HAMLET von William Shakespeare Der Vater tot, die Mutter mit dem On- kel kurz nach der Beisetzung verhei- ratet. Bedrängt von falschen Freun- den und verwirrt von der Liebe einer schönen Frau: Hamlets Welt ist aus den Fugen und sie zerbricht weiter, als er erfährt, dass sein Onkel, der neue Herrscher, seinen Vater ermordet haben soll. Der Prinz schwört Rache, doch mit seiner jugendlichen Selbst- gerechtigkeit richtet er sich gegen alles und jeden – und reißt schließlich alle, die sich ihm in den Weg stellen, mit in den Abgrund. „Die Aufführung hat [...] mit Dimitrij Schaad einen gran- diosen Hauptdarsteller.“ (WDR 5) 2. April, Schauspielhaus BLAUBART – HOFFNUNG DER FRAUEN von Dea Loher Heinrich Blaubart ist Schuhverkäufer und mit der Liebe kaum vertraut. Er ist die perfekte Leerstelle, die ideale Pro- jektionsfläche für die Sehnsüchte der Frauenwelt: Julia, Anna, Judith, Tanja, Eva, Christiane und eine blinde Frau verlieben sich in ihn. Doch die ideale Liebe, die Liebe über die Maßen, findet sich nicht alle Tage. Und so muss Blau- bart sich ein um das andere Mal auf radikalste Weise von der imperfekten Liebe trennen, wie es schon Perraults Blaubart von 1697 tat. „Ein gelun- gener Balance-Akt zwischen schwe- bend leichtem Surrealismus und Gro- teske.“ (Theater pur) 4., 10. & 24. April, Theater Unten BOCHUM Ein Singspiel von Lutz Hübner mit Liedern von Herbert Grönemeyer Nach vielen Jahrzehnten schließt die Kneipe. Die Band baut ab, die Gäste gehen, nur Sandra, Ralf, Peter und Roger, die hier schon 1984 ihr Abi- tur begossen haben, wollen noch ein Glas trinken. Also spendiert Lotte, die Frau hinter der Theke, eine letzte Runde. Der Alkohol löst die Zungen. Und wenn Worte nicht mehr reichen, wird gesungen: die schönsten und be- kanntesten, aber auch fast vergessene Lieder von Herbert Grönemeyer. 9. April, Schauspielhaus SCHAUSPIELHAUS BOCHUM APRIL 2015 ICH ZIEHE IMMER DIE NOTBREMSE. DER KONTRABASS von Patrick Süskind Mit dem furiosen Monolog eines Kontrabassisten schrieb Patrick Süs- kind seinen einzigen Theatertext: Al- lein in seinem Musikzimmer sinniert und flucht ein namenloser Orchester- beamter über sich, seine Arbeit, die Liebe – und vor allem über sein Leben mit dem größten aller Streichinstru- mente. „Wie Roland Riebeling, dieser Vollblut-Mime, bis in die Fingerspit- zen jeden Moment präsent ist, [...] ist große Kunst.“ (WAZ) 25. April & 2. Mai, Theater Unten DER PLAN VON DER ABSCHAFFUNG DES DUNKELS nach dem Roman von Peter Høeg Peter und Katarina besuchen Biehls Privatschule. Sie glauben, Teil eines geheimen Plans der Schulleitung zu sein, dem sie zusammen mit dem ver- haltensgestörten August auf die Spur kommen wollen. Peter Høegs Roman gleicht einem spannenden Krimi, in dem eindrücklich der Kampf von Au- ßenseitern gegen eine undurchsichtige Machthierarchie geschildert wird. Er- zählt wird aber auch von der Sehnsucht dreier junger Menschen nach Heimat und Familie und nicht zuletzt eine er- greifende Liebesgeschichte. „Eindring- lich, anschaulich, berührend, wahr. Und sehr, sehr sehenswert.