Top Banner
Rundbrief Erzdiözese Hamburg September 2017
16

Rundbrief ErzdiözeseHamburg September2017...V.WeltultreyainFatima 4.-6.Mai1917 : ".6 3262?A2 162 4.;G28.A5

Jan 19, 2021

Download

Documents

dariahiddleston
Welcome message from author
This document is posted to help you gain knowledge. Please leave a comment to let me know what you think about it! Share it to your friends and learn new things together.
Transcript
Page 1: Rundbrief ErzdiözeseHamburg September2017...V.WeltultreyainFatima 4.-6.Mai1917 : ".6 3262?A2 162 4.;G28.A5

RundbriefErzdiözese HamburgSeptember 2017

Page 2: Rundbrief ErzdiözeseHamburg September2017...V.WeltultreyainFatima 4.-6.Mai1917 : ".6 3262?A2 162 4.;G28.A5

- 2 -

Standhaft seinAls der G-20-Gipfel in Hamburg stattfand, tagte paralleldie Vollversammlung der Cursillo-Mitarbeiter ausDeutschland im Kloster Nütschau. Dort haben wir unsmitderGeschichtedervierLübeckerMärtyrerbeschäftigt.Mich hat es sehr bewegt, welche Kraft und Zuversichtdie Märtyrer aus dem Glauben schöpften. Aus Vorträgendes Theologen Romano Guardini u.a. über „Das Gute,das Gewissen und die Sammlung“ aus den 1920er Jahrenkann man die Motivation der vier Geistlichennachvollziehen:

„Jede Situation ist nur einmal da. So ist es auch, was inihr zu geschehenhat, noch nicht geschehenundwirdnichtwieder. Es muss also erraten und schöpferisch gestaltetwerden. Wohl hilft uns die Erfahrung der Vergangenheit,helfen Erzieher, Freunde, Umgebung; durch allgemeineGrundsätze und durch Ähnlichkeitsbeispiele. Uns leitedas positive Gottesgebot und die Weisung der von Gotther legitimiertenAutorität. Die Aufgabe aber, diesen Fallin seinerBesonderheitaufzufassen, zudeuten, zuentschei-den, was geschehen muss, um ihm gerecht zu werden,wird uns nicht abgenommen.. . Hier stehe ich mit mir al-lein. Ich soll handeln, nicht ein Anderer. Ich habe dafüreinzustehen; kein anderer kann mir die Verantwortungabnehmen.“

So ging es auch den Lübecker Märtyrern. Sie konntensich nicht an Lehrbeispielen orientieren und es gab keineübergeordneteAutorität, die ihnenverbindlichhätte sagenkönnen, was zu tun sei. Sie folgten einfach ihrem Gewis-sen, über das Romano Guardini schreibt: „Und darinwird„Gewissen“ allmählich, was es seinem Wesen nach seinsoll: Des Heiligen Gottes lebendige Stimme in uns.“DieserStimme folgtendieMärtyrer. Und sie stifteten überReligionsstunden, Gruppenabenden, inGesprächen inpri-vatem Kreis, in Predigten und Flugschriften andere Men-schen an, auf die Stimme Gottes zu hören. Sie setztenGott in Ihrem Leben an erster Stelle. Das machte sie zunatürlichen Feinden des NS-Regimes. NachDenunziationen wurden sie verhaftet, verurteilt undhingerichtet.Das Vorbild derMärtyrer fordertmich heraus. Wie nehmeichmeine persönliche Situationwahr?Was liegt heute für

Page 3: Rundbrief ErzdiözeseHamburg September2017...V.WeltultreyainFatima 4.-6.Mai1917 : ".6 3262?A2 162 4.;G28.A5

- 3 -

mich an? Ziehe ich mich zurück oder höre ich aktiv, wasmein Gewissen mir sagt? Romano Guardini spricht vomGewissen als der lebendigen Stimme Gottes in uns. Wieviel Raum gebe ich dieser Stimme? Welches Selbstbildhabe ich als Christ?

