44 Seiten GENUSS-SPECIAL für Leib & Seele STERNE-SCHMIEDE BAIERSBRONN DIE SPITZENKÖCHE AUS DEM SCHWARZWALD FOCUS- WEINTEST MIT HOBBYWINZER GÜNTHER JAUCH ZWEITE KARRIERE WENN PROMIS ZU BAUERN WERDEN ENIE VAN DE MEIKLOKJES BEI „LEBENSMITTEL HILLMANN“ Genuss ENIE VAN DE MEIKLOKJES So schmeckt Berlin! DEZEMBER 2014
8
Embed
Sei ten GENUSS-SPECIAL für Leib & Seele DEZEMBER =>?@ Genussp356221.mittwaldserver.info/cms/fileupload/focus_genuss... · 2018. 3. 23. · mit M. Götz vom Restaurant „Storstad“
This document is posted to help you gain knowledge. Please leave a comment to let me know what you think about it! Share it to your friends and learn new things together.
Transcript
44 Seiten GENUSS-SPECIAL für Leib & Seele
STERNE-SCHMIEDE
BAIERSBRONN
DIE SPITZENKÖCHE AUS DEM SCHWARZWALD
FOCUS-
WEINTEST
MIT HOBBYWINZER GÜNTHER JAUCH
ZWEITE
KARRIERE
WENN PROMIS ZU BAUERN WERDEN
ENIE VAN DE MEIKLOKJES BEI „LEBENSMITTEL
HILLMANN“
Genuss
ENIE VAN DE MEIKLOKJES
So schmeckt Berlin!
D E Z E M B E R 2 0 1 4
14 FOCUS 49/201414
1
2
3
4
5
6
7
8
GENUSS-SPECIALGENUSS-SPECIAL
Konzentrierte Kompetenz1 Otto Geisel Vereidigter Weinsachver-
Linster“, Frisange/Luxemburg 6 Joachim Heger, Weingut Dr. Heger,
Ihringen/Baden 7 Dr. Stephanie Erb-
prinzessin zu Löwenstein, Weingut
Fürst Löwenstein, Rheingau/Franken/
Baden 8 Bernhard Prinz von Baden,
Weingut Markgraf von Baden, Salem9 Ralph Schmidt, Weinhandlung Drex-
ler, Freiburg im Breisgau 10 Dorothea
Sihler-Jauch, Potsdam und Weingut von
Othegraven, Kanzem/Saar 11 Franziska
Schweiger, Sterne-Restaurant „Schwei-
In bester Gesellscha3
FOCUS 49/2014 15FOCUS 49/2014 15
9
10
11
12
13
14
15
16
Fo
to:
He
inz
He
iss
fü
r F
OC
US
-M
ag
az
in
ger2“, Schweigers Kochschule, München 12 Bernd Kreis, Weinhandlung Kreis,
Stuttgart 13 Magdalena Brandstätter,
Sommelière im 3-Sterne-Restaurant
„Sonnora“, Dreis 14 Günther Jauch,
Fernsehmoderator, Potsdam und Wein-
gut von Othegraven, Kanzem/Saar 15 Dörte Meyer-Näkel, Weingut Meyer-
Näkel, Dernau/Ahr 16 Helmut DönnhoG ,
Weingut DönnhoV , Oberhausen/Nahe
Die deutschen Burgunder werden immer besser, der Riesling ist wegenseiner Einzigartigkeit weltweit begehrt – Grund genug, herausragende Gewächse beim FOCUS-Weintest zu prämieren
16 FOCUS 49/2014
1
2
3
GENUSS-SPECIAL
So wurde verkostet540 Weinbaubetriebe aus allen deutschen
Anbaugebieten meldeten dieses Jahr ihre Wei-
ne an. So viel wie noch nie. Ausgeschrieben
waren die Kategorien Spätburgunder trocken,
Weißburgunder trocken und Riesling Kabinett.
Jeder Betrieb durAe nur einen Wein anmelden.