“ (WAZ) 3. & 17. April, Theater Unten DIE NIBELUNGEN von Friedrich Hebbel Das Theatererlebnis im Schauspiel- haus! Im Zentrum des Abends in der Regie von Roger Vontobel steht das mittelhochdeutsche Nibelungenlied, nach dem Friedrich Hebbel 1862 eine Trilogie geschrieben hat. Der alte Sa- genstoff um den Drachentöter Sieg- fried legt archetypische Konflikte frei: Liebe, Betrug, Verrat und Mord. Am Ende reißt ein fanatischer Amok alle in den Untergang. „Fünfeinhalb Stun- den Theater – intensiv, voller starker Bilder und keine Minute zu lang.“ (Ruhr Nachrichten) 11. & 12. April, Schauspielhaus, außerdem bereits im Vorverkauf: 23.5. (18:00) & 24.5. (16:00) DA-HEIM Tanz- und Theaterstück mit jungen Erwachsenen und Jugendlichen aus betreuten Wohngruppen Daheim, Zuhause, Heimat. Das lässt an Geborgenheit und Sicherheit den- ken. Was aber, wenn jungen Men- schen stattdessen Angstgefühle und verstörende Erinnerungen in den Sinn kommen? Regisseurin Martina van Boxen und Choreograf Guido Markowitz entwickelten mit jungen Erwachsenen aus Bochum, minder- jährigen Flüchtlingen aus der ganzen Welt und Jugendlichen aus betreuten Wohngruppen ein Tanz- und Theater- stück, das vom Da-Heim-Sein erzählt. 1. & 2. April, Theater Unten DAS MÄDCHEN AUS DER STREICHHOLZFABRIK nach dem Film von Aki Kaurismäki Nur wenige Worte genügen Aki Kau- rismäki, um die Geschichte von Iris, dem Mädchen aus der Streichholzfa- brik, zu erzählen. Es ist eine stille Welt, in der sie lebt, menschliche Stimmen hört sie nur abends aus dem Fernse- hen. Für eine Nacht erobert sie mit einem roten Kleid den wohlhabenden Aarne, doch als er sie wegstößt, ent- fernt Iris alle Menschen aus ihrer Welt. David Bösch inszenierte dieses traurige und berührende Märchen mit Maja Beckmann in der Hauptrolle für die Kammerspiele. „Ein Abend des ab- soluten Gefühls, der Trauer, Sehnsucht und Rebellion atmet.“ (K.West) 17. April, Kammerspiele DELIKATESSEN nach einem Film von Anders Thomas Jensen Zwei Metzger wollen es sich und ih- rem fiesen Metzgermeister beweisen: Sie eröffnen ihre eigene Fleischerei. Aber die Kunden bleiben aus – bis eines Abends versehentlich ein Elek- triker im Kühlraum eingeschlossen und der Erfrorene am nächsten Mor- gen in Panik fachgerecht verarbeitet wird... „Tiefschwarze, grandios gespie- lte und abgründig inszenierte Komödie mit unterschwelliger Gesellschaftskri- tik“ (WDR 5 Scala) in der Regie von Hans Dreher und Oliver Paolo Tho- mas, den künstlerischen Leitern des Rottstr 5 Theaters. 2., 24. April & 2. Mai, Kammerspiele KARTEN: 0234 / 33 33 55 55 WWW.SCHAUSPIELHAUSBOCHUM.DE EIN MANN WILL NACH OBEN nach dem Roman von Hans Fallada Er will Berlin erobern! Nicht mehr und nicht weniger nimmt sich der 16-jährige Karl Siebrecht vor, als er aus seinem Heimatstädtchen aufbricht in die Hauptstadt. Falladas große und berührende Erzählung, inszeniert von Anselm Weber, umspannt viele Jah- re deutscher Geschichte: Sie beginnt 1909 in den ärmlichen Hinterhöfen des Berliner Wedding und reicht bis in eine Grunewaldvilla 1931. „Man sieht vorzügliche Schauspieler, allen voran Felix Rech, der dem Karl all die Grauwerte von Ehrgeiz, Mut, Unzu- verlässigkeit mitgibt.“ (Westfälischer Anzeiger) 18. April, Schauspielhaus [FI’LO:TAS] nach Gotthold Ephraim Lessing „Ein herausragendes Theaterereig- nis.