BÖRSE EXPRESS BÖRSE EXPRESS Die Mittags-News für Finanzprofis. Doppelseitiger Druck - Serienmäßig ab i-Sensys Mid Range Nr.1646a/10 11 08 BÖRSE EXPRESS SPECIAL: BE-ROADSHOW #10 Nach acht Events in Wien und einem in Graz machte die Roadshow-Reihe von BE und Aktienforum erstmals in der OÖ Landeshauptstadt Station. Am 3. November fand in Linz die Road- show #10 und damit die finale Veran- staltung für 2008 statt. Fünf Austro-Un- ternehmen präsentierten sich im Linzer Headoffice der Hypo Oberösterreich: AT&S, Palfinger, RHI, Rosenbauer und SW Umwelttechnik vor ca. 120 interes- sierten Zuhörern. Hier die Jahresbilanz: Auf insgesamt sie- ben AG-Roadshows haben heuer 31 öster- reichische börsenotierte Unternehmen vor- getragen, drei davon (Strabag, Intercell und Palfinger) sogar gleich zwei Mal. Für das kommende Jahr sind bereits vier Auftakt- termine (Monate Jänner bis April) fixiert. Die Roadshow-Reihe wird 2009 minde- stens zehn Termine umfassen, auch Spe- cials (zB Geldanlage) werden wieder statt- finden. Stay tuned. ➤ auf den folgenden Seiten finden Sie die Zusammenfassungen der Linz-Präsentatio- nen der Austro-Gesellschaften v.li.: Franz Jahn (Prokurist Hypo OÖ), Markus Fichtinger (GF AF), Bernd Wolschner (Vorstand SW), Gerda Königstorfer (IR Rosenbauer), Hannes Roither (IR Palfinger), Barbara Potisk (IR RHI), Hans Lang (IR AT&S), Christian Drastil (GF BE) AT&S, Palfinger, RHI, Rosenbauer und SW Umwelttechnik präsentierten Linz als Austragungsort der Jubiläums-Roadshow #10
Hier finden Sie die Roadshow Ausgaben des Börse Express aus dem Jahr 2008
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BÖRSE EXPRESSBÖRSE EXPRESSDie Mittags-News für Finanzprofis. Doppelseitiger Druck - Serienmäßig ab i-Sensys Mid Range Nr.1646a/10 11 08
BÖRSEEXPRESSSPECIAL:
BE-ROADSHOW#10
Nach acht Events in Wienund einem in Graz machte dieRoadshow-Reihe von BE undAktienforum erstmals in derOÖ Landeshauptstadt Station.
Am 3. November fand in Linz die Road-show #10 und damit die finale Veran-staltung für 2008 statt. Fünf Austro-Un-
ternehmen präsentierten sich im LinzerHeadoffice der Hypo Oberösterreich:AT&S, Palfinger, RHI, Rosenbauer undSW Umwelttechnik vor ca. 120 interes-sierten Zuhörern.Hier die Jahresbilanz: Auf insgesamt sie-
ben AG-Roadshows haben heuer 31 öster-reichische börsenotierte Unternehmen vor-getragen, drei davon (Strabag, Intercell undPalfinger) sogar gleich zwei Mal. Für das
kommende Jahr sind bereits vier Auftakt-termine (Monate Jänner bis April) fixiert.Die Roadshow-Reihe wird 2009 minde-stens zehn Termine umfassen, auch Spe-cials (zB Geldanlage) werden wieder statt-finden. Stay tuned.
� auf den folgenden Seiten finden Sie dieZusammenfassungen der Linz-Präsentatio-nen der Austro-Gesellschaften
v.li.: Franz Jahn (Prokurist Hypo OÖ), Markus Fichtinger (GF AF), Bernd Wolschner (Vorstand SW), Gerda Königstorfer(IR Rosenbauer), Hannes Roither (IR Palfinger), Barbara Potisk (IR RHI), Hans Lang (IR AT&S), Christian Drastil (GF BE)
AT&S, Palfinger, RHI, Rosenbauer und SW Umwelttechnik präsentierten
Hans Lang über Herkunft und Ausblick des steirischen Leiterplattenherstellers
AT&S behauptet sich in schwierigemMarktDie AT&S-Aktie ist seit 1999 börseno-tiert, und zwar zunächst an der Börse inFrankfurt. AT&S waren auch als eine derwenigen Austro-Titel im TecDAX ent-halten. Seit 15. September 2008 notie-ren AT&S als einer der letzten „Heim-kehrer“ ausschliesslich an der WienerBörse. Das Unternehmen selbst wurde1987 gegründet, hat aber bereits Wur-zeln aus Vorläufergesellschaften bis indie frühen 70er-Jahre. 1994 kam es zurPrivatisierung, den Zuschlag erhielt dieBietergruppe Androsch-Dörflinger-Zoidl.
Marktführer in Europa und Indien
Heute ist AT&S der grösste Leiterplat-tenhersteller in Europa und in Indien.„Darüber hinaus sind wir der grösste öster-reichische Direktinvestor in China“, weissIR-Verantwortlicher Hans Lang. Das Un-ternehmen hat rund 6.500 Mitarbeiter inFabriken in Österreich, China, Indien undKorea. Dazu kommen Design Centers inÖsterreich und Deutschland sowie 17Vertriebsbüros über viele Länder weltweitund eine Einkaufszentrale in Hongkong.In den vergangenen Jahren ist es der
AT&S gelungen, ihr Kundenportfolio breitzu diversifizieren. „Heute zählen fünf dersechs führenden Hersteller von MobileDevices zu unseren Kunden“, sagt Lang.
Kundenwunsch zuoberst
Die AT&S kann nicht auf Vorrat her-stellen. „Es ist jede Leiterplatte für denKunden eigens designt. Oft ist es so, dasswir einen Anruf von einem Kunden be-kommen und innerhalb weniger Tage be-ginnt bereits die Produktion“, erklärt Lang.
Die AT&S bewältigt dabei einen Spa-gat, den nicht so bald ein Unternehmenbewältigen kann. „Wir sind im Hoch-technologie-Bereich tätig, können aberdie bestellten Leiterplatten trotzdem inGrossserien herstellen. Und das könnenweltweit nicht viele“, ist Lang stolz. Dieshebe die AT&S auch von einigen ande-ren Mitbewerbern ab.Im Niedrigtechnologie-Bereich - auch
hier ist die AT&S aktiv, etwa mit dem hei-mischen Werk in Fehring, das rein aufMasse produziert - „kommt man schnellin einen Preiskampf“, so Lang. Daher müs-se man da genau auf die Margen achten.
Der Gegenwind wird stärker
Die Entwicklung in den kommendenQuartalen ist nach Aussagen von Langschwierig einzuschätzen. „Dieses Jahr blästder Wind um einiges rauer“, formuliert er.Gemeint sind die schwierigen wirtschaft-lichen Rahmenbedingungen, die von ei-
ner Konsumflaute herrühren. Vor allemKonsumgüter wie Handies erleiden daNachfragerückgänge. Hier profitiert dieAT&S von ihrem Know-how, dem welt-weiten Vertriebsnetz und der Umset-zungsgeschwindigkeit selbst im High-Tech-Segment.
Ausblick verhalten optimistisch
„Das Geschäftsjahr 2006/07 war nochein Rekordjahr für uns. Heuer wird es we-sentlich schwieriger sein“, sagt Lang vor-aus. Bereits jetzt prüft die AT&S eventu-elle Kapazitätsanpassungen in all ihrenWerken im In- und Ausland.Die strategische Ausrichtung der AT&S
werde verstärkt auf die Bedürfnisse derbestehenden Kunden in Europa ausge-richtet sein, kündigt Lang an. Von der Ka-pazität her werde ein weiteres Werk in In-dien errichtet. Darüber hinaus werde manweiterhin viel in Forschung & Entwick-lung für neue Technologien investieren.
AT&S
AT&S Investor Relations-Manager Hans Lang sieht rauen Gegenwind durchnachlassende Nachfrage, aber die AT&S als Technologie- und Marktführer
Hannes Roither wartete mit brandaktuellen Palfinger-News aus den Staaten auf
„Mit Omaha US-Umsatz verdoppelt“
Wie auf der Titelseite dieser Roadshow-Sonderausgabe erwähnt, machte dieEvent-Reihe bereits in Wien, in Graz undnun auch in Linz Station. Und Palfinger-IR-Chef Hannes Roither ist der einzige,der bisher an allen drei Orten bei einerAktienforum Börse Express Roadshowpräsentiert hat. Das zeigt, wie wichtigdem Unternehmen die Retail-Investorensind. Und wie es bei börsenotierten Un-ternehmen so ist, ändern sich die Dingeja auch laufend: Vor wenigen Wochen
in Graz hatte Roither noch von neun Pro-duktgruppen gesprochen, am Vormittagder Linz-Präsentation sei „die ad-hoc zuunserer zehnten Produktgruppe ver-schickt“ worden.
Was tun die Chinesen?
In dieser ad hoc-Meldung ging es kon-kret um die Übernahme von OmahaStandard, Inc. sowie deren Vertriebs-tochtergesellschaft. Roither: „OmahaStandard ist einer der Top-Drei-Playerim Bereich Lkw-Aufbauten und Pickup-Ladebordwände auf dem US-amerika-nischen Markt“. Für Palfinger bedeutedies eine Verdoppelung des Umsatzesin der Area North America.„Darüber hinaus ergänzt Omaha das
Portfolio der Gruppe um regional spe-zifische Produkte. Die lokale Beschaf-fung sowie die Fertigung und Montagein demhochmodernen Werk des Unter-nehmens erhöhen unsere Wertschöp-fung in den USA”. Bereits jetzt ist Pal-
finger Weltmarktführer bei Knickarm-kranen, Forst- und Recyclingkranen so-wie Containerwechselsystemen. Num-mer zwei ist man bei Ladebordwändenund Mitnahmestaplern, dazu führend beiEisenbahn-Systemlösungen im High-Tech-Bereich. „Unser Marktanteil welt-weit ist schwierig zu beziffern“, konsta-tiert Roither, „weil man ja nicht genauweiss, was die Chinesen tun“. Es sei haltso, dass „alle anderen von uns kopieren“.Roither nennt hier Italiener, Finnen undChinesen. Palfinger-Kräne seien um zehnProzent teurer als Konkurrenz-Produkteund die Kunden würden diese zehn Pro-zent mehr gerne bezahlen.
Umsatz-, kein EBIT-Rekord
Was das Geschäftsjahr 2008 betrifft,so kündigte Roither einen Umsatzrekordan. „Aber natürlich trifft uns die Finanz-krise auch“. Beim Ergebnis werde mandaher keinen neuen Rekord sehen, aber„immer noch eine gute EBIT-Marge“.Erstmals sei man jedoch im Novembernicht in der Lage, einen seriösen Aus-blick für das kommende Geschäftsjahrzu liefern. „Wir sehen schwache Märktewie Grossbritannien oder Spanien, aberauch durchaus starke wie CEE , Deutsch-land, Frankreich oder Südamerika“.Wichtig sei, dass die Diversifizierung
voranschreite: „Früher war es so, dass es,wenn es der Bauwirtschaft schlecht ge-gangen ist, auch Palfinger schlecht ge-gangen ist.“ Das sei nun nicht mehr so.„Wir werden unsere Position als Tech-nologieführer weiter festigen“, schlossRoither optimistisch.
PALFINGER
Palfingers IR-Chef Hannes Roither: „Bauen Technologieführerschaft aus“
Barbara Potisk kündigte RHI-Marktanteilsgewinne in den Schwellenländern an
„Ausfinanziert und auf Wachstumskurs“
Die IR-Verantwortliche von RHI strichzu Beginn ihres Vortrags die Komplexi-tät des Feuerfestgeschäfts hervor. In derStadt eines der wichtigsten RHI-Partner,„der Stadt der voest“, wolle sie einen Ein-blick in das Feuerfestgeschäft geben. RHIsei Technologie-und Weltmarktführer,weltweit tätig und zudem ein Produzentmit eigener Rohstoffversorgung.Man verfüge bereits über mehr als
10.000 Kunden in 180 Ländern. Aus Mi-neralien und Rohstoffen würden Feuer-
fest- und Keramik-Produkte, die bei in-dustriellen Hochtemperaturprozessen vonmehr als 1200 Grad Celsius unverzicht-bar seien.
Best of Stahl und Zement
Die wichtigsten Abnehmer der Er-zeugnisse, Systeme und Serviceleistun-gen sind Schlüsselindustrien wie Eisen& Stahl (60 Prozent Feuerfest-Umsatz-anteil), Zement & Kalk (13 Prozent), Glas(11 Prozent) , Nichteisenmetalle (9 Pro-zent), Umwelt, Energie, Chemie. Darüberhinaus würden Produkte der BereicheSpezialkeramik, Brennhilfsmittel und Roh-stoffe zum Leistungsprogramm von RHIgehören.Die Dachmarke RHI fasse eine Viel-
zahl am Markt etablierter Marken zu-sammen (Veitscher, Didier, Radex, Refel,Dolomite Franchi, Interstop), unter denKunden finden sich Stahlgiganten wie Ar-celor Mittal, Corus, Thyssen-Krupp, Se-verstal, die eingangs genannte voestalpi-
ne genauso wie Zementriesen wie Lafar-ge, Holcim, Cemex oder Heidelberger.Potisk: „Wir haben bereits 25 bis 50 Pro-zent Marktanteil bei unseren Key Ac-counts“. Die IR-Chefin strich die grossenWettbewerbsvorteile durch die eigeneRohstoffversorgung heraus: „1,2 Mio. Ton-nen Magnesit und Dolomit werden jähr-lich in Österreich, der Türkei und Italienvon uns gefördert“, so Potisk. Zudem wer-de ab dem 4. Quartal 2008 ein eigenesRohstoffwerk in China die Produktionaufnehmen, weiters sei eine Kapazitäts-erweiterung im Rohstoffwerk in der Tür-kei gestartet worden.
Aktienkurs abgekoppelt
Der Aktienkurs der RHI sei durch dieFinanzmarktkrise negativ beeinflusst, „dieEntwicklung ist aber vom operativem Ge-schäft abgekoppelt“. Natürlich habe dasAvW-Paket gedrückt, allerdings sei nuneine neue Aktionärsstruktur bereits ab-sehbar. Klar stellte Potisk, dass RHI lang-fristig ausfinanziert sei und keinerlei Li-quiditätsprobleme habe. Das Jahr 2008sei „gegessen“, darüber hinaus müsse mandie Auswirkungen einer möglicherweiselänger anhaltenden Finanzkrise als un-bekannte Grösse einstufen. Fundamen-tal werde RHI weiter wachsen, u.a. in denSchwellenländern.Und zum überraschenden Abgang von
CEO Andreas Meier sagte Potisk ab-schliessend: „Er geht zu einem guten Kun-den von uns. Vielleicht können wir dasGeschäft ausweiten“. Der Neue, ThomasFahnemann, sei jedenfalls ein starker Mar-ketingmann.
RHI
RHI-IR-Chefin Barbara Potisk: „25 bis 50%Marktanteil bei Key Accounts“
Gerda Königstorfer über „neue“ Absatzmärkte für den Feuerwehrfahrzeugbauer
Rosenbauer profitiert von CEE-EU-BeitrittenDie Rosenbauer AG ist ein weltweitagierendes Unternehmen aus Ober-österreich. Konkret sind die Leondingerweltgrösster Exporteur von Feuerwehr-fahrzeugen mit Produktionsstätten aufdrei Kontinenten (Europa, Nordamerika,Asien). Zusätzlich stellt das Unterneh-men nicht nur die Feuerwehrfahrzeugeher sondern ist darüber hinaus auch An-bieter von Zusatzausrüstung für die Feu-erwehrleute und darf somit als einer derwenigen Vollsortimenter in der Branchebezeichnet werden. Ausserdem kann Ro-senbauer sowohl Fahrzeuge für die eu-ropäische DIN-Norm als auch für denamerikanischen NFPA-Standard herstel-len, was sonst kein Branchenmitbewer-ber schafft.
Marktführer auf Airports
Heute ist Rosenbauer Marktführer beiSpeziallöschfahrzeugen sowohl im Air-port-Sektor wie auch in der Industrie. Inbeiden Bereichen werden jeweils beson-ders grosse und leistungsfähige Fahrzeugebenötigt. „Unser modernstes Flughafen-löschfahrzeug Panther hat 52 Tonnenund eine Höchstgeschwindigkeit von 142km/h, und er beschleunigt von 0 auf 80in 23 Sekunden. Das ist schon ein-drucksvoll und spricht für die Leistungs-fähigkeit dieser Fahrzeuge“, ist Gerda Kö-nigstorfer, verantwortlich für Investor Re-lations bei Rosenbauer, stolz.
Ein Unternehmen mit Tradition
Seine Vorläufer findet das Unterneh-men Rosenbauer dabei bereits vor der Er-findung des Automobils. Gegründet wur-
de der Betrieb von Johann Rosenbauerim Jahr 1866 als Handelshaus für Feu-erwehrbedarf. 1906 wurde mit der Pro-duktion von Feuerwehrgeräten begonnen,1919 war dann der Beginn der Feuer-wehrfahrzeugfertigung.Bereits früh erfolgte die Expansion ins
Ausland, und schon 1926 markierte dieAusweitung der Exporte nach China. Nachdiversen Vergrösserungen und Übernah-men wurde die bis dahin GmbH 1992 ineine Aktiengesellschaft umgewandelt. DasJahr 1994 sah schliesslich den Börsegangder Rosenbauer International AG. Seitherist das Unternehmen an der Wiener Bör-se gelistet. Heute ist Rosenbauer weltweitNummer 2 bei Feuerwehrfahrzeugen.
Osteuropa interessant
Der Markt in Osteuropa hat sich fürausländische Anbieter erst relativ spät er-schlossen. Aufgrund der gewohnten Top-qualität von Rosenbauer, die weltweit im
Einsatz ist, kann Rosenbauer aber auchhier punkten. „Osteuropa ist für uns in denletzten Jahren ein sehr interessanter Marktgeworden“, bestätigt auch Königstorfer.Selbst in wirtschaftlich schwierigen Zeitenmuss es Investitionen in Brandschutz ge-ben, und hier hilft Rosenbauer der EU-Bei-tritt vieler CEE-Länder. Mit diesem habensich nämlich auch die Auflagen für Brand-schutz verschärft. Das eröffne Potenzial fürRosenbauer, ergänzt die IR-Managerin.
Ausblick sehr optimistisch
Trotz eines in den Traditionsmärktenweitgehend gesättigten Marktes für Feuer-wehrfahrzeuge gelingt es Rosenbauer re-gelmässig, die Umsätze zu erhöhen. DieAusdehung der Produktpalette, aber auchVertriebsoptimierung sind der Grund. Auchin Zukunft werde es Zuwächse geben, ver-spricht Königstorfer. Rosenbauer werdeweiter wachsen und mehr verdienen. Daswerden bereits die 2008er-Zahlen zeigen.
ROSENBAUER
Rosenbauer Investor Relations-Managerin Gerda Königstorfer blickt aufeine lange Tradition und neue Potenziale in Osteuropa
Bernd Wolschner über seine Pläne für die Zeit wirtschaftlicher Abkühlung
SWUmwelttechnik stellt sichHerausforderungDie SW Umwelttechnik kann ebenfallsauf eine lange Tradition zurückblicken.Bereits 1910 wurde ein Vorläufer desheutigen Unternehmens gegründet. Schonfrüh erfolgte auch hier der Gang in denOsten: Gleich nach der Ostöffnung wur-de nach Ungarn expandiert. „Unser Mo-tiv damals war es, Billigimporte aus die-sen Ländern zu unterbinden. Deshalb ha-ben wir uns selber dort hingesetzt undgleich auch für diese Absatzmärkte pro-duziert,“ blickt Bernd Wolschner, Mitgliedder Gründerfamilie und heute Vorstandin der AG zurück. Heute zählt das Un-ternehmen über 700 Mitarbeiter an 19Standorten in Ungarn, Österreich, Ru-mänien und der Slowakei.Möglich wurde das Wachstum erst
durch das IPO in Wien: „Der Börseganghat es uns ermöglicht, aus einem sehrkleinen Familienunternehmen ein klei-nes börsenotiertes Unternehmen zu ma-chen.“
Langsame Expansion
Nach dem Börsegang hat SWUmwelt-technik ihre Expansion mit kleinen Schrit-ten fortgesetzt. „Wir haben begonnen, klei-ne, alte Unternehmen aufzukaufen. Zielwar es, eine marktführende Stellung zuerreichen“, da dies gerade in den Sekto-ren, wo SWUmwelttechnik aktiv ist, be-sonders wichtig sei, erklärt Wolschner. BeiAusschreibungen im öffentlichen Bereichhelfe es natürlich sehr, wenn man alsMarktführer ein Angebot legt. „Wenn Sieda nicht zu den Marktführern gehören,werden sie einfach ignoriert“, spricht Wol-schner aus langer Erfahrung.
Heute ist die SWUmwelttechnik imWe-sentlichen in drei Geschäftsfeldern aktiv- und zählt dort jeweils zu den Top-3-Anbietern:Wasserschutz, Infrastruktur undProjektgeschäft. Wasserschutz umfasstSchutz und Reinigung von Wasser im öf-fentlichen Bereich (Abwasser, Flüsse, Seen,Trinkwasser, etc.), Infrastruktur ist ein weit-gefasster Bereich von Energieversorgung,über Verkehr, Betonfertigteile für Indu-strie und Gewerbe sowie Naturbaustoffe.Das Projektgeschäft umfasst Kläranlagen-und Kanalbau sowie der Planung und Er-richtung von Biogasanlagen.
