STADT PFORZHEIM Dezernat I Amt für Öffentlich- keitsarbeit, Rats- und Europaangelegenheiten Pressereferent Tel: 07231-39 1425 Fax: 07231-39-2303 presse@stadt- pforzheim.de Rede von Oberbürgermeister Gert Hager anlässlich des Neujahrsempfangs der Stadt Pforzheim am Sonntag, 10. Januar 2010, um 11 Uhr im CCP ____________________________________________________ Liebe Pforzheimerinnen, Liebe Pforzheimer ! Sehr geehrte Gäste aus nah und fern, Ich begrüße Sie beim Neujahrsempfang der Stadt Pforzheim im noch jungen Jahr 2010 sehr herzlich ! Es ist mir eine große Freude, Sie so zahlreich auch im Namen meiner Kollegen im Bürgermeisteramt Roger Heidt und Alexander Uhlig im CongressCentrum Pforzheim willkommen heißen zu dürfen. Ein ereignisreiches Jahr liegt hinter uns ... Das Neue Jahr 2010, mit all seinen Aufgaben, vielen alten aus der Vergangenheit mit genommen aber auch mit zahlreichen neuen, Herausforderungen, jedoch auch mit enorm vielen Chancen und aussichtsreichen Perspektiven liegt vor uns.
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STADT PFORZHEIM keitsarbeit, Rats- und Pressereferent · Ich begrüße stellvertretend als Vertreter örtlicher Kreditinstitute ... einen Seite werden wir die „Goldstadt“ als
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Transcript
STADT PFORZHEIM
Dezernat I
Amt für Öffentlich- keitsarbeit, Rats- und Europaangelegenheiten Pressereferent
machen Sie so weiter, wir brauchen Sie! Und – wenn es möglich
ist – überzeugen Sie noch mehr Nachbarn, Verwandte und
Bekannte davon, wie wichtig es ist sich für Pforzheim aktiv
einzusetzen.
Liebe Bürgerinnen und Bürger,
verehrte Anwesende,
ich danke Ihnen für Ihr Kommen und für Ihre Aufmerksamkeit
für meinen Blick aufs neue Jahr in Pforzheim.
Wir haben, soviel ist gewiss, kein leichtes Jahr und keine
leichten Jahre vor uns.
Aber, und auch das sollten wir uns immer wieder klar machen,
wie viel leichter haben wir es, als zum Beispiel die Generation
unserer Großeltern, die in einer ausgebombten Stadt überlebt und
sie wieder aufgebaut haben.
An ihrem Lebenswillen, an ihrer Ausdauer und an ihrer
Begeisterung Neues in Pforzheim zu schaffen, können wir uns
bei unserem Neustart in Pforzheim durchaus orientieren.
Wir haben heute andere Aufgaben zu lösen.
Wir müssen auch deshalb heute vieles anders machen.
Wir leben heute in einer anderen Welt.
Aber eines, verehrte Anwesende, liebe Bürgerinnen und Bürger,
bleibt gleich: Wir in Pforzheim werden es schaffen. Wir werden
gemeinsam wieder nach vorn kommen und unsere Stadt blühen
lassen !
Ich danke Ihnen !
Laudatio Christa Mann / Gerhard Vögele / Jürgen Wahner
Sehr geehrte Frau Mann,
in der Hauptstadt des früheren Landes Baden, in Karlsruhe,
geboren und aufgewachsen sind Sie schon seit über 40 Jahren in der ehemals
badisch markgräflichen Residenz zu Hause – unserer Stadt Pforzheim.
Aufgewachsen in einem christlich geprägten Elternhaus,
hatten Sie schon in jungen Jahren – ob in der Jungschar oder im Mädchenkreis
- ganz selbstverständliche Kontakte zu Ihrer Kirchengemeinde.
Ihr damals sehnlichster Wunsch, als
Kinderkrankenschwester zu Albert Schweitzer in das afrikanische
Lambarene zu gehen, ging zwar nicht wirklich in Erfüllung - er wies
aber schon früh auf Ihre persönliche Bereitschaft hin, für andere
Menschen hilfreich da zu sein.
Nach Ihrer Ausbildung an der Fachhochschule Freiburg
kamen Sie 1963 in unsere Stadt und arbeiteten schon mit 22 Jahren als
Gemeinde-diakonin in der Melanchthon-Pfarrei Pforzheim.
