Research Collection Doctoral Thesis Beziehungen zwischen den physikalisch-chemischen Eigenschaften, der chemischen Reaktivität und der lokalanästhetischen Wirkung bei Procain-Homologen Author(s): Studach, Simon Peter Publication Date: 1964 Permanent Link: https://doi.org/10.3929/ethz-a-000087603 Rights / License: In Copyright - Non-Commercial Use Permitted This page was generated automatically upon download from the ETH Zurich Research Collection . For more information please consult the Terms of use . ETH Library
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Research Collection31715/eth-31715-02.pdf-7-INHALTSÜBERSICHT 1. Einleitung 9 2. Allgemeiner Teil 10 2. 1 Arzneimittelsynthetische Abwandlungendes Procain-10 Moleküls 2.2 Zusammenhängezwischen
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Research Collection
Doctoral Thesis
Beziehungen zwischen den physikalisch-chemischenEigenschaften, der chemischen Reaktivität und derlokalanästhetischen Wirkung bei Procain-Homologen
Diese Effekte, zusammen mit dem mesomeren Effekt und den rein ste-
rischen Wirkungen der Substituenten, wurden in der Arbeit von Müller
( 23 ) ausführlich besprochen, der auch die damit in engem Zusammen¬
hang stehenden physikalisch-chemischen Eigenschaften wie Basizität und
Esterstabilität untersucht hat.
2. 3. 3 Lokalanästhetische Wirkung
Die einheitliche Molekülstruktur vieler Lokalanästhetica - lipophiler
Rest, Zwischenkette, hydrophiler Rest und reaktive Gruppen - deuten
auf das Vorhandensein eines Rezeptors im Organismus, der den be¬
kannten Strukturelementen entspricht ( s. Abb. 233-1 ) .
Aromatischeroder
heferocyclischerllestm aromatischemCharakter
(lipophiler Teil)
AminogruppeihyûmphilerTeil)
Mchenkette
iß Procain:
7l-
Uli1iY
-BLBL
H/W<Z "'2
-H-®
V 0 E
il jj ji
Nil
Hypothese einer Wirkstoff-Rezeptor-BindungV = van der Waals'sche Bindungskräfte. D = Dipol-Dipol-Bindungen.
E = Elektrostatische Bindungen.
Abbildung 233-1
Lokalanästheticum-Rezeptor-Bindung
- 18 -
Der Abstand zwischen der Carbonylgruppe und dem aliphatisch gebun¬
denen Stickstoffatom beträgt bei den in Tab. 2. 2. -1 aufgeführten
Alkylenhomologen 4-7 Bindungslängen, bzw. etwa 6 - 10, 6 A.
Nach Nachmansohn und Wilson (51) konkurrieren die Lokal-
anästhetica auf Grund ihrer ähnlichen Struktur mit dem Acetylcholin um
das Acetylcholin-Rezeptor-Protein:
CH3—H-CHfCHrE-CA à+\\à-
CH3 ) ! 0)'! Hß
anioniscfi(Fmenn esleratisch
Receptor
Abbildung 233-2
Cholinesterase-Rezeptor
Wird dieses durch ein Lokalanästheticum besetzt, so kann das Acetyl¬
cholin nicht an den Rezeptor gelangen und wird sofort von der Cholin¬
esterase hydrolysiert. Damit kann es seine depolarisierende Wirkung
auf die Membran nicht mehr zur Geltung bringen und die Fortpflanzung
des Impulses ist unterbrochen.
- 19 -
Nach dieser Hypothese muss der Arzneistoff bei der Leitungsanäs¬
thesie durch die Gewebszellen in die Umgebung der Nervenendigungen
und -bahnen gelangen, um an der Nervenmembran eine Wirkstoff-
Rezeptor-Bindung eingehen zu können. Dass bei diesen Vorgängen den
erwähnten physikalisch-chemischen Eigenschaften der Wirkstoffe eine
grosse Bedeutung zukommt, braucht nicht besonders betont zu werden.
Bezüglich Wirkungsmechanismus und Allgemeinwirkungen der Lokal-
anästhetica verweisen wir auf die ausführlichen Arbeiten von Büchi
und Perlia (12), Zipf ( 25 ) und Watson (26). Letzterer
gibt eine kritische Zusammenstellung der Theorien über die Wirkungs¬
weise der Lokalanästhetica.
