Page 1
Research Collection
Doctoral Thesis
Vom Fragment-Screening zu Leads für neue Alzheimer-Medikamente
Author(s): Kissling, Tobias Michael Bruno
Publication Date: 2011
Permanent Link: https://doi.org/10.3929/ethz-a-007178401
Rights / License: In Copyright - Non-Commercial Use Permitted
This page was generated automatically upon download from the ETH Zurich Research Collection. For moreinformation please consult the Terms of use.
ETH Library
Page 2
Diss. ETH Nr. 19859
Vom Fragment-Screening zu Leads
für
neue Alzheimer-Medikamente
A B H A N D L U N G
zur Erlangung des Titels
DOKTOR DER WISSENSCHAFTEN
der
ETH Zürich
vorgelegt von
Tobias Michael Bruno Kissling
MSc in Chemistry, Universität Bern
geboren am 12. September 1979
von Wolfwil (SO)
angenommen auf Antrag von
Prof. Dr. François Diederich, Referent
Prof. Dr. Bernhard Jaun, Korreferent
Zürich 2011
Page 6
Danksagung
Danksagung
Als erstes bedanke ich mich herzlich bei Herrn Prof. Dr. François Diederich für die
Möglichkeit, auf dem spannenden und herausfordernden Gebiet der Alzheimerforschung
arbeiten zu können, insbesondere für die grosse Freiheit bei der Gestaltung des Projektes und
die vielen wertvollen fachlichen Ratschläge.
Herrn Prof. Dr. Bernhard Jaun danke ich herzlich, dass er sich bereit erklärt hat, das
Korreferat zu übernehmen.
Ein herzlicher Dank gilt Herrn Prof. Dr. Detlef Günther für seine wertvolle Unterstützung.
Bei Bruno Bernet bedanke ich mich für die gründliche Korrektur meiner Dissertation.
Michael Hennig, Martin Stahl und Hans Hilpert danke ich für die Möglichkeit einer
spannenden Zusammenarbeit mit der Firma Hoffmann-La Roche. Ohne diese
Zusammenarbeit wäre das vorliegende Projekt nicht möglich gewesen. Bei Walter Huber und
Josianne Kohler bedanke ich mich für die aufwändigen Biacore-Messungen – das schwierige
Lösungsverhalten vieler Verbindungen war bei dieser Arbeit eine grosse Herausforderung.
Bei Armin Ruf und David Banner bedanke ich mich für die kristallographischen Experimente
– sie sind ebenfalls ein elementarer Bestandteil dieses Projekts. David Wechsler und Daniel
Zimmerli danke ich für ihre Expertise auf dem Gebiet der Chromatographie. Zusammen mit
Martin Binder haben sie es möglich gemacht, den Stabilitätsproblemen der ersten Generation
von Verbindungen auf die Spur zu kommen.
Ein grosser Dank gilt auch Irma Näf, die alles Administrative bestens im Griff hat und immer
sehr hilfsbereit ist. Prof. Dr. Carlo Thilgen danke ich für die Organisation der Praktika, die
Betreuung von Studenten war eine lehrreiche und interessante Erfahrung. Bei Thomas Mäder
bedanke ich mich für sein Engagement für die technischen Einrichtungen.
Walter Amrein, Xiangyang Zhang, Louis Bertschi, Oswald Greter und Rolf Häfliger danke ich
für das Messen der zahlreichen Massenspektren. Bei Prof. Dr. Bernhard Jaun, Marc-Olivier
Page 7
Danksagung
Ebert, Philipp Zumbrunnen, Rainer Frankenstein und René Arnold bedanke ich mich
ausserdem für den kompetenten NMR-Service.
Ein herzlicher Dank gilt auch Sandro Tonazzi, Laurent Morax, Caroline Heintz, Linus Becker,
Kathrin Durrer, Yves Meur und Räff Schiess, die bei mir eine Projektarbeit oder ein OCP-2
gemacht haben, sowie den zahlreichen Studenten, welche das OCP-1 absolviert haben. Sie
alle haben das Projekt synthetisch und das Labor menschlich bereichert.
Ein herzlicher Dank geht auch an die Laborkolleginnen und -Kollegen aus dem G314. Es gab
viele spannende Gespräche mit Bernhard Stump, Anna Vogt, Damien Polet, Shin-Ichiro Kato,
Tony Wigglesworth, Wallace Wong, Fuyong Cheng, Benjamin Breiten und Andri Schütz.
Andri möchte ich zusätzlich für seine Hilfsbereitschaft bei Computerfragen danken. Zudem
bedanke ich mich bei zahlreichen weiteren Mitgliedern der Diederich-Gruppe für die vielen
unterhaltsamen Mittagessen, Apéros, Skiwochenenden und Ausflüge.
Ein ganz spezieller Dank gilt auch meiner Familie und meinen Freunden, die immer für mich
da waren.
Page 8
Poster-Präsentation
Poster-Präsentation
XXth International Symposium on Medicinal Chemisty, EFMC-ISMC 2008, Wien,
Österreich, 31. August – 4. September 2008:
T. M. B. Kissling, W. Huber, A. Ruf, M. Stahl, M. Hennig, F. Diederich: From Fragments to
Leads for New Alzheimer Medicines – Structure-Based Design and Synthesis of Novel
-Secretase Inhibitors.
Page 10
Inhaltsverzeichnis
i
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis ........................................................................................................................ i
Zusammenfassung ..................................................................................................................... iii
Abstract ................................................................................................................................... viii
Abkürzungen ........................................................................................................................... xiii
1. Einleitung .................................................................................................................... 1
1.1 Alzheimer .................................................................................................................... 1
1.1.1 Gesellschaftliche Bedeutung .............................................................................. 1
1.1.2 Biologischer und medizinischer Hintergrund .................................................... 2
1.1.3 Therapieansätze .................................................................................................. 7
1.2 -Sekretase ................................................................................................................ 17
1.2.1 Einleitung ......................................................................................................... 17
1.2.2 Das aktive Zentrum .......................................................................................... 18
1.2.3 Flexibilität des Flaps und der S3-sub-Tasche .................................................. 20
1.3 Das Roche Needle-Screening .................................................................................... 23
2. Indolamine ................................................................................................................. 27
2.1 Einleitung und Modellierung des ersten Inhibitors ................................................... 27
2.2 Synthese des ersten Inhibitors ................................................................................... 32
2.2.1 Retrosynthese ................................................................................................... 32
2.2.2 Synthese ........................................................................................................... 33
2.3 Biacore-Affinitätsmessungen und Diskussion .......................................................... 40
2.4 Modellieren neuer Indolamin-Liganden .................................................................... 42
2.4.1 Sekundäres Indolamin-Derivat ......................................................................... 44
2.4.2 -Substituiertes sekundäres Indolamin-Derivat ............................................... 47
2.5 Synthese der Indolamin-Liganden ............................................................................ 50
2.5.1 Sekundäre Indolamine ...................................................................................... 50
2.5.2 -Substituierte sekundäre Indolamin-Derivate ................................................ 54
2.6 Biacore-Affinitätsmessungen .................................................................................... 58
2.7 Zusammenfassung und Ansatz für nächste Generation von Verbindungen.............. 62
2.8 Nächste Generation von Indolamin-Derivaten .......................................................... 63
2.9 Synthese der nächsten Generation von Indolamin-Derivaten ................................... 64
2.9.1 Retrosynthese verschiedener tertiärer Indolamin-Derivate .............................. 64
Page 11
Inhaltsverzeichnis
ii
2.9.2 Synthese ........................................................................................................... 65
2.10 Biacore-Affinitätsmessungen .................................................................................... 68
2.11 Zusammenfassung und Überleitung zu Tyramin-Derivaten ..................................... 69
3. Tyramine ................................................................................................................... 70
3.1 Einleitung .................................................................................................................. 70
3.2 Modellierung ............................................................................................................. 70
3.2.1 Verbindungen mit Substituenten für die S2-Tasche ........................................ 72
3.2.2 Verbindung mit Substituent für die S3-sub-Tasche ......................................... 75
3.3 Synthese .................................................................................................................... 79
3.3.1 Verbindungen mit Substituenten für die S2-Tasche ........................................ 79
3.3.2 Verbindung mit Substituent für die S3-sub-Tasche ......................................... 88
3.4 Biacore-Affinitätsmessungen .................................................................................... 98
3.5 Röntgenkristall-Struktur von 147 mit -Sekretase .................................................. 101
3.6 Aziridine und Azetidinol als neue Bindungsmotive für die katalytische Dyade .... 102
3.6.1 Retrosynthese ................................................................................................. 102
3.6.2 Synthese ......................................................................................................... 103
3.7 Biacore-Affinitätsmessungen .................................................................................. 106
4. Zusammenfassung und Ausblick ............................................................................ 109
5. Experimenteller Teil ................................................................................................ 116
5.1 Allgemeine Bemerkungen ....................................................................................... 116
5.2 Synthesevorschriften ............................................................................................... 118
5.3 NMR-Daten zu Verbindungen (±)-142a und (±)-142b ........................................... 212
6. Literatur ................................................................................................................... 220
Page 12
Zusammenfassung
iii
Zusammenfassung
Die Alzheimersche Krankheit ist eine schwere neurodegenerative Erkrankung und die
häufigste Ursache für Demenz bei älteren Menschen. Bis heute gibt es kein Heilmittel gegen
Alzheimer. Existierende Therapiemethoden weisen, wenn überhaupt, nur einen geringen
therapeutischen Nutzen auf. Es besteht also ein grosses Bedürfnis für neue Alzheimer-
Medikamente.
Gemäss der Amyloid-Kaskaden-Hypothese für die Entstehung der Alzheimerschen Krankheit
ist die Anhäufung von Amyloid--peptid (A) im Gehirn eine treibende Kraft bei der
Pathogenese von Alzheimer. A entsteht beim proteolytischen Abbau von APP (amyloid
precursor protein) durch -Sekretase (BACE1) und -Sekretase. Als Schlüssel-Enzym, das
beim Abbau von APP die Entstehung von A einleitet, stellt BACE1 ein attraktives Ziel für
die Entwicklung von neuen Wirkstoffen dar.
BACE1 ist eine monomere Aspartylprotease. Die aktive Tasche liegt in der Furche zwischen
dem N-terminalen und dem C-terminalen Lobus und wird bedeckt durch einen flexiblen Flap
(Abb. 1).
Abb. 1: Darstellung von BACE1. N-terminaler Lobus in blau, C-terminaler Lobus in rot, Ligand 8 und Flap in
grün (PDB Code: 3BUH).
Ein fragment screening, das von der Firma Hoffmann-La Roche durchgeführt wurde, zeigte,
dass Tyramin 9 mit hoher Liganden-Effizienz in die aktive Tasche von BACE1 bindet
(LE = 0.37, KD = 2000 M). Durch Oberflächenplasmonenresonanz-Messungen (Biacore)
Page 13
Zusammenfassung
iv
konnten weitere Tyramin-Derivate wie beispielsweise 8, sowie ein Indolamin-Derivat (10)
gefunden werden, die höhere Affinitäten zu BACE1 aufweisen. Röntgenkristallstrukturen
von BACE1 im Komplex mit verschiedenen Tyramin-Fragmenten zeigten, dass das primäre
Amin des Tyramins Wasserstoffbrücken zur katalytischen Dyade ausbildet und, dass Reste in
ortho-Position von der Phenolgruppe die S3-Tasche besetzen. Zusätzlich wurde in der S3-
sub-Tasche ein Thiophen-Derivat (7) gefunden (Abb. 2).
Abb. 2: Wichtige Fragmente aus dem Needle Screening für den Entwurf von neuen potentiellen -Sekretase-
Inhibitoren.
Die Röntgenkristallstruktur mit der Tyramin-Nadel 8 diente als Ausgangspunkt für unsere
Modellierungsstudien mit MOLOC. Als Grundstruktur für den Entwurf von neuen
potentiellen -Sekretase-Inhibitoren verwendeten wir zunächst die Indolamin-Nadel 10,
wobei wir die Annahme trafen, dass das Indolamin-Fragment einen analogen Bindungsmodus
zu den Tyramin-Derivaten aufweist. Derivate mit verschiedenen Resten in 3-Position des
Indols, welche einen Gewinn von Affinität in der S3-Tasche bringen sollten, sowie Derivate
mit neuen Bindungsmotiven für die katalytische Dyade wurden von uns entworfen und
synthetisiert, anschliessend wurden ihre Bindungseigenschaften in einem Biacore-Assay
durch Roche untersucht (Abb. 3).
In einer ersten Serie zeigte sich, dass das primäre Amin von 10 durch ein Azetidin ersetzt
werden kann, ohne dass sich die Affinität bedeutend verändert (26). Zusätzlich wurde ein
Vektor für die S3-Tasche eingeführt, dieser brachte aber nicht die erhoffte Verbesserung der
Affinität. Mit den Derivaten 57 und 58 wurden weitere Substituenten für die S3-Tasche
getestet, welche sich sehr eng an den Tyramin-Derivaten aus den Röntgenkristallstrukturen
orientierten. Auch hier konnte jedoch keine Verbesserung der Affinität in Analogie zu den
Tyraminen erzielt werden, was nahe legt, dass die Indolamine einen anderen Bindungsmodus,
als die Tyramine aufweisen.
Page 14
Zusammenfassung
v
Abb. 3: Biacore-KD-Werte für verschiedene Indolamin-Derivate.
Im Rahmen der Synthese des entworfenen Indolamin-Zielmoleküls 38 wurde bei der
Reduktion der Vorstufe 60 mit LiAlH4 als Hauptprodukt überraschenderweise das Aziridin 61
gefunden (Abb. 4). Bei der Herstellung eines Analogons von 38 durch Alkylierung mit
2-Phenoxyethylbromid wurde hingegen kein Zyklisierungsprodukt gefunden. Es wäre
spannend, zu untersuchen, wie weit sich diese Methode, welche im Rahmen dieser Arbeit
auch zur Synthese von weiteren Aziridinen eingesetzt wurde, allgemein zur Synthese von
Aziridinen optimieren und anwenden lässt. Verbindung 61 erwies sich als interessanteste
Verbindung dieser Serie und gab den Anstoss zur Synthese des Azetidinols 89 und des
Pyrrolidins 86, welche ebenfalls interessante Bindungseigenschaften aufweisen. Bei diesen
zyklischen Aminen handelt es sich um interessante potentielle Bindungsmotive für
Aspartylproteasen oder andere Enzyme.
Abb. 4: a) LiAlH4, THF, Rückfluss, 1.5 h.
Page 15
Zusammenfassung
vi
Da, wie oben beschrieben, gewisse Zweifel am Bindungsmodus der Indolamine bestehen,
wurden für weitere Zielmoleküle Tyramin 9 als Grundstruktur verwendet. Ein interessantes
Teilprojekt war der Versuch, ein Tyramin-Fragment in der S1/S3-Tasche mit einem
Thiophen-Fragment in der S3-sub-Tasche zu Verknüpfen. Dazu wurde auf Grundlage der
Fragmente 7 und 8 das Zielmolekül (±)-146b entworfen (Abb. 5).
Abb. 5: Biacore-KD-Werte für Zielmolekül 146b und diverse Derivate.
Biacore-Messungen von Roche zeigten, dass das Zielmolekül (±)-146b nur wenig besser
bindet, als das Diastereomer (±)-146a. Aufgrund von Modellierungsstudien legt dies nahe,
dass nicht der modellierte Bindungsmodus vorliegt. Neben dem Zielmolekül (±)-146b,
wurden auch noch Biacore-Messungen mit 147 und 139 durchgeführt. Beide Fragmente
weisen gute Bindungseigenschaften für ihre Grösse auf. Bei einer idealen Verknüpfung
könnte man für (±)-146b einen wesentlich tieferen KD-Wert als 12 M erwarten. Dies ist ein
weiterer Hinweis dafür, dass (±)-146b einen anderen Bindungsmodus aufweist. Das
Fragment 147 ist hingegen ein interessanter Ansatzpunkt für den Entwurf weiterer potentieller
BACE1-Inhibitoren und auch eine kristallographische Untersuchung des Bindungsmodus von
139 könnte interessante neue Erkenntnisse bringen.
Es gelang der Firma Hoffmann-La Roche sogar, von 147 eine Röntgenkristallstruktur in der
aktiven Tasche von -Sekretase zu lösen, welche zeigt, dass der Bindungsmodus von 8 und
147 sehr ähnlich ist (Abb. 6).
Page 16
Zusammenfassung
vii
Abb. 6: Überlagerung von 147 (grün) mit 8 (cyan) und Darstellung von 147 in der aktiven Tasche von
-Sekretase.
In einem weiteren Teilprojekt wurden, inspiriert durch die zyklischen Amine aus Abb. 3,
verschiedene zyklische Amine ausgehend von 8 und 9 synthetisiert und von Roche auf ihre
Bindungseigenschaften untersucht (Abb. 7).
Abb. 7: Biacore- KD-Werte für verschiedene Tyramin-Derivate mit zyklischen Aminen.
Während bei (±)-165 keine deutliche Veränderung des KD-Wertes im Vergleich zu 8 zu
beobachten ist, weisen die anderen drei Verbindungen (160, (±)-164 und 168) sehr
vielversprechende KD-Werte auf, welche eine nähergehende Untersuchung dieser
Bindungsmotive interessant machen. Wie auch für andere Messserien, muss man hier jedoch
noch darauf hinweisen, dass es teilweise deutliche Abweichungen bei den geschätzten KD-
Werten aus verschiedenen Biacore-Messungen von Roche gab und, dass die Resultate deshalb
mit einer gewissen Vorsicht zu betrachten sind. Dennoch wäre es auch hier wiederum
äusserst spannend, die Bindungsmodi dieser Substanzen kristallographisch zu identifizieren.
Die vorgestellten Bindungsmotive könnten sich auch für andere Aspartylproteasen oder für
weitere Zwecke als vielversprechend erweisen.
Page 17
Abstract
viii
Abstract
Alzheimer’s disease (AD) is a severe neurodegenerative disorder and the most common cause
of dementia in elderly people. To this day, there is no cure for AD. Existing treatments
offer – if at all – only small therapeutic benefits, therefore, there is an urgent need for new
medicines.
According to the amyloid hypothesis of AD, accumulation of amyloid -peptide (A) is the
primary influence driving AD pathogenesis. A is formed by the sequential processing of the
amyloid precursor protein (APP) by -secretase (BACE1) and -secretase. Being the key
enzyme that initiates the formation of A, BACE1 represents an attractive drug target.
BACE1 is a monomeric aspartic protease. The active site is located in the cleft between the
N-terminal and the C-terminal lobe and is covered by a flexible flap (Fig. 1).
Fig. 1: Ribbon representation of BACE1. N-terminal lobe shown in blue, C-terminal lobe in red, flap and
ligand 8 in green (PDB Code: 3BUH).
A fragment screening, performed by F. Hoffmann-La Roche, revealed that tyramine 9 binds to
the active site of BACE1 with a high ligand efficiency (LE = 0.37, KD = 2000 M). Further
tyramine derivatives (e.g. 8) as well as an indolamine derivative (10) with improved binding
affinities have been discovered by Roche, using surface plasmon resonance measurements
(Biacore). X-ray crystal structures of BACE1 complexed with several of these compounds
showed that the amine moiety of the tyramine fragments forms hydrogen bonds to the
catalytic dyad and the residues located in ortho-position of the phenol moiety occupy the
Page 18
Abstract
ix
S3 pocket. Additionally, a thiophene fragment (7) has been found in the S3 sub-pocket
(Fig. 2).
Fig. 2: Basic information for the design and synthesis of novel -secretase inhibitors.
The X-ray crystal structure with tyramine needle 8 served as starting point for our modeling
studies using MOLOC. Initially we used indolamine needle 10 as basic structure for the
design of novel -secretase inhibitors, assuming the indolamine fragment having a binding
mode analogous to the tyramine derivatives. Compounds with different residues in 3-position
of the indole moiety intended to gain affinity in the S3 pocket as well as derivatives with
novel binding motifs for the catalytic dyad have been designed and synthesized. The binding
properties of these compounds have subsequently been studied in a Biacore assay by Roche
(Fig. 3).
Fig. 3: Biacore KD values for various indolamine derivatives.
In a first series of compounds, it has been shown that the primary amine of 10 can be replaced
by an azetidine moiety without considerably changing the affinity (26). Additionally, a vector
for the S3 pocket has been introduced, however not bringing the anticipated increase of
Page 19
Abstract
x
affinity. Compounds 57 and 58 served to investigate further residues for the S3 pocket in
closer analogy to the tyramine fragments of the X-ray crystal structures. These vectors did
not bring the gain in affinity hoped for in analogy to the tyramines either which suggests that
the binding mode of the indolamines may be different from the one of the tyramines.
In the course of the synthesis of the designed target molecule 38, during reduction of the
precursor compound 60 using LiAlH4, surprisingly aziridine 61 was observed as the main
product (Fig. 4). However, synthesizing an analogue of 38 via alkylation of the precursor
with 2-phenoxy ethyl bromide, no cyclization product was found. It would be interesting, to
investigate, how far this method, which has been used for the synthesis of further aziridines in
the course of this project, can be optimized and applied generally for the synthesis of
aziridines. Compound 61 turned out to be the most promising of this series and gave impetus
to the synthesis of azetidinol 89 and pyrrolidine 86 which also show interesting binding
properties. These cyclic amines present interesting potential binding motifs for aspartic
proteases and other enzymes.
Fig. 4: a) LiAlH4, THF, Reflux, 1.5 h.
Since, as described above, there is some doubt about the binding mode of the indolamines,
tyramine 9 was used as basic scaffold for further target molecules. An interesting subproject
was the attempt to link a tyramine fragment in the S1/S3 pocket with a thiophene fragment in
the S3 sub-pocket. For this purpose, target molecule (±)-146b has been designed on the basis
of fragments 7 and 8 (Fig. 5).
Page 20
Abstract
xi
Fig. 5: Biacore KD values for (±)-146b and various derivatives.
Biacore measurements by Roche revealed that target molecule (±)-146b shows only
somewhat stronger binding to -Secretase than diastereomer (±)-146a. This indicates that the
binding mode of these compounds may not be in accordance with the proposed binding mode
based on modeling studies. Alongside target molecule (±)-146b, compounds 147 and 139
have been tested in the Biacore assay as well. Both fragments show good binding properties
for their size. In case of an ideal fragment linking, a substantially lower KD value than 12 M
could be expected for (±)-146b. This is another evidence for a different binding mode of
(±)-146b compared to the one proposed based on modeling. In contrast, fragment 147 is an
interesting starting point for the design of prospective BACE1 inhibitors. Hoffmann-
La Roche successfully solved an X-ray crystal structure of fragment 147 in the active site of
-secretase which proves that the binding mode of 147 is very similar to the binding mode of
8 (Fig. 6). A crystallographic exploration of the binding mode of 139 could disclose further
valuable insights.
Fig. 6: Overlay of 8 (cyan) and 147 (green) as well as illustration of 147 in the active site of -secretase.
Page 21
Abstract
xii
In a further subproject, inspired by the cyclic amines depicted in Fig. 3, several cyclic
derivatives of 8 and 9 have been synthesized and their binding properties have been analyzed
by Roche (Fig. 7).
Fig. 7: Biacore KD values for various tyramine derivatives with cyclic amine moieties for the catalytic dyad.
Whereas no significant improvement of the KD value of (±)-165 compared to the KD value of
the primary amine analogue 8 is observable, the other three compounds 160, (±)-164, and 168
show very promising KD values which encourage a closer exploration of these binding motifs.
However, it has to be pointed out that in this series of Biacore measurements as well as in
other series in some cases significantly different KD values for the same compound have been
obtained by Roche in different single measurements, wherefore the results have to be
estimated with caution. Nevertheless, also for these molecules, it would be very interesting to
identify the binding modes by crystallography. The presented binding motifs could prove to
be valuable for different aspartic proteases as well as for other purposes.
Page 22
Abkürzungen
xiii
Abkürzungen
°C Grad Celsius
9-BBN 9-Borabicyclo[3.3.1]nonan
Å Angström (1 Å = 10-10
m)
A Amyloid--Peptid
Abb. Abbildung
Ac Acetyl
ACE-Cl -Chloroethylchloroformat
APLP APP-like protein
APP Amyloid-Vorläuferprotein (engl.: amyloid precursor protein)
Äq. Äquivalent
arom. aromatisch
AS Aminosäure
BACE -site APP-cleaving enzyme
BC Blitzchromatographie
ber. berechnet
bzgl. bezüglich
d Tag
DMA N,N-Dimethylanilin
DMF N,N-Dimethylformamid
DMSO Dimethylsulfoxid
dppf Diphenylphosphinoferrocen
EA Elementaranalyse
EI Electron Impact
ESI Electro Spray Ionization
Et Ethyl
FRET Fluorescence Resonance Energy Transfer
gef. gefunden
ges. gesättigt
h Stunde
HIV Human Immunodeficiency Virus
HR High Resolution
Page 23
Abkürzungen
xiv
IC50 concentration of inhibitor producing 50% inhibition [1]
IR Infrarotspektroskopie
Ki Inhibitionskostante [1]
KD Dissoziationskonstante
konz. konzentriert
LC Liquid Chromatography
Lit. Literaturstelle
LRP Low-density lipoprotein receptor-related protein
M Molar
M Molekül
MALDI Matrix Assisted Laser Desorption Ionisation
min Minute
MRI Magnetic Resonance Imaging
MS Massenspektroskopie
Ms Methansulfonyl
NMR Nuclear Magnetic Resonance
org. organisch
PDB Protein Data Bank
PG Schutzgruppe
Ph Phenyl
PrPC zelluläres Prionprotein
PrPSc
Scrapie Prionprotein
PSGL-1 P-selectin glycoprotein ligand-1
Py Pyridin
RLBA Radio Ligand Binding Assay
RT Raumtemperatur
RP Reversed Phase
RV Rotationsverdampfer
SAR Structure Activity Relationship
Smp. Schmelzpunkt
THF Tetrahydrofuran
TMS Tetramethylsilan
wässr. wässrig
Page 24
Alzheimer
1
1. Einleitung
1.1 Alzheimer
In der Schweiz leiden über 100'000 Menschen an Demenz [2], weltweit sind etwa 37
Millionen Menschen betroffen [3]. Alzheimer ist die wichtigste Form von
Demenzerkrankung, sie ist verantwortlich für rund 70% aller Demenzfälle [4]. Die Krankheit
wurde 1907 von Alois Alzheimer (1864–1917) in einer Fallstudie beschrieben [5] und bereits
1911 vom bekannten Psychiater Emil Kraepelin in einem Lehrbuch nach seinem Schüler
Alois Alzheimer benannt [6]. Die Alzheimersche Krankheit ist eine grosse Belastung für die
Patienten und ihre Angehörigen, sie führt auch zu erheblichen Pflegekosten. Bisher gibt es
keine Therapien, die zu einer Heilung der Krankheit führen; bestenfalls ermöglichen die zur
Verfügung stehenden Medikamente eine Verzögerung des Krankheitsverlaufs. Die
Entwicklung von neuen Medikamenten, welche das Fortschreiten der Krankheit effizient
stoppen können, ist deshalb von immenser Bedeutung.
1.1.1 Gesellschaftliche Bedeutung
Die Alzheimersche Krankheit ist von zunehmender Bedeutung in unserer Gesellschaft. Dank
der modernen Medizin erreichen die Menschen eine immer höhere Lebenserwartung. Dies
hat aber in Verbindung mit tiefen Geburtenraten eine Veränderung der demographischen
Verteilung zur Folge, die oft als Überalterung der Gesellschaft bezeichnet wird. Die
Häufigkeit des Auftretens der alzheimerschen Krankheit nimmt mit steigendem Alter immer
stärker zu (Tabelle 1.1) [4, 7], die Prävalenzrate verdoppelt sich etwa alle 5 Altersjahre. Die
Alzheimersche Krankheit kann, in ihrer präsenilen Form, bereits im Alter von 30–50 Jahren
auftreten. Diese genetisch bedingte Form der Krankheit ist jedoch selten, sie ist nur für rund
1–2% der Fälle verantwortlich [8]. Ab einem Alter von 65–70 Jahren steigen die jährliche
Inzidenzrate, sowie die Prävalenz jedoch steil an. Man spricht in diesem Fall von der senilen
Form von Alzheimer.
Page 25
Alzheimer
2
Altersgruppe [Jahre] Mittlere Prävalenzrate [%] Mittlere Inzidenzrate pro Jahr [%]
65–69 1.2 0.4
70–74 2.8 0.9
75–79 6.0 1.9
80–84 13.3 4.1
85–89 23.9 6.5
90+ 34.6 10.1
65+ 6.9 1.9
Tabelle 1.1 Prävalenz und Inzidenz von Demenzen nach Altersgruppen, adaptiert aus [7].
Der massive Anstieg der Prävalenz von Demenz bei den älteren Patienten ist hauptsächlich
auf die Alzheimersche Krankheit zurückzuführen [4], andere Formen der Demenz wie zum
Beispiel vaskuläre Formen der Demenz oder die Parkinsonsche Krankheit spielen dabei eine
untergeordnete Rolle.
Demenzerkrankungen sind ein zentrales Problem des schweizerischen Gesundheits- und
Sozialwesens [9]. Die Alzheimersche Krankheit stellt inzwischen die vierthäufigste
Todesursache nach Herz-Kreislaufleiden, Krebs und Schlaganfall dar. Die bemerkbare
Krankheitsdauer beträgt im Durchschnitt 7–9 Jahre. In der Schweiz leiden über 100'000
Menschen an Demenz [2]. Ungefähr 40% der Betroffenen leben in Alters- und Pflegeheimen
und 60% leben zu Hause. Beide Gruppen sind auf Betreuung durch Angehörige und oder
Pflegepersonal angewiesen. Neben dem Leid für die Betroffenen und ihre Angehörigen
verursacht die Krankheit auch beträchtliche Kosten. Eine Studie [10] berechnete die
Gesamtkosten für das Jahr 1998 auf über 3 Milliarden Franken. Die Kosten für das Jahr 2007
werden bereits auf 6.3 Milliarden Franken geschätzt [2]. Die grössten Kostenblöcke sind die
von Angehörigen geleistete Pflege, sowie die Alters- und Pflegeheimaufenthalte.
1.1.2 Biologischer und medizinischer Hintergrund
Die Alzheimerschen Krankheit ist eine neurodegenerative Hirnerkrankung, deren Ursachen
noch nicht vollständig geklärt sind. Die Degeneration von Synapsen und der Tod von
Neuronen führen zu einem Schrumpfen der betroffenen Hirnregionen [11]. Es handelt sich
dabei speziell um Regionen, die in Lern- und Gedächtnisprozesse, sowie das emotionale
Page 26
Alzheimer
3
Verhalten involviert sind. Das Gehirn von Alzheimer-Patienten enthält charakteristische
Ablagerungen – die so genannten amyloiden Plaques und neurofibrilläre Faserbündel, die
auch Tangles genannt werden. Die amyloiden Plaques bestehen aus extrazellulären amorphen
Aggregaten von Amyloid--Peptid (A) [12]. Gehirnregionen, in denen Plaques gefunden
werden, weisen typischerweise eine reduzierte Zahl von Synapsen auf und Neuriten, die mit
Plaques assoziiert sind, sind häufig geschädigt. Aufgrund dieser Erkenntnisse geht man
davon aus, dass A die Synapsen und Neuriten schädigt. Gemäss der Amyloid-Hypothese
[13] ist die Akkumulation von A im Gehirn die primäre treibende Kraft der Alzheimer-
Pathogenese. Es wird vermutet, dass der weitere Krankheitsprozess, wie die Bildung der
neurofibrillären Faserbündel, auf ein Ungleichgewicht zwischen Produktion und Abbau von
A zurückzuführen ist [14]. Dies macht den Prozess der A-Entstehung zu einem
interessanten Target für die Entwicklung neuer Therapien.
1.1.2.1 Amyloide Plaques – A
Bei den amyloiden Plaques handelt es sich um pathologische, amorphe Proteinablagerungen
aus A im Gehirn. Ähnliche Ablagerung findet man in Gehirnen von Menschen, die an
Prionen-Erkrankungen, wie zum Beispiel der Creutzfeld-Jakob-Krankheit, leiden [15].
Anstelle der Bildung von A durch proteolytische Spaltung des Membranproteins APP
(amyloid precursor protein) bei der Alzheimerkrankheit, wird bei Prionen-Krankheiten das
maligne Scrapie Prionenprotein PrPSc
aus dem zellulären Prionprotein PrPC gebildet. A ist
zytotoxisch, dies konnte anhand von kultivierten Neuronen in vitro und in vivo bei
Retinazellen nachgewiesen werden [16]. Durch vorangehende Behandlung der Zellen mit
Vitamin E konnte die schädigende Wirkung reduziert werden, was dafür spricht, dass die
zellschädigende Wirkung zumindest teilweise auf freie Radikale zurückzuführen ist. Neuere
Erkenntnisse von Soscia et al. [17] zeigen, dass A antimikrobielle Eigenschaften aufweist,
die Wissenschaftler schliessen daraus, dass A möglicherweise eine Funktion im natürlichen
Immunsystem wahrnimmt. Forschern ist es gelungen, amyloide Plaques bei transgenen
Mäusen mittels MRI (Magnetic Resonance Imaging) sowohl mit [18], als auch ohne [19] die
Verwendung eines Kontrastmittels nachzuweisen. Letztere Methode könnte unter Anderem
bei der Diagnose von Alzheimer eine Bedeutung erlangen.
Page 27
Alzheimer
4
1.1.2.1.1 Entdeckung der amyloiden Plaques
Der Begriff Amyloid wurde im Jahre 1854 vom deutschen Wissenschaftler Rudolph Virchow
(1821–1902) eingeführt [20]. Virchow führte Iod-Färbungen an Gehirn-Präparaten mit
abnormalem makroskopischem Erscheinungsbild durch. Er beobachtete dabei eine Blau-
Färbung, die bei Zugabe von Schwefelsäure nach violett umschlug. Er schloss daraus, dass es
sich bei der Substanz, die der makroskopischen Veränderung zugrunde liegt, um Zellulose
handelt und gab ihr den Namen Amyloid nach dem griechischen amylon (Stärke). Im Jahre
1859 zeigten Nikolaus Friedreich und August Kekulé schliesslich, dass Amyloid nicht aus
Kohlenhydraten, sondern aus Proteinen besteht. Im Verlaufe der Zeit wurden zahlreiche
Krankheitsbilder entdeckt, die mit amyloiden Ablagerungen einhergehen. Darunter fallen
unter anderem die A-Ablagerungen bei der Alzheimerschen Krankheit.
1.1.2.1.2 Entstehung von A – proteolytischer Abbau von APP zu A
Das Amyloid-Vorläuferprotein APP ist ein integrales Membranprotein mit einer
Transmembran-Domäne, einem kurzen zytoplasmatischen C-Terminus und einem grossen
extrazellulären, glykosylierten N-Terminus [11, 21]. APP wird in verschiedenen Isoformen
mit Längen von 695 bis 770 Aminosäuren gebildet. Im Gehirn kommt APP695 am
häufigsten vor, es unterscheidet sich von den längeren Formen darin, dass ihm in der
Ektodomäne eine Protease-Inhibitor-Sequenz vom Kunitz-Typ fehlt. Die A-Sequenz liegt
auf der Zelloberfläche, bzw. auf der lumenalen Seite der ER- und Golgi-Membran. Drei
verschiedene Sekretasen sind in den proteolytischen Abbau von APP involviert – -, - und
-Sekretase. Die Identität der -Sekretase ist noch nicht vollständig geklärt, Kandidaten sind
TACE (tumor necrosis factor--converting enzyme), ADAM9 und ADAM10 (a disintegrin
and metalloproteinase). Die -Sekretase, welche APP in der Transmembran-Region
schneidet, ist ein Komplex aus den vier verschiedenen Proteinen Presenilin, Nicastrin, APH-1
(anterior pharynx-defective 1) und PEN-2 (presenilin enhancer 2). Die Aspartyl-Protease
BACE1 (-site APP-cleaving enzyme 1, Memapsin2, Asp2) wurde von verschiedenen
Gruppen als -Sekretase identifiziert [22-26]. Meist wird APP sequentiell durch - und -
Sekretase gespalten, dann entstehen das lösliche sAPP und C83, woraus durch die -
Page 28
Alzheimer
5
Sekretase das kleine p3-Peptid abgespalten wird. Wenn jedoch APP erst durch -Sekretase
prozessiert wird, entstehen sAPP und C99 aus dem die -Sekretase A40 oder A42 freisetzt
(Abbildung 1.1). Oligomerisierung und Ablagerung von A42 führen gemäss der Amyloid-
Kaskaden-Hypothese schliesslich zu den verheerenden Schädigungen im Gehirn von
Alzheimerpatienten.
Abbildung 1.1 Darstellung des Abbaus von APP, Bild nach [11].
1.1.2.1.3 Die Amyloid-Kaskaden-Hypothese
Bereits im Jahre 1992 wurde von Hardy und Higgins die Amyloid-Kaskaden-Hypothese [13]
aufgestellt und mit der Zeit durch die Beiträge zahlreicher Forscher immer weiter verfeinert
Page 29
Alzheimer
6
(Abbildung 1.2) [14, 27, 28]. Die Hypothese geht davon aus, dass die Schädigungen im
Gehirn und die daraus resultierende Demenz von Alzheimerpatienten letztlich auf Störungen
im APP/A42-Stoffwechsel zurückzuführen sind. Überproduktion, verminderter Abbau oder
erhöhte Aggregation von A42 können verschiedene Ursachen haben. Einige Fehlfunktionen
sind auf Mutationen in den APP-, Presenilin 1- oder Presenilin 2-Genen zurückzuführen, dies
kann zu der erblichen frühen Form der Alzheimerschen Krankheit führen. Andere Störungen
sind nicht erblich bedingt, ihre Ursachen sind noch nicht vollständig geklärt. Diese führen zu
der häufigeren senilen Form der Alzheimer-Krankheit.
Überproduktion, verminderter Abbau oder erhöhte Aggregation von A42
↓
A42 Oligomerisierung und Deposition als diffuse Plaques
↓
Erste Effekte von A42-Oligomeren auf die Synapsen
↓
Mikrogliale und astrozytische Aktivierung
↓
Progressive Schädigung von Synapsen und Neuriten
↓
Veränderte neuronale ionische Homöostase, oxidative Schädigungen
↓
Veränderte Kinase/Phosphatase-Aktivitäten → Tangles
↓
Verbreitete neuronale und neuritische Dysfunktion und Apoptose geschädigter Zellen
↓
Demenz
Abbildung 1.2 Die Amyloid-Kaskaden-Hypothese, adaptiert aus .[14, 27, 28].
Page 30
Alzheimer
7
1.1.3 Therapieansätze
1.1.3.1 Bisherige Medikamente
Die bisherigen Medikamente können den Krankheitsverlauf nicht stoppen. Sie behandeln
nicht die Ursache der Krankheit, sondern mildern nur die Symptome. Die Neuronen, welche
Glutamat oder Acetylcholin als Neurotransmitter verwenden, scheinen besonders stark
geschädigt zu werden. Serotonin- und Norepinephrin-abhängige Neuronen werden jedoch
auch beeinträchtigt [11]. Die wichtigsten gegenwärtig vermarkteten Medikamente können in
zwei Gruppen eingeteilt werden, dies sind die Cholinesterase-Inhibitoren und die N-Methyl-
D-Aspartat-Rezeptor-Antagonisten (NMDA).
Bereits in den 70er Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts wurde entdeckt, dass Alzheimer-
Erkrankte abnormale Neurotransmitter-Spiegel im Gehirn aufweisen [29]. Die Acetylcholin-
Spiegel sind zu niedrig, deshalb soll durch Inhibition der Cholinesterase in cholinergen
Neuronen der Abbau von Acetylcholin reduziert und damit seine Konzentration in den
Synapsen erhöht werden.
Der bekannteste NMDA-Rezeptorantagonist ist Memantin. Es ist ein spannungsabhängiger,
nicht kompetitiver Antagonist mittlerer Affinität [30]. Memantin blockiert die Wirkung
pathologisch erhöhter tonischer Konzentrationen von Glutamat. Normalerweise blockiert
Mg2+
den NMDA-Rezeptor-assoziierten Kalziumkanal. Die Bindung von Glutamat führt
jedoch dazu, dass Mg2+
den Kanal freigibt und Ca2+
einströmen kann. Eine chronisch erhöhte
Glutamat-Konzentration im synaptischen Spalt führt zu einem exzessiven Kalzium-Einstrom
in die Zelle, was langfristig zellzerstörend wirkt. Man bezeichnet diesen Sachverhalt als
Exitotoxizität.
Der Nutzen dieser beiden Typen von Medikamenten ist umstritten. Gemäss einer 2004
publizierten Studie ist Donezepil – ein Cholinesterase-Inhibitor nicht kosteneffektiv und
bringt kaum Vorteile bezüglich des Gesundheitszustands der Patienten [31]. Auch für
Memantin gibt es gemäss dem britischen NICE (National Institute for Health and Clinical
Excellence) nicht genügend Hinweise auf eine gute Wirksamkeit [32]. Inzwischen gibt es
Hinweise, dass eine Kombinationstherapie von Donepezil mit Memantin zu einer
Page 31
Alzheimer
8
Verbesserung führt bei Patienten mit mittelschwerer bis schwerer Alzheimer-Krankheit [33].
Bisher gibt es jedoch keine Therapien, welche die Ursachen und nicht nur die Symptome der
Krankheit bekämpfen. Die erhältlichen Medikamente sind weder dazu in der Lage, bereits
eingetretene Störungen zu mildern, noch das Fortschreiten der Krankheit zu stoppen. Neue,
effizientere Behandlungsmethoden sind deshalb dringend erforderlich und Gegenstand
intensiver Forschung [34].
1.1.3.2 Strategien zur Entwicklung neuer Medikamente
1.1.3.2.1 Eingriff in den Abbau von APP – Sekretasen als Targets
Gemäss der Amyloid-Kaskaden-Hypothese ist ein übermässiges Vorkommen von A42 die
hauptsächliche Ursache für die Entstehung von Demenz bei Alzheimerpatienten. Die drei
Sekretasen, - - und -, sind in den Abbau von APP involviert und bieten sich deswegen als
potentielle Targets für die Entwicklung neuer Medikamente an [35-37].
1.1.3.2.1.1 -Sekretase
Eine Prozessierung von APP durch die -Sekretase schliesst die Bildung von A zum
vornherein aus. Eine Stimulation des APP-Abbaus durch die -Sekretase könnte daher zu
einer Reduktion des A-Spiegels führen. Die genaue Identität der -Sekretase ist aber noch
unklar [11]. Zudem geht man davon aus, dass sie in den Abbau mehrerer Substrate involviert
ist, was sie bezüglich Toxizität und Nebenwirkungen allfälliger Inhibitoren zu einem
riskanten Target macht.
1.1.3.2.1.2 -Sekretase
Bei der -Sekretase [11, 35-37] handelt es sich um einen Komplex aus mindestens vier
Membranproteinen. Sie besteht aus den Proteinen Presenilin, Nicastrin, APH1 und PEN2.
Das aktive Zentrum scheint auf Presenilin zu liegen, das in einem Loop in 2 Fragmente
Page 32
Alzheimer
9
geschnitten wird, welche anschliessend als Heterodimer assoziiert bleiben. Presenilin enthält
zwei katalytische Aspartate im Transmembranbereich, von denen auf jedem der beiden
Fragmente je eines zu finden ist. Man geht davon aus, dass Presenilin APP nach einem
Aspartyl-Protease-Mechanismus schneidet. Die anderen 3 Proteine sind mit dem Presenilin-
Heterodimer assoziiert und sind für die Protease-Aktivität erforderlich.
Normalerweise schneidet -Sekretase rund 90% des APP zwischen Val40 und Ile41 (A-
Nummerierung), dabei entsteht A40. Rund 10% des APP wird zwischen Ala42 und Thr43
gespalten, wobei das gefährlichere A42 entsteht. Es werden auch noch weitere A-
Varianten wie zum Beispiel A39 und A43 gebildet, jedoch nur in sehr geringen Anteilen.
Es wurden bereits dutzende Mutationen von Presenilin gefunden, die bei der frühen
Alzheimer-Form relevant sind [35]. Alle bisher gefundenen Mutationen verursachen eine
spezifische Steigerung der A42-Produktion. Dies unterstreicht die Bedeutung einer
Reduktion der A42-Produktion für die Behandlung von Alzheimer. Nichtsteroidale
Antirheumatika (NSAR) können die Spezifität der -Sekretase so modulieren, dass der A42-
Anteil reduziert wird [38] und stattdessen mehr von der kürzeren Isoform A(1-38) gebildet
wird. Durch die Verabreichung von Ibuprofen konnte bei mutierten Mäusen der A42-
Spiegel in deren Gehirnen reduziert werden.
Ein grosses Problem bei der Verwendung von -Sekretase als Target für Medikamente ist die
Tatsache, dass die -Sekretase neben der Spaltung von APP zu A auch noch in andere
Prozesse involviert ist [11]. Ein weiteres wichtiges Substrat der -Sekretase ist Notch-1, ein
Zelloberflächen-Rezeptor, der unter anderem bei der Entwicklung von vielen Organsystemen
von Bedeutung ist. Experimente mit Presenilin-Knockout-Mäusen haben gezeigt, dass diese
schwere Defekte des Skeletts und des zentralen Nervensystems aufweisen [39]. Homozygote
Knockout-Mutanten sind nicht überlebensfähig. Spätere Untersuchungen an konditionalen
Knockout-Mäusen [40], bei denen Presenilin nur im postnatalen Vorderhirn inaktiviert ist,
haben gezeigt, dass diese lebensfähig sind, die Tiere weisen allerdings gewisse kognitive
Defizite beim räumlichen Langzeitgedächtnis auf. Ihre A-Produktion ist reduziert und das
C-terminale Fragment von APP wird akkumuliert. Diese Mausmodelle stellen in Frage, ob
eine Inhibition der -Sekretase ohne schwere Nebenwirkungen überhaupt möglich ist. Eine
Modulation der Aktivität, wie sie bei NSAR beobachtet wurde, ist möglicherweise eher ein
gehbarer Weg.
Page 33
Alzheimer
10
Inzwischen wurden verschiedene -Sekretase-Inhibitoren und -Sekretase-Modulatoren
gefunden, welche gegenwärtig in klinischen Studien erforscht werden. Einige Verbindungen
befinden sich gegenwärtig (Stand 20. Juni 2011) in Phase II [41], zum Beispiel der Inhibitor
BMS-708163 [42, 43] und der Modulator CHF-5074 [44].
1.1.3.2.1.3 BACE1
Im Jahre 1999 wurde die Transmembran-Aspartyl-Protease BACE1 (kurz: BACE), auch
Memapsin2 oder Asp2 genannt, von verschiedenen Gruppen erstmals als -Sekretase
identifiziert [22-26]. Die -Sekretase ist zusammen mit der -Sekretase für die Entstehung
von A verantwortlich und folglich eines der Haupt-Targets zum Eingriff in die
hypothetische Amyloid-Kaskade. Die -Sekretase spaltet APP auf der lumenalen Seite der
Membran. Anschliessende Spaltung durch die -Sekretase führt zur Freisetzung von A.
Eine Inhibition der -Sekretase würde folglich die Entstehung von A von vornherein
unterbinden.
Es gibt einige Begebenheiten, welche BACE1 zu einem attraktiven Target für die
Entwicklung neuer Alzheimermedikamente machen [45]. Die Tatsache, dass über die
Biologie der -Sekretase relativ viel bekannt ist, bietet eine solide Grundlage. Es gibt
Knockout-Mausmodelle [46, 47], die zeigen, dass einerseits die -Sekretase für die Bildung
von A essentiell ist, andererseits die Tiere dennoch gesund und fruchtbar sind. Diese
Erkenntnisse geben Anlass zur Hoffnung, dass eine Inhibition der -Sekretase ohne
mechanismus-inhärente Toxizität möglich sein dürfte und stellen eine erste Validierung von
BACE1 als Target für die Entwicklung neuer Alzheimermedikamente dar. Weitere Studien
mit transgenen Mäusen mit humaner -Sekretase sowie Knockout-Mäusen [48, 49] zeigten,
dass beide Maus-Linien lebensfähig und fruchtbar sind. Die Tiere wiesen jedoch, verglichen
mit normalen Mäusen, einige interessante Unterschiede in ihren Verhaltensmustern auf. Die
transgenen Mäuse, welche BACE überexprimierten, wiesen einen erhöhten 5-
Hydroxytryptamin-Turnover (Serotonin) auf, waren neugieriger und weniger ängstlich als
normale Mäuse. Dies ist konsistent mit der bekannten Korrelation zwischen Ängstlichkeit
und gesenktem 5-Hydroxytryptamin-Turnover [50]. -Sekretase-Knockout-Mäuse wiesen
Page 34
Alzheimer
11
hingegen einen ängstlicheren, weniger neugierigen Phänotyp auf. Diese Erkenntnisse zeigen
eine Verbindung zwischen BACE1, der serotonergen Neurotransmission und dem Verhalten
auf. Aufgrund dieser Ergebnisse ist es möglich, dass auch beim Menschen bei einer
Inhibition der -Sekretase Angststörungen auftreten könnten. Die Autoren weisen jedoch
ausdrücklich darauf hin, dass bei den Versuchstieren die -Sekretase entweder komplett
fehlte, oder aber eine starke Überexpression stattfand, bei einer Inhibitor-Therapie beim
Menschen jedoch die Protein-Expressionslevel kaum verändert würden und die
Enzymaktivität durch einen Inhibitor nicht unbedingt vollständig unterdrückt würde. Eine in
vitro Studie hat gezeigt, dass BACE1 die primäre -Sekretase in Neuronen ist [51] und
Studien mit Gehirn-Präparaten von frisch verstorbenen Alzheimer-Patienten brachten zum
Vorschein, dass der A-Level mit der -Sekretase-Aktivität korreliert [52]. Diese Befunde
stützen die Annahme, dass die hypothetische Amyloid-Kaskade durch Inhibition der -
Sekretase unterbrochen werden kann.
Neben APP wurden noch weitere Substrate von BACE1 gefunden. Bei den bisher
identifizierten Substraten handelt es sich um die APP homologen APLP1 und 2 [53], eine
membrangebundene Sialyltransferase [54-56], das Protein PSGL-1, welches bei
Entzündungsreaktionen eine wichtige Rolle bei der Adhäsion von Leukozyten an
Endothelzellen spielt und um das Membranprotein LRP [57]. Es ist noch unklar was für
Implikationen diese BACE1-Substrate für die Anwendung von BACE1-Inhibitoren haben.
Die Modelle mit den Knockout-Mäusen suggerieren jedoch, dass eine Inhibition ohne
schwere Nebenwirkungen beim Menschen durchaus möglich sein kann.
Die Tatsache, dass bereits für andere Aspartyl-Proteasen [58], wie die HIV-Protease oder
Renin [59], erfolgreich Inhibitoren entwickelt werden konnten, ist ermutigend. Es gibt einige
HIV-Protease-Hemmer, die heute im Handel erhältlich sind, so zum Beispiel Saquinavir,
Ritonavir und Indinavir [60, 61]. Bei beiden oben genannten Proteasen hat das
strukturbasierte Design mit Hilfe von Röntgenstrukturen eine wichtige Rolle gespielt. Auch
von BACE1 wurden zahlreiche Kristallstrukturen gelöst, die erste wurde im Jahre 2000
publiziert [62], sie zeigt die -Sekretase im Komplex mit dem peptidischen Inhibitor OM99-2
(PDB: 1FKN). Zu Beginn dieser Doktorarbeit standen allein in der PDB [63]
9 Kristallstrukturen zur Verfügung (Stand: 7. April 2005), darunter 2 Apo-Strukturen
und 7 Strukturen mit gebundenen Inhibitoren (Tabelle 1.2). Seither wurde eine grosse Zahl
neuer Strukturen in der PDB zur Verfügung gestellt. Heute findet man in der PDB mit der
Page 35
Alzheimer
12
Suchanfrage „beta secretase“ 167 Strukturen (Stand: 20. Juni 2011). Diese eindrückliche
Zunahme von neuen Strukturen zeigt, welch grosse Bedeutung der Forschung nach neuen
Alzheimermedikamenten beigemessen wird. Neben den publizierten Strukturen existieren
noch zahlreiche Strukturen, die in der Pharma-Industrie gelöst wurden und nicht öffentlich
zugänglich sind.
PDB-Struktur Lit. Auflösung [Å] Inhibitor
1FKN [62] 1.90 Ja
1M4H [64] 2.10 Ja
1SGZ [65] 2.00 Nein
1W50 [66] 1.75 Nein
1W51 [66] 2.55 Ja
1TQF [67] 1.80 Ja
1XS7 [68] 2.80 Ja
1XN2 [69] 1.90 Ja
1XN3 [69] 2.00 Ja
Tabelle 1.2 Röntgenstrukturen der -Sekretase in der PDB (Stand 7. April 2005) [63].
Mit Hilfe dieser strukturellen Informationen sollte es durch Analyse der aktiven Tasche und
der Bindungsmodi der Liganden möglich sein, gezielt selektive, nicht-peptidische Inhibitoren
der -Sekretase zu entwerfen. Da beim Menschen nur relativ wenige Aspartyl-Proteasen
existieren, und da die aktive Tasche von BACE1 offener und weniger hydrophob ist, als die
anderer Aspartyl-Proteasen, sollte auch das Problem der Selektivität lösbar sein.
Zu Beginn dieses Projekts, sind bereits einige Inhibitoren der -Sekretase publiziert worden
[62, 66-78], es handelt sich dabei jedoch vorwiegend um peptidomimetische Inhibitoren, die
sich aufgrund ihrer pharmakologischen Eigenschaften nicht als Medikamente eignen würden.
Mittels mit einem Trägerpeptid konjugierten peptidischen Inhibitoren, welche die Blut-Hirn-
Schranke überwinden können, konnte an transgenen Mäusen in vivo gezeigt werden, dass die
Inhibition von BACE zu einer Reduktion des A-Spiegels in Plasma und Gehirn führt [79-
81]. Durch diese Beobachtungen konnte BACE auch in vivo als Target für die Reduktion von
A validiert werden und es wurde gezeigt, dass transgene Mäuse für die Untersuchung der
-Sekretase-Inhibition ein geeignetes Model sind. Für eine erfolgreiche Entwicklung von
Inhibitoren, die als Medikamente brauchbar wären, ist es jedoch erforderlich, kleine, relativ
Page 36
Alzheimer
13
lipophile Wirkstoffe zu finden, da diese oral verabreichbar sein sollten und die Blut-Hirn-
Schranke überwinden können müssen.
Inzwischen wurden zahlreiche Kristallstrukturen mit nichtpeptidischen BACE1-Inhibitoren in
der PDB publiziert. Eine Auswahl von Verbindungen mit vielfältigen Grundgerüsten ist in
Abbildung 1.3 abgebildet. Die meisten dieser Verbindungen, so verschieden sie auch sind,
haben die Gemeinsamkeit, dass sie alle an die katalytische Dyade von BACE1 binden, so zum
Beispiel das neuartige zyklische Sulfon-Hydroxyethylamin-Dipeptidisoster 1 aus 3PI5 [82],
das 2-Aminobenzimidazol 2 aus 3MSL [83], das 2-Amino-3,4-dihydrochinazolin 3 aus 2Q15
[84], das Pyrrolyl-2-aminopyridin 4 aus 3L38 [85] und das Pyridinyl-aminohydantoin 5 aus
3LHG [86]. Das Aminopyrimidin 6 aus 3EXO [87] stellt hier eine grosse Ausnahme dar,
indem es überhaupt nicht an die katalytischen Aspartate bindet. Stattdessen bindet es via das
Sulfonamid an Gly230, welches ebenfalls Teil des aktiven Zentrums von BACE1 ist.
Abbildung 1.3: Inhibitoren aus publizierten Röntgenkristallstrukturen mit vielfältigen Grundgerüsten.
Page 37
Alzheimer
14
Mit zwei -Sekretase-Inhibitoren wurden klinische Tests der Phase I durchgeführt [41]. Es
handelt sich um CTS-21166 von CoMentis [88] und HPP854 von High Point
Pharmaceuticals [89].
1.1.3.2.1.4 BACE2
BACE2 [90, 91], auch Asp1 oder Memapsin1 genannt, ist ein Homologes von BACE1. Es ist
jedoch nicht mit der -Sekretase zu verwechseln, welche im Gehirn für die proteolytische
Spaltung von APP an der -Stelle verantwortlich ist! Das Expressionsmuster [92] von
BACE2 unterscheidet sich wesentlich von demjenigen von BACE1. BACE2 mRNA wird in
den meisten peripheren Geweben des Menschen nur auf tiefem Niveau exprimiert, speziell
auch im Gehirn wurden sehr niedrige oder nicht detektierbare mRNA-Konzentrationen
gefunden, was darauf hindeutet, dass BACE2 nicht in den Abbau von APP zu A involviert
ist. Höhere Expressions-Level wurden im Darm, den Nieren, der Bauchspeicheldrüse, der
Plazenta, der Prostata, dem Magen und der Luftröhre gefunden. Eine Arbeit von Casas et al.
legt nahe, dass BACE2 in den Insulinstoffwechsel in der Bauchspeicheldrüse involviert ist
[93]. Ein möglicher Zusammenhang von Diabetes und Alzheimer wird von Akter et al.
diskutiert [94]. In einer Studie von Ahmed et al. wurde die enzymatische Aktivität von
BACE1 und BACE2 in Gehirnproben von Verstorbenen untersucht [95]. Die BACE2-
Aktivität wies dabei – im Gegensatz zu BACE1 – keinen signifikanten Zusammenhang mit
der A-Konzentration auf und es wurde kein signifikanter Unterschied von BACE2 in
Alzheimer-Gehirnen im Vergleich zu normalen Gehirnen gefunden, während die BACE1-
Aktivität in Alzheimergehirnen deutlich erhöht war. Sie schliessen daraus, dass BACE1
höchstwahrscheinlich hauptverantwortlich für die A-Produktion im Gehirn ist und dass ein
Beitrag von BACE2 unwahrscheinlich sei.
Zu Beginn dieser Arbeit war noch keine Röntgenstruktur von BACE2 in der PDB publiziert,
die Struktur wurde jedoch modelliert [96]. Das Modell zeigt eine sehr grosse Ähnlichkeit der
Topologie mit BACE1. Einer der Hauptunterschiede ist, dass im Modell bei BACE2 nur 2
Disulfidbrücken gefunden wurden, während bei BACE1 deren 3 existieren. Es wurden auch
einige feine Unterschiede im Bereich der aktiven Tasche gefunden. Diese dürften es
erlauben, Inhibitoren zu entwickeln, die eine gute Selektivität für BACE1 gegenüber BACE2
aufweisen, was für die Entwicklung von Medikamenten von Bedeutung ist. Ostermann et al.
Page 38
Alzheimer
15
haben 2006 die bislang einzige (Stand 17. Mai 2011) Röntgenstruktur von BACE2 publiziert
[97]. Tierversuche mit BACE1-Knockout-Mäusen [98] haben gezeigt, dass die Expression
von BACE2 nicht kompensatorisch hochreguliert wird, daraus lässt sich schliessen, dass es
nicht erforderlich ist, BACE2 zusätzlich zu BACE1 zu inhibieren. Versuche mit
BACE1/BACE2-Doppelt-Knockout-Mäusen könnten erste Hinweise darüber geben, ob eine
Inhibition beider -Sekretasen zu Nebenwirkungen führt. Solche Studien wurden bereits
durchgeführt [99, 100]. Anscheinend sind die BACE1/BACE2-Doppelt-Knockout-Mäuse
fruchtbar, rund die Hälfte der Tiere stirbt jedoch bereits in den ersten drei Lebenswochen, was
möglicherweise auf eine besondere Anfälligkeit auf Infektionen zurückzuführen ist [100]. In
Anbetracht dieser Resultate ist eine selektive Inhibition von BACE1 gegenüber BACE2 unter
Umständen erforderlich. Experimente mit in vivo Inhibition von BACE1 und BACE2 mit
selektiven und nicht selektiven Inhibitoren könnten weitere Erkenntnisse zu dieser
Problematik bringen.
1.1.3.2.2 Weitere Therapieansätze
Neben den bereits erwähnten Ansätzen existieren noch diverse andere [36, 37]. So haben
epidemiologische Studien gezeigt, dass sich der langfristige regelmässige Konsum von NSAR
günstig auf das Alzheimerrisiko auswirken kann [101]. Es wurde ebenfalls entdeckt, dass an
Mikrotubuli bindende und diese stabilisierende Medikamente wie das Krebsmedikament
Paclitaxel einen günstigen Einfluss auf neurodegenerative Krankheiten wie Alzheimer haben
könnten [102]. Eine weitere Studie hat gezeigt, dass Gleevec die A-Produktion inhibiert
[103]. Senkung der BACE-Genexpression mittels siNAs [104] und Verhinderung der
Aggregation von A42 zu den pathogenen Fibrillen [105] sind weitere Strategien. Es gibt
auch Studien mit diversen pflanzlichen Wirkstoffen, die einen günstigen Einfluss bei der
Prävention oder Therapie von Alzheimer haben könnten. Dies sind zum Beispiel Gingko
biloba-Extrakte [106] oder Cannabinoide [107]. Eine französische Studie hat ein reduziertes
Alzheimerrisiko bei Wein-Konsumenten aufgezeigt, die Ursache könnte im Gehalt von
Flavonoiden und der antioxidativen Wirkung von Wein liegen [108]. Eine vielversprechende
Verbindung ist zudem Epigallocatechingallat [41, 109], welche unter anderem in Grüntee zu
finden ist. Mit diesem Catechin laufen zahlreiche klinische Studien für die mögliche
Anwendung gegen verschiedenste Krankheiten. Unter anderem eine Phase II/III Studie zur
Page 39
Alzheimer
16
Verwendung bei Alzheimer [110]. Es wurde entdeckt, dass die Retikulone die Aktivität von
BACE und die Bildung von A modulieren [111]. Studien an Mäusen haben gezeigt, dass
auch ein immunotherapeutischer Ansatz [21, 37, 112, 113] – entweder durch die
Verabreichung von Antikörpern oder durch Impfung mit A – Erfolg versprechen könnte.
Bei transgenen Mäusen konnten gewisse Erfolge verzeichnet werden. Nach erfolgreichen
toxikologischen Tests mit 5 verschiedenen Tierarten, darunter auch Primaten, wurden erste
Studien mit Menschen gestartet, diese mussten jedoch gestoppt werden, nachdem etwa 5%
der Patienten an Meningoencephalitis erkrankten. Inzwischen befinden sich zwei
verschiedene monoklonale Antikörper zur Therapie von Alzheimer in zahlreichen klinischen
Studien der Phase III [41]: Bapineuzumab [114-120] und Solanezumab [121-123].
Page 40
-Sekretase – Strukturanalyse
17
1.2 -Sekretase
1.2.1 Einleitung
Die -Sekretase (BACE1, Memapsin2, Asp2) [22-26] gehört zu der Familie A1 [124] der
Aspartyl-Proteasen. Weitere bekannte Vertreter dieser Familie sind unter anderem Renin,
Cathepsin D und E, sowie Pepsinogen A und C. Die -Sekretase ist ein monomeres Enzym
und weist einen N-terminalen, sowie einen C-terminalen Lobus auf. BACE1 ist ein 501
Aminosäuren langes Protein [27] mit einem 21 AS langen Signalpeptid gefolgt von einer
Propeptid-Domäne, welche die Reste 22–45 umfasst. Die lumenale Domäne besteht aus den
Resten 46–460. Darauf folgen eine 17 AS lange Transmembrandomäne und ein 24 AS langer
cytosolischer C-Terminus. Die aktive Tasche liegt auf der lumenalen Domäne in einer Spalte
zwischen dem N-terminalen und dem C-terminalen Lobus. Das Enzym weist zwei bei
Aspartylproteasen hoch konservierte Active-Site-Motive auf, welche die Reste 93–96 und
289–292 umfassen. Ein wichtiges strukturelles Element ist der sogenannte Flap, welcher auf
dem N-terminalen Lobus liegt und die aktive Tasche bedeckt. Der Flap ist flexibel und kann
in einer offenen und einer geschlossenen Konformation vorliegen [65]. Das pH-Optimum
von BACE1 liegt bei ca. 4.5 [45].
Abbildung 1.4 Ribbon-Darstellung von BACE1.
Page 41
-Sekretase – Strukturanalyse
18
1.2.2 Das aktive Zentrum
Aspartyl-Proteasen der Familie A1 [124] weisen auf beiden Domänen ein charakteristisches,
konserviertes Active-Site Motiv auf:
Xaa-Xaa-Asp-Xbb-Gly-Xbb
Xaa: hydrophober Rest
Xbb: Ser/Thr
Bei der -Sekretase sind dies:
LVDTGS (Reste 91-96, N-terminal)
IVDSGT (Reste 287-292, C-terminal)
Abbildung 1.5 Konserviertes Active-Site-Motiv.
Die beiden Aspartate bilden zusammen die katalytische Dyade, welche die Hydrolyse der
Peptidbindung katalysiert. Der vorgeschlagene Mechanismus [125] ist in Abbildung 1.6
dargestellt. Ein Wassermolekül wird durch einen deprotonierten Aspartat-Rest, die
allgemeine Base, polarisiert. Der zweite, protonierte Aspartyl-Rest bildet eine Wasserstoff-
Brücke zur Carbonylgruppe der zu spaltenden Peptidbindung aus. Dies polarisiert die C=O-
Page 42
-Sekretase – Strukturanalyse
19
Bindung und erleichtert den nucleophilen Angriff des Wassermoleküls am Kohlenstoff
zusätzlich. Die Reaktion verläuft über einen tetraedrischen Übergangszustand. Der Stickstoff
der Peptidbindung wird durch die protonierte Aspartyl-Gruppe, die allgemeine Säure,
protoniert, die Peptidbindung wird gespalten, und die Spaltprodukte werden gebildet, während
die katalytischen Aspartate wieder in den ursprünglichen Protonierungszustand versetzt
werden.
Abbildung 1.6 Vorgeschlagener Mechanismus für Aspartylproteasen, adaptiert aus [125].
Die Nomenklatur der Taschen erfolgt gemäss der für Proteasen gebräuchlichen Terminologie
von Schechter und Berger (Abbildung 1.7) [126]. Die Aminosäure-Reste werden vom
C-Terminus hin zum N-Terminus mit Pn−1’, Pn’, Pn, Pn+1 usw. bezeichnet. Die entsprechenden
Taschen werden mit Sn−1’, Sn’, Sn, Sn+1 usw. bezeichnet. Die Taschen der -Sekretase sind in
Abbildung 1.8 dargestellt.
Abbildung 1.7 Nomenklatur der Taschen von Proteasen nach Schechter und Berger [126].
Page 43
-Sekretase – Strukturanalyse
20
Abbildung 1.8 Nomenklatur der BACE1-Active-Site nach Schechter und Berger.
1.2.3 Flexibilität des Flaps und der S3-sub-Tasche
Der Flap auf der N-terminalen Domäne ist flexibel und kann sowohl in einer offenen, als
auch in einer geschlossenen Konformation vorliegen [65]. In den in der PDB publizierten
Strukturen findet man den Flap in allen Strukturen mit gebundenem Inhibitor in der
geschlossenen Konformation vor, während der Flap in den beiden publizierten Apo-
Strukturen 1SGZ und 1W50 in der offenen Konformation vorliegt. Der Flap der -Sekretase
ist sehr flexibel, in der vollständig geöffneten Konformation ist die Spitze des Flaps fast 7 Å
weiter geöffnet, als in der geschlossenen Konformation (Abbildung 1.9).
Page 44
-Sekretase – Strukturanalyse
21
Abbildung 1.9 Offene (1W50) und geschlossene (1W51) Flap-Konformation.
Bei der S3-Tasche von -Sekretase gibt es eine charakteristische S3-sub-Tasche. Die Analyse
aller uns zur Verfügung stehenden Röntgenstrukturen hat gezeigt, dass diese Tasche ebenfalls
in einer offenen und einer geschlossenen Konformation vorliegen kann (Abbildung 1.10). Es
wurde untersucht, ob ein direkter Zusammenhang zwischen der Flap-Konformation und der
Konformation der S3-sub-Tasche besteht. Die Analyse hat gezeigt, dass Röntgenstrukturen
mit allen vier möglichen Kombinationen vorliegen. So weist zum Beispiel die eine Apo-
Struktur (Flap bei beiden geöffnet) eine offene (z.B. 1W50) S3-sub-Tasche auf, während
diese in der zweiten in der geschlossenen (1SGZ) Konformation vorliegt. Bei den Strukturen
mit gebundenem Inhibitor und geschlossener Flap, finden wir die S3-sub-Tasche ebenfalls
sowohl in der offenen (z.B. 1W51), als auch in der geschlossenen (z.B. 1FKN) Form vor. Es
wurde überprüft, ob ein Zusammenhang hergestellt werden kann zwischen der Art des
Inhibitors und der Konformation der sub-Tasche (Tabelle 1.3). Es hat sich gezeigt, dass im
Falle von langen peptidischen Inhibitoren beide Konformationen der S3-sub-Tasche gefunden
werden. Im Falle von kleineren Inhibitoren liegt die S3-sub-Tasche in allen uns zur
Verfügung stehenden Strukturen in der geöffneten Konformation vor. Dies gilt sowohl für
die publizierten Strukturen 1W51 [66] und 1TQF [67], wo der Flap in der geschlossenen
Konformation vorliegt, als auch für die Fragmente aus einem Roche Needle-Screening, wo
der Flap in der geöffneten Konformation vorliegt (roche_bace_1.pdb bis roche_bace_14.pdb;
mit Ausnahme von roche_bace_11.pdb, wo eine Carboxylgruppe das Schliessen des Flap
induziert).
Page 45
-Sekretase – Strukturanalyse
22
offene Flap – offene S3 Subpocket
1W50 (apo)
roche_bace_9
offene Flap – geschl. S3 Subpocket
1SGZ (apo)
geschl. Flap – offene S3 Subpocket
1W51
1TQF
elan_718778
geschl. Flap – geschl. S3 Subpocket
1FKN
1M4H
bace_4381894
Tabelle 1.3 Konformationen des Flaps und der S3-sub-Tasche.
