WEITERBILDUNG ALS WETTBEWERBSVORTEIL Karrierechancen Seite 13 Die Wirtschaft zwischen Alb und Bodensee Ehrung IHKs zeichnen Landes- und bundesbeste Azubis aus Seite 6 Energie sparen Erstes Energieeffizienznetz- werk in Ulm gegründet Seite 48 Fachkräftesicherung Mentorinnen helfen Migran- tinnen beim Jobeinstieg Seite 54 Januar 2018 Ausgabe IHK Ulm
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Seite 6 Seite 48 Seite 54 - hofstaetter-fotografie.com · 18 Teilnahme an Weiterbildungen Die Rolle der Führung ... nach S. 50 Bekanntmachungen der IHK Bodensee-Oberschwaben ...
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WEIT ERBILDUNG AL S WE T TBE WERBSVOR TE IL
KarrierechancenSeite 13
Die Wirtschaftzwischen Alb und Bodensee
EhrungIHKs zeichnen Landes- und bundesbeste Azubis ausSeite 6
Energie sparenErstes Energieeffizienznetz-werk in Ulm gegründetSeite 48
FachkräftesicherungMentorinnen helfen Migran-tinnen beim JobeinstiegSeite 54
Januar 2018Ausgabe IHK Ulm
Heinrich Grieshaber,Präsident IHK Bodensee-Oberschwaben
Dr. Peter Kulitz,Präsident IHK Ulm
Wege zu qualifizierten
Mitarbeitern
Gerade im Hinblick auf den Fachkräftemangel an Meistern, Tech-
nikern und Fachwirten ist die Bedeutung der beruflichen Weiter-
bildung für den Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe und
die Erwerbssicherung der Beschäftigten unbestritten. Kaum eines
der aktuellen wirtschafts- und gesellschaftspolitischen Ziele findet
einen so breiten Konsens wie das, ihren Stellenwert zu erhöhen.
Digitale Transformation und demografischer Wandel sind dabei die
entscheidenden Impulsgeber. Die berufliche Weiterbildung ist aber
nicht nur ein zentrales wirtschaftspolitisches Element, sondern auch
für die Entwicklungsmöglichkeiten jedes Einzelnen bedeutend.
So einigend das Ziel einer umfänglichen Weiterbildung ist, so unter-
schiedlich sind die getroffenen Schlussfolgerungen in der politischen
Diskussion. Dabei hat sich bewährt, dass die Gestaltung der berufli-
chen Weiterbildung in der Verantwortung der Beschäftigten und der
Unternehmen am besten aufgehoben ist. So ist ein bedarfsgerechtes
Vorgehen gesichert. Die Erfahrung zeigt: Zentrale Strukturen setzen
oft falsche Schwerpunkte und binden unnötig Ressourcen.
Das Augenmerk sollte auf kleinen und mittelständischen Unter-
nehmen liegen, die kaum in der Lage sind, ihren Mitarbeitern ein
hochwertiges Weiterbildungsangebot zu vertretbaren Kosten selbst
anzubieten. Daher sind die Förderung und die Vielfalt von Weiter-
bildungsanbietern für die Unternehmen und Beschäftigten in der
Region entscheidend.
Neue Lernformen könnten für ein stärkeres Zusammenführen von
Lernen und Arbeiten sorgen, modulare Teilqualifikationen Ge-
Zugänglichkeit und Antragsverfahren einfacher gestaltet werden.
Ideen für fördernde Rahmenbedingungen gibt es genug. Aber bitte
gezielt und bedarfsgerecht.
Heinrich Grieshaber,Präsident IHK Boden-see-Oberschwaben
Dr. Peter Kulitz,Präsident IHK Ulm
Editorial
Die Wirtschaft zwischen Alb und Bodensee 01 2018
4 Die Wirtschaft zwischen Alb und Bodensee 01 2018
28 Gold Ochsen Neue besondere Produkte28 TAKATA Neuer Eigentümer für Takata29 Heinrich Glaeser Nachfolger investiert in neue Werke30 Diverse Unternehmen Mitfahrerzentrale im Donautal gestartet30 Hermann Bantleon AVIA-Initiative: CO2-neutrales Heizöl31 Merckle Familienunter nehmer des Jahres32 Gardena und C.E. Noerpel Arbeiten unter einem Dach32 Ulm/Neu-Ulm Touristik Tourismusfond Ulm/Neu-Ulm gestartet33 Teva Teva Biotech will hoch hinaus33 Doris Haug „Benetton“ Zukunft in der Pfauengasse34 infobroking lutz 25 Jahre Informationen für Kunden34 Diverse Unternehmen Top 50 innovativste Mittelständler
Region Bodensee-Oberschwaben
36 IHK-Wahl 2018 Standortfaktor Verkehr38 IHK-Konjunkturgespräch Was macht Europa zukunftsfähig?39 Ausbildung Das digitale Berichtsheft für Azubis40 Messe Friedrichshafen ist gut gebucht41 Friedrich Schiedel-Stiftung Paten für Flüchtlinge gesucht42 Zeppelin Universität Vier neue Startups im Gründerzentrum43 Elevator Pitch Sieben Gründer-Teams mit guten Ideen44 Stiftung Liebenau Mit Jobcoaching in den ersten Arbeitsmarkt 46 Veranstaltung Energiesparen im Team47 Serie: Hier gemacht Ins Schwarze getroffen
Region Ulm
48 Energie und Umwelt Erstes Energieeffizienznetzwerk in Ulm48 Karrierewege für Frauen Neu in Ulm? New to Ulm?49 Haus der kleinen Forscher Erste Kita erhält 5. Zertifizierung50 Ausbildung 25 Mal „Kaufmann/-frau International“50 Kontaktstelle Frau und Beruf Gemeinsam stark51 Existenzgründung Elevator Pitch für Startups
3 Editorial
Panorama
6 Deutschlands Top-Azubis
IHKs ehren Landes- und Bundesbeste7 Kulturtourismus Wie wird die Barockstraße „instagrammable“?8 Ausbildungsprobleme Fachleute im Ruhestand helfen Azubis10 Innovationsgutschein Hightech Mobilität
Passgenaue Förderung für FuE-Vorhaben11 Serie: Flüchtlinge in regionalen Unternehmen
REWE Michalik oHG, Ulm
Titelthema 1.000 Wege
zu qualifizierten Mitarbeitern
13 Karrierechancen durch Weiterbildung
Berufliche Weiterbildung als Wettbewerbsvorteil17 Agentur für Arbeit Ulm Voneinander profitieren18 Teilnahme an Weiterbildungen Die Rolle der Führung20 RAFI Das Wissen der Mitarbeiter auf Ballhöhe halten
Neues aus den Unternehmen
22 Vetter Pharma International Feierliche Schlüsselübergabe22 Sparkasse Bodensee Online stiften und spenden23 fsb/welfenburg 25 Jahre Herzblut23 Sulger Immobilien 25 Jahre Immobilienkompetenz25 Diverse Unternehmen Ausgezeichnet familienfreundlich25 Stadtwerk am See E-mobile Lösungen25 Diverse Unternehmen aus der Region Spitze auf dem Land26 Flughafen Friedrichshafen Finanzielle Restrukturierung26 Diverse Unternehmen Ehrenamtsfreundliche Arbeitgeber27 Serie: Neu am Markt Kulinarisches aus der Region
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Panorama
Verhinderung von Ausbildungsabbrüchen:
Fachleute im Ruhestand unterstützen Auszubildende
Seite 8
Titelthema
Karrierechancen durch Weiterbildung:
So qualifizieren Betriebe ihre Mitarbeiter
Seite 13
Die Wirtschaft zwischen Alb und Bodensee 01 2018 5
51 Fachkräfte Internationale Studierende gewinnen und binden52 IHK-Wahl 2018
Unter Strom – Energie- und Umweltthemen im Blick54 Frau und Beruf „Meiner Mentorin bin ich dankbar“54 Papierindustrie Keine Luftschlösser55 Wirtschaftsjunioren Biberach Ein FORUM, das verzaubert
Trends & Hintergründe
56 EU-Pauschalreiserichtlinie: Das ändert sich58 Steuern Änderungen im Schweizer Mehrwertsteuerrecht60 Neue Gehälter-Studie Was verdienen GmbH-Geschäftsführer?
61 Neues aus Berlin und Brüssel
IHK Service
Bodensee-Oberschwaben
62 Finanzierungssprechtage / RKW-Sprechtage / Erfinder- und Patentberatung / Beratung zu Kooperationen und Technologietransfer / Flüchtlinge und Migranten als Existenzgründer / Unternehmensnachfolge im ländlichen Raum
63 Führen in der Sandwich-Position / Produktionsmanager IHK / Grundlagen des 3-D-Drucks
Ulm
64 Hilfe bei der Finanzierung / Internet-Fachberatung / Le-benswerk erhalten / Print- und Mediendesign für Begin-ner / Erbschaftssteuerreform / Hemmnis für die Nachfolge
Handelsregister
Aus dem Bezirk der IHK Bodensee-Oberschwaben
76 Bodenseekreis
80 Kreis Ravensburg
85 Kreis Sigmaringen
Aus dem Bezirk der IHK Ulm
87 Alb-Donau-Kreis
89 Kreis Biberach
92 Kreis Ulm
96 Kultur & Freizeit
98 Vorschau, Impressum
Region Ulm
„Kaufmann/-frau International“:
25 Azubis erlangen Zusatzqualifikation
Seite 50
Region Bodensee-Oberschwaben
Liebenauer Arbeitswelten:
Mit Jobcoaching in den ersten Arbeitsmarkt
Seite 44
Diese Ausgabe enthält das Verlagsspecial Industrie-, Hallen- und Gewerbebau, gewerbliche Immobilien TGA - Technische Gebäudeausrüstung
Amtliche Bekanntmachungen
nach S. 50 Bekanntmachungen der IHK Bodensee-Oberschwaben
(Ausgabe Bodensee-Oberschwaben, S. II–VI)nach S. 50 Bekanntmachungen der IHK Ulm
(Ausgabe Ulm, S. I–XV)
Die Wirtschaft zwischen Alb und Bodensee 01 20186
Panorama
IHK s EHREN L ANDES- UND BUNDESBES T E
Deutschlands Top-Azubis
Jedes Jahr zeichnen die IHKs die besten Aus-zubildenden des Jahrgangs aus. 14 Landes- und vier Bundessieger kamen 2017 aus den IHK-Regionen Bodensee-Oberschwaben und Ulm.
Unter dem Motto „Best of 2017“
ehrte der Baden-Württember-
gische Industrie- und Handels-
kammertag (BWIHK) im No-
vember in Rottweil die
landesweit besten Nachwuchs-
fachkräfte aus der dualen Be-
rufsausbildung. Ausgezeichnet
für ihre Top-Prüfungsergeb-
nisse wurden 117 Azubis und
deren Ausbildungsbetriebe.
BWIHK-Präsident Wolfgang
Grenke lobte die Landesbesten:
„Als Speerspitze aller Absol-
venten des dualen Ausbildungs-
systems sind Sie topfi t für die
Zukunft. Nicht nur Ihre Leis-
tungen sind ausgezeichnet, ex-
zellent, einmalig und mär-
chenhaft, sondern auch Ihre
Entscheidung für die duale Aus-
bildung.“ Auch Martin Jäger,
Staatssekretär im Ministerium
für Inneres, Digitalisierung
und Migration, würdigte diese
Spitzenleistungen vor rund 500
Gästen: „Unsere Wirtschaft ist
auf qualifi zierten Nachwuchs
angewiesen. Gerade die vielen
mittelständischen Unterneh-
men schätzen das umfassende
Wissen und die Praxisnähe un-
seres Ausbildungssystems, und
viele Staaten beneiden uns da-
rum. Gut ausgebildete junge
Menschen sind das Fundament
für die Stabilität und die Wirt-
schaftskraft Baden-Württem-
bergs.“
Die 213 bundesbesten IHK-
Azubis aus 207 Berufen des
Prüfungsjahrgangs 2017 wur-
den im Dezember in Ber-
lin von DIHK-Präsident Eric
Schweitzer und Günther H.
Oettinger, EU-Kommissar für
Haushalt und Personal, ausge-
zeichnet. Insgesamt haben
2017 mehr als 300.000 Auszu-
bildende in Deutschland ihre
Ausbildung erfolgreich abge-
schlossen. WAB
Die Super-Azubis aus der Region
IHK-Region Bodensee-Oberschwaben
Landesbeste:
Andreas Matt, Fachkraft für Metalltechnik, Fachrichtung Montagetechnik, MTU Friedrichs-hafen GmbH, Friedrichshafen; Paul Kling, Informatikkaufmann, Avira Holding GmbH & Co. KG, Tett-nang; Elisabeth Salmen, Kauff rau für Kurier-, Express-und Post-dienstleistungen, Deutsche Post AG, Weingarten; Marco Rothärmel, Produktionstechnologe, RAFI GmbH & Co. KG, Berg; Franziska Henkel, Werkstoff prüferin, Fach-richtung Metalltechnik, Zollern GmbH & Co. KG, Sigmaringendorf.
Gleichzeitig Bundesbester:
Marco Rothärmel, Produktions-technologe, RAFI GmbH & Co. KG, Berg.
Biberach; Jonas Ruchti, Elektro-niker für Betriebstechnik, Netze BW GmbH, Biberach; Sebastian Miozga, Fachpraktiker für Büro-kommunikation, Rehabilitati-onskliniken Ulm gGmbH, Ulm; Alexander Wacker, Gießerei-mechaniker, Fachrichtung Ma-schinenformguss, Heidelberg Manufacturing Deutschland GmbH, Amstetten; Maximilian Abendschön, Müller (Verfah-renstechnologe in der Mühlen- und Futtermittelwirtschaft ), SchapfenMühle GmbH & Co. KG, Ulm; Johannes Wurster, Techni-scher Produktdesigner, Fach-richtung Maschinen- und An-
lagenkonstruktion, Griff werk GmbH, Blaustein; Ben Schwar-zenbach, Verfahrensmechaniker Glastechnik, Glas Trösch GmbH, Ulm.
Gleichzeitig Bundesbeste:
Dewayne Pettinato, Berufs-kraft fahrer, Bühler Logistik + Entsorgung GmbH & Co. KG, Ulm; Maximilian Abendschön, Müller (Verfahrenstechnologe in der Mühlen- und Futtermittel-wirtschaft ), SchapfenMühle GmbH & Co. KG, Ulm; Ben Schwarzenbach, Verfahrensme-chaniker Glastechnik, Glas Trösch GmbH, Ulm.
Heinrich Grieshaber, Präsident der IHK Bodensee-Oberschwaben (links), gratulierte den Azubis Andreas Matt, Marco Rothärmel, Paul Kling und Franziska Henkel und ihren Ausbildern. Nicht im Bild ist Elisabeth Salmen.
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Otto Sälzle, Hauptgeschäftsführer der IHK Ulm (links), und IHK-Präsident Peter Kulitz (rechts) gratulierten Alexander Wacker, Jonas Ruchti, Johannes Wurster, Ben Schwarzen-bach, Maximilian Abendschön, Franziska Feistl, Ayline Amann und Dewayne Pettinato. Es fehlt Sebastian Miozga.
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Die Wirtschaft zwischen Alb und Bodensee 01 2018 7
Panorama
KULT UR TOURISMUS
Barockstraße instagrammable
Zwölf Regionen aus ganz Deutschland haben sich im Culturcamp Contest zum Kulturtourismus im ländlichen Raum beworben – das Rennen gemacht hat die Oberschwaben Tourismus GmbH mit ihrem Konzept für die Oberschwäbische Barockstraße.
Wie wird die Oberschwäbische Barockstraße „instagramma-
ble“? Mit einem Konzept dazu, wie man junge Zielgruppen am
besten digital erreicht, trat das Team der Oberschwaben Touris-
mus GmbH (OTG) im Culturcamp Contest des Bundesministeri-
ums für Wirtschaft und Energie an. Mit Erfolg: Als Sieger kann
sich die OTG nicht nur über den Titel „6. Tourismus-Modell-
region“ freuen, sondern auch über ein individuelles Coaching-
Angebot, z. B. im Bereich Produktentwicklung, Marketing oder
Finanzierung. Gudrun Hölz O www.oberschwaben-tourismus.de
OTG-Chefin Daniela Leipelt (links) freut sich mit ihrem Team über die Auszeichnung zur 6. Tourismus-Modellregion.
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Die Wirtschaft zwischen Alb und Bodensee 01 20188
Panorama
AUSBILDUNGSPROBLEME
Fachleute im Ruhestand helfen Azubis
Viele junge Menschen brauchen Unterstützung während der Ausbildung. Sie können Hilfe bekommen: vom Senior Experten Service (SES) und seiner Initiative VerA zur Verhinderung von Ausbildungsabbrüchen. Das bundesweite Mentorenprogramm bringt Auszubildende mit Fachleuten im Ruhestand zusammen.
Auch zwischen Alb und
Boden see sind Senior Ex-
perten für die Initiative VerA
zur Verhinderung von Ausbil-
dungsabbrüchen im Einsatz.
Karl-Josef Wolfert aus Tett-
nang ist einer von ihnen. Er
betreut vor allem Azubis aus
dem Gastronomiebereich, in
dem er selbst einst von der
Pike auf Erfahrungen gesam-
melt hat. Nach der Lehre zum
Hotelkaufmann und der Be-
rufstätigkeit in der Hotellerie
studierte er BWL und Deutsch
und war danach zunächst als
Lehrer an der Landesberufs-
schule für das Hotel- und
Gaststättengewerbe in Villin-
gen-Schwenningen und an-
schließend als Schulleiter an
der Landesberufsschule für
Hotel- und Gaststättenberufe
in Tettnang tätig. „Die über
die Jahre gewonnenen beruf-
lichen, erzieherischen und
pädagogischen Erfahrungen
kann ich nun an junge Men-
schen weitergeben, um sie da-
bei zu unterstützen, ihren
Berufsabschluss zu errei-
chen“, erklärt er seine Motiva-
tion für das Engagement als
Senior Experte.
Hilfe bei unterschied-
lichsten Problemen
Sieben Jugendliche hat Wol-
fert bereits betreut, darunter
eine Köchin und eine Hotel-
fachfrau aus Spanien, die
beide im vergangenen Som-
mer ihre Abschlussprüfung
bestanden haben. „Bei beiden
mussten zunächst enorme
sprachliche Defizite aufgear-
beitet werden“, sagt Wolfert.
„Vor den Prüfungen haben wir
bis zu sechs Stunden in der
Woche zusammen gelernt.“
Bei anderen Auszubildenden
sei es dagegen wichtig, sie zum
Durchhalten zu motivieren
oder sie zum Beispiel beim
Führen des Berichtshefts zu
unterstützen.
Die Kontakte, die Wolfert aus
seiner Zeit als Berufsschullei-
ter in der regionalen Gastrono-
mie hat, sind dabei Gold wert:
„Ich suche immer wieder das
Gespräch mit Hotel direktoren
oder Ausbildern, um gemein-
sam den Ausbildungserfolg
der Jugendlichen zu errei-
chen“, sagt Wolfert, der dabei
auf viel Entgegenkommen von
Seiten der Gastronomiebe-
triebe stößt.
Berufs- und Lebens-
erfahrung weitergeben
Die 1:1-Begleitung nach dem
Tandem-Modell ist das Beson-
dere an VerA. Welche Inhalte
bei der Ausbildungsbeglei-
tung im Mittelpunkt stehen,
wo und wie oft die Treffen
stattfinden, entscheiden der
Azubi und sein Coach je nach
individueller Situation. Alle
Begleiter sind ehrenamtlich
beim SES tätig; als Fach- und
Führungskräfte im Ruhe-
stand bringen sie langjährige
Berufs- und Lebenserfahrung
mit. Branchenerfahrung ist
dabei hilfreich, aber nicht un-
bedingt Voraussetzung.
„Ich betreue Azubis aus al-
len Branchen“, sagt Adolf Wol-
pert aus Ulm, der sich seit
2007 als Senior Experte bei
der Initiative VerA engagiert.
„Ich hatte viel Glück in mei-
ner beruflichen Laufbahn,
habe mir viele Dinge selbst
beigebracht und möchte diese
nun weitergeben.“ Als gelern-
ter technischer Kaufmann
war Wolpert viele Jahre lang
als Geschäftsführer in Unter-
nehmen der Werkzeugma-
schinenindustrie sowie als
Gründer und langjähriger Ge-
schäftsführer von Unterneh-
men der Gießereibranche tä-
tig. Bei VerA hat er inzwischen
acht Auszubildenden beim
Start ins Berufsleben gehol-
fen. „Ich bekomme den Vor-
schlag für die Begleitung ei-
nes Azubis direkt vom SES in
Bonn“, beschreibt er den Pro-
zessablauf. „Danach nehme
ich Kontakt zu ihm auf und
wir schauen, ob wir uns eine
Zusammenarbeit vorstellen
können. Kommt ein Tandem
zustande, besprechen wir
meistens aktuelle Themen
aus dem Berufsschulunter-
richt. Die Häufigkeit der Tref-
fen ist – je nach Notwendig-
keit – individuell verschieden.
Den Azubi, den ich derzeit
betreue, sehe ich einmal pro
Woche.“
VerA-Begleitungen zu
80 Prozent erfolgreich
VerA richtet sich an alle Aus-
zubildenden – unabhängig
von Alter, Herkunft oder
Schulbildung. Das bundes-
weite Angebot gilt für alle Be-
rufe und Ausbildungswege:
für duale und schulische Aus-
bildungen, Umschulungen
oder auch Maßnahmen der
Berufsvorbereitung. Jährlich
unterstützt die Initiative rund
3.500 junge Menschen bei Pro-
blemen in der Berufsschule,
im Ausbildungsbetrieb oder
im privaten Bereich. Auch
wenn die VerA-Begleitungen
nicht immer reibungslos ver-
laufen: Über 80 Prozent von
ihnen sind erfolgreich.
Karl-Josef Wolfert mit Alessia Chiarelli, die er als Coach bei ihrer Ausbildung zur Hotelfachfrau im Hotel Rad in Tettnang unterstützt.
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Die Wirtschaft zwischen Alb und Bodensee 01 2018 9
Panorama
Höhen und Tiefen
gemeinsam erleben
Höhen und Tiefen haben auch
Karl-Josef Wolfert und Adolf
Wolpert erlebt. „In manchen
Fällen mangelt es an der Moti-
vation der Auszubildenden“,
sagt Wolpert. „Zum Beispiel,
wenn ihnen ihre Freizeit wich-
tiger ist als der Einsatz für ihre
berufliche Zukunft.“ Auch
sein Kollege Wolfert hat schon
einmal eine VerA-Begleitung
vorzeitig abgebrochen: „Bei
drei jungen Männern aus
Gambia, die Ausbildungs-
plätze als Köche suchten, habe
ich die Begleitung nach vier
Monaten an den SES zurückge-
geben“, berichtet er. „Die drei
waren einfach nicht bereit
dazu, selbst etwas zum Errei-
chen ihrer Ausbildungsreife
beizutragen.“
Enttäuschungen wie diese
würden aber regelmäßig
durch überaus positive Erleb-
nisse wettgemacht, darin sind
sich die beiden Senior Exper-
ten einig. „Mein schönster Er-
folg war es, als ich einen spas-
tisch gelähmten Azubi bis zu
dessen erfolgreichem Berufs-
abschluss begleiten durfte“,
sagt Adolf Wolpert. Karl-Josef
Wolfert ergänzt: „Eine Kö-
chin, die ich begleitet habe,
hat die theo retische Abschluss-
prüfung wegen fehlender
deutscher Sprachkenntnisse
nur mit großer Unterstützung
gerade so bestanden. Die prak-
tische Prüfung schloss sie
dann mit einer Eins ab. Es wäre
doch jammerschade gewesen,
wenn sie das Ausbildungsziel
nicht erreicht hätte!“
SES/Gudrun Hölz
O Hier finden Sie Infos zur
SES-Initiative VerA: www.vera.ses-bonn.de
O Unterstützung bei drohen-
dem Ausbildungsabbruch
bekommen Sie auch von
den Ausbildungs beratern
Ihrer IHK:
IHK Bodensee-Oberschwa-ben, Thomas Hößler, Tel. 0751 / 409-203, [email protected]
Adolf Wolpert aus Ulm (rechts) mit Samial Welday, der eine Ausbildung zum Verkäufer bei ALDI Süd in Ulm-Wiblingen macht.
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Panorama
INNOVAT IONSGUT SCHE IN HIGHT ECH MOBIL I TÄT
Passgenaue Förderung
für FuE-Vorhaben
Der Innovationsgutschein Hightech Mobilität soll anspruchsvolle Forschungs- und Entwicklungs-vorhaben etablierter Unternehmen unterstützen, die nachhaltige Produkte und Dienstleistungen zukünftiger Mobilität zum Ziel haben.
Antragsberechtigt für den In-
novationsgutschein Hightech
Mobilität sind etablierte Un-
ternehmen mit maximal 100
Mitarbeitern und 20 Millio-
nen Euro Umsatz bzw. Bilanz-
summe sowie Hauptsitz in
Baden-Württemberg und Be-
triebe mit bis zu 250 Mitarbei-
tern und 50 Millionen Euro
Umsatz bzw. 43 Millionen
Euro Bilanzsumme, die mit
einem Startup als FuE-Dienst-
leister zusammenarbeiten.
Höhe der Zuschüsse
Der Zuschuss beträgt bis zu
20.000 Euro und deckt bis zu
50 Prozent der Ausgaben ab,
die dem Betrieb in Rechnung
gestellt werden. Zum Erhalt
der Höchstfördersumme müs-
sen mindestens 40.000 Euro
(netto) an förderfähigen Aus-
gaben nachgewiesen werden.
Zuschussfähig sind Kosten für
Leistungen externer FuE-Ein-
richtungen sowie Material-
kosten bei betriebsinternen
Entwicklungsleistungen, z. B.
im Prototypenbau.
IHK-Forderung erfüllt
Mit der Auflage dieses neuen
Förderprogramms durch das
Wirtschaftsministerium wird
für den Bereich innovativer
Mobilitätstechnologien eine
zentrale IHK-Forderung er-
füllt. Seit Jahren wurde auf
eine bestehende Förderlücke
zwischen den Innovations-
gutscheinen A und B sowie
dem Zentralen Innovations-
programm Mittelstand hin-
gewiesen. Gerade im Bereich
typischer FuE-Projektvolu-
mina kleinerer Unternehmen
(50.000 Euro) stand bisher
kein passgenaues Förderins-
trument zur Verfügung. Die
IHK setzt sich darüber hinaus
für eine Ausweitung der Inno-
vationsgutscheine ein. WAB
O Info:
www.weingarten.ihk.de, Nr. 75471www.ulm.ihk24.de, Nr. 116174
In Kürze
Ministerpräsident berät sich mit IHK-Spitzen
Ministerpräsident Winfried Kretschmann traf sich im De-zember mit den Spitzen der baden-württembergischen IHKs zum wirtschaftspolitischen Austausch. Gegenstand der Dis-kussion waren die Digitalisie-rung der Wirtschaft und der Breitbandausbau, die Startup-
Förderung sowie der Bürokra-tieabbau. Ein Hauptpunkt der Diskussion war, wie kleine und mittlere Unternehmen bei der Digitalisierung auch über politi-sche Anreize und Hilfen mitge-nommen werden können. www.bw.ihk.de
Unternehmenssteuer-erklärungen über ELSTER
Zum 1. Januar 2018 trat eine wichtige Änderung für die Nutzung der Steuersoftware ELSTER in Kraft. Die elektroni-sche Abgabe von Unterneh-menssteuererklärungen, z. B. für die Umsatzsteuer, die Ge-werbesteuer und für Einnah-me-Überschuss-Rechnungen, ist künftig nur noch authen-tifiziert über das Online-Fi-nanzamt ELSTER möglich.www.elster.de
Große Unternehmen auf Wachstumskurs
Die Zahl großer Unternehmen in Baden-Württemberg hat sich im Zeitraum von 2010 bis 2015 positiv entwickelt. So lassen sich im Südwesten über
2.000 Großunternehmen mit mehr als 250 Beschäftigten finden – ein Zuwachs von über 300 Betrieben. Innerhalb aller Großunternehmen wurden gleichzeitig über 250.000 neue Stellen geschaffen. Eine Über-sicht großer Betriebe im Land mit Arbeitsplätzen, Umsätzen und Branchen liefert die aktu-elle und überarbeitete Publi-kation „Die größten Unter-nehmen in Baden-Württem-berg“, die die IHKs im Land herausgegeben haben.
O Kostenloser Download: www.weingarten.ihk.de, Nr. 3299450 IHK Ulm, Nr. 116877
SWR: Peter Kulitz gewählt
Peter Kulitz, Präsident der IHK Ulm, ist neuer Vorsitzender des Programmausschusses In-formation des Südwestrund-funks (SWR). Er wurde im Ok-tober vom Rundfunkrat ge-wählt. Stellvertretende Vorsit-
zende ist Brigitte Dahlbender, Landesvorsitzende des BUND Baden-Württemberg.Der Ausschuss bereitet die Be-schlüsse des Rundfunkrats entsprechend den trimedialen Zuständigkeiten der Pro-grammdirektion Information, Sport, Film, Service und Un-terhaltung vor. Eine wesentli-che Aufgabe der Mitglieder ist die Programmbeobachtung in diesen Bereichen.www.swr.de
Für Unternehmen, die Entwicklungsvorhaben zur Mobilität umsetzen, gibt es Fördermittel.
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Peter Kulitz
Die Wirtschaft zwischen Alb und Bodensee 01 2018 11
Panorama
RE WE MICHAL IK OHG, ULM
Das Ziel stets vor Augen
Seit ihrer Gründung 2015 hat die Koordinierungs-stelle Flüchtlinge bei der IHK Ulm 368 Flüchtlinge betreut. Darunter sind bisher jedoch nur 25 Frauen. Eine von ihnen ist Roza Darwish.
Roza Darwish macht eine Ausbildung zur Kauffrau im Einzelhandel.
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Flüchtlinge in regionalen
Unternehmen
Teil 12
MMMeMelMelMel iiiani Se S hlchl hachtter R, R feferentitintiti füfüfüfü AAr Aus- und Wd Wd WW ititeit berbildilildung, und Markus Reuhs, Personalleiter der Dethleffs GmbH & Co. KGGGGGGGGG in Isny, nutzen für ihre Mitarbeiter gern die Angebote der IHK K – z– z– z– z z z zumumum umumumum m m m BeiBeieiiBeeBeiBeieBeispisspispiispipspispipp elelelelelelel dendendenendendendendden LeLeLeeLeLeLeLehrghrgghrghrgghrghrghrgghrggganganggangangngngananannng zuuzuzuuzuuuum Pmm Pmm PPmm Pm Pm Pm Prodrodrrodrododrodroduktuktuktuktuuuuk ionioniononsmamasmasmaamaamammas nagnagnanaggnagagnagnagnagggggggererrrerer.erer.
Titelthema 1.000 Wege zu qualifizierten Mitarbeitern
13Die Wirtschaft zwischen Alb und Bodensee 01 2018
K ARRIERECHANCEN DURCH WEI T ERBILDUNG
Berufliche Weiterbildung als WettbewerbsvorteilDie IHK-Regionen im Süden der Republik haben die Nase vorn, wenn es um die Weiter-bildung geht. Das belegt der Deutsche Weiterbildungsatlas der Bertelsmann Stiftung. Mit einer Teilnahmequote von bis zu 23,1 Prozent zeigen die Berufstätigen hierzulande einen ausgeprägten Fortbildungswillen. Das kontinuierliche Lernen ihrer Mitarbeiter ist für die Unternehmen der Region ein wichtiger Baustein für wirtschaftlichen Erfolg und trägt zum Bestehen im globalen Wettbewerb bei. Aber auch Qualitäts- und Fach-kräftesicherung sind die Ziele der Mitarbeiterfortbildung in den Unternehmen.
Birgit Mann*
Wer sich mit dem Thema Weiterbildung
befasst, der sieht sich mit einem un-
durchdringlichen Dschungel von Ange-
boten konfrontiert. Groß ist die Zahl der
privaten Seminaranbieter, Volkshoch-
schulen, Hochschulen und Institutionen,
die um fortbildungswillige Kunden buh-
len. Hier gilt es, eine sinnvolle Auswahl
entsprechend der unternehmensspezifi-
schen Bedürfnisse zu treffen. In Eigenre-
gie oder auch in Zusammenarbeit mit
der IHK planen und koordinieren Unter-
nehmen die Fortbildung ihrer Mitarbei-
ter, um deren Wissen auf aktuellem
Stand zu halten oder Zusatzqualifikatio-
nen zu erlangen.
Professionalität und Qualität
Um erweiterte Kenntnisse in der Metal-
lurgie geht es bei der HTU Härtetechnik
GmbH in Uhldingen-Mühlhofen. Das Un-
ternehmen ist führend im Bereich der
Wärmebehandlungstechnik. Hier wer-
den Werkstoffe für die Automobilindu-
strie und den Maschinenbau mit speziel-
len Verfahren gehärtet, um sie vor Ver-
schleiß und Korrosion zu schützen und
ihre Belastbarkeit zu erhöhen. „Wir ha-
ben viele gut ausgebildete Mitarbeiter,
denen aber tiefer gehende Kenntnisse in
der Werkstofftechnik fehlen“, erzählt
der kaufmännische Leiter Richard Böh-
ringer. „Wir haben deshalb mit der IHK
Bodensee-Oberschwaben gesprochen, die
uns einen Dozenten zu diesem Thema
vermittelt und einen Weiterbildungs-
kurs initiiert hat. Inzwischen haben
schon 15 Mitarbeiter den Kurs zur Fach-
kraft für Wärmebehandlung absolviert.
Aktuell planen wir einen zweiten Vertie-
fungskurs.“ Von der Zusatzqualifikation
verspricht sich Böhringer mehr Profes-
sionalität auf der unteren Ebene und
mehr Qualitätssicherheit in den Prozes-
sen der Wärmebehandlung. HTU geht
sogar noch einen Schritt weiter. „Alle
unsere Auszubildenden nehmen an ei-
nem Basiskurs zum Thema Wärmebe-
handlung teil, der vom Leiter unserer
Qualitätssicherung durchgeführt wird.
Damit verfügt wirklich jeder über ein
Grundwissen zu dem, was wir tun – un-
abhängig davon, ob er im kaufmänni-
schen oder im technischen Bereich tätig
ist“, sagt Böhringer.
Richard Böhringer, kaufmännischer Leiter der HTU Härtetechnik GmbH in Uhldingen-Mühlhofen, hat zusammen mit der IHK einen Weiterbildungskurs für seine Mitarbeiter initiiert.
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Titelthema 1.000 Wege zu qualifizierten Mitarbeitern
14 Die Wirtschaft zwischen Alb und Bodensee 01 2018
Lücken schließen –
Fachkräfte ausbilden
Eine firmenspezifische Fachqualifika-
tion liegt auch der Karl Späh GmbH &
Co. KG aus Scheer am Herzen. Das fami-
liengeführte Unternehmen fertigt viel-
seitige Produkte aus Gummi und Kunst-
stoff. Durch die Ausbildung in verschie-
denen kaufmännischen und gewerbli-
chen Lehrberufen wird intern für qua-
lifizierten Nachwuchs gesorgt. Ein
Ausbildungs beruf ist die zweijährige
Ausbildung zum Maschinen- und Anla-
genführer. „Wir fördern die Absolventen
dieser Kurzausbildung im Anschluss an
ihre Lehre beispielsweise durch die volle
Kostenübernahme einer Weiterbildung
zum technischen Fachwirt bei der IHK“,
berichtet Personalleiter Marc Teufel.
„Die Mitarbeiter sollen sich fachlich
und persönlich weiterentwickeln, ent-
sprechend unserer Bedürfnisse. Auf
diese Weise können sie später unter an-
derem Personalverantwortung überneh-
men und sind anders einsetzbar als mit
der klassischen Ausbildung.“ Da externe
Ausbildungsgänge nicht immer die Be-
dürfnisse des Unternehmens erfüllten,
habe man bei Karl Späh eine eigene
Späh-Akademie aufgebaut. „In unserer
Akademie sorgen wir für die Fortbil-
dung unserer Mitarbeiter. So können
wir Lücken schließen und dem Fach-
kräftemangel entgegentreten“, erläutert
Teufel die Ziele der Unternehmensstrate-
gie zur Weiterbildung. Gerne greift das
Unternehmen auch auf die Unterstüt-
zung der IHK zurück. Personalreferen-
tin Sarah Hofmann merkt dazu an: „Der
Kontakt zur IHK ist uns wichtig. Wir
können darauf hinweisen, wo es noch
Defizite gibt, und so Ausbildungsberufe,
Fortbildungen oder Zusatzqualifikatio-
nen wie zum Beispiel Technik für Indu-
striekaufleute anregen.“
Wissen sammeln durch Vernetzung
Die berufsbegleitende Fortbildung ist
zentrales Thema der SRH Fernhoch-
schule mit Verwaltungssitz in Riedlin-
gen. Diese „Mobile University“ ermög-
licht ein zeit- und ortsunabhängiges
Studium mit Bachelor- oder Master-
abschluss in den Bereichen Wirtschaft
und Management, Psychologie und Ge-
sundheit sowie Naturwissenschaft und
Technologie. Die Studiengänge werden
kon tinuierlich an die Bedürfnisse der
Wirtschaft angepasst. Geschäftsführer
und Rektor Ottmar Schneck berichtet,
dass dem Hochschulrat Geschäftsführer
und Personalchefs namhafter Unterneh-
men angehören. „Durch unsere Vernet-
zung mit der Wirtschaft erfahren wir,
welches Wissen in der Praxis gefordert
wird. In der Folge konzipieren wir Stu-
dienmaterial und stellen Professoren für
neue Studiengänge ein, wie jener, der
2018 zum Thema Digital Education an
den Start gehen wird.“
Den Kundenanforderungen
gerecht werden
43 Mitarbeiter der Kreissparkasse Bi-
berach haben bereits an der SRH Fern-
hochschule studiert und mit dem Bache-
lor of Arts abgeschlossen. 18 Mitarbeiter
sind aktuell dort eingeschrieben. Peter
Personalleiter Marc Teufel und Personalreferentin Sarah Hofmann von der Karl Späh GmbH & Co. KG in Scheer sorgen in der firmen-eigenen Späh-Akademie für die Weiterbildung der Mitarbeiter.