“ (Deutschlandradio Kultur): Ro- ger Vontobels Interpretation von Les- sings Drama mit Theaterpreisträgerin Jana Schulz zieht Parallelen zum Fall von John Walker Lindh, jenem Ameri- kaner, der während des Afghanistan- Krieges für Schlagzeilen sorgte, weil er auf der Seite der Taliban kämpfte. „Ein vielfältiges, beeindruckendes und anregendes Solostück, das weit über eine Figur hinausweist.“ (Die deutsche Bühne) 10. April, Kammerspiele FRAUEN AM RANDE DES NERVENZUSAM- MENBRUCHS Musical von Jeffrey Lane (Buch) und David Yazbek (Musik & Lied- texte) nach dem Film von Pedro Almodóvar / Deutsch von Kevin Schroeder „Adios, mein Liebling“, verkündet Iváns Stimme auf Pepas Anrufbeant- worter. Völlig überraschend trennt sich Iván von Pepa. Doch das wird sie nicht hinnehmen. Bei ihrer Suche nach ihm trifft Pepa auf seine Ex-Frau, seinen Sohn und seine neue Geliebte. Und dann steht auch noch Candela vor ihrer Tür, die nach einer heißen Affäre mit einem Terroristen auf der Flucht vor der Polizei ist. Innerhalb von zwei Tagen nimmt Pepas Leben eine völlig unerwartete Wendung. Schusswaffen – das sind die Werk- zeuge, mit denen sie an einer Idylle herumschraubt, die sie nicht erträgt. „Die Vorstellung fesselt durch die groß aufspielenden Akteure.“ (WAZ) 15. April, Schauspielhaus HEXENJAGD von Arthur Miller Ein paar Mädchen treiben nachts im Wald seltsame Dinge. Ausgerechnet im Haus des Pfarrers, bei seiner kran- ken Tochter Betty und seiner Nichte Abigail, laufen die Fäden zusammen. In der Gemeinde kommt die Frage auf, ob hier alles mit rechten Dingen zugeht oder nicht finstere Mächte die Hand im Spiel haben. Als sich die in die Enge getriebenen Mädchen durch Gegenbeschuldigungen zur Wehr set- zen, entsteht ein Hexenjagdklima. Immer mehr Verdächtige müssen sich vor Gericht verantworten, die Mäd- chen erhalten als Anklägerinnen und einzige Zeuginnen eine gefährliche Macht. 3., 25. April & 2. Mai, Schauspielhaus IM WESTEN NICHTS NEUES nach dem Roman von Erich Maria Remarque Wie überlebt man einen Krieg, der sei- ne Opfer willkürlich und unablässig fordert, in dem Mut und Kampfgeist nichts bedeuten? Und was, wenn in dem Horror, den man sieht und erlebt, das Sterben irgendwann leichter ist als das Leben? 1928 erschien Remar- ques Roman über eine Generation, „die vom Kriege zerstört wurde – auch wenn sie seinen Granaten entkam“. Die schonungslosen Schilderungen von Weltkrieg und Materialschlacht aus Sicht des einfachen Soldaten sind bis heute einzigartig. In der Regie von Henner Kallmeyer spielen Schauspiel- studierende der Folkwang Universität der Künste. 11., 22. & 27. April, Theater Unten KABALE UND LIEBE von Friedrich Schiller „Ein Schiller, der süchtig machen kann.“ (WAZ) – In der reduzierten und emotionalen Inszenierung von Anselm Weber wird die große Kraft dieses Klassikers deutlich: Ferdinand DIE UNVERNÜNFTIGEN STERBEN AUS von Peter Handke Wir kennen die Geschichten von de- nen, die leiden, weil sie kein Geld ha- ben, doch in diesem Stück erzählt Peter Handke von denen, die viel Geld und Macht haben und dennoch leiden. Die Figuren kreisen auf eine komische wie traurige Art um sich und um die großen Fragen, die hochaktuell sind: Macht Geld glücklich? Macht Kapita- lismus Sinn? Haben wir den Kapitalis- mus gemacht oder macht er uns? „All die bizarren kleinen Wirklichkeits- brüche des Stücks sind auf den Punkt gespielt, Riemenschneider arbeitet vor allem dessen Sprach-Wucht und -Witz heraus.