Öffentliche Hand wird investieren
Auch Wolschner geht davon aus, dassdie öffentliche Hand trotz deutlich rück-läufiger Wirtschaftszahlen weiterhin alsInvestor erhalten bleiben werde. Das gel-te auch für Länder wie Ungarn, die aktu-ell Probleme mit den Staatsfinanzen ha-ben, ist Wolschner überzeugt.
Besonders der Ausbaugrad von bei unsheute weitgehend selbstverständlichenEinrichtungen wie Kanalisation, etc. seiin Osteuropa teilweise sehr gering. Mitden EU-Beitritten werden aber auch hierhöhere Standards gefordert. Davon kön-ne die SWUmwelttechnik profitieren.
Geschäft stetig ausgeweitet
In den vergangenen Jahren hat sich dasGeschäftsvolumen der SWUmwelttechnikständig erhöht. „In den letzten 15 Jahrenhaben wir den Umsatz zwar nicht sehr viel,aber immer erhöht. Im Durchschnitt wa-ren das um die 15 Prozent“, so Wolschner.Die Zukunft sei ungewiss: Wir werden
alle unsere Budgets kräftig revidieren müs-sen“, so der CEO. „Die aktuelle Abküh-lung ist ein Vorbote dessen, was noch aufuns zukommen wird“, ergänzt er. Im Fo-kus stehe aktuell Rumänien - „unser wich-tigstes Land, das weiter ausgebaut wird“.2009 werde aber „herausfordernd“.
SW UMWELTTECHNIK
SWUmwelttechnik-CEO undMiteigentümer BerndWolschnerwill auf denschwieriger werdenden Märkten in Osteuropa mit Produktqualität reüssieren
BBeezzuugg: Diverse Aboformen unter www.bo-erse-express.com/abo Alle Abos laufenautomatisch aus. Gerichtsstand ist Wien.
Hinweis: Für die Richtigkeit der Inhalte kannkeine Haftung übernommen werden. Die ge-machten Angaben dienen zu Informations-zwecken und sind keine Aufforderung zumKauf/Verkauf von Aktien. Das gilt vor allem
für das Trading-Depot. Der Börse Expressist ausschliesslich für den persönlichen Ge-brauch bestimmt, jede Weiterleitung ver-stösst gegen das Copyright. Nachdruck: Nurnach schriftlicher Genehmigung.
Meeting Point boerse-express.com/roadshowEs war eine intensiveund proaktive Diskussi-
on, die sich im Anschluss an die Road-show #10 in den Hallen der Hypo Ober-österreich ergeben hat. Bei Brötchen undBier stellten sich die Vortragenden ge-duldig den ausgiebigen Fragen der Be-sucher. Und es wurde viel gefragt. Für al-le, die dem Termin nicht vor Ort bei-wohnen konnten, sind die Original-präsentationen der Vortragenden natür-lich wieder unter wwwwww..bbooeerrssee--eexxpprreessss..ccoomm//rrooaaddsshhooww einfach und kostenfreiabrufbar. Weiters finden Sie auf der Ro-adshow-Seite auch viele weitere Bilderzur Veranstaltung sowie den zusam-menfassenden Film, gestaltet von Mo-neytv. HHiinnwweeiiss: Auf boerse-express.com/ro-
adshow werden Sie in Kürze auch dieTermine für 2009 abrufen können. Dieersten vier Termine sind bereits jetzt fastausgebucht. BE/Aktienforum wünschenein versöhnliches Jahresende an den Bör-sen. Wir sehen uns 2009.
BÖRSE EXPRESSBÖRSE EXPRESSMittags-News für Finanzprofis. Doppelseitiger Druck - Serienmäßig ab i-Sensys Mid Range Nr.1633a/22 10 08
BÖRSEEXPRESS
SPECIA
L:
BE-ROADSHOW
#9
Für die irrationalen Kurs-entwicklungen hatten die Prä-sentatoren bei der Roadshow#9 zwar keine Erklärung, dieGeschäftsmodelle präsentie-ren sich aber unverändert.
Insgesamt sechs Unternehmen präsen-tierten in der Vorwoche bei der Road-show #9 von Börse Express und Aktien-forum. Kurz zuvor hatten sich die EU-Länder geeinigt, ihren Finanzinstitutenmit Garantien und Eigenkapitalspritzen
unter die Arme zu greifen, um so die La-ge an den Märkten zu stabilisieren.
Das Spektrum der vertretenen Unter-nehmen im Reitersaal der OeKB war breit:Von der Finanz- bis zur IT-Branche, vomZykliker bis zum defensiven Versorger-wert, vom ATX 5-Wert bis zum Small CapUnternehmen, war alles vertreten. DieRoadshow-Veranstaltung für Privatanle-ger etabliert sich damit immer mehr zurPlattform für börsenotierte Unternehmen,die auch in turbulenten Zeiten wie die-sen die offene Kommunikation mit ih-ren Anlegern suchen bzw. nicht scheu-
en, auch wenn hie und da natürlich be-tont wird, dass der Ausblick für 2009 mitUnsicherheiten behaftet ist bzw. nochnicht getätigt werden kann.
Der nächste Roadshow-Termin stehtbereits fest und führt uns dieses Mal nachLinz. 3. November bitte vormerken. Infoswie immer unterwww.boerse-express.com/roadshow
➤ Auf den folgenden Seiten finden Sie dieZusammenfassungen der Präsentationender Austro-Gesellschaften
RI-CFO M. Grüll war einer von sechs Präsentatoren. Weiters waren die Chefs von Beko und S&T, P. Kotauczek und C.Rosner, vertreten und die IR-Manager von Andritz, EVN und VIG, O. Pokorny, K. Szekffy und N. Higatzberger, vertreten
Andritz, Beko, EVN, Raiffeisen International, S&T und VIG präsentierten
Roadshow in Krisenzeiten:Firmen bekräftigen Ziele
Mittwoch, 22. Oktober 2008
BÖRSE EXPRESS Seite 2
Andritz: Technologiekonzern verweist auf solide Bilanzstruktur und bestätigt Ziele
„Keine Beeinflussung der Projektaktivitäten“„Andritz gibt es schon seit 1856, damalsgegründet von einem Ungarn im GrazerStadtteil Andritz.“ Damit betonte OliverPokorny, Investor Relations-Manager vonAndritz, die lange Tradition des Unter-nehmens, das schon viele Krisen erlebtund überlebt hat.
Grundsätzlich ist das Unternehmenmit zwei Dingen beschäftigt: Die Her-stellung von Maschinen und Produkti-onssystemen, der zweite Bereich kon-zentriert sich auf die Servicierung dieserAnlagen.
Fünf Geschäftsfelder
Das Unternehmen ist in fünf Segmenteeingeteilt, wobei der Bereich Zellstoff &Papier (Systeme zur Produktion aller Ar-ten von Zellstoff und Tissuepapier) mit ei-nem Anteil von rund 41 Prozent am Um-satz der grösste ist. Auf Platz zwei liegt derBereich Wasserkraft (elektromechanischeAusrüstungen für Wasserkraftwerke undPumpen) mit 20 Prozent, gefolgt vom Ge-schäftsbereich Walz- und Bandbehand-lung (Systeme zur Produktion und Ver-edelung von Edelstahlband) mit 16 Pro-zent Anteil am Gruppenumsatz. EinenAnteil von rund 9 Prozent zum Umsatzerwirtschaftet der Bereich Umwelt&Pro-zess (Systeme für die Fest-Flüssig-Trennung von Schlämmen), der kleinsteBereich ist Futtermittel&Biomasse (Syste-me zur Herstellung von Tierfutter- undHolzpellets) mit 4 Prozent Anteil.
Das Ziel für die Zukunft liegt, so Po-korny, bei rund 10 Prozent Umsatz-wachstum pro Jahr. Zum Vergleich gabes in den letzten zehn Jahren eine Stei-
gerung beim Umsatz von rund 19 Pro-zent pro Jahr, davon waren etwa 12 Pro-zent organisch bedingt, der Rest durchZukäufe. In den letzten 14 Jahren sindetwa 100 Firmen zur Andritz Gruppe hin-zugekommen. Darüber hinaus will manseitens Andritz weiter die Technologie-und Kostenführerschaft ausbauen bzw.verteidigen. Als Beispiel für die weiter vor-anschreitende Technologie nennt Pokornydie neuen Zellstoffwerke, die durch dieRückgewinnung von Biomasse mittler-weile stromautark seien. In Schweden ge-be es ein Werk, das mittlerweile sogarStrom ins öffentliche Netz einspeise.
Blickt man auf die regionale Aufteilungder Auftragseingänge, dann sieht man,dass Andritz ein globaler Konzern mitSchwerpunkt in Europa ist. Etwa 56 Pro-zent der Auftragseingänge im ersten Halb-jahr 2008 kommen aus Europa, rund 14Prozent aus Asien und 12 Prozent ausNordamerika. Noch stärker ist das euro-päische Gewicht bei den Mitarbeitern:rund 63 Prozent arbeiten in europäischenWerken des Konzerns, immerhin 12 Pro-zent in Nordamerika.
Im aktuellen Umfeld zeigt sich die Bi-lanzstruktur von Andritz als solide. Bei
einer Bilanzsumme von 2,9 Mrd. Eurogibt es liquide Mittel von 770 Mio. Euro.Zudem würden Akquisitionen immer ausdem Cash Flow finanziert. Einzig die Ei-genkapitalquote war zum 30. Juni 2008mit 17,6 Prozent rückläufig, diese betrugzum 31. Dezember 2007 19,2 Prozent.Die Eigentumstruktur der AG zeigt einenAnteil des CEO Leitner von rund 29 Pro-zent, der Rest von rund 71 Prozent be-findet sich aktuell im Streubesitz.
Bezüglich des Blicks in die Zukunftmeinte Pokorny: „Derzeit gibt es noch kei-ne Beeinflussung der Projektaktivitätem“.Es schliesst aber nicht aus, dass es durchdie Finanzkrise noch zu Verzögerungenbei einzelnen Projekten kommen kann.
Höhere Rentabilität erwartet
Für das Gesamtjahr 2008 wird weiterein Anstieg des Gruppen-Umsatzes auf3,5 Mrd. Euro erwartet. Ausserdem solles eine Erhöhung der Rentabilität geben.Die EBITA-Marge lag im Jahr 2007 bei6,1 Prozent und soll im Jahr 2008 bei6,5 bis 7 Prozent liegen. „Aus heutigerSicht können wir die Finanzziele für 2008bestätigen. Zum Ausblick 2009 könnehingegen noch wenig gesagt werden.“
ANDRITZ
Andritz-IR-Manager Oliver Pokorny: „Im Jahr 2008 soll die Rentabilitätweiter gesteigert werden“
Mittwoch, 22. Oktober 2008
BÖRSE EXPRESS Seite 3
Beko Holding will ihren langjährigen Wachstumskurs beibehalten
„Sehen uns als Netzwerk, nicht als Konzern“
Angesichts ihres Frankfurt-Listings wardie österreichische Beko Holding bislangja eher bei Roadshows in Deutschlandpräsent. Die Übernahme der in Wien no-tierten Brain Force Holding verstärkt al-lerdings jetzt die Anbindung an den öster-reichischen Börseplatz. Peter Kotauczek,Chef der Beko Holding, stellte sich da-her bei der Roadshow von Börse Expressund Aktienforum dem Versuch, der „hier-zulande gar nicht so üblich ist“: Die Vor-stellung einer Firma, die nur zwei Mitar-beiter, aber jede Menge Aktien hat.
Die Beko sieht sich nicht als Konzern,sondern als Netzwerk, das eine Mode-rations- und Ausgleichsfunktion zwischenden Kernunternehmen übernimmt. Zudiesen operativen Subkonzernen zählendie Beko Engineering & Informatik, dieBrain Force sowie die in Deutschlandgelisteten Unternehmen Triplan und Allfor One. Die zwei grossen Themen sindEngineering und Informatik. „Wir sehenuns als Spezialhaus für technische In-formatik und allgemeine Informatik“, er-klärt Kotauczek, wobei sich letztere indie zwei „Welten“ SAP und Microsoftaufteile.
Engineering und Informatik
Die Töchter Beko Engineering & In-formatik und Triplan decken den Bereichder Engineering Services ab, die Servicesreichen hier von der Planung und Kon-struktion bis zur Inbetriebnahme undWartung der Produkte. Dabei werden diewichtigsten Industriebranchen wie Elek-trotechnik, Elektronik, KfZ- und KfZ-Zu-
lieferindustrie, Maschinen- und Anla-genbau, Stahlindustrie sowie technischeInformatik abgedeckt. Die All for OneMidmarket und die Brain Force kon-zentrieren sich auf die Informations-technologie. Darunter versteht man IT-Services mit Fokus Softwareentwicklung.Schwerpunkte bilden dabei die ThemenIT-Security, webbasierte Lösungen, Ap-plication Lifecycle Management (ALM)und IT-Service Management.
Zu den Eckpfeilern der Strategie derHolding zählt die Fortsetzung des lang-jährigen Wachstumskurses. „Wir wollenein Umsatzwachstum von rund 15% imJahr durchhalten“, erklärt der Beko-Chef.Als „Dienstleistungsintegrator“ sollen diekomplexen und verschiedenenen Dienst-leistungen für die Kunden aus einer Handangeboten werden. Gerade die Ver-knüpfung der Kompetenzen Engineeringund Informationstechnologie bilde dieFormel für erfolgreiches Wachstum inden nächsten Jahren.
Das weitere Ausloten an Synergien zwi-schen den Tochterunternehmen stehtebenso am Programm wie die Integrati-on der Brain Force. „Hier können wir ei-niges an Synergien heben, das zeigt sichimmer deutlicher.“ Durch die Einbrin-gung der Brain Force ist es auch zu Ver-schiebungen in der Aktionärsstruktur vonBeko gekommen. Die Cross Industriesist mittlerweile der grösste Aktionär.
„Geht uns recht gut“
Die Beko will im laufenden Ge-schäftsjahr 2008 einen Gesamtumsatzvon mehr als 200 Mio. Euro erzielen,das Betriebsergebnis (EBIT) soll zwischen4,5 Mio. und 4,8 Mio. Euro zu liegenkommen. „Es geht uns recht gut. Abernatürlich weiss niemand, was morgenist“, sagt Kotauczek zum längerfristigenAusblick. Damit ist die Beko Holdingdieser Tage aber nicht allein.
Akquisitionen werden auch weiterhingeprüft, es sind aber durchaus auch Exitsangestrebt. Diese Verkäufe würden abernicht die Kernunternehmen betreffen,sondern kleinere Beteiligungen.
Beko-CEO Peter Kotauczek erklärt die Ausrichtung als Spezialhaus fürtechnische und allgemeine Informatik
BEKO
Mittwoch, 22. Oktober 2008
BÖRSE EXPRESS Seite 4
EVN: Ein typischer defensiver Aktienwert mit Säulen in 16 CEE-Ländern
„Finanzstärke trotz Wachstum bewahrt“„Die EVN ist ein typisch defensiver Ak-tienwert, gehört also zu jenen Unterneh-men, deren Ergebnisse bzw. Gewinne we-nig von der allgemeinen Konjunktur ab-hängig sind und so eine stabile Dividendeaufweisen können. Dazu gehört die EVNeindeutig.“ Diese Botschaft an verunsi-cherte Anleger in Zeiten der hochvolati-len Aktienkurse stand am Beginn der Un-ternehmenspräsentation der Investor Re-lations-Managerin der EVN, Klara Szekffy,bei der Roadshow #9. Und sie legte gleichnach, dass Analysten derzeit zu defensi-ven Werten raten.
Zwei-Säulen-Strategie
Fundamental betrachtet ist die in NÖbeheimatete EVN eine international agie-rende Energieversorgungs- und Umwelt-technik/Dienstleistungs-Gruppe. Mit die-sen zwei tragenden Business-Säulen istman in 16 Staaten Zentral- und Osteuro-pas präsent und aktiv - inklusive Bulga-rien, Mazedonien und Türkei. Zur Säuleeins - Energieversorgung - zählen Strom,Wärme, Gas und der Kraftwerksbereich.Zur Umwelttechnik-Säule zählen Trink-wasser- und Abwasseranlagen sowie die(thermische) Abfallverwertung.
Zu den „Highlights“ der EVN zählt Szekffydie strategischen Beteiligungen an der Ver-bundgesellschaft, der Rohölaufschlies-sungsgesellschaft (RAG) und der Burgen-land Holding. Ausserdem sei die EVN star-ker Partner in EnergieAllianz und EconGas.Daher könne man in den vergangenen dreiJahren auf stetige Steigerungen bei Um-satzerlösen (+40%), EBIT (+50%) und Kon-zernergebnis (+58%) verweisen.
Drei aktuelle internationale Erfolge hobSzekffy besonders hervor: Zwei neue Ge-schäfte in Albanien - ein Joint Venturemit dem Verbund und die Planung einesWasserkraftwerksbaus - sowie das „sehrwichtige Joint Venture“ von Planung undBau eines Steinkohlekraftwerkes inDeutschland mit Inbetriebnahme 2010.Bei diesem Kohlekraftwerk in Duisburg-Walsum wurden alle Verträge auf dreiJahre abgeschlossen. Damit gebe es kei-ne offenen Probleme mit volatilen Anla-genpreisen - ein grosser Vorteil in so un-sicheren Preissituationen wie derzeit.
Status und Ausblick
Diese Expansion und Umsatzdiversi-fizierung der EVN „führt zu Risikover-minderung“. Bezugnehmend auf die ak-tuelle Finanzmarkt- und Liquiditätskrisebetonte Szekffy, dass die EVN „ihre Fi-nanzstärke trotz ihres Wachstums be-wahrt“ habe. Die Gearing Ratio sei in denvergangenen Jahren günstig gebliebenund die Equity Ratio hoch. Das Ratingder EVN durch Standard & Poor’s sei sta-bil - und das, obwohl S&P das Albanien-Engagement der EVN nicht goutiert (weilAlbanien selbst kein Rating hat).
Was bekommt nun ein Aktionär derEVN? Einen traditionellen Wert, denn
das niederösterreichische Unternehmenfeiert nächstes Jahr sein 20-jähriges Bör-sejubiläum. Der Total Shareholder Re-turn beträgt durchschnittlich fast 13% p.a.seit dem IPO 1989. Szekffy argumentiertauch mit der aktuell niedrigen MarketCapitalization der EVN (rd. 2,5 Mrd.Euro): Abzüglich der Bewertungen derVerbund- und anderen Beteiligungen derEVN würden bei diesem Market Cap nur200 Millionen als Wert des eigentlichenUnternehmens übrigbleiben. „Das ent-spricht nicht dem realen Wert des Un-ternehmens EVN“, betont die IR-Mana-gerin denn auch. Deshalb wolle man auchbis zu 1 Mio. eigene Aktien vom Marktrückerwerben, denn man wolle „Liquidi-tät nicht verschenken“.
In den vergangenen beiden Jahren sei-en die Energiemargen „deutlich unterDruck gekommen“, denn man habe kei-ne Preiserhöhungen vorgenommen. Nunwerde man im November erstmals wie-der die Strom- und Gaspreise erhöhen(müssen). Es gebe Energieprojekte inÖsterreich und Südosteuropa und neueGrossprojekte im Umweltsegment. Des-halb, so die EVN-IR-Managerin, „gehenwir davon aus, dass wir im Geschäftsjahr2009 wieder ein besseres Ergebnis alsheuer errreichen können“.
EVN
Klara Szekffy: „12,97% p.a. Total Shareholder Return seit IPO 1989“
Mittwoch, 22. Oktober 2008
BÖRSE EXPRESS Seite 5
Raiffeisen International betont stabile Finanzierungsstruktur
„Werden den Filialausbau nicht stoppen“
„Es geht wirklich rund dieser Tage“, star-tet Raiffeisen International-CFO MartinGrüll in den Vortrag. Den Aktienkurs, derin der Vorwoche bis auf 25 Euro zu-rückgekommen ist, will er dabei aus-klammern. „Die Kursentwicklung ist mo-mentan irrational. Es ist vollkommen egal,ob man etwas sagt bzw. was man sagtund ob man die Gewinnprognose täg-lich bestätigt.“ Raiffeisen Internationalwill im laufenden Geschäftsjahr einenÜberschuss von rund einer Mrd. Euro er-wirtschaften. Die Bilanzsumme soll imZeitraum bis 2010 um zumindest 20%jährlich wachsen.
Die Bankenholding, die zuletzt über14,4 Mio. Kunden und knapp 3100 Fi-lialen verfügte, will sich von der Krise je-denfalls nicht aufhalten lassen: „Wir wer-den unseren Filialausbau nicht stoppen.Das ist nicht unsere erste Krise“, sagt Grüllund führt die breite Aufstellung der Ban-kenholding in 17 Märkten an. Damit seies leichter, schwierigere Situationen in ein-zelnen Ländern abfedern zu können.
Schnelleres Wachstum
Auch wenn zuletzt die Wachstumspro-gnosen für Osteuropa mehrfach nach un-ten revidiert worden sind, wachse die Re-gion noch immer schneller als die Euro-zone. „Egal, ob das reale BIP-Wachstumnun bei 4% oder 3,5% zu liegen kommt, esist noch immer höher als im Westen. Ichmache mir um die Gewinne der Gesell-schaft keine Sorgen“, sagt Grüll. Die Un-terversorgung mit Bankprodukten und diesteigenden Einkommen der Bevölkerungbewirken weiter steigende Nachfrage.