Darauf gibt einer der Lübecker Kapläne, Eduard Müller,in seinem Brief vom 10. Januar 1943 an Franz von deBerg aus dem Lübecker Marstallgefängnis Antwort.Auszug aus dem Brief: „Denke doch einmal, was dasheißt: in Christus sein! Sein Leben leben! Jeder Menschein Christus! In jedem Mitmenschen soll ich Christus se-hen, liebenunddienen! Ichselbsteine „EpiphaniaChristi“,eine Erscheinung, Ausstrahlung seiner Herrlichkeit undGröße, die jetzt zwar noch nicht sichtbar, offenbar ist,aber Tatsache ist, eine größere Wirklichkeit als dieTatsache, dass die Dinge um mich herum existieren! Jaherausschreien müßten wir es in die Welt: Christ erkennedeine Würde und Größe und wirf sie nicht weg!“

Dieser Satz ist mir ins Herz gegangen. Und ich freue mich,dass er auch in unseremGotteslob unter dem Lied Nr. 706(im Diözesanteil) Eingang gefunden hat. Ich wünschemir, dass wir uns daran jeden Tag erinnern.

Eure Christiane

Die vier Lübecker Märtyrer:

Wir empfehlen hierzuallen den Besuch derGedenkstätte in derLübecker ProbsteikircheHerz-Jesu sowie derInternetseite:www. luebeckermaertyrer.de– oder auch unseren TagderBegegnung am21 .4.1 8in HH-Billstedt (siehe„Termine“)!

Johannes Prassek Eduard Müller

Hermann Lange Karl Friedrich Stellbrink

Page 4: Rundbrief ErzdiözeseHamburg September2017...V.WeltultreyainFatima 4.-6.Mai1917 : ".6 3262?A2 162 4.;G28.A5

- 4 -

V. Weltultreya in Fatima4.-6. Mai 1917

Im Mai 1917 feierte dieganze katholische Welt das100-jährige Jubiläum derErscheinungen Marias inFatima. Auch für denCursillo gibt es ein Jubiläum,den 100. Geburtstag vonEduardo Bonnin.Da zur Zeit das OMCC (Weltsekretariat des Cursillo) indenHändenPortugals liegt, nahmendieVerantwortlichendies zumAnlass, zu einerWeltultreya einzuladen, bei derauch die Cursillobewegung Maria geweiht wurde.

Der 4. Mai stand ganz unter demThema Eduardo Bonnin,da er am 4.5.1 917 geboren worden war. Am 6. Mai solltedas Schwergewichtgelegtwerdenaufdie anderenMännerder ersten Stunde um von ihnen allen zu lernen: ihrer Ein-satzfreude, ihrem Zeugnis, ihrem gemeinsamenArbeiten.IhrBeispiel sollte fürunsAnsporn sein inunseremEinsatzfür den Cursillo in unserer Zeit, im 21 . Jahrhundert, inunserem Umfeld.Mitarbeiter aus aller Welt wurden gebeten, Zeugnis zugeben und auch ich wurde gebeten, da ich einige Männerder ersten Stunde noch kennengelernt habe. Ich habe aufSpanischgesprochenundwurdenungebeten, auchmeinendeutschsprachigenFreundenmeineGedankenzugänglichzu machen.DerGrundgedanke am6. Mai teilte sich indreiAbschnitteauf, man kann ihn auch als eine Definition betrachten,was den Cursillo ausmacht.1 . Eine Gruppe von Personen.. .(Impuls von Joaquim Al-meida aus Portugal)2….mit einem gemeinsamen Ideal (mein Part)3 . . . .die Gute Botschaft allen zu bringen (Eugenio Severínaus Chile)Im folgendenwerde ich denText, so wie ich ihn in Fatimavorgetragen habe, abschreiben. Ich bitte um Entschuldi-gung, wenn sich jetzt Doppelungen ergeben sollten, aberdie vorstehenden Erklärungen waren mir wichtig.