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Peter Scheible, Leiter Aus- und Weiterbildung der Kreissparkasse Biberach, sieht ein Studium an der Fernhochschule als fachspe-zifische Weiterbildung und persönlichkeitsbildende Maßnahme.
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„Die Mitarbeiter sollen sich fachlich und persönlich weiterentwickeln, entsprechend unserer Bedürfnisse.“
Titelthema 1.000 Wege zu qualifizierten Mitarbeitern
15Die Wirtschaft zwischen Alb und Bodensee 01 2018
Scheible, Leiter Aus- und Weiterbildung,
nennt das komplexe Bankgeschäft als
einen der Gründe für die kontinuierliche
Weiterbildung der Mitarbeiter. An-
spruchsvolle und gebildete Kunden wür-
den in der Regel ein Beratungsgespräch
auf Augenhöhe fordern. Darüber hinaus
bedürfe es eines Spezialwissens im Wert-
papiergeschäft und bei Finanzierungen.
Die Ausbildung zum Bankfachwirt der
Sparkassenakademie biete eine gute
Grundlage für eine Weiterqualifizierung
und ermögliche auch Realschülern den
Hochschulzugang. „Wir sehen beispiels-
weise das Studium an der Fernhochschule
nicht nur als fachspezifische Weiterbil-
dung, sondern auch als persönlichkeits-
bildende Maßnahme“, so Scheible. Das
Thema Weiterbildung steht bei der Kreis-
sparkasse grundsätzlich hoch im Kurs.
Von 800 Mitarbeitern widmen sich allein
vier Mitarbeiter der Qualifizierung ihrer
Kollegen. Dabei wird eng mit der Sparkas-
senakademie in Stuttgart und auch mit
der IHK Ulm, wie z. B. bei den Kursen zum
Managementassistenten, zusammenge-
arbeitet. „Wir sind Teil verschiedener Ar-
beitskreise der IHK und schätzen den
Austausch mit anderen Unternehmen
sehr“, erklärt Scheible.
Aktuelles Wissen als
Geschäftsgrundlage
Die Aktualisierung von Fachwissen ist
Geschäftsgrundlage der AST GmbH in
Blaustein. Das Unternehmen bietet Trai-
nerausbildungen und Bedienerschulun-
gen rund um das Thema Arbeitssicher-
heit und Brandschutzmanagement an.
Aufgrund der sich permanent ändernden
Normen und Zertifizierungsanforderun-
gen investiert AST viel in die Erfassung
von Wissen für die Trainer. „Es ist unser
Ziel, immer die Nase vorn zu haben und
zu neuen Gesetzen und Verordnungen
die ersten Lehrgänge anzubieten“, er-
zählt Geschäftsführerin Angelika Mül-
ler. „Dazu lesen wir viel, besuchen Mes-
sen, Tagungen und Fachvorträge, arbei-
ten in Verbänden mit und halten Kon-
takt zu den Berufsgenossenschaften.
Dieses Fachwissen vermitteln wir dann
viermal jährlich im Rahmen einer inner-
betrieblichen Schulung an unsere Mitar-
beiter.“ Aufgrund der internationalen
Ausrichtung des Unternehmens ist es
genauso notwendig, fremdsprachliche
Kompetenzen aufzubauen. Hierbei ist die
IHK Ulm mit ihrem umfangreichen
Fremdsprachenprogramm ein verlässli-
cher Partner. Auch an die Trainer in an-
deren Unternehmen, die zuvor einen
Lehrgang bei AST absolviert haben, wird
gedacht. Für deren Update findet einmal
jährlich im Januar eine Fortbildungsver-
anstaltung statt, bei der Informationen
zu allen gesetzlichen Neuerungen ver-
mittelt werden. „Was uns auszeichnet,
das ist das Wissen rund um die Arbeits-
sicherheit in den unterschiedlichsten
Branchen und Märkten. Das erfordert ei-
nen steten Informations- und Weiterbil-
dungsaufwand“, fügt Müller hinzu.
Weiterbildung als Beitrag zur
Produktionsoptimierung
Eine fachspezifische Weiterbildung für
die Mitarbeiter strebt auch die Dethleffs
Franziska Schenzle absolviert eine Weiterbildung zum Betriebs-wirt. Kontinuierliches Lernen und Weiterbilden hält sie für sehr wichtig, um sich weitere Karriereperspektiven zu erschließen.
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Angelika Müller, Geschäftsführerin der AST GmbH, investiert viel in die Erfassung von Wissen für die Trainer, die ihr Unternehmen ausbildet.
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„Es ist unser Ziel, immer die Nase vorn zu haben und zu neuen Gesetzen und Verordnungen die ersten Lehrgänge anzubieten.“
Titelthema 1.000 Wege zu qualifizierten Mitarbeitern
16 Die Wirtschaft zwischen Alb und Bodensee 01 2018
* Birgit Mann ist Wirtschaftsingenieurin Kommuni-kationstechnik und Inhaberin der Team-Entlastung PR Blaubeuren.
„Das passgenaue Know-how unserer Mitarbeiter ist für uns ein wichtiges Gut.“
Sirko Nell (links) und Jürgen Schatz von den IHKs Ulm und Bodensee-Oberschwaben arbeiten beim Thema Weiterbildung eng mit den Unternehmen der Region zusammen.
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Titelthema 1.000 Wege zu qualifizierten Mitarbeitern
17Die Wirtschaft zwischen Alb und Bodensee 01 2018
AGENT UR FÜR ARBE I T ULM
Voneinander profitieren
WeGebAU hat nichts mit Straßen zu tun: Die Agentur für Arbeit fördert mit dem Programm die Weiterbildung sozialversicherungspflichtig beschäftigter Personen. Mathias Auch, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Ulm, gibt im Interview Auskunft zum Angebot.
Was ist WeGebAU und was sind seine Ziele?WeGebAU ist ein Förderprogramm für
die Weiterbildung sozialversicherungs-
pflichtig beschäftigter Personen in Un-
ternehmen. Es hat einen präventiven
Ansatz, nämlich einen Beitrag zur Fach-
kräftesicherung zu leisten und gleichzei-
tig qualifikationsbedingte Arbeitslosig-
keit zu vermeiden.
Die Weiterbildungen werden unter Fort-
zahlung des Arbeitsentgeltes durchge-
führt. Das Programm setzt sich aus
drei Fördersäulen, ausgerichtet auf un-
terschiedliche Arbeitnehmergruppen,
zusammen: 1. Qualifizierung von Be-
schäftigten in kleineren und mittleren
Unternehmen mit weniger als 250 Mit-
arbeitern, 2. abschlussbezogene Weiter-
bildungen geringqualifizierter Beschäf-
tigter und 3. abschlussorientierte und
berufsqualifizierende Ausbildung ge-
ringqualifizierter Beschäftigter.
Ursprünglich richtete es sich an kleine
und mittelständische Betriebe, um für
Geringqualifizierte und ältere Beschäf-
tigte Qualifizierungen zu ermöglichen.
Daher der Name WeGebAU: „Weiterbil-
dung Geringqualifizierter und beschäf-
tigter älterer Arbeitnehmer in Unterneh-
men“. Geht es um Geringqualifizierte,
können nun Beschäftigte aller Betriebs-
größen gefördert werden – mit der Über-
nahme von Lehrgangskosten, Zuschüs-
sen zum Arbeitsentgelt oder beidem.
Was sind die Vorteile für die Beschäf-tigten und die Unternehmen?Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
werden hinsichtlich ihrer Tätigkeit im
Unternehmen weiterqualifiziert. Arbeit-
geber und -nehmer rücken so näher zu-
sammen und profitieren voneinander.
Einerseits festigt eine berufliche Weiter-
bildung den Arbeitsplatz und eröffnet
möglicherweise neue Perspektiven im
Unternehmen. Andererseits sichern sich
Unternehmen qualifiziertes Fachperso-
nal und damit ihre Wettbewerbsfähig-
keit. WeGebAU bietet darüber hinaus für
Firmen die Möglichkeit, auf dem Arbeits-
markt nach Quereinsteigern oder Hilfs-
kräften zu suchen, sie einzustellen und
zu qualifizieren.
Wie sieht die Förderung aus?Die Lehrgangskosten werden über soge-
nannte Bildungsgutscheine, die die
Agentur für Arbeit für die zu fördernde
Person ausstellt, abgerechnet; dies auch
in Abhängigkeit von Alter und Betriebs-
größe. Speziell für Betriebe mit bis zu
zehn Mitarbeitern kann das finanziell
sehr interessant sein.
Zusätzliche Arbeitsentgeltzuschüsse kön-
nen unabhängig von der Betriebsgröße
bei abschlussbezogenen Weiterbildungen,
Ausbildungen oder Umschulungen be-
zahlt werden. Das ist beispielsweise der
Fall, wenn es um die Förderung Geringqua-
lifizierter geht; das Alter spielt keine Rolle.
Geht es allerdings um eine abschlussori-
entierte Ausbildung, sollten Jugendliche
oder junge Erwachsene mindestens vier
Jahre Berufserfahrung vorweisen. Denn
direkt nach der Schule ist Ausbildung
vorrangiges Ziel. Die Lehrgänge für den
betroffenen Personenkreis können im
Übrigen frei bei zertifizierten Bildungs-
trägern ausgewählt werden.
Wie ist WeGebAU zu beantragen?Denkbar einfach: direkt beim bekannten
Ansprechpartner im Arbeitgeber-Service
der zuständigen Agentur für Arbeit oder
über die gebührenfreie Hotline 0800 /
4555520.
Wie bewerten Sie die Resonanz?WeGebAU ist in der Region etabliert und
wird vielfältig genutzt. Schließlich sind
wir damit schon seit 2006 am Markt.
Allein 2017 wurden über 100 Frauen und
Männer qualifiziert. Im Pflegebereich
stößt das Programm auf besonders gro-
ßes Interesse. Verwunderlich ist das
nicht, ist doch in dieser Branche schon
seit geraumer Zeit ein Fachkräfteengpass
spürbar. Aber wie gesagt: Es können alle
Branchen profitieren. Interview: Sirko Nell
Mathias Auch ist Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Ulm.
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Titelthema 1.000 Wege zu qualifizierten Mitarbeitern
18 Die Wirtschaft zwischen Alb und Bodensee 01 2018
Im letzten Jahrzehnt hat die Weiterbil-
dungsteilnahme der Mitarbeitenden laut
IAB weiter zugenommen. Speziell die be-
rufliche Fortbildung hat in den vergan-
genen Jahren immer neue Angebote her-
ausgebracht, die auf dem erlernten Beruf
aufbauend die Kompetenzen der Mitar-
beitenden gezielt erweitern. Die Indus-
trie- und Handelskammern haben ein
breites Angebot an Fortbildungskursen,
die Mitarbeitenden Aufstiegsentwicklun-
gen in verschiedenen Fachrichtungen
bieten.
Vorgesetzte selten informiert
Im Gespräch mit den Teilnehmenden an
Weiterbildungen wird aber auch deut-
lich, dass nur zum Teil die Vorgesetzten
über die Teilnahme an der Fortbildung
informiert sind. Noch deutlich geringer
ist der Anteil der Führungskräfte, die
sich regelmäßig und systematisch mit
dem Teilnehmenden zu Inhalten der
Fortbildung auseinandersetzen. Stattdes-
sen lässt man den Mitarbeitenden die
Fortbildung absolvieren; mit dem Ergeb-
nis, dass ein nicht unerheblicher Teil
nach dem Abschluss die Stelle und das
Unternehmen wechselt. Worin ist das
mangelnde Engagement der Unterneh-
men an der Fortbildungsteilnahme ihrer
Mitarbeitenden begründet? Sind es Un-
erfahrenheit im Umgang mit sich fort-
bildenden Mitarbeitenden? Angst, dass
diese zu einer Bedrohung für die Füh-
rungskraft werden? Fehlende Zeit oder
schlichtweg Desinteresse?
Viel wichtiger ist jedoch die Frage, wie
sich eine Führungskraft engagieren
könnte. Die Antwort ist nicht schwierig,
wie die folgende Vorgehensempfehlung
zeigen soll.
Beteiligung beginnt am Anfang
Grundsätzlich beginnt die Beteiligung
des Vorgesetzten bereits bei der Fortbil-
dungsentscheidung. Am besten sollte der
Vorgesetzte bzw. die Personalabteilung
den fortbildungsinteressierten Mitarbei-
tenden hinsichtlich Möglichkeiten, Sinn-
haftigkeit und Wertigkeit der Fortbil-
dungsalternativen beraten. So kann eine
ausgewogene Balance zwischen Mitarbei-
ter- und Unternehmensinteressen er-
reicht werden. Gleichzeitig gilt es, die
mittel- und langfristigen Entwicklungs-
ziele des Mitarbeitenden zu erkennen
und diese hinsichtlich der unternehme-
rischen Möglichkeiten zu diskutieren.
Im nächsten Schritt geht es um die Frage
der Fortbildungsfinanzierung. Engagiert
sich das Unternehmen finanziell, durch
zeitliche Freistellung und/oder durch
eine andere Form materieller Unterstüt-
zung? Wie erfolgt die Unterstützung,
parallel zur Maßnahme oder nach er-
folgreichem Abschluss, als Festzusage
oder darlehenshalber? In manchen Fäl-
len ist auch schon ein finanzieller Zu-
T E ILNAHME AN WEI T ERBILDUNGEN
Die Rolle der Führung
Im letzten Jahrzehnt hat die Teilnahme an Weiterbildungen durch Arbeitnehmer weiter zugenommen. Wie können sich Führungskräfte bei der Fortbildung ihrer Angestellten engagieren? Eine Empfehlung.
Dieter Myrzik*
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„Am besten sollte der Vorgesetzte bzw. die Personalabteilung den fortbildungsinteressierten Mitarbeitenden hinsichtlich Möglichkeiten, Sinnhaftigkeit und Wertigkeit der Fortbildungsalternativen beraten.“
Titelthema 1.000 Wege zu qualifizierten Mitarbeitern
19Die Wirtschaft zwischen Alb und Bodensee 01 2018
schuss angemessen, zeigt er doch, dass
sich das Unternehmen zumindest betei-
ligt und den Mitarbeitenden unterstüt-
zen möchte.
Fortbildung: Instrument zur
Organisationsentwicklung
Ein wichtiger Punkt ist die Rolle des Vor-
gesetzten während der Fortbildung. Idea-
lerweise sollten regelmäßige Gespräche
mit dem sich fortbildenden Mitarbeiten-
den stattfinden. Themen sind einerseits
die Fortschritte des Mitarbeitenden, an-
dererseits aber das erworbene Wissen
und Erkenntnisse aus der Fortbildung,
die möglicherweise für das Unterneh-
men interessant sein könnten. Darüber
sollte regelmäßig gesprochen und der
Mitarbeiter aufgefordert werden, sich
gezielt Gedanken zu machen, welche
Erkenntnisse wie umgesetzt werden
können. Neue Entwicklungen und Er-
kenntnisse können so bewusst gemacht
und umgesetzt werden. Damit wird
Fortbildung zu einem einfachen, aber
wirkungsvollen Organisationsentwick-
lungsinstrument, von dem alle
Beteiligten profitieren. Für den sich fort-
bildenden Mitarbeiter entsteht damit ne-
ben der Entwicklung seiner Kompeten-
zen ein zunehmendes Maß an Motivation.
Bei Fortbildungen, die mit einer Ab-
schlussarbeit enden, ergibt sich die
Chance, frühzeitig mit dem Mitarbe iter
über interessante und für das Unterneh-
men wirtschaftlich sinnvolle Projekte
ins Gespräch zu kommen. Idealerweise
bearbeitet der Mitarbeitende ein für
das Unternehmen wichtiges Verän-
derungsprojekt und liefert mit seiner
Abschluss arbeit eine umsetzungsfähige
Handlungsempfehlung. Solche Engage-
ments fördern die Motivation und die
Produktivität beim Teilnehmenden und
sind ein wesentlicher Beitrag zum inter-
nen Personalmarketing.
Vorteile für Unternehmen
Zusammengefasst wird deutlich, dass
Führungskräfte bzw. Unternehmen, die
eine aktive Beteiligung an der Mitarbei-
terfortbildung praktizieren, erhebliche
Vorteile haben. Dies sind einerseits die
aktive Nutzung des erworbenen Fortbil-
dungswissens für das Unternehmen, an-
dererseits die Generierung von Motiva-
tion und Identifikation des sich
fortbildenden Mitarbeitenden und in der
Folge die Chance einer höheren Mitarbei-
terbindung.
* Dieter Myrzik M.A. ist Lehrbeauftragter für Management, Personal, Organisation und Marketing sowie Dozent an den IHKs in Weingarten und Konstanz.
In Kürze
Studie: Kosten und Nutzen betrieblicher Weiterbildung
Das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) hat seine 9. Weiterbildungs-erhebung veröffentlicht. Darin wurden die Kosten und der Nutzen betriebli-cher Weiterbildung untersucht. Dieser Untersuchung zufolge bilden 85 Pro-zent der Unternehmen in Deutschland ihre Mitarbeiter weiter (Stand: 2016). Investiert hat die deutsche Wirtschaft im vergangenen Jahr 33,5 Milliarden Euro in die Weiterbildung. Besonders aktiv sind digitalisierte Unternehmen – und ihre Mitarbeiter überdurch-schnittlich weiterbildungsbereit. Zwar geht es in den Weiterbildungen längst nicht nur um digitales Know-how – die Lernmethoden jedoch passen sich den neuen technischen Möglichkeiten an.
Die Studie steht online zum Download bereit.www.iwd.de/artikel/
weiterbildung-40-370830/
Förderprogramme für berufliche Weiterbildung
Wer eine Weiterbildung absolvieren möchte, kann gegebenenfalls ein För-derprogramm in Anspruch nehmen.
Nachfolgend sind einige Programme aufgelistet, auf den jeweiligen Web-seiten gibt es weitere Informationen.
M Förderdatenbank (bietet Überblick):www.foederdatenbank.de
M Aufstiegs-BAföG: www.aufstiegs-bafoeg.de
M Baden-Württemberg-Stipendium:www.bw-stipdendium.de
M Bildungsprämie: www.bildungspraemie.info
M ESF-Fachkursförderung:www.esf-bw.de
M Weiterbildungsstipendium:www.sbb-stipendien.de/weiterbildungsstipendium.html
„Idealerweise sollten regelmäßige Gespräche mit dem sich fortbildenden Mitarbeitenden stattfinden.“
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Titelthema 1.000 Wege zu qualifizierten Mitarbeitern
20 Die Wirtschaft zwischen Alb und Bodensee 01 2018
R AF I GMBH & CO. KG, BERG
Das Wissen der Mitarbeiter
auf Ballhöhe halten
RAFI entwickelt, konstruiert, produziert und vertreibt Lösungen für die Mensch-Maschine-Kommunikation – von einfachen Tasten bis hin zu hochkomplexen Touchsystemen. Das Unternehmen ist an allen wichti-gen Industriestandorten weltweit präsent. Wir sprachen mit Personalleiter Markus Folz und Ausbildungs-leiterin Edeltraud Wahl darüber, wie RAFI im Bereich der Aus- und Weiterbildung aufgestellt ist.
RAFI setzt sehr stark auf Qualifizie-rung. Warum ist das für Ihr Unterneh-men so wichtig?Markus Folz: RAFI ist ein Technologieun-
ternehmen und mit seinem Know-how
führend im Bereich Mensch-Maschine-
Kommunikation. Der technische Wandel
schreitet immer schneller voran. Mit ei-
ner systematischen Qualifizierung stel-
len wir sicher, dass alle unsere Mitarbei-
ter mit ihrem Wissen auf Ballhöhe
bleiben. Qualifizierung war und ist da-
her die Basis unseres Erfolgs.
Ihr Unternehmen bildet viele junge Menschen aus, erst im Dezember wurde
einer Ihrer Auszubildenden als Bun-desbester in Berlin geehrt. Wie fördern Sie Ihre Azubis während der Ausbil-dung und danach?Edeltraud Wahl: Unseren Azubis und DH-
Studenten steht ein breit gefächertes An-
gebot an ausbildungsbegleitenden Maß-
nahmen zur Verfügung. Dazu gehören
beispielsweise Auslandspraktika, inter-
disziplinäre und in Eigenverantwortung
laufende Azubiprojekte, aber auch Aktio-
nen zur Förderung der Sozialkompetenz.
Nach der Ausbildung stehen unseren Ab-
solventen dieselben Möglichkeiten wie
allen „RAFIanern“ offen. Je nach Poten-
zial des Einzelnen erstellen wir im Rah-
men des betrieblichen Bedarfs einen in-
dividuellen Karriere- und Entwicklungs-
plan. Dafür nötige Weiterbildungen kön-
nen dann vonseiten unseres Unterneh-
mens über das sogenannte RIMA-Modell
gefördert werden – RIMA steht dabei für
RAFI Interne Modulare Aus- und Weiter-
bildung.
Welche konkreten Karrierechancen bieten sich Ihren Mitarbeitern, wenn sie sich entsprechend weiterbilden?Markus Folz: Die Karrierepfade in unse-
ren Fachbereichen beinhalten sowohl
hierarchische als auch fachspezifische
Laufbahnen. Der Auswahlprozess ver-
läuft in beiden Fällen über sogenannte
Potenzialkonferenzen, in deren Verlauf
das Potenzial des Bewerbers eingeschätzt
und ein individueller Entwicklungs- und
Heranführungsplan erstellt wird.
In Zeiten von Industrie 4.0 und Digitali-sierung gewinnt auch das digitale Ler-nen an Bedeutung. Wie ist RAFI in die-sem Bereich unterwegs?Edeltraud Wahl: Qualifizierung und Wei-
terbildung sind mittlerweile sehr viel
facetten reicher geworden. E-Learning,
Blended Learning, Learning Nuggets,
Webinare oder der Zugang zu digitaler
Fachliteratur haben sich neben den nach
wie vor unverzichtbaren Präsenzsemina-
ren etabliert. Bei RAFI sind wir derzeit
dabei, die notwendigen Werkzeuge für
die jeweiligen Qualifizierungen unserer
Mitarbeiter aufzubauen. Darüber hinaus
beschäftigen wir uns intensiv mit der
Frage, wie ein möglichst hoher Transfer
der Lerninhalte in den betrieblichen All-
tag gelingen und die Nachhaltigkeit der
RAFI-Personalleiter Markus Folz und Ausbildungsleiterin Edeltraud Wahl setzen bei der Mitarbeiterqualifizierung auf ganz unterschiedliche Instrumente – und auf die IHK.
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Titelthema 1.000 Wege zu qualifizierten Mitarbeitern
21Die Wirtschaft zwischen Alb und Bodensee 01 2018
Qualifizierungsmaßnahmen sicherge-
stellt werden kann.
Was hat sich in den Qualifizierungsak-tivitäten in Ihrem Unternehmen in den letzten Jahren verändert?Markus Folz: Die vergangenen Jahre wa-
ren bei RAFI vom Wandel geprägt, von
einer eher reaktiven hin zu einer pro-
aktiven strategischen Qualifizierung.
Früher wurden Mitarbeiter überwiegend
einzeln zu externen Seminaren ge-
schickt – mit dem Effekt, dass sie oft-
mals unterschiedliche Botschaften hör-
ten, die sich im betrieblichen Alltag
teilweise widersprachen. Der Schulungs-
effekt verpuffte, weil sich das Erlernte so
im Alltag nicht immer umsetzen ließ.
Um dies zu vermeiden, haben wir bei
RAFI ein eigenes Schulungszentrum auf-
gebaut, in dem Einzelmaßnahmen zu
Inhouse-Schulungen zusammengefasst
werden. Heute gestalten wir gemeinsam
und in Kooperation mit externen Dienst-
leistern, Verbundpartnern, den Fachbe-
reichen, unserem Schulungszentrum
und der Personalentwicklung proaktiv
und abgeleitet aus der Unternehmens-
strategie RAFI-spezifische Schulungspro-
gramme, die einer breiten Anzahl von
Mitarbeitern abgestimmte Inhalte ver-
mitteln und im Einklang mit unseren
betrieblichen Abläufen und Bedarfen
stehen. Im Zuge von Globalisierung und
technologischem Wandel haben sich
auch die Schulungsinhalte verändert. So
bieten wir heute weitaus mehr Fremd-
sprachenkurse, interkulturelle Trainings
oder Seminare zur Zusammenarbeit in
agilen Organisationen an.
Welche Herausforderungen sehen Sie für Ihr Unternehmen, um auch künftig über ausreichend qualifizierte Fach-kräfte verfügen zu können?Markus Folz: Wir sind der Meinung, dass
es einen gesellschaftlichen Sinneswan-
del braucht, denn heutzutage finden Sie
leichter zehn Manager als einen Fachspe-
zialisten, der etwas (er-)schaffen will …
Um das zu ändern, sollte nicht derjenige
die gesellschaftliche und finanzielle An-
er kennung bekommen, der anderen –
und das oft erst im Nachhinein – sagt,
wie sie es hätten besser machen können,
sondern derjenige, der durch sein fach-
kundiges Handeln nachweislich zur
Wertschöpfung und zum Erfolg eines
Unternehmens beiträgt.
Welche Unterstützung finden Sie hier bei Ihrer IHK?Edeltraud Wahl: Die IHK ist für uns ein
verlässlicher Partner bei der Ausbildung
und Qualifizierung unserer Fachkräfte.
Sie bietet die Plattform zum Erlernen von
Fachwissen und begleitet und berät uns
seit Jahren kompetent bei unseren tägli-
chen Herausforderungen in der Ausbil-
dung und Personalentwicklung.
Interview: Jürgen Schatz
Die Wirtschaft zwischen Alb und Bodensee 01 201822
Neues aus den Unternehmen
In Kürze
Erfolgreichste Saison
Nach der letzten Zeppelin-Landung in der Saison 2017 am 8. November verabschiedeten sich die beiden Luftschiffe in die Winterpause – nach der erfolgreichsten Flugsaison der Unternehmensgeschichte:
2017 flogen mehr als 22.850 Passagiere über die Boden-see-Region und insgesamt, mit den Zeppelin-Touren nach München, Schleswig-Holstein und in die Schweiz, sogar über 24.000 Passagiere. Am 9. März startet der Zeppelin NT dann wieder in die neue Saison. www.zeppelinflug.de
Know-how in Social Media
Seit 2013 bietet die Kreisspar-kasse Ravensburg jährlich den Schulen, mit denen sie eine Bildungspartnerschaft ge-schlossen hat, kostenlose So-cial-Media-Seminare für ihre Schüler an. Allein im vergan-genen Jahr haben über 650 Schüler von sechs Schulen aus dem Landkreis Ravensburg diese Seminare besucht. Unter dem Motto „Internet, aber si-cher!“ referierte Felix Ebner von der mecodia Akademie zu Themen wie Cybermobbing, Sexting, Selbstdarstellung im Netz und Datenschutz. Außer-dem gab es erstmals zwei zu-sätzliche Veranstaltungen für Lehrer. www.kreissparkasse-
ravensburg.de
Spende für AMALIE
Jedes Jahr unterstützt die Sparda-Bank mit Mitteln der Aktion Sparda-Gewinnsparen gemeinnützige Projekte. 2017 wurde der Ambulante Kinder-hospizdienst AMALIE, ein ge-meinsamer Dienst von Stiftung Liebenau und Malteser Hilfs-dienst, mit einer Spende in Höhe von 2.000 Euro bedacht. Die ehrenamtlichen Paten von AMALIE begleiten Familien mit schwerst- und sterbenskran-ken Kindern oft über einen sehr langen Zeitraum, bis über den Tod hinaus. Da das Ange-bot für die Familien kostenlos ist, ist der Ambulante Kinder-hospizdienst auf Spenden an-gewiesen.www.sparda-bw.de
Erlös aus Werksführun-gen für Drachenkinder
Es ist bereits Tradition: Die Car-thago Reisemobilbau GmbH, Aulendorf, führt die jährlichen Einnahmen aus den Werksfüh-
rungen in Carthago-City einem guten Zweck zu. Johannes Stumpp, Geschäftsführer Fi-nanz- und Rechnungswesen (links), und Florian Horne, Lei-ter Werksverkauf (rechts), überreichten einen Scheck über 3.000 Euro an Markus Horn, Leiter Marketing Radio 7, für die Aktion Drachenkinder. Mit den Spendengeldern wer-den kranke, traumatisierte so-wie behinderte Kinder und Jugendliche unterstützt. www.carthago.com
Feierliche Schlüsselübergabe
Vetter Pharma International GmbH, Ravensburg
Nach nur neunmonatiger Bauzeit hat Vetter Ende November
das neu gebaute Logistikzentrum im Industrie- und Gewerbe-
park Baienfurt an die Netze BW, eine hundertprozentige Toch-
ter des Energieversorgers EnBW, übergeben. Diese hatte im
Gegenzug ihr Grundstück in Ravensburg an den Pharma-
dienstleister veräußert. So konnte Vetter dort bereits im Sep-
tember den Grundstein für ein zusätzliches Verwaltungsge-
bäude samt Parkflächen legen. Die KARL-Gruppe aus dem
bayerischen Innernzell fungierte bei der Kooperation nicht nur
als vormaliger Grundstückseigentümer, sondern auch als Ge-
neralunternehmer für das Logistikzentrum Baienfurt. Auch
die Gemeinde Baienfurt profitiert von der Neuansiedlung der
Netze BW. Die drei Firmen sichern damit langfristig Arbeits-
plätze in der Region Oberschwaben. WAB
O www.vetter-pharma.com
Online stiften und spenden
Sparkasse Bodensee, Friedrichshafen
Eine Onlineübersicht über regionale Stiftungen und eine Spen-
denplattform für Vereins- und Stiftungsprojekte hat die Spar-
kasse Bodensee im Dezember unter www.stiften-am-
bodensee.de freigeschaltet. Einige Stiftungen präsentieren sich
bereits auf der Seite, so z. B. die Kinderstiftung Bodensee. Die
Sparkasse hat die Stiftergemeinschaft vor knapp einem Jahr
gegründet. Sie spricht Privatleute, Kommunen, Unternehmen
und Institutionen an, die unter dem Dach der Gemeinschaft
schnell, einfach und kostengünstig eine eigene Stiftung grün-
den können. Mit der Stiftung für Menschen mit Handicap und
der Stiftung Naturschutz hat die Sparkasse selbst zwei weitere
Stiftungen unter dem Dach der Stiftergemeinschaft gegründet
und mit einer Spende von jeweils 10.000 Euro auch gleich
handlungsfähig gemacht. WAB
O www.sparkasse-bodensee.de
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Bei der Eröffnung des neuen Standorts der Netze BW in Baienfurt (von links): Vetter-Geschäftsführer Thomas Otto, Günter Karl jun., Geschäftsführer der KARL-Gruppe, Baien-furts Bürgermeister Günter A. Binder und Bodo Moray, Geschäftsführer der Netze BW.
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Neues aus den Unternehmen
In Kürze
Zukunft E-Mobilität
Gemeinsam mit der Regional-werk Bodensee GmbH & Co. KG, Tettnang, widmet sich die BRO-SA AG, Tettnang, dem Thema Elektromobilität. So steht bei BROSA seit Ende Oktober eine TWIN-Ladesäule auf dem Park-platz, an der Firmenfahrzeuge
geladen werden können und auch Mitarbeiter, Partner und Kunden von BROSA kostenlos ihre Elektrofahrzeuge mit Öko-strom laden können. Die Infra-struktur für eine zweite Säule wurde gleich parallel geschaf-fen. Im Bild (von links): Micha-el Hofmann, Geschäftsführer Regionalwerk Bodensee, Martin Wagner, Vorstand BROSA und Winfried Bremer, Leiter Vertrieb Regionalwerk Bodensee.www.brosa.net
www.rw-bodensee.de
Schönstes Buch
Die zur Carbunus Werbeagen-tur GmbH, Wangen, gehörende Setzerei Satz für Satz in Wan-gen wurde von der Stiftung Buchkunst für den vorbildli-chen Satz und die Gestaltung eines der 25 schönsten und innovativsten Bücher ausge-zeichnet, die 2017 in Deutsch-land erschienen sind: „Morgen mehr“ von Tilman Rammstedt aus dem Carl Hanser Verlag. Gesetzt hat es die Schriftset-zerin Anja Grad aus Wangen.www.carbunus.com
Neues Büro in Südkorea
Die Vetter Pharma Internatio-nal GmbH, Ravensburg, hat ein
neues Vertriebsbüro in Südko-rea eröffnet. Es liegt in Song-do, das als nationales Bio-technologiezentrum gilt, und ist rund eine Stunde von der Hauptstadt Seoul entfernt. Dort sind auch zahlreiche Bio-techunternehmen sowie de-ren Dienstleister beheimatet. Die verstärkten Aktivitäten des Pharmadienstleisters in Südkorea sollen für zusätz-liche Auslastung der Ferti-gungskapazitäten des Unter-nehmens an den Standorten in Ravensburg und Langenar-gen sorgen. www.vetter-pharma.com
Wunschzettelaktion
Jedes Jahr vor Weihnachten engagieren sich die Mitarbei-
ter der Dethleffs GmbH & Co. KG, Isny, auf Initiative der ge-meinnützigen Dethleffs Family Stiftung für einen guten Zweck. In diesem Jahr erfüllte die Belegschaft Wünsche von Kindern aus Kinderheimen in Weiler-Simmerberg und Augs-burg. Dafür durften die Kinder einen Wunschzettel schreiben, der dann von einem Dethleffs-Mitarbeiter erfüllt wurde. Egal, was es war, die Mitarbei-ter besorgten das Gewünschte und legten noch ein paar Schleckereien dazu, alles auf eigene Kosten. Insgesamt wurden 123 Wunschzettel „ab-gearbeitet“. www.dethleffs.de
25 Jahre Immobilienkompetenz
Sulger Immobilien, Uhldingen-Mühlhofen
Zum 1. Januar 1993 hat Ulrich
Sulger sein Immobilienunter-
nehmen übernommen, das er
seit 25 Jahren als Inhaber
führt. Zum Angebot gehören
klassische Maklertätigkeiten
ebenso wie Dienstleistungen
zu Kauf, Miete, Bewertung,
Beratung und Finanzierung
von Wohn-, Gewerbe- und
Ferien immobilien sowie von
Baugrundstücken und land-
wirtschaftlichen Flächen. Zu
seinen speziellen Kompeten-
zen zähle die Beratung zu Im-
mobilienangelegenheiten bei
Erb- und Eheauseinanderset-
zungen, so Sulger. Auch habe
er als einer der ersten Immo-
bilienunternehmer in der Re-
gion mit einer eigenen Home-
page gearbeitet. WAB
O www.sulger.de
25 Jahre Herzblut
fsb/welfenburg GmbH, Ravensburg
Mit 200 Gästen feierte die
Werbeagentur fsb/welfenburg
im November 2017 ihr 25-jäh-
riges Jubiläum. Als Agentur
für Werbung und Technische
Dokumentation gingen Fess-
ler, Stemmer und Partner im
Gründungsjahr 1992 an den
Start. Heute steht fsb/welfen-
burg für Werbung, Kommuni-
kation und Marketing. Zum
Kundenkreis gehören z. B. die
Deutsche Zeppelin-Reederei,
die Stadt Ravensburg oder die
zur Migros-Gruppe gehörende
Micarna in der Schweiz. „Wir
betreuen gut 80 Unterneh-
men über die Grenzen der Re-
gion Bodensee-Oberschwaben
und der Schweiz hinaus“, sagt
Geschäftsführer Daniel Köpf.
Dass den elf Mitarbeitern
nach 25 Jahren nicht die Puste
ausgeht, dafür sorgen laut
Köpf „Kreativität, Innovation,
Herzblut, Schweiß und eine
Portion Schneid“. WAB
O www.fsb-welfenburg.de
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Ulrich Sulger
Das Team von fsb/welfenburg.
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Hinterlassen Sie einen bleibenden EindruckMit unserem Rundum-Sorglos-Paket vereinen wir die Vielfalt der Drucktechnik, die Erfahrung und das Fachwissen unserer Mitarbeiter sowie Ihre persönliche Beratung unter einem Dach. Unsere Druckereien können das komplette Spektrum an Druckprodukten herstellen. Wir finden für jeden Auftrag das optimale Druckverfahren.
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Die Wirtschaft zwischen Alb und Bodensee 01 2018 25
Ausgezeichnet
familienfreundlich
Diverse Unternehmen und Einrichtungen aus der Region
Das Ministerium für Wirt-
schaft, Arbeit und Wohnungs-
bau sowie die Arbeitgeberver-
bände Südwestmetall und
Chemie Baden-Württemberg
haben das family-NET-Prädi-
kat „Familienbewusstes Un-
ternehmen“ an 58 baden-
württembergische Unterneh-
men aus Industrie, Dienstleis-
tung und Sozialwirtschaft
überreicht. Bewertet wurden
die Aktivitäten der Betriebe
in den Bereichen Führungs-
kompetenz und Personalent-
wicklung, Arbeitsort, -zeit
und -organisation, Kommuni-
kation, geldwerte Leistungen,
Service für Familien, Gesund-
heit sowie bürgerschaftliches
Engagement.
Auch zehn Unternehmen und
Einrichtungen aus der Region
zwischen Alb und Bodensee
sind dabei: Vetter Pharma-
Fertigung GmbH & Co. KG,
Ravens burg; Die Zieglerschen
Süd gGmbH, Seniorenzen-
trum Wilhelmsdorf und Dia-
konie Sozialstation Wilhelms-
dorf; Die Zieglerschen Süd
gGmbH, Seniorenzentrum am
Ringweg, Leutkirch; Pflege-
dienst Am Ringweg GmbH,
Leutkirch; Stefan Kelch Park
& Garten, Bad Saulgau; NMH
GmbH, Hohentengen; Gustav
Gerster GmbH & Co. KG, Bibe-
rach; Die Zieglerschen Süd
gGmbH, Seniorenzentrum
Erolzheim; Seniorenresidenz
Elisa, Ulm, und Dalheimer
GmbH, Rottenacker.
