1 | 2012 Schlossallee Schlossallee Schlossallee Nr. 1/2012 | Februar/März | 3,50 Euro | www.schlossallee.com DAS REGIONALE LIFESTYLE MAGAZIN FÜR DAS OSNABRÜCKER, TECKLENBURGER UND EMSLAND SOWIE DIE GRAFSCHAFT BENTHEIM VfL-Trainer Pele Wollitz Gespräch auf dem roten Sofa Homestory: Vom Lagerhaus zur Luxuswohnung Kloster Gravenhorst: Kunst & Kommunikation Kaffee: Die Kunst des Röstens
Schlossallee - Das regionale Lifestyle Magazin für das Osnabrücker, Tecklenburger und Emsland sowie die Grafschaft Bentheim
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Das Regionale lifestyle Magazin füRDas Osnabrücker, Tecklenburger unD emslanD sOwie Die grafschafT benTheim
VfL-Trainer Pele Wollitz
Gespräch auf dem roten SofaHomestory: Vom Lagerhaus
zur Luxuswohnung
Kloster Gravenhorst: Kunst & Kommunikation
Kaffee: Die Kunst des Röstens
Aktuell | Seite 2
Liebe Leserinnen und Leser,
Ist das zu glauben? Da hatten wir uns gerade noch gefragt, ob diese teuren
Winterstiefel, die wir uns im Oktober zugelegt haben, überhaupt nötig gewesen
wären, und plötzlich herrscht Eiszeit in Deutschland! Und das – ich habe gerade
nachgesehen – laut wetter.com noch den ganzen Februar. Nicht mehr zweistellig
zwar, aber immer noch ziemlich kalt.
Ob man dieses Jahr auf dem Ossensamstag also mehr Eisbären als -prinzes-
sinnen sehen wird? Immerhin gibt es sie noch, die Veranstaltung, die von vielen
frenetisch gefeiert wird, wegen der jedoch mindestens genauso viele regelmäßig
die Stadt verlassen. Lange war die Finanzierung wackelig, jetzt steht fest: Der
umstrittene Umzug findet statt. Ehrlich gesagt – wer wirklich Karneval feiern oder
mit seinen Kindern einfach einen schönen Umzug bestaunen möchte, der fährt
ohnehin nach Damme oder gleich ins Rheinland. Warum, lesen Sie auf Seite 6.
Er würde, wenn er könnte: Pele Wollitz mag den „Kölschen Karneval“. Allerdings
hat er gerade Wichtigeres zu tun, und zwar nichts geringeres, als Fußball-Osna-
brück zu altem Ruhm zu verhelfen. Eigentlich war bei den Lila-Weißen ein Aufbau-
Jahr vorgesehen, aber das passe nicht in die Mentalität der Stadt und so wurden
fluchs neue Ziele definiert, wie uns der neue, alte Trainer bei einem Gespräch auf
dem roten Schlossallee-Sofa verriet. Das ganze Interview ab Seite 18.
Ein Veranstaltungshighlight, das Lust auf den Sommer macht,
wirft aktuell schon seine Schatten voraus: Die 2. Osnabrücker
Modenacht! Am 16. März präsentieren im Bissendorfer
Solarlux-Forum namhafte Aussteller in einer großen Büh-
nenshow und an zahlreichen Ständen die Trends im Früh-
jahr/Sommer 2012. Sichern Sie sich jetzt Ihre Karte unter
www.schlossallee.com!
Auch im Kunsthaus Kloster Gravenhorst startet man in die neue
Saison. Die vier Stipendiaten des Projektes „KunstKommunikation“ beziehen in
diesen Tagen ihre Ateliers, um vor Ort ihre Ideen auszuarbeiten. Das Besondere:
Die einzelnen Projekte haben nicht nur einen regionalen Bezug, sondern beziehen
auch die Menschen der Umgebung mit ein. Mehr dazu ab Seite 82.
Ob Ihnen nun der Sinn nach Mode, Karneval, Fußball oder Kultur steht: In unserer
Region werden Sie in diesen Wochen ganz sicher auf Ihre Kosten kommen. Ver-
Das Neueste aus der Region Helau Dammensia! ............................... 6 Kurzmeldungen ...................................... 8 Lückenlatein ......................................... 11 Neujahrsempfänge ................................ 12 Porsche Präsentation ........................... 14Nacht des Sports ................................. 17
Szene
Interview Pele Wollitz: „Ich bin kein Retter“ ............ 18 Homestory Altes Lagerhaus mit neuem Schick ........ 24 Klassiker Mode: Zeitlos schön ............................. 28 InterviewÜber Stil lässt sich nicht streiten ............. 32
Region MeppenVon Bokeloh bis zum Boßel-Highway ..... 34 Erlebnis Ein Münsterländer Genussabend ........... 43Talente der Region Jeremy Krogull-Hull: Auf dem Sprung an die Spitze ................ 46
Lese- & HörtippsAus der Welt der (Hör-)Bücher ............... 88 TermineKultur im Osnabrücker Land .................... 94Lohner SchmähKolumne von Jan-Christoph Poppe ......... 97Vorschau / Impressum .............................. 98
Insidertipps: Firmen empfehlen sich .................. 90
Wohnen
TischkulturDer Esstisch ............................................ 48Garten Aufbruchstimmung: Neuer Garten – alter Charme .................. 56 Facelift fürs Haus Sanierung der Bestandsimmobilie ........... 61
Genuss Kaffee Energie aus der roten Frucht .................... 67 Bauernhofcafé Pyer Hofcafé ............................................ 70
Leben
Gesundheit Orthopädie: Von Kopf bis Fuß ................... 72 Wellness & BeautyFit ins neue Jahr .................................... 76
Kultur Kloster GravenhorstKunst für alle Sinne ................................ 82 Kunsthalle Dominikanerkirche„Zwischen den Zeiten“ ............................ 87
Szene
Talente der RegionSeine Vorbilder sind Aaron Peirsol und Ian Thorpe:
Jeremy-Jay Krogull-Hull, 18 Jahre alt, ist eines der
Top-Talente im Schwimmsport in Niedersachsen. Wir
haben ihn beim Training getroffen.
Seite 46
Schloss
Titelfoto: Christa Henke
Seite 5
alleeSchlossGenuss
Feinbrennerei Sasse Wer denkt, dass Korn immer klar und scharf sein
muss, der kennt den Münsterländer Lagerkorn nicht!
Destilliert in der Feinbrennerei Sasse in Schöppin-
gen, ist er schon nach 15 Jahren ein regionales Tra-
ditionsprodukt. Wir haben ihn probiert! Seite 43
Garten
Aufbruchstimmung Ob Neuanlage oder Bestandsgarten: Das heimische
Grün verträgt dann und wann eine Erfrischungskur.
Wer dabei die Herausforderung meistert, das alte
Flair mit neuen Ideen aufzuwerten, schafft einen ein-
maligen Schatz.
Seite 56
Wohnen
TischKulturVier Beine, eine Platte und rundherum Stühle:
Ein Tisch ist etwas Simples! Und dabei doch so
viel mehr … Eine Übersicht.
Seite 48
Klassiker
ModeSchon Coco Chanel sagte: „Ich bin gegen Mode, die
vergänglich ist.“ Und tatsächlich gibt es Kleidungs-
stücke, die absolut zeitlos sind: das kleine Schwarze
gehört ebenso dazu wie Trenchcoat oder Jeans.
Seite 28
Aktuell Das Neueste aus der Region | Seite 6
Helau Dammensia! Ob Karneval, Fasching oder Fastnacht: Seit dem 11. November um 11:11 Uhr befinden
sich Jecken in ganz Deutschland wieder in der fünften Jahreszeit! Mainz, Köln, Düssel-
dorf – die närrischen Hochburgen kennt jeder. Doch wer einmal den Dammer Karne-
val gefeiert hat, der weiß: Was die Rheinländer können, das können die Niedersach-
sen schon lange! Denn während der Ossensamstag in der Innenstadt ständig auf
dem Prüfstand steht, findet man bis heute keinen einzigen Dammer, der nicht vom
„Virus Carneval“ (hier streng mit C geschrieben) befallen ist – wirklich nicht!
Fast 400 Jahre TraditionVon einem Trend kann man beim Dammer
Carneval wahrlich nicht reden: Die Carne-
valsgesellschaft führt auf das Jahr 1614
zurück. Mittlerweile sind es fast 9.000
Aktive, die in aufwändiger Eigenarbeit die
Wagen für einen fünf Kilometer langen und
annähernd fünf Stunden dauernden Umzug
durch die Dammer Innenstadt entwerfen
und bauen. Da ist auch Kreativität gefragt:
Die Themen und Motive sind nicht zentral
vorgegeben, sondern eigens die Ideen der-
jenigen, die sich in nach Vereinen, Schul-
klassen, Freundeskreisen, Nachbarschaften
sowie beliebig zusammengestellten Wagen-
bauergruppen zusammenfinden. Von wegen
nüchterner norddeutscher Raum, kann man
dazu nur sagen!
Rosen, Tulpen, NelkenDie Tagesnamen der Fastnachtswoche
sind außergewöhnlich „duftend“: Vom Nel-
kensamstag über den Tulpensonntag, den
Rosenmontag bis zum Fastnachtsdienstag,
auch Veilchendienstag genannt. Mit den
Blumen haben die Tage jedoch weniger
zu tun, denn zum Beispiel der Rosenmon-
tag verdankt seinen Namen der Raserei
und dem tollwütige Eifer, mit dem das Volk
diesen Tag begeht. An diesem Montag und
dem vorangehenden Tulpensonntag finden
vielerorts die Karnevalsumzüge statt. Am
Veilchendienstag wird dann noch einmal
kräftig zugeschlagen, ehe am Aschermitt-
woch – zumindest sollte es so sein … – die
Fastenzeit beginnt.
Seite 7
Ob´s warm, ob´s kalt, in jedem Fall viel Narren gibt’s im Karneval!
Traditioneller Gänsemarsch in Damme11 Uhr 1x11 Minuten
18. Februar
Ossensamstag | UmzugOsnabrücker Innenstadt
19. Februar
Hüttensonntag | UmzugGeorgsmarienhütte
20. Februar
RosenmontagsumzugRheine 14:11 Uhr
20. Februar
RosenmontagsumzugEmsbüren 15:11 Uhr
Die Kirche war‘sDoch Vorsicht: Wer am Rosenmontag nach
Damme kommt, findet statt roter Pappnasen
höchstens rote Schnapsnasen – traditi-
onell findet der Dammer Rosenmon-
tag eine Woche vor dem offiziellen
Datum statt! Schuld ist die
Kirche: Sie setzte 1892 eine
Non-Stop-Gebetsübung an,
ausgerechnet (und wohl
eher nicht zufällig) an
d e n Fastnachtstagen.
D i e Dammer Narren
aber, mit ihrer damals schon 278-jährigen
Carnevalserfahrung, wollten auf ihre fünf-
te Jahreszeit auf keinen Fall verzichten,
schlugen der Kirche ein Schnippchen und
feierten fortan einfach eine Woche früher.
Das ist bis heute so geblieben. Auch in Os-
nabrück feiert man nicht klassisch am Ro-
senmontag, sondern am Samstag zuvor. Der
Ossensamstag, nach viel Hin und Her frisch
gerettet, steht in diesem Jahr unter dem
Motto: „Der Ossensamstag, mit neuem Ge-
wand – Stadt und Land in Narrenhand“. Na
dann: Osnabrück Helau!
Aktuell Das Neueste aus der Region | Seite 8
Neues Buch vorgestelltViktoria von dem Bussche – Ich träume von einem Küchengarten
Die schönsten Inspirationen für das eigene Paradies hat
Viktoria von dem Bussche in ihrem neuen Buch veröffent-
licht. Eine alte Tradition wird
neu entdeckt, denn Küchen-
gärten sind gerade der Trend!
Begleitet von Gary Rogers
Fotografien nimmt sie den
Leser mit auf eine Reise
durch die schönsten Küchen-
gärten Europas. Dieses Buch
ist nicht nur Inspiration, sondern ist mit praktischen Tipps
für die eigene Gestaltung gespickt.
„Talente 2012“ – Bewerbungsphase hat begonnen
Es ist wieder soweit: Zum zwei-
ten Mal wurde der Jugendkul-
turpreis vom Verein Kulturforum
Sankt Michael in Lingen ausge-
schrieben. Zu Talente 2012 ge-
hören die Sparten darstellende
Kunst, bildende Kund und Mu-
sik. Nachwuchskünstler aus der
Region Emsland und der Graf-
schaft Bentheim können sich bis
zum 23. April anmelden und auf
ein Preisgeld von 12.000 Euro
hoffen. Die Preisträger werden
nachhaltig unterstützt und gefördert. Anmeldungen erfolgen unter
www.kulturforum-lingen.de.
Preisträger des Jugendkulturpreises „Talente 2009“
„Projekt Kunst“ in Bentlage
Eine besondere Ausstellung präsentiert ak-
tuell das Kloster Bentlage in Rheine: Vier
Kreative, die Bildhauerin Ute Hindahl, der
Maler Nicolaus Heiringhoff, der Innenar-
chitekt Jan Koschinowski und Designerin
Stefanie Gärtner, stellen ihre Werke in ei-
ner Gruppenpräsentation in der Scheune
von Kloster Bentlage aus. Jeder Künstler
steht mit seinen Werken für sich; es gibt
kein gemeinsam übergreifendes Konzept,
gleichwohl aber eine beeindruckende Schau
sehr unterschiedlicher Arbeiten. Alle Künst-
ler sind ehemalige Schüler des Gymnasiums
Johanneum in Wadersloh. Diese Ausstellung
ist ein ganzheitliches kunstpädagogisches
Konzept der Schule aus der Hand des Kunst-
lehrers und Künstlers Werner Schlegel. Auch
junge Schüler stellen ihre Werke aus dem
Unterricht noch bis zum 26. Februar in den
Räumen des Klosters aus.
www.kloster-bentlage.de Neuer ZOODIREKtOR in OsnabrückDer Osnabrücker Zoo hat offiziell bekanntgegeben, dass der Tierarzt Prof. Dr.
Michael Böer ab Mitte des Jahres neuer Zoodirektor sein wird. Damit löst der
Zoologische Leiter der Serengeti-Safari-
Park Hodenhagen GmbH die derzeitige
Direktorin Dr. Susanne Klomburg ab. Prof.
Dr. Bröer ist es für die Zukunft ein großes
Anliegen, den Artenschutz mit Projekten
für Besucher zu verbinden, um sie auf die
Pflicht aufmerksam zu machen, die Ar-
tenvielfalt unseres Planeten zu erhalten.
Außerdem möchte er unter anderem mit
Beschäftigungsaktionen für das Wohler-
gehen der Tiere und einen spannenden
Tag der Besucher sorgen.
Birthe Erhardt (Foto Erhardt) und Schlossallee-Mitarbeiter Carlfritz Meyran überreichten eine digitale Spiegelreflex-kamera an Thekla Hüdepohl, Gewinnerin beim Leservoting zum Schlossallee Regionalpreis für Architektur.
Nicolas Heiringhoff, freier Künstler, Einzelarbeit aus der Serie „Box Set“
Seite 9
15. Mai Golfclub Münster- Wilkinghege e.V.
29. Mai Golfclub Emstal e.V., Lingen
5. Juni Oldenburgischer Golfclub e.V.,
Rastede
19. Juni Golfclub Rheine-Mesum e.V.
26. Juni Golfclub Hatten e.V.
3. Juli Golfclub Gut Brettberg e.V.,
Lohne
17. Juli Golfclub Aldruper Heide, Greven
24. Juli Golfclub Osnabrück-Dütetal
e.V., Lotte
31. Juli Golfclub Vechta-Welpe e.V.
7. August Golfclub Varus e.V.,
Ostercappeln
14. August Golfclub Tecklenburger Land e.V.
21. August Golfclub Münster-Tinnen e.V.
28. August Golfclub Ahaus e.V.
30. August Golfclub Brückhausen e.V.,
Alverskirchen
Anmeldung über die Clubs.
www.schlossallee.com
Schlossallee Damen-GolfturniereAuch 2012 veranstaltet das regionale Lifestyle Magazin wieder zahlreiche Golfturniere.
Richtfest in RiesenbeckEs tut sich was am Parkho-
tel Surenburg: Ende Novem-
ber feierten die Bauherren,
Philipp und Caroline Heereman
von Zuydtwyck sowie Vater
Constantin Frhr. Heereman von
Zuydtwyck, zusammen mit den
neuen Pächtern, Susanne und
Alexander Breiting, Richtfest.
Das Traditionshaus aus den
70er Jahren wird komplett sa-
niert und umgebaut. Wie gehabt
werden den Hotelgästen 30 stil-
voll eingerichtete Zimmer zur Verfügung stehen, das Haus an sich erfüllt in Zukunft als
„Green Building“ alle Ansprüche in Sachen moderner Technik. Neu ist das angegliederte
Badehaus, das als Spa-Bereich zunächst exklusiv den Hotelgästen zur Verfügung stehen
wird. Die Fertigstellung des Hotels ist für März 2012 geplant.
(v.l.n.r.) Die Bauherren, Dr. Philipp und Caroline Heereman von Zuydtwyck, sowie Vater Constantin Frhr. Heereman von Zuydtwyck.
2. Osnabrücker ModenachtSeien Sie dabei!
Ein besonderer Abend wird die 2. Osnabrücker Mo-
denacht. Im Solarlux Forum in Bissendorf zeigen am 16.
März namhafte Unternehmen, was in diesem Frühjahr/
Sommer angesagt ist. Ab 20 Uhr werden auf dem großen
Laufsteg die neuesten Trends präsentiert. Im Anschluss
sorgen eine Lifestyle-Messe mit Ausstellern aus den ver-
schiedensten Branchen für Abwechslung und die Casino-
nacht für Nervenkitzel. Sichern Sie sich jetzt Ihre Karte
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Mit Sicherheit gut beraten!Kaum ein Feld ist so umfangreich wie das der Krankenversicherung. Der Markt ist voll mit Produkten, deren Inhalte
nicht immer relevant sind. Und genau deshalb kommt es hier auf eine ausführliche, individuelle, persönliche, vertrau-
ensvolle und bedarfsgerechte Beratung an. Die MeVitus GmbH aus Münster hat sich genau diese kompetente Beratung
mit Schwerpunkt Krankenversicherung auf die Fahnen geschrieben.
Individuelle SicherheitskonzepteJeder Mensch ist anders – und somit auch der Bedarf und der
Anspruch an sein persönliches Krankenversicherungs- und Sicher-
heitspaket. Was der eine möchte, muss noch längst nicht das Rich-
tige für den anderen sein. Deshalb ist das Leistungsspektrum der
unabhängigen MeVitus GmbH besonders umfangreich. Es umfasst
insbesondere die Private Krankenversicherung, Berufsunfähigkeit,
Dread Disease, Private Altersvorsorge und Betriebliche Altersvor-
sorge für Privatpersonen, Familien und Unternehmer. Dabei setzt
MeVitus auf eine langjährige Erfahrung im Bereich der Krankenver-
sicherungen, was für die Kunden höchste Kompetenz und schnelle
Erfolge bedeutet. Ein echter Mehrwert: MeVitus lässt seine Kunden
durch das Dickicht in Versicherungsfragen blicken und schärft den
Fokus für das Wesentliche, nämlich für die individuellen Bedürf-
nisse. Die Beratung wird besonders großgeschrieben, ebenso die
Offenheit, Ehrlichkeit und die Transparenz im Umgang mit Informa-
tionen. „Dabei zählt die unkomplizierte, unbürokratische Abwick-
lung ebenso zu unseren Stärken wie Motivation und Zuverlässig-
keit“, sagt Geschäftsführer Dipl.-Ing. Siegmund Panitz. Und weiter:
„Unsere Dienstleistungen sind selbstverständlich von der Beratung
(auch vor Ort) über die Antragsvermittlung bis hin zu laufenden
Informationen über Ihre Versicherung völlig kostenfrei. Wir können
auch im Lebens- und Sachversicherungsbereich weiterhelfen.“
LeistungsspektrumPrivate Krankenversicherung: Die Private Krankenversicherung
besteht aus über 870 Einzelkriterien und lässt sich schon deshalb
nicht über den Beitrag vergleichen. Die Auswahl, was zu versichern
ist und was nicht, können Menschen dann treffen, wenn sie aus-
führlich informiert wurden, was es am Markt zur Auswahl gibt und
was erfahrungsgemäß im Laufe des Lebens benötigt wird.
Berufsunfähigkeit: Arbeitskraft sichert Einkommen und damit
die Lebensplanung. So wie der Motor das Auto antreibt, so ist die
Arbeitskraft, besser deren Erhalt, unverzichtbar für ein planbares
Leben. Ziele, Wünsche und Notwendigkeiten können nur dann be-
rücksichtigt werden, wenn das regelmäßige Einkommen gesichert
ist. Der Markt ist voll von Produkten, die mit Eigenschaften werben,
die eher sekundär sind.
Dread Disease: Die Dread Disease dient zur Absicherung bei
schweren Krankheiten wie Krebs, Herzinfarkt oder Schlaganfall.
Besonders wichtig sind die Definition der Erkrankungen und die
damit verbundene Nachweisbarkeit als Grundlage der Leistungs-
pflicht. Hier ist der Berater in der Regel mehr als überfordert, der
Fachmann aber besonders gefragt.
Private Altersvorsorge: Die gesetzliche Rente reicht nicht aus,
wenn man seinen bisherigen Lebensstandard beibehalten möchte.
MeVitus bietet verschiedene Lösungen zur Privaten Altersvorsorge
und berät, welche Versicherung den höchsten Sicherheitsstandard
bietet.
Betriebliche Altersvorsorge: Um sich nicht nur auf die gesetzli-
che Rente verlassen zu müssen, sollte man diese sowohl durch pri-
vate als auch durch eine betriebliche Altersversorgung ergänzen.
