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Der Magazinteil Ihrer Ordensgemeinschaft in kontinente | 6 - 2015 Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel Schwester Maria Simone Hellbach unterrichtet unter anderem Flüchtlinge aus Somalia, Syrien, Afghanistan und dem Kosovo. So wie ihre Schüler war auch die Heilige Familie vor über 2000 Jahren auf der Flucht gewesen. Foto: Ulrich Bock Vor 50 Jahren schlossen Bischöfe zum Ende des Konzils einen brisanten Pakt Am 16. November jährt er sich zum 50. Mal, der Katakombenpakt - von 40 Bischöfen 1965, zum Konzilsende, als Selbstverpflichtung geschlossen. Wenig bekannt, bleibt sein Inhalt brisant. Gemeinschaftlich wollten sich die Unterzeichnenden in den Dienst stellen „an der Mehrheit der Menschen (…), die körperlich, kulturell und moralisch im Elend leben.” Das schloss für die Bischöfe ein, für gerechte wirtschaftliche und kulturelle Strukturen einzutreten. Mit Titeln angesprochen zu werden, lehnten sie ab, ebenso „als Reiche zu erscheinen wie auch wirklich reich zu sein, insbesondere in unserer Amtskleidung (…) und in unseren Amtsinsignien“ (siehe auch Bericht ab Seite 32). Eine arme Kirche für die Armen ist auch ein Herzensanliegen von Papst Franziskus. Er will eine Kirche, die den Menschen Gottes Barmherzigkeit spiegelt. Im Kind in der Krippe, dessen Geburt wir Weihnachten feiern, begegnet uns Gott, der sich so zur Erde beugt, dass ihm nichts Menschliches fremd ist. Heimatlosigkeit, Flucht und Lebens- gefahr bleiben dem göttlichen Kind nicht erspart. Jenseits von weihnachtlicher Stimmung dürfen wir feiern, dass Gott an der Seite von uns Menschen ist. Möge uns das Fest bestärken, angesichts gegenwärtiger Not, die uns derzeit in zahlreichen Geschichten von Flucht begegnet, beherzt dem Evangelium zu vertrauen und zu leben, was wir von ihm verstanden haben. Die Entschiedenheit der Bischöfe des Katakombenpakts kann uns ermutigen. Ihre Schwester Klara Maria Breuer Ermutigung aus Roms Katakomben In dieser Ausgabe: Flüchtlingsdrama: Wir haben kein Zuhause mehr Sr. Maria Simone gibt Deutsch-Unterricht Deutschland: Kloster wird faire Gemeinde Einsatz für Umwelt und fairen Handel Rumänien: Wie Musik beim Lernen hilft Sr. Ignatias Einsatz im Kinderheim
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Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel

Nov 08, 2021

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Page 1: Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel

Der Magazinteil Ihrer Ordensgemeinschaft in kontinente | 6 - 2015

Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel

Schwester Maria Simone Hellbach unterrichtet

unter anderem Flüchtlinge aus Somalia, Syrien,

Afghanistan und dem Kosovo. So wie ihre Schüler

war auch die Heilige Familie vor über 2000

Jahren auf der Flucht gewesen.

Foto: Ulrich Bock

Vor 50 Jahren schlossen Bischöfe zum Ende des Konzils einen brisanten Pakt

Am 16. November jährt er sich zum 50. Mal, der Katakombenpakt - von 40 Bischöfen1965, zum Konzilsende, als Selbstverpflichtung geschlossen. Wenig bekannt, bleibt seinInhalt brisant. Gemeinschaftlich wollten sich die Unterzeichnenden in den Dienst stellen„an der Mehrheit der Menschen (…), die körperlich, kulturell und moralisch im Elendleben.” Das schloss für die Bischöfe ein, für gerechte wirtschaftliche und kulturelleStrukturen einzutreten. Mit Titeln angesprochen zu werden, lehnten sie ab, ebenso „als Reiche zu erscheinenwie auch wirklich reich zu sein, insbesondere in unserer Amtskleidung (…) und inunseren Amtsinsignien“ (siehe auch Bericht ab Seite 32).Eine arme Kirche für die Armen ist auch ein Herzensanliegen von Papst Franziskus. Er will eine Kirche, die den Menschen Gottes Barmherzigkeit spiegelt. Im Kind in derKrippe, dessen Geburt wir Weihnachten feiern, begegnet uns Gott, der sich so zur Erdebeugt, dass ihm nichts Menschliches fremd ist. Heimatlosigkeit, Flucht und Lebens-gefahr bleiben dem göttlichen Kind nicht erspart. Jenseits von weihnachtlicher Stimmung dürfen wir feiern, dass Gott an der Seite vonuns Menschen ist. Möge uns das Fest bestärken, angesichts gegenwärtiger Not, die unsderzeit in zahlreichen Geschichten von Flucht begegnet, beherzt dem Evangelium zuvertrauen und zu leben, was wir von ihm verstanden haben. Die Entschiedenheit derBischöfe des Katakombenpakts kann uns ermutigen.