Stefan Küpper, Geschäftsfüh-
rer der Arbeitgeber Baden-
Württemberg, sieht das Prädi-
kat inzwischen als fest etab-
liert an: „Unternehmen positi-
onieren sich zunehmend als
familienbewusst im sich ver-
schärfenden Wettbewerb um
Fach- und Führungskräfte.
Um ihr Engagement doku-
mentieren zu lassen, sind sie
bereit, sich einem solchen
Begutachtungsprozess zu un-
terwerfen. Das ermuntert
uns, dieses Angebot weiter
vorzuhalten und auszu-
bauen.“ WAB
E-mobile Lösungen
Stadtwerk am See GmbH & Co. KG, Friedrichshafen
Das Stadtwerk am See entwickelt sich zunehmend zum Anbie-
ter von Lösungen rund um die E-Mobilität. In den sechs Stadt-
werk-Parkhäusern stehen 14 Ladepunkte, weitere sollen folgen.
Dazu kommen rund 60 Ladepunkte aus dem Projekt „Emma“
– E-Mobilität mit Anschluss – sowie rund 50 Ladepunkte für
Großkunden. Daneben seien es auch immer mehr Haushalte,
die Ladesäulen, meist sogenannte Wallboxen in der Garage,
nachfragten, so Geschäftsführer Alexander-Florian Bürkle.
„Wir arbeiten daran, dass die Wallboxen mit einer Solaranlage,
einem Speicher und einem Ökostromtarif intelligent verknüpft
werden können“, ergänzt Vertriebschef Erik Dittrich.
Gemeinsam mit dem Stadtverkehr Friedrichshafen, den Fried-
richshafener Hochschulen und der Stadt hat das Stadtwerk das
Projekt CampusMobil gestartet: Studenten und Mitarbeiter
können dabei E-Autos nutzen. Und nicht zuletzt hat das Stadt-
werk bereits neun eigene E-Autos im Dauereinsatz. WAB
O www.stadtwerk-am-see.de
Spitze auf dem Land
Diverse Unternehmen aus der Region
Im Rahmen des Programms „Spitze auf dem Land“ fördert das
Land Baden-Württemberg mit insgesamt 2,9 Millionen Euro ge-
zielt innovationsstarke Mittelständler, die das Potenzial haben,
einen wichtigen Beitrag zur Technologieführerschaft Baden-
Württembergs zu leisten. Unter den acht Betrieben der aktuel-
len neunten Auswahlrunde sind auch drei Unternehmen aus
den IHK-Regionen Bodensee-Oberschwaben und Ulm. Die ATE
Antriebstechnik und Entwicklungs Holding GmbH, Leutkirch,
bekommt Fördermittel für den Neubau eines Produktionsge-
bäudes und die Anschaffung von Fertigungsmaschinen, die
ASP Facility GmbH & Co. KG, Salem, für die Erweiterung des
Entwicklungs-, Produktions- und Verwaltungsgebäudes und
die Lehner Technik GmbH, Westerstetten, für den Neubau ei-
nes Gebäudekomplexes mit Produktionshalle, Hochregallager
und Bürotrakt. WAB
Die Vertreter aller Unternehmen und Einrichtungen, die das familyNET-Prädikat erhalten haben.
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Stadtwerk am See-Geschäftsführer Alexander-Florian Bürkle (links) und Vertriebsleiter Erik Dittrich.
Die Wirtschaft zwischen Alb und Bodensee 01 201826
Neues aus den Unternehmen
In Kürze
Strategische Partnerschaft
Die Rolls-Royce Power Systems AG, Friedrichshafen, und die China Railway Rolling Stock Corpo ration (CRRC), der welt-größte Hersteller von Schie-nenfahrzeugen, wollen ihre Zusammenarbeit vertiefen. In der Vereinbarung, die in Fried-richshafen unterzeichnet wur-
de, ist u. a. geregelt, dass CRRC weiterhin MTU-Motoren von Rolls-Royce als Antriebslösung für Dieseltriebwagen und Loko-motiven berücksichtigen wird. Auch wollen beide Unterneh-men gemeinsam an zukünfti-gen Antriebslösungen arbei-ten, z. B. an Hybridantrieben und Gasmotoren. Im Bild: Da-yong Chen, General Manager International Business bei CRRC (links), und Andreas Schell, Vor-standsvorsitzender von Rolls-Royce Power Systems. www.rrpowersystems.com
Fairnesspreis
Die Dethleffs GmbH & Co. KG, Isny, erhielt vom Nachrichten-sender n-tv und dem Deut-schen Institut für Service-Qualität den Deutschen Fair-ness-Preis 2017 in der Kate-gorie Wohnmobil-Hersteller. Grundlage der Auszeichnung ist eine umfangreiche Befra-gung von Konsumenten in Deutschland: Mehr als 45.000 Kundenstimmen zu rund 500 Unternehmen wurden einge-holt. Die Verbraucher haben dabei bewertet, wie fair sich
die Unternehmen gegenüber Kunden verhalten. www.dethleffs.de
Spende für Drachen-kinder „erradelt“
68 Mitarbeiter der doubleSlash Net-Business GmbH, Fried-richshafen, sind im vergange-nen Sommer über 70.000 Kilo-meter geradelt – auch dank der firmeninternen Aktion JobRad. Nun gab das Unternehmen zwei Cent für jeden gefahrenen Kilo-meter und rundete die End-summe von 1.400 Euro auf 2.000 Euro auf. Gespendet wurde das Geld an die Aktion Drachenkin-der von Radio 7, die sich für kranke, behinderte oder trau-matisierte Kinder und Jugend-liche aus der Region einsetzt.www.doubleslash.de
Kooperation mit Modedesign-Schülern
Das Druckhaus Müller, Langen-argen, kooperiert mit der Bernd-Blindow-Schule Fried-richshafen. Schüler aus dem Fachgebiet Modedesign haben ihre selbst designten und gefer-tigten Rokokokleider aus Papier in den Räumen der Druckerei ausgestellt und zusammen mit
den Schülern aus dem Bereich Fotodesign an einer Führung durch die Produktionsstätte teilgenommen. Außerdem wur-den die Fotos der Kleider, die zuvor im Atelier der Schule auf-genommen worden waren, im Druckhaus Müller gedruckt und ebenfalls ausgestellt. www.druckhaus-mueller.de
Finanzielle Restrukturierung
Flughafen Friedrichshafen GmbH, Friedrichshafen
Der Plan für die finanzielle
Restrukturierung des Boden-
see-Airports Friedrichshafen
wurde in allen politischen
Gremien der Stadt Friedrichs-
hafen und des Bodenseekrei-
ses bestätigt. Damit kann der
Flughafen langfristig stabil
aufgestellt werden. Alle bis
2022 notwendigen Investitio-
nen können wie vorgesehen
getätigt werden, ebenso wird
damit eine höhere Entschul-
dung ermöglicht. Die Re-
strukturierung sieht für die
kommenden drei Jahre sei-
tens der Gesellschafter neue
Darlehen in Höhe von insge-
samt 17,4 Millionen Euro vor.
Davon werden 12 Millionen
Euro für die Tilgung von bis-
herigen Darlehen verwendet,
um die Zinslast zu senken.
Mit den verbleibenden 5,4 Mil-
lionen Euro wird ein Teil der
anstehenden Investitionskos-
ten (insgesamt rund 13,2 Mil-
lionen Euro) bis 2022 gedeckt.
WAB
O www.bodensee-airport.eu
Ehrenamtsfreundliche
Arbeitgeber
Diverse Unternehmen aus der Region
38 Unternehmen aus Baden-Württemberg wurden vom Minis-
terium für Inneres, Digitalisierung und Migration dafür ausge-
zeichnet, dass sie ihren ehrenamtlich engagierten Mitarbei-
tern ermöglichen, bei einem Notfall während der Arbeitszeit
unverzüglich in den Einsatz gehen zu können. Das Land ver-
gibt deshalb als Zeichen der Wertschätzung die Auszeichnung
„Ehrenamtsfreundlicher Arbeitgeber im Bevölkerungsschutz“.
Aus der Region zwischen Alb und Bodensee wurden diese zehn
Unternehmen ausgezeichnet: Bauunternehmen Metzger, Wil-
Mit verschiedenen Maßnahmen soll der Flughafen Friedrichshafen finanziell abgesichert werden.
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Die Wirtschaft zwischen Alb und Bodensee 01 2018 27
Serie: Neu am Markt
Wir stellen Gründer oder Jungunternehmer in den ersten Jahren ihrer Selbst-ständigkeit vor – diesmal den Online-Shop Lecker vom Land aus Bad Waldsee
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Handgemacht lecker
• Gründer: Heike und Daniel Buchmaier
• Ort: Bad Waldsee
• Start: 2015
• Branche: Online-Handel
• Idee: handgemachte Leckereien von Herstellern aus der Region
• Homepage: www.lecker-vom-land.de
MUT T ER UND SOHN MI T FA IBLE FÜR REGIONALE KÖS T L ICHKE I T EN
Kulinarische Grüße aus Bodensee-Oberschwaben
Wer sind Sie und was machen Sie?
Wir sind Heike und Daniel Buchmaier, Mutter und Sohn, und
wir vertreiben handgemachte, kulinarische Leckereien aus der
Region Bodensee-Oberschwaben. Unser Sortiment reicht vom
Bodensee-Whisky und anderen Edelbränden über Bonbons,
Fruchtaufstriche und Honig bis hin zu Senf, Pesto und Essig
sowie vielem anderen – alles stammt aus kleinen, von uns aus-
gesuchten Manufakturen. Der Vertrieb erfolgt zum einen über
unseren Online-Shop lecker-vom-land.de, zum anderen sind
wir auch auf ausgesuchten Märkten mit unserem Stand zu fin-
den. Zudem bieten wir für unsere Firmenkunden einen spezi-
ellen Geschenke-Service an, mit Rundum-Service von der Zu-
sammenstellung einer Geschenkbox bis hin zum Versand.
Wie sind Sie auf Ihre Idee gestoßen?
Wir sind sehr heimatverbunden und lieben die Region Boden-
see-Oberschwaben für ihre reizvolle Landschaft und die tollen
Rohstoffe, die hier gedeihen. Und wir schätzen die kreativen
Menschen, die mit viel Erfindergeist, Enthusiasmus und Wis-
sen wunderbare Leckereien hervorbringen. Zudem haben wir
es immer schon genossen, über die Märkte der Region zu
schlendern und uns vom tollen Angebot begeistern zu lassen.
So kam uns die Idee, die Angebote der verschiedenen Manufak-
turen unserer Region zu bündeln und auch anderen Menschen
zugänglich zu machen – sozusagen aus der Region in die Welt.
Was machen Sie anders als die anderen?
Weil der Begriff „regional“ nicht geschützt ist, war es uns
wichtig, zu definieren, was wir darunter verstehen. So stam-
men alle unsere Produkte aus den Landkreisen Ravensburg,
Biberach, Sigmaringen, Konstanz, Lindau und dem Bodensee-
kreis. Häufig werden die Rohstoffe dafür von den Herstellern
selbst angebaut. Wir verkaufen aber nicht nur kleine Köstlich-
keiten, sondern auch die Geschichten dahinter, weshalb wir
uns jede Manufaktur gezielt ausgesucht haben. Auch der per-
sönliche Kontakt zu unseren Lieferanten ist uns wichtig.
Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Wir wollen als weiteres Standbein einen kleinen, besonderen
Laden eröffnen und unsere Produktpalette erweitern.
Was raten Sie anderen Jungunternehmern?
An ihrer Idee festhalten, sich gezielt informieren, hartnäckig
sein und sich nicht den Wind aus den Segeln nehmen lassen.
Vervollständigen Sie bitte folgenden Satz: Mein Glück
wäre perfekt, wenn ...
… wir noch mehr Kunden von unserem Konzept und unseren
Produkten begeistern könnten und viele kulinarische Grüße
aus der Region Bodensee-Oberschwaben in die Welt hinaus sen-
den könnten. Interview: Gudrun Hölz
Die Wirtschaft zwischen Alb und Bodensee 01 201828
Neues aus den Unternehmen
In Kürze
Beurer gewinnt Ulmer Marketing Preis 2017
Das Sortiment und die umfas-senden Marketingmaßnahmen haben die Jury des Ulmer Mar-ketingpreises überzeugt: Die Beurer GmbH wurde im No-vember mit dem Ulmer Marke-ting Preis 2017 des Marketing-clubs Ulm/Neu-Ulm ausge-zeichnet. Alle zwei Jahre ver-gibt der Club den Preis, prä-miert werden die besten Mar-ketingideen der Region.www.beurer.com
Schleifmaschine reist nach Mexiko
Von Biberach nach Mexiko-Stadt ging die Reise für die Schleifmaschine VGrind der VOLLMER WERKE Maschinenfa-brik GmbH, die bei PRECI-TOOLS eine neue Heimat fand. Das mexikanische Unternehmen stellt Werkzeuge her, die aus Vollhartmetall oder mit PKD (polykristalliner Diamant) be-stückt sind und sich zum Zer-spanen von Metallen und Ver-bundwerkstoffen eignen. Die VGrind hat Vollmer an die spe-zifischen Anforderungen des Werkzeugherstellers ange-passt.www.vollmer-group.com
Bundesehrenpreis erhalten
Die Burkhardt Fruchtsäfte GmbH & Co. KG ist erneut vom Bundesministerium für Er-nährung und Landwirtschaft (BMEL) mit dem Bundesehren-preis für Fruchtgetränke aus-gezeichnet worden. Das ist die höchste Ehrung, die ein Un-ternehmen der deutschen Er-nährungswirtschaft für seine Qualitätsleistungen erhalten kann. Derzeit hat Burkhardt über 100 Säfte, Nektare und
Erfrischungsgetränke im Sor-timent. Neue Wege geht das Unternehmen mit eigener Li-monade und Eistee mit mehr Fruchtanteil und weniger Zu-cker als handelsüblich.www.burkhardt-
fruchtsaefte.de
Zwischen Baggern und Backen
Bei der Robert Aebi GmbH in Amstetten fand Anfang De-zember 2017 zum ersten Mal eine Plätzchen-Backaktion für die Mitarbeiter statt. Rund 20 Mitarbeiter beteiligten sich daran. Neben dem gemütli-chen Beisammensein und Spaß am Backen und Probie-ren ging es darum, den Mitar-beitern aus den anderen Un-ternehmensstandorten eine
Freude zu machen: Es wurden für insgesamt 235 Mitarbeiter Plätzchen gebacken, für die eigens gefertigte Logo-Aus-stechformen zum Einsatz ka-men. In diesem Jahr soll es die Aktion wieder geben. Das Bild zeigt Mitarbeiter in Aktion.www.robert-aebi.de
Ein Stern für Siedepunkt
Der Guide Michelin hat das Restau rant Siedepunkt in Ulm-Böfingen mit einem Stern aus-gezeichnet. Küchenchef Chris-toph Hormel und Restaurant-Geschäftsführer Oliver Schrei-ber nahmen den Preis bei einer Gala in Potsdam entgegen.www.siedepunkt-
restaurant.de
Neue besondere Produkte
Gold Ochsen GmbH, Ulm
Die Brauerei Gold Ochsen GmbH braut mit dem „Finest Bar-
rique Ale“ ihr fünftes Jahrgangsbier. Die Verwendung von vier
Spezialmalzen, die Vergärung mit Ale Hefe und eine einjährige
Einlagerung in Barriquefässern im Felsenkeller der Brauerei
lassen das obergärige Starkbier entstehen. Die von Hand abge-
füllten und verkorkten Magnumbierflaschen sind limitiert. In
Zusammenarbeit mit der Schwäbischen Highland Whisky Des-
tillerie Finch aus Nellingen ist zudem in den vergangenen drei
Jahren ein regionaler Whisky entstanden: Der erste Gold Och-
sen Single Malt Whisky wird in limitierter Menge angeboten.
Mit einer nun erschienenen 120-seitigen Chronik in Buchform
hat die Brauerei die Unternehmensgeschichte der vergangenen
150 Jahre mit über 120 Fotos bebildert und kurzweilig dar-
gestellt. Die Chronik erschien anlässlich eines Jubiläums: Seit
150 Jahren ist die Brauerei in Familienbesitz. WAB
O www.goldochsen.de
Ulrike Freund präsentiert die zum Jubiläum erschienene Chronik der Brauerei Gold Ochsen.
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Neuer Eigentümer für Takata
TAKATA AG, Niederlassung Ulm
Die Takata Corporation, Zulie-
ferer von Insassenschutzsyste-
men für Automobile wie Si-
cherheitsgurte, Airbags und
Kindersitze, hat mit einigen
Tochtergesellschaften einen
Kaufvertrag mit Key Safety
Systems (KSS), einem Unter-
nehmen für Mobilitätssicher-
heit mit Hauptsitz in Sterling
Heights, Michigan, USA, un-
terzeichnet. Im Rahmen der
Vereinbarung wird KSS welt-
weit nahezu alle Vermögens-
werte und Geschäftsaktivitä-
ten von Takata übernehmen.
Der Gesamtkaufpreis beläuft
sich auf 1,588 Milliarden US-
Dollar. Der Abschluss des
Verkaufs soll im ersten Quar-
tal 2018 erfolgen. Takatas
Tochtergesellschaften in der
EMEA ((Europa, Naher Osten,
Afrika)-Region bleiben finan-
ziell unabhängig und werden
ihre täglichen Geschäftstätig-
keiten unverändert weiter-
führen. Es ist nicht geplant,
im EMEA-Raum Insolvenzver-
fahren einzuleiten. WAB
O www.takata.com
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Die Wirtschaft zwischen Alb und Bodensee 01 2018 29
Neues aus den Unternehmen
Personalia
Axians erweitert Führungsspitze
Christoph Heiming leitet seit Anfang des Jahres den Geschäftsbereich Software & Applications der Axians in Deutschland. Er ist Mitglied der Geschäftsführung der Axi-ans IT Solutions GmbH in Ulm und über-nimmt die Verantwortung für das zu-kunftsorientierte Kerngeschäft mit den Lösungspartnern für die Digitalisierung wie IBM, Microsoft, SAP, Citrix und Amazon Web Services (AWS). Er berichtet direkt an Diana Coso, CEO Axians Deutschland. Chris-
toph Heiming sammelte Digitalisierungs- und Vertriebs-Know-how in Manage-mentpositionen bei IBM und Microsoft, wo er zuletzt das Partnergeschäft in Deutsch-land verantwortete.www.axians.de
Beat Ludin verlässt Vorstand von Uzin Utz
Der Aufsichtsrat der Uzin Utz AG hat die Zu-ständigkeiten im Vorstand zum Januar 2018 neu geordnet: Mit dem Eintritt von Julian und Philipp Utz wurden die Ressorts unter den Vorstandsmitgliedern neu verteilt. Beat Ludin, Mitglied des Vorstands und bisher verantwortlich für die Bereiche Ver-trieb und Marketing, hat in diesem Zuge auf eigenen Wunsch und im gegenseitigen Einvernehmen Ende 2017 sein Amt nieder-gelegt und konzentriert sich auf seine Ge-schäftsführertätigkeit bei der Tochterge-sellschaft Sifloor AG in der Schweiz.www.uzin-utz.de
GLAESER Unternehmensgruppe investiert
4 Millionen Euro in neue Werke
Heinrich Glaeser Nachfolger GmbH, Ulm
Die GLAESER Unternehmensgruppe hat
2017 über 4 Millionen Euro in den Aus-
bau von neuen Niederlassungen und den
Umbau von Textilfachgeschäften inves-
tiert.
Größte Investition des Ulmer Unterneh-
mens war der Neubau für „GLAESER-
grow“ für rund 2,5 Millionen Euro. In-
nerhalb von zehn Monaten entstand in
Bernstadt eine 3.000 Quadratmeter
große Fertigungshalle, in der Wachs-
tumsvliese und sogenannte Wachstums-
fliesen verarbeitet werden. GLAESER-
grow schuf zehn neue Arbeitsplätze, ein
weiterer Ausbau ist mittelfristig geplant.
Auch im Norden investierte die Firma: In
Bremen entwickelt, produziert und ver-
treibt die Loftex GmbH innerhalb der
Gruppe Pflege- und Hygieneprodukte für
Krankenhäuser und Industrie. In der
Nähe des bisherigen, zu kleinen Stand-
orts wurde für 1,5 Millionen Euro ein
neuer Produktionsstandort mit Verwal-
tung gebaut. WAB
O www.glaeser-textil-ulm.de
2017 entstand der Neubau in Bernstadt.
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Christoph Heiming
Die Wirtschaft zwischen Alb und Bodensee 01 201830
Neues aus den Unternehmen
AVIA-Initiative: CO2-neutrales
Heizöl ohne Aufpreis
Hermann Bantleon GmbH, Ulm
Seit Februar 2017 liefern 22
mittelständische Mineralöl-
händler der AVIA-Gruppe, zu
der auch die Hermann Bant-
leon GmbH gehört, nur noch
CO2-neutrales Heizöl an ihre
Kunden aus, berechnen dafür
jedoch keinen Aufpreis. AVIA
hat diese Initiative um ein
Jahr verlängert und stellt wei-
tere 373 Millionen Liter: Die
Unternehmen bieten ihren
Kunden auch 2018 nur Heizöl
an, für das die Gruppe an an-
derer Stelle in Projekte zur
CO2-Senkung investiert hat.
Beitrag zum Klimaschutz
Auch die Hermann Bantleon
GmbH beteiligt sich: „Die
AVIA Gruppe und insbeson-
dere Bantleon leistet mit dem
Inverkehrbringen des kli-
maneutralen Heizöls einen
aktiven Beitrag zum Klima-
schutz und trägt zum Errei-
chen der Klimaschutzziele
bei. AVIA Bantleon kompen-
siert damit in der Region Ulm
ca. 18.000 Tonnen CO2 kosten-
neutral für Endverbraucher
und unterstützt durch den
Ankauf von Zertifikaten nach
VCS- und Goldstandard Pro-
jekte im In- und Ausland.
Durch den Ankauf dieser Zer-
tifikate werden Projekte wie
z. B. Austausch ineffizienter
Kochherde in Uganda oder
Umwandlung von Grubengas
in Energie in Deutschland un-
terstützt. Vor allem in Dritt-
ländern hilft dies, langfristig
einen westlichen Lebensstan-
dard zu erlangen, ohne dabei
CO2 zu emittieren“, sagt Ste-
phan Höhn, AVIA Bantleon,
Leitung Energie. Die Mehrkos-
ten für die CO2-Kompensation
tragen die Unternehmen. WAB
O www.bantleon.de
In Kürze
Ott Spezial: drittes Mal mit Gold ausgezeichnet
Das Exportbier Ott Spezial der Schussenrieder Brauerei Ott GmbH & Co. KG wurde Ende 2017 zum dritten Mal innerhalb des Jahres ausgezeichnet: Bei dem jährlich stattfindenden Bierwettbewerb „The Interna-tional Beer Cup“ in Japan ging das Ott Spezial zum ersten Mal an den Start und überzeugte 64 unabhängige Juroren bei unterschiedlichen Kriterien wie Geschmack, Geruch, Optik: Es erhielt die Goldmedaille. Das Bild zeigt die Urkunden-übergabe in der Brauerei.www.schussenrieder.de
LIQUI MOLY setzt weiter auf Wintersport
Die LIQUI MOLY GmbH betreibt auch in den kommenden bei-den Saisons Sponsoring im Wintersport. Dazu nimmt das Unternehmen neue Sportarten ins Visier und mehrere Millio-nen Euro in die Hand; es toppt damit die bisherigen Investiti-onen für Werbemaßnahmen im Wintersport. Eisschnelllauf und Short-Track sind erstmals Teil des Engagements. Bis Mai wird LIQUI MOLY an 226 Veran-staltungstagen nahezu durch-gehend präsent sein. www.liqui-moly.de
Erfolgreiche CharityNight
152.700 Euro Spenden kamen bei der CharityNight von Radio 7 in der ratiopharm Arena zu-sammen. Und es gibt nun auch prominente Unterstützung:
Baden-Württembergs First Lady Gerlinde Kretschmann ist die neue Schirmherrin der Ra-dio 7 Drachenkinder. Bis in die frühen Morgenstunden feier-ten die Gäste zur Musik von Anastacia, Marlon Roudette, Laith Al-Deen und Max Raabe.Zum zwölften Mal hatte Radio 7 zur Gala geladen und mehr als 700 Gäste waren der Einla-dung gefolgt.www.radio7.de
SWU erhöht Strompreise
Gestiegene Entgelte für die Verteilung des Stroms wirken sich 2018 auf den Strompreis der SWU Energie aus: Im Ver-trag „Grundversorgung“ kos-tet die Kilowattstunde seit Januar 0,38 Cent mehr. Im Durchschnitt der verschiede-nen Verbrauchsbeispiele er-reicht die Anhebung rund 1 Prozent. Betroffen sind cirka 37.000 Haushalte in Ulm/Neu-Ulm und Umgebung. Die Erd-gaspreise hingegen bleiben 2018 stabil.www.swu.de
Matthäus Schmid baut für Trumpf
40 Millionen Euro Investitions-volumen und ein Award vom BIM Cluster Baden-Württem-berg für die ausführende Mat-thäus Schmid Bauunterneh-men GmbH + Co. KG: Nach zwei Jahren Bauzeit wurde das neue, 13.000 Quadratmeter große Logistikzentrum Trumpf-Space 4.1 der Trumpf Werk-zeugmaschinen GmbH & Co. KG in Ditzingen eröffnet. Für das Baltringer Bauunternehmen Matthäus Schmid betrug das Auftragsvolumen 23,5 Millio-nen Euro. Im Rahmen des Pro-jekts setzte Schmid die 5D-Planung konsequent ein.www.schmid-baltringen.de
Mitfahrerzentrale im Donautal
gestartet
Diverse Unternehmen, Ulm
Auf Initiative von Seeberger haben sich mit der Husqvarna
Group und Uzin Utz drei Ulmer Unternehmen im Industrie-
gebiet Donautal zusammengeschlossen und bieten eine Mit-
fahrzentrale für ihre Mitarbeiter an. Die von SAP entwickelte
Software TwoGo vermittelt Fahrgemeinschaften nach vorgege-
benen Präferenzen. Wenn sich beispielsweise der Arbeitsweg
zweier Nutzer ähnelt, können sie die Strecke gemeinsam
zurück legen. Sie können sich die Kosten teilen, entlasten die
Verkehrssituation und sorgen für eine sinkende Feinstaubbe-
lastung. Die beteiligten Unternehmen wollen weitere Partner-
firmen für ihre Mitfahrzentrale gewinnen. WAB
O www.husqvarnagroup.com
O www.seeberger.de
O www.uzin-utz.de
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Co.
KG
Die Wirtschaft zwischen Alb und Bodensee 01 2018 31
Neues aus den Unternehmen
Ludwig Merckle wurde als Familienunternehmer des Jahres 2017 ausgezeichnet.
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Familienunter-
nehmer des Jahres
Merckle Unternehmensgruppe, Ulm
Ludwig Merckle ist von der Intes Akade-
mie für Familienunternehmen, FBN
Deutschland und DIE FAMILIENUNTER-
NEHMER als „Familienunternehmer des
Jahres 2017“ ausgezeichnet worden. Die
Jury zeichnet damit das vorbildliche Ver-
halten des schwäbischen Unternehmers
aus, der in einer schwierigen Zeit die Ver-
antwortung für eine große Unterneh-
mensgruppe übernommen hat und be-
harrlich und mit ruhiger Hand die
Weichen für den Fortbestand des Famili-
enunternehmens gestellt hat, heißt es in
einer Mitteilung.
Schweres Erbe angetreten
„Ludwig Merckle hat sich verantwor-
tungsbewusst der schwierigen Aufgabe
gestellt und in einer Zeit der allgemeinen
Krisenstimmung das schwere Erbe ange-
treten, um den Fortbestand des Familien-
unternehmens zu sichern“, begründet
Juryvorsitzender Peter May die diesjäh-
rige Wahl. „Mit seiner Unaufgeregtheit
und Geradlinigkeit hat er nach seinen
langfristigen Überzeugungen gehandelt
und die richtigen Entscheidungen getrof-
fen.“ WAB
Die Wirtschaft zwischen Alb und Bodensee 01 201832
Neues aus den Unternehmen
In Kürze
Industrie 4.0: Leucht-turmprojekte prämiert
Die Lorenz GmbH & Co. KG aus Schelklingen und die SMW-Auto-blok Spannsysteme GmbH aus Meckenbeuren zählen zu den 28 Preisträgern des Wettbewerbs 100 Orte für Industrie 4.0 in Baden- Württemberg. Mit dem Wettbewerb sucht die Allianz In-dustrie 4.0 Baden-Württemberg nach innovativen Konzepten aus der Wirtschaft, die mit der intel-ligenten Vernetzung von Pro-duktions- und Wertschöpfungs-prozessen erfolgreich sind.www.lorenz-meters.de
www.smw-autoblok.de
Contracting-Preis BW für Wohnbauprojekt
Die Munk Bauen & Wohnen GmbH und die SWU Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm GmbH sind mit dem erstmals ausgelobten Contrac-ting-Preis Baden-Württemberg ausgezeichnet worden. Ihr Wohnprojekt „Hofgut Blaustein“ mit sieben Mehrfamilienhäusern in Blaustein erhielt den ersten Preis. Der jährliche Strombedarf wird zu gut 60 Prozent durch „ei-gene“ Erzeugung gedeckt wer-den: Im Keller eines der Gebäude arbeitet ein Blockheizkraftwerk; Betreiber ist die SWU. Der Preis ist mit 1.500 Euro dotiert; die Preis-
träger werden die Summe jeweils um denselben Betrag erhöhen und 4.500 Euro an eine soziale Einrichtung in Blaustein spen-den. Die Gewinnerurkunden wurden im November 2017 in Stuttgart vergeben (Bild).www.munk-ulm.de
www.swu.de
German Design Award 2018 für ott cucina
Die jüngste Imagewerbung des Ulmer Küchenstudios ott cucina ist mit dem German Design Award 2018 ausgezeichnet wor-den. Das Küchenstudio wirbt u. a. mit einem Biker. Die Ideen für die Bildsprache stammen von Inhaber Thomas Ott. Stilis-tisch und fachlich umgesetzt wurde die Konzeption von der Ulmer Attacke Werbeagentur GmbH und den Fotografen von Rampant Pictures in Ulm.www.ott-cucina.de
Gemeinsam unter einem Dach arbeiten
Gardena GmbH und C.E. Noerpel GmbH, Ulm
Im November eröffnete im Ulmer Donau-
tal ein neues Modell für Beschäftigung:
Durch den Zusammenschluss von Part-
nern aus dem Sozialbereich und der
Wirtschaft ist eine 3.000 Quadratmeter
große Werkstatt entstanden, in der Men-
schen mit Behinderung und psychischen
Erkrankungen sowie Menschen in beson-
deren Lebenslagen gemeinsam Arbeit
finden. Beschäftigt werden zunächst
rund 60 Menschen, möglich ist ein Aus-
bau auf bis zu 100 Arbeitsplätze.
Partnerschaftliches Projekt
Im Frühjahr 2017 hatte Noerpel begon-
nen, ein neues Gebäude am Heuweg 7 zu
errichten: ein Lager, das überwiegend
Gardena nutzt. Zum Neubau gehört auch
eine Montagehalle zur Produktion u. a.
von Schlauchwagen, die bislang an ver-
schiedenen Orten der Region im Auftrag
gefertigt wurden. Die neue Werkstatt
„Heuweg 7“ bringt nun alles unter einem
Dach zusammen, gemeinschaftlich be-
trieben durch die beteiligten sozialen
Einrichtungen. Die Lebenshilfe Donau-
Iller, die St. Elisabeth-Stiftung und die
Arbeiterwohlfahrt Heidenheim sind als
Partner dabei. Hervorgegangen ist das
Projekt aus der Zusammenarbeit zwi-
schen Gardena und verschiedenen Werk-
stätten aus der Region. WAB
O www.husqvarnagroup.com
O www.noerpel.de
Von links: Sascha Menges (Gardena), Stefan Noerpel-Schneider (Noerpel), Birgit Koepsel (AWO Heidenheim), Roland Hüber (St. Elisabeth-Stif-tung), drei Beschäftigte der Werk-statt und Roland Bader (Lebenshilfe Donau-Iller) bei der Eröffnung.
Foto
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Tourismusfond Ulm/
Neu-Ulm gestartet
Ulm/Neu-Ulm Touristik GmbH, Ulm
Mit 39 Partnern aus den Bereichen Hotel-
lerie, Gastronomie und Handel ist der
„TourismusFonds Ulm/Neu-Ulm“ erfolg-
reich gestartet. Ziel ist es, mit generierten
Mitteln von Leistungsträgern der lokalen
Tourismuswirtschaft, des Handels und
Beiträgen der Städte Ulm und Neu-Ulm die
Schlagkraft der Tourismuswerbung deut-
lich zu erhöhen.
Die touristischen Betriebe legten 35.000
Euro in den gemeinsamen Marketingtopf,
ein Betrag, der vereinbarungsgemäß
durch die beiden Städte verdoppelt wurde.
Somit steht aktuell ein zweckgebundenes,
eigenständiges Gesamtbudget von 70.000
Euro pro Jahr für zusätzliche, gemeinsam
beschlossene Marketingmaßnahmen be-
reit. Ein aus dem Bündnis der Partner ge-
bildeter Kreativkreis erarbeitet zusam-
men mit der Werbeagentur burkert
ideenreich die entsprechenden Aktivitä-
ten. Die Laufzeit des Fonds ist zunächst auf
drei Jahre festgelegt, über diesen Zeitraum
haben sich die Partner verpflichtet. WAB
O www.tourismus.ulm.de
Foto
: SW
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Ulm
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Die Wirtschaft zwischen Alb und Bodensee 01 2018 33
Neues aus den Unternehmen
Teva Biotech will hoch hinaus
Teva GmbH, Ulm
Ab 2020 will Arzneimittelher-
stellt Teva im Ulmer Donautal
biotechnologische Wirkstoffe
für den Weltmarkt herstellen.
250 Arbeitsplätze sind für den
Produktionsbetrieb nötig, 50
neue Arbeitsplätze für die
Projektplanung wurden be-
reits geschaffen.
Der Weltmarktführer für Ge-
nerika setzt mit dieser 500
Millionen Euro schweren In-
vestition „auch zukünftig auf
den Bereich der biotechnolo-
gischen Arzneimittel“, sagte
Carlo de Notaristefani, Ge-
schäftsführer Global Opera-
tions bei der Konzernmutter
Teva.
Entscheidung für Ulm
Dass sich der Pharmakon-
zern für den Ulmer Standort
entschieden habe, sei dem
hiesigen Biotech-Produktions-
Know-how geschuldet. Aus
der Ulmer Fertigung sind in
den vergangenen sieben Jah-
ren vier Biotech-Arzneimittel
auf den Markt gebracht wor-
den. Die künftige Ulmer Bio-
tech-Anlage wird den deut-
schen Firmensitz der Teva
nachhaltig stärken, sagte
Christoph Stoller, Geschäfts-
führer von Deutschland und
Österreich.
Ulms Oberbürgermeister Gun-
ter Czisch betonte, die künftige
Produktionsstätte werte den
Biotech-Standort einschließ-
lich der Wissenschaftsstadt auf
und mache ihn maßgeblich zu-
kunftsfähig.
Die neuen Bioreaktoren mit ei-
nem Fassungsvermögen von
bis zu 15.000 Litern entspre-
chen dem weltweit geltenden
Stand der Technik mit ihrem
hohen Grad an Automatisie-
rung, erläuterte Hermann All-
gaier, Geschäftsführer der
Teva Biotech. In der neuen Fer-
tigung könne deshalb die
Menge der Arzneimittelpro-
duktion im Vergleich zur bis-
herigen Anlage um das Hun-
dertfache gesteigert werden.
Für die medizinische Versor-
gung spielen biologische Arz-
neimittel eine immer größere
Rolle im Vergleich zu den che-
misch produzierten. Sie er-
zielten 2016 einen Umsatz von
rund 9 Milliarden Euro auf
dem deutschen Markt.
Walter Pytlik
O www.teva-biotech.de
Zukunft in der Pfauengasse
Doris Haug „Benetton“, Ulm
25 Jahre: Seit 1993 ist Benet-
ton in Ulm präsent – damals
eröffnete Doris Haug in der
Hafengasse eine Fi liale der
seit den 60er-Jahren bestehen-
den italienischen Modefirma.
Es folgten 1997 die Platzgasse,
1998 die Bahnhofstraße. Ak-
tuell gibt es zwei Filialen:
„Der lange Wunsch, unsere
Kinder- und Damenfiliale in
direkter Verbindung zueinan-
der platzieren zu können, ge-
lang uns im Juli 2017. Direkt
gegenüber unserer bereits seit
2007 in der Pfauengasse beste-
henden Kinderfiliale haben
wir eine neue und noch grö-
ßere Damenfiliale auf über
200 Quadratmern eröffnet.
Daher liegt unsere Zukunft
nun für die gesamten Benet-
ton-Filialen Ulm in der Pfau-
engasse“, sagt Doris Haug.
Das Familienunternehmen
beschäftigt acht Mitarbeiter.
„Wir stehen mit dem Firmen-
namen für faire und typge-
rechte Beratung mit ausge-
bildeten Mitarbeitern. Der
Kunde steht mit seinen Wün-
schen und Bedürfnissen im
Mittelpunkt“, betont die Inha-
berin. WAB
O www.benetton-ulm.de
2017 eröffnete die neue Benetton-Damen-filiale in der Pfauengasse 5 in Ulm.
