In zwei Wochen beginnt in Brissago die mit Spannung er- wartete Weltmeisterschaft zwi- schen dem russischen Titelver- teidiger Wladimir Kramnik und seinem ungarischen Herausfor- derer Peter Leko. Gespielt wird vom 25. September bis 18. Ok- tober im Centro Dannemann über maximal 14 Partien. Allgemein rechnet man mit einem knappen Ausgang des Duells. Von den Fachleuten wird Kramnik zwar fast einhel- lig als Favorit gesehen (siehe Umfrage auf Seite 28/29). Doch er trifft mit Leko auf den einzi- gen Spieler, der gegen ihn eine positive Bilanz in den bisheri- gen Begegnungen mit klassi- scher Bedenkzeit aufweist. Für den Schweizerischen Schachbund (SSB) ist diese zweite Weltmeisterschaft in der Schweiz nach dem FIDE-WM- Final Karpow – Anand 1998 in Lausanne eine einzigartige Chance, den Schachsport in der Schweiz bekannter zu machen. Insbesondere für die Sparte Breitenschach bietet die WM eine grossartige Gelegenheit, die mit dem Projekt an der Expo.02 erfolgreich lancierten Tätigkeiten prominent fortzu- setzen. So steht die zum dritten Mal durchgeführte und mit ei- nem Hobbyturnier ergänzte Fa- milienmeisterschaft im Zeichen der gleichzeitig stattfindenden WM. Es ist zu hoffen, dass nicht zuletzt aufgrund der me- dialen Präsenz von Schach in den nächsten Wochen diesem Turnier eine rege Teilnehmer- zahl beschert sein wird. Darüber hinaus organisieren einige Schachklubs während der Weltmeisterschaft diverse Veranstaltungen wie Simultan- partien, Blitzturniere oder WM-Live-Übertragungen. Ziel ist es, auf lokaler Ebene auf Schach aufmerksam zu machen und neue Mitglieder für die Klubs zu gewinnen. Finanziell unterstützt werden solche Ver- eine durch den SSB, der wie- derum auf einen namhaften Be- trag der Stiftung Accentus im Namen des Fonds SCHACH SCHWEIZ zurückgreifen kann. Am Spielort im Centro Dan- nemann organisiert der SSB nebst einem Medienblitzturnier drei weitere Anlässe (Spielbe- ginn jeweils um 10 Uhr): Ö Zuschauerblitzturnier am 3. Oktober, Ö Simultan gegen GM Yan- nick Pelletier und GM Joe Gal- lagher am 10. Oktober, Ö Zuschauerblitzturnier am 16. Oktober. Zudem werden an den spiel- freien Tagen (Montag/Mitt- woch/Freitag) im Hotel «Asco- na» in Ascona Blitz- und Ra- pidturniere durchgeführt. Wei- tere Details zur Weltmeister- schaft erfahren sie auf der In- ternet-Seite www.schachbund. ch/schachsport/wm.php. Ob als Zuschauer vor Ort, als Organisator einer lokalen Ver- anstaltung oder als interessier- ter Verfolger der Partien via In- ternet oder Tageszeitung: ich wünsche allen eine spannende Weltmeisterschaft. Marc Furrer, Koordinator SSB-Rahmenprogramm an der WM in Brissago Editorial Schweizerische Schachzeitung 104. Jahrgang. Offizielles Organ des Schweizerischen Schachbundes (SSB) ISSN 0036-7745 Erscheint 10mal pro Jahr Auflage: 8000 Einzelabonnemente (inkl. Porto): Inland Fr. 50.- Ausland Fr. 70.- Chefredaktor Dr. Markus Angst Gartenstrasse 12 4657 Dulliken Tel. 062 / 295 33 65 Mobile 079 / 743 07 78 Fax 062 / 295 33 73 [email protected]Stv. Chefredaktor Roger Baumann Weingartenstrasse 37 4600 Olten Tel. 062 / 212 49 28 Mobile 079 / 680 14 08 [email protected]Fernschach Gottardo Gottardi Postgässli 19 3661 Uetendorf Tel./Fax 033 / 345 72 61 [email protected]Problemschach Martin Hoffmann Neugasse 91/07 8005 Zürich Tel. 01 / 271 15 07 [email protected]Studien Istvan Bajus Grossalbis 28 8045 Zürich Tel. 01 / 461 24 12 [email protected]Inserate Dr. Markus Angst (Tarife auf Anfrage) Produktion Werner Widmer Schachagentur Caissa AG 5614 Sarmenstorf Tel. 056 / 667 20 61 Fax 056 / 667 31 81 [email protected]Schach im Internet www.schachbund.ch Schach im Teletext SF2, Seite 405 TSR2, page 405 2
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Schweizerische Editorial Schachzeitung cernenti il CM saranno resi noti at-traverso il sito . ch/schachsport/wm.php. Sia come visitatori sul posto, sia come organizzatori e come fruitori
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In zwei Wochen beginnt inBrissago die mit Spannung er-wartete Weltmeisterschaft zwi-schen dem russischen Titelver-teidiger Wladimir Kramnik undseinem ungarischen Herausfor-derer Peter Leko. Gespielt wirdvom 25. September bis 18. Ok-tober im Centro Dannemannüber maximal 14 Partien.
Allgemein rechnet man miteinem knappen Ausgang desDuells. Von den Fachleutenwird Kramnik zwar fast einhel-lig als Favorit gesehen (sieheUmfrage auf Seite 28/29). Docher trifft mit Leko auf den einzi-gen Spieler, der gegen ihn einepositive Bilanz in den bisheri-gen Begegnungen mit klassi-scher Bedenkzeit aufweist.
Für den SchweizerischenSchachbund (SSB) ist diesezweite Weltmeisterschaft in derSchweiz nach dem FIDE-WM-Final Karpow – Anand 1998 inLausanne eine einzigartigeChance, den Schachsport in derSchweiz bekannter zu machen.
Insbesondere für die SparteBreitenschach bietet die WMeine grossartige Gelegenheit,die mit dem Projekt an derExpo.02 erfolgreich lanciertenTätigkeiten prominent fortzu-setzen. So steht die zum drittenMal durchgeführte und mit ei-nem Hobbyturnier ergänzte Fa-
milienmeisterschaft im Zeichender gleichzeitig stattfindendenWM. Es ist zu hoffen, dassnicht zuletzt aufgrund der me-dialen Präsenz von Schach inden nächsten Wochen diesemTurnier eine rege Teilnehmer-zahl beschert sein wird.
Darüber hinaus organisiereneinige Schachklubs währendder Weltmeisterschaft diverseVeranstaltungen wie Simultan-partien, Blitzturniere oderWM-Live-Übertragungen. Zielist es, auf lokaler Ebene aufSchach aufmerksam zu machenund neue Mitglieder für dieKlubs zu gewinnen. Finanziellunterstützt werden solche Ver-eine durch den SSB, der wie-derum auf einen namhaften Be-trag der Stiftung Accentus imNamen des Fonds SCHACHSCHWEIZ zurückgreifen kann.
Am Spielort im Centro Dan-nemann organisiert der SSBnebst einem Medienblitzturnierdrei weitere Anlässe (Spielbe-ginn jeweils um 10 Uhr):� Zuschauerblitzturnier am 3.Oktober,� Simultan gegen GM Yan-nick Pelletier und GM Joe Gal-lagher am 10. Oktober,� Zuschauerblitzturnier am16. Oktober.
Zudem werden an den spiel-freien Tagen (Montag/Mitt-woch/Freitag) im Hotel «Asco-na» in Ascona Blitz- und Ra-pidturniere durchgeführt. Wei-tere Details zur Weltmeister-schaft erfahren sie auf der In-ternet-Seite www.schachbund.ch/schachsport/wm.php.
Ob als Zuschauer vor Ort, alsOrganisator einer lokalen Ver-anstaltung oder als interessier-ter Verfolger der Partien via In-ternet oder Tageszeitung: ichwünsche allen eine spannendeWeltmeisterschaft.
Marc Furrer, KoordinatorSSB-Rahmenprogramm
an der WM in Brissago
EditorialSchweizerischeSchachzeitung104. Jahrgang. OffiziellesOrgan des SchweizerischenSchachbundes (SSB)ISSN 0036-7745Erscheint 10mal pro JahrAuflage: 8000Einzelabonnemente(inkl. Porto): Inland Fr. 50.-Ausland Fr. 70.-
Dans deux semaines, tous lesyeux se tourneront vers Brissagopour le début du championnat dumonde. Il se disputera du 25 sep-tembre au 18 octobre, entre le ten-ant du titre, le Russe VladimirKramnik et son challenger hon-grois Peter Leko, sur 14 parties aumaximum, au Centro Danne-mann.
Les pronostics prédisent une is-sue serrée du duel. Pratiquementunanimes, les spécialistes nom-ment Kramnik favori, (cf. sonda-ge aux pages 28/29). Cependant,son opposant Leko est le seuljoueur qui ait un bilan positif con-tre lui à l’issue de leurs précéden-tes rencontres jouées à la cadenceclassique.
Pour la Fédération suisse deséchecs (FSE), ce deuxième cham-pionnat du monde après la finaledu mondial de la FIDE Karpov –Anand, en 1998, à Lausanne, estune chance unique pour mieuxfaire connaître le sport échiquéenen Suisse. «Le mondial aura unerépercussion dans notre pays quirésonnera bien après le derniercoup», dit le président central dela FSE Philipp Hänggi.
En particulier dans le domainedes échecs populaires, le mondialoffre une chance en or pour pour-suivre avec brio les activités ini-tiées par le projet Expo.02. Ainsi,le tournoi d’amateurs, le troi-sième championnat suisse des fa-milles sera placé sous le signe dumondial. Il faut espérer que cetournoi connaîtra une participati-on assidue, suite à la présence ac-crue des échecs dans les médias.
En outre, certains clubsd’échecs organisent diverses ma-nifestations durant le mondial,comme des simultanées, des tour-nois blitz ou des retransmissionsen direct du mondial. Le but est demettre les échecs en avant au ni-veau local et de gagner de nou-veaux membres pour les clubs.Ces sections sont soutenues finan-cièrement par la FSE qui peutelle-même puiser dans un montant
substantiel alloué par la Fondati-on Accentus au nom du fondsSCHACH SCHWEIZ.
Sur place, au Centro Danne-mann, la FSE organise un tournoiblitz pour la presse et trois autresmanifestations (dès 10 heures):� Le 3 octobre, tournoi blitzpour les spectateurs� Le 10 octobre, simultanéecontre les GM Yannick Pelletieret Joe Gallagher� Le 16 octobre, tournoi blitzpour les spectateurs
D’autre part, durant lesjournées libres (lundi/mercre-di/vendredi), des tournois blitz etrapides seront organisés à l’hôtel«Ascona», à Ascona. Pour de plusamples renseignements sur lemondial, veuillez consulter notresite Internet à la page www.schach-bund.ch/schachsport/wm.php.
Que vous soyez spectateur surplace, organisateur d’une manife-station locale ou que vous suiviezles parties sur Internet ou dans lapresse, je vous souhaite à tous unmondial passionnant.Marc Furrer, coordinateur duprogramme de la FSE encadrantle mondial à Brissago
***
Tra due settimane a Brissagoincomincia l’atteso campionatodel mondo tra il difensore russodel titolo Wladimir Kramnik e losfidante ungherese Peter Leko. Sigioca presso il Centro Danne-mann dal 25 settembre al 18 ot-tobre fino a un massimo di 14 par-tite.
In generale si calcola un esitodel duello piuttosto tirato. Per gliesperti Kramnik è comunque datoper favorito (v. sondaggio allepagg. 28/29) anche se è oppostoall’unico giocatore che può vanta-re contro di lui un bilancio posi-tivo negli incontri finora disputaticon tempo di riflessione classico.
Per la FSS questo secondocampionato del mondo dopo la fi-nale del campionato del mondoFIDE nel 1998 a Losanna tra Kar-
pow e Anand è un’occasione uni-ca per rendere più noto lo sportdegli scacchi in Svizzera.
In particolare per la divisionediffusione degli scacchi il CM offreuna grossa possibilità di continuarele attività promosse con successo inoccasione di Expo.02. Così per laterza volta si svolgerà il campio-nato di scacchi per famiglie, com-pletato da un torneo hobby duranteil CM. E’ da sperare, non da ultimoa causa della presenza dei media, inuna maiuscola presenza di parteci-panti.
Oltre a ciò alcuni circoli orga-nizzeranno durante il CM diversemanifestazioni come simultanee,tornei blitz, trasmissioni live. Loscopo è di attirare anche local-mente l’attenzione sugli scacchicon l’intento di acquisire nuovisoci. Alcuni circoli potranno con-tare sul sostegno finanziario dellaFSS, che nuovamente ha potutocontare su una generosa elargizio-ne della Fondazione Accentus afavore del Fondo Scacchi in Sviz-zera.
Nel luogo di gioco, presso ilCentro Dannemann, la FSS ac-canto a un torneo blitz per giorna-listi organizzerà tre ulteriori even-ti (con inizio ogni volta alle10.00):� il 3 ottobre torneo blitz tra ipresenti;� il 10 ottobre simultanea controil GM Yannick Pelletier e il GMJoe Gallagher;� il 16 ottobre ulteriore torneoblitz tra i presenti.
Oltre a ciò nei giorni liberi dapartite (lunedì, mercoledì,venerdì)presso l’albergo Ascona in Asconasi svolgeranno pure tornei lampo esemilampo. Ulteriori dettagli con-cernenti il CM saranno resi noti at-traverso il sito www.schachbund.ch/schachsport/wm.php.
Sia come visitatori sul posto,sia come organizzatori e comefruitori di partite via internet ostampa a tutti auguro un magnifi-co campionato del mondo.
Marc Furrer
Editorial / Editoriale
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Biel geht mit vier Punkten Vorsprung in die NLA-Doppelschlussrunde – Mendrisio holt drei Punkte
In der Nationalliga A derSchweizerischen Mannschafts-meisterschaft (SMM) ist dieEntscheidung um den Titelpraktisch gefallen. Biel weistvor der Doppelschlussrunde inZürich vom 6./7. Novembervier Punkte Vorsprung auf dasTrio Zürich/Sorab Basel/Rei-chenstein auf. Damit brauchendie Bieler aus den beiden letz-ten Partien gegen Wollishofenund Titelverteidiger Zürich nurnoch ein Unentschieden, um ih-ren siebten Titel zu holen.
Während Biel, Zürich undReichenstein die erste NLA-Doppelrunde unbeschadet über-standen, verlor Sorab in der 7.
Runde überraschend das Derbygegen Riehen mit 3:5. Der Siegder Riehener kam im richtigenMoment, waren sie doch nachMendrisios überraschendem4½:3½-Erfolg gegen Luzern 24Stunden zuvor im Abstiegs-kampf in Zugzwang geraten.Mendrisio war ohnehin derheimliche Gewinner der Doppel-runde, holten die Tessiner dochauch beim 4:4 gegen Wollisho-fen einen Punkt und verbesser-ten sich vom 9. auf den 8. Platz.
Während Schlusslicht RössliReinach/BL die sofortige Rück-kehr in die NLB nicht mehr wirdverhindern können, sind mit Lu-zern (6 Punkte), Wollishofen
(6), Bern (5), Mendrisio (4) undRiehen (4) gleich fünf weitereMannschaften abstiegsgefähr-det. Die Doppelschlussrunde inZürich verspricht also wenig-stens in Sachen RelegationHochspannung.
Spannend ist auch der Kampfum die beiden Aufstiegsspiel-plätze in der NLB-Ostgruppe.Die drei führenden Teams Win-terthur (5:3 gegen Zürich II), Lu-gano (5:3 im Derby gegen Bian-co Nero) und St. Gallen (6½:1½gegen Engadin) gaben sich keineBlösse. Offen ist, wer nebendem punktelosen Engadin dasAuf-/Abstiegsspiel 1. Liga/NLBbestreiten muss. Mit Zürich II
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(6), Bodan (4), Bianco Nero (4)und Tribschen (4) gibt es nochvier Kandidaten.
Aus der Westgruppe spielenJoueur Lausanne und Sion umden Aufstieg ins Oberhaus,weil Leader Reichenstein IInicht aufstiegsberechtigt ist.Riehen II wird als Tabellenletz-ter um den Klassenerhalt ste-chen müssen, da es nicht mehrbeide vor ihm liegen Teamsüberholen kann. Therwil undFribourg spielen nämlich nochgegeneinander und machen diezweite Equipe aus, welche dasAuf-/Abstiegsspiel bestreitenmuss.
In der 1. Liga sind acht von 16Entscheidungen gefallen. SrbijaZürich II (Ostgruppe) undSchwarz-Weiss Bern (Westgrup-pe) stehen als Gruppensieger fest.
Nimzowitsch II (Zentralgrup-pe), Liestal und Porrentruy(beide Nordwestgruppe) habendas Aufstiegsspiel in die NLBauf sicher. Aadorf (Ost), Srbija(Zentral) und Vevey (West)können den Abstieg in die 2.Liga nicht mehr verhindern.
Hochspannung versprichtdas Rennen um die drei restli-chen Aufstiegsspielplätze. Inder Ostgruppe liegen hinterGruppensieger Srbija II mit St.Gallen II (7), Winterthur III(7), Nimzowitsch (7) undBuchs (6) vier Teams innerhalbeines Zählers. In der Zentral-gruppe liegen hinter Nimzo-witsch II mit Baden (8), Wol-lishofen II (7), Herrliberg (7)und Trubschachen (6) vierTeams innerhalb von zwei Zäh-lern. Nur in der Westgruppe
dürfte auch der 2. Platz bereitsvergeben sein, da sich Biel IIgegen Schlusslicht Vevey wohlkaum eine Blösse geben wird.
Am spannendsten ist der 1.-Liga-Abstiegskampf in derNordwestgruppe, wo ab Rang 3mit Birseck (6), Sorab II (6), Ba-sel (5), Riehen III (5), Thun (4)und Olten (4) gleich sechsMannschaften innerhalb vonzwei Punkten liegen und damitallesamt noch abstiegsgefährdetsind. In der Ostgruppe sind mitBuchs (6), Pfäffikon (5) undRheintal (4) noch drei Equipeninvolviert, in der Zentralgruppemit Trubschachen (6), Zug (5)und Lenzburg (5) ebenfalls dreiund in der Westgruppe mit Fri-bourg II (4) und Genf II (3) de-ren zwei.
Markus Angst
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Und wieder siegte Alexander MorosewitschWem es im Sommer im Sü-
den zu heiss, im Büro zu an-strengend und vor dem Fernse-her zu langweilig war, der hatte– wie jedes Jahr – die Möglich-keit, in Biel Schach zu spielen.Um die 300 Spieler nahmen aneinem der langen Turniere teil,zahlreiche weitere versuchtenihr Glück beim Rapid- oderBlitzturnier oder weilten alsKibitze im kühlen Kongress-haus.