52 Jury-Mitglieder bewerteten in Vor- und
Zwischenrunden sowie im Finale zu 100 Pro-
zent verdeckt. Winzer, die der Jury angehörten,
durAen nur in den Gruppen Weine bewerten, in
denen ihr eigener Wein nicht zur Verkostung
stand.
Große Matinee 1 Riesling-Expertinnen Annegret Reh-Gart-
ner (l.) und Katharina Prüm bei der Vor-
runde im Bürgerhaus in Oberemmel
2 Gute Nase Sommelière Natalie Lumpp
3 Branchentre5 in Mainz D. Meyer-Näkel (l.)
mit M. Götz vom Restaurant „Storstad“ in
Regensburg und Carolin Spanier-Gillot
4 Top-Testerin Sommelière Christina Hilker
5 Weinfreak Sterne-Koch Frank Buchholz
verkostete im „Bootshaus“ ebenfalls mit
6 Beratung Magdalena Brandstätter und
Bernhard Prinz von Baden
7 Besuchten auch das Vorrunden-Tasting
Dorothea Sihler-Jauch und Günther Jauch
FOCUS 49/2014 17
4
5
6
7
Fo
tos
: H
ein
z H
eis
s f
ür
FO
CU
S-
Ma
ga
zin
Ich bin heute der Assis-tent meiner Frau“, scherzt Günther Jauch, als er mit seiner Gattin gut gelaunt
zur Verkostung eintrifft. Sei-nen freien Tag unter der Woche verbringe er gern an der Saar, erzählt er, „am Wochenende muss ich ja arbeiten“ (siehe Interview Seite 19).
Von ihrem Weingut im benachbarten Kanzem haben die Jauchs es an diesem Tag nicht weit: In dem kleinen Win-zerort Oberemmel, 30 Automi-nuten entfernt von Trier, findet das große Finale des FOCUS-Weintests statt. Zum vierten Mal bereits lud die Redaktion Deutschlands Winzer ein, ihre besten Tropfen zur Verkostung einzuschicken: 540 Betriebe aus allen Anbauregionen – so viele wie noch nie – meldeten sich.
Drei Kategorien schrieb FOCUS bei dem Wettbewerb mit Unterstützung des Deut-schen Weininstituts aus: Spät-burgunder Rotwein trocken, Weißburgunder trocken und Riesling Kabinett. Jeder Winzer durfte nur einen Wein anmel-den. In Vor- und Zwischenrun-den im Restaurant „Bootshaus“ in Mainz und im Bürgerhaus in Konz-Oberemmel bewerte-ten insgesamt 42 Juroren die Gewächse. Wichtiges Kriterium: Es wird ausschließlich verdeckt verkostet. Die Flaschen sind in Manschetten verpackt und nummeriert. Niemand weiß, von welchem Produzenten der Inhalt stammt. Die zwölf Besten der jeweiligen Kategorie gelan-gen ins Finale.
In der Jury: Verkostungsteams vom Verband deutscher Prädi-katsweingüter (VDP), vom Deut-schen Weininstitut, von „Vinissi-ma – Frauen und Wein e. V.“ und der Hochschule Heilbronn sowie Experten aus Gastronomie und Handel.
Hochkarätige Experten aus allen Bereichen treffen sich auch am Abend zum großen Finale. Winzer Max von Kunow, ein Ver-wandter der Jauchs, hat in sein Weingut von Hövel geladen.
Spitzensommeliers und eine Sterneköchin, Winzerinnen und Winzer, Weinhändler, ein Fern-sehmoderator und sogar
18 FOCUS 49/2014
Fo
tos
: H
ein
z H
eis
s f
ür
FO
CU
S-
Ma
ga
zin
GENUSS-SPECIAL
ein amtlicher Weinsachverstän-diger warten gespannt auf die erste Runde. Die Tester sehen vor sich nur die Gläser. Nichts, nicht einmal ein Flaschenhals, soll auf den Produzenten, hin-weisen. Roter Burgunder fließt langsam in die Kelche.
Riechen. Schmecken. „89 Punkte“, sagt einer kritisch. „Viel zu wenig“, sagt eine ande-re. Die einen zögernd, die ande-ren entschlossen, tragen ihre persönliche Beurteilung auf dem Bewertungsbogen ein.