Foto
: B
enet
ton
Ulm
Die Wirtschaft zwischen Alb und Bodensee 01 201834
Neues aus den Unternehmen
In Kürze
Liebherr erhält Schule-Wirtschaft-Preis
Für das Liebherr-Race, ein Ge-meinschaftsprojekt mehrerer Gesellschaften, hat die Firmen-gruppe Liebherr den Schule-wirtschaft-Preis des Wettbe-werbs „Das hat Potenzial!“ in der Kategorie „Große Unternehmen“ erhalten. Im Rahmen des Lieb-herr-Race bauten rund 300 Schü-lerinnen und Schüler regionaler Kooperationsschulen zwischen Bodensee und Allgäu Seifenkis-ten. Die Bausätze entwarfen Aus-zubildende bei Liebherr. Liebherr stellte das Baumaterial zur Ver-fügung und unterstützte wäh-
rend der Konstruktionsphase mit fachlicher Betreuung an den Schulen. Das Ziel: Siebt-, Acht- und Neuntklässler für Technik begeistern und ihnen technische Berufsfelder näherbringen.www.liebherr.com
Cteam als TOP Arbeit-geber ausgezeichnet
Der „Focus“ hat die Cteam Con-sulting & Anlagenbau GmbH aus Ummendorf als „TOP Arbeitgeber Mittelstand 2018“ ausgezeich-net. „Focus Business“ hatte die Firma in seine sogenannten 500 „Wachstumschampions“ aufge-nommen: In diese Kategorie fal-
len Firmen mit den höchsten Umsatz- und Personalzuwäch-sen seit 2013. Cteam-Mitarbeiter konnten ihren Arbeitgeber an-schließend anonym online be-werten.www.cteam.de
Alte Fassaden retten
Im Hamburg wurden die Grün-derzeitfassaden von abbruch-reifen Gebäuden gerettet: Sie wurden fachgerecht zerlegt und eingelagert, um sie später in ei-nen Neubau zu integrieren. Die Max Wild GmbH hat den Trans-port realisiert. Die Fassade wur-den geschossweise in transpor-
table Wandteile aufgetrennt und speziell verpackt auf Tieflader verladen (Bild). Zum sicheren Transport war eine individuell angefertigte Konstruktion nö-tig. Die acht Bauteile sind bis zu 22 Meter lang, bis zu 4,7 Meter hoch und bis zu 6 Meter breit. Sie wiegen bis zu 79 Tonnen.www.maxwild.com
Top 50 innovativste
Mittelständler
Diverse Unternehmen
Eine Exklusiv-Studie der Beratung Munich
Strategy Group (MSG) im Auftrag der Wirt-
schaftsWoche zeigt die innovativsten Mit-
telständler Deutschlands. Auch Betriebe
aus den IHK-Regionen Bodensee-Ober-
schwaben und Ulm haben es in die Top 50
geschafft: Seeberger belegte Platz 2, Uzin
Utz und Zwick Roell folgen auf den Plätzen
6 bzw. 9. Ravensburger schaffte es auf Platz
15, Elobau erreichte den 37. Rang.
Die Münchner Beratung Munich Strategy
Group hat 3.500 Unternehmen analysiert,
Jahresabschlüsse und Präsentationen aus-
gewertet, Geschäftsführer sowie Kunden
und Konkurrenten befragt. Aus den Anga-
ben errechnete MSG jeweils einen Innova-
tionsscore. Er ergibt sich zu zwei Dritteln
aus der Innovationskraft, zu einem Drittel
aus der Umsatz- und Gewinnperformance.
WAB
O www.wiwo.de/unternehmen/
mittelstand/experte-ueber-
mittelstaendler-innovationsspruenge-
kommen-aus-dem-mittelstand/
20538858-all.html
25 Jahre Informationen für Kunden
infobroking lutz, Ulm
Was vor 25 Jahren in einer Studenten-
bude in Augsburg begann, hat sich als
Nische im Bereich Informationsdienst-
leistung etabliert: Als Wolfgang Lutz
während seines Betriebswirtschaftsstu-
diums mit seinem Partner am 1. Januar
1993 den Gesellschaftsvertrag unter-
schrieb, war vom Internet für die Öffent-
lichkeit noch nicht viel zu sehen. „In das
Datennetz musste man sich via Datex-P
mit einem Modem einwählen. Abfragen
wurden mit einer speziellen Sprache aus-
geführt, und anschließend konnten die
Rechercheergebnisse aus den Hostcom-
putern auf den eigenen übertragen wer-
den.“ Das fand er spannend und somit
entstand das Startup im Bereich „Online-
Informationsdienstleistung“.
Seit 1997 Einzelfirma
Die GbR bestand bis 1997. Nach dem Aus-
stieg des Partners führte Wolfgang Lutz
das Unternehmen in Ulm als Einzelfirma
unter dem Namen infobroking lutz wei-
ter. Ziel ist die bestmögliche Informati-
onsversorgung der Kunden. Dafür setzt
er auf zwei Standbeine: ein umfassendes
Angebot an B2B-Adressen und das klassi-
sche Angebot des Informationsvermitt-
lers. Das erste Standbein beinhaltet die
Vermarktung von weltweiten B2B-Adres-
sen unterschiedlicher Lieferanten. Laut
Wolfgang Lutz schätzen die Kunden den
Wert der persönlichen Beratung. Beim
zweiten Standbein geht es um Fragestel-
lungen aus dem Bereich Unternehmens-
informationen. WAB
O www.infobroking.de
Wolfgang Lutz gründete sein Unter-nehmen vor 25 Jahren.
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Region Bodensee-Oberschwaben
IHK-Wahl 2018
Standortfaktor VerkehrIm April/Mai 2018 wird die neue
Vollversammlung der IHK Boden-
see-Oberschwaben gewählt. Wir
berichten über aktuelle Schwer-
punkte der IHK-Arbeit und zeigen,
wie sich engagierte Unternehmer
dabei einbringen. Diesmal stellen
wir Ihnen die Aktivitäten rund um
das Thema Verkehr vor – und was
das IHK-Ehrenamt dazu beiträgt.
Verkehrsthemen spielen traditionell eine große Rolle bei der IHK Bodensee-Ober-schwaben. Oft geht es dabei um Infra-struktur, aber nicht nur. Die vergangenen Jahre haben viele Fortschritte gebracht. Der Erfolg ist gerade auch ehrenamtlich engagierten Unternehmern zu verdanken.
Südbahn Ulm-Lindau
Kaum ein Verkehrsthema hat die IHK so lange beschäftigt wie die Elektrifizierung der Südbahn. Mehr als drei Jahrzehnte hat es für den Durchbruch gebraucht. Dank in-tensiver Lobbyarbeit und finanzieller Bei-träge des Interessenverbands Südbahn (Kommunen, Landkreise und IHKs) konnten in den letzten Jahren alle Hindernisse für die durchgehende Elektrifizierung von Ulm bis Lindau aus dem Weg geräumt werden.
Bis 2021 läuft die Südbahn unter Strom, da-durch wird die Strecke entscheidend be-schleunigt und ein Halbstundentakt nach Ulm ins Hochgeschwindigkeitsnetz ermög-licht. Die Landeshauptstadt rückt ent-scheidend näher an Oberschwaben heran. Das Ehrenamt der IHK hat immer wieder die große Bedeutung der Südbahn für die Wirtschaft hervorgehoben, an vorderster Front IHK-Präsident Heinrich Grieshaber als Vorstandsmitglied im Interessenverband.
Bundesstraßen
Auch beim Thema Bundesstraßen ging es voran. Wichtige Ortsumgehungen in Fried-richshafen, Ravensburg und Überlingen sind in Bau. Als einzige Region in Deutsch-land hat man sich zwischen Kommunen, Landkreisen und IHK auf eine konkrete Pri-
„Wir haben es geschafft, die Vorbehalte gegenüber dem Lang-LKW zu einem großen Teil abzubauen.“
Jürgen Schäfer, Oberteuringen
Vertriebsleiter United Parcel Service, Oberteuringen, und Vorsitzender des Verkehrsausschusses der IHK Bodensee-Oberschwaben
oritätenliste verständigt. „Der Verkehrs-ausschuss war sich schnell einig, welche Maßnahmen als Nächstes in Angriff ge-nommen werden müssen“, betont Jürgen Schäfer, Vorsitzender des IHK-Verkehrs-ausschusses. „Ich bin der Vollversammlung dankbar, dass sie die Liste einstimmig an-genommen hat. Mit diesem Pfund können wir nun wuchern, und die Bestätigung hat nicht lange auf sich warten lassen. Der Bund hat alle unsere Projekte in die höchs-te Dringlichkeitsstufe aufgenommen. Nun gilt es, rasch mit den Planungen zu begin-nen. Die IHK wird diesen Prozess eng be-gleiten und unterstützen.“
Lang-LKW und Sozialvorschriften
Dicke Bretter gilt es zu bohren bei Vor-schriften, Verordnungen und Richtlinien, die die Verkehrswirtschaft tagtäglich beim Ausführen ihrer Transportaufträge beglei-
ten und oft genug behindern. Mitglieder der IHK-Verkehrsausschüsse werden regel-mäßig in Stuttgart bei den verkehrspoliti-schen Sprechern der Landtagsfraktionen vorstellig und verweisen auf die Vorteile des Lang-LKWs. „Wir haben es geschafft, die Vorbehalte gegenüber dem Lang-LKW zu einem großen Teil abzubauen“, zeigt sich Schäfer erfreut. Gleiches gilt für die EU-Sozialvorschriften im Verkehrssektor, wie Lenk- und Ruhezeiten, Verstöße und Bußgeldverfahren. Auch hier ist das IHK-Ehrenamt regelmäßig vor Ort und berichtet aus der Praxis, wie bürokratisch und hin-derlich manche Vorschriften sind. „Unsere Berichte werden in Brüssel sehr ernst ge-nommen und haben schon zu diversen Verbesserungen geführt“, so Schäfer. „Denn: Steter Tropfen höhlt den Stein!“ Wolfgang Heine
IHK-Wahl 2018: Kandidieren Sie für die Vollversammlung!
Übernehmen Sie Verantwortung, reden und entscheiden Sie mit: Eine wirtschaftspoli-tisch aktive Vollversammlung braucht engagierte Unternehmerinnen und Unternehmer! Vom 30. Januar bis zum 19. Februar 2018 können Sie sich für die Kandidatur bei der Vollversammlungswahl der IHK Bodensee-Oberschwaben bewerben. Wenn Sie sich vorab über die Arbeit der Vollversammlung informieren möchten, melden Sie sich zur Veranstaltung „IHK-Wahl 2018: Informationen zur Kandidatur“ an, die am 31. Januar von 17 bis 19 Uhr bei der IHK in Weingarten stattfindet. Anmeldeformular zur Veranstaltung: www.weingarten.ihk.de, Nr. 165103918Infos für Kandidaten: www.weingarten.ihk.de, Nr. 3906778
Das sind die wichtigsten Fristen rund um die IHK-Wahl 2018:
Auslegung der Wählerliste: bis 22. Januar 2018Einspruchsfrist gegen Wählerliste: 23. bis 29. Januar 2018Bewerbungsfrist: 30. Januar bis 19. Februar 2018Wahlfrist: 18. April bis 9. Mai 2018
O Info: Den Wahlvorschlag finden Sie ab 22. Januar 2018 unter www.weingarten.ihk.de, Nr. 3906778
Region Bodensee-Oberschwaben
Die Wirtschaft zwischen Alb und Bodensee 01 201838
In Kürze
Neue Flugverbindungen
Bis zum 16. April bietet die skandinavische Low-Cost-Air-line Norwegian Flüge von Lon-don nach Friedrichshafen an, die sich v. a. an Skitouristen richten. Weiterhin verbinden British Airways und easyJet mit
jeweils zwei Flügen pro Woche den Bodensee-Airport mit Lon-don-Gatwick. Außerdem neu: Die bisher nur im Winterhalb-jahr geflogene Verbindung nach Hurghada in Ägypten wird auch während des gesamten Sommers 2018 angeboten.www.bodenseeairport.eu
Ausgezeichnetes 3-Länder-Ticket
Der Verband der Tourismus-wirtschaft Bodensee hat erst-mals den Tourismus-Innovati-onspreis „Bodensee17“ verge-ben. Eine Fachjury bewertete 26 Projekte aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Der 3-Tages-Pass der Tages-karte Euregio Bodensee erhielt den Hauptpreis. Weitere Preise gingen an den Birdsclub des Hotels am See in Hard, das Netzwerk Bodenseegärten, das Weiterbildungsprojekt mice lab: Bodensee und die Seepark-Golfanlagen in Pful-lendorf.www.vtwb.eu
Fachkräfte finden beim Karriere-Dinner
Im Vorfeld der Messe AERO fin-det in und um Friedrichshafen vom 16. bis 18. April die vierte
Auflage des Karriere-Events AIRstudent statt, initiiert vom Luft- und Raumfahrtcluster BodenseeAIRea der Wirt-schaftsförderung Bodensee-kreis GmbH (WFB). Ein High-light ist dabei das Karriere-Dinner am Abend des 17. April, bei dem Unternehmen aus der Region Fachkräfte von morgen und damit potenzielle künfti-ge Mitarbeiter kennenlernen können. Interessierte Betriebe können sich über die WFB für das Karriere-Dinner anmel-den. Schnell sein lohnt sich, denn die Plätze sind begrenzt.www.wf-bodenseekreis.de
www.airstudent.de
Innovationspreis Landkreis Ravensburg
Unternehmen mit Sitz im Landkreis Ravensburg und maximal 1.000 Mitarbeitern können sich bis zum 31. Januar für den Innovationspreis Landkreis Ravensburg bewer-ben, der vom Landkreis ge-meinsam mit der Kreisparkas-
se Ravensburg und der WiR-Wirtschafts- und Innovations-förderungsgesellschaft Land-kreis Ravensburg vergeben wird. Gefragt sind innovative Produkte und Dienstleistun-gen. Im Bild (von links): Heinz Pumpmeier, Vorstandsvorsit-zender der Kreissparkasse Ra-vensburg, Landrat Harald Sie-vers und WiR-Geschäftsführer Hans-Joachim Hölz. www.wir-rv.de/Innovations
preis-Anmeldung
IHK-KONJUNK T URGESPR ÄCH
Was macht Europa
zukunftsfähig?
Der Wirtschaftsexperte Achim Wambach sprach beim Konjunkturgespräch der IHK Bodensee-Oberschwaben und der BW-Bank in Ravensburg.
Fast 200 Interessierte waren
zum 10. IHK-Konjunkturge-
spräch gekommen, um den
Vortrag von Achim Wambach,
dem Präsidenten des Zen-
trums für Europäische Wirt-
schaftsforschung (ZEW) in
Mannheim, zum Thema „Glo-
balisierungsängste und Pro-
tektionismus“ zu hören. Nach
dem Brexit eröffne eine EU
mit variabler Geometrie die
Möglichkeit, Dynamik in die
europäische Entwicklung zu-
rückzubringen, so Wambach.
Wenn Abkommen zugelassen
würden, die nicht zwingend
von allen EU-Ländern ratifi-
ziert werden müssen, könn-
ten in Europa bei unterschied-
licher Zusammensetzung der
Mitgliedsstaaten Synergien
genutzt werden. Durch eine
Verlagerung der Entschei-
dung zur Teilnahme auf die
nationale Ebene könne zudem
dem Gefühl der Fremdbestim-
mung entgegengewirkt wer-
den. Die Stärke der EU liegt
für Wambach darin, dass ihre
Mitglieder Projekte wie den
Binnenmarkt oder die Umset-
zung fairer Wettbewerbsre-
geln gemeinsam effizienter
und effektiver bewältigen
können als allein auf natio-
naler Ebene. Auf dem Gebiet
einer gemeinsamen Flücht-
lings-, Außen- oder Verteidi-
gungspolitik könnte dies nach
seiner Einschätzung ähnlich
sein.
Neu: Podiumsdiskussion
Erstmals beim IHK-Konjunk-
turgespräch gab es im 150. Ju-
biläumsjahr der IHK eine von
IHK-Hauptgeschäftsführer Pe-
ter Jany moderierte Podiums-
diskussion. Europa braucht
eine stabile Gesellschafts- und
Wirtschaftspolitik: Darin wa-
ren sich Achim Wambach, die
Europaabgeordneten Maria
Heubuch (Grüne) und Norbert
Lins (CDU), Uwe Burkert,
Chefvolkswirt der Landes-
bank Baden-Württemberg,
und der ifm-Vorsitzende Mar-
tin Buck einig. Nur mit offe-
nen Diskussionen und Trans-
parenz in allen Bereichen
könne es gelingen, die Akzep-
tanz für ein geeintes Europa
und gemeinsame Entschei-
dungen zu fördern. WAB
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ZEW-Präsident Achim Wambach sprach beim IHK-Konjunkturgespräch über Europa und die Welt.
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Region Bodensee-Oberschwaben
Die Wirtschaft zwischen Alb und Bodensee 01 2018 39
AUSBILDUNG
Das digitale Berichtsheft können Azubis
jetzt überall ausfüllen
Das digitale Berichtsheft BLok schont Zeit und Nerven von Ausbildern, Azubis und Prüfern. Die IHK Bodensee-Oberschwaben setzt das mehrfach ausgezeichnete System bereits erfolgreich ein.
Für viele Azubis ist es eine läs-
tige Sache: Jeder Auszubil-
dende in Deutschland muss
ein Berichtsheft über seine
Tätigkeiten während der Aus-
bildung führen, vielfach noch
klassisch in Papierform. Die
Ausbilder dagegen haben oft
Mühe, die Handschriften ih-
rer Azubis zu entziffern. Ab-
hilfe soll die Änderung im
„Gesetz zum Abbau verzicht-
barer Anordnungen der
Schriftform im Verwaltungs-
recht des Bundes“ schaffen,
die seit dem 10. März 2017
gilt. Demnach ist die elektro-
nische Erfassung der Tätigkei-
ten und die elektronische Un-
terzeichnung der Nachweise
dem „klassischen“ Berichts-
heft gleichgestellt. Deshalb
müssen Ausbildungsbetriebe
seit dem 1. Oktober im Ausbil-
dungsvertrag festhalten, ob
das Berichtsheft digital oder
in Papierform geführt wird.
Ausfüllen nun
noch bequemer
„Die Digitalisierung hält auch
in der beruflichen Bildung
Einzug und macht Ausbil-
dungsprozesse für Azubis und
Ausbilder gleichermaßen ein-
facher“, sagt Andreas Ueber-
schaer, BLok-Verantwortlicher
bei der Bildungsportal Sach-
sen GmbH, kurz BPS. Das Be-
sondere an BLok ist seine
Funktionalität. „Oft bestehen
Online-Berichtshefte aus ei-
ner Hybridlösung – also einer
PDF-Datei, die der Auszubil-
dende am Rechner ausfüllen
und dann ausdrucken kann“,
sagt Ueberschaer. „Unser Be-
richtsheft ist komplett digital
und kann per Smartphone
oder Tablet überall ausgefüllt
werden – sogar auf der Bau-
stelle. Zudem bildet es die je-
weilige duale Ausbildung voll-
ständig ab.“ Das System ist
modular aufgebaut und die
hinterlegten Ausbildungsrah-
menpläne sind modifizierbar.
So können sie für jede Ausbil-
dung an gepasst werden. Das
System erstellt aus den Daten
automatisch den Ausbildungs-
fortschritt und zeigt diesen als
übersichtliches Diagramm an.
Azubis und Ausbilder können
so rechtzeitig auf Fehlent-
wicklungen reagieren.
IHK Bodensee-Ober-
schwaben setzt auf BLok
Einer der ersten Nutzer des
digita len Berichtshefts war
die IHK Bodensee-Oberschwa-
ben. „Wir sind begeistert von
der Anwendung und können
immer mehr unserer Mitglie-
der von der Nutzung überzeu-
gen“, sagt Markus Brunn-
bauer, Bereichsleiter Ausbil-
dung bei der IHK Bodensee-
Oberschwaben. „Die Akzep-
tanz bei den Auszubildenden
ist sehr hoch. Die zusätzliche
Transparenz der Ausbildungs-
inhalte motiviert sie, und es
kommt seltener zu Missver-
ständnissen. Der Ganzheitli-
che Ausbildungsnachweis ist
ein gelungenes Instrument
zur Qualitätsentwicklung in
der betrieblichen Ausbildung
und kommt als digitales Be-
richtsheft bei Azubis und Aus-
bildern gut an.“ WAB
O www.online-
ausbildungsnachweis.deIm Hotel Altdorfer Hof in Weingarten nutzen Koch-Azubi Lukas Hofbauer und Elena Ilka, Auszubildende zur Hotelfachfrau, das digitale Berichtsheft BLok.
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Region Bodensee-Oberschwaben
Die Wirtschaft zwischen Alb und Bodensee 01 201840
Aus den Hochschulen
Lehrpreis für PH-Professorin
Claudia Wiepcke, Professorin an der Pädagogischen Hochschule
Weingarten (Mitte), erhielt für ihr Seminar „Unternehmertum und Interkulturalität“ den Lehrpreis der Kreissparkasse Ravensburg. Das Seminar findet jeweils an einer ausländischen Partnerhochschule der PH statt. Wiepcke war mit ihren Studie-renden bereits in Vietnam, Sin-gapur, Russland, der Ukraine und Mazedonien, wo die Stu-dierenden interkulturelle Ge-schäftsideen entwickelten. Das Seminar leiste einen Beitrag zur
Gründungserziehung und för-dere unternehmerisches Den-ken und Handeln, so Manfred Schöner, Vorstandsmitglied der Kreissparkasse (rechts). Die Lau-datio hielt Florian Theilmann, Prorektor der PH (links).www.ph-weingarten.de
Deutschlandstipendien
An der Zeppelin Universität in Friedrichshafen wurde erstmals die Höchstzahl von 18 Deutsch-landstipendien an Studierende
vergeben, weil eine Reihe neuer Unternehmen, Stiftungen, Ver-eine und Privatpersonen als Unterstützer gewonnen wurde. Diese regionalen Betriebe sind als Stipendiengeber mit dabei: Internationales Bankhaus Bo-densee AG, Friedrichshafen; Kli-nik Buchinger Wilhelmi GmbH, Überlingen; LAYER-Grosshandel GmbH & Co. KG, Tettnang, so-wie die Stiftung der Volksbank Friedrichshafen eG. www.zu.de
MESSE FR IEDRICHSHAFEN
Internationaler Messe-
platz ist gut gebucht
Einen dichten Terminkalender präsentiert die Messe Friedrichshafen für 2018. Insgesamt 31 internationale und nationale Veranstaltungen stehen auf der Jahresübersicht.
Mit mehr als 60 Veranstaltun-
gen, darunter Messen in
Friedrichshafen, Berlin und
im chinesischen Nanjing so-
wie viele Firmenevents und
Kongresse, ist die Messe Fried-
richshafen dieses Jahr gut ge-
bucht. Die weltweit bedeuten-
den Fachmessen wie AERO,
OutDoor und Eurobike stehen
ebenso im Blickpunkt wie die
besucherstarken Events Inter-
boot, Motorradwelt Bodensee,
Tuning World Bodensee und
Motorworld Classics Boden-
see. Die Velo Berlin bringt die
Radfahrer der Hauptstadt auf
Touren: Sie findet erstmals
auf dem ehemaligen Flugha-
fen Tempelhof statt. Das Früh-
jahr läutet die Verbraucher-
messe IBO ein. Neu ist die
internationale Messe für Tor-
tendesign und kreatives Ba-
cken My Cake im Februar.
Wichtiger Wirtschaftsfaktor
Mit rund 90 Mitarbeitern und
zusätzlichen Aushilfskräften
ist die Messe ein wichtiger
Wirtschaftsfaktor in der Re-
gion. Mehr als 700.000 Besu-
cher, knapp 9.000 Aussteller
aus 58 Ländern und etwa
5.000 Medienvertreter aus al-
ler Welt kommen jährlich zur
Messe Friedrichshafen, die zu
den zehn größten Messen in
Deutschland gehört. WAB
O www.messe-
friedrichshafen.de
Regionaler Wirtschaftsfaktor und Veranstalter großer Messe-Events: die Messe Friedrichshafen.
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Region Bodensee-Oberschwaben
Die Wirtschaft zwischen Alb und Bodensee 01 2018 41
FÖRDERPROGR AMM DER FR IEDRICH SCHIEDEL-S T IF T UNG
Paten aus der Wirtschaft für
begabte junge Flüchtlinge gesucht
Mit Berufsperspektiven erfolgreich in den regionalen Arbeitsmarkt integrieren: Ein neues Förderprogramm der Friedrich Schiedel-Stiftung und der Wirtschaft unterstützt begabte junge Flüchtlinge.
Die IHK Bodensee-Oberschwa-
ben und die Handwerkskam-
mer Ulm bringen, finanziert
von der Friedrich Schiedel-
Stiftung, ein Förderpro-
gramm auf den Weg, das Part-
nerschaften zwischen jungen
Flüchtlingen und Paten aus
Handwerk und Wirtschaft in-
itiiert, um damit eine berufli-
che und gesellschaftliche Per-
spektive für Flüchtlinge in
der Region zu schaffen. Zur
Mitwirkung als Pate werden
ausbildungs- und berufser-
fahrene Fachkräfte aus Unter-
nehmen der Region gesucht.
Mithilfe verschiedener För-
derbausteine wird ein Flücht-
ling für den Einstieg in den
Arbeitsmarkt qualifiziert. Ge-
meinsam mit ihm entwi-
ckeln die Paten einen Förder-
plan, geben Hilfestellung, das
deutsche Bildungs- und Wei-
terbildungssystem optimal zu
nutzen, und begleiten den
Teilnehmer auf dem Weg zu
seinem individuellen Ziel.
Motivation zählt
Das Programm richtet sich an
geflüchtete junge Menschen,
die bereits in ihrem Heimat-
land Berufserfahrung gesam-
melt haben, dort in qualifi-
zierten Berufen tätig waren
oder Erfahrungen im Bereich
der Existenzgründung ge-
macht haben. Bewerben kön-
nen sich Flüchtlinge bis 24
Jahre, die eine Aufenthaltser-
laubnis haben oder aus Län-
dern mit einer guten Bleibe-
perspektive kommen und das
Sprachniveau von mindestens
B1 erreicht haben. Die Aus-
wahl der Bewerber über-
nimmt eine Jury aus Vertre-
tern der Friedrich Schiedel-
Stiftung, der Handwerkskam-
mer Ulm, der IHK Bodensee-
Oberschwaben und des Regio-
nalen Bildungsbüros Ravens-
burg. Das persönliche Poten-
zial des Flüchtlings und des-
sen Motivation, in der Lebens-
und Arbeitswelt in Deutsch-
land anzukommen, werden
bei der Bewerberauswahl
ebenso berücksichtigt wie
fachliche und schulische
Kenntnisse. WAB
Koordination des
Förderprogramms
Ihre Ansprechpartnerin bei der IHK
Die Koordination des För-derprogramms übernimmt
die Beraterin für Begab-tenförderung von Flücht-lingen der IHK Boden-see-Oberschwaben, Moni-ka Gabelmann. Interessier-te Flüchtlinge und Paten können sich mit ihr in Ver-bindung setzen.
Die Wirtschaft zwischen Alb und Bodensee 01 201842
Aus den Hochschulen
Transcultural Leadership Summit
Unterschiedliche Kulturen sind für weltweit agierende Unter-nehmen kein Hindernis, son-dern Ausgangspunkt für glo-bale Wertschöpfung und Ko-operation. Das zeigte der Kon-gress „Transcultural Leader-ship Summit“ an der Zeppelin Universität. Rund 200 Teilneh-mer, darunter Führungskräfte, Experten aus Wirtschaft und Wissenschaft sowie Doktoran-den und Studierende aus ganz Deutschland und dem Aus-land, tauschten ihre Vorstel-lungen von der Führung welt-weit agierender Unternehmen und zivilgesellschaftlicher Or-ganisationen aus.www.zu.de
Gründergeist an Schulen wecken
Ökonomische Bildung und Gründungserziehung gehören zum Schulunterricht: Darin waren sich die Teilnehmer des Symposiums „Unternehmer-geist in die Schulen“, das an der Pädagogischen Hochschule Weingarten stattfand, einig. Zu der Fortbildungsveranstal-tung hatte die PH gemeinsam mit dem RKW Kompetenzzen-trum und der Initiative für Existenzgründungen und Un-ternehmensnachfolge des Bundesministeriums für Wirt-schaft und Energie im Rahmen der Gründerwoche Deutsch-land eingeladen. Zahlreiche Studierende, Lehrer und Ver-treter von Bildungseinrich-tungen nahmen daran teil.www.ph-weingarten.de
Delegation aus Südkorea
Eine Delegation von Vertretern verschiedener Universitäten und vom Wissenschaftsmini-sterium aus Südkorea besuch-ten die DHBW Ravensburg. Ne-ben der Universität Stuttgart und der RWTH Aachen wollten sie sich auch von der Dualen Hochschule Baden-Württem-berg Anregungen für ihr Bil-dungssystem holen. Karin Reinhard, Studiengangsleite-rin International Business an der DHBW, stellte den Besu-chern das duale Modell mit seiner Verzahnung von Hoch-schule und Unternehmen vor. www.ravensburg.dhbw.de
Preise für interkultu-relles Engagement
Vor einem Jahr gründeten sie den Council of Indian Students an der Hochschule Ravens-burg-Weingarten, nun können sie sich über zwei Auszeich-nungen freuen: Harsh Sheth (links) und Nikhil Gupta aus Indien. Harsh Sheth, der seit
September 2015 den Master Mechatronics an der Hoch-schule studiert, bekam den mit 1.000 Euro dotierten Preis des Deutschen Akademischen Austauschdienstes. Bereits mit dem Masterstudium abge-schlossen hat Nikhil Gupta. Er erhielt den mit 500 Euro do-tierten International Student Award des Fördervereins der Hochschule Ravensburg-Weingarten. www.hs-weingarten.de
ZEPPEL IN UNIVERS I TÄT
Vier neue Startups
im Gründerzentrum
Vier neue Projekte wurden vor Kurzem in das Gründerzentrum ZU PioneerPort an der Zeppelin Universität in Friedrichshafen aufgenommen.
Der ZU PioneerPort wurde im September 2017 eröffnet. Beglei-
tet wird das Gründerzentrum von einem Beirat mit Vertretern
aus Wissenschaft, Wirtschaft, Startup-Szene und Wirtschafts-
förderung. Die vier studentischen Startups, die neu an Bord des
ZU PioneerPorts sind, können ihre Geschäftsideen nun mit Un-
terstützung durch ein eigenes Förderprogramm vorantreiben.
Conrad
Das Team aus fünf verschiedenen Studiengängen will in Fried-
richshafen Veränderungen im Mobilitätsverhalten erreichen
und mit Gesundheitsförderung verbinden. Das Hauptaugen-
merk richtet sich auf den neuen Veloring und Maßnahmen zu
dessen Attraktivitäts- und Akzeptanzsteigerung.
Frühlingserwachen
Das Team tritt mit kreativen Aktionen für ein weltoffenes, to-
lerantes, buntes und vielfältiges Friedrichshafen ein, z. B. mit
dem Häfler Bürgerfest oder dem Frühstücksbus, der im Sep-
tember eine Woche lang an verschiedenen Orten zivilgesell-
schaftliche Akteure zum Gespräch zusammenbrachte.
Immigreat
Das Team befasst sich mit Integration, Unterstützung und Be-
ratung von Migranten. Mit einem Coaching-Programm werden
diese mit Mitarbeitern von Betrieben zusammengeführt, die bei
Bewerbungen, Kontaktaufbau und sozialer Integration helfen.
Tirensa
Das Startup bringt Anbieter und Käufer von Kompletträdern,
Reifen oder Felgen, für die kein Eigenbedarf mehr besteht, zu-
sammen, organisiert den An- und Verkauf zwischen Autohäu-
sern und vermittelt den höchst bietenden Käufer. WAB
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Ziehen ins Gründerzentrum ein: Studierende der prämierten Startups und Projekte gemeinsam mit Insa Sjurts, der Präsidentin der Zeppelin Universität in Friedrichshafen (vorne rechts).
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Region Bodensee-Oberschwaben
Die Wirtschaft zwischen Alb und Bodensee 01 2018 43
ELE VATOR P I T CH IN S IGMARINGEN
Sieben Gründer-Teams
mit guten Ideen
Kurz wie eine Aufzugsfahrt: Gerade mal drei Minu-ten lang Zeit hatten die Teilnehmer des Elevator Pitchs an der Hochschule Albstadt-Sigmaringen, um ihre Gechäftsidee einer Fachjury vorzustellen.
Sieben Einzelpersonen und
Gruppen stellten im vollbe-
setzten Hörsaal am Hoch-
schulstandort Sigmaringen
ihre Geschäftsidee vor. Bewer-
tet wurden sie von einer Fach-
jury aus Vertretern von Un-
ternehmen, Hochschule, IHK
Bodensee-Oberschwaben und
InnoCamp. Zu den Startup-
Ideen gehörten ein veganes
Konzept für Großküchen und
ein musikalischer Ansatz, um
Kindergartenkinder von ge-
sunden Lebensmitteln zu
überzeugen, aber auch eine
App für Studenten zum Aus-
tausch von Skripten oder zur
Weitergabe von Veranstal-
tungstipps oder die Strategie
zum Vertrieb von Kosmetik-
produkten mit Wirkstoffen
aus dem Toten Meer in
Deutschland. Außerdem vor-
gestellt wurden das Konzept
für eine Mietwerkstatt für
Hand- und Heimwerker und
der Plan für die Markteinfüh-
rung der afrikanischen Pflan-
ze Moringa auf dem deut-
schen Markt.
Verpackungskoffer siegt
Am meisten überzeugte die
Jury aber Ralf Wiedholz aus
Bermatingen mit seinem in-
novativen Vakuum-Verpa-
ckungskoffer für hochwertige
und zerbrechliche Transport-
güter. Die Idee dazu hatte
Wiedholz beim Hausbau,
nachdem er mehrmals ein
gesprun genes Waschbecken
ausgepackt hatte.
Organisiert wurde die Veran-
staltung im Rahmen des Pro-
jekts School of Entrepreneur-
ship, einer regionalen Initia-
tive, die ein aktives Netzwerk
für Existenzgründer schaffen
will. Auch soll der Wissens-
austausch zwischen Hoch-
schule und regionaler Wirt-
schaft gefördert werden. WAB
O www.startup-guru.com
Die Jury mit Ralf Wiedholz (3. von links), dem Sieger des Elevator Pitchs in Sigmaringen.
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Region Bodensee-Oberschwaben
Die Wirtschaft zwischen Alb und Bodensee 01 201844
S T IF T UNG L IEBENAU
Mit Jobcoaching in den ersten Arbeitsmarkt
Vor fünf Jahren wurde innerhalb der Liebenauer Arbeitswelten der Bereich Jobcoaching gegründet. Seither haben zwei Menschen mit Behinderung ein reguläres Arbeitsverhältnis aufgenommen, weitere sollen folgen.
Lukas Siegel gehört „ganz nor-
mal“ zum Team bei Edeka in
der Ravensburger Weststadt:
Er kümmert sich um seine
Aufgaben und unterstützt die
Mitarbeiter. Das Besondere
daran: Er hat einen sogenann-
ten betriebsintegrierten Ar-
beitsplatz, das heißt, formal
entspricht seine Stelle einem
Arbeitsplatz in einer Werk-
statt für Menschen mit Behin-
derung, kurz WfbM. Unter-
stützt wird er dabei von Danja
Gründler, die das Jobcoaching
bei der Stiftung Liebenau lei-
tet.
Mittendrin und integriert
Zusammen mit drei weiteren
Jobcoaches begleitet Danja
Gründler in den Landkreisen
Ravensburg und Sigmaringen
sowie im Bodenseekreis der-
zeit 31 Mitarbeiter mit Behin-
derung, ebenso wie deren Ar-
beitgeber. Die Teilnehmer an
dem Programm absolvieren
Praktika und haben betriebs-
integrierte Arbeitsplätze in
der Gastronomie, im Einzel-
handel, als Stationshilfe, in
der Bäckerei, auf dem Pferde-
hof und in vielen anderen
Branchen. Ziel ist ihre Inte-
gration in den ersten Arbeits-
markt.
„Es handelt sich immer um
individuelle Nischenarbeits-
plätze. Die Mitarbeiter wer-
den entlastet und der Betrieb
honoriert die Arbeit nach
Leistung“, erläutert Danja
Gründler. Einmal pro Woche
kommt sie vorbei und ist An-
sprechpartnerin für den Be-
trieb und die Beschäftigten.
Im Praktikum gibt es
kein Versagen
Dem betriebsintegrierten Ar-
beitsplatz voraus gehen in der
Regel mehrere Praktika, die
zwischen zwei und drei Mona-
ten dauern. „Das Ziel ist, dass
der Arbeitssuchende eine Ent-
scheidung für sich selbst tref-
fen kann“, so Danja Gründler.
Dabei gebe es kein Versagen.
„Vielmehr schauen wir, dass
die Fähigkeiten zum Tragen
kommen.“
Stelle jemand fest, dass die Ar-
beit in einer herkömmlichen
WfbM doch besser zu ihm
passe, sei dies völlig in Ord-
nung. Als niederschwelliges
Angebot, im Sinne des
Wunsch- und Wahlrechts,
sollen die Menschen Gelegen-
heit haben, sich zu orientie-
ren und verschiedene Dinge
auszuprobieren.
Gute Zusammenarbeit
mit Betrieben
Von Anfang an sehr gut sei
die Zusammenarbeit mit den
Betrieben. „Durch die beson-
deren Arbeitsplätze tragen sie
einen Teil zur inklusiven Ge-
sellschaft bei“, sagt Danja
Gründler. Ein großer Erfolg
sei es, wenn die Menschen in
unserer Leistungsgesellschaft
mithalten können. Kommt es
zu einem regulären Arbeits-
verhältnis, endet die Arbeit
des Jobcoaches und der In-
tegra tionsfachdienst über-
nimmt die Begleitung. Ak-
tuell ist Danja Gründler dabei,
drei Menschen in den ersten
Arbeitsmarkt zu vermitteln.
Information
für Arbeitgeber
Für Menschen mit Behinde-
rung eignen sich besonders
einfache und zeitintensive
Routineaufgaben, die die an-
deren Mitarbeiter entlasten.
Findet ein Mensch einen be-
triebsintegrierten Arbeits-
platz, wird er ebenso wie das
Unternehmen von Jobcoaches
der Liebenauer Arbeitswelten
unterstützt. Gemeinsam wer-
den individuelle Lösungen
ausgearbeitet.