Ihre Schwester Klara Maria Breuer

Ermutigung aus Roms Katakomben In dieser Ausgabe:

Flüchtlingsdrama:

Wir haben kein Zuhause mehr

Sr. Maria Simone gibt Deutsch-Unterricht

Deutschland:

Kloster wird faire Gemeinde

Einsatz für Umwelt und fairen Handel

Rumänien:

Wie Musik beim Lernen hilft

Sr. Ignatias Einsatz im Kinderheim

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DEUTSCHLAND/WELTWEIT

II • SCHWESTERN DER HL. MARIA MAGDALENA POSTEL • 6-2015

„Wir haben kein Zuhause mehr”Seit einem Jahr bringt Schwester Maria Simone Hellbach Flüchtlingen die deutsche Sprache bei. Dabei schätzt sie ihren Ehrgeiz und ihre

Offenheit. Und doch werden viele von ihnen zurück in ihre Heimat müssen, in der sie kein Zuhause mehr haben.

Auf einmal kommen vier weitere freundlichejunge Männer in den Raum. Schwester MariaSimone Hellbach staunt nicht schlecht: „Wol-len Sie zu mir?“ Die Männer blicken ihr fast et-was ängstlich in ihre Augen: „Hier Schule?“Die Ordensschwester nickt: „Ja. Kommen Sieherein. Setzen Sie sich. Welcome! Dannbrauchen wir eben einen Tisch mehr.“

Damit muss Schwester Maria Simone injeder ihrer Unterrichtsstunden rechnen: Dassweitere Schüler dazukommen. Die frühereLehrerin der Privaten Mädchen-Realschule inXanten lebt seit ihrer Pensionierung vor einemJahr im Bergkloster Bestwig. Als sie mit-bekam, dass Lehrerinnen und Lehrer gesuchtwerden, um Flüchtlinge zu unterrichten, hatsie sich gemeldet. „Nach und nach haben sichdie Stadt Meschede, die Gemeinde Bestwigund die Caritas an mich gewandt“, blickt siezurück. Vor einem Jahr begann sie mit der ers-ten Gruppe in Meschede. Inzwischen sind esfünf verschiedene Gruppen, die sie ein- biszweimal pro Woche unterrichtet. „Ich freuemich, dass ich auf diese Weise ein wenig Notlindern kann; und das entspräche ja auchgenau dem Auftrag unserer Ordensgründerin,die Not der Zeit wahrzunehmen.

Joubi lacht, als er einen seiner erstenganzen Sätze auf Deutsch sagt: „Ich schließedie Tür.“ Vier Männer und eine Frau sitzen an

diesem Vormittag brav aufgereiht hinter ei-nem Tisch in einem großen Raum des Pfarr-zentrums der Gemeinde St. Margareta inBestwig-Ramsbeck vor ihrer Lehrerin. „Siekommen zuverlässig. Und sie wollen lernen.Das ist auch für mich eine gute Motivation“,sagt Schwester Maria Simone. Sie geht zur Tür,öffnet sie und fragt: „Was tue ich jetzt? Ichöffne die Tür.“ Die fünf Schüler verstehen undsprechen ihr nach: „Ich öffne die Tür.“

Joubi stammt aus Aleppo in Syrien. EinenMonat lang war er unterwegs gewesen, um

nach Deutschland zu kommen, wie er erzählt:Griechenland und Mazedonien habe er zu Fußdurchquert. Jetzt will er in Deutschland eineBleibe finden und seine Familie nachholen:„Here it´s save“, erklärt er auf Englisch. AmVorabend habe er mit seiner Frau telefoniert:„The house of our neighbours ist destroyed.“Das Haus der Nachbarn sei zerstört worden.Im Moment wisse niemand, ob sie noch leben.Aber seiner Familie sei nichts passiert. Erhofft, dass sie so schnell wie möglich nach-kommen kann.

Auch Pfarrer Günter Eickelmann warschon einmal in Aleppo gewesen. Zu anderenZeiten. Als er kurz vorbeischaut, um zu fra-gen, wie es den Flüchtlingen geht, erinnert ersich an seine eigene Syrienreise: die Zitadelle,die Moschee, die Altstadt. „All destroyed“,sagt Joubi. Und die gerade aufgekommeneFröhlichkeit weicht wieder aus seinemGesicht.

