1 Schlecker. For You. Vor Ort. Vorbei. Bilag til Schlecker. For You. Vor Ort. Vorbei: En analyse af Schleckers krisekommunikation Oversigt: Figurer Figur 1: Den hermeneutiske cirkel (Nygaard 2005: 77) Figur 2: Coombs’ crisis response strategies guidelines (Coombs 2007: 173) Figur 3: Coombs’ SCCT crisis response strategies (Coombs 2007: 170) Figur 4: Coombs’ SCCT crisis types by crisis clusters (Coombs 2007: 168) Figur 5: Johansen og Frandsens Den retoriske arena: kontekstmodellen (Johansen & Frandsen 2007: 277) Figur 6: Johansen og Frandsens Den retoriske arena: tekstmodellen (Johansen & Frandsen 2007: 284) Figur 7: Coombs’ liste over krisekommunikationsstrategier (tilvirket efter en ældre udgave af Coombs’ krisekommunikationsstrategier i Johansen og Frandsen 2007: 237) Figur 8: Benoits model til analyse af krisekommunikation (tilvirket efter Johansen og Frandsen 2007: 207) Figur 9: Systematisering af praktikerlitteratur (egen tilvirkning) Figur 10: Schlecker-Konzernstruktur (Das Handelsmagazin 2012) Tabeller Tabel 1: 1. Kriseperiode (med artikelnavn) Tabel 2: 2. Kriseperiode (med artikelnavn) Tabel 3: 3. Kriseperiode (med artikelnavn) Tabel 4: 4. Kriseperiode (med artikelnavn) Tabel 5: 5. Kriseperiode (med artikelnavn) Tabel 6: Coombs’ ni mikrofaser (Coombs 2012) Tabel 7: Personlige pronomina i det personlige statement Diverse Johannesens 20 bevæggrunde til tavshed (Johannesen 1974) Schleckers indbydelse til pressekonferencen den 29. februar 2012. Sturm, Alexander (2012, 08.05). Krisenkommunikation Weil reden hilft. Impulse.de. Anvendt empiri – Artikler (alle artikler med udtalelser fra Schlecker)
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Schlecker. For You. Vor Ort. Vorbei: En analyse af ...pure.au.dk/portal/files/51740040/Bilag_Schlecker.pdf · Tabel 7: Personlige pronomina i det personlige statement Diverse Johannesens
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1 Schlecker. For You. Vor Ort. Vorbei.
Bilag til
Schlecker. For You. Vor Ort. Vorbei:
En analyse af Schleckers krisekommunikation
Oversigt:
Figurer
Figur 1: Den hermeneutiske cirkel (Nygaard 2005: 77)
4 Filialen schließen 5 Die dringendsten Probleme 6 Rolle der Banken 7 Wie sicher sind die Arbeitsplätze? 8 Gehälter vorerst sicher 9 Beispiele für gelungene Planinsolvenzen 10 Hat Schlecker eine Chance auf dem Drogeriemarkt? 11 Konkurrent DM 12 Wie weit ist die Neuausrichtung? 13 Neue Läden
Als Grund für die Schieflage gab das Unternehmen eine geplatzte
Zwischenfinanzierung an, ohne ins Detail zu gehen. Ausschlaggebend war nach
Informationen der „Südwest Presse“ eine Rückstufung Schleckers: Ein großer
deutscher Rückversicherer, über den der Einkaufsverband Markant seine
Bestellungen absichert, habe wohl das Schlecker zugestandene Volumen
drastisch reduziert. Die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ berichtete, Schlecker
habe am Freitag einen fälligen Betrag zwischen 20 und 30 Millionen Euro nicht
mehr bezahlen können. „Weil die wirtschaftlichen Schwierigkeiten in
Branchenkreisen bekannt waren, war die Zahlung in bar oder als
Bundesbankscheck eingefordert worden.“ Ähnliche Informationen hat auch die
dpa.
Laut „FAZ“ soll der nächste Termin für eine ähnliche Zahlung an die
Einkaufsgemeinschaft Markant, der auch andere Firmen wie Edeka angehören,
dem Vernehmen nach schon in der nächsten Woche anstehen. Der Schlecker-
Sprecher wollte die Berichte am Samstag nicht kommentieren. „Wir werden
keine Aussagen zu unseren Gläubigern machen.“ Wie viele das sind, ließ er
offen.
Marktanteile bei Drogeriewaren (2010) Alles anzeigen
1 DM
17,2 %
2 Aldi 3 Kaufland 4 Rossmann 5 Lidl 6 Real 7 Schlecker
42 Schlecker. For You. Vor Ort. Vorbei.
Schlecker bestreitet Informationsdefizit
Die Gewerkschaft Verdi bezeichnete die Probleme bei Schlecker als
„hausgemacht“. „Das Unternehmen hat die Zeichen der Zeit verschlafen, zu
wenig investiert und über die Jahre zu viel Geld aus der Firma gezogen“, sagte
der für Einzelhandel zuständige Verdi-Fachbereichsleiter für Sachsen,
Thüringen und Sachsen-Anhalt, Jörg Lauenroth-Mago, der „Leipziger
Volkszeitung“ vom Samstag. Erste Sanierungsmaßnahmen seien viel zu spät
eingeleitet worden.
Dass Schlecker seine Beschäftigten nicht rechtzeitig über die Pleite informiert
habe, bestritt das Unternehmen. Ein Sprecher des Unternehmens sagte am
Samstag, Schlecker habe „intensiv und zeitgleich informiert“. Die
Gewerkschaft ver.di hatte dem Unternehmen am Freitag vorgeworfen, seine
30.000 Beschäftigten nicht über die Insolvenz des Unternehmens in Kenntnis
gesetzt zu haben.
Es habe eine „Kaskade“ an verschiedenen Informationen gegeben, sagte der
Sprecher. Alle Filialen seien per Fax informiert worden, dazu habe es Mails an
die Führungskräfte und Pressemitteilungen gegeben. Er könne aber nicht
ausschließen, dass einige Mitarbeiter die Fax-Mitteilung noch nicht gelesen
hatten, als die ersten Nachfragen kamen.
Schlecker hatte laut Medienberichten bis zuletzt nach Investoren und frischem
Kapital gesucht. In den vergangenen anderthalb Jahren hatte das Unternehmen
einen harten Sparkurs gefahren und Hunderte Filialen geschlossen. Zu schaffen
macht Schlecker auch der zunehmende Konkurrenzdruck von Mitbewerbern
wie dm oder Rossmann.
Im Geschäftsjahr 2010 war der europaweite Umsatz um rund 650 Millionen
Euro auf 6,55 Milliarden Euro gesunken. Für 2011 rechnete der schwäbische
Familienkonzern erneut mit sinkenden Erlösen. afp/dapd
Dem Inhaber nämlich droht damit, bis zu seinem Lebensende die
Unternehmensschulden an die Gläubiger abzahlen zu müssen. Dabei ist die
große Frage, wie viel Geld Anton Schlecker überhaupt noch hat. Auch
Fachleute wissen nämlich nicht genau, wie viel privates Geld er in den
vergangenen Jahren in das Unternehmen pumpen musste. Aus dieser Klemme
kommt Schlecker nur, wenn er spätestens bis zur Eröffnung des
Insolvenzverfahrens einen Antrag auf Restschuldbefreiung stellt.
Doch auch dies hätte für den einstigen Milliardär unangenehme Folgen: Er
müsste jeden zumutbaren Job annehmen und den pfändbaren Teil seines
künftigen Einkommens an den Insolvenzverwalter abtreten, und das über sechs
Jahre hinweg. Nach der aktuellen Pfändungstabelle blieben ihm damit, falls er
keine unterhaltspflichtigen Familienmitglieder geltend macht, gerade einmal
1669,37 Euro monatlich.
Anton Schlecker hatte damals seine Grunde, auf die Rechtsform einer
Personengesellschaft zu setzen. Sie ermöglichte es ihm, fast vier Jahrzehnte
lang erfolgreich eine gewisse Geheimniskrämerei zu pflegen: Keine
Ertragszahlen drangen an die Öffentlichkeit, und selbst den Banken gegenüber
hielt er sein Drogerieimperium intransparent. Auf ihr Wohlwollen war der
Marktführer aus dem schwäbischen Ehingen kaum angewiesen.
45 Schlecker. For You. Vor Ort. Vorbei.
Der Drogeriekettenbesitzer Anton Schlecker kommt unter Umständen in die Bredoille.
Quelle: dpa
Warum die Planinsolvenz die einzige Chance ist
Schließlich waren seine Ladenartikel längst verkauft, wenn die
Lieferantenrechnungen in Schleckers Buchhaltung eintrudelten. Solange
Ladennetz und Umsatz wuchsen, finanzierte sich das Geschäft wie von selbst.
Damit dem Drogeriekönig keiner über die Schulter blickte, führte Schlecker
sein Reich als reine Personengesellschaft. Anders als Rossmanns GmbH oder
die „GmbH & Co. KG“ von dm besaß der Marktführer keine
Publikationspflicht. Was in der Schlecker KG vorging, wusste am Ende wohl
nur der Chef selbst.