1966 haben Sie geheiratet, sind Mutter von zwei Söhnen und
können stolz sein auf fünf Enkelkinder.
Von 1974 bis 1993 haben Sie als nebenberufliche
Religionslehrerin gearbeitet. Ihrer Berufstätigkeit schließt sich, sehr geehrte, liebe
Frau Mann, eine imposante, enorm vielfältige Liste ehrenamtlicher Tätigkeiten
an.
Diese Liste liest sich wie ein „Handbuch des ehrenamtlichen
Engagements in der Evangelischen Kirche“…
Mitglied im Bezirkskirchenrat, in der Bezirkssynode, im
Kuratorium des Begegnungszentrums Hohenwart-Forum…
Mitarbeit bei Visitationen von Kirchengemeinden, im
Leitungskreis der Evangelischen Erwachsenenbildung, im Trägerkreis
Schlossbergzentrum, beim Internationalen Frauenkaffee im Diakonischen Werk…
Nun sind wir schon fast „in medias res“ – denn seit rund zehn
Jahren sind Sie, sehr geehrte Frau Mann, Bezirksbeauftragte der Evangelischen
Kirche Pforzheim für interreligiösen Dialog und Migration.
Die Bedeutung dieses Themas hat in den vergangenen Jahren
im Zusammenhang mit Globalisierung und dem Zuzug vieler Menschen aus
unterschiedlichsten Ländern der Welt sehr zugenommen.
Ich erinnere an das „Projekt Weltethos“ des katholischen
Theologen Hans Küng, der den Versuch macht, die Gemeinsamkeiten der
Weltreligionen zu beschreiben und ein knappes Regelwerk aus nur wenigen
Grundforderungen aufzustellen, welches von allen akzeptiert wird.
Sie, sehr geehrte Frau Mann, haben sich schon seit 1987
intensiv der Arbeit mit Asylbewerber-Familien in der Stadtkirchen-Gemeinde
Pforzheim und darüber hinaus gewidmet.
Das waren und sind oft ganz konkrete Aufgaben:
Die Begleitung der oft noch nicht deutsch
sprechenden Menschen zu Ämtern, Anwälten, Ärzten und Schulen
oder aber die Vermittlung von Lebensgewohnheiten und Regeln in
einer für Asylbewerber fremden Umgebung.
Mit großem persönlichen Einsatz und – das darf
ich wohl sagen – auch mit der erforderlichen Hartnäckigkeit
haben Sie sich für Menschen eingesetzt, die nicht freiwillig
sondern in der Regel unter Zwang ihr Land verlassen mussten.
Auch wenn ich als Chef der Stadtverwaltung
gesetzliche Vorgaben zu Asyl und Abschiebung zu beachten habe
möchte ich besonders Ihre Aktivitäten bei der Organisation und
Betreuung eines immerhin neun Monate dauernden Kirchenasyls
und die Begleitung von Asylbewerbern bei den menschlich oft
traurigen Abschiebungen betonen.
Teilweise in Abstimmung mit dem Diakonischen
Werk Pforzheim, zum Teil aber auch in Eigeninitiative haben Sie
mit anderen Menschen im „Forum Asyl“ während des
Balkankriegs in den neunziger Jahren Transporte von Hilfsgütern
organisiert.
Sie haben auch, sehr geehrte Frau Mann,
Familien, welche wieder nach Hause zurück gekehrt sind, in der
„Initiative Tuszla / Brizko“ tatkräftig unterstützt und ihnen den
Neu-Start in der alten Heimat erleichtert.
In all Ihren Aktivitäten werden Sie von Ihrem
Mann vorbehaltlos und mit Energie unterstützt. Sie wissen, dass
Sie sich auf ich verlassen können und dass er Ihnen den Rücken
stärkt
Deshalb gilt auch Ihnen, sehr geehrter Herr
Mann unser Dank und unsere Anerkennung.
Auch die umfangreiche Liste Ihrer aktiven
Mitgliedschaften in unterschiedlichen Vereinigungen zeichnet markante
Aktivitäten des Dialogs und des Ausgleichs zwischen Völkern und
Religionen und beweist Ihre breit gestreuten Interessen, für die Sie sich seit
langem einsetzen.