Page 5: Rundbrief ErzdiözeseHamburg September2017...V.WeltultreyainFatima 4.-6.Mai1917 : ".6 3262?A2 162 4.;G28.A5

- 5 -

Mit einem gemeinsamen IdealMeine Aufgabe ist, über das Ideal zu sprechen, das diesejungen Leute vereinte und anspornte und das auch unsergemeinsames ideal ist. Das erste der Gespräche im Kurshat den Namen Ideal, aber wir hüten uns, es auszuspre-chen, weil jeder der TeilnehmerInnen es selbst entdeckenmuss. Ich freue mich sehr, dass ich gerade dieses Themabekommen habe, denn ich kann dieses Ideal mit allenteilen. Auch ich habe es schon in jungen Jahren kennenge-lernt und es hat meinem ganzen Leben Sinn und Kraft ge-geben. Ich habe meinen Cursillo im Jahre 1971 gemachtund so hatte ich das Glück, Eduardo, Sebastián Gayá undJaime Daviú kennenzulernen. Ich bin ein paar Mal mitEduardo in der Ultreya in Palma de Mallorca gewesenund einmal mit Sebastián in Madrid. Ich habe währendvieler Jahre mit Sebastián und Eduardo Kontakt gehabt,bis kurz vor ihrem Tode. Und gerade diese beiden letztenTreffen bedeuten für mich so etwas wie Vorsehung. ImFrühjahr 2007 machten mein Mann und ich Urlaub aufMallorca. Ich besuchtEduardo und er sagtemir, dass auchSebastián (der ja eigentlich in Madrid lebte) aufder Inselsei, er sei krank und darum in einem Seniorenheim ineinem Dorf. Wir besuchten ihn dort und als wirAbschiednehmen wollten, fragte er uns, was er für uns tun könne(das war typisch für ihn) und so erhielten wir als letztesseinenpriesterlichenSegen. ImselbenJahrstarbSebastiánund Eduardo im nächsten Frühjahr.

BischofJuan Hervás und auch Juan Capó habe ich leidernicht mehr kennengelernt, aber durch ihre Bücher spre-chen sie noch zu uns. Darin spürt man ihren Geist, dergetragenwarvonderÜberzeugung, dassmitGottesGnadealles möglich ist. Mir wurde gesagt, dass Juan Capó eingroßer Theologe war, derjenige, der den Ideen der jungenLeute Struktur und ein theologisches Fundament gab. Bi-schof Hervás lernte ich nur durch seine Bücher kennen.In seinem Buch „Fragen und Probleme zum Cursillo deCristiandad“ (auf deutsch nicht verfügbar) sagt er mitaller Selbstverständlichkeit: „Beim Cursillo kann manfast sagen, dass die Bekehrung ein normales Phänomenist.“ Ich finde das ist ein großes Wort!

Wir behaupten immer, dass der Cursillo die Gedankendes 2. VatikanischenKonzils vorweggenommenhat, auchich bin davon überzeugt und sage es sogar mit Stolz. In

Page 6: Rundbrief ErzdiözeseHamburg September2017...V.WeltultreyainFatima 4.-6.Mai1917 : ".6 3262?A2 162 4.;G28.A5

- 6 -

dem Buch „Juan Hervás, der Bischofder Cursillos“ habeich gelesen, dass währenddes Konzils in den Pausen vieleBischöfe aus aller Welt zu ihm gekommen sind, um sichüber den Cursillo zu informieren und das hat in großemMaße dazu beigetragen, dass sich der Cursillo weltweitverbreiten konnte.

Aber jetzt will ich zurückkehren zu den Zeiten des An-fangs inMallorca. Wie diese jungenMenschenzuTrägerneiner Botschaftwurden, die ihrHerz erfüllte. Die Enzykli-ka „Evangelii nuntiandi“ von Paul VI. sagt uns sehr vielspäter: „Der heutige Mensch hört lieber auf Zeugen alsaufGelehrte, undwenn er aufGelehrte hört, dann deshalb,weil sie Zeugen sind.“ Und genau dort ist unser Charismaund unsere Aufgabe.