“ (Ruhr Nachrichten) 9. April, Kammerspiele DREI MÄNNER IM SCHNEE von Erich Kästner Im Grandhotel Bruckbeuren ent- spinnt sich eine heitere Verwechs- lungskomödie: Man munkelt, Dr. Ha- gedorn sei ein Millionär inkognito, der den armen Mann nur spiele. Dabei ist er tatsächlich ein arbeitsloser Wer- befachmann. Ganz anders verhält es sich mit Geheimrat Tobler – unter falschem Namen reisend, ist er der verkappte Millionär, der vorgibt, ein armer Mann zu sein. Sein Diener Jo- hann wiederum muss den Millionär mimen. Zwischen Ski und Bal paré werden Freundschaften fürs Leben geschlossen. 5. & 6. April, Schauspielhaus EINE SOMMERNACHT von David Greig und Gordon McIntyre In einer Bar in Edinburgh begegnen sich der Kleinkriminelle Bob und die frustrierte Scheidungsanwältin Hele- na. Man trinkt Wein, landet im Bett und ist sich am nächsten Morgen einig: großer Fehler. Aber es kommt anders. Man nehme ordentlich Alkohol und Midlife-Crisis und gebe schottischen Humor dazu, fertig ist eine Komödie, in der das Leben zweier Mittdreißiger innerhalb von 48 Stunden kräftig auf den Kopf gestellt wird. „Tolle Chemie zwischen den Schauspielern, die einen von der ersten Sekunde an mitneh- men.“ (WDR 5 Scala) 30. April, Theater Unten „Melodram, Komödie, Schauspieler mit starken Stimmen und Hang zur Überzeichnung: Das alles bietet die neue höchst unterhaltsame Musikpro- duktion.“ (Ruhr Nachrichten) 19. April, Schauspielhaus GESPENSTER DES KAPITALS nach Honoré de Balzac Mercadet ist ein Macher, ein Speku- lant, ein Finanzjongleur. Ihn interes- siert nur das ganz große Geschäft – auch wenn er selbst längst kein Kapital mehr besitzt. Honoré de Balzac hat be- reits 1840 den Irrsinn der finanzöko- nomischen Luftgeschäfte beschrieben, wie sie uns heute wieder beschäftigen. Regisseur Hermann Schmidt-Rahmer bearbeitete das Stück für die Kam- merspiele neu und konfrontiert es mit der Gegenwart heutiger Finanzmarkt- Akrobatik. „Eine enorm unterhaltsa- me, bilderstarke und hirnaktive Auf- führung.“ (nachtkritik.de) 6. & 11. April, Kammerspiele GIFT. EINE EHEGESCHICHTE von Lot Vekemans Ein Mann und eine Frau treffen sich auf dem Friedhof, auf dem sie vor zehn Jahren ihr Kind beerdigt haben. Sie ha- ben sich seitdem nicht gesehen, doch sie sind zutiefst verbunden durch den Schmerz, der sie nicht loslässt. Irgend- wie schaffen sie es, miteinander zu re- den. Oder auch nur zusammen Scho- kolade zu essen. Oder zu lachen. Denn dieses Stück der niederländischen Au- torin Lot Vekemans ist kein Stück über den Tod, sondern darüber, wie wir mit ihm leben. In der Regie von Heike M. Götze spielen Bettina Engelhardt und Dietmar Bär diese eindringliche Ehe- geschichte. 