„Schöne neue Arbeitswelt – Herausforderung für die Betriebsräte“ Schöne neue Arbeitswelt – Herausforderung für die Betriebsräte Burnout, Stress, Mobbing - wie der Traum von selbstbestimmter Arbeit zum Albtraum wird! Betriebsräte-Informationstagung der IG Metall, Region Hamburg, 05.09.12
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Schöne neue Arbeitswelt – Herausforderung für die Betriebsräte Burnout, Stress, Mobbing - wie der Traum von selbstbestimmter Arbeit zum Albtraum wird!
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„Schöne neue Arbeitswelt – Herausforderung für die Betriebsräte“
Schöne neue Arbeitswelt – Herausforderung für die Betriebsräte
Burnout, Stress, Mobbing - wie der Traum von selbstbestimmter Arbeit zum Albtraum wird!
Betriebsräte-Informationstagung der IG Metall, Region Hamburg, 05.09.12
„Schöne neue Arbeitswelt – Herausforderung für die Betriebsräte“
Zentrale Fragen des Vortrages:Macht die neue Arbeitswelt krank? - Und falls ja, wodurch?
Wann ist Arbeit gesund?Wesentliche Rechtsgrundlagen für die betriebliche
Gesundheitsförderung.Was behindert die Durchführung von Gefährdungs-
beurteilungen, die psychische Belastungen berücksichtigen?
Wie könnten die Hemmnisse überwunden werden?Warum sind Betriebsräte besonderen Belastungen
ausgesetzt und was können sie dagegen tun?
„Schöne neue Arbeitswelt – Herausforderung für die Betriebsräte“
„Schöne neue Arbeitswelt – Herausforderung für die Betriebsräte“
„Schöne neue Arbeitswelt – Herausforderung für die Betriebsräte“
Zunehmender Leistungs- und Wettbewerbsdruck (ökonomische Globalisierung)
Gesteigerte Anforderungen an Flexibilität, Mobilität und Anpassungsfähigkeit
Fragmentierung der Erwerbsbiographie, gesteigerte Arbeitsplatzunsicherheit
„High-performance-work-organization“ (Einfluss elektronischer Medien auf die Arbeitsgestaltung, der bewirkt, dass selbst bei zunehmender Autonomie ein permanent hoher Leistungsdruck besteht)
Herausforderungen der neuen Arbeitswelt:
„Schöne neue Arbeitswelt – Herausforderung für die Betriebsräte“
Modell der Organisationsgerechtigkeit (J. Greenberg, 1990; M. Elovainio et al., 2002)
Fokus: Verfahrensweisen in Organisationen
Anforderungs-Kontroll Modell (R. Karasek, 1979; R. Karasek & T. Theorell, 1990)
Fokus: Arbeitsaufgabe
Modell beruflicher Gratifikationskrisen (J. Siegrist, 1996; J. Siegrist et al., 2004)
Fokus: Beschäftigungsverhältnis/Vertrag
•
Theoretische Modelle:
„Schöne neue Arbeitswelt – Herausforderung für die Betriebsräte“
Modell der OrganisationsgerechtigkeitVier Gerechtigkeitsaspekte bedeutsam:1. Verteilungsgerechtigkeit (Wie werden materielle oder
immaterielle Güter bzw. Lasten im Unternehmen verteilt?)
2. Verfahrensgerechtigkeit (Welche Verfahren werden bei der
Entscheidungsfindung im Unternehmen angewandt?)
3. Interpersonelle Gerechtigkeit (Werden die Menschen im
Unternehmen würdevoll, höflich und respektvoll behandelt?)
4. Informationelle Gerechtigkeit (Welche Informationen und
Erklärungen werden hinsichtlich der Vorgehensweisen und
Verteilungsstrategien im Unternehmen gegeben?)
„Schöne neue Arbeitswelt – Herausforderung für die Betriebsräte“
Modell der Organisationsgerechtigkeit
Als empirisch gesichert gilt:
Wird über einen längeren Zeitraum „Ungerechtigkeit“
empfunden, kann dies bei Beschäftigten zu
„abweichendem Verhalten“ führen, dass sich gegen andere
Beschäftigte oder das Unternehmen richten kann.
„Schöne neue Arbeitswelt – Herausforderung für die Betriebsräte“
„Schöne neue Arbeitswelt – Herausforderung für die Betriebsräte“
Modell der beruflichen Gratifikationskrise (Siegrist, 1996)
„Schöne neue Arbeitswelt – Herausforderung für die Betriebsräte“
Die Top Ten der größten Stressfaktoren am Arbeitsplatz1. Das Hamsterrad-Syndrom: Immer zu viel zu tun zu haben!
