24 24 Die Selbstorganisatorische Hypnose ist eine moderne, wissenschaftliche Hypnoseform, die zur erfolgreichen Problemlösung, Selbstent- wicklung und als Heilbehandlung eingesetzt wird. Frei von Fremdbestimmung eröffnet sie neue Möglichkeiten für Leben und Beruf. Warum ist Selbstorganisatorische Hypnose so erfolgreich? Häufig wird der Begriff Hypnose so verwendet, als wä- ren alle Arten von Therapie, die in Hypnose stattfinden, gleich. Tatsächlich ist es aber so, dass bei der Klassischen Hypnose und bei der noch kaum bekannten Selbstorganisatorischen Hypnose sehr unterschiedlich gearbeitet wird. Das Wort Hypnose bezeichnet lediglich einen bestimmten geistigen Zustand (auch Trance genannt), der dem Menschen angeboren ist. Er tritt zuweilen spontan ein, kann aber auch für die Therapie gezielt herbeigeführt werden. Klassische Hypnose Hier geht es, verein- facht gesagt, darum, den Patienten zunächst mit verschiedenen Methoden der Tranceeinlei- tung in einen möglichst tiefen Trancezustand zu bringen. Es ist wissenschaftlich nachgewie- sen, dass im in diesem Zustand bestimmte Kontrollfunktionen des Bewusstseins abge- schwächt sind und die Bereitschaft, Neues zuzulassen, höher ist. Ist dieser tiefe Trancezustand erreicht, beginnt der Therapeut mit Suggestionen, es werden also dem Unbewussten des Patienten solche Lösungsideen oder Gedanken sehr nachdrück- lich immer wieder und wieder angeboten, die krank machende Vorstellungen des Patienten ersetzen sollen. Die Entscheidung, was für den Patienten gut und richtig ist, mit welchen Sug- gestionen gearbeitet wird, liegt dabei – nach Absprache mit dem Patienten – in der Hand des Therapeuten. Das kann gut passen, es kann aber auch das für den Patienten Fal- sche sein. So kann es vorkommen, dass das Symptom des Patienten eine wichtige Bedeutung hat, wie z.B. bei einer Migräne, die manchmal (nicht im- mer) den Sinn hat, den Patienten vor Überlas- tung zu schützen. Wenn er zu rücksichtslos mit sich umgeht, erzeugt das Unbewusste z.B. ei- nen Migräneanfall, der dann zu einer Zwangs- pause führt. In diesem Fall hat das Symptom einen positiven Aspekt für den Patienten, der jedoch ersatzlos wegfällt, wenn die Migräne „weghypnotisiert“ wird. Die Wahrscheinlich- keit, dass ein neues Symptom auftaucht, das die Aufgabe der Migräne als „Notbremse“ übernimmt, ist daher sehr hoch. Und zwar deshalb, weil nicht den einen, alles entschei- denden Schritt tiefer gegangen wird, hin zur Ursache des Problems. Im Beispiel wäre zu fragen: Warum ist der Patient so rücksichtslos gegen sich selbst, dass nur ein Migräneanfall ihn vor sich selbst schützen kann? Kurzfristig wirken die klassischen Verfahren gut, da aber Suggestionen auch Manipulati- onen sind, wenn auch gut gemeinte, befreit ein unabhängiger Geist sich meist bald wie- der von ihnen, sodass die Symptome immer wieder auftreten (oder neue Symptome hin- zukommen), weil die wahre Ursache nicht beseitigt wurde. Selbstorganisatorische Hypnose Um die wahre, auf der tiefsten Ebene liegende Ursache heilen zu können, wurde die Selbstor- ganisatorische Hypnose entwickelt. Sie bietet ganz neue in Hypnose stattfindende Therapie- verfahren, die in der Lage sind, die eigentlichen Ursachen der Probleme zu erreichen. Selbst-Individuation C.G. Jung hat den Begriff der „Selbst-Individuation“ geprägt. Dieser bezeichnet eine Art von innerem Wis- sen, wie der einzelne Mensch werden soll und wie er ein ihm gemäßes, glückliches und sinnvolles Leben führen kann. Diese Selbst-Individuation umzusetzen ist eine Selbstorganisatorische lebenslange Aufgabe jedes Menschen. Dies kann von Anfang an gut gehen und glatt ver- laufen. Wenn ein Mensch immer nach seinem persönlichen inneren (unbewussten) Lebens- plan lebt, dann ist er glücklich und zufrieden. Er kann gut arbeiten, ist emotional nicht ge- hemmt, hat ein stabiles Selbstwertgefühl, unterhält gute, befriedigende Beziehungen zu anderen Menschen, ist kaum körperlich krank. Er kann sich den unterschiedlichen Anforderungen, die das Leben in verschiede- nen Lebensphasen für ihn mit sich bringt, gut stellen und sie bis zum Lebensende meistern. Wenn aber jemand aus diesem Lebensplan aussteigt oder – häufiger vorkommend – durch irgendetwas daran gehindert wird, diesem Plan zu folgen, wird dies im Unbewussten er- kannt. Da die Entfaltungsmöglichkeiten dieses Menschen „verschenkt“ werden und dadurch die Gefahr droht, dass das Leben vielleicht ver- tan werden könnte, beginnt das Unbewusste den Versuch, den Menschen wieder „auf den richtigen Pfad“ zurück zu bringen. Es entste- hen Symptome (z.B. Phobien), die beibehalten werden, manchmal über Jahrzehnte. So lange, bis der Mensch etwas verändert, was ihn wie- der seinem ihm gemäßen inneren Lebensplan näher bringt. In der Selbstorganisatorischen Hypnose wer- den daher Symptome nicht automatisch als feindlich verstanden. Sie enthalten eine wert- volle Botschaft. Sie zeigen, dass für die Selbst- Individuationsinstanz (die angeborene innere Kraft und Weisheit, die für ein sinnvolles Leben steht) ein Problem besteht, das gelöst werden muss. Es kann ein nicht gelöster Konflikt, eine nicht geheilte seelische Verletzung sein. Wenn also ein Symptom erzeugt wird, und zwar wie- der und wieder, dann hat das einen guten Grund. Und das wird nicht ohne weiteres von allein aufhören. Mit Hilfe der Selbstorganisato- rischen Hypnose wird es möglich, den tiefsten Grund zu erkennen und dann das zu tun, was