Ein Arbeitnehmer hat ein gesetzlich verbrieftes Recht auf Entgelt-
umwandlung, das genutzt werden sollte.
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LückenLateinPersönlichkeiten der Region vervollständigen den Lückenbrief der Schlossallee.
In dieser Ausgabe: André Lindhorst
Beruf: Leiter der Kunsthalle DominikanerkircheGeburtsdatum: 10. August 1948Geburtsort: OldenburgFamilienstand: ledigSternzeichen: Löwe
André Lindhorst studierte Grafikdesign und Kunstge-schichte und arbeitete zunächst als Archäologe am Kul-turgeschichtlichen Museum Osnabrück. Schon hier war er Kurator zahlreicher archäologischer Ausstellungspro-
jekte. Seit 1991 ist er Leiter der Kunsthalle Dominikanerkirche Osnabrück und der Stadtgalerie Osnabrück sowie zuständig für den Bereich zeitgenössische Kunst im öffentlichen Raum. Lindhorst verfasste zahlreiche Publikationen zu architekto-nisch-archäologischen Themen sowie zur Kunst der Gegenwart.
Aktuell Lückenlatein
Aktuell Das Neueste aus der Region | Seite 12
Neujahrsempfang im FriedenssaalEs wurde voll im Friedenssaal des Osnabrücker Rathauses:
Rund 250 Gäste waren der Einladung von Ira Klusmann
(Vorsitzende Osnabrück-City-Marketing) und Oliver Mix
(Geschäftsführer Osnabrück-Marketing- und Tou-
rismusgesellschaft sowie Tourismusverband OS-
Land) zum Neujahrsempfang Anfang Januar ge-
folgt. Oberbürgermeister Boris Pistorius betonte in
seiner Begrüßungsrede vor allem den Vorbildcha-
rakter, den die Zusammenlegung der Geschäfts-
führung von OMT und TOL für andere Städ-
te hat. Das gemeinsam von Stadt und Land
herausgegebene Reisemagazin sei ein er-
stes Ergebnis dieser Zusammenarbeit. Bei
Fingerfood und Wein ließ es sich sehr gut
plaudern – so blieben die Gäste aus Wirt-
schaft, Politik und Gesellschaft teilweise
bis tief in die Nacht.
Neue Energie für 2012Ein Thema beherrschte den diesjährigen Neujahrsempfang der IHK Osnabrück-
Emsland-Grafschaft Bentheim: die Energie- und Rohstoffversorgung. Sowohl
Niedersachsens Ministerpräsident David McAllister als auch Prof. Dr. Justus
Haucap, Vorsitzender der Monopolkommission und Leiter des Instituts für
Wettbewerbsökonomie an der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf, und
Peter Voss, Präsident der Handwerkskammer Osnabrück-Emsland, wiesen
auf die Bedeutung der Energiewende hin. 600 Gäste aus Wirtschaft, Politik
und Verwaltung waren der Einladung zum Neujahrsempfang in die Kunsthalle
Dominikaner kirche gefolgt.
Fotos IHK Osnabrück
v.l.n.r.: Peter Voss, Prof. Dr. Justus Haucap, Boris Pistorius, Gerd-Christian Titgemeyer, David McAllister, Marco Graf
Stammt aus Quakenbrück: Prof. Dr. Justus Haucap.
Aktuell Das Neueste aus der Region | Seite 14
Ein Klassiker in neuem GlanzDass die Präsentation eines
neuen Autos meist mit viel
Tamtam vonstattengeht, ist
bekannt. Wenn ein Mythos
neu aufgelegt wird, darf man
allerdings ruhig noch ein
kleines Schippchen drauf-
legen! Michael Haas, Ge-
schäftsführer des Porsche Centers Osnabrück, sorgte bei der Präsentation des
neuen 911ers in der Lengericher Gempt-Halle für die passende Atmosphäre. Die 450 geladenen Gäste gelangten über
einen roten Teppich in die Veranstaltungshalle, dort erwartete sie neben einem jungen Porsche-Team und dem erle-
senen Buffet auch etwas „Zauberhaftes“: die beiden Magier-Brüder Andreas und Christian Ehrlich. Um 21:40 schließ-
lich war es so weit – mit einem großen „Knall“ wurde der „Elfer“ enthüllt. Mit 400 PS und über 300 Kilometern in der
Stunde sorgt der Klassiker nun für neues Aufsehen im Hause Porsche. Fotos Oliver Dreher
Inhaber Michael Starke und Geschäftsführer Michael Haas
Das Team des Porsche-Zentrums
Seite 15
Seite 16 | Anzeige
Neue Blume B l ü t e n p r a c h t f ü r j e d e n A n l a s s
Als sich Marion und Rheinhard Franke 2002 entschlossen, ein
Blumengeschäft in einem frei werdenden Ladenlokal zu gründen,
war für sie von Anfang an klar, dass es etwas ganz Besonderes werden sollte. Ihr Plan ging auf: Mittlerweile
ist die „Neue Blume“ zu einer echten Top-Adresse geworden, wenn es um hochwertigen Blumenschmuck
geht. Und das nicht nur in ihrem Heimatort Hagen am Teutoburger Wald; seit 2005 ist Neue Blume auch im
Osnabrücker Modehaus L+T zu finden.
Ästhetik steht an erster Stelle„Dass Blumen in einem Shop-in-Shop-Kon-
zept frisch gebunden werden, ist deutsch-
landweit einmalig“, so Marion Franke, die
vor ihrer Selbststän-
digkeit lange in einem
Blumengeschäft in Ol-
denburg angestellt war.
Ebenso wie ihr Mann,
Rheinhard Franke, hatte
sie schon immer die Vi-
sion, zeitgemäße Flori-
stik zu machen, die die
Erwartungen des Kunden
übertrifft. So steht die
Ästhetik stets an erster Stelle. Nur Dinge
zu verkaufen, die man selber mag – das
gehört ganz klar zum Selbstverständnis der
Floristin. Dass auch bei Letzterem Wert auf
Qualität und Handarbeit gelegt wird, ver-
steht sich fast von selbst: Die Keramik-Ge-
fäße der Marke „Ecri“ etwa stammen eben-
so aus einer niederländischen Manufaktur
wie die gläsernen Vasen der Marke „Dutz“.
Wirklich besondersApropos Holland: Reinhard Franke ist Blu-
mengroßhändler und regelmäßig auf Ver-
steigerungen im „Blumenland“ anzutreffen.
Zweimal die Woche bietet er
hier auf frische Rosen, Tul-
pen, Hyazinthen und mehr,
und legt dabei besonderen
Wert auf die Qualität: „Wenn
man echte Leidenschaft für
seinen Beruf empfindet, gibt
man sich mit dem mittleren
Segment nicht zufrieden“, so
der Unternehmer entschlos-
sen. Auch Marion Franke ist
regelmäßig auf Messen unterwegs, um sich
in Sachen Farb- und Dekorationstrends im-
mer auf dem aktuellen Stand zu halten. Bei-
de nehmen weite Wege in Kauf, um immer
interessante und schöne neue Dinge für ihre
Kunden aufzuspüren. Eine persönliche Lieb-
lingsblume hat die Floristin derweil nicht:
„Ich kann mich für alles begeistern, was
wirklich besonders ist.“
Veranstaltungen und RaumausstattungAllein rund 120 Hochzeiten im gesamten Os-
nabrücker Land hat Marion Franke im letzten
Jahr ausgestattet, dazu kommen Trauerflori-
stik sowie komplette Wohnraum- oder Büro-
dekorationen. Auch in der Neuen Blume weht
regelmäßig ein frischer Wind: „Wir wechseln
dreimal jährlich die Ladendekoration –
Wandfarbe eingeschlossen“, so die Eheleute
unisono. Zur Adventsausstellung wird dann
der gesamte Verkaufsraum umgestaltet, in-
klusive Möbel und Beleuchtung.
Neue Blume
Alte Straße 10 | 49170 Hagen a.T.W.
Tel. 05401 / 83 25 65
Große Straße 27-32 (im L+T)
49074 Osnabrück
Tel. 0541 / 580 11 71
www.neue-blume.de
info
Seite 17
Sportliche Leo’s vergebenZum mittlerweile dritten Mal trafen sich Sportler, Sportfans und Anhänger
Ende Januar im Bad Rothenfelder Kurhaus, um herausragende Leistungen
zu ehren. Tanzeinlagen, Musik und Ballartistik auf höchstem Niveau bildeten
einen attraktiven Rahmen. Unterhaltsam und charmant führten Matthias Witte
(OS1.tv) und Alina Wegner durchs Programm und verkündeten die Sieger in
den verschiedenen Kategorien. Fotos M. Frankenberg, M. Dömer, Gradierwerk.info
Laudatorin und Sportlerin des Jahres 2010 Kristina Gessat überreichte den Leo an Trainer des Jahres Jovi Stojceski (American Football) von den ASC Tigers.
Team des Jahres 2011: Die Football-Mannschaft der ASC Tigers.
(v.l.n.r.) Matthias Witte und Alina Wegner moderierten den Abend, der von Thorsten Pisker und Henning Hacker organisiert wurde.
Damen-Team des Jahres wurden die Judoka des Osnabrücker Turnerbundes (OTB), die neben dem Vize-Titel in der 2. Bundesliga auch bei zahlreichen anderen Wettbewerben erfolgreich waren.
Eckhardt Staege wurde für die Veranstaltung des Jahres (Meller Crosslauf) ausgezeichnet, Langstreckenläuferin Christin Kulgemeyer wurde Sportlerin und Sprinter Patrick Jochmann Sportler des Jahres.
Szene Interview | Seite 18
» Ich bin kein Retter «
Sofa: Strässle; zur Verfügung gestellt von Dransmann Wohnideen in Georgsmarienhütte;
Vielen Dank an die Familie Dransmann! www.dransmann.com
VfL Osnabrück-Trainer Pele Wollitz im Gespräch mit Schlossallee-Herausgeberin Barbara Rottwinkel-Kröber.
Seite 19
Pele Wollitz im Schlossallee-GesprächEr verdankt seinen Spitznamen einem brasilianischen Ausnahmefußballer: Claus-Dieter „Pele“ Wollitz. Als erster Gast
unserer neuen Reihe hat er auf dem Schlossallee-Sofa Platz genommen und sich exklusiv mit uns unterhalten – über
das Neumarkt-Einkaufscenter, die zweite Bundesliga, Internetforen und was er am Tag des Weltuntergangs so vorhat …
Interview Barbara Rottwinkel-Kröber, Fotos Christa Henke
Barbara Rottwinkel-Kröber: Lieber Pele
Wollitz, herzlich willkommen auf unserem
roten Sofa!
Pele Wollitz: Danke!
Beginnen wir mit einem lokalpolitischen
Thema. Die Renovierung der OsnabrückHal-
le ist ein Evergreen, außerdem wird immer
mal wieder über eine Veranstaltungshalle
diskutiert. Wie ist Ihre Meinung als Sportler
zu diesem Thema?
Wenn wir konkurrenzfähig sein und auch
mal Highlights nach Osnabrück holen wol-
len, brauchen wir definitiv eine Arena! Ich
bin immer wieder überrascht, dass es in so
einer großen Stadt, mit einer guten Struk-
tur und einer starken Wirtschaft so pro-
blematisch ist, diese Arena zu realisieren.
Sogar die Stadthalle in Cottbus bietet mehr
Komfort als unsere! Das Gleiche gilt für das
Neumarkt-Einkaufscenter: Wenn die Innen-
stadt lebt, ist auch ein solches Center nicht
von Nachteil. Sie würde dann noch mehr In-
put bekommen. Aber wie so oft wird vieles,
was Veränderung bedeutet, im Vorfeld im-
mer nur negativ beurteilt.
Auf dem IHK Neujahrsempfang war das große
Thema gestern Abend „Energie und Roh-
stoffe“. Würden Sie ein Elektroauto fahren?
Ja. Ich glaube, dass wir viel mehr an un-
sere Zukunft denken müssen, für unsere
Kinder und Enkelkinder. Ein Beispiel: Alle
stöhnen über das Wetter, darüber, dass
wir keinen richtigen Winter haben. Da sind
wir doch am Ende selbst für verantwort-
lich, wenn wir immer nur im Hier und Jetzt
leben und nicht an die Zukunft denken.
Wenn ich meinen Beitrag leisten kann,
dann tue ich das auch!
Haben die Majas am Ende also doch Recht?
Laut ihrem Kalender soll am 21.12.2012
die Welt untergehen. Was machen Sie an
dem Tag?
Ich denke, dass ich dann eine gute Flasche
Rotwein aufmache. (lacht)
Ach was – Sie sind Rotweintrinker?
Wenn ich jetzt sage „Trinker“, dann wird
das sicher gegen mich verwendet! Aber, ja
– wenn ich etwas trinke, dann gerne guten
Rotwein.
» Sogar die Stadthalle in Cottbus bietet mehr Komfort als unsere! «
Szene Interview | Seite 20
Ich hätte jetzt eher auf Bier getippt …
Dann schätzen Sie mich völlig falsch ein!
Ich trinke auch gern mal ein Pils, aber lie-
ber ist mir ein Glas Wein. Muss aber tro-
cken sein, und darf auch ruhig einen reellen
Preis haben.
Anderes Thema, das aktuell auch die Pres-
se beherrscht: Von der Einwohnerzahl her
löst Oldenburg 2015 Osnabrück als dritt-
größte Stadt Niedersachsens ab. Das The-
ma demographischer Wandel begegnet uns
im Alltag immer häufiger – was bedeutet
das für den VfL? Merken Sie das schon?
Nein, das merken wir nicht. Ich war über-
rascht über diesen Artikel – ich bin sicher,
dass wir drittgrößte Stadt bleiben!
Sie wollen die Statistik widerlegen?
Nein, aber ich glaube, dass es möglich ist.
Dann müssen wir eben Leute einkaufen! Das
wurde in Cottbus auch so gemacht, da ging es
immer um die magische 100.000er Grenze.
Was mich als Fußball-Laie interessiert: Wie
wird man eigentlich VfL-Fan?
Wenn ein Verein viel Erfolg hat, dann laufen
ja immer viele Menschen hin. Hier ist das
noch ein wenig anders, ich glaube, dass man
sich einfach sehr mit dem Club identifiziert.
Wer Osnabrücker ist, der hat auch ein Stück
lila-weißes Blut in seinen Adern.
Wie ist das Verhältnis des VfL selbst, also
des Managements, zu seinen Fans?
Ich denke gut. Es soll ja sogar ein neuer
Verband gegründet werden, „Nur für die-
sen Verein“ – das zeigt ja, wie innovativ die
Fans sind. Allerdings hat Fußball auch eine
andere Seite: Entscheidend ist, dass man
am Samstag gewinnt. Dann ist alles richtig.
Verliert man, ist meist alles falsch. Dann
wird auch die Arbeit zu extrem hinterfragt.
Besonders schlimm sind Internetforen –
wenn Leute anonym Unwahrheiten verbrei-
ten können, werden sie meinst respektlos
und verletzend. Das sieht man ja auch bei
der ganzen Affäre um Christian Wulff und
seine Frau, die ja immerhin unsere First
» Wer Osnabrücker ist, der hat auch ein Stück
lila-weißes Blut in seinen Adern.«
Seite 21
Lady ist. Was da so verbreitet wird, ist ge-
schmacklos!
Diffamierungen in Foren – sind die auch ein
Thema bei VfL-Fans?
Ja, deswegen habe ich es mir schon abge-
wöhnt, in Foren über Fußball zu lesen. Da
verletzen Menschen bewusst andere! Man
diskutiert einfach nicht auf Augenhöhe. Ich
kritisiere diese Anonymität zutiefst!
Nicht nur in Foren ist die Rückkehr des Pele
Wollitz ein Thema, es gibt auch kaum eine
öffentliche Veranstaltung, zu der Sie aktuell
nicht eingeladen werden. Wie fühlt es sich
an, der „Retter“ zu sein?
Ich kann Osnabrück nicht retten! Ich glau-
be auch nicht, dass ich dazu geboren bin,
irgendetwas zu retten! Ich bin davon über-
zeugt, dass man mit den Möglichkeiten, die
in Osnabrück gegeben sind, Erfolg haben
kann – aber dass man das nicht muss.
Muss ist ein zu großes Wort. Die Anforde-
rungen an diese Sportart sind in Osnabrück
schon extrem. Erwartungen sind normal,
aber es darf nicht immer nur ums Gewinnen
oder Verlieren gehen. Wir haben eine neue
Tribüne gebaut und Logen bekommen – mit
den Möglichkeiten, die man hier hat, wurde
schon viel geschaffen.
Was unterscheidet Cottbus in dieser Hin-
sicht von Osnabrück?
Es gibt Vereine, da hat man die Hoffnung,
und Vereine, da hat man die Erwartung.
Cottbus ist das eine, Osnabrück das ande-
re. Wenn man die Erwartung hat, dass ich
jedes Spiel gewinne, dann baut man einen
Riesendruck auf. Wenn ich dann die Er-
wartung nicht umsetzen kann, ist das ein
großer Ballast. Einen Rucksack zu tragen
haben wir alle, aber unserer ist manchmal
mit Felsbrocken gefüllt. Es ist nicht immer
einfach, den im Spiel abzulegen.
» Ich sehe mich nicht als Retter, aber ich bin gern der Mann, der vor-neweg geht und den Schalter umlegt.«
Szene Interview | Seite 22
Also im Prinzip sagen Sie für Osnabrück:
Slow down, wir sind gut!
Osnabrück ist sogar sehr gut! Manchmal ste-
hen wir uns selbst so ein bisschen im Weg
und könnten mit etwas mehr Gelassenheit
noch mehr erreichen. Mir persönlich haben
die Jahre in Cottbus sehr gut getan, auch
für den Umgang mit der Erwartungshaltung.
Wenn sich die Erwartungen auf mich als
Trainer fokussieren, ist das okay. Damit wird
der Druck von der Mannschaft genommen,
und sie kann so begleitet werden, dass sie
kurzfristig das Ziel 2. Bundesliga noch er-
reicht und mittel- und langfristig endlich von
diesem Image als Fahrstuhlmannschaft weg-
kommt. Ich sehe mich nicht als Retter, aber
ich bin gern der Mann, der vorneweg geht
und den Schalter umlegt.
Wenn Sie durch die Große Straße gehen –
sprechen die Leute Sie häufig an?
Ja. Ich habe immer ein offenes Ohr und un-
terhalte mich gern, so lange es höflich und
respektvoll ist. Ich freue mich für die Euphorie
der Kinder, die morgens am Frühstückstisch
von ihrem Vater hören, jetzt geht’s hier wieder
bergauf. Ich sage aber auch, hey Kiddies, ru-
hig an, wir müssen erst mal spielen!
Ist das Motivation oder Belastung?
Kinder sind immer Motivation! Es gibt Er-
wachsene, die sagen, jetzt dürfen wir nicht
mehr verlieren. Ich finde den Satz schon
furchtbar: Jetzt dürfen wir nicht mehr ver-
lieren! Was soll das heißen?!
Das Ziel ist bei Ihnen ganz klar definiert.
Realistisch betrachtet: Wenn wir nächstes
Jahr um die gleiche Zeit hier sitzen, wo
steht der VfL dann?
In der zweiten Liga! Das sage ich nicht
leichthin, davon bin ich überzeugt. Das Mit-
einander im Team ist hervorragend, der Wil-
le ist da. Im Sommer ist man mit der Maß-
gabe in die Saison gestartet, ein Aufbaujahr
zu spielen. Das passt nicht zur Mentalität
der Stadt, so dass wir diese Maßgabe re-
lativ schnell geändert und Ziele kurzfristig
neu definiert haben. Um diese Ziel zu er-
reichen brauchen wir auch das Publikum.
Dann geben wir alles mit voller Leiden-
schaft zurück!
Ich hatte das Vergnügen, Ihre Truppe im
Herbst auf dem Beresa Sponsorenabend
kennenzulernen. Das sind ja viele junge,
hochambitionierte Jungs. Ich bin nach Hau-
se gefahren und habe gedacht, gut, dass
ich die nicht jeden Tag führen muss …
Das Schöne ist doch zu beobachten, wie
sich die Generationen verändern. Das hält
wach und stellt einen jeden Tag vor neue
Aufgaben. Es sind ja völlig unterschiedliche
Charaktere, der eine ist total verschlossen,
der andere ist hip oder cool, oder wie man
heute so sagt. Ich spreche alle unterschied-
lich an und habe, glaube ich, eine ganz
gute Antenne dafür, wie jemand drauf ist.
Psychologie interessiert mich total! Selbst-
wertgefühl kann man den Spielern nur ver-
mitteln, wenn man sich mit ihnen individuell
beschäftigt. Wenn Sie sich heute vor eine
Mannschaft stellen und sagen „Wir müs-
sen elf Freunde sein“, dann überzeugen
Sie niemanden. Heute sprechen Sie zu elf
Individualisten – Inhalte und Vertrauen sind
da das Allerwichtigste! Und Vertrauen muss
man sich erarbeiten.
Was würden Sie einem 20-Jährigen nach
Karriereende raten?
Wenn er die Voraussetzungen dazu hat, dann
sollte er ein Fernstudium machen. In der er-
Seite 23
sten Liga haben Spieler keine Zeit dafür, in
unserer Klasse aber geht das gut. Wir ha-
ben viele Spieler, die abends noch das Abitur
nachholen oder nebenbei studieren. Da sind
wir auch flexibel in den Trainingszeiten.
Fußball ist beruflich Ihr dominierendes The-
ma. Was interessiert Sie privat?
Fußball.
Nur Fußball?
Wenn es geht 24 Stunden.
Aber was machen Sie, wenn Sie nach Hau-
se kommen? Wie schalten Sie ab? Sie zap-
pen ja nicht sofort durch die Bundesliga!