12., 26. April & 3. Mai, Kammerspiele HEDDA GABLER von Henrik Ibsen So heil wie nach ihrer Hochzeit war Heddas Welt schon lange nicht mehr, und da kann man schon verrückt wer- den. Zum Glück gibt es auch in der heilsten Welt hässliche Dinge, wenn man nur will, und Hedda will. Ein ver- soffenes Genie, ein notgeiler Advokat, eine gefährliche Nebenbuhlerin, zwei und Luise, der junge Adlige und das bürgerliche Mädchen, entdecken durch die Liebe ihren eigenen freien Willen. Heute wäre ihre Beziehung kein Skandal mehr, aber wir verstehen bis heute, dass die beiden Liebenden sich frei entscheiden möchten. Wir würden sagen: sie wollen sich selbst- verwirklichen. Damals sagte man: sie folgten ihrem Herzen. Und mit dieser Entscheidung haben sie ein ganzes System in Frage gestellt. 19. & 23. April, Kammerspiele KURZE INTERVIEWS MIT FIESEN MÄNNERN von David Foster Wallace „Intime Bekenntnisse, denen der Zuschauer atemlos folgt.“ (Ruhr Nachrichten) – David Foster Wallace beschreibt in seinen Kurzgeschich- ten Figuren am Abgrund. In fiktiven Interviews sprechen sie ihre dun- kelsten und politisch unkorrektesten Gedanken aus, bei denen einem das Lachen im Halse stecken bleibt. Ein Beziehungskosmos entsteht, in dem die Protagonisten ihre Ängste zu ver- bergen suchen oder ihre Höhenflüge selbstbewusst zur Schau stellen. 16. & 23. April, Theater Unten NORWAY.TODAY von Igor Bauersima August ist noch keine 20 und denkt an Selbstmord. Im Internet findet er Julie, die mit ihm zusammen sterben will. Sie verabreden sich auf einer 600 Meter hohen Klippe an einem norwe- gischen Fjord, um gemeinsam in den Tod zu springen. Doch während sie nach den letzten Worten für eine Vi- deobotschaft suchen, erwacht in ih- nen die Sehnsucht nach Leben. „Ein sehenswerter Abend zwischen komö- diantischer Leichtigkeit und nötigem Ernst.“ (WAZ) 13. & 14. April, Theater Unten ONKEL WANJA von Anton Tschechow Was soll man tun, wenn sich plötz- lich alles als sinnlos erweist, woran man sein halbes Leben lang geglaubt hat? Das muss Wanja erleben, als das Gut verkauft werden soll, in das er alles investiert hat. Und zwar von dem Mann, den er wie einen Halbgott verehrte und der ihm jetzt hohl er- scheint. Mit Tschechows berühmtem Stück über Arbeit, Liebe und Sinn gab der renommierte Regisseur Stephan Kimmig seinen Einstand in Bochum. „Dass die Inszenierung großartig ist, verdankt sie Kimmigs genauem Blick auf jede einzelne Figur.“ (Ruhr Nach- richten) 24. April, Schauspielhaus RAUS AUS DEM SWIM- MINGPOOL, REIN IN MEIN HAIFISCHBECKEN von Laura Naumann Moana macht Karriere in einer Unter- nehmensberatung, ihr Freund Boris kommt mit seinem Job als Flugbeglei- ter ganz gut zurecht – und die beiden miteinander auch. Eigentlich auch mit Christiane, Moanas Mutter, die langsam am Sinn ihres Nachrichten- sprecherdaseins zu zweifeln beginnt. Eines Tages bricht sich Moana beide Arme und Christiane stellt mitten in den 20-Uhr-Nachrichten die Sinn- frage. Ab jetzt ist alles anders. „Laura Naumann ist eins der ganz großen Ta- lente der zeitgenössischen Dramatik.“ (nachtkritik.de) 15. April, Theater Unten VIEL LÄRM UM NICHTS von William Shakespeare Claudio und Hero wollen vor ihrer eigenen Hochzeit noch Benedikt und Beatrice miteinander verkuppeln. Die beiden wortwitzigen Streithähne konnten sich scheinbar noch nie lei- den – und gerade das ist die Herausfor- derung für die Kuppler. Sie stellen den Zankäpfeln eine Liebesfalle. Unterdes- sen spinnt Don John eine handfeste Intrige gegen Claudio. Er macht ihn glauben, seine Hero sei ihm noch vor der Hochzeitsnacht untreu geworden. Vor der versammelten Hochzeitsge- sellschaft mit den falschen Anschul- digungen konfrontiert, bricht Hero zusammen. „Ein unbedingt sehens- werter Abend.