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2Thema des Monats: Juni 2016 – Sachbücher in der Grundschule? – Unbedingt!
Sachtexte gehören neben literarischen Texten selbstverständlich auch in die Grundschule. Kinder benötigen Sachtexte, um ihren Wissenshorizont zu erweitern, und zugleich fördern Sach-texte die Sprachkompetenz. Kinder brauchen zudem Sachtexte, um ihre kognitiven Fähigkeiten weiterzuentwickeln (vgl. Leisen 2010, S. 4). Vielfältige Sachtexte bieten Sachbuchreihen wie die LeYo!- oder die Lesemaus-Reihe. Sie werden hier exemplarisch im Rahmen der aktuellen For-schung vorgestellt.
Kinder sollen Sachtexten Informationen entnehmen. Die emotionalen und interaktiven Dimen-sionen des Lesens rücken dabei etwas in den Hintergrund (vgl. Belgrad 2012, S. 62; Hurrelmann 2002). Aber vor allem Bettina Hurrelmann hebt in ihren Arbeiten immer wieder hervor, dass insbesondere die emotionalen, motivationalen und interaktiven Aspekte für das Textverständnis von zentraler Bedeutung sind.
Doch auch mit Sachtexten lassen sich neben »sinnverstehende[m] Lesen« (vgl. Belgrad 2012, S. 62) Leseinteresse und Lesemotivation wecken. Der Literaturdidaktiker Jürgen Belgrad plädiert in seinen Forschungen dafür, die Verfahren des handlungs- und produktionsorientierten Unter-richts für Sachtexte fruchtbar zu gestalten. Schüler*innen würden sich so aktiv mit dem Text aus-einandersetzen und Kompetenzen im Umgang mit faktualen Texten erwerben (vgl. Belgrad 2012).
In der Literaturdidaktik wird die Trennung zwischen Sachtexten und literarischen Texten als kon-traproduktiv betrachtet (vgl. hier Belgrad 2012, S. 63), denn es treten immer wieder hybride Formen auf wie etwa Conni lernt Englisch oder die Paul und Marie-Bände aus der Reihe Lesemaus. In der Reihe um die zwei Kinder Paul und Marie, die nach Paul Langevin und Marie Curie be-nannt wurden, nähern sich Schüler*innen physikalischen Fragen. In Conni lernt Englisch begleiten Leser*innen die populäre Figur Conni, die jetzt im Kindergarten Englischunterricht bekommt. Der spielerische Umgang mit Sachinformationen hinterfragt die klare Trennung in Sachtexte und literarische Texte.
In der Literaturdidaktik gibt es unterschiedliche Wege, sich mit Sachtexten auseinanderzusetzen, die hier exemplarisch vorgestellt werden.
Jürgen Belgrad hat in seinen Forschungen Kompetenzstrukturen untersucht. Der Umgang mit Sachtexten sowie mit literarischen Texten umfasst »Rezeptions-, Produktions- und Textformen« (Bel-grad 2012, S. 67). Die Dimensionen sind das Erleben – etwa die Begeisterung für den Wald, Farben, Astronomie – das Verstehen, aber auch die Gestaltung.
3Thema des Monats: Juni 2016 – Sachbücher in der Grundschule? – Unbedingt!
Phase Einzelarbeit Partner- und Gruppenarbeit
Plenum
Informatio-nen entneh-
men
Interpretie-ren
Bewerten und Refl ek-
tieren
Steckbrief erstellen
Bingo zum Text schrei-ben
Einen Fernsehkommen-tar mündlich improvi-sieren/schreiben
Quiz
Interviewspiel: Aus-tausch mit Partner: »Was war für dich das Interessanteste?«
• Hearing mit Expertengruppen• Projektpräsentation
Statements für die Klasse entwickeln
• Eigene Erfahrungen• Blitzlicht: die drei wichtigsten Begriffe
• Gruppenpuzzle• Kugellager-Gespräch über Wichtigkeit dieses Wissens• Debatte Pro und Contra
t.1
Quelle: Kommunikationsformen bei der Verarbeitung von Sachtexten (Belgrad 2012, S. 68)
Die Tabelle zeigt, dass man mit Methoden, die vor allem an literarischen Texten geübt werden, auch mit Sachtexten arbeiten kann. Der Einstieg kann bspw. über das Cover erfolgen.
Links zu einzelnen Kopiervorlagen aus den Unterrichtsmodellen ...
... »MINT-Förderung mit der LESEMAUS«: • k.2 – Leben wie die Indianer• k.4 – Geräuschewerkstatt (a)• k.4 – Geräuschewerkstatt (b)
k zum Download des gesamten Unterrichtsmodells
... Im Wald: • k.1 – Silbenrätsel: Tiere und Bäume im Wald
4Thema des Monats: Juni 2016 – Sachbücher in der Grundschule? – Unbedingt!