Die Planinsolvenz ist für Schlecker dennoch die einzige Möglichkeit, sein
Lebenswerk zu retten. Das jedenfalls glaubt Handels- und
Insolvenzrechtsexperte Hunkemöller. Denn anders als bei einer übertragenen
Insolvenz bleibt bei dieser Form der Rechtsträger erhalten. Was theoretisch
klingt, hat weitreichende praktische Auswirkungen: Trotz der Pleite nämlich
erhalten Schleckers Vermieter damit nun kein außerordentliches
Kündigungsrecht. Das Netz von europaweit 11.000 Verkaufsstellen – die wohl
wichtigste Voraussetzung für einen Handelsbetrieb - bleibt damit erhalten.
Gleichzeitig erlaubt die Planinsolvenz Schlecker, unrentable Mietverträge mit
nur dreimonatiger Frist zu kündigen. Üblicherweise laufen solche
Mietverpflichtungen zehn bis 15 Jahre. Auch von überzähligem Personal kann
sich die Drogeriekette nun einfacher Trennen. „Das Insolvenzverfahren ist für
Schlecker voraussichtlich ein Befreiungsschlag“, sagt Rechtsprofessor
Hunkemöller.
Wie es mit Schlecker weitergeht Alles anzeigen
1 Schwierige Verhandlungen mit Gläubigern
Erst in den kommenden Wochen und Monaten wird es sich entscheiden,
ob der Drogerieriese Schlecker es schafft, eine völlige Pleite und das Aus für die rund 30.000 Mitarbeiter in Deutschland abzuwenden.
2 Überzeugungsarbeit 3 Die Planinsolvenz 4 Filialen schließen 5 Die dringendsten Probleme 6 Rolle der Banken 7 Wie sicher sind die Arbeitsplätze?
46 Schlecker. For You. Vor Ort. Vorbei.
8 Gehälter vorerst sicher 9 Beispiele für gelungene Planinsolvenzen 10 Hat Schlecker eine Chance auf dem Drogeriemarkt? 11 Konkurrent DM 12 Wie weit ist die Neuausrichtung? 13 Neue Läden
Hinzu kommt, dass Schlecker seinen Antrag noch rechtzeitig stellt. Ab März
nämlich tritt eine Novelle des Insolvenzrechts in Kraft, die weitaus stärker in
die Rechte des Altgesellschafters eingreift. So aber hat der Unternehmer
deutlich weniger Eingriffe des Insolvenzverwalters zu fürchten. Auch die ab
März drohende Gefahr, dass Geldgeber ihren Kredit kurzerhand in Eigenkapital
der Pleitefirma verwandeln, braucht Schlecker durch seine Terminwahl nicht zu
fürchten.
Nach Einschätzung Hunkemöllers könnte das Planverfahren für den
Insolvenzverwalter zum Selbstläufer werden. „Solange die Läden geöffnet sind,
kommt weiter Geld in die Kasse.“ Das Risiko ist daher viel geringer als etwa in
der Bauindustrie, wo mit der Pleite oft ein Totalausfall des Geschäfts verbunden
sei. Hinzu komme: Auch die Lieferanten seien als Gläubiger daran interessiert,
ihren Kunden am Leben zu halten. Zugeständnisse im Insolvenzplan seien
daher zu erwarten.
Mitarbeitern drohen Einschnitte
Logo der Drogeriemarktkette Schlecker auf einem Laden-Fenster in Düsseldorf. Quelle: dpa
Die Insolvenz kann Schlecker nach Einschätzung eines Rechtsexperten auch
dazu dienen, die teuren Tarifverträge mit der Gewerkschaft Verdi zu kündigen.
„Der größte Vorteil ist, dass Schlecker nicht zerschlagen wird“, sagte der
Bremer Insolvenz-Anwalt Klaus Klöker dem „Spiegel“.
„Das Unternehmen bleibt als Rechtsträger erhalten und kann sich von allen
nicht lukrativen Geschäften trennen, die lukrativen aber kann es behalten“,
sagte Klöker. Der Insolvenzverwalter kann laut „Spiegel“ helfen, im
Planverfahren das Unternehmen von allen langfristigen Verträgen durch
Sonderkündigungsrechte zu entlasten. Dazu gehören demnach neben Miet-,
Pacht-, Leasing- und Lieferverträgen insbesondere auch die Arbeits- und
47 Schlecker. For You. Vor Ort. Vorbei.
Tarifverträge. „Gerade hier liegen die Vorteile gegenüber eine
außergerichtlichen Unternehmenssanierung“, so Klöker.
Die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di kritisiert die Führung der
Drogeriemarktkette Schlecker. Das Unternehmen habe sein Filialnetz lange
stark ausgebaut, ohne genug in einzelne Geschäfte zu investieren, sagte Verdi-
Vorstandsmitglied Stefanie Nutzenberger der „Passauer Neuen Presse“ laut
Vorabbericht. Hinzugekommen seien hoher Druck auf die Beschäftigten, starke
Kontrolle und Dumpinglöhne.
„Ziel ist auf jeden Fall der Fortbestand des Unternehmens und daran
ausgerichtet der Erhalt möglichst vieler Arbeitsplätze“, sagte Nutzenberger.
Verdi erwarte von Firmenpatriarch Anton Schlecker, dass er sich auch mit
seinem Privatvermögen an der Rettung beteilige. Die Gewerkschaft forderte
zudem Mitspracherechte für die Belegschaft während des Insolvenzverfahrens.
Stichwort Planinsolvenz Alles anzeigen
1 Was ist eine Planinsolvenz?
Die sogenannte Planinsolvenz, die die Drogeriekette Schlecker anstrebt,
ist ein Spezialfall des Insolvenzverfahrens. Ziel ist der Insolvenzordnung
(InsO) zufolge der Erhalt des Unternehmens.
2 Was geschieht bei einer Planinsolvenz? 3 Was ist der Unterschied zur "normalen" Insolvenz? 4 Wie kann eine Planinsolvenz enden?
Angesichts der Tatsache, dass die Insolvenz noch nicht einmal beantragt wurde,
ist es durchaus ein wenig ungewöhnlich ist, dass sich die Konkurrenz so
frühzeitig zu Wort meldet. Das tat zumindest die Drogeriekette Rommand.
Unternehmenschef Dirk Roßmann sagte dem Nachrichtenmagazin „Focus“:
„Ich wage die Prophezeiung, dass der Insolvenzverwalter nicht viele Läden
weiter betreiben wird können.“
Die allermeisten der noch rund 7000 Märkte in Deutschland müssten schließen,
weil sie nicht mehr zeitgemäß seien. Roßmann sagte: „Die Wettbewerber
Rossmann, dm und Müller sind dieser Kette schon vor Jahren meilenweit
enteilt.“ Rossmann habe nur an 50 bis 80 Schlecker-Märkten Interesse.
Was die Kunden von Schlecker halten
Umfragen bei Verbrauchern bestätigen, dass Schlecker seit Jahren auf dem
absteigenden Ast ist. Aktuell lägen die Imagewerte von Schlecker mit minus
37,8 Punkten „dramatisch unter“ den äußerst beliebten Marken Rossmann (plus
79,4) und dm (88,3), heißt es in einer Markenstudie des
48 Schlecker. For You. Vor Ort. Vorbei.
Meinungsforschungsinstituts YouGov. „Auch die neue Strategie des
Unternehmens hat nicht zu einer Trendwende geführt - die Lage ist aus
Markensicht seit längerer Zeit ernst“, bilanziert YouGov. Seit 2008 sei der
Image-Wert von Schlecker rückläufig.
Marktanteile bei Drogeriewaren (2010) Alles anzeigen
1 DM
17,2 %
2 Aldi 3 Kaufland 4 Rossmann 5 Lidl 6 Real 7 Schlecker
Das gleiche Bild zeichnet eine Marktuntersuchung des Kölner
Handelsforschungsinstituts EHI, derzufolge Schlecker noch 2006 den
Drogeriemarkt mit weitem Abstand dominiert hat, binnen weniger Jahre aber
die Konkurrenten dm und Rossmann mit Riesenschritten aufgeholt haben. Am
deutlichsten zeigen sich die Verhältnisse beim Umsatz pro Quadratmeter
Verkaufsfläche, der sogenannten Flächenproduktivität. Diese betrug EHI
zufolge 2010 bei dm 6500 Euro, bei Rossmann 5000 Euro, bei Schlecker
dagegen nur 2200 Euro.