Möglicherweise habendie jungenLeute, die sichzueinem„Kurs für Pilgerführer“ anmeldeten, nicht geahnt, was sieerwartet, vielleicht hat sie nur die Reise nach Santiagogereizt oder der jungeMann, der sie eingeladen hatte, warihnen sympathisch….Ich bewundere die Art, wie die Ver-antwortlichen der Jugend der Katholischen Aktion (imfolgenden AC.) diese Pilgerreise über viele Jahrevorbereitet haben. Manuel Aparici, der damaligeVorsitzendederJugendderAC. hattealsSloganverkündet:„Wir gehen mit 100.000 Heiligen nach Santiago“. Eswarennichtganzgenausoviele, abernachdergründlichenVorbereitung und der umwerfenden Erfahrung, die siedort gemacht hatten, kehrten - wie Sebastián immer sagte–70.000Apostel ausSantiagozurück. DieVorbereitungenwaren bei allen Gruppen der AC. In ganz Spanien nachdemselben Schema durchgeführt, aber nur in Mallorcahat es danach so etwas wie den Cursillo gegeben. Diesejungen Menschen hatten verstanden, dass das, was sieerfahren hatten, etwas ganz Großes war und nicht ohneFolgen bleiben konnte. Sie erkannten ganz klar, dass sieChristus begegnet waren und dass ER es war, der sieeingeladen hatte.

Ich stelle mir ihre Reaktion so vor wie bei den Jüngernvon Emmaus. Nachdem sie Jesus erkannt hatten, war alleMüdigkeit verflogen und sie machten sich sofort aufdenRückweg, umdenAposteln zu erzählen, was sie mit Jesuserlebt hatten. Sie sagten sich – so wird es uns immer amOstermontag aus der Schrift vorgelesen: „Brannte uns

Page 7: Rundbrief ErzdiözeseHamburg September2017...V.WeltultreyainFatima 4.-6.Mai1917 : ".6 3262?A2 162 4.;G28.A5

- 7 -

nicht das Herz, als er unterwegs mit uns sprach und unsdie Schrift erklärte?“ Ja, die Jungen Pilger haben etwasÄhnliches gespürt. Und viele von uns haben beim Ab-schluss ihresCursillos auchsolcheineErfahrunggemacht,dass das Herz lichterloh brannte und sie sich gedrängtfühlten, allen die Frohe Botschaft zu bringen. Und darumsind wir auch hier alle zusammen.

Die Wallfahrt war im August 1948 gewesen und unserejungenFreunde fingen so eifrig an zu arbeiten, zusammenmit den Jugendseelsorgern und ihremBischof, dass schonim Januar 1949 der Cursillo imKloster St. Honorat gehal-ten werden konnte. Er wurde bislang von uns als der ersteCursillo bezeichnet, denn er stellte etwas Neues dar undwar nichtmehr aufdieWallfahrt ausgerichtet. AuchwennEduardo sichmir gegenüber beklagt hat, dass der Bischofnie einen Cursillo gemacht habe, wußte er doch genau ,worum es ging und ich bewundere es, welche Nähe erdiesen jungen Leuten schenkte. Jede Woche lud er siezur Hl: Messe in seine Privatkapelle ein um danach nochmit ihnen zu diskutieren. Erwarwirklich für sie ein „guterHirte“ und teilte mit ihnen ihr Ideal.

Jetzt möchte ich noch einige andere Personen vorstellen,die ich persönlich gekannt habe, und die geholfen haben,dass sichderCursillo inderganzenWeltverbreitenkonnte.In den deutschsprachigen Raum kam der Cursillo durchdenspanischenClaretinerpaterJosefCascales, derinWienlebte. Von dort aus hat er 1961 den Cursillo in Deutsch-land eingeführt und sogar noch zu Zeiten des eisernenVorhangs haben er und seinMitarbeiterteam den Cursilloin den Ostblock getragen. Zuerst nach Kroatien, späterTschechien, die Slowakei, Ungarn und Rumänien. In dieDDR haben wir erst nach dem Fall der Mauer „eindrin-gen“ können.