Abbildung 1.10 Offene und geschlossene S3-Subpocket.
Die Struktur 1TQF und ein damit zusammenhängender weiterentwickelter Inhibitor haben
eine weitere wichtige Erkenntnis bezüglich der möglichen Konformationen der S3-sub-
Tasche gebracht [67, 70]. In dieser Struktur liegt die Tasche nämlich in einer Konformation
vor, welche in Richtung der S1/S3-Tasche deutlich weiter geöffnet ist, als in den anderen
Strukturen, wo die S3-sub-Tasche nur durch einen dünnen Kanal mit der angrenzenden
S1/S3-Tasche verbunden ist (Abbildung 1.11). Diese Erkenntnis ist bedeutsam im Hinblick
auf den Einbezug der S3-sub-Tasche in das strukturbasierte Design eines neuen Inhibitors.
Während bei der nur leicht geöffneten Konformation repulsive Wechselwirkungen einen
Einbezug der S3-sub-Tasche in das Design sehr schwierig machen, eröffnet die in 1TQF
erstmals vorgefundene Konformation deutlich bessere Perspektiven. Der Einbezug der S3-
Page 46
-Sekretase – Strukturanalyse
23
sub-Tasche könnte für eine gute Selektivität eines Inhibitors für die -Sekretase gegenüber
anderen Aspartyl-Proteasen einen wichtigen Beitrag leisten.
Abbildung 1.11 Die 3 Hauptkonformationen der S3-sub-Tasche.
1.3 Das Roche Needle-Screening
Aus einem bei Hoffmann-La Roche durchgeführten Needle-Screening konnten verschiedene
wichtige Erkenntnisse im Hinblick auf das Design von neuen -Sekretase-Inhibitoren
gewonnen werden. Einige Strukturen und Assay-Ergebnisse wurden von Kuglstatter et al.
inzwischen publiziert [127].
Eine sehr wichtige neue Erkenntnis des Needle-Screenings ist, dass Inhibitoren der
-Sekretase potenziell auch an das Enzym mit dem geöffneten Flap binden können. In allen
bis damals publizierten Strukturen mit gebundenem Inhibitor lag der Flap hingegen in der
geschlossenen Konformation vor.
Page 47
-Sekretase – Strukturanalyse
24
Das Screening hat auch gezeigt, dass die S3-sub-Tasche einen wichtigen Beitrag zu der
Bindung eines neuen Inhibitors leisten könnte. In der Struktur roche_bace_2 findet sich ein
3-substituiertes Thiophen 7 mit einem KD-Wert von 110 M (Abbildung 1.12).
Abbildung 1.12 S3-sub-Tasche in offener und geschlossener Konformation mit dem Thiophen-Fragment.
Das Screening hat ergeben, dass ein 2-alkyl- oder 2-phenyl-substituiertes Tyramin-Derivat,
wie beispielsweise 8, eine gute strukturelle Grundlage für das Design neuer -Sekretase-
Inhibitoren darstellt. Die Röntgenstrukturen zeigen, dass die primären Amino-Gruppen dabei
an das Aspartat 93 der katalytischen Dyade binden, während die 2-Substituenten in Richtung
der S1/S3-Tasche orientiert sind. Die phenolische Hydroxyl-Gruppe bindet dabei an das
Rückgrat-Carbonyl von Phe169 (Abbildung 1.13).
Page 48
-Sekretase – Strukturanalyse
25
Abbildung 1.13 Tyramin-Fragment 8 in der aktiven Tasche mit offener Flap.
Das Screening hat ebenfalls gezeigt, dass anstelle von Tyramin 9 oder eines Tyramin-
Derivates auch ein Indolamin 10 mit einem KD-Wert von < 60 M bindet. Von dieser Struktur
stand uns keine Röntgenstruktur zur Verfügung, aufgrund von Modellierung mit MOLOC und
einem Strukturvergleich kann jedoch die fundierte Vermutung angestellt werden, dass ein zu
den Tyramin-Derivaten analoger Bindungsmodus vorliegt, wobei das Indol N-H an das
Rückgrat-Carbonyl von Phe169 bindet und die 3-Position des Indols in Richtung S1/S3-
Tasche orientiert ist (Abbildung 1.14).
Page 49
-Sekretase – Strukturanalyse
26
Abbildung 1.14 Vergleich von Tyramin 9 und Indolamin-Fragment 10.
Page 50
Indolamine
27
2. Indolamine
2.1 Einleitung und Modellierung des ersten Inhibitors
Das Needle-Screening von Hoffmann-La Roche mit den daraus hervorgegangenen
Röntgenstrukturen und KD-Werten bildete den Ausgangspunkt für das Modellieren, welches
mit dem Programm MOLOC [128] durchgeführt wurde. Das Tyramin-Fragment 8 wurde als
Grundmotiv für das Modellieren ausgewählt.
In einem ersten Schritt wurde die Phenol- gegen die 5-substituierte Indol-Einheit
ausgetauscht. Das Indolamin-Motiv bildet aufgrund seines KD-Werts von < 60 M eine
vielversprechende Grundlage für die Entwicklung eines neuen Inhibitors. Ein weiteres
Argument für das Indolamin-Motiv ist, dass die 3-Position des Indols sich aufgrund ihrer
Position und ihrer chemischen Eigenschaften sehr gut dazu eignet, Vektoren in Richtung der
S1/S3-Tasche einzufügen.
In einem weiteren Schritt entschieden wir uns, das primäre Amin, welches an die katalytische
Dyade bindet, durch ein sekundäres zyklisches Amin zu ersetzen. Das Modellieren mit
MOLOC hat gezeigt, dass sich ein 3-substituiertes Pyrrolidin 11 oder ein 3-substituiertes
Azetidin 12 ideal dafür eignen (Abbildung 2.1). Weitere Substitution der Heterocyclen
könnte in einer späteren Phase des Projektes dazu dienen, weitere Vektoren in die
S’-Richtung oder in Richtung der S2-Tasche einzufügen. Das Azetidin- weist gegenüber dem
Pyrrolidin-Motiv den Vorteil auf, dass bei der Synthese kein Stereozentrum kontrolliert
werden muss. Verschiedene Pyrrolidin-Derivate wurden bereits als Aspartyl-Protease-
Inhibitoren beschrieben – beispielsweise als Plasmepsin-Inhibitoren [129] und als Inhibitoren
der HIV-Protease [130, 131].
Page 51
Indolamine
28
Abbildung 2.1: Überlagerung der mit MOLOC in der aktiven Tasche optimierten Azetidin- und Pyrrolidin-
Grundstruktur.
Das 3-substituierte Azetidin 12 bindet in den Modellierungsstudien schön zwischen den
beiden Aspartaten der katalytischen Dyade. Das Indol-N-H bildet eine Wasserstoff-Brücke
zum Rückgrat-Carbonyl von Phe169 aus. Das Indol-Fragment selbst weist zudem einige
aromatische Wechselwirkungen mit Resten des Flaps (Tyr132) und Resten der S1-Tasche
(Phe169 und Trp176) auf. Die Methylgruppe in 3-Position des Indols zeigt in Richtung der
S3/S3-sub-Tasche und ist stellvertretend für andere mögliche Vektoren in dieser Richtung
dargestellt, welche weitere Kontakte mit Resten der genannten Taschen ausbilden sollen
(Abbildung 2.2).
Page 52
Indolamine
29
Abbildung 2.2: Distanzen der mit MOLOC optimierten Azetidin-Grundstruktur.
Aufgrund der Struktur der aktiven Tasche und aufgrund bekannter Inhibitoren wie z.B. des
Inhibitors der Struktur 1TQF, die sich ebenfalls auf die non-primed-Seite der aktiven Tasche
beschränken, wurde entschieden, die S’-Seite der aktiven Tasche zunächst nicht in das Design
eines neuen Inhibitors einzubeziehen. Ein Einbezug der S’-Seite würde zudem schnell zu
einer drastischen Erhöhung des Molekulargewichts führen.
Bereits das Needle-Screening hatte gezeigt, dass die S3-sub-Tasche einen wertvollen Beitrag
zur Bindung eines neuen Inhibitors bieten könnte. Erste Modellierungsstudien unter
Einbezug der Struktur roche_bace_2 mit dem Thiophen-Liganden 7 zeigten jedoch, dass es
schwierig ist, ausgehend von der S1/S3-Tasche einen Linker in die S3-sub-Tasche zu finden,
da der verbindende Kanal nur sehr eng ist und deshalb repulsive Wechselwirkungen kaum zu
vermeiden sind. Die Publikation der Struktur 1TQF in der PDB hat jedoch gezeigt, dass die
S3-sub-Tasche auch in einer Konformation vorliegen kann, die in Richtung der S1/S3-Tasche
einen deutlich weiteren Zugang bietet. Diese Erkenntnis hat der Idee des Einbezugs der S3-
sub-Tasche in das Design eines neuen Inhibitors neuen Auftrieb verliehen.
Modellierungsstudien1 haben gezeigt, dass es möglich sein dürfte, das Indolamin-Motiv über
einen C2-Linker in 3-Position mit einem Phenylring in der S3-sub-Tasche zu verknüpfen.
1 In Zusammenarbeit mit Dr. Martin Stahl, F. Hoffmann-La Roche, Basel.
Page 53
Indolamine
30
Dieser Vektor in die S3-sub-Pocket lässt sich schön überlagern mit demjenigen des aufgrund
der Struktur 1TQF gemodelten Merck-Inhibitors mit einem IC50 von 11 nM (Abbildung 2.3).
Abbildung 2.3: Überlagerung des modelierten Merck-Inhibitors mit dem Zielmolekül 13.
Das Modellieren dieses 3-Phenethyl-substituierten Indol-Derivates 13 zeigt in der Struktur
1TQF einige repulsive Kontakte mit dem Flap. Der Flap liegt in dieser Struktur jedoch in der
geschlossenen Konformation vor, und bei einer Öffnung des Flaps würden diese repulsiven
Interaktionen verschwinden. Aus der Studie der uns zur Verfügung stehenden
Röntgenstrukturen wissen wir, dass die Konformation der S3-sub-Tasche nicht zwingend von
der Flap-Konformation abhängt, aufgrund dessen ist die Annahme realistisch, dass sich der
Flap auch bei der hier vorliegenden Konformation der S3-sub-Tasche öffnen kann. Zudem
finden sich in der Struktur 1TQF, welche einen geschlossenen Flap aufweist,
Wasserstoffbrücken zwischen dem Liganden und dem Flap, welche das Schliessen des Flaps
induzieren könnten.
In Abbildung 2.4 ist Lage des Zielmoleküls in der aktiven Tasche der -Sekretase
schematisch dargestellt.
Page 54
Indolamine
31
Abbildung 2.4: Schematische Darstellung der Lage des Zielmoleküls 13 in der aktiven Tasche.
Das hier vorliegende Zielmolekül erlaubt es, einige wichtige Konzepte zu validieren:
- Indol-Motiv in S1-Tasche
- Azetidin-Motiv zur Bindung an die katalytische Dyade
- 3-Substitution des Indols zum Einführen von Substituenten in die S3- und S3-sub-
Tasche
Das Zielmolekül zeichnet sich zudem durch sein Molekulargewicht von zirka 290 aus, was
noch Spielraum für weitere Funktionalisierung lässt. Ein weiterer Vorteil ist, dass das
Zielmolekül keine Stereozentren aufweist, was die Synthese erleichtern sollte. Durch
Vergleichstests mit einigen Derivaten lässt sich zeigen, ob die oben aufgeführten Konzepte
sich bewähren (Abbildung 2.5).
Page 55
Indolamine
32
Abbildung 2.5 Vergleichstests zur Validierung der einzelnen Bindungselemente.
2.2 Synthese des ersten Inhibitors
2.2.1 Retrosynthese
Das Zielmolekül 13 soll ausgehend von kommerziell erhältlichen Chemikalien hergestellt
werden (Abbildung 2.6). Die Bindung zwischen dem Azetidin-Fragment und dem Halo-Indol
soll durch eine Suzuki-Kupplung geknüpft werden. Das dafür benötigte Olefin 14 soll aus
dem entsprechenden Keton 15 dargestellt werden, welches wiederum aus dem entsprechenden
Alkohol durch Oxidation gewonnen werden soll. Das N-Diphenylmethyl-azetidin-3-ol 16 soll
aus (±)-Epichlorhydrin (±)-17 und Diphenylmethylamin 18 hergestellt werden. Das
5-Bromindol-Fragment mit dem Substituenten in 3-Position des 5-Bromindols 19 soll durch
Acylierung mit Phenylacetylchlorid 20 und anschliessende Reduktion vorbereitet werden.
Page 56
Indolamine
33
Abbildung 2.6: Retrosynthese.
2.2.2 Synthese
2.2.2.1 Darstellung des Olefins für die Kupplung
Als erstes wurde die Synthese des benötigten Olefins 14 in Angriff genommen (Abbildung
2.7). Die notwendigen Stufen zur Herstellung des Olefins wurden bereits in der Literatur
[132] beschrieben. Zuerst wurde Diphenylmethylamin 18 mit (±)-Epichlorhydrin (±)-17
N-alkyliert. Das erhaltene sekundäre Amin (±)-21 wurde durch Erhitzen in Acetonitril
zusammen mit Triethylamin selektiv zum entsprechenden 3-Azetidinol 16 zyklisiert. Die
Herstellung des 3-Methylenazetidins 14 erfolgte in 2 Stufen. Als erstes wurde das
3-Azetidinol 16 durch eine Parikh-Doering-Oxidation [133] zum entsprechenden Keton 15
oxidiert. Dieses wurde anschliessend zum 3-Methylenazetidin 14 olefiniert [134]. In beiden
Fällen ist es gelungen, die Ausbeuten gegenüber den Literaturangaben zu steigern. Die
Literaturausbeuten [134] betragen 82% für die Oxidation und 75% für die Olefinierung.
Abbildung 2.7: Synthese von 1-Benzhydryl-3-methylenazetidin. a) iPrOH, RT, 24 h. b) Et3N, MeCN, Rückfl.,
24 h. c) Py∙SO3, Et3N, DMSO, RT, 2.5 h. d) MeP(Ph)3Br, t-BuOK, DMSO, 24 h, 60 °C.
Page 57
Indolamine
34
2.2.2.2 Darstellung des 3-substituierten 5-Bromindols
Als nächstes galt es, das zweite für die Suzuki-Kupplung benötigte Fragment, das
3-substituierte 5-Bromindol 22 herzustellen. Dazu wurde 5-Bromindol 19 mit
Phenylacetylchlorid 20 in Gegenwart von Diethylaluminiumchlorid gemäss einer von
Okauchi et al. beschriebenen Methode zu 23 acyliert [135, 136] (Abbildung 2.8). Diese
Methode erlaubt eine regioselektive Acylierung in 3-Position bei vielen N-ungeschützten
Indolen mit verschiedenen funktionellen Gruppen. Aufgrund der sehr schlechten Löslichkeit
des Produktes in für die Chromatographie geeigneten Lösungsmitteln erwies sich eine
chromatographische Reinigung des Produktes als sehr mühselig. Deshalb wurde nach
Alternativen zur Reinigung gesucht. Es zeigte sich, dass sich die Verbindung aus Aceton oder
THF kristallisieren lässt. Das 3-acylierte 5-Bromindol 23 liess sich anschliessend in einer
ähnlichen Prozedur wie von Ibaceta-Lizana et al. beschrieben [137], problemlos und mit guter
Ausbeute mit LiAlH4 in THF zum zweiten für die Suzuki-Kupplung benötigten
Fragment 22 [136] reduzieren.
Abbildung 2.8: Synthese von 22 ausgehend von 5-Bromindol. a) Et2AlCl (1 M in Hexan), CH2Cl2, 0 °C,
30 min. b) 0 °C, 3 h. c) LiAlH4, THF, Rückfluss, 2 h.
2.2.2.3 Suzuki-Kupplung
Nachdem beide benötigten Fragmente 14 und 22 zur Verfügung standen, ging es darum, sie
durch Suzuki-Kupplung miteinander zu verknüpfen (Abbildung 2.9). Ein Beispiel für eine
Suzuki-Kupplung des 9-BBN-Additionsproduktes von 1-Benzhydryl-3-methylenazetidin 14
wurde bereits von Vice et al. [138] beschrieben. Nach der beschriebenen Prozedur ist es
gelungen, sowohl unsubstituiertes 5-Bromindol 19 als auch 3-Phenylethyl-5-bromindol 22 mit
dem 9-BBN-Additionsprodukt von 1-Benzhydryl-3-methylenazetidin 14 zu kuppeln.
Page 58
Indolamine
35
Abbildung 2.9: Suzuki-Kupplung. a) 9-BBN, THF, Rückfluss, 1 h. b) 11 oder 19, [PdCl2dppf∙CH2Cl2],
Cs2CO3, Ph3As, DMF, H2O, 65 °C, 4 h.
Die chromatographische Reinigung der Produkte 24 und 25 erwies sich als alles andere als
trivial. So gelang es zunächst nicht, eine vom 9-BBN herstammende Verunreinigung vom
jeweiligen Produkt abzutrennen, da sich deren Rf-Wert bei diversen getesteten
Lösungsmittelkombinationen kaum von demjenigen der Produkte unterschied. Das Problem
konnte aber schliesslich gelöst werden, indem dem Laufmittel aus Hexan, Ethylacetat und
Triethylamin zusätzlich 1% Methanol beigemischt wurde. Dadurch gelang es den Rf-Wert der
Verunreinigung, bei der es sich, aufgrund von spektroskopischen Daten, um cis-1,5-
Cyclooctandiol handeln dürfte, soweit zu vergrössern, dass diese sauber abgetrennt werden
konnte.
2.2.2.4 Darstellung und Reinigung der Zielmoleküle 13 und 26
Die Darstellung und besonders die Reinigung der Zielmoleküle 13 und 26 erwiesen sich als
die schwierigsten Schritte auf dem Syntheseweg, da die Verbindungen, wie sich im Rahmen
der Experimente herausstellte, unerwartet instabil sind.
Zunächst wurde versucht, die Entschützung von 25 analog zu der von Billotte [139]
erfolgreich durchgeführten Entschützung des Azetidins 27 zu bewerkstelligen (Abbildung
2.10). Dabei konnte das gewünschte Produkt leider nicht isoliert werden. Im
hochaufgelösten Massenspektrum war zwar ein Peak erkennbar, der höchstwahrscheinlich
dem Produkt zuzuordnen ist, daneben waren aber auch noch die Ausgangsverbindung 25 und
zahlreiche nicht identifizierte Nebenprodukte erkennbar. Deshalb wurde nach einer
alternativen Entschützungsmethode gesucht.
Page 59
Indolamine
36
Abbildung 2.10: Entschützung mit ACE-Cl. a) ACE-Cl, 1,2-Dichloroethan, 70 °C, 1 h. b) MeOH, Rückfl., 1 h.
Mögliche Varianten waren die saure Entschützung mit wässr. HCl [140] oder die reduktive
Entschützung mit Et3SiH/TFA [141]. Beide Methoden schlugen jedoch fehl, das gesuchte
Produkt wurde nicht beobachtet, stattdessen fanden sich nicht identifizierte
Zersetzungsprodukte. Eine plausible Erklärung dafür dürfte darin zu finden sein, dass Indole
unter sauren Bedingungen zu Oligomerisierung und Zersetzung neigen [135].
Eine weitere Möglichkeit, die Benzhydryl-Schutzgruppe zu entfernen bestand in der
Hydrogenolyse mit H2 [142]. Die hydrogenolytische Entschützung erwies sich schliesslich
als erfolgreich (Abbildung 2.11). Dazu wurde zunächst das HCl-Salz des entsprechenden
Benzhydrylamins hergestellt. Ausgehend vom HCl-Salz der geschützten Verbindung 24 bzw.
25 konnte die Benzhydryl-Schutzgruppe vollständig entfernt werden und zurück blieb das
jeweils gewünschte Produkt (13 bzw. 26) und Diphenylmethan. Diese beiden Verbindungen
waren chromatographisch leicht trennbar. Es zeigte sich aber (NMR), dass die gesuchten
Produkte (13 bzw. 26) nur in einer Reinheit von ca. 80 bis 90% vorlagen und eine oder
mehrere unbekannte Verunreinigungen enthielten.
Abbildung 2.11: Hydrogenolytische Abspaltung des Benzhydrylrests. a) H2, 10% Pd/C, MeOH, RT, 2–4 h.
Mittels Säulenchromatographie auf Kieselgel unter Zugabe von 1–2% konz. wässr. NH4OH
zum jeweiligen Laufmittel aus Dichlormethan und Methanol gelang es nicht, diese
Verunreinigungen zu entfernen und das jeweilige Produkt in höherer Reinheit zu erhalten –
durch wiederholtes chromatographieren traten eher mehr Nebenprodukte auf – ein Indiz
darauf, dass die Verbindungen instabil sind. Eine typische Reinigungsmethode für
Ammonium-Salze ist die reversed phase-HPLC. Zunächst wurde versucht, die Verbindungen
mit Acetonitril/Wasser mit 0.1% TFA als Laufmittel zu reinigen. Im analytischen
Page 60
Indolamine
37
Chromatogramm zeigte dies gute Resultate. Es gelang aber nicht, die Methode auf die
präparative Trennung zu übertragen da sich herausstellte, dass die Verbindungen unter diesen
Bedingungen nicht stabil sind. Die Fraktionen welche das Produkt enthielten, zeigten schnell
eine rote Färbung, was auf Oligomerisierung des Indolkerns hindeutet. Mit der weniger
sauren Essigsäure anstelle von TFA gelang es aufgrund von Peak-tailing bereits bei
analytischen HPLC-Versuchen nicht, eine gute Trennung zu erhalten. Es wurde auch noch
versucht, die Reinigung unter basischen Bedingungen durchzuführen, dabei trat aber extremes
Peak-tailing auf, was diese Trennmethode ausschloss.
Eine Probe der Verbindung 13 wurde schliesslich zur LC-MS-Analyse2 nach Basel zu
Hoffmann-La Roche geschickt. Auf einer mit UV-DAD, Lichtstreuungs-Detektor und MS
ausgestatteten RP-HPLC-Anlage wurden in einem automatisierten Verfahren 10 verschiedene
RP-HPLC-Trennsäulen getestet und die beste (Agilent Eclipse XDB C18) wurde zur
Optimierung der Trennbedingungen weiterverwendet. Als Lösungsmittel wurde
Acetonitril/Wasser mit 0.05% Ameisensäure verwendet. Es zeigte sich, dass das Produkt 13
eine Reinheit von ca. 90% aufwies und, dass es 2 Hauptverunreinigungen enthielt. Der
Produkt-Peak zeigte relativ starkes Peak-tailing, anhand des Signals vom UV-DAD-Detektor
zeigte sich aber, dass der Peak auf ein einzelnes Produkt zurückzuführen ist. Dieses Setup
erlaubte schliesslich auch die präparative Reinigung des Produktes welche auf einer ähnlichen
Anlage durchgeführt wurde3. Die gereinigte Verbindung 13 (Abbildung 2.12) wies eine
Reinheit von ca. 97% auf.
Abbildung 2.12: Chromatogramm der gereinigten Verbindung 13.
2 David Wechsler und Daniel Zimmerli
3 David Wechsler
Page 61
Indolamine
38
2.2.2.5 Stabilität des Zielmoleküls
Eine Probe von 13, die zwei Wochen bei Raumtemperatur aufbewahrt wurde, wies ein
Hauptzersetzungsprodukt 28 auf, das durch Säulenchromatographie (CH2Cl2/MeOH,
1.5% konz. wässr. NH4OH) isoliert werden konnte. Diese Verbindung wurde ebenfalls mit
LC-MS analysiert3. Die Verbindung war ca. 80% rein und wies ausserdem 5 weitere deutlich
erkennbare Verunreinigungen auf. Um mehr Informationen über den Haupt-
Zersetzungsvorgang zu erhalten, wurde die Struktur dieser Verbindung durch die
Strukturidentifizierungs-Abteilung von Hoffmann-La Roche aufgeklärt4. Es zeigte sich, dass
es sich um das Dimer 28 handelt (Abbildung 2.13), das anscheinend durch intermolekularen
Angriff eines Azetidins am C(2) eines zweiten Azetidins unter Ringöffnung entsteht. Dabei
dürfte der Abbau der Ringspannung eines Azetidins eine Haupttriebkraft sein.
Abbildung 2.13: Struktur des Hauptzersetzungsproduktes von 13.
Mit einer Probe der mittels RP-HPLC gereinigten Verbindung, dem Ameisensäure-Salz
von 13, wurden während 2 Wochen Stabilitätsmessungen mit RP-HPLC-MS durchgeführt5.
Dazu wurde eine Probe des Formiats von 13 in Wasser/MeCN gelöst und es wurden während
2 Wochen regelmässig Messungen durchgeführt. Dabei konnte keine Zersetzung beobachtet
werden.
Aus den oben beschriebenen Erkenntnissen lässt sich ableiten, dass offenbar unter basischen
Bedingungen, wie z.B. wenn die Verbindung als freies Amin, als Öl vorliegt, die
Stabilitätsprobleme wohl hauptsächlich auf die intermolekulare Dimerisierung
zurückzuführen sind. Unter sauren Bedingungen wird diese Reaktion durch Protonierung des
4 Martin Binder, NMR-Mixture Analysis
5 David Wechsler
Page 62
Indolamine
39
Azetidins unterbunden. Sind die Bedingungen aber zu stark sauer, wie dies offenbar z.B. bei
wässriger TFA der Fall ist, findet eine rote Verfärbung statt, welche ein deutlicher Hinweis
auf Oligomerisierungs- und Zersetzungsreaktionen am Indolkern ist. Wie es scheint, ist die
Verbindung aber als Ameisensäure-Salz gelöst in Acetonitril/Wasser stabil. Der pH-Bereich,
in welchem die Verbindung stabil ist, erscheint ziemlich klein. Für die Reinigung mit RP-
HPLC kommt anscheinend von den gebräuchlichen Additiven nur Ameisensäure in Frage,
da TFA zu sauer ist und Essigsäure keine adäquaten Peak-Formen ergibt. Die
Stabilitätsprobleme sollten durch eine geeignete Formulierung des Produktes lösbar zu sein.
Um eine Referenzverbindung zum Testen der Stabilität des Azetidinfragmentes zu erhalten,
wurde 3-Benzylazetidin (29) hergestellt, das bereits, synthetisiert via Lactam, von Testa et al.
[143] beschrieben wurde. Ausgehend von 1-Benzhydryl-3-methylenazetidin (14) und
Iodbenzol wurde die Verbindung, entlang der weiter oben für die Zielmoleküle 13 und 26
beschriebenen Route durch 9-BBN-Addition, Suzuki-Kupplung und anschliessende
Hydrogenolyse der Benzhydryl-Schutzgruppe von 30 [144] hergestellt (Abbildung 2.14).
Beide Synthesestufen liessen sich auf Anhieb realisieren, und beide Produkte konnten in sehr
guter Reinheit (NMR) isoliert werden.
Abbildung 2.14: Synthese der Testverbindung zum Prüfen der Stabilität des Azetidinrings. a) 9-BBN, THF,
Rückfluss, 2 h. b) Iodbenzol, [PdCl2dppf∙CH2Cl2], Cs2CO3, Ph3As, DMF, H2O, 65 °C, 4.5 h.
c) 1.25 Äq. 2M HCl in Et2O, Et2O, 0 °C, 5 min. d) H2, 10% Pd/C, MeOH, RT, 1.2 h.
Die Stabilität von 3-Benzylazetidin (29) wurde untersucht, indem eine Probe während
19 Tagen bei RT unter Argon und unter Ausschluss von Licht aufbewahrt wurde. Ein
anschliessend gemessenes NMR-Spektrum zeigte, dass sich die Verbindung bereits ca. zur
Hälfte zersetzt hatte. Im ESI-MS dominierte ein Peak mit Masse 295.3, was mit einem Dimer
analog dem oben beschriebenen 28 (Abbildung 2.13) vereinbar ist. Daneben war ein
schwacher Peak für 3-Benzylazetidin 29 sichtbar. Dieser Versuch zeigt, zusammen mit den
Erkenntnissen aus der Hauptzersetzungsroute von 13, dass die Azetidinringe dieser
Page 63
Indolamine
40
Verbindungen als freie Amine ziemlich instabil sind. Beim 3-Benzylazetidin 29 ist es aber im
Gegensatz zur Verbindung 13 gelungen, die Verbindung durch einfache
Säulenchromatographie auf Kieselgel unter Zugabe von 2% konz. wässr. NH4OH zum
Laufmittel in guter Reinheit zu erhalten. Es ist also nicht auszuschliessen, dass
Zersetzungsreaktionen bei denen der Indolkern involviert ist, bei den
Reinigungsschwierigkeiten von 13 ebenfalls einen Beitrag leisten. Die Herstellung eines
Pyrrolidinanalogons von 13 könnte darüber Aufschluss geben, ob abgesehen vom
Azetidinring noch weitere instabile Bauteile im Molekül vorliegen.
2.3 Biacore-Affinitätsmessungen und Diskussion
Die Untersuchung von Protein-Ligand-Wechselwirkungen mittels Oberflächenplasmonen-
resonanz-Messungen (SPR, surface plasmon resonance) gewinnt zunehmend an Bedeutung in
der Arzneimittelforschung [145]. Ein ausführlicher Übersichtsartikel zu diesem Thema wurde
von Huber und Mueller publiziert [146]. Moderne Messinstrumente ermöglichen es, diese
Technologie für das Screening von zunehmend grösseren Fragment- und weiteren
Verbindungs-Bibliotheken zu verwenden. Die Methode weist verschiedene Vorteile
gegenüber anderen biochemischen und biophysikalischen Techniken auf. Der
Proteinverbrauch ist im Vergleich zu anderen Methoden sehr gering, die Entwicklung des
Assays dauert weniger lang, als bei anderen Technologien und die Kinetik und
Thermodynamik der Protein-Ligand-Wechselwirkungen können untersucht werden [145,
147]. Bei geeigneten Verbindungen kann grundsätzlich eine gute Reproduzierbarkeit der
Messwerte erreicht werden [148]. Allerdings können gemäss Herrn Walter Huber (Roche)
substanzbedingt diverse Schwierigkeiten auftreten, z.B. wenn Verbindungen schlecht löslich
sind oder Aggregate [149] bilden. Bei Membranproteinen sind die vielen hydrophoben
Oberflächenbereiche der Transmembrandomäne eine zusätzliche Herausforderung. Auch
unspezifisches und überstöchiometrisches Binden an das Protein können – besonders bei
Verbindungen mit niedriger Affinität und Messungen bei hohen Konzentrationen – auftreten.
In solchen Fällen können KD-Werte lediglich grob abgeschätzt werden. Dennoch erlaubt die
Methode in der Regel eine Abschätzung der Affinitätsreihenfolge einer Serie von
Verbindungen, wodurch man wertvolle Hinweise zur Struktur-Wirkungsbeziehung erhalten
kann.
Page 64
Indolamine
41
Auf der Suche nach neuen Inhibitoren der -Sekretase wurden die in Abbildung 2.15
abgebildeten Azetidinderivate 13, 26 und 29 bei Hoffmann-La Roche in einem Biacore-Assay
auf ihre Affinität zur aktiven Tasche von BACE1 getestet.
Abbildung 2.15: Biacore-KD-Werte vom Indolamin 10 und den Azetidinderivaten 13, 26 und 29.
Zunächst fällt auf, dass das Indolamin-Motiv für eine Bindung an BACE1 notwendig ist; das
Phenyl-Derivat 29 ist inaktiv. Ebenfalls konnte gezeigt werden, dass es möglich ist, das
primäre Amin des Indolamins durch einen Azetidinring zu ersetzen, ohne dass dabei viel
Affinität verloren geht. Die Substanz 26 zeigte im Biacore-Assay einen KD-Wert von
rund 100 M. Dieser Wert liegt im Bereich der einfachen „Indolamin“-Needle 10 welche
einen Wert von rund 60 M aufweist, was momentan der beste Wert für eine Needle dieser
Art ist. Typischerweise liegt die Messungenauigkeit einer Biacore-Messung bei ungefähr
einem Faktor von 2. Der Ligand 26 band zudem kompetitiv zu einem Peptidanalogon mit
hoher Affinität [127], was ein klarer Hinweis auf eine Bindung zur Substratbindungsstelle ist.
Diese Messung zeigt, dass es möglich ist, das primäre Amin durch ein Azetidin zu ersetzen.
In zwei biochemischen Assays bei Hoffmann-La Roche – FRET (Fluorescence Resonance
Energy Transfer) und RLBA (Radio Ligand Binding Assay) – konnte hingegen keine
Inaktivierung von -Sekretase beobachtet werden, was an der zu geringen Aktivität des
getesteten Liganden 26 für diese Assays liegen dürfte.
Ein in 3-Position des Indols eingeführter Phenethyl-Substituent für die S3/S3-sub-Tasche
brachte nicht die erhoffte Affinitätssteigerung. Verbindung 13 weist trotz des zusätzlichen
Rests keine verbesserte Affinität gegenüber dem unsubstituierten Analogon 26 auf und bindet
ebenfalls mit einem KD-Wert von rund 100 M. Das Einführen eines besser geeigneten
Substituenten könnte möglicherweise eine deutliche Verbesserung der Affinität bringen. Es
ist aber anzunehmen, dass es erforderlich ist, weitere Vektoren einzuführen, um Affinitäten
im nanomolaren Bereich zu erzielen.
Page 65
Indolamine
42
Bei der Synthese der Azetidinverbindungen zeigte sich, dass diese nur schlecht zugänglich
sind, da die N-ungeschützten Derivate sich schnell unter Ringöffnung zersetzen. Zudem sind
diese Azetidine eher ungeeignet, um auf einfache Weise zusätzliche Vektoren für weitere
Bindungstaschen, über die S1/S3-Tasche hinaus einzuführen. Aus diesen Gründen,
entschieden wir uns, nach chemisch ausreichend stabilen Alternativen zu suchen, welche
zudem ermöglichen sollen, auf synthetisch möglichst einfache Weise, weitere Vektoren
einzufügen.
2.4 Modellieren neuer Indolamin-Liganden
Den Ausgangspunkt für das Modellieren mit MOLOC bildete, wie bereits bei den Azetidin-
Liganden, das bei Hoffmann-La Roche durchgeführte Needle-Screening. Dabei stützten wir
unsere Modellierung auf die Indolamin-Nadel 10, die mit einem KD-Wert von < 60 M bindet
(Abbildung 2.16), dies ist der beste Wert, der in diesem Needle-Screening gefunden wurde.
Da uns von dieser Nadel keine Röntgenstruktur zur Verfügung stand, trafen wir für die
Modellierung die Annahme, dass die Nadel analog zu den Tyramin-Nadeln in der S1/S3-
Tasche bindet.
Abbildung 2.16: Indolamin-Fragment 10.
Das Needle-Screenig hat gezeigt, dass das Einführen von geeigneten 2-Alkyl oder 2-Aryl-
Substituenten bei Tyramin 9 zu einer signifikanten Verbesserung der Affinität führt (8, 31, 32
und 33) (Abbildung 2.17). Wir hoffen durch das Einführen von geeigneten Substituenten in
3-Position des Indolamins 10 einen ähnlichen Effekt zu erreichen.
Page 66
Indolamine
43
Abbildung 2.17: Affinitätssteigerung durch Reste für die S3-Tasche.
Das kristallographische Screening hat gezeigt, dass sekundäre Amine (34 und 35)
grundsätzlich toleriert werden. Dies sollte erlauben, einen zweiten Vektor einzuführen, um
die Affinität weiter zu steigern (Kapitel 2.4.1). Zudem zeigte das Screening, dass ein
Methylrest am C die Affinität verbessern kann (36) und, dass auch ein Aminopropanol-
Derivat (37) in die aktive Tasche von BACE1 binden kann (Abbildung 2.18). Eine solche
Hydroxyl-Gruppe sollte es ermöglichen, noch einen dritten Vektor einzuführen (Kapitel
2.4.2). Im Falle der Verbindungen 36 und 37 wurde das Soaking der Kristalle mit den
jeweiligen Racematen durchgeführt. Bei der Analyse der Röntgenstrukturen zeigte sich, dass
selektiv die abgebildeten Enantiomere (R)-36 und (S)-37 binden.
Abbildung 2.18: Sekundäre Amine und C-substituierte Derivate.
Alle nachfolgend beschriebenen Modellierungsstudien basieren, falls nicht anders erwähnt,
auf der Struktur roche_bace_9.pdb.
Page 67
Indolamine
44
2.4.1 Sekundäres Indolamin-Derivat
Abbildung 2.19: Sekundäres Indolamin 38.
Ausgehend vom Indolamin-Fragment 10 mit einem KD-Wert von < 60 M (Abbildung 2.16)
wurde das sekundäre Indolamin 38 entworfen (Abbildung 2.19). Zunächst wollten wir einen
Substituenten für die S3-Tasche aussuchen, um dort Affinität zu gewinnen. Ein wichtiges
Kriterium dabei war, dass der Substituent nicht zu gross für die Tasche ist, da dies zu
Affinitätsverlusten infolge repulsiver Kontakte führen könnte. Beim Modellieren hat sich
gezeigt, dass ein CF3-Rest in 3-Position des Indols sich günstig in die S3-Tasche einfügen
würde. Gemäss einer Studie von Kobayashi et al.[150], wird allerdings 3-(Trifluoromethyl)-
indol (39) von LiAlH4 – einem Reagenz, das in der geplanten Synthese mehrmals eingesetzt
werden soll – zu Skatol (3-Methylindol, 40) reduziert (Abbildung 2.20). Deshalb entschieden
wir uns aus synthetischen Gründen zum isosteren Ersatz [125] des CF3-Rests. Das van-der-
Waals-Volumen eines CF3-Rests liegt mit 39.8 Å3 zwischen den Volumina einer Methyl-
(VvdW = 21.6 Å3) und einer Isopropyl-Gruppe (VvdW = 56.2 Å
3) [151-153]. Vom Volumen her
noch ähnlicher wäre eine Ethyl-Gruppe (VvdW = 38.9 Å3), da diese aber weniger Kontakte mit
der S3-Tasche aufweist, als der etwas voluminösere Isopropyl-Substituent, gaben wir
letzterem den Vorzug.
Abbildung 2.20: Reaktion von 39 mit LiAlH4: a) LiAlH4, Et2O, Rückfluss.
Page 68
Indolamine
45
Abbildung 2.21: Modellierung des sekundären Indolamins 38.
Modellieren mit MOLOC hat gezeigt, dass eine N-Alkylierung der primären Amino-Gruppe
des Indolamin-Fragmentes mit einem 2-Phenoxyethyl-Substituenten dazu dienen könnte, die
S1’-Tasche zu nutzen. Dabei verschiebt sich die Amino-Gruppe, die an die katalytische
Dyade bindet, so dass sie zwischen Asp93 und Asp289 zu liegen kommt, wobei das
katalytische Wassermolekül verdrängt wird. Bei den Röntgenstrukturen mit den Tyramin-
Derivaten liegt die Amino-Gruppe jeweils in einer Position, in welcher sie nur an Asp93
direkt bindet, an Asp289 hingegen indirekt via das katalytische Wassermolekül. Das Indol-
Derivat 38 weist einige sehr kurze Kontakte von 3.2 Å und 3.4 Å zum Carbonyl von Gly291
der katalytischen Dyade auf, MOLOC zeigt jedoch keine repulsiven Wechselwirkungen an
(Abbildung 2.22).
Page 69
Indolamine
46
Abbildung 2.22: Kurze Kontakte des Indolamins 38.
Neben der oben beschriebenen Konformation des Indolamins 38 mit dem 2-Phenoxyethyl-
Substituenten in der S1’-Tasche, konnten mittels MOLOC noch zwei weitere Konformationen
gefunden werden, bei denen ebenfalls keine repulsiven Kontakte angezeigt wurden
(Abbildung 2.23). Bei einer dieser Konformationen kommt der 2-Phenoxyethyl-Substituent
in der S2’-Tasche zu liegen. Gegen diese Konformation spricht jedoch die Tatsache, dass die
S2’-Tasche relativ hydrophil ist und ein komplexes Netzwerk von Wasserstoffbrücken
aufweist, welches durch das Eindringen des hydrophoben Phenyl-Restes gestört würde. Bei
der anderen Konformation weist der 2-Phenoxyethyl-Rest eine edge-to-face-Interaktion mit
Tyr132 von der Flap auf. Der Indolamin-Rest liegt in allen 3 beschriebenen Fällen nahezu an
der gleichen Stelle. Im Falle von N-Isopropyldopamin (roche_bace_13.pdb) wurde
beobachtet, dass im Kristall eine Konformation vorliegt, in welcher der Isopropyl-Rest in
Richtung der S2-Tasche „zurückfaltet“ und eine zweite, weniger populierte Konformation, bei
welcher der Rest in Richtung der S2’-Tasche zu liegen kommt6. Es ist also denkbar, dass ein
sekundäres Indolamin ebenfalls mehrere Konformationen einnehmen könnte.
Abbildung 2.23: Weitere Konformationen des sekundären Indolamins 38.
6 Andreas Kuglstatter
Page 70
Indolamine
47
Ausgehend von 3-Isopropyl-Indolamin soll, neben der oben beschriebenen Verbindung, auch
eine Serie von Derivaten mit weiteren Substituenten für die S1’-Tasche hergestellt werden.
2.4.2 -Substituiertes sekundäres Indolamin-Derivat
Abbildung 2.24: C-Substituiertes, sekundäres Indolamin (R)-41.
Beim Modellieren haben wir festgestellt, dass ausgehend von einem -substituierten
Indolamin-Derivat von 38, zusätzlich zu der S1/S3- und der S1’-Tasche, auch noch die
S2-Tasche zugänglich sein dürfte. So lässt sich zum Beispiel ein Arylsulfonamid in die
S2-Tasche einfügen ((R)-41) (Abbildung 2.24, Abbildung 2.27). Wie bereits beim
unsubstituierten sekundären Amin 38 bestehen auch hier einige sehr kurze Kontakte zum
Gly291 (Abbildung 2.25), in MOLOC werden aber keine repulsiven Kontakte angezeigt.
Abbildung 2.25: Kurze Kontakte.
Die sekundäre Aminogruppe von (R)-41, welche an die katalytischen Aspartate Asp93 und
Asp289 bindet, liegt wiederum in etwa an der Position, wo sich sonst das katalytische Wasser
befindet. Das Aminopropanol-Derivat (S)-37 in roche_bace_4.pdb bindet hingegen nur an
Asp93; zudem weist es die andere enantiomere Konfiguration auf, als (R)-41 (Abbildung
2.26).
Page 71
Indolamine
48
Abbildung 2.26: Enantiomere Aminopropanol-Derivate.
Abbildung 2.27: (R)-41 mit Arylsulfonamid für die S2-Tasche.
Eine Überlagerung des gemodelten sekundären Indolamins 38 mit dem Aminosäure-
Derivat (R)-41 zeigt, dass sowohl das Indol-Fragment in der S1/S3-Tasche, als auch der 2-
Phenoxyethyl-Rest in der S1’-Tasche fast identische Positionen aufweisen.
Page 72
Indolamine
49
Abbildung 2.28: Überlagerung des sekundären Indolamins 38 mit (R)-41.
Ausgehend von der hier gemodelten Struktur könnte man in einer weiteren Phase auch das
Design und die Synthese einer makrozyklischen Verbindung in Angriff nehmen, indem man
eine geeignete Seitenkette in 3-Position des Indols durch einen passenden Linker mit dem
Sulfonamid verknüpfte (Abbildung 2.28 und Abbildung 2.29).
Abbildung 2.29: Möglichkeit zur Synthese eines makrozyklischen Inhibitors.
Mögliche
Verknüpfung zu
einem
makrozyklischen
Inhibitor
Verknüpfung
Page 73
Indolamine
50
2.5 Synthese der Indolamin-Liganden
2.5.1 Sekundäre Indolamine
2.5.1.1 Retrosynthese der sekundären Indolamine
Eine retrosynthetische Analyse von sekundären Indolaminen mit verschiedenen Substituenten
in 3-Position des Indols und am C ist in Abbildung 2.30 dargestellt.
Abbildung 2.30: Retrosynthese für sekundäre Indolamine.
3-Alkyl-5-bromindole sollen durch Fischersche Indolsynthese hergestellt werden [154], [155].
Die Bromindole sollen durch Metallierung und Reaktion mit DMF in die entsprechenden
Aldehyde (42) überführt werden [156]. Aus diesen können durch Henry-Reaktion mit
Nitroalkanen (43) die entsprechenden Nitroalkene gewonnen werden [157]. Durch Reduktion
mit LiAlH4 sind daraus die entsprechenden primären Indolamine ((±)-44) zugänglich [157].
Durch Acylierung und anschliessende Reduktion mit LiAlH4 erhält man die entsprechenden
sekundären Amine ((±)-45).
Page 74
Indolamine
51
2.5.1.2 Synthese von sekundären Indolaminen
Zwei verschiedene 3-substituierte 5-Bromindole, das 3-Isopropyl-Derivat 46 und das
3-n-Butyl-Derivat 47, wurden durch Fischersche Indolsynthese gemäss einer von Hanig et al.
beschriebenen Methode [154, 155] in akzeptablen Ausbeuten hergestellt (Abbildung 2.31).
Abbildung 2.31: a) AcOH, Rückfluss, 3 h.
Die Aldehyde 48–50 wurden anschliessend aus den entsprechenden 5-Bromindol-Derivaten
durch Lithiierung und nachfolgende Reaktion mit DMF analog einer von Moyer et al.
beschriebenen Methode hergestellt [156, 158]. Aus den Aldehyden konnten nach einer von
Troxler et al. beschriebenen Route [157] in 2 Stufen, via die Nitrovinyl-Verbindungen 51–55,
mit sehr guten Ausbeuten die gesuchten Indolamine 10, (±)-56, 57, 58 und (±)-59 hergestellt
werden (Abbildung 2.32).
Abbildung 2.32: a) 1. KH (1.0 Äq.), Et2O, 0 °C, 15 min. 2. t-BuLi (2.0 Äq.), −78 °C, 10 min. 3. DMF, Et2O,
−78 °C → RT. 4. 1 M wässr. H3PO4. b) CH3COONH4, RNO2 (R = Me oder Et), Rückfluss, 2 h.
c) LiAlH4, Rückfluss, 1 h.
Die gesuchten sekundären Indolamine wurden aus den entsprechenden primären Indolaminen
durch Acylierung, gefolgt von Reduktion oder durch Alkylierung hergestellt. Um zu der mit
MOLOC modellierten Verbindung 38 zu gelangen, wurde 3-Isopropylindol (57) mit dem
Page 75
Indolamine
52
kommerziell erhältlichen Phenoxyacetylchlorid mit guter Ausbeute in das gewünschte Amid
60 überführt. Reduktion mit LiAlH4 ergab nur 16% Ausbeute vom gewünschten
Phenoxyethylamin 38, als Hauptprodukt wurde mit 33% Ausbeute das Aziridin 61 erhalten.
Offenbar findet unter den Reaktionsbedingungen vorzugsweise eine Zyklisierung unter
Abspaltung von Phenol statt (Abbildung 2.33).
Abbildung 2.33: a) Et3N, CH2Cl2, 0 °C, 1 h. b) LiAlH4, THF, Rückfluss, 1.5 h.
Ein weiteres Derivat wurde unter Verwendung von Cyclopropancarbonsäurechlorid
hergestellt (Abbildung 2.34). Die Acylierung von 57 zu 62 verlief glatt mit 81% Ausbeute.
Bei diesem Derivat verlief auch die anschliessende Reduktion mit einer sehr guten Ausbeute
von 99% (63), was zeigt, dass diese Reaktionsfolge für die Herstellung von sekundären
Indolaminen durchaus geeignet ist, sofern die Reduktionsprodukte stabil sind.
Page 76
Indolamine
53
Abbildung 2.34: a) Et3N, CH2Cl2, 0 °C, 1.5 h. b) LiAlH4, THF, Rückfluss, 5.5 h.
Da sowohl die Acylierung, als auch die folgende Reduktion sehr sauber verliefen, wurde
getestet, ob sich eine solche Reaktion auch als Eintopf-Reaktion durchführen lässt (Abbildung
2.35). Zu diesem Zweck wurde das kommerziell erhältliche Tryptamin 64 als Testverbindung
eingesetzt und mit Acetylchlorid umgesetzt. Als kein Tryptamin mehr vorhanden war, wurde
LiAlH4 zugegeben und das Gemisch wurde unter Rückfluss erhitzt. Das gesuchte
Produkt 65 [159] konnte nach chromatographischer Reinigung mit 85% Ausbeute in guter
Reinheit isoliert werden. Es ist anzunehmen, dass sich diese Reaktionsfolge ebenso gut auf
die oben beschriebenen Indolamine anwenden lässt, wodurch zahlreiche sekundäre
Indolamine sehr schnell zugänglich würden.
Abbildung 2.35: a) AcCl, Et3N, THF, 0 °C, 1.5 h. b) LiAlH4, THF, Rückfluss, 2 h.
Als Vergleichsverbindung zum 3-Isopropylindol-Derivat 38 wurde das 3-unsubstituierte
Indol-Derivat 66 hergestellt. Weil sich die Herstellung des sekundären Phenoxyethyl-
Indolamins 38 durch Acylierung gefolgt von Reduktion wegen der bevorzugten Bildung des
Aziridins 61 als problematisch erwiesen hatte, wurde hier eine alternative Syntheseroute
gewählt. Das gesuchte sekundäre Amin 66 wurde durch Alkylierung mit
1.0 Äq. Phenoxyethylbromid (67) in immerhin 44% Ausbeute erhalten (Abbildung 2.36). Als
Page 77
Indolamine
54
Nebenprodukt entstand in 9% Ausbeute das entsprechende tertiäre Amin 68, welches sich
chromatopraphisch gut abtrennen liess.
Abbildung 2.36: a) K2CO3, THF, Rückfluss, 14 h.
2.5.2 -Substituierte sekundäre Indolamin-Derivate
2.5.2.1 Retrosynthese des -substituierten sekundären Indolamin-Derivats
Bei der Grundstruktur des Liganden mit dem zusätzlichen -Substituenten für die
S2-Tasche ((R)-41) handelt es sich um ein Regioisomer ((±)-69) der Aminosäure Tryptophan
(Abbildung 2.37).
Abbildung 2.37: Regioisomer ((±)-69) von Tryptophan.
Eine Syntheseroute für diesen Typ von Verbindungen wurde von Carlier et al. beschrieben
[160]. Aus dem Aminosäure-Derivat (±)-70 sollte das entsprechende racemische
2-Aminopropanol-Derivat (±)-41 mit den 3 Vektoren gut zugänglich sein. Die
retrosynthetische Analyse ist in Abbildung 2.38 dargestellt.
Page 78
Indolamine
55
Abbildung 2.38: Retrosynthetische Analyse des Liganden mit drei Vektoren.
Verbindung (±)-41 soll für die Biacore-Messungen zunächst als Racemat hergestellt werden.
Das geschützte Aminosäure-Derivat (±)-70 soll aus dem entsprechenden Aldehyd 49 und
dem geschützten Phosphonoglycin-trimethylester 71 hergestellt werden. Der S1’-Taschen-
Vektor soll durch Entschützung der primären Aminogruppe von (±)-70 und Acylierung,
gefolgt von Reduktion zum sekundären Amin, eingeführt werden. Alternativ kommt auch
eine Alkylierung in Frage, wobei mit dem analogen tertiären Amin als Nebenprodukt zu
rechnen ist. Der S2-Taschen-Vektor soll nach Reduktion des Methylesters von (±)-70 zum
primären Alkohol unter Mitsunobu-Bedingungen eingeführt werden.
Falls Derivate von Verbindung (±)-41 interessante Bindungseigenschaften an BACE1
aufweisen, sollte auch eine enantioselektive Herstellung möglich sein. Die Synthese eines
geschützten, optisch aktiven Indols mit einer Aminosäureeinheit in 5-Position wurde bereits
von Carlier et al. [160] beschrieben (Abbildung 2.39). Sie stellten aus Indol-5-carbaldehyd
(48) nach einer Methode von Schmidt et al. [161] durch Olefinierung das entsprechende Z-
Olefin 72 her. Gemäss ihren Angaben ist im Falle von Indol-5-carbaldehyd (48) eine
Page 79
Indolamine
56
Schützung des Indol-NH für die Herstellung des Olefins notwendig, da mit der ungeschützten
Verbindung ein Gemisch von Produkten erhalten wurde. Anschliessend erhielten sie durch
asymmetrische katalytische Hydrierung des Dehydroaminosäure-Derivats (Z)-72 das
geschützte Tryptophan-Regioisomer (R)-73 in sehr guter Ausbeute und mit einem
Enantiomerenüberschuss von 97.5%. Durch Wahl des geeigneten Enantiomers des
Katalysators müsste es mit dieser Route möglich sein, gezielt das gewünschte Enantiomer zu
synthetisieren.
Abbildung 2.39: a) 1.2 Äq. KOt-Bu, 1.5 Äq. BocO2, 0 °C → RT, 3 d, 100%. b) 1.5 Äq. (MeO)2P(O)CH-
(NHCbz)CO2Me, 1.5 Äq. TMG, THF, −78 °C → RT, 3 d, 85%. c) 2–3 mol% [Rh(COD)(R,R)-
MeDuPhos]+
TfO−, H2 (1 Atm), CH2Cl2, 25 °C, 3d, quant., 97.5% ee.
2.5.2.2 Synthese von -substituierten Indolamin-Derivaten
Zunächst wurde die Synthese des -substituierten Indolamin-Derivates ohne 3-Substituent am
Indol und in racemischer Form in Angriff genommen. Das erste Syntheseziel waren die
Aminoalkohole (±)-74 und (±)-75 (Abbildung 2.40). Diese Verbindungen sollten bereits im
Biacore-Assay getestet werden, um abzuschätzen, ob durch den zusätzlichen Substituenten
die Affinität positiv oder negativ beeinflusst wird. Aufgrund der Biacore-Ergebnisse sollte
anschliessend entschieden werden, ob die modellierte Verbindung (R)-41 synthetisiert werden
soll. Eine Schützung des Indol-NH des Aldehyds 48 erwies sich in unseren Händen für die
Olefinierung als unnötig, das gewünschte Produkt 76 wurde in 69% Ausbeute isoliert
(Abbildung 2.40). Die Konfiguration der Doppelbindung von 76 wurde nicht eindeutig
bestimmt, in Analogie zu Verbindung (Z)-72, welche von Carlier et al. beschrieben wurde
[160], könnte man vermuten, dass Verbindung 76 ebenfalls als (Z)-Isomer vorliegt. Das
olefinische H-Atom konnte im 1H-NMR-Spektrum nicht eindeutig identifiziert werden und
wird möglicherweise von den Signalen von diversen aromatischen H-Atomen überlagert. Im
13C-NMR-Spektrum konnten aufgrund von überlagerten Signalen ebenfalls nicht alle C-
Page 80
Indolamine
57
Atome eindeutig zugeordnet werden. Es ist deshalb nicht auszuschliessen, dass ein Gemisch
von (E)- und (Z)-Isomer vorliegt, oder dass Rotamere des Carbamats beobachtet wurden. Die
Konfiguration der Doppelbindung wurde nicht näher untersucht. Die racemische Hydrierung
der Doppelbindung wurde nach einer von Rousseau et al. [162] beschriebenen Methode
durchgeführt. Die gesuchte Verbindung (±)-77 wurde in 96% Ausbeute erhalten.
Abbildung 2.40: a) 1.5 Äq. (MeO)2P(O)CH-(NHCbz)CO2Me, 1.5 Äq. TMG, THF, −78 °C → RT, 4.5 d.
b) NiCl2∙6 H20, NaBH4, MeOH, 0 °C, 1 h. c) Pd(OH)2, H2, EtOH, 3.5 h, RT. d) LiAlH4, THF,
Rückfluss, 4 h. e) LiAlH4, THF, Rückfluss, 5.5 h.
Die Cbz-Schutzgruppe wurde nach einer von Fuchs et al. [163] beschriebenen Methode
abgespalten, und der entsprechende Methylester (±)-78 wurde in guter Ausbeute isoliert. Aus
dem Methylester (±)-78 wurde durch Reduktion mit LiAlH4 der Aminoalkohol (±)-74 in 60%
Ausbeute erhalten. Der 2-(Methylamino)alkohol (±)-75 konnte in guter Ausbeute gewonnen
werden, indem der Cbz-geschützte Methylester (±)-77 [164] direkt mit LiAlH4 umgesetzt
wurde.
Page 81
Indolamine
58
2.6 Biacore-Affinitätsmessungen
Die Resultate der Biacore-Affinitätsmessungen der neu synthetisierten Verbindungen sind in
Abbildung 2.41 zusammengefasst, Abbildung 2.42 enthält die Resultate einer Auswahl von
Verbindungen, aus dem bei Roche durchgeführten Needle-Screening.
Die Verbindungen in Abbildung 2.41 wurden teilweise unter zwei verschiedenen
Pufferbedingungen gemessen (Puffer 1: 10 mM NaOAc pH 4.6, 100 mM NaCl, 0.005%
Tween 20, 3 mM EDTA, 2% DMSO. Puffer 2: 50 mM NaOAc pH 4.6, 350 mM NaCl, 0.005%
Tween 20, 3 mM EDTA, 2% DMSO.). Bei Puffer 1 handelt es sich gemäss Herrn Walter
Huber (Roche) um den für -Sekretase verwendeten Standardpuffer und Puffer 2 wird
verwendet, um unspezifisches Binden zu unterdrücken. Bei den angegebenen KD-Werten
handelt es sich um Schätzwerte, sie konnten nicht extrahiert werden, da die Dose/Response-
Kurven bei Konzentrationen bis 100 M kein Sättigungsverhalten zeigten, was wiederum an
unspezifischem Binden bei hohen Konzentrationen liegen dürfte. Diese Schwierigkeiten
können besonders bei Verbindungen mit niedriger Affinität auftreten, speziell, wenn diese im
Puffer schlecht löslich sind. Verbindungen mit grösseren hydrophoben Resten können in
Lösungen zudem als Aggregate vorliegen oder Mizellen bilden, für eine gute Messbarkeit
sollten die Verbindungen jedoch als Monomere in der Lösung vorliegen. Da -Sekretase ein
Membranprotein ist, weist das immobilisierte Protein viele hydrophobe Oberflächenbereiche
auf, was unspezifisches Binden von Substanzen mit grösseren hydrophoben Gruppen
zusätzlich fördern könnte. Die Biacore-Technologie weist für Verbindungen mit gutem
Lösungsverhalten im Bereich der für die Messung erforderlichen Konzentrationen
grundsätzlich eine gute Zuverlässigkeit und Reproduzierbarkeit auf, wie eine Studie von
Cannon et al. zeigte [148]. Ausserdem wird bei Herrn Huber der Zustand des Proteins nach
der Immobilisierung auf dem Sensor durch eine Referenzmessung mit einer Positivkontrolle
immer überprüft um eine hohe technische Messqualität sicherzustellen.
Bei den Verbindungen mit den kleinsten KD-Werten wurden Kompetitionsexperimente gegen
ein Peptidanalogon (KD ca. 10 nM) durchgeführt. Das beste Verhalten wurde beim
Aziridin 61 beobachtet (31% kompetitiv). Aus den Kompetitionsexperimenten geht gemäss
Herrn Huber hervor, dass die Moleküle bei der eingesetzten Konzentration (100 M) nur zu
Page 82
Indolamine
59
einem kleinen Teil in die aktive Tasche binden und dass darüber hinaus unspezifisches
Binden vorliegt.
Beim Vergleichen der Resultate für die Indolamine mit denen für die Tyramine fallen einige
Unterschiede auf. So führen Substituenten am C bei den getesteten Indolaminen durchwegs
zu einer Verringerung der Affinitäten: (±)-56 bindet fast 7-mal schlechter, als das analoge
Indolamin 10, Verbindung 10 bindet rund 6-mal schlechter (Puffer 1) als 58. Aufgrund des
Vergleichs der Tyramine 9 und 36 wäre jedoch eine eindeutige Verbesserung der Affinitäten
zu erwarten gewesen. Zudem fällt beim Betrachten der Verbindungen 10, (±)-56, (±)-74 und
(±)-78 auf, dass die Bindung umso schlechter wird, je grösser der Substituent an C ist. Aus
diesen Beobachtungen geht hervor, dass diese Position sich kaum eignet, um zusätzliche
Substituenten für weitere Bindungstaschen einzufügen. Daher wurde das -substituierte
sekundäre Indolamin-Derivat (R)-41 nicht mehr fertig synthetisiert, um früher die Herstellung
einer neuen Generation von Verbindungen in Angriff nehmen zu können.
Für das Molecular Modeling der Indolamine wurde angenommen, dass diese einen zu den
Tyraminen analogen Bindungsmodus aufweisen. Daraus wurde der Schluss gezogen, dass es
möglich sein sollte, durch das Einführen von Substituenten in 3-Position des Indols, die S3-
Tasche zu adressieren. So wird zum Beispiel bei den Tyraminen die Bindung durch das
Einführen einer Cyclohexyl-Gruppe ca. um einen Faktor 9 verbessert (vgl. Verb. 9 vs. 8,
Abbildung 2.42). Eine Kristallstruktur von BACE1 mit Ligand 8 (roche_bace_9.pdb) zeigt,
dass dieser Cyclohexyl-Rest tatsächlich in der S3-Tasche liegt. In Analogie könnte man nun
erwarten, dass bei den Indolaminen geeignete Substituenten in 3-Position einen ähnlich
günstigen Effekt haben müssten. So wurden Derivate von 10 mit einem Isopropyl- (57),
sowie einem n-Butyl-Rest (58, Analogon zu 32) hergestellt und getestet. Die Ergebnisse
waren ernüchternd, der Isopropyl-Rest führte zu einer Verschlechterung der Affinität um
einen Faktor von etwa 7, der n-Butyl-Rest führte zwar nicht zu einer Verschlechterung,
brachte aber ebenfalls keinen signifikanten Gewinn. Diese Resultate deuten darauf hin, dass
die Indolamine eher nicht wie vom Modellieren her erwartet an BACE1 binden – es wäre z.B.
denkbar, dass das Indol im Vergleich zum Phenol der Tyramine so rotiert ist, dass
3-Substituenten hinaus in die Lösungsmittelumgebung zeigen, anstatt in die S3-Tasche.
Aufgrund der schlechten Resultate der Kompetitionsexperimente ist es aber auch möglich,
dass überhaupt kein analoger Bindungsmodus vorliegt.
Page 83
Indolamine
60
Was sich hingegen positiv auf die Bindungseigenschaften auszuwirken scheint, ist die weitere
Substitution des primären Amins der Indolamine. So bindet 63 ca. doppelt so gut wie 57, und
auch 38 bindet deutlich besser als 57. Der Effekt, dass ein sekundäres Amin besser bindet, als
das entsprechende primäre lässt sich auch zwischen den Verbindungen (±)-75 und (±)-74
beobachten. Was hierbei nicht ins Gesamtbild passt ist, dass 66 schlechter bindet als 10,
aufgrund der anderen Resultate wäre eher das Gegenteil zu erwarten. Ein weiterer Trend ist,
dass tertiäre Amine besser zu binden scheinen, als sekundäre. So bindet 68 besser als 66 und
besonders das Aziridin 61 sticht positiv hervor – es bindet fast 12-mal besser (Puffer 1),
als 57! Zudem ist es die Verbindung, welche die stärkste kompetitive Inhibition aufweist.
Page 84
Indolamine
61
Abbildung 2.41: Biacore-Daten der synthetisierten Indolamine.
Page 85
Indolamine
62
Abbildung 2.42: Biacore-Daten einer Auswahl von Verbindungen aus dem Screening von Roche.
2.7 Zusammenfassung und Ansatz für nächste Generation von Verbindungen
Aufgrund der vorliegenden Resultate lässt sich sagen, dass im Falle der Indolamine sowohl
eine Substitution an C, als auch eine Substitution des Indols in 3-Position, nicht den in
Analogie zu den Tyraminen erwarteten positiven Effekt auf die Bindungseigenschaften
aufweisen. Diese Beobachtungen deuten darauf hin, dass die Bindungsmodi der Tyramine
und Indolamine möglicherweise nicht analog sind. Auch die Tatsache, dass es bisher nicht
gelungen ist, mit Verbindung 10 (Abbildung 2.42) eine Co-Kristallstruktur mit BACE1 zu
lösen, vermag diesen Verdacht nicht zu entkräften.
Besonders positiv hervorgestochen ist das Aziridin 61 (Abbildung 2.41) – es bindet 12-mal
besser, als das analoge primäre Amin 57. Es erscheint nun interessant, einige tertiäre Amin-
Analoga von Verbindung 10 (welche etwa 4-mal besser bindet, als 57) herzustellen, um das
Thema der tertiären Amine abzurunden.
Page 86
Indolamine
63
2.8 Nächste Generation von Indolamin-Derivaten
Die interessanten Bindungseigenschaften vom Aziridin 61 haben unser Interesse dafür
geweckt, wie in Kapitel 2.7 beschrieben, eine Serie von analogen Verbindungen herzustellen.
Neben dem Dimethyl-Derivat 79 erscheinen verschiedene Aziridin- (80), Azetidin- (81) und
Pyrrolidin-Derivate (82) interessant. Diese Nadeln könnten auch dazu dienen, weitere
Vektoren einzuführen. Als Ausgangspunkt für die Synthese wurde das primäre Indolamin 10
ausgewählt, weil dieses besser bindet, als die analoge Verbindung mit einer Isopropyl-Gruppe
in 3-Position des Indols. Als Vierring-Derivat wurde zunächst das entsprechende Azetidinol
gewählt, da dieses synthetisch besser zugänglich ist, als das analoge Azetidin.
Abbildung 2.43: Tertiäre Indolamine.
Page 87
Indolamine
64
2.9 Synthese der nächsten Generation von Indolamin-Derivaten
2.9.1 Retrosynthese verschiedener tertiärer Indolamin-Derivate
Die tertiären Indolamine in diesem Kapitel können alle ausgehend vom primären
Indolamin 10 synthetisiert werden. Das Dimethyl-Derivat 79 kann in 4 Stufen via das
Monomethyl-Derivat 83 hergestellt werden, so dass dieses ebenfalls getestet werden kann.
Das Aziridin-Derivat 84 kann in 2 Stufen via das Phenoxyacetylamid 85 synthetisiert werden.
Das Azetidinol 89 kann ebenfalls in 2 Stufen durch Umsetzen von 10 mit (±)-Epichlorhydrin
und anschliessende Zyklisierung des monoalkylierten Derivates gewonnen werden. Das
Pyrrolidin-Analogon 86 kann in 1 Stufe durch Umsetzen mit 1,4-Dibrombutan hergestellt
werden.
Abbildung 2.44: Retrosynthese-Schema für verschiedene tertiäre Amine
Page 88
Indolamine
65
2.9.2 Synthese
2.9.2.1 Mono- und Dimethyl-Derivat
Die Synthese des Dimethyl-Derivates 79 vom Indolamin 10 wurde so durchgeführt, dass auch
die entsprechende Monomethyl-Verbindung 83 erhalten und getestet werden konnte. Dazu
wurde das Indolamin 10 zunächst mit Ethylformiat in guter Ausbeute zum entsprechenden
Formamid 87 umgesetzt. Durch anschliessende Reduktion mit LiAlH4 wurde das
Monomethyl-Derivat 83 erhalten (Abbildung 2.45). Die Dimethyl-Verbindung 79 wurde
anschliessend in 2 Stufen aus dem Monomethyl-Derivat 83 hergestellt. Dazu wurde das
sekundäre Amin zunächst mit Cbz-Cl umgesetzt. Das erhaltene Carbamat 88 wurde
anschliessend mit LiAlH4 in guter Ausbeute zur Zielverbindung 79 umgesetzt.
Abbildung 2.45: a) Ethylformiat, Rückfluss, 16.25 h. b) 2.6 Äq. LiAlH4, THF, RT, 5 h. c) 1.5 Äq. Et3N,
1.1 Äq. Cbz-Cl, CH2Cl2, 0 °C → RT, 24 h. d) 2.7 Äq. LiAlH4, THF, Rückfluss, 2.5 h.
Page 89
Indolamine
66
2.9.2.2 Aziridin-Derivat
Das Aziridin-Derivat 84 wurde analog der Verbindung mit dem Isopropyl-Substituenten in 3-
Position des Indols (61, Abbildung 2.33) in 2 Stufen via das Amid 85 aus 10 hergestellt,
wobei die gesuchte Verbindung in 30% Ausbeute isoliert werden konnte.
Abbildung 2.46: a) Phenoxyacetylchlorid, Et3N, CH2Cl2, 0 °C, 1 h. b) LiAlH4, THF, Rückfluss, 9 h.
2.9.2.3 Azetidinol-Derivate
Zur Synthese des Vierring-Analogons 89 wurde das primäre Indolamin 10 zuerst mit
(±)-Epichlorhydrin alkyliert. Verbindung (±)-90 wurde dann durch Erhitzen in Et3N/MeCN
zum Azetidinol 89 zyklisiert, welches direkt für den Biacore-Assay eingesetzt wurde, ohne
noch die Hydroxyl-Gruppe zu entfernen.
Abbildung 2.47: a) 1.1 Äq. (±)-Epichlorhydrin, iPrOH, 0 °C → RT, 19 h. b) Et3N, MeCN, Rückfluss, 16.75 h.
Zu Vergleichszwecken wurde zusätzlich zum Indolamin-Analogon 89 aus Tyramin 9 noch
das Tyramin-Derivat 91 nach derselben Route via das Oxiran (±)-92 in vernünftiger Ausbeute
hergestellt (Abbildung 2.48).
Abbildung 2.48: a) 1.1 Äq. (±)-Epichlorhydrin, iPrOH, 0 °C → RT, 23 h. b) Et3N, MeCN, Rückfluss, 16.75 h.