„So eine Vergleichsprobe ist immer eine Momentaufnahme“, weiß Burgunder-Spezialist Joa-chim Heger vom Kaiserstuhl, jeder große Tropfen habe seine eigene Entwicklung, „es kommt darauf an, das Potenzial heraus-zuschmecken“. Elegante, filigra-ne Typen kämpfen gegen füllige, körperreiche mit viel Frucht und intensiven Holzaromen. „Ein durchweg sehr hohes Niveau“, lobt Sommelier Jürgen Ham-mer von „Hammers Weinkost-bar“ in Berlin. Ralph Schmidt, Weinhändler und Gastronom in Freiburg, schwärmt: „Es gibt in
Deutschland einzigartige Spät-burgunder.“
Die rote Pinot-Traube, Köni-gin der deutschen Rotweine, mancherorts gedeiht sie besser als im Burgund selbst: Als Sie-ger der FOCUS-Probe kürt die Jury einen Badener: den 2012er Schelinger Kirchberg vom Wein-gut Gregor & Thomas Schätzle, gefolgt vom Weingut Clauß in Nack, ebenfalls in Baden, und vom Weingut Lindenhof in Win-desheim an der Nahe mit zwei weiteren leckeren Gewächsen.
Konzentriert prüfen die ver-sammelten Weinfreaks die nächste Reihe: Weißburgun-der trocken. „Hier habe ich großartige Weine entdeckt“, freut sich Sterne-Gastronomin Franziska Schweiger vom Res-taurant „Schweiger2“ in Mün-chen. Sie beurteilt diese Rebsor-te als ideale Speisebegleiterin: „Fruchtaromen, Birne, Quitte. Mit einer guten Struktur und Mineralität.“ Weißer Burgunder sei ein Allrounder und lasse sich vielen Gerichten prima zuordnen, erzählt Schweiger aus der Praxis.
Genügend Sto5 für ein spannendes Finale: In drei Runden probieren die 16 Jury-Mitglieder jeweils zwölf Weine. Am Ende stehen die Top Ten
Ein Fest für
die Sinne
Die Kenner
prüHen syste-
matisch Farbe,
Geruch und
Geschmack der
Weine
FOCUS 49/2014 19
Fo
to:
Bir
git
Re
ich
ert
/dp
a
TV-Moderator Günther Jauch über sein Leben im Weingut, den passenden Wein zu asiatischen Gerichten und seine neuesten Erkenntnisse zum Thema Kabinett
„Ich bin jede freie Minute hier“
Wie war bei Ihnen im Weingut in
diesem Jahr die Ernte ? Konn-
ten Sie bei all Ihren Terminen
auch selbst mit anpacken?
2014 wird ein richtig guter Jahrgang. Ich war schon zur Lese im Weingut, aber eine große Hilfe im Steilhang bin ich da nur begrenzt. Unsere Mitarbeiter hatten aber, wie jedes Jahr, alles im GriE . Sie sind als Moderator im Fernsehen
extrem eingespannt und leben normal
in Potsdam. Wie schaD t man es da,
auch noch ein Weingut zu führen?
Meine Frau ist vor Ort sehr engagiert, aber auch ich bin praktisch jede freie Minute hier an der Saar. Die Arbeit für das Weingut ist eine große Freude und etwas völlig anderes als Fernsehen. Sie mögen die Rieslinge hier in der
Moselregion sehr. Und gerade vom
Riesling Kabinett schwärmen Sie oM .
Geben Sie zu: Vor Ihrem Winzer dasein
hätten Sie bei dem Wort Kabinett
eher an Frau Merkel und ihre Minis-
terriege in Berlin gedacht, oder? Genau so ist es. Ich musste auch
erst lernen, dass dieser Wein früher so wertvoll war, dass er in einem ext-ra Kabinett-Schrank verschlossen wur-de. Vor 100 Jahren gehörte dieser Wein aus unserer Lage zu den teuersten der Welt. Der Kabinett ist weltweit hochge-schätzt und in Deutschland leider noch unterschätzt. Aber in unserem Weingut hat er sich mittlerweile zu einem Ren-ner entwickelt. Was ist das Besondere am
Riesling Kabinett?