Für mich persönlich gab es jedoch einen anderen Wegund mit diesem Weg haben wieder Bischof Hervás undSebastián zu tun, die ja nicht mehr in Mallorca wirkendurften.In den 60er Jahren, als die Wirtschaft in Deutschlandboomte, kamen viele Gastarbeiter zu uns. Zuerst aus Itali-en, dann Spanien, Portugal, Griechenland und erst späteraus derTürkei. Fürdie Seelsorge dieserMenschenwurdenPriester aus den Heimatländern entsandt und in dieser

Page 8: Rundbrief ErzdiözeseHamburg September2017...V.WeltultreyainFatima 4.-6.Mai1917 : ".6 3262?A2 162 4.;G28.A5

- 8 -

Kommision fürMigration der Spanischen Bischofskonfe-renz hatte Sebastián seinen neuenWirkungsbereich. Undso kamnachHamburg der von uns allen (denn ich gehörteauch mit zur spanischen Gemeinde) sehr geliebte PfarrerRamón Suárez. Die angeworbenen Spanier kamen natür-lichaus denstrukturschwachenGebieten, aus denDörfernGaliciens, Kastiliens, der Extremadura und Andalusiensund waren in den Industriegebieten Deutschlands völligverloren. In denMissionen (so hießen unsere Gemeinden,denn sie waren keine Pfarreien) sollten nun diese entwur-zelten Menschen Heimat finden. Und nun kommt – zu-mindest für Hamburg kann ich das sagen – der Cursillowieder ins Spiel. BischofHervás sandte aus seiner Diöze-se einen Priester nach Deutschland, damit aufdemWegedes Cursillo Gemeinschaft wachsen konnte. Dieser Pries-terwar Jerónimo López, der dann später auch inHamburgblieb. Und diese beiden, Ramón und Jero, „schickten“mich zum Cursillo. Ich mußte noch bis nach Darmstadtfahren, der Norden war noch nicht erschlossen. Im Jahre1971 fuhr ich mit Elvira Fahl, einer Mitarbeiterin derMission und meine Freundin, in den „Süden“ und 1974konnten wir den ersten Cursillo in Hamburg halten.Ich erinnere mich noch sehr gut an die Fürbitte, die ichbei der Abschlussmesse am Sonntag in den Himmelschickte: „Lass uns uns nichts mit halbem Herzen tun,sondern erfülle uns mit Begeisterung für Dich“, das heißtalso: Sei Du unser Ideal.

Monika Polanco

Page 9: Rundbrief ErzdiözeseHamburg September2017...V.WeltultreyainFatima 4.-6.Mai1917 : ".6 3262?A2 162 4.;G28.A5

- 9 -

Tag der Begegnung am 22.04.2017:

„Wie heute von Gott reden?“Unser Referent Jens Ehebrecht-Zumsande hinterfragte inseinem Impuls zunächst unser Reden von Gott mit einemBild, auf dem ein Duden Kirchisch-Deutsch/Deutsch-Kirchisch zu sehen war. Unser Reden von Gott ist kirch-lich geprägt undwird vonAußenstehenden als fremd undabgehoben zum Alltag empfunden. Hinzu kommt, dassKirche und kirchliche Institutionen an Glaubwürdigkeitund Relevanz in der Gesellschaft verloren haben. Unser„kirchisch“ wirkt wie eine Sondersprache unter Insidernund grenzt mehr ab, als dass sie verbindet. Wir müssenuns einüben, über unseren Glauben so zu sprechen dasser für kirchen- oder glaubensferne Menschennachvollziehbar und „verstehbar“ ist, angebunden anAlltagserfahrungen, gutmerkbarinwenigenSätzen. Nichtabgehoben, aber auch nicht banal. Bevor wir mit demReden beginnen, gilt es, unserem Gegenüber genauzuzuhören und ihn wahrzunehmen. Glaubens-verkündigung ist immer ein dialogisches Geschehen wieinderEmmausgeschichte(s.LukasKap.14,1 3-35).Gemäßeinem leicht umformulierten Zitat von H. Dickerhoff:

Ich lasse andere in einemWir daran teilhabenwie Gott mir zu einemDu geworden ist.

