newsletter 90 | November 09 | ISSN 1660-7090 | rosmarie vögtli-bossart + ursula bohren magoni schwarz und weiss weiss auf schwarz schwarz mit weiss Eine bunte Wortreise zu unbunten Farben. Aus verschiedenen Blickwinkeln und mit Forschungsaufgaben für Sie angereichert werden die Farben schwarz, weiss und ihre Mischungen untersucht und betrachtet. Teil 1 Subtraktion und Addition ist schwarz und weiss | unbunte Farben | bunt versus unbunt | Nachbilder | Stäbchen und Zapfen | Dämmersehen | Nachtblindheit | Literatur
Wortreise zu schwarz und weiss, Newsletter von lernundenter
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schwarz und weissweiss auf schwarz schwarz mit weiss
Eine bunte Wortreise zu unbunten Farben.Aus verschiedenen Blickwinkeln und mit Forschungsaufgaben für Sie angereichert werden die Farben schwarz, weiss und ihre Mischungen untersucht und betrachtet.
Teil 1 Subtraktion und Addition ist schwarz und weiss | unbunte Farben | bunt versus unbunt | Nachbilder | Stäbchen und Zapfen | Dämmersehen | Nachtblindheit | Literatur
Additive FarbmischungWenn zwei Taschenlampen auf eine Fläche gehalten werden, so wird diese Fläche heller beleuchtet, als wenn sie nur von einer einzigen Taschenlampe angestrahlt würde. Auch dann noch, wenn man vor die eine Taschenlampe einen grünen Filter setzt und vor die andere einen roten, das Licht addiert sich und die Fläche strahlt heller.
Die Intensitäten der Lichtfarben addieren sich, deshalb additive Farbmischung.
Subtraktive Farbmischung
Reflexion und Absorption stehen in direkter Abhängigkeit zueinander: Je grösser das Reflexionsvermögen, desto geringer die Absorption, und umgekehrt. Die visuelle Wahrnehmung der Umwelt ist nur möglich, weil alle Gegenstände das auftreffende Licht reflektieren. Bei einem grauen Blatt Papier und noch weniger bei einem schwarzen Blatt wird das Licht reflektiert. Die Helligkeit nimmt wegen der Absorption der Lichtstrahlen ab, und die gemischten Farben erscheinen dunkel bis schwarz
Links: additive Farbmischung, subtraktive Farbmischung Metacolor, Hartmut Rudolf, Essen | allgemeines zur Farbenlehre wissenschaftliches Dossier, Manfred Richter, Information zur Person, Wikipedia
Unbunte Farben sind weiss, schwarz und all ihre Mischfarben in grau. Mitunter nutzt man die Bezeichnung unbunte Farben, um die neutrale Grauskala zu definieren. In allen Farbsystemen sind die unbunten Farben auf einer zentralen Achse angeordnet.
Links: unbunte Farben, Wikipedia, unbunte Farben, Erklärungen zur zentralen Achse der Unbuntheit, Manfred Richter, ausführlicher und differenzierter Artikel zu ‚unbunt‘ von Dr. Walter Roth, zur Übersicht, allgemeines zur Farbenlehre wissenschaftliches Dossier, Manfred Richter, Information zur Person, Wikipedia
ForschungsaufgabeSuchen Sie auf dem Netz eine Farbfotografie und überlegen Sie sich, wie das Bild auf schwarz-weiss aussehen wird. Setzen Sie das Bild auf schwarz-weiss und überprüfen Sie die Ideen der Umsetzung von farbig auf schwarz-weiss.
Kontrastierung in schwarzweiss verändert die Wahrnehmung des Bildes resp. dessen Bildwahrheit.Vergleichen Sie das farbige Bild mit dem unveränderten Schwarz-weiss-Bild. Farbe ist gelerntes Sehen. Schwarzweiss immer eine Abstraktion.
Interessant ist: Schwarz-weiss und seine Grauwerte sind eine Abstraktion, bei der unsere Gedächtnisleistung herausgefordert wird.
