Sichern von Schraubverbindungen Grundlagen Schrauben-Jäger AG - Industriestraße 15 - D-76189 Karlsruhe - Tel. 07 21 570 06-6 - www.schrauben-jaeger.de 1 2 3 4 5 6 7 8 9 Grundlagen Das Lockern oder Lösen einer Schraubverbin- dung kann durch Setzvorgänge eingeleitet werden. Diese führen zu einer Reduzierung der bei der Montage eingeleiteten Vorspannkraft. Hieraus resultiert ein Spiel in der Verbindung. Durch den entstandenen Bewegungsraum wird die Schraube bei jeder Belastung verformt. Diese Verformung führt schließlich zu einer Materialermüdung bzw. Überlastung der Schraubverbindung. Bei dynamisch querbelasteten Schraubenver- bindungen besteht die Möglichkeit eines voll- ständig selbsttätigen Losdrehens. Dies ge- schieht, wenn die Klemmkraft den Reibschluss in der Verbindung nicht mehr aufrecht erhalten kann. Die folglich auftretenden Querverschiebungen führen zu einer Pendelbewegung der Schraube und somit zu einer Relativbewegung im Gewin- de der Mutter. Die Schraubverbindung löst sich. Konstruktive Maßnahmen zur Vermeidung von Vorspannkraftverlust durch Setzvor- gänge: • Vermeidung von weichen Scheiben in hoch- festen Schraubverbindungen • Keine Lackschichten unter Schrauben- und Mutternauflagen • Einsatz möglichst langer Schrauben • Einsatz von Dehnschrauben oder Dehnhül- sen • Einsatz von hochfesten Schrauben, d. h. Ver- minderung der Durchmesser und somit Er- höhung der Elastizität. Grundsätzlich ist darauf zu achten, dass die Festigkeit aller an der Verbindung beteiligten Komponenten annähernd gleich ist. Konstruktive Maßnahmen gegen Vor- spannkraftverlust bei dynamischer Quer- belastung: • Einsatz von Schraubenverbindungen mit hö- herer Festigkeitsklasse und damit Erhöhung der Klemmkräfte, die wiederum Querver- schiebungen minimieren • Erhöhung der elastischen Dehnung durch Ein- satz von längeren Schrauben (Richtwert > 5d) • Erhöhung der Reibung im Gewinde (mög- lichst nicht beim Anziehen) • Schlupfbegrenzung, z. B. durch Einsatz von Passschrauben Allgemein gilt bei Schraubenverbindungen: Treten Belastungen auf, die dazu führen, dass die konstruktiven Maßnahmen nicht ausrei- chen, so sind zusätzliche Sicherungselemente zu verwenden!