Zu nennen sind unter anderem:
- Der Verein Pro Synagoge,
- die Deutsch-Polnische Gesellschaft,
- die Christlich-Islamische Gesellschaft,
o die Fachgruppe Islam der Badischen
Landeskirche,
- der Flüchtlingsrat Baden-Württemberg,
- die Initiative gegen Rechts,
- der Förderkreis Kindergarten Stadtkirche und
- der Förderverein Kulturhaus Osterfeld.
Ihre regelmäßige Teilnahme am Fastenbrechen
der muslimischen Gemeinde sei nur beispielhaft für Ihr aktives
Eintreten zugunsten einer brüderlichen und geschwisterlichen
Stadtgemeinschaft genannt.
Sehr geehrte Frau Mann, auch wenn Ihre Arbeit
und Ihr Engagement gelegentlich belastend und manchmal sogar
traurig waren und sind, hat sich Ihr Mädchen-Wunsch „… bei
Albert Schweitzer in Lambarene zu arbeiten…“,
insoweit erfüllt, dass Sie mit vielen Menschen aus
verschiedenen Ländern und Kulturen zusammentreffen und dabei nicht
nur Freude erfahren sondern auch noch immer viel lernen dürfen und
vor allem den Menschen helfen können.
Sehr geehrte Frau Mann,
in Anerkennung Ihrer langjährigen, vielfältigen
Verdienste um die Integration von Menschen sowie um den
kulturellen und interreligiösen Dialog verleiht Ihnen die Stadt
Pforzheim heute die Bürgermedaille !
Sehr geehrter Herr Vögele,
es ist schon etwas Besonderes, dass Ihr Familienname und
Ihr besonderes ehrenamtliches Engagement so treffend übereinstimmen
Denn Sie, sehr geehrter Herr Vögele, haben sich seit über
vierzig Jahren für den Umwelt- und Naturschutz in Ihrer Heimatstadt
Pforzheim und in der Region sowie für die Erhaltung der Lebensräume
von Fauna und Flora engagiert und eingesetzt. Ihre besondere Aufmerk-
samkeit galt dabei dem Schutz der heimischen Vögel.
Man könnte Sie auch einen "68-er" nennen, denn seit
1968 sind Sie, sehr geehrter Herr Vögele, aktiver Naturschützer - damals
noch beim Deutschen Bund für Vogelschutz DBV. In all den Jahren Ihres
Engagements waren Sie unter anderem Jugendleiter und Schriftführer aber
auch Vorsitzender der Ortsgruppe des Naturschutzbundes Pforzheim-
Enzkreis.
Heute sind Sie Ehrenvorsitzender der mit rund 1.700 Mitgliedern größten
NABU-Ortsgruppe in Baden-Württemberg.
Sie sind, sehr geehrter Herr Vögele als Leiter des Arbeits-
kreises "Vögel allgemein" im örtlichen NABU zu allen Fragen, welche die
Vogelwelt
- vor allem unserer Heimat - betreffen, als kompetenter
Experte weit bekannt und stets ansprechbar. Schließlich führen Sie auch seit
Anfang der siebziger Jahre im Raum Pforzheim-
Enzkreis ein kontinuierliches Vogel-Monitoring, also eine
qualifizierte Beobachtung der Lebensräume und der Population der Vögel
durch.
Sie waren und sind Autor aktueller Presseberichte mit Bezug zu den gefie-
derten Geschöpfen und Sie sind, sehr geehrter Herr Vögele, Verfasser zahl-
reicher Artikel, welche im Widerstreit der Interessen der objektiveren Be-
trachtung und einer sachlicheren Diskussion über einzelne Vogelarten die-
nen.
Dies gilt insbesondere für einen ganz bestimmten und oft
verkannten Vogel .....
Liebe Pforzheimerinnen und Pforzheimer, ich vermute, es
gibt nicht all zu viele unter Ihnen, die wissen, welcher Vogel sich hinter
"Phalacrocorax carbo" verbirgt.
Er ist übrigens der "Vogel des Jahres 2010" – und Herr
Vögele weiß es längst - es ist der Kormoran! Sehr geehrter Herr Vögele,
schon seit 1992, dies war übrigens das Jahr der Landesgartenschau in
Pforzheim, sind Sie als ehrenamtlicher Naturschutzwart in den Enzauen und
in Büchenbronn aktiv.