“ (Ruhr Nachrichten) 4. & 10. April, Schauspielhaus WIEDER IM SPIELPLAN DER BESUCH DER ALTEN DAME von Friedrich Dürrenmatt Schauplatz ist eine Stadt, die deut- lich bessere Tage gesehen hat. In- zwischen mangelt es an Geld, an Glanz, an Motivation der Bevölke- rung. Da kündigt sich im Besuch einer einstigen Mitbürgerin Abhil- fe an: Claire Zachanassian, früher Klara Wäscher, hat es inzwischen zu schier unermesslichem Reich- tum gebracht. Arm und gedemütigt war sie, als sie vor rund vierzig Jah- ren die Stadt verließ, schwanger von einem Mann, der sie und das Kind verleugnete. Dieser Alfred Ill wirt- schaftet jetzt als Feinkosthändler mehr schlecht als recht vor sich hin. Alle hoffen auf Klara, aber Klara will Rache. Eine Milliarde bietet sie der Stadt, wenn sie den ehemaligen Geliebten tötet. Die Bürger weisen dieses unmoralische Angebot weit von sich, gewöhnen sich aber immer mehr an den Geschmack des Wohl- stands. Klara muss nichts tun als abwarten: die Zeit und die mensch- liche Korrumpierbarkeit arbeiten für sie. In der Rolle der großen Rächerin, die als Katalysator für die allgemeine Käuflichkeit wirkt, steht Mechthild Großmann wieder auf der Bühne des Schauspielhauses Bochum. Regie: Anselm Weber / Bühne: Alex Harb / Kostüme: Irina Bartels / Musik: Oliver Siegel / Video: Bibi Abel / Dramaturgie: Kekke Schmidt Mit: Günter Alt, Damir Avdic, Mechthild Großmann, Sarah Grunert, Matthias Kelle, Nils Kreutinger, Marco Massafra, Kristina Peters, Matthias Redlhammer, Roland Riebeling, Michael Schütz, Xenia Snagowski, Daniel Stock, Klaus Weiss Premiere am 30. April im Schauspielhaus Die nächste Vorstellung: 3. Mai Matinee am 26. April im Tanas PREMIERE HANS IM GLÜCK von Reto Finger Sieben Jahre hat Hans gearbeitet. Für seine Verdienste erhält er einen Klumpen Gold. Diesen tauscht er mehrfach, bis ihm schließlich nur noch ein Schleifstein bleibt. In dem bekannten Märchen, das sich auch in den Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm findet, werden der Unterschied zwischen Haben und Sein, die Kunst des Loslassens und die daraus resultierende inne- re Freiheit verhandelt. Denn auch wenn sich der materielle Wert bei Hansens Tauschgeschäften verrin- gert, wird er doch zusehends glück- licher. Reto Finger hat für das Bochumer Ensemble eine moderne Adaption des „Hans im Glück“-Stoffes ge- schrieben. Homo Hans kündigt sei- ne Festanstellung und erprobt sich in der Selbständigkeit. Doch das ihn umgebende Höher-Schneller-Weiter- Streben erscheint ihm immer absur- der. Stück für Stück steigt Hans aus der Welt aus und begibt sich auf die Suche nach seinem persönlichen Glück. Regie: Barbara Bürk / Bühne & Kostüme: Anke Grot / Musik: Markus Reschtnefki / Dramaturgie: Annelie Mattheis Mit: Matthias Eberle, Florian Lange, Jana Lissovskaia, Bernd Rademacher, Minna Wündrich / Musiker: Manuel Loos, Markus Reschtnefki Uraufführung am 18. April in den Kammerspielen Die nächsten Vorstellungen: 25. & 29. April Matinee am 12. April im Tanas URAUFFüHRUNG/PREMIERE MICHEL