Die Hilfsbereitschaft ist groß„Ich weiß nicht, was diese Menschen alles

mitgemacht und durchgemacht haben“, sagtSchwester Maria Simone. „Ihre Traumatamerkt man ihnen teilweise an. Aber ich the-matisiere das nicht: Erstens sind zu Beginnnoch große Sprachbarrieren vorhanden, undzweitens spüren sie sehr wohl, dass mir ihrSchicksal nicht gleichgültig ist, doch möchtensie in den 90 Minuten vor allem Deutsch ler-nen.“ Um auf der schwierigen emotionalenEbene zu helfen, gebe es eigene Ansprech-partner. So haben sich in Bestwig und Mesche-de Gruppen gebildet, die sich verschiedenerAufgaben annehmen: Die einen schaffenMöbel herbei, die anderen begleiten dieFlüchtlinge bei Behördengängen. „Die Hilfs-bereitschaft ist groß“, freut sich SchwesterMaria Simone. Noch. Denn sie weiß auch: Jemehr Flüchtlinge kommen, desto schwierigerwird die Situation. Desto mehr Helferinnenund Helfer werden gebraucht. Und desto in-tensiver muss der Dialog mit der Bevölkerungsein.

Dessen ist sich auch Roswitha Tomé be-Ganz wichtig ist Schwester Maria Siomone und Riswita Tomé (2.v.l.), dass im Unterricht eine entspannte

Atmosphäre herrscht und trotz aller Probleme auch mal gelacht werden kann.

“Gut gemacht”, lobt Sr. Maria Simone ihre Schülerin

Sermani, die ein Kreuzworträtsel richtig gelöst hat.

Page 3: Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel

‹‹„Sie sind zuverlässig. Und sie wollen lernen. Das ist auchfür mich eine gute Motivation.” Sr. Maria Simone Hellbach

wusst. Die Vorsitzende der Caritas-Konferenzin Ramsbeck weiß: „Es gibt Mieter in Reihen-häusern, die sagen, dass sie ausziehen, wennnoch mehr Flüchtlinge in ihre Nachbarschaftkommen. Natürlich ist das auch für sie einegroße Herausforderung.“

Bislang kann die Gemeinde Bestwig dieFlüchtlinge in leerstehenden Wohnungen un-terbringen. Sport- oder Schützenhallen wer-den noch nicht benötigt. Zurzeit leben hier180 Flüchtlinge. Und ihre Zahl wächst. „Teil-weise erfährt das Rathaus zwei, drei Tagevorher, dass wieder welche kommen. Das istwenig Zeit, um Wohnungen einzurichten“,sagt Roswitha Tomé. Oder die Kinder an einerSchule anzumelden und für die ElternDeutschunterricht zu organisieren. Umsodankbarer ist sie für Helferinnen wie Schwes-ter Maria Simone: „Gut, dass wir sie haben.“

Das empfindet auch die 40-jährigeSermani so. Sie kann sich schon auf Deutschgut verständigen, stammt aus dem Kosovound kam vor einem Jahr nach Deutschland:„Im Krieg sind wir nach Serbien geflüchtet.Dort haben wir uns eine neue Existenz auf-bauen wollen. Aber dort haben wir keineArbeit gefunden“, erklärt sie. Das Verhältniszwischen Serben und Kosovaren sei ange-spannt. Serbien sieht den Kosovo immer noch

So sieht das „Haus der Zukunft“ heute aus.

als seine eigene Provinz an und ist im Gegen-satz zum Nachbarland überwiegend christ-lich geprägt. Daher hätte ihre Familie einigesan Repressalien und Diskriminierung ertra-gen müssen, berichtet Sermani. „Also muss-ten wir weiter. Jetzt sind wir in Deutschland.

Zurück können wir nicht. Im Kosvohaben wir alles aufgegeben und keinZuhause mehr“, hofft sie darauf, bleiben zukönnen. Aber das wird schwierig. Obwohlsie schon gut Deutsch spricht und ihre bei-

Schwester Maria

Simone Hellbach

spricht im

Unterricht mit

Abdoullah, der

aus Somalia nach

Bestwig kam. Auf

dem Bild unten

verabschiedet sie

sich von Joubi,

der eine Brille

braucht.

den 14 und 18 Jahre alten Kinder in derSchule zurechtzukommen, muss sie miteiner Ablehnung des Asylantrages rechnen.Was dann passiert, weiß sie nicht.

Schwester Maria Siomone staunt überihre eigenen Schüler: „Ich hätte nicht ge-dacht, wie schnell sie zusammenhängendeTexte lesen und verstehen können. Ihr Fleißzeigt, dass sie gewillt sind, für eine neueExistenz zu arbeiten.“ Und nicht selten seiendie Frauen noch ehrgeiziger – „vielleicht, weilsie in ihren Heimatländern gar keine Schulebesuchen durften.“

Einige der Flüchtlinge sprechen Englischund kennen unsere Schrift. In einem Kurs,den sie in Meschede hat, sind Analphabeten.„Da dauert es länger. Aber auch sie sindgewillt.“ Natürlich gebe es Schüler, die ab-springen und nicht mehr kämen. Die meistenblieben ihr aber treu.

Keine VorbehalteUnd dass sie im Deutsch-Unterricht einer

katholischen Ordensschwester gegenüber-sitzen, sei für sie gar kein Problem: „Berüh-rungsängste oder Vorbehalte habe ich nochnie gespürt. Höchstens Neugier“, sagtSchwester Maria Simone.