Sie arbeiten eng mit unserem städtischen Amt für Um-
weltschutz zusammen. - Ihre Fachkenntnis ist allseits anerkannt !
Es kennzeichnet Ihr Engagement, Herr Vögele, dass Sie
sich ohne Rücksicht auf die eine oder andere – ich möchte fast sagen „na-
türliche“ - Kontroverse aus persönlicher Überzeugung und fachlich qualifi-
zierter Sachkenntnis für den
Schutz der letzten Refugien für Pflanzen und Tiere im
Ballungsraum Pforzheim eingesetzt haben und dies – auch im Interesse der
Menschen - seit nunmehr über vierzig Jahren tun.
Als begeisterter Naturfotograf sind Ihre Fotos und Texte
in vielen Büchern, Kalendern und Zeitschriften erschienen und tragen auf
diese Weise zu mehr Verständnis der Menschen für die oft vielfältig be-
drohte Flora und Fauna bei.
Die selben Ziele erfüllen übrigens auch Ihre regelmäßigen
Führungen zur Vogelwelt des „Biotops Hauptfriedhof Pforzheim“, die Sie
schon seit den siebziger Jahren regelmäßig durchführen.
Unzähligen Pforzheimerinnen und Pforzheimern haben
Sie auch an unseren Flüssen die Natur näher gebracht.
In den letzten drei Jahren haben Sie und Ihre Freunde vom
NABU - das kann auch der interessierte Besucher des Friedhofs auf der
Schanz an zahlreichen Nistkästen feststellen –
die Lebensbedingungen der Vögel verbessert und
Vogelbeobachtungen zu allen Jahreszeiten intensiviert.
Sehr geehrter Herr Vögele,
zu den "Perlen der Goldstadt" gehört – auch in unserer auf Wachstum ange-
legten Gesellschaft - ein Grünland-Anteil von 50 Prozent unserer
Pforzheimer Gemarkungsfläche.
Es ist auch einer Ihrer Verdienste, den Artenreichtum und die Überlebens-
bedingungen der Tier- und Pflanzenwelt unserer Heimat zu schützen und
das Bewusstsein für dessen Erhaltung auch im politischen Raum zu stärken.
Sehr geehrter Herr Vögele,
ich weiß, dass Sie Wert darauf legen, nicht als Einzel-
kämpfer sondern als Teil Ihrer gesamten Naturschutzorganisation betrachtet
zu werden.
Dies zeichnet Sie als verantwortungsbewussten Menschen aus, der über den
Horizont des eigenen Lebens zu denken und auch folgende Generationen
einzubeziehen in der Lage ist.
In Anerkennung Ihrer vielfältigen Verdienste um Natur-
und Umweltschutz verleihe ich Ihnen die Bürgermedaille der Stadt
Pforzheim !
Sehr geehrter Herr Wahner, wenn man bedenkt, dass der Apostel Petrus in seinem zweiten Brief schreibt, „vor dem Herrn seien Tausend Jahre wie ein Tag und ein Tag wie Tausend Jahre…“ - dann wird durch diese biblische Sicht eine für unsere Verhältnisse schon ziemlich lange währende Geschichte zeitlich relativiert. Betrachten wir den Gegenstand Ihres persönlich lang anhaltenden
Engagements allerdings unter heutigen Aspekten, dann wird deutlich, dass Ausdauer, Begeisterungsfähigkeit und konsequentes Verfolgen von Zielen zu Ihren Stärken zählen ! Im vorletzten Kriegsjahr in Pforzheim geboren war für Sie, Herr Wahner, die schwer zerstörte Stadt – und natürlich auch die mit „strengstem Zutrittsverbot“ versehene jedoch offenbar durch einen Hintereingang noch betretbare zerstörte Schlosskirche eine Fläche der Spiele Ihrer Nachkriegs- Kindheit … Seit den sechziger Jahren, - Sie waren noch ein ziemlich junger Mann -, gab es in Pforzheim Bemühungen, die „Freunde der Schlosskirche Pforzheim“ als Verein wieder zu gründen, nachdem die gleichnamige Stiftung aufgelöst worden war. Es dauerte letztlich nahezu dreißig Jahre, bis die für das „Steinerne Geschichtsbuch unserer Stadt“ so wichtige Gründung des Vereins „Freunde der Schlosskirche“ tatsächlich erfolgte. Anfang der neunziger Jahre wurden Sie, sehr geehrter Herr Wahner, inzwischen beruflich als Bilanzbuchhalter einer bekannten Pforzheimer Firma, - übrigens der ältesten Gold- und Silberscheideanstalt Deutschlands - und ehrenamtlich als Ältester an der Schlosskirche und Kirchengemeinderat für die Michaelsgemeinde tätig, zu einer vom damaligen Kulturamtsleiter, Dr. Alfred Hübner anberaumten Zusammenkunft in das Reuchlinhaus Pforzheim eingeladen.