AUS LÖNNEBERGA Kinder- und Familienstück von Astrid Lindgren ab 5 Jahren Die Svenssons auf dem Katthult-Hof haben es nicht leicht. Denn ihr Sohn Michel ist ein richtiger Lausejunge und macht nur Unfug! Mag sein, dass Michel es gar nicht böse meint, aber am Ende muss er immer zur Strafe in den Tischlerschuppen. Manchmal aber, da überrascht Michel sie alle. Bei allem Unfug hat er nämlich ein großes Herz. Und wenn dieses Jahr der Schnee fällt in Lönneberga, vollbringt er sogar eine richtige Heldentat. 26. & 27. April, Schauspielhaus RUHM Renegade in Residence Tanztheater von Neco Çelik Ob ewiger Ruhm oder Ruhm für 15 Minuten, ob DSDS, Hip-Hop-Battle oder Klassik, Stadttheater oder Straße: berühmt werden ist unser Ziel. Doch was ist Ruhm und wie funktioniert er als sozialer Mechanismus? Wer hat Zugang dazu und wer bewertet eine künstlerische Leistung? Regisseur Neco Çelik untersucht diese Fragen zusammen mit den urbanen Tänzern aus dem Renegade-Ensemble. „Die Tanztheater-Inszenierung ist span- nend und hat starken musikalischen und körperlichen Ausdruck.“ (Ruhr Nachrichten) Zum letzten Mal in Bochum: 30. April, Kammerspiele ZERBOMBT von Sarah Kane Entlang der Gräuelbilder heutiger Kriege und mit der Wucht einer grie- chischen Tragödie kreist die Inszenie- rung von David Bösch um die Begeg- nung dreier vom Leben überforderter Menschen. Der Journalist Ian, seine ehemalige Geliebte Cate (Maja Beck- mann) und ein namenloser Soldat stehen am Rande ihrer Existenz. Sie füttern, erniedrigen, lieben, quälen und töten sich – und indem sie die scheinbar private Situation an ihre äußersten Ränder treiben, werden sie zu Stellvertretern einer um Krieg und Gewalt kreisenden Gesellschaft. Zum letzten Mal in Bochum: 4. April, Kammerspiele Eine Produktion des Schauspiel Stuttgart ZUM LETZTEN MAL ZU GAST JUNGES SCHAUSPIELHAUS SPÄTSCHICHT: DIE MAFIA ZU GAST Warten auf den großen Don Die Nerven liegen blank, denn heu- te kommt der Don, der große Don. Seine Söhne müssen ihm beibringen, dass sie fortan auf ehrlichen Wegen wandeln und nicht ins Mafiabusiness einsteigen wollen. Sowas hört der große Don gar nicht gerne. Für diese große Offenbarung ist alles perfekt hergerichtet. Nun gilt es, die Zeit bis zu seiner Ankunft zu überbrücken. Mitglieder des Schauspielensembles präsentieren eine Spätschicht rund um das Crime-, Gangster- und Mafia- genre. 18. April, Theater Unten FRED UND ANABEL Eine Liebesgeschichte für Kinder ab 3 Jahren nach dem Bilderbuch von Lena Hesse Fred und Anabel sind ein ungleiches Paar. Ein Kater und eine Graugans. Den schönsten Sommer ihres Lebens haben sie miteinander verbracht. Als der Herbst kommt, muss Anabel in den warmen Süden aufbrechen. Doch irgendwann endet auch der schlimm- ste Winter. Martina van Boxen insze- nierte die Geschichte von Lena Hesse über Freundschaft, Sehnsucht und das Vergehen der Zeit als Erzählthea- ter mit Puppen und Musik für die kleinsten Zuschauer. 6. April, Theater Unten GRIMMSKLANG Ein etwas anderes Märchen für Kinder ab 8 Jahren In Grimms Märchen sind die Helden gut und Prinzessinnen wunderschön. „grimmsklang“ stellt diese Rollen und Klischees mit Humor, dem nötigen Grusel und einer Portion Schrägheit auf den Kopf und bietet einen Ritt durch Grimms Welten. Dabei wird auch der Bedeutung von Rollenmu- stern nachgegangen und die Frage gestellt, ob im Leben wie im Märchen alles schwarz oder weiß sein muss. „Komplex und lustig. Kindgerechtes Experimentaltheater auf hohem Ni- veau.