In letzter Zeit wurde an meh-reren Orten darüber debattiert,was man tun könne, um die«Remisseuche» im Schach zubekämpfen. Statt über Mo-dusänderungen oder Ähnlichesnachzudenken, sei den Tur-nierorganisatoren – namentlichbei geschlossenen Turnieren –ans Herz gelegt, Spieler einzu-laden, die bis zum Umfallenkämpfen und Risiken eingehen.Was diesen Aspekt betrifft, sodarf den Organisatoren des Bie-ler Schachfestivals ein grossesKompliment gemacht werden:Den Zuschauern wurde äusserstattraktives und kreativesSchach gezeigt.
So geht das...
Wie schon im Jahr zuvorzeigte GM Alexander Morose-witsch seiner Konkurrenz, wieman Holzfiguren richtig plat-ziert. Als Betrachter hat manbei seinen Partien stets den Ein-druck, absolut nichts vonSchach zu verstehen und wun-dert sich, wie es der junge Rus-se (fast) immer schafft, als Sie-ger aus den Komplikationen
hervorzugehen. Auf seinem Ni-veau ist er der einzige, der stattlanger Computeranalysen kon-sequent auf vom Aussterbenbedrohte Varianten setzt.
Ganze anderthalb Punkte hin-
ter Morosewitsch landete derindische Grossmeister Krish-nan Sasikiran auf dem zweitenRang, dessen Angriffspartie ge-gen den drittplatzierten GMRuslan Ponomarjow (Ukr) her-vorzuheben ist. Ponomarjowteilte sich den dritten Rang mitdem einheimischen GM Yan-nick Pelletier und GM EtienneBacrot (Fra), alle mit 4,5 Punk-ten. Pelletier, der als ELO-Schwächster gestartet war undüberdies hinaus noch mit demNachteil zu kämpfen hatte, erst-mals als Weisser mit dem Dop-pelschritt des Königsbauern zueröffnen, darf sein Abschnei-den sicherlich als Erfolg be-trachte. Seine wildeste, interes-santeste und wohl auch besteVorstellung lieferte er ebenfalls
gegen Ex-Weltmeister Pono-marjow ab, den er mit Schwarzin die Knie zwang (siehe Seite12). Unzufrieden dürfte dage-gen GM Luke McShane (Eng)sein, der mit 3/10 letzter wurde.
Wer weiss, wie das Turnierausgegangen wäre, wenn er inder ersten Runde, als er mitSchwarz gegen Morosewitschklar besser stand, gewonnenstatt verloreren hätte?
Monika Seps überfordert
In der letzten Runde des Ac-centus-Damenturniers hätte diePaarung spannender nicht seinkönnen: die beiden Frauen-grossmeisterinnen IwetaRadziewicz (Pol) und TatjanaKosintsewa (Rus) spielten ge-geneinander, Radziewicz lagmit 6/9 einen halben Punkt hin-ter Kosintsewa zurück, führtedafür die weissen Steine. Diejunge Russin bewies jedochNervenstärke, geriet nie in Ver-
Internationales Schachfestival Biel
Alexander Morosewitsch: «Retter» bedrohter Eröffnungen
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lustgefahr, stand im Gegenteilsogar über lange Strecken bes-ser und bot dann in einem End-spiel, das nur noch sie hätte ge-winnen können, die Punktetei-lung an, was Radziewicz ak-zeptierte.
Den dritten bis fünften Platzteilten sich mit 5,5 Punkten dieFrauengrossmeisterinnen EvaRepkova (Slk), Elisabeth Pähtz(D) und die erst 14-jährige Ka-teryna Lahno (Ukr).
Abgeschlagen auf dem letz-ten Rang landete die SchweizerNachwuchshoffnung MonikaSeps. Es ist zwar leider wahr,dass junge Schweizer zu seltendie Möglichkeit haben, in ge-schlossenen Turnieren gegenstärkere internationale Konkur-renz Erfahrungen zu sammeln,aber hier ging der Schuss wohleher nach hinten los. EineELO-Differenz von 300 Punk-ten zur nächst stärkeren Spiele-rin sind einfach zuviel. Esbleibt zu hoffen, dass Seps diebittere Pille gut verkraftet hatund ihr die Erfahrung auf ho-hem Niveau helfen werden,ihre Spielstärke zu steigern.
Gleich fünf Spieler landetenim Meisterturnier mit achtPunkten aus 11 Partien auf demgeteilten ersten Rang. Wer-tungssieger wurde der für Bielspielende französische Gross-meister Christian Bauer, ge-folgt von den GMs BorisAvrukh (Isr), Andrei Scharjad-schanow (Rus), Alexander Ru-stemow (Rus) und Pavel Elja-now (Ukr). Mit 6/7 fulminantgestartet konnte sich Bauer inden letzten vier Runden daraufbeschränken, solid zu spielen.
Besondere Erwähnung vonden zehn Spielern mit 7,5Punkten verdienen der russi-sche IM Alexander Raetsky,der eine GM-Norm erzielte, so-wie WGM Nadescha Kosintse-wa (Rus/Tatjanas Schwester),
die mit einer IM-Norm nach Hau-se reisen durfte.Nebst dem Deut-schen DietmarKolbus erzielteauch der inNeuchâtel leben-de Kosovo-Alba-ner Avni Ermeni(beide 6,5 Punk-te) eine IM-Norm (alle Nor-men aus 11 Run-den).
BesterSchweizer wurdeGM Florian Jen-ni, der ebensowie IM RogerMoor 6,5 Punktesammelte. SechsPunkte totalisier-ten FM SeverinPapa, IM Hansjürg Kaenel,Rico Zenklusen und FM Chri-stian Flückiger.
Die Sache mit denELO-Zahlen...
Das allgemeine Turnier wur-de vom Letten Edvins Griezne(8/9) gewonnen. Bei ihm sowieseinem nach ihm platziertenLandsmann Oliver Liepins(7,5) tauchte der Verdacht auf,dass beide mit einer zu tiefenELO-Zahl am Start waren. Zu-mindest bei Griezne scheint einBlick in die Datenbank diesenVerdacht zu erhärten. Falls sol-ches «ELO-Verkaufen» tat-sächlich passieren sollte, wärenTurniere mit oberer ELO-Limi-te stark gefährdet, schliesslichist es für Turnierorganisatorenbeinahe unmöglich, die ELO-Zahl jedes ausländischen Spie-lers auf deren Redlichkeit zuüberprüfen.
Bronze ging an den bestenSchweizer, Georg Morger, derwie Liepins 7,5 Punkte erzielte.
Mit 7 Punkten folgten ClaudioSieber, Roland Senn, MatthiasGantner und Mathias Knobel.
Schweizer Meister im Ra-pidschach wurde IM HansjürgKaenel, der das Turnier mit7,5/11 auf dem sehr guten 9.Rang beendete und damit GMSasikiran noch hinter sich liess.Dahinter folgen JuniorencoachFM Walter Bichsel und IM An-dreas Huss mit 7 Punkten.
IM Claude Landenberguestelle im Blitzturnier seine her-vorragenden Schnell- undBlitzschachkünste unter Be-weis und wurde mit 6/9, punkt-gleich vor IM Richard GerberLandesmeister. Bester Nicht-Genfer unter den Schweizernwar GM Florian Jenni mit 5,5Punkten.
Im Jugendturnier gelang esdem neuen Schülermeister Da-mian Karrer als Einzigem, denGebrüderpaaren Lehmann undMuheim Paroli zu bieten. Hin-ter Marco Lehmann (7,5/9)wurde er dank besserer Buch-holz vor Andreas Lehmann mit
Internationales Schachfestival Biel
Das GM-Siegespodest: Krishnan Sasirikan, AlexanderMorosewitsch, Ruslan Ponomarjow.
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7 Punkten zweiter. Dahinterlandeten mit 6,5 Punkten Lukasund Sebastian Muheim.
WGM Tatjana Kosintsewa(Rus) – WGM Kateryna
Lahno (Ukr)Pirc (B07)
1. e4 d6 2. d4 ¤f6 3. ¤c3 g6 4.¥e3 c6 5. £d2 b5 6. ¥d3¤bd7 7. ¤f3 ¥g7 8. ¥h6. Mitdiesem Zug wartet Weiss gern,bis Schwarz ¥g7 gezogen hat,um Zeit zu gewinnen.8. ... ¥xh6. 8. ... 0-0 war hiereine Alternative.9. £xh6 e5 10. h3 ¥b7 11. 0-0£e7 12. ¦fe1 ¤g8. Was sonst?Die lange Rochade ist wegendes vorangegangenen Aufzugdes b-Bauern kaum zu empfeh-len und in der Mitte fühlt sichder alte Herr auch nicht sicher.13. £d2 ¤gf6 14. d5?! Natür-lich will Weiss, die tags zuvor
in der Startrunde verloren hatte,mehr als ein Remis. Allerdingsist dieser Zug kaum der richtigeWeg. 14. dxe5 dxe5 15. a4 mitungefährem Ausgleich wareher angebracht.14. ... a6?! Was wäre passiert,wenn Schwarz unbeindrucktauf d5 genommen hätte? Nach14. ... cxd5 scheint es jedenfallsso, als müsse bereits Weiss umAusgleich kämpfen. 15. ¤xb5(15. ¤xd5 ¤xd5 16. exd5¥xd5 17. ¥xb5 ¥xf3 18. gxf30-0 19. ¦ad1 ¤b6 20. £xd6£g5+ ist sicher ok fürSchwarz) 15. ... dxe4! 16.¥xe4 ¤xe4 17. ¦xe4 ¥xe4(17. ... 0-0!? kommt auch inFrage) 18. ¤xd6+ ¢f8 19.¤xe4 ¢g7 und weisse Kom-pensation ist keine in Sicht.15. dxc6 ¥xc6 16. a4 b4 17.¤e2 a5?! Schon wieder ver-schmäht Lahno einen Zentrums-
bauern. Was sprach gegen 17.... ¤xe4 18. £xb4 ¦b8 19.£a3 ¤ec5? Schwarz hättedann sehr komfortabel gestan-den.18. ¤g3. Nun, da Weiss ihr Zen-trum stabilisieren konnte und derschwarze König immer nochnicht ganz ohne Sorgen lebt,steht sie einen Hauch besser.18. ... 0-0 19. b3 ¤c5 20. ¦ad1¦fd8 21. £g5 ¤xd3? Schadeum den Springer! 21. ... ¤e6??ging nicht wegen 22.¤f5, abernach 21. ... ¢h8 hätte Schwarzgut mitgespielt, z.B. 22. ¥c4¦a7. Weiss hat dann immerleichte Probleme mit e4, au-sserdem hat Schwarz stets dieOption ¤e6.22. cxd3!? Die meisten hättenhier wohl 22. ¦xd3 gezogen,was auch angenehmer fürWeiss ist. Mit dem Textzug si-gnalisiert Kosintsewa, dass sie
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in aggressiverer Stimmung ist.22. ... ¢h8 23. d4 ¦e8 24. h4¦ac8 25. h5 ¥b7 26. dxe5dxe5 27. h6 ¤g8? 27. ... £e6hätte gezogen werden müssen;28. ¤f5? würde nun an 28. ...¤xe4 scheitern.
Dies wurde bisher selten ge-spielt; auch nach den Alternati-ven 12. ¥f4 oder 12. ¥h4 ver-fügt Weiss über gute Kom-pensation für den geopfertenBauern.12. ... g6. 12. ... ¥e7 13. ¥h5g6 14. ¥e2 (14.¥f3!? £xc415. £d2 sollte noch näher un-tersucht werden) sieht gefähr-lich aus, da die Anwesenheitder schwarzfeldrigen Läufereher die angreifende Partei be-günstigt.13. £d2?! Der inder Partie ge-wählte schwarzePlan, lang weg-zurochieren, hin-terlässt einenüberzeugendenEindruck, sodass Weiss sichwohl hier nachAlternativen um-sehen sollte. Ichkonnte zwei Par-tien mit 13.¥xf8 ¢xf8(Nach 13. ...¦xf8? 14. 0-0kommt der Kö-nig noch heftigerunters Rad) 14.h4 finden; dieweisse Stellunggefällt gut, dader schwarze
König Mühe hat, ein sicheresPlätzchen zu finden.13. ... ¤a6 14. 0-0 ¥xh6 15.£xh6 ¥d7 16. ¥f3 0-0-0 17.¦fb1 c6 18. £c1 ¦he8. 18. ...£xc4 19. ¥e2 £a4 20. ¦b3!sieht sehr gefährlich aus fürSchwarz.19. £b2 ¥f5?? Ein groberBock auf diesem Niveau:Schwarz stellt die Qualität ein!19. ... ¥e6 war Pflicht. c4hängt und es ist nichts Konkre-tes für Weiss in Sicht, z.B. 20.¤xc6 (20. ¥xc6 bxc6 21.¤xc6 ¥xc4!; 20. c5? ¥d5) 20.... bxc6 21. ¥xc6 ¦e7 22. ¥b5¤c7 23. ¥c6 ¤a6 mit Zugs-wiederholung.20. ¤xf5 gxf5 21. ¥h5. Dashat Schwarz wohl übersehen.Den Vorteil verwertet Schar-jadschanow ohne Probleme.21. ... £e7 22. ¥xe8 ¦xe8 23.£d2 ¤c5 24. ¦e1 ¤e4 25. £e3£a3 26. f3 ¤d6 27. £d4 ¦d828. ¦ad1 £xa2 29. c5 ¤f7 30.£xf6 ¦g8 31. £xf5+ ¢b8 32.£f4+ ¢c8 33. ¦d2 1:0
Simon Kümin
Internationales Schachfestival Biel
«Einheimischer» Sieg am Meisterturnier: Christian Bau-er vor Boris Avrukh (links) und AndreiScharjadschanow.
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Comment forcer son adversaire à la faute…Comme lors de l’édition
2003, le Russe Alexander Moro-zevich a survolé le tournoi desGMI du Festival de Bienne. Ill’emporte avec 7,5 sur 10, soit1,5 point d’avance sur le supren-ant joueur indien Krishnan Sa-sikiran. A la troisième place ex-aequo, mais seulement 4,5points, se retrouvent Ruslan Po-nomariov, Etienne Bacrot etl’auteur de ces lignes. Quant audernier, Luke McShane, il neparvint malheureusement à en-trer dans le tournoi qu’aprèsavoir subi 4 défaites.
Voici la victoire de Moroze-vich obtenue lors de la 8èmeronde face à son dauphin. Dansune interview pour un site inter-net russe, Morozevich commen-ta cette victoire en disant qu’ilavait su amener suffisamment decomplications pour forcer sonadversaire à la faute. Voyonsdonc comment cela arriva.
GM Alexander Morozevich(Rus) – GM Krishnan
Sasikiran (Ind)Espagnole C95
1. e4 e5 2. ¤f3 ¤c6 3. ¥b5 a64. ¥a4 ¤f6 5. 0-0 ¥e7 6. ¦e1b5 7. ¥b3 d6 8. c3 0-0 9. h3¤b8.La variante Breyer est depuisplusieurs années l’arme préfé-rée du joueur indien dansl’Espagnole. Le redéveloppe-ment du cavalier en d7 confèreà la position noire une sou-plesse particulière.10. d4 ¤bd7 11. ¤bd2 ¥b712. ¥c2 ¦e8 13. a4. Il a récem-ment été convenu que les blancspeuvent obtenir un léger avanta-ge en jouant 13. ¤f1 ¥f8 14.¤g3 g6 15. b3!? L’idée généralede ce coup est de minimiser lecontre-jeu noir au centre par 15.... ¥g7 16. d5 ¤b6 17. ¦b1! c618. c4, les noirs ne pouvant pren-
dre deux fois en c4 en raison de20. ¦xb7. 13. a4 a cependantété joué avec succès par Pono-mariov face à Sasikiran lors dela 2ème ronde. Je suppose quecette idée a plu à Morozevich.13. ... ¥f8 14. ¥d3 c6 15. b3.Les blancs ne désirent pas secompromettre au centre en pous-sant leur pion en d5. Ils doiventcependant s’occuper de défendreconvenablement le duo e4-d4.15. ... g6 16. ¥b2. Morozevichchange le premier. Dans laprécitée, Ponomariov avaitpréféré 16. ¥f1 £c7 17. ¥b2¦ac8 18. £c2 £b8 19. g3 ¥g720. ¦ad1 ¥a8 21. axb5 axb5 22.b4 et obtenu un léger avantage.16. ... £b6. Il est fort possibleque Sasikiran ait décidé de pla-cer sa dame en b6 afin depréparer l’avance c5, le pion b5demandant évidemment protec-tion.17. c4!? Mais le Russe prendles devants en ouvrant le cen-tre.17. ... ¤h5 18. b4 ¥g7. Lesnoirs ne touchent pas au centreafin de ne pas permettre auxpièces adverses de s’activer.19. c5 £c7 Dans le cas de 19.... dxc5 20. dxc5 £c7, lesblancs ont un avantage biendéfini et disposent du plan 21.¤b3 suivi de ¤a5.20. cxd6 £xd6
21. dxe5!? Morozevich auraitpu maintenir un petit avantage
en ne prenant pas en d6 au coupprécédent. Mais, fidèle à sonstyle, se lance dans les compli-cations.21. ... £xb4. 21. ... ¤xe5?! 22.¤xe5 ¥xe5 23. ¥xe5 ¦xe5 24.¤f3 suivi de 25. £b3 n’est passatisfaisant vu la passivité du¥b7. En outre, après 21. ...£xd3?! 22. ¦e3 £xe3 23. fxe3¤xe5, les noirs ne diposent pasd’une compensation suffisante:24. ¤xe5 ¥xe5 25. ¥xe5 ¦xe526. ¤b3.22. ¥a3 £c3 23. ¥d6 ¤xe5 24.¦a3 £b2. Sasikiran se refuse denouveau à sacrifier sa dame. Apremière vue, les noirs ont suffi-samment de ressources après 24.... £xa3 25. ¥xa3 ¤d3 26. ¦e3¤hf4, mais les blancs parvien-nent à garder l’initiative grâce à27. £b3 ¦ad8 28. ¤c4!25. ¦b3 £a2?! Cette imprécisi-on peut sans doute être attribuéeau fait que Sasikiran n’a pas en-visagé le 28ème coup des blancs.Après 25. ... ¤xf3+ 26. ¤xf3£a2, la position demeurait trèstranchante, p.ex: 27. e5 £xa4!?28. ¦e4 £a2 ou 27. ¥c2 ¥f8!?28. ¥xf8 ¦xf8 avec dans lesdeux cas une compensationblanche suffisant à maintenirl’équilibre.26. ¤xe5. Moins précis était 26.¥xe5 ¥xe5 27. axb5?! cxb5.26. ... ¥xe5 27. ¥xe5 ¦xe5 28.¤c4! ¦e7?? Sasikiran a-t-ilvraiment espéré pouvoir sauverla partie en sacrifiant la dame?Après le seul coup 28. ... dxc429. ¥xc4 £xa4, les blancs au-raient dû se contenter d’unelégère pression en finale par 30.¥xf7+ ¢h8 31. ¦xb7 £xd1 32.¦xd1 ¦xe4 33. f3. Mais je pensequ’une bonne défense aurait per-mis de maintenir l’équilibre mal-gré l’invasion des tours blanchessur la 7ème rangée.29. ¦a3 dxc4 30. ¦xa2 ¦d8
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31. ¦d2 ¦ed7 32. £f3 ¦xd333. ¦xd3 ¦xd3. Les noirs em-pochent le pion d après 33. ...cxd3 34. ¦d1.34. ¦e3 ¦d7 35. £e2 1-0. Con-tinuer la lutte ne fait effective-ment plus aucun sens.