Page 10: Rundbrief ErzdiözeseHamburg September2017...V.WeltultreyainFatima 4.-6.Mai1917 : ".6 3262?A2 162 4.;G28.A5

- 1 0 -

Jeder sollte zunächst für sich herausfinden, wie er/sieam besten von Gott reden kann. Was ist meine religiöseSprache? Reden, Malen, Singen, Mitanpacken.. . .? Wennichweiß, wie meine Glaubenssprache ist, kann ich anderedarin begleiten, ihre Sprache zufinden. Es gibt vieleWegeden Glauben sichtbar werden zu lassen, nicht nur Worte.Oft fehlen uns die Worte, wenn es darum geht, zubeschreiben, was meinen Glauben ausmacht. Als Hilfegab uns Herr Ehebrecht-Zumsande die Aufgabe, uns zuüberlegen, wie wir vor anderen über eine geliebte Personsprechen würden. Wir würden sehr genau schauen, werunser Gegenüber ist und uns auf diesen Menscheneinstellen. Ein guter Freund, ein Kollege oder einPartygast? Was kann und will ich meinem Gegenüberzumuten? Mit welchem Herzblut, wie begeistert würdenwir sprechen? Wir würden vielleicht Anekdoten,Geschichten mit dieser Person erzählen, überDenkwürdiges, Irritierendes oder auch Scherzhaftessprechen. Ich bin authentisch, wenn ich zeige, was ichliebe, aufwas ich hoffe, was ich bezweifle und was michlebendig sein lässt. Dann erreiche ich eine Ebene aufderichmiteinemanderenübermeinenGlaubensprechenkann.

IneinerweiterenEinheitstellteHerrEhebrecht-Zumsandedie Emmausgeschichte bildlich mit Puppen nach. Inter-essant: Jesus begibt sich mit seiner Frage: "Was ist dennin Jerusalem passiert" aufdie Ebene der Jünger und lässtsie zuerst von sich und ihrer Geschichte erzählen. Dortsetzt er an. Er deutet ihre Erfahrungen und bringt sie mit

Page 11: Rundbrief ErzdiözeseHamburg September2017...V.WeltultreyainFatima 4.-6.Mai1917 : ".6 3262?A2 162 4.;G28.A5

- 11 -

der Schrift (dem Glauben an ihn) zusammen. Die Jüngerspürenetwas, sie sindbewegt„ es brannte in ihrenHerzen“.Dennoch brauchten sie den gesamtenWeg nach Emmausund das gemeinsame Mahl, bis sie ihn erkannten. Jesuslässt ihnen Zeit, um zumErkennen zu kommen. Er drängtnicht, wollte weitergehen. Dadurch, dass er den JüngernRaum gegeben hat, ihre Nöte zu erzählen und Fragen zustellen, laden diese ihn zu sich ein. So kommt die Gottes-begegnung zustande. Nun beginnt für die Jünger dieselbeSchwierigkeit wie heute für uns: Wie sagen wir es denanderen? Die beiden Jünger sind vielleicht aufgeregt, un-sicher, euphorisch.. . Vielleicht haben sie versucht sichpassende Worte zurecht zulegen. Wie sollen sie denanderen, die das nicht miterlebt hatten, davon berichten,so dass sie es verstehenkönnenundnichtnichtfürverrückterklärt werden? Wir erhielten die Aufgabe, uns zuüberlegen, was uns an Jesu Handeln und Reden vertrautist und was unser Herz „zum Brennen“ bringt. Um dieses“Brennen“ für uns zu vergegenwärtigen.Wie ist unser Fazit? Wie können wir denn nun heute vonGott sprechen? (Nahezu) alles hängt von der Beziehungab, und zwar meiner zu Gott und auch zu meinem Ge-sprächspartner, aufden ich mich wirklich einlassen muss.Eine passende, wenn auch kurze gute Gelegenheit zumGespräch erkennen. Und akzeptieren, wie meine eigeneArt ist, von Gott zu sprechen, was nicht immer inWortengeschehenmuss und auch bruchstückhaft sein darf. In un-serem Cursillo-Gebet zum Heiligen Geist beten wir jaauch immer „lass unsere schwerfälligen Zungen von Dei-ner Liebe und Schönheit sprechen“! Es bleibt schwierig,aber mit Gottes Geist packen wir es an!