Page 90
Indolamine
67
2.9.2.4 Pyrrolidin-Derivat
Für die Synthese des Fünfring-Analogons von 10 wurde zunächst ein Vorversuch mit
Tryptamin 64 als Testverbindung durchgeführt. Das gewünschte Derivat 93 [165], welches
als regioisomere Vergleichsverbindung ebenfalls im Biacore-Assay getestet werden sollte,
konnte in einer Stufe, durch Umsetzen mit 1,4-Dibrombutan, in akzeptabler Ausbeute
gewonnen werden (Abbildung 2.49).
Abbildung 2.49: a) 1.0 Äq. 1,4-Dibrombutan, 4.0 Äq. K2CO3, THF, Rückfluss, 20 h.
Die analoge Indolamin-Verbindung 86 konnte unter denselben Reaktionsbedingungen
problemlos erhalten werden (Abbildung 2.50).
Abbildung 2.50: a) 1.0 Äq. 1,4-Dibrombutan, 4.0 Äq. K2CO3, THF, Rückfluss, 17 h.
Page 91
Indolamine
68
2.10 Biacore-Affinitätsmessungen
Bei den Biacore-Affinitätsmessungen (Abbildung 2.51) dieser Serie von Arylethylamin-
Derivaten fielen drei Verbindungen durch ihren hohen kompetitiven Anteil von der Bindung
an BACE1 besonders positiv auf. Es handelt sich dabei um die beiden Indolamin-Derivate 84
und 89, sowie um das Tyramin-Derivat 91. Sie alle binden mit einem kompetitiven Anteil
von rund 70 bis 80%. Als besonders bemerkenswert erscheint, dass beim Monomethylamin
83 und besonders beim Dimethylamin 79 keine Bindung nachgewiesen werden konnte,
obschon sie als nahe Analoga des Aziridins 84 betrachtet werden können. Das Pyrrolidin-
Analogon 86 bindet zwar mit 12 M ziemlich gut, weist jedoch nur einen geringen Anteil
kompetitive Bindung auf. Auffällig ist hierbei, dass die eher schwächer basischen
Verbindungen 84, 89 und 91 besser kompetitiv binden als die stärker basischen
Verbindungen. Für ein tertiäres Azetidin kann gemäss einer Publikation von Morgenthaler
et al. [166] ein pKa-Wert von rund 7.9 angenommen werden, während für ein tertiäres
Pyrrolidin oder tertiäres Alkyl-dimethylamin der Wert bei ungefähr 10.2 bis 10.3 liegen
dürfte. Auch die beiden tertiären Azetidinole 89 und 91 müssten aufgrund der Hydroxyl-
Gruppe in -Position deutlich weniger basisch sein, als Verbindungen wie z.B. 79. Ihr pKa-
Wert dürfte schätzungsweise bei rund 8 liegen, wenn man 2 mal 1.2 pKa-Einheiten für die
Hydroxyl-Gruppe in -Position abzieht, welche 2 -Transmissionswege aufweist. Aufgrund
dieser Erkenntnisse erscheint es äusserst interessant, auch in zukünftigen Verbindungen
weniger basische Amine als Bindungselement für die katalytische Dyade einzubauen.
Page 92
Indolamine
69
Abbildung 2.51: Biacore-Resultate der tertiären Indolamine.
2.11 Zusammenfassung und Überleitung zu Tyramin-Derivaten
Durch die Synthese und die Affinitätsmessungen der in Kapitel 2 beschriebenen Indolamine
stellten wir fest, dass deren Struktur-Aktivitätsbeziehungen wohl einem anderen Muster
folgen, als die der Tyramin-Derivate in den von Hoffman-La Roche gemessenen
Röntgenkristallstrukturen. Deshalb haben wir beschlossen, uns beim Entwurf der nächsten
Generation von Verbindungen näher an den Tyramin-Nadeln des Needle-Screenings zu
orientieren. Dank der Synthese der tertiären Amine 84, 89 und 91 wurde hingegen die
interessante Erkenntnis gewonnen, dass tertiäre Amine mit einem pKa-Wert von ca. 8 sich
besonders günstig auf einen hohen Anteil von kompetitiver Bindung auszuwirken scheinen.
Deshalb sollen die viel versprechenden Aziridin- und Azetidinol-Motive auch bei der
nächsten Generation von Verbindungen getestet werden.
Page 93
Tyramine
70
3. Tyramine
3.1 Einleitung
Im Rahmen der Suche nach neuen Inhibitoren der -Sekretase wurden verschiedene
Azetidin- (94) und Ethylamin-Derivate ((±)-95) der Indolamin-Verbindung 10 hergestellt und
auf ihre Affinität zur aktiven Tasche von BACE1 getestet (Kapitel 2). Die Strukturen dieser
Verbindungen sind in Abbildung 3.1 dargestellt.
Abbildung 3.1: Azetidin- und Ethylamin-Derivate von 10.
Es hat sich herausgestellt, dass die Struktur-Aktivitätsbeziehung der Indolamin-Derivate wohl
nicht dem von den Tyramin-Derivaten her bekannten Muster folgt. Um die Erkenntnisse des
Needle-Screenings und der Röntgenstrukturen für das strukturbasierte Design wirklich nutzen
zu können, wurde daher beschlossen, sich näher an den Röntgenstrukturen mit den Tyramin-
Derivaten zu orientieren und zu den Phenolderivaten zurückzukehren. Es wurden neue
Verbindungen entworfen, die Reste enthalten, welche die S2-Tasche, sowie die S3-sub-
Tasche erschliessen sollen. Dabei wurde unter anderem nach dem Prinzip des fragment-
linkings [167] vorgegangen.
3.2 Modellierung
Den Ausgangspunkt für die Modellierung bildete, wie bereits bei den früher hergestellten
Verbindungen, das bei Hoffmann-La Roche durchgeführte Needle-Screening. Dabei stützten
wir unsere Modellierung auf die Tyramin-Nadel 8 mit einem Cyclohexyl-Rest in der S3-
Tasche, die mit einem KD-Wert von 220 M bindet (roche_bace_9.pdb, Abbildung 3.2). Es
Page 94
Tyramine
71
handelt sich dabei um die Tyramin-Verbindung mit dem kleinsten KD-Wert von der uns eine
Röntgenstruktur zur Verfügung steht.
Abbildung 3.2: Cyclohexyl-Tyramin-Nadel 8.
Das Needle-Screenig hat gezeigt, dass das Einführen von geeigneten 2-Alkyl-Substituenten
bei Tyramin zu einer signifikanten Verbesserung der Affinität führt (Abbildung 3.3). Wir
hofften, durch das Einführen von geeigneten Substituenten für die S2- und die S3-, sowie die
S3-sub-Tasche eine weitere deutliche Verbesserung der Affinität zu erreichen.
Abbildung 3.3: Affinitätssteigerung durch Reste für die S3-Tasche.
Aus dem Screening ging ebenfalls hervor, dass sekundäre Tyramine grundsätzlich toleriert
werden. Dies könnte es erlauben, zu einem späteren Zeitpunkt zusätzlich einen Vektor für die
S1’- oder die S2’-Tasche einzuführen, um die Affinität weiter zu steigern.
Alle nachfolgend beschriebenen Modellierungsstudien basieren, falls nicht anders erwähnt,
auf der Struktur roche_bace_9.pdb.
Page 95
Tyramine
72
3.2.1 Verbindungen mit Substituenten für die S2-Tasche
Zahlreiche Inhibitoren, von denen in der PDB Kristallstrukturen publiziert wurden, weisen
Arylsulfonamid-Reste auf, welche in der S2-Tasche binden. Ein Beispiel dafür ist die in
Abbildung 3.4 dargestellte Verbindung 96 (PDB: 2B8L), welche mit einem IC50 von 15 nM
(in vitro) bzw. 29 nM (zellbasierend) an BACE1 bindet.
Abbildung 3.4: Ligand 96 aus Struktur 2B8L (PDB).
Wir haben nun durch Modellieren mit MOLOC Verbindungen entworfen, bei welchen
ausgehend von einem S3-Taschen-Rest am Tyramin-Fragment ein Arylsulfonamid für die
S2-Tasche eingeführt werden soll. Zwei mögliche Verbindungen, Arylketon (1S,3R)-97 und
Arylamid (S)-98, sind in Abbildung 3.5 dargestellt. Anstelle von Arylsulfonamiden mit
einem Benzol-Kern könnten auch Arylsulfonamide mit verschiedenen Heteroaromaten als
Kern synthetisiert werden, welche zudem weitere Substituenten tragen können, um die
Bindungseigenschaften zu optimieren.
Abbildung 3.5: Arylsulfonamide (1S,3R)-97 und (S)-98.
Die Modellierung für die Arylsulfonamide (1S,3R)-97 und (S)-98 (Abbildung 3.5) ist in
Abbildung 3.6 und Abbildung 3.7 dargestellt. Einige Abstände wurden eingezeichnet.
Page 96
Tyramine
73
MOLOC zeigt für beide Verbindungen einige schwache repulsive intramolekulare
Wechselwirkungen an, die wir jedoch nicht als schwerwiegend einstufen. Es wurden
hingegen keine repulsiven Kontakte mit der aktiven Tasche von BACE1 gefunden. Die
beiden konservierten Wassermoleküle wurden in das Modellieren einbezogen, damit das
primäre Amin analog zum bei den Tyramin-Derivaten konservierten Bindungsmodus bindet.
Ein wichtiger Unterschied zur Struktur 2B8L mit dem Liganden 96 ist, dass in unserem Fall
die Flap geöffnet ist und somit die Arylsulfonamid-Einheit auf der S2-Tasche aufliegt. Bei
Struktur 2B8L liegt das Arylsulfonamid-Fragment hingegen sandwichartig zwischen der Flap
und den S2-Resten eingebettet. Die Reste der S2-Tasche liegen ansonsten in 2B8L und in
roche_bace_9.pdb sehr ähnlich.
Abbildung 3.6: Entworfener Arylketon-Ligand (1S,3R)-97 mit Substituent für die S2-Tasche (Distanzen in [Å]).
Page 97
Tyramine
74
Abbildung 3.7: Entworfener Arylamid-Ligand (S)-98 mit Substituent für die S2-Tasche (Distanzen in [Å]).
Eine Überlagerung der entworfenen Verbindungen mit dem Ligand aus Kristallstruktur 2B8L
zeigt, dass die Arylsulfonamid-Fragmente bei allen drei Verbindungen sehr ähnlich liegen
(Abbildung 3.8). Besonders ausgeprägt ist diese Übereinstimmung im Falle des Arylketons
(grün, Abbildung 3.9).
Bei der Betrachtung dieser Abbildungen erscheint es zudem sehr interessant, herauszufinden,
wie sich die Bindungseigenschaften des Liganden aus Struktur 2B8L verändern würden, wenn
man den Phenyl-Rest der S1-Tasche durch das analoge Phenol austauschen würde. Man
könnte sich ebenfalls vorstellen, makrozyklische Verbindungen zu entwerfen und
herzustellen, welche die S1/S3 und die S2-Tasche besetzen.
Page 98
Tyramine
75
Abbildung 3.8: Überlagerung der entworfenen Strukturen (1S,3R)-97 und (S)-98 mit dem Liganden 96 aus
Kristallstruktur 2B8L (PDB).
Abbildung 3.9: Überlagerung des Arylketons (1S,3R)-97 (grün, Abbildung 3.6) mit dem Liganden 96 aus
Kristallstruktur 2B8L (PDB).
3.2.2 Verbindung mit Substituent für die S3-sub-Tasche
Das Needle-Screening hat, neben den Tyraminen, welche in die S1/S3-Tasche binden,
zusätzlich ein Thiophen-Derivat 7 gezeigt, das mit einem KD-Wert von 110 M in die so
genannte S3-sub-Tasche bindet. Ein sehr interessanter Ansatz zum Entwerfen von neuen
Liganden ist es nun, nach einer Möglichkeit zu suchen, dieses Thiophen-Fragment mit der
Möglichkeit zur
Verknüpfung zum
Markrozyklus
Einbau von Phenol
anstelle von Phenyl
(blaue Struktur)
Page 99
Tyramine
76
besten Tyramin-Nadel zu verknüpfen – dieser Ansatz ist als so genanntes fragment-linking
bekannt.
Abbildung 3.10: Tyramin-Derivat 8 (roche_bace_9.pdb) und Thiophen-Derivat 7 (roche_bace_2.pdb).
Durch Modellierungsstudien mit MOLOC wurde nun eine Verbindung entworfen, bei der
wichtige Strukturelemente der beiden Verbindungen 8 und 7 aus Abbildung 3.10 miteinander
verknüpft werden. Durch Änderung des Cyclohexyl-Rests in eine Cyclopentyl-Gruppe und
durch eine Acetylen-Brücke gelang es, die beiden Fragmente so zu verknüpfen, dass sich die
neu entworfene Verbindung (1S,3R)-99 im Modell schön in die aktive Tasche der -Sekretase
einfügt (Abbildung 3.11 und Abbildung 3.12).
Abbildung 3.11: Entworfene Verbindung (1S,3R)-99 mit Rest für die S3-sub-Tasche.
Zwei, bei den Tyramin-Kristallstrukturen konservierte, Wassermoleküle in der aktiven Tasche
– das katalytische Wassermolekül, sowie eines, welches an das Flap-Tyrosin gebunden ist –
wurden für das Modellieren miteinbezogen, da sich sonst die primäre Aminogruppe
von (1S,3R)-99 von der Position wegbewegt, die bei den Tyramin-Kristallstrukturen
konserviert ist. Die Modellierung des entworfenen Liganden, sowie einige Abstände sind in
Abbildung 3.12 dargestellt. Mit MOLOC wurden dabei keine repulsiven Kontakte mit der
aktiven Tasche gefunden. Der Thiophen-Rest kann später durch andere Heteroaromaten oder
weitere Reste ersetzt werden, um auch deren Bindungseigenschaften zu messen.
Page 100
Tyramine
77
Abbildung 3.12: Entworfener Ligand (1S,3R)-99 mit Substituent für die S3-sub-Tasche (Distanzen in [Å]).
Eine Überlagerung von Verbindung (1S,3R)-99 mit dem Cychlohexyl-Tyramin 8 und dem
Thiophen 7 aus dem Needle-Screening zeigt, dass sowohl das Tyramin-Fragment , als auch
der Thiophen-Ring sehr ähnlich liegen wie die Fragmente 8 und 7 in den Röntgenstrukturen
roche_bace_9.pdb und roche_bace_2.pdb (Abbildung 3.13 und Abbildung 3.14).
Abbildung 3.13: Überlagerung des entworfenen Liganden (1S,3R)-99 (grün) mit den Liganden 8 und 7 aus
roche_bace_9.pdb (Cyclohexyl-Tyramin) und roche_bace_2.pdb (Thiophen-Derivat).
Page 101
Tyramine
78
Abbildung 3.14: Überlagerung des entworfenen Liganden (1S,3R)-99 (grün) mit den Liganden 8 und 7 aus
roche_bace_9.pdb (Cyclohexyl-Tyramin) und roche_bace_2.pdb (Thiophen-Derivat).
Page 102
Tyramine
79
3.3 Synthese
3.3.1 Verbindungen mit Substituenten für die S2-Tasche
3.3.1.1 Retrosynthese
3.3.1.1.1 Retrosynthese des Arylketons (±)-97
Für die Synthese des racemischen Arylketons (±)-97 soll das benötigte Cyclopentyl-Phenol-
Fragment (±)-100 (Gemisch von cis- und trans-Isomer) als Organometallverbindung mit der
erforderlichen Carbonylverbindung 101 umgesetzt werden. Dazu kommen beispielsweise
eine Grignard-Reaktion mit anschliessender Oxidation des sekundären Alkohls zum Keton
oder eine Weinreb-Keton-Synthese in Frage. Das gesuchte cis-Diastereomer soll
chromatographisch vom trans-Diastereomer getrennt werden. Die Umsetzung zum
gewünschten Zielmolekül (±)-97 soll anschliessend durch Entschützung und Umwandlung
des primären Alkohls in das analoge Amin durch Mitsunobu-Reaktion und Entfernung der
Phenol-Schutzgruppe erfolgen. Das Bromid (±)-100 (Gemisch von cis- und trans-Isomer),
welches für die Herstellung der benötigten Organometallverbindung erforderlich ist, soll aus
dem analogen Alkohol (±)-102 (Gemisch von cis- und trans-Isomer) gewonnen werden,
welcher seinerseits durch Reduktion des Ketons (±)-103 hergestellt werden soll. Dieses soll
durch eine 1,4-Addition des entsprechenden geschützten Bromtyrosols 104 an Cyclopentenon
105 eingeführt werden. Das Bromtyrosol 104 soll durch Bromierung von kommerziell
erhältlichem Tyrosol 106 zu 107 und anschliessende Schützung synthetisiert werden. Das
gesuchte Carbonyl-Fragment 101 soll aus Methyl-3-methoxy-5-nitrobenzoat 108 hergestellt
werden, welches nach einer Vorschrift von Herlt et al. [168] aus dem käuflichen Methyl-3,5-
dinitrobenzoat zugänglich ist.
Page 103
Tyramine
80
Abbildung 3.15: Retrosynthese des Arylketons (±)-97.
3.3.1.1.2 Retrosynthese des Arylamids (±)-98
Bei der Synthese des racemischen Arylamids (±)-98 soll die Amid-Bindung durch Reaktion
des Pyrrolidins (±)-109 mit dem Säurechlorid 110 gebildet werden. Die Umsetzung zum
gewünschten Zielmolekül (±)-98 soll anschliessend durch Entschützung und Umwandlung
des primären Alkohls in das analoge Amin durch Mitsunobu-Reaktion und Entfernung der
Phenol-Schutzgruppe erfolgen. Das o-Pyrrolidin-Tyrosol-Fragment (±)-109 soll aus dem
entsprechenden -Lactam (±)-111 durch Reduktion gewonnen werden. Das -Lactam (±)-111
sollte durch Reduktion der Nitrogruppe von (±)-112 zum primären Amin, analog einer von
Walz und Sundberg publizierten Vorschrift [169], und anschliessende intramolekulare
Zyklisierung zugänglich sein. Eine ähnliche Reaktion wurde von Becht, Meyer und
Helmchen bei der Synthese von Rolipram durchgeführt [170]. Die Nitroverbindung (±)-112
müsste durch Michael-Addition von Nitromethan am entsprechenden ,-ungesättigten Ester
Page 104
Tyramine
81
113 analog einer von Demnitz et al. in der Synthese von Rolipram beschriebenen Methode
hergestellt werden können [171]. Der ,-ungesättigte Ester 113 sollte durch Reaktion des
entsprechenden Aldehyds 114 mit Phosphonoessigsäure-triethylester analog einer von Yoon,
Shair, Danishefsky und Shulte beschriebenen Methode erhältlich sein [172]. Der Aldehyd
114 soll aus dem analogen Bromid 104 durch Lithiierung und Umsetzen mit DMF nach einer
von Moyer et al. beschriebenen Methode [156] gewonnen werden. Die Synthese des
geschützten ortho-Brom-Tyrosols 104 aus kommerziell erhältlichem Tyrosol 106 wurde im
vorangehenden Kapitel 3.3.1.1.1 beschrieben. Das Säurechlorid 110 ist nach einer Vorschrift
von Herlt et al. [168] via 108 aus dem käuflichen Methyl-3,5-dinitrobenzoat zugänglich.
Abbildung 3.16: Retrosynthese des Arylamids (±)-98.
Page 105
Tyramine
82
3.3.1.2 Synthese
Als erstes wurde die Synthese des Arylsulfonamid-Fragmentes und einiger Analoga in
Angriff genommen. Das erste Syntheseziel war das Pyrrolidin-Fragment 115. Diese
Verbindung und einige Analoga sollten bereits im Biacore-Assay getestet werden um
Abzuschätzen, ob diese Fragmente aufgrund ihrer Affinität einen wertvollen Beitrag zur
Gesamtbindung der Zielmoleküle (1S,3R)-97 und (S)-98 leisten könnten. Aufgrund der
Biacore-Ergebnisse sollte anschliessend entschieden werden, ob die modellierten
Verbindungen (1S,3R)-97 und (S)-98 synthetisiert werden sollten.
Abbildung 3.17: Pyrrolidin-Fragment 115.
3.3.1.2.1 Synthese der Aryslsulfonamid-Fragmente
Synthese der Arylsulfonamid-Fragmente ohne Methoxy-Gruppe
Bei der Synthese der gesuchten Arylsulfonamid-Fragmente wurden zunächst die Analoga
ohne Methoxy-Gruppe hergestellt, um so später in der Lage zu sein, den Beitrag dieser
Gruppe zur Bindung der Zielmoleküle an -Sekretase evaluieren zu können.
Page 106
Tyramine
83
Abbildung 3.18: a) 1.5 Äq. SOCl2, MeOH, 0 °C → Rückfluss, 17 h. b) 1.1 Äq. MsCl, 1.1 Äq. Pyridin, CH2Cl2,
0 °C → RT. c) 1.1 Äq. NaH, 2.0 Äq. MeI, DMF, RT, 1 h. d) 2.0 Äq. LiAlH4, THF, 0 °C, 1.5 h.
e) 1.5 Äq. PCC, Molsieb, CH2Cl2, 0 °C, 1 h. f) 3.0 Äq. NaOH (wässr.), THF/MeOH, 60 °C,
1.5 h. g) SOCl2, Rückfluss, 3 h.
Dazu wurde zunächst 4-Aminobenzoesäure mit SOCl2 in MeOH zu 116 [173] verestert.
Anschliessend wurde die Amino-Gruppe mit MsCl nach einer Vorschrift von Lis und
Marisca [174] in das entsprechende Sulfonamid 117 [173] überführt. Daraus wurde analog
einer von Stachel et al. beschriebenen Methode [70] durch Deprotonierung mit NaH und
Umsetzen mit MeI das analoge N-Methyl-sulfonamid 118 [175] gewonnen (Abbildung 3.18).
Die Herstellung des gesuchten Aldehyds aus dem Ester wurde über 2 Stufen durchgeführt, da
die direkte Reduktion zum Aldehyd oft nicht glatt verläuft. Der Ester 118 wurde analog einer
von MacKenzie et al. publizierten Methode [176] mit LiAlH4 mit sehr guter Ausbeute zum
entsprechenden Alkohol 119 [175] reduziert. Dieser konnte, ohne chromatographische
Reinigung, direkt für die anschliessende Oxidation, nach einer von Peng und Blagg
beschriebenen Methode [177], mit PCC zum entsprechenden Aldehyd 120 eingesetzt werden,
welche ebenfalls glatt verlief. Durch Verseifung des Esters 118 in quantitativer Ausbeute
zu 121 [178], anlog einer von Stachel et al. publizierten Vorschrift [70], und Erhitzen der
erhaltenen Säure in SOCl2 wurde daraus das gewünschte Säurechlorid 122 mit ebenfalls sehr
guter Ausbeute synthetisiert.
Page 107
Tyramine
84
Synthese der Methoxy-Derivate
Die Synthese des gesuchten Methoxy-Derivates geht von kommerziell erhältlichem Methyl-
3,5-dinitrobenzoat 123 aus. Nach einer von Herlt et al. publizierten Methode [168] wurde
eine der beiden Nitro-Gruppen durch Erhitzen mit LiOMe in MeOH gegen eine Methoxy-
Gruppe ausgetauscht (Abbildung 3.19). Die methanolische Lösung von LiOMe wurde frisch
durch Lösen von Li-Draht in trockenem MeOH hergestellt, und die gesuchte Verbindung 124
konnte in akzeptabler Ausbeute isoliert werden. Als Nebenprodukte dieser Reaktion werden
3-Methoxy-5-nitrobenzoesäure 125, sowie 3,5-Dinitrobenzoesäure 126 beobachtet, ausserdem
wird nicht alles Startmaterial umgesetzt [168] (Abbildung 3.19).
Abbildung 3.19: a) 2.0 Äq. LiOMe, MeOH, Rückfluss, 4 h. b) 10% Pd/C, H2 (1 atm), THF, RT, 19.5 h.
c) 10% Pd/C, H2 (1 atm), EtOAc/MeOH 1:1, RT, 19.5 h. d) 1.1 Äq. MsCl, 1.1 Äq. Pyridin,
CH2Cl2, 0 °C → RT, 23 h. e) 1.1 Äq. NaH, 2.0 Äq. MeI, DMF, RT, 3 h. f) 2.0 Äq. LiAlH4,
THF, 0 °C, 1.5 h. g) 1.5 Äq. PCC, Molsieb, CH2Cl2, 0 °C, 2 h. h) 3.0 Äq. NaOH (wässr.),
THF/MeOH, 60 °C, 1.5 h. i) SOCl2, Rückfluss, 3 h.
Page 108
Tyramine
85
Die Nitro-Gruppe von Methyl-3-methoxy-5-nitrobenzoat 124 wurde anschliessend mit 10%
Pd/C bei 1 atm H2 zum entsprechenden Anilin 127 [179] reduziert. Die Reaktion gelang
sowohl in MeOH/EtOAc, als auch in THF sehr gut. Analog einer von Lis und Marisca
beschriebenen Methode [174] wurde die Verbindung mit sehr guter Ausbeute zum
entsprechenden Sulfonamid 128 [180] umgesetzt. Das Sulfonamid wurde analog einer von
Stachel et al. beschriebenen Methode [70] durch Deprotonierung mit NaH und Umsetzen mit
MeI reibungslos in das analoge N-Methyl-sulfonamid 129 überführt. Durch Reduktion des
Esters 129 [180] zum Alkohol 130 [176] und anschliessende Oxidation zum
Aldehyd 131 [177] konnte das benötigte Fragment für die Herstellung von (1S,3R)-97
problemlos erhalten werden. Hydrolyse des Esters 129 analog einer von Stachel et al.
publizierten Vorschrift [70] lieferte die entsprechende Säure 132 [180] in quantitativer
Ausbeute. Durch Erhitzen der Säure in SOCl2 wurde daraus das gewünschte Säurechlorid
110 zur Synthese von (S)-98 erhalten.
3.3.1.2.2 Verknüpfung zu Pyrrolidin-Fragment 115
Um bereits vor der Fertigstellung des Pyrrolidinyl-Phenol-Fragmentes 109 herauszufinden, ob
die geplante Verknüpfung mit diesem gut funktionieren sollte, wurde das Säurechlorid 122
mit Pyrrolidin umgesetzt, wobei das gesuchte Amid 115 in sehr guter Ausbeute isoliert
werden konnte. Die Verknüpfung der beiden Fragmente dürfte also nach dieser Methode
ebenfalls problemlos gelingen.
Abbildung 3.20: a) 1.0 Äq. Pyrrolidin, 1.5 Äq. Et3N, CH2Cl2, RT, 6 h.
Page 109
Tyramine
86
Biacore-Messungen von Arylsulfonamid-Fragmenten
Einige der hergestellten Verbindungen wurden eingesendet zu Roche und im Biacore-Assay
getestet. Die Messresultate der gemessenen Verbindungen sind in Abbildung 3.21
zusammengestellt. Bei einigen Verbindungen konnte eine schwache Bindung nachgewiesen
werden. Die beste Bindung weist Verbindung 128 auf. In den beiden durchgeführten
Messungen wurde ein KD-Wert von 590 bzw. 245 M ermittelt. Dies ist in Anbetracht der
niedrigen Affinität der Verbindung als gute Reproduzierbarkeit zu werten. Bei
Verbindung 129 ergab die erste Messung einen KD-Wert von 15591 M und die zweite einen
Wert von 1256 M. Das ist ein Unterschied von mehr als einem Faktor 10, es ist unklar,
worauf dies zurückzuführen ist, es könnte jedoch mit der niedrigen Affinität der Verbindung
und deren Lösungsverhalten zusammenhängen, wie dies in Kapitel 2.6 diskutiert wurde. Bei
Verbindung 133 wurde bei der ersten Messung ein KD-Wert von 2221 M ermittelt. Bei der
zweiten Messung wurde hingegen aus den Rohdaten des Messgerätes ein negativer Wert
für KD errechnet. Negative Werte erhält man beispielsweise, wenn das Detektorsignal für die
Substanz-Messung im Gegensatz zum Detektorsignal der Referenzmessung einen negativen
Wert aufweist. So ergaben die Messungen von Verbindung 133 Detektorantworten von 47.8
und 46.6 für die Referenzverbindung (Peptidanalogon, KD ca. 10 nM), die Detektorantworten
für Verbindung 133 lagen bei 3.5 und -3.0. Negative Werte wurden auch für weitere
Verbindungen errechnet (119, 120, 121 und 131). Diese Datenlage legt nahe, dass auch die
anderen Messdaten mir Vorsicht zu betrachten sind, möglicherweise stösst die Biacore-
Methode hier aufgrund der tiefen Affinität und des Lösungsverhaltens der Verbindungen an
die technischen Grenzen. Zusammenfassend zeigen die Resultate, dass diese Klasse von
Arylsulfonamid-Fragmenten keine vielversprechenden Bindungseigenschaften im Biacore-
Assay zeigen. Aufgrund zu niedriger Affinitäten dieser Fragmente wurde die Synthese der
geplanten Zielmoleküle (1S,3R)-97 und (S)-98 nicht weiter verfolgt.
Page 110
Tyramine
87
Abbildung 3.21: Biacore-Messresultate der getesteten Arylsulfonamid-Fragmente, KD-Werte bei mehreren
Messungen: 1. Messung/2. Messung.
Page 111
Tyramine
88
3.3.2 Verbindung mit Substituent für die S3-sub-Tasche
3.3.2.1 Retrosynthese
Für die racemische Synthese des gewünschten Zielmoleküls ((±)-99) kommen grundsätzlich
verschiedene Routen in Frage. Eine vielversprechende wird nachstehend erläutert. Bei dieser
Route (Abbildung 3.22) soll das gesuchte Zielmolekül (±)-99 durch Verknüpfung des
Phenolfragments (±)-103 und des Thiophenfragments 134, sowie anschliessende Entfernung
des tertiären Alkohols, welcher durch die Verknüpfung der Fragmente entsteht, Entschützung
und Umwandeln des primären Alkohols in das analoge primäre Amin unter Mitsunobu-
Bedingungen erhalten werden. Das Phenolfragment (±)-103 und das Thiophenfragment 134
sollen durch Metallierung des Alkins und Angriff am Keton verknüpft werden, wobei eine
Mischung von 1,3-cis- und 1,3-trans-Derivat erwartet wird, welche getrennt werden soll. Die
Cyclopentyl-Gruppe soll durch eine 1,4-Addition des entsprechenden geschützten
Bromtyrosols 104 an Cyclopentenon 105 eingeführt werden. Das geschützte
Bromtyrosol 104 soll aus Tyrosol 106 via Bromtyrosol 107 synthetisiert werden. Die
Entscheidung, Tyrosol statt Tyramin als Ausgangsverbindung zu verwenden, wurde aus
schutzgruppentechnischen Überlegungen getroffen. Die meisten Aminschutzgruppen könnten
nicht bei der Verknüpfung des Phenolfragments (±)-103 mit dem metallierten
Thiophenfragment 134 verwendet werden, zudem können aufgrund des Acetylens keine
Schutzgruppen verwendet werden, welche reduktiv entfernt werden müssen. Eine
Schutzgruppe wie Trityl eignet sich wiederum kaum zur doppelten Schützung eines primären
Amins. Wird hingegen Tyrosol verwendet, gibt es eine grosse Auswahl an geeigneten
Schutzgruppen. Das Thiophenfragment 134 soll aus Propargylalkohol und 3-
Methoxythiophen hergestellt werden.
Page 112
Tyramine
89
Abbildung 3.22: Retrosynthese von Zielmolekül (±)-99.
3.3.2.2 Synthese
3.3.2.2.1 Synthese des Phenolfragments
Zunächst wurde Tyrosol 106 nach einer von Sviridov et al. beschriebenen Methode [181] in
2-Position bromiert (107). Zur Schützung der phenolischen Hydroxylgruppe wurde das
analoge MOM-Derivat 135 analog einer von Miller et al. beschriebenen Methode [182]
hergestellt, anschliessend wurde der primäre Alkohol TBDMS geschützt (136) [183-185].
Die 1,4-Addition wurde analog einer von Matsuzawa et al. beschriebenen Methode [186]
durchgeführt. Damit gelang es, das gewünschte Cyclopentanon-Derivat (±)-137 mit einer
akzeptablen Ausbeute von immerhin 57% herzustellen. Bei der Reaktionskontrolle kann hier
neben dem Produkt (±)-137 auch das Silyl-Enolether-Analogon beobachtet werden, welches
beim Aufarbeiten zum gewünschten Keton hydrolysiert wird.
Page 113
Tyramine
90
Abbildung 3.23: a) 1.0 Äq. Br2, 1.4 Äq. NaHCO3, CH2Cl2/MeOH, 0 °C, 3 h. b) 1. 1.0 Äq. NaH, THF, 0 °C,
20min. 2. 1.0 Äq. MOM-Cl, THF, 0 °C, 6 h. c) 1.2 Äq. TBDMS-Cl, 1.4 Äq. Imidazol, CH2Cl2,
0 °C, 30 min. d) 1. 2.0 Äq. Mg, 0.1 Äq. 1,2-Dibromethan, THF, Rückfluss, 30 min.
2. 0.05 Äq. CuBr.MeS2, −78 °C, 10 min. 3. 1.0 Äq. Cyclopentenon, 2.0 Äq. Me3SiCl,
−78 °C → RT, 20 h.
3.3.2.2.2 Synthese des Thiophen-Fragments
Das Thiophenfragment 134 [187] (Abbildung 3.24) konnte analog einer von Chayer et al.
beschriebenen Methode [188] aus 3-Methoxythiophen und Propargylalkohol in akzeptabler
Ausbeute hergestellt werden. Als Vergleichsverbindung zu 134 wurde das Phenyl-
Analogon 138 nach einer von Luo et al. publizierten Vorschrift [189] in guter Ausbeute aus
Phenol und Propargylbromid hergestellt.
Abbildung 3.24: a) 2.0 Äq. Propargylalkohol, 0.38 Äq. NaHSO4, Toluol, Rückfluss, 2 h 20 min.
b) 1.0 Äq. K2CO3, Aceton, 50 °C, 19 h.
Page 114
Tyramine
91
3.3.2.2.3 Verknüpfung der Fragmente
Eine Literaturrecherche zeigte, dass es, besonders im Bereich der Steroidchemie, zahlreiche
Beispiele gibt, bei denen ein Propargylether oder Propargylalkohol zuerst metalliert und
anschliessend an ein Fünfring-Keton addiert wird [190-192]. So gelang es, durch Lithiierung
des jeweiligen Alkins und anschliessende Addition an Cyclopentanon, sowohl die Thiophen-
Verbindung 139, als auch das Phenyl-Analogon 140 in guten Ausbeuten zu erhalten.
Abbildung 3.25: a) 1. 1.0 Äq. n-BuLi, THF, 0 °C, 40 min. 2. 1.0 Äq. Cyclopentanon, 0 °C → RT, 3 d.
Modellieren mit MOLOC hat gezeigt, dass der bei dieser Methode entstehende tertiäre
Alkohol bei der Bindung an BACE1 nicht stören sollte, sondern sogar eine gute
Wasserstoffbrücke zu einer Carbonylgruppe ausbilden dürfte. Es besteht daher kein Anlass,
diese Hydroxyl-Gruppe im Verlauf der weiteren Synthese zu enfernen.
Die oben beschriebene Methode konnte problemlos auf die Verknüpfung von 134 mit dem
Cyclopentanon-Derivat (±)-137 übertragen werden. Im Gegensatz zur Reaktion mit
Cyclopentanon entstehen hier aber zwei Diastereomere – ein 1,3-cis-, sowie ein 1,3-trans-
Derivat. Erwartungsgemäss sollte bevorzugt das cis-Derivat gebildet werden. Die beiden
Isomere wurden in einem Verhältnis von ca. 2.3 zu 1 erhalten und konnten mit einem
geeigneten ternären Lösungsmittelgemisch (Hexan/TBME/EtOAc: 80:13:7)
säulenchromatographisch getrennt werden. Es gelang, das gewünschte trans-Isomer (±)-141b
in einer Ausbeute von 25% und das cis-Isomer (±)-141a in einer Ausbeute von 58% zu
isolieren, woraus sich eine gute Gesamtausbeute von 85% ergibt.
Page 115
Tyramine
92
Abbildung 3.26: a) 1.0 Äq. n-BuLi, THF, 0 °C, 1 h.
Um die beiden Isomere identifizieren zu können, wurden die ensprechenden Methoxy-
Derivate (±)-142a und (±)-142b hergestellt. Dazu wurden die Hydroxyl-Gruppen von
(±)-141a und (±)-141b mit NaH deprotoniert und anschliessend mit Methyliodid alkyliert.
Die gewünschten Produkte konnten jeweils in ca. 50% Ausbeute isoliert werden.
Abbildung 3.27: a) 2.1 Äq. NaH, 5.0 Äq. MeI, THF, Rückfluss, 11 h.
Die Unterscheidung der beiden Isomere erfolgte aufgrund von NOE zwischen der
Methoxygruppe bzw. des CH-Protons und den beiden verschiedenen CH2-Protonen
(Abbildung 3.28). Dies bestätigte die obige Erwartung, dass mehrheitlich das cis-Derivat
(±)-141a gebildet wird. Die Daten sind in Kapitel 5.3 aufgeführt.
Abbildung 3.28: Unterscheidung von cis- und trans-Derivat mittels NOE.
Page 116
Tyramine
93
3.3.2.2.4 Synthese des Zielmoleküls
Die TBDMS-Schutzgruppen von (±)-141a und (±)-141b wurden mit methanolischer
Zitronensäure-Lösung entfernt. Durch Umsetzen von (±)-143a und (±)-143b mit
Tosylchlorid in CH2Cl2 konnten die primären Alkoholgruppen anschliessend selektiv in die
benötigten Abgangsgruppen überführt werden ((±)-144a und (±)-144b). Durch Umsetzen mit
Kaliumphthalimid wurden aus den entsprechenden Tosylaten (±)-144a und (±)-144b die
analogen Phthalimid-Derivate (±)-145a und (±)-145b hergestellt [193]. Die
Zielverbindung (±)-146b und das analoge Diastereomer (±)-146a wurden in 2 Stufen aus den
Phthalimid-Vorläufern synthetisiert. Zunächst wurden mit Hilfe von Methylhydrazin [194]
die primären Aminogruppen freigesetzt. Durch Behandeln mit PPTS [195] oder Zugabe von
konz. wässr. HCl-Lösung konnten schliesslich die MOM-Schutzgruppen entfernt und die
gesuchten Verbindungen erhalten werden.
Abbildung 3.29: a) 1 M methanolische Zitronensäure, RT, 26 h. b) 1.1 Äq. TosCl, 1.5 Äq. Et3N, kat. DMAP,
CH2Cl2, RT 24 h. c) 1.2 Äq. Kaliumphthalimid, DMF, 70 °C, 3 h. d) Methylhydrazin/MeOH
(1:9), RT, 24 h. e) 9.1 Äq. PPTS, MeOH, Rückfluss, 70 h.
Page 117
Tyramine
94
3.3.2.3 Synthese von o-Cyclopentyl-Tyramin via Claisen-Umlagerung
Aus einem ursprünglichen Nebenprojekt zur Synthese des Phenolfragments (±)-103 auf einer
anderen Route, als via 1,4-Addition, ergaben sich, wie sich herausstellen sollte, einige
interessante Verbindungen. Von einer davon, o-Cyclopentyl-Tyramin 147, gelang es Roche
sogar eine Röntgenkristall-Struktur mit -Sekretase zu erhalten.
Abbildung 3.30: o-Cyclopentyl-Tyramin 147.
3.3.2.3.1 Vorversuche mit Allyl-Derivat
Um die Durchführbarkeit der Synthese des gewünschten Phenolfragments via
Claisenumlagerung zu untersuchen, wurde zunächst ein Vorversuch mit dem entsprechenden
Allyl-Derivat durchgeführt. Dazu wurde zunächst das primäre Amin von Tyramin 9 mit
Cbz-Cl geschützt 148 [196]. Anschliessend wurde das Phenol in guter Ausbeute mit
Allylbromid zu 149 alkyliert. Die Claisenumlagerung konnte mit guter Ausbeute, analog
einer von Matsumura et al. beschriebenen Methode [197], in DMA unter Rückfluss
durchgeführt werden (150).
Abbildung 3.31: a) 1.1 Äq. Cbz-Cl, 1.5 Äq. Et3N, DMF, RT, 2 h. b) 1.2 Äq. Allylbromid, 1.5 Äq. K2CO3,
Aceton, Rückfluss, 18.5 h. c) N,N-Dimethylanilin, Rückfluss, 3 h.
Page 118
Tyramine
95
3.3.2.3.2 Cyclopentylderivat-Synthese
Für die Synthese des Cyclopentyl-Derivates musste zunächst das erforderliche
3-Bromcyclopenten (±)-151 [198] synthetisiert werden. Dieses wurde in einer Stufe durch
allylische Bromierung von Cyclopenten mit NBS, ähnlich einer von Hückel und Bross [199]
beschriebenen Methode, hergestellt. Das Produkt ist ziemlich instabil [200] und muss
deshalb gekühlt und dunkel aufbewahrt werden und sollte rasch weiterverwendet werden.
Abbildung 3.32: a) 0.29 Äq. NBS, AIBN, CCl4, Rückfluss, 1 h 40 min.
Die Synthese des Tyraminfragmentes startet von kommerziell erhältlichem Tyramin 9. In
einem ersten Schritt wurde das primäre Amin mit sehr guter Ausbeute Boc-geschützt (152)
[201]. Anschliessend wurde das Phenol mit 3-Bromcyclopenten (±)-151 alkyliert. Es erwies
sich dabei, dass diese Reaktion am besten gelingt, wenn zuerst das Phenol mit NaH
deprotoniert wird. Man erhielt so das gewünschte Produkt (±)-153 in guter Ausbeute. Unter
den oben für die Synthese von 149 verwendeten Reaktionsbedingungen, mit K2CO3 in
Aceton, konnten hingegen keine brauchbaren Resultate erzielt werden.
Abbildung 3.33: a) 1.0 Äq. Boc2O, THF, RT, 1 h 40 min. b) 1.2 Äq. NaH, 1.0 Äq. 3-Bromcyclopenten, THF,
0 °C, 3 h, RT, 18 h.
Als nächstes musste nun die Claisenumlagerung durchgeführt werden. Die oben bei der
Synthese von 150 verwendeten Bedingungen, Erhitzen in DMA [197], erwiesen sich hier
ebenfalls als ungeeignet, das gesuchte Produkt (±)-154 konnte lediglich in einer Ausbeute von
6% isoliert werden. Es wurde deshalb nach einer effizienteren Methode gesucht. In der
Literatur findet sich ein Bericht von Anderson et al. [202], über die Umlagerung eines
vergleichbaren Derivates 155 mit sehr guter Ausbeute durch Erhitzen unter
lösungsmittelfreien Bedingungen in Gegenwart von K2CO3 während 30 min (Abbildung
Page 119
Tyramine
96
3.34). In unserem Fall konnte nach 30 min jedoch noch keine Umsetzung erkannt werden.
Nach 20 h konnten 20% Umlagerungsprodukt aus dem schwarz gewordenen
Reaktionsgemisch isoliert werden.
Abbildung 3.34: a) K2CO3, 185 °C, 30 min.
Eine weitere Methode ist die Claisen-Umlagerung in Gegenwart von Eu(fod)3, die von Trost
und Toste beschrieben wurde [203] (Abbildung 3.35). Nach einer asymmetrischen
O-Alkylierung von 4-Methoxyphenol, gelang es ihnen mit dieser Methode das gewünschte
Umlagerungsprodukt 156 in guter Ausbeute und mit zuverlässigem Transfer der Chiralität zu
erhalten. In unserem Fall konnte mit dieser Methode leider keine Konversion erzielt werden.
Abbildung 3.35: a) Eu(fod)3, CHCl3, 50 °C, 8 h.
Als weitere Methode erwähnen die Autoren die Umlagerung unter Verwendung von Et2AlCl.
Diese Variante führe in ihrem Fall zu signifikanter Racemisierung, weshalb sie die Methode
nicht weiter verfolgten. In unserm Fall war dies nicht von Bedeutung, da bereits die
Alkylierung racemisch durchgeführt wurde. Durch Verwendung von Et2AlCl gelang es
schliesslich, das gesuchte Produkt (±)-154 in akzeptabler Ausbeute zu erhalten. Als
Nebenprodukt trat die dealkylierte Verbindung 152 auf.
Abbildung 3.36: a) 1.0 Äq. Et2AlCl (1 M in Hexan), Toluol, RT, 16 h.
Page 120
Tyramine
97
Die Ergebnisse der verschiedenen Reaktionsbedingungen für die Synthese von (±)-154 sind in
Tabelle 3.1 zusammengefasst.
Reaktanden T t Ausbeute
DMA 200 °C 003 h 06%
K2CO3 190 °C 020 h 20%
Eu(fod)3, THF 085 °C 110 h -
Et2AlCl, Hexan/Toluol RT 016 h 52%
Tabelle 3.1: Verschiedene Reaktionsbedingungen für Claisen-Umlagerung.
Beim Versuch, die phenolische Hydroxyl-Gruppe von Tyrosol 106 mit
3-Bromcyclopenten (±)-151 zu alkylieren, konnten direkt 17% des umgelagerten Produktes
(±)-157 isoliert werden. Dieses soll auch auf seine Aktivität bezüglich der Inhibition von
BACE1 getestet werden.
Abbildung 3.37: a) 1.1 Äq. NaH, 1.0 Äq. 3-Bromcyclopenten, THF, RT, 20 h.
Aus dem umgelagerten Produkt (±)-154 wurde durch Entschützen mit TFA das
Cyclopentenyl-Derivat (±)-158 hergestellt. Durch Reduktion der Doppelbindung mit
Raney-Ni analog einer von Gataullin et al. beschriebenen Methode [204] konnte daraus das
Cyclopentyl-Derivat 147 synthetisiert werden. Diese beiden Verbindungen sollen ebenfalls
auf ihre BACE1-Inhibitionseigenschaften getestet werden.
Abbildung 3.38: a) TFA, CH2Cl2, RT, 1.5 h. b) Raney-Ni, H2 (1 atm), EtOH/H2O, RT, 3 h.
Page 121
Tyramine
98
3.4 Biacore-Affinitätsmessungen
Die Bindungseigenschaften der in Abbildung 3.39 dargestellten Verbindungen wurden durch
Herrn Walter Huber bei Roche in Basel mit einem Biacore-Assay untersucht. Für einige
Verbindungen wurden mehrere Messungen – teilweise bei unterschiedlichen Konzentrationen
– durchgeführt. Messungen bei unterschiedlichen Konzentrationen werden durchgeführt,
wenn Verbindungen ein problematisches Lösungsverhalten zeigen und es daher erforderlich
ist, mit grösseren Verdünnungen zu Arbeiten um die Bildung von Aggregaten und
Ausfällungen zu vermeiden. Die Messdaten sind in Tabelle 3.2 aufgeführt.
Abbildung 3.39: Strukturen der gemessenen Verbindungen.
Page 122
Tyramine
99
Verbindung
Konz. (Messung)
[M] KD [M] Messserie 1
KD [M] Messserie 2
134 200 −
200 1769
138 200 −
200 −
200 −
139 200 − 154
200 − 138
140 200 351
200 −
(±)-146a 200 −
50 −
50 −
10 36 23
(±)-146b 200 −
50 0000000.72 12
50 −
10 53
147 200 − 33
200 −
200 −
(±)-157 200 −
50 −
50 −
10 73
(±)-158 200 96 124
200 80
200 −
Tabelle 3.2: Messdaten der Verbindungen aus Abbildung 3.39 (− = Messung nicht auswertbar).
Für Verbindung 138 konnte in einer Reihe von drei Messungen keine Bindung gemessen
werden. Negative Werte für KD können sich rechnerisch bei bestimmten Kombinationen der
Detektorantworten der Referenz-Verbindung und der Test-Substanz ergeben, es handelt sich
dabei um nicht verwertbare Messergebnisse. Bei Fragment 140 konnte in einer von
2 Messungen ein Wert von 351 M erhalten werden. Für das Thiophen-Fragment 134 ergab
eine von 2 Messungen einen Wert von 1769 M. Für das Cyclopentanol-Derivat 139 konnte
in einer ersten Messreihe kein Bindungs-Wert ermittelt werden. Messungen zu einem späteren
Zeitpunkt ergaben jedoch KD-Werte von 154 M und 138 M. Das häufige Vorkommen von
unterschiedlichen Messresultaten für ein und dieselbe Verbindung dürfte mit einem
schwierigen Lösungsverhalten der Verbindungen zusammenhängen, wie bereits in Kapitel 2.6
ausführlicher erläutert wurde. Auch die scheinbar plausiblen Ergebnisse müssen daher mit
Vorsicht betrachtet werden und könnten irreführend sein. Die Daten für die beiden
Cyclopentanol-Derivate 139 und 140 deuten auf potentiell interessante
Page 123
Tyramine
100
Bindungseigenschaften hin. Eine weitere Untersuchung durch Röntgenkristallographie und
zusätzliche Bindungs-Assays wären von Interesse.
Auch für die Verbindungen (±)-157, (±)-158 und 147 wurden zahlreiche nicht verwertbare
Messdaten erhoben, die Zuverlässigkeit der verwendbaren Daten ist folglich ungewiss. Die
erhaltenen Werte liegen im Bereich von 33 bis 124 M und sind damit in einem ähnlichen
Bereich, wie die von Kuglstatter et al. für 8 publizierten Daten [127], sie erscheinen deshalb
aber durchaus plausibel. Das Tyramin-Fragment (±)-158 und das Tyrosol-Analogon (±)-157
weisen recht ähnliche KD-Werte im Bereich von rund 100 M auf. Für das Cyclopentyl-
Derivat 147 wurde mit 33 M der tiefste Wert in dieser Serie gemessen.
Für die Zielmoleküle (±)-146a und (±)-146b wurden ebenfalls diverse nicht verwertbare
Messungen erhalten. Der tiefste gemessene Wert wurde für (±)-146b erhalten, er
beträgt 0.7 M. Angesichts der beiden weiteren gemessenen KD-Werte von 12 M und 53 M
mag es sich dabei um einen Ausreisser gegen unten handeln. (±)-146a weist mit KD-Werten
von 23 M und 36 M sehr ähnliche Bindungseigenschaften auf. Die Liganden-Effizienz ist
im Vergleich zum deutlich kleineren Analogon 147 deutlich tiefer, durch den zusätzlichen
Thiophen-Substituenten werden die Bindungseigenschaften von (±)-146a und (±)-146b im
Vergleich zu 147 nicht signifikant verbessert. Dies und die Tatsache, dass das 1,3-cis- und
1,3-trans-Derivat etwa gleich stark binden, deuten darauf hin, dass das Zielmolekül (±)-146b
nicht nach dem aufgrund des Modellierens für (1S,3R)-99 vorgeschlagenen Bindungsmodus
bindet. Vom erhofften synergistischen Effekt durch die Verknüpfung von 2 Fragmenten kann
schon gar nicht gesprochen werden. Das Tyramin-Fragment 147 bleibt hingegen ein
interessanter Ansatzpunkt für die Entwicklung neuer BACE1-Inhibitoren.
Page 124
Tyramine
101
3.5 Röntgenkristall-Struktur von 147 mit -Sekretase
Es ist der Firma Roche gelungen, von der Verbindung 147 eine Röntgenkristall-Struktur mit
einer Auflösung von 1.8 Å zu erhalten. Das Cyclopentyl-Tyramin-Derivat 147 nimmt eine im
Vergleich zum Cyclohexyl-Analogon 8 aus roche_bace_9.pdb sehr ähnliche Position ein.
Eine Überlagerung der beiden Liganden (Abbildung 3.40) verdeutlicht dies.
Abbildung 3.40: Überlagerung der Verbindungen 8 (cyan) und 147 (grün) aus den jeweiligen
Röntgenstrukturen aus verschiedenen Perspektiven.
In Abbildung 3.41 finden sich verschiedene Darstellungen des Liganden 147 in der aktiven
Tasche von -Sekretase.
Abbildung 3.41: 3 verschiedene Darstellungen des Liganden 147 mit der dazugehörigen Proteinstruktur.
Page 125
Tyramine
102
3.6 Aziridine und Azetidinol als neue Bindungsmotive für die katalytische Dyade
Die im Rahmen der Indolamine entdeckten, vielversprechenden Bindungsmotive für die
katalytische Dyade – Aziridin und Azetidinol sollten nochmals als o-Cyclohexyl-Tyramin-
Derivate getestet werden, da von diesem im Gegensatz zu den Indolaminen der
Bindungsmodus aus einer Cokristallstruktur mit BACE1 eindeutig bekannt ist.
3.6.1 Retrosynthese
Die Ausgangsverbindung für die Synthese der verschiedenen funktionalisierten Amine ist
o-Cyclohexyl-Tyramin 8. Die Verbindung kann durch eine Claisen-Umlagerung und
anschliessende Hydrogenolyse aus der Cbz-geschützten O-cyclohexenylierten Verbindung
(±)-159 erhalten werden. Dieses Molekül ist in 2 Stufen ausgehend von Tyramin (9) gut
zugänglich.
Abbildung 3.42: Retrosynthese von o-Cyclohexyl-Tyramin.
Die gesuchten Zielmoleküle können ausgehend von o-Cyclohexyl-Tyramin 8 in jeweils 2
Stufen hergestellt werden. Das Azetidinol 160 erhält man durch N-alkylierung mit
(±)-Epichlorhydrin und anschliessende Zyklisierung zum gewünschten Azetidinol. Die
Aziridin-Derivate 161 können durch Acylierung bzw. Alkylierung gefolgt von Reduktion mit
LiAlH4 erhalten werden.
Page 126
Tyramine
103
Abbildung 3.43: Retrosynthese der funktionalisierten Amine.
3.6.2 Synthese
3.6.2.1 o-Cyclohexyl-Tyramin
Für die Synthese der gewünschten Zielmoleküle wurde zunächst o-Cyclohexyl-Tyramin 8
hergestellt. Das primäre Amin der Ausgangsverbindung Tyramin 9 wurde dazu zunächst
durch Umsetzen mit Cbz-Chlorid geschützt (148). Anschliessend wurde das Phenol mit
3-Bromcyclohexen alkyliert ((±)-159). Ein zentraler Schritt für die Synthese von
o-Cyclohexyl-Tyramin 8 ist die Claisen-Umlagerung von Verbindung (±)-159. Zunächst
wurden die bereits beim Allyl-Derivat 149 und beim Cyclopentenyl-Derivat (±)-153
verwendeten Methoden (Kapitel 3.3.2.3) getestet, die Resultate waren jedoch unbefriedigend.
Schliesslich zeigte sich, dass die Umsetzung von (±)-159 in H2O in einer Mikrowelle
bei 300 W und 190 °C während 1 h das gewünschte Produkt (±)-162 in guter Ausbeute liefert.
Die Hydrierung von (±)-162 zu 8 mit Raney-Ni, analog zu (±)-158, verlief nur langsam.
Nach 1.5 Tagen konnte noch immer kein vollständiger Umsatz beobachtet werden. Der
Wechsel zu 10% Pd/C lieferte das gewünschte Produkt 8 in kürzerer Zeit und in guter
Ausbeute.
Page 127
Tyramine
104
Abbildung 3.44: a) 1.1 Äq. Cbz-Cl, 1.5 Äq. Et3N, DMF, RT, 2 h. b) 1.1 Äq. NaH, 1.2 Äq. 3-Bromcyclohexen,
THF, 0 °C → RT, 26 h. c) H2O, MW (300 W), 190 °C, 1h. d) 10% Pd/C, H2 (1 atm), MeOH,
RT, 20 h.
Zur Synthese des Azetidinol-Derivates 160 wurde 8, analog zu der für 89 und 91
beschriebenen Route, zuerst mit (±)-Epichlorhydrin zu (±)-163 monoalkyliert und
anschliessend zum gewünschten Azetidinol 160 zyklisiert.
Abbildung 3.45: a) 1.1 Äq. (±)-Epichlorhydrin, iPrOH, 0 °C → RT, 18 h. b) Et3N, MeCN, Rückfluss, 18 h.
Die 2-Hydroxymethyl-aziridin-Derivate (±)-164 und (±)-165 wurden in 2 Stufen mit guter
Ausbeute analog einer von Comstock und Rajski beschriebenen Methode hergestellt [205].
Tyramin (9) bzw. das o-Cyclohexyl-Derivat 8 wurden zunächst in einer Gabriel-Cromwell-
Reaktion mit Ethyl-2,3-dibrompropionat zu (±)-166 bzw. (±)-167 alkyliert und anschliessend
mit LiAlH4 zu den analogen Alkoholen (±)-164 und (±)-165 umgesetzt.
Abbildung 3.46: a) 1.0 Äq. Ethyl 2,3-dibrompropionat, 3.0 Äq. Et3N, THF, Rückfluss, 4 h. b) 1.1 Äq. LiAlH4,
THF, 0 °C, 30 min.
Page 128
Tyramine
105
Die Synthese des Aziridin-Derivates 168 wurde analog der Synthese von 61 und 84
durchgeführt. Dazu wurde in einem ersten Schritt das Amid 169 hergestellt. Dieses wurde in
einem zweiten Schritt mit LiAlH4 zum sekundären Amin 170 reduziert, wobei das
Zielmolekül 168 als Nebenprodukt isoliert werden konnte.
Abbildung 3.47: a) 1.1 Äq. Phenoxyacetylchlorid, 1.5 Äq. Et3N, CH2Cl2, 0 °C, 1h, RT, 1h. b) 2.6 Äq. LiAlH4,
THF, Rückfluss, 5 h.
Page 129
Tyramine
106
3.7 Biacore-Affinitätsmessungen
Die in Abbildung 3.48 dargestellten Tyramine wurden durch Herrn Walter Huber bei Roche
in Basel mit einem Biacore-Assay untersucht. Die Messdaten zu den Verbindungen sind in
Tabelle 3.3 aufgeführt. Teilweise wurden die Messungen bei verschiedenen Verbindungs-
Konzentrationen durchgeführt, was bei Verbindungen mit schwierigem Lösungsverhalten eine
etablierte Vorgehensweise ist, wie in Kapitel 3.4 bereits erwähnt wurde. Manche
Verbindungen wurden zu einem späteren Zeitpunkt erneut untersucht. Beim genaueren
Betrachten fällt auf, dass die Messergebnisse bei vielen Verbindungen ziemlich inkonsistent
ausfallen, was auf ein schwieriges Lösungsverhalten zurückzuführen sein dürfte. In
zahlreichen Fällen lässt sich aus den Detektorsignalen ein negativer KD-Wert errechnen. Dies
geschieht, wenn das Detektorsignal der Messung mit der Verbindung einen negativen Wert
aufweist, was mit Messschwankungen zu tun hat, die sich insbesondere dann Auswirken,
wenn eine Verbindung im Vergleich zur Referenz-Substanz (Peptidanalogon, KD ca. 10 nM)
nur eine sehr schwache Bindung aufweist.
Abbildung 3.48: Verbindungen mit Aziridin- und Azetidinol- Bindungsmotiven für die katalytische Dyade.
Page 130
Tyramine
107
Verbindung
Konz. (Messung)
[M] KD [M] Messserie 1
KD [M] Messserie 2
8 200 − 57
200 −
200 −
200 −
160 200 −
10 4.3 8
(±)-164 200 −
10 2.9 n.d. („klebrig“)
(±)-165 200 − 79
200 121.8
200 −
(±)-166 200 −
10 −
(±)-167 200 −
200 158.2
200 −
168 200 −
10 1.9 n.d. („klebrig“)
170 200 −
50 − 13
10 7.3
10 13.2
Tabelle 3.3: Messdaten der Verbindungen aus Abbildung 3.48 (− = Messung nicht auswertbar).
Die teilweise grossen Schwankungen der Messungen lassen sich deutlich bei Verbindung 8
erkennen. In den ursprünglich uns zugestellten Dokumenten von Roche, sowie in der
Publikation von Kuglstatter et al. [127] wird für die Substanz ein KD-Wert von 220 M
angegeben. Dann wurden 4 Messungen durchgeführt, bei denen aufgrund negativer
Detektorsignale kein KD-Wert bestimmt werden konnte, wie oben beschrieben. Bei einer
späteren, zusätzlichen Messung wurde ein Wert von 57 M ermittelt. Dies ist zwar viermal
tiefer, liegt aber immerhin ungefähr im Bereich der ursprünglichen Angaben. Die
Problematik solcher Messschwankungen liegt darin, dass das Risiko, sowohl falsch positive,
als auch falsch negative Ergebnisse zu erhalten, besteht und, dass eine zuverlässige
Einschätzung des Wertes der Messdaten erschwert ist.
Das Aziridin-Derivat 168 und das Azetidinol-Derivat 160 zeigen – mit Vorbehalt der
Messzuverlässigkeit – ganz interessante KD-Werte im Bereich von rund 2 bis 8 M. Durch
die Einführung des Aziridin- und Azetidinol-Motivs für die Bindung an die katalytische
Dyade scheint eine deutliche Steigerung der Bindung bei nur geringem Zuwachs des
Molekulargewichts im Vergleich zum primären Amin-Derivat 8 möglich. Auch die
Page 131
Tyramine
108
Einführung eines Phenoxyethylamin-Rests (Verbindung 170) scheint eine klare Verbesserung
der Bindungseigenschaften zu bringen mit Werten von 7 bis 13 M. Allerdings geht hier
aufgrund des grösseren Massezuwachses einiges an Liganden-Effizienz verloren. Das
Aziridin- und das Azetidinol-Derivat sind also klar die vielversprechenderen und
interessanteren Verbindungen.
Die beiden Aziridin-Derivate (±)-167 und (±)-165 weisen höhere KD-Werte auf, als die
Ausgangsverbindung 8. Möglicherweise wird durch das neue Bindungsmotiv das Tyramin-
Fragment in einer Weise verschoben, welche die Gesamt-Bindung eher beeinträchtigt. Der
KD-Wert von rund 3 M, welcher für (±)-164 ermittelt wurde, ist hingegen äusserst
interessant, weist doch Tyramin selbst einen KD-Wert von 2000 M auf (Kugelstatter et al.
[127]). Allerdings konnte der Wert in einer weiteren Messung nicht bestätigt werden, da sich
die Verbindung im Assay zu „klebrig“ verhalte, das heisst, dass viel unspezifische Bindung
auftrete. Dies ist ein weiteres Beispiel für die Problematik, die bei Verbindungen mit relativ
niedriger Affinität und schwierigem Lösungsverhalten auftreten kann.
Bei der Messung dieser Serie von Verbindungen mit neuen Bindungsmotiven für die
katalytische Dyade haben sich drei Substanzen als besonders interessant herausgestellt. Es
handelt sich um die beiden Aziridin-Derivate 168 und (±)-164, sowie um das Azetidinol-
Derivat 160. Eine kristallographische Aufklärung der Bindungsmodi dieser Substanzen wäre
ausserst spannend.
Page 132
Zusammenfassung und Ausblick
109
4. Zusammenfassung und Ausblick
Auf der Suche nach neuen Inhibitoren für die -Sekretase wurden zunächst verschiedene
Serien von Indolamin-Derivaten hergestellt, welche aufgrund der Ergebnisse eines Needle-
Screenigs der Firma Hoffmann-La Roche (Abbildung 4.1) entworfen wurden. Die
entworfenen Strukturen basieren primär auf einer Röntgenkristallstruktur des Cyclohexyl-
Tyramin-Derivates 8, den Biacore-Daten für das Indolamin-Fragment 10 und auf der
Thiophen-Nadel 7, welche in der S3-sub-Tasche gefunden wurde.
Abbildung 4.1: Wichtigste Verbindungen aus dem Needle-Screening.
In einer ersten Serie von Verbindungen wurde das primäre Amin des Indolamin-Fragments
gegen ein Azetidin ausgetauscht und es wurde in 3-Position des Indols ein Vektor eingeführt,
welcher die S3-Tasche addressieren sollte. Während der Vektor für die S3-Tasche nicht die
erhoffte Affinitätssteigerung brachte, zeigte sich, dass die Bindungseigenschaften durch den
Austausch des primären Amins durch ein Azetidin nicht beeinträchtigt zu werden scheinen
(26 und 13). Bei den Affinitätsmessungen einer nächsten Serie von Indolamin-Derivaten mit
kleineren Resten für die S3-Tasche, stellte sich heraus, dass die Struktur-Aktivitäts-Beziehung
der Indolamine wider Erwarten wohl nicht derjenigen der Tyramine aus den Kristallstrukturen
des Needle-Screenings entspricht. Während eine n-Butyl-Gruppe in 3-Position des Indols
ungefähr dieselbe Affininität ergab, wie beim unsubstituierten Derivat, brachte die i-Propyl-
Gruppe, welche gemäss Modellierung ebenfalls sehr gut passen müsste, sogar einen
deutlichen Verlust an Affinität (Abbildung 4.2).
Abbildung 4.2: Verschiedene Indolamin-Derivate.
Page 133
Zusammenfassung und Ausblick
110
Für den Entwurf der nächsten Generation von Zielverbindungen orientierten wir uns aufgrund
der mit den Indolaminen gesammelten Erfahrungen sehr eng an den Tyramin-Nadeln aus den
BACE1-Kristallstrukturen. Dabei wurden unter anderem eine Verbindung ((S)-98), welche
aus der S3-Tasche heraus die S2-Tasche mit einem Arylsulfonamid-Fragment adressiert und
eine Verbindung ((1S,3R)-99), welche eine Verknüpfung des Tyramin-Fragments 8 in der
S1/S3-Tasche mit dem Thiophen-Fragment 7 in der S3-sub-Tasche darstellt, entworfen
Abbildung 4.3.
Abbildung 4.3: Entworfene Zielmoleküle basierend auf 7 und 8.
Von den Zielverbindungen (S)-98 und (1S,3R)-99 wurden im Verlaufe der Synthese-Arbeiten
verschiedene Fragmente hergestellt und getestet. Die Sulfonamid-Fragmente 115 und 133
zeigten dabei nur enttäuschende Affinitäten im Bereich von rund 2 mM, das ist für ein
Fragment dieser Grösse eher wenig, weshalb die Synthese von (S)-98 nicht weiter verfolgt
wurde. Das Fragment 139 von Verbindung (1S,3R)-99 zeigte hingegen mit einem KD-Wert
von rund 150 M recht vielversprechende Bindungseigenschaften, weshalb die Synthese
fortgesetzt wurde (Abbildung 4.4).
Abbildung 4.4: Getestete Fragmente von (S)-98 und (1S,3R)-99.
Besonders positiv ist das Ergebnis des Cyclopentyl-Tyramin-Derivats 147, es bindet mit
einem KD-Wert von 33 M sogar noch besser, als das Cyclohexyl-Analogon 8, welches in
derselben Messerie mit einem KD-Wert von 57 M gemessen wurde. Es gelang der Firma
Hoffmann-La Roche sogar, von 147 eine Röntgenkristallstruktur in der aktiven Tasche von
Page 134
Zusammenfassung und Ausblick
111
-Sekretase zu lösen, welche zeigt, dass der Bindungsmodus von 8 und 147 sehr ähnlich ist
(Abbildung 4.5).
Abbildung 4.5: Überlagerung von 147 (grün) mit 8 (cyan) und Darstellung von 147 in der aktiven Tasche von
-Sekretase.
Aufgrund der interessanten Bindungseigenschaften von 139, aus synthetischen Gründen und
wegen ermutigenden Modellierungsstudien wurde Verbindung (1S,3R)-99 mit einer
zusätzlichen Hydroxyl-Gruppe am Cyclopentyl-Ring hergestellt. Bei der Verknüpfung des
Thiophenfragmentes mit dem Tyraminfragment entstanden ein 1,3-cis- und ein 1,3-trans-
Derivat jeweils als Racemat. Beide wurden bis zu den Zielverbindungen weitersynthetisiert.
Sowohl, das aufgrund der Modellierungsstudien gewünschte 1,3-trans-Derivat (±)-146b, als
auch das 1,3-cis-Isomer (±)-146a wurden hergestellt und im Biacore-Assay getestet
(Abbildung 4.6).
Abbildung 4.6: 1,3-trans-Zielmolekül (±)-146b und 1,3-cis-Isomer (±)-146a.
Die gemessenen Werte im Biacore-Assay lagen in einer ersten Messserie bei 0.7 M und
53 M für (±)-146b, sowie bei 36 M für (±)-146a. Aufgrund der grossen Messspanne
bei (±)-146b wurden die Verbindungen ein weiteres Mal getestet. Diesmal wurden die in
Abbildung 4.6 angegebenen Messwerte von 12 M für (±)-146b und 23 M für (±)-146a
ermittelt. Aufgrund der Datenlage ist davon auszugehen, dass beide Verbindungen eine
ähnliche Affinität zu -Sekretase aufweisen. Dies bedeutet, zusammen mit der Tatsache, dass
Page 135
Zusammenfassung und Ausblick
112
die Verbindungen kaum besser binden, als das Cyclopentyl-Tyramin-Derivat 147,
dass (±)-146b sehr wahrscheinlich nicht nach dem aufgrund der Modellierungsstudien
erhofften Bindungsmodus an -Sekretase bindet. Es kann auch kein synergistischer Effekt
durch die Fragmentverknüpfung beobachtet werden. Umso interessanter, wäre es, die
Bindungsmodi von (±)-146b und (±)-146a, sowie denjenigen von 139 kristallographisch
aufzuklären, um neue Erkenntnisse für die Entwicklung zukünftiger -Sekretase-Inhibitoren
zu gewinnen.
Bei der Synthese der Indolamine wurde bei der Herstellung des sekundären Indolamins 38
durch Reduktion von 60 mit LiAlH4 überraschenderweise als Hauptprodukt das Aziridin 61
erhalten (Abbildung 4.7). Es handelt sich dabei um das Zyklisierungsprodukt von 38 unter
Abspaltung von Phenol.
Abbildung 4.7: a) LiAlH4, THF, Rückfluss, 1.5 h.