Links: unbunte Farben, Wikipedia, unbunte Farben, Erklärungen zur zentralen Achse der Unbuntheit, Manfred Richter, ausführlicher und differenzierter Artikel zu ‚unbunt‘ Artikel von Dr. Walter Roth, zur Übersicht, allgemeines zur Farbenlehre wissenschaftliches Dossier, Manfred Richter, Information zur Person, Wikipedia
Ein metallener Soldat zum befestigen eines Fensterladens
Interessant ist, dass verschwommene Grauwerte die Erkenntlichkeit verändern. Mit diesen Wahrnehmungsveränderungen können Konzentration, Kreativität und Fantasie angeregt werden. Denken Sie einmal an einen Kinofilm in schwarzweiss, welche Erinnerungen haben Sie daran? Schwarzweiss oder eigene innere Farben, welche Sie den Bildern gegeben haben.
Es zeigt• eine angebrannte Kerze, blau• eine Vase aus undurchsichtigem grünen Gras• einen verdorrten Hortensienstrauch• eine Zündholzschachtel• einen Sims aus Stein• den Schatten den Dinge• der Hintergrund ist eine verputzte Mauer
Sehr animierend, einmal genau zu schauen!
Links: unbunte Farben, Wikipedia, unbunte Farben, Erklärungen zur zentralen Achse der Unbuntheit, Manfred Richter, ausführlicher und differenzierter Artikel zu ‚unbunt‘ Artikel von Dr. Walter Roth, zur Übersicht, allgemeines zur Farbenlehre wissenschaftliches Dossier, Manfred Richter, Information zur Person, Wikipedia
Forschungsaufgabe Fixieren Sie konzentriert für ca. 30 Sekunden den weissen Kreis.
Das Phänomen wird deutlicher, wenn Sie es mit offenen Augen anstarren.Klicken Sie sofort nach diesen 30 Sekunden zur nächsten Folie.Warten Sie mit etwas Geduld ab, was Sie im Quadrat sehen.
Sie sehen auf der hellen Fläche einen hellgrauen Kreis.Das Phänomen kommt dadurch zustande, dass die Sinneszellen im Auge beim Fixieren des hellen Kreuzes ermüden. Wenn Sie dann auf eine weisse Fläche sehen, können die ermüdeten Sinneszellen nicht mehr soviel Licht wahrnehmen.
Sie sehen auf der hellen Fläche einen hellgrauen Kreis.Das Phänomen kommt dadurch zustande, dass die Sinneszellen im Auge beim Fixieren des hellen Kreuzes ermüden. Wenn Sie dann auf eine weisse Fläche sehen, können die ermüdeten Sinneszellen nicht mehr soviel Licht wahrnehmen.
Links: Sinnesphysiologie, Vom Jonenkanal zum Verhalten, Stäbchen und Zapfen Universität Heidelberg, Institut für Zoologie | Infoseite der Universität Heidelberg/Zoologie (interessante Artikel),Universität Mainz | Studentenseminar, Signaltransduktion in Sinneszellen, Universität Heidelberg
ForschungsaufgabeRichten Sie den Blick unverwandt und konzentriert auf den Punkt in der Mitte.Die Werte kehren sich um. Weiss wird zu schwarz, schwarz zu weiss. Bleiben Sie konzentriert können Sie anschliessend ein farbiges Schillern sehen. Ist schwarz wirklich schwarz und weiss wirklich weiss?
Die Fotopigmente der Netzhaut werden durch helles Licht gebleicht. Dieses Licht erregt die Rezeptoren. Weil ihre fotochemischen Substanzen nach einer anhaltenden Exposition sich regenerieren müssen, ist die Netzhaut an der betreffenden Stelle für das dargebotene Wellenlängengemisch vorübergehend weniger empfindlich.
Beim Anblick von Grau haben nun die Wellenlängen der Gegenfarben einen effizienteren Wirkungsgrad und erzeugen an dieser Stelle der Netzhaut ein negatives Nachbild. In unserer visuellen Wahrnehmung entstehen normalerweise keine Nachbilder, weil wir unbewusst unsere Augen etwa dreimal pro Sekunde bewegen. Das Ausbleichen der Fotopigmente oder mit anderen Worten die Adaption der Stäbchen und Zäpfchen kann sich nicht auswirken, denn die Netzhaut wird an jeder Stelle mit stets wechselnden Reizmustern belastet.