La partie suivante gagnée parle champion indien est très inté-ressante non seulement dupoint de vue échiquéen, maisaussi psychologique. En effet,Sasikiran, joueur d’ordinaire as-sez positionnel, réussit à vaincrePonomariov dans un style agres-sif, proche de celui qui avaitmené le jeune Ukrainien au titremondial en début 2002.
1. d4 d5 2. c4 c6 3. ¤f3 ¤f6 4.¤c3 e6 5. ¥g5 h6. Sasikiranest un joueur qui choisit son ou-verture en fonction des préfé-rences de l’adversaire. Lors dela première ronde face à moi, ilavait opté pour 4.e3, évitantainsi la solide variante de Cam-bridge-Springs que j’aurais in-troduite ici par 5. ... ¤bd7.6. ¥h4 dxc4 7. e4 g5 8. ¥g3 b59. ¥e2 ¥b7 10. ¤e5 ¥g7 11.f4. Cette nouveauté n’est qu’unprélude au sacrifice suivant.11. ... ¤fd7. Les noirs subirai-ent une désagréable pressionsur la colonne f après 11. ...¤bd7 12. fxg5 hxg5 13. 0-0.
12. ¤xf7!? Un sacrifice inté-ressant, dont l’effet est d’autantplus fort que Ponomariovpréfère attaquer plutôt quedéfendre.12. ... ¢xf7 13. ¥h5+ ¢e7?!Il était probablement préférab-le de chercher refuge dans lecoin par 13. ... ¢g8. Je ne saispas comment le Grand-Maîtreindien aurait alors réagi. 14.£h5 £e7 n’apporte rien, parcontre, 14. e5 et 14. 0-0 en-trent sérieusement en ligne decompte. En réaction à 14. e5,les noirs peuvent tenter 14. ...b4 15. ¤e4 c5 16. ¤d6 ¥xg217. ¦g1 ¥d5, mais après 18.fxg5, les reprises en g5 sontinsuffisantes (18. ... hxg5 19.¦f1 et 18. ... £xg5 19. ¥f2£f4 20. ¦g4 £xh2 21.¦xg7!+). Et après 18. ... cxd419. gxh6 ¦xh6 20. ¤f7 £f821. ¦f1! £e7 22. £g4, la po-sition noire demeure peu en-viable. Probablement 14. ... c5est-il préférable, même si laproposition de Richard For-ster, 15. d5!? exd5 16. 0-0, pa-raît dangereuse. 14. 0-0 estégalement possible, même siles blancs ne peuvent espérerplus que la nulle après 14. ...b4 (14. ... ¢h7 15. fxg5 £xg516. e5) 15. fxg5 £xg5 16.¥f7+ ¢h7 17. ¥xe6.14. e5 £b6. 14. ... b4 15. ¤e4c5 16. ¤d6 ¥xg2 semble ex-cessif en raison de 17. ¥f3!?,de même que 14. ... c5 15. d5.15. fxg5 ¢d8 16. £g4 ¥xe5?Ce contre-sacrifice, destiné àréduire la blanche, permet àSasikiran d’obtenir un clairavantage. Le problème est quel’abandon du fou de casesnoires affaiblit justement cecomplexe de cases, ce qui lais-se aux blancs d’excellentesperspectives d’attaque. Cettemauvaise décision prouve quePonomariov n’aime pas sesentir agressé par son adver-
saire. Après 16. ... ¦f8?!, lesblancs auraient également pudévelopper leur initiative grâceà 17. ¦f1! c5 18. ¦xf8+ ¤xf819. gxh6 ¥xh6 20. d5!. Meil-leur était donc 16. ... c5!, aprèsquoi les blancs devraient conti-nuer par 17. 0-0-0 afin d’espé-rer maintenir leur pression.Cependant, après 17. ... cxd418. ¦xd4 ¢c8 (18. ... ¤c6?!19. ¦d6 ¥xe5 20. ¥xe5 £e3+21. ¢b1 £xe5 22. ¦xe6 £xg523. £d4) 19. ¦e1 (afin deprotéger e5 et d’empêcher unéchec en e3) 19. ... ¤c5! 20.¦d6 ¥c6!, les noirs auraientde bonnes chances de prendrel’avantage.17. dxe5 £e3+ 18. £e2£xe2+. 18. ... £xg5 19. ¤e4est hors de question.19. ¥xe2 ¤a6. Après 19. ...hxg5 20. ¤e4 c5 21. ¤xg5¢e7 22. 0-0, les blancs ont unavantage décisif.20. ¤e4 ¤ac5 21. ¤xc5 ¤xc522. 0-0-0+ ¢c7 23. ¦hf1 hxg524. ¦f7+. Toutes les piècesblanches sont actives, alors queles noirs peinent à obtenir unequelconque coordination. L’af-faire est entendue et le reste dela partie ne mérite que peu decommentaires.24. ... ¢b6. Insuffisant est aus-si 24. ... ¢c8 25. ¥f2, le cava-lier ne trouvant aucune case sa-tisfaisante. Mais c’est mainte-nant un clouage mortel qui con-damne les noirs.25. ¥f2 ¦ab8 26. b4! cxb3 ep27. axb3 a5 28. ¦d2 ¦hf8 29.¦f6 ¦fd8 30. ¦c2 ¦d5 31.¦xe6 ¥c8. 31. ... ¦bd8 32.¥f3 ne changeait rien.32. ¦e8 g4 33. h4 1-0. Lesnoirs sont paralysés et ne peu-vent qu’observer l’avance dupion h.
Il n’est pas impossible de battreun joueur de 2700, il suffitd’être en forme et bien préparé!
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Malheureusement, ces deuxconditions sont trop rarementréunies...
GM Ruslan Ponomariov(Ukr) – GM Yannick
Pelletier (Sui)Sicilienne B48
1. e4 c5 2. ¤f3 e6. Après avoirprécédemment joué la Najdorfcontre McShane et la Françaisecontre Morozevich, je décidaide changer encore de varianteafin de surprendre mon adver-saire.3. d4 cxd4 4. ¤xd4 ¤c6 5.¤c3 £c7 6. ¥e3. La Paulsenou variante Taimanov ne per-met pas aux blancs de déve-lopper une attaque aussi fé-roce et rapide que dans laplupart des autres systèmes si-ciliens. Seul le coup du texte,joué dans l’esprit de l’AttaqueAnglaise, me paraît véritable-ment dangereux pour les noirs.C’est plus précisément la suite6. ... a6 7. £d2 ¤f6 8. 0-0-0¥b4 9. f3 ¤e5 10. £e1 quime semble poser problème.Soupçonnant Ponomariovd’avoir en vue cette même lig-ne, je décidai de prendre lesdevants en préparant l’alterna-tive suivante.6. ... ¤f6 7. f4. Possibles sontaussi 7. ¤db5 £b8 8. f4 d6 et7. £d2 ¥b4 8. f3 ¤xd4 9.¥xd4 e5 suivi de ¥xc3.7. ... ¥b4!? Ce coup rare n’ajamais été joué au plus haut ni-veau, mais il me paraît intéres-sant.8. ¤db5 £a5 9. ¥d2. 9. e5¤e4 mène à une position com-pliquée également. Le coup dutexte introduit une suite plus oumoins forcée.9. ... a6 10. e5 axb5 11. exf6¥xc3. Insuffisant est 11. ...gxf6 car après 12. ¤xb5, le ca-valier fait forte impression enb5.12. bxc3. Après 12. ¥xc3 b4
13. fxg7 ¦g8, les noirs n’ontpas de problèmes.12. ... gxf6 13. £g4 b4! 14.£g7 ¦f8 15. £xf6. A premièrevue, les noirs sont en mauvaiseposture. Mais en réalité, le roiblanc est tout aussi exposé queson collègue en e8.15. ... bxc3 16. ¥xc3. La finaledécoulant de 16. £xc3 £xc317. ¥xc3 est égale à conditionque les noirs jouent 17. ... b6 etéchangent les fous de casesblanches.16. ... £c5 17. ¥d3 b6. Possi-ble était aussi 17. ... ¦a4, maisj’avoue n’avoir pas prévu lasuite choisie par mon adversai-re.18. ¥xh7 ¦a4 19. 0-0-0!? Lecoup qui m’avait échappé. Leroi blanc est suffisammentprotégé par le fort fou de casesnoires.19. ... ¤b4! Il est important dedévelopper les dernières forceset de les coordonner. Les noirsmenacent ¤xa2 et obtiennentla possibilité supplémentaire¤d5. De plus, après 20. ¥xb4£xb4, les noirs regagnent lepion sacrifié.20. ¥b2 ¥b7 21. ¦he1. Avecla menace ¦xe6!21. ... ¤xa2+ Possible étaitaussi 21. ... ¤d5 (21. ... ¥d5?!22. a3 ¤a2+ 23. ¢d2!) 22.£e5 d6 23. £g7, vu que lamenace ¦xe6 peut être paréepar 23. ... ¦xf4 (protégeant in-directement la ¦f8). Mais lecoup du texte me paraît plus lo-gique.22. ¢b1 ¥d5 23. ¦xd5?Comme lors de sa rencontre dela veille face à Sasikiran, Pono-mariov panique sous la pressi-on. Il rejeta 23. £e5 en raisonde 23. ... ¦b4?, mais ce coup seheurte en fait à 24. ¦e3! J’au-rais préféré le retrait du cava-lier par 23. ... ¤b4 afin de gar-der des chances équilibréesdans cette position complexe.
23. ... £xd5 24. c3. L’idée dujoueur ukrainien était donc depiéger mon ¤a2. Il n’a cepen-dant pas envisagé que son ¥h7pouvait aussi se faire capturer.24. ... £d2 25. £e5. Un coupde tour le long de la premièrerangée aurait eu pour réponse25. ... ¦a3!
25. ... f5! Le ¥h7 se retrouveen difficultés, alors que lesblancs doivent parer la menace£d3+. Notons que 25. ... ¦a3?ne marchait pas en raison de 26.£b8+ suivi de 27. ¥xa3+.26. ¥g6+ ¢d8 27. £e3 £xe328. ¦xe3 ¦h8 29. ¦h3. La seu-le manière d’extirper le fou del’aile-roi.29. ... ¦xh3 30. gxh3 ¦xf4. Lesnoirs obtiennent suffisammentde pions, en particulier unechaîne de pions passés cen-traux, afin de compenser la per-te du ¤a2.31. ¥h5. Un peu plus résistantétait 31. ¢xa2 ¦h4 32. ¥c1¦xh3 33. ¥g5+ ¢c7 34. ¢b3,même si 34. ... d6 ou 34. ...¢d6 devraient largement suf-fir.31. ... ¦h4 32. ¥d1 ¦xh3 33.¢xa2 f4 34. ¥g4. Les noirsl’emportent aussi après 34.¢b3 f3 35. ¥c1 f2 36. ¥e2¢e8!34. ... ¦h4 35. ¥d1. Ou 35. h3¦xg4.35. ... ¦xh2 36. ¢b3 e5 37.¥f3?! ¦h3 38. ¥g2 ¦g3 39.¥f1 f3 40. c4 ¦g1 0-1.
Yannick Pelletier
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Adam Horvath: Mit der Startnummer 1 zum SiegDank seinem Sieg in der
Schlussrunde gegen IM Ali Ha-bibi sicherte sich der als Num-mer 1 gestartete ungarischeGrossmeister Adam Horvathden Turniersieg quasi im«Schlusssspurt», weil der bis-herige Spitzenreiter, IM Alex-ander Tschernjajew aus Russ-land, gegen die ukrainischeGrossmeisterin Elena Sedinanur zu einem Remis kam.
Rang drei holte sich der eng-lische Grossmeister MatthewTurner. Als beste Dame folgtauf Rang vier Elena Sedina, be-ster Schweizer wurde PatrickHugentobler (Volketswil/Rang6), während der beste Davoser– Vjekoslav Vulevic – sich aufden siebten Rang vorarbeitenkonnte.
46 Teilnehmer(innen) darun-ter fünf Grossmeister(innen)und sieben Internationale Mei-ster aus zehn Nationen nahmenden dritten InternationalenSchachsommer im ParkhotelSunstar von Davos in Angriff.Nach diesem erfreulichen Teil-nehmeranstieg und auch dankdem neuen Kongresszentrumim Parkhotel Sunstar wird derDavoser Schachsommer vom30. Juli bis 7. August 2005 zueinem Schachfestival ausge-baut, das neu auch ein Senio-ren- und ein Jugend-Open so-wie ein Sommernachtsturnierfür Hobby- und Gelegenheits-spieler umfasst.
GM Adam Horvath (links) besiegte in der letzten Runde IM Ali Habibi und wurdeTurniersieger. (Foto: Robert Spörri)
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Die Liechtensteiner boten unseren Damen Parolirf. Engelberg war dieses Jahr
Austragungsort des jährlichstattfindenden Wettkampfeszwischen dem Schweizer Da-menkader und einer Auswahlder liechtensteinischen Herren-Nationalmannschaft. Das alt-ehrwürdige Hotel «Terrace»war bestens geeignet, um die-sem bereits zum viertenmalausgetragenen Wettkampf daswürdige Ambiente zu geben.Am Samstag herrschte nassesund wolkenverhangenes Schach-wetter vor, doch am Sonntagzeigte sich Engelberg von sei-ner schönsten Seite – sehr zurFreude der mitgereisten Be-gleitpersonen.
Der eigentliche Wettkampfvom Samstagnachmittag über 6Stunden (40 Züge in 2 Stunden,1 Stunde für den Rest der Par-tie) endete mit einer Überra-schung. Es gelang dem durch-schnittlich fast 100 ELO-Punk-te weniger aufweisenden Gäs-teteam aus Liechtenstein, demDamenkader Paroli zu bietenund ein beachtliches 5:5-Un-entschieden zu erkämpfen. Tra-gisch endete die Partie für RuthBohrer, die gegen den 77-jähri-gen Kurt Studer über vier Stun-den hoch überlegen stand, ummit einem kapitalen Fehler diePartie gar noch zu verlieren.Ein Unentschieden hätte denDamen gereicht, um den Wett-kampf zu ihren Gunsten zu ent-scheiden.
Am Sonntagmorgen zeigtensich die Damen den Fürstenlän-dern in zwei mit Farbwechselgespielten Kurzpartien (à 25Minuten) deutlich überlegenund siegten klar mit 11½:8½Punkten. Die besten Einzel-spieler(innen) waren CorinneRölli, Erika Reust und RenatoFrick, die aus den drei Partienje 2½ Punkte holten.
Aber auch beim nachmittäg-lichen, den wunderschönenWettkampf abrundenden Blitz-turnier zeigten die Damen ihrewahre Grösse und liessen dieLiechtensteiner klar hinter sich.Tatjana Lematschko, GundulaHeinatz und das erst 13½-jähri-ge Nachwuchstalent AnastasiaGavrilova erreichten alle 7½Punkte, gefolgt von den Liech-tensteinern Andras Guller (7),Marcel Mannhart (6) und Re-nato Frick (5½). Der ausserKonkurrenz startende AndreasUmbach gewann das Blitztur-nier (mit 10½ aus 11).
WIM Gundula Heinatz –Andras GullerBenoni (A72)
In der folgenden Partie be-wies Gundula Heinatz, dass essich lohnt, eine überlegeneStellung maximal zu verstär-ken, bevor man losschlägt.1. d4 ¤f6 2. c4 e6 3. ¤f3 c5 4.d5 exd5 5. cxd5 g6 6. ¤c3¥g7 7. e4 d6 8. ¥e2 0-0 9. 0-0¦e8 10. ¤d2 b6. 10. ... ¤a611. f3 ¤c7 12. a4 ¤d7 (Kram-nik — Topalow, Dortmund2001). Schwarz kann nun ¤c4mit ¤e5 beantworten.11. ¦e1 ¥a6?! Besser ist 11. ...¤bd7 (Farago — Dorfman,1977).12. ¥xa6 ¤xa6 13. ¤c4! 13.a4 ¤d7 14. ¤c4 ¤e5.13. ... £d7. 13. ... b5 14. ¤xb5¦xe4 15. ¦xe4 ¤xe4 16. ¥f4£d7 17. ¤bxd6 ¤xd6 18.¥xd6 ¥xb2 19. ¤xb2 £xd620. ¤c4 £f4 21. ¦c1 ¦d8 isteventuell das kleinere Übel.14. a4! Nur nichts überstürzen.Nach 14. ¥f4 ¥f8 15. e5 ¤h5ist der weisse Vorteil gar nichtso klar: 16. £f3 (16. ¤e4¥g7!; 16. ¥d2 dxe5 17. ¤xe5£d6 18. ¤c4 ¦xe1+ 19. £xe1£d7) 16. ... ¤xf4 17. £xf4
Wer nahe dran ist, möchte natürlich mehr...Mehr Neugierde als Begeiste-
rung löste der Austragungsortder diesjährigen Europameister-schaften der Junioren aus: Ürgüpin der Türkei. Nicht etwa ein Ba-deort am Mittelmeer, sonderneine Kleinstadt in der RegionKapadokien in Zentralanatolien.Nicht überraschend, dass einigeDelegationen – insbesondere ausWesteuropa – kleiner waren alsauch schon. Doch die Abwesen-den hatten wieder einmal Un-recht. Die Organisation klapptebestens und die Spielbedingun-gen in zwei nebeneinander gele-genen Sporthallen waren trotzder Hitze sehr gut. Wenig Wün-sche offen liess auch der Hotel-komplex. Insbesondere sorgteein Swimming-Pool für will-kommene Abkühlung der erhitz-ten Gemüter.