“ (Ruhr Nachrichten) 28. & 29. April, Theater Unten CLUB 3: MELTING POTT mit jungen Erwachsenen zwischen 16 und 24 Jahren Jahrtausende alt ist die Geschichte um den griechischen Helden Odys- seus, der seine Heimat verlässt und für sein Volk in den Krieg zieht. Sei- ne Frau und seinen Sohn lässt er zu- rück. Ein strahlender Held oder eine schmerzvolle Erinnerung für den eige- nen Sohn, voller Sehnsucht und Hass? Theaterpädagogin Franziska Rieckhoff und die Teilnehmer des Jugendclubs haben diesen bekannten Stoff hin- terfragt, mit ihm experimentiert und ihre eigene Wirklichkeit entwickelt. 9. (Premiere), 12., 20. & 21. April, Theater Unten POETRY SLAM: WORK- SHOP-PRÄSENTATION Nachwuchs-Slammer zeigen die Ergebnisse aus ihrem Workshop mit Sebastian 23 In einem dreitägigen Workshop des Jungen Schauspielhauses haben die Teilnehmer mit professioneller Unter- stützung des Slam-Urgesteins Seba- stian 23 eigene Texte zwischen ernster Lyrik, lustiger Kurzgeschichte, wilder Rap-Poetry oder Song-Texten erstellt. Die Ergebnisse präsentieren sie nun im Theater Unten. Sebastian 23 führt durch diesen Nachmittag unter dem Motto: Alles ist erlaubt! 19. April, Theater Unten KINDERTHEATER DES MONATS: NEBENSACHE Theaterstück von Jakob Mendel und Gitte Kath ab 6 Jahren Ein Mann von der Straße, wie wir ihm alle Tage begegnen: Ein kleiner Wagen beherbergt seine Habseligkeiten. Hier beginnt er mit alltäglichen Verrich- tungen, er kocht sich Kaffee, fängt an sich zu rasieren, erzählt dabei – und langsam entsteht daraus die Geschichte eines Lebens. Von Glück und Enttäuschung, von erfüllten Sehnsüchten und von Erlebnissen, die einen Menschen scheitern lassen können. Vielleicht ist es ein Märchen, vielleicht seine eigene Geschichte, vielleicht nur eine Nebensache. 26. April, Theater Unten AXEL HACKE: DAS KOLUMNISTISCHE MANIFEST Das Beste aus 1001 Kolumnen Seit 25 Jahren schreibt Axel Hacke für das Magazin der Süddeutschen Zeitung, vom berühmten „Kleinen Erziehungsberater“ über „Das Beste aus meinem Leben“ zu „Das Beste aus aller Welt“. Tausend Texte sind so ent- standen, Axel Hacke ist mit ihnen zum beliebtesten deutschen Kolumnisten geworden. Im „Kolumnistischen Ma- nifest“ hat Hacke bekannte und un- bekannte Texte versammelt, geordnet und kommentiert, nun liest er und erzählt von seiner Arbeit. 15. April, Kammerspiele JOCHEN MALMSHEIMER Halt mal, Schatz! „Halt mal, Schatz!“ erzählt Wesent- liches über Planung, Kiellegung, Sta- pellauf und Betrieb eines Kindes. Da- bei geht es um die wahrheitsgetreue Schilderung all dessen, was in und um Eltern so los ist, wenn sie Eltern wer- den, also jeder für sich und auch bei- de zusammen. Ein Kabarettprogramm von Jochen Malmsheimer für die gan- ze Familie, für seiende und werdende Väter und Mütter und solche, die es werden wollen. Oder auch auf keinen Fall, und denen dazu noch die wesent- lichen Argumente fehlen! 23. April, Schauspielhaus WEITERHIN IM REPERTOIRE SPEZIAL