Die beschriebene Zyklisierung scheint sich vorwiegend bei der Reduktion von
Phenoxyacetamiden wie 60 mit LiAlH4 zu ereignen. Als die zu 38 analoge Verbindung 66
durch Alkylierung von 10 mit Phenoxyethylbromid 67 hergestellt wurde (Abbildung 4.8),
konnte kein entsprechendes Zyklisierungsprodukt beobachtet werden. Es wäre sehr
interessant, zu untersuchen, wie weit sich diese Methode allgemein zur Synthese von
Aziridinen optimieren und anwenden lässt.
Abbildung 4.8: a) K2CO3, THF, Rückfluss, 14 h..
Page 136
Zusammenfassung und Ausblick
113
Das Aziridin 61 wurde ebenfalls im Biacore-Assay getestet und erwies sich als die
interessanteste Verbindung der entsprechenden Serie von Indolaminen. Mit einem KD-
Wert von 20 M bindet es rund 10-mal so stark, wie das analoge primäre Amin 57. Dies gab
den Anstoss dazu, eine Serie von zyklischen Amin-Derivaten von verschiedenen Indolamin-
und Tyramin-Nadeln herzustellen.
Abbildung 4.9: KD-Werte diverser zyklischer Amin-Derivate.
Die Testergebnisse ausgewählter zyklischer Amin-Derivate sind in Abbildung 4.9
zusammengestellt. Bei den Indolaminen weist erneut das in 3-Position unsubstituierte
Indolamin-Derivat 84 den tieferen KD-Wert auf, als das Isopropyl-Derivat 61. Das
Aziridin 84, das Azetidinol 89 und das Pyrrolidin 86 zeigen alle ähnliche Werte im Bereich
von gut 10 M, das ist etwas tiefer, als beim primären Amin-Analogon 10. Interessant sind
auch die Resultate der Tyramin-Derivate. Sowohl das Aziridin (±)-168, als auch das
Azetidinol (±)-160, binden deutlich stärker, als das primäre Tyramin-Derivat 8. Etwas
überraschend scheinen die Messwerte für (±)-164 und (±)-165. Man würde eher erwarten,
dass (±)-165 aufgrund des zusätzlichen Cyclohexyl-Rests und in Analogie zu 9 und 8 stärker
bindet, als (±)-164. Möglicherweise verändert das neue Bindungsmotiv den Bindungsmodus
in einer Weise, dass die Cyclohexyl-Gruppe nun eine optimale Bindung verhindert. Wie
bereits für andere Messserien erwähnt, muss man auch hier darauf hinweisen, dass es
Page 137
Zusammenfassung und Ausblick
114
teilweise deutliche Abweichungen bei den geschätzten KD-Werten aus verschiedenen
Messungen gab und, dass die Resultate deshalb mit Vorsicht zu betrachten sind. Dennoch
wäre es auch hier wiederum äusserst interessant, die Bindungsmodi dieser Substanzen
kristallographisch zu identifizieren. Die vorgestellten Bindungsmotive könnten sich auch für
andere Aspartylproteasen oder für weitere Zwecke als vielversprechend erweisen.
Für die Zukunft erscheint nun eine weitere kristallographische Untersuchung der
besprochenen Bindungsmotive äusserst interessant. Für eine der Verbindungen ist dies Roche
bereits gelungen. Das Ergebnis wird vertraulich behandelt und kann daher an dieser Stelle
nicht präsentiert werden.
Ein interessantes Projekt wäre, die Aziridin- und Azetidinol- Bindungsmotive in strukturell
geeignete bekannte Inhibitoren von -Sekretase und von anderen Aspartylproteasen
einzubauen. Zur Selektion geeigneter Inhibitoren wäre eine Suche in der PDB nach
Aspartylprotease-Inhibitoren mit primären Aminogruppen als Bindungsmotive für die
katalytische Dyade ein guter Startpunkt. Durch Modellieren der Bindungsmotive an
ausgewählten Inhibitoren mit MOLOC könnten die vielversprechendsten Kandidaten
ausgewählt werden. Eine anschliessende Synthese der Inhibitoren, Untersuchung der
Bindungseigenschaften mittels Biacore oder anderen geeigneten Bindungs-Assays sowie
kristallographische Analyse der interessantesten Verbindungen würde es erlauben, neue
Erkenntnisse über die allgemeine Einsetzbarkeit dieser Bindungsmotive bei der Suche nach
neuen Medikamenten zu erlangen.
In einem zusätzlichen Projekt könnte die Palette von zyklischen Amin-Bindungsmotiven
erweitert werden (Abbildung 4.10). Ausgehend vom Azetidinol 160 – oder einer anderen
geeigneten Azetidinol-Nadel – könnten das analoge Azetidin und das Keton, sowie diverse
Fluorverbindungen hergestellt und auf ihre Bindungseigenschaften untersucht werden. Die
Synthese von Ethern und substituierten Aminen würde es erlauben, weitere
Bindungssubstituenten einzuführen. Auch eine Serie von zusätzlichen Aziridin-Derivaten,
z.B. ausgehend von (±)-164, wäre eine spannende Erweiterung der Palette. Die genannten
Verbindungen wären unter anderem auch deshalb interessant, weil sich die pKa-Werte der
tertiären Amine durch die unterschiedlichen Substituenten am Azetidin- bzw. Aziridin-Ring
verändern würden, was wiederum die Bindungseigenschaften an -Sekretase verändern
dürfte. Beim Keton wäre es ausserdem interessant, die Lage des Keton/Hydrat-
Page 138
Zusammenfassung und Ausblick
115
Gleichgewichtes zu bestimmen – aufgrund der Ringspannung des Azetidins dürfte das
Gleichgewicht, im Vergleich zu ungespannten Ketonen, deutlich in Richtung Hydrat
verschoben sein. Der Einfluss des Keton/Hydrat-Gleichgewichts auf die Bindungsaffinität
wäre ebenfalls spannend zu untersuchen.
Abbildung 4.10: Erweiterung der Palette von Azetidinen und Aziridinen.
Page 139
Experimenteller Teil
116
5. Experimenteller Teil
5.1 Allgemeine Bemerkungen
Dünnschichtchromatographie (DC): Kieselgelplatten 60 F254 (auf Glas) der Firma Merck
oder Kieselgelplatten ALUGRAM SIL G/UV254 (auf Aluminium) von Machery-Nagel. Die
Detektion erfolgte mit UV-Licht bei 254 nm, durch Anfärben mit Vanillin-Lösung (15 g
Vanillin, 2.5 ml konz. H2SO4, 250 ml Ethanol), durch Anfärben mit p-Anisaldehyd-Lösung
(3.7 ml p-Anisaldehyd, 1.5 ml Eisessig, 5 ml konz. H2SO4, 135 ml EtOH), durch Anfärben
mit Mostain-Lösung (20 g (NH4)6Mo7O24∙6 H2O, 0.4 g Ce(SO4)2 in 400 ml 10% H2SO4) oder
durch Anfärben mit Kaliumpermanganat-Lösung (3 g KMnO4, 20 g K2CO3, 10 ml 5% NaOH-
Lösung in 300 ml H2O) oder durch Anfärben in einer Iodkammer.
Säulenchromatographie (BC): Kieselgel 60 der Firma Fluka (Korngrösse 40–63 m). Die
verwendeten Lösungsmittelgemische sind jeweils in Klammern angegeben. Es wurde mit
0-0.4 bar Überdruck gearbeitet. Die Lösungsmittel wurden vor der Verwendung destilliert.
Schmelzpunkte (Smp.): wurden mit einer Büchi Melting Point B-540 Schmelzpunkt-
Apparatur in offenen Kapillaren bestimmt und sind nicht korrigiert.
1H-NMR Spektren: wurden im angegebenen Lösungsmittel auf NMR-Spektrometern von
Varian (Gemini 300 (300 MHz) und Mercury 300 (300 MHz)) oder Bruker (ARX 300
(300 MHz), DRX 400 (400 MHz) und AV 400 (400 MHz)) aufgenommen. Die Spektren
wurden, sofern nicht anders angegeben, bei Raumtemperatur gemessen. Es sind die
chemischen Verschiebungen [ppm] bzgl. TMS als interner Standard ( = 0.00 ppm) und in
Klammern die Spinmultiplizität (s = Singulett, d = Dublett, t = Triplett, m = Multiplett), die
Kopplungskonstanten J in Hz, die Anzahl der signalerzeugenden Protonen und ein
Zuordnungsvorschlag angegeben.
13C-NMR Spektren: wurden im angegebenen Lösungsmittel auf NMR-Spektrometern von
Varian (Gemini 300 (75 MHz) und Mercury 300 (75 MHz)) oder Bruker (ARX 300 (75 MHz)
DRX 400 (100 MHz) und AV 400 (100 MHz)) aufgenommen. Alle Spektren wurden bei
Page 140
Experimenteller Teil
117
Raumtemperatur gemessen. Es sind die chemischen Verschiebungen () in ppm bzgl. des
Lösungsmittelpeaks angegeben ( gemäss Lit. [206]). Wenn DEPT 90 und DEPT 135
Spektren gemessen wurden, wurde bei den Signalen in Klammern die Anzahl direkt ans C
gebundenen Protonen angegeben (q = CH3, t = CH2, d = CH, s = C).
Infrarotspektren (IR): wurden mittels ATR (Attenuated Total Reflectance) Probentechnik
auf einem Perkin-Elmer Spectrum BX FT-IR-Gerät aufgenommen. Die Lage der Banden ist
in cm–1
angegeben.
Massenspektren (MS): wurden vom MS-Service des Laboratoriums für organische Chemie
der ETH Zürich auf einem VG-TRIBRID (EI), einem Finnigan MAT TSQ 7000 (ESI) und auf
einem IonSpec Ultima Spektrometer (MALDI, mit 2,5-Dihydroxybenzoesäure als Matrix)
gemessen. Es werden die Massen des Molekülions und einiger charakteristischer Fragmente
angegeben, dahinter in Klammern die jeweilige Peakintensität (in % des Basispeaks).
Elementaranalyse (EA): wurden vom mikroanalytischen Labor des Laboratoriums für
organische Chemie der ETH Zürich durchgeführt.
Biacore-Messungen: Die Biacore-Messungen wurden bei Hoffmann-La Roche von Herrn
Walter Huber und Frau Josiane Kohler auf Geräten der Firma Biacore durchgeführt. BACE1
wurde für die Messungen mittels Amin-Kupplung auf CM-5 Sensoren immobilisiert. Die
Testverbindungen wurden in DMSO gelöst und für die Messung mit Acetat-Puffer verdünnt.
Die Bindungsexperimente wurden in Acetat-Puffern durchgeführt. Kompetitionsexperimente
wurden gegen ein hochaffines Peptidanalogon durchgeführt. Detailliertere Angaben wurden
von Kuglstatter et al. publiziert [127].
Modellieren mit MOLOC: Für die Modellierungsstudien wurde die Software MOLOC [128]
verwendet. Mögliche Inhibitoren wurden manuell in der aktiven Tasche der BACE-Struktur
roche_bace_9.pdb positioniert. Die Reste der aktiven Tasche wurden fixiert und der Ligand
wurde frei gelassen für die Minimierung der Energie im Kraftfeld. Die möglichen Inhibitoren
wurden bezüglich Vermeidung repulsiver Wechselwirkungen, Ausbildung günstiger
Wasserstoffbrücken und optimaler Ausfüllung der Tasche zwecks Ermöglichung möglichst
vieler attraktiver van der Waals-Kontakte zwischen Enzym und Ligand begutachtet [207].
Page 141
Experimenteller Teil
118
5.2 Synthesevorschriften
4-(2-Aminoethyl)-2-cyclohexylphenol (8) [127]
Unter Argon wurde 10% Pd/C (662 mg) vorgelegt und mit einer Lösung von (±)-162 (2.34 g,
6.66 mmol) in MeOH (40 ml) versetzt. Die Suspension wurde während 20 h unter H2 (1 atm)
gerührt. Das Gemisch wurde über Celite filtriert (nachgewaschen mit EtOAc), das
Lösungsmittel wurde am RV entfernt und das Rohprodukt wurde chromatographisch gereinigt
(SiO2, EtOAc/MeOH 9:1, 1% konz. wässr. NH4OH).
Ausbeute: 1.44 g (90%). Gelbliches, hochviskoses Öl. IR (ATR): 3353, 2921, 2849, 1607,
1507, 1441, 1360, 1272, 1249, 1179, 1139, 1099, 1031, 941, 908, 878, 850. 1H-NMR
(400 MHz, CDCl3): 1.19‒1.50 (m, 5H, CHHCyclohexyl), 1.70‒1.90 (m, 5H, CHHCyclohexyl), 2.69
(t, 2H, J = 6.7, CH2CH2NH2), 2.87‒2.94 (m, 1H, CHCyclohexyl), 2.97 (t, 2H, J = 6.7,
CH2CH2NH2), 4.14 (br. s, 2H, NH2), 6.65 (d, 1H, J = 8.1, arom. H), 6.81 (dd, 1H, J = 2.1, 8.1,
arom. H), 6.98 (d, 1H, J = 2.1, arom. H). 13
C-NMR (100 MHz, CDCl3): 26.52, 27.18 (2C),
33.33 (2C), 37.20, 38.81, 43.29, 115.44, 126.57, 127.41, 130.10 (s), 134.82 (s), 152.71 (s).
ESI-HRMS: 220.1696 (10, [M + H]+, C14H22NO
+, ber.: 220.1696), 203.1431 (100,
[M − NH2]+, C14H19O
+, ber.: 203.1430).
Page 142
Experimenteller Teil
119
2-(1H-Indol-5-yl)ethanamin (10) [157]
Nitrovinyl-Verbindung 51 (1.0 Äq., 500 mg, 2.657 mmol) wurde unter Argon in THF (29 ml)
gelöst und LiAlH4 (5.09 Äq., 513 mg, 13.52 mmol) wurde portionenweise zugegeben. Das
Reaktionsgemisch wurde während 3 h unter Rückfluss erhitzt. Nach dem Abkühlen auf RT
wurde mit 20 ml Et2O verdünnt, H2O (0.52 ml), 10% wässr. NaOH-Lösung (0.77 ml) und
H2O (1.56 ml) wurden zugegeben und das Gemisch wurde während 15 min bei RT gerührt.
MgSO4 wurde zugegeben und das Gemisch wurde während weiteren 30 min gerührt,
abfiltriert (nachgewaschen mit TBME) und das Lösungsmittel wurde am RV entfernt. Das
Rohprodukt wurde chromatographisch gereinigt (SiO2, EtOAc/MeOH 9:1, 1% konz. wässr.
NH4OH).
Ausbeute: 328 mg (77%). Hellbrauner Feststoff. Smp.: 116–125 °C. IR (ATR): 3359, 3287,
3111, 3023, 2920, 2854, 1653, 1576, 1458, 1432, 1339, 1292, 1148, 1102, 1064, 1034, 913,
896, 884, 795, 767, 752, 728, 640, 609. 1H-NMR (300 MHz, CDCl3): 1.36 (s, 2H, NH2), 2.84
(t, 2H, J = 6.6, CH2CH2NH2), 3.00 (dt, 2H, J = 0.9, 6.6, CH2CH2NH2), 6.50 (m, 1H, arom. H),
7.04 (dd, 1H, J = 1.5, 8.3, arom. H), 7.19 (m, 1H, arom. H), 7.33 (d, 1H, J = 8.4, arom. H),
7.46 (m, 1H, arom. H), 8.23 (s, 1H, NHIndol). 1H-NMR (300 MHz, CD3OD): 2.78 (m, 2H,
CH2CH2NH2), 2.86 (m, 2H, CH2CH2NH2), 6.38 (d, 1H, J = 3.3, arom. H), 6.95 (dd, 1H,
J = 1.4, 8.3, arom. H), 7.18 (d, 1H, J = 3.0, arom. H), 7.31 (d, 1H, J = 8.9, arom. H), 7.36 (m,
1H, arom. H). 13
C-NMR (75 MHz, CD3OD): 40.00, 44.64, 102.00, 112.18, 120.99, 123.32,
125.83, 129.74 (s), 130.87 (s), 136.50 (s). EI-HRMS: 160.0996 (22, [M]+, C10H12N2
+, ber.:
160.0995), 131.0742 (95), 130.0670 (100), 103.0551 (12), 77.0384 (12), 59.0369 (10),
31.0225 (37). ESI-HRMS: 161.1078 (5, [M + H]+, C10H13N2
+, ber.: 161.1073), 144.0805
(100).
Page 143
Experimenteller Teil
120
5-(Azetidin-3-ylmethyl)-3-phenethyl-1H-indol (13)
Aus 25 wurde durch Lösen in Et2O, Einleiten von HCl-Gas und Abdampfen des
Lösungsmittels das entsprechende HCl-Salz hergestellt. Das Salz 25∙HCl (26.5 mg, 0.0537
mmol) und 10% Pd/C (26 mg) wurden in MeOH (5 ml) suspendiert und während 4 h unter H2
bei RT gerührt. Das Reaktionsgemisch wurde über Celite filtriert und der Filterinhalt wurde
mit MeOH mit 1% Et3N gewaschen. Das Lösungsmittel wurde am RV entfernt und das
Rohprodukt wurde chromatographisch gereinigt (SiO2, CH2Cl2/MeOH 9:1, 2% konz. wässr.
NH4OH).
Ausbeute: 7.9 mg (51%). Rf = 0.39 (CH2Cl2/MeOH 8:2, 1% konz. wässr. NH4OH). Gelbes
Öl. IR (ATR): 3407, 3225, 2919, 2849, 1602, 1495, 1479, 1452, 1092, 794, 747, 697. 1H-
NMR (300 MHz, CDCl3): 2.88‒3.14 (m, 7H, N(CH2)2CHCH2, CH2CH2Ph), 3.49 (m, 2H,
N(CHH)2), 3.69 (m, 2H, N(CHH)2), 6.90 (m, 1H, Indol-C(2)H), 6.97 (dd, 1H, J = 1.5, 8.4,
Indol-C(7)H), 7.14‒7.37 (m, 7H, arom. H), 7.97 (br. s, 1H, NHIndol). 13
C-NMR (75 MHz,
CDCl3): 27.45, 36.73 (2C), 40.76, 52.96 (2C), 111.06, 115.95 (2C), 118.20, 121.68, 122.89,
125.87, 128.34 (2C), 128.53 (2C), 130.65, 135.06, 142.41. MALDI-HRMS: 291.1854 (81,
[M + H]+, C20H23N2
+, ber.: 291.1856), 274.1588 (100, [M − NH3]
+), 189.0659 (5), 162.1282
(9), 145.5920 (7), 137.0787 (9).
Page 144
Experimenteller Teil
121
1-Benzhydryl-3-methylenazetidin (14) [134]
Methyltriphenylphosphoniumbromid (3.13 Äq., 39.2 g, 109.7 mmol) und Kalium-tert-butylat
(3.0 Äq., 11.76 g, 104.8 mmol) wurden im Ultraschallbad unter Argon in DMSO (140 ml)
gelöst und mit einer Lösung von 15 (1.0 Äq., 8.305 g, 35.0 mmol) in DMSO (70 ml) versetzt.
Das Gemisch wurde 24 h bei 60 °C und anschliessend 14 h bei RT gerührt, auf Eiswasser
gegossen und 4-mal mit Et2O extrahiert. Die vereinigten org. Phasen wurden 4-mal mit H2O
(mit wenig NaHCO3) gewaschen und über K2CO3 getrocknet. Das Lösungsmittel wurde am
RV entfernt und der Rückstand wurde in n-Pentan aufgenommen. Der resultierende Feststoff
wurde abfiltriert, mit Hexan gewaschen und verworfen. Das Filtrat wurde am RV
eingedampft und das Rohprodukt (10 g braunes Öl) wurde mittels BC (SiO2, EtOAc/Hexan
1:20, 0.5% Et3N) gereinigt.
Ausbeute: 6.75 g (82%). Rf = 0.29 (EtOAc/Hexan 1:20, 1% Et3N). Hellgelber Feststoff.
Smp.: 74–75 °C. IR (ATR): 2936, 2805, 1694, 1489, 1450, 1261, 1162, 1042, 1028, 948, 887,
756, 745, 701, 693, 630. 1H-NMR (300 MHz, CDCl3): 3.77 (t, 4H, J = 2.4, N(CH2)2), 4.47 (s,
1H, NCH(Ph)2), 4.83 (quintet, 2H, J = 2.4, C=CH2), 7.13‒7.21 (m, 2H, arom. H),
7.22‒7.29 (m, 4H, arom. H), 7.40‒7.45 (m, 4H, arom. H). 13
C-NMR (75 MHz, CDCl3):
62.11 (2C), 77.97, 105.09, 127.23 (2C), 127.58 (4C), 128.60 (4C), 141.14 (s), 142.68 (s, 2C).
Page 145
Experimenteller Teil
122
1-Benzhydryl-azetidin-3-on (15) [134]
Eine Lösung von 16 (14.2 g, 59.3 mmol) in DMSO (160 ml) wurde mit Et3N (81 ml) versetzt.
Schwefeltrioxid-Pyridin-Komplex (59.2 g, techn., ≥ 45% SO3) wurde in DMSO (335 ml)
gelöst und zur Lösung von 16 pipettiert. Das Gemisch wurde 2.5 h bei RT gerührt und
anschliessend auf Eiswasser gegossen. Die wässr. Phase wurde 4-mal mit CH2Cl2 extrahiert.
Die vereinigten org. Extrakte wurden 3-mal mit H2O und 1-mal mit ges. wässr. NaCl-Lösung
gewaschen und über Na2SO4 getrocknet. Das Lösungsmittel wurde am RV abdestilliert und
das Rohprodukt (17.79 g) wurde chromatographisch gereinigt (SiO2, CH2Cl2/EtOAc/Hexan
1:1:8, 0.3% Et3N).
Ausbeute: 12.85 g (91%). Rf = 0.50 (EtOAc/Hexan 1:5). Hellgelber Feststoff.
Smp.: 76‒77.5 °C. IR (ATR): 2947, 2805, 2779, 1807, 1596, 1585, 1489, 1451, 1425, 1404,
1096, 1070, 1007, 755, 744, 701, 692, 631, 621. 1H-NMR (300 MHz, CDCl3): 4.00 (s, 4H,
N(CH2)2), 4.58 (s, 1H, NCH(Ph)2), 7.17‒7.24 (m, 2H, arom. H), 7.26‒7.33 (m, 4H, arom. H),
7.45‒7.50 (m, 4H, arom. H). 13
C-NMR (75 MHz, CDCl3): 74.37 (2C), 77.95, 127.39 (4C),
127.66 (2C), 128.86 (4C), 142.51 (2C), 201.16 (C=O). EI-HRMS: 237.1150 (0.3, [M]+,
C16H15NO+, ber.: 237.1148), 209.1200 (5, [M − C=O]
+), 167.0865 (100), 152.0629 (15),
91.0544 (4). EA für C16H15NO (237.30): ber. C 80.98, H 6.37, N 5.90; gef. C 80.44, H 6.42,
N 5.74.
Page 146
Experimenteller Teil
123
1-Benzhydryl-azetidin-3-ol (16) [132]
Das sekundäre Amin (±)-21 (1.0 Äq., 22.05 g, 92.14 mmol) wurde unter Argon im
Ultraschallbad in MeCN (170 ml) gelöst und das Gemisch wurde auf 0 °C gekühlt.
Et3N (3.0 Äq., 38.5 ml, 276.4 mmol) wurde zugespritzt. Das Eisbad wurde entfernt und das
Reaktionsgemisch wurde während 22 h unter Rückfluss erhitzt. Die beim Abkühlen
ausgefallenen Kristalle (4.78 g) wurden abfiltriert und mit MeCN gewaschen (3 x 50 ml).
Die Mutterlauge wurde am RV eingeengt und durch zweimalige Kristallisation (MeCN,
CH2Cl2, Hexan) wurden weitere Kristalle gewonnen (4.20 g und 3.34 g). Der Rückstand aus
der Mutterlauge wurde in Et2O aufgenommen und mit 1 M HCl ausgeschüttelt. Es bildete
sich ein weisser Niederschlag, der abfiltriert und mit Et2O gewaschen wurde. Das freie Amin
wurde durch Aufarbeiten mit 1 M NaOH und Extraktion mit Et2O gewonnen. Trocknen der
org. Phase über Na2SO4 und Abdestillieren des Lösungsmittels am RV ergab 16 als weissen
Feststoff (8.03 g). Die gesammelten Kristalle wurden in CH2Cl2 gelöst und mit 1 M NaOH
und ges. wässr. NaCl-Lösung gewaschen. Trocknen der org. Phase über Na2SO4 und
Abdestillieren des Lösungsmittel am RV ergab zusätzliches Produkt 16 als weissen
Feststoff (6.85 g). Gesamtausbeute: 14.88 g (67%, ohne BC). Eine Fraktion von 6.85 g
Produkt wurden chromatographisch weiter gereinigt (SiO2, EtOAc/Hexan 1:1). Ausbeute:
6.18 g (korrigierte Ausbeute: 60%).
Ausbeute: 14.88 g (67%, ohne BC). Weisser Feststoff. Rf = 0.37 (EtOAc/Hexan 1:1). Smp.:
112–113 °C. IR (ATR): .3059, 2937, 2846, 1490, 1450, 1350, 1161, 982, 763, 743, 693, 701,
632. 1H-NMR (300 MHz, CDCl3): 2.42 (br. s, 1H, OH), 2.89 (m, 2H, N(CHH)2), 3.53 (m,
2H, N(CHH)2), 4.34 (s, 1H, NCH(Ph)2), 4.45 (quintet, 1H, J = 5.7, CHOH), 7.15‒7.22 (m,
2H, arom. H), 7.23‒7.30 (m, 4H, arom. H), 7.35‒7.41 (m, 4H, arom. H). 13
C-NMR (75 MHz,
CDCl3): 62.03, 63.46 (2C), 78.59, 127.32 (2C), 127.55 (4C), 128.60 (4C), 141.82 (2C). EI-
HRMS: 239.1300 (5, [M]+, C16H17NO
+, ber.: 239.1305), 195.1047 (5), 167.0865 (100),
152.0637 (15), 119.0747 (5), 91.0551 (12), 72.0444 (8). EA für C16H17NO (239.31): ber.
C 80.30, H 7.16, N 5.85; gef. C 80.27, H 7.18, N 5.91.
Page 147
Experimenteller Teil
124
(±)-Benzhydryl-oxiranylmethyl-amin ((±)-21) [132]
Benzhydrylamin (1.0 Äq., 17 ml, 98.6 mmol) wurde unter Argon in Isopropanol (180 ml)
gelöst. Das Gemisch wurde im Eisbad auf 0 °C gekühlt, und (±)-Epichlorhydrin (1.06 Äq.,
8.2 ml, 105 mmol) wurde zugetropft. Das Reaktionsgemisch wurde während 2.5 h im Eisbad
und anschliessend während 26 h bei RT gerührt. Das Gemisch wurde nochmals auf 0 °C
gekühlt und eine zusätzliche Portion (±)-Epichlorhydrin (0.13 Äq., 1.0 ml, 12.79 mmol)
wurde zugegeben. Das Gemisch wurde während 30 min im Eisbad und anschliessend
während 24 h bei RT gerührt. Das Lösungsmittel wurde am RV abdestilliert und das
Rohprodukt wurde mit BC (SiO2, EtOAc/Hexan 5:1) gereinigt.
Ausbeute: 23.10 g (98%). Rf = 0.20 (EtOAc/Hexan 5:1). Weisser Feststoff. Smp.: 63–66 °C.
IR (ATR): 3320, 3061, 3025, 2832, 1597, 1492, 1451, 1344, 1181, 1115, 1103, 1083, 1063,
1044, 1027, 929, 903, 852, 837, 758, 747, 702, 696, 621. 1H-NMR (300 MHz, CDCl3):
2.69 (dd, 1H, J = 7.2, 12.3, CHH(–O–)CH), 2.80 (dd, 1H, J = 4.2, 12.3, CHH(–O–)CH),
3.58 (d, 2H, J = 5.7, NHCH2), 3.89 (m, 1H, CH2(–O–)CH), 4.84 (s, 1H, CH(Ph)2),
7.18‒7.40 (m, 10H, arom. H). 13
C-NMR (75 MHz, CDCl3): 47.76, 50.64, 67.32, 70.24,
127.34 (4C), 127.37 (2C), 128.72 (4C), 143.37, 143.49. EI-HRMS: 239.1312 (1, [M]+,
C16H17NO+, ber.: 239.1305), 196.1135 (20), 167.0859 (100), 152.0627 (11), 91.0568 (6).
Page 148
Experimenteller Teil
125
3-Phenylethyl-5-bromindol (22) [136]
Das acylierte Indol 23 (1.0 Äq., 1.57 g, 5.00 mmol) wurde unter Argon unter Erwärmen in
THF (20 ml) gelöst. Die Lösung wurde langsam zu einem Gemisch von LiAlH4 (4.0 Äq.,
759 mg, 20.0 mmol) in THF (20 ml) gegeben und es wurde mit zusätzlichem THF (10 ml)
nachgespült. Das Reaktionsgemisch wurde während 2 h auf 70 °C erwärmt. Nach dem
Abkühlen wurde eine ges. wässr. Lösung von Kaliumnatriumtartrat vorsichtig zugegeben und
die org. Phase wurde mit THF und Et2O verdünnt. Die org. Phase wurde abdekantiert und die
wässr. Phase wurde 3-mal mit Et2O extrahiert. Die vereinigten org. Phasen wurden 2-mal mit
H2O gewaschen und über MgSO4 getrocknet. Das Rohprodukt (1.53 g) wurde
chromatographisch gereinigt (SiO2, EtOAc/Hexan 1:6).
Ausbeute: 1.384 g (92%). Rf = 0.43 (EtOAc/Hexan 1:3). Blassgelbes Öl. IR (ATR): 3423,
3023, 2918, 2852, 1601, 1494, 1452, 1418, 1223, 1092, 879, 863, 790, 749, 732, 697, 652.
1H-NMR (300 MHz, CDCl3): 3.01 (m, 4H, CH2CH2Ph), 6.90 (d, 1H, J = 2.4, arom. H),
7.16‒7.33 (m, 7H, arom. H), 7.70 (m, 1H, arom. H), 7.92 (br. s, 1H, NH). 13
C-NMR
(75 MHz, CDCl3): 27.09, 36.46, 112.63, 115.90 (2C), 121.61, 122.74, 124.81, 126.05,
128.43 (2C), 128.59 (2C), 129.33, 134.91, 142.13. MALDI-HRMS: 301.0290 (15, [M]+,
C16H1481
BrN+, ber.: 301.0284), 299.0305 (17, [M]
+, C16H14
79BrN
+, ber.: 299.0304), 209.9738
(17, [M − C7H7]+, C9H7
81BrN
+, ber.: 209.9736), 207.9758 (16, [M − C7H7]
+, C9H7
79BrN
+, ber.:
207.9757).
Page 149
Experimenteller Teil
126
3-Phenylacetyl-5-bromindol (23) [136]
5-Bromindol (1.0 Äq., 2.94 g, 15.0 mmol) wurde unter Argon in CH2Cl2 (65 ml) gelöst und
im Eisbad auf 0 °C gekühlt und Diethylaluminiumchlorid-Lösung (1.0 M in Hexan, 1.52 Äq.,
22.8 ml, 22.8 mmol) wurde zugegeben. Das Reaktionsgemisch wurde während 30 min
gerührt und eine Lösung von Phenylacetylchlorid (1.5 Äq., 2.98 ml, 22.5 mmol) in CH2Cl2
(65 ml) wurde während 10 min zugetropft. Das Gemisch wurde 3 h bei 0 °C gerührt. Ges.
wässr. NaHCO3-Lösung (50 ml) wurde zugegeben und die wässr. Phase wurde mit CH2Cl2,
Et2O und Toluol extrahiert. Das Gemisch wurde mit ges. wässr. Kaliumnatriumtartrat-
Lösung behandelt und die festen Rückstände wurden abfiltriert. Die org. Phase wurde am RV
eingeengt und das Rohprodukt wurde mit BC (SiO2, EtOAc/Hexan 1:1) gereinigt.
Ausbeute: 3.08 g (65%). Rf = 0.43 (EtOAc/Hexan 1:1). Weisser Feststoff.
Smp.: 249‒252 °C (Zers.). IR (ATR): 3121, 3028, 2897, 1629, 1613, 1434, 1140, 1105, 944,
884, 872, 797, 782, 731, 698, 629. 1H-NMR (300 MHz, (CD3)2SO): 4.16 (s, 2H, CH2Ph),
7.17‒7.38 (m, 6H, arom. H), 7.46 (d, 1H, J = 8.7, arom. H), 8.31 (d, 1H, J = 2.1, arom. H),
8.59 (d, 1H, J = 3.0, arom. H), 12.20 (br. s, 1H, NH). 13
C-NMR (75 MHz, (CD3)2SO): 45.64,
114.27, 114.61, 115.47, 123.48, 125.51, 126.30, 127.35, 128.26 (2C), 129.40 (2C), 135.49,
135.82, 136.25, 192.75 (C=O). MALDI-HRMS: 316.0154 (10, [M + H]+, C16H13
81BrNO
+,
ber.: 316.0155), 314.0175 (12, [M + H]+, C16H13
79BrNO
+, ber.: 314.0175), 303.0190 (12),
284.1032 (6), 217.0612 (13), 189.0657 (12), 117.5348 (8). EA für C16H12BrNO (314.18):
ber. C 61.17, H 3.85, N 4.46; gef. C 61.22, H 3.94, N 4.46.
Page 150
Experimenteller Teil
127
5-(1-Benzhydryl-azetidin-3-ylmethyl)-1H-indol (24)
Eine Lösung von 14 (1.0 Äq., 118 mg, 0.50 mmol) in entgastem THF (0.5 ml) wurde unter
Argon auf 0 °C gekühlt. Eine entgaste Lösung von 9-BBN in THF (0.5 M, 3.0 Äq., 3.0 ml,
1.5 mmol) wurde zugegeben. Das Kühlbad wurde entfernt und das Gemisch während 1 h
unter Rückfluss erhitzt. Nach dem Abkühlen wurde entgastes H2O zugegeben (48 Äq.,
0.43 ml, 24 mmol). Die Lösung wurde unter Argon zu einem Gemisch von 5-Bromindol
(1.0 Äq., 98 mg, 0.50 mmol), Pd(dppf)Cl2∙CH2Cl2 (0.05 Äq., 20.4 mg, 0.024 mmol),
Cs2CO3 (1.8 Äq., 293 mg, 0.90 mmol) und Ph3As (0.1 Äq., 15.3 mg, 0.05 mmol) in entgastem
DMF (2 ml) gegeben. Das Gemisch wurde während 4 h bei 65 °C und anschliessend
während 14 h bei RT gerührt. Die Mischung wurde auf Wasser gegossen, der pH wurde
mit 10% wässr. NaOH-Lösung auf pH 11 eingestellt und die wässr. Phase wurde 3-mal mit
EtOAc extrahiert. Die vereinigten org. Phasen wurden 2-mal mit ges. wässr. NaCl-Lösung
gewaschen, über Na2SO4 getrocknet und das Lösungsmittel wurde am RV entfernt. Das
Rohprodukt wurde chromatographisch gereinigt (SiO2, 1. CH2Cl2/Hexan 1:1, 2. EtOAc/Hexan
1:6, 1% Et3N).
Ausbeute: 90 mg (52%). Weisser Schaum. IR (ATR): 3414, 3024, 2940, 2827, 1489, 1474,
1451, 1342, 1202, 1064, 1028, 885, 745, 724, 701, 621, 610. 1H-NMR (300 MHz, CDCl3):
2.72‒2.96 (m, 5H, N(CHH)2, N(CH2)2CH, N(CH2)2CHCH2), 3.31‒3.41 (m, 2H, N(CHH)2),
4.33 (s, 1H, NCH(Ph)2), 6.45 (m, 1H, Indol-C(3)H), 6.95 (dd, 1H, J = 1.5, 8.4, Indol-C(2)H),
7.12‒7.19 (m, 3H, arom. H), 7.21‒7.29 (m, 5H, arom. H), 7.34‒7.43 (m, 5H, arom. H),
8.07 (br. s, 1H, NHIndol). 13
C-NMR (75 MHz, CDCl3): 32.00, 40.83, 59.86 (2C), 78.63,
102.34, 110.94, 119.87, 122.98, 124.46, 127.10 (2C), 127.69 (4C), 128.14, 128.50 (4C),
131.78, 134.54, 142.54 (2C). MALDI-HRMS: 353.2006 (100, [M + H]+, C25H25N2
+,
ber.: 353.2012), 176.5990 (6), 167.0853 (19).
Page 151
Experimenteller Teil
128
5-[(1-Benzhydryl-azetidin-3-yl)methyl]-3-phenethyl-1H-indol (25)
Das Methylenazetidin 14 (1.0 Äq., 706 mg, 3.00 mmol) wurde unter Argon in THF (3 ml)
gelöst und mit einer Lösung von 9-BBN in THF (0.5 M, 3.0 Äq., 18 ml, 9.0 mmol) versetzt.
Das Gemisch wurde im Ultraschallbad entgast und während 2.3 h unter Rückfluss erhitzt.
Nach dem Abkühlen wurde entgastes H2O zugegeben (36 Äq., 1.95 ml, 108 mmol). Die
Lösung wurde unter Argon zu einem Gemisch von Cs2CO3 (1.8 Äq., 1.759 g, 5.4 mmol),
Ph3As (0.1 Äq., 92 mg, 0.30 mmol), Pd(dppf)Cl2∙CH2Cl2 (0.05 Äq., 123 mg, 0.15 mmol)
und 22 (1.0 Äq., 901 mg, 3.00 mmol) in DMF (12 ml) gegeben. Das Reaktionsgemisch
wurde während 10 min im Ultraschallbad entgast, während 4.5 h bei 60 °C und anschliessend
während 10.5 h bei RT gerührt. Die Mischung wurde auf Wasser gegossen und der pH wurde
mit 10% wässr. NaOH-Lösung auf pH 11 eingestellt. Die wässr. Phase wurde 3-mal mit
EtOAc extrahiert. Die vereinigten org. Phasen wurden 2-mal mit ges. wässr. NaCl-Lösung
(mit wenig NaHCO3) gewaschen, über Na2SO4 getrocknet und das Lösungsmittel wurde am
RV entfernt. Das Rohprodukt wurde chromatographisch gereinigt (SiO2, 1. CH2Cl2/Hexan
1:1, 1% Et3N, 2. EtOAc/Hexan 1:6, 1% Et3N, 1% MeOH). Das erhaltene Produkt wies noch
Verunreinigungen auf und wurde ein zweites Mal chromatographisch gereinigt (SiO2,
EtOAc/Hexan 1:6, 1% Et3N, 1% MeOH).
Ausbeute: 767 mg (56%). Rf = 0.29 (EtOAc/Hexan 1:4, 1% Et3N, 1% MeOH). Weisser
Schaum. IR (ATR): 3430, 3024, 2939, 2840, 1599, 1493, 1451, 1343, 1203, 1075, 1028, 792,
743, 695. 1H-NMR (300 MHz, CDCl3): 2.76‒3.06 (m, 9H, N(CHH)2, N(CH2)2CH,
N(CH2)2CHCH2, CH2CH2Ph), 3.32‒3.42 (m, 2H, N(CHH)2), 4.35 (s, 1H, NCH(Ph)2), 6.83 (d,
1H, J = 2.1, Indol-C(2)H), 6.92 (dd, 1H, J = 1.4, 8.3, Indol-C(7)H), 7.11‒7.32 (m, 13H,
arom. H), 7.37‒7.43 (m, 4H, arom. H), 7.95 (br. s, 1H, NHIndol). 13
C-NMR (75 MHz, CDCl3):
27.40, 32.09, 36.66, 40.97, 59.90 (2C), 78.67, 110.93, 115.76 (2C),.117.94, 121.56, 122.72,
125.82, 126.98 (2C), 127.58 (4C), 128.29 (2C), 128.38 (4C), 128.48 (2C), 131.02, 134.92,
142.35 (3C). MALDI-HRMS: 457.2630 (100, [M + H]+, C33H33N2
+, ber.: 457.2638),
Page 152
Experimenteller Teil
129
228.6295 (6), 167.0852 (19). EA für C33H32N2 (456.62): ber. C 86.80, H 7.06, N 6.13; gef. C
86.53, H 7.34, N 6.23.
5-(Azetidin-3-ylmethyl)-1H-indol (26)
Aus dem Benzhydrylamin 24 wurde durch Lösen in Et2O, Einleiten von HCl-Gas und
Abdampfen des Lösungsmittels das entsprechende HCl-Salz hergestellt. Das Salz
24∙HCl (39.5 mg, 0.1016 mmol) und 10% Pd/C (38.5 mg) wurden mit MeOH (5 ml) versetzt
und während 2.5 h unter H2 bei RT gerührt. Das Reaktionsgemisch wurde über Celite
filtriert, dieses wurde mit MeOH und CH2Cl2/MeOH 8:2 mit 2% konz. wässr. NH4OH
gewaschen. Das Lösungsmittel wurde am RV entfernt und das Rohprodukt wurde
chromatographisch gereinigt (SiO2, CH2Cl2/MeOH 9:1, 1.3% konz. wässr. NH4OH).
Ausbeute: 11.5 mg (61%). Rf = 0.25 (CH2Cl2/MeOH 8:2, 1% konz. wässr. NH4OH). Gelbes
Öl. IR (ATR): 3399, 3213, 2944, 2865, 1475, 1416, 1342, 1330, 892, 808, 768, 725. 1H-
NMR (300 MHz, CDCl3): 2.95‒3.15 (m, 3H, N(CH2)2CH, N(CH2)2CHCH2), 3.50 (m, 2H,
N(CHH)2), 3.70 (m, 2H, N(CHH)2), 6.49 (m, 1H, Indol-C(3)H), 6.98 (dd, 1H, J = 1.5, 8.4,
Indol-C(2)H), 7.19 (m, 1H, arom. H), 7.24‒7.42 (m, 2H, arom. H), 8.13 (br. s, 1H, NHIndol).
13C-NMR (75 MHz, CDCl3, DEPT 90 und DEPT 135): 36.85 (d), 40.65 (t), 52.95 (t, 2C),
102.39 (d), 111.05 (d), 120.06 (d), 123.08 (d), 124.57 (d), 128.25 (s), 131.40 (s), 134.69 (s).
MALDI-HRMS: 187.1230 (24, [M + H]+, C12H15N2
+, ber.: 187.1230), 170.0966 (83,
[M − NH3]+).
Page 153
Experimenteller Teil
130
3-Benzyl-azetidin (29) [143]
Das Benzhydrylamin 30 (1.0 Äq., 149 mg, 0.475 mmol) wurde unter Argon in Et2O (2 ml)
gelöst und auf 0 °C gekühlt. Eine Lösung von HCl in Et2O (2 M, 1.26 Äq., 0.3 ml, 0.6 mmol
HCl) wurde zugegeben und das Gemisch wurde während 5 min gerührt. Das Kühlbad wurde
entfernt, das Lösungsmittel wurde abgedampft und das HCl-Salz kurz im Vakuum getrocknet.
10% Pd/C (166 mg) und 3 ml MeOH wurden zugegeben und das Reaktionsgemisch wurde
während 1.2 h unter H2 (g) und anschliessend während 12 h unter Argon gerührt. Das
Gemisch wurde filtriert und der Rückstand wurde mit MeOH mit 1% Et3N gewaschen. Das
Filtrat wurde eingeengt und das Rohprodukt wurde chromatographisch gereinigt (SiO2,
CH2Cl2/MeOH 9:1, 2% konz. wässr. NH4OH).
Ausbeute: 49 mg (70%). Rf = 0.29 (CH2Cl2/MeOH 8:2, 2% konz. wässr. NH4OH). Farbloses
Öl. IR (ATR): 3025, 2944, 2852, 1602, 1494, 1452, 1385, 1029, 980, 910, 729, 697, 662.
1H-NMR (300 MHz, CDCl3): 2.90 (d, 2H, J = 7.8, CH2Ph), 2.94‒3.11 (m, 1H, N(CH2)2CH),
3.44 (m, 2H, N(CHH)2), 3.67 (m, 2H, N(CHH)2), 7.11‒7.31 (m, 5H, arom. H). 13
C-NMR
(75 MHz, CDCl3): 36.25, 40.51, 52.93 (2C), 126.22, 128.57 (4C), 140.22. EI-HRMS:
147.1042 (5, [M]+, C10H13N
+, ber.: 147.1043), 117.0699 (100), 91.0544 (21).
Page 154
Experimenteller Teil
131
1-Benzhydryl-3-benzyl-azetidin (30) [144]
Methylenazetidin 14 (1.0 Äq., 1.178 g, 5.01 mmol) wurde unter Argon in THF (5 ml) gelöst
und eine Lösung von 9-BBN in THF (0.5 M, 3.0 Äq., 30 ml, 15.0 mmol) wurde zugegeben.
Das Gemisch wurde während 2.3 h unter Rückfluss erhitzt. Nach dem Abkühlen wurde H2O
zugegeben (35.9 Äq., 3.25 ml, 180 mmol) und das Gemisch wurde im Ultraschallbad entgast.
Die Lösung wurde unter Argon zu einem Gemisch von Cs2CO3 (1.8 Äq., 2.940 g,
9.02 mmol), Ph3As (0.1 Äq., 153 mg, 0.50 mmol), Pd(dppf)Cl2∙CH2Cl2 (0.05 Äq., 204 mg,
0.25 mmol) und Iodbenzol (1.2 Äq., 0.67 ml, 6.00 mmol) in DMF (20 ml) gegeben. Das
Reaktionsgemisch wurde während 4 min im Ultraschallbad entgast, während 4.5 h bei 65 °C
und anschliessend während 19 h bei RT gerührt. Die Mischung wurde auf Wasser gegossen
und der pH wurde mit 10% wässr. NaOH-Lösung auf pH 11 eingestellt. Die wässr. Phase
wurde 3-mal mit EtOAc extrahiert. Die vereinigten org. Phasen wurden 2-mal mit H2O (mit
wenig NaCl und NaHCO3) und 1-mal mit ges. wässr. NaCl-Lösung (mit wenig NaHCO3)
gewaschen, über Na2SO4 getrocknet und das Lösungsmittel wurde am RV entfernt. Das
Rohprodukt wurde chromatographisch gereinigt (SiO2, EtOAc/Hexan 1:5, 1% Et3N). Das
erhaltene Produkt wies noch Verunreinigungen auf und wurde ein zweites Mal
chromatographisch gereinigt (SiO2, Toluol, 1.5% TBME, 1% Et3N).
Ausbeute: 775 mg (49%). Rf = 0.26 (Toluol, 2% TBME, 1% Et3N). Weisser Feststoff. Smp.:
72.8–73.3 °C. IR (ATR): 2955, 2810, 1597, 1490, 1451, 1344, 1276, 1269, 1199, 1176, 1068,
1030, 745, 695, 635. 1H-NMR (300 MHz, CDCl3): 2.69‒2.89 (m, 5H, N(CHH)2,
N(CH2)2CH, N(CH2)2CHCH2), 3.40 (m, 2H, N(CHH)2), 4.32 (s, 1H, NCH(Ph)2),
7.07‒7.29 (m, 11H, arom. H), 7.36‒7.43 (m, 4H, arom. H). 13
C-NMR (75 MHz, CDCl3):
31.38, 40.63, 59.68 (2C), 78.56, 126.09, 127.11 (2C), 127.64 (4C), 128.44‒128.49 (8C),
140.49 (s), 142.53 (s, 2C). EI-HRMS: 312.1743 (11, [M − H]+, C23H22N
+, ber.: 312.1747),
236.1421 (28), 167.0852 (100), 165.0685 (27), 152.0607 (13), 133.0882 (8), 117.0675 (11),
Page 155
Experimenteller Teil
132
91.0529 (33). EA für C23H23N (313.44): ber. C 88.14, H 7.40, N 4.47; gef. C 88.08, H 7.40,
N 4.46.
5-Brom-3-isopropyl-1H-indol (46) [154]
4-Bromphenylhydrazin-hydrochlorid (1.0 Äq., 4.00 g, 17.90 mmol) wurde in Essigsäure
(20 ml) suspendiert. Das Gemisch wurde auf 80 °C erwärmt und 3-Methylbutyraldehyd
(1.0 Äq., 1.95 ml, 17.88 mmol) wurde zugetropft. Das Reaktionsgemisch wurde während 4 h
unter Rückfluss erhitzt. Nach dem Abkühlen wurde das Lösungsmittel am RV entfernt. Der
Rückstand wurde in EtOAc (150 ml) aufgenommen und 1-mal mit H2O gewaschen. Die
wässr. Phase wurde 2-mal mit EtOAc extrahiert. Die vereinigten org. Phasen wurden mit
verd. wässr. NaCl-Lösung, 2-mal mit ges. wässr. Na2CO3-Lösung und ges. wässr. NaCl-
Lösung gewaschen, über Na2SO4 getrocknet und das Lösungsmittel wurde am RV entfernt.
Das Rohprodukt wurde 2-mal chromatographisch gereinigt (SiO2, EtOAc/Hexan 1:7, dann
TBME/Hexan 1:4).
Ausbeute: 2.40 g (56%). Brauner Feststoff. Smp.: 51–58 °C. IR (ATR): 3409, 2959, 2863,
1559, 1454, 1416, 1384, 1362, 1243, 1225, 1100, 1073, 1053, 1027, 991, 878, 816, 795, 783,
752, 709, 646. 1H-NMR (300 MHz, CDCl3): 1.32 (d, 6H, J = 6.9, CH(CH3)2), 3.12 (Septett,
1H, J = 6.9, CH(CH3)2), 6.90 (d, 1H, J = 2.7, arom. H), 7.15 (d, 1H, J = 8.7, arom. H), 7.23
(dd, 1H, J = 1.8, 8.7, arom. H), 7.76 (d, 1H, J = 1.8, arom. H), 7.82 (br. s, 1H, NH). 13
C-
NMR (75 MHz, CDCl3): 23.36 (2C), 25.42, 112.36 (s), 112.66, 120.66, 122.05, 123.83 (s),
124.68, 128.66 (s), 135.22 (s). EI-HRMS: 239.0127 (36, [M]+, C11H12
81BrN
+, ber.:
239.0128), 237.0148 (37, [M]+, C11H12
79BrN
+, ber.: 237.0148), 223.9895 (97, [M − CH3]
+,
C10H981
BrN+, ber.: 223.9893), 221.9914 (100, [M − CH3]
+, C10H19
79BrN
+, ber.: 221.9913),
143.0728 (78), 115.0542 (22).
Page 156
Experimenteller Teil
133
5-Brom-3-butyl-1H-indol (47)
4-Bromphenylhydrazin-hydrochlorid (1.0 Äq., 4.00 g, 17.90 mmol) wurde in Essigsäure
(20 ml) suspendiert. Das Gemisch wurde auf 80 °C erwärmt und Hexanal (1.0 Äq., 2.20 ml,
17.88 mmol) wurde zugetropft. Das Reaktionsgemisch wurde während 4 h unter Rückfluss
erhitzt. Nach dem Abkühlen wurde das Lösungsmittel am RV entfernt. Der Rückstand
wurde in EtOAc aufgenommen und ein weisser, in EtOAc schlecht löslicher Feststoff wurde
abfiltriert. Die org. Phase wurde 1-mal mit verd. wässr. NaCl-Lösung gewaschen. Die wässr.
Phase wurde 2-mal mit EtOAc extrahiert. Die vereinigten org. Phasen wurden 2-mal mit ges.
wässr. Na2CO3-Lösung und 1-mal mit ges. wässr. NaCl-Lösung gewaschen, über Na2SO4
getrocknet und das Lösungsmittel wurde am RV entfernt. Das Rohprodukt wurde 3-mal
chromatographisch gereinigt (SiO2, 1-mal EtOAc/Hexan 1:6, dann 2-mal TBME/Hexan 1:4).
Eine braune Verunreinigung konnte durch Säulenchromatographie nicht abgetrennt werden,
das NMR-Spektrum weist jedoch keine signifikanten Verunreinigungen auf. Das Produkt
konnte nicht mit Aktivkohle entfärbt werden, die Verunreinigung kann aber durch präparative
DC abgetrennt werden (SiO2, TBME/Hexan 1:4).
Ausbeute: 1.98 g (44%). Braunes Öl. IR (ATR): 3427, 2946, 2924, 2855, 1565, 1457, 1418,
1315, 1272, 1223, 1090, 876, 863, 790, 756, 643. 1H-NMR (300 MHz, CDCl3): 0.94 (t, 3H,
J = 7.4, CH3), 1.39 (m, 2H, CH2CH2CH2CH3), 1.65 (m, 2H, CH2CH2CH2CH3), 2.68 (t, 2H,
J = 7.7, CH2CH2CH2CH3), 6.93 (m, 1H, arom. H), 7.17 (d, 1H, J = 8.7, arom. H), 7.24 (dd,
1H, J = 1.7, 8.6, arom. H), 7.72 (d, 1H, J = 1.8, arom. H), 7.86 (br. s, 1H, NH). 13
C-NMR
(75 MHz, CDCl3): 14.09, 22.74, 24.78, 32.36, 112.44 (s), 112.57, 117.01 (s), 121.75, 122.41,
124.69, 129.57 (s), 135.02 (s). EI-HRMS: 253.0291 (24, [M]+, C12H14
81BrN
+, ber.:
253.0284), 251.0305 (25, [M]+, C12H14
79BrN
+, ber.: 251.0304), 209.9734 (97, [M − C3H7]
+,
C9H781
BrN+, ber.: 209.9736), 207.9751 (100, [M − C3H7]
+, C9H7
79BrN
+, ber.: 207.9757),
129.0572 (32), 102.0463 (10).
Page 157
Experimenteller Teil
134
1H-Indol-5-carbaldehyd (48) [156]
Eine Lösung von 5-Bromindol (1.0 Äq., 5.00 g, 25.50 mmol) in Et2O (32 ml) wurde unter
Argon bei 0 °C zu einer Suspension von KH (30% Dispersion in Mineralöl, 1.3 Äq., 4.40 g,
33.2 mmol) in Et2O (130 ml) getropft. Das Gemisch wurde während 15 min bei 0 °C gerührt
und anschliessend auf −78 °C gekühlt. Eine auf −78 °C vorgekühlte Lösung von t-BuLi
(1.7 M in Pentan, 2.1 Äq., 31.5 ml, 53.6 mmol) wurde via Teflonschlauch zugegeben. Das
Reaktionsgemisch wurde während 30 min bei −78 °C gerührt. Eine vorgekühlte Lösung von
DMF (2.0 Äq., 4.0 ml, 51.7 mmol) in Et2O (32 ml) wurde via Teflonschlauch zugegeben.
Das Reaktionsgemisch wurde während 1.5 h bei −78 °C gerührt, dann wurde das Gemisch auf
RT erwärmt. Das Gemisch wurde auf 0 °C gekühlt und 10% wässr. HCl (100 ml) wurde
zugegeben. Die wässr. Phase wurde 3-mal mit EtOAc extrahiert. Die vereinigten org. Phasen
wurden 2-mal mit ges. wässr. NaHCO3-Lösung und 1-mal mit ges. wässr. NaCl-Lösung
gewaschen, über MgSO4 getrocknet, und das Lösungsmittel wurde am RV entfernt. Das
Rohprodukt wurde durch Umkristallisation aus CHCl3 gereinigt.
Ausbeute: 2.41 g (65%). Braunes Pulver. Smp.: 100–102 °C (Lit. [156]: 99–101 °C). IR
(ATR): 3388, 3259, 1651, 1605, 1574, 1477, 1431, 1355, 1296, 1256, 1225, 1116, 1092, 880,
795, 760, 740. 1H-NMR (300 MHz, CDCl3): 6.71 (m, 1H, arom. H), 7.26‒7.32 (m, 1H,
arom. H), 7.49 (d, 1H, J = 8.4, arom. H), 7.7 (dd 1H, J = 1.5, 8.4, arom. H), 8.18 (s, 1H,
arom. H), 8.82 (br. s, 1H, NHIndol), 10.04 (s, 1H, CHO). EI-HRMS: 145.0517 (100, [M]+,
C9H7NO+, ber.: 145.0523), 144.0444 (82, [M − H]
+, C9H6NO
+, ber.: 144.0444),
116.0510 (56), 89.0396 (21), 63.0211 (11).
Page 158
Experimenteller Teil
135
3-Isopropyl-1H-indol-5-carbaldehyd (49)
Eine Lösung von 46 (1.0 Äq., 1.199 g, 5.03 mmol) in Et2O (6.5 ml) wurde unter Argon
bei 0 °C zu einer Suspension von KH (35% Dispersion in Mineralöl, 1.1 Äq., 635 mg,
5.5 mmol) in Et2O (25 ml) getropft. Das Gemisch wurde während 25 min bei 0 °C gerührt
und anschliessend auf −78 °C gekühlt. Eine auf −78 °C vorgekühlte Lösung von t-BuLi
(1.7 M in Pentan, 2.2 Äq., 6.5 ml, 11.1 mmol) wurde via Teflonschlauch zugegeben. Das
Reaktionsgemisch wurde während 30 min bei −78 °C gerührt. Eine vorgekühlte Lösung von
DMF (2.0 Äq., 0.77 ml, 10.0 mmol) in Et2O (6.5 ml) wurde via Teflonschlauch zugegeben.
Das Gemisch wurde während 1 h bei −78 °C gerührt und anschliessend auf RT erwärmt. Das
Gemisch wurde auf 0 °C gekühlt und 1 M wässr. H3PO4 (20 ml) wurde zugegeben. Die wässr.
Phase wurde 4-mal mit EtOAc extrahiert. Die vereinigten org. Phasen wurden 2-mal mit ges.
wässr. NaHCO3-Lösung und 1-mal mit ges. wässr. NaCl-Lösung gewaschen, über MgSO4
getrocknet, und das Lösungsmittel wurde am RV entfernt. Das Rohprodukt wurde
chromatographisch gereinigt (SiO2, EtOAc/Hexan 1:4).
Ausbeute: 700 mg (75%). Braunes Öl. IR (ATR): 3327, 2958, 1666, 1606, 1571, 1481,
1431, 1372, 1336, 1296, 1247, 1185, 1149, 1123, 1096, 1044, 885, 802, 777, 763, 710. 1H-
NMR (300 MHz, CDCl3): 1.37 (d, 6H, J = 6.9, CH(CH3)2), 3.24 (dSeptett, 1H, J = 0.6, 6.9,
CH(CH3)2), 7.05 (m, 1H, arom. H), 7.42 (d, 1H, J = 8.1, arom. H), 7.74 (dd, 1H, J = 1.5, 8.4,
arom. H), 8.20 (m, 1H, arom. H), 8.81 (br. s, 1H, NH), 10.04 (s, 1H, CHO). 13
C-NMR
(75 MHz, CDCl3): 23.55 (2C), 25.57, 111.85, 121.32, 122.43, 124.71, 125.81 (s), 126.76 (s),
128.71 (s), 140.25 (s), 192.86. EI-HRMS: 187.0992 (41, [M]+, C12H13NO
+, ber.: 187.0992),
172.0749 (100), 144.0802 (14), 115.0539 (13).
Page 159
Experimenteller Teil
136
3-Butyl-1H-indol-5-carbaldehyd (50)
Eine Lösung von 47 (1.0 Äq., 1.800 g, 7.138 mmol) in Et2O (10 ml) wurde unter Argon
bei 0 °C zu einer Suspension von KH (35% Dispersion in Mineralöl, 1.1 Äq., 894 mg,
7.80 mmol) in Et2O (36 ml) getropft. Mehr Et2O (15 ml) wurden zugegeben. Das Gemisch
wurde während 30 min bei 0 °C gerührt und anschliessend auf −78 °C gekühlt. Eine
auf −78 °C vorgekühlte Lösung von t-BuLi (1.7 M in Pentan, 2.1 Äq., 9.0 ml, 15.29 mmol)
wurde via Teflonschlauch zugegeben. Das Reaktionsgemisch wurde während 40 min
bei −78 °C gerührt. Eine vorgekühlte Lösung von DMF (2.0 Äq., 1.1 ml, 14.28 mmol) in
Et2O (9.0 ml) wurde via Teflonschlauch zugegeben. Das Reaktionsgemisch wurde
während 1.25 h bei −78 °C gerührt, dann wurde das Gemisch auf RT erwärmt. Das Gemisch
wurde auf 0 °C gekühlt und 1 M wässr. H3PO4 (30 ml) wurde zugegeben. Die wässr. Phase
wurde 3-mal mit EtOAc extrahiert. Die vereinigten org. Phasen wurden 2-mal mit ges. wässr.
NaHCO3-Lösung und 1-mal mit ges. wässr. NaCl-Lösung gewaschen, über MgSO4
getrocknet, und das Lösungsmittel wurde am RV entfernt. Das Rohprodukt wurde
chromatographisch gereinigt (SiO2, EtOAc/Hexan 1:4).
Ausbeute: 997 mg (69%). Hellbraune, halbfeste Masse. IR (ATR): 3284, 2958, 2928, 1660,
1615, 1569, 1481, 1457, 1375, 1321, 1305, 1225, 1176, 1124, 1093, 926, 900, 884, 823, 804,
780, 684, 611. 1H-NMR (300 MHz, CDCl3): 0.95 (t, 3H, J = 7.2, CH3), 1.42 (m, 2H,
CH2CH2CH2CH3), 1.70 (m, 2H, CH2CH2CH2CH3), 2.78 (m, 2H, CH2CH2CH2CH3), 7.06 (m,
1H, arom. H), 7.41 (d, 1H, J = 8.4, arom. H), 7.74 (dd, 1H, J = 1.5, 8.4, arom. H), 8.16 (m,
1H, arom. H), 8.70 (br. s, 1H, NHIndol), 10.04 (s, 1H, CHO). 13
C-NMR (75 MHz, CDCl3):
14.18, 22.83, 24.87, 32.52, 111.75, 119.08 (s), 122.47, 122.99, 124.37, 127.65 (s), 128.84 (s),
140.00 (s), 192.83 (CHO). EI-HRMS: 201.1148 (24, [M]+, C13H15NO
+, ber.: 201.1148),
158.0599 (100).
Page 160
Experimenteller Teil
137
5-[(E)-2-Nitrovinyl]-1H-indol (51) [157]
5-Formylindol (48) (1.0 Äq., 500 mg, 3.44 mmol) und Ammoniumacetat (0.38 Äq., 100 mg,
1.30 mmol) wurden in Nitromethan (5 ml) gelöst. Die Lösung wurde während 2 h
auf 90‒100 °C erhitzt. Nach dem Abkühlen wurde das Lösungsmittel am RV entfernt und der
Rückstand wurde in CH2Cl2 aufgenommen. Die org. Phase wurde mit H2O gewaschen und
die wässr. Phase wurde 2-mal mit CH2Cl2 extrahiert. Die vereinigten org. Phasen wurden mit
ges. wässr. NaCl-Lösung gewaschen und die wässr. Phase wurde nochmals mit CH2Cl2
extrahiert. Die org. Phase wurde über Na2SO4 getrocknet und das Lösungsmittel wurde am
RV entfernt.
Ausbeute: 619 mg (96%). Gelboranger Feststoff. Smp.: 153–156 °C (Zers.). IR (ATR):
3363, 3110, 1600, 1580, 1512, 1485, 1454, 1329, 1297, 1264, 1215, 1161, 1127, 971, 893,
876, 823, 804, 760, 730, 641. 1H-NMR (300 MHz, CDCl3): 6.63 (m, 1H, arom. H), 7.29 (dd,
1H, J = 2.6, 3.2, arom. H), 7.39 (dd, 1H, J = 1.5, 8.4, arom. H), 7.44 (d, 1H, J = 8.4, arom. H),
7.63 (d, 1H, J = 13.2, CH=CHNO2), 7.85 (d, 1H, J = 0.9, arom. H), 8.16 (d, 1H, J = 13.5,
CH=CHNO2), 8.48 (s, 1H, NH). 13
C-NMR (75 MHz, CDCl3): 103.95, 112.28, 121.99 (s),
122.23, 124.57, 126.02, 128.46 (s), 134.60, 137.96 (s), 141.45. EI-HRMS: 188.0582 (100,
[M]+, C10H8N2O2
+, ber.: 188.0580), 141.0578 (84), 115.0546 (70), 105.0573 (19), 89.0384
(30), 70.5288 (20), 63.0238 (27).
Page 161
Experimenteller Teil
138
5-[(1E)-2-Nitro-1-propen-1-yl]-1H-indol (52) [157, 208]
5-Formylindol (48) (1.0 Äq., 500 mg, 3.44 mmol) und Ammoniumacetat (0.38 Äq., 100 mg,
1.30 mmol) wurden in Nitroethan (5 ml) gelöst. Die Lösung wurde während 4 h auf 110 °C
erhitzt. Nach dem Abkühlen wurde das Lösungsmittel am RV entfernt und der Rückstand
wurde in CH2Cl2 aufgenommen. Die org. Phase wurde mit H2O gewaschen und die wässr.
Phase wurde 2-mal mit CH2Cl2 extrahiert. Die vereinigten org. Phasen wurden mit ges.
wässr. NaCl-Lösung gewaschen und die wässr. Phase wurde nochmals mit CH2Cl2 extrahiert.
Die vereinigten org. Phasen wurden über Na2SO4 getrocknet und das Lsm. wurde am RV
entfernt.
Ausbeute: 681 mg (98%). Gelboranger Feststoff. Smp.: 134–137 °C (Zers.). IR (ATR):
3337, 1634, 1611, 1515, 1486, 1425, 1388, 1364, 1260, 1227, 1133, 1090, 990, 933, 879, 864,
788, 763, 739, 724, 652, 615. 1H-NMR (300 MHz, CDCl3): 2.55 (s, 3H, CH3), 6.63 (m, 1H,
arom. H), 7.24‒7.34 (m, 2H, arom. H), 7.47 (d, 1H, J = 8.7, arom. H), 7.79 (s, 1H, arom. H),
8.29 (s, 1H, CH=C(NO2)Me), 8.40 (br. s, 1H, NH). 13
C-NMR (75 MHz, CDCl3): 14.42,
103.60, 111.77, 123.98, 124.17 (s), 124.60, 125.88, 128.33 (s), 136.01, 136.67 (s), 145.40 (s).
EI-HRMS: 202.0736 (100, [M]+, C11H10N2O2
+, ber.: 202.0737), 185.0710 (11), 171.0675 (12),
144.0807 (27), 133.0530 (24), 128.0597 (52), 105.0574 (17), 89.0384 (16), 77.0350 (40),
65.0337 (22), 63.0239 (21), 51.0260 (17).
Page 162
Experimenteller Teil
139
3-Isopropyl-5-[(E)-2-nitrovinyl]-1H-indol (53)
Aldehyd 49 (1.0 Äq., 460 mg, 2.46 mmol) und Ammoniumacetat (0.38 Äq., 71 mg,
1.30 mmol) wurden in Nitromethan (3.6 ml) gelöst. Die Lösung wurde während 3 h
auf 100 °C erhitzt. Nach dem Abkühlen wurde das Lösungsmittel am RV entfernt und der
Rückstand wurde in CH2Cl2 aufgenommen. Die org. Phase wurde mit H2O gewaschen und
die wässr. Phase wurde mit CH2Cl2 extrahiert. Es wurde etwas ges. wässr. NaCl-Lösung zur
wässr. Phase zugegeben und nochmals mit CH2Cl2 extrahiert. Die vereinigten org. Phasen
wurden mit ges. wässr. NaCl-Lösung gewaschen und die wässr. Phase wurde nochmals mit
CH2Cl2 extrahiert. Die org. Phase wurde über Na2SO4 getrocknet und das Lsm. wurde am RV
entfernt.
Ausbeute: 519 mg (92%). Oranger Feststoff. Smp.: 135–138 °C (Zers.). IR (ATR): 3367,
2962, 2863, 1605, 1575, 1494, 1475, 1446, 1428, 1299, 1245, 1189, 1132, 1087, 955, 795,
760, 720, 613. 1H-NMR (300 MHz, CDCl3): 1.36 (d, 6H, J = 6.9, CH(CH3)2), 3.20 (dSeptett,
1H, J = 0.9, 6.9, CH(CH3)2), 7.02 (dd, 1H, J = 0.8, 2.3, arom. H), 7.31‒7.40 (m, 2H, arom. H),
7.63 (d, 1H, J = 13.5, CH=CHNO2), 7.83 (d, 1H, J = 0.6, arom. H), 8.18 (d, 1H, J = 13.5,
CH=CHNO2), 8.38 (br. s, 1H, NH). 13
C-NMR (75 MHz, CDCl3): 23.41 (2C), 25.43, 112.46,
121.10 (s), 121.27, 121.98, 123.57, 125.36 (s), 127.48 (s), 134.21, 138.93 (s), 142.07. EI-
HRMS: 230.1049 (38, [M]+, C13H14N2O2
+, ber.: 230.1050), 215.0811 (100), 169.0873 (27),
143.0720 (10), 115.0534 (12).
Page 163
Experimenteller Teil
140
3-Butyl-5-[(E)-2-nitrovinyl]-1H-indol (54)
Aldehyd 50 (1.0 Äq., 543 mg, 2.698 mmol) und Ammoniumacetat (0.38 Äq., 78 mg,
1.01 mmol) wurden in Nitromethan (3.9 ml) gelöst. Die Lösung wurde während 4 h
auf 100 °C erhitzt. Nach dem Abkühlen wurde das Lösungsmittel am RV entfernt und der
Rückstand wurde in CH2Cl2 aufgenommen. Die org. Phase wurde mit H2O gewaschen und
die wässr. Phase wurde 2-mal mit CH2Cl2 extrahiert. Die vereinigten org. Phasen wurden mit
ges. wässr. NaCl-Lösung gewaschen und die wässr. Phase wurde nochmals mit CH2Cl2
extrahiert. Die org. Phase wurde über Na2SO4 getrocknet und das Lösungsmittel wurde am
RV entfernt.