Ausgleichsabgabe
spart Kosten
Die Beschäftigung von Men-
schen mit Behinderung ist
eine Bereicherung für die Un-
ternehmenskultur. Mit der
Anrechnung der Arbeitsleis-
tung auf die Ausgleichsab-
gabe kann das Unternehmen
darüber hinaus auch Kosten
sparen. WAB
O Info: Stiftung Liebenau, Jobcoaching der Liebenauer Arbeitswelten, Danja Gründ-ler, Tel. 0751 / 366027-18, [email protected]
Fünf Jahre Jobcoaching der Liebenauer Arbeitswelten: Lukas Siegel ist einer von 31 Menschen, die von Job-coach Danja Gründler und ihren Kollegen auf dem Weg in den allgemeinen Arbeitsmarkt begleitet werden.
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Region Bodensee-Oberschwaben
Die Wirtschaft zwischen Alb und Bodensee 01 2018 45
Aus den Hochschulen
Zwei Auszeichnungen für Mediendesigner
Toller Erfolg für die Mediendesi-gner der DHBW Ravensburg: Jo-chen Wiech, Christina Brandl, Kevin Jung und Kerstin End (von links) erhielten bei der Verlei-hung des Deutschen Multime-diapreises mb21 den Medien-kunstpreis für ihre Installation „Artificial Blues“ zu künstlicher Intelligenz und Automatisie-
rung. Für die Arbeit wurden sie bereits beim Annual Multimedia Award 2018 als Digital Talents ausgezeichnet.www.ravensburg.dhbw.de
Sanierung abgeschlossen
Nach einem Wasserschaden im Januar 2015 musste das Gebäude B der Hochschule Ravensburg-Weingarten saniert werden. Nun wurde die Fertigstellung gefeiert. Neben neuen Labor- und Büroräumen ist das ausge-baute Dachgeschoss mit Aus-blick das „Schmuckstück“ des Gebäudes. Hier befindet sich ein circa 200 Quadratmeter großer Hörsaal, der mit Schiebeele-
menten in zwei kleinere Räu-men geteilt werden kann.www.hs-weingarten.de
Preisgekröntes Talent
Jannik Kurz von der Modefach-schule Sigmaringen gewann beim Leipziger Opernball den L.O.B. Sophisticated Fashion Award. Das aufwendig gearbei-tete Abendkleid des Mode-design- und Maßschneider-
schülers setzte sich gegen die Roben von elf anderen, meist bereits etablierten Modema-chern durch.www.modefachschule.de
Systems Engineering
Was ist Systems Engineering und wie kann sein Nutzenpotenzial wirksam gemacht werden? Dar-um geht es bei einem Seminar am 6. und 7. Februar auf dem Campus Friedrichshafen der DHBW Ravensburg. Durch die Kooperation mit der Initiative #bodenseeinnovativ sind die Kursgebühren vergünstigt.www.www.iwt-wirtschaft-
und-technik.de.de
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Region Bodensee-Oberschwaben
Die Wirtschaft zwischen Alb und Bodensee 01 201846
Aus den Hochschulen
Neue Professorin an der Zeppelin Universität
Die Zeppelin Universität (ZU) in Friedrichshafen hat die Pro-fessorin Lisbeth Zimmermann auf den Lehrstuhl für Interna-tionale Beziehungen berufen. Zimmermann wechselt vom Leibniz-Institut Hessische Stiftung Friedens- und Kon-fliktforschung an den Boden-see und verstärkt seit Jahres-
beginn 2018 Forschung und Lehre an der ZU. www.zu.de
Messe-Impuls-Preis
Im Bereich Messe kommt an der DHBW Ravensburg so schnell keiner vorbei. Beim diesjährigen Messe-Impuls-Preis holten Eva Muhle und Susanne Hoffmann Platz 1 und Platz 2. Der Preis zeichnet die besten akademischen Ab-schlussarbeiten im Bereich Messe-Management aus und wird seit 2013 vom FAMA Fach-verband Messen und Ausstel-lungen vergeben. Eva Muhle (Platz 1) hat eine Umfrage zu zwölf Messeauftritten auf der Intersolar ausgewertet, Su-sanne Hoffmann (Platz 2) un-tersuchte in ihrer Bachelorar-beit das Sicherheitsempfinden von Messebesuchern am Bei-spiel der Messe Frankfurt. www.ravensburg.dhbw.de
Neuer Masterstudiengang
Die Zeppelin Universität (ZU) in Friedrichshafen bietet einen
neuen Masterstudiengang im Bereich der Kommunikations- und Kulturwissenschaften an. Das zweijährige Studienpro-gramm Pioneering in Arts, Me-dia & the Creative Industries (AMC) ist auf das Berufsfeld der sich dynamisch entwi-ckelnden Kreativindustrien ausgerichtet und startet erst-mals im Herbstsemester 2018. Ziel des neuen Masterstu-diengangs ist die Vorbereitung auf konzeptionelle Tätigkeiten im traditionellen und auf-kommenden Feld der Kultur-, Medien- und Kreativwirt-schaft. www.zu.de
Wissenschafts- und Transferpreis
Ravensburgs Oberbürgermeis-ter Daniel Rapp (rechts) hat den mit 1.000 Euro dotierten Wissenschafts- und Transfer-preis der Stadt Ravensburg an den DHBW-Absolventen im Fach Wirtschaftsinformatik, Niels Jung (Mitte), verliehen. Jung hat mit DualHome eine Onlineplattform für die „dua-le“ Wohnungssuche verwirk-licht. Das Angebot steht mitt-lerweile unter www.dualhome.de bereit. Es ist kosten-
los und auf dual Studierende zugeschnitten, kann aber von jedermann genutzt werden. Mit im Bild (links): Frank Leh-mann, Studiengangsleiter Wirtschaftsinformatik an der DHBW. www.ravensburg.dhbw.de
VER ANS TALT UNG
Energiesparen im Team
Wie funktioniert ein Energieeffizienznetzwerk, und wie können kleine und mittlere Unternehmen davon profitieren? Darum geht es bei einer kosten-freien Veranstaltung, die am 30. Januar ab 17 Uhr bei der IHK in Weingarten stattfindet.
Unternehmen, die Energie spa-
ren wollen, profitieren davon,
wenn sie sich einem Energieef-
fizienznetzwerk anschließen.
Zusammen mit der Energie-
agentur Ravensburg sowie den
Handwerkskammern Reutlin-
gen und Ulm möchte die IHK
Bodensee-Oberschwaben nun
ein neues Netzwerk auf den
Weg bringen, das sich speziell
an kleine und mittlere Unter-
nehmen sowie an Handwerks-
betriebe richtet.
Trends erkennen,
Erfahrungen austauschen
Das Instrument der Energieef-
fizienznetzwerke ist in der
Region schon seit Jahren ver-
ankert, und es hat sich gezeigt,
dass die Netzwerkarbeit den
teilnehmenden Betrieben
langfristigen Nutzen bringt:
Sie können ihren Fortschritt
bei der Energieeffizienz deut-
lich beschleunigen und Trends
schneller erkennen. Darüber
hinaus findet ein intensiver
Erfahrungsaustausch statt.
Bei der Veranstaltung in
Weingarten beantworten Mi-
chael Maucher von der Ener-
gieagentur Ravensburg und
Stefan Kesenheimer von der
IHK Fragen rund um das
Thema Energieeffizienznetz-
werke: Wie ist die Netzwerk-
arbeit organisiert? Welche
Fachgebiete werden angespro-
chen? Wie können Ziele fest-
gelegt werden? Und welche
Fördermöglichkeiten gibt es?
Interessierte Unternehmen
können sich bis zum 23. Ja-
nuar online anmelden. WAB
O Info: Stefan Kesenheimer, Tel. 0751 /409-140, [email protected], www.weingarten.ihk.de, Nr. 165106553
Gemeinsam zu mehr Energieeffizienz: Im Netz-werk mit anderen Unternehmen geht‘s besser.
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J.G. ANSCHÜT Z GMBH & CO. KG, ULM
Ins Schwarze getroffen
Konzentration: Die Welt ausblenden, die Kälte, den Wettkampfdruck – anlegen, fokussieren und Schuss! Im entscheidenden Augenblick des Biathlonsports kommt es auf höchste Präzision an. Hier führt kein Weg an der Firma ANSCHÜTZ aus Ulm vorbei. Ob bei Weltcups in Oslo und Ruhpolding oder bei den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang geschossen wird, weltweit nutzen über 97 Prozent aller Biathleten in der Spitze das ANSCHÜTZ 1827 F Biathlongewehr.
Präzision aus dem Donautal
Die Wurzeln des Jagd- und Sportwaffenherstellers liegen in Thüringen. Hier gründete Julius Gottfried Anschütz am 1. Juli 1856 in Zella-Mehlis seine Firma. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Betrieb vollständig demon-tiert und enteignet. 1950 folgte der Neubeginn in der Ul-mer Donaubastion als J. G. ANSCHÜTZ GmbH und Co. KG. Vier Jahre später ließ sich die Firma im Ulmer Donautal nieder, wo heute fast 100 Mitarbeiter hochpräzise Ge-wehre in alle Welt ausliefern; der Exportanteil liegt bei 65 Prozent.
Von der Militärdisziplin zum
Publikumsliebling
Der Biathlonsport ging aus dem Militärbereich hervor. Im 18. Jahrhundert fanden erste Wettkämpfe zwischen schwedischen und norwegischen Grenzsoldaten statt. 1920 entstand der Militärpatrouillenlauf, ein Vorgänger des modernen Biathlons. Vom Olym-pischen Komitee wurde Biathlon 1954 als eigenständige Sportart
anerkannt. Das Publikum war begeis-tert: Liegt der Reiz doch im Wechselspiel von Skilanglauf, einer impulsiven Ausdauersportart, und Schießsport, bei dem Bewegungen fein und kontrolliert ausgeführt wer-den. Als 1978 das Großkaliber durch das Kleinkaliber er-setzt wurde, löste dies den Startschuss zur Erfolgs-geschichte des ANSCHÜTZ 1827 Biathlongewehres aus.
Kleinkaliber in Höchstform
Warum 97 Prozent aller Biathleten zu diesem Sportgewehr greifen? Der Erfolg liegt in der Handhabung und Schnel-ligkeit. Mit einer einzigen Bewegung wird der Geradezug-Repetierverschluss aus dem Handgelenk geladen, die Ab-zugshand kann am Griff verbleiben, auch der Ellenbogen muss nicht bewegt werden. So bleibt vor allem beim Lie-gendschießen ein Höchstmaß an Stabilität und Kontrolle erhalten. Die daraus resultierende, sehr kurze Zielfin-dungszeit zahlt sich besonders bei mehrmaligen Schüssen aus. Auch die Schussentwicklungszeit ist mit nur 3,5 bis 4 Millisekunden bislang unerreicht. Durch ein ANSCHÜTZ Spezialverfahren garantieren die kältegetesteten Läufe auch bei extremen Minusgraden höchste Präzision. Mit dem 3,7 Kilogramm schweren Biathlongewehr behalten Sportler alles im Griff, wenn sie aus 50 Metern Distanz ihr Ziel anvisieren.Geschäftsführer Jochen Anschütz ist sich sicher: „Der Bi-athlonsport hat seinen Zenit noch nicht erreicht. Die Kombination aus Ausdauer, Geschicklichkeit und menta-ler Stärke ist nur in wenigen Sportarten so ausgeprägt. Wir arbeiten täglich daran, unsere Athleten mit zuverläs-sigen und hochpräzisen Sportgeräten zu unterstützen.“
Wie gut dies gelungen ist, davon zeugen die Erfolge bei Meisterschaften und Olympischen Spielen. Fazit: „Made in der Innovationsregion Ulm” hat wieder mitten ins Schwarze getroffen. Diana Wieser
O www.jga.anschuetz-sport.com
Die Wirtschaft zwischen Alb und Bodensee 01 2018 47
ypischen Komitee wurde Biathlon 1954 als eigenständige Sportart
anerkannt. Das Publikum war begeis-
g p p g
Wie gut dies gelungen ist, davon zeugen die Erfolge bei Meisterschaften und Olympischen Spielen. Fazit: „Made in der Innovationsregion Ulm” hat wieder mitten ins
Fotos: J. G. ANSCHÜTZ GmbH & Co. KG
Serie Hier gemacht: Bekannte Produkte aus der Region
Region Ulm
Die Wirtschaft zwischen Alb und Bodensee 01 201848
ENERGIE UND UMWELT
Erstes Energieeffizienznetzwerk in Ulm gegründet
Energie sparen und effiziente Energienutzung umsetzen: Auf diese Ziele haben sich namhafte Ulmer Unternehmen verständigt. Ende November konnten die IHK Ulm und die Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm (SWU) den Startschuss für ein erstes Energieeffizienznetzwerk Ulm geben – Schwerpunkt ist das Donautal.
Die Bundesregierung und die
Wirtschaft haben sich die Ini-
tiierung und Durchführung
von rund 500 neuen Energieef-
fizienznetzwerken bis Ende
2020 zum Ziel gesetzt. Aus gu-
tem Grund: „Die bisherigen
Erfahrungen zeigen, dass mit
Netzwerken enorme Effizienz-
potenziale in Unternehmen
erschlossen werden können“,
sagt Klaus Eder, SWU-Ge-
schäftsführer. Die Bundesre-
gierung geht davon aus, dass
die Einrichtung und Durch-
führung der Netzwerke zu
Einsparungen von bis zu fünf
Millionen Tonnen CO2-Emissi-
onen bis 2020 führen kann.
Vorteile für Unternehmen
Die Mitarbeit in einem Ener-
gieeffizienznetzwerk hat ne-
ben Synergieeffekten und
einer Steigerung von Energie-
potenzialen einen weiteren
Vorteil: „Mit der freiwilli-
gen Teilnahme am Energie-
effi zienznetzwerk leisten die
Unter nehmen ihren Beitrag,
Reglementierungen mittels
Gesetzen und Verordnungen
einzudämmen und so ih-
re Handlungsfähigkeit zu
wahren“, ist IHK-Hauptge-
schäftsführer Otto Sälzle
überzeugt.
Regelmäßige Treffen
Beim ersten Treffen des Ener-
gieeffizienznetzwerks Ulm-
Donautal Ende November
diskutierten Vertreter der Fir-
mengruppe Nagel, Höhn
GmbH, LIQUI MOLY GmbH,
TEVA ratiopharm, Ulmer
Fleisch GmbH und Uzin Utz
AG unter Moderation von Pro-
fessor Georg Kleiser, Stein-
beis-Beratungszentrum Ener-
gieeffiziente Produktion,
über ihre Energiedatenerfas-
sung und deren Auswertung:
Eine optimale Datenerfassung
schafft die Grundlage für
weitere Optimierungsmaß-
nahmen. Die Netzwerktreffen
finden regelmäßig statt. WAB
Die Teilnehmer des Energieeffizienznetzwerks im Versorgungszentrum der Teva ratiopharm.
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K ARRIERE WEGE FÜR FR AUEN IN DEUT SCHL AND
Neu in Ulm? New to Ulm?
100 Frauen aus aller Welt kamen zu einer Berufsmesse in die IHK Ulm, um in Ulm und Umgebung beruflich Fuß zu fassen.
Zum ersten Mal kamen die wichtigsten
Akteure für den Berufseinstieg für Mi-
grantinnen an einem Ort zusammen:
Die Kontaktstelle Frau und Beruf Ulm-
Alb-Donau-Biberach hatte im November
in der IHK Ulm eine Migrantinnen-Be-
rufs-messe organisiert. „Die Veranstal-
tung war ein voller Erfolg“, waren sich
die Frauen, ehrenamtlichen Helfer und
Kooperationspartner einig. 100 Frauen
mit Migrationshintergrund konnten sich
direkt von den Experten zu ihren Anlie-
gen von „A“ wie Anerkennung bis „Z“
wie Zeugnis individuell beraten lassen.
Die beratenden Experten waren: die Kon-
taktstelle Frau und Beruf Ulm-Alb-
Donau-Biberach, IHK Ulm, Handwerks-
kammer Ulm, Stadt Ulm, Stadt Ulm
Frauenbüro, Agentur für Arbeit Ulm, VH
Ulm, Universität Ulm, das Jobcenter Alb-
Donau, IN VIA und der Tagesmütterver-
ein Alb-Donau-Kreis. WAB
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Frauen aus aller Welt ließen sich individuell auf einer Berufsmesse von Experten beraten.
Region Ulm
Die Wirtschaft zwischen Alb und Bodensee 01 2018 49
Aus den Hochschulen
Erste Startup Night an der Hochschule Biberach
Ein Netzwerk für Austausch: Diese Möglichkeit beschrieb Cornelia Gretz als eine der wichtigsten Voraussetzungen für eine gelingende Gründung. Die Gastprofessorin für Entre-preneurship an der Hochschu-le Biberach hatte im Novem-ber zur ersten Startup Night eingeladen – und sich mit dem Beratungsunternehmen „Gründerschiff“ Konstanz, der IHK Ulm und der Stadt Bibe-rach vernetzt. Rund 80 Inter-essierte folgten der Einla-dung. Es stellten sich u. a. zwei Gründerteams vor: die Kißlegger Produktentwickler „Out für Space“ und die Neu-Ulmer Tragwerksplaner „Brand und Gleinser“.www.hochschule-biberach.de
Studierende bewerten regionale Arbeitgeber
Professoren der Hochschule Neu-Ulm haben die jährliche Employer Branding Studie durchgeführt: Mehr als 1.000 Studierende der Hochschulen Neu-Ulm und Ulm, der Hoch-schule für Kommunikation und Gestaltung Ulm und der Universität Ulm wurden zu den Top 30 umsatzstärksten Unternehmen der Region be-fragt. Mithilfe der Markenkri-terien Bekanntheit, Sympa-thie und Attraktivität wurden die Unternehmen ermittelt, die die beste Arbeitgebermar-ke haben: Den ersten Platz belegt dieses Jahr Teva ratio-pharm, gefolgt von der Lieb-herr-Werk Ehingen GmbH und der Seeberger GmbH. Aufstei-ger des Jahres ist die Uzin Utz AG. Die Peri GmbH wurde als „Top Arbeitgeber des Land-kreis Neu-Ulm“ ausgezeichnet
und Hidden Champion ist die Zwick GmbH & Co. KG. Neu un-tersucht wurde die unge-stützte Markenbekanntheit: Hier belegen Teva ratiopharm, Daimler TSS und Wieland-Wer-ke die Top 3.www.hs-neu-ulm.de
Kooperation beschlossen
Die Firma Georg Schlegel GmbH & Co. KG und die SRH Fernhochschule – The Mobile University sind Kooperations-partner. Die Mitarbeiter des Unternehmens werden künf-tig durch ein Studium an der
Fernhochschule gefördert. Sie bleiben dem Unternehmen im vereinbarten Umfang erhalten und können die erlernten theoretischen Grundlagen un-mittelbar in der Praxis an-wenden. Ebenfalls Bestandteil der Kooperation sind gemein-same Forschungsprojekte: Das Unternehmen beteiligt sich als Anwendungspartner mit der Mobile University an einem Ideenwettbewerb für ein For-schungsprojekt zur betriebli-chen Gesundheitsförderung. Im Bild: Christoph Schlegel, geschäftsführender Gesell-schafter der Georg Schlegel GmbH & Co. KG, und Professor Jörg von Garrel, Prorektor für Forschung der SRH Fernhoch-schule (von links).www.mobile-university.de
HAUS DER KLE INEN FORSCHER
Erste Kita in der Region
erhält 5. Zertifizierung
Der Kindergarten Lila Villa aus Dellmensingen erhält erneut die Auszeichnung zum „Haus der kleinen Forscher“ für das Engagement in der naturwissenschaftlichen Frühbildung.
Im November konnten die
Kinder und Fachkräfte der
Kita Lila Villa aus Erbach-Dell-
mensingen die Urkunde für
die fünfte Zertifizierung zum
„Haus der kleinen Forscher“
in Empfang nehmen. Bürger-
meister Achim Gaus bedankte
sich bei dem Team für die Um-
setzung des Konzepts. Bereits
seit 2009 sind hier Kinder und
pädagogische Fachkräfte im
„Haus der kleinen Forscher“
aktiv und gehen in einer For-
scherecke naturwissenschaft-
lichen Fragen auf den Grund.
Die praxisnahen Fortbildun-
gen des „Hauses der kleinen
Forscher“ unterstützen Päda-
goginnen und Pädagogen da-
bei, den Entdeckungs- und
Forschungsprozess der Mäd-
chen und Jungen zu begleiten.
Einrichtungen, die das For-
schen in den Alltag integriert
haben, können sich um eine
Zertifizierung bewerben. Die
IHK Ulm kooperiert seit 2008
mit der Stiftung „Haus der
kleinen Forscher“ und betreut
das lokale Netzwerk. 87 Kin-
dergärten in der Region dür-
fen sich bereits „Haus der klei-
nen Forscher“ nennen und
4.000 Teilnehmer haben
Workshops besucht.
Dauerhaftes Engagement
Die fünfte Zertifizierung in
Folge zeigt das kontinuierliche
Engagement der pädagogi-
schen Fachkräfte für die
natur wissenschaftliche und
technische Frühbildung der
Kinder. Dies führt in der früh-
kindlichen Bildung zu nach-
haltigen Erfolgen. Kita-Leite-
rin Beate Rösner freute sich,
die Forscherlust in der Lila
Villa weiterhin nach außen
sichtbar machen zu können
und lobte den Einsatz ihrer
Kolleginnen. WAB
Das Team und die kleinen Forscher des Gemeindekindergartens „Lila Villa“ freuen sich über die Urkunde.
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Region Ulm
Die Wirtschaft zwischen Alb und Bodensee 01 201850
AUSBILDUNG
25 Mal „Kaufmann/-frau
International“
Auszubildende aus der IHK-Region Ulm haben drei Wochen in London verbracht und die Zusatzqualifikation „Kaufmann/-frau International“ erworben.
Während der offiziellen Fei-
erstunde übergaben IHK-
Hauptgeschäftsführer Otto
Sälzle und Sarah Iles, stellver-
tretende Leiterin des Euro-
pean College of Business &
Management in London, die
Zertifikate für die bestandene
Zusatzqualifikation „Kauf-
mann/ -frau International“ an
25 Auszubildende.
Zum fünften Mal ging es
nach London
Bereits zum fünften Mal reis-
ten Auszubildende aus der
IHK-Region Ulm für drei Wo-
chen nach London. „Unsere
Zeit in London war unvergess-
lich, es war eine sehr gute Mi-
schung aus Lernen und Spaß“,
sagte Susanne Wegele, Auszu-
bildende zur Bankkauffrau
bei der Volksbank Ulm-Bibe-
rach eG.
„Von diesem Projekt profitie-
ren die Auszubildenden, die
Betriebe und die IHK-Region
Ulm gleichermaßen. Denn
der Erwerb von internationa-
len und interkulturellen Kom-
petenzen wird für Auszubil-
dende in Unternehmen aller
Branchen und Größenklassen
immer wichtiger“, ist Otto
Sälzle überzeugt. Hierdurch
werde auch ein wesentlicher
Beitrag zur nachhaltigen Si-
cherung des Wirtschafts-
standorts der IHK-Region Ulm
und zur Förderung internatio-
nal gut ausgebildeter Fach-
kräfte geleistet.
Die Teilnehmer des Projekts
besuchten das European Col-
lege of Business & Manage-
ment in London und wurden
in wirtschaftlichen Themen
unterrichtet. Der Kurs ist
speziell für Auszubildende
entwickelt, um ihre Be-
triebskenntnisse, Betriebser-
fahrungen und Sprachkennt-
nisse zu verbessern.
Die IHK Ulm begrüßt die posi-
tive Resonanz und wird im
Mai 2018 wieder einen Aus-
landsaufenthalt anbieten, bei
dem Auszubildende in kauf-
männischen Ausbildungsbe-
rufen während eines dreiwö-
chigen Londonaufenthalts die
Zusatzqualifikation
„Kaufmann/-frau Internatio-
nal“ erwerben können. WAB
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Zusatz-qualifikation „Kaufmann/-frau international“ erhiel-ten im Rahmen einer Feierstunde ihre Zertifikate.
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KONTAK T S T ELLE FR AU UND BERUF ULM-ALB-DONAU-BIBER ACH
Gemeinsam stark
Aktionstag für Mädchen in der gewerblich-technischen Ausbildung
70 junge Frauen, die eine Ausbildung in
einem gewerblich-technischen Beruf ab-
solvieren, nutzten den sechsten Aktions-
tag „Gemeinsam stark” in der IHK Ulm,
um sich zu vernetzen, auszutauschen
und über die nächsten Karriereschritte
zu informieren. „Mit dem Aktionstag
wollen wir dieje nigen Frauen, die sich be-
reits für die Ausbil dung in einem ge-
werblich-technischen Beruf entschieden
haben, in ihrer Wahl bestärken, ihnen
Karrierewege aufzeigen und sie bei der
Planung der nächsten Schritte für ihren
erfolgreichen Berufsweg unterstützen”,
sagte Manuela De Fortunato, Kontakt-
stelle Frau und Beruf in der IHK Ulm.
Feststellen lässt sich, dass die Themen,
die die Mädchen bewegen, ähnlich sind:
„Wie werde ich erfolgreich in meinem
Beruf?” oder „Wie trete ich in schwieri-
gen Situationen sicher auf?”
Die duale Berufsausbildung hat einen ho-
hen Stellenwert für die Wirtschaft der
Region und nur mit gut qualifizierten
Fachkräften kann die Innovations- und
Wettbewerbsfähigkeit langfristig erhal-
ten werden. Gerade im Hinblick auf die
demografische Entwicklung und den be-
reits heute bestehenden Fachkräfteman-
gel muss und soll das Potenzial von Mäd-
chen und Frauen noch stärker erschlossen
werden. WAB
O Info: Der Aktionstag „Gemeinsam stark” der Kontaktstelle Frau und Beruf Ulm-Alb-Donau-Biberach wird von der Landesinitiative „Frauen in MINT-Berufen in Wirtschaft, Wissenschaft und Forschung“ unterstützt.
Region Ulm
Die Wirtschaft zwischen Alb und Bodensee 01 2018 51
Die IHK gratuliert zum Jubiläum
10 Jahre
O Vektor Pharma Limited Dr. Thomas Beckert, Warthausen
25 Jahre
O Tanja Gerlinde Gust, Rot an der Rot, www.frische-markt-gust.de
O Reinhold Bihler, Rot an der Rot O Doris Haug, Ulm, www.benetton-ulm.de O Wolfgang Lutz, Ulm, www.infobroking.de
E X IS T ENZGRÜNDUNG
Elevator Pitch für Startups
Die Zuhörer in drei Minuten neugierig machen und von seiner Geschäftsidee überzeugen: Das Ministe-rium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau hat zum fünften Mal den landesweiten Gründerwett-bewerb „Start-up BW Elevator Pitch“ gestartet.
„Der Elevator Pitch ist eine
großartige Gelegenheit für
Gründerinnen und Gründer,
um in die Öffentlichkeit zu
treten, ihr Geschäftsmodell
in einem frühen Stadium zu
überprüfen und wertvolle
Kontakte für die weitere Ent-
wicklung des Unternehmens
zu knüpfen“, erklärt Wirt-
schaftsministerin Hoffmeis-
ter-Kraut. Der „Regional Cup
Ulm“ findet am 23. Februar
beim Gründertag 2018 der
IHK Ulm statt.
Preisgelder
Zehn Startups haben die
Chance, mit ihrer Geschäfts-
idee eine Jury und das Publi-
kum zu überzeugen. Der Sie-
ger erhält 500 Euro und
qualifiziert sich für das Lan-
desfinale im Sommer, bei dem
es bis zu 3.000 Euro zu gewin-
nen gibt. Die zweitplatzierte
Geschäftsidee gewinnt 300,
die drittplatzierte 200 Euro.
Teilnahmebedingungen
Interessierte Gründer können
sich bis zum 16. Februar un-
ter www.startupbw.de/eleva
torpitch/wettbewerb/ulm1718
bewerben. Das Unternehmen
darf nicht älter als drei Jahre
sein und muss den Standort in
Baden-Württemberg haben.
Partner
Lokale Partner sind die „Start-
up-Region Ulm“, der Gründer-
verbund Ulm (Universität,
Hochschule und IHK Ulm), die
Handwerkskammer Ulm und
die TFU. Neben dem Elevator
Pitch bietet der Gründertag
2018 für Gründer und Jung-
unternehmer praxisnahe In-
formationen zu wichtigen
Aspekten einer Selbstständig-
keit. WAB
O Info: StarterCenter, Tel. 0731 / 173-250, [email protected], www.ulm.ihk24.de, Nr. 16246
FACHKR ÄF T E
Internationale Studierende
gewinnen und binden
Regelmäßig organisiert das Welcome Center Ulm/Oberschwaben für internationale Studierende Be-triebsbesichtigungen in der Region. Unternehmen mit Fachkräftebedarf erhalten so wertvolle Unter-stützung bei der Suche nach geeignetem Personal.
Ob Communication Techno-
logy, Chemical Engineering
oder Computer Science – die
Brandbreite der englischspra-
chigen Studiengängen in der
Region Ulm ist groß. Viele Stu-
dierenden dieser Fächer kom-
men aus dem Ausland. Bei die-
ser Zielgruppe setzt das Wel-
come Center Ulm/Oberschwa-
ben an, um sie langfristig als
Fachkräfte für die Region zu
gewinnen. „Die internatio-
nalen Studierenden, die in
Deutschland ihr vollständiges
Studium absolvieren, sind in
der Regel mit den deutschen
Gepflogenheiten vertraut. Zu-
sätzlich bringen sie wertvolle
Sprach- und Fachkenntnisse
aus ihren Heimatländern mit,
die für die zukünftige Ent-
wicklung des Unternehmens
einen großen Mehrwert dar-
stellen“, sagt Nicole Bühlbe-
cker, Mitarbeiterin des Wel-
come Centers Ulm/Ober-
schwaben. Um den persönli-
chen Kontakt zwischen den
Unternehmen mit Fachkräfte-
bedarf und den internationa-
len Studierenden voranzutrei-
ben, organisiert das Welcome
Center in regelmäßigen Ab-
ständen Betriebsbesichtigun-
gen, wie z. B. bei der Rehm
Thermal Systems GmbH in
Blaubeuren. Die internationa-
len Studierenden können sich
direkt vor Ort ein Bild von den
Unternehmen und den Quali-
fikationsanforderungen ma-
chen. Die Personalverantwort-
lichen wiederum bekommen
die Möglichkeit, sich als at-
traktiver potenzieller Arbeit-
geber zu präsentieren. Zusätz-
lich zu den angebotenen
Besichtigungen werden die
Studierenden im Rahmen von
Seminaren auf den berufli-
chen Einstieg in der Region
vorbereitet. WAB
O Info: Welcome Center Ulm/Oberschwaben, Nicole Bühl-becker, Tel. 0731 / 173-304,[email protected],www.welcomecenter-ulm-oberschwaben.de
Internationale Studierende mit Joachim Erhard, Chief Human Resource Officer von Rehm Thermal Systems GmbH (links), bei der Betriebsbesichtigung.
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Region Ulm
Die Wirtschaft zwischen Alb und Bodensee 01 201852
Unter Strom -Energie- und Umweltthemen im Blick
Für die Gesamtwirtschaft und die Unternehmen der Region spielen umwelt- und energiepolitische Themen eine immer größere Rolle. Die IHK Ulm
ist daher im Bereich Umwelt und Energie mit viel-fältigen Aktivitäten unterwegs.
Umwelt- und energiepoliti-
sche Themen und Fragestel-
lungen nehmen immer mehr
Raum in unternehmerischen
Entscheidungen ein, da die
Komplexität der Themen und
die entsprechende Rechtset-
zung stetig zunimmt. Neben
der Versorgungssicherheit bei
der Energie spielen die Strom-
preise, Berichtspflichten und
Verordnungen eine große
Rolle für Betriebe.
Energieausschuss
Um den Anliegen der re-
gionalen Wirtschaft im Be-
reich Energie noch mehr
Gewicht zu verleihen, wurde
auf Initiative der Vollver-
sammlung der Industrie- und
Handelskammer Ulm im No-
vember 2016 der Energieaus-
schuss gegründet. Der Ener-
gieausschuss befasst sich mit
unterschiedlichen unterneh-
mensrelevanten, energie-
#gemeinsam Wirtschaft gestalten
„Ziel des Energieausschusses ist die Beratung und der Aus-
tausch zu wichtigen Energiethemen, für die wir Positionspa-
piere und Resolutionen vorbereiten und die Vollversamm-
lung bei energiewirtschaftlichen Inhalten beraten. Der Blick
liegt dabei auf einer sachlichen Diskussion für eine sichere,
wirtschaftliche und umweltschonende Energieversorgung
bzw. -wende. Hierzu gab es im letzten Jahr u. a. ein politi-
sches Gespräch mit dem Bundestagsabgeordneten und Beauf-
tragten für Energiepolitik der CDU/CSU-Bundestagsfraktion,
Thomas Bareiß. Die Gestaltung der Energiewende mit Blick
auf die Wettbewerbsfähigkeit und Versorgungssicherheit der
Betriebe wird die Richtung unseres Energieausschusses auch
künftig bestimmen.“
Hermann Hahn
Geschäftsführer der
Handtmann Service GmbH & Co. KG und
stellvertretender Vorsitzender
des EnergieausschussesFo
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Region Ulm
Die Wirtschaft zwischen Alb und Bodensee 01 2018 53
rechtlichen und energiepoli-
tischen Fragestellungen in
der Region und verleiht der
Wirtschaft damit eine starke
Stimme in diesen Bereichen.
Energieeffizienznetzwerk
Ende November letzten
Jahres gründeten die IHK
Ulm und die Stadtwerke Ulm/
Neu-Ulm ein erstes Energie-
effizienznetzwerk Ulm-Do-
nautal. Energie sparen und
effiziente Energienutzung
umsetzen: Auf diese Ziele ha-
ben sich namhafte Unterneh-
men verständigt (mehr dazu:
siehe S. 48).
Energiescout
Ein weiterer wichtiger Bei-
trag zur Steigerung der Ener-
gieeffizienz in Unternehmen
ist die Qualifizierung von
Auszubildenden zu Energie-
scouts. Neben ihrer Ausbil-
dung können junge Auszu-
bildende eine zusätzliche
Qualifikation im Bereich
Energiesparen und Energie-
effizienz erhalten. Allein
2017 haben 48 Auszubildende
aus 13 Unternehmen am Pro-
jekt „Vom Azubi zum Ener-
giescout“ teilgenommen.
Erfahrungsaustausch-
Kreise Umwelt und
Energie
Eine der wichtigsten Kom-
munikationsplattformen für
Unternehmen bilden die Er-
fahrungskreise Umwelt und
Energie. In regelmäßigen
Abständen treffen sich die
Experten der IHK-Mitglieds-
firmen und diskutieren über
neue gesetzliche Regelungen
und firmenspezifische Pro-
bleme. Somit werden die Un-
ternehmen immer auf dem
neuesten Stand der Entwick-
lung in Sachen Umwelt und
Energie gehalten. Der Erfah-
rungskreis Umwelt besteht
als offener Kreis seit 1988;
Die Frist zur Einreichung von Wahlvorschlägen läuft bis
zum 19. Februar 2018.
Voraussetzung:
Sie sind
W spätestens am letzten Tag der Wahlfrist volljährig und
W berechtigt das IHK-Wahlrecht auszuüben und
W Inhaber/in eines IHK-zugehörigen Einzelunternehmens
oder
W vertretungsberechtigte(r) Gesellschafter(in) in einer
Personengesellschaft oder
W Geschäftsführer(in) oder Vorstandsmitglied einer
Kapitalgesellschaft oder
W im Handelsregister eingetragene(r) Prokurist(in) oder
W besonders bestellte(r) Bevollmächtigte(r)
von IHK-zugehörigen Unternehmen
Die wahlberechtigten IHK-Zugehörigen können für ihre
Wahlgruppe und ihren Wahlbezirk schriftliche Wahlvor-
schläge einreichen, wobei auch eine Übermittlung per Fax
(0731 / 173-5400) oder als eingescanntes Dokument per E-Mail
Weitere Informationen zu den Voraussetzungen für eine
Kandidatur, ein entsprechendes Formblatt und aktuelle
Hinweise zur Wahl erhalten Sie im Internet unter
www.ulm.ihk24.de oder telefonisch bei Monika Heine,
Tel. 0731 / 173-150.
der Erfahrungskreis Energie
wurde 2016 gegründet.
Weiterbildung
Auch in Sachen Weiterbil-
dung bietet die IHK interes-
sante Themenbereiche:
Im Bereich Umwelt wer-
den jährlich neben Spezial-
themen wie „ Praktische
Anwendung der ISO 50006 &
50015“ oder „ Betrieblicher
Umweltschutz“ Lehrgänge
und Fortbildungen für Abfall-
beauftragte, Immissions-
schutzbeauftragte oder Ge-
fahrstoffbeauftragte
angeboten.
Im Bereich Energie gibt es
den Zertifikatslehrgang Ener-
gieManager (IHK).
Neue Wahlgruppe Energie
Die Bedeutung der Ener-
giewirtschaft für die Gesamt-
wirtschaft und die Wirt-
schaft in der IHK-Region Ulm
nimmt insgesamt zu und die
Zahl der Betriebe im Bereich
der erneuerbaren Energien,
insbesondere Photovoltaik-
Anlagen auf fremden und ei-
genen Dächern, steigt an: Um
diese Veränderung in der Mit-
gliederstruktur und damit
ein Spiegelbild der IHK-Zuge-
hörigen in der IHK-Region
Ulm abzubilden, wurde im
Hinblick auf die Wahl der
Vollversammlung der IHK
Ulm im Frühjahr 2018 neben
den bisherigen Wahlgruppen
I „Industrie“, II „Handel“, III
„Unternehmensnahe Dienst-
leistungen“, IV „Dienstleis-
tungen“ und V „Kreditinsti-
tute“ die neue Wahlgruppe
VI „Energie“ eingerichtet. Die
Wirtschaftszweige Energiege-
winnung, -versorgung und
-handel werden in der Folge
dieser neuen Wahlgruppe VI
„Energie“ zugeordnet.
Simon Pflüger und
Regina Eckhardt
Sie können kandidieren!