Bei uns ist Reiten ein großes Thema. Meine
Töchter reiten, meine Frau reitet, wir haben
sogar ein eigenes Pferd. Wenn die Jüngste
Springreiten macht, dann gucke ich schon
mal zu, aber ich bin dann immer so nervös!
Viel nervöser als auf dem Spielfeld! Wenn
sie da drüberspringt – hu, das ist nicht so
meins! Ich habe immer Angst, dass sie run-
terfällt. Aber das ist allabendlich ein großes
Thema: Wenn der Tierarzt da war oder der
Hufschmied, oder dann dies oder das ge-
macht werden muss, dann frage ich mich
immer, wie man sich so ein teures Hobby
suchen kann? (lacht)
Was schalten Sie an, wenn die Bundesliga
gerade nicht läuft?
Ich bin leidenschaftlicher Tatort-Gucker,
und ich bemühe mich, jeden Abend die
Tagesschau zu sehen, das ist mein abend-
liches Ritual.
Feiern Sie eigentlich Karneval?
Ja, aber wenn, dann Kölsch! Beim Schun-
keln und Singen kann man für mehrere
Stunden mal die Seele baumeln lassen –
das halte ich für sehr wichtig!
Abschließend: Was sind Ihre persönlichen
Ziele für 2012?
Viel Gesundheit! Ich habe gestern noch eine
MRT machen lassen. Wenn man in dieser
Röhre liegt, schießt einem ja alles durch
den Kopf, was man jetzt so haben könnte.
Gesundheit ist das Wichtigste! Die steht
auch vor Erfolg!
In dem Sinne: Ganz viel Gesundheit und Er-
folg für 2012 – herzlichen Dank, dass Sie
heute zu uns gekommen sind.
Sehr gerne – hat mir Spaß gemacht!
» Ich bemühe mich, jeden Abend die
Tagesschau zu sehen, das ist mein Ritual.«
Szene Homestory | Seite 24
Altes Lagerhaus
mit neuem Schick
In der Adolfstraße 45, in bester Lage am Fuße des Osnabrücker Wester-
bergs, befindet sich ein kleines Juwel: ein altes Lagerhaus von 1899, das von
Bauherrn Roberto Dalla Bona und dem Architekturbüro Ohnesorge zu einem
Wohnhaus der Extraklasse umgebaut wurde und unter anderem beim Tag der
Architektur 2011 für Aufsehen sorgte. Wir haben die aktuellen Bewohner, Gre-
ta Warner-Reinlein und Joachim Frommholz, besucht und einen Blick hinter
die ursprünglich anmutende Fassade geworfen. Text und Fotos Svenja Dierker
Seite 25
Liebe auf den ersten Blick „Gefühlt ewig“ sind Greta Warner-Reinlein
und Joachim Frommholz schon ein Paar.
Nun, ganz so lange ist eigentlich noch nicht
her, dass sie sich kennengelernt haben:
genaugenommen dreieinhalb Jahre. Vor
rund einem Jahr, direkt nach Fertigstellung,
bezogen sie die schicke Wohnung inmitten
des Osnabrücker Katharinenviertels. Das
Lagergebäude von 1899 diente im vorigen
Jahrhundert als Kohlelager und -handel und
beherbergte darüber hinaus Pferde, Stroh
und Heu. Heute begrüßen statt Stallgeruchs
Labrador-Mischling Paula und Mops Lilli
die Besucher in den stilvoll eingerichteten
Räumlichkeiten.
Eigentlich wollten die beiden Unternehmer
ein Objekt kaufen. „Wir haben immer mal
wieder geguckt, aber einfach nichts ge-
funden, das uns wirklich gefallen hat“, so
Greta Warner-Reinlein. Runder lief es, als
sie sich für die Idee einer Mietwohnung er-
wärmen konnten und sporadisch die Augen
offen hielten: „Diese Wohnung war erst das
zweite Objekt, das wir uns angeschaut ha-
ben“, so die Hausherrin und ergänzt: „Ich
bin hier reingekommen und habe gedacht,
das gibt’s doch gar nicht! Eine so tolle Woh-
nung, zentral gelegen, von Grün umgeben
und doch alles fußläufig zu erreichen.“ Na-
türlich haben sie nicht lange gezögert und
den Mietvertrag unterschrieben.
Mut statt EinheitsgrauSeit zweieinhalb Jahren betreibt Greta
Warner-Reinlein gemeinsam mit ihrem
Lebensgefährten Joachim Frommholz ihr
Schuhgeschäft „Greta Schuhe“ in der Os-
nabrücker Bierstraße. „Ich habe für mich
einfach keine Schuhe gefunden“, erklärt
die Modebegeisterte, die, bevor sie nach
Osnabrück zog, zwölf Jahre in München
gelebt hat und aktuell plant, zusammen mit
ihrem Lebensgefährten irgendwann wieder
in die Hauptstadt Bayerns zurückzukehren.
Und auch Frommholz, der ursprünglich aus
der Spielautomatenbranche kommt, stimmt
ihr zu: „Osnabrück ist einfach zu konform,
auch was die Kleidung angeht. Man müsste
sich mal was trauen – stattdessen sieht
man nur das ewige Einheitsgrau.“ Keine
Frage also, dass in ihrem gemeinsamen Ge-
schäft keine Standards angeboten werden,
sondern Schuhe, Taschen und Accessoires
exklusiver Marken für den etwas „mu-
tigeren“ Geschmack. Dass ein bisschen Ex-
travaganz zum Lebensstandard des Paares
durchaus dazugehört, erkennt man auch
an der Inneneinrichtung ihrer Wohnung:
Hier drei Geweihe als Wanddekoration, dort
ein großer Kronleuchter, der an dem alten
Flaschenzug im Treppenhaus über alle drei
Etagen auf und ab bewegt werden kann. Auf
den 190 qm Wohnfläche des ehemaligen
Lagerhauses haben die beiden ein Domizil
geschaffen, in dem sich auch Besucher von
Der große Kronleuchter im offenen Treppenhaus kann am Kran auf und ab gefahren werden.
Szene Portrait | Seite 26
Anfang an wohlfühlen. Am Tag der Architek-
tur im Juni 2011 waren es über 200 Inte-
ressierte, die die Räumlich-
keiten besichtigt haben und
in der Mehrzahl begeistert
von dem Objekt in bester
Osnabrücker Lage waren.
Tradition und Er-innerungGroßzügigkeit war das be-
stimmende Thema bei den
Umbauarbeiten, die ins-
gesamt rund eineinhalb
Jahre dauerten und kurz
vor Weihnachten 2010 ab-
geschlossen waren. Das
ursprüngliche Flair des 2,5-geschossigen
Hauses sollte erhalten bleiben und den-
Die gereinigten Backsteine an der Südseite und der ursprüngliche Putz an der Front sorgen dafür, dass der Lagerhaus-Charakter bestehen bleibt.
Die Bodenbeläge sehen zwar aus wie Holz, bestehen aber in Wirklichkeit aus einem hochwertigen PVC – das sorgt für besseren Schallschutz in den offen gehaltenen Räumlichkeiten.
Seite 27
noch ein Wohnraum geschaffen werden,
der modernsten Standards gerecht wird. Die
Idee zur Sanierung hat-
te Bauherr Roberto Dalla
Bona selbst: Er hatte das
Gebäude einst von seiner
Großmutter geerbt und es
zwischenzeitlich selbst als
Werkstatt für seine Deko-
rationsfirma genutzt. Kein
Wunder also, dass gerade
ihm die Tradition, Erinnerung und Ursprüng-
lichkeit bei allen Umbaumaßnahmen beson-
ders am Herzen lag. Bei der Außengestaltung
blieb der ursprüngliche Charakter durch die
gereinigten Backsteine der Südfassade er-
halten. Auch der lediglich nachgebesserte
Originalputz an der Front unterstützt den ru-
stikalen Charme. Beim Betreten des Hauses
kann man auch heute noch, im Erdgeschoss
stehend und den Blick vorbei an der Treppe
über alle Etagen schwen-
kend, den Charakter des
offenen Lagerhauses
spüren. Während die Au-
ßenwände, das Dach und
die obere Decke erhalten
blieben, wurden die In-
nentrennwände sowie die
Zwischendecke komplett
neu gebaut.
Über den Dächern der StadtIm unteren Geschoss befinden sich zwei
Schlafzimmer, ein Ankleideraum sowie das
Badezimmer der Familie. An der inneren
Wand des an der Südfassade liegenden
ersten Schlafzimmers kann man die alte
Fachwerkstruktur des Gebäudes erkennen,
die, mit weißem Gebälk, bewusst erhalten
wurde. Ein massiver Treppenblock führt
vom Erdgeschoss zur Zwischendecke. Die
weiteren Treppenläufe und das Zwischen-
podest aus Stahl und Holz unterstreichen
die Offenheit zudem. Im Obergeschoss
finden sich schließlich Küche, Essbereich
und Wohnzimmer, und der persönliche
Lieblingsplatz von Greta Warner-Reinlein
und Joachim Frommholz: der große Bal-
kon. Nicht nur hier, sondern im gesamten
Obergeschoss wurden die tragenden Dach-
balken sichtbar gelassen. „Das ist ein abso-
luter Traum“, so Warner-Reinlein, „hier im
Sommer zu sitzen und über die Dächer Os-
nabrücks gucken zu können.“ Keine Frage
– dass es sich hier gut wohnen und leben
lässt, steht zweifelsohne fest!
Im Schlafzimmer, hinter den vielen Familienfotos, erkennt man noch die ursprüng-liche Fachwerkwand des Lagerhauses.
Der Balkon ist von drei Seiten verglast, um die Großzügigkeit und Offenheit noch-mals zu betonen.
Großzügigkeit war das bestimmende
Thema bei den Umbauarbeiten
Szene Klassiker | Seite 28
Das Etuikleid: Stilsicheres Must-have
Wer erinnert sich nicht an die Szene in „Frühstück bei Tiffany‘s“, in
der Audrey Hepburn mit sehnsuchtsvollem Blick an den Schaufen-
stern des Nobel-Juweliers Tiffany‘s vorbeiflaniert. Damit machte
sie das Etuikleid weltberühmt. Heute gilt es als DAS Sinnbild zeit-
loser Mode überhaupt. Mit seinem figurbetonten, engen Schnitt
setzt es die weibliche Silhouette vorteilhaft in Szene und durch
seine gute Kombinierbarkeit ist es zu
jedem Anlass tragbar. Eng verwandt mit
dem Etuikleid ist das kleine Schwar-
ze. Entworfen wurde es bereits in den
30er Jahren des 20. Jahrhunderts von
Coco Chanel. Vor allem der klassisch-
elegante Schnitt, der niemals über das
Knie reicht, macht das kleine Schwarze
zum wunderbaren Basic.
ww
w.anitahass.de
Klassiker: Mode Zeitlos schön„Ich bin gegen Mode, die vergänglich ist. Ich kann nicht
akzeptieren, dass man Kleider wegwirft, nur weil Frühling
ist“, sagte bereits die legendäre französische Modeschöp-
ferin und Stilikone Coco Chanel. Und tatsächlich gibt es
Kleidungsstücke, die niemals aus der Mode kommen: das
kleine Schwarze gehört ebenso dazu wie der Trenchcoat
oder die Jeans.
Text Johanne Uphoff, Fotos fotolia, siehe Auszeichnung
Seite 29
ww
w.m
aendler.com
Die Marlenehose: Gestern noch skandalös – heute schon ein Modeklassiker
Als Marlene Dietrich die Hose in ihrem Film „Marokko“ trug, löste
sie einen wahren Skandal aus. Schließlich hatte Frau bis dato
Rock zu tragen, eine Hose war undenkbar! Erst „die Dietrich“
befreite die Frauen aus diesem Kleiderzwang. Heute gilt die
Marlenehose als absoluter Modeklassiker. Ihr eleganter Schnitt
macht sie vielfältig einsetzbar: ob als glamouröse Alternative
zum kleinen Schwarzen oder als bürotaugliches Outfit im All-
tag. Charakteristisch sind der hoch geschnittene Bund und die
Betonung der Taille. Absolutes Must zur Marlenehose sind hohe
Schuhe, sonst sieht es schnell aus, als würde man darin versin-
ken. Aber: Ganz gleich wie hoch der Absatz ist – die Hose muss
immer zum Boden reichen.
Der Trenchcoat: Auch in Zeiten des Friedens heiß begehrt
Ein Evergreen ist der Trenchcoat. Erfunden wurde er
gegen Ende des 19. Jahrhunderts von Thomas Burber-
ry. Dessen erste Ausführungen waren aus wasserab-
weisendem Material und damit besonders geeignet als
witterungsbeständige Kleidung für die Armee. Daraus
resultierte auch sein Name „Trenchcoat“ (engl.: Trench
= Schützengraben). Aber erst Humphrey Bogart machte
ihn so richtig bekannt! Inzwischen ist der Mantel kaum
noch aus der Mode wegzudenken. Die klassischen Far-
ben sind Schwarz, Beige und Blau.
Die Jeans: Salonfähige Arbeitskleidung
Diese Hose ist nicht nur Kultobjekt, sondern ein absoluter
Modeklassiker: die Jeans. Einst als langlebige Arbeiterho-
se vom Auswanderer Levi Strauß erfunden, ist sie heute
salonfähig geworden. Die klassische Jeans ist die Five-
Pocket. Sie besitzt zwei Gesäßtaschen und zwei Frontta-
schen. In der rechten Fronttasche ist zusätzlich die Coin
Pocket aufgenietet. Inzwischen gibt es jedoch unzählige
Variationen: Ob knallenge Skinny-Jeans, tief sitzende
Hüftjeans, super-trendige Boyfriend-Jeans oder weite
Baggy Pants, für jeden ist das Passende dabei. Diverse
Marmorierungen, Waschungen oder Verzierungen las-
sen die Jeans zu jeder Zeit modisch und topaktuell
erscheinen.
Das Twinset: Langweilig? Nein, klassisch!
Grace Kelly, Jackie Kennedy und Audrey Hepburn
wussten eines ganz genau: Ein Twinset verleiht je-
der Frau Eleganz und Klasse! Entworfen vom öster-
ww
w.snobdenoblesse.com
Hugo Boss
ww
w.m
aendler.com
Szene Klassiker | Seite 30
reichischen Designer Paul Weisz im Jahr 1934 für das schottische
Label Pringle, löste die Kombi aus Pulli und Jacke einen kleinen
Skandal aus. Schließlich trug man Feingestricktes bis dahin nur
drunter. Erst in der Hippie-Zeit fiel das Twinset modisch durch,
weil es als spießig galt. Seit Kurzem feiert das Duo jedoch ein mo-
disches Comeback. Das klassische Twinset besteht aus einem eng
anliegenden Pullover mit kurzem Ärmel und rundem Halsausschnitt
und einer langärmeligen Strickjacke, ebenfalls mit Rundhalsaus-
schnitt und schmalen Bündchen. Die meist einfarbigen Stücke sind
nicht zu sportlich und nicht zu formell – dadurch passt das Twin-
set eigentlich immer. Egal, ob zur Jeans oder zum
schicken Rock.
Das Kostüm: Der Inbegriff von Glamour
Es ist einfach und schlicht, besticht aber durch
mondänen Chic, Glamour und zeitlosen Stil. Seit
über fünfzig Jahren kleidet dieser Zweiteiler die
moderne Frau von heute: das Chanel Kostüm. Es
besteht aus einem lockeren Jäckchen und aus-
gestellten Rock im klassischen, grobnoppigen
Tweed-Stoff – das Erkennungsmerkmal des Ko-
stüms. Die Jacke ist kastenförmig, besitzt ver-
schiedene Bordierungen und verzichtet aufs
Revers. Das Chanel Kostüm kann fast von jeder
Frau getragen werden, da das hüftlange Jäckchen
unterschiedlichen Figuren schmeichelt. Bei einem
original Chanel ist am inneren Saum der Jacke eine Metallkette
eingefasst. Klassisch trägt man dazu eine Bluse mit Schlingkra-
gen. Coco Chanel kombinierte dazu auch oft Modeschmuck und
Perlenketten.
Das Poloshirt: Cleaner Freizeit-Chic
Vom Tenniscourt direkt in den Kleiderschrank bahnte sich die-
ser Modeklassiker seinen Weg. Kaum verwunderlich, denn
das Poloshirt ist ein echtes Allroundtalent und bringt die
nötige Sportlichkeit in den Alltag. Schon gegen Ende
des 19. Jahrhunderts trugen Polospieler konserva-
tive, langärmelige Shirts aus festem Wollstoff. Als
eigentlicher Erfinder gilt heute jedoch allgemeinhin
der französische Tennisspieler René Lacoste – der
damit einen neuen Trend kreierte. Früher gab es
das Poloshirt in klassischer Tennistradition nur in
Weiß. Heute gibt es das sportliche Modell inzwi-
schen in sämtlichen Regenbogenfarben, und es hat
sich zu einem wahren Klassiker in der Modewelt ge-
mausert: lässig, sportlich und zeitlos kann man das
Poloshirt vielseitig stylen.
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oss.
com
Seite 31
Der Budapester: Lässige Alternative zum Lackschuh
Ein Blick auf den Namen verrät, dass dieses Modell aus Budapest
stammt. Dort wird der Budapester seit dem 19. Jahrhundert ange-
fertigt. Die unverwechselbaren fast geraden und breiten Leisten
gehören, neben der relativ hohen und breit gerundeten Schuhspit-
ze, zu den beiden wichtigsten Merkmalen der Budapester. Typisch
osteuropäisch sind bei diesem Schuhmodell das Lochmuster und
die Leistenform. Aufgrund dieses Musters fallen diese
Schuhe unter dem Oberbegriff Brogues. Der Name
Brogue kommt aus dem Schottischen und ist
eine Bezeichnung für die charakteristischen Lö-
cher im Schuh. Erfunden wurden diese von irischen
und schottischen Hirten, die nach einer Wanderung durch Sumpf-
gebiete das Wasser und den Schlamm abfließen lassen wollten.
Gleichzeitig unterstützten die Löcher ein schnelleres Trocknen.
Inzwischen ist der Budapester jedoch die erste Wahl, wenn es um
die Suche nach einem geeigneten Anzugschuh geht.
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ear.com/
Anzeigen
Leuchtender Sommer
Die weiße Bluse gehört zum Klassiker in jedem
Kleiderschrank einer Frau. Das Farbthema
„Bright Summer“ aus der aktuellen Frühjahr/
Sommer-Kollektion von Fior Da Liso kombiniert
klassische Eleganz mit leuchtend schönen
Farben. Floral bedruckte Innenfutter und Ellbo-
genpatches sind liebevoll ausgewählte Details,
die für das gewisse Etwas sorgen. Außerdem
erhältlich: elegante Tuniken und sportliche
Polo shirts. www.fior-da-liso.com
Mode nach Maß
Ein guter Anzug gehört zur Grundausstattung
jeder Herrengarderobe. Nicht nur auf dem ge-
schäftlichen Parkett, sondern auch zu anderen
gesellschaftlichen Ereignissen gehört ein ge-
pflegtes und stilvolles Auftreten einfach zum
guten Ton. Bei Wüsthoff finden Herren eine
hervorragende Auswahl von internationalen
Top-Marken, wie beispielsweise Roy Robson,
JOOP!, Dressler und Cinque. Noch einmaliger
sind Maßkonfektionen von Eduard Dressler. Und
auf die „Best-Dressed“-Liste schafft Mann es spätestens mit „Wüsthoff Tailored“: hier
wird der Anzug individuell auf den Körper zugeschnitten. Für einen perfekten Sitz mit viel
Stil. Herren können hierfür aus mehr als 150 feinen Unis oder edlen Streifen wählen.
Wüsthoff – Mode für Männer, Georgstraße 6, 49074 Osnabrück, www.wuesthoff-
maennermode.de
Szene Interview | Seite 32
Über Stil lässt sich nicht streiten!
Manchen Leuten ist Mode wichtig, anderen
wiederum ist sie ziemlich egal. Bernhard Ro-
etzel ist sich jedoch sicher: Stil ist keine Fra-
ge der Mode, denn gerade zeitlose Klassiker
führen zu einem vollendeten Gentleman-Look, mit dem Mann nichts falsch machen
kann. Der Verfasser des Buches „Der Gentleman“ beantwortet Fragen rund um den
perfekten Gentleman-Look.
Trügt der Schein, dass alle Klas-siker aus England kommen?
Nein, die Grundformen wurden tatsächlich
alle in England entwickelt. Das, was man
heute als den italienischen Stil kennt, ist
eigentlich nur eine Variation der britischen
Klassiker. Natürlich gibt es in Europa eine
gemeinsame Historie, aber die bis heute gül-
tigen Basisteile haben sich auf der Insel voll-
endet. England hatte als Kolonialmacht alle
Materialien in seinem Reich verfügbar: Seide
aus Indien, Wolle aus Australien und Schott-
land oder Merinowolle aus Neuseeland. Dank
der Spinnereiindustrie waren außerdem die
technischen Möglichkeiten vorhanden. Dazu
kam, dass England die tonangebende Welt-
macht war, so wie die heutigen USA – was in
England Mode war, wurde in vielen anderen
Ländern der Welt auch Mode.
Gibt es fünf Stücke, die jeder Mann und jede Frau in ihrem
Schrank haben sollten?Jeder Mann sollte einen dunklen Anzug
besitzen, ein Sportsakko, einen Blazer,
eine Krawatte und einen guten Mantel.
Männer haben heute die Tendenz, sport-
liche Jacken zu tragen, aber ein Mantel
ist einfach ein Ausdruck von Lebenskultur.
Und bei den Damen würde ich sagen ein
Kostüm, einen Hosenanzug, ein Seiden-
tuch, auch einen klassischen Mantel und
die obligatorische weiße Bluse, das sind
Wir trafen Bernhard Roetzel, Verfasser des Buches „Der Gentleman“, bei einem Vortrag im Haus der Akademischen Verbindung Widukind zu Osnabrück.
