren), verbunden mit einer Aufwärtsbewegung des Körpers. Die End-
lage ist höher als die Ausgangsposition.
Umschwungbewegungen sind Ganzrotationen, bei denen Ausgangs-und Endlage gleich
sind.
Wichtig ist die Annäherung des KSP an die Drehachse, die zu einer Drehbeschleunigung
führt.
Aufschwungbewegung
Gerät Turnelemente der Aufschwung-
bewegung
► 23-28
Reck Hüft- Aufschwung einbeinig 23
Hüft- Aufschwung beidbeinig 24
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Umschwungbewegung
Gerät Turnelemente der Umschwung-
bewegung
► 23-28
Reck Hüft- Umschwung rw. 25
Hüft- Umschwung vw. 26
Spreiz- Umschwung vw. 27
Aufhock- Umschwung rw. 28
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3. Stemmbewegungen
Stemmbewegungen sind Rotationen in vertikaler Ebene um feste Drehachsen und um die Breitenachse des Körpers. Durch einen Beinschwung mit nachfolgendem Ab-bremsen, verbunden mit dem Druck der Arme auf die Griffstellen, kann die Aufwärts-bewegung des Körpers in den Stütz bzw. den Handstand geturnt werden. Im Falle von Stemmaufschwüngen in den Stütz oder Stand wird die Rotation des Körpers
Stemmaufschwung rw. aus dem Einsprung vom Brett 37
Ablegen- Stemme rw. 38
Stemmaufschwung rw. aus dem Einsprung vom Brett
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4. Kippbewegungen
Kippbewegungen sind Rotationen in vertikaler Ebene um feste Drehachsen, wobei der Körper durch eine Hüftstreckung um seine Breitenachse aufwärts verlagert wird.
Durch ein schnellkräftiges Strecken der Hüftgelenke, das kurz vor der vollständigen Öffnung
des Bein-Rumpf-Winkels aktiv abgebremst wird, zeichnet sich die Hauptfunktionsphase aus.
Kippbewegungen werden aus der Ruhelage oder aus dem Schwung geturnt. Ein Unter-
schied zeichnet sich dadurch aus, dass die Streckung der Hüftgelenke aus der Ruhelage
heraus maximal schnell geschieht, sodass ein Impuls übertragen werden kann, der der Im-
pulserhaltung dient.
Gerät
Turnelemente der Kippbewegung
► 40-45
Reck Laufkippe 40
Spreiz- Kippaufschwung 41
Schwebekippe in den Stütz 42
Schwebekippe in den Handstand 43
Langhangkippe 44
Barren Kipp-Aufschwung in den Winkelsitz
45
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5. Sprungbewegungen
Bei Sprungbewegungen sind in der Regel beide Bewegungsarten, Rotation und Translation, anzutreffen. Es gibt ein- und beidbeinige Absprünge, die vor-, seit- und rückwärts, sowie mit oder ohne Stütz der Hände geturnt werden können.
Der Absprung wird aus dem Stand oder Anlauf eingeleitet, erfolgt ein- oder beidbeinig und
leitet in die ungestützte Flugphase über. Ein Absprung mit den Händen wird als Abdruck be-
zeichnet. Die Hauptfunktionsphase zeichnet sich durch eine Streckung der unteren Extremi-
tät und einer schwunghaften Aufwärtsbewegung der Arme nach vorne oben hinsichtlich einer
Impulsübertragung aus. Sprungbewegungen im Gerätturnen sind an die Merkmale von Bein-
schwung-, Überschlag- und Rollbewegungen gekoppelt. Sprünge sind wichtige Elemente,
die als Aufgänge auf bzw. in das Gerät dienen.
Gerät
Turnelemente der Sprungbewegung
► 46-48, 65-67
Boden Sprungrolle mit Rundung aus dem Anlauf 46
Sprung- Überschlag gehockt (Salto vw aus dem Anlauf) 47
Sprungrolle gehechtet (Hechtrolle aus dem Anlauf) 48
Balken Sprungaufhocken 65
Strecksprung Stand 66
Hocksprung als Abgang 67
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6. Rollbewegungen
Rollbewegungen sind mit Translation verbundene Rotationen um Drehachsen, die sich zwi-
schen einer Unterlage und der gekrümmten Körperfläche bilden. Die Berührungspunkte des
gekrümmten Körpers mit seiner Unterlage sind somit nicht ortsgebunden und werden als
momentane Drehachse bezeichnet. Die Körperkrümmung, welche während der Rollbewe-
gung vom Turner verändert werden kann, ist durch die räumliche Ausdehnung des Rollens
abhängig. Je stärker die Krümmung dabei ist, desto kürzer ist der zurückgelegte Weg.