Erstaunlich sind die (schach-lichen) Fortschritte der Türkeiin den letzten Jahren. Weit überhundert türkische Spieler warenin den verschiedenen Kategori-en am Start. Anfängliche Be-fürchtungen einer Verwässe-rung der Meisterschaft erwie-sen sich als weitgehend unbe-gründet, nur ganz wenige wa-ren fehl am Platz. Eine Bronze-medaille und zwei weitereKlassierungen in den erstenZehn sind verdiente Früchtegrosser Anstrengungen.
Fortschritte reichen nochnicht aus
Davon können wir Schwei-zer nur träumen. Vier interna-tional erfahrene Spieler – An-dreas Lehmann (U16), LukasMuheim (U16), Marco Leh-mann (U14) und Kambez Nuri(U12) – waren zusammen mitden beiden Neulingen YannickBorel (U14) und Sebastian Mu-heim (U12) am Start und zur
Freude der Betreuer MichaelBucher, Markus Muheim undWalter Bichsel bis zum Schlussmit voller Konzentration dabei.
Bereits in den ersten Rundenzeigte sich in Partien gegenMitfavoriten, was sich im wei-teren Verlauf bestätigte: in Be-zug auf Vorbereitung undSpielverständnis haben wir vielTerrain aufgeholt, was abernoch fehlt sind Wettkampfhärteund Kaltblütigkeit im Ab-schluss. An einer EM kennendie Gegner keine Hemmungen,schlechte oder fast verloreneStellungen zu gewinnen!
Am Stärksten von diesenÜbeln betroffen waren Andreasund Lukas (beide je 3.5 Punkte)sowie Neuling Sebastian (vierPunkte). Keiner der drei hat ent-täuscht, die Resultate entsprechenden Erwartungen. Doch wer sonahe dran ist – als Beispiel dienedas Kampfremis von Andreas ge-gen den nachmaligen Vize-Euro-pameister – möchte natürlichmehr. Marco hatte sein Glanzre-sultat der letztjährigen WM zu be-stätigen. Spielerisch hat’s weitge-hend geklappt, resultatmässignicht ganz (4.5 Punkte). Trotz-dem erneut eine starke Leistung.
Uku Valner (Est) –Marco Lehmann (Sz)
Sizilianisch (B25)
1. e4 c5 2. ¤c3 ¤c6 3. g3 g6 4.¥g2 ¥g7 5. f4 d6 6. ¤f3 e6 7.0-0 ¤ge7 8. d3 0-0 9. ¦b1 ¦b810. ¥d2 ¤d4 11. ¤e2 ¤xf3+12. ¥xf3 b6 13. g4 f5! 14. ¤g3¢h8 15. h4. Zu ungestüm.Nach dem thematischen Kontersteht der weisse König unsiche-rer als sein Gegenüber.15. ... e5! 16. g5 exf4 17. ¥xf4fxe4 18. ¥xe4 ¥f5 19. ¤xf5gxf5! Giftiger als 19. ... ¤xf5.Der Freibauer und die Schwä-chen in der weissen Königsstel-
Nach verhaltenem Beginnwurde Yannick zusehendsselbstbewusster und lieferte re-nommierten Spielern offenePartien. Schade, dass auch erim Endspurt nicht alle Chancennutzte. Doch liegen seine vierPunkte angesichts der starkenGegner über den Erwartungen.
Yannick Borel (Sz) –Angelos Sismanis (Gr)
Aljechin Verteidigung [B03]
1. e4 ¤f6 2. e5 ¤d5 3. d4 d6 4.c4 ¤b6 5. f4 dxe5 6. fxe5 ¤c67. ¥e3 ¥f5 8. ¤c3 e6 9. ¤f3¥b4. Genauer ist 9. ... ¥e7,denn ein allfälliger Doppelbau-er stützt nur das weisse Zent-rum. Die beste Antwort wardeshalb 10. ¥e2.
Junioren-EM in der Türkei
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10. ¦c1 ¥g4 11. a3 ¥xf3 12.£xf3 ¥xc3+ 13. bxc3 ¤a5 14.¥f2. Energischer ist 14. ¦b1,zum Beispiel 14. ... ¤bxc4 16.¥xc4 ¤xc4 17. ¦xb7 mit Vor-teil für Weiss.14. ... £g5 15. ¦c2 ¤bxc4 16.¥xc4 ¤xc4 17. £xb7 0-0 18.0-0 ¤e3 19. ¥xe3 £xe3+ 20.¢h1 c5! Löst die Probleme derschwachen Bauern. Weiss mussjetzt genau spielen.21. ¦cf2! cxd4. Aber ja nicht21. ... ¦ab8? 22. ¦xf7!22. ¦xf7 £xe5 23. cxd4. KaumGewinnchancen bietet 23.¦xf8+ ¦xf8 24. ¦xf8+ ¦xf825. £a8+ ¢f7 26. £xa7+ ¢g627. £xd4 £e1+ 28. £g1£xc3.23. ... £xd4 24. h3 h6.Schwarz hat einen Mehrbauern,kann sich aber kaum vomDruck befreien. Doch was sollWeiss tun?25. ¦1f6! Diese hübsche Wen-dung klärt die Lage sofort.25. ... £xf6 26. ¦xf6 gxf6 27.£e4. Mit Remisangebot.Schwarz kann dem Dauer-schach nicht entrinnen, ohneden e-Bauern herzugeben. Einwenig probieren wollte der er-fahrene Grieche aber noch.27. ... ¢f7 28. £b7+ ¢g6 29.£e4+ f5 30. £xe6+ ¦f6 31.£d7 a6 32. £c7 ¦af8 33.£g3+ ¢h7 34. £c7+ ¦8f7 35.£c3 ¦g6 36. £f3 f4 37. ¢h2¦fg7 38. £e4 ¢h8 39. £e8+¦g8 40. £e5+ ¦8g7 41. £e8+¢h7 42. £e4 ¦f7 43. £f3 ¢g744. £c3+ ¦gf6 45. £f3 ¦e746. £g4+ ¢f7 47. £f3 ¦e3 48.£d5+ ¢g7 49. £d7+ ¦f7 50.£d4+ ¦f6 ½:½.
Kambez hatte nur ein Ziel:das letztjährige Resultat von 4.5Punkten zu übertreffen. Nach ei-nem Bombenstart sah es nachnoch mehr aus, bis etwas Sandins Getriebe kam. Schliesslicherreichte er mit fünf Punktenund einem Rang im ersten Drit-
tel sein Ziel doch noch. Beina-he wäre ihm aber eine Unsi-cherheit bei der Regelinter-pretation in die Quere gekom-men:
¥f4 ¦b8 19. b3 ¥b7 20. ¤a4¦bd8 21. ¦xd8 ¦xd8 22. ¤c5¥c8 23. ¥xa6 ¥xa6 24. ¤xa6¤g6 25. ¥e3 ¦a8 26. ¤b4¥c3 27. a3 ¦xa3 28. ¤xc6¦a2. Kambez hat seinen Gegnerüberspielt und zwei Bauern er-beutet. Ganz einfach ist die Ver-wertung gegen die aktivenschwarzen Figuren aber nicht.Um Bedenkzeit zu gewinnen,tritt Weiss vorerst an Ort undvermeidet geschickt Zugwieder-holungen...
29. ¦f2 ¦a1+ 30. ¦f1 ¦a2 31.¦c1 ¥b2 32. ¦d1 ¥c3 33. ¦c1¥b2 34. ¦f1 ¥c3 35. ¦f2¦a1+ 36. ¦f1 ¦a2 37. ¦c1...dummerweise aber nicht Stel-lungswiederholungen. Tatsäch-lich hätte Schwarz hier Remisreklamieren können, denn nachseinem nächsten Zug entstehtzum dritten Mal die gleicheStellung!37. ... ¥b2 38. ¦b1 ¥c3 39.¤d4! Zurück auf den richtigenWeg! Zwei Kollegen opfernsich um dem b-Bauern denWeg frei zu machen.39. ... ¥xd4 40. ¥xd4 ¦xc241. b4 ¤f4 42. ¥e5 ¦xg2+ 43.¢h1 ¦f2 44. b5 ¤g6 45. ¥c7
Trotz des fehlenden Exploiteine recht gute Gesamtbilanz.Jetzt müssen wir uns aber etwaszur Verbesserung der erwähn-ten sportlichen und mentalenFaktoren einfallen lassen.
Walter Bichsel
Junioren-EM in der Türkei
Kambez Nuri (links) setzt dem Kroaten Domagoj Grguric kräftig zu.
21
Taktische Appetithäppchen – für jeden GeschmackWas Gross- und Internatio-
nalen Meistern, FMs und Dorf-meistern, Junioren und Senio-ren in der frischen BergluftSamnauns alles gelungen odereben «passiert» ist, oder: ImNachhinein sind wir alle immerein wenig klüger...
IM Charles Lamoureux (Fr)– Michael Bucher (Uster)
Damengambit (D68)
Als einzigem gelang es Mi-chael Bucher, den späterenHT1-Sieger IM Charles La-moureux zu bezwingen. Bu-cher, der sich sehr stark im Ju-niorenschach engagiert, pflegteinen sehr gesunden, solidenStil, an dem sich schon manchedie zweiten und dritten Zähneausgebissen haben.1. d4 ¤f6 2. ¤f3 e6 3. ¥g5 d54. e3 ¤bd7 5. ¥d3 ¥e7 6. 0-00-0 7. c4 c6 8. ¤c3 dxc4 9.¥xc4 ¤d5 10. ¥xe7 £xe7 11.¦c1 ¤xc3 12. ¦xc3 e5. ViaZugsumstellung haben wir einealte Variante des Damengam-bits auf dem Brett.13. h3. Leicht ungenau, daSchwarz noch gar nicht dazubereit ist, ¥g4 zu spielen. Alsbesser gelten 13. ¥b3 oder 13.£c213. ... exd4 14. exd4 ¤b6 15.¦e3 £d6 16. ¥b3 ¥f5?! Un-genau, da Weiss nun die e-Li-nie in Besitz nimmt. 16. ... ¤d5
17. ¦e5 (17. ¥xd5 £xd5 nebst¥e6 ist sehr bequem fürSchwarz) 17. ... ¥e6 18. ¤g5¦ae8 und Schwarz sollte knappausgleichen können.17. ¦e5 ¥g6 18. ¦fe1 ¦ad8 19.£d2 ¤d7 20. ¦e7 c5 21. d5?Welch ästhetische Sünde! Demeigenen ¥b3 wird das Grab ge-schaufelt. Stark wäre dagegen21. £e3! gewesen. Sobald sichdie Stellung öffnet, profitiertWeiss vom Stellungsdruck.21. ... b5 22. ¤h4 c4 23. ¥d1.23. ¤xg6 hxg6 24. ¥c2.23. ... ¥d3 Welch ein Paradig-menwechsel; drückte der weis-se ¥b3 vor wenigen Zügennoch lästig gegen f7, dessenVerteidigung mehr oder weni-ger die einzige Aufgabe des¥g6 war, so spaltet der stolze¥d3 die weisse Stellung nun.24. ¥f3? Noch einmal unge-schickt, die weissen Figurenstehen nun maximal schlechtkoordiniert.
24. ... £f6! 25. g3. Der einzigeZug, um den Figurenverlustnach ... g5 zu vermeiden.25. ... g5 26. ¥g4 gxh4? Da-nach wird es wieder spannend.Hätte Schwarz hingegen 26. ...¤b6 27. ¤f3 (27. ¤g2 a6!) 27.... ¦xd5 gespielt, wären dieweissen Aussichten düster ge-wesen.27. ¥xd7 hxg3 28. fxg3 £d4+29. ¢h2 £xd5 30. ¦1e5 £d431. ¦e4? Nach dem simplen31. ¥xb5 dürfte die weisseStellung wegen der aktiverenFiguren den Vorzug verdienen.31. ... £f6 32. ¦4e5 ¢h8 33.£e3 a6. Schwarz hat nun einenBauern mehr, steht aber einenMoment lang passiv und mussstets noch ein wenig auf seinenKönig aufpassen (allerdings be-achte man auch hier die wichti-ge Rolle des ¥d3 bei der Ver-teidigung). In der Folge löstMichael Bucher dieses Problemüberzeugend.34. h4 £d6! 35. ¥h3 £d4 36.£f3?! Verständlich, dass derAnziehende dem Damentauschausgewichen ist. Allerdingsgeht es nun nur noch schnellerbergab. 36. £xd4 ¦xd4 37.¥g2 b4 38. ¦c7 ¢g7 war auchalles andere als lustig, auf 36.£d2 folgt 36. ... ¥b1!; einzigmit 36. £c1! konnte Weissnoch hoffen. auch wenn sichder schwarze Vorteil nach dem
Die folgenden Partien bzw.Partiefragmente sollen eine Arttaktische Appetithäppchen fürdie lange Wartezeit bis zurnächsten SEM sein.
Werner Tschirky (LeGrand-Saconnex) – Charles
Nydegger (Winterthur)Aljechin (B03)
Senioren Titelturnier (5)
Eine der flottesten An-griffspartien des Turniers spiel-te der Winterthurer Charles Ny-degger. Mit einer Opferseriezwang er seinen Gegner elegantin die Knie.1. e4 ¤f6 2. e5 ¤d5 3. d4 d6 4.c4 ¤b6 5. exd6 exd6 6. ¤c3¥f5 7. ¥e3 ¤c6 8. ¦c1 ¥e7 9.b3 ¥f6 10. ¥e2 0-0 11. ¤f3¦e8 12. 0-0 d5 13. c5 ¤c8 14.a3 ¤8e7 15. b4 a6 16. h3 £d717. ¥d3 ¤g6. Wann wird end-lich eine esoterische Rand-sportart für Schachspieler er-funden? Wie wärs damit,anhand des unergründlichenWegs des Aljechin-SpringersPrognosen über die Zukunft zuerstellen? Der Weg g8-f6-d5-b6-c8-e7-g6 zeugt jedenfallsvon Positivem.18. ¤e2?! Wahrscheinlich nochnicht schlecht, aber nach 18.¦e1wäre der Nachmittag des Anzie-henden mit deutlich wenigerSchweiss- und Blutverlust überdie Bühne gegangen.18. ... ¥xh3!? Interessant, aberauch riskant.19. gxh3 £xh3 20. ¤g3? Ei-nen weiteren Fehltritt darf sichWeiss nicht mehr erlauben; die
Strafe folgt auf dem Fuss. 20.¤f4 ¤xf4 21. ¥xf4 £g4+ 22.¥g3 ¦e7! sieht befriedigendaus für Schwarz, der bald aufd4 einen weiteren Bauern kas-sieren wird.
20. ... ¤xd4! 21. ¥xg6. UnsereFreunde vom Problemschachdürfen sich hier am Ablen-kungsdual 21. ¥xd4 ¤f4/21.¤xd4 ¤h4 erfreuen. Matt aufg2 heisst das Thema.21. ... ¤xf3+ 22. £xf3 hxg623. £xd5? Zwar stand Weissschon schlechter, konnte abernach 23. c6!? noch mitkämp-fen.23. ... ¦xe3! Das dritte Muske-tier opfert sein Leben, der wei-sse König wird bald folgen.Schwarz hat mit drei Bauernfür die Qualität nicht nur mehrals ausreichenden materiellenErsatz, sondern ganz nebenbeiauch noch Mattangriff.
Schwarz hat den Grundsatz derFigurenentwicklung stark ver-nächlässigt. ... und wird sofortdafür bestraft!7. ¥xf7+! ¢xf7 8. ¤xe5+¢e8?! Nach dem besseren 9. ...¢f6 hätte Weiss 10. £d4! erstnoch finden müssen. Geht derKönig nach e7, so holt sichWeiss mit ¤g6+ den ¦h8 ab.9. £h5+ ¢e7 10. £f7# 1:0
Schwarz war gerade hungrigund hat 33. ... £d6xa3 gespielt.Der nächste weisse Züg dürfteihn wohl überrascht haben.34. ¤d7! ¦xe1. Erzwungen, daauf 34. ... ¤bxd7 35. ¦xe8+der Turm wegen des Matts aufh7 nicht zurückgeschlagen wer-den darf.35. ¤xf6 g6 36. ¤xd5 ¤xd537. £xd5. mit klarem Vorteilfür Weiss; Nemet gewann diePartie nach gut dreissig weiternZügen... 1:0
Bei Schwarz scheint alles ge-deckt zu sein, doch in Windes-eile wird ihm Material abge-knöpft. Wie wohl?27. ¥xe4! fxe4. Schlägt dieDame, so hängt a7 sofort.Spielt er 27. ... £b8, so folgt
am besten 28. ¦xa7 £xa7 29.¥b1 nebst ¥a2.28. ¦f1 £d5. 28. ... ¤d5 29.¦xa7 und die Dame ist überla-stet, während auf 28. ... c5 29.bxc6 e.p. mit der Drohung 30.£xf7+! folgt. Auf 29. ... £b8gewinnt 30. ¦a6! elegant.29. £xd5 ¤xd5 30. ¦xa7.Weiss gewann die Qualität undspäter die Partie... 1:0
Um Schwarz scheint esschlecht bestellt zu sein: DieDame ist angegriffen und derKönig fühlt sich im Mattnetzetwa so wohl wie Bobby Fi-scher in einem amerikanischenGefängnis. Auf 28. ... £c6folgt 29. ¦d7+! (die schwarzeDame muss ja h6 ständig über-wachen). Falls Sie das gesehenhaben, sind sie ja mit dem The-ma Ablenkung bereits bestensvertraut...28. ... e2! Der einzige Zug!Plötzlich sieht es so aus, als obWeiss machtlos wäre; schliess-lich droht ja einerseits die Um-wandlung des forschen Bauern,andererseits hängt der ¦d4 nunmit Schach. Auch Weiss findetden letzten Ausweg:29. £h6+! £xh6 30. gxh6+¢xh6 31. ¥xe2 ¦ad8. 31. ...¦f7 nebst b6 hätte noch zu wei-ssem Leiden geführt.32. ¦a4 a6 33. ¦b4 ¦f7 34.¦b6+ ¢g7 ½:½
Simon Kümin
Nachlese zur SEM
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«Wir werden versuchen, die Resultate von...Die Schweizer Herren-Na-
tionalmannschaft spielt an derSchach-Olympiade vom 14. bis31. Oktober in Calvia auf derFerieninsel Mallorca mit denvier Grossmeistern ViktorKortschnoi (73), Yannick Pel-
letier (28), Joe Gallagher (40)und Florian Jenni (24) sowiedem Internationalen MeisterRichard Forster (29) und FIDE-Meister Severin Papa (19). Die«SSZ» sprach mit Natio-nalcoach FM Michael Hoch-strasser über die Chancen desSchweizer Teams und fragteihn, warum GM Vadim Milovschon wieder nicht mitreist.