Wichtig sei die Ausrichtung auf dasklassische Kundengeschäft. „Da gibt eskeine CDOs, kein Subprime und Ähnli-
ches“. Demzufolge trug auch der BereichRetail Customers im ersten Halbjahr 34%zum Vorsteuergewinn der Raiffeisen In-ternational bei, 57% stammten aus demBereich Corporate Customers, also Fir-menkunden. Raiffeisen International be-setze eine führende Position in profita-blen Wachstumsmärkten, etwa in Ser-bien, Bosnien-Herzegowina, Kroatien undUngarn, und sei Marktführer in den gröss-ten Wachstumsmärkten wie Albanien,Ukraine, Kosovo, Rumänien und Slowa-kei, führt er an. Dass in einigen dieser Län-der, wie etwa in der Ukraine, die Noten-bank zuletzt Massnahmen setzte, um ei-ner Überhitzung des Marktes und einerdrohenden Abwertung der Währung vor-zubeugen, sei zu begrüssen, sagt Grüll.
Das Risikomanagement, dem in Zeitenwie diesen besondere Bedeutung zu-kommt, basiere bei Raiffeisen Internatio-nal auf den drei Säulen: Erfahrung, Stan-dardisierung und Zentralisierung. Raiffei-sen könne auf 20 Jahre Erfahrung imaktiven Risikomanagement in CEE ver-weisen. In allen Netzwerkbanken erfolgeeine konsistente Rückstellungspolitik.
Verlässlicher Zugang
Mit Blick auf die Finanzierung führtGrüll an, dass Raiffeisen Internationalvon einer stabilen und konservativen Fi-nanzierungsstruktur profitiere, Kapital-marktinstrumente wurden bis dato nurbegrenzt eingesetzt. Auch habe die Ban-kenholding einen verlässlichen Zugangzum liquiden österreichischen Raiffeisen-Bankensektor.
Zum Halbjahr 2008 entfielen 62% derGesamtfinanzierung auf Verbindlichkei-ten gegenüber Kunden, 32% auf Ver-bindlichkeiten gegenüber Banken, 4% aufFremdkapitalemissionen und 2% aufNachrangkapital. Was die Refinanzierungüber Kundeneinlagen anbelangt, so un-terstreicht Grüll, dass die Bankenholdingin den Monaten Juli und August rund 2Mrd. Euro an Kundeneinlagen gewon-nen hat. Der starken und vertrauenswür-digen Marke von Raiffeisen komme da-bei eine wichtige Rolle zu.
RAIFFEISEN INTERNATIONAL
Raiffeisen International-CFO Martin Grüll: „Ich weiss, Banken und Ban-ker sind dieser Tage nicht sehr beliebt“
Mittwoch, 22. Oktober 2008
BÖRSE EXPRESS Seite 6
S&T: Ein CEE-IT-Dienstleister mit klarer Wachstumsstrategie und -fantasie
„Wir wollen und werden weiter wachsen“Die S&T sieht sich als ostlastigen IT-Spe-zialisten aus Österreich. „Wir sind ein Ost-europa-Spezialist, haben aber auch einenFootprint im deutschsprachigen Europa“,beschreibt CEO Christian Rosner den re-gionalen Fokus seiner Company. „DerGrund ist ganz einfach. Viele Entschei-dungen der Unternehmen werden nichtmehr lokal getroffen, sondern in den Head-quarters. Daher sind auch eine RaiffeisenInternational, eine Vienna InsuranceGroup, eine EVN und auch eine OMVwichtige Kunden von uns“, erklärt Rosner.„Egal ob in Serbien oder in Wien, sie wer-den bei uns das gleiche Portfolio vorfin-den. Wir sind derzeit in 22 Ländern ver-treten und haben unser Portfolio über al-le Länder ausgebreitet“, ergänzt er.
IT-Dienstleister
Dabei hat sich die System Integration& Technology Distribution AG, so der vol-le Firmenname der S&T gewandelt. „ZuBeginn waren wir ein reiner Hardware-ausstatter, inzwischen sind wir zu einemIT-Serviceprovider geworden und bedie-nen drei unterschiedliche Geschäftsfel-der: Managed Services, Business Soluti-ons und Enterprise Systems. Die bran-chenmässigen Favoriten der S&T sindProduktion, Handel, Versicherungen, Ban-ken und Versorger.
Rosner präzisiert die Aufgabenstellungfür die S&T bei ihren Kunden: „Wir sindin den letzten Jahren immer mehr zu ei-nem Technologie- und Industrie-Consul-ting-Unternehmen geworden. Teilweisehat sich das aus unserer früheren Erfah-rungen in den Märkten so ergeben“.
War vor wenigen Jahren die Ge-schäftsaufteilung beim blossen Hardware-Reselling mit rund 80% und nur 20% Ser-vices gelegen, so liege deren Anteil heuteschon bei mehr als der Hälfte, so Rosner.So sei die S&T zu einem beratungsorien-tierten IT-Dienstleister geworden. „EinKistl abkaufen kann man jedem Morgeneinem anderen.“ Aber das Knowhow da-nach sei nur schwierig zu erhalten.
Status und Ausblick
Sowohl finanziell als auch beim Ak-tienkurs sieht der Vorstandsvorsitzendeder S&T sein Unternehmen gut im Ren-nen liegend. „Wir kommen von einem Um-satz von 220 Mio. Euro im IT-Dienstlei-stungsbereich im Jahr 2004 und sind2007 bereits bei mehr als 500 Mio. Eurogeklettert. Damit sind wir der führendebörsenotierte Anbieter von IT-Solutionsin der D-A-CH-Region“, weiss Rosner. Da-von seien 20% organisches Wachstum ge-wesen, es habe natürlich aber auch Ak-quisitionen gegeben.
Zum 1. Halbjahr 2008 sind Umsatz undGewinn nochmals deutlich gestiegen.„Worauf wir noch stolz sind, ist, dass wirheuer im 1. Halbjahr bereits mehr Um-satz gemacht haben als 2004 im gesam-ten Geschäftjahr“, freut sich Rosner.
Insgesamt nicht zufrieden ist Rosnermit dem Aktienkurs, er schränkt aber ein:„Wir sind von einem Aktienkurs von 7Euro im Jahr 2003 gestiegen bis auf 60Euro im Jahr 2007. Wenn wir also heu-te bei fast 30 Euro notieren, so ist dasnoch immer mehr als eine Vervierfachungin nicht einmal fünf Jahren und somitnoch immer eine schöne Sache“, stelltRosner fest.
Die wichtigsten Ziele der S&T für dieS&T in den kommenden Jahren sind ei-ne weitere Erhöhung der Profitabilität undeine kontinuierliche Erhöhung des Markt-anteils in den bisherigen Ländern. NachDivisionen aufgeteilt heisst das: „Wir wol-len Enterprise Systems organisch mit demMarkt mitwachsen lassen, aber die Mar-gen und damit den Profit erhöhen“, er-läutert Rosner. Die Geschäftsfelder Ma-naged Services und Business Solutionssollen gemessen am Umsatz verdoppeltwerden, „sowohl über starkes organischesWachstum als auch über Akquisitionen“,wie er anmerkt.
Bis 2010 solle die Bruttomarge, die2007 bei 34% und im 1. Halbjahr 2008bereits bei 40% lag, auf rund 50% gestei-gert werden. „Und das wird dann auch derAktienkurs widerspiegeln“, verspricht CEORosner den S&T-Aktionären.
S&T
S&T-CEO Christian Rosner: „Sind zum Technologie- und Industrie-Con-sulter geworden“
Mittwoch, 22. Oktober 2008
BÖRSE EXPRESS Seite 7
VIG: Ein breit aufgestellter Versicherungskonzern mit CEE-Schwerpunkt
„Wir sind ein sehr konservatives Haus“Das Versicherungsgeschäft in Österreichhat sich in den vergangenen Jahren tief-greifend gewandelt. Erst spät haben sichdie österreichischen Gesellschaften nen-nenswert dem Ausland zugewandt. Zugut ist das Inlandsgeschäft gelaufen. DieGlobalisierung hat auch hier gewirkt.Auch die jetzige Vienna Insurance Group(VIG) ist erst spät das geworden, was sieheute ist - ein schlagkräftiger und starkerVersicherungskonzern von euopäischemZuschnitt.
„Wir haben in unserer über 180-jähri-gen Geschichte zwei wesentliche Mei-lensteine gesetzt“, so Nina Higatzberger,Investor Relations-Managerin bei der VIG.Der erste sei 1990 der Schritt nach Ost-europa gewesen, „mit dem Kauf einerVersicherung in der damaligen Tsche-choslowakei“, erzählt Higatzberger. Die-ser Schritt wurde sofort nach dem Falldes Eisernen Vorhanges aufgrund desWachstumspotenzials in CEE und derNähe der Märkte getan.
„Nach 18 Jahren in Osteuropa sind wirein wahrer Profi geworden, was das Aus-schöpfen von Synergien und Potenzialenbetrifft“, sagt sie. Das sei vorrangig überden Vetriebsapparat gelaufen.
Portfolio mit 27 Ländern
„Der zweite grosse Meilenstein in un-serer Geschichte war die Übernahme derVersicherungsaktivitäten der Erste GroupBank heuer“, sagt Higatzberger. Die Bankhat hier nicht einen blossen Verkauf ge-setzt, sondern hat den Verkauf ihrerseitsmit einer langfristigen Kooperationsver-einbarung abgefedert.
Heute ist die VIG in 27 Ländern in CEEflächendeckend vertreten und kann die ge-samte Palette an Versicherungen in die-sen Ländern auch anbieten.
Zur Finanzierung des Wachstums hatdie VIG im Jahr 2005 ihre erste grosse Ka-pitalerhöhung (damals noch unter demFirmennamen Wiener Städtische Versi-cherung AG) durchgeführt. Die Aktien ha-ben damals 49 Euro gekostet. Eine wei-tere Kapitalerhöhung erfolgte im Mai die-ses Jahres.
Osteuropa dynamisch
Die Expansion nach Osteuropa hat na-turgemäss auch eine Verschiebung desGeschäfts mit sich gebracht. Die dortigenMärkte seien mit Versicherungsverträgendeutlich unterrepräsentiert, weiss Higatz-berger. Daher schlummere in Osteuropaauch so grosses Potenzial, das die VIGnoch über das bisherige Ausmass hinwegnutzen wolle.
„Im Geschäftsjahr 2007 kamen 43 Pro-zent der Prämien bereits von den Kon-zerntöchtern in Osteuropa. Und dieser An-teil steigt ständig“. Die Sättigung mit Ver-sicherungsverträgen sei dort noch langenicht auf westlichem Niveau. „Währendim Durchschnitt der EU15 pro Jahr und
Kopf rund 3.700 US-Dollar für Versiche-rung ausgegeben wird, sind es in CEE nur220 Dollar“, so Higatzberger. Da liege nachwie vor ein grosses Potenzial.
Selbst der wahrscheinliche weltweiteWirtschaftsabschwung werde da nicht vieldaran ändern. „Die CEE-Märkte werdenzwar ebenso von dem angekündigten Kon-junkturabschwung betroffen sein, aber im-mer noch zwischen drei und fünf ProzentWirtschaftswachstum haben“, sagt Hi-gatzberger. Aufgrund fehlender Sozialsy-steme ortet Higatzberger „automatischesInteresse“ an Vorsorgeprodukten.
Aber auch Österreich habe bei der Ver-sicherungsdichte noch „eine klare Lücke“,ergänzt sie. „Hier hat allerdings auch dieVorsorgedebatte eine graduelle Verbesse-rung gebracht - und wieder mehr Interes-se für die klassische Lebensversicherung“,so Higatzberger.
„Dass unsere Strategie funktioniert, zeigtdas Wachstum der Prämien und Verträgein den vergangenen Jahren eindrucksvoll.Zum 1. Halbjahr ist der Gewinn der VIGnochmals stark gewachsen“, berichtet dieIR-Managerin. Und die Kunden beruhigtsie so: „Wir sind ein sehr konservativesHaus und haben eine Aktienquote vondurchgerechnet um die 8 Prozent.“
Meeting Point www.boerse-express.com/roadshowInteressante Präsenta-tionen, die Möglichkeit
zu Einzelgesprächen mit Vorständen undIR-Managern sowie der Erfahrungsaus-tausch mit anderen Privatanleger - dieRoadshows von Börse Express und Ak-tienforum finden regelmässig grossenAnklang.
Nach einem Halt in der steirischenLandeshauptstadt Graz machte die Ver-anstaltungsplattform in der vergangenenWoche wieder in Wien Station. Die näch-ste Bundesländer-Station steht mit Linzbereits fest. Nach den rund 15-minüti-gen Präsentationen gab es wie immergenügend Möglichkeit zum Small Talkund zum One-on-One mit den Vor-ständen und IR-Verantwortlichen beimBuffet. Die Live-Übertragung des Fuss-ballmatches Österreich gegen Serbienrundete die Veranstaltung ab. Angesichtsdes Rückstands der Österreicher vergingden Zusehern aber nach der Halbzeitdie Lust - auf den Fussball wohlgemerkt.
VIG-IR-Managerin Higatzberger mit Kollege Oliver Prokorny von Andritzund Kollegin Klara Szekffy von der EVN
IMPRESSUM BÖRSE EXPRESSMedieneigentümer:Styria Börse Express GmbHGeiselbergstrasse 15, 1110 Wien
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für das Trading-Depot. Der Börse Express istausschliesslich für den persönlichen Ge-brauch bestimmt, jede Weiterleitung ver-stösst gegen das Copyright. Nachdruck nurnach schriftlicher Genehmigung.
Das Interesse der Privatanleger warwie immer sehr gross
Beko-Chef Kotauczek und S&T-CEORosner lauschten den Vorträgen
Im Anschluss gab’s die Übertra-gung von Österreich gegen Serbien
BÖRSE EXPRESSBÖRSE EXPRESSDie Mittags-News für Finanzprofis. Doppelseitiger Druck - Serienmäßig ab i-Sensys Mid Range Nr.1617a/29 09 08
BÖRSEEXPRESS
SPECIA
L:
BE-ROADSHOW
#8
Die Roadshow #8 von BörseExpress und Aktienforum stiessauf grosses Interesse. Die Un-ternehmen zeigen durchwegsoptimistische Szenarien auf.
Nach sieben Veranstaltungen in der Bun-deshauptstadt, bei denen drei Viertel derATX- und sämtliche Immo-ATX-Unter-nehmen vor interessierten Privatanlegernpräsentiert hatten, fand die vom Börse Ex-press initiierte Roadshow-Reihe in der Vor-
woche erstmals ausserhalb Wiens - in Graz- statt. Mit Binder+Co, Intercell, Palfinger,Pankl Racing Systems und Strabag prä-sentierten sich fünf Unternehmen und zeig-ten durchwegs optimistische Zukunftssze-narien auf. Und das ist in Zeiten wie die-sen, in denen tageweise an den Finanz-märkten Panik und Weltuntergangsstim-mung herrscht, besonders wichtig.
Deshalb war das Interesse auch beson-ders gross, mehr als 200 (potenzielle) An-leger lauschten den Ausführungen im Saalder RLB Steiermark. Hausherr Arndt M.
Hallmann, Vorstand der RLB Steiermark,fand die richtigen Worte für die aktuelleStimmung am Markt: „Vor jedem Son-nenaufgang herrscht Finsternis“, meinte er.
Der nächste Roadshow-Termin in Wienist übrigens schon fix: 15. Oktober bittevormerken. Infos wie immer unterwww.boerse-express.com/roadshow
➤ auf den folgenden Seiten finden Sie die Zu-sammenfassungen der Präsentationen derAustro-Gesellschaften
Binder+Co, Intercell, Palfinger, Pankl und Strabag präsentierten
Roadshow für Privatanlegerfand erstmals in Graz statt
Intercell-CFO Werner Lanthaler, Binder+Co-Chef Karl Grabner, Strabag-Generalsekretär Christian Ebner, Pankl-IR-Chefin Heidrun Ekhart und Palfinger-IR-Chef Hannes Roither präsentierten Unternehmen und Geschäftsstrategien
Montag, 29. September 2008
BÖRSE EXPRESS Seite 2
Binder + Co. setzt auf Osteuropa, neue Technologien und solides Wachstum
„Sehen sehr zuversichtlich in die Zukunft“
Die Präsentation von Binder + Co. inGraz brachte eine Premiere mit sich: Erst-mals teilten sich zwei Vortragende die„15 Minutes of Fame“. Und am BeispielBinders sah man, dass das durchaus Sinnmacht. CEO Karl Grabner eröffnete mitMarkteinschätzungen und Vision, CFOJörg Rosegger lieferte die dazupassendenZahlen samt Ausblick.
Vom Schüttgut zur Palette ...
„Wenn man mich fragt, was Binder +Co. macht, dann sage ich, dass wir vomSteinbruch bis hin zu fertigen Palette mitder passenden Verpackungstechnik allesabdecken“, startete Grabner. Binder seizudem das erste Unternehmen in der Alt-glasaufbereitung gewesen, dem es ge-
lungen sei, Scherben nicht nur nach Far-ben, sondern auch auf Fremdstoffe wieMetalle zu screenen und zu sortieren.Ressourcen seien eben nicht uner-schöpflich – es sei wichtig, sorgfältig mitihnen umzugehen und sie möglichst wie-derzuverwerten.
Die diversen Klassier- und Sortier-technologien Binders würden „durch Spit-zenprodukte aus der Trocknungstechnikund der Hochleistungsverpackungstech-nik“ ergänzt. Grabner: „Viele dieser High-Tech-Produkte finden in der Abfallver-wertung Verwendung und helfen durchihre sehr gute Qualität, zusätzlich Roh-stoffe zu sparen.“
... verläuft die Wertschöpfung
Vom Sieben (Grabner: „Aufbereitungvon z.B. Mineralien oder Kohle“), überdas Trocknen („Materialien z.B. die Feuch-te nehmen“), das Sortieren („Umbewelt-technik-Aspekte wie Altglas oder Kunst-stoff“) bis hin zum Verpacken („Zwei Se-kunden für einen 50kg-Sack“) stellteGrabner die Wertschöpfungskette vom„Schüttgut zur Palette“ vor und nannteBinder-Produkte wie Bivitec, Dryon, Clar-tiy –Plus und Principac als entsprechen-de Beispiele. „Wir sind weltweit unter den
Top3 in den bearbeitenden Produktseg-menten“, schloss Grabner.
CFO Rosegger präsentierte anschlies-send die Umsatzverteilung nach Seg-menten und Regionen („mehr alsEuropa, Osteuropa derzeit 17-18 Prozentund stark steigend“). Das Zahlenmateri-al sei vielversprechend: Mit durch-schnittlich 212 Mitarbeitern hatte Bin-der + Co. im Jahr 2007 53,4 Mio. Euroumgesetzt und damit ein EBIT von 4,9Mio Euro erwirtschaftet. Die EBIT-Mar-ge sei bei 9,2 % gelegen. Die Halbjah-reszahlen 2008 (31,5 Mio. Umsatz und2,8 Mio. EBIT) würden auf deutliche Stei-gerungen in 2008 hinweisen, zudem seidas 2. Halbjahr das traditionell stärkere.Der Auftragsstand vs. Vorjahr (per 30.6.)habe sich mehr als verdoppelt.
Anhängen an Big Player
Abschliessend verwies Rosegger aufdem Mit-Präsentator Strabag: „Die Berg-bauindustrie ist stark, das ist gut für Bin-der, wir können uns an grosse Konzerneanhängen“. Binder setzt weiters auf dieRecycling-, Eisen- und Stahl- sowie diePetrochemische Industrie. ZusätzlichesWachstumspotenzial könne man via Ak-quisitionen heben.
BINDER & CO.
Zwei Vortragende: CEO Karl Grabner (Bild li.) übergab nach 2/3 der Redezeit an Finanzvorstand Jörg Rosegger
Montag, 29. September 2008
BÖRSE EXPRESS Seite 3
Intercell forscht und entwickelt „Nachhilfe“ für das menschliche Immunsystem
„Sie werden noch viel von uns hören“Werner Lanthaler, Finanzvorstand von In-tercell, ist bei der Roadshow in Graz um ei-nen lokalen Bezug nicht verlegen: „Wir sindregional genau dort, wo Ihr Immunsystemist.“ Das österreichische Biotech-Unter-nehmen ist in der Impfstoffentwicklung und-produktion tätig und konzentriert sich aufWirkstoffe gegen Infektionskrankheiten. Zielist es somit, dem Immunsystem des Men-schen „Nachhilfe zu geben“, um sich gegenInfektionen schützen zu können.
Intercell sei in diesem Bereich das inno-vativste Unternehmen der Branche, unter-streicht Lanthaler. „Unser Hauptzweck istmaximale Innovation im Impfstoffbereich.“Die Profitabilität komme erst danach. Die-se Ansage mag bei einem börsenotiertenUnternehmen vielleicht überraschen, wirdaber durch die Erklärungen verständlich.Das Unternehmen, das bislang noch keinProdukt am Markt hat - eine wichtige Zu-lassung dürfte allerdings in den kommen-den Wochen erfolgen - hat bisher an die 50Mio. Euro in die Entwicklung investiert, istaber mittlerweile dennoch profitabel. Dasist Intercell durch Partnerschaften mit gros-sen Impfstoffherstellern gelungen. Mit die-sen - etwa Novartis und Merck & Co. - gehtIntercell exklusive Lizenzpartnerschaftenein oder räumt den Partnern die Möglich-keit ein, Lizenzen für diese Impfstoffe zu er-werben. Intercell erhält dafür Meilenstein-zahlungen bzw. ist an künftigen Umsätzendieser Impfstoffe beteiligt. Zudem sitzt dasUnternehmen auf rund 200 Mio. Euro anCash. „Wir können uns derzeit alles an In-novation leisten, was wir wollen“, so Lan-thaler. Und das ist auch wichtig: Denn derImpfstoffmarkt, den sich primär die fünf
grossen Anbieter sanofi-pasteur, Merck &Co, Wyeth, GSK und Novartis aufteilen -wächst rasant. Viele Pharma-Unternehmenwerden in wenigen Jahren ein grosses Pipe-line-Problem haben, weil dann wichtige Pa-tente ablaufen. „Wir haben dann die Pro-dukte, die die Grossen wollen“, verweist Lan-thaler auf die Produktpipeline „seines“Unternehmens.