Nach einigen Anstrengungen und zahlreichen Gesprächen mit Repräsentanten von Verwaltung, Presse, Geschäftsleben und Kirche gelang es Ihnen, meinen Vorvorgänger im Amt, Herrn Dr. Joachim Becker, als erstes Mitglied des „Vereins der Freunde der Schlosskirche e.V.“ aufzunehmen. Der damalige Erste Bürgermeister Siegbert Frank, Kulturbürgermeister Hermann Kling und zahlreiche sehr markante Persönlichkeiten unserer Stadt folgten als Mitglieder. Schon bald hatte der Verein, dessen Vorsitzender Sie nunmehr seit 1993 sind, einhundert Mitglieder, zu denen selbstverständlich auch der damalige Pfarrer Dr. Gerhard Hager gehörte. Ihre Fähigkeit, kaufmännisches Wissen mit erforderlicher Akribie einzusetzen und Ihre Begeisterungsfähigkeit sowie soziale Netzwerke in Ihre Ziele einzubinden prädestinierten Sie, Herr Wahner, regelrecht für das ausdrückliche Ziel des Vereins:
den „Wiederaufbau des Reuchlin-Kollegs“. Das Ziel, in unserem fast zweitausend Jahre alten und dennoch bislang kaum als „alte Stadt PORTUS“ erkennbaren Pforzheim die Zeugen auch der mittelalterlichen Vergangenheit zu erhalten, konnte inzwischen an verschiedenen Stellen des Stadtgebiets mit zahlreichen markanten Beispielen weiter verfolgt werden. Das im September 2008 eröffnete Reuchlin-Kolleg als „Museum Johannes Reuchlin“ vereint die Historie der Schlosskirche mit baulicher Moderne zu einer
interessanten Rekonstruktion. Das im Krieg zerstörte „Reuchlin-Kolleg“ wurde als moderner Anbau technisch anspruchsvoll und für die Besucher attraktiv wieder hergestellt. Dass Sie als Vorsitzender des Vereins „Freunde der Schlosskirche“ schon seit 18 Jahren zahlreiche markante Führungen durch die Schlosskirche anbieten, die immer wieder lesenswerte Zeitschrift „Blickpunkt Schlosskirche“ federführend herausgeben, deren aktuelles Vorwort übrigens vom katholischen Freiburger Erzbischof Robert Zollitsch stammt und „so ganz nebenbei“ auch noch ehrenamtlich im Neuen „Museum Johannes Reuchlin“ Aufsicht führen, sei nur am Rande bemerkt. Einen Eintrag im Gästebuch des neuen Museums finde ich so bemerkenswert, dass ich ihn gerne zitieren möchte: „It’s nice to see the memory of Johannes Reuchlin so well looked after. Wir kommen schnell wieder.” Der Eintrag stammt übrigens von Jan Willem Reuchlin aus den Niederlanden, der sich darüber freut, dass die Erinnerung an das Werk seines Vorfahren so hervorragend wach gehalten wird. In der Schlosskirche, im Verein „Freunde der Schlosskirche“ sowie im „Museum Johannes Reuchlin“ wurde und wird – mit vereinten Kräften und über konfessionelle Grenzen hinweg – in einer Kirche, welche die Zeit der Reformation quasi am eigenen Gemäuer „erlebt“ hat, Ökumene greifbar gelebt. In guter Schlosskirchen-Tradition hat hier der ökumenische „C-Punkt“ seinen Sitz und lädt Besucherinnen und Besucher regelmäßig zum Innehalten