«SSZ»: Vor vier Jahren be-legte die Schweiz an der Olym-piade in Istanbul Rang 10, 2002in Bled den 12. Platz. Darf manauch auf Mallorca wieder einsolch gutes Resultat erwarten?
Michael Hochstrasser: DieResultate von Istanbul undBled waren aussergewöhnlich.
Man darf dabei nicht vergessen,dass der Turnierverlauf bei bei-den Anlässen ideal für uns war.Eine grosse Bedeutung habenjeweils die letzten Runden. InBled haben wir uns als Start-nummer 25 nach eher mässi-
gem Start mit einem starkenSchlussspurt nach vorne ge-kämpft (3:1 gegen Kuba in derletzten Runde). Ich finde, mansollte sich immer hohe Zielestecken. Daher werden wir inCalvià versuchen, die Ergebnis-se von 2000 und 2002 zu bestä-tigten. Wir dürfen aber auchnicht enttäuscht sein, wenn wiruns im Bereich des Startrangs(voraussichtlich zwischen 25und 30) klassieren.
«SSZ»: Mit dem 19-jährigenSeverin Papa nehmen Sie einenSpieler der ganz jungen Gene-ration nach Mallorca mit. Wassprach dafür, ihm den Vorzugvor einigen etablierten Interna-tionalen Meistern zu geben?
Michael Hochstrasser: FürSeverin Papa spricht zunächsteinmal die Jugend. Dann vor al-lem auch seine spielerische Ak-tivität – er ist ja seit vergange-nem Jahr Schachprofi. Undschliesslich rechtfertigen seine
Resultate im laufenden Jahr dieSelektion voll und ganz: IM-Norm am Open von Genf, Per-formance von 2500 ELO-Punk-ten am Mitropa-Cup, 3 Punkteaus drei Partien am Bodensee-Cup.
«SSZ»: Kommt Severin Papain Mallorca nur in vereinzeltenPartien zum Einsatz, oder las-sen Sie ihn im Hinblick auf eineIM-Norm regelmässig spielen?
Michael Hochstrasser: Ichplane, Severin Papa regelmäs-sig einzusetzen. Er soll auchErfahrungen für zukünftige An-lässe sammeln können. Zudemhabe ich volles Vertrauen inseine Spielstärke. Die IM-Norm soll nicht im Vorder-
Schach-Olympiade in Calvià (Mallorca)
Das Schweizer Herren-Sextett in Mallorca (von oben links): GM Viktor Kortschnoi, GM Yannick Pelletier, GM Joe Gallagher,GM Florian Jenni, IM Richard Forster, FM Severin Papa. (Fotos: Markus Angst)
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grund stehen. Wenn es ihmaber gut läuft, zweifle ich nichtdaran, dass er eine Norm errei-chen kann.
«SSZ»: Wie schon 2002 fehltauch dieses Jahr wieder derzum Nationalkader gehörende,in Biel lebende GrossmeisterVadim Milov im Aufgebot.Warum spielt er auch auf Mal-lorca nicht?
Michael Hochstrasser: Va-dim Milov fühlt sich vomSchweizerischen Schachbundnicht angemessen behandeltund hat sich mit einigen Funk-tionären überworfen. Es ist sehrbedauerlich, dass wir trotz in-tensiven Bemühungen keineLösung finden konnten. Für dasTeam, das in Calvià spielenwird, bedeutet dies eine klareSchwächung. Es hilft abernichts, wenn wir dieser Chancenachtrauern. Wir müssen viel-mehr versuchen, mit der anwe-senden Mannschaft das Opti-mum herauszuholen.
«SSZ»: Sie haben – siehtman von Newcomer SeverinPapa mal ab – lauter bestande-
ne Spieler in Ihrem Team. Wel-ches ist eigentlich Ihre Aufgabewährend der Olympiade?
Michael Hochstrasser: Ei-nen grossen Teil meiner Arbeitmacht die administrative Vorbe-reitung im Vorfeld der Olympia-de aus. In Calvià bin ich für dieMannschaftsaufstellungen unddas Coaching während den Par-tien (Remisangebote annehmen?Wie ist der Spielstand? Kaffee,Bananen, Schokolade bringen).Zudem werden verschiedene Sit-zungen für die Mannschaftslei-ter anfallen. Schliesslich schaueich, dass mit dem Essen und denZimmern alles stimmt, so dasssich die Spieler ganz aufsSchachspielen konzentrierenkönnen.
«SSZ»: Machen Sie die Auf-stellung wie ein Fussballtrai-
ner ganz alleine, oder habendie Spieler bei einer Schach-Olympiade ein Mitsprache-recht?
Michael Hochstrasser: DieSpieler haben bei mir ein Mit-spracherecht. Meist sitzen wiram Abend zusammen und ent-scheiden, wer am nächsten Tagspielt. Dabei erwarte ich vonden Spielern auch, dass sie mirsagen, wenn sie müde oderkrank sind oder gegen einen be-stimmten Gegner lieber nicht(oder im Gegenteil unbedingt)spielen wollen. Da vor allemdie letzten zwei, drei Rundenüber den Rang entscheiden,möchte ich in dieser Phase mitdem stärksten Team antreten,also mit denjenigen Spielern,die am besten in Form sind.
Interview: Markus Angst
Schach-Olympiade in Calvià (Mallorca)
...Istanbul 2000 und Bled 2002 zu bestätigten»
Nationalcoach Michael Hochstrasser:«Die Spieler haben bei mir ein Mit-spracherecht. Meist sitzen wir amAbend zusammen und entscheiden,wer am nächsten Tag spielt.»
Damenteam mit zwei Grossmeisterinnen
Das Schweizer Damen-Quartett in Mallorca (v.l.): WGM Tatjana Lematschko,WGM Barbara Hund, WIM Gundula Heinatz, Monika Seps.
ma. Mit einer starkenEquipe reist auch dieSchweizer Damennational-mannschaft nach Mallorca.Die sechsfache SchweizerMeisterin WGM Tatjana Le-matschko (56) spielt ebensowie die zweite Frauengross-meisterin mit SchweizerPass, Barbara Hund (45).Komplettiert wird die Mann-schaft von WIM GundulaHeinatz (35) und der zweifa-chen Schweizer MeisterinMonika Seps (18). Sieht man
von WFM Jana Ramseier ab,ist das die derzeit stärksteFrauschaft, welche dieSchweiz zu bieten hat.
«Damit sollte», so RenatoFrick, Coach des SchweizerDamenteams, «zumindest derStartrang (vor zwei JahrenRang 37) wieder erreicht wer-den können. Da mit TatjanaLematschko jedoch eine echteVerstärkung gegenüber vorzwei Jahren dabei ist, hoffeich insgeheim auf eine nochbessere Platzierung.»
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Die Fachleute tippen (fast) einhellig auf Kramnikma. Wladimir Kramnik wird
im Centro Dannemann in Bris-sago seinen WM-Titel im klas-sischen Schach verteidigen.Das tippen jedenfalls gemässeiner Umfrage der «SSZ» fastalle Fachleute. Nur Josef Ne-mecek, Webmaster der SSB-Homepage www.schachbund.ch, setzt auf Leko als Sieger.
Lucas Brunner (Zürich), ers-ter Schweizer Grossmeister1. Kramnik.2. Kramnik ist ein Tick besser.Lekos Chance besteht darin,dass er für Kramnik ein unan-genehmer Gegner ist.3. 13.4. Die Qualität wird hoch sein,da mit der klassischen Bedenk-zeit gespielt wird.
Florian Jenni (Zürich), Gross-meister, Schachjournalist1. ???2. Da Kramnik zuletzt nichteben in Hochform war, ist esschwierig, einen Favoriten zunennen.3. Ich erwarte einen Match überdie volle Distanz mit knappemAusgang.4. Die Gefahr ist gross, dasssich die beiden mit ihrer Eröff-nungsvorbereitung neutralisie-ren und es zu vielen (Kurz-)Re-misen kommt – es sei denn, we-nigstens einer könne mit einerÜberraschung aufwarten. DasWissen um die solide Spielwei-se des Gegners wird der Risiko-bereitschaft auch nicht zuträg-lich sein.
Roland Ekström (Basel), IM,dreifacher Schweizer Meister1. Weiss ich nicht, ich bin keinHellseher.2. Eher Kramnik, weil er etwasbesser spielt.3. Wahrscheinlich spät, weilbeides solide Spieler sind.
4. Das Niveau wird zwar hochsein, die Partien aber nicht sospektakulär.
Richard Forster (Winter-thur), IM, Schachjournalist,Buchautor1. Kramnik.2. Weil Najdorf zwar die besteVerteidigung ist, aber Kramniktrotzdem was anderes spielendarf.3. 14.4. Hohes Niveau, zwei spekta-kuläre Partien. Keine Sudden-death-Patzerzüge, keine Blitz-«Schach»-Entscheidungenmorgens um 1 Uhr. Journalis-ten und Zuschauer kommenrechtzeitig ins Bett.
Peter Hammer (Rüschlikon),FM, Schachjournalist1. Kramnik.2. Kramnik ist klar der Favorit,weil er über mehr WM-Erfah-rung verfügt. Zudem hat Lekogrosse Mühe, gegen Weltklas-se-Spieler Partien zu gewinnen.3. 12.4. Schön wäre es, wenn derscharfe Stil von Linaresaufflackern würde (Kramniks«Kontersieg» gegen Leko in Li-nares 2004 in der 11. Runde in36 Zügen). Zu befürchten ist je-doch, dass beide versuchenwerden, Risiken zu minimieren
(Dortmund 2004) – nicht zu-letzt weil Kramnik mit einerreinen Zermürbungs-StrategieKasparow entthronen konnte.
Simon Kümin (Bern), IM,Schachjournalist1. Kramnik.2. Weil Kramnik bei 7:7 Welt-meister bleibt.3. 14.4. Etwa den gleich hohen pro-zentualen Remisanteil wie inder Dortmunder Gruppe, in derdie beiden gespielt haben.
Michael Hochstrasser (Rüm-lang), FM, Coach Herrenna-tionalmannschaft1. Kramnik.2. Weil ich nur Kramnik zu denTop 3 (mit Kasparow undAnand) zähle und ich finde, dassder Weltmeister der «Nicht-FIDE-WM» aus diesem Kreiskommen sollte, um diesen Titelzu legitimieren und die Voraus-setzungen (Attraktivität fürSponsoren!) für eine Wiederver-einigung zu schaffen.3. 13.4. Das Niveau wird hoch sein –mit wenigen Fehlern. Aller-dings erwarte ich auch eher ri-sikolos angelegte Partien undrelativ viele Remisen.
Markus Klauser, (Belp), FM,dreifacher Bundesmeister1. Ich weiss es nicht, aber ichtippe auf Kramnik.2. Weil Kramnik als universel-ler Spieler bisher gut überzeu-gen konnte. Besondere Stärkenscheinen mir in der Eröff-nungsvorbereitung und im Mit-telspiel (Kreativität und Tech-nik) zu sein.3. 134. Realistischerweise dürfendie Erwartungen wohl nicht zuhoch geschraubt werden, insbe-sondere dann nicht, wenn diebeiden Kontrahenten – wie zu
Weltmeisterschaft im Centro Dannemann in Brissago
4 «SSZ»-Fragen1. Wer wird im Centro Dan-nemann in Brissago Welt-meister?2. Warum favorisieren SieKramnik bzw. Leko?3. Nach wie vielen Partienwird der Kampf entschiedensein?4. Was erwarten Sie vondiesem WM-Kampf bezüg-lich Partienqualität?
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befürchten ist – ihre zahlenmä-ssig beschränkten Eröffnungs-vorbereitungen immer wiederanwenden und im Prinzip nurinnerhalb der vorbereiteten Er-öffnungssysteme (zwangsläu-fig) etwas variieren. Ein zwei-ter Grund für eine hohe Remis-quote und eine gewisse Mono-tonie könnte darin liegen, dassbeide Spieler mit Schwarz nurdas Remis anstreben und folg-lich möglichst wasserdichte Er-öffnungssysteme mit Schwarzaussuchen bzw. vorbereitenund anwenden werden. Zu hof-fen bleibt, dass genau diesesSzenario nicht eintrifft und diebeiden Spieler kreatives undabwechslungsreiches Schachbieten: wenig oder keine Kurz-remisen, niedrige Remisquote,viele verschiedene Eröffnun-gen, Mut zu kompromisslosemAngriffsschach.
Bruno Kamber (Olten), FM,Coupe-Suisse-Sieger 20041. Kramnik.2. Kramnik hat die grössereWettkampferfahrung. Und mandarf nicht vergessen: Er hatKasparow geschlagen.3. 13.4. Die Partien werden auf sehrhohem Niveau stehen.
Dragomir Vucenovic (Uiti-kon), FM, zweifacher Schwei-zer Seniorenmeister1. Kramnik.2. Kramnik ist zu favorisieren,weil er ein guter Taktiker istund vor allem mehr Matcher-fahrung hat.3. 12.4. Ich erwarte drei, vier hoch-stehende entschiedene Partien.Die restlichen Partien werdenwohl theoretische Remisduellebringen.
Gundula Heinatz (Bern),WIM, Mitglied Damennatio-nalmannschaft1. Kramnik.
2. Kramnik spielt ein sehr viel-seitiges, interessantes Schach.3. 13.4. Die Partien werden hoffent-lich hart umkämpft sein undnicht zu schnelle Remisen brin-gen. Es wird bestimmt interes-sante Partien mit Spanisch,Russisch und Damenindischgeben, und ich hoffe natürlichauf Neuerungen.
Ruth Bohrer (Basel), Mit-glied Damennationalmann-schaft1. Kramnik.2. Leko hat momentan zwar einFormhoch, doch hält es an?Kramnik finde ich beständiger.3. 13.4. Der Kampf wird interessant,trotzdem wird es vermutlich et-liche Remisen geben.
Philipp Hänggi (Olten), SSB-Zentralpräsident1. Kramnik.2. Kramnik hat mehr Zwei-kampferfahrung und zeichnetsich durch Nervenstärke aus.3. 14.4. Es wird vor allem Theoriedu-elle geben – daher also eherkurze Partien mit wenig Feh-lern.
Beat Rüegsegger (Huttwil),SSB-Ehrenmitglied, SEM-Leiter1. Kramnik.2. Kramnik hat mehr Erfahrungin Zweikämpfen und ist eherbereit, etwas Risiko auf sich zunehmen. Leko spielt mir zu de-fensiv.3. 13.4. Die Qualität wird – wie im-mer in solchen Zweikämpfen –sehr hoch sein, aber die Remis-breite leider auch. Beide Spie-ler haben sich bestimmt gutvorbereitet, so dass es wenigeEntscheidungspartien gebenwird. Ich hoffe, dass Kramniketwas risikoreicher spielt und
so mindestens einen Sieg mehrauf seinem Konto haben wird.
Marc Schaerer (Veyrier), ZVSSB, Präsident KommissionTurniere1. Schwer zu sagen. Die beidensind sich ebenbürtig, kennensich gut und spielen sehr solide.Zudem werden beide sehr gutvorbereiten sein. Ich wette also,dass während des ganzen Wett-kampfs nur eine Partie gewon-nen wird. Wer diese Partie ge-winnt, wird dann mauern.2. Der glückliche Sieger einerPartie.3. Falls Kramnik die eine Partiegewinnt: 13. Falls Leko ge-winnt: 14.4. Die Qualität wird hoch sein.Die Spieler werden sehr gutvorbereitet antreten und mit ih-ren Sekundanten tiefe Analysengetätigt haben. Sie wollen si-cher auf die normale Kadenzaufmerksam machen und dieFIDE mit ihrer schnelleren Ka-denz blöde da stehen lassen.
Kurt Gretener (Cham), ZVSSB, HT-II-Sieger SEM 20041. Kramnik.2. Kramnik war in letzter Zeitder aktivere Turnierspieler. Erist für mich der Favorit.3. 11.4. Beide Spieler werden sehrgut vorbereitet zu diesem WM-Kampf antreten. Da neben demhohen Preisgeld auch viel Pres-tige auf dem Spiel steht, wer-den wir hochstehende Partienmiterleben können.
Josef Nemecek (Zürich), Web-master SSB-Homepage1. Leko.2. Weil ich ein Herz für den(vermeintlichen) Aussenseiterhabe.3. Es wird spannend bis zumSchluss: 14.4. Es wird hochwertige Partienund einen würdigen – den wah-ren – Weltmeister geben.
Weltmeisterschaft im Centro Dannemann in Brissago
29
Der Start zur Ausgabe 04 erfolgt am Stadtfest in WilDass sich mit Schach keine
Stadien füllen lassen, wissenalle Organisatoren, die bereitsin der Vergangenheit mit vielIdealismus ein Hobbyturnierdurchführten. Für den Schach-club Wil war das Stadtfest einewillkommene Gelegenheit, umsich zu präsentieren. Die Mit-glieder organisierten am 3. Juliam Stadtfest «1250 Jahre StadtWil» unter grossem Publikums-aufmarsch die erste Vorrundeder 4. Schweizerischen Famili-enmeisterschaft.
16 Zweier-Teams kämpftenum die drei Plätze des Finalsder Schweizer Familienmeis-terschaft. Gewonnen habenMartin und Niklaus Maux(Vater und Sohn) vor den Ge-schwistern Georg und AnnikaFröwis. Beide Teams kommenaus dem österreichischen Lu-stenau, und sind als Grenzgän-ger spielberechtigt. Ein wenigist das auch ein Wilersieg,denn Martin Maux verstärktden SC Wil in der SchweizerGruppenmeisterschaft. Den 3.Rang erkämpften sich Roland
und Tobias Russi aus Weinfel-den.
Wie in den letzten Jahren bil-det sich ein Duett aus zwei Fa-milienmitgliedern. Währendder Spielzeit der sieben Partienwird selbstverständliche keineAbsprache toleriert. Umsomehr dürfte sich der Vater freu-en, wenn der Sohn ein «Famili-enschach» – bei dem der Sprin-ger den König, die Dame und
den Turm gleichzeitig attak-kiert – gibt und sich daraus eineGewinnstellung resultiert.
Eventuell entdecken wir aucheine Cousine, die sich über dasErstickungsmatt ihrer Tanteamüsiert, oder eine Schwieger-tochter, die ihre Schwiegermut-ter von einer ganz anderen Seitekennen lernt. Alles was familiärverknüpft ist, kann ein Team bil-den.