Als Grund für die Schieflage gab das Unternehmen eine geplatzte
Zwischenfinanzierung an, ohne ins Detail zu gehen. Ausschlaggebend war nach
Informationen der „Südwest Presse“ eine Rückstufung Schleckers: Ein großer
deutscher Rückversicherer, über den der Einkaufsverband Markant seine
Bestellungen absichert, habe wohl das Schlecker zugestandene Volumen
drastisch reduziert. Die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ berichtete, Schlecker
habe am Freitag einen fälligen Betrag zwischen 20 und 30 Millionen Euro nicht
mehr bezahlen können. „Weil die wirtschaftlichen Schwierigkeiten in
Branchenkreisen bekannt waren, war die Zahlung in bar oder als
Bundesbankscheck eingefordert worden.“ Ähnliche Informationen hat auch die
dpa. DROGERIEMÄRKTE
Schleckers Rivalen im Kampf um die Kunden 1
Laut „FAZ“ soll der nächste Termin für eine ähnliche Zahlung an die
Einkaufsgemeinschaft Markant dem Vernehmen nach schon in der nächsten
Nun richtet sich der Blick auf Finanzinvestoren wie Sun Capital. Das
Beteiligungsunternehmen hat Erfahrung im Handelsbereich und bei der
Restrukturierung. In Finanzkreisen gehandelt wird zudem der Besitzer der
Textilkette Takko, Apax Partners. Doch das bleiben vorerst Spekulationen.
Das gilt auch für die Frage, wem Schlecker im Detail wie viel Geld schuldet.
Laut Medienberichten hat das Unternehmen mehrere offene Rechnungen im
Zusammenhang mit einer Einkaufsgemeinschaft, der unter anderem auch die
Schlecker-Konkurrenten Rossmann und DM angehören. Über Schulden,
Gläubiger und anvisierte Lösungswege schweigt Schlecker bislang.
Wie es mit Schlecker weitergeht Alles anzeigen
1 Schwierige Verhandlungen mit Gläubigern
Erst in den kommenden Wochen und Monaten wird es sich entscheiden,
ob der Drogerieriese Schlecker es schafft, eine völlige Pleite und das Aus
für die rund 30.000 Mitarbeiter in Deutschland abzuwenden.
2 Überzeugungsarbeit 3 Die Planinsolvenz 4 Filialen schließen 5 Die dringendsten Probleme 6 Rolle der Banken 7 Wie sicher sind die Arbeitsplätze? 8 Gehälter vorerst sicher 9 Beispiele für gelungene Planinsolvenzen 10 Hat Schlecker eine Chance auf dem Drogeriemarkt? 11 Konkurrent DM 12 Wie weit ist die Neuausrichtung? 13 Neue Läden
Die Gläubiger müssen jedenfalls einem vorgelegten Sanierungskonzept
Vertrauen schenken, so dass frische Ware in die Läden kommt. Zur
Investorensuche hat die Drogeriekette angeblich den Ex-Edeka-Chef Alfons
Frenk engagiert. Der Schlecker-Sprecher wollte entsprechende Angaben des
„Manager Magazins“ nicht kommentieren.
SCHLECKER
1 NACH FILIALSCHLIESSUNGE
40 Prozent der Schlecker-Mitarbeiter haben neuen Job
ob der Drogerieriese Schlecker es schafft, eine völlige Pleite und das Aus
für die rund 30.000 Mitarbeiter in Deutschland abzuwenden.
2 Überzeugungsarbeit 3 Die Planinsolvenz 4 Filialen schließen 5 Die dringendsten Probleme 6 Rolle der Banken 7 Wie sicher sind die Arbeitsplätze? 8 Gehälter vorerst sicher 9 Beispiele für gelungene Planinsolvenzen 10 Hat Schlecker eine Chance auf dem Drogeriemarkt? 11 Konkurrent DM 12 Wie weit ist die Neuausrichtung? 13 Neue Läden
DM und Rossmann machen international Milliardenumsätze. Sie setzen laut
BBE-Expertin Eichholz-Klein den Trend: Der Schwerpunkt bei der
Auslandsexpansion liegt auf den östlichen EU-Beitrittsländern, denn „die haben
enormes Wachstum hinter und noch vor sich“.
Schlecker hingegen expandierte schon vor der politischen Wende im großen
Stil - in den 80er-Jahren nach Österreich, Spanien, Belgien, Luxemburg und in
die Niederlande. Später kamen Frankreich, Italien, Dänemark, Polen,
Tschechien, Ungarn und Portugal dazu.
2010 beschäftigte die Kette etwa jeden fünften ihrer insgesamt mehr als 50.000
Mitarbeiter in den gut 3100 ausländischen Filialen. Aktuellere Zahlen waren
gewesen. Rund 30.000 Schlecker-Beschäftigte in Deutschland bangen seither
um ihre Jobs.
„Durch die Fortführung der Einkaufskooperation sind Warenbestellungen
Lieferungen und Abrechnungen für die Schlecker Märkte in Deutschland
wieder sicher gestellt“, heißt es der Mitteilung. Am Donnerstag solle auch eine
Einigung für das Ausland erfolgen.
„Ich bin zuversichtlich, dass wir auf der Grundlage dieser Entscheidung auch
die Gespräche mit den anderen Lieferanten in den nächsten Tagen positiv
abschließen können“, sagte Geiwitz. Die deutsche Tochter des
Konsumgüterkonzerns Unilever (Dove, Rexona) hatte ihre Lieferungen an die
Drogeriekette bereits eingestellt.
Wie es mit Schlecker weitergeht Alles anzeigen
1 Schwierige Verhandlungen mit Gläubigern
Erst in den kommenden Wochen und Monaten wird es sich entscheiden,
ob der Drogerieriese Schlecker es schafft, eine völlige Pleite und das Aus
für die rund 30.000 Mitarbeiter in Deutschland abzuwenden.
2 Überzeugungsarbeit 3 Die Planinsolvenz 4 Filialen schließen 5 Die dringendsten Probleme 6 Rolle der Banken 7 Wie sicher sind die Arbeitsplätze? 8 Gehälter vorerst sicher 9 Beispiele für gelungene Planinsolvenzen 10 Hat Schlecker eine Chance auf dem Drogeriemarkt? 11 Konkurrent DM 12 Wie weit ist die Neuausrichtung? 13 Neue Läden
Das Amtsgericht Ulm hatte Geiwitz nach dem Insolvenzantrag am Montag
eingesetzt. Das Insolvenzverfahren ist allerdings noch nicht eröffnet. Ziel bleibe
„eine zukunftsfähige Lösung für das Unternehmen“. Dazu würden in den
kommenden Tagen auch die Gespräche mit dem Gesamtbetriebsrat und der
Gewerkschaft fortgesetzt.
Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi forderte derweil ein Bündnis zur
Unterstützung der Schlecker-Beschäftigten. „Es sind nicht die Beschäftigten,
die die finanzielle Misere von Schlecker verursacht haben“, betonte Stefanie
64 Schlecker. For You. Vor Ort. Vorbei.
Nutzenberger vom Ver.di-Bundesvorstand Die Forderung richte sich zum einen
an die Lieferanten, die Drogeriemarktkette weiter mit Waren zu versorgen.
Aber auch die Kunden seien aufgefordert wie bisher bei Schlecker einzukaufen. DROGERIEMÄRKTE
Schleckers Rivalen im Kampf um die Kunden 1
Die beängstigende Zeit der Ungewissheit für die Beschäftigte und ihre Familien
müsse ein Ende haben. „Die Frauen und Männer haben einen berechtigten
Anspruch zu erfahren, ob ihre Arbeitsplätze für die Zukunft gesichert sind“,
sagte Nutzenberger. „Dazu kann niemand so schnell und umfassend aufklären
wie die Familie Schlecker selbst.“
Schleckers Aufstieg und Fall Alles anzeigen
1 Drogerieriese und Familiengeschichte
Deutschlands gemessen an der Zahl der Filialen größte Drogeriekette ist
untrennbar mit der Familie Schlecker verbunden. In rund 36 Jahren
wuchs aus den Anfängen in Baden-Württemberg ein europaweit
agierender Handelsriese.Wichtige Stationen in Familie und Firma
ob der Drogerieriese Schlecker es schafft, eine völlige Pleite und das Aus
für die rund 30.000 Mitarbeiter in Deutschland abzuwenden.
2 Überzeugungsarbeit 3 Die Planinsolvenz 4 Filialen schließen 5 Die dringendsten Probleme 6 Rolle der Banken 7 Wie sicher sind die Arbeitsplätze? 8 Gehälter vorerst sicher 9 Beispiele für gelungene Planinsolvenzen 10 Hat Schlecker eine Chance auf dem Drogeriemarkt? 11 Konkurrent DM 12 Wie weit ist die Neuausrichtung? 13 Neue Läden
„Durch die Fortführung der Einkaufskooperation sind Warenbestellungen
Lieferungen und Abrechnungen für die Schlecker Märkte in Deutschland
wieder sicher gestellt“, heißt es der Mitteilung. Am Donnerstag solle auch eine
Einigung für das Ausland erfolgen.