Interview Svenja Dierker, Foto privat
Foto
: Eril
l Frit
z
Seite 33
die fünf, die ich aus dem Stegreif sagen
würde.
Was ist Ihrer Meinung nach der größte Mode-GAU? Sind das immer noch die weißen So-cken?
Die sind ein klassischer Fehler aus den
80er Jahren! Weiße Frotteesocken mit Slip-
pern! Eigentlich ist der weiße Strumpf je-
doch zu Unrecht so verpönt. Wenn ich einen
weißen Leinenanzug auf Capri trage und
dazu braune Schuhe, dann könnte ich auch
weiße Seidenstrümpfe anziehen. Eigentlich
entstehen alle Modefehler durch Missver-
ständnisse, dadurch, dass man nicht weiß,
was im Moment gefordert ist. Peinlich ist,
wenn Sie im Freizeitlook irgendwohin kom-
men und alle anderen tragen einen Anzug
oder ein schönes Kleid.
Genauso verhält es sich
andersherum: Sie müs-
sen zu einer Geburtstags-
feier, es wird im Garten
gegrillt und Sie kommen
im Anzug oder Kostüm.
Im Zweifel würde ich sagen: lieber over-
dressed statt underdressed. Ein Outfit kann
man immer auflockern, aber legere Kleidung
kann nicht großartig aufgewertet werden.
Wie stehen Sie persönlich zu Mode, zu modischen Verände-rungen, zu Trends?
Ich persönlich bin sehr unmodisch, denn
ich gehe eigentlich nie im klassischen
Sinne einkaufen. Ich bin beruflich viel auf
Messen unterwegs und kenne daher alle
Lieferanten. Meine Anzüge bekomme ich
vom Maßschneider. Doch ich beobachte die
Mode aus beruflichen Gründen sehr genau
und ziehe daraus meine Schlüsse. Ich fin-
de es interessant: Je länger man die Mode
betrachtet, desto mehr sieht man, dass sich
gewisse Dinge in immer kürzer werdenden
Abständen wiederholen.
Also schließen sich Klassiker und Mode nicht unbedingt aus?
Nein. Die jungen Leute zwischen 15 und
20 Jahren interpretieren das natürlich ganz
anders. Der Nerd-Look ist zum Beispiel eine
ganz alte Sache. Wenn die jungen Leute
heute ein Sakko tragen, dann sind die viel
kürzer geschnitten als noch vor einigen
Jahren. Niemand will aussehen wie sein
Großvater, sondern eben jung, attraktiv und
sexy. Jede Generation hat eine andere De-
finition von junger und sexy Mode, aber am
Ende dreht es sich immer um bestimmte
Stoffe und Grundformen. Diese überleben
einfach durch die Mode, die sie immer wie-
der hervorholt.
Ihr Buch heißt „Der Gentle-man – Kleider machen Leute“. Macht die richtige Kleidung schon den halben Gentleman?
Für den ersten Eindruck ist die Kleidung
ganz, ganz wichtig, genauso wie Frisur und
Brille. Wenn man sich natürlich schlecht
benimmt oder Un-
sinn redet, dann
nützt die ganze
Kleidung nichts.
In Deutschland gilt
noch immer mehr
Sein als Schein,
was im Prinzip ja auch richtig ist. Aber viele
verbauen sich den ersten Eindruck durch
unpassende Kleidung, und gerade im be-
ruflichen Feld ist das ein Fehler. Wenn ich
heute Abend im Jogginganzug gekommen
wäre, wäre es zum Anlass sehr unpas-
send gewesen und hätte einen seltsamen
Eindruck hinterlassen. Man hat bestimmte
Erwartungen und bekommt innerhalb von
Sekunden ein Bild vom Gegenüber. Man
drückt durch Kleidung aus, was man sein
will, manchmal auch was man wirklich ist,
wo man herkommt und wo man hingehört.
Bei all den stilistischen Vor-gaben: Wo bleibt da der eige-ne Stil? Drück man den dann durch pinke Socken aus?
Das ist ein ganz wichtiger Punkt. Es gibt
Modemacher, die ich sehr schätze, die sich
solche Sachen leisten. Das sind dann aber
nur Akzente, ansonsten sind sie perfekt ge-
kleidet. Abgesehen davon wollen wir uns
doch immer anpassen, was die Kleidung
betrifft. Der Mensch ist ein soziales Wesen
– keiner will ein Außenseiter sein!
Eigentlich ist der weiße Strumpf zu Unrecht so verpönt.
Von Bokeloh bis zum Boßel-Highway:
Ein Kurzurlaub in Meppen Radtouren, Kanutrips, Erlebnis-Pakete, Wellness-Tage, Schlemmer-Arrangements und Kombinationen aus allem für
Einzelreisende, Paare und Gruppen – Meppen ist nicht Mallorca, aber in Sachen Pauschalreisen steht die Stadt im
Emsland der Mittelmeerinsel in nichts nach. Dazu kommen musikalische, komödiantische und kulturelle Events, Stadt-
führungen und Museumsbesuche. Aber im Januar, zweifle ich? „Und ob!“, betont Manfred Büter, Geschäftsführer der
Tourist Information Meppen (TIM). Er verspricht, mir einen echten Meppener Erlebnistag zusammenzustellen – aus
Komponenten, die jeder Gast buchen kann. Text und Fotos Dorit Barz
Region Meppen | Seite 34
Tourist in
der Region“
Haben Sie Ihren nächsten Urlaub schon gebucht? Skifahren in der Schweiz oder Sonne tanken auf Madeira? Wir haben da eine an-dere Idee! „Warum in die Ferne schweifen …“ fragte schließlich einst schon Goethe. Recht hat-te er: Auch das Emsland hat in Sachen Erholung jede Menge zu bieten. Als „Tourist in der Regi-on“ fühlen wir für Sie in unserer neuen Serie einmal vor – den Anfang macht ein Kurztrip nach Meppen!
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Erste Station ist ein Stadion. Und zwar das des wieder aufstre-
benden Traditionsclubs SV Meppen. Büter ist glühender Fußballfan
und sein Herz schlägt seit jeher für die Kicker in Blau-Weiß. Er
träumt davon, irgendwann in der MEP-Arena wieder Derbys gegen
den VfL Osnabrück zu erleben.
Reizvolle Perspektiven auf Natur und KulturWeiter geht es zur Herrenmühle am Flüsschen Radde. Die Mühle
und das umgebende Areal sind zu jeder Jahreszeit ein lohnendes
Ausflugsziel: Das idyllisch gelegene Kleinod wurde in jüngster Ver-
gangenheit renoviert, wird für kulturelle Veranstaltungen genutzt
und ist zur beliebten Begegnungsstätte für Künstler und Kunst-
handwerker geworden.
Ein noch bedeutenderer Treffpunkt der kreativen Szene Meppens
und ein Muss für alle Gäste der Region ist die Koppelschleuse.
Sie ist Sitz und pulsierendes Kreativzentrum eines internatio-
nalen Kulturnetzwerkes. Größtes und auffälligstes
Bauwerk des Ensembles ist das Jugend- und Kul-
turgästehaus. Mit seinen 144 Betten zählt das von
Thorsten Meyer geleitete Haus zu den modernsten
Jugendherbergen Deutschlands. Und im künstle-
rischen Umfeld der Koppelschleuse stellt es selbst das
größte Exponat dar: Die Entwürfe für das Haus und die um-
gebende Parklandschaft stammen von Franz
Erhard Walther, Professor für Bildende
Künste in Hamburg. Er definierte und
konzipierte die Jugendherberge als
zu belebendes Gesamtkunstwerk –
streng geometrische Rahmengebung
für kreatives Leben. Das Angebot
des Gästehauses ist eng mit den be-
nachbarten Adressen verknüpft: Töpfern und Restaur ieren
im Archäologiemuseum, Malen, Zeichnen, kreatives Gestalten
in der Kunstschule, „Kneippen“ in der Wassertretanlage und
auf dem Barfußpfad.
Die Schönheit liegt auch im Auge des Betrachters: Echte Fußballfans wie Manfred Büter begeistern sich gern für ein reines Fußballstadion mit überdachter Tribüne!
Die Herrenmühle am Flüsschen Radde ist ein beliebter Künstlertreff und Veranstaltungsort.
Tourist in
der Region“
Spektakuläre Ausstellung Im „Ausstellungszentrum für die Archäologie des Emslandes“ wer-
den wir begrüßt von Silke Surberg-Röhr, die für die museumspäda-
gogische Arbeit der Einrichtung verantwortlich ist. Sie steckt mitten
in den Vorbereitungen für die Eröffnung einer außergewöhnlichen
Sonderausstellung: „Ein Himmel auf Erden – die Himmelsscheibe
von Nebra“! Die Umstände der Entdeckung des bronzenen Kultob-
jektes im Jahr 1999 und diverse Verkaufsversuche hatten jahrelang
als wahrer Fundkrimi der Archäologie für Schlagzeilen gesorgt.
Aufgrund des immensen Interesses bei Fachleuten, Medien und
in der Bevölkerung ließ das Landesamt für Denkmalpflege Sach-
sen-Anhalt originalgetreue Kopien der 3.600 Jahre alten Scheibe
anfertigen. Kombiniert mit Repliken ebenfalls gefundener Waffen,
Schmuckstücke und Gerätschaften ist eine hochwertige Wander-
ausstellung entstanden. Silke Surberg-Röhr hatte sich sofort für ihr
Museum um die Schau beworben und darf sie nun endlich zeigen.
Urige Location für private Feiern: Im Backhaus des Gasthauses „Zur Linde“ können Gruppen feiern und dazu ihr eigenes Brot oder köstliche Pizza backen.
Eine der modernsten und architektonisch reizvollsten Jugendherbergen Deutschlands: Das Jugend- und Kultur-gästehaus Koppelschleuse in Meppen wurde als zu belebendes Kunstwerk konzipiert und realisiert.
Region Meppen | Seite 36
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Kunst betrachten und gestaltenZwischen regionaler Archäologie und zeitgenös-
sischer Kunst gibt es zwar eine epochale und in-
haltliche Distanz, räumlich betrachtet aber ist es
in Meppen nur ein Katzensprung: An der Koppel-
schleuse hat der Meppener Kunstkreis e.V seinen
Sitz in einem um 1828 erbauten Gebäude, in dem
er in seinem abwechslungsreichen Ausstellungs-
programm zeitgenössische Kunst präsentiert. Mo-
mentan, erklärt uns der Leiter des Kunstzentrums,
Burkhard Sievers, ist die Jahresschau der Mitglie-
der zu sehen: Skulpturen, Zeichnungen, Gemälde,
Tonkunst, Fotografie – Vielfalt und Anspruch der
Exponate sind beeindruckend! Das Kunstzentrum
dient aber nicht nur als Ausstellungsort, sondern ist
gleichzeitig auch Sitz einer Kunstschule, die jähr-
lich etwa 800 Schüler für ihr Programm begeistern
kann: Neben Kreativseminaren bietet der Verein
Kunstfahrten und Arbeitskreise in den Bereichen
Fotografie, Grafik, Keramik, Malerei und Plastik an.
Wir verabschieden uns und machen uns auf den Weg
zum idyllischen Waldgasthof „Zur Linde“ im Ortsteil
Helte, den die Familie Röckers bereits in fünfter Ge-
neration betreibt. Bevor es in der gemütlichen Gast-
stube „etwas auf die Gabel gibt“, machen wir einen
Gartenrundgang: Seniorchef Röckers ist begeisterter
Gärtner und Heimwerker und hat das riesige Areal
in einen wunderschönen, höchst originellen Park
verwandelt – inklusive einer runden Tanzfläche auf
einer Waldlichtung und einer Freiluftkegelbahn! Hän-
gebauchschweine, Ponys, Enten und anderes Federvieh komplettie-
ren die ländliche Idylle.
Burkhard Sievers in den Räumen des Mep-pener Kunstkreises, der hier jährlich fünf bis sechs Ausstellungen präsentiert.
Hans-Günther Schallenberg erzählt Geschichte in Geschichten und macht den Besuch der Alten Schule zu einem Vergnügen.
Historisches Gebäude beherbergt moderne Kunst: Im Kunstzentrum Koppelschleuse finden Ausstellungen, Seminare, Kurse und Kulturfeste statt. Zurzeit präsentiert der Meppener Kunstkreis e.V. dort seine Jahres-ausstellung.
Region Meppen | Seite 38
Die Gymnasialkirche, eine Jesuitenkirche, wurde in den Jahren 1743 bis 1746 nach einem Plan des damaligen Paters Superior Karl Immendorf gebaut.
Die Arenberg’sche Rentei beherbergt das Stadtmuseum und die Geschäftsstelle des Heimatvereins Meppen.
Paddelpause bis AprilNach deftiger Hausmannskost geht es weiter – zur Alten Schule
Bokeloh und der Bokeloher Kirche. Beide liegen auf einem Hügel in
unmittelbarer Nähe des Haseufers, an dem sich eine der beliebtes-
ten Anlegestellen für Kanu- und Kajakfahrer befindet.
Allerdings hat das Paddeln erst wieder ab April Saison, wenn die
Hase kein Hochwasser mehr führt. „In der Wintersaison müssen
alle Stege und Anleger aus den Flüssen genommen und am Ufer
verwahrt werden“, erklärt Büter. Der Aufwand sei zwar groß, aber
aus Sicherheitsgründen vorgeschrieben. Ausflüge auf der Hase und
ihren Nebenflüssen gehören zu den beliebtesten touristischen An-
geboten und sind in jeder Form möglich: „Man kann mit dem ei-
Die Alte Kirche in Bokeloh trägt ihren Namen zu Recht, gilt sie doch als die älteste im Emsland.
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genen Kanu kommen, sich ein Boot mieten oder
gleich mehrtägige Pauschalreisen mit Übernach-
tung und Verpflegung buchen. Unter Kennern gilt
dieser Abschnitt der Hase als der wohl schöns-
te!“, schwärmt der Touristik-Chef.
Für uns geht es aber mit Kultur statt Wassersport
weiter. Vor der Alten Schule Bokeloh begrüßt
uns Hans-Günther Schallenberg, ehemaliger
Bürgermeister der Gemeinde und, wie sich im
Folgenden zeigen wird, wandelndes Geschichts-
lexikon Bokelohs. Seit 2002 beherbergt die vor-
malige Dorfschule eine Dauerausstellung zu zwei
Themen: Im rechten Teil des Raumes befindet
sich zeitgenössisches Schulinventar der 1920er
und 30er Jahre, die linke Hälfte ist der Person
und dem Werk Otto Pankoks gewidmet. Schal-
lenberg beherrscht beide Themen aus dem Effeff
und legt los: Bereits um das Jahr 1500 gab es
vor Ort erstmals eine Schule, schon 1750 ein
Schulgebäude am jetzigen Standort. Der heutige
Ziegelsteinbau entstand 1863 und wurde bis
1955 als Schule genutzt.
Großer Maler im kleinen DorfHöchst merkwürdig erschien den Bürgern der
Gemeinde Bokeloh ein Neuankömmling, der
1938 plötzlich auftauchte – stets dunkel geklei-
det, mit langem Bart, wallendem Haar und Zigar-
re, meist mit einer Staffelei unter dem Arm, zog
der die Blicke auf sich. Wer war der Fremde?
Kein geringerer als Otto Pankok, ein wichtiger
Vertreter des expressiven Realismus. Vor allem
seine als bewusste Provokation geschaffenen
Zyklen „Passion“ und „Jüdisches Leid“ trugen
ihm ein Malverbot der Nazis ein. Der bedrängte
Maler zog sich mit seiner Familie ins beschau-
liche Bokeloh zurück. Weitgehend unbehelligt
von den Nationalsozialisten konnte er hier leben
und arbeiten. Um seinen Lebensunterhalt zu be-
streiten, bot der Künstler, der höchst produktiv
war und zahllose Naturbilder sowie ländliche
Szenen schuf, seine Werke den Nachbarn an.
„Der Bauer da drüben“, gibt Schallenberg amü-
siert zum Besten, „hat aber dankend abgelehnt: Solche Kühe, wie
du sie malst, habe ich nicht!“ Die über 1.000-jährige Kirche neben
der Alten Schule ist die älteste des Emslands, und bis heute sind
Teile der mittelalterlichen Bausubstanz erhalten geblieben. Innen
wie außen hat sich ihr Antlitz im Laufe der Jahrhunderte aber im-
mer wieder gewandelt. Schallenberg berichtet etwa davon, dass
viele der prachtvollen Gemälde an den Kirchenwänden sowie die
imposanten Leuchter lange Zeit auf den Dachböden benachbarter
Scheunen lagerten.
Auf den Spuren von TIM: Markante Zeichen sorgen für die gute Orientierung in der Mep-pener City.
„Otto Pankok ist der Gemeinde Bokeloh
sein Leben lang ver-bunden geblieben.“
Ein Highway für den VolkssportJetzt geht es zurück in die Meppener City. Der Weg führt uns über
den „Boßel-Highway“ – eine kilometerlange, schmale Straße, ge-
säumt von Radweg und Alleebäumen. An den Wochenenden sei
die Straße für den Durchgangsverkehr gesperrt, erklärt Manfred
Büter, so dass sich Dutzende von Boßelgruppen mit Holzkugeln,
Bollerwagen und Proviant in fester wie auch flüssiger Form hier
gern auf den Weg machen. Boßeln ist regionaler Volkssport und
inzwischen auch ein Buchungs-Hit: Arrange-
ments für Gruppen sind rund ums Jahr stark
nachgefragt. „Meppener hingegen“, so Bü-
ter, „boßeln nur in der Wintersaison“. Zurück
in der Touristen-Information erwartet mich
meine Urlaubsbegleitung für den zweiten Teil
des Tages: Ingrid von Trechten ist Stadtfüh-
rerin und Nachtwächterin aus Leidenschaft.
Wir machen uns sofort auf den Weg durch die City – auf den Spu-
ren von TIM: In den Boden eingelassene Metallschilder mit dem
Konterfei des Stadtmaskottchens helfen dabei, auch ohne kundige
Begleitung die wichtigsten Sehenswürdigkeiten zu finden. Am
Rathaus beginnend führt er vorbei an der Propsteikirche „St. Vi-
tus“ und der Gymnasialkirche, dem Stadtmuseum, dem begrünten
Stadtwall, dem Windhorst-Denkmal und dem Zeughaus. Allmählich
wird es dunkel, und Ingrid von Trechten schlüpft zum Abschluss
des Rundgangs noch kurz in ihre Nachtwächtermontur. Sie holt sie
aus dem Kofferraum ihres Autos, und ein Blick aufs Kennzeichen
zeigt, mit wie viel Herzblut die Nachtwächterin ihrem Job nachgeht:
„NW steht natürlich für Nachtwächter, und die Zahlenfolge verweist
auf die erste urkundliche Erwähnung Meppens!“ Mit Mantel, Hut,
Horn und Laterne ausgestattet, geleitet sie mich zu meiner Unter-
kunft: dem Hotel „von Euch“, mit vier Sternen, Wellnessbereich und
stilvollem Ambiente. Nach kurzer Verschnaufpause folgt die dritte
und letzte Etappe des Meppentrips: Katja Lampe, stellvertretende
Geschäftsführerin von TIM, und Petra Rosenbach, stellvertretende
Geschäftsführerin der Emsland Touristik, holen mich zum „Kulina-
rischen Altstadtbummel“ ab.
Schlendern und schlemmenAuch dieses Arrangement ist eine rund ums Jahr buchbare Pau-
schale. Vier köstliche Gänge werden in vier verschiedenen Restau-
rants der Meppener Altstadt serviert. Katja Lampe und Petra Ro-
senbach erzählen begeistert und begeisternd
von ihrer Arbeit, und ich bin beeindruckt
von der enormen Vielfalt des touristischen
Angebots und der Professionalität der Ver-
marktung. Zum letzten kulinarischen Gang
machen wir drei uns nach der Hauptspeise
im Traditionshotel „Schmidt am Markt“ auf
den Weg zurück zu meinem Hotel: In weiser
Voraussicht hat Katja Lampe das Dessert im „von Euch“ gebucht.
So kann ich nach „Dreierlei Parfait“ und Absacker beschleunigt in
die Kissen sinken – perfekt!
WissenswertesInformationen zu allen Angeboten der Tourist-Information Meppen
cke ist verplombt.“ Und zwar von unten: Wer einmal drin ist, kommt
unentdeckt nicht mehr heraus! Auch auf die Alkoholmenge in den
Flaschen hat der Zoll ein Auge: Jeder Liter des gewonnen Alkohols
aus den Brennvorgängen läuft über eine Zähl-Uhr; der Brennkessel
an sich ist ebenfalls verplombt. Pro Liter werden bis zu 13 Euro
allein an Alkoholsteuer fällig, und so wird der Alkohol aus dem
überlagerten Korn wieder herausdestilliert und kommt erneut ins
Fass – für weitere vier Jahre!
Ein Korn als bester WhiskyDie Feinbrennerei Sasse ist nach über 300 Jahren noch immer in
Familienbesitz und einer der letzten noch verbliebenen voll integ-
rierten Brennereibetriebe im Münsterland, der früheren Hochburg
der Kornbrennereien in Deutschland. In dem ehemaligen landwirt-
schaftlichen Betrieb wurde jahrelang lediglich Alkohol gekauft und
veredelt, die Qualität kam dabei meist zu kurz. Ernst Sasse war
es schließlich, der dieses Prinzip zum Kippen brachte: Er setzte
auf Klasse statt Masse und führte 1978 die alte Technik der Bar-
riquereifung für seine Kornbrände wieder ein – mit den alten Ei-
chenfässern seiner Urgroßmutter! Dieser Schritt hat sich gelohnt:
Die Produkte aus der Feinbrennerei sind mehrfach preisgekrönt.