Schweizerische Familien- und Hobbymeisterschaft
Hobbymeisterschaft als WM-RahmenprogrammErstmals werden als Rah-
menprogramm zu der in Bris-sago stattfindende Weltmei-sterschaft im klassischenSchach Hobbyturniere durch-geführt. Im WM-Kampf ver-teidigt Wladimir Krammnikaus Russland seinen Titel ge-gen den ungarischen Heraus-forderer Peter Leko.
Aus organisatorischen Grün-den wird die Hobbymeister-schaft mit der Familienmeis-terschaft zusammengelegt.Somit fand am Stadtfest inWil auch die erste Vorrundezur Schweizerischen Hobby-
meisterschaft statt. Spielbe-rechtigt waren jene Hobbyspie-ler, die keine Schach-Rating-punkte besitzen und nie in einerRatingliste aufgeführt wurden.Die Schwellenangst, an einemSchachturnier mitzuspielen,war damit für die Gelegenheits-spieler wesentlich geringer.Gewonnen hat Andreas Führeraus Gähwil, ein echter Hobby-spieler. «Ich habe mich kurzfris-tig zum Mitspielen entschlos-sen und nachdem ich jahrlangnicht mehr gespielt habe, heutewieder richtig Spass daran be-kommen...» Zweiter wurde der
Student Daniel Fischer, Drit-ter Roland Russi.
Mit der Organisation vonHobbyturnieren ist die Hoff-nung verbunden, neue Mit-glieder für den Schachklub zugewinnen. Ich bitte alleSchachspielerinnen undSchachspieler in ihrem Be-kannten- und Freundeskreisauf die Familien- und Hobby-meisterschaft aufmerksam zumachen und sie zum Mitspie-len in einer der elf verschie-nen Vorrunden zu ermuntern(siehe Seite 31).
Kurt Gretener
30
Von den zwei Spielerund/oder Spielerinnen, die einTeam bilden, darf höchstenseines über 1600 ELO-Punktein der aktuellen SSB-Füh-rungsliste aufweisen. In denzehn Vorrunden (siehe Ka-sten) werden sieben Runden à15 Minuten Bedenkzeit proSpieler gespielt. Das Startgeld
pro Team beträgt 20 Franken.Die drei besten Teams pro Vor-runde nehmen am Final teil undgewinnen ein zusammenklapp-bares Schachbrett mit Figuren.Für jedes teilnehmende Teamgibt es ausserdem eine Medail-le.
Der Final findet am Samstag,29. November, in Bern statt.
Als 1. Preis winkt ein Wochen-ende für zwei Personen sowieweitere Sachpreise für die zehnbesten Teams. Spezialpreiseliegen bereit für das Team mitdem niedrigsten Durchschnitts-alter, dem höchsten Durch-schnittsalter und der niedrig-sten Führungszahl.
Kurt Gretener
Schweizerische Familien- und Hobbymeisterschaft
Turnierlokal Datum Anmeldung an:
AarauVereinssaal, Hintere Vorstadt 225000 Aarau
So, 17. Oktober 2004 Arnold Mienert, Mühlauerstr. 6, 5636 BenzenschwilSchachverband AargauTel. 056 668 25 65E-Mail: [email protected]
So, 10. Oktober 2004 René Kesselring, Riaz 40, 1026 EchandensGrand-Echiquier Lausanne GELTél. 021 701 38 63 / Natel 079 342 44 15E-Mail: [email protected]
LuzernRestaurant FalkenEbikon
Sa, 23. Oktober 2004 Hermann Josef, Mettlenstrasse 7, 6034 InwilSchachklub RontalTel. 041 448 35 55E-Mail: [email protected]
Federazione Scacchistica TicineseRistorante Casa del PopoloBellinzona
Sa, 9. Oktober 2004 Giovanni Laube, Via Piazzora 5, 6710 BiascaFederazione Scacchistica TicineseTel. 070 684 91 09 / Fax 091 935 97 09E-Mail: [email protected]
MünchensteinKlubheim SK BirseckTramhaltestelle «Neuewelt»
Sa, 30. Oktober 2004 Bruno Zanetti, Klusweg 52, 4153 Reinach BLNordwestscheizer SchachverbandTel. 076 449 66 89E-Mail: [email protected]
OstschweizJakobihaus in Widnau
Sa, 2. Oktober 2004 Urs Benninger, Wiesenstrasse 8, 9425 ThalSäntis JugendschachTel. 071 888 44 13 (abends)E-Mail: [email protected]
WolfwilRestaurant zum goldenen SchlüsselHauptstrasse 55, 4628 Wolfwil
Sa, 30. Oktober 2004 Bruno Bosco, Schweissacker 1, 4628 WolfwilSG WolfwilTel. 078 885 73 10E-Mail: [email protected]
ZürichKirchgemeindehaus EngeBederstrasse 25, 8002 Zürich(oberhalb Bahnhof Enge)
Sa, 16. Oktober 2004 Erwin Schuler, Breitwiesstrasse 58, 8135 LangnauZürcher SchachverbandTel. 01 713 25 84E-Mail: [email protected]
Regionale Vorrunden
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Béla Toth mit Rekord für die GeschichtsbücherMit einer epochalen Rekord-
marke von neun Punkten aus elfPartien (vier Remis) hat sichder ehemalige Fernschach-Eu-ropameister Béla Toth am Spit-zenbrett des XIV. Fernschach-Olympiafinals eindrücklich ander Fernschach-Front zurück-gemeldet. Der in Nahschach-kreisen bekannte Routinierwiederholte mit diesem Resul-tat nicht nur den SchweizerSieg von Rolf Knobel aus demXII. Finale, sondern sorgte miteiner Performance von 2843für die bisher markanteste Ein-zelleistung in der Geschichteeines ICCF-Mannschaftswett-bewerbs!
Als Zugabe winkt dem Edel-joker der SFSV zudem derGrossmeistertitel, sobald derUngar Csaba Szücs auch nur ei-nen einzigen halben Punkt ausseinen restlichen sechs Partienabgibt. Dies zumindest ist dieVoraussetzung für den alleini-gen Sieg am 1. Brett von BélaToth. Ein theoretischer Wer-mutstropfen, der allerdings ausobjektiver Sicht nicht wirklichexistent ist, wenn man davonabsieht, dass im Worst Case derTitelantrag nicht mehr in Indi-en, sondern erst auf dem ICCF-Kongress 2005 eingereichtwerden kann…
So oder so werden wir aufden Grosserfolg von Béla Tothzurückkommen, dessen lohnen-des Comeback Resultat einerselten professionellen Mentali-tät ist, die weit tiefere Hinter-gründe hat als ein zufällig wie-dererwachter und bislangtot(h)geglaubter Vulkan. Wir«begnügen» uns an dieser Stel-le mit jener letzten Partie, mitder das Schweizer Spitzenbrettsein Pensum quittierte und fürzukünftige Olympioniken dieneuen Massstäbe setzte:
ICM Olivier Bouverot (Fr) –IM/(ICGM) Béla Toth (Sz)
Sizilianisch (B22)1. e4 c5. Heutzutage muss manauch mit Schwarz auf Gewinnspielen und entsprechendes Risi-ko eingehen. Zwar halte ich dieRussische Verteidigung für einesichere, im Gewinnsinne abereher ungünstige Alternative. In-sofern bergen asymmetrischeStellungen die Möglichkeit einesOrientierungsvorsprungs. Ohne-hin sollte sich ein Spieler, dernach «ganz oben» strebt, mit derSizilianischen Verteidigung alsHauptwaffe beschäftigen.2. c3. Bietet ebenso wie dieHauptvarianten 2. ¤f3 und 2.d4 Gelegenheit für schöpferi-sches Spiel.2. ... ¤f6. Red: Bereits hierstellt Toth die Weichen für sei-ne spätere Strategie. Philoso-phische Überlegungen hättenihm von der Variante 2. ... d53. exd5 £xd5 4. d4 ¤f6 5.¤f3 ¥g4 6. ¥e2 e6 abgeraten,gibt er als Kommentar zu Pro-tokoll.3. e5 ¤d5 4. d4?! Während derPartie wurde ich das Gefühlnicht los, dass Weiss nach 4.¤f3 ¤c6 5. ¥c4 ¤b6 6. ¥b3d5 7. exd6 £xd6 mehr vomSpiel hat (8. ¤a3; 8. 0-0). Auch6. ... c4 7. ¥c2 d6 8. exd6£xd6 9. 0-0 g6 10. ¤a3 halteich — im Gegensatz zur Enzy-klopädie — für leicht besser fürWeiss.4. ... cxd4 5. ¤f3 ¤c6. Mansagt, 5. ... e6 sei besser. Mirmacht dieser Zug eher einenkünstlichen Eindruck (lies:+=).6. ¥c4 ¤b6 7. ¥b3 d6 8. exd6£xd6 9. 0-0 ¥e6 10. ¤a3?!Weiss fängt an, mit dem Feuerzu spielen. Solider ist 10. ¥xe6£xe6 11. ¤xd4, aber wer spieltdenn schon Gambitvarianten,
wenn er mit Remis zufriedenist?10. ... dxc3 11. £e2 ¥xb3 12.¤b5 £b8 13. axb3. Von Bou-veret praktisch à tempo ge-spielt, das heisst mit 0 TagenBedenkzeit. Nach meiner Ant-wort hüllte sich der Franzose inein einmonatiges Schweigen...
13. ... g6! Widerlegt praktischdas ganze Abspiel. Ich habe be-reits mit 2. ... ¤f6 auf diesenZug hin gearbeitet und festge-stellt, dass bekannte Vorbilderschlecht analysiert wurden unddringendst einer Neubewertungbedürfen. Die nächsten weissenZüge sind so gut wie erzwun-gen:14. ¥e3 ¤c8 15. ¦a4 ¥g7 16.¥f4 e5 17. ¤xe5 ¤xe5 18.¥xe5 ¥xe5 19. f4 0-0 20. fxe5cxb2 21. ¦e4! Besser als 21.¦af4, was ursprünglich gespieltwurde und in einschlägigen Er-öffnungswerken eine fehlerhaf-te Beurteilung erfährt.21. ... a6 22. ¤d4 ¤e7 23.£xb2 £c7! 24. £d2 ¤c6 25.¤f3 ¦ad8! Spätestens jetzt istklar, dass der weisse Angriffabgewehrt ist und der Anzie-hende mit einem Minusbauerverbleibt.26. £h6 f6 27. exf6 ¦xf6 28.¦fe1 ¦df8 29. £e3 ¦f4 30.¦e6 £d8! 31. h3 ¤d4? Damiterhält die bisher von Schwarztheoretisch einwandfrei ge-spielte Partie einen Bruch. Statt
Fernschach
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mir alle Gewinnchancen mit31. ... £d5! zu bewahren, woll-te ich schnell gewinnen.32. ¤xd4 £xd4 33. ¢h2£xe3 34. ¦1xe3 ¦8f6 35.¦e8+ ¢g7. 36. g4. Ursprüng-lich wollte ich hier 36. ... ¦f3mit Turmtausch und anschlie-ssender Königswanderung zumDamenflügel spielen. Doch imTraum – Fernschachspieleranalysieren oft im Halbschlaf— erschienen mir plötzlich ir-gendwelche weisse Turmopfer,an denen der schwarze Planhätte scheitern können. Ich waralso auf der Hut und wählte et-was anderes...36. ... ¦f7 37. ¢g3 ¦b4 38. h4¦bf4 39. g5! h6! 40. gxh6+?
Damit manöveriert sich Weisswieder aus dem Gleichgewicht.Er hätte den Bauer auf g5 unbe-dingt behalten sollen, auchwenn er danach ständig dieschwarzen Optionen (hxg5 undh5) beobachten muss. Der un-sichtbare «Fritz» schwörte al-lerdings auf den Textzug undmit diesem Partner war Weissin den nächsten Zügen definitivschlecht beraten.40. ... ¢xh6 41. ¦b8 ¦b4 42.¦h8+ ¦h7 43. ¦d8 ¦c7! 44.¦h8+ ¢g7 45. ¦b8 ¦d7! 46.¦c3 a5 47. ¦a8 ¦d5! Jetzt istWeiss forciert verloren. «Fritz»war freilich immer noch ande-rer Meinung…48. ¢g2 ¦db5 49. ¦c7+ ¢f650. ¦f8+ ¢e5 51. ¦e7+ ¢d452. ¦g7 ¢c3 53. ¦xg6 ¦xh4.Red: Es gibt Spezies, die ver-passen gelegentlich den Zug,andere wiederum den Momentzum Aufgeben...54. ¦g3+ ¢b4 55. ¦d3 ¢a3 56.¦8f3 ¦g4+ 57. ¢f2 ¦gb4 58.¦f7 ¦xb3 59. ¦3d7 a4 0:1.Béla Toth (Ergänzungen Got-tardo Gottardi).
René Freydl neuer SIM
Drei Jahre nach dem Errin-gen des ICM-Titels wird RenéFreydl zum «Verdienten Inter-nationalen Meister» ernannt.Der selbständige Informatik-Spezialist aus Märstetten er-gänzt damit nach Anton Tha-ler und Christian Issler (beideneue Grossmeister) die Listeder Schweizer Titelanträge fürden bevorstehenden ICCF-Kongress im indischen Mum-bai.
Freydl holte in den letztensieben Länderwettkämpfen fürdie Schweiz nicht weniger als13 Punkte aus 14 Partien (ohneNiederlage). Den eigentlichenLeistungsausweis erbrachte derThurgauer indes mit 18½ Zäh-
lern aus 26 Partien in zwei an-gesehenen Europaturnieren.Daraus stammt auch die folgen-de Partie:
René Freydl (Sz) –Rublo Doblas (Sp)ICCF-Email-Turnier
EM/J50/P123Sizilianisch (B 66)
1. e4 c5 2. ¤f3 d6 3. d4 cxd4 4.¤xd4 ¤f6 5. ¤c3 ¤c6 6. ¥g5e6 7. £d2 a6 8. 0-0-0 h6 9.¥e3 ¥e7 10. f4 ¥d7 11. h3 b512. ¥d3. Eine oft erreichteGrundstellung der Richter-Rau-ser-Variante.12. ... £c7. An dieser Stellewird häufiger 12. ... ¤xd4 13.¥xd4 b4 14. ¤e2 e5 15. ¥e3£a5 gespielt.13. g4 ¤xd4 14. ¥xd4 b4 15.¤e2 e5 16. ¥e3 d5 17. ¤g3£a5. Da die Dame sowiesonach a5 kommt, muss der 13.Zug von Schwarz als Tempo-verlust betrachtet werden.18. ¢b1 ¦d8 19. £f2 exf4.Oder 19. ... d4 20. ¥d2 ¥e621. b3. Das Problem vonSchwarz in dieser Variante istdie Stellung des Königs. Machter die Rochade, läuft er direktin einen weissen Angriff hinein— somit bleibt ihm nur das War-ten in der Mitte.20. £xf4 dxe4 21. ¥xe4 ¤xe4.Hier wäre die Möglichkeit zumRochieren gewesen: 21. ... 0-022. ¤f5 ¥xf5 23. £xf5 £xf524. ¥xf5.22. £xe4 ¥e6 23. £c6+ ¢f8.Auch nach 23. ...¦d7 wird dieschwarze Rochade konsequentverhindert: 24. ¦xd7 £xa2+25. ¢c1 ¥xd7 26. £a8+ ¥d827. ¥c5 f5 28. ¦d1 £a1+ 29.¢d2 £xb2 30. £d5 mit Ge-winn.24. ¦xd8+ ¥xd8 25. b3 £c726. £f3 ¢g8 27. ¥d4 ¥e7. 27.... ¢h7 28. £e4+.28. ¤h5 ¥f8 29. ¦g1 £d8 30.¦d1 £b8?
Fernschach
ThematurniereNoch zweimal in diesem Jahrergibt sich die Gelegenheitfür den Einstieg in ein The-maturnier per Post. Das ersteTurnier widmet sich der Da-menindischen Verteidigungmit 1. d4 Sf6 2. c4 e6 3. Sf3b6 4. a3 (E 12) - der Starterfolgt am 1. November 2004(Anmeldeschluss ist der 10.September). Das zweite Tur-nier verspricht sich neue Er-kenntnisse von der van Wal-thoffen-Variante im Kö-nigsgambit mit 1. e4 e5 2. f4Lc5 3. Dh5 (C 30). Der Starthier ist auf den 1. Dezember2004 angesetzt (Anmelde-schluss: 10. Oktober).
Nicht minder romantischdas Thema für die E-Mail-Freunde: 1. Sf3 f5 2. e4 fxe43. Sg5 d5 bezeichnet die Li-sitsin-Eröffnung und be-ginnt als Thematurnier am1. November 2004 mit An-meldeschluss am 1. Okto-ber. Anmeldungen sind wieimmer an den Turnierleiterzu richten.
In der letzten SSZ-Ausgabekonnte der Endstand der Grup-pe «Blue» (GM-Norm: 9, SIM-Norm 7, IM-Norm 6 Punkte)aus Platzgründen nicht veröf-fentlicht werden. Hier die defi-nitiven Daten: 1. Wolfgang Zu-grav (Oe), 10½ Punkte aus 14
18. ... ¦h6 0:1. Es könnte fol-gen: 19. d6 ¦d8 20. hxg4¦hxd6 21. ¥xd6 ¦xd6 mit Ge-winn für Schwarz.
Inzwischen ist auch die letz-te Partie in der Gruppe «Red»beendet worden, in welchersich die Schweizer Teilnehmergut bis sehr gut in Szene set-zen konnten: 1. Maximilian
Voss (De), 10 Punkte aus 14Partien; 2. Lennart Rydholm(Sd), 9½; 3. Philippe Berclaz(Sz), 9 (mit Grossmeister-norm!); 4. Sven Teichmeister(Oe), 8½ (52.75); 5 Adolf Gysi(Sz), 8½ (51.75); 6. VytautasAndriulaitis (Lit), 8 (49.50); 7.Walter Trumpf (Sz), 8 (47.00);8. Michiel Plomp (Ho), 7½; 9.Albi Gmür (Sz), 7 (43.25); 10.Miroslav Michalek (Tsch), 7(42.50); 11. Matthias Rü-fenacht (Sz), 6½ (43.50); 12.Ajoy K. Mukherjee (Eng), 6½(41.75); 13. Fatih Atakisi (Tür),5; 14. Tim Remmel (Ho), 3; 15.Werner Haufe (De), 1.