„Ich bin zuversichtlich, dass wir auf der Grundlage dieser Entscheidung auch
die Gespräche mit den anderen Lieferanten in den nächsten Tagen positiv
abschließen können“, sagte Geiwitz. Die deutsche Tochter des
Konsumgüterkonzerns Unilever (Dove, Rexona) hatte ihre Lieferungen an die
Drogeriekette bereits eingestellt. DROGERIEMÄRKTE
Schleckers Rivalen im Kampf um die Kunden 1
Das Amtsgericht Ulm hatte Geiwitz nach dem Insolvenzantrag am Montag
eingesetzt. Das Insolvenzverfahren ist allerdings noch nicht eröffnet. Ziel bleibe
„eine zukunftsfähige Lösung für das Unternehmen“. Dazu würden in den
kommenden Tagen auch die Gespräche mit dem Gesamtbetriebsrat und der
Gewerkschaft fortgesetzt.
Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi forderte derweil ein Bündnis zur
Unterstützung der Schlecker-Beschäftigten. „Es sind nicht die Beschäftigten,
die die finanzielle Misere von Schlecker verursacht haben“, betonte Stefanie
Nutzenberger vom Verdi-Bundesvorstand Die Forderung richte sich zum einen
an die Lieferanten, die Drogeriemarktkette weiter mit Waren zu versorgen.
Aber auch die Kunden seien aufgefordert wie bisher bei Schlecker einzukaufen.
Schlecker wird weiter beliefert 27.01.2012, 16:44 Uhr
Die Drogeriemarktkette wird in den nächsten Wochen weiterhin Shampoo und
Putzmittel anbieten können. Nach dem Einkaufsverbund Markant nimmt nun
auch Procter & Gamble die Belieferung der Filialen wieder auf.
Schlecker strebt den Erhalt des Unternehmens, eines großen Teils der Filialen und damit
auch der Arbeitsplätze an. Quelle: dpa
EhingenDie insolvente Drogeriemarktkette Schlecker hat eine Einigung mit
einem weiteren Lieferanten erzielt. Nach dem Einkaufsverbund Markant nehme
nun auch Procter & Gamble die Belieferung von Schlecker wieder auf, teilte die
Drogeriemarktkette am Freitag in Ehingen mit. Schlecker geht demnach davon
aus, dass auch die weiteren Geschäfts- und Industriepartner in Kürze die
reguläre Zusammenarbeit wieder aufnehmen werden.
Durch die Einigung mit Markant waren nach Unternehmensangaben
Lieferungen, Warenbestellungen und Abrechnungen für die Schlecker-Märkte
durch den Einkaufsverbund wieder sichergestellt worden. Schlecker hatte am
Montag beim Amtsgericht Ulm offiziell Insolvenzantrag gestellt.
Wie es mit Schlecker weitergeht Alles anzeigen
1 Schwierige Verhandlungen mit Gläubigern
Erst in den kommenden Wochen und Monaten wird es sich entscheiden,
ob der Drogerieriese Schlecker es schafft, eine völlige Pleite und das Aus für die rund 30.000 Mitarbeiter in Deutschland abzuwenden.
2 Überzeugungsarbeit 3 Die Planinsolvenz 4 Filialen schließen 5 Die dringendsten Probleme 6 Rolle der Banken 7 Wie sicher sind die Arbeitsplätze? 8 Gehälter vorerst sicher 9 Beispiele für gelungene Planinsolvenzen 10 Hat Schlecker eine Chance auf dem Drogeriemarkt? 11 Konkurrent DM 12 Wie weit ist die Neuausrichtung?
69 Schlecker. For You. Vor Ort. Vorbei.
13 Neue Läden
Die Drogeriemarktkette strebt den Erhalt des Unternehmens, eines großen Teils
der Filialen und damit auch der Arbeitsplätze an und beantragte daher die
sogenannte Planinsolvenz. Damit können Gesellschafter und Management
Familie in den vergangenen Jahren zur Stabilisierung in das Unternehmen
gesteckt. „Das Vermögen meines Vaters war immer das Unternehmen.“
Ihr Vater Anton Schlecker haftet als eingetragener Kaufmann mit seinem
Vermögen für die Drogeriekette mit ihren 6000 Filialen und 33.000
Beschäftigten in Deutschland
Der Firmengründer ist auch privat insolvent. Aber Tochter Meike ist an diesem
Tag das Gesicht von Schlecker bei der ersten Pressekonferenz seit über 20
Jahren. Der Vater wird im Insolvenzverfahren im Hintergrund bleiben. Bruder
Lars spricht heute vor den Mitarbeitern auf der Betriebsversammlung. Die
Geschwister teilen sich die Arbeit. Der Generationswechsel soll in der
Insolvenz vollzogen werden, sofern es der Insolvenzverwalter zulässt. Meike
Schlecker gibt sich kämpferisch: „Unser Konzept ist gut. Wir glauben daran.“
Wie es mit Schlecker weitergeht Alles anzeigen
1 Schwierige Verhandlungen mit Gläubigern
Erst in den kommenden Wochen und Monaten wird es sich entscheiden, ob der Drogerieriese Schlecker es schafft, eine völlige Pleite und das Aus
für die rund 30.000 Mitarbeiter in Deutschland abzuwenden.
2 Überzeugungsarbeit 3 Die Planinsolvenz 4 Filialen schließen 5 Die dringendsten Probleme 6 Rolle der Banken 7 Wie sicher sind die Arbeitsplätze? 8 Gehälter vorerst sicher 9 Beispiele für gelungene Planinsolvenzen 10 Hat Schlecker eine Chance auf dem Drogeriemarkt? 11 Konkurrent DM 12 Wie weit ist die Neuausrichtung? 13 Neue Läden
Erst einmal aber bekommt der vorläufige Schlecker-Insolvenzverwalter Arndt
Geiwitz mehr Befugnisse - und will dadurch unter anderem die Mietzahlungen
für die Läden sichern. Das sagte Geiwitz am Montag am Schlecker-Stammsitz
in Ehingen bei Ulm.
Er revidierte zugleich bisherige Zahlen zu den Filialen - es seien mehr als 6000
in Deutschland mit rund 32.000 Mitarbeitern. Zuvor war von knapp unter 7000
71 Schlecker. For You. Vor Ort. Vorbei.
die Rede. Das Amtsgericht Ulm habe am Morgen eine „vorläufig starke
Verwaltung“ angeordnet, das bedeutet, Geiwitz hat vorläufig mehr Einfluß als
zuvor festgelegt. Ob Schlecker in eine Insolvenzplanverfahren gehen könne, sei
noch unklar, erklärte Geiwitz.
Name Schlecker als Problem
Die Familie Schlecker: "kein Geld an die Seite geschafft"
Quelle: dapd
Schlecker-Finanzvorstand Sami Sagur erklärte am Montag, die meisten
Schlecker-Filialen schrieben schwarze Zahlen. Auch habe das Unternehmen
keine Schulden bei Banken. Der Grund für den Insolvenzantrag vor einer
Woche sei ausschließlich eine kurzfristige Zahlungsunfähigkeit über einen
„niedrigen zweistelligen Millionenbetrag“ gewesen, sagte Sagur. Dem
Vernehmen nach ging es um eine Zahlung an die Einkaufsgemeinschaft
Markant.
Eine Sanierung des Unternehmens habe daher Priorität. Erste Gespräche dazu
gab es demnach auch schon mit der Gewerkschaft Verdi.
Geiwitz war am Montagmorgen nach eigenen Angaben vom Amtsgericht Ulm
zum sogenannten vorläufigen starken Insolvenzverwalter ernannt worden.
Damit erhält er Zugriff auf das komplette Vermögen Schleckers.
Die insolvente Drogeriemarktkette sollte nach Ansicht von Experten für einen
Neuanfang ihren Markennamen aufgeben. „Als Marke hat Schlecker seine
letzte Chance gehabt und verspielt“, sagte der Präsident des Art Directors Club
Deutschland, Jochen Rädeker, der „Wirtschaftswoche“. Das Unternehmen
verlor dem Magazin zufolge in den vergangenen fünf Jahren rund sechs
Millionen Kunden.
„Wer immer die Kette oder Teile von ihr weiterführt, ist gut beraten, dass nicht
unter dem Namen Schlecker zu tun“, sagte Rädeker der „WiWo“. Der alte
Name und Markenauftritt stehe „für den Unterschicht-Billig-Drogeriemarkt.“
„Das war nicht Erlebniseinkauf, sondern Warenausgabestation“, sagte Rädeker.
Den Namen der ebenfalls insolventen Schlecker-Tochter IhrPlatz hält der
Markenexperte dagegen für „eine ernsthafte Option“. Den weniger
angegriffenen Namen zu nutzen, „das ist Schleckers Chance“, zeigte sich
Rädeker überzeugt.
Sechs Millionen Kunden verloren
72 Schlecker. For You. Vor Ort. Vorbei.
Auch der Handelsexperte Manfred Hunkemöller riet der Drogeriemarktkette,
künftig auf den bisherigen Markennamen zu verzichten. Zwar hätten aktuelle
Verbraucheranalysen ergeben, dass Schlecker „eines der bekanntesten
Handelsunternehmen Deutschlands“ sei, der Ruf der Kette sei aber „für einen
erfolgreichen Neustart sehr schwer belastet“, sagte der Geschäftsführer des
Kölner Instituts für Handelsforschung (IFH) der „Neuen Osnabrücker Zeitung“
vom Samstag. Auch er empfahl, auf den Namen IhrPlatz zu setzen.