Wenn man die Augen konzentriert auf eine bestimmten Ausschnitt richtet, prägt sich das entsprechende Nachbild ein.
Links: Nachbilder (Wikipedia) | Selbsttest zu Nachbildern blelb-Labor zwischen Technik und Kunst | zu Wahrnehmungslaborerfahrungen bleb-Team | Sinnesphysiologie, Vom Jonenkanal zum Verhalten, Stäbchen und Zapfen Universität Heidelberg, Institut für Zoologie | Infoseite der Universität Heidelberg/Zoologie (interessante Artikel) | Studentenseminar, Signaltransduktion in Sinneszellen, Universität Heidelberg
Die Stäbchen dienen der Unterscheidung von Hell und Dunkel, sie registrieren die unterschiedliche Intensität des Lichts. Mit den Stäbchen alleine können von den Farben nur die Helligkeitswerte wahrgenommen werden.
Die Stäbchen reagieren auf alle Strahlungsarten des Farbenspektrums. Die Stäbchen sind für Dämmerlicht und Nacht, nur schwarz / weiss Detektion ist möglich.
ForschungsaufgabeAchten Sie sich einmal beim Einnachten ganz besonders auf den Übergang von farbig zu schwarz und grau.
Links: Sinnesphysiologie, Vom Jonenkanal zum Verhalten, Stäbchen und Zapfen Universität Heidelberg, Institut für Zoologie | Infoseite der Universität Heidelberg/Zoologie (interessante Artikel) Universität Mainz | Studentenseminar, Signaltransduktion in Sinneszellen, Universität Heidelberg
Die Zapfen, es gibt drei verschiedene Arten, sie dienen der Unterscheidung und der Detektion von Farben. Das heisst sie reagieren auf die unterschiedliche spektrale Zusammensetzung des Lichtes.
Wenn Licht von einer bestimmten Wellenlänge auf die Netzhaut fällt, löst dieser einen Reiz aus in den Zapfen. Dies führt zu einer Farbempfindung.
ForschungsaufgabeAchten Sie sich einmal auf Nuancen in den Farben, versuchen Sie möglichst viele Farbunterschiede bei einem Regenbogen zu unterscheiden.
Links: Sinnesphysiologie, Vom Jonenkanal zum Verhalten, Stäbchen und Zapfen Universität Heidelberg, Institut für Zoologie | Infoseite der Universität Heidelberg/Zoologie (interessante Artikel)| Studentenseminar, Signaltransduktion in Sinneszellen, Universität Heidelberg
Was hat es mit dem Sehen bei Nacht auf sich?Das Sehen in der Dämmerung und bei Nacht hat zahlreiche Besonderheiten, die nicht mit der Situation bei Tag zu vergleichen sind. Die Pupille ist weiter, um mehr Licht in das Auge zu lassen. Deswegen hat man analog der weiten Blende bei einer Photokamera einen schmaleren Bereich der scharf abgebildet wird. Kleiner Sehfehler fallen mehr auf.Man sieht unschärfer, weit ab unterhalb einer gewissen Helligkeit nur noch bestimmte Rezeptoren (Stäbchen) in der Netzhaut funktionieren. Die Netzhaut muss ihre Leistungsfähigkeit erst langsam ‘hochfahren‘, der Stoffwechsel der Rezeptoren verändert sich. Dies dauert aber. Jedem, der im Dunkeln schon mal spazieren gegangen ist, hat festgestellt, dass er erstmal kaum was sieht und nach einer Viertelstunde deutlich mehr. Forschungsaufgabe: Achten Sie sich einmal präzis mit einer Uhr, wie lange es dauert, bis Sie wieder sehen, wenn Sie von einem hell beleuchteten Raum in die Dunkelheit gehen.
Photopisches Sehen oder Tagsehen bezeichnet das Sehen des Menschen bei ausreichender Helligkeit, wobei Farben wahrgenommen werden.
Im Gegensatz dazu steht das skotopische Sehen bei geringer Helligkeit (Nachtsehen, keine oder wenig Farbwahrnehmung) und dem Übergangsbereich, dem mesopischen Bereich (Dämmerungssehen).