Die wohl interessanteste Auszeichnung hat der „Ciagar“ erhalten:
Eigentlich ein Korn, wurde er unlängst zum „Besten Whisky Konti-
nentaleuropas“ gekürt. „Oh my dear“ würden da wohl die Insulaner
sagen, doch die hatten zum Glück kein Mitspracherecht. Und tat-
„Ein guter Korn kann nur aus der Maische von Weizen, Roggen, Gerste und Brennschrot gewonnen werden“, erklärt Margit Rammacher im Besucherraum der Fein-destillerie.
Region Erlebnis | Seite 44
Bild rechts: Aus dem Rauhbrand wird in der alten Rohbrandkolonne von 1870 nach und nach der Fein-brand hergestellt. Dieser wird während des Destillierens bis zu 20-mal am Tag probiert, bis sämtlicher Fusel entwichen ist.
Wenn Ernst Sasse von „seinem“ Lagerkorn spricht, beginnen die Augen zu leuch-ten. Das Probieren und Zusammenstellen ist kein Kunststück, sondern viel Übung.
Worin früher edler fran-zösischer Cognac reifte, lagert heute Korn aus
dem Münsterland
Wie in einem Chemielabor: Nicht selten tüftelt Ernst Sasse bis spät in die Nacht an seinem Lieblingsprodukt herum.
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sächlich: In Bourbon-Fäs-
sern gereift, entfalten sich
klassische Whisky-Aromen
auf der Zunge! Neben
den Bränden werden in
Schöppingen auch Liköre
und Geiste hergestellt, mit
hohem Anspruch und dem-
entsprechend in kleinen
Mengen. So ist es Rüdiger
Sasse gelungen, aus hei-
mischen Wacholderbeeren
aus der Grafschaft Bent-
heim einen Kräuterwach-
holder zu gewinnen, der so ganz anders (und so viel besser …)
schmeckt als der, den man bislang kannte. Anlässlich der 700-Jahr
Feier der Gemeinde Emlichheim, ebenfalls in der Grafschaft, wird
aktuell ein Holundergeist hergestellt – aus von Einwohnern geern-
teten Früchten!
Doch zurück zum Münsterland und seinem Lagerkorn: Getrunken
wird dieser natürlich bei Zimmertemperatur, denn Kenner wissen:
Je schlechter der Schnaps, desto kälter sollte man ihn servieren!
„In Kneipen liegen meist ja sogar die Gläser im Gefrierfach“, erzählt
Magit Rammacher und legt die Stirn in Falten. Ernst Sasse stimmt
ihr zu: „Das war den Münsteranern wirklich schwer klarzumachen:
dass sie unseren Schnaps warm trinken sollten!“ Am Ende ist es
ihnen gelungen. Und wer einmal den Lagerkorn aus dem Hause
Sasse probiert hat, der weiß, dass alles andere eine Sünde wäre!
WissenswertesWer die Feinbrennerei kennenlernen möchte, hat dazu bei ver-
schiedenen Führungen die Möglichkeit. Bei einem „Münsterlän-
der Genussabend“ (49,50 Euro) etwa wird die Besichtigung mit
einem saisonalen Vier-Gänge-Menü, etwa im Hotel Tietmeyer oder
im Landgasthof Penz, abgerundet. Kleiner Tipp: Eine Zimmerreser-
vierung lohnt sich, denn wer einmal auf den Geschmack gekommen
ist, der sollte das Auto besser stehen lassen! www.sassekorn.de
Zum Wohle: Wie könnte eine Brennereibesichtigung anders zu Ende gehen, als mit einer ausführlichen Verkostung?
Seine Vorbilder sind Aaron Peirsol und Ian
Thorpe, und er durfte auch schon an Trai-
ningslagern des US-Kaders und austra-
lischer Spitzenschwimmer teilnehmen: Jere-
my-Jay Krogull-Hull, 18 Jahre alt, Schüler,
Osnabrücker – und eines der Top-Talente im
Schwimmsport in Niedersachsen. Als Lan-
desmeister über 200 m und 50 m sowie Lan-
desvizemeister über 100 m Rücken ließ er
im vergangenen Jahr auch bundesweit auf-
horchen: Er sicherte sich die Bronzemedaille
bei den Deutschen Jugendmeisterschaften
über 200 m Rücken und durfte erstmals in
einem Weltcup an den Start gehen.
Der Rückenspezialist stammt aus einer
höchst sportlichen Familie: Mutter Patsy
Hull-Krogull war Profitänzerin und mehr-
fache Weltmeisterin, Vater Harry Krogull ist
ehemaliger Eishockeyspieler und Schwester
Jennifer war ebenfalls Leistungsschwim-
merin, bevor sie sich, auch beruflich, dem
Tanzsport Hip Hop verschrieb. Sport war
und ist so selbstverständlicher Bestandteil
des Familienalltags, dass auch das enorme
Trainingspensum, das Jeremy-Jay täglich
absolviert, völlig im Einklang mit dem Fa-
milienleben steht. Vater Harry, selbst Leiter
der Schwimmabteilung des VfL Osnabrück,
ist Motivator und beinahe schon Manager
des talentierten Juniors. Treffpunkt zum In-
terview ist natürlich das Nettebad. Zweimal
täglich findet sich Jeremy-Jay hier ein, um
Bahnen zu ziehen und Zeiten zu optimieren.
Gegen Ende des Gesprächs schweift sein
Blick daher immer öfter ab in Richtung Uhr.
Gleich wird er wieder zum Trainieren in sei-
nem Element sein: Jeremy-Jay Krogull-Hull
ist buchstäblich ständig auf dem Sprung –
ins Wasser und an die Spitze!
Schlossallee: Du bist seit Langem Leis-
tungsschwimmer – mit wie viel Jahren hast
Region Talente der Region | Seite 46
Auf dem Sprung an die SpitzeSport in der Region – bei diesem Stichwort denken die
meisten sofort an lila-weiße Kicker oder Korbjäger aus
dem Artland. Dabei gibt es zahlreiche andere Sportler und
Teams, die bundesweit oder gar international für Furore
sorgen. In unserer neuen Serie stellen wir Ihnen ab sofort
ambitionierte und talentierte Nachwuchssportler vor, von
denen wir jetzt und in Zukunft viel Gutes erwarten dürfen:
Nicht zuletzt positive Schlagzeilen für unsere Region!
Text Dorit Barz, Fotos privat
S T e c k b R i e f
S p o R TJeremy-Jay Krogull-Hull 18 Jahre alt, Schüler, Leistungsschwimmer des VfL Osnabrück, Spezialdisziplin 200 m Rücken
Ziel: Olympische Sommerspiele in London
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Du denn Dein “Seepferdchen” gemacht?
Jeremy-Jay Krogull-Hull: Gar nicht. Ich
habe gar keine Schwimmabzeichen und weiß
auch nicht wirklich, seit wann ich schwim-
men kann. Mein Vater hat mich, als ich
noch ganz klein war, einfach zum Schwim-
men mitgenommen. Er wollte, dass ich eine
Sportart betreibe, die für den gesamten Kör-
per gut ist.
Du trainierst zwei- bis dreimal täglich, davon
zweimal im Wasser. Fällt es Dir immer leicht,
Dich aufzuraffen, schon morgens um 6:00
Uhr hier ins Schwimmbad zu gehen?
Ehrlich gesagt habe ich morgens nie Lust!
Aber ich weiß ja, dass es sein muss. Sonst
kann ich keinen Erfolg haben.
Du träumst von Olympia. Kannst Du es schon
in diesem Jahr nach London schaffen?
Theoretisch besteht die Chance noch, aber
es ist sehr schwer. Ich muss mich noch deut-
lich verbessern. Aber ich habe auch im letz-
ten Jahr meine Bestzeit auf der 200 m Rü-
cken-Strecke um fünf Sekunden verbessert.
Ich weiß, dass ich in den nächsten Jahren
noch viel schneller werden kann. Es kommt
darauf an, welche Zeit ich bei den Deutschen
Meisterschaften im Mai schwimme: Nur wer
da die Olympianorm schafft, fährt nach Lon-
don. Falls es nicht klappt, trainiere ich weiter
für 2016!
Du bist sehr ehrgeizig und planst langfris-
tig. Wird Deine Berufswahl von Deiner
Schwimmleidenschaft bestimmt?
Ich will auch nach meinem Abitur 2014
Leistungsschwimmer sein. Vielleicht werde
ich in den USA studieren, Architektur oder
Sportmanagement reizen mich. Wenn es
geht, würde ich mich aber gern im ersten
Jahr nach dem Abi ausschließlich auf das
Schwimmen konzentrieren.
Es scheint, als könntest Du Dir ein Leben
ohne das Schwimmen gar nicht vorstellen!
Wann hast Du denn das letzte Mal eine Wo-
che ohne Training verbracht?
Im Sommer gibt es immer eine Pause zur
Regeneration. Eigentlich sollten es sechs
Wochen sein, aber das schaffe ich nicht. Ich
glaube, ich habe so ungefähr zwei Wochen
Urlaub gemacht und nur am Pool oder Strand
rumgehangen...
Das Wasser muss also wirklich immer in der
Nähe sein!
Ja, unbedingt! Es muss kein Schwimmbad
sein, aber das Meer oder ein See. Berge oder
so sind nichts für mich.
Bei Deinem Trainingspensum musst Du doch
sicher extrem viel essen, um leistungsfähig
zu bleiben. Was isst Du – und wie viel?
Mein Ernährungsberater hat das ausge-
rechnet – ich brauche 4.800 Kalorien am
Tag. Ich esse einfach immer das, worauf ich
Hunger habe und so viel, bis ich satt bin.
Das passt schon.
Du hast kaum Freizeit, belastet das Deine
Freundschaften? Musst Du auf viel verzich-
ten, was für Jungs in Deinem Alter selbstver-
ständlich ist?
Die meisten Freunde sind selber Leistungs-
schwimmer oder eben Mitschüler, die ich
täglich sehe. Deshalb funktioniert das ganz
gut. Ich habe auch nicht das Gefühl, auf viel
verzichten zu müssen. Auf Alkohol vielleicht,
aber das fällt mir nicht schwer.
Wenn Du nicht Schwimmer wärst, welchen
Sport würdest Du dann betreiben?
Basketball!
Klar, bei Deiner Größe! Und wie sieht es mit
Tanzen aus?
(Verzieht ein wenig das Gesicht…)Tanzen,
ja, ... Natürlich kann ich tanzen, aber als
Sport? Eigentlich nicht!
Fototermin mit einem Vorbild: Zu Beginn seiner Schwimmerlaufbahn ließ sich Jeremy-Jay mit Franziska van Almsick ablichten.
„Ich weiß, dass ich mich noch deutlich verbessern
kann!“
Wohnen Tischkultur | Seite 48
TischKultur:
Der Esstisch Vier Beine, eine Platte und rundherum Stühle: Ein Tisch ist wirklich etwas
Simples! Und dabei doch so viel mehr: Am Esstisch kommt die ganze Familie
zusammen, er ist quasi das Zentrum der Kommunikation, um ihn dreht sich
das Leben! Nicht nur, dass hier gemeinsam gegessen und gespielt wird: Der
Tisch übernimmt auch repräsentative Aufgaben an Festtagen oder wenn Gäste
kommen, oder er wird kurzerhand zum Schreibtisch für die Hausaufgaben oder
zum Home-Office, wenn es die Arbeit zulässt. Bei all den Anforderungen soll er
natürlich auch noch gefallen und sich harmonisch in den Wohnraum einfügen.
Ganz schön viel für einen Tisch!
Text Innenarchitekt Franz Thies, Svenja Dierker, Fotos siehe Auszeichnung
Renaissance des EssplatzesBetrachtet man Bilder und Gemälde aus vergangenen Epochen, so
fällt auf, dass der Esstisch immer eine wichtige Rolle gespielt hat:
Hier versammeln sich die Familienmitglieder zum Plauschen und
natürlich zum gemeinsamen Essen. In den letzten Jahrzehnten hat
das Möbelstück allerdings ein wenig an Bedeutung eingebüßt – die
Küche wurde zum Zentrum des Wohnens und der Esstisch rückte
mehr und mehr in den Hintergrund. Jetzt geht der Trend wieder in
eine andere Richtung: Der Essplatz feiert Renaissance! Allerdings
nicht in Form von separaten Esszimmern, sondern als Teil des aktiv
genutzten Wohnraums und häufig sogar direkt in der Küche. Egal
wo – der Essplatz sollte an einem hellen, offenen, großzügigen Ort
geplant werden, damit er tatsächlich der zentrale Ort in der Wohnung
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werden kann. Ob für eine große Familienfeier oder das Essen mit
vielen Freunden: Er sollte keinesfalls zu klein ausfallen! Gerade sehr
große Esstische verleihen dem Wohnraum feudales Flair.
Ein Meter MinimumFür die Mindestgröße des Tisches ist die Anzahl der Personen, die
üblicherweise an ihm sitzen, ausschlaggebend. Pro Gedeck rechnet
man in der Regel 60 Zentimeter Breite und 40 Zentimeter Tiefe. Dazu
kommen etwa 20 Zentimeter, die man in der Mitte des Tisches für
Töpfe und Schüsseln benötigt. Eine Breite von einem Meter sollte ein
Tisch also minimal haben. Um nicht von den Stühlen „eingezwängt“
zu sein, sollte zusätzlich zur Stuhltiefe ebenfalls zirka ein Meter Platz
bis zur nächsten Wand sein. Dunkle Tische wirken größer; hier sollte
man etwas mehr Raum geben. Da die meisten Tische ausziehbar
sind oder die Möglichkeit der Vergrößerung bieten, etwa durch Einle-
ge- oder Ansteckplatten, gibt es auch bei einer großen Runde keine
Probleme. Hier sind Tische mit einem Mittelfuß
optimal, da bei der Unterbringung eines zusätz-
lichen Gastes ohne Probleme eine Sitzgelegenheit
dazugestellt werden kann.
Das Material macht den StilHolz, Glas, Naturstein oder Metall: Tische gibt
es in den unterschiedlichsten Materialien und in
den verschiedensten Stilrichtungen. Von elegant
bis rustikal, vom Landhausstil zum Loft – so einfach die Grundkon-
struktion eines Tisches, so vielfältig doch die Möglichkeiten! Holz-
tische bekommt man in der Regel in vielen Abmessungen und aus
wiederum verschiedenen Holzarten. Die erste Macke tut noch weh,
bei der zweiten lernt man schon, dass gerade das Unperfekte den
Charme eines „echten“ Holztisches ausmacht. Und wenn es zu viel
wird, kann man bei Massivholz immer noch zum Schleifgerät grei-
fen! Tische aus Stein sind wahre Schwergewichte, bei denen unter
Umständen sogar ein Statiker zu Rate gezogen werden muss, ehe
man sich für einen solchen entscheidet. Kalkgesteine wie Marmor
und Travertin werden durch eine Oberflächenbehandlung vor Fle-
cken geschützt. Ebenso wie Steinplatten haben auch Glasplatten
eine eher kühle Ausstrahlung.
Kein Tisch ohne StuhlDie richtigen Stühle machen den Esstisch erst perfekt! Ob man dabei
Exemplare mit oder ohne Armlehne wählt, ist abhängig vom Platz,
der zur Verfügung steht, und vom Komfortanspruch. Immer beliebter
werden moderne Sitz- oder auch Eckbänke, die mehr Bequemlichkeit
bieten als Stühle. Viele Möbelhersteller bieten besonders für Küchen
Sitzbänke ohne Rückenlehne an; diese geben dem Raum zusätzliche
Sitzmöglichkeiten, die an die lockere und unkomplizierte Atmosphäre
in einem Biergarten erinnern. Wesentlich repräsentativer dagegen
wirken die wieder neu aufgelegten „Essplatz- Sofas“ mit einer er-
höhten Sitzfläche. Mit einer nahezu kopfhohen Rückenlehne bieten
diese Platz und viel Bequemlichkeit für ein gepflegtes Essen oder ein
erlesenes Glas Wein mit netten Freunden.
Sehr große Esstische verleihen
dem Raum feudales Flair.
Der repräsentative Massivholztisch in ovaler Form wirkt exklusiv und hochwertig. (Foto: DONGHIA; www.donghia.com)
Dunkel, klar und edel: Holztisch „Trias“ (Foto: Scholtissek; www.scholtissek.de)
Absolut modern und trotzdem bequem: die puristische Ledereckbank „Together“.(Foto: Walter Knoll; www.walterknoll.de)
Einfach verlängerbar ist dieser Tisch mit Natursteinplat-te und Edelstahlfuß. (Foto: Draenert; www.draenert.de)
Wohnen Tischkultur | Seite 50
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Bilden eine geschlossene Einheit: Tisch Magnum mit Eckbank Primus (gesehen bei: Sensa; www.sensa.de)
Futuristisch und farben-froh kommt dieser Tisch daher. (Foto: KFF; www.kff.de)
Glastische haben eine eher kühle Ausstrahlung. (Foto: Draenert; www.draenert.de)
Oben: Rustikal und geradelinig, reines Massivholz; rechts: rund und fein struktu-
riert, Materialmix mit Edelstahl. (beides: Scholtissek, www.scholtissek.de)
Wohnen Anzeigen | Seite 52
Tipps
Einrichten mit Gefühl
…das ist das Motto des Domicil Einrichtungshauses in Münster. Und dazu gehört
natürlich auch der schön gedeckte Tisch, denn an der liebevoll dekorierten Tafel
genießt man nicht nur das Essen, sondern auch das Ambiente. Bei Domicil in
Münster gibt es neben ausgefallenen Accessoires auch den Tisch selbst – elegant,
maritim, rustikal oder ganz modern. Ganzheitlich einrichten, das ist die Philoso-
phie. Von der Planung bis zum letzten Schliff. Domicil Möbel, Hörsterstraße 43,
48143 Münster, www.domicil.de
Speisen wie in einer anderen Zeit
Seit mehr als 30 Jahren begei-
stern Möbel der Marke Contur
und überzeugen durch heraus-
ragendes Design und Qualität
zu erstaunlich günstigen Prei-
sen. Das außergewöhnliche
Tischprogramm Aruba vereint
archaische Materialien und
Formen zu einer Allianz der Ein-
fachheit. Die Kombination von
warmem Massivholz und archa-
isch anmutendem Stahl bildet
ein harmonisches Zusammen-
spiel aus puristischem Design und natürlichem Lebensgefühl und ermöglicht das
Speisen wie in einer anderen Zeit – mit vier starken Massivholzarten Kernbuche,
Nussbaum, Eiche und Rüster. Auf Wunsch gibt es die Wangen aus Massivholz,
geteilt oder geschlossen, oder nach Wahl in Roh- oder Edelstahl.
Dransmann Wohnideen, Sutthauser Straße 70, 49124 Georgsmarienhütte,
www.dransmann.com
Zeitgemäßer Purismus
Ausgezeichnet mit zahlreichen Designpreisen wie dem „red dot design award“
oder dem „interior innovation award cologne 2006“ verhalf das Ensemble aus
Tisch und Stuhl des Designers Martin Ballendat dem Unternehmen Team7 zum
Durchbruch in die internationale Designliga. Geradlinig und schnörkellos verkör-
pert der MAGNUM Tisch zeitgemäßen Designpurismus in Perfektion und lässt
den charaktervollen Eigenschaften hochwertigen Naturholzes Raum zur Entfal-
tung. Besonders raffiniert ist der einhändig zu bedienende Auszugsmechanismus
mit integrierter Einlegeplatte mit dem sich der Massivholztisch auf eine Länge
von bis zu 350 Zentimetern ausziehen lässt. Dass der MAGNUM Tisch dabei stets
elegant und schlank wirkt, liegt daran, dass die Auszugstechnik von Team7
selbst entwickelt wurde.
Wohnmagazin Heckmann, Stadtring
37, 48527 Nordhorn, www.wohn-
magazin-heckmann.de
Geprüft wohngesunde Massivholzmöbel
Die Fritz Böhning GmbH geht beim Thema gesundes
Wohnen neue Wege: Gemeinsam mit dem auf wohn-
gesunde Bau- und Wohnkonzepte spezialisierten
Sentinel-Haus Institut hat das Traditionsunterneh-
men besonders schadstoffarme Möbel aus Massiv-
holz entwickelt, die
hohen Ansprüchen
an die Qualität der
Innenraumluft ge-
recht werden. So-
wohl die verwende-
ten Hölzer als auch
die Öle und Wachse,
die Verleimung und
alle weiteren Be-
arbeitungsschritte wurden auf mögliche gesund-
heitsschädliche Emissionen untersucht. Design und
Qualität stimmen natürlich ebenfalls. Vor allem die
Tische bieten hier besondere Qualitäten. So fertigt
das Unternehmen die Auszugstische Adrato und
Cantus mit verschiedenen Vergrößerungstechniken
(Querauszug, Längsauszug mit oder ohne Stützbein
und Kopfauszügen).
Fritz Böhning, Am Amelkamp 2, 49152 Bad
Essen, www.boehning-linne.de
Anzeige | Seite 53
Innovativ mit Blick nach vornRestemeier – die MehrmarkenwerkstattArbeit leben – das ist das Motto der Mehrmarkenwerkstatt Restemeier. Die Kunden erwarten motivierte und kompe-
tente Mitarbeiter und genau dieses bietet das Unternehmen seit 1980. Mit besonderen Aktionen und viel Engagement
wird Qualität auch für die Zukunft gesichert.
Alles unter einem DachDie Mehrmarkenwerkstatt Restemeier ken-
nen viele als Lackiererei, doch das Unterneh-
men hat sich im Laufe der Jahre zu einem
allumfassenden Meisterbetrieb entwickelt.
Seit dem Jahr 2000 sind ihre Mitarbeiter
auch Ansprechpartner im technischen Be-
reich und können somit mit Erfahrung und
Know-how punkten. Die Wünsche der Kun-
den werden schnell und professionell umge-
setzt, egal ob es sich um Lackreparaturen,
Unfallschäden, Glasschäden, Wagenaufbe-
reitung oder Reifen handelt, die Profis ken-
nen sich mit jeder Marke aus.
