Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH www.basg.at Risikokommunikation der Behörden Risiken und Nutzen von Arzneimitteln Marcus Müllner AGES PharmMed / Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen 21.11.2011
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbHwww.basg.at
Risikokommunikation der Behörden Risiken und Nutzen von
Arzneimitteln
Marcus Müllner
AGES PharmMed / Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen21.11.2011
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Warum gibt es uns?1. Sicherheit und Wirksamkeit von Arzneimittel müssen in
einem angemessenen Verhältnis stehen!
2.
Größtmögliche Sicherheit von Medizinprodukten, Blut und Geweben!
3.
PatientInnen, ÄrztInnen
und ApothekerInnen
müssen informierte Entscheidungen treffen können!
4.
BürgerInnen
müssen uns vertrauen können! Dazu müssen wir gut arbeiten UND das auch kommunizieren!
5.
Den Wirtschaftsstandort Österreich fördern. (Wenn die ersten 4 Punkte erfüllt sind)
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Kommunizieren von Risken Risikokommunikation
Kommunizieren von Risken Ein methodologischer Zugang:
Nutzen/Risiko –
Für
individuelle Entscheidungsebene
Strategische RisikokommunikationEin systematischer Zugang: Nutzen/Risiko –
im
Ereignisfall
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Kommunizieren von Risken
Kommunizieren von Risken Ein methodologischer Zugang:
Nutzen/Risiko –
Für
individuelle Entscheidungsebene
Strategische RisikokommunikationEin systematischer Zugang: Nutzen/Risiko –
im
Ereignisfall
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Wie groß ist der Nutzen? Ein Cholesterinsenker
Wenn die Therapie eingesetzt wird, dann erleiden …
Wenn die Therapie nicht eingesetzt wird, dann erleiden … Nutzen
2 von 100 3 von 100 …
eine Koronare Herzkrankheit mit tödlichem Ausgang oder einen nicht tödlichen Herzinfarkt
Medikamentöse Senkung des Cholesterinspiegels in einer Hochrisikogruppe als Primärprophylaxe
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Medikamentöse Senkung des Cholesterinspiegels in einer Hochrisikogruppe als Primärprophylaxe
Häufige: allergischen Reaktionen, Verstopfung oder Durchfall zwischen 1 in 100 und 1 in 10
Wenn die Therapie eingesetzt wird, dann brechen …
Wenn die Therapie nicht eingesetzt wird, dann brechen…
Risiko
5 von 100 4 von 100 …
die Therapie ab.
Selten: Thrombozytopenie, Cholestase, angioneurotisches
Ödem – 1/10.000 bis 1/1.000
Sehr selten: Anaphylaxie, Leberversagen < 1 in 10.000
Wie groß ist das Risiko? Ein Cholesterinsenker
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Wie groß ist der Nutzen? HPV-Impfung
HPV 16/18 Krebsvorstufen / Adenokarzinomen
in situ
© Binder/Hofer MUW
geimpft ungeimpft
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Wie groß ist das Risiko? HPV-Impfung
© Binder/Hofer MUW
sehr häufig (bei mehr als 1 von 10 Geimpften):Schmerz, Schwellung und Rötung an Einstichstelle, Kopfschmerzen, Muskelschmerzen, Müdigkeit
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Wie groß ist das Risiko? HPV-Impfung
© Binder/Hofer MUW
sehr selten (bei weniger als 1 von 10.000 Geimpften):Atembeschwerden
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Entscheidungshilfe zur Nutzen/Risikoabwägung? Ein paar RahmenvorgabenNicht emotionalisierend
Darstellung von Nutzen und Risiken (jedenfalls tabellarisch vergleichend, quantitativ grafisch möglich).
Nutzen und Risken als absolute Angaben (natürliche Frequenzen, ggf. Prozent mit Denominator).
Keine relativen Risiken
bzw. Risikoreduktionen
Erscheinungsdatum, Versionierung, Verantwortlichkeiten darstellt (Veranlassung, Inhalt, ggf. Prüfung und Freigabe durch
BMG/BASG)
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Nutzen und Risiken quantifizieren Praktische Probleme
Woher bekommt man die Informationen?• Fachinformationen• Systematic
Reviews
und Metaanalysen
Wie stellt man sie dar?• Numerisch narrativ oder tabellarisch?• Graphisch und wenn ja, wie?
Wie geht man mit „Unsicherheit“ um?• statistische Unsicherheit• echte Evidenzlücken
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Strategische Risikokommunikation
Kommunizieren von Risken Ein methodologischer Zugang:
Nutzen / Risiko –
Für
individuelle Entscheidungsebene
Strategische RisikokommunikationEin systematischer Zugang: Nutzen / Risiko –
im
Ereignisfall
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Strategische Risikokommunikation
• Vertrauens- und Markenbildung!-
Rasche, Verlässliche und verständliche Informationen für Medien immer, nicht nur in Krisensituationen
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Enge Zusammenarbeit mit Schlüsselpersonen erhöht Vertrauen in Krisensituationen
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Soweit möglich: ein Gesicht, eine Stimme
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Informationskampagnen unterstützen Vertrauen und Markenbildung