Ausbeute: 634 mg (96%). Oranger Feststoff. Smp.: 121–123 °C (Zers.). IR (ATR): 3387,
3110, 2953, 2919, 2842, 1608, 1576, 1496, 1474, 1450, 1427, 1374, 1322, 1301, 1265, 1223,
1180, 1135, 1084, 970, 884, 832, 808, 799, 784, 731, 633, 611. 1H-NMR (300 MHz, CDCl3):
0.96 (t, 3H, J = 7.2, CH3), 1.43 (m, 2H, CH2CH2CH2CH3), 1.69 (m, 2H, CH2CH2CH2CH3),
2.78 (t, 2H, J = 7.7, CH2CH2CH2CH3), 7.04 (m, 1H, arom. H), 7.37 (m, 2H, arom. H), 7.64 (d,
1H, J = 13.2, CH=CHNO2), 7.80 (m, 1H, arom. H), 8.18 (d, 1H, J = 13.8, CH=CHNO2),
8.28 (br. s, 1H, NH). 13
C-NMR (75 MHz, CDCl3): 14.09, 22.75, 24.74, 32.42, 112.34,
118.64 (s), 121.29 (s), 122.12, 122.90, 123.14, 128.39 (s), 134.37, 138.67 (s), 141.88. EI-
HRMS: 244.1205 (24, [M]+, C14H16N2O2
+, ber.: 244.1206), 201.0658 (100, [M − C3H7]
+,
C11H9N2O2+, ber.: 201.0659), 154.0651 (27), 129.0574 (11).
Page 164
Experimenteller Teil
141
3-Butyl-5-[(1E)-2-nitro-1-propen-1-yl]-1H-indol (55)
Aldehyd 50 (1.0 Äq., 316 mg, 1.570 mmol) und Ammoniumacetat (0.38 Äq., 46 mg,
0.59 mmol) wurden in Nitroethan (2.3 ml) gelöst. Die Lösung wurde während 6 h auf 100 °C
erhitzt. Nitroethan (1 ml) und mehr Ammoniumacetat (0.08 Äq., 10 mg, 0.13 mmol) wurden
zugegeben und das Gemisch wurde während 1 h auf 110 °C erhitzt. Nach dem Abkühlen
wurde das Lösungsmittel am RV entfernt und der Rückstand wurde in CH2Cl2 aufgenommen.
Die org. Phase wurde mit H2O gewaschen und die wässr. Phase wurde 2-mal mit CH2Cl2
extrahiert. Die vereinigten org. Phasen wurden mit ges. wässr. NaCl-Lösung gewaschen und
die wässr. Phase wurde nochmals mit CH2Cl2 extrahiert. Die org. Phase wurde über Na2SO4
getrocknet und das Lsm. wurde am RV entfernt.
Ausbeute: 399 mg (98%). Gelboranger Feststoff. Smp.: 84–87 °C (Zers.). IR (ATR): 3338,
2946, 2922, 2853, 1640, 1616, 1579, 1498, 1437, 1395, 1277, 1242, 1190, 1138, 1099, 995,
933, 919, 873, 804, 779, 732, 899, 647, 623. 1H-NMR (300 MHz, CDCl3): 0.96 (t, 3H,
J = 7.5, CH2CH2CH2CH3), 1.42 (m, 2H, CH2CH2CH2CH3), 1.70 (m, 2H, CH2CH2CH2CH3),
2.55 (d, 3H, J = 0.9, CH=C(NO2)CH3), 2.76 (t, 2H, J = 7.6, CH2CH2CH2CH3), 7.04 (m, 1H,
arom. H), 7.29 (dd, 1H, J = 1.5, 8.4, arom. H), 7.41 (d, 1H, J = 8.7, arom. H), 7.73 (d, 1H,
J = 0.9, arom. H), 8.23 (br. s, 1H, NH), 8.31 (s, 1H, CH=C(NO2)Me). 13
C-NMR (75 MHz,
CDCl3): 14.10, 14.42, 22.72, 24.75, 32.43, 111.74, 118.14 (s), 122.69 (2C), 123.37 (s),
124.19, 128.13 (s), 136.34, 137.24 (s), 145.04 (s). EI-HRMS: 258.1364 (24, [M]+,
C15H18N2O2+, ber.: 258.1363), 215.0815 (100, [M − C3H7]
+, C12H11N2O2
+, ber.: 215.0816),
168.0807 (38), 158.0603 (31), 154.0652 (30), 129.0609 (11).
Page 165
Experimenteller Teil
142
(±)-1-(1H-Indol-5-yl)propan-2-amin ((±)-56) [157]
Nitrovinyl-Verbindung 52 (1.0 Äq., 201 mg, 0.994 mmol) wurde unter Argon in THF (11 ml)
gelöst und LiAlH4 (5.09 Äq., 192 mg, 5.06 mmol) wurde zugegeben. Das Reaktionsgemisch
wurde während 1 h unter Rückfluss erhitzt und anschliessend während 1 h bei RT gerührt.
Das Gemisch wurde mit Et2O (12 ml) verdünnt, H2O (0.2 ml), 10% wässr. NaOH-Lösung
(0.3 ml) und H2O (0.5 ml) wurden zugegeben und das Gemisch wurde während 15 min
gerührt. MgSO4 wurde zugegeben und das Gemisch wurde während weiteren 15 min gerührt,
filtriert (nachgewaschen mit TBME) und das Lösungsmittel wurde am RV entfernt. Das
Rohprodukt wurde chromatographisch gereinigt (SiO2, EtOAc/MeOH 9:1, 1% konz. wässr.
NH4OH).
Ausbeute: 122.3 mg (71%). Weisser Feststoff. Smp.: 82–84 °C. IR (ATR): 3358, 3116,
2894, 2835, 1576, 1435, 1367, 1343, 1287, 1225, 1148, 1109, 1069, 968, 925, 887, 805, 785,
750, 723, 646, 605. 1H-NMR (300 MHz, CDCl3): 1.15 (d, 3H, J = 6.0, CH3), 1.39 (br. s, 2H,
NH2), 2.57 (dd, 1H, J = 8.3, 13.4, CHH), 2.84 (dd, 1H, J = 5.1, 13.2, CHH), 3.20 (m, 1H,
C(CH3)HNH2), 6.47 (d, 1H, J = 3.0, arom. H), 6.99 (dd, 1H, J = 1.5, 8.4, arom. H), 7.13 (m,
1H, arom. H), 7.27 (d, 1H, J = 8.4, arom. H), 7.43 (m, 1H, arom. H), 8.98 (br. s, 1H, NH).
13C-NMR (75 MHz, CDCl3): 23.69, 46.87, 49.06, 101.89, 111.00, 120.81, 123.35, 124.54,
128.07 (s), 130.58 (s), 134.62 (s). EI-HRMS: 174.1154 (4, [M]+, C11H14N2
+, ber.: 174.1152),
131.0754 (74), 77.0395 (8), 44.0513 (100).
Page 166
Experimenteller Teil
143
2-(3-Isopropyl-1H-indol-5-yl)ethanamin (57)
Nitrovinyl-Verbindung 53 (1.0 Äq., 398 mg, 1.73 mmol) wurde unter Argon in THF (19 ml)
gelöst und LiAlH4 (5.09 Äq., 336 mg, 8.86 mmol) wurde zugegeben. Das Reaktionsgemisch
wurde während 1 h unter Rückfluss erhitzt. Nach dem Abkühlen auf RT wurden
H2O (0.35 ml), 10% wässr. NaOH-Lösung (0.50 ml) und H2O (0.85 ml) zugegeben und das
Gemisch wurde während 15 min gerührt. MgSO4 wurde zugegeben und das Gemisch wurde
während weiteren 15 min gerührt, filtriert (nachgewaschen mit TBME) und das Lösungsmittel
wurde am RV entfernt. Das Rohprodukt wurde chromatographisch gereinigt (SiO2,
EtOAc/MeOH 9:1, 1% konz. wässr. NH4OH).
Ausbeute: 290 mg (83%). Hellbraunes Öl. IR (ATR): 3406, 2954, 2863, 1582, 1476, 1457,
1434, 1361, 1228, 1149, 1107, 1022, 910, 872, 794, 752, 668. 1H-NMR (300 MHz, CDCl3):
1.35 (d, 6H, J = 6.9, CH(CH3)2), 1.58 (br. s, 2H, NH2), 2.85 (t, 2H, J = 6.8, CH2CH2NH2),
3.00 (dt, 2H, J = 0.8, 6.8, CH2CH2NH2), 3.18 (dSeptett, 1H, J = 0.9, 6.9, CH(CH3)2), 6.89 (d,
1H, J = 1.2, arom. H), 6.99 (dd, 1H, J = 1.5, 8.1, arom. H), 7.24 (dd, 1H, J = 0.6, 8.1,
arom. H), 7.44 (d, 1H, J = 0.9, arom. H), 8.39 (br. s, 1H, NH). 13
C-NMR (75 MHz, CDCl3):
23.51 (2C), 25.56, 40.28, 44.21, 111.16, 119.08, 119.67, 122.77, 123.35 (s), 126.93 (s),
129.82 (s), 135.34 (s). EI-HRMS: 202.1465 (37, [M]+, C13H18N2
+, ber.: 202.1465), 172.1129
(100), 158.0977 (68), 130.0679 (21), 30.0406 (18).
Page 167
Experimenteller Teil
144
2-(3-Butyl-1H-indol-5-yl)ethanamin (58)
Nitrovinyl-Verbindung 54 (1.0 Äq., 463 mg, 1.895 mmol) wurde unter Argon in THF (21 ml)
gelöst und LiAlH4 (5.09 Äq., 366 mg, 9.65 mmol) wurde zugegeben. Das Reaktionsgemisch
wurde während 1.33 h unter Rückfluss erhitzt und anschliessend während 2 h bei RT gerührt.
THF (15 ml) wurde zugegeben und das Gemisch wurde auf 0 °C gekühlt. H2O (0.37 ml),
10% wässr. NaOH-Lösung (0.55 ml) und H2O (1.1 ml) wurden zugegeben und das Gemisch
wurde während 30 min bei RT gerührt. Anschliessend wurde mit Et2O verdünnt, MgSO4
wurde zugegeben und das Gemisch wurde während weiteren 15 min gerührt, filtriert
(nachgewaschen mit TBME) und das Lösungsmittel wurde am RV entfernt. Das Rohprodukt
wurde chromatographisch gereinigt (SiO2, EtOAc/MeOH 9:1, 1% konz. wässr. NH4OH).
Ausbeute: 316 mg (77%). Hellbrauner Feststoff. Smp.: 50–55 °C. IR (ATR): 3364, 3354,
3121, 3030, 2920, 2854, 1653, 1589, 1486, 1449, 1338, 1221, 1175, 1140, 1115, 1063, 1029,
968, 889, 860, 799, 785, 751, 642. 1H-NMR (300 MHz, CDCl3): 0.94 (t, 3H, J = 7.4, CH3),
1.41 (m, 2H, CH2CH2CH2CH3), 1.68 (m, 2H, CH2CH2CH2CH3), 1.97 (m, 2H, NH2), 2.72 (t,
2H, J = 7.7, CH2CH2CH2CH3), 2.82 (t, 2H, J = 6.5, CH2CH2NH2), 2.98 (t, 2H, J = 6.8,
CH2CH2NH2), 6.87 (s, 1H, arom. H), 6.96 (d, 1H, J = 8.4, arom. H), 7.20 (d, 1H, J = 8.1,
arom. H), 7.38 (s, 1H, arom. H), 8.71 (br. s, 1H, NH). 13
C-NMR (75 MHz, CDCl3): 14.16,
22.82, 24.95, 32.47, 40.03, 44.02, 111.09, 116.23 (s), 118.63, 121.57, 122.58, 127.73 (s),
129.57 (s), 135.14 (s). EI-HRMS: 216.1622 (35, [M]+, C14H20N2
+, ber.: 216.1621), 186.1292
(100), 144.0837 (78), 130.0687 (13), 115.0576 (10), 30.0408 (25).
Page 168
Experimenteller Teil
145
(±)-1-(3-Butyl-1H-indol-5-yl)propan-2-amin ((±)-59)
Nitrovinyl-Verbindung 55 (1.0 Äq., 300 mg, 1.16 mmol) wurde unter Argon in THF (13 ml)
gelöst und LiAlH4 (5.09 Äq., 224 mg, 5.91 mmol) wurde zugegeben. Das Reaktionsgemisch
wurde während 1.33 h unter Rückfluss erhitzt und anschliessend während 2 h bei RT gerührt.
THF (5 ml) wurden zugegeben und das Gemisch wurde auf 0 °C gekühlt. H2O (0.23 ml),
10% wässr. NaOH-Lösung (0.35 ml) und H2O (0.70 ml) wurden zugegeben und das Gemisch
wurde während 30 min bei RT gerührt. Anschliessend wurde mit Et2O verdünnt und MgSO4
wurde zugegeben. Das Gemisch wurde während weiteren 15 min gerührt, filtriert
(nachgewaschen mit TBME) und das Lösungsmittel wurde am RV entfernt. Das Rohprodukt
wurde chromatographisch gereinigt (SiO2, EtOAc/MeOH 9:1, 1% konz. wässr. NH4OH).
Ausbeute: 235 mg (88%). Hellgelber Feststoff. Smp.: 73–75 °C. IR (ATR): 3359, 3298,
3116, 3012, 2917, 2850, 1653, 1576, 1457, 1434, 1374, 1350, 1235, 1133, 1115, 1070, 1030,
967, 919, 889, 820, 789, 754, 658. 1H-NMR (300 MHz, CDCl3): 0.95 (t, 3H, J = 7.4, CH3),
1.16 (d, 3H, J = 6.0, CH(CH3)NH2), 1.42 (m, 2H, CH2CH2CH2CH3), 1.68 (m, 2H,
CH2CH2CH2CH3), 1.73 (br. s, 2H, NH2), 2.57 (dd, 1H, J = 8.4, 13.5, CHHCH(CH3)NH2),
2.73 (t, 2H, J = 7.7, CH2CH2CH2CH3), 2.85 (dd, 1H, J = 4.8, 13.2, CHHCH(CH3)NH2),
3.20 (m, 1H, CH2CH(CH3)NH2), 6.91 (s, 1H, arom. H), 6.98 (dd, 1H, J = 1.2, 8.4, arom. H),
7.24 (d, 1H, J = 8.4, arom. H), 7.39 (s, 1H, arom. H), 8.44 (br. s, 1H, NH). 13
C-NMR (75
MHz, CDCl3): 14.22, 22.89, 23.62, 25.01, 32.52, 46.89, 49.06, 110.98, 116.54 (s), 119.14,
121.44, 123.20, 127.79 (s), 129.85 (s), 135.16 (s). EI-HRMS: 230.1777 (6, [M]+, C15H22N2
+,
ber.: 230.1778), 187.1360 (65), 144.0829 (57), 44.0511 (100).
Page 169
Experimenteller Teil
146
N-[2-(3-Isopropyl-1H-indol-5-yl)ethyl]-2-phenoxyacetamid (60)
Indolamin 57 (1.0 Äq., 64 mg, 0.32 mmol) wurde unter Argon in CH2Cl2 (5 ml) gelöst, und
Et3N (1.5 Äq., 66 l, 0.47 mmol) wurde zugegeben. Die Lösung wurde auf 0 °C gekühlt und
Phenoxyacetylchlorid (1.1 Äq., 48 l, 0.35 mmol) wurde zugetropft. Das Gemisch wurde
während 10 min. bei 0 °C und anschliessend während 1 h bei RT gerührt. Die Lösung wurde
mit CH2Cl2 verdünnt und mit verd. wässr. Na2CO3-Lösung gewaschen. Die wässr. Phase
wurde 2-mal mit CH2Cl2 extrahiert. Die vereinigten org. Phasen wurden mit ges. wässr.
NaCl-Lösung gewaschen, über MgSO4 getrocknet und das Lösungsmittel wurde am RV
entfernt. Das Rohprodukt wurde chromatographisch gereinigt (SiO2, EtOAc/Hexan 3:4).
Ausbeute: 86 mg (80%). Himbeerrotes Öl. IR (ATR): 3401, 3299, 2956, 2853, 1660, 1598,
1532, 1492, 1438, 1361, 1228, 1172, 1061, 883, 798, 752, 689. 1H-NMR (300 MHz, CDCl3):
1.33 (d, 6H, J = 7.2, CH(CH3)2), 2.95 (t, 2H, J = 6.8, CH2CH2NHCO), 3.18 (Septett, 1H,
J = 6.9, CH(CH3)2), 3.65 (m, 2H, CH2CH2NHCO), 4.46 (s, 2H, CH2OPh), 6.71 (br. t, 1H,
CONH), 6.80 (dd, 2H, J = 0.9, 8.7, arom. H), 6.92‒7.02 (m, 3H, arom. H), 7.21‒7.29 (m, 3H,
arom. H), 7.45 (s, 1H, arom. H), 8.01 (br. s, 1H, NHIndol). 13
C-NMR (75 MHz, CDCl3):
23.43 (2C), 25.48, 35.95, 41.00, 67.49, 111.47, 114.78 (2C), 119.23, 119.90, 122.10, 122.84,
123.80 (s), 127.25 (s), 129.02 (s), 129.79 (2C), 135.65 (s), 157.29 (s), 168.21 (s). EI-HRMS:
336.1834 (22, [M]+, C21H24N2O2
+, ber.: 336.1832), 185.1205 (100), 170.0969 (62), 157.0886
(19), 77.0389 (16).
Page 170
Experimenteller Teil
147
5-[2-(Aziridin-1-yl)ethyl]-3-isopropyl-1H-indol (61)
und
2-(3-Isopropyl-1H-indol-5-yl)-N-(2-phenoxyethyl)ethanamin (38)
Amid 60 (1.0 Äq., 62.8 mg, 0.187 mmol) wurde unter Argon in THF (2 ml) gelöst und
LiAlH4 (2.6 Äq., 18.4 mg, 0.485 mmol) wurde zugegeben. Das Reaktionsgemisch wurde
während 1.25 h unter Rückfluss erhitzt und anschliessend während 1.5 h bei RT gerührt.
H2O (20 l), Et2O (2 ml), 10% wässr. NaOH-Lösung (30 l) und H2O (60 l) wurden
zugegeben und das Gemisch wurde während 15 min bei RT gerührt. MgSO4 wurde
zugegeben und das Gemisch wurde während weiteren 15 min gerührt, filtriert
(nachgewaschen mit TBME) und das Lösungsmittel wurde am RV entfernt. Das Rohprodukt
wurde chromatographisch gereinigt (SiO2, TBME, 1% Et3N), wobei sich im NMR-Spektrum
zeigte, dass es sich um ein Gemisch von 61 und 38 handelte (ca. 64:36 (NMR)). Das
Gemisch wurde erneut chromatographisch gereinigt (EtOAc/Hexan/CH2Cl2/MeOH
5:5:4.5:0.5, 1% konz. wässr. NH4OH).
Ausbeuten: 61: 12.8 mg (27%, ca. 89% rein), 38: 1.0 mg (1.7%), Mischfraktion
61/38 26:74: 9.6 mg (5.8%, 15.7%). 61: 1H-NMR (300 MHz, CDCl3): 1.10 (m, 2H,
N(CHH)2), 1.35 (d, 6H, J = 6.9, CH(CH3)2), 1.73 (m, 2H, N(CHH)2), 2.49 (t, 2H, J = 8.0,
CH2CH2N(CH2)2), 3.00 (t, 2H, J = 7.7, CH2CH2N(CH2)2), 3.18 (dSeptett, 1H, J = 0.9, 6.9,
CH(CH3)2), 6.91 (dd, 1H, J = 0.6, 2.4, arom. H), 7.02 (dd, 1H, J = 1.4, 8.6, arom. H),
7.22‒7.27 (m, 1H, arom. H), 7.46 (m, 1H, arom. H), 7.98 (br. s, 1H, NH). 13
C-NMR
(75 MHz, CDCl3): 23.46 (2C), 25.51, 27.44 (2C), 36.81, 64.70, 111.03, 119.06, 119.60,
123.05, 123.76 (s), 127.08 (s), 130.60 (s), 135.41 (s). 38: 1H-NMR (300 MHz, CDCl3):
1.35 (d, 6H, J = 6.6, CH(CH3)2), 1.65 (br. s, 1H, CH2NHCH2), 2.90‒3.07 (m, 6H,
Page 171
Experimenteller Teil
148
CH2CH2NHCH2CH2OPh), 3.18 (dSeptett, 1H, J = 0.9, 6.9, CH(CH3)2), 4.06 (t, 2H, J = 5.6,
NHCH2CH2OPh), 6.83‒6.88 (m, 2H, arom. H), 6.89‒6.96 (m, 2H, arom. H), 7.04 (dd, 1H,
J = 1.7, 8.3, arom. H), 7.22‒7.29 (m, 3H, arom. H), 7.48 (m, 1H, arom. H), 7.92 (br. s, 1H,
NH). 13
C-NMR (75 MHz, CDCl3): 23.57 (2C), 25.63, 36.84, 48.97, 52.18, 67.48, 111.14,
114.60 (2C), 119.07, 119.59, 120.78, 122.92, 123.74 (s), 127.06 (s), 129.42 (2C), 130.34 (s),
135.36 (s), 158.81 (s).
N-[2-(3-Isopropyl-1H-indol-5-yl)ethyl]cyclopropancarboxamid (62)
Indolamin 57 (1.0 Äq., 77 mg, 0.38 mmol) wurde unter Argon in CH2Cl2 (6 ml) gelöst, und
die Lösung wurde auf 0 °C gekühlt. Et3N (1.5 Äq., 80 l, 0.57 mmol) wurde zugegeben und
Cyclopropancarbonsäurechlorid (1.1 Äq., 38 l, 0.42 mmol) wurde zugetropft. Das Gemisch
wurde während 1.5 h bei 0 °C gerührt. Die Lösung wurde mit CH2Cl2 verdünnt und mit verd.
wässr. Na2CO3-Lösung gewaschen. Die wässr. Phase wurde 2-mal mit CH2Cl2 extrahiert.
Die vereinigten org. Phasen wurden mit ges. wässr. NaCl-Lösung gewaschen, über MgSO4
getrocknet und das Lösungsmittel wurde am RV entfernt. Das Rohprodukt wurde
chromatographisch gereinigt (SiO2, CH2Cl2/EtOAc 3:1).
Ausbeute: 83 mg (81%). Erdbeereisfarbener Feststoff. Smp.: 168–169 °C. IR (ATR): 3257,
3101, 2955, 2858, 1616, 1569, 1483, 1452, 1430, 1405, 1361, 1338, 1250, 1228, 1196, 1149,
1101, 1062, 1024, 918, 871, 825, 810, 792, 758, 683, 641. 1H-NMR (300 MHz, CDCl3):
0.68 (m, 2H, NHCOCH(CHH)2), 0.96 (m, 2H, NHCOCH(CHH)2), 1.23 (m, 1H,
NHCOCH(CH2)2), 1.36 (d, 6H, J = 6.9, CH(CH3)2), 2.92 (t, 2H, J = 6.9, CH2CH2NHCO),
3.19 (Septett, 1H, J = 6.9, CH(CH3)2), 3.65 (dt, 2H, J = 6.0, 6.8 CH2CH2NHCO), 5.69 (br. t,
1H, CONH), 6.95 (m, 1H, arom. H), 7.01 (dd, 1H, J = 1.7, 8.6, arom. H), 7.29 (d, 1H, J = 8.4,
arom. H), 7.46 (m, 1H, arom. H), 8.08 (br. s, 1H, NHIndol). 13
C-NMR (75 MHz, CDCl3):
7.27 (2C), 15.01, 23.54 (2C), 25.64, 36.02, 41.59, 111.42, 119.22, 119.86, 122.78, 123.62 (s),
127.04 (s), 129.24 (s), 135.49 (s), 173.47 (s). EI-HRMS: 270.1728 (23, [M]+, C17H22N2O
+,
ber.: 270.1727), 185.1212 (100), 170.0979 (82), 157.0902 (23), 41.0418 (14).
Page 172
Experimenteller Teil
149
N-(Cyclopropylmethyl)-2-(3-isopropyl-1H-indol-5-yl)ethanamin (63)
Amid 62 (1.0 Äq., 60 mg, 0.222 mmol) wurde unter Argon in THF (2.4 ml) gelöst und
LiAlH4 (2.6 Äq., 22 mg, 0.577 mmol) wurde zugegeben. Das Reaktionsgemisch wurde
während 5.5 h unter Rückfluss erhitzt. Nach dem Abkühlen auf RT wurde mit Et2O (4 ml)
verdünnt. H2O (20 l), 10% wässr. NaOH-Lösung (30 l) und H2O (60 l) wurden
zugegeben und das Gemisch wurde während 30 min bei RT gerührt. MgSO4 wurde
zugegeben und das Gemisch wurde während weiteren 15 min gerührt, filtriert
(nachgewaschen mit TBME) und das Lösungsmittel wurde am RV entfernt. Das Rohprodukt
wurde chromatographisch gereinigt (SiO2, EtOAc, 1% konz. wässr. NH4OH).
Ausbeute: 56 mg (99%). Hellbraunes Öl. IR (ATR): 3406, 2955, 2920, 2858, 1669, 1455,
1436, 1380, 1362, 1228, 1148, 1099, 1016, 908, 871, 793, 729, 658. 1H-NMR (300 MHz,
CDCl3): 0.08 (m, 2H, NHCH2CH(CHH)2), 0.44 (m, 2H, NHCH2CH(CHH)2), 0.93 (m, 1H,
NHCH2CH(CH2)2), 1.35 (d, 6H, J = 6.9, CH(CH3)2), 1.60 (br. s, 1H, CH2NHCH2), 2.53 (d,
2H, NHCH2CH(CH2)2), 2.91‒3.06 (m, 4H, CH2CH2NHCH2CH(CH2)2), 3.19 (dSeptett, 1H,
J = 0.8, 6.9, CH(CH3)2), 6.94 (d, 1H, J = 1.8, arom. H), 7.05 (dd, 1H, J = 1.5, 8.1, arom. H),
7.28 (d, 1H, J = 8.4, arom. H), 7.49 (s, 1H, arom. H), 8.40 (br. s, 1H, NHIndol). 13
C-NMR
(75 MHz, CDCl3): 3.64 (2C), 11.43, 23.54 (2C), 25.61, 36.68, 51.92, 55.09, 111.17, 118.97,
119.67, 122.75, 123.45 (s), 126.97 (s), 130.29 (s), 135.34 (s). EI-HRMS: 256.1932 (3, [M]+,
C17H24N2+, ber.: 256.1934), 173.1220 (57), 158.0994 (22), 84.0823 (100), 55.0546 (34).
Page 173
Experimenteller Teil
150
N-Ethyl-2-(1H-indol-3-yl)ethanamin (65) [159]
Tryptamin (1.0 Äq., 160 mg, 1.00 mmol) wurde unter Argon in THF (11 ml) gelöst und das
Gemisch wurde auf 0 °C gekühlt. Et3N (1.5 Äq., 209 l, 1.50 mmol) wurde zugegeben und
Acetylchlorid (1.1 Äq., 78 l, 1.10 mmol) wurde zugetropft. Die Lösung wurde während 1 h
bei 0 °C gerührt. Nach dem Erwärmen auf RT wurde LiAlH4 (3.6 Äq., 137 mg, 3.6 mmol)
zugegeben und das Reaktionsgemisch wurde während 2 h unter Rückfluss erhitzt. Nach dem
Abkühlen auf RT wurden H2O (140 l), 15% wässr. NaOH-Lösung (140 l) und
H2O (420 l) zugegeben und das Gemisch wurde während 15 min gerührt. Nach dem
Verdünnen mit Et2O (10 ml) wurde MgSO4 zugegeben. Das Gemisch wurde während
weiteren 15 min gerührt, filtriert (nachgewaschen mit TBME) und das Lösungsmittel wurde
am RV entfernt. Das Rohprodukt wurde chromatographisch gereinigt (SiO2, EtOAc/MeOH
9:1, 1% konz. wässr. NH4OH).
Ausbeute: 161 mg (85%). Hellgelber Feststoff. Smp.: 81–82 °C. IR (ATR): 3269, 3132,
3090, 3056, 2973, 2920, 2828, 1617, 1498, 1449, 1436, 1370, 1339, 1217, 1124, 1097, 1040,
1009, 928, 872, 803, 776, 735, 610. 1H-NMR (300 MHz, CDCl3): 1.11 (t, 3H, J = 7.2,
NHCH2CH3), 2.16 (br. s, 1H, NHCH2CH3), 2.69 (q, 2H, J = 7.2, NHCH2CH3), 7.01 (m, 1H,
arom. H), 7.10‒7.27 (m, 2H, arom. H), 7.36 (m, 1H, arom. H), 7.64 (m, 1H, arom. H),
8.69 (br. s, 1H, NHIndol). 13
C-NMR (75 MHz, CDCl3): 15.24, 25.81, 44.02, 49.74, 111.24,
113.54 (s), 118.81, 119.13, 121.87, 122.19, 127.37 (s), 136.44 (s). EI-HRMS: 188.1309 (2,
[M]+, C12H16N2
+, ber.: 188.1308), 131.0728 (73), 58.0667 (100), 30.0508 (17).
Page 174
Experimenteller Teil
151
2-(1H-Indol-5-yl)-N-(2-phenoxyethyl)ethanamin (66)
und
2-(1H-Indol-5-yl)-N,N-bis(2-phenoxyethyl)ethanamin (68)
Indolamin 10 (1.0 Äq., 163 mg, 1.017 mmol) und K2CO3 (2.0 Äq., 277 mg, 2.00 mmol)
wurden unter Argon mit THF (3 ml) versetzt. Eine Lösung von 2-Phenoxyethylbromid
(1.0 Äq., 204 mg, 1.015 mmol) in THF (1 ml) wurde zugegeben und es wurde mit THF (1 ml)
nachgewaschen. Das Reaktionsgemisch wurde während 15 h unter Rückfluss erhitzt. Nach
dem Abkühlen auf RT wurde das Gemisch in eine ges. wässr. NaHCO3-Lösung gegossen und
3-mal mit CH2Cl2 extrahiert. Der pH-Wert der wässr. Phase wurde mit 10% wässr. NaOH-
Lösung auf > 11 eingestellt und die wässr. Phase wurde 2-mal mit CH2Cl2 extrahiert. Die
vereinigten org. Phasen wurden über K2CO3 getrocknet und das Lösungsmittel wurde am RV
entfernt. Durch Säulenchromatographie (SiO2, EtOAc/MeOH 9:1) wurden 125 mg (44%) 66
isoliert und 43.3 mg (26%) 10 konnten zurückgewonnen werden. Durch nochmalige
chromatographische Reinigung (Hexan/EtOAc 7:3) der Fraktionen 1 und 2 aus oben
beschriebener Chromatographie wurden 34.8 mg (9%) 68 gewonnen.
Ausbeuten: 66: 125 mg (44%), 68: 34.8 mg (9%). 66: Hellbrauner Feststoff.
Smp.: 82‒84 °C. IR (ATR): 3287, 3034, 2920, 2846, 1595, 1586, 1489, 1455, 1436, 1339,
1291, 1224, 1173, 1120, 1046, 1017, 893, 847, 801, 753, 727, 719, 691, 645, 608. 1H-NMR
(300 MHz, CDCl3): 1.78 (br. s, 1H, CH2NHCH2), 2.90‒3.08 (m, 6H,
CH2CH2NHCH2CH2OPh), 4.04 (t, 2H, J = 5.4, NHCH2CH2OPh), 6.48 (m, 1H, arom. H),
6.81‒6.97 (m, 3H, arom. H), 7.04 (dd, 1H, J = 1.4, 8.3, arom. H), 7.15 (m, 1H, arom. H),
Page 175
Experimenteller Teil
152
7.20‒7.34 (m, 3H, arom. H), 7.47 (s, 1H, arom. H), 8.39 (br. s, 1H, NHIndol). 13
C-NMR
(75 MHz, CDCl3): 36.56, 48.85, 51.94, 67.32, 102.23, 111.07, 114.58 (2C), 120.34, 120.81,
123.06, 124.51, 128.17 (s), 129.43 (2C), 130.99 (s), 134.61 (s), 158.74 (s). MALDI-HRMS:
281.1644 (100, [M + H]+, C18H21N2O
+, ber.: 281.1648), 144.0802 (21). 68: Hellbrauner
Feststoff. Smp.: 76–79 °C. IR (ATR): 3121, 3028, 2919, 2853, 1597, 1583, 1487, 1474,
1457, 1436, 1338, 1307, 1271, 1241, 1224, 1172, 1084, 1031, 1017, 970, 912, 878, 753, 736,
694, 649, 621. 1H-NMR (300 MHz, CDCl3): 2.95 (m, 4H, CH2CH2N(CH2CH2OPh)2), 3.10 (t,
4H, J = 6.0, N(CH2CH2OPh)2), 4.07 (t, 4H, J = 6.0, N(CH2CH2OPh)2), 6.47 (m, 1H,
arom. H), 6.84‒6.97 (m, 6H, arom. H), 7.04 (dd, 1H, J = 1.5, 8.4, arom. H), 7.16 (m, 1H,
arom. H), 7.22‒7.31 (m, 5H, arom. H), 7.46 (m, 1H, arom. H), 8.09 (br. s, 1H, NHIndol). 13
C-
NMR (75 MHz, CDCl3): 34.08, 53.86 (2C), 58.55, 66.73 (2C), 102.38, 110.98, 114.69 (4C),
120.44, 120.82 (2C), 123.41, 124.50, 128.23 (s), 129.57 (4C), 131.67 (s), 134.60 (s),
158.93 (s, 2C). MALDI-HRMS: 401.2217 (100, [M + H]+, C26H29N2O2
+, ber.: 401.2224),
307.1800 (11).
(±)-2-Amino-3-(1H-indol-5-yl)-1-propanol ((±)-74)
Methylester (±)-78 (1.0 Äq., 120 mg, 0.549 mmol) wurde unter Argon in THF (4.5 ml) gelöst.
LiAlH4 (2.5 Äq., 52.2 mg, 1.375 mmol) wurde in einem anderen Kolben in THF (1.5 ml)
gelöst und langsam zum Reaktionsgemisch zugetropft (nachgewaschen mit THF (2 x 1 ml)).
Das Gemisch wurde während 4 h unter Rückfluss erhitzt. Nach dem Abkühlen auf RT wurde
das Gemisch mit Et2O (5 ml) verdünnt, H2O (55 l), 15% wässr. NaOH-Lösung (55 l) und
H2O (110 l) wurden zugegeben und das Gemisch wurde während 15 min gerührt. Das
Gemisch wurde über MgSO4 getrocknet, filtriert (nachgewaschen mit Et2O) und das
Lösungsmittel wurde am RV entfernt. Das Rohprodukt wurde chromatographisch gereinigt
(SiO2, EtOAc/MeOH 9:1, 1% konz. wässr. NH4OH).
Ausbeute: 62.5 mg (60%). Gelbliches Öl. IR (ATR): 3238, 2905, 2842, 1663, 1579, 1474,
1419, 1342, 1224, 1141, 1038, 893, 792, 767, 754, 725. 1H-NMR (300 MHz, CDCl3):
Page 176
Experimenteller Teil
153
1.68 (br. s, 3H, NH2, OH), 2.60 (dd, 1H, J = 8.7, 13.2, CHHCH(CH2OH)NH2), 2.89 (dd, 1H,
J = 4.8, 13.2, CHHCH(CH2OH)NH2), 3.15 (m, 1H, CH2CH(CH2OH)NH2), 3.41 (dd, 1H,
J = 7.2, 10.8, CH2CH(CHHOH)NH2), 3.67 (dd, 1H, J = 4.2, 10.5, CH2CH(CHHOH)NH2),
6.50 (m, 1H, arom. H), 7.02 (dd, 2H, J = 1.8, 8.4, arom. H), 7.20 (dd, 1H, J = 2.7, 2.7,
arom. H), 7.34 (d, 1H, J = 8.1, arom. H), 7.45 (m, 1H, arom. H), 8.23 (br. s, 1H, NHIndol).
13C-NMR (75 MHz, CDCl3): 41.27, 54.76, 66.77, 102.35, 111.16, 120.96, 123.47, 124.61,
3C (s) nicht sichtbar. EI-HRMS: 190.1103 (5, [M]+, C11H14N2O
+, ber.: 190.1106); 159.0926
(16), 131.0736 (95), 130.0659 (61), 60.0445 (100), 43.0206 (82), 31.0245 (56).
(±)-3-(1H-Indol-5-yl)-2-(methylamino)propan-1-ol ((±)-75)
LiAlH4 (5.0 Äq. 80.8 mg, 2.128 mmol) wurde unter Argon in THF (3.5 ml) suspendiert. Das
Carbamat (±)-77 (1.0 Äq., 150 mg, 0.426 mmol) wurde in THF (1.5 ml) gelöst und langsam
zum Reaktionsgemisch zugetropft. Das Gemisch wurde während 5.5 h unter Rückfluss
erhitzt. Nach dem Abkühlen auf RT wurde das Gemisch mit Et2O (5 ml) verdünnt.
H2O (80 l), 15% wässr. NaOH-Lösung (80 l) und H2O (240 l) wurden zugegeben und das
Gemisch wurde während 15 min gerührt. Das Gemisch wurde über MgSO4 getrocknet,
abfiltriert (nachgewaschen mit TBME) und das Lösungsmittel wurde am RV entfernt. Das
Rohprodukt wurde chromatographisch gereinigt (SiO2, EtOAc/Hexan 9:1, 1% konz. wässr.
NH4OH).
Ausbeute: 73.0 mg (84%). Weisse Kristalle. Smp.: 93–100 °C. IR (ATR): 3298, 3223, 2804,
2611, 1478, 1428, 1342, 1311, 1149, 1150, 1101, 1061, 1027, 962, 883, 768, 727. 1H-NMR
(300 MHz, CDCl3): 2.03 (br. s, 2H, OH, NH), 2.39 (s, 3H, CH3), 2.78‒2.93 (m, 3H,
CH2CH(CH2OH)NHCH3), 3.40 (dd, 1H, J = 4.4, 10.7, CH2CH(CHHOH)NHCH3), 3.68 (dd,
1H, J = 3.3, 10.5, CH2CH(CHHOH)NHCH3), 6.49 (m, 1H, arom. H), 7.01 (dd, 1H, J = 1.5,
8.1, arom. H), 7.19 (dd, 1H, J = 2.7, 2.7, arom. H), 7.32 (d, 1H, J = 8.4, arom. H), 7.44 (m,
1H, arom. H), 8.34 (br. s, 1H, NHIndol). 13
C-NMR (75 MHz, CDCl3): 33.91, 37.90, 62.25,
62.42, 102.28, 111.20, 120.93, 123.43, 124.65, 128.18 (s), 129.66 (s), 134.68 (s). EI-HRMS:
Page 177
Experimenteller Teil
154
186.1152 (0.8, [M − H2O]+, C12H14N2
+, ber.: 186.1151), 131.0732 (10), 130.0659 (16),
74.0598 (100), 56.0493 (10).
Methyl-(2Z)-2-{[(benzyloxy)carbonyl]amino}-3-(1H-indol-5-yl)acrylat (76)
(±)-Cbz--phosphonoglycin-trimethylester (1.5 Äq., 3.9178 g, 11.823 mmol) wurde unter
Argon in THF (8 ml) gelöst. Die Lösung wurde auf −78 °C gekühlt, 1,1,3,3-Tetramethyl-
guanidin (TMG) (1.5 Äq., 1.5 ml, 11.823 mmol) wurde zugegeben und das Gemisch wurde
während weiteren 5 Min. gerührt. 5-Formylindol (1.0 Äq., 1.145 g, 7.885 mmol) wurde unter
Argon in THF (6 ml) gelöst und langsam zugetropft. Es wurde mit THF (2 ml) nachgespült.
Das Gemisch wurde während 1 h bei −78 °C gerührt, wobei sich 2 Phasen zeigten. Durch
kurzes Entfernen aus dem Kühlbad bildete sich ein homogenes Gemisch, das für 1 h
bei −78 °C gerührt wurde. Anschliessend wurde während weiteren 5 d bei RT gerührt. Das
Gemisch wurde auf Wasser (100 ml) gegossen und 3-mal mit EtOAc (100 ml) extrahiert. Die
vereinigten org. Phasen wurden mit H2O (100 ml) gewaschen, über Na2SO4 getrocknet,
filtriert und das Lösungsmittel wurde am RV entfernt. Das Rohprodukt wurde
chromatographisch gereinigt (SiO2, CH2Cl2/EtOAc, 49:1 bis 48:2).
Ausbeute: 1.898 g (69%). Weisser Feststoff. Smp.: 122–124 °C. IR (ATR): 3418, 3267,
1716, 1693, 1633, 1608, 1504, 1433, 1409, 1383, 1246, 1219, 1122, 1059, 810, 769, 724. 1H-
NMR (300 MHz, CDCl3): 3.80 (s, 3H, OCH3), 5.15 (s, 2H, OCH2Ph), 6.25 (br. s, 1H,
NHCarbamat), 6.52 (m, 1H, arom. H), 7.19 (dd, 1H, J = 2.9, 2.9, arom. H), 7.23‒7.47 (m, 7H,
arom. H, CH=C), 7.54 (m, 1H, arom. H), 7.85 (m, 1H, arom. H), 8.41 (s, 1H, NHIndol). 13
C-
NMR (75 MHz, CDCl3): 52.62, 67.53, 103.40, 111.44, 121.38 (s), 123.84, 123.95, 125.06 (s),
125.39, 127.99 (s), 128.07 (2C), 128.16, 128.48 (2C), 135.33, 136.07 (s), 136.46 (s),
154.52 (s), 166.28 (s), nicht alle Signale eindeutig erkennbar, Diastereomeren- oder
Rotameren-Gemisch (Carbamat). EI-HRMS: 350.1264 (20, [M]+, C20H18N2O4
+, ber.:
350.1261), 242.0691 (62), 183.0564 (36), 155.0625 (100), 91.0558 (53).
Page 178
Experimenteller Teil
155
(±)-Methyl-N-[(benzyloxy)carbonyl]-3-(1H-indol-5-yl)alaninat ((±)-77) [164]
Olefin 76 (1.0 Äq., 1.000 g, 2.853 mmol) wurde unter Argon in MeOH (50 ml) gelöst und
auf 0 °C gekühlt. NiCl2∙6 H2O (1.0 Äq., 678 mg, 2.852 mmol) wurde zugegeben.
Nach 5 min Rühren bei 0 °C wurde NaBH4 (10.0 Äq., 1.080 g, 28.535 mmol) portionenweise
zugegeben. Das schwarze Reaktionsgemisch wurde während 1.5 h bei 0 °C gerührt, zu ges.
wässr. NH4Cl-Lösung (150 ml) gegossen und 4-mal mit CH2Cl2 extrahiert. Die vereinigten
org. Phasen wurden mit ges. wässr. NaCl Lösung gewaschen, über Na2SO4 getrocknet,
filtriert, und das Lösungsmittel wurde am RV entfernt. Das Rohprodukt wurde
chromatographisch gereinigt (SiO2, Hexan/EtOAc 2:1).
Ausbeute: 962 mg (96%). Farbloses Öl. IR (ATR): 3357, 2949, 1701, 1509, 1436, 1330,
1248, 1213, 1059, 1026, 766, 730. 1H-NMR (300 MHz, CDCl3): 3.19 (m, 2H, CH2CH),
3.70 (s, 3H, OCH3), 4.67 (m, 1H, CH2CH), 5.07 (s, 2H, OCH2Ph), 5.25 (mbr, 1H, NHCarbamat),
6.45 (m, 1H, arom. H), 6.89 (d, 1H, J = 8.4, arom. H), 7.14 (m, 1H, arom. H), 7.18‒7.41 (m,
7H, arom. H), 8.32 (br. s, 1H, NHIndol). 13
C-NMR (75 MHz, CDCl3): 38.36, 52.41, 55.41,
67.02, 102.33, 111.33, 121.16, 123.09, 124.73, 126.56 (s), 128.05 (2C), 128.12 (2C),
128.48 (2C), 135.02 (s), 136.23 (s), 155.78 (s), 172.31 (s). EI-HRMS: 352.1418 (5, [M]+,
C20H20N2O4+, ber.: 352.1418), 244.0846 (6), 201.0790 (13), 130.0679 (100).
Page 179
Experimenteller Teil
156
(±)-Methyl-3-(1H-indol-5-yl)alaninat ((±)-78)
Carbamat (±)-77 (500 mg, 1.418 mmol) wurde unter N2 in EtOH (14 ml) gelöst und
Pd(OH)2/C (87.4 mg, Pd(OH)2/C, 20 Gew. % Pd) wurde zugegeben. Das Gemisch wurde
während 3.5 h unter H2 (1 atm) bei RT gerührt, über Celite filtriert (nachgewaschen mit EtOH
und EtOAc) und das Lösungsmittel wurde am RV entfernt. Das Rohprodukt wurde
chromatographisch gereinigt (SiO2, EtOAc/Hexan 5:1, 1% konz. wässr. NH4OH).
Ausbeute: 228 mg (74%). Weisse Kristalle. Smp.: 100–101 °C. IR (ATR): 3354, 3290, 3102,
2944, 1721, 1581, 1482, 1439, 1350, 1285, 1220, 1097, 1019, 897, 851, 792, 731. 1H-NMR
(300 MHz, CDCl3): 1.59 (br. s, 2H, NH2), 2.94 (dd, 1H, J = 8.0, 13.4, CHHCH), 3.22 (dd, 1H,
J = 4.8, 13.5, CHHCH), 3.72 (s, 3H, OCH3), 3.78 (dd, 1H, J = 5.1, 8.1, CH2CH), 6.47 (m, 1H,
arom. H), 6.98 (dd, 1H, J = 1.5, 8.4, arom. H), 7.15 (m, 1H, arom. H), 7.28 (dd, 1H,
J = 0.8, 8.3, arom. H), 7.44 (m, 1H, arom. H), 8.52 (br. s, 1H, NHIndol). 13
C-NMR (75 MHz,
CDCl3): 41.40, 52.11, 56.37, 102.21, 111.23, 121.14, 123.20, 124.69, 128.04 (s), 128.15 (s),
134.91 (s), 175.57 (s). EI-HRMS: 218.1050 (10, [M]+, C12H14N2O2
+, ber.: 218.1050),
159.0920 (6), 131.0707 (15), 130.0662 (100).
2-(1H-Indol-5-yl)-N,N-dimethylethanamin (79)
Carbamat 88 (1.0 Äq., 60 mg, 0.19 mmol) wurde unter Argon in THF (2.2 ml) gelöst und
LiAlH4 (2.7 Äq., 19.2 mg, 0.51 mmol) wurde zugegeben. Das Reaktionsgemisch wurde
während 2.5 h unter Rückfluss erhitzt, dann wurde mit Et2O verdünnt und auf 0 °C gekühlt,
H2O (20 μl), 15% wässr. NaOH-Lösung (20 μl) und H2O (60 μl) wurden zugegeben und das
Page 180
Experimenteller Teil
157
Gemisch wurde während weiteren 15 min bei RT gerührt und über MgSO4 getrocknet. Das
Lösungsmittel wurde am RV abdestilliert und das Rohprodukt wurde chromatographisch
gereinigt (SiO2, EtOAc/MeOH 9:1, 1% konz. wässr. NH4OH).
Ausbeute: 27.9 mg (76%). Rf = 0.28 (EtOAc/MeOH 9:1, 1% konz. wässr. NH4OH).
Kristalliner, hellbrauner Feststoff. Smp.: 43–46 °C. IR (ATR): 2856, 2775, 1462, 1429,
1374, 1337, 1286, 1251, 1220, 1172, 1139, 1096, 1053, 1038, 1006, 879, 858, 830, 796, 750,
717, 641, 609. 1H-NMR (300 MHz, CDCl3): 2.33 (s, 6H, N(CH3)2), 2.56‒2.65 (m, 2H,
CH2CH2N(CH3)2), 2.85‒2.94 (m, 2H, CH2CH2N(CH3)2), 6.44‒6.49 (m, 1H, arom. H),
7.03 (dd, 1H, J = 1.8, 8.4, arom. H), 7.13 (dd, 1H, J = 2.7, 2.7, arom. H), 7.28 (d, 1H, J = 8.4,
arom. H), 7.44‒7.47 (m, 1H, arom. H), 8.52 (br. s, 1H, NHIndol). 13
C-NMR (75 MHz, CDCl3):
34.50, 45.54 (2C), 62.53, 102.11, 111.00, 120.15, 123.00, 124.55, 128.15 (s), 131.28 (s),
134.57 (s). ESI-HRMS: 189.1388 (43, [M + H]+, C12H17N2
+, ber.: 189.1386), 144.0808 (100).
2-(1H-Indol-5-yl)-N-methylethanamin (83)
Formamid 87 (1.0 Äq., 407 mg, 2.15 mmol) wurde unter Argon in THF (24 ml) gelöst.
LiAlH4 (2.6 Äq., 214 mg, 5.63 mmol) wurde zugegeben und die Suspension wurde während
5 h gerührt. Das Gemisch wurde auf 0 °C gekühlt und das Gemisch wurde tropfenweise mit
H2O (0.25 ml), 15% wässr. NaOH-Lösung (0.25 ml) und H2O (0.75 ml) versetzt. Das
Gemisch wurde während 15 min bei RT gerührt, MgSO4 wurde zugegeben und es wurde
während 15 min weiter gerührt. Die Lösung wurde filtriert und das Lösungsmittel wurde am
RV abdestilliert. Das Rohprodukt wurde chromatographisch gereinigt (SiO2, EtOAc/MeOH
8:2, 1% konz. wässr. NH4OH).
Ausbeute: 200 mg (37%). Rf = 0.3 (EtOAc/MeOH 8:2, 1% konz. wässr. NH4OH). Oranger,
klebriger Feststoff. IR (ATR): 3289, 3115, 3023, 2926, 2836, 2713, 1662, 1583, 1463, 1438,
1337, 1286, 1257, 1225, 1146, 1099, 1064, 1041, 1017, 918, 885, 797, 774, 750, 723, 639,
606. 1H-NMR (300 MHz, CDCl3): 1.99 (br. s, 1H, NHCH3), 2.45 (s, 3H, NHCH3),
2.88‒2.95 (m, 4H, CH2CH2NH), 6.47‒6.53 (m, 1H, arom. H), 7.05 (dd, 1H, J = 1.7, 8.3,
arom. H), 7.19 (dd, 1H, J = 2.7, 2.7, arom. H), 7.33 (d, 1H, J = 8.4, arom. H), 7.47 (br. s, 1H,
arom. H), 8.26 (s, 1H, NHIndol). 13
C-NMR (75 MHz, CDCl3): 35.84, 36.04, 53.61, 102.13,
Page 181
Experimenteller Teil
158
111.25, 120.42, 123.05, 124.76, 128.27 (s), 130.74 (s), 134.80 (s). ESI-HRMS: 175.1229 (17,
[M + H]+, C11H15N2
+, ber.: 175.1230), 144.0805 (100).
5-[2-(1-Aziridinyl)ethyl]-1H-indol (84)
Amid 85 (1.0 Äq., 305 mg, 1.04 mmol) wurde unter Ar in THF (4 ml) gelöst,
LiAlH4 (2.6 Äq., 102 mg, 2.7 mmol) wurde zugegeben, und das Reaktionsgemisch wurde
während 9 h unter Rückfluss erhitzt. Das Gemisch wurde mit Et2O (20 ml) verdünnt,
dest. H2O (0.1 ml), 15% wässr. NaOH-Lösung (0.15 ml) und nochmals dest. H2O (0.3 ml)
wurden zugegeben und das Gemisch wurde während 15 min. bei RT gerührt. MgSO4 wurde
zugegeben und es wurde während weiteren 15 min gerührt. Die Lösung wurde filtriert und
das Lösungsmittel wurde am RV entfernt. Das Rohprodukt wurde chromatographisch
gereinigt (SiO2, EtOAc/Hexan/CH2Cl2/MeOH 5:5:4.5:0.5, 1% konz. wässr. NH4OH).
Ausbeute: 58 mg (30%). Farbloses Öl. IR (ATR): 3409, 3123, 2985, 2925, 2845, 1597,
1585, 1496, 1473, 1456, 1432, 1334, 1291, 1243, 1223, 1172, 1143, 1099, 1042, 1008, 995,
876, 795, 754, 721, 691, 636. 1H-NMR (300 MHz, CD3OD): 1.12 (m, 2H, N(CHH)2),
1.63 (m, 2H, N(CHH)2), 2.43 (t, 2H, J = 7.7, CH2CH2N(CH2)2), 2.88 (t, 2H, J = 7.7,
CH2CH2N(CH2)2), 6.36 (m, 1H, arom. H), 6.93 (dd, 1H, J = 1.7, 8.2, arom. H), 7.17 (m, 1H,
arom. H), 7.28 (d, 1H, J = 8.2, arom. H), 7.35 (m, 1H, arom. H). 13
C-NMR (75 MHz,
CD3OD): 27.65 (2C), 37.18, 64.40, 102.02, 112.02, 120.90, 123.37, 125.73, 129.68 (s),
131.04 (s), 136.41 (s). ESI-HRMS: 187.1235 ([M + H]+, C12H15N2
+, ber.: 187.1230).
Page 182
Experimenteller Teil
159
N-[2-(1H-Indol-5-yl)ethyl]-2-phenoxyacetamid (85)
Indolamin 10 (1.0 Äq., 300 mg, 1.87 mmol) wurde unter Argon in CH2Cl2 (30 ml) gelöst und
auf 0 °C gekühlt. Et3N (1.5 Äq., 0.4 ml, 2.81 mmol) und Phenoxyacetylchlorid (1.1 Äq.,
0.3 ml, 2.06 mmol) wurden zugetropft. Das Gemisch wurde während 1 h bei 0 °C gerührt.
Das Gemisch wurde mit CH2Cl2 in Wasser (50 ml) überführt und 1-mal mit CH2Cl2
extrahiert. Ges. wässr. Na2CO3-Lösung (25 ml) wurde zur wässr. Phase zugegeben und die
wässr. Phase wurde 2-mal mit CH2Cl2 extrahiert. Die vereinigten organischen Phasen wurden
mit ges. wässr. NaCl-Lösung (50 ml) gewaschen und über MgSO4 getrocknet. Das
Lösungsmittel wurde am RV abdestilliert und das Rohprodukt wurde chromatographisch
gereinigt (SiO2, EtOAc/Hexan 3:4).
Ausbeute: 470 mg (44%). Rf = 0.41 (EtOAc/Hexan 1:1). Gelbes öliges Produkt. IR (ATR):
3390, 3293, 2925, 1729, 1660, 1598, 1532, 1492, 1437, 1343, 1238, 1210, 1172, 1081, 1044,
893, 752, 726, 689. 1H-NMR (300 MHz, CDCl3): 2.91 (t, 2H, J = 6.9, CH2CH2NH), 3.62 (dt,
2H, J = 6.0, 6.9, CH2CH2NH), 4.44 (s, 2H, CH2OPh), 6.45‒6.49 (m, 1H, arom. H), 6.70 (br. t,
1H, CONH), 6.76‒6.83 (m, 2H, arom. H), 6.94‒7.03 (m, 2H, arom. H), 7.18 (dd, 1H,
J = 2.7, 2.7, arom. H), 7.23‒7.32 (m, 3H, arom. H), 7.39 (br. s, 1H, arom. H), 8.44 (br. s, 1H,
NHIndol). 13
C-NMR (75 MHz, CDCl3): 35.80, 40.82, 67.39, 102.27, 111.42, 114.73 (2C),
120.54, 122.08, 122.96, 124.80, 128.32 (s), 129.69 (s), 129.80 (2C), 134.89 (s), 157.25 (s),
168.27 (s, C=O). EI-HRMS: 294.1364 ([M]+, C18H18N2O2
+, ber.: 294.1364).
Page 183
Experimenteller Teil
160
5-[2-(1-Pyrrolidinyl)ethyl]-1H-indol (86)
Indolamin 10 (1.0 Äq., 151 mg, 0.94 mmol) und K2CO3 (4.0 Äq., 520 mg, 3.76 mmol)
wurden unter Argon in THF (4.6 ml) gerührt. 1,4-Dibrombutan (1.0 Äq., 0.11 ml,
0.94 mmol) wurde vorsichtig zugetropft und das Reaktionsgemisch wurde während 16 h unter
Rückfluss gerührt. THF (6 ml) wurde zugegeben und es wurde während 1 h weiter unter
Rückfluss gerührt. Das Rohprodukt wurde in ges. wässr. NaHCO3-Lösung (100 ml) gegeben
und 2-mal mit CH2Cl2 extrahiert. Die wässr. Phase wurde mit 10% wässr. NaOH-Lösung
(ca. 50 ml) auf pH 11 eingestellt und 2-mal mit CH2Cl2 extrahiert. Die organische Phase
wurde über K2CO3 getrocknet und das Lösungsmittel am RV abdestilliert. Das Rohprodukt
wurde chromatographisch gereinigt (SiO2, EtOAc/MeOH 9.5:0.5, 1% konz. wässr. NH4OH).
Ausbeute: 91 mg (46%). Rf = 0.36 (EtOAc/MeOH 9.5:0.5, 1% konz. wässr. NH4OH).
Hellbraunes, öliges Produkt. IR (ATR): 3406, 3121, 2930, 2801, 1457, 1335, 1292, 1220,
1137, 1110, 1031, 878, 795, 763, 720, 752, 646. 1H-NMR (300 MHz, CDCl3): 1.74‒1.86 (m,
4H, N(CH2CH2)2), 2.56‒2.66 (m, 4H, N(CH2CH2)2), 2.73‒2.80 (m, 2H, CH2CH2N),
2.90‒2.98 (m, 2H, CH2CH2N), 6.44‒6.48 (m, 1H, arom. H), 7.03 (dd, 1H, J = 1.5, 8.1,
arom. H), 7.12 (dd, 1H, J = 2.7, 2.7, arom. H), 7.26 (d, 1H, J = 8.1, arom. H), 7.44‒7.47 (m,
1H, arom. H), 8.65 (br. s, 1H, NHIndol). 13
C-NMR (75 MHz, CDCl3): 23.65 (2C), 35.98,
54.34 (2C), 59.40, 102.02, 110.94, 120.07, 122.96, 124.53, 128.09 (s), 131.46 (s), 134.52 (s).
ESI-HRMS: 215.1544 (100, [M + H]+, C14H19N2
+, ber.: 215.1543), 144.0802 (24).
Page 184
Experimenteller Teil
161
N-[2-(1H-Indol-5-yl)ethyl]formamid (87)
Indolamin 10 (1.0 Äq., 499 mg, 3.11 mmol) wurde unter Argon in Ethylformiat (15 ml) gelöst
und während 16.25 h unter Rückfluss gerührt. Das Lösungsmittel wurde am RV abdestilliert
und das Rohprodukt wurde chromatographisch gereinigt (SiO2, EtOAc/Hexan 3:1).
Ausbeute: 453 mg (77%). Rf = 0.25 (EtOAc/Hexan 3:1). Farbloses, öliges Produkt. IR
(ATR): 3279, 2925, 2863, 2357, 1651, 1516, 1475, 1450, 1383, 1343, 1248, 1223, 1139,
1093, 1060, 894, 801, 766, 723. 1H-NMR (300 MHz, CDCl3): 2.86 (t, 2H, J = 6.9,
NHCH2CH2), 3.54 (dt, 2H, J = 6.6, 6.6, NHCH2CH2), 5.76 (br. s, 1H, NHCH2CH2),
6.44‒6.47 (m, 1H, arom. H), 6.97 (dd, 1H, J = 1.7, 8.3, arom. H), 7.15 (dd, 1H, J = 2.9, 2.9,
arom. H), 7.29 (d, 1H, J = 8.4, arom. H), 7.38‒7.41 (m, 1H, arom. H), 7.96‒7.98 (m, 1H,
CHO), 8.67 (br. s, 1H, NHIndol). 13
C-NMR (75 MHz, CDCl3): 35.53, 39.86, 101.93, 111.44,
120.36, 122.69, 124.92, 128.11 (s), 129.38 (s), 134.77 (s), 161.32 (C=O). EI-HRMS:
188.0944 (22, [M]+, C11H12N2O
+, ber.: 188.0944), 143.0715 (84), 130.0631 (100).
Benzyl-2-(1H-indol-5-yl)ethyl(methyl)carbamat (88)
Das sekundäre Methylamin 83 (1.0 Äq., 127.5 mg, 0.73 mmol) wurde in CH2Cl2 (12 ml)
gelöst. Et3N (1.5 Äq., 150 μl, 1.10 mmol) und Cbz-Cl (1.1 Äq., 113 μl, 0.80 mmol) wurden
unter Argon bei 0 °C zugegeben und das Gemisch wurde während 24 h bei RT gerührt. Verd.
wässr. Na2CO3-Lösung (50 ml) wurde zugegeben und die wässr. Phase wurde 3-mal mit
CH2Cl2 extrahiert. Die vereinigten org. Phasen wurden mit ges. wässr. NaCl-Lösung
gewaschen, welche wiederum 2-mal mit CH2Cl2 extrahiert wurden. Die organische Phase
wurde über MgSO4 getrocknet, filtriert und am RV eingeengt. Das Rohprodukt wurde
chromatographisch gereinigt (SiO2, EtOAc/Hexan 1:2).
Page 185
Experimenteller Teil
162
Ausbeute: 110.5 mg (49%). Rf = 0.33 (EtOAc/Hexan 1:2). Oranger Feststoff. Smp.:
94‒97 °C. IR (ATR): 3288, 3028, 2920, 1671, 1477, 1448, 1405, 1365, 1333, 1297, 1198,
1144, 1122, 1063, 1043, 1028, 974, 870, 805, 753, 720, 693, 662, 634, 606. 1H-NMR
(300 MHz, (CDCl2)2, T = 90 °C): 2.86 (s, 3H, NCH3), 2.89 (t, 2H, J = 7.8, NCH2CH2),
3.52 (t, 2H, J = 7.5, NCH2CH2), 5.07 (s, 2H, OCH2Ph), 6.42‒6.45 (m, 1H, arom. H), 6.96 (d,
1H, J = 8.4, arom. H), 7.13 (dd, 1H, J = 2.9, 2.9, arom. H), 7.24 (d, 1H, J = 8.1, arom. H),
7.24‒7.33 (m, 5H, arom. H), 7.37 (m, 1H, arom. H), 8.04 (s, 1H, NHIndol). 13
C-NMR
(75 MHz, CDCl3): 34.36 (2C), 51.78, 67.08, 102.16, 111.09, 120.42, 123.05, 124.56,
126.97 (s), 127.60, 127.74, 127.86, 128.14 (s), 128.44, 130.06 (s), 134.64, 136.92 (s),
156.29 (s, C=O). MALDI-HRMS: 331.1422 (33, [M + Na]+), 309.1596 (21, [M + H]
+,
C19H21N2O2+, ber.: 309.1598), 291.1487 (11), 265.1695 (27).
1-[2-(1H-Indol-5-yl)ethyl]azetidin-3-ol (89)
Das sekundäre Amin (±)-90 (30 mg, 0.14 mmol) wurde unter Ar in MeCN (5 ml) und Et3N
(1.25 ml) gelöst. Das Gemisch wurde während 16.75 h unter Rückfluss erhitzt. Das
Lösungsmittel wurde am RV entfernt und das Rohprodukt wurde chromatographisch gereinigt
(SiO2, EtOAc/MeOH 9:1, 1% konz. wässr. NH4OH).
Ausbeute: 15 mg (51%). 1H-NMR (300 MHz, CD3OD): 2.83 (t, 2H, J = 7.6, NCH2CH2),
3.09 (t, 2H, J = 7.6, NCH2CH2), 3.28‒3.36 (m, 2H, N(CHH)2CHOH), 3.88‒3.95 (m, 2H,
N(CHH)2CHOH), 4.42 (quint., 1H, J = 6.3 , N(CH2)2CHOH), 6.38 (dd, 1H, J = 0.9, 3.1,
arom. H), 6.97 (dd, 1H, J = 1.7, 8.3, arom. H), 7.20 (d, 1H, J = 3.1, arom. H), 7.33 (ddd, 1H,
J = 0.8, 0.8, 8.3, arom. H), 7.39 (m, 1H, arom. H). 13
C-NMR (75 MHz, CD3OD, DEPT 90
und DEPT 135): 34.08 (t), 61.27 (t), 61.88 (d), 64.97 (t, 2C), 102.05 (d), 112.41 (d),
121.01 (d), 123.07 (d), 126.10 (d), 129.08 (s), 129.84 (s), 136.71 (s). ESI-LC-LRMS:
217.2 (100, [M + H]+, C13H17N2O
+, ber.: 217.1), 192.2 (10), 143.3 (31), 105.0 (13).
Page 186
Experimenteller Teil
163
(±)-2-(1H-Indol-5-yl)-N-(2-oxiranylmethyl)ethanamin ((±)-90)
Indolamin 10 (1.0 Äq., 69 mg, 0.43 mmol) wurde unter Ar in Isopropanol (0.79 ml) gelöst
und auf 0 °C gekühlt. (±)-Epichlorhydrin (1.1 Äq., 37 l, 0.47 mmol) wurde zugegeben und
das Reaktionsgemisch wurde während 19 h gerührt (0 °C → RT). Das Gemisch wurde
in 1 M wässr. NaOH-Lösung aufgenommen und 3-mal mit CH2Cl2 extrahiert. Das
Lösungsmittel wurde am RV entfernt und das Rohprodukt wurde chromatographisch gereinigt
(SiO2, EtOAc, 1% konz. wässr. NH4OH).
Ausbeute: 49 mg (58%). Das Produkt enthielt bereits ziemlich viel 89 ((±)-90/89 ca. 2:1) und
konnte daher nicht charakterisiert werden.
1-[2-(4-Hydroxyphenyl)ethyl]-3-azetidinol (91)
Das sekundäre Amin (±)-92 (129 mg, 0.67 mmol) wurde unter Ar in MeCN (24 ml) und
Et3N (6 ml) gelöst. Das Gemisch wurde während 16.75 h unter Rückfluss erhitzt. Das
Lösungsmittel wurde am RV entfernt und das Rohprodukt wurde chromatographisch gereinigt
(SiO2, EtOAc/MeOH 9:1, 1% konz. wässr. NH4OH).
Ausbeute: 75 mg (59%). Beiger, zähflüssiger Schaum. IR (ATR): 2928, 2848, 2361, 2343,
1653, 1610, 1596, 1513, 1457, 1363, 1235, 1169, 1103, 1080, 825, 765, 668. 1H-NMR
(300 MHz, CD3OD): 2.55 (m, 2H, NCH2CH2), 2.67 (m, 2H, NCH2CH2), 2.86 (m, 2H,
N(CHH)2CHOH), 3.62 (m, 2H, N(CHH)2CHOH), 4.32 (quin, 1H, J = 6.4, CHOH), 6.70 (d,
2H, J = 8.9, arom. H), 7.00 (d, 2H, J = 8.9, arom. H). 13
C-NMR (75 MHz, CD3OD): 34.34,
62.42, 62.83, 64.94 (2C), 116.23 (2C), 130.59 (2C), 131.39 (s), 156.88 (s). ESI-HRMS:
216.0994 (8, [M + Na]+), 194.1175 (100, [M + H]
+, C11H16NO2
+, ber.: 194.1176), 121.0648
(8).
Page 187
Experimenteller Teil
164
(±)-4-{2-[(2-Oxiranylmethyl)amino]ethyl}phenol ((±)-92)
Tyramin (1.0 Äq., 391 mg, 2.85 mmol) wurde unter Ar in Isopropanol (5.2 ml) suspendiert
und auf 0 °C gekühlt. (±)-Epichlorhydrin (1.1 Äq., 259 l, 3.14 mmol) wurde zugegeben und
das Reaktionsgemisch wurde während 19 h gerührt (0 °C → RT).. Das Lösungsmittel wurde
am RV entfernt und das Rohprodukt wurde chromatographisch gereinigt (SiO2, 1. EtOAc, 1%
konz. wässr. NH4OH, 2. EtOAc/MeOH 95:5, 1% konz. wässr. NH4OH).
Ausbeute: 386 mg (63%). Weisser Feststoff. Smp.: 75–82 °C. IR (ATR): 3292, 2935, 2861,
2455, 1653, 1506, 1473, 1436, 1250, 1169, 1101, 1049, 995, 905, 823, 770, 729, 633. 1H-
NMR (300 MHz, CDCl3): 2.63‒2.93 (m, 6H, CH2NHCH2CH2), 3.51 (m, 2H, CH2(–O–)CH),
3.59 (s, 2H, OH, NH), 3.88 (m, 1H, CH2(–O–)CH), 6.73 (d, 2H, J = 8.6, arom. H), 7.02 (d,
2H, J = 8.6, arom. H). 13
C-NMR (75 MHz, CDCl3): 35.24, 47.57, 51.08, 52.09, 69.48,
115.69 (2C), 129.76 (2C), 130.63 (s), 154.87 (s). ESI-HRMS: 230.0957 (100,
[M + H + H35
Cl]+), 194.1178 (24, [M + H]
+, C11H16NO2
+, ber.: 194.1176), 121.0648 (33).
Page 188
Experimenteller Teil
165
3-[2-(1-Pyrrolidinyl)ethyl]-1H-indol (93) [165]
Tryptamin (1.0 Äq., 801 mg, 5.0 mmol) und K2CO3 (4.0 Äq., 2.76 g, 20 mmol) wurden unter
Argon in THF (25 ml) suspendiert. 1,4-Dibrombutan (1.0 Äq., 0.60 ml, 5.0 mmol) wurde
langsam zugetropft und das Gemisch wurde während 20 h unter Rückfluss gerührt. Das
Rohprodukt wurde in ges. wässr. NaHCO3-Lösung (100 ml) gegeben und 2-mal mit CH2Cl2
extrahiert. Die wässr. Phase wurde mit 10% wässr. NaOH-Lösung (ca. 50 ml) auf pH 11
eingestellt und 2-mal mit CH2Cl2 extrahiert. Die organische Phase wurde über K2CO3
getrocknet und das Lösungsmittel am RV abdestilliert. Das Rohprodukt wurde
chromatographisch gereinigt (SiO2, EtOAc/MeOH 9.5:0.5, 1% konz. wässr. NH4OH).