Wichtigstes Produkt
Das wichtigste Produkt von Intercell istder Impfstoff gegen Japanische Enzephali-tis (JE). Dieser wird voraussichtlich in Kür-ze in den USA zugelassen, die Zulassungenin Europa und in Australien sollten dannfolgen. „Das wäre der erste Impfstoff in denvergangenen sieben Jahren, der neu auf denMarkt kommt.“ Die Branche sei nämlichbei weitem nicht so innovativ, wie man essich vorstellen würde, in den vergangenen100 Jahren habe es wenig Neues gegeben.Derzeit ist gegen JE nur ein veralteter Impf-stoff verfügbar, der in der EU nicht lizen-siert ist und schwere Nebenwirkungen hat.Wenn man zudem weiss, dass er auf abge-kochtem Maushirn basiert, will man wahr-scheinlich nicht an Prophylaxe denken. Ja-panische Enzephalitis ist der Hauptgrundfür virale Enzephalitis in Asien, rund dreiMrd. Menschen leben in exponierten Ge-
bieten, umschreibt Lanthaler das Markt-potenzial. Mit der US-Armee hat Intercellauch bereits einen Abnehmer an der Hand,das Ausschreibungsverfahren für den Auf-trag läuft gerade. Das Marktpotenzial fürden JE-Impfstoff reicht von 250 Mio. bis350 Mio. Euro.
Ein weiterer wichtiger Entwicklungsbe-reich ist die Vorbeugung hospitaler Infek-tionen. Denn im Krankenhaus erworbene,durch Bakterien hervorgerufene Infektionensind eine der Hauptursachen für Todesfäl-le und schwere Erkrankungen. Hier soll ei-ne vorbeugende Impfung helfen. Mit Blickauf den in Partnerschaft mit Merck ent-wickelten s. aureus Impfstoff hofft Lantha-ler, in den kommenden sechs bis neun Mo-naten „signifikante Fortschritte“ melden zukönnen. In der umfangreichen Pipeline fin-det sich auch ein Impfstoff gegen Reise-durchfall, der in Form eines simplen Pfla-sters verabreicht wird. Hier haben Studienbereits gezeigt, dass die Gefahr einer Er-krankung statistisch signifikant geringer ist.Ein zusätzlicher Vorteil des Pflasters: DieKühlkette, die beim Transport von Impf-stoffen notwendig ist, kann durchbrochenwerden. Lanthaler hätte noch mehrere Bei-spiele parat. Insgesamt verspricht er abereines: „Sie werden sicher noch viel von unshören.“
INTERCELL
CFO Werner Lanthaler: Hauptzweck ist maximale Innovation
Montag, 29. September 2008
BÖRSE EXPRESS Seite 4
Palfinger: Kranhersteller sieht Möglichkeiten für günstige Akquisitionen
„Werden bei Zukäufen sicher zuschlagen“
Palfinger, 1932 als Reparatur- undSchlosserwerkstatt gegründet, ist ein klas-sisches Beispiel dafür, wie sich ein Fa-milienunternehmen zum Global Playerentwickeln kann. Palfinger produziert hy-draulische Hebe-, Lade- und Handling-systeme und ist etwa Weltmarktführerbei Knickarmkranen, Forst- und Recy-clingkranen sowie Containerwechselsy-stemen, Nummer zwei bei Ladebord-wänden und Mitnahmestaplern und auchführend bei Eisenbahn-Systemlösungenim High-Tech-Bereich. „Ein wichtigerMeilenstein für uns war sicher das IPOim Jahr 1999“, erklärt IR-Manager Han-nes Roither. Seitdem ist der Umsatz von243 Mio. Euro auf knapp 700 Mio. Eurogestiegen, das EBIT kletterte von 27 Mio.auf rund 100 Mio. Euro. Für das lau-fende Geschäftsjahr peilt Palfinger einenUmsatz von 800 Mio. Euro an. Ziel istzudem, die Profitabilität der vergange-nen Jahre - 2007 wurde eine EBIT-Mar-ge von 14,3% erzielt - zu halten.
Was die EBIT-Marge anbelangt, ist Pal-finger ohnehin die Benchmark in derBranche. Der Hauptkonkurrent des Salz-burger Unternehmens fährt in etwa dieHälfte von Palfingers Margen ein. DieInnovationskraft wird daher gross ge-
schrieben. „Als Marktführer mit einemPremiumpreis muss man vorne sein“, soRoither. Der Kunde zahle schliesslichnur dann mehr für Produkte von Palfin-ger - und das kann schon um 10% bis15% mehr sein als bei der Konkurrenz -, wenn ihm dementsprechend mehr ge-boten werde. Neben der Innovation zäh-len die Internationalisierung und die Di-versifikation der Produkte undDienstleistungen zu den strategischenSäulen der Unternehmensstrategie. Soverfügt Palfinger mittlerweile über Pro-duktions- und Montagestandorte inEuropa, Nord- und Südamerika sowieAsien. Weltweit ist man bei rund 200unabhängigen Händlern und mit elf Ver-triebstochtergesellschaften in über 130Ländern präsent.
Bauwirtschaft als Kunde
Naturgemäss ist Palfinger stark von derBauwirtschaft abhängig, finden sich dortdoch viele Abnehmer für die einzelnenProdukte. Roither weist allerdings dar-auf hin, dass Palfinger auch zahlreicheandere Branchen, etwa Transport undHandel, die Recycling-Industrie oder dieLand- und Forstwirtschaft beliefert.
Die Nähe zur Bauindustrie und die ab-
geschwächten Wachstumshoffnungen indiesem Bereich waren zuletzt auch si-cher ein Grund, warum es mit dem Ak-tienkurs bergab gegangen ist. Das volleAusmass der Kursentwicklung - von rund43 Euro im Juni des Vorjahres ging eszuletzt bis auf 13 Euro zurück - ist fürRoither aber „nicht nachvollziehbar“.Nicht zuletzt auch deshalb, weil das Un-ternehmen von Quartal zu Quartal neueRekorde vermelden konnte.
Targets sind billiger
Stürmische Börsezeiten wie diese ha-ben aber auch etwas Positives: Poten-zielle Targets, also Übernahmekandida-ten, sind billiger. „Wir haben früher inden USA bei Zukäufen Multiples von10x gesehen, jetzt bewegen sie sich zwi-schen 7x und 8x.“ Die logische Konse-quenz für Palfinger: „Wir werden dort si-cher zuschlagen“, kündigt Roither an undkonnte zwei Tage später die Übernahmeder amerikanischen Omaha Standard,einem der Marktführer bei Lkw-Auf-bauten und Pickup-Ladebordwänden,bekannt gegeben.
Was den Ausblick für das Gesamtjahr2008 anbelangt, so werde das zweiteHalbjahr schwächer als die erste Jah-reshälfte ausfallen. Das liegt aber auchdarin begründet, dass Palfinger im Au-gust vier Wochen Betriebsurlaub macht.Mit einer Guidance für 2009 will Pal-finger - wie viele andere Unternehmenauch - noch abwarten. Mit den Quar-talszahlen Anfang November soll aberauch ein Ausblick für das kommendeJahr präsentiert werden.
PALFINGER
IR-Chef Hannes Roither kündigt für Anfang November Guidance 2009 an
Montag, 29. September 2008
BÖRSE EXPRESS Seite 5
Pankl beliefert im Racing-Bereich ausschliesslich bekannte Rennserien
„Nischenplayer in traditioneller Branche“Pankl Racing Systems fährt auf Marktni-schen ab. Das Unternehmen entwickelt,erzeugt und vertreibt Motor- und An-triebssysteme sowie Fahrwerksteile für denRennsport, für High Performance-Autosund die Luftfahrtindustrie. Bei „High-Per-formance-Autos“ handelt es sich um ex-klusive Kleinserien, also etwa den Bugat-ti Veyron, der stolze 1000 PS aufzuwei-sen hat. Seit fast 20 Jahren zählt Pankl zuden etablierten Zulieferern für die Motor-sportindustrie. Von einer Produktionsfir-ma hat sich das Unternehmen dabei zumSystemanbieter entwickelt.
„Stellt man sich Pankl als Haus vor, sogibt es drei tragende Säulen“, erläutert IR-Chefin Heidrun Ekhart. Dabei handelt essich zum einen um den Bereich „RacingDrivetrain“ mit den Produkten Halbachse,Radnabe und Antriebssysteme. Zum Seg-ment „Racing Engine“ zählen die ProduktePleuel, Kolbenbolzen und Kolben. Im „Ae-rospace“-Bereich, der sich primär auf denHelikoptermarkt konzentriert, werdenHauptrotorwelle, Heckrotorwelle und Luft-betankungsrohre entwickelt und erzeugt.Bei Halbachse, Pleuel und Kolbenbolzenist Pankl Weltmarktführer.
Im Racing-Bereich ist Pankl sehr fo-kussiert: „Wir beliefern ausschliesslich in-ternationale Rennserien“, so Ekhart. Ander Spitze der Kundenpyramide findet sichsomit die Formel 1. Hier zählt aus-schliesslich die Technologieführerschaft,und nicht der Preis. Im mittleren Segment,etwa NASCAR-Rennserien oder WorldRally Car, wird der Kostenaspekt der Teamsschon etwas grösser, erläutert die IR-Ma-nagerin. Und im Bereich Formel 3, Drag
Racing, Champ Car oder Supersport, ge-he es dann überwiegend um die Prozess-optimierung in Richtung Kosten.
Flott unterwegs
Die Hauptmärkte für Pankl-Produktesind Europa, die USA und Asien. Das Un-ternehmen verfügt deshalb über ein welt-weites Netzwerk und ist u. a. sowohl inden USA als auch in Grossbritannien mitdrei Töchtern vertreten. In den USA hatPankl vor wenigen Monaten 100% desweltweit zweitgrössten Herstellers von Mo-torsport-Pleuel, Carrillo, erworben. DieseAkquisition ermöglicht es dem Unter-nehmen, Pleuel für Motorsport-Kundenmit unterschiedlichen Technologiean-sprüchen sowie Budgetmitteln zu entwik-keln und zu produzieren. Zu den Haupt-kunden dieses im Motorsport sehr be-kannten US-Unternehmens zählen nebenden Teams der Grand AM Serie vor allemdie NASCAR-Teams. Auch sonst warPankl bei Zukäufen flott unterwegs: ImApril wurde in den UK Northbridge Mo-torsport erworben, ein Hersteller von Pleu-elschrauben, im August des Vorjahres dieWeymouth Pin Manufacturing, die Kol-benbolzen herstellt. Weitere Akquisitio-nen stehen am Programm: Im nächstenJahr schnappt sich Pankl voraussichtlichein Unternehmen in Deutschland, das ei-nen Umsatz zwischen 10 Mio. und 15Mio. Euro hat.
In der Slowakei hat Pankl zuletzt 12Mio. Euro in ein neues Werk investiert undbeschäftigt dort mittlerweile 250 Mitar-beiter. „Das ist sozusagen unser Best-Cost-Standort“, erklärt Ekhart. Produziert wer-den Antriebskomponenten und Serien-pleuel, weiters ist Pankl Slovakia in derAluminiumbearbeitung tätig. Im Ge-schäftsjahr 2009 soll ein Umsatz von 14Mio. Euro erzielt werden.
In den ersten drei Quartalen 2007/08- Pankl hat das Geschäftsjahr an die Renn-saison angepasst, es endet am 30. Sep-tember - wurde ein Umsatz von 80,7 Mio.Euro und ein EBIT von 7,4 Mio. Euro er-zielt. Das war das zweitbeste Neun-Mo-nats-Ergebnis in der Geschichte. „ObwohlSonderbelastungen im Zusammenhangmit der Inbetriebnahme des neuen Wer-kes in der Slowakei in Höhe von 700.000Euro das Ergebnis negativ beeinflusst ha-ben“, erklärt Ekhart. Im Aerospace-Bereich,in dem es mehrere Jahre dauert, um mitKunden ins Geschäft zu kommen, erziel-te Pankl in den ersten neun Monaten einUmsatzplus von 28%. Der Auftragsstandliegt bei 85 Mio. Dollar.
Für das in Kürze zu Ende gehende Ge-schäftsjahr wird insgesamt ein Wachstumvon 5% angepeilt, in den Folgejahren sol-len es 10% sein. Die Nachfrage nach An-triebskomponenten werde sehr stark blei-ben, auch beginnen die Synergien aus Ak-quisitionen zu greifen.
PANKL RACING SYSTEMS
IR-Managerin Heidrun Ekhart: Zukauf in Deutschland steht am Programm
Montag, 29. September 2008
BÖRSE EXPRESS Seite 6
Strabag: Baukonzern setzt mit Rohstoffstrategie auf vertikale Integration
„Mehr Old Economy kann es nicht geben“„Willkommen in der Old Economy, mehrOld Economy als Bauen kann es wohl garnicht geben“, startet Strabag-IR-Chef Chri-stian Ebner in die Unternehmenspräsen-tation. Nachdem die Strabag beim IPOim Vorjahr einen neuen Nachfragerekordösterreichischer Privatanleger aufgestellthat, sei ihm dieses Publikum besonderswichtig, betont er.
Die Strabag ist einer der führenden eu-ropäischen Baukonzerne und hat in ihrenKernländern Österreich, Deutschland undZentral- und Osteuropa bereits eine Po-sition unter den drei grössten Playern.Mehr als 80% der Konzernleistung stam-men aus diesen Märkten. Die Aktivitätenin Kroatien, Serbien, Rumänien und Bul-garien werden als Plattform für weiteresWachstum gesehen, aber auch dort willdie Strabag in den kommenden Jahrenunter die Top 3 aufrücken. Mit Blick aufdie geografische Positionierung der Stra-bag erklärt Ebner auch, warum der Bau-konzern nicht auch westlich von Deutsch-land tätig ist. „Hans-Peter Haselsteiner hatschon vor Jahren erkannt, dass es keinenSinn macht, gegen grosse Baufirmen inFrankreich oder Spanien anzukämpfen.Unsere Chance liegt im Osten.“
Und da spielt bei der Strabag natürlichauch Russland eine grosse Rolle, aller-dings nicht erst seit dem Einstieg von Mil-liardär Oleg Deripaska als Aktionär. „DieStrabag ist bereits seit 17 Jahren in Russ-land tätig. Die Russen rechnen uns hochan, dass wir auch in schwierigen Zeitengeblieben und dem Markt nicht den Rük-ken gekehrt haben“, schildert Ebner. Imersten Halbjahr 2008 erwirtschaftete die
Strabag in Russland eine Bauleistung von236 Mio. Euro, der Auftragsstand lag per30. Juni bei 2,1 Mrd. Euro. Auch der er-ste Auftrag im Olympia-AustragungsortSotschi wurde bereits mit dem FlughafenAdler an Land gezogen.
In Russland verfügt die Strabag auchüber einige Prestigeprojekte, etwa das Ho-tel Moskau am Roten Platz mit einem Vo-lumen von 550 Mio. Euro. Dafür ist dasSegment Hoch- und Ingenieurbau derStrabag zuständig, auf das rund 50% desUmsatzes entfallen. Weiters ist der Bau-konzern im Verkehrswegebau tätig, dersich mit der Errichtung von Strassen,Asphaltierungen, Baustoffen sowie Ei-senbahnbau beschäftigt. Das kleinste Seg-ment ist der Bereich Sondersparten & Kon-zessionen, in den Private Public Partner-ship-Projekte und der Tunnelbau fallen.
Wettbewerbsvorteil Rohstof-fe
Als wichtigen Wettbewerbsvorteil ge-genüber der Konkurrenz erachtet die Stra-bag ihre Rohstoffstrategie. Mehr als 350Asphaltmischanlagen, 218 Betonmisch-anlagen sowie 165 Steinbrüche und Kies-gruben dienen nicht nur der Sicherstel-
lung der Versorgung, sondern helfen auchbei der Absicherung vor Preisschwan-kungen. „Was braucht man im Strassen-bau? Technologie und Rohstoffe“, so Eb-ner. Und kein Anbieter könne mit so ei-nem dichten Rohstoff-Netz wie die Strabagaufwarten. Dieses Netz wird laufend er-weitert: Im Jahr 2010 etwa kommt das er-ste Zementwerk in Südungarn hinzu. „Dievertikale Integration führt uns somit in Be-reiche, die ebenfalls Old Economy sind.“
Gewinnrevision - nach oben
Die Strabag hat zuletzt den Ausblick re-vidiert, „allerdings nach oben“, betont Eb-ner. Im laufenden Geschäftsjahr sollenBauleistung und Umsatz um 25% zule-gen. Zuvor war die Strabag von einem Zu-wachs von um die 15% ausgegangen. Mitder Expansion in margenträchtigere Län-der bzw. Segmente der Bauwirtschaft soll-te zudem eine Erhöhung des EBIT umknapp 30% gelingen. Bis 2012 soll dannein Umsatz von 20 Mrd. Euro erreichtwerden, was einem durchschnittlichenjährlichen Wachstum von 15% entspricht.Zudem ist die Strabag auch in neuenMärkten tätig, dazu zählen Libyen, Skan-dinavien, die Ukraine und Norditalien.
STRABAG
IR-Chef Christian Ebner: Fühlen uns in Libyen wieder wohl
Montag, 29. September 2008
BÖRSE EXPRESS Seite 7
„A la longue sind die Aktienbörsennach wie vor auf der Überholspur“
Arndt Hallmann, Treasury-und Private Banking-Vorstandder Raiffeisen-LandesbankSteiermark (RLB) und StefanTschikof, Leiter des PrivateBanking, im BE-Talk.
Börse Express: Nach sieben Terminen inWien fand die Börse Express-Roadshownun zum ersten Mal ausserhalb der Bun-deshauptstadt statt. Was war für Sie dasMotiv, die Eventreihe nach Graz zu ho-len?Arndt Hallmann (links im Bild): Die Raiff-eisen-Landesbank Steiermark geht mit vie-len aktuellen Veranstaltungen auf ihreKunden zu und will mit diesem Informa-tionsvorsprung den Kunden einen Mehr-wert verschaffen. Gerade in einem so an-spruchsvollen Bereich wie dem PrivateBanking ist Expertise unerlässlich. Werbesser proaktiv infor-miert wird, hat imwahrsten Sinne desWortes mehr davon.
Herr Hallmann, in Ih-rer einleitenden Mo-deration sagten Sie,dass die Finanzwelttrotz Krise nicht un-tergehen wird. Es wer-de auch künftig genugBanken, die CashFlow generieren kön-nen und auch solche, die sogar dazu ge-winnen können, geben. Warum, glaubenSie, wird die RLB Steiermark zu den Ge-winnern gehören?Hallmann: Wir sind eine starke Regional-bank mit internationaler Ausrichtung. Dar-über hinaus hat bei uns der Kundennut-zen einen hohen Stellenwert. Wir hasar-dieren auch nicht mit dem Geld unsererKunden, sondern wollen ihnen den be-sten Service, die beste Beratung und diebesten Produkte bieten. Wir verstehen unsals Partner unserer Kunden.
Ich zitiere Sie weiter, dass man aktuellgrosse Teile der Veranlagungssumme zwi-schenparken solle. Was ist Ihrer Meinungnach ein guter Parkplatz?Hallmann: Wir raten generell, weit zu streu-
en. Wer seine An-lage auf viele Pro-dukte, Märkte undBranchen verteilt,den treffen Krisenwie die jetzige nichtso sehr. Ein siche-rer Hafen sind der-zeit Staatsanleihensowie sichere Zins-anlageformen wieunsere Sparbücher,Termineinlagenund Wertpapiere
aus dem Raiffeisensektor. Neben attrakti-ver Verzinsung unterliegen diese auch derentsprechenden Sicherheit durch die Kun-dengarantiegemeinschaft der Raiffeisen-Geldorganisation Steiermark.
Wie schätzen Sie die Marktentwicklungbis Jahresende ein? Wie werden die Welt-börsen performen?Stefan Tschikof: Das ist momentan schwereinschätzbar. Wenn uns die vergangeneWoche eines gelehrt hat, dann das, dasses schnell bergab und in der nächsten
Sekunde ebenso schnell wieder bergaufgehen kann. Jetzt gilt es abzuwarten undzu schauen, wie es tatsächlich weitergeht. Es sind noch zu viele Fragen offen.Wie geht es in den Vereinigten Staaten,wie geht es im Osten weiter? Kommt estatsächlich zu einer Rezession? Und wieentwickelt sich der Ölpreis weiter? Allediese offenen Fragen machen eine Pro-gnose extrem schwierig.