Persönlicher Kundenkontakt wird großge-
schrieben, die hochwertigen Leistungen in-
dividuell an den Kunden und die Bedürfnisse
angepasst. Das innovative Unternehmen
bietet dem Kunden neben dem persönlichen
Kontakt auch über Facebook und mit einer
eigenen Website Informationen über Leistun-
gen und Aktionen an.
Frauen in einer MännerdomäneDamit sich auch die weiblichen Kunden
wohlfühlen, ist das Team Restemeier kein
reiner Männerverein. Sowohl in der Werk-
statt als auch in der Beratung sind weibliche
Angestellte gerade auch für Kundinnen da,
die sich von ihnen verständlicher beraten
fühlen. Damit Frauen sich im Notfall auch
mal selbst helfen können, bietet Restemeier
am 17. März einen Frauen-Pannenhilfe-
Kurs unter der Leitung eines KFZ-Meisters
an. Hier werden die Arbeiten in der Werkstatt
vorgestellt und den Kundinnen Tipps zur
Selbsthilfe gegeben.
Fachliche Kompetenz für die Zukunft gesichertDas Unternehmen ist jedoch nicht nur im
handwerklichen und Service-Bereich oben
auf – es macht sich auch Gedanken um den
Nachwuchs. Am 26. April ist „Girls Day“, ein
Tag, an dem junge Mädchen in die Domä-
nen reinschnuppern, in denen Frauen bisher
eher selten vertreten sind. Hier ist das Un-
ternehmen Restemeier aufgeschlossen und
öffnet seine Tore. Um dem Fachkräftemangel
entgegenzuwirken, wird jungen Frauen die
Möglichkeit eines einjährigen Praktikums
mit Aussicht auf einen Ausbildungsplatz,
inklusive Zusatzschulungen, geboten. Das
Restemeier-Team nimmt gerne Neulinge auf
und bildet sie nach dem Motto „Der Kunde
muss zufrieden sein“ aus. Die qualifizierten
Mitarbeiter machen fast alles möglich. Das
spürt man auch, denn nicht umsonst wurde
das Unternehmen schon siebenmal in Folge
zur „Werkstatt des Vertrauens“ gekürt!
Die neue Waschanlage
Kundenberatung in der Direktannahme Kundenberatung: v.l. Tatjana Keller, Timo Vogt, Anatoli Münz, Manfred Sieker, Sven Ass-mann, Linda Wilmering, Janine Dierker, Martina Schröder
Restemeier | Die Mehrmarkenwerkstatt
Carl-Fischer-Straße 2 | 49084 Osnabrück
Telefon 0541/91111-0
www.restemeier.de
info
Werkstatt des Vertrauens auch 2012!
Seite 54 | Anzeige
Der nächste Sommer kommt bestimmt!Atmosphäre lässt sich einrichten„Atmosphäre lässt sich einrichten“ – das ist die Philosophie, die bei Garten & Wohnen in
Münster gelebt wird. Alle Produkte sind hochwertig und genügen in Material und Verar-
beitung höchsten Ansprüchen. Doch das ist bei Garten & Wohnen nur die Grundvoraus-
setzung. Darüber hinaus zählt für die Spezialisten von Garten & Wohnen der Lifestyle-
Aspekt – in all seinen Facetten. Und Lifestyle bleibt hier keine Floskel, sondern steht
für außergewöhnliches, nicht selten extravagantes Design. Anspruchsvolle Top-Marken
wie DEDON, Tribù, Royal Botania, Cane-line, Paola Lenti oder Design 2 Chill, deren Pro-
dukte in einem rund 2.000 qm großen Schaugarten in Münster gezeigt werden, lassen
in Sachen Qualität und Design keine Wünsche
offen. Wer sich stilvoll abheben möchte, wer
seinen Garten neu erleben und diesem das
gewisse Extra geben möchte, wer auf der Su-
che nach außergewöhnlichen Lösungen ist,
der ist bei Garten & Wohnen genau an der
richtigen Adresse. Ob klassisch, modern, me-
diterran oder designorientiert – hier bekommt
man immer „High End“! Das Garten & Wohnen Team bietet für alle Einrichtungstypen die
passenden Produkte und Konzepte, um Draußenwohnen zum Erlebnis zu machen. Dem
Kunden das „Rundum-sorglos-Paket“ zu bieten, ist dabei immer das Ziel. So ist das
münsteraner Unternehmen kompetenter Ansprechpartner für alle Themen rund um den
Garten: Von der Möblierung über die Beleuchtung sowie auch die Beschattung, eben alles
das, was den Garten, Balkon oder die Dachterrasse zum Lebensmittelpunkt „Draußen“
macht. Ein Komplett-Paket!
Individuelle Pflanzgefäße nach MaßGarteneinrichtung vom Reißbrett mit Pflanzgefäßen „von der Stange“? Für Garten &
Wohnen undenkbar! Bei Garten & Wohnen bekommt der Kunde deshalb Pflanzgefäße
individuell auf Maß gebaut, die in Design, Farbe, Material und Größe den individuellen
Ansprüchen genügen. Ob Glasfaser, Edelstahl, Aluminium oder in Betonoptik – Anferti-
gungen sind in jedem RAL-Ton möglich. Selbstverständlich kümmert sich das Garten &
Wohnen Team auch um die optimale Bepflanzung. Exklusive und frostsichere Terracot-
tagefäße in aktuellen Beige- und Schlammtönen sowie Sichtschutzquader führt Garten &
Unsere ÖffnungszeitenMo. - Fr. 10.00 - 19.00 UhrSamstag 10.00 - 17.00 UhrSonntag 14.00 - 17.00 Uhr** ohne Verkauf & Beratung.Termine gerne auch außerhalb unserer Öffnungszeiten. Wir freuen uns auf Ihre Fragen.
www.garten-wohnen.com
Aufbruchstimmung:
Neuer Garten – alter CharmeAlte, hochgewachsene Bäume, eine Mauer, die Geschichten ihrer Besitzer erzählen würde, könnte sie sprechen, und
dichtgerankter Wein: Alte Gärten haben eine ganz besondere Atmosphäre, die man so leicht mit keinem Neubau
hinzaubern kann. Stetig der Witterung ausgesetzt, verträgt jedoch auch ein Bestandsgarten dann und wann eine
Erfrischungskur. Die Kür ist dabei, das alte Flair mit neuen Ideen aufzuwerten – wer diese Herausforderung meistert,
schafft einen einmaligen Schatz! Text Jana Schulte, Fotos fotolia, Daldrup
Wohnen Garten | Seite 56
Bildunterschrift
Für viele Garten- und Landschafsbauer steht es längst fest: Wer
auf der Suche nach einer neuen Immobilie ist, sollte mindestens
genauso gründlich auf den Garten schauen. Denn während man
am Haus nahezu alles verändern kann, ob baulich oder durch einen
neuen Anstrich, bleibt ein baumloser Garten eben ein baumloser
Garten – zumindest für die nächsten Jahre, denn bis ein Baum
wirklich statthaft gewachsen ist, dauert es eben seine Zeit. Ob
ehemaliger Pool, der weder dem Geschmack seiner Besitzer noch
der modernen Technik gerecht wird, oder eine Hecke, an der der
Zahn der Zeit bereits genagt hat: Für fast alle Herausforderungen
im alten Garten gibt es gestalterische Ideen, die dafür sorgen, dass
der Charme gewachsener Dinge erhalten bleibt, ohne dass auf Äs-
thetik und Modernität verzichtet werden muss.
Schwimmteich statt dunkles LochEin ehemaliger Pool hinterlässt ein tiefes Loch
im Garten. Die alten Fliesen brechen lang-
sam aus den Wänden und das Ganze
wird nicht nur zu einer Gefahrenstel-
le, sondern auch zu einem optischen
Stolperstein. Dieses Problem kann
jedoch gelöst werden: Aus dem
schon vorhandenen Loch kann ein
Schwimmteich errich-
tet werden, der
sich optimal in
die alten Gegeben-
heiten einfügt. Mit ein
paar schönen Wasserpflanzen umran-
det, einem kleinen Springbrunnen oder
einem eingebauten Wasserfall in Mini-
aturformat und – je nach Größe – einer
kleinen Brücke entsteht ein eigener Wellness-
bereich. Wer reist da noch in die Ferne?
Outdoor-Lounge hinter alten MauernEine Mauer sorgt dafür, dass die neugierigen Nachbarn nicht
ständig in den Garten schauen können. Doch so nützlich sie
auch ist, besonders ansehnlich ist der Sichtschutz nicht und
die Ecke birgt ein dunkles Nichts. Nun gibt es zwei Möglich-
keiten: Die alte Mauer wird abgerissen, womit jedoch auch
Erinnerungen an vergangene Zeiten verloren gehen, oder
man nutzt das schattige Plätzchen und verwandelt es in eine
charmante, romantische Outdoor-Lounge. Mit rankenden Pflan-
zen lassen sich wunderbar diverse Löcher stopfen, und schöne
Büsche, in einem Halbkreis angeordnet, schaffen einen geschlos-
Seite 57
Wie die alten Germanen: Durch eine Rundbank wird jeder alte Baum zum Treff-punkt für die ganze Familie.
senen Raum. Als Eingang wird einfach Platz für ei-
nen Rosenbogen gelassen. Am Ende noch alte,
wetterfeste Möbel hinstellen und schon ist der
ideale Platz für heiße Sommertage fertig.
Blumenschmuck für optische HighlightsHecken brauchen Pflege, ob regelmäßiges
Schneiden oder hochwertiges Düngen. Doch was
tun, wenn die Hecke vernachlässigt wurde und lücken-
haft, stellenweise bräunlich und aus der Form geraten ist? Nach-
dem die Heckenschere ihr Werk verrichtet hat und alles wieder in
Form geschnitten wurde, gibt es ein paar Tricks, die Hecke optisch
aufzuwerten: So können etwa in regelmäßigem Abstand kleine Blu-
menbündel gepflanzt werden, je bunter, desto auffälliger. Dies lenkt
von den kleinen Schwächen ab und peppt die Pflanzen-
wand farbig auf. Natürlich kann man der Hecke auch
einen besonderen Schnitt geben. Wie wäre es mal
mit einem gewagten Schwung?
Gewächshaus mit altem CharmeGartenhütten sollen schön und nützlich sein, doch
irgendwann ist auch bei diesen der Lack ab. Wenn
sich aus dem alten Schuppen schon eine kleine Ru-
ine entwickelt hat, Efeu und anderer Wildwuchs die Wände
hochranken und das Dach schon nicht mehr vorhanden ist, dann
sind das eigentlich optimale Voraussetzungen für ein ganz indivi-
duelles Gewächshaus! Eventuelle Dachreste werden entfernt und
ein Gewächshaus passgenau in die bestehenden Mauern gesetzt.
In die Mauern selber werden große Fenster geschlagen, damit ge-
Eine ungepflegte und vernachlässigte Landschaft (rechts) wird mit etwas Arbeit zu einem wohlstrukturierten Garten, in den sich die Bäume wunderbar einfügen. (Fotos: Daldrup – Gärtner von Eden)
Wohnen Garten | Seite 58
Wunderschön, um eine alte Hecke aufzu-werten: ein hölzernes Tor lockert sehr hohe Hecken auf.
nug Helligkeit ins Innere gelangen kann.
Nun steht einem eigenen schmackhaften
Gemüsegarten mit der persönlichen Note
nichts mehr im Wege!
Entspannen zwischen alten BäumenEin wunderschöner Fachwerkhof lebt vor allem durch die Geschich-
te, die er erzählt. Liebhaber schätzen vor allem das alte Ständer-
werk, die alten Holzdielen und die alte Scheune. Doch oftmals be-
steht der Garten aus großen, alten Bäumen, die nicht viel Licht und
Platz auf den Rasen des Grundstücks lassen. Aber genau das kann
man sich zu Nutze machen: Wie wäre es zum Beispiel mit einem ei-
genen kleinen Park mit den verschiedensten Sitzecken? Zwischen
zwei alten Bäumen lässt sich zum Entspannen eine Hängemat-
te platzieren. Wo lässt es sich besser ein
spannendes Buch lesen als auf einer Bank
unter einem schattigen Baum? Wer auf De-
sign steht, kann echte Luxus-Schaukeln an
den dicken Ästen befestigen und so alt und
neu perfekt verknüpfen. Mit einem kleinen
angelegten Teich oder einem Wasserspeier
dazwischen lässt sich ein Ort zum Verweilen und Träumen schaf-
fen. Denn eins steht fest: Nichts verleiht einem Garten so viel Flair
und Charakter wie ein statthaft gewachsener Baum, mit dem jede
Generation ihre eigenen Erlebnisse verbindet. Der Phantasie sind
keine Grenzen gesetzt. Es muss nicht immer der englische Rasen
sein, mit einem Blumenbeet und Steinweg. Ein Garten, der eine
eigene Geschichte erzählt und liebvoll individualisiert wurde, ist
wesentlich interessanter.
Unansehnliche Wände erhalten durch Ro-sengitter und Lavendelbüsche südländischen Charme.
Brücken sind nicht nur praktisch – sie sorgen auch für optische Abwechslung.
Seite 59
Für alle Heraus-forderungen im
alten Garten gibt es gestalterische Ideen.
Wohnen Anzeigen | Seite 60
Gartenideen live erleben
Bald wird endlich wieder Frühling! Alle Garten-
begeisterten zieht es dann – wie könnte es an-
ders sein – an die frische Luft. Neue Planungs-
ideen und Pflanzbeispiele können Gartenfreunde
jetzt im Schaugarten mit Schwimmteich von Gar-
ten Brauers in Melle bewundern. Der Besuch ist
kosten frei und rund um die Uhr möglich. Termine für individuelle Führungen können
jederzeit vereinbart werden. Garten Brauers, Allendorfer Straße 16, 49324 Melle,
www.garten-brauers.de
Ein Wohnzimmer im Freien
Für alle, die ihren Garten in diesem Jahr zum Wohn-
zimmer im Freien machen möchten, hat der Gar-
tenmöbel-Spezialist Kielhorn genau das Richtige:
Polyrattan. Die Markengeflechte sichern die Qualität
der Geflecht-Möbel, die schwermetallfreie Faser ist
resistent gegen Chlor und Salzwasser, verbunden
einem einzigartigen natürlichen „Look and Feel“. Von
der rund geflochtenen klassischen Ausstrahlung bis zum modernen, breiteren Geflecht bietet
Kielhorn eine breite Auswahl. Hochwertiges Aluminium sorgt für eine stabile Rahmenkon-
struktion, gleichzeitig sind die Möbel leicht in der Handhabung. Allesamt von nachhaltiger
Qualität, pflegeleicht und witterungsbeständig.
Möbel Kielhorn, Holperdorper Straße 26, 49536 Lienen, www.moebel-kielhorn.de
Alles neu macht der März
Damit sich Gartenlieber besser inspirieren lassen können, legt das Baufachzentrum Nils-
son in der Eisenbahnstraße 15 in Hilter eine komplett neue Gartenausstellung
an. In Zusammenarbeit mit acht Garten- und Landschaftsbauern entstehen verschiedene
Themengärten. Darin werden die unterschiedlichsten Materialen wie farbechte Pflaster-
klinker, individueller Naturstein, strukturierte Betonplatten, Polygonalsteine, Mauern oder
Gabionen im kreativen Zusammenspiel ausgestellt. Egal, ob es um attraktive, langlebige
Böschungsgestaltung geht oder um eine ordnungsgemäße Abwasserentsorgung – hier
findet der Besucher reizvolle und sinnvolle Lösungen. Die Ausstellung wird Anfang März
Schon Johann Sebastian Bach frönte dem Kaffee und komponierte ihm mit
der Kaffeekantate eine Liebeserklärung. Obwohl italienische Geistliche das
„Satansgebräu” verbieten wollten, begeisterte das schwarze Getränk mit
seiner belebenden Wirkung immer mehr Menschen. Heute ist es eines der
beliebtesten Getränke weltweit. Dabei ist Kaffee nicht gleich Kaffee.
Text Jana Schulte, Fotos Fotolia, Svenja Dierker
Koffein macht müde Häupter
munter. Es gibt wohl kaum je-
manden, der ohne Kaffee in den
Tag startet. Ob es nun der hek-
tisch-heiße Kaffee zuhause, ein
Coffee to go oder Filterkaffee
aus dem Büro ist, in allen Fäl-
len dient das schwarze Gebräu
als Energiequelle. Doch was es
genau mit der Bohne auf sich
hat und wie vielfältig Kaffee ist, weiß kaum jemand. Wir haben uns
einmal genauer informiert und den Kaffee-Experten Mario Joka in
seiner Münsteraner Rösterei roestbar besucht.
„Besonders wichtig ist die perfekte Bohne.“ (Mario Joka)
Mario Joka und seine Frau Sandra Götting sind leiden-schaftliche Kaffeetrinker und eröffneten vor neun Jahren die roestbar in Münster.
Je langsamer und höher die Kaffeepflanze wächst,
desto aromatischer wird die Bohne. Außerdem ist
für die perfekte Bohne auch die Region wichtig, meist
auch Namensgeber des Kaffees. Da in den Regionen die Be-
dingungen und die Böden verschieden sind, unterscheiden sich die
Erzeugnisse deutlich, denn die Pflanzen ziehen sich die Aromen
aus dem Nährboden.
Dann gibt es noch die verschiedenen Aufbereitungsmethoden, die
zu einem speziellen Geschmack verhelfen. In der Trockenaufberei-
tung, auch „Natural“ genannt, werden die Früchte gewaschen und
zum Trocknen ausgelegt. Dabei verfault das Fruchtfleisch um den
Kaffeekern herum und die Süße des Fleisches zieht in die Kaffee-
bohne. Bei der sogenannten Nassaufbereitung werden die Bohnen
aus dem Fruchtfleisch gepult, so dass nur noch letzte Reste daran
hängen bleiben. In großen Tanks fressen Bakterien schließlich die
Reste ab, das Fleisch wird abwaschbar. Anschließend werden die
Bohnen in die Sonne zum Trocknen ausgelegt. So gibt es unter-
schiedliche Verfahren, um einen bestimmten Charakter in einem
ersten Schritt zu kreieren.
„Der gute Geschmack kommt auch durch Traditionsröstung.“
Die Röstung der Bohnen ist eine Wissenschaft für sich. Wie Joka
erklärt, werden durch bestimmte Röstverfahren besondere Eigen-
schaften der rohen Bohne verstärkt. Es kommt vor allem auf die
Röstzeit und die Rösttemperatur an. Durch diese Parameter lassen
sich bestimmte Eigenschaften der Bohnen hervorheben. Je nach
Sorte werden bei einer längeren und intensiveren Behandlung
mehr Bitterstoffe freigesetzt. Während industrieller Kaffee nur zwei
bis drei Minuten unter extremen Temperaturen geröstet wird, bear-
beitet der traditionelle Weg die Bohnen nicht unter 19 Minuten bei
einer moderaten Temperatur, das macht den Kaffee bekömmlicher.
„Die optimale Maschine hat eine optimale Durchlaufzeit.“
Kaffee-Mythen:1. Kaffee verursacht Krebs.Früher dachte man, dass Kaffee zu Tumoren
führen kann, doch diese Behauptung ließ
sich nicht bestätigen. Im Gegenteil: Kaffee
hat laut Studien bei Leber- und Blasenkrebs
eine positive Wirkung. Es entstehen beim
Röstvorgang Antioxidantien, die Schutz vor
freien Radikalen bieten.
2. Kaffee ist im Kühlschrank am besten aufgehoben.Das ist so nicht richtig, denn Kaffee könnte
im Kühlschrank feucht werden und zieht
die Gerüche und Aromen der anderen Le-
bensmittel an. Den Kaffee lieber in eine
luftdichte Dose geben und diese an einem
schattigen Platz lagern.
3. Espresso hält besser wach als Kaffee.Eine kleine Tasse Espresso enthält nicht
mehr Koffein als eine Tasse Kaffee. Laut
Expertenmeinung gibt eine Tasse Kaffee
wieder mehr und vor allem langanhaltender
Power als eine Tasse Espresso.
4. Kaffee entzieht dem Kör-per Wasser.Zu jeder Tasse Kaffee braucht der Körper
ein Glas Wasser – so ist der Wissensstand
der Allgemeinheit. Die Deutsche Gesell-
schaft für Ernährung sagt jedoch: Wasser
ist grundsätzlich nie schlecht, aber die
Wasserbilanz beim Kaffeetrinken nicht
zwangsläufig notwendig. Kaffee ist in mo-
deraten Mengen kein Flüssigkeitsräuber.
5. Kaffee am Abend führt zur schlaflosigkeit.Jein. Unmittelbar vor dem Schlafengehen
bewirkt ein schwacher Kaffee in der ersten
halben Stunde eine beruhigende Müdigkeit,
gerade bei Senioren wird das Gehirn dadurch
besser durchblutet. Die aufputschende Wir-
kung setzt erst nach rund 20 Minuten ein.
Wer innerhalb dieser Zeit ins Bett geht, für
den kann Kaffee ein schlafförderndes Mittel
sein. Statt lange wach liegen also lieber eine
Tasse Kaffee trinken.
Genuss Kaffee | Seite 68
Seite 69
Die optimale Maschine ist schwer zu bestimmen. Es gibt
unzählige Zubereitungsmethoden. Was für einen Kaffee
möchte man? Auf was legt man viel Wert? Ein guter
Espresso zum Beispiel sollte über 20 Sekunden
Durchlauf haben, so Mario Joka. Die Padmaschi-
nen seien zwar für schnelle Kaffees okay, doch
kann nicht erwartet werden, einen hochwer-
tigen Kaffee zu bekommen. Selbst wenn der
Rohstoff von bester Qualität ist, kann diese
nicht erhalten bleiben. Im gemahlenen Zu-
stand verliert Kaffee schneller sein Aroma.