Ausbeute: 552 mg (52%). Gelber Feststoff. Rf = 0.23 (EtOAc/MeOH 9.5:0.5, 1% konz.
wässr. NH4OH). Smp.: 107‒110 °C (Lit. [165]: 108–112 °C). IR (ATR): 3137, 3054, 2961,
2927, 2863, 2803, 2744, 1620, 1452, 1392, 1354, 1338, 1279, 1219, 1184, 1117, 1105, 1075,
1009, 882, 803. 1H-NMR (300 MHz, CDCl3): 1.75‒1.89 (m, 4H, N(CH2CH2)2), 2.58‒2.68
(m, 4H, N(CH2CH2)2), 2.77‒2.87 (m, 2H, CH2CH2N), 2.96‒3.06 (m, 2H, CH2CH2N),
6.92‒6.96 (m, 1H, arom. H), 7.05‒7.19 (m, 2H, arom. H), 7.26‒7.31 (m, 1H, J = 8.4,
arom. H), 7.58‒7.64 (m, 1H, J = 8.1, arom. H), 8.49 (br. s, 1H, NHIndol). 13
C-NMR (75 MHz,
CDCl3): 23.69 (2C), 25.27, 54.36 (2C), 57.40, 111.18, 114.35 (s), 118.83, 119.06, 121.59,
121.80, 127.44 (s), 136.28 (s). ESI-HRMS: 215.1540 (100, [M + H]+, C14H19N2
+, ber.:
215.1543).
Page 189
Experimenteller Teil
166
2-Brom-4-(2-hydroxyethyl)phenol (107) [181]
Ein Gemisch aus Tyrosol (1.0 Äq., 2.487 g, 18.0 mmol), NaHCO3 (1.4 Äq., 2.117 g,
25.2 mmol), CH2Cl2 (9 ml) und MeOH (3.6 ml) wurde auf 0 °C gekühlt. Eine Lösung von
Br2 (1.0 Äq., 0.92 ml, 18 mmol) in CH2Cl2 (3.6 ml) wurde zugetropft. Das Gemisch wurde
während 3 h gerührt, dann wurden dest. H2O und ges. wässr. NaHCO3-Lösung zugegeben und
die wässr. Phase wurde 3-mal mit CH2Cl2 und 2-mal mit EtOAc extrahiert. Die vereinigten
org. Phasen wurde über MgSO4 getrocknet, filtriert und das Lösungsmittel wurde am RV
entfernt. Das Rohprodukt wurde chromatographisch gereinigt (SiO2, 1. CH2Cl2, 2.
Hexan/EtOAc 1:1).
Ausbeute: 1.676 g (43%). Die Mischfraktionen wurden nochmals chromatographisch
gereinigt (SiO2, Hexan/EtOAc 6:4): 655 mg (17%). Gesamtausbeute: 60%. Weisses Pulver.
Smp.: 87–89 °C. IR (ATR): 3488, 3191, 2946, 2928, 2646, 2599, 1610, 1588, 1507, 1458,
1420, 1378, 1329, 1292, 1265, 1214, 1171, 1052, 1019, 965, 886, 852, 816, 739, 677. 1H-
NMR (300 MHz, CDCl3): 1.66 (br. s, 1H, CH2CH2OH), 2.78 (t, 2H, J = 6.6, CH2CH2OH),
3.82 (t, 2H, J = 6.6, CH2CH2OH), 5.65 (br. s, 1H, OHPhenol), 6.94 (d, 1H, J = 8.3, arom. H),
7.07 (dd, 1H, J = 2.3, 8.3, arom. H), 7.33 (m, 1H, J = 2.3, arom. H). 13
C-NMR (75 MHz,
CDCl3): 38.07, 63.70, 110.24 (s), 116.18, 129.77, 132.33, 132.46 (s), 150.94 (s). EI-HRMS:
217.9762 (24, [M]+, C8H9
81BrO2
+, ber.: 217.9760), 215.9780 (24, [M]
+, C8H9
79BrO2
+, ber.:
215.9780), 186.9577 (98, [M − CH3O]+, C7H6
81BrO
+, ber.: 186.9577), 184.9597 (100,
[M − CH3O]+, C7H6
79BrO
+, ber.: 184.9597), 107.0488 (9), 77.0380 (30), 51.0239 (24),
28.0237 (17), 18.0481 (19).
Page 190
Experimenteller Teil
167
3-Methoxy-5-(N-methylmethylsulfonamido)benzoylchlorid (110)
Die Säure 132 (1.0 Äq., 500 mg, 1.93 mmol) wurde während 3 h in SOCl2 (34.0 Äq., 5.0 ml,
65.6 mmol) unter Rückfluss erhitzt. Das Gemisch wurde eingeengt und das Rohprodukt
wurde nach 3 h 4-mal in Toluol gelöst und am RV eingeengt. Es wurde ohne Reinigung für
die nachfolgende Reaktion eingesetzt.
Ausbeute: 551 mg (100%). Brauner Feststoff. Smp.: 96–97 °C. IR (ATR): 3442, 3072,
2947, 1736, 1598, 1464, 1329, 1141, 1056, 963, 798, 720, 700. 1H-NMR (300 MHz, CDCl3):
2.88 (s, 3H, NCH3), 3.35 (s, 3H, SO2CH3), 3.88 (s, 3H, OCH3), 7.31 (dd, 1H, J = 2.1, 2.4,
arom. H(C4)), 7.55 (dd, 1H, J = 1.5, 2.4, arom. H(C6)), 7.66 (dd, 1H,
J = 1.8,
1.8,
arom. H(C2)). 13
C-NMR (75 MHz, CDCl3): 35.82, 38.10, 56.14, 114.93, 119.58, 119.73,
135.06 (s), 143.20 (s), 160.31 (s), 167.68 (s). EI-HRMS: 279.0145 (13, [M]+,
C10H1237
ClNO4S+, ber.: 279.0141), 277.0171 (35, [M]
+, C10H12
35ClNO4S
+, ber.: 277.0170),
242.0485 (100, [M − Cl]+, C10H12NO4S
+, ber.: 242.0482), 198.0318 (19), 162.0548 (33),
135.0681 (26), 91.0530 (97), 35.9886 (36).
N-Methyl-N-{3-(pyrrolidin-1-ylcarbonyl)phenyl}methanesulfonamid (115)
Das Säurechlorid 122 (1.0 Äq., 250 mg, 1.0 mmol) wurde in CH2Cl2 (5 ml) gelöst und eine
Lösung von Et3N (1.5 Äq., 209 l 1.5 mmol) und Pyrrolidin (1.0 Äq., 82 l, 1.0 mmol) in
CH2Cl2 (5 ml), wurde zugegeben. Nach 6 h bei RT wurde mit CH2Cl2 verdünnt, mit ges.
wässr. Na2CO3 gewaschen und die wässr. Phase wurde 2-mal mit CH2Cl2 extrahiert. Die org.
Page 191
Experimenteller Teil
168
Phase wurde mit ges. wässr. NaCl-Lösung gewaschen, über MgSO4 getrocknet, filtriert und
am RV eingeengt. Das Rohprodukt wurde nicht gereinigt.
Ausbeute: 254 mg (90%). Gelblich harziger Feststoff. Smp.: 78–82 °C. IR (ATR): 2974,
2874, 1614, 1582, 1421, 1330, 1140, 1064, 953, 879, 812, 782, 702. 1H-NMR (300 MHz,
CDCl3): 1.84‒2.03 (m, 4H, N(CH2CH2)2), 2.86 (s, 3H, NCH3), 3.34 (s, 3H, SO2CH3), 3.45 (t,
2H, J = 6.6, NCH2), 3.64 (t, 2H,
J = 6.6, NCH2), 7.42–7.48 (m, 3H, arom. H), 7.56 (m, 1H,
arom. H). 13
C-NMR (75 MHz, CDCl3): 24.04, 26.44, 35.38, 37.96, 46.36, 49.62, 124.97,
125.98, 127.26, 129.31, 138.28 (s), 141.37 (s), 168.43 (s). EI-HRMS: 282.1035 (37, [M]+,
C13H18N2O3S+, ber.: 282.1033), 212.0372 (71), 203.1174 (100), 133.0521 (41), 132.0447
(30), 118.9916 (18), 104.0490 (25), 68.9951 (68).
Methyl-3-aminobenzoat (116) [173]
3-Aminobenzoesäure (1.0 Äq., 27.4 g, 200 mmol) wurde in Methanol (600 ml) gelöst und
auf 0 °C gekühlt. SOCl2 (1.5 Äq., 22 ml, 300 mmol) wurde langsam zugetropft und das
Kühlbad wurde entfernt. Das Gemisch wurde während 16 h bei RT gerührt und anschliessend
während 1 h auf 60 °C erhitzt. Das Gemisch wurde am RV eingeengt, in Wasser (250 ml)
aufgenommen und mit ges. wässr. NaHCO3-Lösung neutralisiert. Nach fünfmaliger
Extraktion mit CH2Cl2 wurde die org. Phase mit ges. wässr. NaCl-Lösung gewaschen, über
Na2SO4 getrocknet, filtriert und am RV eingeengt. Das Rohprodukt wurde mit BC (SiO2,
CH2Cl2) gereinigt.
Ausbeute: 29.58 g (98%). Weisser Feststoff. Smp.: 52–54 °C. Rf = 0.3 (CH2Cl2). IR (ATR):
3454, 3374, 3230, 2995, 2950, 1693, 1632, 1600, 1462, 1432, 1317, 1293, 1249, 1100, 983,
877, 748. 1H-NMR (300 MHz, CDCl3): 3.81 (s, 2H, NH2), 3.86 (s, 3H, OCH3), 6.82 (ddd,
1H, J = 1.2, 2.7, 8.0, arom. H(C4)), 7.18 (dd, 1H,
J = 7.5, 8.0, arom. H(C5)), 7.33 (m, 1H,
arom. H(C2)), 7.40 (m, 1H, J = 7.5, arom. H(C6))
1.
13C-NMR (75 MHz, CDCl3): 52.07,
115.61, 119.31, 119.41, 129.13, 130.92 (s), 146.54 (s), 167.18 (s, C=O). EI-HRMS:
151.0627 (28, [M]+, C8H9NO2
+, ber.: 151.0628), 120.0439 (38), 92.0483 (46), 65.0371 (24),
39.0287 (9), 18.0386 (100).
Page 192
Experimenteller Teil
169
Methyl-3-[(methylsulfonyl)amino]benzoat (117) [173]
Zu einer Lösung von Methyl-3-aminobenzoat (116) (1.0 Äq., 28.9 g, 190 mmol) in Pyridin
(1.1 Äq., 17 ml, 210 mmol) und CH2Cl2 (478 ml) unter Ar wurde MsCl (1.1 Äq., 16.4 ml,
210 mol) bei 0 °C zugetropft. Das Gemisch wurde während 5 h bei RT gerührt und das
Lösungsmittel wurde am RV entfernt. Das Gemisch wurde in CH2Cl2 aufgenommen und
2-mal mit wässr. 0.1 M HCl und 1-mal mit ges. wässr. NaCl-Lösung gewaschen. Die
vereinigten org. Phasen wurden über Na2SO4 getrocknet, filtriert und am RV eingeengt. Das
Rohprodukt wurde durch Umkristallisation aus EtOH gereinigt.
Ausbeute: 37.05 g (85%). Weisser Feststoff. Smp.: 124–126 °C. IR (ATR): 3242, 3007,
2930, 1703, 1608, 1589, 1472, 1303, 1152, 1116, 986, 857, 750. 1H-NMR (300 MHz,
CDCl3): 3.04 (s, 3H, SO2CH3), 3.93 (s, 3H, OCH3), 7.43 (dd, 1H, J = 7.8, 8.6, arom. H(C5)),
7.51 (br. s, 1H, NHSO2CH3), 7.55 (ddd, 1H, J = 0.9, 2.1, 8.1, arom. H(C4)), 7.84 (d, 1H,
J = 7.8, arom. H(C6)), 7.94 (m, 1H, arom. H(C2)). 13
C-NMR (75 MHz, CDCl3): 39.61,
52.70, 121.65, 125.08, 126.33, 129.97, 131.60 (s), 137.53 (s), 166.76 (s, C=O). EI-HRMS:
229.0404 (69, [M]+, C9H11NO4S
+, ber.: 229.0403), 198.0223 (24), 150.0546 (100),
120.0438 (47), 91.0412 (42), 64.0302 (27), 15.0673 (35).
Methyl-3-[methyl(methylsulfonyl)amino]benzoat (118) [175]
Zu einer Suspension von NaH (1.1 Äq., 2.64 g, 110 mmol) in DMF (290 ml) wurden das
Sulfonamid 117 (1.0 Äq., 22.9 g, 100 mol) und MeI (2.0 Äq., 12.5 ml, 200 mmol) gegeben.
Nach 1 h wurde das Gemisch mit 3 l dest. H2O verdünnt und 4-mal mit EtOAc extrahiert. Die
Page 193
Experimenteller Teil
170
vereinigten org. Phasen wurden über MgSO4 getrocknet, filtriert und am RV eingeengt. Das
Rohprodukt wurde mit BC (SiO2, CH2Cl2/EtOAc 9:1) gereinigt.
Ausbeute: 23.9 g (98%). Weisser Feststoff. Smp.: 96–101 °C. Rf = 0.7 (CH2Cl2/EtOAc 9:1).
IR (ATR): 3244, 2958, 1712, 1672, 1490, 1444, 1332, 1301, 1235, 1146, 1068, 966, 917, 826,
758. 1H-NMR (300 MHz, CDCl3): 2.87 (s, 3H, NCH3), 3.36 (s, 3H, SO2CH3), 3.93 (s, 3H,
OCH3), 7.48 (dd, 1H, J = 7.8, 8.1, arom. H(C5)), 7.64 (ddd, 1H, J = 1.2, 2.1, 8.1,
arom. H(C4)), 7.96 (ddd, 1H, J = 1.5, 1.5, 7.8, arom. H(C6)), 8.00 (m, 1H, J = 1.5,
arom. H(C2)). 13
C-NMR (75 MHz, CDCl3): 35.53, 38.15, 52.54, 126.10, 128.41, 129.43,
131.40 (2C), 141.66 (s), 166.09 (s, C=O). EI-HRMS: 243.0563 (34, [M]+, C10H13NO4S
+, ber.:
243.0560), 165.0740 (11), 164.0699 (100), 132.0441 (10), 104.0488 (15), 77.0378 (13),
15.0579 (14).
N-[3-(Hydroxymethyl)phenyl]-N-methylmethansulfonamid (119) [175]
Der Ester 118 (1.0 Äq., 5.00 g, 20.55 mmol) wurde in THF (40 ml) gelöst und bei 0 °C unter
Ar zu einer Suspension von LiAlH4 (2.0 Äq., 1.56 g, 40 mmol) in THF (40 ml) gegeben.
Nach 1.5 h wurde die Mischung mit dest. H2O (1.5 ml), 15% wässr. NaOH (1.5 ml) und
dest. H2O (4.5 ml) versetzt. MgSO4 wurde zugegeben und das Gemisch wurde während
weiteren 15 min gerührt, filtriert und das Lösungsmittel wurde am RV entfernt. Das
Rohprodukt wurde ohne weitere Reinigung für die nächste Reaktion eingesetzt.
Ausbeute: 4.30 g (97%). Gelbliches Öl. IR (ATR): 3406, 2933, 1606, 1588, 1488, 1445,
1324, 1271, 1141, 1070, 958, 927, 814, 757, 701. 1H-NMR (300 MHz, CDCl3): 2.82 (s, 3H,
NCH3), 3.22 (br. s, 1H, OH), 3.29 (s, 3H, SO2CH3), 4.62 (s, 2H, CH2OH), 7.23‒7.30 (m, 2H,
arom. H), 7.31‒7.38 (m, 2H, arom. H). 13
C-NMR (75 MHz, CDCl3): 35.20, 38.09, 64.18,
124.60, 125.06, 125.88, 129.33, 141.43 (s), 142.68 (s). EI-HRMS: 215.0611 (31, [M]+,
C9H13NO3S+, ber.: 215.0611), 137.0811 (17), 136.0757 (100), 106.0649 (15), 89.0383 (13),
77.0383 (17), 15.0608 (14).
Page 194
Experimenteller Teil
171
N-(3-Formylphenyl)-N-methylmethansulfonamid (120)
4 Å-Molekularsiebpulver (6.0 g) wurde bei 0 °C unter Ar zu einer Lösung von PCC (1.5 Äq.,
6.1 g, 28 mmol) in CH2Cl2 (31 ml) gegeben. Eine Lösung von Alkohol 119 (1.0 Äq., 4.00 g,
18.58 mmol) in CH2Cl2 (31 ml) wurde langsam zugetropft. Nach 1 h wurde das Gemisch
über SiO2 filtriert (nachgewaschen mit CH2Cl2 und Et2O). Das Lösungsmittel wurde am RV
entfernt. Das Rohprodukt wurde mit BC (SiO2, EtOAc/Hexan 1:1) gereinigt.
Ausbeute: 3.47 g (88%). Gelblicher Feststoff. Smp.: 46–48 °C. Rf = 0.3 (EtOAc/Hexan 1:1).
IR (ATR): 3013, 2929, 2854, 1694, 1597, 1461, 1328, 1273, 1143, 1069, 971, 921, 824, 770.
1H-NMR (300 MHz, CDCl3): 2.88 (s, 3H, NCH3), 3.38 (s, 3H, SO2CH3), 7.58 (dd, 1H,
J = 7.5, 7.8, arom. H(C5)), 7.71 (ddd, 1H, J = 1.3, 2.3, 8.1, arom. H(C4)), 7.81 (ddd, 1H,
J = 1.3, 1.3, 7.5, arom. H(C6)), 7.88 (dd, 1H, J = 1.5, 2.1, arom. H(C2)), 10.02 (s, 1H, CHO).
13C-NMR (75 MHz, CDCl3): 35.61, 38.02, 125.30, 128.83, 130.05, 132.35, 137.33 (s),
142.40 (s), 191.21 (C=O). EI-HRMS: 213.0454 (54, [M]+, C9H11NO3S
+, ber.: 213.0454),
135.0642 (12), 134.0596 (100), 105.0383 (13), 79.0534 (16), 77.0385 (37), 51.0242 (13),
15.0592 (9).
3-[Methyl(methylsulfonyl)amino]benzoesäure (121) [178]
Der Ester 118 (1.0 Äq., 5.00 g, 21 mmol) wurde in THF/MeOH 1:1 (470 ml) gelöst,
2 M wässr. NaOH (3.0 Äq., 31 ml, 62 mmol) wurde zugegeben und das Gemisch wurde
während 1.5 h auf 60 °C erhitzt. Nach dem Abkühlen wurde das Gemisch mit 1 M wässr. HCl
(950 ml) angesäuert. Die wässr. Phase wurde mit EtOAc extrahiert (4 x ca. 500 ml). Die
Page 195
Experimenteller Teil
172
vereinigten org. Phasen wurden über MgSO4 getrocknet, filtriert und das Lösungsmittel wurde
am RV entfernt.
Ausbeute: 4.70 g (100%). Grauweisser Feststoff. Smp.: 156–161 °C. IR (ATR): 3011, 2932,
1674, 1582, 1454, 1413, 1323, 1276, 1141, 1068, 960, 929, 906, 812, 762. 1H-NMR
(300 MHz, (CD3)2CO): 2.93 (s, 3H, NCH3), 3.37 (s, 3H, SO2CH3), 7.40‒7.60 (s, 1H, COOH),
7.54 (dd, 1H, J = 7.8, 7.8, arom. H(C5)), 7.73 (m, 1H, J = 7.8, arom. H(C4)), 7.95 (m, 1H,
J = 7.8, arom. H(C6)), 8.07 (m, 1H, arom. H(C2)). 13
C-NMR (75 MHz, (CD3)2CO): 35.39,
38.10, 127.57, 128.55, 129.90, 131.28, 132.19 (s), 143.07 (s), 166.75 (s). EI-HRMS:
229.0404 (34, [M]+, C9H11NO4S
+, ber.: 229.0403), 150.0548 (100), 104.0487 (13), 77.0381
(14), 65.0388 (15), 15.0640 (9).
3-[Methyl(methylsulfonyl)amino]benzoylchlorid (122)
Säure 121 (1.0 Äq., 1.0 g, 4.0 mmol) wurde während 3 h in SOCl2 (34 Äq., 10 ml, 138 mmol)
unter Rückfluss erhitzt. Das Gemisch wurde eingeengt und das Rohprodukt wurde nach 3 h
4-mal in Toluol gelöst und am RV eingeengt. Verbindung 122 wurde ohne Reinigung für die
nachfolgende Reaktion eingesetzt.
Ausbeute: 1.01 g (93%). Brauner Feststoff. Smp.: 160–163 °C. IR (ATR): 2973, 2932,
1755, 1676, 1582, 1454, 1324, 1288, 1142, 1068, 963, 928, 906, 812, 762. 1H-NMR
(300 MHz, CDCl3): 2.88 (s, 3H, NCH3), 3.37 (s, 3H, SO2CH3), 7.55 (dd, 1H, J = 8.1, 8.1,
arom. H(C5)), 7.75 (m, 1H, J = 8.1, arom. H(C4)), 8.04 (m, 1H,
J = 7.8, arom. H(C6)),
8.05 (m, 1H, arom. H(C2)). 13
C-NMR (75 MHz, CDCl3): 35.70, 37.84, 127.52, 130.02 (2C),
133.18, 134.31 (s), 142.35 (s), 167.75 (s). EI-HRMS: 249.0024 (4, [M]+, C9H10
37ClNO3S
+,
ber.: 249.0035), 247.0069 (11, [M]+, C9H10
35ClNO3S
+, ber.: 247.0064), 212.0373 (34,
[M − Cl]+, C9H10NO3S
+, ber.: 212.0376), 150.0551 (43), 132.0447 (24), 104.0497 (32),
77.0384 (21), 18.0379 (100).
Page 196
Experimenteller Teil
173
Methyl 3-methoxy-5-nitrobenzoat (124) [168]
Eine Lösung von Methyl-3,5-dinitrobenzoat (1.0 Äq., 452 mg, 4.08 mmol) wurde in
trockenem MeOH (8 ml) unter Rückfluss erhitzt. Eine 2 M Lösung von LiOMe in
MeOH (1.0 Äq., 2.0 ml, 4.0 mmol), frisch hergestellt durch Lösen von Li-Draht in trockenem
MeOH, wurde zugegeben. Das Gemisch färbte sich schnell dunkelrot. Nach 4 h wurde das
Gemisch unter Zugabe von Eis (50 g) mit 6 M H2SO4 (7 ml) angesäuert und 3-mal mit Et2O
extrahiert. Die vereinigten org. Phasen wurden mit ges. wässr. Na2CO3- und mit ges. wässr.
NaCl-Lösung gewaschen, über MgSO4 getrocknet, filtriert und am RV eingeengt. Das
Rohprodukt wurde mit BC (SiO2, MTBE/Hexan 1:9) gereinigt.
Ausbeute: 174 mg (41%). Schwach gelblicher Feststoff. Smp.: 80–81 °C. Rf = 0.3
(MTBE/Hexan 1:9). IR (ATR): 3104, 2962, 2849, 1734, 1581, 1530, 1454, 1337, 1295,
1262, 1113, 1050, 872, 796, 738. 1H-NMR (300 MHz, CDCl3): 3.92 (s, 3H, OCH3), 3.95 (s,
3H, OCH3), 7.84 (m, 1H, arom. H(C2)), 7.87 (m, 1H, arom. H(C4)), 8.40 (m, 1H,
arom. H(C6)). 13
C-NMR (75 MHz, CDCl3): 52.92, 56.33, 112.95, 116.65, 121.14, 132.66 (s),
149.24 (s), 160.30 (s), 165.00 (s). EI-HRMS: 211.0473 (100, [M]+, C9H9NO5, ber.:
211.0475), 180.0287 (78), 165.0543 (23), 150.0307 (29), 106.0404 (17), 63.0232 (32),
15.0626 (15).
Methyl-3-amino-5-methoxybenzoat (127) [179]
a) Nitrobenzoat 124 (1.0 Äq., 217 mg, 1.03 mmol) wurde unter Ar in MeOH (5 ml) und
EtOAc (5 ml) gelöst und mit 10% Pd/C (21 mg) versetzt. Das Gemisch wurde während
Page 197
Experimenteller Teil
174
19.5 h unter H2 (1 atm) gerührt, über Celite filtriert (nachgewaschen mit 100 ml EtOAc mit
1% Et3N) und das Lösungsmittel wurde am RV entfernt. Ausbeute: 185 mg (99%).
b) Nitrobenzoat 124 (1.0 Äq., 223 mg, 1.06 mmol) wurde unter Ar in THF (5 ml) gelöst,
10% Pd/C (20 mg) wurde zugegeben und das Gemisch wurde während 19.5 h unter
H2 (1 atm) gerührt. Das Reaktionsgemisch wurde über Celite filtriert (nachgewaschen
mit 100 ml EtOAc mit 1% Et3N) und das Lösungsmittel wurde am RV entfernt. Ausbeute:
180 mg (94%).
Hellbrauner Feststoff. Smp.: 79–81 °C. IR (ATR): 3442, 3353, 3214, 3003, 2951, 2844,
1708, 1623, 1596, 1455, 1443, 1355, 1327, 1270, 1241, 1202, 1171, 1094, 1050, 1006, 973,
888, 872, 842, 774, 761, 678. 1H-NMR (300 MHz, CDCl3): 3.79 (s, 3H, OCH3), 3.82 (br. s,
2H, NH2), 3.88 (s, 3H, O=COCH3), 6.40 (dd, 1H, J = 2.3, 2.3, arom. H(C4)), 6.95‒6.99 (m,
2H, arom. H(C2,C6)). 13
C-NMR (75 MHz, CDCl3): 52.20, 55.44, 104.40, 105.79, 109.27,
132.11 (s), 147.81 (s), 160.71 (s), 167.25 (s). EI-HRMS: 181.0731 (100, [M]+, C9H11NO3
+,
ber.: 181.0733), 150.0548 (39), 122.0599 (45), 107.0357 (14), 52.0279 (11), 28.0203 (12),
18.0404 (11).
Methyl-3-methoxy-5-[(methylsulfonyl)amino]benzoat (128) [180]
Aminobenzoat 127 (1.0 Äq., 163 mg, 0.90 mmol) wurde unter Ar in CH2Cl2 (2.25 ml) gelöst
und das Gemisch wurde auf 0 °C gekühlt. Pyridin (1.1 Äq., 80 l, 0.99 mmol) und
MsCl (1.1 Äq., 77 l, 0.99 mmol) wurden zugegeben und die Lösung wurde während 4 d bei
RT gerührt. Zusätzliches Pyridin (0.55 Äq., 40 l, 0.50 mmol) und MsCl (0.55 Äq., 38 l,
0.50 mmol) wurden bei 0 °C zugegeben und das Gemisch wurde während 3 h gerührt. Das
Reaktionsgemisch wurde mit CH2Cl2 verdünnt und mit H2O gewaschen. Die wässr. Phase
wurde mit 5% wässr. HCl-Lösung angesäuert und 2-mal mit CH2Cl2 extrahiert. Die
vereinigten org. Phasen wurden mit 5% wässr. HCl-Lösung, H2O und ges. wässr. NaCl-
Lösung gewaschen, über MgSO4 getrocknet, filtriert und das Lösungsmittel wurde am RV
entfernt.
Page 198
Experimenteller Teil
175
Ausbeute: 181 mg (78%). Beiger Feststoff. Smp.: 115–116 °C. IR (ATR): 3246, 3009,
2951, 2930, 2899, 1695, 1607, 1597, 1504, 1470, 1455, 1443, 1404, 1345, 1320, 1304, 1255,
1243, 1190, 1140, 1061, 1014, 968, 914, 876, 852, 768, 752, 674, 656. 1H-NMR (300 MHz,
CDCl3): 3.06 (s, 3H, SO2CH3), 3.85 (s, 3H, OCH3), 3.93 (s, 3H, O=COCH3), 7.12 (dd, 1H,
J = 2.1, 2.6, arom. H(C4), 7.36 (dd, 1H, J = 1.2, 2.6, arom. H(C2)), 7.48 (br. s, 1H, NH),
7.51 (dd, 1H, J = 1.2, 2.1, arom. H(C6)). 13
C-NMR (75 MHz, CDCl3): 39.59, 52.77, 55.86,
111.02, 111.12, 113.73, 132.33 (s), 138.41 (s), 160.55 (s), 166.47 (s). EI-HRMS: 259.0507
(100, [M]+, C10H13NO5S
+, ber.: 259.0509), 228.0320 (19), 180.0650 (83), 165.0415 (15),
153.0544 (24), 120.0440 (15), 91.0406 (10), 63.0227 (11).
Methyl-3-methoxy-5-(N-methylmethylsulfonamido)benzoat (129) [180]
Sulfonamid 128 (1.0 Äq., 10.0 g, 38.57 mmol) wurde zu einer Suspension von NaH (1.1 Äq.,
1.02 g, 42.43 mmol) in DMF (111 ml) gegeben, und MeI (2.0 Äq., 4.8 ml, 77.14 mmol)
wurde zugetropft. Nach 1.5 h wurde das Reaktionsgemisch mit dest. H2O versetzt und 4-mal
mit EtOAc extrahiert. Die vereinigten org. Phasen wurden 4-mal mit H2O und 1-mal mit ges.
wässr. NaCl-Lösung gewaschen, über MgSO4 getrocknet, filtriert und am RV eingeengt.
Ausbeute: 10.49 g (99%). Gelb-weisser Feststoff. Smp.: 95–97 °C. Rf = 0.5 (CH2Cl2).
IR (ATR): 3092, 3010, 1714, 1591, 1466, 1435, 1330, 1144, 1053, 974, 802, 764, 690.
1H-NMR (300 MHz, CDCl3): 2.87 (s, 3H, NCH3), 3.34 (s, 3H, SO2CH3), 3.86 (s, 3H, OCH3),
3.92 (s, 3H, O=COCH3), 7.19 (dd, 1H, J = 2.1, 2.1, arom. H(C4)), 7.49 (dd, 1H, J = 1.2, 2.4,
arom. H(C2)), 7.59 (dd, 1H, J = 1.5, 2.1, arom. H(C6)).
13C-NMR (75 MHz, CDCl3): 35.45,
38.14, 52.56, 55.85, 113.34, 117.77, 118.16, 132.04 (s), 142.63 (s), 159.99 (s), 165.99 (s,
C=O). EI-HRMS: 273.0666 (51, [M]+, C10H15NO5S
+, ber.: 273.0665), 242.0483 (7),
195.0847 (12), 194.0815 (100), 162.0544 (9), 150.0309 (4), 135.0642 (3), 63.0237 (2),
15.0820 (2).
Page 199
Experimenteller Teil
176
N-[3-(Hydroxymethyl)-5-methoxyphenyl]-N-methylmethansulfonamid (130)
Ester 129 (1.0 Äq., 4.50 g, 16.46 mmol) wurde in THF (18 ml) gelöst und bei 0 °C unter Ar
zu einer Suspension von LiAlH4 (2.0 Äq., 1.25 g, 32.92 mmol) in THF (41 ml) gegeben.
Nach 2 h wurde die Mischung mit Et2O verdünnt und anschliessend mit dest. H2O (1.25 ml),
15% wässr. NaOH (1.25 ml) und dest. H2O (3.75 ml) versetzt und nach Aufwärmen auf RT
während 15 min gerührt. MgSO4 wurde zugegeben und das Gemisch wurde während
weiteren 15 min gerührt, filtriert und am RV eingeengt.
Ausbeute: 3.76 g (94%). Weisser Feststoff. Smp.: 75–77 °C. Rf = 0.7 (CH2Cl2/MeOH 9:1).
IR (ATR): 3514, 3008, 2922, 1599, 1465, 1437, 1311, 1214, 1147, 1058, 965, 794, 700.
1H-NMR (300 MHz, CDCl3): 2.74 (br. t, 1H,
J = 5.4, OH), 2.84 (s, 3H, NCH3), 3.28 (s, 3H,
SO2CH3), 3.80 (s, 3H, OCH3) 4.63 (d, 2H, J = 4.5, CH2OH), 6.81‒6.85 (m, 2H, arom. H(C2
und C4)), 6.94 (m, 1H, arom. H(C6)). 13
C-NMR (75 MHz, CDCl3): 35.40, 38.26, 55.60,
64.56, 110.98, 111.41, 116.27, 142.47 (s), 143.57 (s), 160.14 (s). EI-HRMS: 245.0717 (39,
[M]+, C10H15NO4S
+, ber.: 245.0716), 167.0905 (10), 166.0860 (100), 148.0760 (12).
N-(3-Formyl-5-methoxyphenyl)-N-methylmethansulfonamid (131)
4 Å Molekularsiebpulver (3.00 g) wurde bei 0 °C unter Ar zu einer Lösung von PCC (1.5 Äq.,
2.60 g, 16.3 mmol) in CH2Cl2 (14 ml) gegeben. Eine Lösung vom Alkohol 130 (1.0 Äq.,
2.00 g, 8.15 mmol) in CH2Cl2 (14 ml) wurde langsam zugetropft. Nach 1 h wurde das
Gemisch über SiO2 filtriert und es wurde mit CH2Cl2 nachgewaschen. Das Lösungsmittel
wurde am RV entfernt. Das Rohprodukt wurde mit BC (SiO2, CH2Cl2/EtOAc 98:2) gereinigt.
Page 200
Experimenteller Teil
177
Ausbeute: 1.50 g (76%). Weisser Feststoff. Smp.: 142–148 °C. Rf = 0.3 (CH2Cl2/EtOAc
98:2). IR (ATR): 3064, 3011, 2871, 1690, 1598, 1473, 1326, 1217, 1142, 1053, 967, 939,
859, 795. 1H-NMR (300 MHz, CDCl3): 2.88 (s, 3H, NCH3), 3.36 (s, 3H, SO2CH3), 3.89 (s,
3H, OCH3), 7.24 (dd, 1H, J = 1.8, 2.7, arom. H(C2)), 7.32 (dd, 1H, J = 1.5, 2.7, arom. H(C4)),
7.47 (dd, 1H, J = 1.2, 1.8, arom. H(C6)), 9.95 (s, 1H, CHO).
13C-NMR (75 MHz, CDCl3):
35.57, 38.08, 55.99, 112.28, 118.76, 118.81, 138.16 (s), 143.41 (s), 160.62 (s), 191.08 (C=O).
EI-HRMS: 243.0562 (53, [M]+, C10H13NO4S
+, ber.: 243.0560), 164.0716 (100), 108.0575
(15), 77.0378 (9).
3-Methoxy-5-(N-methylmethylsulfonamido)benzoesäure (132) [180]
Der Ester 129 (1.0 Äq., 4.50 g, 16.5 mmol) wurde in THF/MeOH 1:1 (378 ml) gelöst und mit
2 M wässr. NaOH (3.0 Äq., 25 ml, 49.5 mmol) versetzt. Das Gemisch wurde während 2 h auf
60 °C erhitzt. Nach dem Abkühlen wurde das Reaktionsgemisch mit 1 M wässr. HCl
angesäuert. Das Gemisch wurde 4-mal mit EtOAc extrahiert und die vereinigten org. Phasen
wurden über MgSO4 getrocknet, filtriert und schliesslich am RV eingedampft.
Ausbeute: 4.28 g (100%). Grauweisser Feststoff. Smp.: 172–178 °C. IR (ATR): 1683, 1594,
1473, 1427, 1328, 1276, 1219, 1141, 1049, 972, 919, 874, 798. 1H-NMR (300 MHz,
(CD3)2CO): 2.94 (s, 3H, NCH3), 3.36 (s, 3H, SO2CH3), 3.89 (s, 3H, OCH3), 7.23 (br. s, 1H,
COOH), 7.27 (dd, 1H, J = 2.4, 2.4, arom. H(C4)), 7.47 (dd, 1H, J = 1.2,
2.7, arom. H(C2)),
7.68 (dd, 1H, J = 1.2, 2.1 arom. H(C6)).
13C-NMR (75 MHz, (CD3)2CO): 35.47, 38.17, 56.09,
113.64, 117.69, 119.92, 133.24 (s), 144.37 (s), 160.99 (s), 166.85 (s). EI-HRMS:
259.0510 (38, [M]+, C10H13NO5S
+, ber.: 259.0509), 180.0650 (100), 165.0416 (6),
108.0560 (7), 77.0366 (4).
Page 201
Experimenteller Teil
178
N-{3-methoxy-5-(pyrrolidin-1-carbonyl)phenyl}-N-methylmethansulfonamid (133)
Das Säurechlorid 110 (1.0 Äq., 278 mg, 1.0 mmol) wurde in CH2Cl2 (5 ml) gelöst und Et3N
(1.5 Äq., 0.21 ml, 1.5 mmol) und eine Lösung von Pyrrolidin (1.0 Äq., 82 l, 1.0 mmol) in
CH2Cl2 (5 ml) wurden zugegeben. Nach 6 h bei RT wurde mit CH2Cl2 verdünnt, die org.
Phase mit ges. wässr. Na2CO3 gewaschen und die wässr. Phase wurde 2-mal mit CH2Cl2
extrahiert. Die org. Phase wurde mit ges. wässr. NaCl-Lösung gewaschen, über MgSO4
getrocknet, filtriert und am RV eingeengt. Das Rohprodukt wurde mit BC (SiO2,
CH2Cl2/EtOAc 1:1 + 2% MeOH) gereinigt.
Ausbeute: 90 mg (29%). Gelblicher, harziger Feststoff. Smp.: 97‒99 °C. Rf = 0.9
(CH2Cl2/MeOH 90:10). IR (ATR): 2970, 2878, 1620, 1587, 1415, 1337, 1140, 1055, 959,
868, 819, 782. 1H-NMR (300 MHz, CDCl3): 1.87‒2.03 (m, 4H, N(CH2CH2)2), 2.86 (s, 3H,
NCH3), 3.32 (s, 3H, SO2CH3), 3.44 (t, 2H, J = 6.5, NCH2), 3.63 (t, 2H,
J = 6.8, NCH2),
3.86 (s, 3H, OCH3), 6.96‒7.01 (m, 3H, arom. H(C2 und C4)), 7.12 (dd, 1H, J = 1.8, 1.8,
arom. H(C6)). 13
C-NMR (75 MHz, CDCl3): 24.59, 26.60, 35.50, 38.13, 46.50, 49.76, 55.80,
111.29, 113.51, 116.80, 138.95 (s), 142.39 (s), 159.95 (s), 168.27 (s). EI-HRMS: 312.1138
(71, [M]+, C14H20N2O4S
+, ber.: 312.1138), 242.0486 (84), 233.1278 (90), 215.0611 (100),
164.0707 (89), 136.0756 (65), 70.0648 (42).
3-(2-Propin-1-yloxy)thiophen (134) [187]
Ein Gemisch aus 3-Methoxythiophen (1.0 Äq., 1.0 ml, 10 mmol), Propargylalkohol (2.0 Äq.,
1.16 ml, 20 mmol) und NaHSO4 (0.38 Äq., 456 mg, 3.8 mmol) in Toluol (4.5 ml) wurde in
einem offenen 20 ml Rundkolben in einem auf 110 °C vorgewärmten Ölbad während 2.33 h
Page 202
Experimenteller Teil
179
erwärmt. Das Gemisch wurde in Hexan aufgenommen und 2-mal mit dest. H2O gewaschen.
Die vereinigten wässr. Phasen wurden mit Hexan extrahiert und die vereinigten org. Phasen
wurden über MgSO4 getrocknet, filtriert und das Lösungsmittel wurde am RV entfernt. Das
Rohprodukt wurde chromatographisch gereinigt (SiO2, Hexan/CH2Cl2 9:1).
Ausbeute: 784 mg (57%). Farbloses Öl. IR (ATR): 3287, 3111, 2910, 2858, 2118, 1539,
1419, 1399, 1359, 1268, 1233, 1164, 1072, 1026, 938, 913, 872, 827, 752, 625. 1H-NMR
(300 MHz, CDCl3): 2.53 (t, 1H, J = 2.4, C≡CH), 4.64 (d, 2H, J = 2.4, CH2C≡CH), 6.40 (dd,
1H, J = 1.8, 3.2, arom. H(C2)), 6.78 (dd, 1H, J = 1.8, 5.4, arom. H(C5)), 7.18 (dd, 1H,
J = 3.2, 5.4, arom. H(C4)). 13
C-NMR (75 MHz, CDCl3): 57.97, 75.77, 78.48 (s), 98.96,
119.52, 124.93, 156.16 (s).
2-[3-Bromo-4-(methoxymethoxy)phenyl]ethanol (135)
Eine Suspension von NaH (1.0 Äq., 1.33 g, 55.28 mmol) in THF (350 ml) wurde auf 0 °C
gekühlt. Tyrosol 106 (1.0 Äq., 12.00 g, 55.28 mmol) wurde in THF (200 ml) gelöst und
zugetropft. Nach 20 Min. wurde eine Lösung von MOMCl (1.0 Äq., 4.2 ml, 55.28 mmol) in
THF (10 ml) langsam zugegeben. Nach 6 h bei 0 °C wurde das Gemisch mit Wasser
verdünnt und 4-mal mit TBME extrahiert. Die vereinigten org. Phasen wurden mit ges.
wässr. NaCl-Lösung gewaschen, über MgSO4 getrocknet, filtriert und am RV eingedampft.
Das Rohprodukt wurde mit BC (SiO2, TBME/Hexan 3:1) gereinigt.
Ausbeute: 23.147 g (59%). Farblose, viskose Flüssigkeit. Rf = 0.38 (MTBE/Hexan 3:1).
IR (ATR): 3384, 2948, 1495, 1243, 1157, 1044, 990, 813, 631. 1H-NMR (300 MHz, CDCl3):
1.91 (s, 1H, CH2CH2OH), 2.77 (t, 2H, J = 6.6, CH2CH2OH), 3.51 (s, 3H, OCH2OCH3),
3.79 (t, 2H, J = 6.6, CH2CH2OH), 5.21 (s, 2H, OCH2OCH3), 7.09 (m, 2H, arom. H), 7.41 (m,
1H, arom. H). 13
C-NMR (75 MHz, CDCl3): 37.97, 56.42 63.46, 95.22, 112.96 (s), 116.40,
129.09, 133.75, 133.84 (s), 152.35 (s). EI-HRMS: 262.0025 (7, [M]+, C10H13
81BrO3
+, ber.:
262.0023), 260.0042 (7, [M]+, C10H13
79BrO3
+, ber.: 260.0043), 231.9920 (2, [M − CH2O]
+,
C9H1181
BrO2+, ber.: 231.9917), 229.9937 (2, [M − CH2O]
+, C9H11
79BrO2
+, ber.: 229.9937),
200.9731 (6, [M − C2H5O]+, C8H8
81BrO
+, ber.: 200.9733), 198.9752 (6, [M − C2H5O]
+,
Page 203
Experimenteller Teil
180
C8H879
BrO+, ber.: 198.9754), 186.9576 (3, [M − C3H7O]
+, C7H6
81BrO
+, ber.: 186.9577),
184.9595 (3, [M − C3H7O]+, C7H6
79BrO
+, ber.: 184.9597), 77.0380 (5), 45.0387 (100).
[3-Bromo-4-(methoxymethoxy)phenethoxy](tert-butyl)dimethylsilan (136)
Alkohol 135 (1.0 Äq., 12.0 g, 45.9 mmol) wurde unter Ar in CH2Cl2 (138 ml) gelöst und
auf 0 °C gekühlt. Imidazol (1.4 Äq., 4.38 g, 64.34 mmol) und TBDMS-Cl (1.2 Äq., 8.31 g,
55.1 mmol) wurden zugegeben und das Gemisch wurde während 30 min. bei 0 °C gerührt.
Das Reaktionsgemisch wurde mit CH2Cl2 verdünnt und dest. H2O wurde zugegeben. Die
wässr. Phase wurde mit CH2Cl2 extrahiert und die vereinigten org. Phasen wurden mit
dest. H2O und ges. wässr. NaCl-Lösung gewaschen, über MgSO4 getrocknet, filtriert und das
Lösungsmittel wurde am RV entfernt. Das Rohprodukt wurde ohne weitere Reinigung
weiterverwendet.
Ausbeute: 17.225 g (100%). Farblose, viskose Flüssigkeit. Rf = 0.7 (CH2Cl2/Hexan 4:6).
IR (ATR): 2952, 2856, 1605, 1495, 1243, 1158, 1100, 995, 923, 835, 775, 631. 1H-NMR
(300 MHz, CDCl3): −0.02 (s, 6H, Si(CH3)2), 0.87 (s, 9H, C(CH3)3), 2.73 (t, 2H, J = 6.9,
CH2CH2OH), 3.51 (s, 3H, OCH2OCH3), 3.76 (t, 2H, J = 6.9, CH2CH2OH), 5.21 (s, 2H,
OCH2OCH3), 7.06 (m, 2H, arom. H), 7.41 (m, 1H, arom. H). 13
C-NMR (75 MHz, CDCl3):
−5.30 (2C), 18.43 (s), 26.02 (3C), 38.41, 56.43, 64.33, 95.36, 112.66 (s), 116.25, 129.22,
134.05, 134.67 (s), 152.28 (s). EI-HRMS: 319.0178 (29, [M − C4H9]+, C12H18
81BrO3Si
+,
ber.: 319.0183), 317.0195 (28, [M − C4H9]+, C12H18
79BrO3Si
+, ber.: 317.0203), 289.0071 (46,
[M − C5H11O]+, C11H16
81BrO2Si
+, ber.: 289.0077), 287.0085 (49, [M − C5H11O]
+,
C11H1679
BrO2Si+, ber.: 287.0097), 212.9745 (37, [M − C7H19O2Si]
+, C9H8
81BrO
+, ber.:
212.9733), 210.9745 (33, [M − C7H19O2Si]+, C9H8
79BrO
+, ber.: 210.9754), 119.0495 (22),
89.0389 (59), 73.0456 (44), 45.0425 (100).
Page 204
Experimenteller Teil
181
(±)-3-{5-[2-(tert-Butyldimethylsilyloxy)ethyl]-2-(methoxymethoxy)phenyl}cyclopentanon
((±)-137)
Mg-Späne (2.0 Äq., 122 mg, 5.1 mmol) wurden in einem 10 ml Rundkolben unter Ar
vorgelegt und eine Lösung von 136 (1.0 Äq., 938 mg, 2.5 mmol) in THF (5 ml) wurde
langsam zugetropft. Das Gemisch wurde während 30 min. unter Rückfluss erhitzt. Nach
kurzem Abkühlen wurde es als homogenes Gemisch über eine Kanüle zu einer Lösung von
CuBr.MeS2 (0.05 Äq., 25.7 mg, 0.13 mmol) in THF (4.7 ml) bei −78 °C transferiert, wobei
die Lösung eine klare gelbe Farbe annahm. Anschliessend wurde eine Lösung von
Cyclopentenon (1.0 Äq., 0.21 ml, 2.5 mmol) und Me3SiCl (2.0 Äq., 0.64 ml, 5.0 mmol) in
THF (2.4 ml) und HMPA (2.0 Äq., 0.87 ml, 5.0 mmol) langsam zugetropft. Nach 20 h unter
langsamem Erwärmen auf RT wurde ges. wässr. NH4Cl-Lösung zugegeben und das Gemisch
wurde 4-mal mit TBME extrahiert. Die vereinigten org. Phasen wurden 5-mal mit dest. H2O
und 1-mal mit ges. wässr. NaCl-Lösung gewaschen, über MgSO4 getrocknet, filtriert und am
RV eingedampft. Das Rohprodukt wurde mit BC (SiO2, EtOAc/Hexan 15:85) gereinigt.
Ausbeute: 543 mg (57%). Farblose, zähe Flüssigkeit. Rf = 0.3 (EtOAc/Hexan 15:85).
IR (ATR): 2952, 2929, 2895, 2856, 1742, 1499, 1246, 1150, 1096, 1078, 1005, 835, 633.
1H-NMR (300 MHz, CDCl3): −0.01 (s, 6H, Si(CH3)2), 0.87 (s, 9H, C(CH3)3), 2.00‒2.14 (m,
1H, CHHCyclopentyl), 2.22‒2.51 (m, 4H, CHHCyclopentyl), 2.65 (m, 1H, CHHCyclopentyl), 2.76 (t,
2H, J = 6.9, CH2CH2O), 3.46 (s, 3H, OCH2OCH3), 3.67 (m, 1H, CH), 3.77 (t, 2H,
J = 6.9,
CH2CH2O), 5.19 (s, 2H, OCH2OCH3), 7.03 (m, 3H, arom. H). 13
C-NMR (75 MHz, CDCl3):
−5.11 (2C), 18.52 (s), 26.17 (3C), 29.39, 37.11, 38.93, 39.05, 44.89, 56.18, 64.76, 94.41,
113.85, 127.62, 128.12, 131.28 (s), 132.55 (s), 153.47 (s), 219.04 (s). MALDI-HRMS:
401.2120 (22, [M + Na]+, C21H34O4SiNa
+, ber.: 401.2119), 379.1413 (11, [M + H]
+),
328.0929 (26), 317.0084 (13), 303.0189 (35), 284.1030 (26), 217.0611 (16), 189.0667 (19),
162.0168 (18), 96.0452 (18). EI-HRMS: 363.1989 (1.1, [M − CH3]+, C20H31O4Si
+, ber.:
363.1986), 321.1513 (47), 289.1255 (45), 259.1148 (11), 157.0677 (14), 89.0406 (13),
73.0467 (33), 45.0420 (100).
Page 205
Experimenteller Teil
182
(2-Propin-1-yloxy)benzol (138) [189]
K2CO3 (1.0 Äq., 5.528 g, 40 mmol) wurde in einen 250 ml Rundkolben eingewogen und mit
Aceton (60 ml), Phenol (1.0 Äq., 3.764 g, 40 mmol) und Propargylbromid (80% Lsg. in
Toluol, 1.0 Äq., 5.948 g, 40 mmol) versetzt. Das Gemisch wurde während 19 h unter
ständigem Rühren auf 50 °C erhitzt. Das Reaktionsgemisch wurde filtriert und das
Lösungsmittel wurde am RV entfernt. Das Rohprodukt wurde chromatographisch gereinigt
(SiO2, Hexan/ CH2Cl2 9:1).
Ausbeute: 3.53 g (67%). Farbloses Öl. IR (ATR): 3289, 2964, 2920, 2868, 1597, 1587,
1493, 1457, 1375, 1303, 1263, 1235, 1212, 1173, 1080, 1034, 1019, 994, 924, 885, 818, 778,
751, 688, 640. 1H-NMR (300 MHz, CDCl3): 2.51 (t, 1H, J = 2.4, C≡CH), 4.69 (d, 2H,
J = 2.4, CH2C≡CH), 6.94‒7.03 (m, 3H, arom. H), 7.26‒7.34 (m, 2H, arom. H). 13
C-NMR
(75 MHz, CDCl3): 55.89, 75.59, 78.74 (s), 114.93 (2C), 121.62, 129.51 (2C), 157.49 (s). EI-
HRMS: 131.0493 (81, [M − H]+, C9H7O
+, ber.: 131.0491), 103.0540 (42), 94.0408 (100),
91.0535 (32), 85.1007 (20), 77.0308 (51), 71.0854 (28), 65.0386 (97), 57.0716 (40),
53.0048 (67), 43.0604 (34), 39.0313 (81), 26.0363 (15), 18.0466 (52).
1-[3-(3-Thienyloxy)prop-1-in-1-yl]cyclopentanol (139)
Alkin 134 (1.0 Äq., 102 mg, 0.74 mmol) wurde unter Ar in THF (0.5 ml) gelöst und auf 0 °C
gekühlt. n-BuLi (1.6 M in Hexan, 1.0 Äq., 0.46 ml, 0.74 mmol) wurde zugetropft und das
Gemisch wurde während 40 min gerührt. Eine Lösung von Cyclopentanon (1.0 Äq., 65 l,
0.74 mmol) in THF (0.25 ml) wurde zum Reaktionsgemisch getropft. Das Gemisch wurde
während 3 d bei RT gerührt, anschliessend mit TBME verdünnt und mit ges. wässr. NH4Cl-
Lösung gewaschen. Die wässr. Phase wurde 2-mal mit TBME extrahiert und die vereinigten
Page 206
Experimenteller Teil
183
org. Phasen wurden über Na2SO4 getrocknet, filtriert und das Lösungsmittel wurde am RV
entfernt. Das Rohprodukt wurde chromatographisch gereinigt (SiO2, Hexan/EtOAc 8:2).
Ausbeute: 104 mg (63%). Hellgelbes Öl. IR (ATR): 3189, 3114, 2948, 2863, 1542, 1420,
1357, 1320, 1223, 1184, 1073, 1037, 998, 958, 913, 872, 826, 755, 695, 623.
1H-NMR (300 MHz, CDCl3): 1.62‒2.01 (m, 8H, (CH2)4), 2.46 (br. s, 1H, OH), 4.65 (s, 2H,
OCH2), 6.38 (dd, 1H, J = 1.5, 3.0, arom. H(C2)), 6.77 (dd, 1H, J = 1.5, 5.4, arom. H(C5)),
7.16 (dd, 1H, J = 3.0, 5.4, arom. H(C4)). 13
C NMR (75 MHz, CDCl3): 23.53 (2C),
42.31 (2C), 58.37, 74.36 (s), 77.72 (s), 91.37 (s), 98.84, 119.52, 124.71, 156.22 (s). EI-
HRMS: 222.0711 (7, [M]+, C12H14O2S
+, ber.: 222.0709), 204.0609 (8), 168.0596 (10),
139.0211 (23), 123.0800 (23), 99.9957 (38), 95.0847 (58), 79.0534 (38), 67.0539 (100),
5.0556 (54), 41.0453 (43), 27.0419 (26).
1-(3-Phenoxyprop-1-in-1-yl)cyclopentanol (140)
Alkin 138 (1.0 Äq., 529 mg, 4.0 mmol) wurde unter Ar in THF (2.5 ml) gelöst und auf 0 °C
gekühlt. n-BuLi (1.6 M in Hexan, 1.0 Äq., 2.5 ml, 4.0 mmol) wurde zugetropft und das
Gemisch wurde während 40 min gerührt. Eine Lösung von Cyclopentanon (1.0 Äq., 354 l,
4.0 mmol) in THF (1 ml) wurde zum Reaktionsgemisch getropft. Das Gemisch wurde
während 3 d bei RT gerührt, anschliessend mit TBME verdünnt und mit ges. wässr. NH4Cl-
Lösung gewaschen. Die wässr. Phase wurde 2-mal mit TBME extrahiert und die vereinigten
org. Phasen wurden über Na2SO4 getrocknet, filtriert und das Lösungsmittel wurde am RV
entfernt. Das Rohprodukt wurde ohne Reinigung charakterisiert.
Ausbeute: 792 mg (92%). Hellgelber Feststoff. Smp.: 56–64 °C. IR (ATR): 3294, 2963,
1593, 1583, 1494, 1486, 1454, 1371, 1291, 1240, 1221, 1179, 1158, 1098, 1080, 1030, 1011,
989, 944, 905, 885, 818, 754, 692, 612. 1H-NMR (300 MHz, CDCl3): 1.61‒1.99 (m, 8H,
(CH2)4), 2.25 (br. s, 1H, OH), 4.69 (s, 2H, OCH2), 6.92‒7.01 (m, 3H, arom. H), 7.24‒7.32 (m,
2H, arom. H). 13
C-NMR (75 MHz, CDCl3): 23.42 (2C), 42.26 (2C), 56.26, 74.38 (s),
77.96 (s), 91.23 (s), 115.00 (2C), 121.46, 129.48 (2C), 157.76 (s). EI-HRMS: 216.1146 (24,
[M]+, C14H16O2
+, ber.: 216.1145), 123.0802 (63), 94.0404 (100), 79.0535 (43), 67.0535 (64),
55.0554 (39), 39.0300 (43).
Page 207
Experimenteller Teil
184
(±)-cis-3-{5-[2-(tert-Butyldimethylsilyloxy)ethyl]-2-(methoxymethoxy)phenyl}-1-[3-
(thiophen-3-yloxy)prop-1-ynyl]cyclopentanol ((±)-141a)
und
(±)-trans-3-{5-[2-(tert-Butyldimethylsilyloxy)ethyl]-2-(methoxymethoxy)phenyl}-1-[3-
(thiophen-3-yloxy)prop-1-ynyl]cyclopentanol ((±)-141b)
Das Thiophenfragment 139 (1.0 Äq., 91.3 mg, 0.66 mmol) wurde unter Ar in THF (0.4 ml)
gelöst und auf 0 °C gekühlt. n-BuLi (1.6 M in Hexan, 1.0 Äq., 0.42 ml, 0.67 mmol) wurde
langsam zugetropft und das Gemisch wurde während 30 min gerührt. Cyclopentanon (±)-137
(1.0 Äq., 250 mg, 0.66 mmol) wurde in THF (0.17 ml) gelöst und mit Nachspülen von
THF (0.3 ml) zum Reaktionsgemisch gegeben. Nach 1 h bei 0 °C wurde mit TBME verdünnt
und ges. wässr. NH4Cl-Lösung wurde zugegeben. Die wässr. Phase wurde 2-mal mit TBME
extrahiert und die vereinigten org. Phasen wurden über Na2SO4 getrocknet, filtriert und
schliesslich am RV eingedampft. Das Rohprodukt wurde mit BC (SiO2, Hexan/TBME/EtOAc
80:13: 7) gereinigt.
Produkt Frakt. 17‒27 (±)-141a: Ausbeute: 198 mg (58%). Gelbliche, viskose Flüssigkeit.
Rf = 0.5 (Hexan/TBME/EtOAc 80:13:7). IR (ATR): 3431, 3114, 2951, 2929, 2856, 1609,
1542, 1497, 1359, 1235, 1075, 1004, 830, 753. 1H-NMR (300 MHz, CDCl3): −0.01 (s, 6H,
Si(CH3)2), 0.87 (s, 9H, C(CH3)3), 1.98‒2.18 (m, 5H, CHHCyclopentyl), 2.43 (m, 1H, OH),
2.58 (m, 1H, CHHCyclopentyl), 2.74 (t, 2H, J = 7.2, CH2CH2O), 3.47 (s, 3H, OCH2OCH3),
3.50‒3.62 (m, 1H, CHCyclopentyl), 3.76 (t, 2H, J = 7.2, CH2CH2O), 4.70 (s, 2H, C≡CCH2O),
5.17 (s, 2H, OCH2OCH3), 6.41 (dd, 1H, J = 1.5, 3.0, CHThiophen), 6.79 (dd, 1H, J = 1.5, 5.4,
Page 208
Experimenteller Teil
185
CHThiophen), 6.98 (m, 2H, arom. H), 7.10 (m, 1H, arom. H), 7.18 (dd, 1H, J = 3.3, 5.1,
CHThiophen). 13
C-NMR (75 MHz, CDCl3): −5.05 (2C), 18.59, 26.18 (3C), 31.41, 38.57, 39.13,
43.21, 48.93, 56.30, 58.49 64.89, 74.45, 77.94, 91.62, 94.73, 98.91, 114.06, 119.63, 124.80,
127.74, 128.73, 132.63, 132.98, 153.21, 156.36. MALDI-HRMS: 555.2015 (23, [M + K]+),
539.2264 (88, [M + Na]+, C28H40NaO5SSi
+, ber.: 539.2258), 377.1247 (17), 345.0069 (25),
317.0079 (27), 303.0190 (22), 217.0609 (16). EI-HRMS: 516.2362 (1.9, [M]+, C28H40O5SSi
+,
ber.: 516.2360), 427.1402 (15), 335.1104 (17), 327.1416 (112), 297.1310 (26), 223.1121 (58),
89.0400 (11), 73.0458 (52), 45.0417 (100).
Produkt Frakt. 29‒46 ((±)-141b): Ausbeute: 85 mg (25%). Gelbliche, viskose Flüssigkeit.
Rf = 0.4 (Hexan/TBME/EtOAc 80:13:7). IR (ATR): 3424, 3113, 2951, 2929, 2856, 1609,
1543, 1497, 1359, 1235, 1075, 1005, 830, 753. 1H-NMR (300 MHz, CDCl3): −0.07 (s, 6H,
Si(CH3)2), 0.87 (s, 9H, C(CH3)3), 1.81 (m, 1H, CHHCyclopentyl), 2.04 (m, 1H, OH),
2.04‒2.38 (m, 5H, CHHCyclopentyl), 2.75 (t, 2H, J = 7.2, CH2CH2O), 3.45 (s, 3H, OCH2OCH3),
3.73 (m, 1H, CHCyclopentyl), 3.76 (t, 2H, J = 7.2, CH2CH2O), 4.69 (s, 2H, C≡CCH2O), 5.16 (s,
2H, OCH2OCH3), 6.39 (dd, 1H, J = 1.5, 3.0, CHThiophen), 6.79 (dd, 1H, J = 1.5, 5.1,
CHThiophen), 6.98 (m, 2H, arom. H), 7.05 (m, 1H, arom. H), 7.18 (dd, 1H, J = 3.0, 5.4,
CHThiophen). 13
C-NMR (75 MHz, CDCl3): -5.22 (2C), 18.46, 26.08 (3C), 27.11, 31.09, 37.55,
39.08, 42.24, 48.91, 56.10, 58.40, 64.87, 74.40, 78.03, 91.24, 94.58, 98.91, 114.04, 119.69,
124.93, 127.71, 128.16, 132.54, 132.96, 153.65, 156.52. MALDI-HRMS: 555.2002 (24,
[M + K]+), 539.2265 (62, [M + Na]
+, C28H40NaO5SSi
+, ber.: 539.2258), 478.0173 (12),
377.1246 (18), 345.0069 (28), 317.0081 (39), 217.0612 (16). EI-HRMS: 516.2362 ([M]+,
C28H40O5SSi+, ber.: 516.2360), 359.1677 (27), 315.1413 (13), 297.1305 (10), 253.1223 (11),
223.1119 (17), 89.0405 (12), 73.0465 (48), 45.0418 (100).
Page 209
Experimenteller Teil
186
(±)-cis-tert-Butyl(3-{3-methoxy-3-[3-(thiophen-3-yloxy)prop-1-ynyl]cyclopentyl}-4-
[methoxymethoxy]phenethoxy)dimethylsilan ((±)-142a)
Alkohol (±)-141a (1.0 Äq., 20.9 mg, 0.040 mmol) wurde unter Ar in THF (1 ml) gelöst und
auf 0 °C gekühlt. n-BuLi (1.6 M in Hexan, 1.1 Äq., 28 l, 0.045 mmol) wurde zugegeben, das
Eisbad wurde entfernt und das Gemisch wurde während 30 min bei RT gerührt. MeI
(5.0 Äq., 13 l, 0.202 mmol) wurde zugegeben und das Reaktionsgemisch wurde während
23 h bei RT gerührt. Das Gemisch wurde während 3 h unter Rückfluss erhitzt und
anschliessend während 69 h bei RT gerührt. NaH (2.6 Äq., 2.5 mg, 0.104 mmol) wurde
zugegeben, das Reaktionsgemisch wurde während 20 min bei RT gerührt und MeI (5.0 Äq.,
13 l, 0.202 mmol) wurde zugespritzt. Das Gemisch wurde während 7 h unter Rückfluss
erhitzt und während weiteren 15 h bei RT gerührt. Das Reaktionsgemisch wurde mit TBME
verdünnt und die org. Phase wurde 1-mal mit dest. H2O gewaschen. Die wässr. Phase wurde
nochmals mit TBME extrahiert. Die vereinigten org. Phasen wurden 1-mal mit ges. wässr.
NaCl-Lösung gewaschen, über Na2SO4 getrocknet und das Lösungsmittel wurde am RV
entfernt. Das Rohprodukt wurde chromatographisch gereinigt (SiO2, Hexan/TBME/EtOAc
30:2:1, 2% Et3N).
Ausbeute: 11.3 mg (53%). Rf = 0.53 (Hexan/TBME/EtOAc 80:13:7). IR (ATR): 2928, 2854,
2823, 1543, 1496, 1471, 1460, 1401, 1359, 1234, 1195, 1163, 1150, 1091, 1074, 1005, 922,
832, 813, 774, 753, 659, 624. 1H-NMR (400 MHz, CDCl3): 0.00 (s, 6H, Si(CH3)2), 0.87 (s,
9H, C(CH3)3), 1.78‒1.90 (m, 1H, CHHCyclopentyl), 1.98‒2.14 (m, 3H, CHHCyclopentyl), 2.15‒2.25
(m, 1H, CHHCyclopentyl), 2.47 (dd, 1H, J = 8.2, 13.0, CHHCyclopentyl), 2.75 (t, 2H, J = 7.2,
CH2CH2O), 3.35 (s, 3H, OCH3), 3.47 (s, 3H, OCH2OCH3), 3.62 (m, 1H, CHCyclopentyl), 3.76 (t,
2H, J = 7.2, CH2CH2O), 4.74 (s, 2H, C≡CCH2O), 5.16 (s, 2H, OCH2OCH3), 6.44 (dd, 1H,
J = 1.6, 3.2, CHThiophen), 6.81 (dd, 1H, J = 1.6, 5.2, CHThiophen), 6.97 (m, 2H, arom. H),
7.09 (br. s, 1H, arom. H), 7.18 (dd, 1H, J = 3.2, 5.2, CHThiophen). 13
C-NMR (100 MHz, CDCl3,
DEPT 90 und DEPT 135): −5.19 (q, 2C), 18.49 (s), 26.11 (q, 3C), 31.08 (t), 37.30 (d),
39.18 (t), 39.51 (t), 46.27 (t), 52.62 (q), 56.16 (q), 58.52 (t), 64.92 (t), 79.98 (s), 80.64 (s),
Page 210
Experimenteller Teil
187
89.53 (s), 94.93 (t), 99.21 (d), 114.25 (d), 119.77 (d), 124.83 (d), 127.70 (d), 128.18 (d),
132.73 (s), 133.49 (s), 153.55 (s), 156.56 (s). MALDI-HRMS: 553.2424 (58, [M + Na]+,
C29H42O5SSiNa+, ber.: 553.2414), 506.0177 (32), 500.0000 (29), 456.0348 (38), 345.0063
(35), 338.9901 (35), 328.0932 (37), 317.0081 (69), 303.0196 (38), 282.0872 (51), 217.0612
(30), 189.0667 (41), 183.9993 (16), 162.0170 (11), 96.0446 (11).
(±)-trans-tert-Butyl(3-{3-methoxy-3-[3-(thiophen-3-yloxy)prop-1-ynyl]cyclopentyl}-4-
[methoxymethoxy]phenethoxy)dimethylsilan ((±)-142b)
Alkohol (±)-141b (1.0 Äq., 20.7 mg, 0.040 mmol) wurde unter Ar in THF (1 ml) gelöst und
auf 0 °C gekühlt. n-BuLi (1.6 M in Hexan, 1.1 Äq., 28 l, 0.045 mmol) wurde zugegeben, das
Eisbad wurde entfernt und das Gemisch wurde während 30 min bei RT gerührt. MeI
(5.0 Äq., 13 l, 0.202 mmol) wurde zugegeben und das Reaktionsgemisch wurde während
23 h bei RT gerührt. Das Gemisch wurde während 3 h unter Rückfluss erhitzt und
anschliessend während 71 h bei RT gerührt. NaH (2.1 Äq., 2.0 mg, 0.083 mmol) wurde
zugegeben, das Reaktionsgemisch wurde während 15 min bei RT gerührt und MeI (5.0 Äq.,
13 l, 0.202 mmol) wurde zugespritzt. Das Gemisch wurde während 11 h unter Rückfluss
erhitzt. Das Reaktionsgemisch wurde mit TBME verdünnt und die org. Phase wurde 1-mal
mit dest. H2O gewaschen. Die wässr. Phase wurde nochmals mit TBME extrahiert. Die
vereinigten org. Phasen wurden 1-mal mit ges. wässr. NaCl-Lösung gewaschen, über Na2SO4
getrocknet und das Lösungsmittel wurde am RV entfernt. Das Rohprodukt wurde
chromatographisch gereinigt (SiO2, Hexan/TBME/EtOAc 30:2:1, 2% Et3N).
Ausbeute: 11.1 mg (52%). Rf = 0.56 (Hexan/TBME/EtOAc 80:13:7). IR (ATR): 2927, 2854,
1543, 1496, 1471, 1462, 1401, 1234, 1162, 1150, 1091, 1073, 1005, 921, 832, 812, 774, 753,
659, 624. 1H-NMR (400 MHz, CDCl3): 0.00 (s, 6H, Si(CH3)2), 0.88 (s, 9H, C(CH3)3),
1.71‒1.84 (m, 1H, CHHCyclopentyl), 2.00 (dd, 1H, J = 11.4, 13.4, CHHCyclopentyl), 2.08‒2.26 (m,
3H, CHHCyclopentyl), 2.44 (dd, 1H, J = 7.2, 13.6, CHHCyclopentyl), 2.75 (t, 2H, J = 7.0,
CH2CH2O), 3.34 (s, 3H, OCH3), 3.46 (s, 3H, OCH2OCH3), 3.62 (m, 1H, CHCyclopentyl), 3.77 (t,
Page 211
Experimenteller Teil
188
2H, J = 7.0, CH2CH2O), 4.72 (s, 2H, C≡CCH2O), 5.16 (s, 2H, OCH2OCH3), 6.42 (dd, 1H,
J = 1.6, 3.2, CHThiophen), 6.80 (dd, 1H, J = 1.6, 5.2, CHThiophen), 6.98 (m, 2H, arom. H),
7.05 (br. s, 1H, arom. H), 7.18 (dd, 1H, J = 3.2, 5.2, CHThiophen). 13
C-NMR (100 MHz, CDCl3,
DEPT 90 und DEPT 135): −5.19 (q, 2C), 18.48 (s), 26.11 (q, 3C), 31.01 (t), 37.41 (d),
39.14 (t), 39.29 (t), 45.01 (t), 52.06 (q), 56.12 (q), 58.47 (t), 64.89 (t), 79.85 (s), 80.51 (s),
88.89 (s), 94.69 (t), 99.16 (d), 114.10 (d), 119.75 (d), 124.84 (d), 127.67 (d), 128.14 (d),
132.60 (s), 133.16 (s), 153.72 (s), 156.57 (s). MALDI-HRMS: 553.2408 (39, [M + Na]+,
C29H42O5SSiNa+, ber.: 553.2414), 456.0348 (26), 345.0068 (11), 338.9906 (11),
328.0930 (27), 317.0083 (23), 303.0191 (23), 282.0872 (30), 217.0611 (20), 189.0667 (21).