Und was ist Ihre Einschätzung für denWiener Markt?Tschikof: Ob Wien, Tokio, New York,Frankfurt oder sonst wo, wir leben in ei-ner globalisierten Welt. Nirgends merktman das so stark wie an der Börse und inder Finanzwelt. Die Fragen, die sich der-zeit alle stellen, gelten damit natürlich auchfür Wien. Durch die Finanzkrise hat derATX an Wert verloren, wir liegen aber nochimmer oben auf. Bis 2003 dümpelte derATX um die 1500 Punkte Grenze, heutebeklagen wir uns, wenn er auf 3000 Punk-te zurück geht. Auch diese Krise wird vor-übergehen, à la longue sind die Börsennach wie vor auf der Überholspur. EinigeUnternehmen handeln zur Zeit sehr preis-wert, dass heisst mit niedrigem KGV. Diesollte man sich ansehen.
“Einige Unterneh-men - auch im ATX- handeln zur Zeitsehr preiswert, dasheisst mit niedri-gem KGV. Die sollteman sich ansehen“
BÖRSE EXPRESSBÖRSE EXPRESS
InterviewInterview
➤ Fortsetzung nächste Seite
Montag, 29. September 2008
BÖRSE EXPRESS Seite 8
Börse Express: Und wie wird es sich mitDollar, Öl und Gold verhalten?Stefan Tschikof: Beim Dollar wird es da-von abhängen wie die weitere Wirt-schaftsentwicklung in USA ausfallen wirdund wie dort die Finanzkrise gelöst wird.Sollte Europa sehr zu schwächeln begin-nen ist mit einem festeren Dollar zu rech-nen. Das halte ich aber eher für ausge-schlossen. Beim Öl wird der Rückgangder weltweiten Konjunktur auch den Öl-preis nach unten drücken. Aber auch dasist noch nicht ausgemacht. Es bleibt an-zuwarten wie die Opec auf eine solcheEntwicklung reagieren wird. Und natür-lich ist der Ölpreis auch weiterhin sehrvom Dollarkurs abhängig. Dass Gold einKrisenmetall ist hat man zuletzt gesehen.Der Goldpreis korreliert dabei auch im-mer mit dem Kurs des Dollar. Dol-larschwäche bedeutet Goldstärke und um-gekehrt. Sollte die Krise ausgestanden sein,wird wohl auch der Goldpreis nach un-ten gehen.
Auf Ihrer Homepage findet man die Mas-sage „Wir verdoppeln Ihr Kapital. Garan-tiert“. Hierbei werden Bankprodukte mitbankfremden Produkten kombiniert. Bit-te um ein Beispiel.Tschikof: Wir bieten unseren Retail-Kun-den neben einer breiten Produktpaletteauch Kombinationsmöglichkeiten an, wo-bei drei Vorteile zu einem gebündelt wer-den. Dabei sind von drei Produkten „nur“
zwei Bankpro-dukte. So kannman etwa eineAnleihe, mitVersiche-rungssparenkombinierenund dazu gibtes noch verbil-ligte Thermen-aufenthalteund die Auto-bahnvignettegratis. Wir bie-ten unserenKunden aberauch dieWahl, in wel-
chem Umfang sie was gerne kombinie-ren möchten. Individueller und massge-schneiderter geht’s nicht.
Wo liegen die Schwerpunkte im PrivateBanking der RLB Steiermark?
Tschikof: Bei uns spielen Seriosität undVertrauen eine ganz grosse Rolle. UnsereHauptaufgabe ist, das Vermögen unsererKunden zu sichern und zu vermehren.Durch die beste Beratung mit Servicega-rantie wollen wir gemeinsam mit unserenKunden die besten Produkte für sie fin-den. Durch unsere ganzheitliche Beratungsind wir in der Lage auf individuelle Kun-denwünsche einzugehen und über alle As-setklassen den entsprechenden Mehrwertanzubieten. Nicht mehr und nicht weni-ger. Wir sind am richtigen Weg.
Abschliessend: Sie haben als eine der we-nigen Banken Ihren Expertenpool vor Ort,setzen nicht auf Headquarters, z.B. inWien. Wie lautet hier Ihre Strategie?Arndt Hallmann: Wie wir aufgestellt sind,erklärt sich aus unserer Geschichte undist nicht zuletzt auch ein Punkt warumwir so erfolgreich sind. Act local think glo-bal, dieser Grundsatz ist bei Raiffeisenkein Lippenbekenntnis, sondern eineGrunddevise. Die Raiffeisen-LandesbankSteiermark ist eine der drei grossen Lan-desbanken und ein grosser Spieler imRaiffeisen Orchester. Unser Headquarterist in Graz und wir verbinden hier ent-sprechendes Produkt-Know-How mit In-novation. Wir sind erste Anlaufstelle fürdie Steirische Wirtschaft, die steirischenPrivatanleger. Wir sind die steirische Bank.
Interview: Christian Drastil
“Unsere Hauptauf-gabe ist, das Ver-mögen unsererKunden zu sichernund zu vermehren“
➤ Fortsetzung von Seite 7
Montag, 29. September 2008
BÖRSE EXPRESS Seite 9
Meeting Point www.boerse-express.com/roadshowNachdem die erste Ro-adshow ausserhalb
Wiens (siehe Bilder auf dieser Seite, dut-zende Bilder mehr sowie die Original-präsentationen unter www.boerse-ex-press.com/roadshow) zu einem vollenErfolg wurde, geht es Anfang Oktobermit einer Spezialveranstaltung weiter.
● Am 6. Oktober werden sich CMCMarkets, Kaupthing Edge, Superfund, VBSI und die Wiener Privatbank zu einer„Geldanlage 2009“-Roadshow im Rei-tersaal der OeKB einfinden. Anmeldun-gen und weitere Details unterhttp://www.boerse-express.com/geldan-lage-roadshow.
● Und auch der übernächste Terminist schon fix: Am 15. Oktober gibt es wie-der eine klassische AG-Roadshow mitRaiffeisen International, EVN, VIG, An-dritz sowie den beiden IT-UnternehmenBeko und S&T. Die Anmeldungsseite fürdiesen Termin (wieder in der OeKB) istab 1. Okt. offen.
Bezug: Diverse Aboformen unter www.bo-erse-express.com/abo Alle Abos laufen au-tomatisch aus. Gerichtsstand ist Wien.
Hinweis: Für die Richtigkeit der Inhalte kannkeine Haftung übernommen werden. Die ge-machten Angaben dienen zu Informations-zwecken und sind keine Aufforderung zumKauf/Verkauf von Aktien. Das gilt vor allem
für das Trading-Depot. Der Börse Express istausschliesslich für den persönlichen Ge-brauch bestimmt, jede Weiterleitung ver-stösst gegen das Copyright. Nachdruck: Nurnach schriftlicher Genehmigung.
BÖRSE EXPRESSBÖRSE EXPRESSDie Mittags-News für Finanzprofis. Doppelseitiger Druck - Serienmäßig ab i-Sensys Mid Range Nr.1612a/22 09 08
BÖRSEEXPRESS
SPECIA
L
BE-ROADSHOW
#7
Die Roadshow #7 von BörseExpress und Aktienforum kon-zentrierte sich auf österreichi-sche Nebenwerte. Erstmalspräsentierten sechs Firmen.
Die Ereignisse rund um Lehman Brothersund AIG steckten den Anlegern zwar inden Knochen, das Interesse an der Ro-adshow #7 von Börse Express und Ak-tienforum wurde dadurch aber nicht ge-trübt. Mit Brain Force, Constantia Pak-
kaging, Frauenthal, JoWooD, Kapsch Traf-ficCom und Zumtobel präsentierten die-ses Mal insgesamt sechs Unternehmenim Haus der Industrie. Natürlich wird esaufgrund der Wirtschaftsabschwächungdie eine oder andere Eintrübung geben,aber alle Präsentatoren versprühten Op-timismus.
Ab 1. Oktober nimmt der Börse Ex-press zudem einen Nebenwerte-Index indie tägliche Berichterstattung auf. Diesersetzt sich aus insgesamt 25 Unterneh-men zusammen, fünf der präsentieren-
den Unternehmen sind darin enthalten– Zumtobel nur deshalb nicht, weil dieAktie im ATX gewichtet ist. Zudem ge-währt brokerjet, der Online-Broker derErste Group, im vierten Quartal für alleIndexmitglieder, die in Wien notiert sind,einen 30%igen Spesenrabatt. Details da-zu folgen noch.
➤ Auf den folgenden Seiten finden Sie dieZusammenfassungen der sechs Präsenta-tionen der börsenotierten Austro-Gesell-schaften
Volles Podium: Michael Ostermann (Frauenthal), Boris Tramm (Zumtobel), Thomas Melzer (Brain Force), Wolfgang Schwai-ger (Constantia Packaging), Marcus Handl (Kapsch TrafficCom) und Klemens Kreuzer (JoWooD) flankiert von MarkusFichtinger (Aktienforum) und Bettina Schragl (Börse Express)
Brain Force: Konzentration auf Kernkompetenzen motiviert die Mitarbeiter
„Der Konsolidierungskurs zeigt Erfolge“
„Wir werden zwar oft als Software-Schmiede bezeichnet, machen aber nurrund zehn Prozent unseres Umsatzes mitSoftware-Lizenzen und rund 80 Prozentmit IT-Services“, erklärt CFO ThomasMelzer. Zuletzt erwirtschaftete das Un-ternehmen einen Umsatz von rund 100Mio. Euro.
Das Geschäft beruht auf drei Säulen:Buiness Solutions (Lösungen für Ge-schäftsprozesse), Technology & Infra-structure (Infrastruktur-Lösungen) undProfessional Services (Bereitstellung von
IT-Experten). Als Beispiel für die Opti-mierung der IT-Infrastruktur von Unter-nehmen führt Melzer die Deutsche Luft-hansa an, bei der erst jüngst wieder rund4500 Workstations ausgetauscht wor-den sind.
Restrukturierung
Mit dem ersten Halbjahr zeigt sichMelzer zufrieden, dieses sei gut gelau-fen, der Umsatz legte um 9% auf rund52 Mio. Euro zu. „Seit dem vierten Quar-tal 2007 kommt es laufend zur Verbes-serung der Ertragskraft. Wir sich auf gu-tem Weg, selbständig Cash zu generie-ren“. Seit Oktober 2007 läuft eineRestrukturierung, hier sind nun erste Er-folge sichtbar: Das EBITDA verdreifachtesich im ersten Halbjahr von 1,3 Mio. auf3,9 Mio. Euro und das EBIT konnte vonminus 10,74 auf plus 1,86 Mio. Euro ge-dreht werden. Das und die gute Auf-tragslage zum ersten Halbjahr (knapp 30Mio. Euro im Konzern, das ist ein Plusvon 14 Prozent zum Vorjahreszeitraum)
bewirkte auch einen Motivationsschubbei den Mitarbeitern. Besonders freutMelzer der Umstand, dass Brain Forcederzeit der bestperformende Wert imATXPrime seit Jahresanfang ist. Daszweite Listing an der Frankfurter Börsewurde aus Kostengründen aufgegeben.Die Aktionärsstruktur zeigt einen Anteilvon rund 48 Prozent für Cross/UIAG(das Übernahmeangebot bis Juli laute-te auf 2,40 Euro), inklusive dem Stimm-bindungsvertrag mit Beko ergibt sich ei-ne Mehrheitsbeteiligung von rund 53,7Prozent. Es verbleiben jedoch immernoch rund 46 Prozent im Streubesitz.
Strategie und Ausblick
Das laufende Geschäftsjahr bezeich-net Melzer als „Konsolidierungsjahr“, indem es bereits zur Schliessung unprofi-tabler Standorte, zur Einstellung des Mo-torsport-Sponsorings und zum Entwick-lungs-Stopp unrentabler Produkte ge-kommen ist. Die Optimierung desProdukt- und Dienstleistungs-Portfolioserfolge laufend. Als Prämisse gilt, dassdie nachhaltige Ertragskraft wichtiger alsUmsatzwachstum ist. Die sogenannte„Buy and Build“-Strategie wurde unter-brochen, um die getätigten Akquisitio-nen effizient integrieren zu können. BrainForce will sich nun auf die Kernkompe-tenzen konzentrieren. Sukzessive soll esin jedem Land, in dem man vertreten ist,klare Wiedererkennungsmerkmale ge-ben. Im Bereich der Business Solutionssoll es auch Zukäufe geben.
Für das Gesamtjahr ist ein Umsatz vonmehr als 100 Mio. Euro, ein EBITDAvon 6 Mio. bis 7 Mio. Euro und ein EBITvon 2 Mio. bis 3 Mio. Euro geplant. Die-se Ziele sind konservativ, so Melzer, wahr-scheinlich können sie operativ übertrof-fen werden. Weitere Restrukturierungenund Abschreibungen zur Bereinigungvon Altlasten seien aber noch möglich.
Einen konkreten Ausblick für das Ge-schäftsjahr 2008 wird es anlässlich dervorläufigen Ergebnisse zum dritten Quar-tal geben. Damit stellt sich Brain Forceam 12. November ein.
BRAIN FORCE
CFO Thomas Melzer will sich in Zukunft auf die Kernkompetenzen des Un-ternehmens konzentrieren und Altlasten evaluieren
Montag, 22. September 2008
BÖRSE EXPRESS Seite 3
Constantia Packaging: Industrieholding mit Chance auf steigenden Streubesitz
„Warten mit Platzierung auf guten Wind“
„Ich gehe jede Wette ein, dass Sie heutebereits Kontakt mit einem Produkt der Con-stantia Packaging hatten“, startet WolfgangSchwaiger, IR-Manager der Industriehol-ding, in die Firmenpräsentation. Und er hatkeine schlechten Chancen, die Wette zugewinnen. Denn egal, ob aus Wellpappe,Aluminium, Plastik oder Papier, egal obder Inhalt Aspirin, Joghurt oder Manner-Schnitten sind, die Hülle stammt vom öster-reichischen Industriekonzern.
Die Constantia Packaging entstammt dervon Herbert Turnauer gegründeten Con-stantia Industriegruppe. „Wir würden heu-te wahrscheinlich über Turnauer sagen, erwar ein Private Equity Investor.“ Das Un-ternehmen versteht sich denn auch als stra-tegische Management-Holding, die in In-dustrieunternehmen und zugehörigeDienstleistungen investiert - immer unter
dem Motto „Big enough to dare, smallenough to care“. Constantia Packaging istmit einem für 2008 erwarteten Umsatz vonmehr als 2 Mrd. Euro somit gross genug,um sich etwas zu trauen, allerdings auchklein genug, um sich um die Kunden zukümmern.
Investiert wird „ganz gezielt nach Wert-gesichtspunkten“. Constantia strebt nachlangfristigem Wachstum im Ergebnis undim Wert, basierend auf einer soliden Bi-lanz und einer angemessenen Risikodi-versifizierung, unterstreicht Schwaiger.
Die Holding, die mittlerweile über 49Standorte in 19 Ländern verfügt, ist er-folgreich in Premium-Segmenten und be-legt Rang 1 oder 2 in stark fokussiertenMarktsegmenten. „Wir sind führender Spe-zialist bei Aluminium-Glanzstoffen undhochfesten Produkten für die Sportgeräte-industrie und haben die Marktführerschaftbei Wellpappe in Zentral-, Süd-, und Ost-europa“, führt Schwaiger das erste von ins-gesamt fünf Investment-Highlights an.
Investment-Highlights
Weitere Gründe, warum Anleger ein In-vestment in Constantia in Betracht ziehensollten, sind laut Schwaiger das attraktiveKundenportfolio sowie die nachhaltigenWachstumsperspektiven und soliden Er-gebnispotenziale. Bei Aluminium (ange-
siedelt in der Tochterfirma Amag), das einMarktwachstum zwischen vier und sechsProzent p.a. aufweist, ergeben sich etwaneue Anwendungen durch Substitutionvon Stahl, zudem profitiert das Geschäftvom Infrastruktur-Boom in Asien. Für Well-pappe (Duropack AG) wächst der Marktum rund vier Prozent im Jahr, in CEE so-gar zwischen acht und neun Prozent. „DerVerbrauch an Wellpappe wächst mit demBIP“, erläutert der IR-Manager. In Öster-reich werden etwa 48 Kilogramm Well-pappe pro Kopf und Jahr verbraucht, inRumänien sind es erst acht Kilogramm.„Wir können sogar Verpackungen für Au-tomobile bis zu einer Tonne aus Wellpappeherstellen.“ Der Bereich der flexiblen Ver-packungen, der in der Constantia Flexiblesangesiedelt ist, hat den steigenden Le-bensstandard sowie demographische Ent-wicklungen - Trend zu kleineren Haushal-ten, höhere Produktvielfalt - als Wachs-tumsmotoren.
Die Industrieholding sieht sich zudemals starker Technologie- und Innovations-treiber. Mit Weltfirmen werden gemeinsa-me Produkte entwickelt, zudem sind 20Prozent der flexiblen Verpackungsproduk-te jünger als drei Jahre.
Höherer Streubesitz in Sicht
Constantia sieht sich im aktuellen Markt-umfeld gut finanziert, im Juli dieses Jah-res wurde mit der RLB Oberösterreich einsogenannter Profit Participation Bond miteinem Volumen von 250 Mio. Euro aus-gegeben. Dieser ist tief nachrangig und kanndaher dem Eigenkapital angerechnet wer-den. Der Streubesitz der Constantia Pak-kaging beläuft sich derzeit auf 19%. „Dasist aber nicht das Ende der Fahnenstan-ge“, so Schwaiger. Mit dem Hauptaktionär,der Constantia Packaging B.V., ist die Plat-zierung eines Anteils von zwölf Prozent be-reits vereinbart. „Dabei warten wir aber aufeinen guten Wind an den Kapitalmärkten.“
Das Unternehmen will heuer bei einemUmsatz von mehr als zwei Mrd. Euro einEBIT von zumindest 175 Mio. Euro er-wirtschaften. An Dividende sollen bis zu30% des Gewinns ausgeschüttet werden.
CONSTANTIA PACKAGING
Wolfgang Schwaiger erklärt Produkte und Strategie der Industrieholding
Montag, 22. September 2008
BÖRSE EXPRESS Seite 4
Frauenthal blickt auf Umsatzverdreifachung in den letzten vier Jahren zurück
„Zukäufe ausserhalb Europas angedacht“
„Wir haben unseren Umsatz in den ver-gangenen vier Jahren verdreifacht undsind in vielen Ländern vertreten, darun-ter in Österreich als Marktführer in allenBereichen“, erklärt Frauenthal-CEO Mi-chael Ostermann. „2003 hatten wir noch121 Mio. Euro Umsatz, 2007 waren esbereits fast 600 Mio. Euro. Das EBITDAist im Vergleich zum Umsatz sogar über-proportional gewachsen“, so Ostermann.
Das laufende Geschäftsjahr entwicklesich ebenfalls vielversprechend. „Im er-
sten Halbjahr haben wir unseren Umsatzwieder deutlich steigern können. Und vorallem haben wir das EBITDA mehr alsverdoppelt.
Selektive Zukäufe
Die Strategie der Frauenthal Gruppesieht die Konzentration auf bestehendeGeschäftsbereiche vor, weiters sind se-lektive Zukäufe vorgesehen, um das be-stehende Portfolio zu ergänzen. „Es musssich allerdings um Gebiete handeln, wowir in kurzer Zeit eine marktführende Stel-lung erreichen können“, umreisst er diePrämisse. Weiters streicht Ostermann dieBedeutung der Mitarbeiterentwicklunghervor. Die Finanzierung des Wachstumssoll aus vorhandenen Mitteln bzw. auszu erwirtschaftenden Cash-Flows erfol-gen. In den kommenden zwei bis dreiJahren will Frauenthal auch mit Akqui-sitionen erste Expansionsschritte überEuropa hinaus tätigen. Derzeit ist die In-dustrie- und Grosshandelsgruppe mit 15
Produktionsstandorten in Europa, je ei-ner Vertriebsgesellschaft in den USA undKorea sowie einem Vertriebsoffice in Chi-na vertreten.
„Wir werden uns aber auch künftig aufunsere bestehenden drei Geschäftsfelderkonzentrieren“, so Ostermann. Das istlaut dem CEO „die Keimzelle Industrie-keramik“, weiters der Bereich Automoti-ve Components sowie der Sanitärgross-handel. Mit dem letzteren soll ein Di-versifikationseffekt erreicht werden,Frauenthal ist hier Marktführer in Öster-reich. Im Bereich Automotive Compo-nents zählt Frauenthal das „Who is Who“der grossen LKW-Hersteller zu seinenKunden, etwa Mercedes-Benz, Volvo, Ive-co, DAF oder Ford.
Hoher Auftragsstand
Auch die aktuelle Konjunkturab-schwächung werde den Wachstumspfadder Frauenthal nicht versperren können.„Wir haben den höchsten Auftragsbe-stand der Geschichte“, so Ostermann.Weiters unterstreicht er die solide Kapi-talstruktur: „Bei der Eigenkapitalquote istes uns gelungen, diese immer so um die30 Prozent zu halten“, sagt Ostermann.„Das ist auch unsere Benchmark.“
Für das laufende Geschäftsjahr stelltOstermann weitere Umsatzsteigerungenin allen Geschäftsbereichen in Aussicht.Das konjunkturelle Umfeld kühle sich al-lerdings ab. Im Kraftwerkskatalysatorge-schäft verfüge Frauenthal über einen ho-hen Auftragsstand: „Wir erwarten in denUSA und in Europa steigende Nachfra-ge, der Kapazitätsausbau wird fortgesetzt.“Im automotiven Bereich rechnet Oster-mann mit stärkerer Nachfrage in Osteu-ropa und Russland. Expansionsprojektehat das Unternehmen zudem in Indien,China und Mexiko in Vorbereitung.