mitten in der Stadt in die dann offene Kirche ein. Der 2011 anstehende fünfhundertste Jahrestag der Herausgabe des berühmten Reuchlin-Werks „Augenspiegel“ wird sicher viele hochinteressante Aspekte des von Bildung, Toleranz und Verständnis für die hebräische Sprache als Sprache der Bibel geprägten Wirkens des großen Sohnes unserer Stadt in den Vordergrund rücken. Ein primäres Ziel Ihrer Arbeit und derjenigen Ihrer zahlreichen Mitglieder und Förderer war selbstverständlich der Wiederaufbau des Reuchlin-Kollegs. Das ging nicht ohne Geld ! Sehr geehrter Herr Wahner, Sie haben sich einiges zur Finanzierung des großen Ziels einfallen lassen. Mit Ausdauer, Engagement und Kreativität zogen Sie oft aus dem Hintergrund die erforderlichen Fäden, welche es ermöglichten, viele kleine und zahlreiche große Spenden der Förderer zugunsten des von vielen Pforzheimerinnen und Pforzheimern gewünschten und mitgetragenen Wiederaufbaus des Reuchlin- Kollegs zu sammeln. Die Palette der fördernden Bausteine für den Wiederaufbau des Reuchlinkollegs an der Schlosskirche Sankt Michael reicht unter anderem von Altgold-Aktionen über die legendären Konzerte des führenden Dresdner Trompetenvirtuosen Ludwig Güttler bis hin zum Verkauf der ganz besonders bemerkenswerten Schlosskirchen-Uhren.
Viele Hände, Köpfe und Einrichtungen aus unserer Stadt und darüber hinaus haben hier dankenswerterweise mitgewirkt. Ich möchte allerdings den Anfang Ihrer „uneigennützigen Kollekte“ nicht unerwähnt lassen: der stellvertretende Vorsitzende des Vereins „Freunde der Schlosskirche“, unser städtischer Denkmalpfleger Dr. Christoph Timm legte mit der Spende eines Honorars von 200 DM (Deutschen Mark) den Grundstock für die glücklicherweise schließlich so erfolgreiche Sammlungsaktion. Sehr geehrter Herr Wahner,
in Anerkennung Ihrer langjährigen, vielfältigen Verdienste um unsere Stadt und ihre Kultur verleihe ich Ihnen heute die Bürgermedaille der Stadt Pforzheim !
Liebe Pforzheimerinnen,
Liebe Pforzheimer !
Über Ihren zahlreichen Besuch unseres
Pforzheimer Neujahrsempfangs 2010 freue ich
mich sehr.
Ich möchte Ihnen für zahlreiche ermutigende
Zeichen der Unterstützung und Sympathie im
vergangenen Jahr und aus Anlass des
Jahreswechsels herzlich danken!
Pforzheim ist unser aller Engagement wert !
Ich danke allen Beteiligten, welche auf und hinter der
Bühne sowie an zahlreichen Arbeitsplätzen diesen
Neujahrsempfang vorbereitet und ermöglicht haben.
Hier danke ich insbesondere meinen Mitarbeitern
Herrn Norbert Echle und Herrn Hansjürgen
Remer.
Für die musikalische Begleitung danke ich dem
Goldstadtfanfarenzug unter der Leitung von
Herrn Michael Bonnet, dem Gitarren-Ensemble
der Jugendmusikschule Pforzheim unter der
Leitung von Herrn Hans-Peter Wössner und den
Musikern des Stadttheaters Pforzheim
Katja Bördner, Marie-Kristin Schäfer und Tobias
Leppert.
Ich danke Herrn Bezirksschornsteinfegermeister
Harald Stotz und Kollegen für die symbolischen
kleinen schwarzen Glücksbringer, welche sie im
Foyer gleich verteilen werden.
Appropos Foyer: eine Neuerung gibt es !
In diesem Jahr wird es erstmals keinen Wein
beim Empfang und der Begegnung im Foyer
geben.
Mit Blick auf die finanzielle Lage der Stadt habe
ich gebeten darauf zu verzichten. Ebenso kann
es nicht sein, dass wir von der Stadt aus Anti-
Drogen und Anti-Alkohol-Maßnahmen
finanzieren und gleichzeitig beim
Bürgerempfang zu Beginn des Jahres Wein
ausschenken. Ich hoffe auf Ihr Verständnis. Aber ich