Aus einer bisher unveröffentlichten Analyse der Nürnberger Gesellschaft für
Konsumforschung geht laut „WiWo“ hervor, dass Schlecker in den
vergangenen fünf Jahren rund sechs Millionen Kunden verloren hat. „Allein
2011 wanderten rund zwei Millionen Kunden ab“, sagte GfK-Handelsexperte
Wolfgang Adlwarth dem Magazin.
Schleckers Aufstieg und Fall Alles anzeigen
1 Drogerieriese und Familiengeschichte
Deutschlands gemessen an der Zahl der Filialen größte Drogeriekette ist
untrennbar mit der Familie Schlecker verbunden. In rund 36 Jahren
wuchs aus den Anfängen in Baden-Württemberg ein europaweit
agierender Handelsriese.Wichtige Stationen in Familie und Firma
Erst in den kommenden Wochen und Monaten wird es sich entscheiden,
ob der Drogerieriese Schlecker es schafft, eine völlige Pleite und das Aus
für die rund 30.000 Mitarbeiter in Deutschland abzuwenden.
2 Überzeugungsarbeit 3 Die Planinsolvenz 4 Filialen schließen 5 Die dringendsten Probleme 6 Rolle der Banken 7 Wie sicher sind die Arbeitsplätze? 8 Gehälter vorerst sicher 9 Beispiele für gelungene Planinsolvenzen 10 Hat Schlecker eine Chance auf dem Drogeriemarkt? 11 Konkurrent DM 12 Wie weit ist die Neuausrichtung? 13 Neue Läden
Er muss keine eigene Privatinsolvenz Schleckers betreuen - durch die
Zahlungsunfähigkeit der Anton Schlecker e.K. (eingetragener Kaufmann) ist
dieser gleich selbst betroffen. Denn die Haftung wird durchgereicht. „Ich will
mich hier nicht beschweren und wir werden auch zurechtkommen“, sagt die 38-
Jährige fast trotzig. Dabei ist es Ironie der Geschichte, dass sie 1987 wegen des
Geldes zusammen mit ihrem Bruder Lars entführt wurde.
Noch in den jüngsten Listen deutscher Milliardäre, die etwa das „Manager
Magazin“ oder „Forbes“ regelmäßig vorstellen, waren die Schleckers enthalten
- an die zwei Milliarden Euro sollten sie „wert sein“. Doch wo sind die
Milliarden? Es gibt das Filialnetz, es sind Lager vorhanden, oder auch ein
großes Anwesen im heimischen Ehingen. Dabei gehören die Immobilien der
noch rund 6000 Läden in Deutschland keineswegs den Schleckers. Sie sind
Mieter.
Letztlich waren es keine großen Beträge, die Schlecker zunächst straucheln
ließen und am Freitag vor zwei Wochen in die Insolvenz stürzten. „Ein
zweistelliger Millionenbetrag“ gab den Ausschlag, den die Kette nicht
refinanzieren konnte, erklärt Geiwitz. Und es habe keine geheime Quelle
gegeben, sagt Meike Schlecker, „sonst hätten wir nie Insolvenz angemeldet“.
Ihre Botschaft ist sie am Montag losgeworden. Doch am Ende sieht sie sich und
die Familie noch lange nicht.
Die Familie Schlecker: "kein Geld an die Seite geschafft"
Quelle: dapd
76 Schlecker. For You. Vor Ort. Vorbei.
Name Schlecker als Problem
Schlecker-Finanzvorstand Sami Sagur erklärte am Montag, die meisten
Schlecker-Filialen schrieben schwarze Zahlen. Auch habe das Unternehmen
keine Schulden bei Banken. Der Grund für den Insolvenzantrag vor einer
Woche sei ausschließlich eine kurzfristige Zahlungsunfähigkeit über einen
„niedrigen zweistelligen Millionenbetrag“ gewesen, sagte Sagur. Dem
Vernehmen nach ging es um eine Zahlung an die Einkaufsgemeinschaft
Markant.
Eine Sanierung des Unternehmens habe daher Priorität. Erste Gespräche dazu
gab es demnach auch schon mit der Gewerkschaft Verdi. Geiwitz war am
Montagmorgen nach eigenen Angaben vom Amtsgericht Ulm zum sogenannten
vorläufigen starken Insolvenzverwalter ernannt worden. Damit erhält er Zugriff
auf das komplette Vermögen Schleckers. ÖFFENTLICHER AUFTRITT
Schlecker ohne „wesentliche Vermögen“ Die Familie Schlecker hat sich erstmals seit der Insolvenz in der Öffentlichkeit präsentiert.
Die insolvente Drogeriemarktkette sollte nach Ansicht von Experten für einen
Neuanfang ihren Markennamen aufgeben. „Als Marke hat Schlecker seine
letzte Chance gehabt und verspielt“, sagte der Präsident des Art Directors Club
Deutschland, Jochen Rädeker, der „Wirtschaftswoche“. Das Unternehmen
verlor dem Magazin zufolge in den vergangenen fünf Jahren rund sechs
erlaube. Aber dem Unternehmer auch die volle Haftung auflud. „Das Schlimme
ist, dass Schlecker nicht nur sich in Haftung genommen, sondern 47.000
Mitarbeiter mitverhaftet hat, von denen jetzt viele um ihren Arbeitsplatz
bangen.“ Die Rolle des ehrbaren Kaufmanns, der zum Schluss alle Last trage,
sei das „eben nicht die ganze Wahrheit. Sondern nur seine ganz persönliche“,
hält die FTD fest.
Das Unternehmermagazin Markt und Mittelstand wundert sich derweil, ob
Schlecker wohl systemrelevant sei. Schließe doch Baden-Württembergs
Wirtschafts- und Finanzminister Nils Schmid (SPD) eine Bürgschaft des
Landes für Investoren der insolvente Drogeriekette Schlecker nicht aus. Ob
diese freimütige Offerte tatsächlich Anklang bei den Bürgern finden werde?
„Ein Blick in die leeren Gänge der Drogeriemärkte lässt daran zweifeln.“
Systemrelevant sei Schlecker sicher nicht. Hinter der Insolvenz steckt vielmehr
ein normaler Konsolidierungsprozess. Die Kunden hätten sich gegen Schlecker
entschieden. Das Unternehmen habe nun die Konsequenzen der
Marktentscheidung zu tragen – allein und ohne Eingreifen des Staates.
Wie es mit Schlecker weitergeht Alles anzeigen
1 Schwierige Verhandlungen mit Gläubigern
Erst in den kommenden Wochen und Monaten wird es sich entscheiden,
ob der Drogerieriese Schlecker es schafft, eine völlige Pleite und das Aus
für die rund 30.000 Mitarbeiter in Deutschland abzuwenden.
2 Überzeugungsarbeit 3 Die Planinsolvenz 4 Filialen schließen 5 Die dringendsten Probleme 6 Rolle der Banken 7 Wie sicher sind die Arbeitsplätze? 8 Gehälter vorerst sicher 9 Beispiele für gelungene Planinsolvenzen 10 Hat Schlecker eine Chance auf dem Drogeriemarkt? 11 Konkurrent DM 12 Wie weit ist die Neuausrichtung? 13 Neue Läden
In diesen Zeiten der Rücksichtslosigkeit in vielen Chefetagen – und schon gar
nicht diesem Mann – möchte man es glauben, schreibt Die Welt: „Anton
Trigema-Chef Grupp gilt als Deutschlands berühmtester Mittelständler. Auch
der „Mann mit dem Affen“ führt sein Unternehmen als e.K. wie Anton
Schlecker. Er kritisiert den Gründer der insolventen Drogeriekette scharf.
Trigema-Chef Wolfgang Grupp: der Mann mit dem Affen. Quelle: dpa
Burladingen/EhingenDer bundesweit bekannte Textilunternehmer Wolfgang
Grupp sieht in der Schlecker-Insolvenz eine Warnung vor zu viel
„Größenwahn“. „In solchen Fällen muss früher die Notbremse gezogen
werden“, sagte der Trigema-Chef am Dienstag in einem Gespräch mit der
Nachrichtenagentur dpa.
Da im Fall der Drogeriekette offensichtlich nicht die Banken eine so große
Rolle spielten, sei den Lieferanten ein Vorwurf zu machen. „Gäbe es auf allen
Seiten eine persönliche Haftung, würde es nicht so weit kommen“, meinte
Grupp.
Der Trigema-Chef, der sein Unternehmen wie das von Anton Schlecker als
„e.K“ (eingetragener Kaufmann) führt, erklärte, grundsätzlich nur so weit
wachsen zu wollen, wie er seinen Betrieb noch selbst überblicken könne. Bei
Schlecker gebe es Tochtergesellschaften, die jeweils als GmbH eingetragen
seien. Es wundere ihn, wenn bei der Familie Schlecker nichts mehr da sein
solle, wenn doch die Auslandsgesellschaften noch nicht in die Insolvenz
gegangen seien.