Auch die vier Männer, die über andereFlüchtlinge von dem Unterrichtsangebot er-fuhren und auf einmal bei Schwester MariaSimone mit im Raum sitzen, zeigen sich fürdas „Welcome“ dankbar. Nicht überall wer-den sie derzeit mit so offenen Armen auf-genommen.

DEUTSCHLAND/WELTWEIT

6-2015 • SCHWESTERN DER HL. MARIA MAGDALENA POSTEL • III

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IV • SCHWESTERN DER HL. MARIA MAGDALENA POSTEL • 6-2015

RUMÄNIEN

Kontinente: Warum ist Ihnen dasMusizieren mit den Kindern wichtig?Sr. Ignatia: Musik tut allen Kindern gut. Sieweckt Lebensfreude und Lust zum kreati-ven Tun. Durch die Musik werden Fähig-keiten angesprochen, die im Alltag oft zukurz kommen oder sogar untergehen.Schon kleine Kinder suchen sich die Musikals Sprache: Sie klatschen, singen und siemachen mit allen möglichen GegenständenGeräusche. Musik fördert Ausdauer, Kon-zentration, das Gedächtnis. Das Selbstbe-wusstsein und auch das soziale Verhaltender Kinder werden durch die Musik geför-dert.

Wie wirkt sich das gemeinsame Musizie-ren konkret auf das Miteinander, Sozial-und Lernverhalten der Kinder inSchineni und Siretu aus?Kinder, die musizieren, lernen genauer hin-zuhören, sich besser zu konzentrieren.Außerdem wird die Feinmotorik der Fingergefördert. Wer ein Instrument lernen möch-

Aus Deutschland wird Besuch erwartet. Die Kinder und Jugendlichen der beiden Kinderhäuser in Schineni in Rumänien begrüßen die Gäste.Sofort sind sie nicht mehr fremd, fühlen sich willkommen und ganz wie zu Hause. Eine typische Szene. Denn in Schineni und in Siretu wirdviel gesungen, getanzt und musiziert. In beiden Dörfern kommen die Kinder regelmäßig zum Flöten- und Gitarrenunterricht. SchwesterIgnatia Nagel organisiert diese Angebote. Mit ihr sprach kontinente über die Bedeutung der Musik für das Lernvermögen und dasSelbstwertgefühl der Kinder.

„Wann spielen wir wieder?”

Musik weckt Lebensfreude

und die Lust zum kreativen

Tun. Das erfährt Schwester

Ignatia bei den Kindern

und Jugendlichen in

Rumänien immer wieder.

te, benötigt Ausdauer und Durchhaltever-mögen. Musik hilft Kindern somit beimLernen. Das spüren wir hier in unserer all-täglichen Arbeit.Durch gemeinsames Spielen, Singen undTanzen in einer Gruppe, werden die sozia-len Fähigkeiten entwickelt. Die Kinderbegeistern sich von allein für die Musik,aber auch für die anderen, die mit ihnenspielen, tanzen und singen. Musik machtbei uns nicht nur gute Laune, sondern för-dert die Gesamtentwicklung und dasGemüt des Kindes, seine Persönlichkeit.

Kinder müssen erst mal Noten lernen

Wie binden Sie die Musik in den Alltagein? Wann und wie oft treffen sich dieKinder mit Ihnen, um mit ihnen zu sin-gen oder zu musizieren?Die Feste des Kirchenjahres, besondereEreignisse, aber auch die Jahreszeitengeben genug Möglichkeiten und Anlässe,

die Musik in den Alltag einzubinden. Dassind aber eher die Besonderheiten. Zunächst hat das Lernprogramm der Ins-trumente und das Einüben der Lieder Prio-rität. Die Kinder müssen Noten lernen, umdas Instrument spielen zu können. Auchdas Einüben der Lieder ist wichtig. Gitarreist ein Begleitinstrument, zu dem man gernsingt. Die Kinder singen gern und immerwieder bei den gemeinsamen Treffen. Fürjede Gruppe – Anfänger und Fortgeschrit-tene – ist einmal wöchentlich Unterricht fürFlöte oder Gitarre. Bei der Vorbereitung vonFesten auch häufiger. Und unser junger„Organist“, gerade einmal 18 Jahre alt, hatetliche Jahre Gitarre gelernt und sich dannfür das Orgelspiel begeistert. Jetzt hat ereine Ausbildung in Musik und Orgelspielbegonnen.

Sind die Kinder gut zu motivieren?Die Kinder kommen gern und pünktlich zuden Angeboten. In der Ferienzeit fragen sieoft: Wann spielen wir wieder? Sie gestal-

Page 5: Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel

RUMÄNIEN

6-2015 • SCHWESTERN DER HL. MARIA MAGDALENA POSTEL • V

Mit Flöten,

Gitarren und

Gesang wirken

die Kinder und

Jugendlichen in

Schineni und

Siretu bei

Gottesdiensten

und Feiern mit.