Christiane

Page 12: Rundbrief ErzdiözeseHamburg September2017...V.WeltultreyainFatima 4.-6.Mai1917 : ".6 3262?A2 162 4.;G28.A5

- 1 2 -

28.10.2017

Tag der Begegnung Credo � der Grund, aufdem ich stehe�Beginn: 10:00 UhrEnde: 17:00 Uhr mit der VorabendmesseWie immer trägt jeder etwas zum Buffet bei.

Kath. Kirche St. „St. Maria – St. Vicelin“Bahnhofstr. 35, 24534 Neumünster

Gäste sind herzlich willkommen!

Termine

24. - 26.11.2017

Vertiefungswochenendezum Advent

Pfr. Oskar Rauchfu� undMitarbeiterKosten: 111 ,20 €

Haus St. Ansgar, Kloster NütschauBitte rechtzeitig anmelden!

08. - 11.03.2018

13. Gemeinsamer Cursillofür Frauen und Männer

Kosten: 164,40 €

Haus St. Ansgar, Kloster NütschauBitte rechtzeitig anmelden!

10.10.2017

Cursillo-GottesdienstBeginn: 19:00 UhrSt. Agnes, Jenfelder Allee 79, 22045 Hamburganschließend Imbiss und Gelegenheit zum Austausch

Page 13: Rundbrief ErzdiözeseHamburg September2017...V.WeltultreyainFatima 4.-6.Mai1917 : ".6 3262?A2 162 4.;G28.A5

- 1 3 -

21.04.2018

Tag der Begegnung

Bekenner in schweren Zeiten�Impulse zu den Lübecker Märtyrern als Vorbereitung derDiözesanwallfahrt am 23.6.1 8 nach Lübeck

Beginn: 10:30 UhrEnde: 16:00 Uhr

Wie immer trägt jeder etwas zum Buffet bei.

Kath. Kirche St. Paulus, Öjendorfer Weg 10,22111 Hamburg

Gäste sind herzlich willkommen!

07. - 09.12.2018

Vertiefungswochenendezum Advent

Pfr. Oskar Rauchfu� undMitarbeiterKosten: 111 ,20 €

Haus St. Ansgar, Kloster NütschauBitte rechtzeitig anmelden!

Cursillo-Messenauch in Hamburg Tonndorf

Wir freuen uns sehr, dass PastorAlexanderGörke künftiginunregelmäßigenAbständenamDienstagabend(19:00h)mit uns und der Gemeinde St. Agnes einen besondersgestalteten Gottesdienst feiern wird. Die konkretenTermine können dem Internet entnommen sowie perEmail-Verteiler zugeschickt werden. Also Augen auf! ;-)

Page 14: Rundbrief ErzdiözeseHamburg September2017...V.WeltultreyainFatima 4.-6.Mai1917 : ".6 3262?A2 162 4.;G28.A5

- 1 4 -

„Gott, ich brauche einen Fels, um darauf zustehen in dieser fließenden Welt.

Ich brauche einen Boden, der nicht wankt indieser bebenden Welt.

Ich brauche einen Weg, um mich nicht zuverirren in dieser verwüsteten Welt.

Ich brauche einen Stock, um mich zu haltenin dieser gefährlichen Welt.

Ich brauche jemanden, der mich nicht im Stichlässt in dieser trügerischen Welt.

Gott, sei Du mir Fels, sei Du mir fester Boden,sei Du mir Weg und Stock, sei Du mein Du -jetzt und alle Tage meines Lebens."