(±)-cis-3-[5-(2-Hydroxyethyl)-2-(methoxymethoxy)phenyl]-1-[3-(thiophen-3-yloxy)prop-
1-ynyl]cyclopentanol ((±)-143a)
Silylverbindung (±)-141a (1.0 Äq., 68 mg, 0.132 mmol) wurde in 1 M methanolischer
Zitronensäure-Lösung (2.5 ml) gelöst und während 26 h bei RT gerührt. Das
Reaktionsgemisch wurde mit dest. H2O verdünnt und 2-mal mit EtOAc extrahiert. Die
vereinigten org. Phasen wurden 2-mal mit dest. H2O und 1-mal mit ges. wässr. NaCl-Lösung
gewaschen, über Na2SO4 getrocknet und das Lösungsmittel wurde am RV entfernt. Das
Rohprodukt wurde chromatographisch gereinigt (SiO2, TBME/Hexan 9:1).
Ausbeute: 51.8 mg (98%). Rf = 0.43 (TBME/Hexan 9:1). Farbloses Öl. IR (ATR): 3350,
3113, 2941, 1541, 1496, 1440, 1400, 1359, 1311, 1233, 1196, 1162, 1148, 1122, 1072, 1000,
909, 842, 815, 754, 729, 623. 1H-NMR (300 MHz, CDCl3): 1.62 (br. s, 1H, OH),
1.88‒2.20 (m, 5H, CHHCyclopentyl), 2.57 (dd, 1H, J = 9.3, 13.8, CHHCyclopentyl), 2.66 (br. s, 1H,
OH), 2.78 (t, 2H, J = 6.3, CH2CH2OH), 3.47 (s, 3H, OCH2OCH3), 3.59 (m, 1H, CHCyclopentyl),
3.80 (t, 2H, J = 6.0, CH2CH2OH), 4.69 (s, 2H, C≡CCH2O), 5.17 (s, 2H, OCH2OCH3),
6.41 (dd, 1H, J = 1.5, 3.0, CHThiophen), 6.79 (dd, 1H, J = 1.5, 5.4, CHThiophen), 7.00 (m, 2H,
arom. H), 7.15 (br. s, 1H, arom. H), 7.18 (dd, 1H, J = 3.3, 5.1, CHThiophen). 13
C-NMR
(75 MHz, CDCl3): 31.48, 38.08, 38.58, 43.12, 48.90, 56.26, 58.45, 63.84, 74.36 (s), 77.94 (s),
Page 212
Experimenteller Teil
189
91.64 (s), 94.74, 99.00, 114.35, 119.70, 124.89, 127.67, 128.59, 131.69 (s), 133.81 (s),
153.59 (s), 156.52 (s). MALDI-HRMS: 425.1391 (27, [M + Na]+, C22H26O5SNa
+, ber.:
425.1393), 328.0932 (24), 303.0192 (25), 284.1030 (24), 217.0612 (13), 189.0666 (15),
162.0169 (17), 96.0451 (13).
(±)-trans-3-[5-(2-Hydroxyethyl)-2-(methoxymethoxy)phenyl]-1-[3-(thiophen-3-
yloxy)prop-1-ynyl]cyclopentanol ((±)-143b)
Silylverbindung (±)-141b (1.0 Äq., 367 mg, 0.711 mmol) wurde in 1 M methanolischer
Zitronensäure-Lösung (11 ml) gelöst und während 23 h bei RT gerührt. Das
Reaktionsgemisch wurde mit dest. H2O verdünnt und 2-mal mit EtOAc extrahiert. Die
vereinigten org. Phasen wurden 2-mal mit dest. H2O und 1-mal mit ges. wässr. NaCl-Lösung
gewaschen, über Na2SO4 getrocknet und das Lösungsmittel wurde am RV entfernt. Das
Rohprodukt wurde chromatographisch gereinigt (SiO2, TBME/Hexan 7:3).
Ausbeute: 276 mg (96%). Rf = 0.27 (TBME/Hexan 7:3). Farbloses Öl. IR (ATR): 3351,
3111, 2933, 1541, 1495, 1440, 1400, 1359, 1314, 1233, 1196, 1162, 1148, 1122, 1072, 1002,
921, 872, 815, 754, 700, 657, 623. 1H-NMR (400 MHz, CDCl3): 1.62 (br. s, 1H, OH),
1.74‒1.84 (m, 1H, CHHCyclopentyl), 2.02‒2.12 (m, 1H, CHHCyclopentyl), 2.15 (dd, 1H,
J = 11.2, 13.2, CHHCyclopentyl), 2.22‒2.36 (m, 4H, CHHCyclopentyl), 2.79 (t, 2H, J = 6.6,
CH2CH2OH), 3.45 (s, 3H, OCH2OCH3), 3.76 (m, 1H, CHCyclopentyl), 3.81 (t, 2H, J = 6.4,
CH2CH2OH), 4.68 (s, 2H, C≡CCH2O), 5.15 (s, 2H, OCH2OCH3), 6.39 (dd, 1H, J = 1.6, 3.2,
CHThiophen), 6.78 (dd, 1H, J = 1.4, 5.4, CHThiophen), 7.00 (m, 2H, arom. H), 7.06 (m, 1H,
arom. H), 7.17 (dd, 1H, J = 3.0, 5.4, CHThiophen). 13
C-NMR (100 MHz, CDCl3, DEPT 90 und
DEPT 135): 31.16 (t), 37.53 (d), 38.64 (t), 42.25 (t), 48.91 (t), 56.15 (q), 58.44 (t), 63.86 (t),
74.30 (s), 78.08 (s), 91.35 (s), 94.58 (t), 99.05 (d), 114.32 (d), 119.67 (d), 124.92 (d),
127.61 (d), 128.01 (d), 131.71 (s), 133.54 (s), 153.90 (s), 156.52 (s). MALDI-HRMS:
425.1384 (26, [M + Na]+, C22H26NaO5S
+, ber.: 425.1393), 162.0170 (15), 96.04511 (17).
Page 213
Experimenteller Teil
190
(±)-cis-3-{3-Hydroxy-3-[3-(thiophen-3-yloxy)prop-1-ynyl]cyclopentyl}-4-
(methoxymethoxy)phenethyl 4-methylbenzensulfonat ((±)-144a)
Alkohol (±)-143a (1.0 Äq., 20.9 mg, 0.052 mmol) wurde in CH2Cl2 (0.26 ml) gelöst. Et3N
(1.5 Äq., 10.8 l, 0.078 mmol) und Tos-Cl (1.1 Äq., 10.9 mg, 0.057 mmol) wurden
zugegeben und das Reaktionsgemisch wurde während 21.5 h bei RT gerührt. 1 Körnchen
DMAP wurde zugegeben und das Gemisch wurde während 3 h bei RT gerührt. Das
Reaktionsgemisch wurde mit TBME verdünnt und 1-mal mit ges. wässr. NaHCO3-Lösung
gewaschen. Die wässr. Phase wurde nochmals mit TBME extrahiert und die vereinigten org.
Phasen wurden 1-mal mit dest. H2O und 1-mal mit ges. wässr. NaCl-Lösung gewaschen, über
Na2SO4 getrocknet und das Lösungsmittel wurde am RV entfernt. Das Rohprodukt wurde
chromatographisch gereinigt (SiO2, TBME/Hexan 1:1).
Ausbeute: 23.6 mg (82%). Rf = 0.28 (TBME/Hexan 1:1). Farbloses Öl. IR (ATR): 3514,
2951, 1597, 1541, 1496, 1441, 1400, 1357, 1234, 1188, 1173, 1149, 1121, 1096, 1074, 1001,
963, 910, 415, 756, 663, 626. 1H-NMR (300 MHz, CDCl3): 1.65 (br. s, 1H, OH),
1.84‒2.20 (m, 5H, CHHCyclopentyl), 2.42 (s, 3H, CH3 Tos), 2.55 (dd, 1H, J = 9.6, 13.5,
CHHCyclopentyl), 2.88 (t, 2H, J = 7.1, CH2CH2O), 3.47 (s, 3H, OCH2OCH3), 3.57 (m, 1H,
CHCyclopentyl), 4.17 (t, 2H, J = 7.2, CH2CH2O), 4.70 (s, 2H, C≡CCH2O), 5.17 (s, 2H,
OCH2OCH3), 6.41 (dd, 1H, J = 1.7, 3.2, CHThiophen), 6.79 (dd, 1H, J = 1.2, 5.1, CHThiophen),
6.89 (dd, 1H, J = 2.1, 8.4, arom. H), 6.95 (d, 1H, J = 8.4, arom. H), 7.06 (d, 1H, J = 2.1,
arom. H), 7.18 (dd, 1H, J = 3.2, 5.3, CHThiophen), 7.29 (d, 2H, J = 8.1, CHTos), 7.70 (d, 2H,
J = 8.4, CHTos). 13
C-NMR (75 MHz, CDCl3): 21.74, 31.51, 34.81, 37.90, 43.12, 48.93, 56.30,
58.46, 70.93, 74.35 (s), 78.10 (s), 91.56 (s), 94.73, 99.02, 114.31, 119.71, 124.90, 127.64,
127.98 (2C), 128.54, 129.72 (s), 129.92 (2C), 133.21 (s), 133.95 (s), 144.77 (s), 153.88 (s),
156.55 (s). MALDI-HRMS: 595.1218 (76, [M + K]+, C29H32O7S2K
+, ber.: 595.1221),
579.1482 (100, [M + Na]+, C29H32O7S2Na
+, ber.: 579.1482), 507.1288 (13), 456.0348 (16),
363.1014 (17), 335.1092 (11), 328.0921 (10), 303.0180 (31), 189.0659 (12), 96.0446 (11).
Page 214
Experimenteller Teil
191
(±)-trans-3-{3-Hydroxy-3-[3-(thiophen-3-yloxy)prop-1-ynyl]cyclopentyl}-4-
(methoxymethoxy)phenethyl 4-methylbenzensulfonat ((±)-144b)
Alkohol (±)-143b (1.0 Äq., 209 mg, 0.519 mmol) wurde in CH2Cl2 (2.5 ml) gelöst.
Et3N (1.5 Äq., 108 l, 0.779 mmol), Tos-Cl (1.1 Äq., 109 mg, 0.571 mmol) und
DMAP (3 Körnchen) wurden zugegeben und das Reaktionsgemisch wurde während 18.5 h
bei RT gerührt. Das Reaktionsgemisch wurde mit TBME verdünnt und 1-mal mit ges. wässr.
NaHCO3-Lösung gewaschen. Die wässr. Phase wurde nochmals mit TBME extrahiert und
die vereinigten org. Phasen wurden 1-mal mit dest. H2O und 1-mal mit ges. wässr. NaCl-
Lösung gewaschen, über Na2SO4 getrocknet und das Lösungsmittel wurde am RV entfernt.
Das Rohprodukt wurde chromatographisch gereinigt (SiO2, TBME/Hexan 1:1).
Ausbeute: 236 mg (82%). Rf = 0.26 (TBME/Hexan 1:1). Farbloses, zähflüssiges Öl. IR
(ATR): 3515, 3113, 2950, 1597, 1541, 1496, 1441, 1400, 1355, 1234, 1187, 1172, 1148,
1121, 1096, 1073, 1003, 955, 908, 813, 755, 662, 626. 1H-NMR (400 MHz, CDCl3): 1.65
(br. s, 1H, OH), 1.68‒1.79 (m, 1H, CHHCyclopentyl), 2.02‒2.13 (m, 2H, CHHCyclopentyl),
2.19‒2.35 (m, 3H, CHHCyclopentyl), 2.42 (s, 3H, CH3 Tos), 2.88 (t, 2H, J = 7.2, CH2CH2O),
3.47 (s, 3H, OCH2OCH3), 3.72 (m, 1H, CHCyclopentyl), 4.17 (t, 2H, J = 7.2, CH2CH2O), 4.69 (s,
2H, C≡CCH2O), 5.15 (s, 2H, OCH2OCH3), 6.40 (dd, 1H, J = 1.6, 3.2, CHThiophen), 6.78 (dd,
1H, J = 1.4, 5.4, CHThiophen), 6.89 (dd, 1H, J = 2.2, 8.6, arom. H), 6.94 (d, 1H, J = 2.4,
arom. H), 6.95 (d, 1H, J = 8.4, arom. H), 7.17 (dd, 1H, J = 3.2, 5.2, CHThiophen), 7.28 (m, 2H,
J = 8.6, CHTos), 7.69 (d, 2H, J = 8.4, CHTos). 13
C-NMR (100 MHz, CDCl3, DEPT 90 und
DEPT 135): 21.72 (q), 31.07 (t), 34.88 (t), 37.44 (d), 42.26 (t), 48.86 (t), 56.18 (q), 58.42 (t),
70.93 (t), 74.32 (s), 78.21 (s), 91.20 (s), 94.55 (t), 99.04 (d), 114.26 (d), 119.66 (d),
124.92 (d), 127.58 (d), 127.87 (d), 127.94 (d, 2C), 129.45 (s), 129.88 (d, 2C), 133.26 (s),
133.57 (s), 144.74 (s), 154.19 (s), 156.53 (s). MALDI-HRMS: 595.1222 (82, [M + K]+,
C29H32O7S2K+, ber.: 595.1221), 579.1488 (100, [M + Na]
+, C29H32O7S2Na
+, ber.: 579.1482),
507.1295 (32), 456.0348 (30), 363.1025 (41), 335.1097 (29), 328.0934 (24), 303.0188 (48),
284.1027 (26), 189.0666 (24), 96.0450 (19).
Page 215
Experimenteller Teil
192
(±)-cis-2-(3-{3-Hydroxy-3-[3-(thiophen-3-yloxy)prop-1-ynyl]cyclopentyl}-4-
[methoxymethoxy]phenethyl)isoindolin-1,3-dion ((±)-145a)
Toysylat (±)-144a (1.0 Äq., 16.4 mg, 0.029 mmol) wurde unter Ar in DMF (0.5 ml) gelöst,
Kaliumphthalimid (1.1 Äq., 5.9 mg, 0.032 mmol) wurde zugegeben und das Gemisch wurde
während 16 h bei RT gerührt. Zusätzliches Kaliumphthalimid (0.37 Äq., 2.0 mg, 0.011
mmol) wurde zugegeben und das Reaktionsgemisch wurde während 7.5 h bei RT gerührt.
Das Gemisch wurde mit TBME verdünnt, 5-mal mit dest. H2O und 1-mal mit ges. wässr.
NaCl-Lösung gewaschen, über Na2SO4 getrocknet und das Lösungsmittel wurde am RV
entfernt. Das Rohprodukt wurde mittels präparativer DC (20 cm x 20 cm x 2 mm) gereinigt
(SiO2, Hexan/EtOAc 13:7).
Ausbeute: 12.4 mg (80%). Rf = 0.32 (Hexan/EtOAc 13:7). Hellgelbes Öl. IR (ATR): 3462,
2936, 2249, 1770, 1705, 1611, 1542, 1498, 1437, 1395, 1359, 1234, 1164, 1150, 1073, 1001,
908, 870, 816, 756, 716, 647, 625. 1H-NMR (400 MHz, CDCl3): 1.85‒1.98 (m, 2H,
CHHCyclopentyl), 1.98‒2.16 (m, 3H, CHHCyclopentyl), 2.38 (br. s, 1H, OH), 2.51 (dd, 1H,
J = 9.6, 13.6, CHHCyclopentyl), 2.93 (t, 2H, J = 7.4, CH2CH2N), 3.46 (s, 3H, OCH2OCH3),
3.56 (m, 1H, CHCyclopentyl), 3.89 (dt, 2H, J = 3.1, 7.6, CH2CH2N), 4.70 (s, 2H, C≡CCH2O),
5.16 (s, 2H, OCH2OCH3), 6.42 (dd, 1H, J = 1.6, 3.2, CHThiophen), 6.80 (dd, 1H, J = 1.4, 5.4,
CHThiophen), 6.95 (d, 1H, J = 8.4, arom. H), 7.02 (dd, 1H, J = 2.4, 8.4, arom. H), 7.15 (d, 1H,
J = 2.4, arom. H), 7.19 (dd, 1H, J = 3.2, 5.2, CHThiophen), 7.69 (m, 2H, CHPhthalimid), 7.81 (m,
2H, CHPhthalimid). 13
C-NMR (100 MHz, CDCl3, DEPT 90 und DEPT 135): 31.42 (t), 33.91 (t),
37.95 (d), 39.44 (t), 43.10 (t), 49.05 (t), 56.30 (q), 58.52 (t), 74.41 (s), 77.93 (s), 91.67 (s),
94.86 (t), 99.10 (d), 114.42 (d), 119.74 (d), 123.35 (d, 2C), 124.88 (d), 127.65 (d), 128.36 (d),
131.55 (s), 132.27 (s, 2C), 133.84 (s), 134.03 (d, 2C), 153.68 (s), 156.60 (s), 168.34 (s, 2C).
MALDI-HRMS: 570.1337 (52, [M + K]+), 554.1601 (100, [M + Na]
+, C30H29NNaO6S
+,
ber.: 554.1608), 427.0094 (11), 398.0557 (14), 331.9725 (17), 317.0079 (10), 303.0186 (14).
Page 216
Experimenteller Teil
193
(±)-trans-2-(3-{3-Hydroxy-3-[3-(thiophen-3-yloxy)prop-1-ynyl]cyclopentyl}-4-
[methoxymethoxy]phenethyl)isoindolin-1,3-dion ((±)-145b)
Toysylat (±)-144b (1.0 Äq., 16.4 mg, 0.029 mmol) wurde unter Ar in DMF (2.0 ml) gelöst,
Kaliumphthalimid (1.2 Äq., 84 mg, 0.454 mmol) wurde zugegeben und das Gemisch wurde
während 22 h bei RT gerührt, CH2Cl2 (1 ml) wurde zugegeben, das Reaktionsgemisch wurde
während 3 h auf 70 °C erhitzt und während weiteren 14 h bei RT gerührt. Das Gemisch
wurde mit TBME verdünnt, 5-mal mit dest. H2O und 1-mal mit ges. wässr. NaCl-Lösung
gewaschen, über Na2SO4 getrocknet und das Lösungsmittel wurde am RV entfernt. Das
Rohprodukt wurde chromatographisch gereinigt (SiO2, TBME/Hexan 11:9).
Ausbeute: 175 mg (87%). Rf = 0.28 (TBME/Hexan 11:9). Weisser Schaum. IR (ATR):
3447, 3111, 2938, 1769, 1702, 1541, 1497, 1466, 1437, 1394, 1357, 1233, 1148, 1072, 1001,
921, 869, 824, 756, 716, 625. 1H-NMR (400 MHz, CDCl3): 1.62‒1.74 (m, 1H,
CHHCyclopentyl), 2.00‒2.08 (m, 2H, CHHCyclopentyl), 2.16‒2.30 (m, 4H, CHHCyclopentyl, OH), 2.92
(t, 2H, J = 7.8, CH2CH2N), 3.43 (s, 3H, OCH2OCH3), 3.74 (m, 1H, CHCyclopentyl), 3.88 (t, 2H,
J = 7.8, CH2CH2N), 4.71 (s, 2H, C≡CCH2O), 5.14 (s, 2H, OCH2OCH3), 6.41 (dd, 1H,
J = 1.6, 3.2, CHThiophen), 6.78 (dd, 1H, J = 1.6, 5.2, CHThiophen), 6.97 (m, 1H, arom. H),
7.02‒7.07 (m, 2H, arom. H), 7.16 (dd, 1H, J = 2.8, 5.2, CHThiophen), 7.68 (m, 2H, CHPhthalimid),
7.81 (m, 2H, CHPhthalimid). 13
C-NMR (100 MHz, CDCl3, DEPT 90 und DEPT 135): 31.13 (t),
33.95 (t), 37.16 (d), 39.51 (t), 42.15 (t), 48.83 (t), 56.12 (q), 58.42 (t), 74.25 (s), 78.09 (s),
91.28 (s), 94.60 (t), 99.01 (d), 114.33 (d), 119.64 (d), 123.28 (d, 2C), 124.87 (d), 127.49 (d),
127.64 (d), 131.28 (s), 132.18 (s, 2C), 133.47 (s), 134.00 (d, 2C), 153.91 (s), 156.53 (s),
168.27 (s, 2C). MALDI-HRMS: 570. 1350 (47, [M + K]+, C30H29NKO6S
+, ber.: 570.1347),
554.1610 (72, [M + Na]+, C30H29NNaO6S
+, ber.: 554.1608), 456.0348 (43), 398.0557 (79),
303.0186 (100), 284.1030 (31).
Page 217
Experimenteller Teil
194
(±)-cis-4-(2-Aminoethyl)-2-{3-hydroxy-3-[3-(thiophen-3-yloxy)prop-1-
ynyl]cyclopentyl}phenol ((±)-146a)
Phthalimid (±)-145a (1.0 Äq., 11.7 mg, 0.022 mmol) wurde in MeOH (1 ml) gelöst, eine
Lösung von Methylhydrazin in MeOH (1/9 v/v, 1.0 ml) wurde zugegeben und das Gemisch
wurde während 24 h bei RT gerührt. Konz. wässr. HCl-Lösung (10 Tropfen) wurde
zugegeben und das Reaktionsgemisch wurde während 90 h bei RT gerührt. Ges. wässr.
NaHCO3-Lösung wurde zugegeben und die wässr. Phase wurde 4-mal mit CH2Cl2 extrahiert.
Die vereinigten org. Phasen wurden 2-mal mit ges. wässr. NaCl-Lösung gewaschen, die
wässr. Phase wurde 2-mal mit CH2Cl2 extrahiert, die org. Phasen wurden vereinigt, über
Na2SO4 getrocknet und das Lösungsmittel wurde am RV entfernt. Das Rohprodukt wurde
mittels präparativer DC gereinigt (SiO2, EtOAc/MeOH 8:2, 2% konz. wässr. NH4OH).
Ausbeute: 3.8 mg (48%). Rf = 0.36 (EtOAc/MeOH 8:2, 2% konz. wässr. NH4OH).
Hellbrauner, wachsartiger Feststoff. IR (ATR): 2922, 2852, 1541, 1506, 1436, 1399, 1358,
1231, 1163, 1076, 1012, 953, 874, 824, 754, 622. 1H-NMR (400 MHz, CDCl3):
1.92‒2.06 (m, 2H, CHHCyclopentyl), 2.06‒2.24 (m, 3H, CHHCyclopentyl), 2.47 (br. s, 2 OH, NH2),
2.52 (dd, 1H, J = 12.0, 14.8, CHHCyclopentyl), 2.64 (t, 2H, J = 6.8, CH2CH2NH2), 2.92 (t, 2H,
J = 6.6, CH2CH2NH2), 3.35 (m, 1H, CHCyclopentyl), 4.69 (s, 2H, C≡CCH2O), 6.40 (dd, 1H,
J = 1.5, 3.0, CHThiophen), 6.72 (d, 1H, J = 8.4, arom. H), 6.78 (dd, 1H, J = 1.4, 5.4, CHThiophen),
6.88 (d, 1H, J = 2.0, arom. H), 6.91 (dd, 1H, J = 2.0, 8.0, arom. H), 7.18 (dd, 1H, J = 3.2, 5.2,
CHThiophen). 13
C-NMR (100 MHz, CDCl3, DEPT 90 und DEPT 135): 30.59 (t), 38.55 (t),
41.31 (d), 43.22 (t), 43.32 (t), 47.18 (t), 58.41 (t), 75.01 (s), 78.77 (s), 89.81 (s), 99.16 (d),
117.43 (d), 119.70 (d), 125.01 (d), 128.29 (d), 129.55 (s), 130.55 (s), 130.99 (d), 152.96 (s),
156.51 (s). ESI-HRMS: 380.1299 (3.1, [M + Na]+, C20H23NO3SNa
+, ber.: 380.1291),
358.1474 (9.7, [M + H]+, C20H24NO3S
+, ber.: 358.1471), 195.0654 (12), 181.0496 (15),
163.0390 (15), 114.0911 (100).
Page 218
Experimenteller Teil
195
(±)-trans-4-(2-Aminoethyl)-2-{3-hydroxy-3-[3-(thiophen-3-yloxy)prop-1-
ynyl]cyclopentyl}phenol ((±)-146b)
Eine Lösung von Methylhydrazin in MeOH (1/9 v/v, 2.0 ml) wurde zu (±)-145b (1.0 Äq.,
59.0 mg, 0.111 mmol) gegeben und das Gemisch wurde während 18 h bei RT gerührt. Die
flüchtigen Anteile wurden am RV entfernt (Rückstand 2-mal in MeOH gelöst und
Lösungsmittel wieder am RV entfernt). Der Rückstand wurde in MeOH (2.0 ml) gelöst,
PPTS (9.1 Äq., 254 mg, 1.011 mmol) wurde zugegeben und das Reaktionsgemisch wurde
während 70 h unter Rückfluss erhitzt. Ges. wässr. NaHCO3-Lösung wurde zugegeben und
die wässr. Phase wurde 2-mal mit EtOAc extrahiert. Die org. Phasen wurden vereinigt und
das Lösungsmittel wurde am RV entfernt. Das Rohprodukt wurde mittels präparativer DC
gereinigt (SiO2, EtOAc/MeOH 17:3, 2% konz. wässr. NH4OH).
Ausbeute: 19.0 mg (48%). Rf = 0.34 (EtOAc/MeOH 17:3, 2% konz. wässr. NH4OH).
Hellbrauner, wachsartiger Feststoff. IR (ATR): 3112, 2936, 1541, 1507, 1436, 1399, 1357,
1263, 1232, 1163, 1123, 1010, 953, 872, 816, 754, 685, 658, 623. 1H-NMR (400 MHz,
CDCl3): 1.76‒1.87 (m, 1H, CHHCyclopentyl), 1.97‒2.07 (m, 1H, CHHCyclopentyl), 2.09‒2.32 (m,
4H, CHHCyclopentyl), 2.73 (t, 2H, J = 7.4, CH2CH2NH2), 2.95 (t, 2H, J = 7.4, CH2CH2NH2),
3.67 (m, 1H, CHCyclopentyl), 4.72 (s, 2H, C≡CCH2O), 6.53 (dd, 1H, J = 1.6, 3.2, CHThiophen),
6.71 (d, 1H, J = 8.0, arom. H), 6.75 (dd, 1H, J = 1.6, 5.2, CHThiophen), 6.88 (dd, 1H,
J = 2.2, 8.2, arom. H), 7.01 (d, 1H, J = 2.0, arom. H), 7.25 (dd, 1H, J = 3.2, 5.2, CHThiophen).
13C-NMR (100 MHz, CDCl3, DEPT 90 und DEPT 135): 31.78 (t), 36.81 (t), 38.92 (d),
42.96 (t), 43.38 (t), 49.42 (t), 59.13 (t), 74.88 (s), 78.64 (s), 92.52 (s), 99.97 (d), 116.35 (d),
120.40 (d), 125.69 (d), 128.05 (d), 128.84 (d), 130.00 (s), 132.49 (s), 155.24 (s), 157.95 (s).
ESI-LC-LRMS: 358.0 (100, [M + H]+, C20H24NO3S
+, ber.: 358.1).
Page 219
Experimenteller Teil
196
4-(2-Aminoethyl)-2-cyclopentylphenol (147)
Cyclopenten (±)-158 (1.0 Äq., 18 mg, 0.088 mmol), 100 mg einer wässr. Raney Nickel
Suspension (50% Ni, 10 Äq.) und EtOH (0.4 ml) wurden unter Ar vorgelegt. Die Suspension
wurde unter H2 (1 atm) während 3 h gerührt, über Celite filtriert und mit viel EtOH
nachgewaschen. Die Lösung wurde am RV eingeengt.
Ausbeute: 18 mg Rohprodukt (94%, enthält 6% Edukt). Das Edukt konnte nicht
chromatographisch entfernt werden, da Edukt und Produkt den gleichen Retentionsfaktor
aufweisen. Rf = 0.15 (EtOAc/MeOH 9:1, 1% konz. wässr. NH4OH). Hellbrauner Feststoff.
Smp.: 87–90 °C (Zersetzung). IR (ATR): 3344, 3284, 2939, 2864, 2594, 1590, 1507, 1446,
1356, 1262, 1160, 1107, 1076, 1038, 950, 885, 817, 668, 618. 1H-NMR (300 MHz, CDCl3):
1.56‒1.79 (m, 6H, CHHCyclopentyl), 1.98 (m, 2H, CHHCyclopentyl), 2.68 (t, 2H, J = 6.8,
CH2CH2NH2), 2.96 (t, 2H, J = 6.8, CH2CH2NH2), 3.25 (m, 1H, CHCyclopentyl), 6.64 (d, 1H,
J = 8.1, arom. H), 6.84 (dd, 1H, J = 1.8, 8.1, arom. H), 7.00 (d, 1H, J = 1.8, arom. H). 13
C-
NMR (75 MHz, CD3OD): 26.44 (2C), 34.01 (2C), 39.47, 40.49, 44.45, 115.89, 127.38,
128.06, 131.14 (s), 133.38 (s), 154.55 (s). EI-HRMS: 205.1463 (5, [M]+, C13H19NO
+,
ber.: 205.1467), 176.0963 (6), 161.0963 (6), 147.0812 (16), 133.0653 (11), 121.0712 (12),
91.0548 (10), 77.0397 (7), 30.0568 (97).
O-Benzyl-N-[2-(4-hydroxyphenyl)ethyl]carbamat (148) [196]
Tyramin (1.0 Äq., 1.00 g, 7.29 mmol) wurde in DMF (25 ml) suspendiert, Et3N (1.5 Äq.,
1.50 ml, 10.94 mmol) und Cbz-Cl (1.1 Äq., 1.10 ml, 8.02 mmol) wurden zugetropft und das
Reaktionsgemisch wurde während 2 h bei RT gerührt. Das Reaktionsgemisch wurde mit
EtOAc verdünnt und die org. Phase wurde 3-mal mit dest. H2O und 1-mal mit ges. wässr.
Page 220
Experimenteller Teil
197
NaCl-Lösung gewaschen, über MgSO4 getrocknet und das Lösungsmittel wurde am RV
entfernt. Das Rohprodukt wurde chromatographisch gereinigt (SiO2, CH2Cl2/EtOAc 19:1).
Ausbeute: 1.57 g (80%). Rf = 0.18 (EtOAc/Hexan 1:1). Weisser Feststoff. Smp.:
100‒104 °C. IR (ATR): 3323, 3054, 3023, 2935, 1683, 1611, 1536, 1513, 1453, 1380, 1288,
1264, 1240, 1138, 1056, 1029, 972, 823, 779, 745, 694. 1H-NMR (300 MHz, CDCl3): 2.70 (t,
2H, J = 7.1, CH2CH2NH), 3.39 (dt, 2H, J = 6.6, 13.2, CH2CH2NH), 4.89 (br. t, 1H, NH),
5.08 (s, 2H, CH2Ph), 6.53 (br. s, 1H, OH), 6.75 (d, 2H, J = 8.4, arom. H), 6.97 (d, 2H, J = 8.4,
arom. H), 7.28‒7.38 (s, 5H, arom. H). 13
C-NMR (75 MHz, CDCl3): 35.29, 42.64, 67.01,
115.59 (2C), 128.12, 128.20 (2C), 128.55 (2C), 129.82 (2C), 130.08 (s), 136.28 (s),
154.71 (s), 156.65 (s). EI-HRMS: 271.1205 ([M]+, C16H17NO3
+, ber.: 271.1203).
O-Benzyl-N-{2-[4-(allyloxy)phenyl]ethyl}carbamat (149)
Tyramin-Derivat 148 (1.0 Äq., 1.09 g, 4.0 mmol) wurde in Aceton (20 ml) gelöst. K2CO3
(1.5 Äq., 0.829 g, 6.0 mmol) und Allylbromid (1.2 Äq., 415 μl, 4.8 mmol) wurden zugegeben.
Das Reaktionsgemisch wurde unter Argon während 3 h unter Rückfluss gerührt und mehr
Aceton (10 ml) wurde zugegeben. Es wurde weitere 15.5 h unter Rückfluss gerührt. Die
Lösung wurde filtriert, das Lösungsmittel am RV abdestilliert und der Rückstand wurde
chromatographisch gereinigt (SiO2, Toluol/TBME 95:5).
Ausbeute: 1.11 g (89%). Rf = 0.34 (Toluol/TBME 9.5:0.5). Weisser Feststoff.
Smp.: 96‒99 °C. IR (ATR): 3317, 3065, 2925, 2868, 1681, 1611, 1582, 1538, 1511, 1453,
1427, 1363, 1289, 1239, 1178, 1138, 1111, 1017, 995, 925, 827, 779, 747, 694. 1H-NMR
(300 MHz, CDCl3): 2.73 (t, 2H, J = 6.7, CH2CH2NH), 3.40 (dt, 2H, J = 6.3, 6.3, CH2CH2NH),
4.50 (ddd, 2H, J = 1.4, 1.4, 5.4, OCH2CH=CH2), 4.80 (br. t, 1H, NH), 5.08 (s, 2H, CH2Ph),
5.27 (ddd, 1H, J = 1.4, 3.0, 10.7, OCH2CH=CHH), 5.39 (ddd, 1H, J = 1.6, 3.4, 17.4,
OCH2CH=CHH), 6.04 (ddd, 1H, J = 5.4, 10.7, 17.4, OCH2CH=CH2), 6.83 (m, 2H, J = 8.7,
arom. H), 7.07 (d, 2H, J = 8.7, arom. H), 7.26‒7.38 (m, 5H, arom. H). 13
C-NMR (75 MHz,
CDCl3): 35.32, 42.52, 66.71, 68.93, 114.89 (2C), 117.64, 128.08 (2C), 128.50 (2C),
129.69 (3C), 130.85 (s), 133.32, 136.56 (s), 156.24 (s), 157.21 (s). EI-HRMS: 311.1516
([M]+, C19H21NO3
+, ber.: 311.1516).
Page 221
Experimenteller Teil
198
O-Benzyl-N-[2-(3-allyl-4-hydroxyphenyl)ethyl]carbamat (150)
Tyramin-Derivat 149 (166 mg, 0.53 mmol) wurde unter Ar in N,N-Dimethylanilin (0.25 ml)
gelöst und während 3 h und bei ausgeschaltetem Licht im Abzug unter Rückfluss erhitzt. Das
Reaktionsgemisch wurde ohne Aufarbeiten chromatographisch gereinigt (SiO2,
Toluol/EtOAc 9:1).
Ausbeute: 121 mg (73%). Rf = 0.31 (Toluol/EtOAc 9:1). Hellgelber Feststoff.
Smp.: 66‒68 °C. IR (ATR): 3406, 3262, 2944, 1693, 1609, 1507, 1457, 1439, 1436, 1367,
1346, 1264, 1251, 1210, 1135, 1125, 1062, 1032, 988, 911, 834, 773, 754, 731, 693.
1H-NMR (300 MHz, CDCl3): 2.70 (t, 2H, J = 6.9, CH2CH2NH), 3.32‒3.44 (m, 4H,
CH2CH2NH, OCH2CH=CH2), 4.85 (br. t, 1H, NH), 5.07‒5.14 (m, 4H, CH2Ph,
OCH2CH=CH2), 5.89 (br. s, 1H, OH), 5.91‒6.05 (m, 1H, OCH2CH=CH2), 6.72 (d, 1H,
J = 7.8, arom. H), 6.84‒6.91 (m, 2H, arom. H), 7.27‒7.37 (m, 5H, arom. H). 13
C-NMR
(75 MHz, CDCl3): 35.00, 35.35, 42.61, 66.90, 115.79, 116.22, 125.88 (s), 127.80, 128.12,
128.15 (2C), 128.53 (2C), 130.44 (s), 130.58, 136.40 (s), 136.48, 152.86 (s), 156.50 (s). EI-
HRMS: 311.1515 (9, [M]+, C19H21NO3
+, ber.: 311.1516), 220.0962 (15), 176.1063 (13),
160.0875 (17), 147.0795 (51), 91.0528 (100), 65.0387 (10).
(±)-3-Bromcyclopenten ((±)-151) [198]
NBS (1.0 Äq., 40.02 g, 225 mmol), Cyclopenten (3.5 Äq., 70 ml, 795 mmol) und
AIBN (55 mg, 3.3 mmol) wurden unter Argon in 130 ml CCl4 aufgeschlämmt. Die gelbe
Suspension wurde während 1 h 40 min unter Rückfluss gerührt, dann auf RT gekühlt. Das
Succinimid wurde durch Vakuumfiltration des olivgrünen Reaktionsgemisches entfernt
(nachgewaschen mit wenig CCl4). Die Lösung wurde am RV konzentriert (Druck nicht tiefer
als 150 mbar) und dann unter Vakuum destilliert (Ölbadtemperaur = 70 °C).
Page 222
Experimenteller Teil
199
Ausbeute: 7.01 g (21%). Klare, leicht bläuliche Flüssigkeit. IR (ATR): 2937, 2847, 2360,
2342, 1601, 1447, 1430, 1352, 1298, 1256, 1203, 1178, 1136, 1049, 1009, 975, 903, 783, 760,
731, 668, 624. 1H-NMR (300 MHz, CDCl3) 2.29‒2.44 (m, 3H), 2.55‒2.70 (m, 1H), 5.17 (m,
1H, CHBr), 5.98‒6.07 (m, 2H, CH=CH). 13
C-NMR (75 MHz, CDCl3): 31.23, 35.61, 58.41,
133.32, 136.48.
O-tert-Butyl-N-[2-(4-hydroxyphenyl)ethyl]carbamat (152) [201]
Tyramin (1.0 Äq., 3.02 g, 22 mmol) wurde unter Argon in 60 ml THF aufgeschlämmt und bei
RT gerührt. Eine Lösung von Boc2O (1.0 Äq., 4.81 g, 22 mmol) in THF (10 ml) wurde
langsam zugetropft, dabei wurde das anfangs trübe Reaktionsgemisch klar. Das Gemisch
wurde 1 h 40 min bei RT gerührt. Das Lösungsmittel wurde am RV abdestilliert und das
Rohprodukt wurde mittels BC (SiO2, Hexan/EtOAc 4:1) gereinigt.
Ausbeute: 5.06 g (97%). Rf = 0.26 (Hexan/EtOAc 4:1). Weisse Kristalle. Smp.:
74.5‒75.5 °C. IR (ATR): 3370, 2980, 2938, 1683, 1661, 1613, 1595, 1515, 1442, 1394, 1366,
1303, 1290, 1252, 1217, 1156, 1106, 1050, 1025, 961, 850, 830, 784, 775, 756, 717, 633. 1H-
NMR (300 MHz, CDCl3): 1.44 (s, 9H, C(CH3)3), 2.69 (t, 2H, J = 7.2, CH2CH2NH), 3.32 (dt,
2H, J = 6.5, 13.1, CH2CH2NH), 4.69 (br. t, 1H, NH), 6.78 (d, 2H, J = 8.4, arom. H),
6.95 (br. s, 1H, OH), 6.99 (d, 2H, J = 8.4, arom. H). 13
C-NMR (75 MHz, CDCl3): 28.53 (3C),
35.34, 42.19, 79.85 (s), 115.64 (2C), 129.90 (2C), 130.27 (s), 154.99 (s), 156.48 (s). EI-
HRMS: 237.1362 (3, [M]+, C13H19NO3
+, ber.: 237.1365), 181.0738 (30), 120.0564 (100),
107.0482 (14), 77.0382 (17), 57.0718 (16), 41.0458 (22), 30.0496 (24).
Page 223
Experimenteller Teil
200
(±)-O-tert-Butyl-N-{2-[4-(2-cyclopenten-1-yloxy)phenyl]ethyl}carbamat ((±)-153)
NaH (1.2 Äq., 58 mg, 2.4 mmol) wurde unter Argon in THF (3 ml) suspendiert. Eine Lösung
von 152 (1.0 Äq., 479 mg, 2.0 mmol) in THF (3 ml) wurde langsam zugetropft. Nach 30 min
wurde das Gemisch im Eisbad auf 0 °C gekühlt und mit einer Lösung
von (±)-3-Bromcyclopenten (±)-151 (1.0 Äq., 300 mg, 2.0 mmol) in THF (1 ml) versetzt.
Das Reaktionsgemisch wurde für 3 h im Eisbad und während 18 h bei RT gerührt, filtriert und
die Lösung wurde am RV eingeengt. Das Rohprodukt wurde mittels BC gereinigt (SiO2,
Hexan/EtOAc 7:1).
Ausbeute: 447 mg (73%). Rf = 0.27 (Hexan/EtOAc 7:1). Gelbliche Kristalle.
Smp.: 61‒62 °C. IR (ATR): 3363, 2971, 2931, 2857, 1681, 1610, 1580, 1528, 1507, 1462,
1448, 1388, 1362, 1285, 1234, 1165, 1035, 965, 918, 898, 872, 853, 829, 816, 778, 732, 695,
619. 1H-NMR (300 MHz, CDCl3): 1.44 (s, 9H, C(CH3)3), 1.92‒1.99 (m, 1H, CHHCyclopentenyl),
2.31‒2.40 (m, 2H, CHHCyclopentenyl), 2.55‒2.63 (m, 1H, CHHCyclopentenyl), 2.73 (t, 2H, J = 6.9,
CH2CH2NH), 3.33 (br. dt, 2H, CH2CH2NH), 4.53 (br. s, 1H, NH), 5.31 (m, 1H,
CHCyclopentenyl), 5.97 (m, 1H, CH=CH), 6.14 (m, 1H, CH=CH), 6.85 (d, 2H, J = 8.4, arom. H),
7.09 (d, 2H, J = 8.4, arom. H). 13
C-NMR (75 MHz, CDCl3): 28.36 (3C), 30.04, 31.20, 35.21,
41.87, 79.00 (s), 82.77, 115.27 (2C), 129.48 (2C), 130.51 (s), 136.89 (2C), 155.58 (s),
156.51 (s). EI-HRMS: 303.1833 (1, [M]+, C18H25NO3
+, ber.: 303.1834), 268.9819 (2),
237.1363 (8), 218.9856 (7), 181.0740 (39), 120.0574 (100), 107.0491 (60), 67.0542 (59),
57.0710 (59), 41.0443 (26), 30.0473 (17).
(±)-O-tert-Butyl-N-{2-[3-(2-cyclopenten-1-yl)-4-hydroxyphenyl]ethyl}carbamat ((±)-154)
Tyramin-Derivat (±)-153 (1.0 Äq., 1.82 g, 6.0 mmol) wurde unter Argon in Toluol (5 ml)
gelöst. Unter Rühren bei RT wurde vorsichtig eine Et2AlCl-Lösung (1 M in Hexan, 1.0 Äq.,
Page 224
Experimenteller Teil
201
6.0 ml, 6.0 mmol) zugetropft, wobei sich Wärme entwickelte. Das Gemisch wurde
während 16 h bei RT gerührt, anschliessend in EtOAc (150 ml) aufgenommen und die org.
Phase wurde mit ges. wässr. Kaliumnatriumtartratlösung (2 x 150 ml) und mit ges. wässr.
NaCl-Lösung (150 ml) gewaschen. Die vereinigten wässr. Phasen wurden mit
EtOAc (300 ml) extrahiert. Die vereinigten org. Phasen wurden über MgSO4 getrocknet und
am RV eingeengt. Das Rohprodukt wurde mittels BC (SiO2, Hexan/EtOAc 4:1) gereinigt.
Ausbeute: 0.941 g (52%). Rf = 0.30 (Hexan/EtOAc 4:1). Weisser Feststoff. Smp.: 97–98 °C.
IR (ATR): 3315, 2932, 1678, 1609, 1526, 1501, 1453, 1432, 1367, 1305, 1253, 1166, 1112,
1097, 1054, 1018, 971, 949, 867, 817, 780, 762, 691, 622. 1H-NMR (300 MHz, CDCl3):
1.44 (s, 9H, C(CH3)3), 1.68‒1.80 (m, 1H, CHHCyclopentenyl), 2.37‒2.59 (m, 3H, CHHCyclopentenyl),
2.68 (t, 2H, J = 7.1, CH2CH2NH), 3.31 (br. dt, 2H, CH2CH2NH), 4.07 (m, 1H, CHCyclopentenyl),
4.59 (br. t, 1H, NH), 5.83 (m, 1H, CH=CH), 6.01‒6.06 (m, 2H, CH=CH, OH), 6.75 (m, 1H,
arom. H), 6.86‒6.92 (m, 2H, arom. H). 13
C-NMR (75 MHz, CDCl3): 28.62 (3C), 31.96,
32.79, 35.53, 42.20, 46.29, 79.42 (s), 115.87, 127.46, 128.74, 130.53 (s), 131.34 (s), 133.47,
133.61, 152.71 (s), 156.03 (s). EI-HRMS: 303.1831 (6, [M]+, C18H25NO3
+, ber.: 303.1834),
247.1200 (28), 230.1773 (7), 202.1225 (2), 186.1042 (100), 173.0963 (78), 158.0723 (6),
128.0612 (5), 115.0533 (6), 91.0531 (8), 77.0380 (5), 67.0548 (18), 57.0715 (68),
41.0456 (24), 30.0493 (18), 29.0545 (12), 27.0408 (4).
(±)-2-(2-Cyclopenten-1-yl)-4-(2-hydroxyethyl)phenol ((±)-157)
NaH (60% in Mineralöl, 1.1 Äq., 45 mg, 1.1 mmol) wurde unter Argon in THF (5 ml)
suspendiert. Eine Lösung von Tyrosol (1.0 Äq., 138 mg, 1.0 mmol) in THF (2 ml) wurde
langsam zugetropft und das Gemisch wurde während 30 min bei RT gerührt.
3-Bromcyclopenten (±)-151 (1.0 Äq., 148 mg, 1.0 mmol) in THF (2 ml) wurde zugegeben
und das Gemisch wurde während 20 h gerührt, filtriert und am RV eingeengt. Das
Rohprodukt wurde mittels BC gereinigt (SiO2, Hexan/EtOAc 2:1).
Ausbeute: 35 mg (17%). Rf = 0.31 (Hexan/EtOAc 6:1). Dunkelbraunes Öl. IR (ATR): 3314,
3050, 2938, 1717, 1610, 1505, 1434, 1351, 1255, 1201, 1113, 1099, 1044, 1012, 938, 913,
816, 724, 668, 614. 1H-NMR (300 MHz, CDCl3): 1.69‒1.79 (m, 2H, CHHCyclopentenyl,
Page 225
Experimenteller Teil
202
CH2OH), 2.37‒2.56 (m, 3H, CHHCyclopentenyl), 2.77 (t, 2H, J = 6.5, CH2CH2OH), 3.81 (t, 2H,
J = 6.5, CH2CH2OH), 4.02‒4.09 (m, 1H, CHCyclopentenyl), 5.66 (br. s, 1H, OH), 5.85 (m, 1H,
CH=CH), 6.05 (m, 1H, CH=CH), 6.72 (m, 1H, arom. H), 6.90‒6.98 (m, 2H, arom. H).
13C-NMR (75 MHz, CDCl3): 32.87, 35.39, 38.50, 46.74, 64.00, 116.07, 127.84, 129.17,
130.04 (s), 131.23 (s), 133.36, 133.99, 152.77 (s). EI-HRMS: 204.1143 (35, [M]+, C13H16O2
+,
ber.: 204.1150), 174.0996 (14), 173.0960 (100), 158.0721 (9), 115.0537 (7), 91.0535 (9),
77.0382 (6), 68.9951 (10), 41.0462 (6), 28.0224 (4).
(±)-4-(2-Aminoethyl)-2-(2-cyclopenten-1-yl)phenol ((±)-158)
Carbamat (±)-154 (1.0 Äq., 77 mg, 0.254 mmol) wurde unter Argon in CH2Cl2 (10.5 ml)
gelöst. TFA (36 Äq., 0.7 ml, 9.1 mmol) wurde unter Rühren bei RT zugetropft, wobei sich
das anfänglich klare Reaktionsgemisch blau färbte. Nach 1 h 30 min wurde das Gemisch am
RV eingeengt. Das Rohprodukt wurde in ges. wässr. NaHCO3 Lösung (20 ml) aufgenommen
und mit CH2Cl2 (5 x 20 ml) extrahiert. Die vereinigten org. Phasen wurden über K2CO3
getrocknet und am RV eingeengt.
Ausbeute: 37 mg (71%). Rf = 0.15 (EtOAc/MeOH 9:1, 1% konz. wässr. NH4OH). Weisser
Feststoff. Smp.: 98–99 °C. IR (ATR): 3332, 3276, 1829, 1603, 1506, 1435, 1375, 1299,
1262, 1235, 1149, 1115, 1100, 1035, 1010, 967, 950, 893, 816, 781, 717, 668, 648, 617. 1H-
NMR (300 MHz, CDCl3): 1.67‒1.75 (m, 1H, CHHCyclopentenyl), 2.39‒2.50 (m, 3H,
CHHCyclopentenyl), 2.67 (t, 2H, J = 6.6, CH2CH2NH2), 2.95 (t, 2H, J = 6.6, CH2CH2NH2), 3.66
(s, 3H, OH, NH2), 4.16 (m, 1H, CHCyclopentenyl), 5.81 (m, 1H, CH=CH), 5.98 (m, 1H, CH=CH),
6.65 (d, 1H, J = 7.8, arom. H), 6.85 (dd, 1H, J = 2.7, 7.8, arom. H), 6.89 (d, 1H, J = 2.4,
arom. H). 13
C-NMR (75 MHz, CDCl3): 32.27, 32.69, 38.90, 43.44, 45.43, 115.54, 127.20,
128.38, 130.24 (s), 132.43 (s), 132.76, 133.79, 153.08 (s). EI-HRMS: 203.1306 (4, [M]+,
C13H17NO+, ber.: 203.1310), 185.0961 (1), 174.1036 (98), 159.0801 (25), 145.0642 (10),
128.0611 (7), 115.0528 (9), 107.0477 (5), 105.0685 (2), 91.0529 (10), 77.0377 (8),
68.9951 (7), 51.0260 (4), 41.0463 (6), 30.0508 (100), 28.0327 (3).
Page 226
Experimenteller Teil
203
(±)-O-Benzyl-N-[4-(cyclohex-2-enyloxy)phenethyl]carbamat ((±)-159)
Eine Suspension von NaH (1.1 Äq., 1.188 g, 49.5 mmol) in THF (67 ml) wurde unter Ar
auf 0 °C gekühlt. Phenol 148 (1.0 Äq., 12.21 g, 45 mmol) wurde in THF (67 ml) gelöst,
auf 0 °C gekühlt und mittels einer Kanüle zu der Suspension von NaH in THF transferiert. Es
wurde mit zusätzlichem THF (20 ml) nachgespült. Das Eisbad wurde entfernt und das
Gemisch wurde während 1 h bei RT gerührt. Das Reaktionsgemisch wurde wieder auf 0 °C
gekühlt und eine Lösung von (±)-3-Bromcyclohexen (1.2 Äq., 6.30 ml, 54 mmol) in
THF (20 ml) wurde langsam zugespritzt, es wurde mit THF (10 ml) nachgespült und man
liess das Gemisch langsam auf RT erwärmen. Nach 26 h wurde das Gemisch filtriert, der
Rückstand wurde mit TBME gewaschen und das Lsm. wurde am RV entfernt. Das
Rohprodukt wurde chromatographisch gereinigt (SiO2, CH2Cl2/EtOAc 98:2).
Ausbeute: 14.29 g (90%). Rf = 0.41 (CH2Cl2/EtOAc 98:2). Weisser Feststoff.
Smp.: 53‒55 °C. IR (ATR): 3318, 3029, 2931, 1682, 1610, 1533, 1508, 1453, 1302, 1233,
1176, 1138, 1021, 956, 906, 868, 828, 778, 747, 727, 695, 668. 1H-NMR (400 MHz, CDCl3):
1.62 (m, 1H, CHHCyclohexenyl), 1.76‒2.17 (m, 5H, CHHCyclohexenyl), 2.73 (t, 2H, J = 6.6,
CH2CH2NH), 3.41 (dt, 2H, J = 6.0, 6.2, CH2CH2NH), 4.74 (m, 1H, OCHCyclohexenyl),
4.79 (br. t, 1H, NH), 5.08 (s, 2H, CH2Ph), 5.85 (m, 1H, CH=CH), 5.95 (m, 1H, CH=CH),
6.85 (d, 2H, J = 8.4, arom. H), 7.06 (d, 2H, J = 8.0, arom. H), 7.25‒7.39 (m, 5H, arom. H).
13C-NMR (100 MHz, CDCl3, DEPT 90 und DEPT 135): 19.10 (t), 25.21 (t), 28.42 (t),
35.26 (t), 42.47 (t), 66.70 (t), 71.09 (d), 116.20 (d, 2C), 126.51 (d), 128.17 (d, 3C), 128.59 (d,
2C), 129.83 (d, 2C), 130.78 (s), 132.15 (d), 136.74 (s), 156.42 (s), 156.66 (s). MALDI-
HRMS: 374.1726 (75, [M + Na]+, C22H25NO3Na
+, ber.: 374.1727), 328.0931 (28),
317.0078 (24), 303.0188 (42), 284.1032 (32), 272.1283 (20), 217.0612 (21), 189.0666 (29),
162.0167 (27), 96.0450 (38).
Page 227
Experimenteller Teil
204
1-(3-Cyclohexyl-4-hydroxyphenethyl)azetidin-3-ol (160)
Das sekundäre Amin (±)-163 (1.0 Äq., 570 mg, 2.07 mmol) wurde unter Ar in MeCN (5 ml)
suspendiert und durch Zugabe von CH2Cl2 (2 ml) vollständig gelöst. Die Lösung wurde mit
zusätzlichem MeCN (85 ml) verdünnt. Et3N (80 Äq., 22 ml, 166 mmol) wurde zugegeben
und die Reaktionslösung wurde während 18 h unter Rückfluss erhitzt. Das Lösungsmittel
wurde am RV entfernt, der Rückstand wurde in wenig CH2Cl2 gelöst und das Rohprodukt
wurde chromatographisch gereinigt (SiO2, EtOAc/MeOH 9:1 → 8:2, 1% konz. wässr.
NH4OH).
Ausbeute: 330 mg (58%). Weisser, fester Schaum. Smp.: 53–56 °C. IR (ATR): 3292, 2923,
2850, 1734, 1610, 1505, 1445, 1372, 1272, 1250, 1180, 1139, 1079, 1046, 941, 878, 852, 812,
668. 1H-NMR (300 MHz, CDCl3): 1.20‒1.51 (m, 5H, CHHCyclohexyl), 1.68‒1.90 (m, 5H,
CHHCyclohexyl), 2.52‒2.62 (m, 2H, CH2CH2N), 2.67‒2.75 (m, 2H, CH2CH2N), 2.75‒2.89 (m,
1H, CHCyclohexyl), 2.92‒3.00 (m, 2H, N(CHH)2CHOH), 3.56‒3.65 (m, 2H, N(CHH)CHOH),
4.37 (quint., 1H, J = 5.7, N(CH)2CHOH), 4.88 (br. s, 2H, OH), 6.55 (d, 1H, J = 8.1, arom. H),
6.80 (dd, 1H, J = 2.1, 8.1, arom. H), 6.94 (d, 1H, J = 2.1, arom. H). 13
C-NMR (75 MHz,
CD3OD): 27.54, 28.22 (2C), 34.29 (2C), 34.74, 38.29, 62.48, 62.96, 64.98 (2C), 115.94,
127.33, 127.90, 131.32 (s), 135.21 (s), 153.85 (s). ESI-HRMS: 276.1957 (100, [M + H]+,
C17H26NO2+, ber.: 276.1958), 203.1434 (11).
(±)-O-Benzyl-N-[3-(cyclohex-2-enyl)-4-hydroxyphenethyl]carbamat ((±)-162)
Tyramin-Derivat (±)-159 (1.0 Äq., 1.40 g, 3.99 mmol) wurde in einem
Mikrowellenreaktionsgefäss in H2O (4 ml) suspendiert. Das Reaktionsgemisch wurde in der
Mikrowelle (300 W, TRampe: 47 °C/min, pmax: 250 PSI) während 60 min auf 190 °C erhitzt.
Page 228
Experimenteller Teil
205
Das bräunliche Gemisch wurde mit EtOAc verdünnt und die wässr. Phase wurde 2-mal mit
EtOAc extrahiert. Die vereinigten org. Phasen wurden 2-mal mit H2O und 1-mal mit ges.
wässr. NaCl-Lösung gewaschen, über Na2SO4 getrocknet und das Lösungsmittel wurde am
RV entfernt. Das Rohprodukt wurde chromatographisch gereinigt (SiO2, EtOAc/Hexan 2:8
→ 3:7).
Ausbeute: 1.17 g (84%). Farbloses, zähflüssiges Öl. IR (ATR): 3338, 3017, 2927, 1692,
1609, 1506, 1454, 1431, 1341, 1256, 1134, 1105, 1058, 995, 908, 818, 774, 730. 1H-NMR
(400 MHz, CDCl3): 1.55‒1.69 (m, 2H, CHHCyclohexenyl), 1.70‒1.80 (m, 1H, CHHCyclohexenyl),
1.98‒2.06 (m, 1H, CHHCyclohexenyl), 2.08‒2.15 (m, 2H, CHHCyclohexenyl), 2.73 (t, 2H, J = 7.0,
CH2CH2NH), 3.37‒3.47 (m, 2H, CH2CH2NH), 3.63‒3.72 (m, 1H, CHCyclohexenyl), 4.95 (br. t,
1H, NH), 5.12 (s, 2H, CH2Ph), 5.72‒5.79 (m, 1H, CH=CH), 5.96‒6.03 (m, 1H, CH=CH),
6.36 (s, 1H, OH), 6.75 (d, 1H, J = 8.0, arom. H), 6.89 (br. d, 1H, J = 8.0, arom. H), 6.95 (br. s,
1H, arom. H), 7.28‒7.42 (m, 5H, arom. H). 13
C-NMR (100 MHz, CDCl3): 21.15, 24.94,
29.94, 35.15, 36.42, 42.41, 66.63, 115.75, 127.21, 127.94, 127.96, 128.37 (2C), 128.38 (s),
129.37, 129.77 (2C), 129.97 (s), 131.73, 136.37 (s), 152.61 (s), 156.47 (s). ESI-HRMS:
390.1471 (26, [M + K]+), 374.1730 (100, [M + Na]
+, C22H25NNaO3
+, ber.: 374.1727),
229.1410 (20).
(±)-2-Cyclohexyl-4-{2-[(oxiran-2-yl)methylamino]ethyl}phenol ((±)-163)
Cyclohexyl-Tyramin 8 (1.0 Äq., 1.00 g, 4.57 mmol) wurde unter Ar in iPrOH (8 ml) gelöst
und auf 0 °C gekühlt. (±)-Epichlorhydrin (1.1 Äq., 390 µl, 4.98 mmol) wurde während 4 min
zugetropft. Nach 5 min wurde das Eisbad entfernt und das Gemisch wurde während 18 h bei
RT gerührt. Das Reaktionsgemisch wurde mit EtOAc verdünnt und die org. Phase
wurde 1-mal mit dest. H2O, 2-mal mit 1 M wässr. NaOH, 1-mal mit dest. H2O und 1-mal mit
ges. wässr. NaCl-Lösung gewaschen. Die org. Phase wurde über Na2SO4 getrocknet und das
Rohprodukt wurde chromatographisch gereinigt (SiO2, EtOAc/Hexan 7:3 → EtOAc →
EtOAc/MeOH 19:1 → 9:1).
Page 229
Experimenteller Teil
206
Ausbeute: 0.71 g (55%) neben 2 (120 mg, 11%) und dialkyliertem Nebenprodukt (0.45 g,
29%). Beiger, harziger Schaum, instabil bei RT. IR (ATR): 3300, 2924, 2851, 2360, 2341,
1609, 1508, 1447, 1273, 1250, 1140, 1049, 909, 818, 734, 668, 648. 1H-NMR (300 MHz,
CDCl3): 1.20‒1.50 (m, 5H, CHHCyclohexyl), 1.70‒1.90 (m, 5H, CHHCyclohexyl), 2.64‒2.96 (m,
7H, CH2CH2NHCH2, CHCyclohexyl), 3.45 (br. s, 2H, NH, OH), 3.54 (d, 2H, J = 5.5,
CH2(‒O‒)CH), 3.81‒3.91 (m, 1H, CH2(‒O‒)CH), 6.66 (d, 1H, J = 8.2, arom. H), 6.85 (dd,
1H, J = 2.2, 8.2, arom. H), 6.98 (d, 1H, J = 1.6, arom. H). 13
C-NMR (75 MHz, CDCl3):
26.44, 27.16 (2C), 33.26 (2C), 35.67, 37.38, 47.43, 51.22, 51.90, 69.30, 115.47, 126.69,
127.38, 131.46 (s), 134.10 (s), 151.58 (s). ESI-HRMS: 314.1695 (31, [M + H + H37
Cl]+),
312.1720 (100, [M + H + H35
Cl]+), 276.1959 ([M + H]
+, C17H26NO2+, ber.: 276.1958).
(±)-4-{2-[2-(hydroxymethyl)aziridin-1-yl]ethyl}phenol ((±)-164)
LiAlH4 (1.1 Äq., 41 mg, 1.1 mmol) wurde unter Ar in THF (4 ml) suspendiert und auf 0 °C
gekühlt. (±)-166 (1.0 Äq., 236 mg, 1.00 mmol) wurde unter Ar in THF (6 ml) gelöst, auf 0 °C
gekühlt und zu der Suspension gespritzt (nachgespült mit THF (2 ml)). Das Gemisch wurde
während 30 min bei 0 °C gerührt und anschliessend zu ges. wässr. NaHCO3-Lösung gegeben.
Die wässr. Phase wurde 2-mal mit EtOAc extrahiert. Die vereinigten org. Phasen wurden
über Na2SO4 getrocknet und das Lösungsmittel am RV entfernt. Das Rohprodukt wurde
chromatographisch gereinigt (SiO2, EtOAc/MeOH 9:1, 1% konz. wässr. NH4OH).
Ausbeute: 174 mg (90%). Rf = 0.24 (EtOAc/MeOH 9:1, 1% konz. wässr. NH4OH).
Hellbraunes, zähflüssiges Öl. IR (ATR): 3244, 2933, 2830, 1612, 1595, 1513, 1451, 1363,
1234, 1170, 1105, 1022, 825, 755. 1H-NMR (400 MHz, (CD3)2CO): 1.21 (d, 1H, J = 6.8,
NCHHAziridin), 1.50‒1.57 (m, 2H, NCHHAziridin, NCHAziridin), 2.32‒2.50 (m, 2H, CH2CH2N),
2.72 (t, 2H, J = 7.6, CH2CH2N), 2.81 (br. s, 2H, 2 OH), 3.34 (dd, 1H, J = 5.4, 11.4, CHHOH),
3.47 (dd, 1H, J = 4.2, 11.0, CHHOH), 6.73 (m, 2H, J = 8.4, arom. H), 7.05 (m, 2H, J = 8.4,
arom. H). 13
C-NMR (400 MHz, (CD3)2CO, DEPT 90 und DEPT 135): 31.57 (t), 36.25 (t),
41.20 (d), 63.72 (t), 64.38 (t), 115.89 (d, 2C), 130.54 (d, 2C), 132.01(s), 156.50 (s). 1H-NMR
(400 MHz, CD3OD): 1.34 (d, 1H, J = 6.4, NCHHAziridin), 1.58 (d, 1H, J = 2.7, NCHHAziridin),
Page 230
Experimenteller Teil
207
1.61 (m, 1H, NCHAziridin), 2.37‒2.54 (m, 2H, CH2CH2N), 2.72 (t, 2H, J = 7.6, CH2CH2N),
3.36 (dd, 1H, J = 6.0, 11.6, CHHOH), 3.43 (dd, 1H, J = 5.2, 11.6, CHHOH), 6.66 (m, 2H, J =
8.9, arom. H), 6.98 (m, 2H, J = 9.2, arom. H). 13
C-NMR (100 MHz, CD3OD, DEPT 90 und
DEPT 135): 32.14 (t), 36.14 (t), 41.80 (d), 63.35 (t), 64.57 (t), 116.21 (d, 2C), 130.69 (d, 2C),
131.65 (s), 156.82 (s). EI-HRMS: 193.1098 (5.2, [M]+, C11H15NO2
+, ber.: 193.1097),
121.0641 (10), 107.0490 (25), 86.0602 (100), 42.0358 (61).
(±)-2-Cyclohexyl-4-{2-[2-(hydroxymethyl)aziridin-1-yl]ethyl}phenol ((±)-165)
LiAlH4 (1.1 Äq., 16.8 mg, 0.42 mmol) wurde unter Ar in THF (3 ml) suspendiert und
auf −10 °C gekühlt. Eine Lösung von (±)-167 (1.0 Äq., 120 mg, 0.38 mmol) in THF (5 ml)
wurde während 30 s bei −10 °C zugetropft. Das Kühlbad wurde entfernt und das
Reaktionsgemisch wurde während 4 h bei RT gerührt. Das Gemisch wurde tropfenweise mit
ges. wässr. NaHCO3-Lösung versetzt, die wässr. Phase wurde mit EtOAc extrahiert, die org.
Phase wurde über Na2SO4 getrocknet und das Rohprodukt wurde chromatographisch gereinigt
(SiO2, EtOAc/MeOH 19:1 → 9:1 → 8:2).
Ausbeute: 80 mg (77%) neben (±)-167 (23 mg, 20%). (±)-165: Weisser, fester Schaum.
Smp.: 131‒133 °C. IR (ATR): 2920, 2849, 1610, 1508, 1436, 1413, 1362, 1341, 1271, 1230,
1250, 1077, 1039, 968, 876, 818, 766, 730, 711, 668. 1H-NMR (400 MHz, CDCl3):
1.17‒1.90 (m, 14H, CHHCyclohexyl (10H), NCHHAziridin, NCHAziridin, OH), 2.48‒2.65 (m, 2H,
CH2CH2N), 2.81 (t, 2H, J = 7.5, CH2CH2N), 2.82‒2.90 (m, 1H, CHCyclohexyl), 3.33 (dd, 1H,
J = 6.5, 12.1, CHHOH), 3.45 (s, 1H, OH), 3.76 (dd, 1H, J = 3.2, 12.1, CHHOH), 6.62 (d, 1H,
J = 8.1, arom. H), 6.80 (dd, 1H, J = 2.0, 8.1, arom. H), 6.95 (d, 1H, J = 1.9, arom. H). 13
C-
NMR (100 MHz, CDCl3): 26.48, 27.14 (2C), 31.24, 33.26 (2C), 35.56, 37.21, 41.05, 62.35,
62.80, 115.38, 126.50, 127.23, 130.75 (s), 134.46 (s), 152.08 (s). ESI-HRMS: 298.1780 (27,
[M + Na]+), 276.1959 (100, [M + H]
+, C17H26NO2
+, ber.: 276.1958), 203.1432 (26).
Page 231
Experimenteller Teil
208
(±)-Ethyl-1-(4-hydroxyphenethyl)aziridin-2-carboxylat ((±)-166)
Tyramin (1.0 Äq., 1.372 g, 10 mmol) wurde unter Ar in THF (110 ml) suspendiert und
Et3N (3.0 Äq., 4.18 ml, 30 mmol) wurde zugegeben. Ethyl-2,3-dibrompropionat (1.0 Äq.,
1.46 ml, 10 mmol) wurde unter Ar in THF (20 ml) gelöst und zum Reaktionsgemisch
gespritzt (nachgespült mit THF (10 ml)). Das Gemisch wurde während 41 h bei RT gerührt
und während 4 h unter Rückfluss erhitzt. Das Reaktionsgemisch wurde mit TBME verdünnt,
1-mal mit ges. wässr. NaHCO3-Lösung und 1-mal mit ges. wässr. NaCl-Lösung gewaschen.
Die organische Phase wurde über K2CO3 getrocknet und das Lösungsmittel am RV entfernt.
Das Rohprodukt wurde chromatographisch gereinigt (SiO2, EtOAc/Hexan 7:3, 1% Et3N).
Ausbeute: 2.311 g (98%). Rf = 0.37 (EtOAc/Hexan 7:3, 1% Et3N). Hellgelbes Öl.
IR (ATR): 2980, 2936, 1732, 1613, 1593, 1514, 1445, 1414, 1384, 1266, 1232, 1186, 1104,
1086, 1057, 1025, 861, 826, 727. 1H-NMR (400 MHz, CDCl3): 1.24 (t, 3H, J = 7.2,
OCH2CH3), 1.54 (dd, 1H, J = 0.8, 6.4, NCHHAziridin), 2.01 (dd, 1H, J = 3.2, 6.4,
NCHHAziridin), 2.17 (dd, 1H, J = 0.8, 3.2, NCHAziridin), 2.55 (m, 2H, CH2CH2N), 2.82 (m, 2H,
CH2CH2N), 4.16 (m, 2H, OCH2CH3), 6.73 (m, 2H, J = 8.8, arom. H), 7.00 (m, 2H, J = 8.4,
arom. H). 13
C-NMR (100 MHz, CDCl3, DEPT 90 und DEPT 135): 14.19 (q), 34.45 (t),
35.11 (t), 37.82 (d), 61.39 (t), 62.59 (t), 115.61 (d, 2C), 129.84 (d, 2C), 130.81 (s), 154.83 (s),
170.93 (s). ESI-HRMS: 258.1099 (100, [M + Na]+, C13H17NO3Na
+, ber.: 258.1101),
236.1281 (42, [M + H]+, C13H18NO3
+, ber.: 236.1281), 229.1410 (45), 163.0389 (15),
121.0651 (28), 114.0916 (14).