Sr. Ignatia ist

mittendrin.

ten gern ein kleines Programm mit Tänzen,Liedern und Instrumenten, wenn Gästekommen. Mit den Jahren konnte ich fest-stellen, dass sie bei der Darbietung vonLiedern und Tänzen sowie beim Spielenvon Instrumenten immer sicherer wurdenund dass es ihnen Freude und Spaß macht.

Treten die Kinder auch auf? WelcheFeiern gestalten sie mit?Ja. Besondere Anlässe wie Feiern, Jubiläenoder Feste im Kirchenjahr – vor allem imAdvent und in den Weihnachtstagen,gestalten wir mit. Oder wir musizieren,wenn Gäste kommen. Im Oktober (nachRedaktionsschluss, Anm. der Red.) feiernwir zum Beispiel das 15-jährige Bestehendes Kinderheimes in Schineni. Da gestaltendie Kinder und Jugendlichen den Gottes-dienst und das kleine Programm amNachmittag mit.Auch die Kinder aus dem Kinderheim werden dann einbezogen. Und im Nach-bar ort Siretu, im Sozialen Zentrum „Sf. Andrei“, wo ich wöchentlich Gitarren-und Flötenunterricht gebe, sorgen wirebenfalls für den musikalischen Rahmenbei Festen im Kirchenjahr oder Feiern inder Einrichtung.

Sind solche Feiern oder Auftritte für dieKinder besondere Erfolgserlebnisse?Schon im normalen Gottesdienst freuen siesich, wenn sie etwas vorspielen oder sin-gen können. An den Darbietungen erfreuensich aber nicht nur diejenigen, die die Feiergestalten, sondern auch deren Eltern, Ge-schwister, Verwandte und die ganzeGemeinde.

Musik und Tanz sind in Rumänen vielselbstverständlicher und verbreiteter alsin Deutschland. Wie äußert sich das?Musik und Tanz spielen hier in Rumänienbesonders bei Festen eine große Rolle. DieMenschen tragen gern ihre Volkstrachten.Bei Festen wird viel gesungen, getanzt und

gelacht. Die Tänze sind oft Gruppen- oderReigentänze, bei denen alle schnell einge-bunden werden können, und die das fröh-liche Miteinander von Jung und Alt för-dern. Schwester Carmen Tereza hat eineTanzgruppe, die mit ihren Tänzen alle Festebereichert.

Kirchweihfeste oder Familienfeste feierndie Menschen in den ländlichen Gebietenvom Frühjahr bis zum Herbst meist in denVorgärten ihrer Häuser, unter der „Per-gola“, mit viel Musik, Liedern, Tanz undmit dem selbstgemachten Wein. Die Sonne,die gute Luft und das fröhliche Miteinandergeben Kraft für den langen, kalten undschneereichen Winter.

Sr. Ignatia NagelSchwester Ignatia Nagel ist von BerufErzieherin und ließ sich 2005 nach Rumänienentsenden, wo heute vier Schwestern lebenund arbeiten. Von Heiligenstadt aus war derBau der beiden Kinderhäuser in Schineni ab2002 koordiniert worden. Schon zur eigenenSchulzeit hatte Schwester Ignatia eineBrieffreundin in Rumänien. Und vor 20Jahren hatte sie das Land durch eine eigeneReise kennengelernt. Die musikalischenAngebote gehören heute zum Kern ihrer pä-dagogischen Arbeit.

„Die Sonne, die gute Luft und das fröhliche Miteinandergeben Kraft für einen langen Winter.” Sr. Ignatia Nagel

Tanz und Folk-

lore spielen in

Rumänien eine

große Rolle. Das

erfuhren auch

die Schüler des

Berufskollegs

Canisiusstift in

Ahaus bei einem

Besuch der

Rumänen 2014.

Page 6: Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel

VI • SCHWESTERN DER HL. MARIA MAGDALENA POSTEL • 6-2015

Auf dem Weg zum fairen KlosterDas Bergkloster Bestwig hat sich auf die Auszeichnung zur fairen Gemeinde beworben. Wichtig sind dafür nicht nur Maßnahmen zur Senkung des

Energieverbrauchs und zur Schonung natürlicher Ressourcen, sondern auch Aktionen, die das Thema ins Bewusstsein rücken. Dabei wird deutlich,

dass diese Problematik auch viel mit den aktuellen Flüchtlingsströmen aus dem afrikanischen Kontinent nach Europa zu tun hat.

„Auch durch das eigene Verhalten können wiruns für einen fairen Handel und die Schonungvon Ressourcen in der Welt einsetzen“, er-klärt die Missionsprokuratorin der Schwes-tern der heiligen Maria Magdalena Postel,Schwester Klara Maria Breuer. Deshalb stehtdieses Thema in den Klöstern, Konventenund Einrichtungen der Ordensgemeinschaftganz oben auf der Agenda. Das BergklosterBestwig hat sich jetzt auf die Auszeichnungzur „fairen Gemeinde“ beworben.