Anton Rotzetter

Bild: Josef HinterleitnerIn: Pfarrbriefservice.de

Page 15: Rundbrief ErzdiözeseHamburg September2017...V.WeltultreyainFatima 4.-6.Mai1917 : ".6 3262?A2 162 4.;G28.A5

- 1 5 -

Gesucht: Gebetspaten undEure persönliche Erfahrung

des Cursillo!Alle, die einen Cursillo erlebt haben, wissen ja, was füreine besondere Bedeutung es hat, dass ein anderer(manchmal gänzlich fremder) Mensch für einen währenddesKurses gebetet undeinenBriefgeschriebenhat. Daherwäre es sehr schön, wenn Ihr dem Sekretariat oder einemMitarbeiterEuregrundsätzlicheBereitschaftsignalisierenkönntet, diese wichtige Aufgaben ab und zu mal zuübernehmen. Es geht dabei nicht um schriftstellerischeHöchstleistungen, sondern um den Ausdruck EurespersönlichenGebetes undWunsches fürEuer „Patenkind“und vielleicht Eurer eigenen Erfahrung! :)Außerdem würden wir gerne einige weitereErfahrungsberichte zu Eurem Cursillo (auch, wenn erschon lange her ist! : ) ) veröffentlichen, damit interessierteMenschen eine Vorstellung davon bekommen, was„Cursillo“ bedeutet. Ihr wisst ja selber, wie schwer derKurs zu beschreiben ist und oft helfen da persönlicheBerichte – die sehr gerne ganz unterschiedlich(kurz/lang/sachlich/emotional/persönlich/wenigerpersönlich etc.) gehaltenwerden dürfen. Inwelcher Formsie veröffentlicht werden, entscheidet Ihr selber!Anregungen könnt Ihr hier finden:www.cursillo-hamburg.de/erfahrungen

Schon mal ganz herzlichen Dank im Voraus!

Neue (oder überhaupt)Email-Adresse?

Habt Ihr vielleicht inzwischen eine email-Adresse oder EureAdresse gewechselt? Dann teilt sie uns doch mit [email protected]! So können wir Euch auchzwischendurch über aktuelle Termine oder Veranstaltungeninformieren. Außerdem könnt Ihr Euch auch auf unsererInternetseitewww.cursillo-hamburg.de eintragen und aufFacebook (Cursillo Hamburg) informieren.

Page 16: Rundbrief ErzdiözeseHamburg September2017...V.WeltultreyainFatima 4.-6.Mai1917 : ".6 3262?A2 162 4.;G28.A5

- 1 6 -

DankeEinen ganz herzlichen Dank auch Allen, die wieder mitkleinen und großen Spenden die Cursillo-Arbeit un-terstützt haben. Nur dadurch ist es möglich, diesenRundbrief zu drucken und zu versenden.

Wer eine Spendenquittung benötigt, überweist an:Cursillo-FreundeskreisIBAN: DE90 3706 0193 4003 4920 15BIC: GENODEDl PAX

Stichwort:ErzbistumHamburg - dannkommtdasGeldbei uns an. Bitte auch dieAnschrift des Spenders angeben,damit die Spendenquittung versandt werden kann!

Eine andere Möglichkeit, die Cursillo-Arbeit durchEinkäufe im Internet zu unterstützen, ist Gooding:

Wer im Internet über das Portal www.gooding.de seineEinkäufe bei einemShop seinerWahl (Zalando, DB, Otto,HRS, Zooplus, etc.) tätigt, kannsichausdiversenVereinenden Cursillo-Freundeskreis (aber auch Misereor, dasBibelwerk, etc.) auswählen und diesem eine Provisionzukommen lassen, ohne, dass demKäufer hierfür Kostenentstehen und ohne, dass man sich registrieren muss.

Cursillo SekretariatDorit Schmigalle, Küperkoppel 70a, 22045 HamburgTel. : 040 / 68 52 71Mail: [email protected]: www.cursillo-hamburg.de und www.cursillo.de

Treuhandkonto Cursillo, Kontoinhaber: Kath. Pfarrei St. AgnesIBAN: DE 60 4006 0265 0023 0594 06bei der DKM Darlehnskasse Münster