2. Unvorhersehbare Unterbrechungen!
3. Ambiguität: Beschäftigte sind sich nicht sicher, was um sie herum vorgeht!
4. Misstrauen und Konkurrenz!
5. Das Unternehmensleitbild steht im Widerspruch zur tägliche Realität!
6. Wertlose Leistungsbeurteilungen!
7. Fehlendes direktes und persönliches Feedback!
8. Email – Flut!
9. Fehlende Handlungsspielräume!
10.Zurückbehalten von relevanten Informationen! Quelle: www.mentalhealthroundtable.ca
„Schöne neue Arbeitswelt – Herausforderung für die Betriebsräte“
Wann ist Arbeit gesund?(Folgerungen aus wissenschaftlichen Untersuchungen)
Anspruchsvolles, nicht überforderndes Arbeitsaufgabenprofil (hohe Autonomie, reichhaltige Lern- und Entwicklungschancen)
Angemessene Erfahrungen von Erfolg und sozialer Anerkennung sowie materielle Gratifikationen für erbrachte Leistungen
Vertrauensvolles Klima der Zusammenarbeit sowie des fairen und gerechten Umgangs
Sinnerfüllte und gesicherte Perspektive der Leistungserbringung aus Sicht der Arbeitenden
„Schöne neue Arbeitswelt – Herausforderung für die Betriebsräte“
Wesentliche Rechtsgrundlagen für die Gesundheitsförderung
1. Arbeitsschutzgesetz :Ziel: Sicherung und Verbesserung des Gesundheits-
schutzes.Verpflichtung des Arbeitsgebers, erforderliche Maßnahmen
zu treffen und ihre Wirksamkeit zu überprüfen.Grundsätze: „Minimierungsgebot“, klare Hierarchie der
Maßnahmen (technisch, organisatorisch, individuell).Gefährdungsbeurteilung als Instrument zur Ermittlung der
für den Arbeitsschutz erforderlichen Maßnahmen!
„Schöne neue Arbeitswelt – Herausforderung für die Betriebsräte“
Wesentliche Rechtsgrundlagen für die Gesundheitsförderung
2. § 84 Abs. 2 SGB IX:
Betriebliches Eingliederungsmanagement für Beschäftigte, die innerhalb eines Jahres länger als sechs Wochen ununterbrochen oder wiederholt arbeitsunfähig waren.
„Schöne neue Arbeitswelt – Herausforderung für die Betriebsräte“
Was behindert die Durchführung von Gefährdungs- beurteilungen, die psychische Belastungen berücksichtigen?
Begriff „psychische Belastung“ ist stigmatisiert;Verwendete Begriffe (psychische Belastung,
Beanspruchung, etc.) sind für die betriebliche Praxis zu unkonkret;
Analyseverfahren und Handlungshilfen zur Gefährdungs- beurteilung sind zu unübersichtlich;
Arbeitsschutzrecht setzt keine Standards für Ausgestaltung und Maßnahmen des Arbeits- und Gesundheitsschutzes.
„Schöne neue Arbeitswelt – Herausforderung für die Betriebsräte“
Wie können die Hemmnisse überwunden werden?Betriebsrat muss die Initiative ergreifen
(Informationen beschaffen, sich Qualifizieren, externe Beratung organisieren, Vorgehensweise festlegen);
Vorgehensweise mit Arbeitgeber abstimmen und in Betriebsvereinbarung regeln (Verfahren und Instrumente, Konfliktklärung, Pilotprojekt);
Gefährdungsbeurteilung als Entwicklungs- und Lernprozess begreifen;
Beschäftigte frühzeitig als „Experten ihrer eigenen Gesundheit“ einbeziehen.
„Schöne neue Arbeitswelt – Herausforderung für die Betriebsräte“
„Schöne neue Arbeitswelt – Herausforderung für die Betriebsräte“
„Schöne neue Arbeitswelt – Herausforderung für die Betriebsräte“
„Schöne neue Arbeitswelt – Herausforderung für die Betriebsräte“
Fazit:Neue Forschungsergebnisse zeigen, dass Arbeit ohne
persönliche Wertschätzung und sichtbare Anerkennung auf Dauer die Gesundheit der Beschäftigten gefährdet.
Angesichts neuer Arbeits- und Beschäftigungsformen (v. a. „high-performance-work-organization“) sind verstärkte Bemühungen um ein gesundheitsförderndes Arbeitsumfeld erforderlich!
Betriebsräte haben hierbei die Schlüsselfunktion, da sie über umfassende rechtliche Handlungsmöglichkeiten verfügen!