Die Entscheidung in derGruppe «Gold» ist nach wievor offen. Sie fällt definitiv inden letzten zwei Partien desholländischen Vize-Weltmei-sters Ruud Maliangkay gegenAlfonsas Kupsys (Lit) und Ro-bert von Weizäcker. Gewinntder Deutsche, zieht er mit denbeiden Leadern Claudio Casa-bona (It) und Marc Geenen(Bel) gleich – oder schwingtvielleicht gar ganz oben aus,wenn ihm die Sonneborn-Ber-ger-Wertung gut gesinnt ist!Das Turnier bleibt auf alleFälle spannend bis zumSchluss…
Gottardo Gottardi
Fernschach
Anmeldungen......sowohl für nationale als
auch für internationale Fern-turniere richten Sie bitte anden SFSV-Präsidenten: Ge-org Walker, Geeringstrasse48e/18, 8049 Zürich; E-Mail-Kontakt: [email protected]; Internet: http://www.fernschach.ch. – Bitteteilen Sie immer mit, ob Siedas entsprechende Turnierper Post oder E-Mail spielenmöchten!
14148 N. Tschebanov. 1. Dc6+!Kg1 2. Dh1+! Kxh1 3. Kxf2 Sd2 4.Lg6! Sf3 5. Lf7! S~ 6. Ld5+ 7.LxS; 1.… Tg2 2. Lf3 Sd2 3.Lxg2+ Kg1 4.Kxd2 h1D 5. Lxh1, 2. … Se3 3. Dc5!(3. Db6? Sc2+!) Kg1 4. Dxe3+ Kh1 5.Dg5 6. Dxg2 3. … Sg4(~) 4. Df2 Sxf25. Kf1 6. Lxg2. JK findet die Aufgabegegenüber Grasemann’s 4#-Klassi-ker, DSB 1950, zu wenig originell undgibt noch die Verführung 1. Dc5? an,die an Tf6! scheitert (2. Dd5+ Kg1 3.Dg5+ Kh1! 4. Dxf6 Se3 5. Df3+ Kg1 6.Ke2 h1S!
Martin Hoffmann
Lösungen der obigen Probleme bis 25. September 2004 sen-den an: Martin Hoffmann, Neugasse 91/07, 8005 Zürich,E-Mail: [email protected]
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WCCT – die ErstplaziertenNachdem wir letztes Mal die aus-
gezeichneten Schweizer Beiträgevorgestellt haben, sind heute fünf dersieben Erstplazierten dran. Die vor-gegebenen Themen entnehmen Sieder letztes Mal genannten Website.
Solche Wettbewerbe üben auf vie-le Länder, beziehungsweise Kompo-nisten, eine große Anziehungskraftaus. Manche warten stets auf neueHerausforderungen und scheuennicht davor zurück, sich die Themenvon anderen stellen zu lassen. Dieshat verschiedene Vorteile: einerseitskönnen Themen gestellt und bearbei-tet werden, die sonst nur einzelneKomponisten bevorzugen, anderer-seits darf höchste Qualität erwartetwerden. Aber: schauen Sie selbst!
Die Herbstversammlung findetam 25. Okt. im Hotel Bahnhof inPfäffikon ZH statt. Gäste sindwillkommen, nähere Infosdurch Adressen oben, oder beider Redaktion
Erster Schweizer Schachdruck:Das Götterepos von Vida (1534)
In der Zeit nach Konrads Schachzabelbuch von 1337 mehren sich die Belege für das Schachspielin der Schweiz. Besondere Bedeutung kommt dabei dem Rechen- und Schachbuch des Frühhumani-sten Niklas von Wyle zu, entstanden um 1470 in Zürich (siehe SSZ 1-2/2001, S. 16–17). DieseHandschrift ist das erste Schweizer Werk, das auf konkrete und zum Teil auch völlig neue Schach-stellungen (Probleme) eingeht. Etwa in die-selbe Epoche wird ein kurzes lateinischesSchachgedicht auf der Berner Burgerbiblio-thek datiert, dessen Ursprünge indes noch ei-niges älter sein dürften.
Nicht lange nach Erfindung des Buch-drucks entstanden die ersten gedrucktenSchachbücher. Als ältestes gilt die katalani-sche Problemsammlung des Vicent (1495),die aber zum Leidwesen der Schachhistorikerschon seit langem verschollen ist. Das ältesteerhaltene gedruckte Schachwerk ist jenes vonLucena von 1497.
Der erste Schweizer Schachdruck ist daslateinische Schachgedicht des Marcus Hiero-nymus Vida aus Cremona, später Bischof vonAlba (ca. 1485–1566). Die Geschichte seinesScacchia ludus ist eine verworrene. Es exis-tieren verschiedene Versionen, da der lom-bardische Dichter und Priester zwar schon injungen Jahren an seinem Mock-Epos arbeite-te – und dieses auch früh eine gewisse Ver-breitung fand –, sich aber erst 1527 in Rom zueiner authorisierten Ausgabe seiner Dichtun-gen entschloss, nachdem etwa zwei Jahre zu-vor in Lyon ein Raubdruck einer früherenVersion des Schachgedichts erschienen war.
Das Gedicht von den schachspielenden Göt-tern erfreute sich eines immensen Zuspruchsund gehörte zu Vidas populärsten Werken.Schon zu seinen Lebzeiten erfuhr es mehrereNachdrucke und später folgten unzähligeÜbersetzungen. Der Vida-Spezialist Di Cesare zählt nicht weniger als deren siebenundvierzig.
Die drei Schweizer AusgabenEine zweite authorisierte Auflage von Vidas Dichtungen erschien dann 1534 in Basel, offenbar in der
Druckerei von Johann Walder, unter dem für die Zeit typischen Titel Marci Hieronymi Vidae Cremo-nensis De Arte Poetica Libri III. Ejusdem de Bombyce ad Isabellam Estensem Marchionissam Libri II.De Ludo Scacchorum Liber I. Hymni, cum nonnullis alijs. Bucolica. Epistola ad Jo. MatthaeumGybertum. Die 658 Verse verteilen sich auf 15 der 88 unnummerierten Blätter (57v–71r).
Drei Jahre später erschien im Basler Verlag von Balthasar Lasius und Thomas Platter die ersteGesamtausgabe von Vidas umfangreichem Schrifttum. In Opera omnia findet man das Schachge-dicht auf den Seiten 344–369. Eine dritte Schweizer Ausgabe erschien schliesslich 1605 in Genf beiJacobus Stoer (Marci Hieronymi Vidae Cremonensis, Albae Episcopi opera, S. 501–523).
Vidas Götterepos beschreibt in der Tradition Vergils eine mit allen erlaubten und unerlaubtenMitteln geführte Partie zwischen Merkur und Apoll. Diese ist nicht nur für die Literatur-, sondern
Schweizer Schachliteratur (3)
Vida, Basel 1534 (Sammlung Schoenle, Kassel)
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auch für die Schachgeschichte interessant, denn Vida hält sich nicht an die langsamen mittelalterli-chen, sondern an die schnellen neuen Schachregeln mit der heute üblichen Zugweise von Dame undLäufer. Sein populäres Gedicht mag daher auch einen gewissen Anteil an der raschen Ausbreitungdieses «modernen» Schachs gehabt haben, welches innert weniger Jahrzehnte die alte Spielweisevöllig verdrängte.
Scacchia ludus hat dank seiner lebendigen Schilderung über die Jahrhunderte hinweg demSchachspiel immer wieder neue Freunde zugeführt. So ist verbürgt, dass kein geringerer als Eras-mus von Rotterdam nach der Lektüre von Vidas Versen nach Brett und Figuren rief, um mit seinenBasler Freunden zu spielen.
Richard ForsterAusgewählte Literatur:[1] A. van der Linde. Geschichte und Litteratur des Schachspiels, Band 2, Berlin 1874, S.
258–271.[2] T. von der Lasa. Zur Geschichte und Literatur des Schachspiels. Leipzig 1897, S. 184–199.[3] M. Di Cesare. Bibliotheca Vidiana: A Bibliography of Marco Girolamo Vida. Florenz 1974.[4] M. Di Cesare. The Game of Chess. Marco Girolamo Vida’s Scacchia Ludus. With English Verse
Translation and the Texts of the Three Earlier Versions. Nieuwkoop 1975.[5] M.H. Vida. Schachspiel der Götter. Scacchia Ludus. Mit der Übersetzung von J.J.I. Hoffmann,
herausgegeben von W. Ludwig. Zürich/München 1979.[6] M.H. Vida. De arte Poëtica. Bibliotheca Palatina, F2991. München 1991. Mikrofiche-Ausgabe
des Basler Drucks von 1534.[7] R.F. Glei, T. Paulsen. «‹...und sie spielt sich doch!› Zur Rekonstruierbarkeit der Schachpartie in
Vidas ‹Scacchia Ludus›». Neulateinisches Jahrbuch, 1 (1999), S. 65–97.[8] K. Whyld. Scacchia Ludus by Marcus Heironymus [sic] Vida 1527. Kirton Lindsey 2003.
Nach Vidas Erzählung ist das Duell der Götter die allererste Schachpartie überhaupt. Die Götterspielen daher wie Anfänger. Die beschriebenen Züge galten lange Zeit als völlig fiktiv und nichtrekonstruierbar. Erst vor kurzem haben aber zwei Bochumer Wissenschaftler (siehe [7]) einenbemerkenswerten Versuch zur Rekonstruktion gemacht:
Apoll – Merkur1. d4 d5 2. f3 c6 3. e4 e5 4. b3 dxe4 5. fxe4 Dc7 6. Sf3 Sf6 7. Sxe5 Sxe4 8. Sd3 Sf6 9. Sc5 Sd510. Df3 Sb4 11. c3 Sc2+ 12. Kd1 Sxa1 13. Dd3 Sc2 14. Dxc2 a6 15. a4 b5 16. axb5 axb5 17.De2+ Le7 18. h4 b4 19. cxb4 La6 20. Dc2. An dieser Stelle spielt Apoll zuerst 20.g3, doch alser merkt, dass seine Dame hängt, nimmt er den Zug kurzerhand zurück und bringt die Königin inSicherheit. Merkur protestiert, aber vergeblich. Jupiter führt daraufhin die Regel «Berührt –geführt» ein. 20. … Lf6. Merkur versucht mit 20. … Lg6 zu schummeln, wird aber ertappt. 21.g3 Lc8 22. Lg2 Sa6 23. Ld2 Sb8 24. d5 Ta1 25. Te1+ Kf8 26. Se6+ Lxe6 27. dxe6 fxe6 28. Te4c5 29. Le3 Sa6 30. h5 g6 31. Df2 gxh5 32. Dxf6+ Kg8 33. Dxa1 Sb8 34. Da8 Kf8 35. bxc5 Ke836. Da4+ Kd8 37. Lf1 h6 38. b4 Dh7 39. Th4 Dxb1+ 40. Kd2 Dxf1 41. Tf4 Dg2+ 42. Kd1Dd5+ 43. Ld4 Dc4 44. Lxh8 Dd5+ 45. Kc1 e5 46. Th4 Dd3. Mars will Merkur helfen undversucht, zwei schon geschlagene Figuren wieder aufs Brett zu setzen. Vulkan verrät ihn aber.47. Dd1 Dd7 48. Dxd7+ Sxd7 49. Th1 e4 50. Lb2 Ke7 51. Kc2 Kf7 52. Kb3 Sf6 53. Tb1 Sg854. c6 e3 55. c7 e2 56. c8D Se7 57. Dc3 Kg8 58. Dd4. Dass Weiss hier und im nächsten Zug aufg7 mattsetzen könnte, wird sowohl von Vida wie den beiden Wissenschaftlern übergangen. 58.… Kh7 59. Dd8 Sg8 60. Da8 h4 61. gxh4 Kg6 62. Dc6+ Sf6 63. Dc5 Se4 64. Dc8 Sd2+ 65. Ka3Sxb1+ 66. Kb3 e1D 67. Df8 De3+ 68. Ka4 De2 69. Lc1 Dd3 70. Dxh6+ Kf7 71. Dh5+ Dg6 72.Db5 Sc3+. Apoll verliert bereits die dritte Schwerfigur durch Springergabel! 73. Ka5 Sxb5 74.Kxb5 Df5+ 75. Ka4 Dd7+ 76. b5 Dd1+ 77. Kb4 Dxc1 78. b6 Dc6 79. Kb3 Dxb6+ 80. Kc3 Df6+81. Kd3 Dxh4 82. Ke3 Ke6 83. Ke2 Kd5 84. Kd1 Dh2 85. Kc1 Kc4 86. Kd1 Kc3 87. Ke1 Kd388. Kf1 Ke3 89. Ke1 Dh1 matt.Reinhold F. Glei und Thomas Paulsen schliessen ihren Rekonstruktionsversuch mit der Behaup-tung, dass auch die Deutung literarischer Texte als exakte Wissenschaft zu gelten habe.Mal sehen…
Schweizer Schachliteratur (3)
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Richard Forsters «Lebens(abschnitts)werk»Eine 984-seitige, nahezu 800
Partiekommentare enthaltendeund über zweieinhalb Kilo-gramm schwere Biografie übereinen vor 79 Jahren verstorbe-nen Schachspieler – wer einsolch voluminöses Buchschreibt, der muss von der por-trätierten Person mehr als nurfasziniert sein.
Besessenheit wäre wohl deradäquatere Ausdruck für das,was den aus Winterthur stam-menden Internationalen Meis-ter, Schachjournalisten undSchachhistoriker Richard For-ster zu seinem Lebenswerküber den Engländer Amos Burn(1848-1925) antrieb. Wobei dieFormulierung «Lebenswerk»angesichts des noch jungenJahrgangs des Autor (er wurdein diesem Jahr 29) fast schondespektierlich ist. «Lebensab-schnittswerk gefällt mir des-halb deutlich besser», präzisiertRichard Forster in Anspielungauf einen ähnlichen Begriff ausder Partnerschaft.
So umfangreich ForstersBuch über den Erfinder derBurn-Variante in der Französi-schen Verteidigung (1. e4 e6 2.d4 d5 3. ¤c3 ¤f6 4. ¥g5 dxe4)ausgefallen ist, so harmlos hat-te vor sechs Jahren alles ange-fangen. Über Burn gab es näm-lich bereits ein kleines Büch-lein. Verfasst vom EngländerRichard Nevil Coles, erschienes 1984 als Privatdruck. 1998wurde Richard Forster ange-fragt, ob er nicht eine Neuaufla-ge schreiben möchte. Er lassich ins Thema hinein, ergänzteeinige Analysen, und fügtezahlreiche, in der Erstauflagenoch fehlende Diagramme ein.
In der Zentralbibliothek Zü-rich arbeitete er die für ihreSchachspalten berühmten «Illu-strated London News» der Jah-
re 1865 bis 1905 durch. Dievielen darin enthaltenen Be-richte und Partien über Burn in-
spirierten Forster zu weiteren,tiefer führenden Recherchen.Nach einem regen E-Mail-Ver-kehr mit diversen englischenKorrespondenten und derDurchsicht vieler Fotokopiensuchte Forster während dreiermehrtägiger Besuche in der kö-niglichen Bibliothek in Hol-lands Hauptstadt Den Haag,welche die grösste Schach-sammlung in Europa besitzt,nach weiterem Material. Dazu
kamen drei ein- bis zweiwöchi-ge Aufenthalte in London, woer in der British NewspaperLibrary die Schachspalten zahl-reicher Tages- und Wochenzei-tungen akribisch durchforstete.
«Die vielen Berichte undPartien haben mich zu immerweiter führenden Rechercheninspiriert, und mein Interesseist zunehmend gewachsen»,schaut Richard Forster auf dieAnfänge des Buchs zurück. Umim gleichen Atemzug anzufüh-ren: «Dabei ist der positionelle,eher defensive Stil Burns demmeinen eigentlich völlig entge-gengesetzt.»
Ungeachtet vom eigenenSchachstil kam Richard Forstervon Amos Burn nicht mehr los.Und statt einer bescheidenenNeuauflage des 1984er-Bü-chleins kam nach mehr als 5000-stündiger, sich über sechs Jahrehinziehender intensiver For-schungsarbeit ein Mammutwerkheraus, dass es bezüglich Um-fang locker mit einer Habilitati-onsschrift aufnehmen kann.
Nach der Motivation für sei-ne Sisyphusarbeit befragt,braucht Richard Forster nichtlange zu überlegen: «Schachbü-cher haben mich schon in derKindheit fasziniert. Nachdem
Büchermarkt
Sonderangebot für «SSZ»-Leser(innen)
Schrieb während sechs Jahren an sei-nem Mammutwerk über Amos Burn:Richard Forster. (Fotos: Markus Angst)
ma. Sie haben schon langenach dem dicksten Buch fürIhre private Schachbibliothekgesucht? Oder Sie machensich jetzt schon Gedankenüber ein originelles Weih-nachtsgeschenk?
Leser(innen) der «Schwei-zerischen Schachzeitung»profitieren von einem Son-derangebot für die Burn-Bio-grafie von Richard Forster.
Bis 1. November 2004 be-kommen Sie das druckfrischeBuch für 100 Franken (euro-päisches Ausland: 110 Fran-ken) frei Haus geliefert undsparen damit 10 Franken.Dieses Sonderangebot giltnur für SSB-Mitglieder und«SSZ»-Abonnenten.
Verwenden Sie bitte für dieBestellung den Talon auf Sei-te 42.
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mich Grossvater und Vater dieersten Schachzüge lehrten, be-gann ich schnell einmal Biogra-fien der alten Meister wie Al-jechin oder Lasker zu lesen.»
Ob Klein-Richard damalsgeahnt hat, dass aus ihm späterselber einmal ein renommierterSchachbuch-Autor werden wür-de? Jedenfalls hat er sich längstetabliert in der raren Gilde derSchachjournalisten (so seit1996 als Betreuer der Schach-spalte in der «Neuen ZürcherZeitung») und als Schachhisto-riker (beispielsweise mit seinerseit diesem Jahr laufenden Se-rie über Schweizer Schachlite-ratur in der «SchweizerischenSchachzeitung»).
«Schreiben hat für mich heu-te den höheren Stellenwert alsSpielen», gibt Richard Forsterdeshalb auch unumwunden zu.Und so hat er bereits das nächs-te Projekt im Hinterkopf:«2009 feiert die Schachgesell-schaft Zürich ihr 200-Jahr-Ju-biläum. Es würde mich in die-sem Zusammenhang schon rei-zen, die Geschichte des Zürcherund Schweizer Schachs etwasgenauer unter die Lupe zu neh-men.»
Doch vorerst steht ein anderesBuch zuoberst auf Richard For-sters Prioritätenliste. Der Wirt-schaftsinformatiker schreibt der-zeit an der Universität Zürich anseiner computerlinguistischen
Dissertation im Bereich Inter-net-Suchmaschine.