- 20 -
EXPERIMENTELLER TEIL
3.1 Synthese der Procain-Homologen
3.1.1 Allgemeine Darstellungsmethoden
4-Amino-benzoesäure-dialkylamino-alkylester werden im allgemeinen
nach folgenden Methoden hergestellt :
311.1 Umsetzung von 4-Nitrobenzoylchlorid mit einem Dialkylamino-
alkohol und anschliessende Reduktion des Nitroesters (1, 17 )
N02\ /k ~ C1 + H
R
0-(CH2)n-N<R
311. 2 Umsetzung eines w-Halogenalkylesters der 4-Nitrobenzoesäure
mit einem Dialkylamin und anschliessende Reduktion des Nitro¬
esters ( 27 )
NO 7y?_o-(CH2)n- Hai + H —N*R
311. 3 Umsetzimg eines w-Halogenalkylesters der 4-Aminobenzoesäure
mit einem Dialkylamin unter Druck ( 1 ) :
NH.TV*-»-<CH2>n- Hai + H -N/
.R
*-R
311. 4 Direkte Veresterung von 4-Aminobenzoesäure mit einem Dialkyl-
aminoalkohol in konzentrierter Schwefelsäure ( 28 ) :
<y- OH + H 0-(CH2)n-N<:Ry
- 21 -
311. 5 Umesterung von 4-Amino-benzoesäure-methylester mit einem
Dialkylaminoalkohol ( 29 )
NH,,-fM^\ /
•CH3 + H/R
0-(CH2)n-N^R
311. 6 Umsetzung von 4-Nitrobenzoesaurem Natrium mit einem
Chloralkyldialkylamin ( 30 ) :
NH.
/\9jf Vc-O - Na + Cl+(CH2)n-N:R
Wir beschränkten uns auf die Methoden 311.1 und 311. 2, welche längstens
als Standardmethoden für die Synthese solcher Verbindungen bekannt
sind.
- 22 -
3. 1. 2 Praktische Ausführung
Ausser Di-n-propylaminoäthanol, Diäthylamino-n-butanol und dem
4-Nitro-benzoesäure-S-halogen-n-butylester waren alle zur Synthese
der Ester benötigten Ausgangsverbindungen im Handel erhältlich.
312. 1 Herstellung der Dialkylaminoalkohole
Di-n-propylaminoäthanol ( 17, 31 ) : 2 Mole Di-n-propylamin wurden auf
100° erwärmt und unter ständigem Rühren tropfenweise mit 1 Mol
2-Chloräthanol oder 2-Bromäthanol versetzt. Nach 8stündigem Erwär¬
men auf 100° wurde das Reaktionsprodukt eisgekühlt, mit 75 ml 40-proz.
Natronlauge versetzt und zweimal mit 250 ml Benzol ausgeschüttelt. Die
Benzolschicht wurde abgetrennt, mit wasserfreiem Natriumsulfat ge¬
trocknet und destilliert. Der Rückstand, der nach einfacher Destination
bis 130° hinterblieb, wurde im Vakuum fraktioniert destilliert.
Sdp. : 80° ;. d 20: 0, 8576 ; Ausbeute 31%.
Diäthylamino-n-butanol ( 32 ) : Zu 1 Mol 4-Chlor-n-butanol wurden
6-7 Mole Diäthylamin gegeben. Nach 8wöchigem Stehen lassen bei
Raumtemperatur wurde das ausgefallene Diäthylammoniumchlorid abfil¬
triert und das überschüssige Diäthylamin abdestilliert. Der Rückstand,
der nach einfacher Destillation bis 110° hinterblieb, wurde im Vakuum frak¬
tioniert destilliert. Sdp. fi: 104-106° ; d
240, 879. Ausbeute 58%.
312. 2 Herstellung der 4-Nitro-benzoesäure-ai -halogenalkylester
4-Nitro-benzoesäure- 8 -brombutylester ( 33 ) : 1 Mol fein gepulvertes4-Nitro-benzoesaures Natrium wurde mit 4 Molen 1,4- Dibrombutan und
5 Tropfen Diäthylamin 4 Stunden lang auf 150° erhitzt. Das überschüs¬
sige Dibrombutan wurde im Vakuum abdestilliert, und der Rückstand er¬
starrte beim Aufnehmen in Petroläther. Smp. : 42-43° ( ohne Um-
kristallisation ). Ausbeute 18%.
- 23 -
4-Nitro-benzoesäure- 8 -chlorbutylester ( 34 ) : 1 Mol 4-Nitro-benzoyl-chlorid wurde mit 1 Mol 4-Chlor-n-butanol auf dem Oelbad auf 120-125°
erhitzt. Nach Beendigung der Salzsäure-Entwicklung Hess man erkalten
und wusch das erstarrte Produkt mit Wasser und Petroläther.
Smp. : 35-37° ( ohne Umkristallisation ) .Ausbeute 90%.