Auch der in der SHT zusammenge-fasste Sanitärgrosshandel erwartet wei-tere Nachfragezuwächse; diese werdenallerdings deutlich niedriger ausfallen als2007, Massnahmen zur Produktivitäts-verbesserung in den Werken werden aberbereits getätigt.
FRAUENTHAL
Frauenthal-CEO Michael Ostermann will den Wachstumskurs des Un-ternehmens demnächst auch über weitere Expansionsschritte vertiefen
Montag, 22. September 2008
BÖRSE EXPRESS Seite 5
JoWooD: Fokus auf Direktdistribution rechnet sich für das Unternehmen
„Mit Arcania soll weltweite Marke entstehen“
Die JoWooD-Aktie musste im Jahr 2008wie die meisten Werte auch Federn las-sen. Mit 18. September war die Aktie auchzu Handelsschluss erstmals einstellig.Das Hoch für 2008 hatte die Aktie amletzten Apriltag mit 15,50 Euro.
Dabei hat sich JoWooD seit dem Bör-segang im Jahr 2000 weiter entwickelt.„Wir positionieren uns heute als Ver-lagshaus mit internationaler Themenof-fensive“, so JoWooD-Finanzexperte Kle-mens Kreuzer. Das Geschäft teilt sich inzwei Bereiche: die Verlagstätigkeit (Ent-wicklung von Spielen) und das Publishing(Vertriebsaktivitäten). „Wir wollen für al-
le verfügbaren Konsolen produzieren“,unterstreicht Kreuzer dazu.
In der Entwicklungspipeline bemühtsich JoWooD neben der Schaffung neu-er Spiele vor allem die Klassiker immerweiter zu entwickeln.
Neue Klassiker
„Es freut uns ankündigen zu können,dass es schon bald ein Spell Force III ge-ben wird. Damit wird eine weitere, star-ke Eigenmarke von JoWooD fortgesetztwerden. Der dritte Teil der Spell Force-Serie wird ebenso für PC und CurrentGeneration Konsolen veröffentlicht wer-den.“ Ausserdem wird JoWooD „Arcania– A Gothic Tale“ launchen. Das soll dererfolgreichste Teil der gesamten Gothic-Serie werden, „vergleichbar mit anderenweltweit führenden Produktionen ande-rer Mitbewerber und einem Verkaufsvo-lumen von über 1,5 Million Einheiten imGeschäftsjahr 2009“, kündigt Kreuzer an.Arcania soll zu einer weltweit bekanntenMarke werden, und zwar über die Indu-strie der Computer- und Videospiele hin-aus. Um dieses Ziel zu erreichen, arbei-
tet JoWooD mit einer international be-kannten Werbe- und Kommunikations-agentur zusammen, die u.a. für den nord-amerikanischen Aufbau von Red Bull undManner verantwortlich zeichnet. DurchZusammenarbeit mit diversen Partnernkonnte für dieses Projekt ein Marketing-budget von mehreren Millionen Euroaufgestellt werden.
JoWooD hat in den vergangenen Jah-ren vor allem seine Vertriebsstrategie op-timiert. „Wir konzentrieren uns in allenunseren Vertriebskanälen auf möglichsthohe Effizienz“, so Kreuzer. Warum sichJoWooD entschlossen hat, selbst verstärktin die Direktdistribution zu gehen, skiz-ziert Kreuzer anhand eines Beispiels:„Wenn man ein Spiel hernimmt, das fürden Endkunden 49,90 Euro kostet, sohaben wir davon früher gerade einmal13,70 Euro erhalten. Mit der Direktdis-tribution bleiben uns immerhin 29,41Euro - und das schon nach allen Ne-bengeräuschen des Handels.“
Vorsichtige Planung
Es werden natürlich auch weiterhinMittel in die Neuentwicklung von Spie-len bei JoWooD gesteckt. Aber: „Wir wer-den nie mehr als 25 Prozent des Eigen-kapitals in neue Spiele stecken“, erklärtKreuzer. Diese vorsichtige Planung hatim laufenden Geschäftsjahr dazu geführt,dass „circa zwei Drittel der geplanten In-vestitionen bereits im ersten Halbjahr2008 getätigt wurden, wir erwarten aberzwei Drittel der Umsätze erst im zweitenHalbjahr 2008“, so Kreuzer.
Die Eigentümerstruktur der JoWooDist einigermassen stabil. Sie konnte in denvergangenen Monaten sogar durch in-tensive Arbeit in der Investor Relationsverbessert werden. „Wir sind stolz darauf,dass die Fondsgesellschaft Pioneer imvergangenen August eine Meldung zumÜberschreiten der Fünf-Prozent-Markeherausgebracht hat und nun zu den gröss-ten Investoren gehört“, so Kreuzer. Mitrund 15% ist der „Ven Growth Techno-logy“ Fonds beteiligt, der Rest des Un-ternehmens befindet sich im Streubesitz.
Kapsch TrafficCom: Globales Business für Mautsysteme und Verkehrslösungen
„Es gibt Marktpotenzial Ende nie“Wer die Kapsch TrafficCom-Aktie hältoder kauft, der investiert gleich in fünfGeschäftsbereiche mit globaler Nach-frage: in die Erstellung von Mautsyste-men, in Stadtverkehrslösungen, in Ver-kehrsüberwachungssysteme, in den ge-samten dazugehörigen Betrieb, sowie inden Komponentenverkauf für alle dieseSysteme. Am bekanntesten ist die Mar-ke Kapsch TrafficCom für die Installie-rung von landesweiten Mautsystemen(„Tolling Systems“). Bei dem in Europagängigen, landesweiten Mikrowellen-Sy-stem „sind wir klarer Weltmarktführer“,betonte Marcus Handl, Investor-Relati-ons-Manager von Kapsch TrafficCom,bei der Roadshow #7 von Börse Expressund Aktienforum.
Weltweite Präsenz
Das erst seit 26. Juli 2007 im ATX Pri-me notierte Verkehrstechnologie-Unter-nehmen aus der Kapsch-Gruppe kannheute auf weltweite Referenzen und aufPräsenzen in allen Kontinenten verwei-sen. In 31 Ländern auf der ganzen Weltgebe es insgesamt 143 Referenzen, in 21Ländern sei man direkt vertreten, soHandl. Drei von vier in Betrieb befindli-chen, landesweiten Mautsysteme inEuropa stammen von Kapsch Traffic-Com, auf 11.000 Mautspuren weltweitist Kapsch präsent. Von den dafür er-forderlichen Signal-Endgeräten („On-Bo-ard Units“), die in den LKWs mitgeführtwerden, hat Kapsch TrafficCom weltweitbereits 12 Millionen Stück verkauft.
Zu den aktuellen und kommenden„Highlights“ des Tolling Systems Ge-
schäfts von Kapsch TrafficCom zählenProjekte in Neuseeland, Indien und Süd-afrika. Optimistisch zeigt sich Handl auchbesonders für den Riesenmarkt USA.Dort sei ein „gigantisches Investitions-volumen allein schon für zigtausendeBrückensanierungen und für die Mo-dernisierung des bundesweiten Fern-strassennetzes“ erforderlich. Bei diesenanstehenden Investitionen in den USAwill sich Kapsch TrafficCom natürlichein Stück vom Kuchen abschneiden.
Mehr als verdoppelt
Mit Blick auf die Zahlen für das ersteQuartal des Geschäftsjahres 2008/09kann Handl darauf verweisen, dass beimEBT, EBIT und Ergebnis je Aktie jeweilsmehr als 100 Prozent Plus gegenüberdem Vorjahresquartal erwirtschaftet wer-den konnte. An Dividende schüttetKapsch TrafficCom rund 35% des Ge-winns aus.
Die Unternehmensstrategie ruht aufdrei Säulen: Man will neue Marktchan-cen sowohl bei landesweiten Mautsy-stemen als auch bei Stadtverkehrslö-sungen auch in „aufstrebenden Märk-ten“ ausschöpfen. Zum zweiten gehe esum die Technologieführerschaft. Denn„wesentlich für den Kunden ist die Per-formance-Rate der technischen Systeme.Je besser sie funktionieren, desto besserist das Kosten/Nutzen-Verhältnis für un-sere Kunden“, so Handl. Und drittensbaue man die Stellung als Betreiber aus.
Handls Fazit: Für die Geschäftsfeldervon Kapsch TrafficCom gibt es „Poten-zial Ende nie“. Denn in Ländern undStädten weltweit sind Mautsysteme, Ver-kehrsüberwachungs- und Stadtverkehrs-lösungen „überall ein Thema“. Es sei le-diglich eine Frage, wann sie zur Aus-schreibung kommen und natürlich auch,ob Kapsch TrafficCom die Aufträge anLand ziehen kann.
KAPSCH TRAFFICCOM
IR-Manager Marcus Handl (mit LKW On-Board-Unit): „Maut- und Stadt-verkehrssysteme sind weltweit ein Thema“
Montag, 22. September 2008
BÖRSE EXPRESS Seite 7
Zumtobel: Lichttechnik-Spezialist deckt gesamte Wertschöpfungspalette ab
„Sind einer der wenigen Global Player“
Die Wiener Fluglotsen machten es Zum-tobel am Dienstag nicht leicht, den Ro-adshow-Termin in Wien wahrzunehmen.Die Belegschaftsversammlung der Flug-lotsen und damit zusammenhängendeVerspätungen sorgten dafür, dass CEOAndreas Ludwig in Deutschland hängenblieb, IR-Manager Boris Tramm, der vonAltenrhein eingeflogen kam, musste fastdrei Stunden Verspätung in Kauf nehmen.Dann konnte ihn von der Präsentation desVorarlberger Lichttechnikkonzerns abernichts mehr abhalten.
„Zumtobel ist einerseits ein ‘altes’ Un-ternehmen, wurden wir doch bereits 1950gegründet, andererseits sind wir auch re-lativ ‘jung’, weil wir unser IPO erst im Jahr
2006 hatten.“ Das Unternehmen ist einerder wenigen Global Player in der Lichtin-dustrie, europäischer Marktführer für pro-fessionelle Beleuchtung und weltweit anführender Position für Betriebsgeräte undLichtsteuerung. Zumtobel deckt mit denin die beiden Segmente Lighting Divisionund Components Division fallenden Mar-ken die gesamte Wertschöpfungskette ab.„Wir wollen nicht einzelne Leuchten ver-kaufen, sondern Systeme, weil das denKunden mehr bringt“, erklärt Tramm dasKonzept.
Von der Lichtquelle, die vom Led-Spe-zialist Ledon abgedeckt wird, reicht dasAngebot über Betriebsgeräte (Trido-nic.Atco), Leuchten (Marken Zumtobelund Thorn) und Lichtmanagement (Zum-tobel, Thorn und Tridonic.Atco) bis zu Be-leuchtungskonzepten. Anfang Mai wur-den die Aktivitäten der bisherigen LED-Start-ups unter der Marke Ledon zu-sammengeführt, um eine Plattform für dasweitere Wachstum bei LED zu schaffen.
Gezielte Zukäufe
Wachstumspotenzial ortet das Unter-nehmen in vier Bereichen: Zum einendurch das Erschliessen neuer Märkte, or-
ganisches Wachstum und gezielte Ak-quisitionen sollen in Osteuropa, Asienund in EU-Nischenmärkten erfolgen. Zu-dem arbeitet Zumtobel am Ausbau desinternationalen Key Account Manage-ments. Die Bereiche für die Anwendungvon Zumtobel-Beleuchtungssystemenwerden zudem umfangreicher: Als Bei-spiele führt Tramm Hotel und Wellness,Museen, Shop und Retail sowie Archi-tainment an. Ein wichtiger Bereich sindzudem innovative Technologien, So ar-beitet Zumtobel daran, mindestens einDrittel des Gesamtumsatzes mit Pro-dukten und Dienstleistungen zu erzielen,die nicht älter als drei Jahre sind. Dabeiwird nicht nur auf die LED-Technologiegesetzt, sondern auch auf neue Prozess-Technologien, verbesserte Reflektortech-nik und Thermo-Management.
Ein grosses Thema, das Zumtobel auchin den Fokus von Nachhaltigkeits-Inve-storen rückt, ist natürlich die Energieef-fizienz. „Wir stehen auf dem Standpunkt,dass wir mit unserer bestehenden Tech-nologie bereits jetzt 80% der Energie beiKunden einsparen können“, so Tramm.
Ausblick bestätigt
Das Unternehmen, das im ersten Quar-tal mit einer ungünstigen Währungsent-wicklung konfrontiert war, und natürlichin gewissem Ausmass von der Baukon-junktur abhängig ist, bestätigte zuletzt dieZiele für das Gesamtjahr: Der Umsatz sollwährungsbereinigt rund zwei bis drei Pro-zentpunkte über dem Wachstum des ge-werblichen Hochbaus in Europa zu lie-gen kommen. Für die EBIT-Marge sei einWert zwischen acht und neun Prozent rea-lisitisch. „Wir sind weiterhin vorsichtig op-timistisch, aber natürlich hat die Markt-unsicherheit zugenommen.“ Die mittelfri-stigen Ziele werden nicht in Frage gestellt:Der Umsatz soll über die Marke von 1,5Mrd. Euro steigen (zuletzt: 1,28 Mrd. Euro),die EBIT-Marge 10% betragen. In einemlängerfristigen „Blue-Sky“-Szenario wäreauch eine EBIT-Marge von 12% denkbar- wenn das günstige Geschäftsumfeld wie-derkehrt.
ZUMTOBEL
IR-Manager Boris Tramm betont das Thema Energieeffizienz
Montag, 22. September 2008
BÖRSE EXPRESS Seite 8
Meeting Point www.boerse-express.com/roadshowInteressante Präsenta-tionen, die Möglichkeit
zu Einzelgesprächen mit Vorständen undIR-Managern sowie der Erfahrungsaus-tausch mit anderen Privatanlegern - dieRoadshows von Börse Express und Ak-tienforum finden regelmässig grossen An-klang.
Voller Terminkalender
Bereits kommende Woche am 23. Sep-tember findet die nächste Roadshow inGraz statt - das erste Mal ausserhalbWiens. Es präsentieren Binder & Co, In-tercell, Palfinger, Pankl Racing Systemsund die Strabag. Sollten Sie persönlichnicht vor Ort sein können, erfahren Siewie immer alles Wichtige unterwww.boerse-express.com/roadshow.
Und auch der übernächste Termin istschon fix: Am 6. Oktober in Wien stehenaber nicht börsenotierte Aktiengesell-schaften, sondern bereits zum zweitenMal Zertifikate im Mittelpunkt. Reges Anlegerinteresse an den Präsentationen der Nebenwerte-Roadshow
IMPRESSUM BÖRSE EXPRESSMedieneigentümer:Styria Börse Express GmbHGeiselbergstrasse 15, 1110 Wien
Bezug: Diverse Aboformen unter www.bo-erse-express.com/abo Alle Abos laufen au-tomatisch aus. Gerichtsstand ist Wien.
Hinweis: Für die Richtigkeit der Inhalte kannkeine Haftung übernommen werden. Die ge-machten Angaben dienen zu Informations-zwecken und sind keine Aufforderung zumKauf/Verkauf von Aktien. Das gilt vor allem
für das Trading-Depot. Der Börse Express istausschliesslich für den persönlichen Ge-brauch bestimmt, jede Weiterleitung ver-stösst gegen das Copyright. Nachdruck: Nurnach schriftlicher Genehmigung.
Die Roadshow #6 von boer-se-express.com und Aktien-forum hat rund 200 interes-sierte Zuhörer angezogen.
Der Roadshow-Termin während der Fuss-
ball EM war mutig gewählt, das Interesse
der Privatanleger aber ein Beweis, dass sich
auch an Tagen wie diesen die Welt nicht
nur um den Fussball dreht. Die Roadshow
#6 von Börse Express und Aktienforum
füllte den Reitersaal der OeKB in Wien bis
fast auf den letzten Platz. Zugegebener-
massen war aber auch diese Veranstaltung
etwas von der EM inspiriert. Das zeigte die
Aufstellung der präsentierenden Unter-
nehmen, die alle einen Bezug zur Euro-
pameisterschaft hatten, ebenso wie die Li-
veübertragung der zweiten Halbzeit von
Spanien vs. Russland im Anschluss an die
Veranstaltung.
Mit bet-at-home und bwin waren zwei
Buchmacher vertreten, die sich von der EM
einiges erhoffen - die Anleger der beiden
Unternehmen natürlich auch. Mit der
Österreichischen Post präsentierte ein na-
tionaler Euro 2008 Sponsor, und mit der
Strabag ein potenzieller Profiteur der näch-
sten Fussball-EM, nämlich jener, die 2012
in Polen und der Ukraine ausgetragen wird.
Die Original-Präsentationen und Bilder
zum Event sind unter http://www.boerse-
express.com/roadshow abruf- bzw. down-
loadbar. Der nächste Roadshow-Termin
ist mit 14. Juli bereits fixiert. Da stehen
dann Zertifikate im Mittelpunkt.
➤ auf den folgenden Seiten finden Sie dieZusammenfassungen der vier Präsentatio-nen der börsenotierten Austro-Gesell-schaften
bet-at-home-Vorstand Ömer, Post-CFO Jettmar, bwin-IR-Manager Sveceny und Strabag-KommunikationschefEbner flankiert von Aktienforum-Geschäftsführer Fichtinger und BE-Chefredakteurin Schragl
bet-at-home, bwin, Post und Strabag präsentierten in der Kontrollbank
Roadshow-Veranstaltungrund um die Fussball-EM
BÖRSE E
XPRESS
SPECIA
L:
BE-R
OADSHOW
#6
Donnerstag, 12. Juni 2008
BÖRSE EXPRESS NEWS Seite 2
bet-at-home Vorstand Ömer peilt im laufenden Jahr Umsatz von 700 Mio. Euro an
„Fokus liegt weiterhin auf dem Wachstum“
bet-at-home.com zählt sich zu den füh-
renden Online Spiele- und Wettanbietern
in Europa. Wie Vorstand Franz Ömer in
seinen Ausführungen erklärte, liegt der Fo-
kus dabei eindeutig auf Osteuropa. Zwar
sind im Osten die Wetteinsätze pro Kun-
de derzeit bei nur rund einem Drittel im
Vergleich zu Kunden in Westeuropa. Es
ist aber genau diese Differenz, die grosses
Wachstums verspricht. So hat es hier be-
reits in der Vergangenheit einen deutlichen
Aufholprozess gegeben, vor einigen Jah-
ren war es noch ein Viertel des westeuro-
päischen Niveaus. Ömer erwartet für die
kommenden Jahre eine weitere Annähe-
rung. Am aktivsten von allen osteuropäi-
schen Ländern wird derzeit Polen betreut,
da dieses Land auch als Testmarkt für ganz
Osteuropa fungiert. Zudem läuft derzeit
der Start in Spanien, Italien und Grie-
chenland an. Insgesamt ist bet-at-home,
in 20 Ländern, in denen 16 Sprachen ge-
sprochen werden, mehr oder weniger stark
engagiert, so Ömer.
Malta-Lizenzen
Bezüglich des regulatorischen Umfelds
ist zu erwähnen, dass bet-at-home über die
Beteiligungen in Malta über Wett- und
Glückspiellizenzen verfügt. Diese berech-
tigen zur Veranstaltung von Wett- und
Glücksspielen insbesondere im EU-Raum.
Zuletzt wurden auch einige Vertragsverlet-
zungsverfahren seitens der EU-Kommis-
sion gegen mehrere EU-Staaten eingelei-
tet, aufgrund nationaler Regelungen, die
häufig gegen EU-Recht verstossen. (Stich-
wort Gambelli- oder Placanica-Urteil).
Die Geschäftsbereiche von bet-at-ho-
me.com verteilen sich auf drei Sektoren,
wobei alle ausschliesslich online betrie-
ben werden. Der grösste Bereich sind die
Sportwetten mit rund 500.000 aktiven Nut-
zern. Dahinter liegt der Bereich Online
Gambling (Poker) mit rund 250.000 akti-
ven Nutzern, auf dem dritten Platz liegen
die Pferdewetten mit zuletzt rund 25.000
Nutzern.
Insgesamt zeigte sich Ömer zur Situa-
tion des Unternehmens optimistisch, bet-
at-home hat derzeit eine Marktkapitali-
sierung von rund 60 Mio. Euro, rund 13
Mio. Euro liquide Mittel und fast keine
nennenswerten Verbindlichkeiten.
Konservative Prognosen
Für das Jahr 2008 peilt bet-at-home ei-
nen Umsatz von 700 Mio. Euro an, nach
480 Mio. im Jahr davor. Der Hold (Sum-
me der Wetteinnahmen minus Wettaus-
zahlungen) soll bei 35 Mio. Euro, nach 23
Mio. Euro im Jahr zuvor, zu liegen kom-
men. Ömer betont allerdings, dass die Pro-
gnosen in der Vergangenheit immer über-
troffen worden sind. Vor allem das hoch
skalierbare Internetgeschäftsmodell, also
die greifende Fixkostendegression, kom-
me dem Unternehmen zu Gute. Die gros-
sen Wachstumstreiber waren zuletzt die
Bereiche Mobile Betting und der Einstieg
in neue Geschäftsfelder, vor allem Poker
und Games. Und diese versprechen auch
weiteres Wachstum.