Noch vorher nimmt jedochetwas ganz Anderes ForstersZeit in Anspruch – ein profanesSchachturnier. Auf Mallorcaspielt der IM mit einer GM-Norm (1997 am Open vonGenf) als Ersatzmann mit derSchweizer Nationalmannschaftdie Schach-Olympiade. Es istseine dritte nach Elista 1998und Bled 2002. Statt Schreibensteht dann wenigstens für dreiWochen selber Spielen (oderwenigstens mit den Teamkolle-gen Mitfiebern) im Vorder-grund.
Und zum Schluss noch dies:Sorry, Richard, dass dieser Ar-
Amos Burn – einer der besten Amateurspieler aller Zeiten
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Amos Burn (1848-1925)
ma. «Er war», so sein Bio-graf Richard Forster, «einerder besten Amateurspieler, diees je gegeben hat und zu seinenbesten Zeiten einer der dreistärksten Spieler der Welt.»
Amos Burn, von BerufKaufmann, war der erste Schü-ler des ersten WeltmeistersWilhelm Steinitz und kreuztean zahlreichen internationalenTurnieren mit praktisch allendamaligen Grössen wie Stei-nitz, Blackburne, Zukertort,Tarrasch, Lasker, Pillsbury,Marshall, Schlechter, Rubin-stein, Capablanca und Aljechindie Klingen – klangvolle Na-men, die alle in dem vor weni-gen Wochen herausgekomme-nen Buch zu finden sind.
Richard Forster zeichnet inseinem in englischer Spracheerschienenen Werk detailliertden Weg des Engländers an dieWeltspitze nach. Dabei blicktder Leser nicht nur hinter dieKulissen und auf die Schach-bretter so grosser Turniere wieNew York 1889, Hastings1895, Ostende 1905, 1906,
1907 oder St. Petersburg 1909,sondern er gewinnt auch einenreichen Einblick in alle Facet-ten des Schachlebens im aus-klingenden 19. und beginnen-den 20. Jahrhundert.
Richard Forster hat sämtli-che bekannten Partien vonBurn kommentiert. Die Hälftedavon war bisher weder in Bü-chern publiziert, noch erschiensie in Datenbanken. Besonderswertvoll machen Forsters Buchneben diesen Partieanalysenauch die vielen Turniertabel-len.
Fast 1000 Seiten zu verar-beiten (und das erst noch aufEnglisch), verlangt insbeson-dere dem deutschsprachigenLeser einiges ab. Dessen un-geachtet ist Forsters Burn-Biografie eines der bedeu-tendsten Bücher, die je einSchweizer Autor zum Thema«Schach» geschrieben hat.
Richard Forster: AmosBurn – A Chess Biography,mit einem Vorwort von Vik-tor Kortschnoi, in englischerSprache, McFarland &Company, Inc., Jefferson NC(USA), 2004, Hardcover,984 Seiten, gegen 800 kom-mentierte Partien, 209 Foto-grafien und Illustrationen,zahlreiche Turnier- und an-dere Tabellen, 6 Indizes,ISBN 0-7864-1717-X, erhält-lich im Buchhandel oder di-rekt beim Autor, Preis: Fr.100.- (plus Versandkostenbei Direktversand: Fr. 10.-Schweiz, Fr. 20.- europäi-sches Ausland)Infos und Leseproben unterwww.chesshistory.com/burn
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tikel im Vergleich zu Deinemumfangreichen Buch so knappausgefallen ist. Aber so wie wirDich kennen, dürfte die nächste
Rezension über ein Forster-Buch in der «SSZ» nicht langeauf sich warten lassen...
Markus Angst
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Amos Burnen 984 pages
ma./ct. «Il fut», selon sonbiographe Richard Forster,«l’un des meilleurs joueursamateurs qui n’ait jamaisexisté et, à son apogée, l’undes trois meilleurs joueurs aumonde.» Amos Burn, com-merçant de son état, fut lepremier disciple du premierchampion du monde Wil-helm Steinitz et fit son appa-rition à de nombreux tour-nois internationaux pour af-fronter pratiquement tous lesgrands joueurs de son épo-que, comme Steinitz, Black-burne, Zukertort, Tarrasch,Lasker, Pillsbury, Marshall,Schlechter, Rubinstein,Capablanca et Aljechin – desnoms prestigieux que vousretrouverez tous dans le livreparu récemment.
Dans son ouvrage fort de984 pages, rédigé en anglais,Richard Forster décrit minu-tieusement l’as-cension del’Anglais jusqu’au faîte del’élite mondiale. Le lecteurobserve derrière les coulisseset sur les échiquiers de nom-breux grands tournois etdécouvre les facettes du mi-lieu des échecs de la fin du19e et du début du 20e siècledans toute leur diversité.
Les lecteurs et lectricesde la «Revue suisse deséchecs» peuvent profiterd’une action spéciale sur labiographie de Burn par Ri-chard Forster. Jusqu’au 1er
novembre 2004, ils reçoi-vent le livre pour 100 francs(Suisse) ou 110 francs (Eu-rope), franco domicile etéconomisent ainsi 10 francs.Cette action spéciale estréservée aux membres de laFSE et aux abonnés de la«RSE» (voir Talon).
Umfang: 984 Seiten. Gewicht: über zweieinhalb Kilogramm. Richard ForstersBurn-Biografie ist eines der bedeutendsten Bücher, die je ein Schweizer Autorzum Thema «Schach» geschrieben hat.
Sonderangebot für «SSZ»-Leser(innen)/Action spéciale pour les abonné(e)s de la «RSE»Ich bestelle die Burn-Biografie von Richard Forster zum Sonder-preis von 100 Franken (Schweiz) bzw. 110 Franken (europäischesAusland), inklusive Versandspesen, und spare damit 10 Franken.
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Das Sonderangebot ist gültig bis 1. November 2004L’action spéciale est valable jusqu’au 1er novembre 2004
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FIDE-WM
Zum Editorial von MarkusAngst in «SSZ» 8/04 über dieFIDE-Weltmeisterschaft in Tri-polis
Die FIDE hat in Libyen tat-sächlich durch ihre Inkompe-tenz und die unsägliche Zeit-kontrolle brilliert, aber dafürkann der frischgebackene«Weltmeister» Rustam Ka-simdschanow nun wirklichnichts. Dass Sie ihn in IhremEditorial als Nobody hinstellen,kann man nicht gelten lassen.Wer im selben Turnier Iwant-schuk, Grischuk, Topalow undAdams besiegt, ist kein Nobo-dy. Nicht zu vergessen, dassKasimdschanow schon im Jah-re 2001 über die 2700-ELO-Grenze geklettert ist. WennKasparow so spielt wie in Lina-res oder Armenien gegen denRest der Welt, dann soll erschon mal üben, um gegen Ka-simdschanow gewinnen zukönnen.
Marcel Bieler, Zürich
Remis-Flut
Zum Editorial von MarkusAngst in «SSZ» 5/04 und zurRemis-Flut an Turnieren
Der warnende Aufruf imEditorial von «SSZ» 5/04 hin-sichtlich der Remis-Schiebereihat nicht viel Eindruck ge-macht. Inzwischen haben wirwieder Turnierresultate gese-hen, die eine geradezu pene-trant-beleidigende Friedlichkeitder Akteure zeitigte. Man musswohl, um hier einmal etwas zuerreichen (Vorschlag: Sieg 3,Remis 1, Niederlage 0, wie essich im Fussball durchgesetzthat), eine Doppelstrategie an-wenden: Erstens: Einstieg mitAnregungen von oben her, alsoan einer Delegiertenversamm-lung des SchweizerischenSchachbundes (SSB) mit Ziel
FIDE-Vollversammlung. Zwei-tens: Verwirklichung von derBasis her. So sollten in denVereinen bei ihren Klubturnie-ren die neue Wertung mal ange-wendet und Erfahrungen ge-sammelt werden. Bald folgtendann die Schweizerische Mann-schaftsmeisterschaft (SMM)und die Schweizerischen Ein-zelmeisterschaften (SEM).Sauerstoff in Hülle und Füllewürden das Turnierleben ver-jüngen und damit den bisweilensklerotischen Verhältnissen einEnde bereiten. Bald wäre auchauf internationaler Basis ein«Ansteckungserfolg» zu erwar-ten, und die FIDE brauchte, imKielwasser der Praxis schwim-mend, nur noch zu sanktionie-ren.Wolfgang Eisenbeiss, St. Gallen
«SSZ», SSB-Homepage,FIDE und WM
Zum Editorial von MarkusAngst in «SSZ» 8/04 sowie zurFIDE-WM und zur WM in Bris-sago
Im Editorial von «SSZ» 8/04und auf der SSB-Homepagewird der Wettkampf Kramnik –Leko zur einzig wahren Welt-meisterschaft hochstilisiert, dieWeltmeisterschaft der FIDEdagegen als unbedeutendesSchnellturnier abgetan. Ohneauf die problematischen Seitender beiden Veranstaltungen nä-her einzutreten – ganz so ein-fach ist die Sache nicht.
Der Schachwelt fehlt zur Zeitein Modus zur Bestimmung ei-nes allgemein anerkannten Welt-meisters. Ohne FIDE wird esden nicht geben. Mit der Asso-ciation of Chess Professionalsist eine neue Organisation ent-standen, die in der Lage scheint,Druck auf die FIDE auszuüben.Erfreulich, solange der Dialogim Vordergrund steht. Das istein harter und steiniger Weg,
denn wie viele internationaleOrganisationen ist die FIDEkein Hort von Demokratie undIntegrität. Doch nur dieser Wegführt weiter.
Im Hintergrund schwelt dieFrage, was Schach denn eigent-lich ist? Die FIDE hat in denletzten Jahren konsequent ver-sucht, Schach als Sport zu posi-tionieren. Dass dabei da unddort weit über das Ziel hinaus-geschossen wurde steht ausserFrage. Dennoch dürfen die Er-folge nicht vergessen werden.Während Schach zum Beispielin der Schweiz stagniert, hatdie weltweite Verbreitung starkzugenommen. Die Konkurrenzwird immer zahlreicher undhärter. Mit Indien ist eine neueGrossmacht herangewachsen,die Türkei macht grosse Fort-schritte, um nur zwei Beispielezu nennen. Ganz falsch kanndie Strategie der FIDE alsonicht sein.
Es wäre fruchtbarer, sich mitdiesen Tatsachen und derenHintergründen auseinander zusetzen, anstatt einseitig Stim-mung für eine weitere Spaltungder Schachwelt zu machen.
Walter Bichsel, Uster
SEM 2004
Zur Berichterstattung in«SSZ» 8/04 über die SEM 2004in Samnaun
Ein weiteres «neckischesDetail» am Schülerturnier derSEM in Samnaun: DamianKarrer, der ja mit 5½ Punktenaus sieben Partien SchweizerSchülermeister wurde, verlordie anderthalb Punkte, die ihmzum Maximalresultat fehlten,ausschliesslich gegen Mäd-chen – nämlich einen halbengegen Sabrina Rölli und einenganzen gegen die überra-schend stark spielende KarinMettler!
Wolfgang Sieber, Zürich
Leserbriefe
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Scacco alla piazza
Ricorrente kermesse scac-chistica sabato 21 e domenica22 agosto in piazzaRiforma a Lugano.E scacchi per tutti,dai piccoli delleelementari ai gran-di, esperti di scac-chi e no. Con i gio-vani a cimentarsinei tornei a loro ri-servati (note di me-rito per Patrick Rat-ti, elementari,Edoardo Cappellet-ti, cat. scolari, e Fe-derico Cappelletti,medie) e i grandi –e non solo – inquello semilampoin cui hanno pri-meggiato GustavoHerrera, EmilianoAranovitch e Aure-lio Colmenares.
A chiudere, domenica sera,la simultanea giocata dal cam-pione rumeno Dumitrache con-tro una trentina di appassionati,che l’hanno tenuto sulla cordafino alle ore piccine. Alla resapiena l’hanno saputo costringe-re Vladimiro Paleologu e Fabri-zio Patuzzo, alla divisione dellaposta in palio i già citati Her-rera e Colmenares nonché Pao-lo Bachmann. Nulla da fare pertutti gli altri.
Brissago
Il mondiale di Brissago traVladimir Kramnik e Peter Lekosi sta avvicinando sempre dipiù. Si svolgerà infatti sullerive del Verbano, presso ilCentro Dannemann, dal 25 set-tembre al 18 ottobre e convo-glierà verso il nostro Paese e gliscacchi in particolare l’interes-se dei cultori di Caissa e nonsolo. Rappresentanti dei media,di federazioni e clubs scacchi-
stici potranno vivere da vicinouna manifestazione di elevatolivello tecnico e agonistico, diportata non certo inferiore al
campionato del mondo FIDEsvoltosi in Libia e delle Olim-piadi di scacchi in programmain Spagna.
Da un torneo all’altro
Risultato di prestigio per lasquadra del Bianco Nero chenel campionato svizzero asquadre per gruppi si è issata alprimo posto ed è lì, pronta, abalzare – unica squadra ticinesedi tutti i tempi – nella Bundesli-ga 1, più o meno equivalentealla serie A del CSS.
Minor fortuna, invece, per leAquile di Lugano di DavidCamponovo e soci, che malgra-do la patta contro Werner Hug ecompagni, hanno già terminatola loro fatica nella Team-Cup,la coppa svizzera a squadre incui in passato i luganesi hannopiù volte eccelso.
Ancora buone prestazioni,oltre a quelle già segnalate inprecedenza, per i maestri inter-nazionali che giocano nel Men-drisio, nel Lugano e nel Bianco
Nero e che durante l’estate han-no giocato un po’ ovunque. ABergamo Bruno Belotti (Men-drisio) si è classificato 2.-6. con
Paolo Vezzosi (Mendrisio) eGiulio Borgo (Lugano), 12.-16.A Bratto, dove c’erano un po’tutti, a premi sono andati i men-drisiensi Michele Godena (4.),Yelena Sedina (7.), Paolo Vez-zosi (11.), tutti e tre a un solopunto dal vincitore Igor Miladi-novic, nonché i luganesi FabioBellini (14.) e Fabrizio Bellia(19.), mezzo punto più indietrocon Renzo Mantovani, Mendri-sio, a p. 5½. Tra i presenti an-che il ticinese Francesco Anto-gnini (Bianco Nero) con undignitoso 50 % così come ilcompagno di circolo DanielContin (con Mario Lanzani, in-vece, a 5 punti). Da segnalareanche il 4. posto di Yelena Se-dina a Davos.
Sergio Cavadini
Ticino
Importante: giocatori e re-sponsabili dei circoli sono in-vitati a comunicare risultatied eventi via e-mail a [email protected]
Il mondiale di Brissago tra Vladimir Kramnik e Peter Leko si sta avvicinando sempre di più.
uegb. Das hart umkämpfte,spannende Seniorenturnier inLaax-Murschetg fand mit RobertSchetty einen würdigen Sieger.Nach einem Start nach Mass mitdrei Siegen, einer Konsolidie-rungsphase mit drei Remisen undeinem Schlussspurt mit 2½ aus 3distanzierte der Winterthurer dasFeld um einen halben Punkt undgewann mit 7 aus 9. Die beidenübrigen Podestplätze belegten Jo-sef Germann und Harry Siegfriedmit je 6½ Punkten.
Unter den drei Konkurrentenmit 6 Punkten befindet sich auchFranz Ruf (5.), dem damit einwahrer Exploit gelang. In derReihe der Spieler mit 5½ Punk-ten wird Werner Hegetschweilerdie grösste Freude haben: mit1727 ELO auf Rang 8. Bei denTeilnehmern mit 5 Punkten er-wähnenswert ist die Leistungvon Ex-Kassier Max Keller:Rang 16 mit 1622 ELO. AuchWilly Weinmann (Jahrgang1915!) gebührt Respekt für seine4½ Punkte.
Die weiteren Seniorenturniere 2004(organisiert von den SchweizerSchach Senioren): 20.-29. SeptemberChexbres (Hotel «Du Signal«), 1.-10. No-vember Ascona (Hotel «Ascona»).
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Anmeldung und Infos: Karl Denzinger,Präsident SSS, Mörlerstr. 28, 8248Uhwiesen, Tel. 052/659’15’51, E-Mail:[email protected], Internet: www.schach.ch/sss
Resultate / Résultats / Risultati
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qualifiziert). 4. Genève 6 (24). 5. Winter-thur II 6 (22½). 6. Therwil 3 (20½). 7.Fribourg 2 (18½). 8. Riehen II 2(15½/muss in die Auf-/Abstiegsrunde 1.Liga/NLB).Partien der 7. und letzten Runde (26.September): Reichenstein II – Sion,Winterthur II – Joueur, Genève – RiehenII, Therwil – Fribourg.
Rangliste nach 6 Runden: 1. Srbija II12 (36½/steht als Gruppensieger fest). 2.St. Gallen II 7 (27). 3. Winterthur III 7(26½). 4. Nimzowitsch 7 (24). 5. Buchs 6(22). 6. Pfäffikon 5 (23). 7. Rheintal 4(21). 8. Aadorf 0 (12/steht als Absteigerfest).Partien der 7. und letzten Runde (25.September): Srbija II – Buchs, St. Gal-len II – Rheintal, Winterthur III – Aadorf,Pfäffikon – Nimzowitsch.
Die nächste «SchweizerischeSchachzeitung», Nummer 10/04, er-scheint in Woche 42. Schwerpunkte:SMM 7. Runde, SGM 7. Runde, Lau-sanne Young Masters, Weltmeister-schaft im Centro Dannemann in Bris-sago.Redaktionsschluss: 19. September2004.Die letzte Ausgabe des Jahres 2004,11-12/04, erscheint in Woche 49.
und Nationalliga-Captains10. Coupe Suisse: 3. Regionalrunde11. Team-Cup: Viertelfinals26.-30. Zürich: Weihnachts-Open26.-30. Interlaken: «Casino»-Open
***Ergänzungsvorschläge, Korrekturen und Termine vonüberregionalen Turnieren sind laufend, aber bis späte-stens 30. November 2004 schriftlich zu richten an«SSB-Agenda»-Redaktor Renzo Guarisco, Narzissen-weg 11, 5610 Wohlen, E-Mail: [email protected]äter eingehende Termine können für die «SSB-Agen-da 2005» nicht mehr berücksichtigt werden!Turnierdaten für den rollenden Terminkalender in der«Schweizerischen Schachzeitung» sind schriftlich zurichten an «SSZ»-Chefredaktor Dr. Markus Angst, Gar-tenstrasse 12, 4657 Dulliken, Fax 062/295'33'73, E-Mail:[email protected]
***Überregionale Turniere werden in der «SSZ» in Kurz-form gratis ausgeschrieben. Einsendeschluss: minde-stens zwei Monate vor dem Turnier. Einsenden an Mar-kus Angst. Grössere Beachtung bewirkt natürlich ein (ko-stenpflichtiges) Inserat. Auskunft über Tarife erteilt Mar-kus Angst.