Das Pulver wird dann über einen längeren
Zeitpunkt gelagert und es gelangt Sauerstoff
daran, was die Aromastoffe zusätzlich schädigt.
Kaffee ist also nicht gleich Kaffee. Verschiedene
Proben machen deutlich, was für Unterschiede zwischen
einzelnen Sorten zu schmecken sind. Die meisten Kaffee-
trinker haben ein besonders ausgeprägtes Mundgefühl für
den brasilianischen Kaffee. Man könnte sagen, dass dies
der Grundgeschmack ist, so wie man ihn vom Kaffee kennt.
Doch durch die Veredelungen gibt es die verschiedensten
Geschmacksmöglichkeiten. Es gibt über 900 verschiedene
Aromen, damit ist, was viele nicht wissen, Kaffee wesent-
lich vielfältiger als Wein. Dies zeigen auch die verschiedenen
Kaffeevariationen aus der roestbar. Mario Joka ist sich si-
cher: Für jeden Geschmack gibt es das perfekte Aroma!
Kaffee aus der Region Roestbar-Kaffee kann man mittlerweile auch in Osnabrück
bekommen, denn zum Kundenstamm des Münsteraner Un-
ternehmens zählt unter anderem das Osnabrücker „Lieb-
lingskaffee“ am Domhof. Es öffnete im September letzten
Jahres die Türen für Liebhaber und Genießer guten Kaffees.
Eine Besonderheit ist das Interieur: Man kann alles kaufen,
vom Tablett über die Kaffeetasse bis zum Schrank! Inhaber
Michael Woltering bezieht all seine Kaffees aus der Regi-
on, denn neben den Bohnen der roestbar verkauft er auch
Kaffee von Carlos Tomas Kaffeerösterei Tomas Café Art.
Die Osnabrücker Rösterei arbeitet mit Leidenschaft an ih-
ren Kaffees, um immer wieder neue Kreationen zu erhalten.
Neben exotische Sorten wie etwa dem Vodkakaffee Vodka
Shadow oder Grappa Shadow gibt es auch die Möglichkeit,
sich den Kaffee aus verschiedenen Arabica-Bohnen selbst
zusammenzustellen und sich bis Samstag morgens schicken
zu lassen, um mit dem perfekten Kaffee in ein perfektes
Wochenende zu starten. Denn im Endeffekt ist es doch so:
Guter Kaffee – gute Laune.
Das Fazit: Kaffee macht nicht nur wach, sondern
auch Spaß.
Genuss Bauernhofcafé | Seite 70
Hofcafés in der Region
Die Schlossallee stellt die schönsten Bauernhofcafés der Region vor. In dieser Ausgabe: das Pyer Hofcafé in Osnabrück.
Schlossallee: Wie und wann fing im Café alles an? Marita Vedder: Nachdem ich das Anwesen
von meinen Eltern geerbt und den land-
wirtschaftlichen Betrieb verpachtet hatte,
realisierte ich die Idee eines Cafés. Im Jahr
1999 habe ich im Hauptgebäude die alte
Diele zu einem Café umgebaut.
Hat Ihr Café eine eigene Geschichte?Der alte Hof meiner Vorfahren „Klein Sie-
benbürger“ wurde urkundlich erstmals im
Jahr 1641 erwähnt. Das älteste noch er-
haltene Gebäude ist das alte Backhaus aus
dem Jahr 1743. Als Napoleons Soldaten
plündernd durch das Osnabrücker Land zo-
gen, diente das Haus als Fluchtburg. Noch
heute besitzt es die alten Schießscharten.
Wie viele Personen finden bei Ihnen Platz?Das Café bietet Platz für 65 Personen. Au-
ßerdem gibt es eine großzügige Gartenter-
rasse mit Blick ins Grüne für 60 Personen.
Gibt es eine persönliche Lieblingse-cke, wo Sie gerne selbst Platz nehmen, wenn der Tag sich dem Ende neigt?Im Winter ist ein Platz vor dem Kamin schön
und im Sommer auf der Terrasse. Hier kann
man perfekt den Sonnenuntergang genießen.
Was finden Ihre Gäste auf der Karte? Selbstgebackene Blechkuchen und Torten,
Eisbecher, leckere Suppen und herzhafte
Schinken- und Käsebrote. Für Gruppen ab
30 Personen wird ein umfangreiches Früh-
stücksbuffet angeboten.
Was empfehlen Sie Ihren Gästen?Einen ausgedehnten Spaziergang durch
die angrenzenden Wälder, Wiesen, Felder
und das „Pyer Moor“ mit einem Besuch in
meinem Café.
Gibt es für Besucher besondere Aus-flugsziele in der Nähe Ihres Cafés?Ja – in unmittelbarer Nähe befinden sich
das Museum Industriekultur sowie der
Rundwanderweg durch den Piesberg mit
Aussichtsplattform.
Seite 71
PyER HOFCAFé
Inhaberin: Marita Vedder
Zum Pyer Moor 8
49090 Osnabrück
Öffnungszeiten: mittwochs, samstags und
sonntags von 14 bis 18 Uhr.
Außerdem können die Räumlichkeiten für
besondere Anlässe angemietet werden.
Leben Gesundheit | Seite 72
Von Kopf bis Fuß das wunde r s ame Ge rü s t un se r e s Kö r pe r s
„Sitzen zwei Patienten im Wartezimmer eines Orthopäden. Sagt der eine…“.
Mit Beginn des Witzes werden unterschiedlichste Assoziationen wach: der
schmerzende Rücken nach dem Aufstehen, der Tennisarm während der letzten
Saison, die neue Knieprothese des Kollegen oder der angeborene Hüftschaden
des Patenkindes. Alle Erkrankungen finden sich in einem der breitesten medi-
zinischen Fachgebiete wieder – Statistiken sagen, dass jeder Zweite von uns
bereits einen Orthopäden zu Rate gezogen hat.
Text Nicole Bongard, Fotos fotolia
Aus etwa 206 Knochen besteht der menschliche Körper, die Zahl
kann variieren, da unterschiedlich viele Kleinknochen im Fuß
und der Wirbelsäule sein können. Der Facharzt für Ortho-
pädie – meist in Kombination mit Unfallchirurgie – ist da-
bei nicht nur auf die Vielzahl der unterschiedlich gebauten
Knochen und ihrer Gelenke spezialisiert, sondern besitzt
zudem alle Kenntnisse über das komplexe Zusammenspiel
zwischen Bändern, Sehnen und Muskeln, dem Gerüst un-
seres Körpers!
Arthrose: Was man schmerzhaft spürtFünf Millionen Menschen leiden in Deutschland an
einer Arthrose. Damit ist sie eines der häufigsten
Krankheitsbilder in der orthopädischen Praxis. Bei
der Erkrankung baut sich nach und nach der Ge-
lenkknorpel ab. Bislang gibt es keine Therapie, die
diesen Prozess stoppen kann. Entgegen der weitver-
breiteten Meinung, Arthrose sei eine altersbedingte
Verschleißkrankheit und entstehe durch Abrieb oder
Abnutzung, ist der Beginn viel simpler. Zu Anfang
findet sich meistens eine einmalige Schädigung des
Gelenkknorpels etwa durch Entzündungen oder einen
Unfall. Von diesem Schaden bis zu den ersten spür-
baren Symptomen der Arthrose vergehen dann viele
Jahre. Unter anderem ein Grund, warum eine Früh-
erkennung so schwierig ist. Und jeder weiß: je früher
erkannt, desto besser behandelt! Bislang gibt es keine
konservative (also nicht-operative) oder chirurgische
Möglichkeit, Arthrose zu stoppen; derzeit beschränkt
sich die Therapie weitestgehend auf Schmerzlin-
derung und Erhalt der Gelenkbeweglichkeit. Bei
fortgeschrittener Erkrankung benötigen viele Pa-
tienten ein Kunstgelenk.
Seite 73
Die Gelenke altern mitFür nahezu jedes große Gelenk gibt es mittlerweile Prothesen, denn
die Implantation künstlicher Gelenke ist eines der erfolgreichsten
Operationsverfahren, das den Menschen ihre Selbstständigkeit er-
hält. Vor allem an Hüfte und Knie: Allein
im letzten Jahr wurden etwa 209.000
Hüft- und 175.000 Knie-Endoprothesen
eingesetzt, wofür die Krankenversiche-
rungen drei Milliarden Euro ausgegeben
haben. Dennoch wird immer wieder von
Problemen berichtet, die den Gelenker-
satz in Zweifel ziehen und die Patienten verunsichern. Ein Frühwarn-
system zu Einsatz und Komplikationen muss her, wie es in anderen
Ländern schon existiert und in Deutschland von der Deutschen Ge-
sellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie seit Langem
gefordert wird.
Ein Zeh tanzt aus der Reihe Höllische Schmerzen und wochenlange
Immobilität, all dies verbinden Patienten
mit der Behandlung eines Ballenzehs
bzw. Überbeins oder, medizinisch kor-
rekt, Hallux Valgus. Durch ein neues
Verfahren ist die Operation des Über-
beins am großen Zeh ein schonender
Eingriff geworden. Für diesen benö-
tigt der Operateur zum Einführen der
Operationsinstrumente einen 3 mm
langen Stich – dies entspricht der Größe
eines Reiskorns! Denkt man zudem bei
dem Begriff der Fräse an eine große Bau-
oder Schneeräummaschine, so täuscht
man sich: Die Fräsen des Orthopäden
sind lediglich 2 mm breit. Selbst auf diesem kleinen Raum können
sie noch unterschiedlich rotieren und so den Knochen abtragen. Die
Vorteile lassen sich kompakt zusammenfassen: kosmetisch fast nicht
mehr sichtbare Narbe, kleinere Wundflächen und damit geringeres
Infektionsrisiko, kaum Schmerzen, eine schnellere
Wundheilung und damit einhergehend die frühere
Belastungsmöglichkeit. Der aus der Reihe tanzende
Zeh ist die häufigste Fehlstellung der Zehen. Dabei
weicht der große Zeh erst nach außen ab und dreht
sich dann selbst nach innen. Die benachbarten Ze-
hen werden verdrängt. Durch die Fehlstellung kommt
es zu Abnutzungserscheinungen im Gelenk, häufig in schmerzhafter
Kombination mit Schleimbeutelentzündung und Arthrose. Im Bereich
des Ballens lagert sich zusätzlicher Knochen an. Bei fortgeschritte-
nem Hallux Valgus kann das Tragen von normalen Schuhen für den
Betroffenen nahezu unmöglich werden, da der Schuh zusätzlich zu
den ohnehin schon vorhandenen Schmerzen an der
Verdickung am Ballen drückt
und reibt.Die Hand27 Knochen befinden sich in einer
Hand – in beiden Händen zusam-
men steckt also ein Viertel der ge-
samten Knochen des Körpers. Die
komplexen Funktionen, die unter
anderem durch diese Vielzahl an
Knochen, dazugehöriger Gelenke
und Muskulatur ermöglicht werden,
werden von dem Gesunden oftmals
unterschätzt und erst bei einer Stö-
rung offensichtlich. So wie bei der
Daumen-Sattelgelenksarthrose, der
häufigsten Arthrose der Hände.
Über 30 Millionen Men-schen leiden an Erkran-
kungen des Haltungs- und Bewegungsapparates.
Leben Gesundheit | Seite 74
Keine Spätschäden bei Kindern Als Spezialgebiet der Orthopädie befasst sich die immer wichtiger
werdende Kinderorthopädie mit der Erkennung, Verhütung und Be-
handlung von angeborenen und erworbenen Erkrankungen des Hal-
tungs- und Bewegungsapparates im Kindes- und Jugendalter. Zu
diesen zählen angeborene oder erworbene Fehlhaltungen, Entwick-
lungsstörungen an Füßen und Armen, Fehlanlagen von kindlichen
Hüftgelenken und Veränderungen an der Wirbelsäule. Diese Erkran-
kungen unterscheiden sich wesentlich von jenen im Erwachsenen-
alter, da sich die Bewegungsorgane von Kindern und Jugendlichen
im Wachstum befinden. Die Behandlung zielt neben den aktuellen
Beschwerden vor allem darauf ab, Spätschäden im Erwachsenenal-
ter zu vermeiden.
Zahlen, die nachdenklich stimmenAuf dem Deutschen Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie im
Oktober diesen Jahres berichteten die Experten, dass in Deutschland
bereits über 30 Millionen Menschen an Erkrankungen des Haltungs-
und Bewegungsapparates leiden – Tendenz steigend.
Die großen Volkskrankheiten wie Rückenschmerzen, Gelenkerkran-
kungen, Osteoporose sowie Sport- und Unfallverletzungen machen
bereits heute 40 Prozent aller Arbeitsunfähigkeiten und Frühberen-
tung en aus. Das sehr komplexe Gerüst unseres Körpers ist eben
auch sehr störanfällig, und trotz vieler moderner Therapieverfahren
der Fachspezialisten wird die Vorbeugung der Erkrankungen immer
wichtiger. Eine ist die angemessene Bewegung – also raus an die
frische Luft oder in die Sporthalle. Und nicht auf die Pointe des Or-
thopädenwitzes warten!
Expertentipp
schmerzreduktion im Vorder-grund
Zu den bekanntesten orthopädischen Krank-
heitsbildern zählen Arthrose, Bandscheiben-
vorfall, Ischialgie, Osteoporose, Tennisellbogen
und so weiter. Neben den operativen Behand-
lungsmöglichkeiten gibt es konservative The-
rapien, zu denen unter anderem die Kranken-
gymnastik beziehungsweise Physiotherapie,
Manuelle Therapie, Osteopathie, Rehabilita-
tionssport und Funktionstraining zählen. Die
Therapieformen werden nach gestellter ärztli-
cher Diagnose verordnet und von entsprechend ausgebildeten The-
rapeuten ausgeführt. Entsprechend der Diagnose werden Beweglich-
keit, Kraft und Stabilität trainiert. Dabei steht die Schmerzreduktion
immer im Vordergrund jeder Behandlung.
Petra Stapelmann, Physiotherapeutin und Inhaberin des Präven-
ta Gesundheits- und Therapiezentrum, Essener Str. 20 49152
Bad Essen, Tel. 05472/ 95 45 75
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Keine Chance dem Schweinehund!F i t u n d g e s u n d i n s n e u e J a h r s t a r t e n
Weihnachtszeit ist Schlemmerzeit! Neben Rotkraut, Gans und Klößen locken
die vielen verführerisch süßen Leckereien. Das Resultat: Nach den Festtagen
machen sich bei den meisten von uns kleine Rundungen bemerkbar. Dazu
wurde vielleicht noch geraucht und getrunken, kurz: die ein oder andere Sünde
begangen. Pünktlich am Silvesterabend werden dann gute Vorsätzen gefasst:
mehr Sport, gesündere Ernährung, Rauchentwöhnung, um nur die gängigsten
zu nennen. Die guten Absichten verfliegen jedoch leider allzu oft wieder ge-
nauso schnell, wie sie gefasst wurden. Hier einige Tipps, wie sich die Pläne in
die Tat umsetzen lassen und man langfristig am Ball bleibt!
Text Johanne Uphoff, Fotos fotolia
Leben Fit ins neue Jahr | Seite 76
Seite 77
Weniger ist mehrWarum verfliegen die meisten guten Vorsätze
zum neuen Jahr nur oft genauso schnell wie
die Böller und Raketen, die zur Begrüßung
im Himmel verrauchen? Die Erklärung dafür
ist ganz einfach: Man nimmt sich zu viel vor,
die Ziele sind unerreichbar. Sämtliche im
alten Jahr gefassten Vorsätze werden bis in
die Silvesternacht hinausgezögert und sollen
im neuen Jahr, am besten alle auf einmal,
verwirklicht werden. Stellt sich die Menge
an Plänen dann als unrealisierbar heraus, ist
Frustration vorprogrammiert. Man setzt sich
ganz schön unter Druck und das ist alles an-
dere als gesund. Besser ist, seine Vorsätze
unter einen Überbegriff zu stellen und dabei
Schritt für Schritt zu realisieren. Niemand ist
so standhaft und kann von heute auf morgen
auf alles verzichten. Tastet man sich aber
allmählich heran, führt das immer wieder zu
kleinen, aber wichtigen Erfolgserlebnissen. Das steigert die Motivati-
on und der Rest klappt fast von alleine!
Die Ernährung macht den UnterschiedLangfristig fit und gesund bleibt man am besten mit einer ausgewo-
genen Ernährung. Wer viel Obst und Gemüse, mehr Ballaststoffe, da-
für weniger Fett und Zucker zu sich nimmt, isst nicht nur gesünder,
sondern fühlt sich auch so. Das Immunsystem wird gestärkt, wir sind
energiegeladener, unsere Konzentration wird besser und unser Be-
Kunsthäuser gibt es viele. Auch Ausstellungshallen, die sich vor allem zeitgenössischen Arbeiten widmen, findet man
zahlreich in unserer Region. Aber ein Kunsthaus, in dem jährlich bis zu vier Stipendiaten aus aller Welt direkt vor Ort
denken, planen, arbeiten und ihre Werke schließlich für Besucher zugänglich machen, das gibt es nur hier: im ehema-
ligen Zisterzienserinnenkloster Gravenhorst in Hörstel.
Text und Fotos Svenja Dierker
Aufwändige SanierungDie Geschichte der von Gräften umgebenen alten Gemäuer be-
gann 1256 mit der Gründung des Zisterzienserinnenklosters durch
Konrad von Brochterbeck und seiner Frau Amalgarde von Budde.
Ihre Tochter Oda war die erste Äbtissin des Konvents, dem in der
Regel 10 bis 14 Frauen aus dem niederen Adel der Diözesen Mün-
ster und Osnabrück angehörten. Nach der Säkularisierung im Jahr
1803 erfuhr das sakrale Gebäudeensemble verschiedenste profane
Nutzungen: So war es Steinbruch, Zuckerrübenfabrik, Dampfma-
schinenwerkstatt, Jagdschloss, Kriegsgefangenen- und Flücht-
lingslager und schließlich landwirtschaftlicher Betrieb. Seit 2004
ist es seiner ursprünglichen Bestimmung wieder etwas näher ge-
rückt: Der Kreis Steinfurt kaufte das ehemalige Kloster, sanierte es
aufwändig und umfangreich und machte damit das DA – Kunsthaus
Kloster Gravenhorst erst möglich. DA – das ist die Kurzform für
Denkmal-Atelier und das trifft besonders gut, wofür das Kunsthaus
steht: Denkmal – als ehemaliges Kloster mit über 750-jähriger
Geschichte, Denk mal – als Ort, an dem Mitdenken und – machen
sowie die Kommunikation über Kunst zum Grundkonzept gehört,
Atelier – als Kunsthaus, in dem Kunst entsteht und zu sehen ist.
Gerd Andersen ist Leiterin und Kuratorin der Einrichtung.
Die letzte MüllerinNeben dem hauptsächlich aus dem Süd- und Westflügel bestehen-
den Kunsthaus gehören noch eine Klosterkirche und die nahezu
sämtlich erhaltenen Wirtschaftsgebäude zur Klosteranlage, so etwa
das ehemalige Back- und Brauhaus, der Mühlenteich, die inneren
und äußeren Gräften, Fundamente der alten Schmiede sowie vor
allem die Mühle: 1262 erstmals urkundlich erwähnt, war sie bis in
die 80er Jahre hinein im Betrieb. Ihr letzter Müller, Ludwig Müller,
verstarb im Jahr 1991. Seine Frau Ursula ist dem Kloster über all
die Jahre treu geblieben und arbeitet heute als Besucherbetreuerin
im Kunsthaus. Als Augenzeugin der vergangenen Jahrzehnte hat sie
wie keine andere ihr Herz an Gravenhorst gehängt und kann die Be-
sucher diese Faszination spüren lassen. Die Mühle indessen wurde
von einem Förderverein übernommen und bis heute instandgehalten.
Kunst für alle Sinne
Seite 83
Kunst und LebenHeute sehen die Betreiber des Kunsthauses den Ort als Kommuni-
kationsstätte für Gegenwartskunst. Die jährlich wiederkehrenden,
festen Projekte sowie zahlreichen Veranstaltungen sind nahezu
alle vom selben Grundgedanken getragen: die
Geschichte des Hauses mit moderner, teils ex-
perimenteller Kunst zusammenzuführen und sie
für Kenner wie für Laien gleichermaßen erleb-
bar zu machen. Herzstück des Programms ist
seit sechs Jahren das „Stipendium KunstKom-
munikation“: Seine partizipatorischen Kunstpro-
jekte sind deutschlandweit einmalig. Künstler
aus der ganzen Welt können sich bewerben und ihre Ideen vor
einer Jury präsentieren. Gefördert werden gemeinschaftsorien-
tierte, öffentliche Kunstprojekte, die sich nicht auf einen musealen
Raum beschränken, sondern sich mit der Geschichte des Ortes
auseinandersetzen und die Menschen der Region einbeziehen.
Die Auswahl erfolgt in einem zweistufigen Verfahren: 15 Künst-
ler verschiedenster Richtungen werden zu einer viertägigen Ide-
enwerkstatt eingeladen, an deren Ende die Präsentation vor einer
renommierten, externen Jury steht. Nicht selten kommt es vor, dass
sich eine ursprüngliche Idee im Laufe der vier Tage und unter den
Eindrücken des Gebäudes noch einmal komplett wandelt – auch
das macht den Reiz dieses Projektes aus. Am Ende bekommen drei
bis vier Bewerber die Chance, ihre Ideen in die Tat umzusetzen.