Grupp wetterte bereits in der Wirtschaftswoche gegen Schlecker: "Ein
Unternehmen zu Lasten der Mitarbeiter, der Lieferanten, vor allem aber auf
Kosten des Staates zu sanieren, hat nichts mehr mit Marktwirtschaft zu tun.".
15 Dinge, die Sie noch nicht über Wolfgang Grupp wussten Alles anzeigen
1 Der Mann mit dem Affen
Er ist der Mann mit dem Affen. Das klingt nicht sehr nett, aber der Affe
hat Wolfgang Grupp zum vermutlich bekanntesten Mittelständler
Deutschlands gemacht. Grupp wirkt eitel, gilt aber als einer von
Deutschlands Vorzeigeunternehmern. Mehr über sein Leben, seine
Ansichten und seine Marotten.
2 Wie kam Wolfgang Grupp auf die Idee, Affen als Werbefigur einzusetzen? 3 Wie reist Wolfgang Grupp am liebsten? 4 Was ist das Besondere an Grupps 1982 bezogenen Villa? 5 Woher stammt der Name Trigema? 6 Was ist Wolfgang Grupps großes Hobby? 7 Wie hat Wolfang Grupp seine Frau Elisabeth kennengelernt? 8 Womit erregte Wolfgang Grupp 2009 großes Aufsehen?
84 Schlecker. For You. Vor Ort. Vorbei.
9 Worauf legt Wolfgang Grupp bei der Kleidung sehr viel wert? 10 Was kennzeichnet das Büro von Wolfgang Grupp? 11 Wer ist Wolfgang Grupps größtes Vorbild? 12 Wofür sparte Wolfgang Grupp im Internat sein Geld? 13 Womit „erfreute“ Wolfgang Grupp seine Kinder zu Weihnachten? 14 Warum beliefert Trigema seit 1987 nicht mehr den Discounter Aldi? 15 Wie beginnt Wolfgang Grupp einen gewöhnlichen Tag? 16 Ende 2007 nannte die Bild-Zeitung Wolfgang Grupp „menschlich“. Warum?
Seit gestern steht fest, dass die insolvente Drogeriekette noch eine Chance
bekommen soll. Allerdings steht die einstige Milliardärsfamilie mit leeren
Händen da. „Aus meiner Sicht gibt es einen guten Kern“, sagte der vorläufige
Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz am Montag. Das Gros der unrentablen
Filialen sei nun geschlossen. Anton Schlecker, der in der Zeit des deutschen
Wirtschaftswunders mit dem Aufbau seines Drogerie-Imperiums startete, steht
nach Aussagen des Insolvenzverwalters jetzt vor dem persönlichen Ruin. „Es
ist nichts mehr da“, stellte Meike Schlecker, die Tochter des Firmengründers,
fest.
Dass Anton Schlecker für die Insolvenz gerade stehen muss, hängt Gleiwitz
zufolge mit der Unternehmensform „eingetragener Kaufmann“ (e.K.) und der
direkten Haftung zusammen. Deshalb müsse er praktisch auch eine
Privatinsolvenz abwickeln, wie der vorläufige Insolvenzverwalter erklärte. Es
gibt nach Angaben eines Sprechers keinen eigenen Antrag auf Privatinsolvenz.
Wie es mit Schlecker weitergeht Alles anzeigen
1 Schwierige Verhandlungen mit Gläubigern
Erst in den kommenden Wochen und Monaten wird es sich entscheiden,
ob der Drogerieriese Schlecker es schafft, eine völlige Pleite und das Aus
für die rund 30.000 Mitarbeiter in Deutschland abzuwenden.
2 Überzeugungsarbeit 3 Die Planinsolvenz 4 Filialen schließen 5 Die dringendsten Probleme 6 Rolle der Banken 7 Wie sicher sind die Arbeitsplätze? 8 Gehälter vorerst sicher 9 Beispiele für gelungene Planinsolvenzen 10 Hat Schlecker eine Chance auf dem Drogeriemarkt?
85 Schlecker. For You. Vor Ort. Vorbei.
11 Konkurrent DM 12 Wie weit ist die Neuausrichtung? 13 Neue Läden
Hoffnung, dass die Lieferanten mitziehen
Meike Schlecker versicherte, die Familie habe große Teile ihres
Privatvermögens bereits in die Restrukturierung der Kette gesteckt. Sie wolle
mit Gerüchten aufräumen, ihre Familie habe Geld zur Seite geschafft. „Das
Vermögen meines Vaters war immer das Unternehmen“, sagte sie.
Die Drogeriekette hatte vor einer Woche Insolvenzantrag gestellt, nachdem ein
kurzfristiger Zahlungsausfall in zweistelliger Millionenhöhe nicht aufgefangen
werden konnte. Das Unternehmen und die Familie habe kein Geld mehr
bereitstellen können, um den weiteren Betrieb zu gewährleisten. „Wenn noch
100 Millionen im Schrank liegen würden, wäre es zu diesem Verfahren nicht
gekommen“, erklärte Geiwitz.
Er verfüge nun über weitreichendere Befugnisse, um den Fortbestand der
Drogeriekette zu sichern, sagte Geiwitz. Zunächst könnten die Mieten der
Läden bezahlt werden, da das Amtsgericht Ulm ihn zum sogenannten „starken
vorläufigen Verwalter“ gemacht habe. Auch die verminderte Zahl der Filialen
stimme ihn optimistisch. „Ich habe die Hoffnung, dass wir nun mit einer
Sockelzahl neu durchstarten können.“
Hoffnungen gibt es auch, dass die Lieferanten mitziehen. „Alle Lieferanten
haben sehr schnell zu verstehen gegeben, dass sie ein großes Interesse am
Weiterbestehen der Drogeriekette Schlecker haben“, erklärte Geiwitz.
Nicht nur mit Markant, sondern mit einer insgesamt dreistelligen Zahl von
ihnen habe er mittlerweile eine Einigung erreicht. Dazu gehörten auch Procter
& Gamble, Beiersdorf, Unilever sowie die komplette Henkel Gruppe. Die
Einigung sei nicht zeitlich befristet. Zudem gehe es darum, dass die rund
32.000 Mitarbeiter mitzögen. Am Montagnachmittag informierte Lars
Schlecker (40), der Sohn des Firmengründers, in einer Betriebsversammlung in
Ehingen Beschäftigte über die Lage.
Schleckers Aufstieg und Fall Alles anzeigen
86 Schlecker. For You. Vor Ort. Vorbei.
1 Drogerieriese und Familiengeschichte
Deutschlands gemessen an der Zahl der Filialen größte Drogeriekette ist
untrennbar mit der Familie Schlecker verbunden. In rund 36 Jahren
wuchs aus den Anfängen in Baden-Württemberg ein europaweit
agierender Handelsriese.Wichtige Stationen in Familie und Firma
DüsseldorfEs ist kein Jahr her, da galten die Schleckers noch als eine der
reichsten Familien in Deutschland. Und jetzt? Seit Montag ist alles futsch - sagt
zumindest die Gründer-Tochter Meike Schlecker, als sie im Blitzlichtgewitter
eine Botschaft verkündet, die es in sich hat: "Es ist nichts mehr da." Immer
wieder sagt sie das und die Nachrichtenagenturen schreiben, dass sie dabei um
Fassung ringt. Nicht nur die Drogeriekette ihres Vaters Anton Schlecker,
sondern auch die ganze Familie habe das ganze Geld verloren. "Es wurde
immer gesagt, wir hätten hunderte von Millionen auf die Seite geschafft." Doch
das stimme nicht. "Das Vermögen meines Vaters war immer das
Unternehmen", sagt die Managerin.
Und das ist nicht alles. Weil Meike und ihr 40-jähriger Bruder Lars selbst an
eine Zukunft des väterlichen Konzerns glauben, hätten sie gute Teile ihres
eigenen Geldes, insgesamt ein dreistelliger Millionenbetrag, in die Hand
genommen, um in den vergangenen Jahren den laufenden Betrieb und die
Eröffnung moderner Filialen zu finanzieren, sagt die Betriebswirtin.
Was Leser über die Schlecker-Pleite denken Alles anzeigen
1 Kein Anspruch auf Sozialleistungen
Stadtindianer: Wenn die Schleckers kein wesentliches Vermögen mehr
haben, dann sollen sie doch Hartz IV beantragen, die Arbeitsagentur wird
ihnen schon nachweisen, dass sie nichts zu kriegen haben.