Region Ulm
Die Wirtschaft zwischen Alb und Bodensee 01 201854
KONTAK T S T ELLE FR AU UND BERUF ULM-ALB-DONAU-BIBER ACH
„Meiner Mentorin bin ich sehr dankbar“
Das Mentorinnenprogramm der Kontaktstellen Frau und Beruf Baden-Württemberg unterstützt ausländi-sche Fachkräfte – mit Erfolg: Teilnehmerin Lia Altenhofen da Silva aus Brasilien fasst in der Region Fuß.
Als Lia Altenhofen da Silva vor zwei Jah-
ren nach Ulm kam, hat sie nicht nur ihr
Heimatland Brasilien hinter sich gelas-
sen, sondern auch anstrengende Zeiten
in einer internationalen Kanzlei. Fast
zehn Jahre hatte sie als Rechtsanwältin
gearbeitet. Ein Jobangebot ihres Mann
führte sie nach Deutschland.
Die erste Zeit nach dem Umzug war eine
Herausforderung: „Nicht aktiv im Beruf
zu sein, war sehr schwierig für mich. In
Brasilien habe ich immer 150 Prozent ge-
geben und plötzlich war ich dann zu
Hause und besuchte einen Sprachkurs –
mehr nicht.“
Tipps, Kontakte und Orientierung
Über die Kontaktstelle Frau und Beruf
Ulm-Alb-Donau-Biberach kam sie ins
Mentorinnenprogramm für Frauen mit
Migrationshintergrund, ein neues Ange-
bot der Kontaktstellen Frau und Beruf
Baden-Württemberg.
Dabei helfen Frauen anderen Frauen,
sich in der Arbeitswelt zu orientieren
und ihren beruflichen Weg zu planen:
Die Mentorinnen sind berufserfahrene
Frauen, die ehrenamtlich Frauen mit Mi-
grationshintergrund bei allen berufli-
chen Belangen, beim Zugang zum Ar-
beitsmarkt und Aufbau eines beruflichen
Netzwerkes unterstützen. Sie werden zu
Beginn der Tätigkeit geschult.
Lia Altenhofen da Silva und ihre Mento-
rin trafen sich alle 14 Tage, telefonierten
und schrieben E-Mails. „Meiner Mento-
rin bin ich sehr dankbar. Das Beste war,
dass ich durch sie von der Zen tralstelle
für ausländisches Bildungswesen erfah-
ren habe, die in anderen Ländern erwor-
bene berufliche Qualifikationen bewer-
tet.“ Dort reichte Lia Altenhofen da Silva
ihr brasilianisches Juradiplom ein und
wartet, ob und inwieweit es anerkannt
wird. Ihr Ziel: Sie möchte als Beraterin
für brasilianisches Recht arbeiten. WAB
O Info: Das Mentorinnenprogramm soll das Fachkräftepotenzial von Frauen mit Migrationshintergrund für die Wirt-schaft erschließen und Frauen sowie ihre Familien bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie unterstützen. Es startet 2018 erneut. Infos und Kontakt-daten stehen online bereit.
O www.ulm.ihk24.de/
Mentorinnenprogramm
Lia Altenhofen da Silva hat am Mentorinnen-programm teilgenommen.
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PAPIER INDUS T R IE
Keine Luftschlösser
Das „Ideenlabor Zukunft Papier“ sollte ausloten, welche Impulse Kultur- und Kreativschaffende der deutschen Papierindustrie geben können.
Kreativunternehmer können jede Menge
für die Papierindustrie tun, findet An-
drea Niedzela-Schmutte, Leiterin des Re-
ferats für Kultur- und Kreativwirtschaft
und Design des Bayerischen Wirtschafts-
ministeriums. „Die Kreativwirtschaft
kann Potenziale und Lösungsansätze
aufzeigen, die durch klassische Metho-
den unentdeckt bleiben. Sie ist damit ein
wichtiger Partner für die Einführung
von Innovationen und die Entwicklung
von Problemlösungskompetenzen.“ Mit
den „Ideenlaboren”, die vierteljährlich in
allen bayerischen Regionen stattfinden,
will das Ministerium Impulse geben. Ziel
ist es, konkrete Strategien zu erarbeiten,
wie sich aktuelle Herausforderungen
einer Branche in naher Zukunft lösen
lassen: Kultur- und Kreativschaffende ar-
beiten mit Unternehmern, Technologie-
experten, Wissenschaftlern und Bran-
chenexperten zusammen.
Gastgeber des Ideenlabors „Zukunft Pa-
pier“ im November war der Neu-Ulmer
Logistikdienstleister HARDERlogistic.
Zur begleitenden Abendveranstaltung
kamen 175 Persönlichkeiten aus dem
Wirtschaftsraum Ulm und Neu-Ulm.
In einem Workshop entstanden Lösungs-
ansätze mit und aus Papier: vom Projekt-
management für Wachstumsunterneh-
men über digitale Geschäftsmodelle für
Logistikunternehmen bis zu modularen
Wohnraumlösungen. WAB
O www.bayern-kreativ.de
Region Ulm
Die Wirtschaft zwischen Alb und Bodensee 01 2018 55
WIR T SCHAF T S JUNIOREN BIBER ACH
Ein FORUM, das verzaubert
Die Wirtschaftsjunioren Biberach waren zu Gast bei der Vollmer Werke Maschinenfabrik GmbH in Biberach.
Den Dialog zwischen Wirtschaft, Politik
und Gesellschaft fördern: Im November
waren die Wirtschaftsjunioren Biberach
im Rahmen ihres FORUMS zu Besuch
bei der Vollmer Werke Maschinenfabrik
GmbH. Geschäftsführer Stefan Brand
stellte das Familienunternehmen vor
und sprach über die Zukunftspläne. Bei
der Führung durch das Technologie- und
Dienstleistungszentrum zeigten Mitar-
beiter an über 30 Schleif- und Erodierma-
schinen die Produktpalette des Unter-
nehmens.
Der Magier und Mentalist Jakob Lipp
entführte das Publikum in die Welt der
Zauberkunst. Als Motivationstrainer und
Komiker erzählte er, welchen Mut und
Willen er beweisen musste, um sich vom
Straßenkünstler zum sprichwörtlichen
Hausmagier eines Porsche-Vorstands-
mitglieds zu entwickeln. Die Gäste des
Abends motivierte er, über ihre Grenzen
zu gehen. Beeindruckt und verzaubert
von der Vorstellung rundete Eva Löffel-
hardt, Vorsitzende der Wirtschaftsjunio-
ren, den Abend ab. Die Vorstandsmitglie-
der bedankten sich bei den Gastgebern.
Kathrin Bischofberger, Vorstandsmitglied
der Wirtschaftsjunioren Biberach
In Kürze
Neuer IHK-Mietspiegel erschienen
Mit welchen Mietkosten muss ich rechnen, wenn ich ein Geschäft eröffnen möchte? Der aktuelle IHK-Mietspiegel für Einzel-handel und Büros, der nun erschienen ist, bietet Gewerbetreibenden und Vermietern Orientierung bei Neuverhandlungen oder Vertragsverlängerungen.Für die Einzelhandelsmieten wurden neun Kommunen untersucht: das Oberzentrum Ulm, die Mittelzentren Biberach, Blaubeu-ren/Laichingen, Ehingen, Laupheim und Riedlingen sowie das Unterzentrum Lan-genau. Bei den Büromieten konnten erst-mals neben Ulm und Biberach Werte für Ehingen ausgewiesen werden.Der IHK-Mietspiegel steht auf der Webseite der IHK Ulm kostenlos zum Herunterladen zur Verfügung.www.ulm.ihk24.de, Nr. 3907946
Städteranking 2017: Überflieger Ulm
Das Wirtschaftsmagazin WirtschaftsWoche hat erneut alle 70 kreisfreien deutschen Großstädte hinsichtlich Standortqualität, Wirtschaftskraft und Zukunftsperspekti-ven unter die Lupe genommen. Ulm belegt wieder vordere Plätze: Die Plätze 8 und 12 im Niveau- bzw. im Zukunfts-Ranking und Platz 12 im Dynamik-Ranking. Letzteres ist aus Sicht der Stadt besonders erfreulich: Um 27 Plätze ist Ulm nach vorn gerückt. Als „Überflieger im diesjährigen Dynamikran-king“ bezeichnet die WirtschaftsWoche die Stadt dafür. Auch dieses Mal hat das Insti-tut der deutschen Wirtschaft Köln das Städteranking im Auftrag der Wirtschafts-Woche und des Immobilienportals Immo-bilienScout24 durchgeführt.www.ulm.de
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Das FORUM war bei der Vollmer Wer-ke Maschinenfabrik zu Gast.
Trends & Hintergründe
Die Wirtschaft zwischen Alb und Bodensee 01 201856
UMSE T ZUNGSGESE T Z ZUR EU-PAUSCHALRE ISER ICHT L INIE
Touristikbranche sollte Änderungen zeitnah
umsetzen
Selten hat ein Gesetzesvorhaben eine Branche so in Aufruhr versetzt, wie die Ende 2015 verabschiedete EU-Pauschalreiserichtlinie die Touristikbranche. Nach monatelangen Diskussionen wurde das Umsetzungs-gesetz schließlich im Juni 2017 vom Bundestag verabschiedet und tritt zum Juli 2018 in Kraft. Die Änderun-gen bringen teilweise gravierende Auswirkungen für in der Touristik tätige Unternehmen mit sich.
Julia Thöhle*
Durch das Umsetzungsgesetz zur EU-
Pauschalreiserichtlinie wird das Reise-
recht in Zukunft neu strukturiert.
Was sich im Reiserecht ändert
So wird eine neue Reisekategorie, die so-
genannte verbundene Reiseleistung, ein-
geführt, und deutlich mehr Reisen wer-
den der Pauschalreise zugeordnet.
Die Pauschalreise, klassisch als vorge-
fertigtes Paket im Reisebüro oder bei-
spielsweise online als „Click-Through-
Buchung“ gebucht, begründet für den
Kunden nach wie vor das höchste Schutz-
niveau. Es eröffnet ihnen die Möglich-
keit, umfangreiche Gewährleistungs-
rechte geltend zu machen. Die neue
Kategorie der verbundenen Reiseleistung
begründet hingegen lediglich einen Ba-
sisschutz für den Kunden, während Ein-
zelleistungen in Zukunft grundsätzlich
nicht mehr vom Pauschalreiserecht mit
seinem besonderen Schutz erfasst wer-
den. Für den Kunden kann sich auch die
Möglichkeit zu Preiserhöhungen von
künftig bis zu 8 Prozent – aktuell sind
es 5 Prozent – negativ auswirken. Den
Reisevermittlern dürften die umfangrei-
chen Änderungen zu ihren Infor ma-
tions pflichten, ihrer Insolvenzabsiche-
rung und dem möglichen vorgelagerten
Beratungsgespräch Kopfzerbrechen be-
reiten. So besteht auf Grundlage des
neuen Umsetzungsgesetzes eine eigene
Pflicht jedes Reisevermittlers, den Kun-
den vor Vertragsabschluss je nach ge-
buchter Reisekategorie anhand eines von
sieben Informationsblättern umfassend
zu informieren. Für die betroffenen Un-
ternehmen bedeutet dies vor allem einen
erheblichen Schulungsaufwand der Mit-
arbeiter und ein deutlich erhöhtes Haf-
tungsrisiko bei Fehlinformationen von
Mitarbeitern: Die Wahl eines falschen
Informationsblattes bei der Buchung ei-
ner verbundenen Reiseleistung führt
schnell zu einer Haftung des jeweiligen
Reisevermittlers als Reiseveranstalter.
Schulungsbedarf bringt auch das neuer-
dings mögliche vorgelagerte Beratungs-Das Reiserecht wird neu strukturiert: Im Juli 2018 tritt das Umsetzungsgesetz zur EU-Pauschalreiserichtlinie in Kraft.
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„So besteht auf Grundlage des neuen Umsetzungsgesetzes eine eigene Pf licht jedes Reisevermitt-lers, den Kunden vor Vertrags-abschluss je nach gebuchter Reise-kategorie anhand eines von sieben Informationsblättern umfassend zu informieren.“
Trends & Hintergründe
Die Wirtschaft zwischen Alb und Bodensee 01 2018 57
gespräch mit sich. Jeder Reisevermittler
hat in Zukunft die Möglichkeit, mit ei-
nem vorgelagerten Beratungsgespräch
die Kunden allgemein über Reisearten,
Verfügbarkeiten und Preise zu beraten
und nach ihren Reisewünschen zu befra-
gen. Ein solches vorgelagertes Beratungs-
gespräch durchzuführen, macht jedoch
in der täglichen Praxis der Reisebüros
nur wenig Sinn. Vielmehr bedeutet es ei-
nen erheblichen Bürokratie- und Zeitauf-
wand.
Wo aktueller Handlungsbedarf
besteht
Auch wenn die Gesetzesänderungen erst
im Juli 2018 in Kraft treten, sollten in der
Touristikbranche tätige Unternehmen
bereits zeitnah erste vorbereitende Maß-
nahmen ergreifen. Zum einen sollten
Mitarbeiter über die wichtigsten Ände-
rungen informiert werden, zum ande-
ren ist zu überlegen, welchen konkreten
Handlungsbedarf die Gesetzesänderun-
gen für das Unternehmen im Einzelnen
mit sich bringen. Gegebenenfalls sind be-
stehende Abläufe und Strukturen zu ver-
ändern oder Änderungen in den Bu-
chungsstrecken zu programmieren. Es
muss beispielsweise dafür gesorgt wer-
den, dass – sowohl im Online- als auch
im stationären Vertrieb – die richtigen
Informationsblätter zur Verfügung ste-
hen und von den Kunden vor Vertrags-
schluss abgezeichnet werden.
Zweifelhaft erscheint, ob sich gerade
kleine und mittelständische Unterneh-
men die anstehenden Änderungen wer-
den leisten können oder ob nicht gerade
kleine Reisebüros aufgrund der erforder-
lichen finanziellen Aufwendungen und
erhöhten Haftungsrisiken in der Exis-
tenz bedroht werden.
* Dr. Julia Thöle ist Rechtsanwältin bei der BEITEN BURKHARDT Rechtsanwaltsgesellschaft mbH aus Düsseldorf.
Digitalisierungs-Lexikon
Additive Fertigung
Unter dem Begriff „Additive Fertigung“ werden verschiedene Produktionsver-fahren zusammengefasst, bei denen Gegenstände schichtweise hergestellt werden - beispielsweise aus Kunststof-fen oder Metallen. Ausgehend von einem Datenmodell für das zu fertigende Ob-jekt wird zunächst errechnet, an wel-chen Positionen und in welcher Dicke Schichten hergestellt und aneinander-gefügt werden müssen. Anschließend wird Schicht für Schicht ein Gegenstand gefertigt. Gängige Verfahren sind bei-spielsweise das selektive Lasersintern, das Elektronenstrahlschmelzen oder die Stereolitographie. Verwendung finden die unterschiedlichen Verfahren insbe-sondere bei der kostengünstigen Her-stellung von Prototypen oder Werkzeu-gen (Rapid Prototyping bzw. Rapid Tooling) sowie bei der Kleinserienpro-duktion (Rapid Manufacturing). Gerade bei kleinen Stückzahlen entstehen teil-weise deutliche Kostenvorteile gegen-über anderen Verfahren. Zudem können Geometrien realisiert werden, die mit klassischen Fertigungsverfahren oft nicht möglich wären.
Hackathon
Bei einem Hackathon handelt es sich um eine kollaborative Entwicklung von Software bzw. Hardware. Im Rahmen einer Veranstaltung werden durch Teil-nehmer aus unterschiedlichen Diszipli-nen Produkte umgesetzt. Hackathons kommen gleichermaßen als Open Inno-vation-Methode zum Einsatz wie bei-spielsweise auch im Rahmen der Proto-typenentwicklung oder als Plattform für Fortbildung und Ideenaustausch. Häufig wird der Hackathon mit Impuls-vorträgen zu den relevanten Fachthe-men, Workshop-Formaten oder ande-ren Kreativtechniken kombiniert.
„Ein solches vorgelagertes Beratungsgespräch durchzu-führen, macht jedoch in der täglichen Praxis der Reisebüros nur wenig Sinn.“
Trends & Hintergründe
Die Wirtschaft zwischen Alb und Bodensee 01 201858
Trends & Hintergründe
S T EUERN
Änderungen im Schweizer Mehrwertsteuerrecht
Im Schweizer Mehrwertsteuerrecht treten weitreichende Änderungen für ausländische Unternehmen in Kraft: Viele Unternehmen mit Sitz im Ausland werden in der Schweiz neu mehrwertsteuerpflichtig.
Zum 1. Januar 2018 bzw. 1. Januar 2019
treten im Schweizer Mehrwertsteuer-
recht weitreichende Änderungen für
ausländische Unternehmen in Kraft.
Diese führen dazu, dass viele Unterneh-
men mit Sitz im Ausland in der Schweiz
neu mehrwertsteuerpflichtig werden.
Änderung ab 2018
Am 1. Januar 2018 ist eine Änderung bei
der Steuerbefreiung aufgrund der Um-
satzgrenze in Kraft getreten. Unterneh-
men sind nur noch dann von der Mehr-
wertsteuerpflicht befreit, wenn sie
innerhalb eines Jahres im In- und Aus-
land Umsätze von weniger als 100.000
Schweizer Franken aus Leistungen erzie-
len, die nicht von der Steuer ausgenom-
men sind. Bis Ende 2017 flossen in die
Bemessungsgrundlage nur die Umsätze
ein, die in der Schweiz erzielt wurden.
Mit der Neuregelung ändert sich dies da-
hingehend, dass die Weltumsätze – und
damit auch die deutschen Umsätze –
einer Firma berücksichtigt werden.
Erhält beispielsweise ein in Deutschland
ansässiges Unternehmen einen einmali-
gen Auftrag in Höhe von 50.000 Schwei-
zer Franken zur Lieferung und Montage
einer Anlage in der Schweiz und beträgt
der Weltumsatz des Unternehmens mehr
als 100.000 Schweizer Franken, löst
dieser Vorgang nach der neuen Rechts-
Das Schweizer Mehrwertsteuerrecht ändert sich.
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Trends & Hintergründe
Die Wirtschaft zwischen Alb und Bodensee 01 2018 59
Trends & Hintergründe
IHK-Datenbanken im Internet: www.weingarten.ihk.dewww.ulm.ihk24.de
Diese und weitere Datenbanken und Börsen rund um das Thema Wirtschaft fi nden Sie unter www.weingarten.ihk.de, Nr. 70915 und www.ulm.ihk24.de, Nr. 3520038.
BÖRSEN
Unternehmensportal Nexxt-Change
Nexxt-Change ist die deutsche Internetplattform für alle, die ein Unternehmen übergeben oder übernehmen wollen. Hier fi nden Sie Angebote von Unternehmen, die zum Verkauf stehen. Es können auch Fach- und Führungskräft e inserieren, die an der Übernahme eines Unternehmens interessiert sind.
Ausbildungsplatzbörse
Auf dieser Seite können Unternehmen ihre freien Lehrstellen und Praktikumsplätze veröff entlichen. Schüler und Schulabgänger fi nden hier off ene Ausbildungsplätze.
Recyclingbörse
Wenn Sie verwertbare Abfälle und Produktionsrückstände anbie-ten oder nachfragen möchten, sind Sie hier richtig.
SISFIT
Sie suchen freie Gewerbefl ächen in ganz Baden-Württemberg? Vielleicht wollen Sie nicht neu bauen, sondern eine Gewerbe-immobilie anmieten oder kaufen? Im Standort- und Firmen-informationssystem der IHKs werden Sie fündig. Wenn Sie Adressen von zukünft igen Geschäft spartnern suchen und die Adressen kaufen wollen, dann haben Sie hier eine täglich wachsende, topaktuelle Datenbank.
UMFIS
Im Umweltfi rmen-Informationssystem der deutschen IHKs können sich Unternehmen und Institutionen präsentieren, die Produkte oder Dienstleistungen für den Umweltschutz anbieten.
lage die Mehrwertsteuerpflicht
in der Schweiz aus. Das Unter-
nehmen muss sich in der
Schweiz registrieren lassen. Es
muss einen Fiskalvertreter be-
stimmen (z. B. die Handelskam-
mer Deutschland-Schweiz) und
seine Rechnung an den Kunden
mit Schweizer Mehrwertsteuer
fakturieren. Gleichzeitig kann
es Schweizer Vorsteuern gel-
tend machen.
Weiterhin ist aber für eine
mehrwertsteuerliche Registrie-
rungspflicht Voraussetzung,
dass das ausländische Unter-
nehmen in der Schweiz steuer-
bare Umsätze erzielt. Dabei ist
zu beachten, dass die Regelun-
gen für die Bestimmungen
des Ortes der Lieferung bzw.
Dienstleistung durch die Geset-
zesrevision nicht geändert wer-
den.
Ab 1. Januar 2019 werden Un-
ternehmen in der Schweiz
mehrwertsteuerpflichtig, die
für mindestens 100.000 Schwei-
zer Franken pro Jahr von der
Einfuhrsteuer befreite Klein-
sendungen – d. h. die Einfuhr-
steuer beträgt nicht mehr als
fünf Schweizer Franken – vom
Ausland in die Schweiz senden.
Diese Neuerung wird vor allem
ausländische Onlinehändler
betreffen.
Dr. Marion Hohmann-Viol, Handels-
kammer Deutschland-Schweiz
O Info: Am 14. Februar findet bei der IHK in Weingarten eine Veranstaltung mit Marion Hohmann-Viol zum Schweizer Mehrwertsteuerrecht statt. Infos gibt es bei Sabine Arnold, Tel. 0751 / 409-172, [email protected]
Recht & Steuern
Das ändert sich 2018
P Änderung des Bau-vertragsrechtsDie Veranstaltung „Das neue Bauvertragsrecht: alles anders ab 1. Januar 2018“ informiert hierzu am 11. Januar um 14 Uhr bei der IHK Ulm.www.ulm.ihk24.de, Nr. 177105414 P Inkrafttreten des Betriebsrentenstärkungs-gesetzes P EU-Datenschutz-Grund-verordnung gilt ab dem 25. Mai 2018 P Neue Grenze für gering-wertige Wirtschaftsgüter
P Umsetzung von Insurance Distribution Directive (IDD) P Erhöhung der Beitrags-bemessungsgrenzen P Neuerungen im Mutter-schutzgesetz P Neue Bemessung der Mehrwertsteuer in der Schweiz 2018 P Änderungen im Reiserecht P Änderungen beim Mindest lohn P Anhebung der Freibeträge P Modernisierung des Besteuerungsverfahrens
O Info: www.weingarten.ihk.de, Nr. 3909748www.ulm.ihk24.de, Nr. 3928722
Trends & Hintergründe
Die Wirtschaft zwischen Alb und Bodensee 01 201860
NEUE GEHÄLT ER-S T UDIE
Was verdienen GmbH-Geschäftsführer?
Die neue Studie „GmbH-Geschäftsführer-Vergütungen 2018“ basiert auf den Gehaltsdaten von 2.833 GmbH-Geschäftsführern: Sie gibt Auskunft über die aktuellen Gehälter und Zusatzleistungen von GmbH-Chefs in 68 Branchen aus fünf Wirtschaftszweigen.
Wer als GmbH-Chef mit seinen Jahresge-
samtbezügen unter 148.129 Euro liegt,
verdient weniger als die Hälfte seiner
Kollegen. Die Bezüge liegen damit nur
geringfügig (0,07 Prozent) über den Um-
frageergebnissen des Vorjahres. 25 Pro-
zent der Umfrageteilnehmer verdienen
mehr als 196.952 Euro (plus 1,9 Prozent),
der Höchstwert beläuft sich auf 2.017.080
Euro (plus 4,8 Prozent). Das sind aktuelle
Zahlen der von BBE media durchgeführ-
ten Gehaltsstrukturuntersuchung.
Gehaltsdaten von 2.833 GmbH-
Geschäftsführern
Die Zahlen werden in der neuen Studie
„GmbH-Geschäftsführer-Vergütungen
2018“ dokumentiert, die im Dezember
2017 in der 23. Auflage im LPV Verlag er-
schienen ist. Die Studie basiert auf den
Gehaltsdaten von 2.833 GmbH-Geschäfts-
führern. Damit gibt sie verlässliche Aus-
kunft über die aktuellen Gehälter und
Zusatzleistungen von GmbH-Chefs in 68
Branchen aus fünf Wirtschaftszweigen.
Vergleichswerte unverzichtbar
Finanzgerichte ziehen die Zahlen aus der
BBE-Erhebung als Referenzwerte heran,
wenn es darum geht, die Angemessen-
heit der Bezüge von GmbH-Chefs zu be-
urteilen.
Die Vergütungen von GmbH-Geschäfts-
führern sind in Betriebsprüfungen im-
mer wieder ein neuralgischer Punkt. Lie-
gen sie deutlich unter dem Durchschnitt
der jeweiligen Branche, ergeben sich hie-
raus individuelle Spielräume für Gehalts-
verhandlungen. Sprengen die Vergütun-
gen hingegen den branchenüblichen
Rahmen, unterstellen die Finanzverwal-
tungen nicht selten verdeckte Gewinn-
ausschüttungen. Die Folge sind hohe
Steuernachforderungen, die im Einzel-
fall eine GmbH ruinieren können. Beson-
ders in steuerrelevanten Fällen sind von
Finanzgerichten anerkannte Vergleichs-
werte unverzichtbar.
Der Gehälter-Report wendet sich an
GmbH-Geschäftsführer, die individuelle
Spielräume für Gehaltsverhandlungen
ausloten möchten. Einen Mehrfachnut-
zen haben die Daten zudem für Steuerbe-
rater und Wirtschaftsprüfer, die ihre
GmbH-Mandantschaft in Vergütungsfra-
gen haftungssicher beraten wollen.
Bestandteil der Studie ist ein Auswertungs-
programm auf CD-ROM. Es liefert de tail-
lierte Ergebnisse nach acht individuell
bestimmbaren Abfragekriterien (u. a.
Branche, Betriebsgröße, Geschäftsführer-
status, Umsatzrendite) und ermöglicht
somit eine eigene Positionsbestimmung
anhand der Jahresbezüge von GmbH-Ge-
schäftsführern in Gesellschaften mit ver-
gleichbaren Rahmendaten. WAB
Die Studie
Produktinformationen
P Titel: GmbH-Geschäftsführer-Vergütungen 2018 P Umfang: ca. 220 Seiten, DIN A 4 inkl. interaktiver CD-ROM P Einzelverkaufspreis: 399 Euro inkl. MwSt., zzgl. Versand-kosten P Bezugsadresse: LPV GmbH, Hülsebrockstraße 2–8, 48165 Münster P ISBN: 978-3-9818583-3-4
Die Wirtschaft zwischen Alb und Bodensee 01 2018 61
BERL IN
Konjunkturellen Schwung
nutzen
Die deutsche Wirtschaft ist auch im drit-
ten Quartal mit 0,8 Prozent kräftig ge-
wachsen. Insgesamt rechnet der DIHK in
diesem Jahr mit einem Wirtschafts-
wachstum von 2,3 Prozent. Die gute kon-
junkturelle Lage sollte nach Auffassung
von DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin
Wansleben dazu genutzt werden, um
strukturelle Defizite aufzuarbeiten. An-
dernfalls drohe der Standort Deutsch-
land an Wettbewerbsfähigkeit zu verlie-
ren. Wansleben sagte: „Die deutsche
Wirtschaft bleibt auf Erfolgskurs. Wir
erleben einen Aufschwung auf breiter
Basis. Die Investitionen ziehen an. Unter-
nehmen erweitern angesichts der hohen
Nachfrage zunehmend ihre Kapazitäten.
Es ist wichtig, dass die neue Bundesregie-
rung diesen Schwung nutzt. Denn wäh-
rend es konjunkturell richtig gut läuft,
liegt strukturell einiges im Argen.“ Aus
Sicht der Unternehmen verliert Deutsch-
land als Wirtschaftsstandort an Wett-
bewerbsfähigkeit – etwa mit Blick auf
die Verkehrsinfrastruktur, die Unterneh-
mensbesteuerung und das Fachkräftean-
gebot. „Ganz oben auf der Prioritäten-
liste für die neue Bundesregierung setzen
die Betriebe den Bürokratieabbau und
die Digitalisierung. Wieder attraktiver
wird der Standort durch mehr Investi-
tionen in kluge Köpfe, in eine moderne
Infrastruktur und in einen insgesamt
deutlich größeren Freiraum für Unter-
nehmen“, empfahl Wansleben.
BRÜSSEL
Forderungen werden Priori-
tät der EU-Kommission
Die EU-Kommission hat im November
2017 den von DIHK und Eurochambres
seit Langem geforderten ersten systema-
tischen Bericht zur Implementierung al-
ler EU-Freihandelsabkommen veröffent-
licht und das Thema somit zur Priorität
der EU-Kommission gemacht. Der Be-
richt beleuchtet die Chancen, die sich für
europäische Unternehmen durch EU-
Freihandelsabkommen bieten, zeigt aber
auch Defizite auf, die der DIHK schon
lange beklagt. So bleibt etwa die Nut-
zungsrate der Abkommen hinter den Er-
wartungen zurück. Daher setzt sich der
DIHK für mittelstandsfreundliche Ab-
kommen ein, damit auch kleine und mit-
telständische Unternehmen EU-Freihan-
delsabkommen einfacher in Anspruch
nehmen können. Anfang 2017 haben die
Präsidenten der europäischen Kammer-
verbände in einer Eurochambres-Dekla-
ration hierfür mehr Engagement der EU
und der Mitgliedsstaaten angemahnt.
Von nun an sollen zudem alle EU-Frei-
handelsabkommen gerade für KMUs ver-
stärkt kommuniziert werden.
BERL IN
Afrikanische Diplomaten in
Kontakt mit der Wirtschaft
55 Diplomaten aus 35 afrikanischen Län-
dern – eindrucksvolle Resonanz einer an
die Gruppe der afrikanischen Botschaf-
ten gerichteten Einladung des DIHK zu
einem strategischen Arbeitstreffen im
November 2017. Die Vertiefung der Zu-
sammenarbeit mit dem Kammernetz-
werk stand im Fokus der Veranstaltung.
Im World-Café-Format konnten die afri-
kanischen Diplomaten mit Experten des
Kammernetzwerks über die Themen Be-
rufliche Bildung, Startups, Female Entre-
preneurship sowie Energie und Rohstoffe
diskutieren. Weitere Treffen sind ebenso
in Planung wie fachbezogene Initiativen
mit den Botschaften. Deutsche Unter-
nehmen auf die Märkte Afrikas vorzube-
reiten ist auch das Ziel einer Veranstal-
tung der beiden Regionalinitiativen NMI
und SAFRI, wenn sich am 8. Februar im
DIHK die Botschafter Afrikas zum öffent-
lichen „African Ambassadors‘ Dialogue
with Business“ einfinden (www.african-
dialogue.com).
BERL IN
Brexit: EU-Chefunterhändler Barnier
zu Gast im DIHK
Michel Barnier, Chefunterhändler der Europäischen Union für den briti-
schen Ausstieg aus der EU, hat Ende November in Berlin über den aktuel-
len Stand der Brexit-Verhandlungen berichtet. Der DIHK hatte gemeinsam
mit dem Bundesverband der Deutschen Industrie Barnier eingeladen, um
den anwesenden Unternehmern Rede und Antwort zu stehen. Bei der Vor-
stellung der Herausforderungen sowie der roten Linien der EU bei den
Verhandlungen wurde deutlich, welch lange Weg zu gehen ist und wie
wenig Zeit beiden Seiten bis zum endgültigen Austritt des Vereinigten
Königreichs im März 2019 noch bleibt. DIHK-Hauptgeschäftsführer Mar-
tin Wansleben forderte die britische Seite auf, „endlich klare und belast-
bare Aussagen zu den kritischen Punkten der Austrittsverhandlungen“ zu machen. Gleichzeitig betonte Wansleben gegenüber
dem europäischen Verhandlungsführer auch die vorrangige Bedeutung eines gemeinsamen Binnenmarktes und des freien Wa-
renverkehrs in Europa für die deutsche Wirtschaft.
DIH
K/N
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Has
enau
Michel Barnier, Brexit-Chefunterhändler der EU, berichtete im Haus der Deutschen Wirtschaft in Berlin über den aktuellen Stand der Verhandlungen mit Großbritannien.
28. Februar und 1. März, 16 UE, Kosten: 420 Euro inkl. LernmittelInfo: Kerstin Kühne, Tel. 0751 / 409-145, [email protected]
IHK@hoc-Online Akademie *Informationen zu den Online-Trainings finden Sie unter www.ihkadhoc.de Info: Boris Selimovic, Tel. 0751 / 409-138, [email protected]
Weiterbildung
* Weitere Veranstaltungenfinden Sie unter www.weingarten.ihk.de
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63
IHK Service Ulm
Die Wirtschaft zwischen Alb und Bodensee 01 201864
BER AT UNG
Hilfe bei der Finanzierung
Am 17. Januar bietet die IHK Ulm kosten-
freie Beratungen zu öffentlichen Finan-
zierungshilfen an. In persönlichen ein-
stündigen Beratungsterminen können
sich Existenzgründer und Unternehmer
bei Experten der Landeskreditbank und
der Bürgschaftsbank Stuttgart über öf-
fentliche Finanzierungshilfen, Bürgschaf-
ten und Beteiligungen informieren.
Um eine telefonische Terminvereinba-
rung wird gebeten.
O Info und Anmeldung: StarterCenter,Jutta Peschel, Tel. 0731 / 173-250,[email protected]
Internet-Fachberatung
Die IHK Ulm bietet am 24. Januar wie-
der einen Fachberatertag zum Thema
E-Business an. IT-Experten stehen für kos-
tenfreie Einzelberatungen zur Verfü-
gung. Unternehmen, die das Internet ver-
stärkt einsetzen möchten, sollen eine
konkrete Hilfestellung erhalten. Veran-
staltungsort ist die IHK Ulm. Um telefoni-
sche Terminvereinbarung wird gebeten.
O Info und Anmeldung: StarterCenter,Jutta Peschel, Tel. 0731 / 173-250,[email protected]
* Weitere Veranstaltungenfinden Sie unter www.ulm.ihk24.de
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Projektmanagement – Grundstufe (IHK)
14. Februar bis 19. März 2018, montags und dienstags 18 bis 21:15 Uhr sowie zweimal samstags 8 bis 15:15 UhrKosten: 550 Euro* zzgl. LernmittelInformation: Sylvia Wehner, Tel. 0731 / 173-141, [email protected]
Geprüfter Wirtschaftsfachwirt –
Teilzeit
3. März 2018 bis 18. April 2020, samstags 8 bis 15:30 Uhr sowie zehn Tage Block-unterricht und vier FreitagabendeKosten: 2.990 Euro**Information: Alissa Schrötter, Tel. 0731 / 173-299, [email protected]
Immobilienverwalter/in (IHK)
5. bis 10. März und 19. bis 24. März 2018, jeweils montags bis samstags 9 bis 17 Uhr sowie ein PrüfungstagKosten: 2.100 Euro* inkl. Lernmittel und AbschlusstestInformation: Ulrike Kunzmann, Tel. 0731 / 173–307, [email protected]
Geprüfter Technischer Fachwirt –
berufsbegleitend
10. April 2018 bis 8. Dezember 2020, dienstags und mittwochs 18 bis 21:15 UhrKosten: 4.050 Euro**Information: Kevin Emmerz, Tel. 0731 / 173-228, [email protected]
Frauen in Führung (IHK)
13. April bis 1. Dezember 2018, freitags 16 bis 20 Uhr und samstags 8:30 bis 16 UhrKosten: 2.550 Euro*Information: Thomas Barthel, Tel. 0731 / 173–165, [email protected]
* ESF-Fachkursförderung möglich, 30 bis 50 Prozent** zzgl. Lernmittel und Prüfungsgebühr; Aufstiegs-BAföG möglich, 40 Prozent und mehr
IHK Ulm *16. Januar 2018 Zoll-Update 2018
Info Nina Fischer, Tel. 0731 / 173-125, [email protected] www.ulm.ihk24.de, Nr. 177104989Ort/Zeit IHK Ulm, 9 bis 13 Uhr und 14 bis 18 Uhr, jeweils 90 Euro
18. Januar 2018 Umsetzung von IDD und MiFID II
Info Damla Hakverdi, Tel. 0731 / 173-154, [email protected] www.ulm.ihk24.de, Nr. 177105611Ort/Zeit IHK Ulm, 9:30 bis 13 Uhr, kostenfrei
22. Januar 2018 Das neue Luftsicherheitsgesetz und seine Auswirkungen auf die
sichere Lieferkette
Info Paraskevi Avanidou, Tel. 0731 / 173-149, [email protected] www.ulm.ihk24.de, Nr. VER36Ort/Zeit IHK Ulm, 13 bis 17 Uhr, 160 Euro
23. Januar 2018 Zoll-Update 2018
Info Nina Fischer, Tel. 0731 / 173-125, [email protected] www.ulm.ihk24.de, Nr. 177104989Ort/Zeit Kreissparkasse Biberach, Zeppelinring 27-29, 88400 Biberach, 9 bis 13 Uhr und 14 bis 18 Uhr, jeweils 90 Euro
23. Januar 2018 Update Arbeitsrecht
Info Monika Heine, Tel. 0731 / 173-150, [email protected] www.ulm.ihk24.de, Nr. 177105415Ort/Zeit IHK Ulm, 14 bis 17 Uhr, 90 Euro
24. Januar 2018 Steueränderungen zum Jahresbeginn 2018
Info Jennifer Stumpp, Tel. 0731 / 173-187, [email protected] www.ulm.ihk24.de, Nr. 177105416Ort/Zeit IHK Ulm, 14 bis 17 Uhr, 90 Euro
29. Januar 2018 Der Gefahrgutbeauftragte in der täglichen Praxis
Info Paraskevi Avanidou, Tel. 0731 / 173-149, [email protected] www.ulm.ihk24.de, Nr. GEF41Ort/Zeit IHK Ulm, 13 bis 17 Uhr, 160 Euro
30. Januar 2018 Freistellungen beim Transport gefährlicher Güter
Info Paraskevi Avanidou, Tel. 0731 / 173-149, [email protected] www.ulm.ihk24.de, Nr. GEF46Ort/Zeit IHK Ulm, 9 bis 13 Uhr, 160 Euro
6. Februar 2018 UmweltForum „Die geänderte Betriebssicherheitsverordnung und
deren Umsetzung in die Praxis“
Info Christina Kauffmann, Tel. 0731 / 173-138, [email protected] www.ulm.ihk24.de, Nr. 177105766Ort/Zeit IHK Ulm, 14 bis 17 Uhr, 145 Euro
7. Februar 2018 Arbeitssicherheit in der Praxis: Mitarbeiter unterweisen
Info Paraskevi Avanidou, Tel. 0731 / 173-149, [email protected] www.ulm.ihk24.de, Nr. ARB13Ort/Zeit IHK Ulm, 14 bis 17 Uhr, 160 Euro
Veranstaltungen und Weiterbildung Berufsbegleitende Lehrgänge
Die Wirtschaft zwischen Alb und Bodensee 01 2018 65
IHK Service Ulm
Veranstaltungen und Weiterbildung Berufsbegleitende Lehrgänge
Handelsregister
76 Die Wirtschaft zwischen Alb und Bodensee 01 2018
Aus dem Bezirk der
IHK Bodensee-Oberschwaben
Bodenseekreis
Neueintragungen Amtsgericht Freiburg
HRA 705297 – 06.11.2017. Hotelbetriebs-gesellschaft Jaworska und Leuschner OHG, Heiligenberg (Postplatz 3). Pers.
haft. Gesellschafter: Jaworska, Mariola,
Heiligenberg; Leuschner, Steffen, Heili-
genberg. Der Betrieb eines oder mehrerer
Beherbergungsbetriebe einschließlich
Bewirtung der Gäste mit Ausschank alko-
holischer und nicht alkoholischer Ge-
tränke.