Diese Auszeichnung vergibt das Erzbis-tum Paderborn in Zusammenarbeit mit demDiözesankomitee und dem BDKJ-Diözesan-verband – und zwar an solche Gemeindenund Einrichtungen, die sich besonders fürNachhaltigkeit, fairen Handel und Schöp-fungsverantwortung einsetzen. In anderenBistümern gibt es vergleichbare Initiativen,teilweise in anderen Kooperationen. DasBergkloster Bestwig erfüllt alle Vorausset-zungen und ergreift auch aktuell weitereInitiativen.

So hat die Ordensgemeinschaft zumBeispiel in ein neues Blockheizkraftwerk in-vestiert. „Wir benötigen nur 90 Prozent des

selbst erzeugten Stroms. Den Rest speisen wirein ins öffentliche Netz. Und die Abwärmenutzen wir obendrein zur Brauchwasserer-hitzung“, erläutert Finanzvorstand ChristianUhl. Auch am Standort in Geseke, wo dieGemeinschaft unter anderem Träger einesSeniorenheims und des Fachseminars fürAltenpflege ist, wurde bereits ein solchesBlockheizkraftwerk installiert. Weitere sollenin Heiden und Menden folgen, wo der Ordenein Seniorenheim bzw. Schulen betreibt.

Doch neben diesen Investitionen zurEnergie-Einsparung „wollen wir die Verant-wortung für die Umwelt und faire Handels-bedingungen durch weitere Initiativen insBewusstsein rücken”, so Uhl. So verwendendie Küchen der Ordensgemeinschaft undihrer Einrichtungen in zunehmendem MaßeProdukte aus regionalem Anbau, ökologi-scher Landwirtschaft und fairem Handel.Und die Verwaltungsbereiche und Ein rich -tungen nutzen nur noch Papiere aus nach-haltiger Waldwirtschaft. Auch bei Druck -erzeugnissen werde darauf geachtet.kontinente wird ebenfalls auf einem solchenPapier gedruckt.

Das Thema Nachhaltigkeit prägte bereitsdas internationale Pfingsttreffen im Mai unterdem Motto „Aufbruch in eine gerechtereWelt.“ Und das Missionarische Forum am27.Oktober im Bergkloster (nach Redaktions-schluss) stellte sich dem Thema: „Die Welt –unser gemeinsames Haus. Nachhaltig han-deln im Zeitalter der Wegwerfgesellschaft.“Dort diskutierte die Referentin des ProjektsFaire Gemeinde im Erzbistum Paderborn,Hildegard Schäfer, mit weiteren Gästen überdiese Fragen, die auch im engen Zusammen-hang mit dem derzeitigen Flüchtlingsstromaus Afrika nach Europa stehen. “Denn derKlimawandel und die Ausbeutung der Res-sourcen in diesen Ländern tragen wesentlichdazu bei”, sagt Schwester Klara Maria.

Zudem bietet das Bergkloster seinen Mit-arbeitern und Gästen neuerdings Getränke

„Wir wollen die Verantwortung für die Umwelt undfairen Handel ins Bewusstsein rücken. “ Christian Uhl

Bei der Mitarbeiter-

feier im Felsensaal des

Bergklosters machte

sich der Kabarettist Udo

Reineke ein paar humo-

rige Gedanken zum

Thema Fairer Handel:

„Schön, dass Sie so viel

fair-ändern. Sie haben

fair-standen.“

Zehn Prozent der vom neuen Blockheizkraftwerk erzeugten Energie

werden ins öffentliche Netz eingespeist.

Page 7: Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel

WELTWEIT

6-2015 • SCHWESTERN DER HL. MARIA MAGDALENA POSTEL • VII

Ein faires ZertifikatDie Zertifizierung “Faire Gemeinde” könnenalle Pfargemeinden und Einrichtungen er-werben, die sich für Nachhaltigkeit, fairenHandel und Schöpfungsverantwortung ein-setzen. Dazu müssen die Antragsteller be-stimmte Voraussetzungen erfüllen: zumBeispiel, dass sie über entsprechendeVorgaben in ihrem Leitbild verfügen undMaßnahmen - wie den Verkauf fair gehandel-ten Kaffees - konsequent umsetzen. Zudemmüssen sich die jeweiligen Gemeinden oderEinrichtungen inhaltlich damit auseinander-setzen - wie in Bestwig beim internationalenPfingsttreffen, bei der Mitarbeiterfeier undbeim Missionarischen Forum.