2 Vorgetäuschte Mittellosigkeit 3 Nicht mehr flüssig 4 Gebunkert auf Offshore-Konten 5 Das Märchen der armen Reichen 6 Nur ein Schachzug 7 Eher ein Wunschtraum 8 Kein Hungertuch für Meike & Co. 9 Kohle in anderem Aggregatzustand 10 Desaströse Pressekonferenz
Die Schleckers waren noch in der jüngsten Forbes-Liste deutscher Milliardäre
enthalten - an die zwei Milliarden Euro sollten sie „wert sein“. Doch wo sind
die Milliarden und wie pleite sind die Schleckers wirklich? Die Wahrheit wird
wohl noch einige Zeit im Dunkeln bleiben, aber die Mehrzahl der Handelsblatt-
Leser ist sich einig: So schlecht geht es Anton, Meike und Co. nicht. So
kommentiert "LUKLUK11111145" auf Handelsblatt Online: "Jemand, der es
zu einem solchen Vermögen gebracht hat, ist nicht so dumm, ein solches Risiko
89 Schlecker. For You. Vor Ort. Vorbei.
einzugehen." Der Leser "Teflon" ergänzt: "Und am Montag wird der Anton
ALG II oder besser gleich Hartz IV beantragen gehen....wer glaubt, dass der
nicht schon lange sein Privatschäfchen im Trocknen hat, der glaubt noch an den
Weihnachtsmann."
Das Mitleid mit dem einstigen Drogeriekönig, der sich nie in die Karten hat
schauen lassen, hält sich in diesen Tagen eher in Grenzen. Der 67-jährige Anton
Schlecker hat eine für sein Unternehmen höchst riskante Rechtsform gewählt:
den eingetragenen Kaufmann.
Schleckers Aufstieg und Fall Alles anzeigen
1 Drogerieriese und Familiengeschichte
Deutschlands gemessen an der Zahl der Filialen größte Drogeriekette ist
untrennbar mit der Familie Schlecker verbunden. In rund 36 Jahren
wuchs aus den Anfängen in Baden-Württemberg ein europaweit
agierender Handelsriese.Wichtige Stationen in Familie und Firma
zunächst straucheln ließen. "Ein zweistelliger Millionenbetrag" gab den
Ausschlag, den die Kette nicht refinanzieren konnte, erklärte der vorläufige
Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz. Und es habe keine geheime Quelle gegeben,
sagt Meike Schlecker, „sonst hätten wir nie Insolvenz angemeldet“. Ihre
Botschaft ist sie am Montag losgeworden. Doch am Ende sieht sie sich und die
Familie noch lange nicht.
Trigema-Chef Wolfgang Grupp: der Mann mit dem Affen. Quelle: dpa
Warnung vor zu viel Größenwahn
Auch der Trigema-Chef Wolfgang Grupp führt sein Unternehmen wie Anton
Schlecker als eingetragener Kaufmann. Der bundesweit bekannte
Textilunternehmer sieht in der Schlecker-Insolvenz eine Warnung vor zu viel
„Größenwahn“. „In solchen Fällen muss früher die Notbremse gezogen
werden“, sagte er am Dienstag in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur
dpa. Da im Fall der Drogeriekette offensichtlich nicht die Banken eine so große
Rolle spielten, sei den Lieferanten ein Vorwurf zu machen. „Gäbe es auf allen
Seiten eine persönliche Haftung, würde es nicht so weit kommen“, meinte
Grupp.
Wie es mit Schlecker weitergeht Alles anzeigen
1 Schwierige Verhandlungen mit Gläubigern
Erst in den kommenden Wochen und Monaten wird es sich entscheiden,
ob der Drogerieriese Schlecker es schafft, eine völlige Pleite und das Aus für die rund 30.000 Mitarbeiter in Deutschland abzuwenden.
2 Überzeugungsarbeit 3 Die Planinsolvenz 4 Filialen schließen 5 Die dringendsten Probleme 6 Rolle der Banken 7 Wie sicher sind die Arbeitsplätze? 8 Gehälter vorerst sicher 9 Beispiele für gelungene Planinsolvenzen 10 Hat Schlecker eine Chance auf dem Drogeriemarkt? 11 Konkurrent DM 12 Wie weit ist die Neuausrichtung? 13 Neue Läden
Der Trigema-Chef erklärte, grundsätzlich nur so weit wachsen zu wollen, wie
er seinen Betrieb noch selbst überblicken könne. Bei Schlecker gebe es
92 Schlecker. For You. Vor Ort. Vorbei.
Tochtergesellschaften, die jeweils als GmbH eingetragen seien. Es wundere ihn,
wenn bei der Familie Schlecker nichts mehr da sein solle, wenn doch die
Auslandsgesellschaften noch nicht in die Insolvenz gegangen seien.
TRIGEMA-INHABER
Für Wolfgang Grupp ist Schlecker eine „Warnung vor Größenwahn“ Trigema-Chef Grupp gilt als Deutschlands berühmtester Mittelständler. Auch der „Mann
mit dem Affen“ führt sein Unternehmen als e.K. wie Anton Schlecker. Er kritisiert den
Gründer der insolventen Drogeriekette scharf.
Grupp wetterte bereits in der Wirtschaftswoche gegen Schlecker: "Ein
Unternehmen zu Lasten der Mitarbeiter, der Lieferanten, vor allem aber auf
Uns allen steht noch die dramatische Aussage von Madeleine Schickedanz vor
Augen, sie habe kaum noch genügend Kapital zum Leben, ja zum Überleben.
Und jetzt erschütterten uns die Auskünfte der Familie Schlecker. Nicht nur sei
das Unternehmen insolvent, es gebe auch kein Kapital mehr innerhalb der
Familie.
Noch vor nicht allzu langer Zeit wurde das Privatvermögen von Senior Anton
Schlecker auf mehrere Milliarden Euro geschätzt, jetzt sei es
dahingeschmolzen, es sei „nichts mehr da“, so seine Tochter Meike Schlecker
auf der ersten Pressekonferenz von Schlecker nach zwanzig Jahren. Damit
muss auch Anton Schlecker Privatinsolvenz anmelden. Das Familienvermögen
sei in den vergangenen Jahren in die Handelskette reinvestiert worden. Da die
gewählte Rechtsform des Unternehmens mit seinen mehr als 6.000 Märkten
sowie 32.000 Beschäftigten in Deutschland die eines e.K., eingetragenen
Kaufmanns, gewesen sei, hafte die Familie persönlich. Zahlen über Umsatz,
Gewinn oder Verlust liegen nicht vor.
Der Börsengang als Auffangbecken
So merkwürdig das auf den ersten Blick klingen mag, ein tatsächliches
Auffangbecken wäre wohl eine Börsennotierung von Schlecker gewesen. Zum
einen wäre dann vielleicht nicht das ganze Familienvermögen „weg“. Zum
anderen wäre es aber vielleicht gar nicht so weit gekommen. Nicht dass
Aktiengesellschaften per se vor der Pleite geschützt wären – schon die Solar
Millennium AG als jüngstes Negativbeispiel zeigt das Gegenteil.
Aber ein nicht zu vernachlässigender Grund für den Abstieg von Schlecker liegt
in dem schlechten Ruf, den das Unternehmen genoss. Seine einzigen beiden
Alleinstellungsmerkmale waren Masse (Anzahl der Filialen) und Preis
(Niedrigpreise, die allerdings mehr und mehr von der Konkurrenz unterboten
wurden).
Wie es mit Schlecker weitergeht Alles anzeigen
1 Schwierige Verhandlungen mit Gläubigern
Erst in den kommenden Wochen und Monaten wird es sich entscheiden,
95 Schlecker. For You. Vor Ort. Vorbei.
ob der Drogerieriese Schlecker es schafft, eine völlige Pleite und das Aus
für die rund 30.000 Mitarbeiter in Deutschland abzuwenden.
2 Überzeugungsarbeit 3 Die Planinsolvenz 4 Filialen schließen 5 Die dringendsten Probleme 6 Rolle der Banken 7 Wie sicher sind die Arbeitsplätze? 8 Gehälter vorerst sicher 9 Beispiele für gelungene Planinsolvenzen 10 Hat Schlecker eine Chance auf dem Drogeriemarkt? 11 Konkurrent DM 12 Wie weit ist die Neuausrichtung? 13 Neue Läden
Alle weichen Faktoren, die im Handel besonders wichtig sind, von der
Behandlung der Mitarbeiter und deren Motivation, dem Verhalten gegenüber
den Kunden bis hin zur Ladengestaltung, zum Ambiente und der
Produktauswahl, waren katastrophal. Wer will schon in einem drittklassigen
Konsum einkaufen? Die Konkurrenz hatte es vorgemacht mit starken und
qualitativ hochwertigen Eigenmarken, mit eigenen Biobereichen, mit
Babywickeltischen und einer sehr viel reichhaltigeren Produktauswahl.
Die an der Börse geforderte Transparenz und Offenlegung hätte mit Sicherheit
sehr viel früher aufgezeigt, dass der von Schlecker eingeschlagene Weg nicht
mehr rentabel ist und dass ein Strategiewechsel, wie ihn die Kinder Meike und
Lars Schlecker versucht hatten, dringend erforderlich wäre. DROGERIEKETTE
Wer über Schleckers Schicksal entscheidet 1
Auch das Verhältnis zu den Mitarbeitern wäre in einer AG schwerlich auf so
schlechtem Niveau geblieben, da Arbeitnehmervertreter auch über den
Aufsichtsrat sich wirksam Gehör verschaffen können und Aktionäre ungern
schlechte Schlagzeilen über ihre Investments lesen.