Die Wörter sind vom Griechischen abgeleitet:
phos Licht, mesos Mitte, skotos Dunkelheit
Links: Dämmerlicht / Photopisches Sehen Wikipedia | Grundlagen des Farbsehens Institut für angewandte Veranstaltungstechnik
Die Fähigkeit des Menschen, die Augen durch photochemische Prozesse an unterschiedliche Lichtverhältnisse anzupassen, bezeichnet man als Adaptation. Sie ermöglicht es dem Menschen, sowohl am Tag als auch in der Dämmerung sehen zu können. Nachtblindheit bedeutet die Einschränkung der Sehfähigkeit bei Dämmerlicht. Dabei ist die Fähigkeit des Auges zur Anpassung (Adaptation) an die Dunkelheit entweder eingeschränkt oder vollständig ausgefallen. Nachtblindheit entsteht durch eine Funktionsstörung oder den völligen Ausfall der Stäbchen. Fallen die Stäbchen vollständig aus, spricht man im engeren Sinne von „Nachtblindheit“. Das Sehen in der Dämmerung ist dabei stark behindert. In einer nächtlichen, unbeleuchteten Umgebung ist das Sehen praktisch unmöglich.Nachtblindheit tritt meist doppelseitig auf und kann verschiedene Ursachen haben.
Links: Dämmerlicht/Photopisches Sehen Wikipedia | Nachtblindheit Wikipedia | ICD 10 Nachtblindheit H.53.6 |
Visuelle Wahrnehmung , ein interaktive Sehreise durch unser Sehsystem, Jürg Nänni, Verlag Niggli 2008 | lernundenter: dieses Buch ist für mich eine Offenbarung und ein Standardwerk für die Wahrnehmung, ausgezeichnet!
Farbe Licht und Sehen Empfinden, Moritz Zwimpfer, Paul Haupt Verlag Bern 1985 | lernundenter: übersichtlich und inhaltlich dicht, sehr professionell, ein Nachschlagewerk.
Wahrnehmungspsychologie. E. Bruce Goldstein, Spektrum Akademischer Verlag, 2007 lernundenter: differenziert, ein ausgezeichnetes Nachschlagewerk.
Allgemeine Psychologie, eine Einführung, Christian Becker-Carus, Spektrum Akademischer Verlag, 2004 Psychologie Philipp G. Zimbardo, Richard J. Gerrig Pearson Studium 2004 lernundenter Kapitel 4, sensorische Prozesse
ist ausgezeichnet für Hintergründe und psychologische Sichtweisen für die Wahrnehmung und die Sinne. Farb-Systeme 1611-2007 Werner Spillmann, Schwabe-Verlag 2009 lernundenter taufrisch, ein wissenschaftliches Werk für
Profis und Menschen, die sich für Farbe interessieren. Ich bin beeindruckt von diesem Buch, auch optisch sehr ansprechend. Die Fotografien und grafischen Zeichnungen, maboart, ursula bohren magoni www.maboart.ch
Die Links finden Sie bei den jeweiligen Folien, sie sind selektiv zusammengestellt.
Bestellungen der Grunddatei in Powerpoint für die Weiterarbeit wie immer an [email protected]: .ppt (Powerpoint) 3 Mega
Bisher erschienene Wortreisen von lernundenter und zu weiteren Fachdossiers auf der Plattform
1. Abkürzung News 84 (PDF 873kb) 2. Überraschung News 80 (PDF 636kb)3. Emotion News 63 (PDF 791 kb)4. Arbeit und Lernen News 59 (PDF 365kb)5. Neugier News 57 (PDF 450kb)6. Motivation, Neugier und der Flow News 50 (PDF 295kb)
Man sagt zwar ‚in der Nacht wirken alle Katzen grau‘ aber das heisst eigentlich: Wir können die Farben nicht unterscheiden und sie könnten graue Mäuse sein. Bemerkungen über die Farben L. Wittgenstein 1889-1951
"Was man schwarz auf weiß besitzt, kann man getrost nach Hause tragen." (Johann Wolfgang von Goethe, "Faust I")
Links: Aussagen von Wittgenstein zu ‘Bemerkungen über Farben‘, Universität Frankfurt | der Philosoph Wittgenstein im Wikipedia | Wittgenstein; Regeln und Privatsprache, Referat von Mayer Verena, Universität München