Das feine Spiel zwischen Süße und Säu-re ist es, die außerordentliche Bekömm-lichkeit und der geringe Alkoholgehalt. Das macht den Riesling Kabinett vor allem zu asiatischen Gerichten oder als Aperitif – oder einfach zwischendurch – zu einem idealen Weißwein. Frische, Eleganz und Mineralität machen diesen Typ des Saar-weins so unverwechselbar. Was fasziniert Sie am Leben hier
in der Moselregion, nahe Trier
und der Grenze zu Luxemburg?
Es hat so gar nichts mit der zuwei-len hektischen Medienwelt zu tun. Und das Weingut ist mit seinem Gutshaus
und dem herrlichen Park ein einmaliges Ensemble, das auch Besucher immer wieder begeistert.Könnten Sie sich vorstellen, dass
Sie einmal gar keine Lust mehr
auf Fernsehen haben und hier
mit Ihrer Frau ausschließlich als
Weinmacher tätig sein werden?
Noch ist das Fernsehen weiter mein Hauptberuf – aber ich möchte die Arbeit für von Othegraven nicht missen. Das Gut ist jetzt seit über 200 Jahren in unserer Familie, und so soll es bleiben. ■
Preis in Euro/FlaschePreis in Euro/FlaschePreis in Euro/Flasche
Nicht nur deshalb liegt diese deutsche Spezialität im Trend. Gut, dass es hierzulande 4600 Hektar davon gibt. Ein Bade-ner gewinnt auch diesmal: der 2013er Laufener Altenberg vom Weingut H. Schlumberger im Markgräfl erland. Platz zwei und drei gehen nach Rhein-hessen zu den Winzern Seehof in Westhofen und Hessert in Horrweiler.
Eine Degustation in der Moselregion ohne Riesling – nicht auszudenken. Start-bedingung bei der FOCUS-Verkostung 2014: ein Kabinett mit mindestens 18, höchstens 60 Gramm Restzucker pro Liter. Das Besondere: Beim Prädikat Kabinett entstehen Weine mit niedrigem Alko-holgehalt. Und bei denen darf der auch nicht künstlich erhöht werden.
Hier werden drei Jury-Mit-glieder aus der Region gebeten, den Verkostungstisch zu verlas-sen – nämlich Günther Jauch und seine Frau sowie Gastgeber Max von Kunow. Der Grund ist ein erfreulicher: Jauchs Produkt hat das Finale erreicht.
Daniel Kiowski vom 3-Ster-ne-Haus „Schloss Berg“, soeben vom „Gault Millau“ zum Som-melier des Jahres 2015 ernannt, ist beeindruckt von der Reihe feinster Tropfen, die es zum Abschluss zu probieren gilt. „Bei diesen fruchtigen Ries-lingen, da fühle ich mich zu Hause“, sagt er. Über kleine „Naturwunder mit Lagerpo-tenzial“ jubelt Jürgen Hammer.Nahe-Winzer Helmut Dönnhoff, für seine Rieslinge weltweit geschätzt, ergänzt: „Diese Art, leicht, elegant, mit dem wun-derbaren Spiel zwischen Säure
und Süße – nirgendwo auf der Welt kann man das kopieren.“ Oft ist Dönnhoff in den USA und Asien gewesen. „Die Begeis-terung im Ausland für solche Rieslinge ist unbeschreiblich.“
Ein halbe Stunde noch, dann wird das Geheimnis gelüftet: Welcher Wein liegt vorn? Es wird ein Heimspiel für das Anbau-gebiet Mosel, zu dem auch die Reben der Seitenfl üsse Saar und Ruwer zählen: Mit einem 2013er Riesling Kabinett gewinnt das Weingut Ansgar Clüsserath aus Trittenheim, gefolgt vom Wein-gut Joh. Jos. Prüm in Wehlen mit einem 2012er. Und auf dem drit-ten Platz, da landet der 2013er vom Weingut von Othegraven –von den Jauchs.
Stoff für einen großartigen Abend. Standing Ovations. ■