Vielleicht wäre Schlecker als börsennotiertes Familienunternehmen nicht so tief
gesunken. Auch wenn Scheitern zum Unternehmertum dazugehört und uns
allen Respekt abfordert, eine vernünftige Risikoeinschätzung darf nicht
vernachlässigt werden. Denn eines wollen wir sicher nicht: Anton Schlecker im
Schlecker verkündet seine Zahlungsunfähigkeit. Für 30.000 Mitarbeiter
beginnt das Bangen um den Arbeitsplatz.
2 23. Januar 2012 3 26. Januar 2012 4 29. Februar 2012 5 5. März 2012 6 11. März 2012 7 29. März 2012 8 2. Mai 2012 9 23. Mai 2012 10 24. Mai 2012 11 1. Juni 2012 12 8. Juni 2012 13 27. Juni 2012 14 8. Juli 2012 15 18. Juli 2012
Recherchen des Handelsblatts hatten Anfang Juni ergeben, dass die Familie
noch über ein Privatvermögen von 35 bis 40 Millionen Euro verfügt. Die
Millionen der Schleckers seien zum größten Teil im Besitz der Kinder,
bestätigten Ex-Schlecker-Manager dem Handelsblatt. Die Villa der Familie
gehöre der Ehefrau Anton Schleckers, der in der Insolvenz mit seinem
Privatvermögen haftet. Der Firmenchef galt früher als Milliardär.
Mit Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz kooperiere man genauso wie Vater
Anton „selbstverständlich offen und transparent“, heißt es jetzt von Meike und
Lars Schlecker. Sollte es Vermögensübertragungen gegeben haben, die im
Sinne des Insolvenzrechtes rückübertragen werden müssten, so werde dies
diskutiert und gegebenenfalls zurücküberwiesen.
DROGERIEIMPERIUM
Haben die Schleckers Geld beiseite geschafft? Der Ausverkauf bei Schlecker startet am Freitag, auf Produkte gibt es bis zu 50 Prozent.
„Ein Schock, eine Tragödie und ein Desaster“
Die Schlecker-Kinder geben sich von der Insolvenz hart getroffen. „Es ist ein
Schock, eine Tragödie und ein Desaster.“ Man liege oft wach und grübele. Das
Lebenswerk der Eltern sei zerbrochen. Die Drogeriekette „war für uns alle
Lebensinhalt - und da ist jetzt erst einmal ein großes Nichts“.
DAS SCHLECKER-DRAMA
Der größenwahnsinnige König von Ehingen Anton Schlecker herrschte auf dem Höhepunkt seines Erfolges über 50.000 Mitarbeiter und
14.000 Filialen in 17 Ländern. Zwei Eigenschaften bestimmten Aufstieg und Fall des
Familienunternehmers: Sturheit und Größenwahn.
Meike und Lars Schlecker betonen in ihrer Mitteilung auch ihre Dankbarkeit an
die Mitarbeiter. „Wir wollen nicht jammern und es sind die vielen ehemaligen
Schlecker-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter, denen unser Dank für die
vergangenen Jahre und unser Mitgefühl in dieser schwierigen Phase gehört.“
Den Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz treffe aber keine Schuld. „Aus unserer
Sicht hat der Insolvenzverwalter sehr engagiert gekämpft“, schreiben die
Schlecker-Kinder. Man sei der festen Überzeugung, dass eine
„Transfergesellschaft ein sehr guter Ansatz gewesen wäre“. Die Verhandlungen
seien wegen der nicht signifikant zu senkenden Personalkosten gescheitert.
Die größten deutschen Firmenpleiten Alles anzeigen
1 Platz 16
Schlott
Druckerei/1480 Beschäftigte (Quelle: Statista)
2 Platz 15 3 Platz 14 4 Platz 13 5 Platz 12 6 Platz 11 7 Platz 10 8 Platz 9 9 Platz 8 10 Platz 7 11 Platz 6 12 Platz 5 13 Platz 4 14 Platz 3 15 Platz 2
Laut Konkurrent Dirk Roßmann, Chef der gleichnamigen Drogeriekette, konnte
sich Schlecker diese Löhne zu diesem Zeitpunkt gar nicht mehr leisten: „Es ist
kein Geheimnis, dass Schlecker monatlich im Schnitt einen Umsatz zwischen
30 000 und 40 000 Euro pro Filiale erzielt. Roßmann kommt auf 215 000 Euro,
DM auf über 300 000 Euro. Das wirkt sich auch auf die anteiligen
Personalkosten aus. Die liegen bei DM und Rossmann bei gut 14 Prozent, bei
Schlecker deutlich höher.“
Die größten deutschen Firmenpleiten Alles anzeigen
1 Platz 16
Schlott
Druckerei/1480 Beschäftigte
(Quelle: Statista)
2 Platz 15 3 Platz 14 4 Platz 13 5 Platz 12 6 Platz 11 7 Platz 10 8 Platz 9 9 Platz 8 10 Platz 7 11 Platz 6 12 Platz 5 13 Platz 4 14 Platz 3 15 Platz 2 16 Platz 1
Schlecker verkündet seine Zahlungsunfähigkeit. Für 30.000 Mitarbeiter
beginnt das Bangen um den Arbeitsplatz.
2 23. Januar 2012 3 26. Januar 2012 4 29. Februar 2012 5 5. März 2012 6 11. März 2012 7 29. März 2012 8 2. Mai 2012 9 23. Mai 2012 10 24. Mai 2012 11 1. Juni 2012 12 8. Juni 2012 13 27. Juni 2012 14 8. Juli 2012 15 18. Juli 2012
In Österreich war die Kreditversicherung aufgekündigt worden und Geiwitz
habe der Auslandsgesellschaft bisher rund 27 Millionen Euro in Form von
Waren und Bargeld geborgt. Eine sogenannte Stand-alone-Lösung habe keine
Chance, weil Schlecker-Österreich zu sehr vom Mutterkonzern abhängig sei,
sagte Geiwitz.
Keine Lösung für Schlecker XL
Das betrifft vor allem die Warenlieferung. Er setzt auf klassische
Warenhändler: „Entweder es gibt einen Systempartner, der die Läden sinnvoll
relativ schnell bestücken kann oder, wenn wir keinen finden, dann droht im
schlimmsten Fall auch die Insolvenz in Österreich.“ In Österreich hat Schlecker
rund 930 Filialen und 3000 Mitarbeiter. DER KÖNIG VON EHINGEN
Aufstieg und Fall des Anton Schlecker
1
Die österreichische MTH Retail Group, Eigentümer der Haushaltswaren-Kette
Mäc-Geiz, ist am Kauf von Ihr Platz interessiert. „Wir können uns eine
Übernahme vorstellen“, sagte Firmenchef Josef Taus. Erste Gespräche mit dem
Insolvenzverwalter Werner Schneider über die Schlecker-Tochter hätten bereits
Schlecker verkündet seine Zahlungsunfähigkeit. Für 30.000 Mitarbeiter beginnt das Bangen um den Arbeitsplatz.
2 23. Januar 2012 3 26. Januar 2012 4 29. Februar 2012 5 5. März 2012 6 11. März 2012 7 29. März 2012 8 2. Mai 2012 9 23. Mai 2012 10 24. Mai 2012 11 1. Juni 2012 12 8. Juni 2012 13 27. Juni 2012 14 8. Juli 2012 15 18. Juli 2012
Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz versucht derzeit, neben den
Auslandsgesellschaften und den Töchtern auch einzelne Schlecker-Filialen zu
verkaufen. Rossmann winkt nach anfänglichem Interesse an 80 Filialen des
einstigen Rivalen aus Ehingen (Baden-Württemberg) aber ab. „Das Kapitel ist
für uns jetzt eigentlich abgeschlossen“, sagte ein Unternehmenssprecher am
Montag der Nachrichtenagentur dpa in Hannover. „Wir haben uns ja vor allem
Standorte der Tochter IhrPlatz angeschaut. Weil es für die nun offensichtlich
einen Investor gibt, tut sich auf dem Markt vermutlich nicht mehr viel.“ DER KÖNIG VON EHINGEN
Aufstieg und Fall des Anton Schlecker
1
Interessant für Rossmann seien nur größere Läden in Innenstädten oder an
Bahnhöfen gewesen, hieß es aus dem Unternehmen. Da die österreichische
MTH Retail Group einen Kauf der Schlecker-Tochter IhrPlatz prüfe, sei der
bisherige Schlecker-Ableger für Rossmann derzeit keine Option mehr zur
Erweiterung des eigenen Netzes: „Was Schlecker betrifft, ist das Thema für uns
eigentlich durch. Wir hatten auch nie Interesse an einem Einstieg bei Schlecker