Die Hauptfunktionsphase startet ab dem Zeitpunkt, an dem der Körperschwerpunkt die mo-
mentane Drehachse in horizontaler Richtung überholt. Die rasche Verkleinerung des Krüm-
mungsradius ist hierbei wesentlich, da der Körperschwerpunkt hinter die momentane Dreh-
achse (in Bezug auf die Bewegungsrichtung) gelangt und sich die Rotationsgeschwindigkeit
erhöht bzw. erhalten bleibt. Je nach zu erreichender Endlage des Körpers können Rollbewe-
gungen auch einen weiteren Druck der Arme erfordern.
Gerät
Turnelemente der Rollbewegung
► 68-78
Boden Rolle vw. 68
Rolle vw. aus dem Hockstand in den Hockstand 69
Rolle vw. aus dem Hockstand in den Grätschstand 70
Rolle vw aus dem Hockstand in den Bückstand 71
Rolle rw. in den Nackenstand mit Hüftstütz 72
Rolle rw. in den Nackenstand 73
Rolle rw aus dem Stand in den Hockstand 74
Handstand- Abrollen über den Grätschstand 75
Handstandabrollen mit gestreckten Armen 76
Handstandabrollen mit gebeugten Armen 77
Balken Rolle vw. 78
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7. Beinschwungbewegungen
Beinschwungbewegungen sind Übungen mit Hang oder Stütz, mit denen ein Wech-sel des Verhaltens zum Gerät durch schwungvolle Beintätigkeit erreicht wird. Sie können einbeinig (spreizend) oder beidbeinig (hockend, bückend, grätschend, flan-kend, kehrend, wendend) ausgeführt werden. Die Hauptfunktionsphase ist durch elementspezifische Körperhaltungen und Beinschwünge
gekennzeichnet. Hierbei erfolgt eine Impulsübertragung, die von den Beinen auf den gesam-
ten Körper ausgeht, wobei der für die Verlagerung des Schultergürtels erforderliche Kraftein-
satz der Arme reduziert und begünstigt wird. Die Merkmale von Beinschwungübungen sind
häufig an Elemente weiterer Strukturgruppen gekoppelt.
Gerät
Turnelemente der Beinschwungbewegung
► 79-87
Reck Vorhocken beidbeinig 79
Vorhocken einbeinig 80
Aufbücken 81
Aufgrätschen 82
Vorspreizen 83
Dreh- Spreizen rechts 84
Dreh- Spreizen links 85
Dreh- Spreizen mit 1/4-Drehung 86
Barren Hockwende 87
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8. Überschlagbewegungen
Überschlagbewegungen sind mit der Translation verbundene Rotationen des Körpers um
seine Breiten- oder Tiefenachse von 360 Grad in vertikaler Ebene um feste Drehachsen (mit
Stütz) und freie Drehachsen (während der Flugphase).
Die nach dem Absprung folgende Flugphase ist das Charakteristika der Hauptfunktionspha-
se. Die dabei erreichte Höhe und Weite ist durch den Abflugwinkel, die Abfluggeschwindig-
keit und die Drehimpulsgröße bestimmt. In dieser Phase wird die Winkelgeschwindigkeit
durch eine Verkleinerung des Trägheitsmoments (durch Bücken, Hocken oder Überstre-
ckung des Körpers) vergrößert, um den geforderten Drehungsumfang zu erzeugen.
Überschlagbewegungen werden aus einem ein- oder beidbeinigen Absprung oder aus dem
Vor-oder Rückschwung im Hang oder Stütz geturnt. Wird in der Flugphase eine Zwischen-
stützphase (ein Abdruck mit den Händen, dem Nacken oder dem Kopf) eingebaut, spricht
man von "Stütz- Überschlägen". Freie, ungestützte Überschläge werden auch als Salti be-
zeichnet.
Gerät
Turnelemente der Überschlagbewegung
► 88-97
Boden Handstütz -Überschlag rw. (Flick Flack aus dem Anlauf) 88
Handstütz - Überschlag rw. aus dem Stand (Flick- Flack aus dem Stand)
89
Handstütz - Überschlag rw. aus dem Anhupf (Flick Flack aus dem Anhupf)
90
Überschlag rw. (Bogengang rw.) 91
Überschlag vw. (Bogengang vw.) 92
Handstütz– Überschlag vw. mit einbeiniger Landung 93
Handstütz– Überschlag vw. mit beidbeiniger Landung 94
Handstützüberschlag mit Flugrolle 95
Balken
Handstütz-Überschlag vw. als Abgang aus dem Angehen 96
Überschlag vw. gehockt, Abgang (Salto vw. Abgang)
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Quellenverzeichnis
Abbildung / Foto
Video
Urheber des Beitrags
Nummer Urheber
Titelbild Thamm, Dominik; Dietzen, Martina (Animationsbilder)
Alle Bilder KNSU-Technikkarten / Dietzen, Martina
Nummer Urheber
1-97 Sportstudenten der Universität Koblenz-Landau, Campus Koblenz, Institut für Sport-wissenschaften