Mit zahlreichen Aktionen unterstützten dieSchulen der Schwestern der heiligen MariaMagdalena Postel im ausgehenden Kalen-derjahr 2015 wieder Missionsaufgaben derOrdensgemeinschaft oder eigene Partner-projekte in Afrika und Südamerika. Hiereinige Beispiele:

Die Schülervertretungen des Walburgis-gymnasiums und der Walburgisrealschule inMenden organisierten im April ihren traditio-nellen Hungermarsch. Dabei machten sichmehrere hundert Schüler zu Fuß, mit dem Radoder auch mit Inlinern und Longboards aufden Weg, um mit jedem Kilometer Geld von ih-ren persönlich geworbenen Spendern zu sam-meln. Auf diese Weise kamen über 13.000 Eurofür die Arbeit der Ordensgemeinschaft inMosambik zusammen.

Einen Hungermarsch richtet auch dasGymnasium der Bergschule St. Elisabeth inHeiligenstadt aus. Die von den 100 Teilnehme-rinnen und Teilnehmern erlaufenen Spendendienen dem Erhalt des Kitivu-Hospitals undder Aidshilfe in Uganda. Erst im Januar hattedie Schule dem Uganadakreis Heiligenstadte.V. 5.500 Euro überreicht.

Die katholische berufsbildende SchuleBergschule St. Elisabeth übergab SchwesterAdelgundis Pastusiak bereits im März denErlös des alljährlichen Tages der offenen Tür.Die 400 Euro finden Verwendung in demKinderheim der Ordensgemeinschaft inSchineni, nahe der moldawischen Grenze.

Im Mai nahmen 202 Schülerinnen undSchüler des Engelsburg-Gymnasiums in

Kassel am Mini-Marathon teil. Der 4,2Kilometer lange Lauf endete im vollbesetztenAue-Stadion. Auch diese Aktion brachte über2.000 Euro ein. Der Erlös dieser Gemein-schaftsaktion aller Kasseler Schulen mit 5200Startern kommt Kindern in Nairobi zu.

Das Placida-Viel-Berufskolleg in Mendennahm an der Langen Nacht der Kulturen teilund erwirtschaftete dabei einen Erlös von 200Euro für die Flüchtlingshilfe Menden.

Schließlich spendete das BerufskollegBergkloster Bestwig den Erlös seiner Entlass-gottesdienste für die Bereitstellung einfacherKochstellen in Mosambik. „In Afrika sterbenmehr Menschen an Rauchvergiftungen durchoffenes Feuer als an Malaria”, erklärt AndreasWedeking, dessen Tochter als Missionarin aufZeit in Mosambik gewesen ist. Seither unter-stützt der Leiter der Seniorenheime inWadersloh und Oelde-Stromberg die Anschaf-fung dieser Kocher. Bereits für sechs Euro kannman eine Metallummantelung für das Feuerkaufen.

Einsatz für die Eine WeltSchulen der Ordensgemeinschaft unterstützen Projekte in Afrika, Südamerika und Rumänien

Zehn Prozent der vom neuen Blockheizkraftwerk erzeugten Energie

werden ins öffentliche Netz eingespeist.

aus der Josefsbrauerei in Bigge an. „Damitunterstützen wir die Vorhaltung sozial--versicherungspflichtiger Beschäftigungs-verhältnisse für Behinderte in der Brauerei“,freut sich der Finanzvorstand der Ordens-gemeinschaft. Auch verwende die Josefs-brauerei Zutaten aus ökologischem Anbau.

Die Verwendung von Produkten aus demfairen Handel wird auch im Berufskolleg Berg -kloster Bestwig groß geschrieben. Das erhieltbereits 2014 die Auszeichnung zur Fairtrade-School. Und sowohl in der Schule als im Klos -ter gibt es nur noch fair gehandelten Kaffee.

„Zu dieser Linie passt, dass der Kloster-laden GEPA-Produkte aus fairem Handel an-bietet, die Gärtnerei ihre Christsterne selbstzüchtet und nicht aus anderen Kontinenteneinfliegen lässt und das Dach der Tischlereider Erzeugung von Solarenergie dient“, zähltChristian Uhl weiter auf. Deshalb habe mansich nun um die Auszeichnung zur „FairenGemeinde“ beworben.

Das Internationale Pfingsttreffen im Mai hinterfragte,

wie sich jeder Einzelne für eine gerechtere Welt ein-

setzen kann.

Ein solcher

Effizienzkocher

kostet nur sechs

Euro und rettet

Leben.

Schüler des

Walburgisgym-

nasiums beim

traditionellen

Hungermarsch

in Menden.