HRA 705298 – 06.11.2017. Markus Ben-del Freier Versicherungsmakler e. K., Oberteuringen (Richard-Wagner-Str. 2).
Inhaber: Bendel, Markus, Friedrichs-
hafen. Die Tätigkeit als Versicherungs-
makler.
HRA 705302 – 10.11.2017. Tisido Boden-see e. K., Owingen (Auenblick 5). Inhaber:
Volk, Roland, Owingen. Die Erbringung
von technischen Dienstleistungen für
Privat- und Geschäftskunden in den Be-
reichen Informationstechnik, Telekom-
munikation und Unterhaltungselektro-
nik inkl. aller hierzu erforderlichen ver-
trieblichen und technischen Maßnah-
men, soweit eine behördliche Genehmi-
gung hierfür nicht erforderlich ist.
HRA 705304 – 13.11.2017. Seehotel zur Münz e. K., Meersburg (Seepromenade 7).
Inhaber: Zelder, Branko, Meersburg. Ein
Restaurant- und Hotelbetrieb.
HRA 705322 – 22.11.2017. ProSana Fit-ness Salem UG (haftungsbeschränkt) & Co. KG, Überlingen (Obertorstr. 28 ). Pers.
haft. Gesellschafter: JEV Verwaltung UG
(haftungsbeschränkt), Owingen (AG Frei-
burg/Br. HRB 715711). 1 Kommanditist.
Das Betreiben eines Fitness- und Rücken-
zentrums.
HRA 705330 – 29.11.2017. Garant Betei-ligungs KG, Überlingen (Niederbühlweg
13). Pers. haft. Gesellschafter: Sowa, Sieg-
fried, Barsinghausen. 1 Kommanditist.
Die Übernahme der Komplementärfunk-
tion bei verschiedenen Kommanditgesell-
schaften gegen Entgelt.
HRB 717168 – 07.11.2017. Rumble Media GmbH, Heiligenberg (Badener Ring 15).
Der Sitz ist von Karlsruhe (AG Mannheim
HRB 701855) nach Heiligenberg verlegt.
Tag der 1. Eintragung: 05.03.2007. Stamm-
kapital: 159.580 €. Bestellt als Geschäfts-
führer: Friess, Rouven, Heiligenberg. Ge-
genstand: Die Bereitstellung, Weiterent-
wicklung und Pflege einer Internet
Plattform im Bereich Social- and Casual
Gaming, also der Bereitstellung von Com-
puterspielen, die online über das Internet
gespielt werden können, sowie jegliche
Tätigkeiten, die dem vorgenannten Zwe-
cke förderlich sind.
HRB 717175 – 08.11.2017. HeeGe UG (haf-tungsbeschränkt), Salem (Weildorfer
HRA 725656 – 14.11.2017. Küchenpla-nung Schöllhorn e. K., Meckenbeuren
Vorsicht
Unseriöse Angebote bei
Handelsregister-EintragungenMit einiger Wahrscheinlichkeit werden Sie unmittelbar nach Bekanntmachung Ihrer Firma im Bundesanzeiger von verschiedenen Verlagen sogenannte Eintragungs off erten bekommen. Darin wird Ihnen gegen Entgelte zwischen 230 und 640 Euro brutto angebo-ten, Ihr Unternehmen in Adress- und andere Verzeichnisse eintragen zu lassen, die mit dem Handelsregister nichts zu tun haben. Gemeinsam ist diesen Angeboten, dass sie nicht wie echte Angebote aufgemacht sind, sondern wie Rechnungen für die Bekannt-machung Ihrer Firma im Bundesanzeiger aussehen. Sie wirken wie offi zielle Gebüh-renbescheide und nutzen deshalb gern ein quasi offi zielles Vokabular mit Begriff en wie „Benachrichtigung über Ihre Handelsregis-tereintragung“, „Benachrichtigung aus dem Bundesanzeiger – herausgegeben vom Bun-desministerium der Justiz“, „Benachrichti-gungs-/Eintragungskosten“ und Ähnliches.Einzelne neu gegründete und in das Handels-register eingetragene GmbHs haben innerhalb weniger Tage auf diese Weise Eintragungsof-ferten mit Rechnungscharakter in einer Ge-samtsumme von mehr als 4.000 Euro erhal-ten. Solche Angebote können Sie durch Zah-lung annehmen, wenn Sie eine Eintragung in solchen Adressverzeichnissen für sinnvoll halten, oder auch ablehnen. Dann werfen Sie diese Reklame einfach in den Papierkorb.Zur Zahlung verpfl ichtet sind Sie nur – ab-gesehen von den Notar- und Gerichtskos-ten – wegen der Veröff entlichungskosten im Bundesanzeiger. Für die amtliche Be-kanntmachung durch das Registergericht im elektronischen Bundesanzeiger wird pau-schal 1 Euro berechnet.
Handelsregister
77Die Wirtschaft zwischen Alb und Bodensee 01 2018
(Brochenzeller Str. 33). Inha-
ber: Schöllhorn, Edwin Josef,
Meckenbeuren. Planung, Ver-
kauf und Montage von Einbau-
küchen und Elektrogeräten.
HRA 725674 – 24.11.2017. See-sicht IT GmbH & Co. KG, Friedrichshafen (Friedrich-
str. 57). Pers. haft. Gesellschaf-
ter: Seesicht IT Management
GmbH, Friedrichshafen (AG
Ulm HRB 735917). 1 Komman-
ditist. Die Erbringung von IT-
Dienstleistungen, insbeson-
dere die Konzeption, Entwick-
lung und Vertrieb von
Software-Produkten und der
damit verbundene Vertrieb
von IT-Hardware, des Weite-
ren die Erbringung von
Dienstleistungen im Bereich
Internet-Technologie, insbe-
sondere in den Segmenten
Webentwicklung und Online-
Marketing, schließlich die Er-
bringung von Dienstleistun-
gen im Bereich der Unterneh-
mensberatung, insbesondere
in den Segmenten IT, Personal
und Marketing.
HRB 735812 – 03.11.2017. EK-E Projekte UG (haftungs-beschränkt), Tettnang (Klau-
Firma geändert; nun: CRIF Bürgel Ress-mann Verwaltungs-GmbH.
Handelsregister
95Die Wirtschaft zwischen Alb und Bodensee 01 2018
HRB 814 – 09.11.2017. Dr. Horn Un-ternehmensberatung Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Wirtschafts-prüfungsgesellschaft-Steuerberatungs-gesellschaft, Ulm (Schulze-Delitzsch-
Das Beste aus allen Welten Das Atelier Goldstein in Frankfurt zeigt, dass bildende Künstler mit Beeinträchti-
gung in der Lage sind, Kunstwerke von Rang zu schaffen. Es gilt heute als eines der
weltweit bedeutendsten Outsider Art Ateliers. Die Schau zeigt Arbeiten von
13 Künstlern, z. B. Hans-Jörg Georgis Flugzeugmodelle aus Karton, die Dinosaurier
von Julia Krause-Harder oder Stefan Häfners detaillierte Zukunftsstadt-Modelle.
O Stadthaus Ulm, bis 4. März, Mo. bis Mi. und Fr./Sa. 10 bis 18 Uhr, Do. bis 20 Uhr, So. 11 bis 18 Uhr, Tel. 0731 / 161-7700, www.stadthaus.ulm.de
Erich HeckelGedämpftes Kolorit, lyrische Landschaf-
ten, sanfte Farben: Die Ausstellung zeigt
Aquarelle, Holzschnitte, Lithographien
und Zeichnungen von Erich Heckel,
dem großen „Klassiker der Moderne“,
aus den Jahren 1913 bis 1962.
O Schloss Mochental, bis 11. März, Tel. 07375 / 418, www.galerie-schrade.de
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Digitalisierung in der Produktion
Digitalisierung und Industrie 4.0 verändern die Arbeitswelt grundlegend
– nicht nur in großen, auch in kleinen Unternehmen und quer durch alle
Branchen. In unserem Titelthema berichten wir darüber, mit welchen
Strategien sich die Betriebe in der Region dieser Herausforderung stellen.
O Smart Factory: So wird die Produktion fit für die Zukunft
O M2M-Kommunikation: Vernetzung von Maschinen und Anlagen
O Business Analytics: Mit Datenanalyse auf Veränderungen reagieren
WEI T ERE T HEMEN
Der Geist des Protektionismus
Die EU hat eine Reform der Entsenderichtlinie auf den Weg gebracht. Die-
ser Schritt nimmt Osteuropa Entwicklungschancen und schadet auch
deutschen Unternehmen. Warum, das zeigt eine Untersuchung des Insti-
tuts der deutschen Wirtschaft Köln.
Neues beim Mutterschutz
Der Gesetzgeber hat zum Jahresbeginn 2018 das Mutterschutzgesetz refor-
miert. Lesen Sie, was Unternehmen tun sollten, um keinen Ärger mit der
Gewerbeaufsicht zu riskieren.
O Verlagsspecials: Wirtschaftsregion Biberach
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Vorschau Februar 2018
Impressum
Informations- und Mitteilungsorgan der Industrie- und Handelskammern Ulm und Bodensee-Oberschwaben mit „Handelsregister-Veröffentlichungen“Verantwortlich für den Inhalt
i. S. v. § 8 Landespressegesetz:
Hauptgeschäftsführer Otto Sälzle, IHK Ulm.Für die Rubriken Bodensee-Oberschwaben:
Hauptgeschäftsführer Dr. Peter Jany, IHK Bodensee-Oberschwaben
VERLAG
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TITELBILD
Rolf Schultes/Drumlin Photos
Amtliche Bekanntmachungen IHK Ulm
Die Wirtschaft zwischen Alb und Bodensee 01 2018 I
Euro EuroA. Anlagevermögen 19.609.956,92 19.876.819,69
I. Immaterielle Vermögensgegenstände 71.128,73 112.121,711. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnli-
che Rechte und Werte, sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 71.128,73 112.121,712. Geleistete Anzahlungen 0,00 0,00
II. Sachanlagen 16.405.650,41 16.698.127,22
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten, einschließlich Bauten auf fremden Grundstücken 15.518.119,58 14.404.849,29
2. Technische Anlagen und Maschinen 279.048,91 310.705,183.Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 608.481,92 719.001,704.Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 0,00 1.263.571,05
III. Finanzanlagen 3.133.177,78 3.066.570,76
1. Beteiligungen 65.432,32 77.132,292. Sonstige Ausleihungen und Rückdeckungsansprüche 3.067.745,46 2.989.438,47
B. Umlaufvermögen 17.800.540,74 16.935.073,35
I. Vorräte 35.785,19 39.109,53II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 3.120.514,67 746.111,58
1. Forderungen aus IHK-Beiträgen, Gebühren, Entgelten und sonstigen Lieferungen und Leistungen
2.704.447,05 493.997,96
2. Sonstige Vermögensgegenstände 416.067,62 252.113,62III. Wertpapiere 0,00 0,00IV. Kassenbestand, Bundesbankguthaben, Guthaben bei Kreditinstituten und
D. Aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensrechung 0,00 0,00
Summe Aktiva 37.500.710,21 36.904.306,29
PASSIVA 31/12/2016 31/12/2015
Euro EuroA. Eigenkapital 27.085.500,29 27.047.373,83
I. Nettoposition 3.735.426,17 3.735.426,17II. Ausgleichsrücklage 1.882.955,77 6.372.955,77III. Andere Rücklagen 19.540.378,10 15.893.904,21IV. Ergebnis 1.926.740,25 1.045.087,68
B. Sonderposten 352.000,00 384.000,00
Sonderposten für Investitionszuschüsse zum Anlagevermögen 352.000,00 384.000,00C. Rückstellungen 7.301.081,47 7.256.306,02
1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 5.891.280,00 5.901.678,002. Sonstige Rückstellungen 1.409.801,47 1.354.628,02
D. Verbindlichkeiten 1.524.321,88 1.095.096,33
1. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 0,00 0,002. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 764.828,29 607.428,463. Sonstige Verbindlichkeiten 759.493,59 487.667,87
E. Rechnungsabgrenzungsposten 1.237.806,57 1.121.530,11
Summe Passiva 37.500.710,21 36.904.306,29
Amtliche Bekanntmachungen IHK Ulm
Die Wirtschaft zwischen Alb und Bodensee 01 2018II
ERFOLGSRECHNUNG der IHK Ulm Ist 2016 Ist 2015
Euro Euro1. Erträge aus IHK-Beiträgen 9.479.041,30 8.594.409,512. Erträge aus Gebühren 1.476.664,26 1.407.906,433. Erträge aus Entgelten 3.716.211,53 3.609.617,144. Erhöhung oder Verminderung des Bestandes an fertigen u. unfertigen Leistungen 0,00 0,005. Andere aktivierte Eigenleistungen 0,00 0,006. Sonstige betriebliche Erträge 1.762.582,17 1.682.805,52
- davon: Erträge aus Erstattungen 321.074,44 282.475,56- davon: Erträge aus öffentlichen Zuwendungen 652.652,16 503.889,08- davon: Erträge aus Abführungen von gesonderten Wirtschaftsplänen 0,00 0,00
Betriebserträge (+) 16.434.499,26 15.294.738,60
7. Materialaufwanda) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren 431.315,19 430.709,78b) Aufwendungen für bezogene Leistungen 2.913.948,66 2.831.733,30
8. Personalaufwanda) Gehälter 5.304.603,91 5.011.773,80b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und Unterstützung 1.315.068,23 1.418.365,48
9. Abschreibungena) Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des
Anlagevermögens und Sachanlagen 631.454,55 627.094,42b) Abschreibungen auf Vermögensgegenstände des Umlaufvermögens, soweit
diese die in der IHK üblichen Abschreibungen überschreiten 0,00 0,0010. Sonstige betriebliche Aufwendungen 5.707.557,72 5.464.691,58
Betriebsaufwand (-) 16.303.948,26 15.784.368,36
Betriebsergebnis 130.551,00 -489.629,76
11. Erträge aus Beteiligungen (+) 0,00 0,0012. Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen
des Finanzanlagevermögens (+) 86.024,63 157.559,0813. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge (+) 27.519,13 73.629,18
– davon: Erträge aus Aufzinsung 0,00 0,00
14. Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere des Umlaufvermögens (-) 0,00 102.020,5715. Zinsen und ähnliche Aufwendungen (-) 181.402,00 716.668,55
– davon: Aufwendungen aus Aufzinsung 181.402,00 716.530,00
Finanzergebnis -67.858,24 -587.500,86
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 62.692,76 -1.077.130,62
18. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag (-) 0,00 0,0019. Sonstige Steuern (-) 24.566,30 24.565,5420. Jahresergebnis 38.126,46 -1.101.696,16
21. Ergebnisvortrag aus dem Vorjahr 1.045.087,68 844.044,87
22. Entnahmen aus Rücklagen (+)a) aus der Ausgleichsrücklage 4.490.000,00 0,00b) aus anderen Rücklagen 6.366.847,11 1.610.238,97
23. Einstellungen in Rücklagen (-)a) in die Ausgleichsrücklage 0,00 0,00b) in andere Rücklagen 10.013.321,00 307.500,00
24. Ergebnis 1.926.740,25 1.045.087,68
Amtliche Bekanntmachungen IHK Ulm
Die Wirtschaft zwischen Alb und Bodensee 01 2018 III
Lagebericht für das Geschäftsjahr 2016
1. Geschäfts- und
Rahmenbedingungen
Konjunkturelle Rahmen-bedingungen im Kammerbezirk
Die regionale Wirtschaft konnte 2016
ein solides Wirtschaftswachstum er-
zielen. Nach einem guten Start hielt
die positive Stimmung über das ge-
samte Jahr an. Vor allem die Rückmel-
dungen zu den laufenden Geschäften
verzeichneten ein beachtliches Niveau
und legten im Jahresverlauf kontinu-
ierlich zu.
Hauptstütze war dabei der private Kon-
sum. Dieser profitierte maßgeblich von
einer hervorragenden Beschäftigungs-
situation sowie niedrigen Zinsen und
Verbraucherpreisen. Impulse kamen
außerdem von den öffentlichen Ausga-
ben, die durch die Versorgung und die
Unterbringung der großen Zahl von
Flüchtlingen entstanden. Darüber hin-
aus wurde die Binnennachfrage auch
wieder vermehrt durch die Inlandsin-
vestitionen der Unternehmen gestärkt.
Unbeirrt von nationalen und internati-
onalen Unsicherheiten blieben auch
die Erwartungen der Unternehmen für
die kommenden Monate stets von Opti-
mismus geprägt.
Insofern ist auch für das Jahr 2017 von
einem soliden Wirtschaftswachstum
auszugehen. Weiterer Treibstoff
könnte dabei von den Exporten kom-
men. Denn die Absatzchancen auf den
Weltmärkten wurden zum Jahres-
wechsel merklich besser eingeschätzt.
Schwerpunkte und Projekte der KammerarbeitBerufliche Aus- und Weiterbildung
Die duale Ausbildung ist das Erfolgs-
modell für den Fachkräftenachwuchs.
Die IHK-Region Ulm gehört in der Aus-
bildung weiter zu den Top-10-Regionen
in Deutschland. Trotz rückläufiger
Schulabgängerzahlen und einem star-
ken Trend zum Studium haben die Un-
ternehmen aus Industrie, Dienstleis-
tung und Handel in der IHK-Region
Ulm 2.467 Ausbildungsverträge neu
abgeschlossen. Das sind 2,6 Prozent
mehr als vor einem Jahr. Der Ausbil-
dungsmarkt in der IHK-Region ist da-
mit weiter stabil auf hohem Niveau.
Kampagne „Pro Ausbildung“
Mit der Kampagne „Pro Ausbildung“
sollen in der Öffentlichkeit Möglichkei-
ten und Perspektiven einer dualen Be-
rufsausbildung transparent gemacht
werden. Ziel ist, die betriebliche Ausbil-
dung wieder als persönliche Karriere-
chance in den Blickpunkt zu rücken.
Unter dem Motto „400 Chancen für
Deine Zukunft“ wird mit Großflächen-
plakaten, Anzeigen in regionalen Me-
dien, Spots im Radio, Fahrgast TV so-
wie an Eltern-Schüler-Abenden und
Ausbildungsmessen für die betriebli-
che Ausbildung geworben.
8. Ulmer Bildungsmesse
Über 45.000 Besucher informierten
sich über die Bildungschancen der Re-
gion. Bei der 8. Ulmer Bildungsmesse
vom 18. bis 20. Februar 2016 präsentier-
ten über 300 Aussteller aus den Berei-
chen Industrie, Handwerk, Dienstleis-
tung und Verwaltung sowie Schulen
und Hochschulen ihre Ausbildungs-
und Studienmöglichkeiten. Ergänzend
wurden Vorträge und Berufe-Kurzprä-
sentationen angeboten. Die Ulmer Bil-
dungsmesse ist eine gemeinsame Ver-
anstaltung von Stadt Ulm und IHK
Ulm, die alle zwei Jahre stattfindet.
RailShow – Mit voller Kraft in die
Ausbildung
Der Ausbildungszug fuhr von Lan-
genau und Ehingen nach Ulm und
zurück. Jugendliche hatten dabei Gele-
genheit, ihren Traumberuf kennenzu-
lernen: An Bahnhöfen und in der In-
standhaltungswerkstatt der Deutschen
Bahn (FIBA) präsentierten Unterneh-
men ihre Ausbildungsberufe. Während
der Zugfahrt konnten sich die Teilneh-
menden zudem mit Ausbildungsbot-
schaftern über deren Ausbildungsbe-
rufe austauschen und ihre Bewer-
bungsunterlagen von Fachleuten prü-
fen lassen.
Die Rail-Show ist eine gemeinsame Ini-
tiative von Handwerkskammer, Süd-
west Presse und IHK Ulm und wurde
von der Deutschen Bahn unterstützt.
1.900 Kompetenzchecks mit Schülern
Mit dem IHK-Kompetenzcheck wird
den Schülerinnen und Schülern der Re-
gion bei der Berufswahl eine zusätzli-
che Entscheidungshilfe angeboten. Die
Analyse der individuellen Stärken er-
möglicht konkrete Aussagen zur be-
ruflichen Orientierung. 2016 haben
rund 1.900 Schüler aller weiterführen-
den Schularten den Kompetenzcheck
für die Berufswahl genutzt.
Damit ist für Unternehmen im Aus-
wahlverfahren, über die Noten im
Schulzeugnis hinaus, eine weiterge-
hende Einschätzung der persönlichen
Kompetenzen der Bewerberinnen und
Bewerber möglich. Den IHK-Kompe-
tenzcheck nutzen deshalb immer mehr
Unternehmen im Rahmen ihres Aus-
wahlverfahrens.
IHK-Service für mittelständische
Unternehmen:
Sie haben den Ausbildungsplatz. Wir
suchen den passenden Bewerber!
Immer mehr Unternehmen nutzen die
intensiven Kontakte der IHK-Berater
zu Jugendlichen. Von den über 400
Jugend lichen, denen ein Vermittlungs-
angebot gemacht wurde, haben 75 Ju-
gendliche nachweislich eine Ausbil-
dung bei Unternehmen begonnen. Die
IHK-Berater nehmen den Unternehmen
Beratung und Vorauswahl ab. So erhal-
ten die Unternehmen genau die Bewer-
ber, die zu ihrem Anforderungsprofil
passen.
Berufsparcours
In einer Art Minipraktikum testen Ju-
gendliche eine für diesen Beruf typi-
sche Arbeitsprobe. Die Jugendlichen
absolvieren den Berufsparcours in
Gruppen und können in insgesamt 90
Minuten Berufe ausprobieren. Die Un-
Amtliche Bekanntmachungen IHK Ulm
Die Wirtschaft zwischen Alb und Bodensee 01 2018IV
ternehmen haben in dieser Zeit Gele-
genheit, die Jugendlichen kennenzu-
lernen, bei praktischen Tätigkeiten zu
beobachten und für sich zu gewinnen.
In 2016 haben insgesamt 1.000 Jugend-
liche an zwei Berufsparcours teilge-
nommen.
Azubi-Speed-Dating
Das IHK-Azubi-Speed-Dating führt Be-
werber und Unternehmen zusammen.
Bewerber haben die Möglichkeit, mit
Personalverantwortlichen ein 10-minü-
tiges Vorstellungsgespräch zu führen.
Die Unternehmen können so schnell
und sicher das Auftreten und die Per-
sönlichkeit eines Bewerbers einschät-
zen. 85 Jugendliche haben das Azubi-
Speed-Dating für ihre Bewerbung bei
Unternehmen genutzt.
Bewerbungsseminare für Schüler
Die Unternehmen erhalten häufig feh-
lerhafte Bewerbungen um Ausbil-
dungsplätze. Beklagt werden Fehler im
Anschreiben, Lücken im Lebenslauf
sowie unvollständige oder lieblos zu-
sammengestellte Unterlagen. Die Be-
werbung ist der erste Kontakt zum
Ausbildungsunternehmen. Damit der
erste Eindruck positiv wird, gibt es ei-
niges zu beachten.
Die IHK Ulm bietet deshalb Schülerin-
nen und Schülern zweitägige Bewer-
bungsseminare an. Sie lernen, ihre Be-
werbungen aussagekräftig zu gestalten
und werden zusätzlich auf das Vorstel-
lungsgespräch vorbereitet. 2016 haben
über 360 Schülerinnen und Schüler an
10 Bewerbungsseminaren teilgenom-
men.
Azubi-Einführungstage „First Step!“
Für kleinere und mittlere Unterneh-
men bieten wir mit „First Step! – Ein-
führungstage für Auszubildende“ die
Möglichkeit, ihren neuen Auszubilden-
den den Schritt in die Berufswelt zu
erleichtern. 79 Auszubildende haben
teilgenommen und sich wichtige Infor-
mationen rund um das Thema Ausbil-
dung und die ersten Tage im Betrieb
selbst erarbeitet und anschließend ih-
ren Ausbilderinnen und Ausbildern
präsentiert.
Zusatzqualifikation Kaufmann
International
Unternehmen können mit der Zusatz-
qualifikation Kaufmann International
ihre leistungsstarken Auszubildenden
kaufmännischer Berufe gezielt fördern
und sich gleichzeitig als attraktives
Ausbildungsunternehmen präsentie-
ren.
In drei Wochen am European College
of Business and Management in Lon-
don vertiefen die Teilnehmer ihre
Kenntnisse zu internationalen Wirt-
schaftsbeziehungen, stärken ihre in-
terkulturellen Kompetenzen und ver-
bessern nebenbei ihre Sprachkennt-
nisse. Nach erfolgreichem Abschluss
erhalten die Teilnehmer das Zertifikat
„Kaufmann International“. 2016 haben
25 Auszubildende teilgenommen.
Mediation
Zu viele Ausbildungsverhältnisse wer-
den vorzeitig abgebrochen. Für beide
Seiten, Unternehmen wie Auszubil-
dende, entstehen durch einen Abbruch
Nachteile.
Mit ihrem Angebot zur Mediation in
Konflikten bietet die IHK Ulm Unter-
nehmen konkrete Unterstützung an,
um einen Ausbildungsabbruch zu ver-
hindern. Über 130 Konfliktfälle wur-
den 2016 in einem Mediationsverfah-
ren betreut. Bei mehr als zwei Dritteln
konnte eine Fortsetzung der Ausbil-
dung erreicht und ein Abbruch verhin-
dert werden.
Bildungsnetzwerk Schule / Wirtschaft
209 Partnerschaften zwischen Unter-
nehmen und Schulen konnten vertrag-
lich vereinbart werden. Die langfristig
angelegte Zusammenarbeit zwischen
Schulen und Unternehmen stärkt eine
fundierte Berufsorientierung in ho-
hem Maß. 185 Jugendbegleiter aus den
Unternehmen engagieren sich im Rah-
men der Ganztagesbetreuung an den
Schulen. 43 Schulen wurden mit dem
BoriS – Berufswahl-SIEGEL dafür aus-
gezeichnet, dass sie ihre Schüler und
Schülerinnen in vorbildlicher Weise
bei der Wahl eines Berufes oder Studi-
ums unterstützen.
Ausbildungsbotschafter
Rund 180 Ausbildungsbotschafter aus
den Unternehmen begeistern Schüler
für eine Ausbildung. Ausbildungsbot-
schafter sind Auszubildende, die in all-
gemein bildenden Schulen ihren Aus-
bildungsberuf vorstellen und Einblicke
in ihren Berufsalltag gewähren. Die
IHK gewinnt Auszubildende, bereitet
sie auf den Einsatz in den Schulen vor,
organisiert und koordiniert diese Ein-
sätze.
Kooperative Berufsorientierung
Im Projekt „Kooperative Berufsorien-
tierung“, kurz KooBO, sammeln Schü-
lerinnen und Schüler Erfahrungen in
verschiedenen beruflichen Zusammen-
hängen. In den KooBO-Projekten ler-
nen sie die Arbeitswelt in der Praxis
kennen. Sie befassen sich mit techni-
schen Entwicklungen oder mit sozia-
len und gesellschaftlichen Fragen und
erarbeiten mit außerschulischen Ko-
operationspartnern ein Produkt oder
eine Dienstleistung. Abhängig von der
Projektidee kooperieren die Schulen
mit Unternehmen, Betrieben und/oder
öffentlichen Einrichtungen.
Über ein Schuljahr hinweg werden
reale Produktions- und/oder For-
schungsaufträge entwickelt, struktu-
riert, organisiert und umgesetzt. Die
Schülerinnen und Schüler werden da-
bei von ihren Lehrkräften, Koopera-
tionspartnern und der IHK Ulm, als
außerschulischer Projektleitung, be-
gleitet. Sie sammeln vielfältige prakti-
sche Erfahrungen in unterschiedlichen
beruflichen Kontexten, sie setzen sich
mit ihren beruflichen Wünschen und
Interessen auseinander und sammeln
gewinnbringende Erkenntnisse für die
Planung ihres weiteren schulischen
und beruflichen Wegs.
Im Schuljahr 2015/16 wurden insge-
samt 16 Projekte an 14 Schulen mit
mehr als 250 Schülerinnen und Schü-
lern durchgeführt. Im folgenden Schul-
jahr 2016/17 wurden weitere 16 Pro-
jekte betreut. Dazu gehörte die
Umsetzung von Projektideen mit Be-
rufsbildern aus den Bereichen Metall-
verarbeitung, Holztechnik und Um-
weltschutz sowie der Organisation,
Amtliche Bekanntmachungen IHK Ulm
Die Wirtschaft zwischen Alb und Bodensee 01 2018 V
Planung und Durchführung eines in-
terkulturellen Festes bis hin zur Förde-
rung von sozialem Engagement.
Projekt Faszination Technik –
Werbung für technische Berufe
86 Prozent der Kindergärten der Re-
gion haben inzwischen an Schulungen
teilgenommen. Die Qualifizierungen
für Lehrerinnen und Lehrer aller
Schularten wurden fortgeführt. Die
IHK Ulm bietet Fortbildungen für
Erzie herinnen und Erzieher sowie Leh-
rerinnen und Lehrer, finanzielle Un-
terstützung für NwT-Lehrmittel (Na-
turwissenschaft und Technik) und die
Vernetzung zu Unternehmen an.
Ziel ist, bei Kindern und Jugendlichen
Interesse und Neigung für technische
und naturwissenschaftliche Gebiete
frühzeitig zu wecken und bis zum Ver-
lassen der Schule kontinuierlich zu för-
dern, damit mehr Jugendliche den Weg
zu naturwissenschaftlichen oder tech-
nischen Ausbildungs- und Studiengän-
gen finden.
130 Flüchtlingen gelingt der Einstieg
Es ist eine Herausforderung und
Chance zugleich. Geflüchtete Men-
schen in Ausbildung und Beschäfti-
gung zu bringen, ist das Ziel eines An-
fang 2016 initiierten Projekts
„Flüchtlinge in Ausbildung und Be-
schäftigung“. Die IHK Ulm übernimmt
Verantwortung und hat dazu vier Stel-
len geschaffen (die Koordinierungs-
stelle Flüchtlinge und Kümmerer wer-
den vom Wirtschaftsministerium
gefördert). Dabei werden beide Seiten
unterstützt: Unternehmen werden zu
allen Fragen qualifiziert beraten und
Flüchtlinge werden auf ihren ersten
Schritten in die Berufswelt begleitet.
Die Ergebnisse sind erfreulich: 18
Flüchtlinge haben eine Ausbildung be-
gonnen, 22 eine Einstiegsqualifizie-
rung und 90 erhielten einen Prakti-
kumsplatz.
Eröffnung des IHK-Bildungszentrums
in Neu-Ulm
Am 21. Januar 2016 wurde das IHK-Bil-
dungszentrum in der Schwabenstraße
25 in Neu-Ulm offiziell eröffnet. Damit
stehen der IHK Ulm zehn neue und
hochmodern ausgestattete Seminar-
räume zur Verfügung. Der neue Stand-
ort sichert die Schulungskapazitäten
für mehr als 300 Teilnehmer. Vor dem
Hintergrund der Notwendigkeit weite-
rer Qualifizierungen von Fachkräften
für den Arbeitsmarkt kooperieren die
IHK Ulm und die IHK-Akademie Schwa-
ben und schaffen ein gemeinsames
Weiterbildungsangebot am Standort in
Neu-Ulm.
Risiken / Chancen
Immer weniger junge Menschen inter-
essieren sich für eine duale Berufsaus-
bildung. Damit wird es für die Unter-
nehmen immer schwieriger, ihre
Ausbildungsplätze zu besetzen. Mit
den aufgeführten Maßnahmen soll die-
sem Trend entgegengewirkt und wie-
der mehr junge Menschen für eine be-
triebliche Ausbildung gewonnen
werden.
Industrie und Innovation
Zahlreiche Förderprogramme unter-
stützen Innovationen von der Marktre-
cherche bis zum Prototypenbau in je-
dem Entwicklungsschritt. Allerdings
nimmt nur jeder dritte Betrieb diese
Finanzierungsmöglichkeiten in An-
spruch. Mit einem offensiven Bera-
tungsangebot wirkte die IHK Ulm dem
entgegen. Innerhalb einer Woche wur-
den vier Informationsveranstaltungen
an vier Orten durchgeführt, jeweils ab-
gerundet von einem Beratertag. Er-
folgsbilanz: 16 gestellte Förderanträge.
Ein weiterer Fokus der Abteilung Inno-
vation lag auf dem Megathema Digitali-
sierung. Denn was bedeuten Begriffe
wie Big Data, Internet der Dinge oder
Cloud? Und brauche ich das als Mittel-
ständler? Viele Betriebe stehen den In-
novationen der Industrie 4.0 weiterhin
ratlos gegenüber. Mit monatlich 2–3
Veranstaltungen, Workshops, Berater-
sprechtagen und Seminaren infor-
mierte die IHK Ulm jeden Monat gut
100 Mitgliedsunternehmen und zeigte
die zahlreichen Mög lichkeiten für
neue Geschäftsmodelle, Produkte und
Prozessoptimierungen auf.
Umwelt und Energie
Das Thema Energie nimmt immer
mehr Raum in unternehmerischen
Entscheidungen ein und die Rechtslage
wird immer komplexer. Um den politi-
schen Anliegen der regionalen Wirt-
schaft in diesen Fragen noch mehr
Gewicht zu verliehen, hat die Vollver-
sammlung der IHK Ulm einen neuen
Energieausschuss geschaffen. Der Aus-
schuss berät das Präsidium, die Vollver-
sammlung sowie die Geschäftsführung
und nimmt so an der Meinungsbildung
der IHK im Sinne der Selbstverwaltung
der Wirtschaft teil. Seit Ende des Jah-
res 2016 ist bei der IHK Ulm zudem
auch eine der landesweit zwölf Kompe-
tenzstellen Energieeffizienz (KEFF) an-
gesiedelt. Die KEFF werden aus Mitteln
des Europäischen Fonds für Regionale
Entwicklung (EFRE) und von Seiten des
Landes Baden-Württemberg gefördert.
Ziel ist es dabei, auf diese Weise vor al-
lem kleine und mittlere Unternehmen
dabei zu unterstützen, Energieeffizi-
enzmaßnahmen erfolgreich umzuset-
zen.
Handel
Cross Channel – die Verbindung von
statio närem Ladengeschäft und On-
linepräsenz hat sich für viele Händler
als erfolgreiches Marketing-Konzept
herausgestellt. In einer Befragung und
Studie ermittelte die IHK Ulm die In-
ternetaktivitäten der Ulmer Händler,
um daraus einen Ist-Stand und Hilfe-
stellungen abzuleiten. Ein großes
Thema war dabei die Auffindbarkeit
im Netz. Von 1.200 Händlern wurde
ein Drittel gar nicht online gefunden.
Ein von der IHK entwickelter E-Com-
merce-Leitfaden soll daher als Start-
hilfe zum erfolgreichen Einstieg in
den Onlinehandel dienen. Mehrere
Veranstaltungen und monatliche IT-
Sprechtage boten zudem weitere Infor-
mationen und Hilfestellungen. Der
Unterstützungsbedarf der Händler
beim Thema Digitalisierung dürfte
aber auch künftig kaum weniger wer-
den. Denn gerade für diese Branche
entstehen fortlaufend digitale Innova-
tionen.
Amtliche Bekanntmachungen IHK Ulm
Die Wirtschaft zwischen Alb und Bodensee 01 2018VI
Existenzgründung
Die IHK-Region Ulm hat – bezogen auf
die Einwohnerzahl – landesweit die
größte Wachstumsdynamik beim Un-
ternehmensbestand. So lautet ein Er-
gebnis aus dem 6. Gründeratlas der
IHK Ulm, der 2016 veröffentlich wurde.
Zwar weist die Region keine über-
durchschnittliche Gründungsdynamik
auf. Dafür ist aber die Anzahl der Be-
triebsaufgaben relativ gering. Bereits
seit mehreren Jahren entwickelt sich
die Marktbeständigkeit der Gründun-
gen im Gebiet der IHK Ulm sehr positiv.
Nach drei Jahren sind aktuell noch gut
66 Prozent der Gründungen am Markt
tätig. Das entspricht einer Verbesse-
rung um über elf Prozent gegenüber
dem Wert aus dem Jahre 2006. Diese
Entwicklung ist damit eine Bestäti-
gung für die Arbeit des IHK-Starter-
Centers, das nach wie vor die regionale
Anlaufstelle Nr. 1 für Gründerinnen
und Gründer ist. Bestätigt wird die
Qualität der Arbeit bei den rund 4.000
Erstinformationen und vertiefenden
Beratungen im Jahr zudem auch durch
eine Gründerbefragung. Dort gaben
fast 88 Prozent der Befragten an, die
Beratungs- und Informationsangebote
des IHK-StarterCenters seien in der je-
weiligen Gründungsphase „sehr hilf-
reich“ bzw. „hilfreich“ gewesen.