In das Marketing soll heuer die Sum-
me von rund 25 Mio. Euro fliessen, nach
16,6 Mio. Euro im Jahr zuvor. Bezüglich
der Marketing Strategie wird immer zuerst
mit Online Werbung gestartet, die genau
verfolgt werden kann, danach setzt das
Sportsponsoring ein, anschliessend kom-
men TV-Spots und schlussendlich wird
auch mit Print und Plakat geworben. Ömer
betont, dass bet-at-home auch weiterhin
das Wachstum auf Kosten des Gewinns
vorantreiben will.
Von der laufenden Fussball-EM erwartet
sich das Unternehmen im Minimum
100.000 neue User, betont Ömer, der das
Unternehmen gemeinsam mit Jochen
Dickinger, ebenfalls im Vorstand, ge-
gründet hat. (rl)
BET-AT-HOME
bet-at-home.com Vorstand Franz Ömer sieht noch grosses Potenzial imosteuropäischen Markt und bei den neuen Geschäftsbereichen
Donnerstag, 12. Juni 2008
BÖRSE EXPRESS NEWS Seite 3
IR-Chef Konrad Sveceny ortet Erleichterungen beim Rechtsrahmen
Für bwin ist Fussball-EM Umsatztreiber
Die bwin-Aktie steht schon seit mehreren
Jahren im Fokus der Anleger. 2008 lässt
eine aufregende Kursentwicklung noch
auf sich warten, der Newsflow könnte aber
in den kommenden Monaten durchwegs
positiv ausfallen.
Umsatztreiber Fussball-EM
Die in Österreich und der Schweiz statt-
findende Fussball-Europameisterschaft
2008 wird den meisten Bookies zumin-
dest umsatzseitig schöne Zuwächse brin-
gen. Wie sich das sportliche Grossereig-
nis auf die Roherträge auswirken wird,
steht noch in den Sternen. „Viele Favori-
tensiege sind für die Kunden gut, für uns
nicht“, fasst
Konrad Sve-
ceny, Head
of Investor
Relations der
bwin AG, die
Erwartungen
für die EM
zusammen.
Den Fo-
kus ihrer Ak-
tivitäten legt
bwin unver-
ändert auf
die Marke
und die da-
hinter ste-
hende Tech-
nologie, so
Sveceny.
Und auch
beim Spon-
soring blei-
ben die Prioritäten unverändert: Fussball,
Motorsport und Basketball.
Was sich aber ändert, ist das Ge-
schäftsvolumen: „Die Kapazität unserer
Finanzplattform ist auf 6.000 Transaktio-
nen pro Sekunde angewachsen“, weiss
Sveceny. „Zum Vergleich: Eine durch-
schnittliche Bank in Österreich hat 500
Transaktionen pro Sekunde, Visa kommt
weltweit auf 14.000 Transaktionen und
die US-Börse wickelt 36.000 Transaktio-
nen pro Sekunde ab. Wir haben da schon
eine beachtliche Grössenordnung erreicht“.
Verbesserung beim Rechtsrahmen
Klare Verbesserungen erwartet sich Sve-
ceny bei den rechtlichen Rahmenbedin-
gungen. „Was wir beobachten: In mehre-
ren Ländern werden juristische Entschei-
dungen zum Online-Gaming nicht mehr
national getroffen, sondern an den Euro-
päischen Gerichtshof verwiesen“. Da der
EuGH bekanntlich wettbewerbsfreund-
lich entscheide, erwarte er sich in der näch-
sten Zeit Verbesserungen für Anbieter wie
bwin.
Diese positiven Trends zeichnen sich
laut Sveceny konkret in Portugal ab, aber
auch in Deutschland, Frankreich und nicht
zuletzt in Österreich.
Positiver Ausblick für 2008
Im laufenden Geschäftsjahr sollte sich
die Geschäftsentwicklung von bwin schritt-
weise verbessern. Bis ins vierte Quartal
2007 seien die ursprünglichen Umsatz-
einbussen durch den Wegfall des Ge-
schäfts in den USA und in der Türkei mit
Mehrumsätzen in den übrigen Märkten
kompensiert worden.
Im aktuellen Geschäftsjahr werde das
zweite Quartal schon aufgrund der höhe-
ren Umsätze wegen der Fussball-EM auf-
wärts zeigen. Für das Gesamtjahr 2008
zeigt sich Sveceny momentan noch vor-
sichtig und spricht von einem „Erhalt der
Roherträge“ gegenüber 2007.
Aktie hat grosses Potenzial
Was den IR-Verantwortlichen aber wirk-
lich wurmen dürfte, ist der Aktienkurs von
bwin. Am 11.6.2008 lugte die Aktie nach
deutlich fallenden Aktienkursen weltweit
wieder einmal seit März unter die Marke
von 20 Euro. Das dürfte momentan auch
die untere Schmerzgrenze sein.
„Wir sind im Sektorvergleich unterbe-
wertet“, findet Sveceny mit Verweis auf
den von Analysten prognostizierten Um-
satz und die Marktbewertung. Während
etwa bwin und Partygaming beim Umsatz
2008 ungefähr gleichauf liegen werden,
weist bwin bei der Marktkapitalisierung
einen 50-prozentigen Abschlag auf. „Das
ist absolut nicht gerechtfertigt“, so Svece-
ny.
bwin werde in den kommenden Mo-
naten diese Ansicht durch starke Zahlen
untermauern, so Sveceny. Auch die klar
fokussierte Geschäftsstrategie sollte den
Investoren Sicherheit bringen, meint er.
„Wir haben jetzt weniger den Fokus auf
aggressives Wachstum gelegt“. Hält er sich
bei Ergebniszielen für 2008 noch zurück,
so gibt der IR-Manager einen Umsatz-
ausblick in Bezug auf die EM: „Wir er-
warten ein Umsatzplus von etwa 10 Pro-
zent - aufs Jahr gerechnet - wegen der Eu-
ro 2008“. (nes)
BWIN
bwin IR-Chef Konrad Sveceny: Umsatzzuwächse durch dieFussball-EM und Entspannung beim Rechtsrahmen
Donnerstag, 12. Juni 2008
BÖRSE EXPRESS NEWS Seite 4
Post-Finanzchef Rudolf Jettmar über die Unternehmens- und die Kapitalstruktur
„Grosses Aufholpotenzial in Südosteuropa“„Die Post bringt allen was“ - dieses Motto
gilt auch bei Roadshows: Während CEO
Anton Wais am Dienstag bei Investoren in
Paris unterwegs war, stellte CFO Rudolf
Jettmar das Unternehmen vor Privatanle-
gern im Reitersaal der OeKB vor. „Die Post
ist ein traditionelles Unternehmen, das sich
für den Wettbewerb aber gut positioniert
hat“, erklärt Jettmar.
Von den drei Geschäftsbereichen Brief,
Paket&Logistik sowie Filialbereich entfällt
auf das Briefgeschäft nach wie vor der grös-
ste Umsatz - nämlich rund 60% des im Jahr
2007 erzielten Gesamtumsatzes von 2,3
Mrd. Euro. Dieser Bereich ist auch eine
Cash Cow, zwischen 2005 und 2007 wur-
de das EBIT stabil gehalten, die Marge ist
mit über 19% sehr hoch. Im Briefbereich
tätigte die Post zuletzt etliche Akquisitio-
nen, vor allem im Bereich der unadressier-
ten Werbung in CEE und Südosteuropa.
Bei dieser, für den Empfänger „beliebten
oder oftmals auch nicht beliebten“ Post,
sieht Jettmar ein grosses Aufholpotenzial
in dieser Region. „In Südosteuropa liegt das
Pro-Kopf-Volumen an unadressierter Wer-
bung erst bei rund 25% des Volumens in
Westeuropa“.
Neupositionierung eingeleitet
Im Paket- und Logistikgeschäft, auf das
2007 rund 32% des Umsatzes entfallen
sind, hat die Post zuletzt eine Neupositio-
nierung eingeleitet. Das hat nicht zuletzt
mit dem Auftreten neuer Mitbewerber wie
der deutschen Hermes-Gruppe zu tun, die
der Post Kunden abspenstig gemacht hat.
Neben einer Qualitätsoffensive am öster-
reichischen Markt setzt die Post im Osten
auf die Rolle als lokaler Integrator. Ziel im
Paketbereich ist, den Marktanteil im B2B-
Geschäft von aktuell 7% auf 20% im Jahr
2011 zu erhöhen, um damit die Kunden-
verluste im B2C-Geschäft ausgleichen zu
können. Das Filialnetz umfasst Post- und
Finanzdienstleistungen sowie den Verkauf
von Telekomprodukten und Handelswa-
ren. Bei einem Umsatz von rund 192 Mio.
Euro im Vorjahr wurde eine Marge von
3,4% verdient.
In der Umsatzentwicklung des Gesamt-
konzerns wird ersichtlich, dass sich die Zu-
käufe der letzten Jahre ausgewirkt haben.
Im ersten Quartal 2008 belief sich der Um-
satz etwa auf knapp 610 Mio. Euro, im
Startquartal 2005 waren es vergleichsweise
420 Mio. Euro. „Vor fünf Jahren waren wir
auch nur am Heimmarkt tätig, jetzt werden
rund 30% des Geschäfts bereits ausserhalb
Österreichs erzielt“, erzählt der CFO. Das
EBIT kam im ersten Quartal 2008 bei 49,9
Mio. Euro zu liegen, das Ergebnis je Aktie
bei 0,6 Euro.
Starke Cash-Generierung
Bei vielen Investoren punktet die Post vor
allem mit der hohen Cash-Generierung.
Der Cash Flow aus dem Ergebnis belief
sich im ersten Quartal auf 77 Mio. Euro,
der Free Cash Flow auf 40,5 Mio. Euro. Im
gesamten Jahr 2008 soll der operative Cash
Flow bei 270 Mio. Euro zu liegen kommen,
hat Jettmar budgetiert. „Daraus können al-
le Akquisitionen finanziert werden“.
Der hohe Cash Flow hat zur Folge, dass
„das Unternehmen aus der Sicht des CFO
eine sehr günstige Nettoverschuldungspo-
sition aufweist, aus der Sicht des Anlegers
ist das vielleicht nicht immer der Fall“, sagt
Jettmar. Hier hat sich die Post bereits et-
was einfallen lassen und eine Nettover-
schuldung in der Höhe des zweifachen
EBITDA als mittelfristige Zielgrösse kom-
muniziert. Für diese Optimierung der Ka-
pitalstruktur wurde bereits beschlossen, für
das Geschäftsjahr 2007 zusätzlich zur Ba-
sis- auch eine Sonderdividende auszu-
schütten. Die Auszahlung dieser Sonder-
dividende in Höhe von 1 Euro je Aktie er-
folgt Anfang September 2008.
Infos zum Aktienrückkauf
Weiters hat die Hauptversammlung die
Ermächtigung zum Aktienrückkauf erteilt
- Details darüber stellt Jettmar bei der Pu-
blikation des Halbjahresergebnisses am 14.
August in Aussicht. Und Infos zur Divi-
dende für 2008 soll es Ende 2008 geben.
Während sich die Post noch in Schweigen
hüllt, erwarten etliche Analysten für das
kommende Jahr ebenfalls wieder eine
Sonderdividende.
POST
CFO Rudolf Jettmar kann aus dem Cash Flow alle Akquisitionen finanzieren
Donnerstag, 12. Juni 2008
BÖRSE EXPRESS NEWS Seite 5
Strabag-Kommunikationschef Ebner über Projekte und Ziele des Konzerns
„Bau-, Rohstoff- und Konzessionskonzern“Die Strabag, die beim IPO im Vorjahr ei-
nen neuen Rekord bei der Nachfrage sei-
tens österreichischer Retailanleger aufge-
stellt hat, ist in drei Segmenten tätig: Auf
den Hoch- und Ingenieurbau entfallen rund
50% des Umsatzes, im Verkehrswegebau,
der die Errichtung von Strassen, Asphal-
tierungen, Baustoffe sowie Eisenbahnbau
umfasst, werden 43% des Umsatzes erzielt.
Relativ klein beim Umsatz, aber sehr fein
in punkto Ertrag ist der dritte Bereich
Sondersparten&Konzessionen. Hier wer-
den zwar nur 7% des Konzernumsatzes er-
wirtschaftet, aber 20% des EBIT, erklärt
Christian Ebner, Head of Corporate Com-
munications bei der Strabag. Der Baukon-
zern - „wir sind nicht ein klassischer Bau-
meister, sondern ein Bauindustrieunter-
nehmen“ - setzt unter der Dachmarke
„Strabag“ auf eine Mehrfach-Markenpoli-
tik. Dazu gehören etwa Züblin, Möbius oder
Dywidag.
Zahlreiche Prestigeprojekte
Um den Zuhörern die einzelnen Ge-
schäftsbereiche etwas anschaulicher dar-
zustellen, nennt Ebner aktuelle Schlüssel-
projekte. Im Hoch- und Ingenieurbau zäh-
len etwa das Hotel Moskau am Roten Platz
in Moskau mit einem Volumen von 550
Mio. Euro und die Errichtung des 170 Me-
ter hohen Opernturms in Frankfurt für 230
Mio.Euro dazu. Im Verkehrswegebau führt
er die Planung, Finanzierung und den Bau
der vierspurigen M6-Autobahn in Ungarn
an. Hier hat die Strabag einen Anteil von
50% am rund 480 Mio. Euro schweren Ku-
chen. In den Sondersparten kann die Stra-
bag mit dem Niagara Tunnel in Kanada
punkten. Dabei geht es um Planung und
Bau eines unterirdischen Wasserversor-
gungstunnels mit 140 Metern Länge. Auch
beim Bau des Gotthard Basis Tunnels in
der Schweiz ist der österreichische Bau-
konzern, der als Rechtsform eine „Societas
Europaea“ gewählt hat, mit dabei. Auf die
Frage, was der Unterschied zwischen einer
AG nach österreichischem oder deutschen
Recht und einer SE ist, erklärt Ebner, the-
oretisch wäre eine Sitzverlegung in der EU
einfacher. „Aber das haben wir nicht vor“.
Konzernchef Hans-Peter Haselsteiner, laut
Ebner ein „begeisterter Europäer“, habe die
Rechtsform einer SE vielmehr deshalb ge-
wählt, um Kunden, Mitarbeitern und Ak-
tionären ein Signal zu geben, dass die Stra-
bag ein europäischer Konzern ist.
Kern- und Wachstumsländer
Sieht man sich die Märkte dieses euro-
päischen Konzerns an, so wird in Kern- und
Wachstumsländer unterschieden. In einem
„Kernland“ hat die Strabag eine Position
unter den drei grössten Playern, wie das et-
wa in Österreich, Deutschland und Zentral-
und Osteuropa der Fall ist. Die Aktivitäten
in Kroatien, Serbien, Rumänien und Bul-
garien werden hingegen als Plattform für
weiteres Wachstum eingestuft. In CEE er-
zielt die Strabag auch ein überproportio-
nales Wachstum. Aus CEE stammen zu-
dem 40% des Konzernauftragsbestandes.
Dieser beläuft sich übrigens per Ende April
auf 13 Mrd. Euro, nach 10,7 Mrd. Euro per
Ende 2007. Das sei eine mehr als gute Ba-
sis, dass die Strabag auch heuer wieder ein
Umsatzwachstum von 15% schaffen wird.
Zum russischen Markt, „die Zukunfts-
story für die nächsten zwei Generationen“,
sagt Ebner, dass die Strabag auch schon
vor dem Einstieg von Oleg Deripaska als
Aktionär erfolgreich war. In diesem Wachs-
tumsmarkt soll im Jahr 2012 ein Umsatz
von 5 Mrd. Euro erzielt werden, derzeit sind
es rund 600 Mio. Euro. Der Erfolg basiere
dabei auf mehreren Faktoren: So ist die
Strabag in Russland nur für private Kun-
den tätig. Weiters wird nicht pauschal ab-
gerechnet, sondern nach dem „cost plus
fee“-Verfahren. Dabei erhält die Strabag ei-
nen gewissen Prozentsatz auf die mit der
Errichtung verbundenen Kosten.
„Wir sind aber auch ein Rohstoffkonzern“,
erklärt Ebner mit Verweis auf die laufende
Erweiterung der eigenen Rohstoffversor-
gung. Der Zugang zu Rohstoffen gehöre zu
den wichtigsten Wettbewerbsvorteilen, die
Strabag etwa verfügt über mehr als zwei
Mrd. Tonnen Reserven an Stein und Kies.
Weitere Investitionen in diesem Bereich
sind geplant. Und schlussendlich ist die
Strabag auch noch ein Konzessionskon-
zern: „Wir sind in CEE das, was die Asfinag
in Österreich ist. Wir bauen nicht nur Auto-
bahnen, sondern betreiben sie auch, indem
wir Maut einheben“.
STRABAG
IR-Chef Ebner erklärt Strategie, 2012 auf 20 Mrd. Euro Umsatz zu kommen
Donnerstag, 12. Juni 2008
BÖRSE EXPRESS SPECIAL Seite 6
Meeting Point www.boerse-express.com/roadshowEinige Unternehmen,
wie bwin, haben bereits
zwei Mal bei den von
Börse Express und Aktienforum veran-
stalteten Roadshows für Privatanleger
präsentiert. Mehrfachauftritte von Unter-
nehmen exklusive waren bislang 21
Unternehmen bei den insgesamt sechs
Veranstaltungen vertreten, die eine ak-
tuelle Marktkapitalisierung von rund 45
Mrd. Euro aufweisen - und das wiede-
rum sind rund 40 Prozent des gesamten
ATX Prime.
„Ich glaube, das ist eine Zwischenbi-
lanz, die durchaus herzeigbar ist. Bestä-
tigt sie doch einerseits, dass die Unter-
nehmen das Interesse der Privatanleger
ernst nehmen, andererseits ist es für das
Aktienforum und für den Börse Express
eine schöne und wichtige Anerkennung,
als Partner der Unternehmen angenom-
men zu werden“, so BE-Chefredakteurin
Bettina Schragl.
Markus Fichtinger, Geschäftsführer des
Aktienforums, kündigte an, dass mit den
Roadshows in den kommenden Mona-
ten auch auf Tour gegangen werden soll.
So sind Termine in einzelnen Landes-
hauptstädten geplant. Einige Unterneh-
men haben bereits Interesse angemeldet.
Reges Anlegerinteresse an den Präsentationen der Börse Express- und Ak-tienforum-Roadshow #6
IMPRESSUM BÖRSE EXPRESS Medieneigentümer:Styria Börse Express GmbHBerggasse 7/7, 1090 Wien
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von Aktien. Das gilt vor allem für das Tra-ding-Depot. Der Börse Express ist aus-schliesslich für den persönlichen Gebrauchbestimmt, jede Weiterleitung verstösst ge-gen das Copyright. Nachdruck: Nur nachschriftlicher Genehmigung.
Markus Fichtinger vom Aktienforumübernahm die Moderation
Die zweite Halbzeit auf der grossenLeinwand in der OeKB
Bettina Schragl vom BE bedanktesich für das zahlreiche Kommen
One-on-one mit bwin-IR-ManagerSveceny (re.)
Bookie-Manager Dickinger, Ömer,Sveceny mit BE-Herausgeber Drastil
Die Mittags-News für Finanzprofis. Sondernummer Roadshow. Nr.1509a/21 04 08
Die Roadshow #5 von BörseExpress und Aktienforum holtefast den gesamten Immobilien-ATX vor den Vorhang.
Der Blick auf den Aktienkurs löst bei den
Vorständen der heimischen Immobi-
lienfirmen Unzufriedenheit aus - liegt die-
ser doch bei allen vier Unternehmen, die
bei der Roadshow #5 im Haus der In-
dustrie präsentiert hatten, deutlich unter
dem Net Asset Value (NAV). Dabei lau-
fen die Geschäfte sehr gut: Die Expan-
sion nach Osteuropa oder aber auch nach
Deutschland trägt Früchte. Es werden
teilweise Rekordergebnisse erzielt. Die
Gesellschaften haben sich, was die
Fremdkapitalaufnahme anbelangt, auch
nicht übernommen und sitzen somit
nicht auf hohen Zinslasten.
Im Gegenteil: Noch vor Beginn der Sub-
prime-Krise war der Eigenkapitalanteil
bei so mancher Gesellschaft so hoch,
dass sich der eine oder andere institu-
tionelle Investor veranlasst sah, die Sinn-
haftigkeit dieses Umstands zu hinterfra-
gen. Aus heutiger Sicht kommt den Im-
mos und deren Investoren diese
vorsichtige Haltung allerdings zu Gute.
Dennoch, was die Aussichten für das
laufende Jahr anbelangt, geben sich die
Gesellschaften etwas zurückhaltender. In
den meisten Fällen wird zwar von einem
weiteren Wachstum ausgegangen, dies soll
aber moderater ausfallen, als noch in den
vergangenen Jahren. Die Immobilien-Ge-
sellschaften müssen mit ihrem Cash nun
sorgsam umgehen, da die Zeiten der gros-
sen Kapitalerhöhungen vorerst zu Ende
sind.
➤ Auf den folgenden Seiten finden Sie dieZusammenfassungen der vier Präsentatio-nen der börsenotierten Immobilien-Gesell-schaften
Von links: Aktienforum-Geschäftsführer Markus Fichtinger, s Immo-Vorstand Holger Schmidtmayr, CA Immo-Vor-stand Bruno Ettenauer, Immofinanz-Vorstand Norbert Gertner, conwert-IR Mann Peter Sidlo (präsentiert hat CEOJohann Kowar) und Börse Express-Geschäftsführer Christian Drastil
CA Immo, conwert, Immofinanz und s Immo im Haus der Industrie
Roadshow #5: Austro-Immosgewappnet für Comeback
BÖRSE E
XPRESS
SPECIA
L:
BE-R
OADSHOW
#5
Montag, 21. April 2008
BÖRSE EXPRESS NEWS Seite 2
CA Immo-Chef Bruno Ettenauer über die Neuausrichtung des Immokonzerns
„Mit Vivico in europäischer Oberliga“
Im abgelaufenen Geschäftsjahr hat die CA
Immo Gruppe entscheidende Weichen-
stellungen in Richtung Wachstum gesetzt.