Foto:

Christoph Scholz

Page 8: Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel

Freizeit für Senioren Ü und U 60

VIII • SCHWESTERN DER HL. MARIA MAGDALENA POSTEL • 6-2015

Anlassspende

22.500 Euro für Metarica Metarica. Seinen Abschied als Ge-schäftsführer einer weltweit tätigenUnternehmensgruppe nutzte Man-fred G., der nicht genannt werdenwill, um dem Bildungszentrum JuliePostel in Metarica/Mosambik22.500 Euro zu spenden. Die frühereVorschule konnte inzwischen auf400 Plätze erweitert werden und istals Grundschule staatlich anerkannt.Geschäftsfreunde, Verwandte undBekannte hatte Manfred G. gebeten,ihm statt persönlicher GeschenkeGeld für diesen Zweck zu geben.Dazu bietet die Bergkloster StiftungSMMP die Möglichkeit einer soge-nannten Anlassspende. „Ich habe eine erlebnisreiche undschöne Zeit im Unternehmen ver-bracht“, sagt Manfred G., der denDank an ihn auf diese Weise weiter-gibt. Über Schwester Benigna Erd-mann, die ihm sehr imponierte,hatte er den Orden kennengelernt.

Bestwig. Das neue Jahresprogramm mit denspirituellen Angeboten für das Jahr 2016 imBergkloster Bestwig liegt vor. Darin gibt esKurse und Fortbildungen für alle Generationen.Neben zahlreichen Wochenendkursen, Besin-nungstagen und Exerzitien weist SchwesterIgnatia Langela wieder auf die besonderenZeiten im Kloster hin. Zum einen über dieKar- und Ostertage: Da können die Gästeunter anderem am Gründonnerstag wiederan der Trauermette in der Nacht teilnehmenund am Abend des Karfreitages eine Tanzauf-führung der Tänzerin, Theologin und Cho-reografin Kersten Elisabeth Pfarr miterleben.Sie will sich dem Geheimnis des Karfreitagstänzerisch nähern. Wie in den Sommerwochenführt die Erlebnispädagiogin Ursel Pilarz täg-lich mit Elementen des Qi Gong und Acht-samkeitsübungen in den Tag.

NACHRICHTEN

Im Sommer wird es neben dem Urlaubsan-gebot für die Generation Ü 60 erstmals aucheine besondere Zeit für die Generation U 60geben. Zum Programm gehören jeweilsSpaziergänge, Kultur- und Kreativtage sowieein Besuch des Heilstollens Norderau. Fürdie U 60er sind auch längere Wanderungengeplant. Darüber hinaus gibt es wieder Wochenendenfür Familien, für junge Frauen, Wanderexer-zitien, die Ausbildung zum Bibelerzähler,Kreativkurse vom Ikebana über Nähen biszur Holzbildhauerei und das Angebot einergemeinsamen Fahrt zum Katholikentag nachLeipzig.Weitere Informationen unter

Tel. 02904 808-0E-Mail: [email protected]/angebote

In Nametoria steht für

die Kandidatinnen, die

mit den Schwestern

leben, auch Garten-

arbeit auf dem Plan.

Schwester Santa (erste

von links) leitet sie an.

ImpressumMagazin-Teil derSchwestern der heiligenMaria Magdalena Postel

Redaktion:

Sr. Klara Maria Breuer, Winfried

Meilwes, Andreas Beer,

verantw.: Dr. Ulrich Bock

Anschrift:

Bergkloster Bestwig,

Bergkloster 1, 59909 Bestwig

Tel.: 02904 808-0

Fax: 02904 808-255

E-Mail: [email protected]

Preis: 12,90 Euro pro Jahr

Internet: www.smmp.de

www.helfen.smmp.de

Fotos: Die Rechte liegen, wenn nicht

anders angegeben, bei SMMP

Bankverbindung:

Bergkloster Stiftung SMMP

Darlehenskasse Münster eG (DKM)

IBAN: DE59 4006 0265 0000 1003 00

BIC: GENODEM1DKM

Litho und Druck:

Limburger Vereinsdruckerei GmbH,

Senefelder Straße 2, 65549 Limburg.

Objekt 38

Schwesternhaus ist eingesegnetNametória/Mosambik. Das neue Schwestern-haus in Nametoria/Mosambik konnte pünkt-lich zum 200. Geburtstag von SchwesterPlacida Viel am 26. September (nach Redak-tionsschluss) eingeweiht werden. Placida Vielhatte 1862 die erste Ordensniederlassung inDeutschland gegründet.2014 hatten die Schwestern der heiligenMaria Magdalena Postel in Nametória dasnoch unfertge Haus einer anderen Gemein-schaft übernommen. Heftige Überschwem-mungen im Frühjahr 2015 warfen die Bauar-

beiten zurück, jedoch wurde der Unterrichtfür die Frauen aus der Stadt teilweise unterfreiem Himmel fortgesetzt. Auf ihrem Stun-denplan stehen vor allem praktische Fächerwie die Hauswirtschaft, Hygiene und Ge-sundheit, der Schutz der Umwelt und Fami-lienkunde. „Und an den Nachmittagen ver-sammeln wir die kleinen Kinder zur Alpha-betisierung. Unser Ziel ist es, sie für denEintritt in die Schule zu befähigen“, soSchwester Leila, die die Arbeit der Ordens-gemeinschaft in Mosambik koordiniert.