Interaktive „WasserKarte“ und ein Kloster-ComicFür das Jahr 2012 stehen die Stipendiaten fest, sie wurden be-
reits im Oktober letzten Jahres ausgewählt und werden im Laufe
des Februars die Ateliers beziehen und ihre Projekt direkt vor Ort
ausarbeiten. Käthe Wenzel ist eine der ausgewählten Stipendi-
Neu trifft Alt: Die strenge Architektur des Treppen hauses bildet einen Kontrast zum ursprünglich gehaltenen Großen Saal.
Das Lichtkreuz in seiner Mitte ist beachtliche 4,5 Meter hoch und besteht komplett aus Obstkisten.
Herzstück des Programms ist das „Stipendium Kunst-
Kommunikation“
Kultur Kloster Gravenhorst | Seite 84
atinnen. In ihrer Arbeit „WasserKarte“
kartiert sie die Wasserwege der Region
– mit Hilfe der Bewohner vor Ort. Aus
vielen Gesprächen entstehen eine in-
teraktive soziale Karte für das Internet
und ein analog-virtueller Wanderweg.
Die Künstlerin spricht dazu etwa mit
Schleusenwärtern und Wassersport-
lern, auch Anwohner werden eingela-
den, per E-Mail Zeichnungen von Orten einzureichen, die sie auf
der Landkarte sehen möchten. Auf einer Website lassen sich per
Mausklick die Ansichten des Ortes und Ausschnitte aus den Inter-
views öffnen. Direkt an der Strecke stehen Schilder mit QR-Codes
bereits, die es möglich machen, sich mit dem Handy auf die Web-
site einzuwählen.
Aktuell zieren die ehemaligen Nonnenzellen noch die Arbeiten des
Vorjahres, unter anderem der „Comic für Gravenhorst“ von Gilbert
Geister (Zeichnungen) und Matthias Schamp (Story), der am 26.
Februar offiziell präsentiert wird. Er spielt im
Kloster Gravenhorst und Umgebung und the-
matisiert verschiedene, den Ort betreffende
Aspekte, wie etwa die Geschichte des Klosters,
Nachbarorte, Landschaft und Bewohner. Dem
partizipatorischen Gedanken folgend gab es für
Interessenten die Möglichkeit, sich porträtieren
zu lassen und im Comic „mitzuspielen“ – so-
gar Wunsch-Eigenschaften konnten angegeben
werden!
Sounds, Lichter & mehrEin weiteres, regelmäßiges Projekt im Kunsthaus ist die Klang-
kunstreihe „Soundseeing – Klänge zum Angucken“, die in die-
sem Jahr vom 17. März bis zum 3. November stattfindet und die
Architektur des Klosters hörbar machen soll. Passieren soll das
etwa durch falsch herum aufgehängte, tropfende Flaschen und ein
Staubsaugerkonzert in der Klangperformance „mit Luft und Was-
ser“ oder durch eine musikalische Radtour mit zu Orchesterins-
trumenten umgebauten Fahrrädern. Die Highlights der letzten drei
Jahre zeigt eine begleitende Fotoausstellung.
Noch bis zum 19. Februar sind Exponate der Ausstellung „Winter-
licht – Vision“ zu sehen; eine Reihe, bei der es vor allem um den
experimentellen Umgang mit Licht geht, wie etwa beim riesigen,
leuchtenden Kreuz im Großen Saal. Die jährliche Gemeinschafts-
ausstellung zeitgenössischer Kunst in der Region, bei der Künstlern
aus dem Kreis Steinfurt ein Forum geboten wird, sowie die Reihe
„Jugend gestaltet“ für Jugendliche aus der Region ergänzen das
Programm zusätzlich. Symposien, Workshops und Sommerateliers
laden zudem zum Miterleben ein, Feste wie der „Marktzauber“ am
3. Juni, Konzerte, Lesungen und Theateraufführungen sorgen für
eine stetige Kommunikation im Kunsthaus.Ursula Müller ist Besucherbetreuerin im Kunsthaus und Witwe des letzten Müllers.
Die Ausstellung „Winterlicht – Vision“ zeigt Lichtkunst, etwa die aus fahrenden Zügen aufgenommenen Videos im Remter (links)oder experimentelle Lichterspiele im Gewölbekeller.
Symposien, Work-shops und Sommer-ateliers sorgen für
eine stetige Kommuni-kation im Kunsthaus.
Seite 85
An der 100-Schlösser-RouteNicht nur weil das Kloster Gravenhorst an der
100-Schlösser-Route des Münsterlandes liegt,
die auf einer Länge von rund 960 km mehr
als hundert Schlösser, Burgen, Herrensitze und
Gräftenhöfe in der Region miteinander verbindet,
ist das Kunsthaus auch ein beliebtes Ausflugs-
ziel, das mit dem „klostercafé“ auch über eine
gute Gastronomie verfügt. Um Geschichte und
Kultur erlebbar zu machen, werden verschiedene
Themenführungen angeboten, die alles andere
als trockene Theorie sind: Für die Rundgänge
schlüpfen Schauspieler in historische Rollen. Bis
zu sechs Personen aus unterschiedlichen Epo-
chen gehen mit den Besuchern auf eine Reise
in die Vergangenheit des Klosters Gravenhorst.
Das vollständige Programm und weitere Informationen unter
www.da-kunsthaus.de. Alle Projekte der Stipendiaten 2012 unter
www.da-kunsthaus.de/projekte.html
Das ahemalige Zisterzienserinnen-Kloster liegt an der 100-Schlösser-Route und ist beliebtes Ausflugsziel!
In eigenen Ateliers können die Stipendiaten vor Ort an ihren Projekten arbeiten: Hier „Sprechende Hüllen“ von Simone Zaugg (2011)
Die Einladungskarte zur Präsentation des Gravenhorst-Comics am 26. Februar zeigt sowohl die Künstler als auch die Mitarbeiter des Kunsthauses: (v.l.n.r.) Anke Grothaus, Nicole Ahmann, Jörg Corbach, Christin Krause, Reinhard Lepa, Gilbert Geister, Andrea Ennen, Matthias Schamp und Gerd Andersen
Graf
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ster
Die Schlossallee bietet Werbetreibenden
die ungewöhnliche Möglichkeit, Kampag-
nen für hochwertige Produkte und Dienst-
leistungen zielgruppengenau in regional
klar abgegrenzten Märkten zu platzieren.
Erfolgsmischung & SpitzenkonzeptExklusive, informative, spannende und ak-
tuelle Unterhaltung macht die Schlossallee
zu dem führenden Lifestyle Magazin der
Region. Die Schlossallee ist der Spiegel der
gesellschaftlichen Highlights und bringt Ih-
nen diese alle zwei Monate ganz nah. Die
Schlossallee ist da, wo ihre Zielgruppe ist!
Top VertriebEin aufwendiges und selektives Vertriebs-
konzept ist der Garant dafür, dass die Wer-
bebotschaft so nah wie möglich an den
anspruchsvollen Schlossallee Leser trans-
portiert wird. Zwei Lesezirkel verteilen das
Magazin in der Region: Die Medien Palette
und der Daheim Liefer Service. Sie sorgen
dafür, dass die Schlossallee in allen Arzt-
praxen, bei Steuerberatern und anderen
Dienstleistern, in öffentlichen Gebäuden und
in gehobenen Privathaushalten gelesen wird.
Jedes Magazin im Lesezirkel wird im Schnitt
von 60 Personen gelesen. Für die Schlossall-
ee ergibt das allein 360.000 Leserkontakte in
den zwei Monaten ihrer Auslage.
Drei Pressegrossisten (Mölk für den Raum
Osnabrück & Emsland, Lütkemeyer für das
Tecklenburger Land und Rheine und A. Vic-
tor Wehling für den Raum Lengerich und
Lienen) sorgen dafür, dass die Schlossallee
im Verbreitungsgebiet in jedem hochwerti-
gen Zeitschriftenregal zu finden ist. Sollte
sie das im übrigen einmal nicht sein, fragen
Sie im Geschäft nach. Die Pressegrossis-
ten beliefern ihre Kunden innerhalb von 24
Stunden mit dem gewünschten Exemplar.
Sie finden die Schlossallee außerdem in der
Senator Lounge beim Flughafen Osnabrück,
bei allen Anzeigenkunden sowie bei all den
Damen, die in diesem Jahr ein Schlossallee
Golfturnier gespielt haben und ein kosten-
loses Jahresabonnement als Startgeschenk
erhalten haben.
Werbung mit LangzeitwirkungZwei Monate Langzeit-Werbewirkung an
allen prominenten Stellen in der Region
schaffen ein hervorragendes Preis-Leis-
tungs-Verhältnis für eine Präsentation in
hochwertiger Aufmachung. Anders als Ta-
geszeitungen oder Szenemagazine wird die
Schlossallee zudem gesammelt und liegt
vorher acht Wochen lang auf dem Wohn-
zimmertisch.
Premium Plattform im InternetWer sich im Internet über gehobene Adres-
sen in der Region informieren möchte, für
den ist www.schlossallee.com unverzicht-
bar. Hier finden Sie nicht nur exklusive regi-
onale Angebote, sondern können selbst noch
als Restaurantkritiker, Gartengestalter o.ä.
aktiv werden. Auch im crossmedialen Be-
reich ist die Schlossallee damit Trendsetter.
Fürstenau
Bramsche
Ankum Bersen-brück
Wallenhorst OstercappelnBohmte
Osnabrück
Bad Essen
Bad IburgDissen
Glandorf
Bad Laer BadRothenfelde
GeorgsmarienhütteMelle
Quakenbrück
Ibbenbüren
Tecklenburg
Lengerich
Lotte
Mettingen Wester-kappeln
Recke
Hopsten
Hörstel
Ladbergen
Lienen
Nordhorn
SchüttorfGildehaus
BadBentheim
LohneWiet-marschen
EmlichheimLaar
Hoogstede
Veldhausen
Lage
Uelsen
ItterbeckNeuen-haus
Georgs-dorf
Spelle
Lünne
Emsbüren
Lingen (Ems)
Lengerich
Freren
GerstenGeeste
Twist
Haselünne
Herzlake
Meppen
Haren (Ems)
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Seite 86 | Anzeige
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Kuns thalle DominiKanerKircheSeite 87Ku
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„Zwischen den Zeiten“Zeit, Erinnerung und Geschichte – diese Themen nehmen in der jungen Kunstproduktion einen großen Stellenwert ein.
Neun junge Künstler aus Polen, Frankreich und Deutschland haben ihre Gedanken zu diesen Themen in ihre Werke ein-
fließen lassen und präsentieren ihre Arbeiten aktuell in der Kunsthalle Dominikanerkirche. Rik Reinking ist renommierter
Kunstsammler und Kurator. Wir sprachen mit ihm über die Kunsthalle Dominkanerkirche und die neue Ausstellung.
Schlossallee: Was ist für Sie das Be-sondere an der Kunsthalle Dominika-nerkirche?
Rik Reinking: Wo hat man als Künstler
schon die Möglichkeit, mit einer Decken-
höhe von bis zu 19,5 Metern zu arbeiten?
Der Kreuzgang ermöglicht zudem intimere
Präsentationen. Die Kunsthalle Dominika-
nerkirche ist ein überregional einzigartiger
Ausstellungsort!
Was macht die Zusammenarbeit mit André Lindhorst aus?
Herr Lindhorst ist ein „alter Fuchs“ – das
mag ich sehr gern! Ich kenne nur sehr
wenige Kollegen, die mit einem so gerin-
gen Budget bereit sind, Ausstellungen zu
konzipieren, geschweige denn ein Haus
wie dieses zu betreiben. Das geht nur
durch ausgeprägte Leidenschaft bis nahe-
zu Selbstaufgabe. Um Transportkosten zu
sparen, sitzt Herr Lindhorst nicht selten
sogar selbst hinter dem Steuer des LKW,
und steht am gleichen Abend professionell
für „seine“ Kunsthalle und „seine“ Künstler
bei der Eröffnung Rede und Antwort. Das
verdient einfach nur Respekt! Ich bin der
Überzeugung, dass er für Osnabrück ein
wertvoller Glücksgriff war und ist, und eine
Stadt stolz sein sollte auf ihre kulturellen
Institutionen und ihre Mitarbeiter!
Was ist das Besondere an der Aus-stellung „Zwischen den Zeiten“?
Vier Künstler und Künstlerinnen lassen sich
auf die Dominikanerkirche auf ganz be-
zaubernde Weise ein. Nehmen wir nur die
Arbeiten von Hermine Anthoine, die teils ex-
tra für den Ort gefertigt wurden. Oder das
Triptychon von Michael Schmeichel, für das
man sich wohl schwer einen besseren Ort
als den Chor der Dominikanerkirche vor-
stellen kann.
Was sagt die Kunst, die gezeigt wird, über die Gesellschaft aus?
Die Kunst steht und spricht für sich. Ich
denke, jeder, der die aktuelle Ausstellung
besucht, wird das merken und im besten
Fall spüren … Die Künstler treten auf sen-
sible Weise in einen Dialog untereinander,
mit der Architektur und der Geschichte des
Hauses. Ich finde jedoch viel interessanter,
was das Verhalten der Öffentlichkeit und
der Presse über unsere Gesellschaft aus-
sagt. Es geht bei der Arbeit von André Lind-
horst und Christel Schulte doch maßgeblich
auch um die Schulung eines kulturellen
Bewusstseins, das, was uns im Inneren
zusammenhält. Dann verzweifelt zu versu-
chen, dieses unbezahlbare Engagement in
Euro gegen- und aufzurechnen, ist doch
einfach nur traurig.
Miriam Vlaming, „Sippschaft“, Eitempera auf Lein-wand, 150 x 200 cm, 2008
Lese- & HörtippsInteressantes, Spannendes und Komisches
aus der Welt der (Hör-)Bücher
Seite 89
Steve Mosby, Schwarze BlumenDroemer, 14,99 €
Wie aus dem Nichts erscheint eines Tages auf der
Promenade eines englischen Seebades ein kleines
Mädchen, das eine schwarze Blume in der Hand hält
und eine grauenvolle Geschichte erzählt. Ihr Vater
entführt Frauen und quält sie auf einer abgelegenen
Farm zu Tode. Die Polizei kann die Farm jedoch nicht
finden. Doch dann taucht genau diese Geschichte
plötzlich in einem Kriminalroman mit dem Titel „Die
schwarze Blume“ auf. Der Verfasser ist ermordet
worden. Und er ist nicht der Einzige, der mit dem
Leben bezahlen muss …
Patrice Leconte, Heute wegen Glück geschlossenBastei Lübbe, 10,00 €
Eine Papeterie mit nostalgischem Charme im Herzen
von Paris. Dort begegnet Thomas der geheimnisvollen
Colette wieder, deren zarte Anmut ihn bereits wenige
Tage zuvor in der Metro verzaubert hatte. Was aber tun,
wenn man zwar weiß, dass sie es ist, nicht aber, wie
sag ich‘s ihr? Ehe er die richtigen Worte findet, ist Co-
lette zum zweiten Mal verschwunden. Thomas macht
sich auf die Suche nach der Frau seiner Träume – und
kommt dabei manchem Geheimnis des Lebens und
nicht zuletzt sich selbst auf die Spur.
Hörbuchtipp: Charlotte Link, Der BeobachterRandom House, 19,99 €
Er beobachtet das Leben wildfremder Frauen.
Träumt sich an ihre Seite, in ihren Alltag, in
ihre Erfolge, in ihr Glück. Identifiziert sich mit
ihnen und will alles
von ihnen wissen,
alles, was sie be-
wegt und beschäf-
tigt. Auf der Flucht
vor seinem eigenen
Dasein, das aus
Misserfolgen und
Ablehnung besteht.
Nur aus der Ferne, aber voller Hingabe, liebt
er die schöne Gillian Ward. Nimmt innigst
Anteil an ihrem perfekten Leben mit dem
gutaussehenden Ehemann, mit der reizenden
Tochter. Bis er zu seinem Entsetzen erkennt,
dass er auf eine Fassade hereingefallen ist.
Dass im Leben dieser Frau nichts so ist, wie
es zu sein scheint. Gleichzeitig schreckt eine
Mordserie die Menschen in London auf. Die
Opfer: alleinstehende Frauen. Auf eine rach-
süchtige, sadistische Weise umgebracht.
Die Polizei sucht einen Psychopathen. Einen
Mann, der Frauen hasst.
Insidertipps Anzeigen | Seite 90
Day Spa Erlebnisse: Neu im Hohenzollern Sport+Wellness ClubDie Wohlfühl-Oase im Herzen von Osnabrück begrüßt ihre Gäste zu
einem Tag voller Entspannung. Dort dürfen sie sich einen Wellnesstag
ganz nach ihren Wünschen gönnen – ob allein, mit dem Partner oder
mit Freundinnen. Bei einem köstlichen Frühstück im advena Restaurant
starten sie entspannt in den Tag. Mit den anschließenden wohltuenden
Kosmetikbehandlungen, Massagen oder Ganzkörperanwendungen im
exklusiven Wellness-Ambiente können sie den Alltag hinter sich lassen.
Edle Düfte bei ruhiger Atmosphäre zaubern ein Erlebnis der Extraklas-
se. Zum Mittagessen wird an der Wellnesstafel ein frischer Salat aus
dem advena Bistro serviert, damit der Tag entspannt im Bademantel
im neu gestalteten Spa-Bereich ausklingen kann. Hochwertige Natur-
materialien und Räumlichkeiten, die mit viel Liebe zum Detail gestaltet
wurden, charakterisieren das Konzept der Rundum-Entspannung. Im
Zentrum der neuen Wellnesslandschaft stehen ein großzügiger Pool
mit Wasserfall und Gegenstromanlage sowie eine finnische Sauna und
die Biosauna. Hohenzollern Sport+Wellness Club, Heinrich-Heine-
Straße 17, 49074 Osnabrück, www.hohenzollern-fitness.de
insidertipps
Neuer Wind im Hotel von Euch
Über zehn Jahre war Thomas Hartmann als Küchenchef auf
Gut Düneburg tätig, nun stellt er sich einer großen Aufgabe.
Ab sofort kümmert er sich als Geschäftsführer des „Hotel von
Euch“ um sämtliche Belange seiner Gäste. „Damit eröffnete
sich mir die Möglichkeit, in Meppen neue gastronomische
Aussichten zu schaffen“, freut sich Hartmann. Das Motto:
Einladend, sympathisch und gastfreundlich – so möchte er
mit frischen Ideen neuen Schwung in das traditionelle Haus
bringen, und dafür setzt er auf ein ganzheitliches Konzept,
wobei er sein Hobby, die frische Küche, auch weiterhin fest
in den Händen halten wird. Neben einer erweiterten Wein-
karte dürfen sich die Gäste künftig auch auf einen „Ge-
nießerstammtisch“ freuen, an dem Interessierte, am ersten
Donnerstag im Monat, in lockerer Atmosphäre unter Wein-
liebhabern nette Abende verbringen dürfen.
Hotel von Euch, Kuhstraße 21-25, 49716 Meppen,
www.hotelvoneuch.de
Hunteburger und Bad Essener Haarmonien
Vor den Toren von Osnabrück hat sich seit 1998 ein Geheimtipp des Friseurhandwerks zum
deutschlandweit beachteten Friseursalon entwickelt: Nurgüls Haarmony. Dies belegen nicht zu-
letzt über 150 Preise und Auszeichnungen, die die Inhaberin sowie ihr inzwischen 16-köpfiges
Team während des 15-jährigen Bestehens bekommen haben, auf eindrucksvolle Weise. Die High-
lights dieser Auszeichnungen sind die Niedersächsische, die Norddeutsche und 2010 als bishe-
rige Krönung einer türkisch-deutschen Erfolgsgeschichte die Deutsche Meisterschaft. Ein ganz
besonderes Anliegen der inzwischen 35-jährigen Nurgül ist die Ausbildung des Nachwuchses.
Sowohl eigene als auch MitarbeiterInnen anderer Salons schult sie mit großem Engagement im eigenen Betrieb, an der Meisterschule
oder auch auf nationalen Veranstaltungen, und vermittelt ihnen einen Einblick in ihr untrügliches Gespür für kommende Trends. Neuester
Coup der umtriebigen Geschäftsfrau ist die Eröffnung ihres zweiten noch größeren und moderneren Salons am 31. März in Bad Essen.
Nurgüls Haarmony, Dammer Straße 9, 49163 Hunteburg, www.nurgüls-haarmony.de
Reger Betrieb beim Tag der offenen Tür von aeccos
Zahlreiche Besucher nutzten die Gelegenheit, sich am Tag der offenen Tür im Ärztehaus am Klinikum Osnabrück rund um ein strah-
lendes Aussehen zu informieren. Das aeccos-Team um Prof. Dr. Dr. Siegfried Jänicke, Dr. Claus Lange, Beate Höhne und Mechthild
Gust hatte ein informatives Programm zusammengestellt. In Vorträgen stellten die beiden Ärzte dar, welche Verfahren zur Hautglät-
tung zur Verfügung stehen. Ebenso wurden verschiedene Laser zur Faltenglättung, Entfernung von Pigmentflecken und Enthaarung
demonstriert. Beate Höhne und Mechtild Gust informierten die Gäste über Hautpflege, Zahnprophylaxe und Bleaching.
Klinikum Osnabrück, Am Finkenhügel, 49076 Osnabrück, www.klinikum-os.de
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Die Schlossallee empfehlen und schöne Prämie sichern!Zwei Wege zur Prämie:1. Sie werben einen neuen Leser als Abonennten. Dafür müssen Sie nicht selber Abonnent sein.2. Sie lassen sich von jemandem als Abonnent werben. Die Prämie bekommt der Werber.
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Gewünschte Zahlungsweise: per Bankeinzug mit 2% Skonto
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jederzeit fristlos beendet werden. Der Abo-Betrag wird anteilig zurückerstattet.
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So einfach erreichen Sie uns: (.Tel. 05461 / 94 02 10 3..Fax 05461 / 94 02 20 @ [email protected] oder einfach über: www.schlossal lee.com
Ich habe den neuen Abonnenten geworben
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Telefon
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