Zugleich können Sachtexte auch strategisch gelesen werden. Hierzu bietet die Literaturdidaktik einen Fragenkatalog an, mit dem sich Schüler*innen der Grundschule Sachtexten nähern können.
Schüler*innen stellen Fragen an den Text, lernen so seine Struktur kennen und erweitern ihr Wissen.
t.2
Zehn Lesestrategien für das intensive Lesen von Sachtexten
1. Fragen zum Text beantworten. 2. Fragen an den Text stellen. 3. Den Text strukturieren. 4. Den Text mit dem Bild lesen. 5. Im Text farborientiert markieren. 6. Den Text in eine andere Darstellungsform übertragen. 7. Den Text expandieren. 8. Verschiedene Texte zum Thema vergleichen. 9. Schlüsselwörter suchen und Text zusammenfassen. 10. Das Fünf-Phasen-Schema anwenden. (Leisen 2010, S. 6)
Links zu einzelnen Kopiervorlagen aus den Unterrichtsmodellen ...
... »MINT-Förderung mit der LESEMAUS«: • k.1 – Marie Curie und Paul Langevin (a)• k.1 – Marie Curie und Paul Langevin (b)• k.4 – Geräusche überall• k.7 – Schall weiterleiten (a)• k.7 – Schall weiterleiten (b)
k zum Download des gesamten Unterrichtsmodells
... Im Wald:• k.3 – Fehlersuche: Bäume und Sräucher (a)• k.3 – Fehlersuche: Bäume und Sräucher (b)• k.7 – Wälder der Welt – Welches Bild passt?
k zum Download des gesamten Unterrichtsmodells
FazitDie hier vorgestellten Überlegungen und didaktischen Beispiele zeigen, dass sich die Auseinander-setzung mit Sachtexten in der Grundschule lohnt und das Wissen der Kinder erweitert.
Breuer, Maria; Kunkel, Daniela• Paul und Marie spielen Indianer• Paul und Marie reisen zu den Sternen• Paul, Marie und die Farben• Paul und Marie feiern Geburtstag Aus der Reihe »LESEMAUS – Mit MINT-Förderung«Hamburg: Carlsen 2016
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Oftring, Bärbel; Henkel, Christine; Mähler, MariaIm WaldAus der Serie LeYo!Hamburg: Carlsen 2016
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Vorbach, Britta; Velte, UlrichConni lernt EnglischAus der Serie LeYo!Hamburg: Carlsen 2016
Methoden für Deutschunterricht und Leseförderung – zusammengestellt im Auftrag des Carlsen Verlags von Iris Wolf
Wälder der Welt – Welches Bild passt? Ordne die Wald-Arten den passenden Bildern zu. Verbinde sie mit einer Linie.
1. Der afrikanische RegenwaldIn den Regenwäldern Afrikas wachsen kostbare Tropenbäume. Dort sind die Berggorillas heimisch. Das Tier mit den gestreiften Beinen ist ein Okapi.
2. Der Amazonas-RegenwaldDer Regenwald am südamerikanischen Amazonas ist der größte Regenwald der Erde. Hoch oben auf den Ästen der Baumriesen gedeihen Orchideen.
3. Der BambuswaldDie Wälder an den Berghängen bei Tibet bestehen aus Bambus. Bambusse sind keine Bäume, sondern Gräser. Sie erreichen Höhen von bis zu 20 m.
4. Der boreale Nadelwald Im Norden von Nordamerika erstrecken sich riesige Nadelwälder. Die langen, kalten Winter können nur Nadelbäume wie die Schwarz- und Weißfi chte überleben.
5. Der EukalyptuswaldIn Australien wächst der Eukalyptuswald. Eukalyptusbäume gehören zu den höchsten der Erde. Sie erreichen Höhen von über 100 m. Koalabären ernähren sich von den würzigen Blättern dieser Bäume.
6. Der MangrovenwaldAn den tropisch-warmen Küsten zieht sich ein dichter Mangrovenwald entlang. Im Takt von Ebbe und Flut ist der Boden von Wasser bedeckt oder liegt frei. Dann gehen Schlammspringer-Fische auf den Wurzeln der Mangrovenbäume spazieren.
7. Der mediterrane HartlaubwaldEinst wuchsen rund um das Mittelmeer dichte Wälder aus Stein- und Korkeichen. Die Römer fällten vor über 1500 Jahren fast alle Bäume für den Bau ihrer Schiffe. Deshalb gibt es heute nur noch kleine Gebiete mit diesem Hartlaubwald.