Unternehmensförderung
Erfolgreiche Unternehmensnachfolgen
haben große Bedeutung für den Wohl-
stand der Region:
Nach einer 2016 veröffentlichten Stu-
die des Instituts für angewandte Wirt-
schaftsforschung (IAW) im Auftrag der
IHK Ulm sind bis 2018 jährlich gut 170
Unternehmensnachfolgen mit etwa
1.500 Beschäftigten umzusetzen. Und
dies mit einer steigenden Tendenz. Die
Zahl bildet gleichzeitig nur die Unter-
grenze, da mit ihr sogenannte „über-
nahmewürdige“ Unternehmen und Be-
triebe berücksichtigt werden, die nach
engen Kriterien wie Größe und Ge-
winnsituation auch unter objektiven
Gesichtspunkten für potenzielle Nach-
folger von Interesse sind. Vor diesem
Hintergrund ist eine Sensibilisierung
und Untersützung der betroffenen Un-
ternehmen von großer Bedeutung. Da-
her hat die IHK Ulm ihr Engagement
im Bereich der Unternehmensnach-
folge und -finanzierung deutlich aus-
gebaut. So kann noch mehr kleinen
und mittelständischen Mitgliedsunter-
nehmen eine umfassende Orientie-
rungsberatung und Begleitung durch
einen Nachfolgemoderator über alle
Phasen der Betriebsübergabe angebo-
ten werden. Im Jahr 2016 wurden über
300 Beratungsgespräche geführt. Zu-
dem steigt auch die Nachfrage nach
dem ausgebauten Angebot im Bereich
Unternehmensfinanzierung und -si-
cherung. Trotz guter Konjunkturlage
ist es dabei gerade die Beratung zur Un-
ternehmenssicherung, die – vor allem
von Klein- und Kleinstbetrieben – in
Anspruch genommen wird.
Verkehr
Der kontinuierliche und konsequente
Einsatz der IHK Ulm für eine bessere
Infrastruktur in der Region zahlte sich
in 2016 im Besonderen aus. Mit zahlrei-
chen Aktivitäten wie Diskussionen mit
politischen Entscheidungsträgern oder
Stellungnahmen hat sich die IHK u. a.
intensiv in den Aufstellungsprozess des
neuen Bundesverkehrswegeplans ein-
gebracht. Durch die Verabschiedung
dieses zentralen Plans zum Neu- und
Ausbau überregionaler Verkehrswege
in Deutschland haben alle wesentli-
chen Verkehrsprojekte in der Region,
die die IHK Ulm in ihrem Verkehrsleit-
bild fordert, eine klare Realisierungs-
chance: darunter für den Wirtschafts-
verkehr enorm wichtige Ortsumfah-
rungen entlang der B311, der B312, der
B10 oder der B465. Alle diese Projekte
wurden in den „Vordringlichen Be-
darf“ eingestuft.
Neben der Straße standen zudem auch
Schienenprojekte wie die Elektrifizie-
rung der Südbahn im Fokus des Enga-
gements, deren Finanzierungsverein-
barung nach langjährigem Engagement
der IHK unterzeichnet wurde.
International
Zahlreiche – zum Teil unerwartete –
Ereignisse veränderten immer wieder
die Parameter für die exportorientier-
ten Betriebe der Region. Zu denken ist
hierbei zum Beispiel an die weitrei-
chende Aufhebung der Sanktionen ge-
gen den Iran, die Einführung des
neuen Unionszollkodex der Europäi-
schen Union, den eher unerwarteten
Sieg der Brexit-Befürworter, den
Putschversuch in der Türkei und zum
Jahresabschluss den Wahlsieg Donald
Trumps mit seiner protektionistischen
Wirtschaftspolitik. Doch trotz dieser
internationalen Unsicherheiten erziel-
ten die Unternehmen auf den Welt-
märkten ordentliche Umsätze. Zudem
wurden vor allem zum Jahresende hin
die Absatz chancen wieder merklich
besser eingeschätzt. Und auch die Zah-
len im Bescheinigungswesen sprechen
für sich: So wurden 2016 wieder mehr
als 16.000 Außenwirtschaftsdoku-
mente ausgestellt. Dennoch führen
derartige Ereignisse immer zu gewis-
sen Unsicherheiten und einem erhöh-
ten Beratungsbedarf. So musste auch
2016 mit zahlreichen – teils kurzfristig
geplanten – Informationsveranstaltun-
gen auf den Bedarf der Mitglieder re-
agiert werden.
2. Vermögens-/Finanz-/
Ertragsentwicklung und
-lageErtragsentwicklung und -lage
Die Betriebserträge 2016 betragen ins-
gesamt 16.434 T€. Davon sind die Er-
träge aus IHK-Beiträgen mit 9.479 T€
(57,7 %) die stärkste Ertragsquelle der
IHK Ulm. Die restlichen Betriebser-
träge i. H. v. 6.955 T€ (42,3 %) setzen
sich aus Gebühren (1.477 T€, 9 %), Ent-
gelten (3.716 T€; 22,6 %) sowie sonsti-
gen betrieblichen Erträgen (1.763 T€,
10,7 %) zusammen.
Der Betriebsaufwand (16.304 T€) ergibt
sich aus dem Materialaufwand mit
3.345 T€ (20,5 %), dem Personalauf-
wand mit 6.620 T€ (40,6 %), den Ab-
schreibungen i. H. v. 631 T€ (3,9 %) und
den sonstigen betrieblichen Aufwen-
dungen i. H. v. 5.708 T€ (35 %).
Vermögenslage
Das Geschäftsjahr 2016 schließt mit ei-
ner Bilanzsumme von 37.501 T€ ab. Ge-
genüber dem Vorjahr hat sich der For-
derungsbestand aus IHK-Beiträgen um
Amtliche Bekanntmachungen IHK Ulm
Die Wirtschaft zwischen Alb und Bodensee 01 2018 VII
2.233 T€ erhöht, da in 2016 erstmals
nur eine Beitragsveranlagung und
diese im Dezember 2016 stattgefunden
hat. Der Bestand bei den Kreditinstitu-
ten reduzierte sich um 1.505 T€. Das
Eigenkapital hat sich um 38 T€ erhöht.
Bei den Verbindlichkeiten wirkt sich
die späte Beitragsveranlagung bei den
Rückzahlungsverpflichtungen mit ei-
nem Anstieg von 342 T€ aus. Des Weite-
ren er höhten sich die Verbindlichkei-
ten aus Lieferungen und Leistungen
um 157 T€.
Finanzlage
Der Finanzmittelbestand zum
31.12.2016 beträgt 14.644 T€ und setzt
sich aus dem Jahresergebnis ohne au-
ßerordentlichen Posten mit 38 T€, dem
Cashflow aus laufender Geschäftstätig-
keit (-1.173 T€), dem Cashflow aus der
Investitionstätigkeit (-332 T€) sowie
dem Finanzmittelbestand zum Stich-
tag 01.01.2016 (16.150 T€) zusammen.
Investitionen
Im Geschäftsjahr 2016 wurde die Sa-
nierung des Gebäudes Schwabenstraße
25, die Brandmeldeanlage für den Ge-
bäudekomplex Olgastraße 97–101 und
die Umstellung der Kälteversorgung
auf Brunnenwassernutzung für den
Gebäudekomplex Olgastraße 95–101
abgeschlossen und aktiviert.
3. Personalbericht
Die IHK Ulm beschäftigt per 31.12.2016
insgesamt 134 Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter (117,12 Personenjahre). Da-
von arbeiten 26 Personen in Projekten
und 33 Personen (25 %) sind in einem
Teilzeitarbeitsverhältnis tätig. Die
Quote der weiblichen Beschäftigten be-
trägt 65 %. Per 31.12.2016 sind 18 Aus-
bildungsplätze bei der IHK Ulm be-
setzt.
4. Prognosebericht
Die Erträge aus IHK-Beiträgen werden
2017 durch die Rückzahlung von IHK-
Beiträgen für 2013 deutlich unter dem
Ansatz von 2016 bleiben. Jedoch wer-
den sich die Entgelte und sonstigen be-
trieblichen Erträge im Rahmen der bis-
herigen Planung entwickeln.
Insgesamt wird sich die Rückzahlung
der IHK-Beiträge 2013 in einem voraus-
sichtlich negativen Ergebnis nieder-
schlagen.
Im Geschäftsjahr 2017 wird – wie auch
2016 – nur eine Beitragsveranlagung
durchgeführt. Im Jahr 2018 sind wie-
der regulär zwei Beitragsveranlagun-
gen vorgesehen.
5. Chancen- und
Risikobericht
Für die IHK Ulm ergeben sich als Kör-
perschaft des öffentlichen Rechts
gleichbleibende Chancen- und Risiko-
faktoren, die hauptsächlich rechtlicher
Natur sind.
So hat das Bundesverfassungsgericht
(BVerfG) mit seiner am 02.08.2017
veröffent lichten Entscheidung die
gesetzliche Mitgliedschaft und Bei-
tragspflicht in den Industrie- und Han-
delskammern (IHKs) bestätigt und so
die funktionale Selbstverwaltung in
Deutschland gestärkt.
Die finanzielle und wirtschaftliche Si-
tuation der IHK Ulm wird maßgeblich
durch die konjunkturelle Lage im IHK-
Bezirk geprägt, da das Beitragsaufkom-
men unmittelbar von der Ertragslage
der Mitgliedsunternehmen abhängig
ist. Im weitesten Sinne ist hierin das
Risiko zu sehen, da u. a. steuerrechtli-
che Änderungen unmittelbar durch-
greifen und das Beitragsaufkommen
einzelner Unternehmen starken
Schwankungen unterliegt.
6. NachtragsberichtVorgänge von besonderer Bedeutung nach Ablauf des Geschäftsjahres
Die IHK Ulm hat im Jahr 2017 rückwir-
kend die Beiträge für das Jahr 2013
zurückerstattet. Möglich wurde das
durch eine hervorragende Wirtschafts-
lage sowie einmalige Einnahmen.
Gleichzeitig konnte dadurch auf die ge-
änderte Verwaltungsrechtsprechung
reagiert werden.
Mitgliedsunternehmen der IHK Ulm,
die für das Jahr 2013 IHK-Beiträge be-
zahlt haben, erhielten diese Anfang
September erstattet. Die Erstattungen
erfolgten zusammen mit der vorläufi-
gen Beitragsveranlagung 2017.
Darüber hinaus sind Ereignisse von Be-
deutung für die Vermögens-, Finanz-
und Ertragslage nach dem Bilanzstich-
tag nicht eingetreten.
Ulm, 09. Oktober 2017
Industrie- und Handelskammer Ulm
Dr. Peter Kulitz
Präsident
Otto Sälzle
Hauptgeschäftsführer
Einsichtnahme Wirtschaftsplan
Die Wirtschaftspläne 2017 und 2018 der IHK Ulm können von IHK-Zugehörigen während der Geschäftsöffnungszeiten ein-
gesehen werden.
Amtliche Bekanntmachungen IHK Ulm
Die Wirtschaft zwischen Alb und Bodensee 01 2018VIII
Nachtrags-Wirtschaftssatzung der Industrie- und
Handelskammer Ulm
Geschäftsjahr 2017
Die Vollversammlung der Industrie-
und Handelskammer Ulm hat in ihrer
Sitzung am 28. November 2017 gem.
den §§ 3 und 4 des Gesetzes zur vorläu-
figen Regelung des Rechts der Indus-
trie- und Handelskammern (IHKG) vom
18. Dezember 1956 (BGBl. I S. 920), zu-
letzt geändert durch Artikel 93 des Ge-
setzes vom 29. März 2017 (BGBI. I S.
626), und der Beitragsordnung vom 11.
Oktober 2016 folgende Wirtschaftssat-
zung für das Geschäftsjahr 2017
(01.01.2017 bis 31.12.2017) beschlossen:
I. Wirtschaftsplan
Der Wirtschaftsplan einschließlich
Nachbewilligungen für das Geschäfts-
jahr 2017 wird
1. im Erfolgsplan
mit der Summe der Erträge in Höhe von 11.186.500 €
mit der Summe der Aufwendungen in Höhe von 19.442.500 €
mit dem Saldo der Rücklagenveränderung in Höhe von 6.329.260 €
mit dem Saldo des Ergebnisvortrages 1.926.740 €
2. im Finanzplan
mit der Summe der Investitionseinzahlungen in Höhe von 5.000 €
mit der Summe der Investitionsauszahlungen in Höhe von -522.000 €
mit der Summe der Einzahlungen in Höhe von 5.000 €
mit der Summe der Auszahlungen in Höhe von -8.057.000 €
festgestellt.
II. Beitrag
Die Punkte II.1.1 bis II.5 (Höhe der
Grund- und Umlagebeiträge sowie die
Bestimmungen für Vorauszahlungen
und Veranlagung neuer Unternehmen)
der Wirtschaftssatzung vom 6. Dezem-
ber 2016 bleiben unverändert.
Ausgefertigt:
Ulm, 28. November 2017
Industrie- und Handelskammer Ulm
Dr. Peter Kulitz
Präsident
Otto Sälzle
Hauptgeschäftsführer
Amtliche Bekanntmachungen IHK Ulm
Die Wirtschaft zwischen Alb und Bodensee 01 2018 IX
Vorauss. Ist /
Nachtrag
(Forecast) 2017
Plan 2017
Euro Euro1. Erträge aus IHK-Beiträgen 3.420.000 8.909.5002. Erträge aus Gebühren 1.572.500 1.413.0003. Erträge aus Entgelten 3.828.000 3.984.5004. Erhöhung oder Verminderung des Bestandes an fertigen und unfertigen Leis-
- davon: Erträge aus Erstattungen 271.000 283.500- davon: Erträge aus öffentlichen Zuwendungen 1.038.500 987.000- davon: Erträge aus Abführungen von gesonderten Wirtschaftsplänen 0 0Betriebserträge (+) 11.092.500 16.204.500
7. Materialaufwanda) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren 488.500 485.000b) Aufwendungen für bezogene Leistungen 3.344.000 3.752.000
8. Personalaufwanda) Gehälter 6.084.500 6.353.000b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und Unterstüt-
zung 1.571.000 1.385.0009. Abschreibungen
a) Abschreibungen (AfA) auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlage-vermögens und Sachanlagen 645.000 803.500
b) AfA auf Vermögensgegenstände des Umlaufvermögens, soweit diese die in der IHK üblichen AfA überschreiten 0 0
4.–8. Entfällt im Plan9. = Plan-Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit -7.535.000 -3.740.000
10. + Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens 0 0
11. - Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen -420.000 -377.00012. + Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des immateriellen
Anlagevermögens 0 013. - Auszahlungen für Investitionen des immateriellen Anlagevermögens -52.000 -157.00014. + Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des
Finanzanlagevermögens 5.000 4.00015. - Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen -50.000 -50.00016. = Plan-Cashflow aus der Investitionstätigkeit -517.000 -580.000
17 a. + Einzahlungen aus der Aufnahme von (Finanz-)Krediten 0 017 b. + Einzahlungen aus Investitionszuschüssen 0 018. - Auszahlungen aus der Tilgung von (Finanz-)Krediten 0 019. = Plan-Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit 0 0
20. Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelbestandes (Summe der Zeilen 9, 16 und 19) -8.052.000 -4.320.000
Ausgefertigt:
Ulm, 28. November 2017
Industrie- und Handelskammer Ulm
Dr. Peter Kulitz
Präsident
Otto Sälzle
Hauptgeschäftsführer
Wirtschaftssatzung der Industrie- und Handelskammer Ulm
Geschäftsjahr 2014
Die Vollversammlung der Industrie-
und Handelskammer Ulm hat in ihrer
Sitzung am 28. November 2017 gem.
den §§ 3 und 4 des Gesetzes zur vorläu-
figen Regelung des Rechts der Indus-
trie- und Handelskammern (IHKG) vom
18. Dezember 1956 (BGBl. I, S. 920), zu-
letzt geändert durch Artikel 93 des Ge-
setzes vom 29. März 2017 (BGBl. I, S. 626)
und der Beitragsordnung vom 12. De-
zember 2013 folgende rückwirkende
Änderung der Wirtschaftssatzung 2014
vom 12. Dezember 2013 i. V. mit der
Nachtrags-Wirtschaftssatzung 2014
vom 10. Dezember 2014 für das Ge-
schäftsjahr 2014 (01.01.2014 bis
31.12.2014) beschlossen:
Die Regelungen aus „I. Wirtschafts-
plan“ und „III. Kredite“ haben unverän-
dert Gültigkeit.
II. Beitrag
1.1 Natürliche Personen und Personen-
gesellschaften, die nicht in das Han-
delsregister eingetragen sind, und
eingetragene Vereine, wenn nach
Art oder Umfang ein in kaufmän-
nischer Weise eingerichteter Ge-
schäftsbetrieb nicht erforderlich
ist, sind vom Beitrag freigestellt,
soweit ihr Gewerbeertrag nach dem
Gewerbesteuergesetz oder, soweit
für das Bemessungsjahr ein Gewer-
besteuermessbetrag nicht festge-
setzt wird, ihr nach dem Ein-
kommensteuergesetz ermittelter
Gewinn aus Gewerbebetrieb 5.200
Euro nicht übersteigt.
1.2 Nicht im Handelsregister eingetra-
gene natürliche Personen, die ihr
Gewerbe nach dem 31. Dezember
2003 angezeigt und in den letzten
fünf Wirtschaftsjahren vor ihrer
Betriebseröffnung weder Ein-
künfte aus Land- und Forstwirt-
schaft, Gewerbebetrieb oder selbst-
ständiger Arbeit erzielt haben noch
an einer Kapitalgesellschaft mittel-
bar oder unmittelbar zu mehr als
einem Zehntel beteiligt waren,
Amtliche Bekanntmachungen IHK Ulm
Die Wirtschaft zwischen Alb und Bodensee 01 2018 XI
sind für das Geschäftsjahr der IHK,
in dem die Betriebseröffnung er-
folgt, und für das darauf folgende
Jahr von der Umlage und vom
Grundbeitrag sowie für das dritte
und vierte Jahr von der Umlage be-
freit, wenn ihr Ge werbe ertrag,
hilfsweise Gewinn aus Gewerbebe-
trieb, 25.000,00 € nicht übersteigt.
2. An Grundbeiträgen sind zu erhe-
ben:
2.1 Grundbeitrag für IHK-Zugehörige
mit einem Verlust oder Gewerbeer-
trag, hilfsweise Gewinn aus Gewer-
bebetrieb, bis 36.000 €, sofern nicht
die Befreiung aus II. Ziff. 1.1 oder
1.2 greift,
in Höhe von 40,00 €
abzüglich einer einmaligen Er-mäßigung i. H. v. 5,09 € 34,91 €
2.2 Grundbeitrag für IHK-Zugehörige
mit einem Gewerbeertrag, hilfs-
weise Gewinn aus Gewerbebe-
trieb, über 36.000 € bis 52.000 € in
Höhe von 60,00 €
abzüglich einer einmaligen Er-mäßigung i. H. v. 7,64 € 52,36 €
2.3 Grundbeitrag für IHK-Zugehörige
mit einem Gewerbeertrag, hilfs-
weise Gewinn aus Gewerbebe-
trieb, über 52.000 € bis 77.000 € in
Höhe von 110,00 €
abzüglich einer einmaligen Er-mäßigung i. H. v. 14,00 € 96,00 €
2.4 Grundbeitrag für IHK-Zugehörige
mit einem Gewerbeertrag, hilfs-
weise Gewinn aus Gewerbebe-
trieb, über 77.000 € bis 103.000 €
in Höhe von 180,00 €
abzüglich einer einmaligen Er-mäßigung i. H. v. 22,91 € 157,09 €
2.5 Grundbeitrag für IHK-Zugehörige
mit einem Gewerbeertrag, hilfs-
weise Gewinn aus Gewerbebe-
trieb, über 103.000 € bis 154.000 €
in Höhe von 300,00 €
abzüglich einer einmaligen Er-mäßigung i. H. v. 38,19 € 261,81 €
2.6 Grundbeitrag für IHK-Zugehörige
mit einem Gewerbeertrag, hilfs-
weise Gewinn aus Gewerbebe-
trieb,
über 154.000 € bis 256.000 €
in Höhe von 600,00 €
abzüglich einer einmaligen Er-mäßigung i. H. v. 76,38 € 523,62 €
2.7 Grundbeitrag für IHK-Zugehörige
mit einem Gewerbeertrag, hilfs-
weise Gewinn aus Gewerbebe-
trieb, über 256.000 € bis 512.000 €
in Höhe von 1.375,00 €
abzüglich einer einmaligen Er-mäßigung i. H. v. 175,04 € 1.199,96 €
2.8 Grundbeitrag für IHK-Zugehörige
mit einem Gewerbeertrag, hilfs-
weise Gewinn aus Gewerbebe-
trieb, über 512.000 € in Höhe von
2.750,00 €
abzüglich einer einmaligen Er-mäßigung i. H. v. 350,07 € 2.399,93 €
2.9 Grundbeitrag für IHK-zugehörige
Unternehmen, die im Handels-
bzw. Genossenschaftsregister ein-
getragen sind, mindestens
120,00 €
abzüglich einer einmaligen Er-mäßigung i. H. v. 15,28 € 104,72 €
Der IHK Ulm zugehörige Kapital-
gesellschaften, deren gewerbliche
Tätigkeit sich in der Funktion ei-
nes persönlich haftenden Gesell-
schafters in nicht mehr als einer,
ebenfalls der IHK Ulm zugehöri-
gen Personenhandelsgesellschaft
erschöpft, wird auf Antrag der zu
veranlagende Grundbeitrag um
50 % ermäßigt.
2.10 Grundbeitrag für IHK-Zugehörige
mit 100 bis 199 Arbeitnehmern
mindestens 1.250,00 €
abzüglich einer einmaligen Er-mäßigung i. H. v. 159,12 € 1.090,88 €
2.11 Grundbeitrag für IHK-Zugehörige
mit 200 bis 499 Arbeitnehmern
mindesten 2.500,00 €
abzüglich einer einmaligen Er-mäßigung i. H. v. 318,25 € 2.181,75 €
2.12 Grundbeitrag für IHK-Zugehörige
mit mindestens 500 Arbeitneh-
mern 20.000,00 €.
abzüglich einer einmaligen Er-mäßigung i. H. v. 2.546,00 € 17.454,00 €
Der 4.363,50 € übersteigende An-
teil dieses Grundbeitrags wird auf
die Umlage angerechnet.2.13 Die Zahl der Arbeitnehmer wird
nach § 267 Abs. 5 HGB ermittelt.
3. An Umlagen sind zu erheben
0,15 % des Gewerbeertrages bzw.
Gewinns aus Gewerbebetrieb. Ab-züglich einer einmaligen Ermä-ßigung beträgt die Umlage 0,13 % des Gewerbeertrags bzw., falls für das Bemessungsjahr ein Gewerbesteuermessbetrag nicht festgesetzt wird, des Gewinns aus Gewerbebetrieb. Bei natürli-
chen Personen und Personenge-
sellschaften ist die Bemessungs-
grundlage einmal um einen
Freibetrag von 15.340 € für das
Unternehmen zu kürzen.
4. Bemessungsjahr für Grundbeitrag
und Umlage ist das Kalenderjahr
2014.
5. Sofern der Gewerbeertrag bzw. Ge-
winn aus Gewerbebetrieb für das
Bemessungsjahr noch nicht vor-
liegt, kann der IHK-Zugehörige auf-
grund des letzten vor liegenden
Gewerbeertrags bzw. Gewinns aus
Gewerbebetrieb, eigener Mittei-
lungen oder – soweit weder Daten
noch Angaben vorliegen – auf-
grund einer Schätzung in entspre-
chender Anwendung des § 162 Ab-
gabenordnung vorläufig veranlagt
werden. Satz 1 findet entspre-
chende Anwendung auf den Zerle-
gungsanteil sowie den Umsatz, die
Bilanzsumme und die Arbeitneh-
merzahl, soweit diese für die Ver-
anlagung von Bedeutung sind. Die
vorläufige Veranlagung durch ei-
nen Bescheid nach Satz 1 und 2
regelt die grundsätzliche Beitrags-
pflicht nach Maßgabe der Festset-
zungen in der Beitragsordnung
und der Wirtschaftssatzung zu
den Grundbeiträgen, dem Hebe-
satz der Umlage und der Freistel-
lungsgrenze endgültig und ist nur
insofern vorläufig, als die Beitrags-
höhe von dem Gewerbeertrag bzw.
dem Gewinn aus Gewerbebetrieb,
dem Zerlegungsanteil sowie dem
Umsatz, der Bilanzsumme und der
Arbeitnehmerzahl abhängt. So-
weit ein IHK-Zugehöriger, der nicht
im Handelsregister oder im Genos-
senschaftsregister eingetragen ist
und dessen Gewerbebetrieb nach
Art oder Umfang einen in kauf-
Amtliche Bekanntmachungen IHK Ulm
Die Wirtschaft zwischen Alb und Bodensee 01 2018XII
männischer Weise eingerichteten
Geschäftsbetrieb nicht erfordert,
die Anfrage der IHK nach der Höhe
des Gewerbeertrags bzw. Gewinns
aus Gewerbebetrieb nicht beant-
wortet hat, wird eine vorläufige
Veranlagung nur des Grundbei-
trags gem. II. 2.1 durchgeführt.
6. Die aus der Änderung resultie-rende Erstattung erfolgt im Wirtschaftsjahr 2018.
Ausgefertigt:
Ulm, den 28. November 2017
Industrie- und Handelskammer Ulm
Dr. Peter Kulitz
Präsident
Otto Sälzle
Hauptgeschäftsführer
Wirtschaftssatzung der Industrie- und Handelskammer Ulm
Geschäftsjahr 2018
Die Vollversammlung der Industrie-
und Handelskammer Ulm hat in ihrer
Sitzung am 28. November 2017 gem.
den §§ 3 und 4 des Gesetzes zur vorläu-
figen Regelung des Rechts der Indus-
trie- und Handelskammern (IHKG) vom
18. Dezember 1956 (BGBl. I S. 920), zu-
letzt geändert durch Artikel 93 des Ge-
setzes vom 29. März 2017 (BGBl. I S.
626), und der Beitragsordnung vom 11.
Oktober 2016 folgende Wirtschaftssat-
zung für das Geschäftsjahr 2018
(01.01.2018 bis 31.12.2018) beschlossen:
I. Wirtschaftsplan
Der Wirtschaftsplan wird
1. im Erfolgsplanmit der Summe der Erträge in Höhe von 18.721.000 €
mit der Summe der Aufwendungen in Höhe von 22.649.000 €
mit dem Saldo der Rücklagenveränderung in Höhe von 3.928.000 €
mit dem Saldo des Ergebnisvortrages 0 €
2. im Finanzplan
mit der Summe der Investitionseinzahlungen in Höhe von 6.204.000 €
mit der Summe der Investitionsauszahlungen in Höhe von -861.000 €
mit der Summe der Einzahlungen in Höhe von 6.204.000 €
mit der Summe der Auszahlungen in Höhe von -4.199.000 €
festgestellt.
II. Beitrag
1.1 Natürliche Personen und Perso-
nengesellschaften, die nicht in
das Handelsregister eingetragen
sind, und eingetragene Vereine,
wenn nach Art oder Umfang ein
in kaufmännischer Weise einge-
richteter Geschäftsbetrieb nicht
erforderlich ist, sind vom Beitrag
freigestellt, soweit ihr Gewerbeer-
trag nach dem Gewerbesteuer-
gesetz oder, soweit für das Bemes-
sungsjahr ein Gewerbesteuer-
messbetrag nicht festgesetzt wird,
ihr nach dem Einkommensteuer-
gesetz ermittelter Gewinn aus Ge-
werbebetrieb 5.200 Euro nicht
übersteigt.
1.2 Nicht im Handelsregister einge-
tragene natürliche Personen, die
ihr Gewerbe nach dem 31. Dezem-
ber 2003 angezeigt und in den
letzten fünf Wirtschaftsjahren
vor ihrer Betriebseröffnung weder
Einkünfte aus Land- und Forst-
wirtschaft, Gewerbebetrieb oder
selbstständiger Arbeit erzielt ha-
ben noch an einer Kapitalgesell-
schaft mittelbar oder unmittelbar
zu mehr als einem Zehntel betei-
ligt waren, sind für das Geschäfts-
jahr der IHK, in dem die Betriebs-
eröffnung erfolgt, und für das
darauf folgende Jahr von der Um-
lage und vom Grundbeitrag sowie
für das dritte und vierte Jahr von
der Umlage befreit, wenn ihr Ge-
werbeertrag, hilfsweise Gewinn
aus Gewerbebetrieb, 25.000,00 €
nicht übersteigt.
Amtliche Bekanntmachungen IHK Ulm
Die Wirtschaft zwischen Alb und Bodensee 01 2018 XIII
2. An Grundbeiträgen sind zu erhe-
ben:
2.1 Grundbeitrag für IHK-Zugehörige
mit einem Verlust oder Gewerbe-
ertrag, hilfsweise Gewinn aus Ge-
werbebetrieb, bis 36.000 €, sofern
nicht die Befreiung aus II. Ziff. 1.1
oder 1.2 greift, in Höhe von 40 €,
2.2 Grundbeitrag für IHK-Zugehörige
mit einem Gewerbeertrag, hilfs-
weise Gewinn aus Gewerbebe-
trieb, über 36.000 € bis 52.000 € in
Höhe von 60 €,
2.3 Grundbeitrag für IHK-Zugehörige
mit einem Gewerbeertrag, hilfs-
weise Gewinn aus Gewerbebe-
trieb, über 52.000 € bis 77.000 € in
Höhe von 110 €,
2.4 Grundbeitrag für IHK-Zugehörige
mit einem Gewerbeertrag, hilfs-
weise Gewinn aus Gewerbebe-
trieb, über 77.000 € bis 103.000 €
in Höhe von 180 €,
2.5 Grundbeitrag für IHK-Zugehörige
mit einem Gewerbeertrag, hilfs-
weise Gewinn aus Gewerbebe-
trieb, über 103.000 € bis 154.000 €
in Höhe von 300 €,
2.6 Grundbeitrag für IHK-Zugehörige
mit einem Gewerbeertrag, hilfs-
weise Gewinn aus Gewerbebe-
trieb, über 154.000 € bis 256.000 €
in Höhe von 600 €,
2.7 Grundbeitrag für IHK-Zugehörige
mit einem Gewerbeertrag, hilfs-
weise Gewinn aus Gewerbebe-
trieb, über 256.000 € bis 512.000 €
in Höhe von 1.375 €,
2.8 Grundbeitrag für IHK-Zugehörige
mit einem Gewerbeertrag, hilfs-
weise Gewinn aus Gewerbebe-
trieb, über 512.000 € in Höhe von
2.750 €,
2.9 Grundbeitrag für IHK-zugehörige
Unternehmen, die im Handels-
bzw. Genossenschaftsregister ein-
getragen sind, mindestens 120 €.
Der IHK Ulm zugehörige Kapital-
gesellschaften, deren gewerbliche
Tätigkeit sich in der Funktion ei-
nes persönlich haftenden Gesell-
schafters in nicht mehr als einer,
ebenfalls der IHK Ulm zugehöri-
gen Personenhandelsgesellschaft
erschöpft, wird auf Antrag der zu
veranlagende Grundbeitrag um
50 % ermäßigt.
2.10 Grundbeitrag für IHK-Zugehörige
mit 100 bis 199 Arbeitnehmern
mindestens 1.250 €.
2.11 Grundbeitrag für IHK-Zugehörige
mit 200 bis 499 Arbeitnehmern
mindestens 2.500 €.
2.12 Grundbeitrag für IHK-Zugehörige
mit mindestens 500 Arbeitneh-
mern 20.000 €. Der 5.000 € über-
steigende Anteil dieses Grundbei-
trags wird auf die Umlage
angerechnet.
2.13 Die Zahl der Arbeitnehmer wird
nach § 267 Abs. 5 HGB ermittelt.
3. An Umlagen sind zu erheben
0,15 % des Gewerbeertrages bzw.
Gewinns aus Gewerbebetrieb.
Bei natürlichen Personen und Per-
sonengesellschaften ist die Bemes-
sungsgrundlage einmal um einen
Freibetrag von 15.340 € für das
Unternehmen zu kürzen.
4. Bemessungsjahr für Grundbeitrag
und Umlage ist das Kalenderjahr
2018.
5. Sofern der Gewerbeertrag bzw.
der Gewinn aus Gewerbebetrieb
für das Bemessungsjahr noch
nicht vorliegt, kann der IHK-Zu-
gehörige aufgrund des letzten vor-
liegenden Gewerbeertrags bzw.
Gewinns aus Gewerbebetrieb, ei-
gener Mitteilungen oder – soweit
weder Daten noch Angaben vorlie-
gen – aufgrund einer Schätzung
in entsprechender Anwendung
des § 162 AO vorläufig veranlagt
werden.
Satz 1 findet entsprechende An-
wendung auf den Zerlegungsan-
teil sowie den Umsatz, die Bilanz-
summe und die Arbeitnehmerzahl,
soweit diese für die Veranlagung
von Bedeutung sind. Die vorläu-
fige Veranlagung durch einen
Bescheid nach Satz 1 und 2 regelt
die grundsätzliche Beitragspflicht
nach Maßgabe der Festsetzungen
in der Beitragsordnung und der
Wirtschaftssatzung zu den
Grundbeiträgen, dem Hebesatz
der Umlage und der Freistellungs-
grenze endgültig und ist nur inso-
fern vorläufig, als die Beitrags-
höhe von dem Gewerbeertrag bzw.
dem Gewinn aus Gewerbebetrieb,
dem Zerlegungsanteil sowie dem
Umsatz, der Bilanzsumme und
der Arbeitnehmerzahl abhängt.
Soweit ein IHK-Zugehöriger, der
nicht im Handelsregister oder im
Genossenschaftsregister eingetra-
gen ist und dessen Gewerbebe-
trieb nach Art oder Umfang einen
in kaufmännischer Weise einge-
richteten Geschäftsbetrieb nicht
erfordert, die Anfrage der IHK
nach der Höhe des Gewerbeer-
trags bzw. Gewinns aus Gewerbe-
betrieb nicht beantwortet hat,
wird eine vorläufige Veranlagung
nur des Grundbeitrags gem. II. 2.1
durchgeführt.
III. Kredite
Zur Aufrechterhaltung der ordnungs-
gemäßen Kassenwirtschaft dürfen Kas-
senkredite bis zur Höhe von 1.000.000 €
aufgenommen werden.
Ausgefertigt:
Ulm, 28. November 2017
Dr. Peter Kulitz
Präsident
Otto Sälzle
Hauptgeschäftsführer
Amtliche Bekanntmachungen IHK Ulm
Die Wirtschaft zwischen Alb und Bodensee 01 2018XIV
Erfolgsplan 2018 Vorauss. Ist /
Nachtrag
(Forecast) 2017
Euro Euro1. Erträge aus IHK-Beiträgen 9.472.000 3.420.0002. Erträge aus Gebühren 1.463.500 1.572.5003. Erträge aus Entgelten 3.861.000 3.828.0004. Erhöhung oder Verminderung des Bestandes an fertigen und unfertigen
- davon: Erträge aus Erstattungen 319.000 271.000- davon: Erträge aus öffentlichen Zuwendungen 1.128.500 1.038.500- davon: Erträge aus Abführungen von gesonderten Wirtschaftsplänen 0 0Betriebserträge (+) 18.633.000 11.092.500
7. Materialaufwanda) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren 463.500 488.500b) Aufwendungen für bezogene Leistungen 3.909.000 3.344.000
8. Personalaufwanda) Gehälter 6.614.500 6.084.500b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung
und Unterstützung 1.651.000 1.571.0009. Abschreibungen
a) Abschreibungen (AfA) auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen 706.000 645.000
b) AfA auf Vermögensgegenstände des Umlaufvermögens, soweit diese die in der IHK üblichen AfA überschreiten 0 0
18. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag (-) 0 019. Sonstige Steuern (-) 25.000 25.00020. Jahresergebnis -3.928.000 -8.256.000
21. Ergebnisvortrag aus dem Vorjahr 0 1.926.74022. Entnahmen aus Rücklagen (+)
a) aus der Ausgleichsrücklage 0 1.054.500b) aus anderen Rücklagen 4.610.500 5.944.260
23. Einstellungen in Rücklagen (-)a) in die Ausgleichsrücklage 0 0b) in andere Rücklagen 682.500 669.500
24. Ergebnis 0 0
Ausgefertigt:
Ulm, 28. November 2017
Industrie- und Handelskammer Ulm
Dr. Peter Kulitz
Präsident
Otto Sälzle
Hauptgeschäftsführer
Amtliche Bekanntmachungen IHK Ulm
Die Wirtschaft zwischen Alb und Bodensee 01 2018 XV
Finanzplan 2018 Vorauss. Ist /
Nachtrag
(Forecast) 2017
Euro Euro1. Jahresergebnis vor außerordentlichem Posten -3.928.000 -8.256.0002 a. + Abschreibungen (+) / Zuschreibungen (-) auf Gegenstände des Anlagever-
mögens 673.000 612.0002 b. - Erträge aus der Auflösung Sonderposten (-) -32.000 -32.0003. +/- Zunahme (+) Abnahme (-) der Rückstellungen, Bildung Passive RAP (+) /
10. + Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens 6.200.000 011. - Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen -528.000 -420.00012. + Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des immateriellen Anlage-
vermögens 0 013. - Auszahlungen für Investitionen des immateriellen Anlagevermögens -283.000 -52.00014. + Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Finanzanlage-
vermögens 4.000 5.00015. - Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen -50.000 -50.00016. = Plan-Cashflow aus der Investitionstätigkeit 5.343.000 -517.000
17 a. + Einzahlungen aus der Aufnahme von (Finanz-)Krediten 0 017 b. + Einzahlungen aus Investitionszuschüssen 0 018. - Auszahlungen aus der Tilgung von (Finanz-)Krediten 0 019. = Plan-Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit 0 0
20. Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelbestandes (Summe der Zeilen 9, 16 und 19) 2.005.000 -8.052.000