Page 232
Experimenteller Teil
209
(±)-Ethyl-1-(3-cyclohexyl-4-hydroxyphenethyl)aziridin-2-carboxylat ((±)-167)
Cyclohexyl-Tyramin 8 (1.0 Äq., 200 mg, 0.91 mmol) wurde unter Ar in THF (7 ml) gelöst
und Et3N (3.0 Äq., 378 µl, 2.73 mmol) wurde zugegeben. Eine Lösung von
2,3-Dibrompropionsäureethylester (1.0 Äq., 133 µl, 0.91 mmol) in THF (6 ml) wurde
während 30 s zur Reaktionslösung zugetropft. Es bildete sich ein weisser Niederschlag. Die
Suspension wurde während 7 h unter Rückfluss erhitzt und während weiteren 18 h bei RT
gerührt. Das Reaktionsgemisch wurde mit TBME verdünnt, mit ges. wässr. NaHCO3- und
ges. wässr. NaCl-Lösung gewaschen und die wässr. Phasen wurden nochmals mit TBME
extrahiert. Die vereinigten org. Phasen wurden über Na2SO4 getrocknet und über Celite
filtriert. Das Rohprodukt wurde chromatographisch gereinigt (SiO2, Hexan/EtOAc
7:3 → 1:1).
Ausbeute: 235 mg (82%). Gelbliches Öl. IR (ATR): 2923, 2850, 1734, 1610, 1508, 1443,
1415, 1385, 1359, 1273, 1230, 1186, 1139, 1085, 1028, 944, 878, 850, 816, 722. 1H-NMR
(300 MHz, CDCl3): 1.19‒1.49 (m, 8H, CHHCyclohexyl, OCH2CH3), 1.53 (dd, 1H, J = 0.9, 6.5,
NCHHAziridin), 1.67‒1.90 (m, 5H, CHHCyclohexyl), 2.02 (dd, 1H, J = 3.2, 6.5, NCHHAziridin),
2.17 (dd, 1H, J = 1.0, 3.2, NCHAziridin), 2.41‒2.66 (m, 2H, CH2CH2N), 2.75‒2.90 (m, 1H,
CHCyclohexyl), 2.83 (t, 2H, J = 7.4, CH2CH2N), 4.06‒4.26 (m, 2H, OCH2CH3), 6.00 (br. s, 1H,
OH), 6.66 (d, 1H, J = 8.1, arom. H), 6.82 (dd, 1H, J = 2.1, 8.1, arom. H), 6.95 (d, 1H, J = 2.1,
arom. H). 13
C-NMR (75 MHz, CDCl3): 14.21, 26.44, 27.12 (2C), 33.16, 33.24, 34.61, 35.44,
37.27, 37.68, 61.32, 62.87, 115.39, 126.63, 127.27, 131.07 (s), 133.95 (s), 151.73 (s),
171.00 (s). ESI-HRMS: 356.1622 (9, [M + K]+), 340.1883 (40, [M + Na]
+), 318.2062 (100,
[M + H]+, C19H28NO3
+, ber.: 318.2064), 274.1801 (20), 203.1430 (30).
Page 233
Experimenteller Teil
210
4-[2-(Aziridin-1-yl)ethyl]-2-cyclohexylphenol (168)
und
2-Cyclohexyl-4-{2-[(2-phenoxyethyl)amino]ethyl}phenol (170)
Amid 169 (1.0 Äq., 300 mg, 0.85 mmol) wurde unter Ar in THF (10 ml) gelöst und auf 30 °C
erwärmt. LiAlH4 (2.6 Äq., 88 mg, 2.20 mmol) wurde portionenweise zugegeben und das
Reaktionsgemisch wurde während 5 h unter Rückfluss erhitzt. Das Gemisch wurde auf RT
gekühlt und H2O (120 µl), Et2O (12 ml), 10% wässr. NaOH (180 µl) und H2O (360 µl)
wurden zugetropft. Das Gemisch wurde während 10 min gerührt, mit Na2SO4 versetzt und
während weiteren 2 min gerührt. Die Feststoffe wurden abfiltriert, das Lösungsmittel wurde
am RV entfernt und das Rohprodukt wurde chromatographisch gereinigt (SiO2,
CH2Cl2/MeOH 95:5).
Ausbeute: 151 mg 170 (52%). Produkt 168 wurde erneut chromatographisch gereinigt (SiO2,
EtOAc/Hexan/CH2Cl2/MeOH 10:10:9:1, 1% konz. wässr. NH4OH): 15 mg 168 (7%). 168:
Gelbliches Öl. IR (ATR): 2972, 2921, 2850, 1608, 1575, 1506, 1442, 1394, 1363, 1251,
1232, 1204, 1139, 1066, 1057, 879, 850, 813. 1H-NMR (300 MHz, CDCl3): 1.14 (m, 2H,
N(CHH)2), 1.20‒1.47 (m, 5H, CHHCyclohexyl), 1.77 (m, 2H, N(CHH)2), 1.79‒1.89 (m, 5H,
CHHCyclohexyl), 2.46 (t, 2H, J = 7.5, CH2CH2N), 2.74‒2.88 (m, 1H, CHCyclohexyl), 2.80 (t, 2H,
J = 7.5, CH2CH2N), 5.30 (br. s, 1H, OH), 6.59 (d, 1H, J = 8.1, arom. H), 6.84 (dd, 1H,
J = 2.2, 8.1, arom. H), 6.97 (d, 1H, J = 2.2, arom. H). 13
C-NMR (75 MHz, CDCl3): 26.61,
27.28 (2C), 27.59 (2C), 33.36 (2C), 35.83, 37.33, 63.69, 115.23, 126.52, 127.19, 131.31 (s),
133.95 (s), 151.78 (s). ESI-HRMS: 246.1852 (75, [M + H]+, C16H24NO
+, ber.: 246.1852),
229.1410 (33), 203.1431 (100). 170: Farbloser, zähflüssiger Schaum. IR (ATR): 2922,
2849, 1599, 1588, 1496, 1445, 1395, 1362, 1273, 1241, 1172, 1138, 1080, 1046, 939, 880,
Page 234
Experimenteller Teil
211
850, 812, 751, 690. 1H-NMR (300 MHz, CDCl3): 1.18‒1.53 (m, 6H, CHHCyclohexyl, OH),
1.69‒1.92 (m, 5H, CHHCyclohexyl), 2.78 (t, 2H, J = 7.1, CH2CH2NH), 2.82‒2.91 (m, 1H,
CHCyclohexyl), 2.95 (t, 2H, J = 7.1, CH2CH2NH), 3.06 (t, 2H, J = 5.2, NHCH2CH2OPh), 4.09 (t,
2H, J = 5.2, NHCH2CH2OPh), 6.62 (d, 1H, J = 8.1, arom. H), 6.78‒6.89 (m, 3H, arom. H),
6.95 (m, 1H, arom. H), 7.00 (d, 1H, J = 2.1, arom. H), 7.26 (m, 2H, arom. H). 13
C-NMR
(75 MHz, CDCl3): 26.48, 27.17 (2C), 33.27 (2C), 35.46, 37.32, 48.58, 51.23, 66.82,
114.69 (2C), 115.47, 121.05, 126.61, 127.31, 129.55 (2C), 130.87 (s), 134.51 (s), 152.21 (s),
158.76 (s). ESI-HRMS: 378.1839 (2, [M + K]+), 362.2096 (8, [M + Na]
+), 340.2269 (100,
[M + H]+, C22H30NO2
+, ber.: 340.2271).
N-(3-Cyclohexyl-4-hydroxyphenethyl)-2-phenoxyacetamid (169)
Cyclohexyl-Tyramin 8 (1.0 Äq., 100 mg, 0.46 mmol) wurde unter Ar in CH2Cl2 (7 ml) gelöst
und auf 0 °C gekühlt. Et3N (1.5 Äq., 95 µl, 0.68 mmol) und Phenoxyacetylchlorid (1.1 Äq.,
70 µl, 0.50 mmol) wurden zugegeben. Nach 1 h wurde das Kühlbad entfernt und das
Gemisch wurde während 1 h bei RT weitergerührt. Das Reaktionsgemisch wurde mit CH2Cl2
verdünnt, 2-mal mit ges. wässr. NaHCO3-Lösung gewaschen und die wässr. Phase wurde
nochmals mit CH2Cl2 extrahiert. Die vereinigten org. Phasen wurden über Na2SO4 getrocknet
und das Rohprodukt wurde 2-mal chromatographisch gereinigt (1. SiO2, EtOAc/Hexan 1:1,
2. SiO2, CH2Cl2/MeOH/Hexan 8:1:1).
Ausbeute: 125 mg (78%). Gelbliches Öl. IR (ATR): 3300, 2923, 2850, 2360, 2341, 1654,
1599, 1540, 1493, 1436, 1355, 1272, 1226, 1173, 1138, 1082, 819, 752. 1H-NMR (300 MHz,
CDCl3): 1.16‒1.51 (m, 5H, CHHCyclohexyl), 1.69‒1.91 (m, 5H, CHHCyclohexyl), 2.78 (t, 2H,
J = 6.9, CH2CH2NH), 2.84‒2.96 (m, 1H, CHCyclohexyl), 3.60 (m, 2H, CH2CH2NH), 4.49 (s, 2H,
CH2OPh), 6.75‒6.88 (m, 5H, arom. H, NH), 6.90 (br. s, 1H, OH), 6.97‒7.06 (m, 2H,
arom. H), 7.25‒7.34 (m, 2H, arom. H). 13
C-NMR (75 MHz, CDCl3): 26.50, 27.20 (2C),
33.33 (2C), 35.25, 37.37, 40.72, 67.46, 114.72 (2C), 115.51, 122.15, 126.62, 127.29,
129.78 (s, 2C), 130.27, 134.04 (s), 151.81 (s), 157.08 (s), 168.31 (s). ESI-HRMS: 392.1621
(15, [M + K]+), 376.1882 (83, [M + Na]
+, C22H27NNaO3
+, ber.: 376.1883), 354.2063 (55,
[M + H]+), 340. 1883 (26), 318.2065 (20), 276.1958 (100).
Page 235
Experimenteller Teil
212
5.3 NMR-Daten zu Verbindungen (±)-142a und (±)-142b
Ausschnitt aus dem HSQC-Spektrum von (±)-142a
H-C(3)
Hb-C(2) Ha-C(2)
Page 236
Experimenteller Teil
213
Ausschnitt aus dem COSY-Spektrum von (±)-142a
H-C(3) Hb-C(2)
Ha-C(2)
Page 237
Experimenteller Teil
214
Ausschnitt aus dem NOE-Spektrum (OCH3) von (±)-142a
H-C(3)
Hb-C(2) Ha-C(2)
Page 238
Experimenteller Teil
215
Ausschnitt aus dem NOE-Spektrum (CH) von (±)-142a
H-C(3)
Hb-C(2)
Ha-C(2)
Page 239
Experimenteller Teil
216
Ausschnitt aus dem HSQC-Spektrum von (±)-142b
H-C(3)
Ha-C(2) Hb-C(2)
Page 240
Experimenteller Teil
217
Ausschnitt aus dem COSY-Spektrum von (±)-142b
H-C(3) Ha-C(2) Hb-C(2)
Page 241
Experimenteller Teil
218
Ausschnitt aus dem NOE-Spektrum (OCH3) von (±)-142b
H-C(3)
Ha-C(2)
Hb-C(2)
Page 242
Experimenteller Teil
219
Ausschnitt aus dem NOE-Spektrum (CH) von (±)-142b
H-C(3)
Ha-C(2)
Hb-C(2)
Page 243
Literatur
220
6. Literatur
[1] Y. Cheng, W. H. Prusoff, Biochemical Pharmacology 1973, 22, 3099-3108.
Relationship between inhibition constant (KI) and the concentration of inhibitor which
causes 50 per cent inhibition (I50) of an enzymatic reaction.
[2] Aktuelle Kosten der Demenz: 6.3 Milliarden pro Jahr,
http://www.alz.ch/d/pdf/demenzkosten_d.pdf.
[3] WHO Fact Sheet No. 265, December 2001.
[4] A. Ott, M. M. B. Breteler, F. van Harskamp, J. J. Claus, T. J. M. van der Cammen, D.
E. Grobbee, A. Hofman, British Medical Journal 1995, 310, 970-973. Prevalence of
Alzheimer's disease and vascular dementia: association with education. The Rotterdam
study.
[5] A. Alzheimer, Allgemeine Zeitschrift für Psychiatrie und psychisch-gerichtliche
Medizin 1907, 146-148. Über eine eigenartige Erkrankung der Hirnrinde.
[6] R. Gupta, Australasian Psychiatry 2003, 11, 341-343. Kraepelin, Alzheimer and
Munich.
[7] Deutsche Alzheimer Gesellschaft, http://www.deutsche-
alzheimer.de/fileadmin/alz/pdf/factsheets/FactSheet01_10.pdf.
[8] World Health Organization - Regional Office for South-East Asia,
http://www.searo.who.int/en/Section1174/Section1199/Section1567/Section1823_806
6.htm.
[9] Schweizerische Alzheimervereinigung, www.alz.ch.
[10] A. Volz, A. U. Monsch, A. Zahno, A. Wettstein, H. B. Stähelin, R. Grünig, PRAXIS,
Schweizerische Rundschau für Medizin 2000, Was kostete die Schweiz die Alzheimer-
Krankheit 1998? Eine präliminäre Analyse.
[11] M. P. Mattson, Nature 2004, 430, 631-639. Pathways towards and away from
Alzheimer's disease.
[12] D. M. Walsh, D. J. Selkoe, Journal of Neurochemistry 2007, 101, 1172-1184. A
Oligomers - a decade of discovery.
[13] J. A. Hardy, G. A. Higgins, Science 1992, 256, 184-185. Alzheimer's Disease: The
Amyloid Cascade Hypothesis.
[14] J. Hardy, D. J. Selkoe, Science 2002, 297, 353-356. The Amyloid Hypothesis of
Alzheimer's Disease: Progress and Problems on the Road to Therapeutics.
[15] A. Aguzzi, C. Haass, Science 2003, 302, 814-818. Games Played by Rogue Proteins in
Prion Disorders and Alzheimer's Disease.
[16] L. S. Jen, A. J. Hart, A. Jen, J. B. Relvas, S. M. Gentleman, L. J. Garey, A. J. Patel,
Nature 1998, 392, 140-141. Alzheimer's peptide kills cells in retina in vivo.
[17] S. J. Soscia, J. E. Kirby, K. J. Washicosky, S. M. Tucker, M. Ingelsson, B. Hyman, M.
A. Burton, L. E. Goldstein, S. Duong, R. E. Tanzi, R. D. Moir, PLoS One 2010, 5(3),
e9505. The Alzheimer's Disease-Associated Amyloid -Protein Is an Antimicrobial
Peptide.
[18] M. Higuchi, N. Iwata, Y. Matsuba, K. Sato, K. Sasamoto, T. C. Saido, Nature
Neuroscience 2005, 8, 527-533. 19
F and 1H MRI detection of amyloid plaques in
vivo.
[19] C. R. Jack, M. Garwood, T. M. Wengenack, B. Borowski, G. L. Curran, J. Lin, G.
Adriany, I. H. J. Grohn, R. Grimm, J. F. Poduslo, Magnetic Resonance in Medicine
2004, 52, 1263-1271. In vivo visualization of Alzheimer's amyloid plaques by
magnetic resonance imaging in transgenic mice without a contrast agent.
Page 244
Literatur
221
[20] J. D. Sipe, A. S. Cohen, Journal of Structural Biology 2000, 130, 88-98. Review:
History of the amyloid fibril.
[21] D. J. Selkoe, D. Schenk, Annual Review of Pharmacology and Toxicology 2003, 43,
545-584. Alzheimer's disease: Molecular understanding predicts amyloid-based
therapeutics.
[22] R. Vassar, B. D. Bennett, S. Babu-Khan, S. Kahn, E. A. Mendiaz, P. Denis, D. B.
Teplow, S. Ross, P. Amarante, R. Loeloff, Y. Luo, S. Fisher, L. Fuller, S. Edenson, J.
Lile, M. A. Jarosinski, A. L. Biere, E. Curran, T. Burgess, J. C. Louis, F. Collins, J.
Treanor, G. Rogers, M. Citron, Science 1999, 286, 735-741. -Secretase Cleavage of
Alzheimer's Amyloid Precursor Protein by the Transmembrane Aspartic Protease
BACE.
[23] S. Sinha, J. P. Anderson, R. Barbour, G. S. Basi, R. Caccavello, D. Davis, M. Doan,
H. F. Dovey, N. Frigon, J. Hong, K. Jacobson-Croak, N. Jewett, P. Keim, J. Knops, I.
Lieberburg, M. Power, H. Tan, G. Tatsuno, J. Tung, D. Schenk, P. Seubert, S. M.
Suomensaari, S. W. Wang, D. Walker, J. Zhao, L. McConlogue, V. John, Nature
1999, 402, 537-540. Purification and cloning of amyloid precursor protein -secretase
from human brain.
[24] R. Q. Yan, M. J. Bienkowski, M. E. Shuck, H. Y. Miao, M. C. Tory, A. M. Pauley, J.
R. Brashler, N. C. Stratman, W. R. Mathews, A. E. Buhl, D. B. Carter, A. G.
Tomasselli, L. A. Parodi, R. L. Heinrikson, M. E. Gurney, Nature 1999, 402, 533-537.
Membrane-anchored aspartyl protease with Alzheimer's disease -secretase activity.
[25] I. Hussain, D. Powell, D. R. Howlett, D. G. Tew, T. D. Week, C. Chapman, I. S.
Gloger, K. E. Murphy, C. D. Southan, D. M. Ryan, T. S. Smith, D. L. Simmons, F. S.
Walsh, C. Dingwall, G. Christie, Molecular and Cellular Neuroscience 1999, 14, 419-
427. Identification of a Novel Aspartic Protease (Asp 2) as -secretase.
[26] X. L. Lin, C. Koelsch, S. L. Wu, D. Downs, A. Dashti, J. Tang, Proceedings of the
National Academy of Sciences of the United States of America 2000, 97, 1456-1460.
Human aspartic protease memapsin 2 cleaves the -secretase site of -amyloid
precursor protein.
[27] M. Citron, Trends in Pharmacological Sciences 2004, 25, 92-97. -Secretase
inhibition for the treatment of Alzheimer's disease - promise and challenge.
[28] D. J. Selkoe, Science 2002, 298, 789-791. Alzheimer's Disease Is a Synaptic Failure.
[29] Alzheimer's Disease, http://www.medicinenet.com/alzheimers_disease/page4.htm.
[30] Memantine, http://www.memantine.com.
[31] P. Bentham, R. Gray, J. Raftery, R. Hills, E. Sellwood, C. Courtney, D. Farrell, W.
Hardyman, P. Crome, S. Edwards, C. Lendon, L. Lynch, A. C. Grp, Lancet 2004, 363,
2105-2115. Long-term donepezil treatment in 565 patients with Alzheimer's disease
(AD2000): randomised double-blind trial.
[32] Appraisal Consultation Document: Alzheimer's disease - donepezil, rivastigmine,
galantamine and memantine (review), http://www.nice.org.uk/page.aspx?o=245912.
[33] P. N. Tariot, M. R. Farlow, G. T. Grossberg, S. M. Graham, S. McDonald, I. Gergel,
Jama-Journal of the American Medical Association 2004, 291, 317-324. Memantine
Treatment in Patients With Moderate to Severe Alzheimer Disease Already Receiving
Donepezil: A Randomized Controlled Trial.
[34] M. Citron, Nature Reviews Drug Discovery 2010, 9, 387-398. Alzheimer's disease:
strategies for disease modification.
[35] M. S. Wolfe, Journal of Medicinal Chemistry 2001, 44, 2039-2060. Secretase Targets
for Alzheimer's Disease: Identification and Therapeutic Potential.
[36] M. S. Wolfe, Nature Reviews Drug Discovery 2002, 1, 859-866. Therapeutic strategies
for Alzheimer's disease.
Page 245
Literatur
222
[37] L. Helmuth, Science 2002, 297, 1260-1262. New Therapies - New Alzheimer's
Treatments That May Ease the Mind.
[38] S. Weggen, J. L. Eriksen, P. Das, S. A. Sagi, R. Wang, C. U. Pietrzik, K. A. Findlay,
T. E. Smith, M. P. Murphy, T. Butler, D. E. Kang, N. Marquez-Sterling, T. E. Golde,
E. H. Koo, Nature 2001, 414, 212-216. A subset of NSAIDs lower amyloidogenic
A42 independently of cyclooxygenase activity.
[39] J. Shen, R. T. Bronson, D. F. Chen, W. M. Xia, D. J. Selkoe, S. Tonegawa, Cell 1997,
89, 629-639. Skeletal and CNS Defects in Presenilin-1-Deficient Mice.
[40] H. K. Yu, C. A. Saura, S. Y. Choi, L. D. Sun, X. D. Yang, M. Handler, T.
Kawarabayashi, L. Younkin, B. Fedeles, M. A. Wilson, S. Younkin, E. R. Kandel, A.
Kirkwood, J. Shen, Neuron 2001, 31, 713-726. APP Processing and Synaptic
Plasticity in Presenilin-1 Conditional Knockout Mice.
[41] Thomson Reuters IntegritySM
, https://integrity.thomson-
pharma.com/integrity/xmlxsl/pk_home.util_home#1.
[42] G. M. Maharvi, A. H. Fauq, Tetrahedron Letters 2010, 51, 6542-6544. A synthesis of
the -secretase inhibitor BMS-708163.
[43] A Multicenter, Double Blind, Placebo-Controlled, Safety and Tolerability Study of
BMS-708163 in Patients With Prodromal Alzheimer's Disease,
http://clinicaltrials.gov/show/NCT00890890.
[44] Evaluation of Safety & Tolerability of Multiple Dose Regimens of CHF 5074 and
Exploration of Effects on Potential Markers of Clinical Efficacy in Patients With Mild
Cognitive Impairment (CT04), http://clinicaltrials.gov/show/NCT01303744.
[45] R. Vassar, Advanced Drug Delivery Reviews 2002, 54, 1589-1602. -Secretase
(BACE) as a drug target for alzheimer's disease.
[46] Y. Luo, B. Bolon, S. Kahn, B. D. Bennett, S. Babu-Khan, P. Denis, W. Fan, H. Kha, J.
H. Zhang, Y. H. Gong, L. Martin, J. C. Louis, Q. Yan, W. G. Richards, M. Citron, R.
Vassar, Nature Neuroscience 2001, 4, 231-232. Mice deficient in BACE1, the
Alzheimer's -secretase, have normal phenotype and abolished -amyloid generation.
[47] S. L. Roberds, J. Anderson, G. Basi, M. J. Bienkowski, D. G. Branstetter, K. S. Chen,
S. B. Freedman, N. L. Frigon, D. Games, K. Hu, K. Johnson-Wood, K. E.
Kappenman, T. T. Kawabe, I. Kola, R. Kuehn, M. Lee, W. Q. Liu, R. Motter, N. F.
Nichols, M. Power, D. W. Robertson, D. Schenk, M. Schoor, G. M. Shopp, M. E.
Shuck, S. Sinha, K. A. Svensson, G. Tatsuno, H. Tintrup, J. Wijsman, S. Wright, L.
McConlogue, Human Molecular Genetics 2001, 10, 1317-1324. BACE knockout mice
are healthy despite lacking the primary -secretase activity in brain: implications for
Alzheimer's disease therapeutics.
[48] S. M. Harrison, A. J. Harper, J. Hawkins, G. Duddy, E. Grau, P. L. Pugh, P. H.
Winter, C. S. Shilliam, Z. A. Hughes, L. A. Dawson, M. I. Gonzalez, N. Upton, M. N.
Pangalos, C. Dingwall, Molecular and Cellular Neuroscience 2003, 24, 646-655.
BACE1 (-secretase) transgenic and knockout mice: identification of neurochemical
deficits and behavioral changes.
[49] D. T. Kobayashi, K. S. Chen, Genes, Brain and Behaviour 2005, 4, 173-196.
Behavioral phenotypes of amyloid-based genetically modified mouse models of
Alzheimer's disease.
[50] J. F. W. Deakin, European Psychiatry 1998, 13, 57s-63s. The role of serotonin in
depression and anxiety.
[51] H. B. Cai, Y. S. Wang, D. McCarthy, H. J. Wen, D. R. Borchelt, D. L. Price, P. C.
Wong, Nature Neuroscience 2001, 4, 233-234. BACE1 is the major -secretase for
generation of A peptides by neurons.
[52] R. Li, K. Lindholm, L. B. Yang, X. Yue, M. Citron, R. Q. Yao, T. Beach, L. Sue, M.
Sabbagh, H. B. Cai, P. Wong, D. Price, Y. Shen, Proceedings of the National
Page 246
Literatur
223
Academy of Sciences of the United States of America 2004, 101, 3632-3637. Amyloid
peptide load is correlated with increased -secretase activity in sporadic Alzheimer's
disease patients.
[53] Q. M. Li, T. C. Sudhof, Journal of Biological Chemistry 2004, 279, 10542-10550.
Cleavage of Amyloid- Precursor Protein and Amyloid- Precursor-like Protein by
BACE 1.
[54] S. Kitazume, K. Nakagawa, R. Oka, Y. Tachida, K. Ogawa, Y. Luo, M. Citron, H.
Shitara, C. Taya, H. Yonekawa, J. C. Paulson, E. Miyoshi, N. Taniguchi, Y.
Hashimoto, Journal of Biological Chemistry 2005, 280, 8589-8595. In Vivo Cleavage
of 2,6-Sialyltransferase by Alzheimer -Secretase.
[55] S. Kitazume, Y. Tachida, R. Oka, K. Shirotani, T. C. Saido, Y. Hashimoto,
Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America
2001, 98, 13554-13559. Alzheimer's -secretase, -site amyloid precursor protein-
cleaving enzyme, is responsible for cleavage secretion of a Golgi-resident
sialyltransferase.
[56] S. Kitazume, Y. Tachida, R. Oka, N. Kotani, K. Ogawa, M. Suzuki, N. Dohmae, K.
Takio, T. C. Saido, Y. Hashimoto, Journal of Biological Chemistry 2003, 278, 14865-
14871. Characterization of 2,6-Sialyltransferase Cleavage by Alzheimer's -
Secretase (BACE1).
[57] C. A. F. Arnim, A. Kinoshita, I. D. Peltan, M. M. Tangredi, L. Herl, B. M. Lee, R.
Spoelgen, T. T. Hshieh, S. Ranganathan, F. D. Battey, C.-X. Liu, B. J. Bacskai, S.
Sever, M. C. Irizarry, D. K. Strickland, B. T. Hyman, The Journal of Biological
Chemistry 2005, 280, 17777-17785. The Low Density Lipoprotein Receptor-related
Protein (LRP) Is a Novel -Secretase (BACE1) Substrate.
[58] D. Leung, G. Abbenante, D. P. Fairlie, Journal of Medicinal Chemistry 2000, 43, 305-
341. Protease Inhibitors: Current Status and Future Prospects.
[59] J. M. Wood, J. Maibaum, J. Rahuel, M. G. Grutter, N. C. Cohen, V. Rasetti, H. Ruger,
R. Goschke, S. Stutz, W. Fuhrer, W. Schilling, P. Rigollier, Y. Yamaguchi, F. Cumin,
H. P. Baum, C. R. Schnell, P. Herold, R. Mah, C. Jensen, E. O'Brien, A. Stanton, M.
P. Bedigian, Biochemical and Biophysical Research Communications 2003, 308, 698-
705. Structure-based design of aliskiren, a novel orally effective renin inhibitor.
[60] A. K. Patick, K. E. Potts, Clinical Microbiology Reviews 1998, 11, 614-627. Protease
Inhibitors as Antiviral Agents.
[61] Arzneimittel-Kompendium der Schweiz, http://www.kompendium.ch/Search.aspx.
[62] L. Hong, G. Koelsch, X. L. Lin, S. L. Wu, S. Terzyan, A. K. Ghosh, X. C. Zhang, J.
Tang, Science 2000, 290, 150-153. Structure of the Protease Domain of Memapsin 2
(-Secretase) Complexed with Inhibitor.
[63] RCSB Protein Data Bank, http://www.rcsb.org/pdb/home/home.do.
[64] L. Hong, R. T. Turner, G. Koelsch, D. G. Shin, A. K. Ghosh, J. Tang, Biochemistry
2002, 41, 10963-10967. Crystal Structure of Memapsin 2 (-Secretase) in Complex
with an Inhibitor OM00-3.
[65] L. Hong, J. Tang, Biochemistry 2004, 43, 4689-4695. Flap Position of Free Memapsin
2 (-Secretase), a Model for Flap Opening in Aspartic Protease Catalysis.
[66] S. Patel, L. Vuillard, A. Cleasby, C. W. Murray, J. Yon, Journal of Molecular Biology
2004, 343, 407-416. Apo and Inhibitor Complex Structures of BACE (-secretase).
[67] C. A. Coburn, S. J. Stachel, Y. M. Li, D. M. Rush, T. G. Steele, E. Chen-Dodson, M.
K. Holloway, M. Xu, Q. Huang, M. T. Lai, J. DiMuzio, M. C. Crouthamel, X. P. Shi,
V. Sardana, Z. G. Chen, S. Munshi, L. Kuo, G. M. Makara, D. A. Annis, P. K.
Tadikonda, H. M. Nash, J. P. Vacca, T. Wang, Journal of Medicinal Chemistry 2004,
47, 6117-6119. Identification of a Small Molecule Nonpeptide Active Site -Secretase
Inhibitor That Displays a Nontraditional Binding Mode for Aspartyl Proteases.
Page 247
Literatur
224
[68] A. K. Ghosh, T. Devasamudram, L. Hong, C. DeZutter, X. M. Xu, V. Weerasena, G.
Koelsch, G. Bilcer, J. Tang, Bioorganic & Medicinal Chemistry Letters 2005, 15, 15-
20. Structure-based design of cycloamide-urethane-derived novel inhibitors of human
brain memapsin 2 (-secretase).
[69] R. T. Turner, L. Hong, G. Koelsch, A. K. Ghosh, J. Tang, Biochemistry 2005, 44, 105-
112. Structural Locations and Functional Roles of New Subsites S5, S6, and S7 in
Memapsin 2 (-Secretase).
[70] S. J. Stachel, C. A. Coburn, T. G. Steele, K. G. Jones, E. F. Loutzenhiser, A. R.
Gregro, H. A. Rajapakse, M. T. Lai, M. C. Crouthamel, M. Xu, K. Tugusheva, J. E.
Lineberger, B. L. Pietrak, A. S. Espeseth, X. P. Shi, E. Chen-Dodson, M. K.
Holloway, S. Munshi, A. J. Simon, L. Kuo, J. P. Vacca, Journal of Medicinal
Chemistry 2004, 47, 6447-6450. Structure-Based Design of Potent and Selective Cell-
Permeable Inhibitors of Human -Secretase (BACE-1).
[71] B. H. Hu, K. Y. Fan, K. Bridges, R. Chopra, F. Lovering, D. Cole, P. Zhou, J.
Ellingboe, G. X. Jin, R. Cowling, J. Bard, Bioorganic & Medicinal Chemistry Letters
2004, 14, 3457-3460. Synthesis and SAR of bis-statine based peptides as BACE 1
inhibitors.
[72] V. John, J. P. Beck, M. J. Bienkowski, S. Sinha, R. L. Heinrikson, Journal of
Medicinal Chemistry 2003, 46, 4625-4630. Human -Secretase (BACE) and BACE
Inhibitors.
[73] T. Kimura, D. Shuto, Y. Hamada, N. Igawa, S. Kasai, P. Liu, K. Hidaka, T. Hamada,
Y. Hayashi, Y. Kiso, Bioorganic & Medicinal Chemistry Letters 2005, 15, 211-215.
Design and synthesis of highly active Alzheimer's -secretase (BACE1) inhibitors,
KMI-420 and KMI-429, with enhanced chemical stability.
[74] T. Kimura, D. Shuto, S. Kasai, P. Liu, K. Hidaka, T. Hamada, Y. Hayashi, C. Hattori,
M. Asai, S. Kitazume, T. C. Saido, S. Ishiura, Y. Kiso, Bioorganic & Medicinal
Chemistry Letters 2004, 14, 1527-1531. KMI-358 and KMI-370, highly potent and
small-sized BACE1 inhibitors containing phenylnorstatine.
[75] R. K. Hom, A. F. Gailunas, S. Mamo, L. Y. Fang, J. S. Tung, D. E. Walker, D. Davis,
E. D. Thorsett, N. E. Jewett, J. B. Moon, V. John, Journal of Medicinal Chemistry
2004, 47, 158-164. Design and Synthesis of Hydroxyethylene-Based Peptidomimetic
Inhibitors of Human -Secretase.
[76] R. K. Hom, L. Y. Fang, S. Mamo, J. S. Tung, A. C. Guinn, D. E. Walker, D. L. Davis,
A. F. Gailunas, E. D. Thorsett, S. Sinha, J. E. Knops, N. E. Jewett, J. P. Anderson, V.
John, Journal of Medicinal Chemistry 2003, 46, 1799-1802. Design and Synthesis of
Statine-Based Cell-Permeable Peptidomimetic Inhibitors of Human -Secretase.
[77] V. John, J. Tung, A. Guinn, D. Davis, J. Anderson, D. Walker, S. Mamo, N. Jewett, R.
Hom, S. Sinha, E. Thorsett, Neurobiology of Aging 2002, 23, S190-S190. Design of
substrate-based inhibitors of human brain -secretase (BACE).
[78] J. S. Tung, D. L. Davis, J. P. Anderson, D. E. Walker, S. Mamo, N. Jewett, R. K.
Hom, S. Sinha, E. D. Thorsett, V. John, Journal of Medicinal Chemistry 2002, 45,
259-262. Design of Substrate-Based Inhibitors of Human -Secretase.
[79] W. P. Chang, G. Koelsch, S. Wong, D. Downs, H. N. Da, V. Weerasena, B. Gordon,
T. Devasamudram, G. Bilcer, A. K. Ghosh, J. Tang, Journal of Neurochemistry 2004,
89, 1409-1416. In vivo inhibition of A production by memapsin 2 (-secretase)
inhibitors.
[80] W. P. Chang, G. Koelsch, S. Wong, D. Downs, H. N. Da, V. Weerasena, B. Gordon,
T. Devasamudram, G. Bilcer, A. K. Ghosh, J. Tang, Neurobiology of Aging 2004, 25,
S581-S581. In vivo inhibition of brain A level by memapsin 2 (-secretase)
inhibitors.
Page 248
Literatur
225
[81] W. P. Chang, D. Downs, J. Tang, G. Koelsch, A. R. Ghosh, Neurobiology of Aging
2002, 23, S134-S134. In vivo inhibition of A production by memapsin 2 (-
secretase) inhibitors.
[82] H. Rueeger, J. M. Rondeau, C. McCarthy, H. Möbitz, M. Tintelnot-Blomley, U.
Neumann, S. Desrayaud, Bioorganic & Medicinal Chemistry Letters 2011, 21, 1942-
1947. Structure based design, synthesis and SAR of cyclic hydroxyethylamine (HEA)
BACE-1 inhibitors.
[83] J. Madden, J. R. Dod, R. Godemann, J. Kraemer, M. Smith, M. Biniszkiewicz, D. J.
Hallett, J. Barker, J. D. Dyekjaer, T. Hesterkamp, Bioorganic & Medicinal Chemistry
Letters 2010, 20, 5329-5333. Fragment-based discovery and optimization of BACE1
inhibitors.
[84] E. W. Baxter, K. A. Conway, L. Kennis, F. Bischoff, M. H. Mercken, H. L. De
Winter, C. H. Reynolds, B. A. Tounge, C. Luo, M. K. Scott, Y. Huang, M. Braeken, S.
M. A. Pieters, D. J. C. Berthelot, S. Masure, W. D. Bruinzeel, A. D. Jordan, M. H.
Parker, R. E. Boyd, J. Qu, R. S. Alexander, D. E. Brenneman, A. B. Reitz, Journal of
Medicinal Chemistry 2007, 50, 4261-4264. 2-Amino-3,4-dihydroquinazolines as
Inhibitors of BACE-1 (-site APP Cleaving Enzyme): Use of Structure Based Design
to Convert a Micromolar Hit into a Nanomolar Lead.
[85] M. S. Malamas, K. Barnes, Y. Hui, M. Johnson, F. Lovering, J. Condon, W. Fobare,
W. Solvibile, J. Turner, Y. Hu, E. S. Manas, K. Fan, A. Olland, R. Chopra, J. Bard, M.
N. Pangalos, P. Reinhart, A. J. Robichaud, Bioorganic & Medicinal Chemistry Letters
2010, 20, 2068-2073. Novel pyrrolyl 2-aminopyridines as potent and selective human
-secretase (BACE1) inhibitors.
[86] P. Zhou, Y. F. Li, Y. Fan, Z. Wang, R. Chopra, A. Olland, Y. Hu, R. L. Magolda, M.
Pangalos, P. H. Reinhart, M. J. Turner, J. Bard, M. S. Malamas, A. J. Robichaud,
Bioorganic & Medicinal Chemistry Letters 2010, 20, 2326-2329. Pyridinyl
aminohydantoins as small molecule BACE1 inhibitors.
[87] T. G. Steele, I. D. Hills, A. A. Nomland, P. de Leon, T. Allison, G. McGaughey, D.
Colussi, K. Tugusheva, S. J. Haugabook, A. S. Espeseth, P. Zuck, S. L. Graham, S. J.
Stachel, Bioorganic & Medicinal Chemistry Letters 2009, 19, 17-20. Identification of
a small molecule -secretase inhibitor that binds without catalytic aspartate
engagement.
[88] Keystone Drug News: CoMentis BACE Inhibitor Debuts,
http://www.alzforum.org/new/detail.asp?id=1790.
[89] HPP854,
http://www.ttpharma.com/TherapeuticAreas/AlzheimersDisease/HPP854/tabid/125/D
efault.aspx.
[90] A. Solans, X. Estivill, S. de la Luna, Cytogenetics and Cell Genetics 2000, 89, 177-
184. A new aspartyl protease on 21q22.3, BACE2, is highly similar to Alzheimer's
amyloid precursor protein -secretase.
[91] F. Acquati, M. Accarino, C. Nucci, P. Fumagalli, L. Jovine, S. Ottolenghi, R.
Taramelli, Febs Letters 2000, 468, 59-64. The gene encoding DRAP (BACE2), a
glycosylated transmembrane protein of the aspartic protease family, maps to the Down
critical region.
[92] B. D. Bennett, S. Babu-Khan, R. Loeloff, J. C. Louis, E. Curran, M. Citron, R. Vassar,
Journal of Biological Chemistry 2000, 275, 20647-20651. Expression analysis of
BACE2 in brain and peripheral tissues.
[93] S. Casas, P. Casini, S. Piquer, J. Altirriba, M. Soty, L. Cadavez, R. Gomis, A. Novials,
American Journal of Physiology-Endocrinology and Metabolism 2010, 299, E1087-
E1095. BACE2 plays a role in the insulin receptor trafficking in pancreatic -cells.
Page 249
Literatur
226
[94] K. Akter, E. A. Lanza, S. A. Martin, N. Myronyuk, M. Rua, R. B. Raffa, British
Journal of Clinical Pharmacology 2011, 71, 365-376. Diabetes mellitus and
Alzheimer's disease: shared pathology and treatment?
[95] R. R. Ahmed, C. J. Holler, R. L. Webb, F. Li, T. L. Beckett, M. P. Murphy, Journal of
Neurochemistry 2010, 112, 1045-1053. BACE1 and BACE2 enzymatic activities in
Alzheimer's disease.
[96] K. C. Chou, Journal of Proteome Research 2004, 3, 1069-1072. Insights from
modeling the tertiary structure of human BACE2.
[97] N. Ostermann, J. Eder, U. Eidhoff, F. Zink, U. Hassiepen, S. Worpenberg, J.
Maibaum, O. Simic, U. Hommel, B. Gerhartz, Journal of Molecular Biology 2006,
355, 249-261. Crystal structure of human BACE2 in complex with a
hydroxyethylamine transition-state inhibitor.
[98] Y. Luo, B. Bolon, M. A. Damore, D. Fitzpatrick, H. T. Liu, J. H. Zhang, Q. Yan, R.
Vassar, M. Citron, Neurobiology of Disease 2003, 14, 81-88. BACE1 (-secretase)
knockout mice do not acquire compensatory gene expression changes or develop
neural lesions over time.
[99] J. Tournoy, D. Dominguez, D. Hartmann, K. Reiss, P. Saftig, B. De Strooper,
Neurobiology of Aging 2004, 25, S259-S259. In vivo consequences of BACE1 and
BACE2 deficiency.
[100] D. Dominguez, J. Tournoy, D. Hartmann, T. Huth, K. Cryns, S. Deforce, L. Serneels,
I. E. Camacho, E. Marjaux, K. Craessaerts, A. J. M. Roebroek, M. Schwake, R.
D'Hooge, P. Bach, U. Kalinke, D. Moechars, C. Alzheimer, K. Reiss, P. Saftig, B. De
Strooper, Journal of Biological Chemistry 2005, 280, 30797-30806. Phenotypic and
biochemical analyses of BACE1- and BACE2-deficient mice.
[101] L. Helmuth, Science 2002, 297, 1262-1263. NSAIDs for prevention? Protecting the
brain while killing pain?
[102] B. Zhang, A. Maiti, S. Shively, F. Lakhani, G. McDonald-Jones, J. Bruce, E. B. Lee,
S. X. Xie, S. Joyce, C. Li, P. M. Toleikis, V. M. Y. Lee, J. Q. Trojanowski,
Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America
2005, 102, 227-231. Microtubule-binding drugs offset tau sequestration by stabilizing
microtubules and reversing fast axonal transport deficits in a tauopathy model.
[103] W. J. Netzer, F. Dou, D. M. Cai, D. Veach, S. Jean, Y. M. Li, W. G. Bornamann, B.
Clarkson, H. X. Xu, P. Greengard, Proceedings of the National Academy of Sciences
of the United States of America 2003, 100, 12444-12449. Gleevec inhibits -amyloid
production but not Notch cleavage.
[104] B. Nawrot, Acta Biochimica Polonica 2004, 51, 431-444. Targeting BACE with small
inhibitory nucleic acids - a future for Alzheimer's disease therapy?
[105] B. J. Blanchard, A. Chen, L. M. Rozeboom, K. A. Stafford, P. Weigele, V. M. Ingram,
Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America
2004, 101, 14326-14332. Efficient reversal of Alzheimer's disease fibril formation and
elimination of neurotoxicity by a small molecule.
[106] J. Quinn, J. Kaye, T. Montine, R. Stackman, Pharmaceutical Biology 2004, 42, 64-73.
Phytochemicals in Alzheimer disease: The development of clinical trials.
[107] B. G. Ramírez, C. Blázquez, T. Gómez del Pulgar, M. Guzmán, M. L. de Ceballos,
The Journal of Neuroscience 2005, 25, 1904-1913. Prevention of Alzheimer's Disease
Pathology by Cannabinoids: Neuroprotection Mediated by Blockade of Microglial
Activation.
[108] L. Letenneur, Biological Research 2004, 37, 189-193. Risk of dementia and alcohol
and wine consumption: A review of recent results.
Page 250
Literatur
227
[109] R. Wang, W. B. Zhou, X. H. Jiang, Journal of Agricultural and Food Chemistry 2008,
56, 2694-2701. Reaction kinetics of degradation and epimerization of epigallocatechin
gallate (EGCG) in aqueous system over a wide temperature range.
[110] Sunphenon EGCg (Epigallocatechin-Gallate) in the Early Stage of Alzheimer´s
Disease (SUN-AK), http://clinicaltrials.gov/show/NCT00951834.
[111] W. X. He, Y. F. Lu, I. Qahwash, X. Y. Hu, A. S. Chang, R. Q. Yan, Nature Medicine
2004, 10, 959-965. Reticulon family members modulate BACE1 activity and amyloid-
peptide generation.
[112] A. Monsonego, H. L. Weiner, Science 2003, 302, 834-838. Immunotherapeutic
approaches to Alzheimer's disease.
[113] R. P. Brendza, B. J. Bacskai, J. R. Cirrito, K. A. Simmons, J. M. Skoch, W. E. Klunk,
C. A. Mathis, K. R. Bales, S. M. Paul, B. T. Hyman, D. M. Holtzman, Journal of
Clinical Investigation 2005, 115, 428-433. Anti-A antibody treatment promotes the
rapid recovery of amyloid-associated neuritic dystrophy in PDAPP transgenic mice.
[114] Study Evaluating the Efficacy and Safety of Bapineuzumab in Alzheimer Disease
Patients, http://clinicaltrials.gov/show/NCT00909623.
[115] A Long-Term Safety and Tolerability Study of Bapineuzumab in Alzheimer Disease
Patients, http://clinicaltrials.gov/show/NCT00996918.
[116] A Long-Term Safety and Tolerability Extension Study of Bapineuzumab in Alzheimer
Disease Patients, http://clinicaltrials.gov/show/NCT00998764.
[117] Bapineuzumab in Patients With Mild to Moderate Alzheimer's Disease (ApoE4 Non-
Carrier), http://clinicaltrials.gov/show/NCT00574132.
[118] Bapineuzumab in Patients With Mild to Moderate Alzheimer's Disease (ApoE4
Carrier), http://clinicaltrials.gov/show/NCT00575055.
[119] Study Evaluating the Safety and Efficacy of Bapineuzumab in Alzheimer Disease
Patients, http://clinicaltrials.gov/show/NCT00909675.
[120] A Long-Term Safety and Tolerability Study in Subjects With Mild to Moderate
Alzheimer's Disease, http://clinicaltrials.gov/show/NCT00937352.
[121] Effect of LY2062430 on the Progression of Alzheimer's Disease (EXPEDITION),
http://clinicaltrials.gov/show/NCT00905372.
[122] Effect of LY2062430 on the Progression of Alzheimer's Disease (EXPEDITION2),
http://clinicaltrials.gov/show/NCT00904683.
[123] Continued Safety Monitoring of Solanezumab in Alzheimer's Disease (EXPEDITION
EXT), http://clinicaltrials.gov/show/NCT01127633.
[124] A. J. Barrett, N. D. Rawlings, F. J. Woessner, Handbook of Proteolytic Enzymes,
Academic Press, London, San Diego, 1998.
[125] H.-J. Böhm, G. Klebe, H. Kubyni, Wirkstoffdesign, Spektrum Akademischer Verlag,
Heidelberg, 2002.
[126] I. Schechter, A. Berger, Biochemical and Biophysical Research Communications
1967, 27, 157-162. On the size of the active site in proteases. I. Papain.
[127] A. Kuglstatter, M. Stahl, J. U. Peters, W. Huber, M. Stihle, D. Schlatter, J. Benz, A.
Ruf, D. Roth, T. Enderle, M. Hennig, Bioorganic & Medicinal Chemistry Letters
2008, 18, 1304-1307. Tyramine fragment binding to BACE-1.
[128] P. R. Gerber, K. Müller, Journal of Computer-Aided Molecular Design 1995, 9, 251-
268. MAB, a generally applicable molecular force field for structure modelling in
medicinal chemistry.
[129] G. Klebe, T. Luksch, A. Blum, N. Klee, W. E. Diederich, C. A. Sotriffer,
Chemmedchem 2010, 5, 443-454. Pyrrolidine Derivatives as Plasmepsin Inhibitors:
Binding Mode Analysis Assisted by Molecular Dynamics Simulations of a Highly
Flexible Protein.
Page 251
Literatur
228
[130] J. Böttcher, A. Blum, S. Dorr, A. Heine, W. E. Diederich, G. Klebe, Chemmedchem
2008, 3, 1337-1344. Targeting the open-flap conformation of HIV-1 protease with
pyrrolidine-based inhibitors.
[131] W. E. Diederich, A. Blum, J. Böttcher, A. Heine, G. Klebe, Journal of Medicinal
Chemistry 2008, 51, 2078-2087. Structure-guided design of C-2-symmetric HIV-1
protease enhibitors based on a pyrrolidine scaffold.
[132] C. H. Oh, C. Y. Rhim, C. H. You, J. R. Cho, Synthetic Communications 2003, 33,
4297-4302. Facile syntheses of azetidin-3-ols by rearrangement of 2,3-
epoxypropylamines.
[133] J. R. Parikh, W. V. E. Doering, Journal of the American Chemical Society 1967, 89,
5505-5507. Sulfur Trioxide in Oxidation of Alcohols by Dimethyl Sulfoxide.
[134] A. Morimoto, T. Okutani, K. Masuda, Chemical & Pharmaceutical Bulletin 1973, 21,
228-231. Studies on Azetidine Derivatives. IV. Synthesis and Some Reactions of
Azetidin-3-one Derivatives.
[135] T. Okauchi, M. Itonaga, T. Minami, T. Owa, K. Kitoh, H. Yoshino, Organic Letters
2000, 2, 1485-1487. A general method for acylation of indoles at the 3-position with
acyl chlorides in the presence of dialkylaluminum chloride.
[136] T. Tomoo, T. Nakatsuka, Y. Hayashi, T. Katayama, Indole Derivative Having CPLA2
Inhibitory Activity, Use of the Same and Method for Producing the Same, 2010, EP
2141148 (A1).
[137] J. S. L. Ibaceta-Lizana, A. H. Jackson, N. Prasitpan, P. V. R. Shannon, Journal of the
Chemical Society-Perkin Transactions 2 1987, 1221-1226. Electrophilic substitution
in indoles. Part 13. The synthesis and rearrangement of 2-deuteriospiro[cyclopentane-
3'-indolenine].
[138] S. Vice, T. Bara, A. Bauer, C. A. Evans, J. Ford, H. Josien, S. McCombie, M. Miller,
D. Nazareno, A. Palani, J. Tagat, Journal of Organic Chemistry 2001, 66, 2487-2492.
Concise formation of 4-benzyl piperidines and related derivatives using a Suzuki
protocol.
[139] S. Billotte, Synlett 1998, 379-380. Synthesis of C-substituted cyclic amines using
azacycloalkyl organozinc reagents.
[140] Y. Nitta, Y. Kanamori, Heterocycles 1986, 24, 2467-2470. Synthesis of Azetidine
from 1-Substituted Azetidin-3-ols.
[141] W. L. Neumann, M. M. Rogic, T. J. Dunn, Tetrahedron Letters 1991, 32, 5865-5868.
The Stereoselective Synthesis of Functionalized Vicinal Diamine Systems by the
Double Allylation Reactions of Protected 1,2-Bisimine Precursors.
[142] S. H. Rosenberg, K. P. Spina, S. L. Condon, J. Polakowski, Z. L. Yao, P. Kovar, H. H.
Stein, J. Cohen, J. L. Barlow, V. Klinghofer, D. A. Egan, K. A. Tricarico, T. J. Perun,
W. R. Baker, H. D. Kleinert, Journal of Medicinal Chemistry 1993, 36, 460-467.
Studies Directed toward the Design of Orally Active Renin Inhibitors. 2. Development
of the Efficacious, Bioavailable Renin Inhibitor (2S)-2-Benzyl-3-[[(1-methylpiperazin-
4-yl)sulfonyl]propionyl]-3-thiazol-4-yl-L-alanine Amide of (2S,3R,4S)-2-amino-1-
cyclohexyl-3,4-dihydroxy-6-methylheptane (A-72517).
[143] E. Testa, E. Gatti, A. Bonati, G. Pagani, Justus Liebigs Annalen der Chemie 1961,
647, 92-100. Auf das Zentralnervensystem wirkende Substanzen, XXI. Zur Chemie
der Azetidine, V 3-Monosubstituierte Azetidine.
[144] M. Claffey, C. Helal, P. Verhoest, Amino-Heterocyclic Compounds, 2010,
US2010190771 (A1).
[145] I. Navratilova, A. L. Hopkins, Acs Medicinal Chemistry Letters 2010, 1, 44-48.
Fragment Screening by Surface Plasmon Resonance.
Page 252
Literatur
229
[146] W. Huber, F. Mueller, Current Pharmaceutical Design 2006, 12, 3999-4021.
Biomolecular Interaction Analysis in Drug Discovery Using Surface Plasmon
Resonance Technology.
[147] W. Huber, Journal of Molecular Recognition 2005, 18, 273-281. A new strategy for
improved secondary screening and lead optimization using high-resolution SPR
characterization of compound-target interactions.
[148] M. J. Cannon, G. A. Papalia, I. Navratilova, R. J. Fisher, L. R. Roberts, K. M. Worthy,
A. G. Stephen, G. R. Marchesini, E. J. Collins, D. Casper, H. W. Qiu, D. Satpaev, S.
F. Liparoto, D. A. Rice, I. I. Gorshkova, R. J. Darling, D. B. Bennett, M. Sekar, E.
Hommema, A. M. Liang, E. S. Day, J. Inman, S. M. Karlicek, S. J. Ullrich, D.
Hodges, T. Chu, E. Sullivan, J. Simpson, A. Rafique, B. Luginbühl, S. N. Westin, M.
Bynum, P. Cachia, Y. J. Li, D. Kao, A. Neurauter, M. Wong, M. Swanson, D. G.
Myszka, Analytical Biochemistry 2004, 330, 98-113. Comparative analyses of a small
molecule/enzyme interaction by multiple users of Biacore technology.
[149] K. E. D. Coan, B. K. Shoichet, Journal of the American Chemical Society 2008, 130,
9606-9612. Stoichiometry and physical chemistry of promiscuous aggregate-based
inhibitors.
[150] Y. Kobayashi, I. Kumadaki, Y. Hirose, Y. Hanzawa, Journal of Organic Chemistry
1974, 39, 1836-1838. Organic fluorine compounds. XIV. Syntheses and reactions of
(trifluoromethyl)indoles.
[151] C. Fäh, Zyklische Difluorketone - Neue Bausteine für Inhibitoren der
Aspartylproteasen Plasmepsin I - IV und für die Darstellung auf C=O•••C=O-
Wechselwirkungen basierter Homodimere, Diss. ETH Nr. 18261, Zürich, 2009.
[152] F. Leroux, Chembiochem 2004, 5, 644-649. Atropisomerism, biphenyls, and fluorine:
A comparison of rotational barriers and twist angles.
[153] Y. H. Zhao, M. H. Abraham, A. M. Zissimos, Journal of Organic Chemistry 2003, 68,
7368-7373. Fast calculation of van der Waals volume as a sum of atomic and bond
contributions and its application to drug compounds.
[154] H. Haning, M. Woltering, U. Mueller, G. Schmidt, C. Schmeck, V. Voehringer, A.
Kretschmer, J. Pernerstorfer, Bioorganic & Medicinal Chemistry Letters 2005, 15,
1835-1840. Novel heterocyclic thyromimetics.
[155] H. Haning, M. Woltering, G. Schmidt, H. Bischoff, A. Kretschmer, V. Voehringer, C.
Faeste, Indole Derivatives as Ligands of Thyroid Receptors, 2002, WO02051805
(A1).
[156] M. P. Moyer, J. F. Shiurba, H. Rapoport, Journal of Organic Chemistry 1986, 51,
5106-5110. Metal-Halogen Exchange of Bromoindoles. A Route to Substituted
Indoles.
[157] F. Troxler, A. Harnisch, G. Bormann, F. Seemann, L. Szabo, Helvetica Chimica Acta
1968, 51, 1616-1628. Synthesen von Indolen mit (2-Aminoäthyl)-, (2-Aminopropyl)-
oder Alkanolamin-Seitenketten am Sechsring. 5. Mitt. über synthetische Indol-
Verbindungen [1].
[158] L. Wang, K. W. Woods, Q. Li, K. J. Barr, R. W. McCroskey, S. M. Hannick, L.
Gherke, R. B. Credo, Y. H. Hui, K. Marsh, R. Warner, J. Y. Lee, N. Zielinski-Mozng,
D. Frost, S. H. Rosenberg, H. L. Sham, Journal of Medicinal Chemistry 2002, 45,
1697-1711. Potent, Orally Active Heterocycle-Based Combretastatin A-4 Analogues:
Synthesis, Structure-Activity Relationship, Pharmacokinetics, and In Vivo Antitumor
Activity Evaluation.
[159] M. J. Kornet, A. P. Thio, Journal of Medicinal Chemistry 1976, 19, 892-898.
Oxindole-3-spiropyrrolidines and -piperidines. Synthesis and Local-Anesthetic
Activity.
Page 253
Literatur
230
[160] P. R. Carlier, P. C. H. Lam, D. M. Wong, Journal of Organic Chemistry 2002, 67,
6256-6259. Catalytic Asymmetric Synthesis of Protected Tryptophan Regioisomers.
[161] U. Schmidt, H. Griesser, V. Leitenberger, A. Lieberknecht, R. Mangold, R. Meyer, B.
Riedl, Synthesis-Stuttgart 1992, 487-490. Diastereoselective Formation of (Z)-
Didehydroamino Acid Esters.
[162] J. F. Rousseau, R. H. Dodd, Journal of Organic Chemistry 1998, 63, 2731-2737.
Synthesis of 3-Deaza--hydroxyhistidine Derivatives and Their Use for the
Preparation of Substituted Pyrrolo[2,3-c]pyridine-5-carboxylates via the Pictet-
Spengler Reaction.
[163] J. R. Fuchs, R. L. Funk, Organic Letters 2005, 7, 677-680. Indol-2-one Intermediates:
Mechanistic Evidence and Synthetic Utility. Total Syntheses of (±)-Flustramines A
and C.
[164] X. J. Han, R. L. Civiello, H. Q. Fang, D. D. Wu, Q. Gao, P. V. Chaturvedula, J. E.
Macor, G. M. Dubowchik, Journal of Organic Chemistry 2008, 73, 8502-8510.
Catalytic Asymmetric Syntheses of Tyrosine Surrogates.
[165] K. Nagarajan, P. Karrer, H. Schmid, C. Weissmann, Helvetica Chimica Acta 1963, 46,
1212-1231. Synthese der racemischen und optisch aktiven Formen des 16-
Strychindols; chemische Ableitung der absoluten Konfiguration des Strychnins. 56.
Mitteilung über Curare-Alkaloide.
[166] M. Morgenthaler, E. Schweizer, A. Hoffmann-Röder, F. Benini, R. E. Martin, G.
Jaeschke, B. Wagner, H. Fischer, S. Bendels, D. Zimmerli, J. Schneider, F. Diederich,
M. Kansy, K. Müller, ChemMedChem 2007, 2, 1100-1115. Predicting and Tuning
Physicochemical Properties in Lead Optimization: Amine Basicities.
[167] D. C. Rees, M. Congreve, C. W. Murray, R. Carr, Nature Reviews Drug Discovery
2004, 3, 660-672. Fragment-based lead discovery.
[168] A. J. Herlt, J. J. Kibby, R. W. Rickards, Australian Journal of Chemistry 1981, 34,
1319-1324. Synthesis of Unlabeled and Carboxyl-Labeled 3-Amino-5-
Hydroxybenzoic Acid.
[169] A. J. Walz, R. J. Sundberg, Journal of Organic Chemistry 2000, 65, 8001-8010.
Synthesis of 8-Methoxy-1-methyl-1H-benzo[de][1,6]naphthyridin-9-ol (Isoaaptamine)
and Analogues.
[170] J. M. Becht, O. Meyer, G. Helmchen, Synthesis-Stuttgart 2003, 2805-2810.
Enantioselective Syntheses of (-)-(R)-Rolipram, (-)-(R)-Baclofen and Other GABA
Analogues via Rhodium-Catalyzed Conjugate Addition of Arylboronic Acids.
[171] J. Demnitz, L. LaVecchia, E. Bacher, T. H. Keller, T. Müller, F. Schürch, H. P.
Weber, E. Pombo-Villar, Molecules 1998, 3, 107-119. Enantiodivergent Synthesis of
(R)- and (S)-Rolipram.
[172] T. Y. Yoon, M. D. Shair, S. J. Danishefsky, G. K. Shulte, Journal of Organic
Chemistry 1994, 59, 3752-3754. Experiments Directed toward a Total Synthesis of
Dynemicin A: A Solution to the Stereochemical Problem.
[173] J. N. Wells, M. S. Strahl, Journal of Pharmaceutical Sciences 1971, 60, 533-536.
Synthesis of 3'-Aminopteroic Acid.
[174] R. Lis, A. J. Marisca, Journal of Organic Chemistry 1987, 52, 4377-4379.
Methanesulfonanilides and the Mannich Reaction.
[175] G. Nordvall, T. Rein, D. Sohn, R. Zemribo, New 2-substituted, 4-amino-thiazolo[4,5-
d] pyrimidines, useful as chemokine receptor antagonists, esp. CX3CR1 2005,
WO2005033115 (A1).
[176] A. R. MacKenzie, C. J. Moody, C. W. Rees, Tetrahedron 1986, 42, 3259-3268.
Synthesis of the Bacterial Coenzyme Methoxatin.
[177] W. M. Peng, B. S. J. Blagg, Organic Letters 2006, 8, 975-978. A versatile approach
toward the ansamycin antibiotics.
Page 254
Literatur
231
[178] M. Bäck, J. Nyhlén, I. Kvarnström, S. Appelgren, N. Borkakoti, K. Jansson, J.
Lindberg, S. Nyström, A. Hallberg, Å. Rosenquist, B. Samuelsson, Bioorganic &
Medicinal Chemistry 2008, 16, 9471-9486. Design, synthesis and SAR of potent
statine-based BACE-1 inhibitors: Exploration of P1 phenoxy and benzyloxy residues.
[179] J. J. Parlow, Journal of Heterocyclic Chemistry 1998, 35, 1493-1499. Synthesis of
pyrazolecarbonylaminopyridinecarboxamides as herbicides.
[180] W. Yang, D. Cary, J. Jacobs, W. Lu, Y. Lu, J. Sun, M. Zhong, Aspartyl Protease
Inhibitors, 2003, WO03106405 (A1).
[181] S. I. Sviridov, A. A. Vasil'ev, N. L. Sergovskaya, M. V. Chirskaya, S. V. Shorshnev,
Tetrahedron 2006, 62, 2639-2647. Azidosubstituted arylboronic acids: synthesis and
Suzuki-Miyaura cross-coupling reactions.
[182] R. J. Miller, A. Kuliopulos, J. K. Coward, Journal of Organic Chemistry 1989, 54,
3436-3448. Alkyltransferase Model Reactions: Synthesis of Sulfonium and
Ammonium Compounds Containing Neighboring Nucleophiles. Kinetic Studies of the
Intramolecular Reaction of Amino, Hydroxy, Phenoxy, and Mercapto Onium Salts.
[183] C. Prakash, S. Saleh, I. A. Blair, Tetrahedron Letters 1994, 35, 7565-7568. Selective
Removal of Phenolic and Alcoholic Silyl Ethers.
[184] T. D. Nelson, R. D. Crouch, Synthesis-Stuttgart 1996, 1031-1069. Selective
Deprotection of Silyl Ethers.
[185] E. J. Corey, A. Venkateswarlu, Journal of the American Chemical Society 1972, 94,
6190-6191. Protection of Hydroxyl Groups as tert-Butyldimethylsilyl Derivatives.
[186] S. Matsuzawa, Y. Horiguchi, E. Nakamura, I. Kuwajima, Tetrahedron 1989, 45, 349-
362. Chlorosilane-Accelerated Conjugate Addition of Catalytic and Stoichiometric
Organocopper Reagents.
[187] P. Wegener, M. Feldhues, H. Litterer, Process for the preparation of thiophene ethers,
1990, US4931568 (A).
[188] M. Chayer, K. Faid, M. Leclerc, Chemistry of Materials 1997, 9, 2902-2905. Highly
conducting water-soluble polythiophene derivatives.
[189] F. T. Luo, S. L. Ko, L. J. Liu, H. Chen, Heterocycles 2000, 53, 2055-2066.
Stereoselective Synthesis of (Z)--Phenoxymethylene--butyrolactone and Its Sulfur
Analogues from 2-Propynyloxy- or 2-Propynylthiobenzene.
[190] E. Francsics-Czinege, Z. Tuba, C. Molnár, J. Horváth, J. Csörgei, G. Visky, G.
Balogh, M. Mák, B. Hegedűs, M. Magyari, J. Horváth, Steroids 2003, 68, 739-749.
Hydrolytic behavior of 5-hydroxy-11- and 5-hydroxy-11-substituted 19-
norsteroids.
[191] T. Rajamannar, K. K. Balasubramanian, Tetrahedron Letters 1986, 27, 3777-3780.
Regioselective Reductive Elimination of Aryloxymethylethynylcarbinols - Synthesis
of Aryloxymethylallenes.
[192] J. Geisler, A. Cleve, M. Harre, Tetrahedron 2000, 56, 6489-6492. An Efficient
Synthesis of 11-(4-Aminophenyl)spiro[estr-4-ene-17,2'(5'H)-furan]-3,5'-dione.
[193] P. Y. Johnson, R. Pan, J. Q. Wen, C. J. Halfman, Journal of Organic Chemistry 1981,
46, 2049-2054. Syntheses of Amine Derivatives of Phencyclidine.
[194] A. L. Smith, E. N. Pitsinos, C. K. Hwang, Y. Mizuno, H. Saimoto, G. R. Scarlato, T.
Suzuki, K. C. Nicolaou, Journal of the American Chemical Society 1993, 115, 7612-
7624. Total Synthesis of Calicheamicin 1I. 2. Development of an Enantioselective
Route to (-)-Calicheamicinone.
[195] J. W. Huffman, X. H. Zhang, M. J. Wu, H. H. Joyner, W. T. Pennington, Journal of
Organic Chemistry 1991, 56, 1481-1489. Synthesis of (±)-11-Nor-9-carboxy-9-
tetrahydrocannabinol: New Synthetic Approaches to Cannabinoids.
Page 255
Literatur
232
[196] D. H. R. Barton, Y. Hervé, P. Potier, J. Thierry, Tetrahedron 1988, 44, 5479-5486.
Manipulation of the carboxyl groups of -amino-acids and peptides using radical
chemistry based on esters of N-hydroxy-2-thiopyridone.
[197] S. Matsumura, H. Enomoto, O. Yoshiaki, H. Tanaka, Piperazinderivate, 1981,
DE3114239 (A1).
[198] F. G. Bordwell, R. J. Kern, Journal of the American Chemical Society 1955, 77, 1141-
1144. Elimination Reactions in Cyclic Systems. I. cis Eliminations in the Cyclohexane
and Cyclopentane Series.
[199] W. Hückel, R. Bross, Justus Liebigs Annalen der Chemie 1963, 664, 1-18. Beiträge
zur Konstellationsanalyse, X. (Solvolyse von Toluolsulfonsäureestern, XIII). cis- und
trans-3-Isopropyl-cyclopentanol.
[200] J. B. Langlois, A. Alexakis, Advanced Synthesis & Catalysis 2010, 352, 447-457.
Copper-Catalyzed Asymmetric Allylic Alkylation of Racemic Cyclic Substrates:
Application of Dynamic Kinetic Asymmetric Transformation (DYKAT).
[201] R. F. Nutt, K. M. Chen, M. M. Joullié, Journal of Organic Chemistry 1984, 49, 1013-
1021. Synthesis of Dihydromauritine A, a Reduced Cyclopeptide Alkaloid.
[202] W. K. Anderson, E. J. LaVoie, G. E. Lee, Journal of Organic Chemistry 1977, 42,
1045-1050. Synthesis of 6,9-Bisnormethyl-8-methoxy-12,13-epoxy-6,8,10-
trichothecatriene.
[203] B. M. Trost, F. D. Toste, Journal of the American Chemical Society 1998, 120, 815-
816. Asymmetric O- and C-Alkylation of Phenols.
[204] R. R. Gataullin, T. V. Kazhanova, A. A. Fatykhov, L. V. Spirikhin, I. B.
Abdrakhmanov, Russian Chemical Bulletin 2000, 49, 174-176. Synthesis of para-
cyclopentylanilines from ortho-(cyclopent-1'-enyl)anilines.
[205] L. R. Comstock, S. R. Rajski, Tetrahedron 2002, 58, 6019-6026. Expeditious
synthesis of aziridine-based cofactor mimics.
[206] H. E. Gottlieb, V. Kotlyar, A. Nudelman, Journal of Organic Chemistry 1997, 62,
7512-7515. NMR Chemical Shifts of Common Laboratory Solvents as Trace
Impurities.
[207] C. Fäh, R. Mathys, L. A. Hardegger, S. Meyer, D. Bur, F. Diederich, European
Journal of Organic Chemistry 2010, 4617-4629. Enantiomerically Pure and Highly
Substituted Alicyclic ,-Difluoro Ketones: Potential Inhibitors for Malarial Aspartic
Proteases, the Plasmepsins.
[208] A. Hofmann, F. Troxler, Nouveaux dérivés de l'indole et leur préparation, 1963,
FR1344579 (A).
Page 256
Lebenslauf
233
1979 Geboren am 12. September 1979 in Bern als Sohn von Katharina und
Bruno Kissling.
Ausbildung
2004–2011 Doktorarbeit in Medizinalchemie
ETH Zürich, Laboratorium für Organische Chemie
Doktorarbeit bei Prof. Dr. F. Diederich
2001–2004 Master of Science in Chemistry
Universität Bern, Departement für Chemie und Biochemie
Diplomarbeit bei Prof. Dr. P. Renaud
2002 Auslandsemester (ERASMUS)
Universidade de Lisboa, Departamento de Química e Bioquímica
Projektarbeit bei Prof. Dr. A. P. Rauter
1999–2001 1. und 2. Vordiplom in Chemie
Universität Bern, Departement für Chemie und Biochemie
1999 Matura (Typus E)
Wirtschaftsgymnasium Bern-Kirchenfeld
Lehrerfahrung
Betreuung von 4 Projektarbeiten im Rahmen meiner Doktorarbeit
ETH Zürich, Caroline Heintz, Linus Becker, Laurent Morax, Sandro Tonazzi
Betreuung von 2 Praktika in Organischer Chemie für Fortgeschrittene (OCP-2)
ETH Zürich, SS 2007, Betreuung von 2 Studenten (Laurent Morax und Yves Meur)
ETH Zürich, SS 2006, Betreuung von 2 Studenten (Kathrin Durrer und Raphael Schiess)
Betreuung eines Anfänger-Praktikums in Organischer Chemie (OCP-1)
ETH Zürich, WS 2005/06, Betreuung von 8 Studenten
Zürich, Juni 2011 Tobias Kissling