„Der Erwerb des deutschen Vivico-Kon-
zerns als künftige Plattform aller Deutsch-
land-Aktivitäten war nicht nur ein weiterer
Meilenstein auf unserem Weg, sondern ka-
tapultiert uns auch in die Oberliga der eu-
ropäischen Immobiliengesellschaften“, zeigt
sich CA Immo-Sprecher Bruno Ettenauer
zufrieden.
Inklusive der Vivico-Gruppe verfügt die
CA Immo über ein Immobilienvermögen
von 4,8 Mrd. Euro, wovon 2,3 Mrd. Euro
auf Deutschland, 900 Mio. Euro auf Öster-
reich und 700 Mio. Euro auf Ost- und Süd-
osteuropa entfallen. Weitere 900 Mio. Eu-
ro sind im Zuge von „Committed Deve-
lopments“ bereits verplant. Der Fokus der
CA Immo liegt auf Geschäftsimmobilien.
Die Tatsache, dass das Unternehmen über
ein internes Management verfügt, streicht
Ettenauer hervor.
Ausbau zur Investmentgruppe
Die CA Immo Gruppe ist in den ver-
gangenen zwei Jahren zur Investmentgruppe
ausgebaut worden. Mit der Bündelung des
Osteuropa-Geschäfts in CA Immo Inter-
national ging die Konzentration der CA Im-
mo auf die Zielmärkte Österreich und
Deutschland einher. Mit dem Ankauf des
Hessen-Portfolios setzte die Gesellschaft
Ende 2006 hier einen ersten markanten
Schritt, der in der Vivico-Übernahme eine
Fortsetzung fand. Vivico ist auf die Ent-
wicklung ganzer Stadtviertel auf ehemali-
gen Grundstücken der Deutschen Bahn
spezialisiert. Das Projektentwicklungsge-
schäft in Deutschland soll nun konsequent
vorangetrieben werden. „Durch die Grund-
stücksreserven besteht ein enormes Wachs-
tumspotenzial“, so Ettenauer. So ist der
österreichische Konzern mittlerweile zum
drittgrössten Immobilienbesitzer in Berlin
aufgerückt.
Stabile Mieten
In den Kernmärkten Deutschland, Öster-
reich und Osteuropa will Ettenauer die In-
vestitions-Offensive forcieren. Diese Re-
gionen blieben bisher von der „Immobi-
lienkrise“ verschont, erklärt er. In
Deutschland seien sinkende Leerstände
und stabile Mieten sowie ein Rückgang des
Immobilien-Transaktionsvolumens, aller-
dings von einem sehr hohen Niveau aus,
zu beobachten. Der Markt in Österreich sei
gekennzeichnet von umfangreichen Neu-
vermietungen und einer Nachfrage, die grös-
ser als das Angebot ist. Zudem geht Ette-
nauer von stabilen Renditen aus. In Ost-
europa wiederum bestehe weiterhin eine
hohe Nachfrage nach hochwertigen Büro-
flächen und Hotels, zudem komme es zu
einem Abflachen der Yield-Compression
und einer Stabilisierung der Renditen.
Insgesamt seien das für finanzstarke und
langfristig orientierte Käufer, wie CA Im-
mo, aktuell gute Bedingungen. Die Gefahr
einer Zinserhöhung sieht der Vorstands-
sprecher vorerst als gebannt an. Auch sei
die bisher absehbare Abschwächung des
Konjunkturwachstums für die Miet-Märk-
te verkraftbar.
Per Ende 2007 beläuft sich der Net As-
set Value (NAV) je CA Immo-Aktie auf
22,51 Euro. Auf Jahressicht ist das ein An-
stieg um mehr als 6%. Verglichen mit dem
aktuellen Kurs ergibt sich ein Abschlag von
33% zum NAV.
Die solide Finanzierungsstruktur soll bei-
behalten werden, so Ettenauer. Das Ver-
hältnis von Eigen- zu Fremdkapital soll bei
60:40 liegen, die Fremdfinanzierung erfolgt
über langfristige Verträge und Zinsabsi-
cherungen.
CA IMMO ANLAGEN
CA Immo-Vorstand Ettenauer streicht solide Finanzierungsstruktur hervor
Montag, 21. April 2008
BÖRSE EXPRESS NEWS Seite 3
Conwert-CEO Johann Kowar blickt optimistisch in die Zukunft
„Wachstum durch Vollintegration“
conwert CEO Johann Kowar bezeichnet
sein Unternehmen, nach der Internalisie-
rung der Dienstleistungssparte, als „voll in-
tegrierten Wohnimmobilienkonzern“. Ne-
ben dem Hauptgeschäft der Immobilien-
Investments, also der Vermietung und dem
Verkauf von Wohneinheiten (hier ist der
Fokus zum überwiegenden Teil auf gute
Lagen gelegt) wird mit den Immobilien-
Dienstleistungen (Immo-Entwicklung, -ver-
waltung, dem Immo-Management, etc.) die
Wertschöpfungskette so ziemlich zur Gän-
ze abgedeckt.
Servicesparte voll integriert
Laut Kowar werden in der internalisier-
ten Sparte etwa 60 Prozent der Umsätze
für Dritte abgewickelt. So wird bekanntlich
auch das Portfolio der Eco-Business durch
die Dienstleistungssparte gemanagt, zudem
zählt conwert u. a. Private Equity-Modelle
oder auch private Hausbesitzer zu den ex-
ternen Kunden. Insgesamt liegt der Schwer-
punkt derzeit eindeutig auf den beiden
Märkten Österreich und Deutschland. Auf
Deutschland entfällt ein Anteil von rund
55 Prozent der Gesamtnutzfläche und auf
Österreich etwa 38 Prozent, davon rund 95
Prozent auf Wien. Insgesamt konnte der
CEE-Markt im Geschäftsjahr 2007 etwa
verdoppelt werden. Künftig soll der An-
teil in CEE weiter ausgebaut werden.
Upside vorhanden
conwert sieht vor allem in Deutschland
und hier wiederum in Ostdeutschland gros-
ses Steigerungspotenzial. So wird z.B. für
eine Immobilie in Wien im Durchschnitt
rund 1500 Euro/m2 bezahlt, in Leipzig
oder Dresden hingegen nur rund 460 bis
etwa 600 Euro/m2. Die Verkehrswerte lie-
gen dabei deutlich über den Kaufpreisen.
Kowar sieht hier deshalb starkes Upside-
Potenzial. Im abgelaufenen Jahr hat con-
wert wieder deutliche Steigerungen der
Kennzahlen erreicht. Der Umsatz wurde
um rund 37 Prozent auf 363,11 Mio. Eu-
ro angehoben, das Ergebnis vor Steuern
(EBT) stieg 2007 um 88 % auf 145,15 Mio.
Euro.
Zufrieden ist Kowar mit dem Net Asset
Value (NAV), unzufrieden mit dem Kurs
der Aktie. Während der NAV aktuell bei et-
wa 16,25, der adaptierte NAV pro Aktie so-
gar bei 20,78 Euro liegt, notiert die Aktie
doch deutlich darunter, bei unter 12 Euro.
Beim Ausblick gibt sich Kowar zwar
optimistisch und rechnet mit kontinu-
ierlichem Wachstum, allerdings soll dies
künftig moderater ausfallen. Das Immo-
bilienvermögen soll auf rund 2,6 Mrd.
Euro gesteigert werden, nach zuletzt rund
2,3 Mrd. Euro. Investieren will conwert
rund 650 Mio. Euro.
Für die Investitionen sei man gut ge-
rüstet, da die Eigenkapitalquote bei rund
48 Prozent liege. Kowar weist auch dar-
auf hin, dass rund 81 Prozent der ver-
zinslichen Verbindlichkeiten in Höhe von
rund 1,3 Mrd. Euro gegen steigende Zin-
sen abgesichert sind.
Am Plan für 2008 steht auch der Aus-
bau des Drittgeschäfts - um rund 10 bis
15 Prozent - der Servicesparte. Für die
Dividende soll ein Betrag zwischen 30
und 40 Mio. Euro zur Ausschüttung an
die Aktionäre gelangen.
CONWERT
CEO Kowar sieht neben CEE noch viel Potenzial in Deutschland
NAV-Steigerung versus Aktienkursentwicklung
Montag, 21. April 2008
BÖRSE EXPRESS NEWS Seite 4
Immofinanz-Vorstand Norbert Gertner sieht aktuelle Kursperformance als Chance
„Dicker Eigenkapitalpolster ist wesentlich“Norbert Gertner, Vorstand von Immofi-
nanz und Immoeast, hat einige Gründe
parat, die für Kurssteigerungspotenzial
bei der Immofinanz-Aktie sprechen. Ne-
ben einem extrem hohen Kursabschlag
vom Net Asset Value, also dem inneren
Wert der Aktie, sind das die gute Eigen-
kapitalausstattung des Unternehmens
und die hohe Dividendenrendite. So wird
die Immofinanz für das laufende Ge-
schäftsjahr 2007/08 (per Ende April) ei-
ne Dividende von mindestens 0,4 Euro
je Aktie ausschütten. Die Immofinanz
schwenkte im Vorjahr von der vollstän-
digen Thesaurierung der Gewinne erst-
mals ab und schüttet nun Dividenden
aus. „Wir sind stolz darauf, als erste öster-
reichische Immobiliengesellschaft Divi-
dende gezahlt zu haben“, sagt Gertner.
Auf Basis des aktuellen Aktienkurses von
rund 7 Euro ergibt sich bei einer Aus-
schüttung von 0,4 Euro eine Dividen-
denrendite von an die 6%.
Die Eigenkapitalquote der Immofi-
nanz lag Ende Jänner bei 51% und da-
mit über dem langfristig angestrebten
Eigenkapitalanteil von 50%. Die gute Ei-
genkapitalausstattung des Unterneh-
mens stelle sich „in diesen Zeiten wie
diesen“ als wesentlich heraus, so Gert-
ner. Die Zeit der zahlreichen Kapitaler-
höhungen von Immobiliengesellschaf-
ten sei für die nächsten Jahre vorbei.
Bessere Transparenz
Gertner ist damit aber noch nicht am
Ende angelangt: „Durch den höheren
Anteil an Immobilienentwicklungs-Pro-
jekten steigen die Gewinne“, ergänzt er.
Auch versprechen Immobilienverkäufe,
mit denen Immofinanz das Portfolio ak-
tiv bewirtschaften will, eine bessere
Transparenz der Immobilienwerte, er-
klärt Gertner dem Publikum.
Die Immofinanz-Gruppe - die Immofi-
nanz hält 54% an der Immoeast - zählt
mit einer Marktkapitalisierung von mehr
als 8 Mrd. Euro zu den grössten börsege-
listeten Immobilienfirmen Kontinental-
europas. Das breit diversifizierte Immobi-
lienportfolio hat einen Verkehrswert von
rund 18 Mrd. Euro und ist auf drei Re-
gionalholdings aufgteilt: Immoeast mit 11
Mrd. Euro, Immoaustria, zu der etwa die
Buwog zählt, mit 4,5 Mrd. Euro und Im-
mowest mit rund 2,5 Mrd. Euro. Das Port-
folio ist breit über alle Nutzungsarten ge-
streut, wie Büro, Wohnungen, Einzel-
handel, Logistik, Garagen und Hotels.
Knapp mehr als die Hälfte der Ver-
kehrswerte der Immobilien entfällt ak-
tuell auf sogenannte „Standing Invest-
ments“, also auf bereits errichtete Im-
mobilien, 37% auf Entwicklungsprojekte,
der Rest auf strategische Partnerschaften.
Unterbewertung verstärkt
In den ersten drei Quartalen des lau-
fenden Geschäftsjahres steigerte die Im-
mofinanz den Umsatz um 31% auf 490
Mio. Euro. Das Vorsteuerergebnis fiel mit
400 Mio. Euro allerdings um rund 10%
geringer als im Vorjahr aus. Die Gewinn-
situation war durch Abwertungen des Im-
mobilienportfolios der Tochtergesellschaft
Immoeast negativ beeinflusst. Die Immo-
Manager gehen aber von einer baldigen
Trendwende bei den Verkehrswerten aus.
Der Net Asset Value je Aktie kam En-
de Jänner bei 11,25 Euro zu liegen. „Das
ist ein Anstieg von über 13% innerhalb ei-
nes Jahres“, so Gertner. Der Buchwert wird
mit 9,28 Euro ausgewiesen. Wegen des
auch im dritten Quartal gefallenen Ak-
tienkurses habe sich die Unterbewertung
der Aktie damit weiter verstärkt. Aktuell
notiert die Immofinanz-Aktie bei rund 7
Euro und daher mit einem Abschlag von
rund 38% zum historischen NAV.
Die aktuelle Performance der Immofi-
nanz-Aktie bezeichnet Vorstand Gertner
folglich als „Chance“. Die Aktie wird von
mehreren grossen Investmenthäusern, dar-
unter Credit Suisse, Merrill Lynch, Kem-
pen, Deutsche Bank und Raiffeisen, ge-
covert.
IMMOFINANZ
Vorstand Gertner will Dividende von mindestens 0,4 Euro ausschütten
Montag, 21. April 2008
BÖRSE EXPRESS NEWS Seite 5
s Immo-Vorstand Holger Schmidtmayr glaubt, dass das Schlimmste überstanden ist
„Aktien haben sich von Zahlen abgekoppelt“Bei den Immobiliengesellschaften
herrscht derzeit eine Divergenz zwischen
den Unternehmenszahlen und dem Ka-
pitalmarkt. „Die Aktien haben sich von
den Zahlen abgekoppelt“, so die Einlei-
tung von Holger Schmidtmayr, Vorstand
der Sparkassen Immobilien AG. Die ak-
tuelle Vertrauenskrise am Finanzmarkt
stelle alles andere in den Schatten, selbst
das beste Jahr der 21jährigen Geschichte
der Sparkassen Immobilien AG. „Die
Investoren haben derzeit andere Sorgen,
nämlich ob es sie morgen noch gibt“,
meint Schmidtmayr. Er gibt sich aller-
dings zuversichtlich und geht davon aus,
dass in der aktuellen Finanzkrise das
Schlimmste schon überstanden ist. Die-
se Ansicht erklärt er damit, dass gros-
se, in Schwierigkeiten geratene In-
vestmentbanken von Investoren mit
Liquidität versorgt und somit gerettet
wurden. Liquiditätszusagen von der
FED würden ihr Übriges tun.
Kostenlose Internalisierung
Als ein wesentliches Projekt seines
Unternehmens bezeichnet Schmidtmayr
die laufende Internalisierung von Ma-
nagement-Schlüsselfunktionen. Das Be-
sondere daran: Sie soll dem Aktionär kei-
nen müden Cent kosten. Bis Mitte 2008
sollen die wichtigsten Steuerungsfunk-
tionen wie Akquisition, Projektentwick-
lung, Asset-Management, Controlling,
Recht, Investor Relations und Kommu-
nikation in die Gesellschaft integriert wer-
den. Das Asset-Management wird weiter-
hin im Rahmen des Verwaltungsvertrages
mit der Immorent AG wahrgenommen.
Ansonsten soll sich an der einge-
schlagenen Strategie nichts ändern. „Ab-
schwünge wird es immer geben, deshalb
wird nicht immer gleich die Strategie ge-
ändert“, so Schmidtmayrs Maxime. Im
Vordergund der Strategie steht ein aus-
gewogener Portfolio-Mix, die weitere Er-
höhung des CEE-Anteils und die Siche-
rung stabiler Mieteinnahmen. Per Ende
2007 verfügte die Gesellschaft über ein
Immobilienvermögen in Höhe von 1,55
Mrd. Euro in acht Ländern (Österreich,
Deutschland, Tschechien, Slowakei, Un-
garn, Kroatien, Rumänien und Bulgarien).
Dieses soll bis 2010 auf 2,5 Mrd. Euro
gesteigert werden. Derzeit verfüge man
also über eine Pipeline in Höhe von 1
Mrd. Euro, vorwiegend in CEE. Der Fo-
kus soll dabei auf Entwicklungsprojek-
ten in den Wachstumsmärkten Rumä-
nien, Bulgarien und der Ukraine und der
Akquisition ausgewählter bestehender
Objekte in Deutschland liegen.
In reiferen Immobilienmärkten
(Tschechien, Ungarn) will sich die Spar-
kassen Immo AG unterdessen von Ob-
jekten trennen, zudem soll ein Re-De-
velopment des bestehenden Deutsch-
land-Portfolios stattfinden.
Dort, wo die Erste Bank ist
Die Sparkassen Immo AG folgt der
Erste Bank. „Wir gehen in die Märkte,
in denen die Erste Bank eine wichtige
Rolle spielt“, erklärt Schmidtmayr. Dies
würde die Verhandlungsbasis erleich-
tern. „Ist man wesentlicher Teil des Fi-
nanzsystems, dann kommt man leich-
ter zu Baugenehmigungen“, erklärt er.
Die Finanzierungsstruktur der Ge-
sellschaft bezeichnet Schmidtmayr als
solide. Man verfügt über eine hohe Ei-
genkapitalausstattung, die Investoren in
Zeiten wie diesen durchaus zu schät-
zen wissen, sowie über ein abgehedg-
tes Zins-portfolio. Die Finanzierungs-
kosten belaufen sich auf 5,1%. Die Sum-
me der Bankverbindlichkeiten beträgt
per Ende 2007 693, 5 Mio. Euro, die
liquiden Mittel 118 Mio. Euro. „Wir sind
eine Cash Company, Cash ist King“, so
Schmidtmayr lapidar.
SPARKASSEN IMMOBILIEN
Sparkassen Immobilien AG-Vorstand Schmidtmayr setzt auf Cash
Montag, 21. April 2007
BÖRSE EXPRESS SPECIAL Seite 6
Downloads: www.boerse-express.com/roadshow
Auch bei der fünften
Roadshow von Börse
Express und Aktienforum wurden den
Anwesenden spannende Unternehmens-
präsentationen geboten, alle vier Origi-
nal-Präsentationen finden Sie unter
www.boerse-express.com/roadshow zum
kostenloosen Download. Die Termine der
nächsten Roadshows werden in Kürze
bekanntgegeben.
Mehr als 200 Interessierte nahmen an der Roadshow #5 teil
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Kauf/Verkauf von Aktien. Das gilt vor allemfür das Trading-Depot. Der Börse Express istausschliesslich für den persönlichen Ge-brauch bestimmt, jede Weiterleitung ver-stösst gegen das Copyright. Nachdruck: Nurnach schriftlicher Genehmigung.
BE-Chef Drastil führte in der Be-grüssung aus, dass Austro-Immosin den vergangenen 12 Monatenzwar schwach, aber noch besser alsder Bloomberg European Real Esta-te Index performt haben
Immos ziehen an: Der grosse Festsaal im Haus der Industrie war voll
Angeregter Talk: Immofinanz-Chef Gertner, IVA-Präsident Wilhelm Rasinger
Die Mittags-News für Finanzprofis. Sondernummer Roadshow. Nr.1487b/17 03 08
Roadshow #4 von BörseExpress und Aktienforum boteinen interessanten Querschnittdes Wiener Aktienmarkts.
Weder der Sturm an den Kapitalmärkten
noch der Regenschauer, der kurz vor Be-
ginn der Veranstaltung über Wien losge-
brochen war, konnte die Besucher abhal-
ten: Die mittlerweile vierte Roadshow für
Privatanleger von Börse Express und Ak-
tienforum lockte wieder eine grosse Schar
Interessierter an. In kurz gefassten Vorträ-
gen von jeweils rund 15 Minuten präsen-
tierten die Vorstände von Agrana, Intercell,
phion und RHI im Reitersaal der OeKB ihr
Unternehmen und das weitere Wachs-
tumspotenzial. Beim anschliessenden Small
Talk beim Buffet blieb so gut wie keine Fra-
ge unbeantwortet.
Der Krisenstimmung an den Märkten
kann sich aktuell kein Unternehmen ent-
ziehen, ein Blick auf die Aktienkurse ver-
deutlicht das. Die präsentierenden Vor-
stände liessen aber keinen Zweifel daran,
dass früher oder später wieder die Funda-
mentaldaten zählen, und diese versprechen
sowohl bei Agrana als auch bei Intercell,
phion und RHI weiteres Wachstum.
Die Original-Präsentationen und Bilder
zum Event sind unter http://www.boerse-
express.com/roadshow abruf- bzw. down-
loadbar. Der nächste Roadshow-Termin
ist mit 17. April bereits fixiert. Roadshow#5
wird ganz im Zeichen österreichischer Im-
mobilienaktien stehen.
➤ auf den folgenden Seiten finden Sie die
Zusammenfassungen der vier Präsentatio-
nen der börsenotierten Austro-Gesell-
schaften
RHI-Chef Andreas Meier, phion-CEO Wieland Alge, Agrana-CFO Walter Grausam, Intercell-COO Thomas Lin-gelbach mit Markus Fichtinger (re.) vom Aktienforum und Bettina Schragl vom Börse Express
Agrana, Intercell, phion und RHI präsentierten in der Kontrollbank
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