312.3 Herstellung der 4-Amino-benzoesäure-dialkylamino-alkylester
hydrochloride
Methode 311. 1 ( aus 4-Nitro-benzoylchlorid ) ; Zu einer Lösung von
1 Mol 4-Nitro-benzoylchlorid in 1 1 Benzol Hess man tropfenweise 1
Mol eines Dialkylaminoalkohols zufliessen. Diese Lösung wurde unter
ständigem Rühren während 3 Stunden auf dem Wasserbad am Rückfluss
auf etwa 60° erwärmt. Nach Abkühlen auf Zimmertemperatur wurde das
ausgefallene Hydrochlorid des 4-Nitro-benzoesäure-dialkylamino-alkyl-esters abgenutscht und bei etwa 60° getrocknet.
Zur Aufarbeitung löste man die trockene Substanz in Wasser, filtrierte
und schüttelte dreimal mit Aether aus. Die wässrige Lösung des Hydro-chlorids wurde dann mit Natriumcarbonat alkalisch gemacht, die Base
abgenutscht oder wenn flüssig im Scheidetrichter abgetrennt und in Benzol
gelöst. In die mit wasserfreiem Natriumsulfat getrocknete benzolische
Lösung leitete man trockenes HCl - Gas ein bis das Hydrochlorid des
4-Nitro-benzoesäure-dialkylamino-alkylesters vollständig ausgefällt war.
Die so gereinigte und bei 60° getrocknete Nitroverbindung wurde in etwa
90-proz. Aethylalkohol gelöst und nach Zusatz von etwa 2% Palladium¬
kohle ( 10% Pd ) katalytisch hydriert. Nach Beendigung der Wasserstoff¬
aufnahme wurde die alkoholische Lösung am Rotationsverdampfer einge¬
engt. Das Hydrochlorid des 4-Amino-benzoesäure-dialkylamino-alkyl-esters kristallisierte jeweils in der Kälte aus.
Ausbeuten : 30-70% der Theorie.
Methode 311.2 (aus 4-Nitro-benzoesäure- w -halogen-alkylester ) :
1 Mol eines cj-Halogenalkylesters wurde mit 2 Molen Diäthylamin5 Stunden am Rückflusskühler gekocht. Das Reaktionsprodukt wurde
hierauf in Benzol aufgenommen und nach Abtrennung des ausgefallenenDiäthylammoniumhalogenids mit verdünnter Salzsäure extrahiert. Die
salzsaure, wässrige Lösung des 4-Nitro-benzoesäure-diäthylamino-n-alkylesters wurde dann nach Methode 311. 1 aufgearbeitet.Ausbeuten : 20-40% der Theorie.
- 24 -
3. 2 Reinheitsprüfungen und Gehaltsbestimmungen des Untersuchungs-
materials
Die Reinheitsprüfungen und Gehaltsbestimmungen unserer Versuchs¬
stoffe ergaben die in Tab. 3. 2-1 zusammengestellten Resultate.
Die Gehaltsbestimmung erfolgte nach Salvesen (35) durch Titration
der Hydrochloride mit Perchlorsäure in wasserfreiem Milieu nach
Acetylierung der primären Aminogruppe wie folgt:
0, 200g Substanz werden in 20 ml eines Gemisches von Essigsäureanhydridund Eisessig p. a. im Verhältnis 1:5 gelöst. Danach wird bis zum Kochen
erwärmt und abgekühlt. Man fügt 20 ml Dioxan und 10 ml Mercuriacetat
5% bei und titriert mit Perchlorsäure unter Verwendung von Kristall-
violett I als Indikator bis zum Farbumschlag von violett auf blau. Wird
zu schwach erwärmt, so verläuft die Acetylierung unvollständig, der
Umschlag wird dann unscharf und die Resultate unbrauchbar.
Reagenzien: - Perchlorsäure-T 0, IN, Ph. Dan. DC Add. 1954
- Kristallviolett I, Ph. Dan. IX Add. 1954(0,1%)- Mercuriacetat-R, Ph. Dan. IX Add. 1954 ( 5% )
Die von uns hergestellten Versuchssubstanzen erwiesen sich als genügend
rein, um die physikalisch-chemischen Eigenschaften und die chemische
Reaktionsfähigkeit bestimmen zu können.
ldanken
bestens
Stelle
dieser
an
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wir
wofür
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Lehner)
H.
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Bern
AG
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der
Forschungsinstitutes
des
Abteilung
analytischen
der
in
wurden
Elementaranalysen
Die
*)
67
100,
5?167-168,
11,78
9,31
8,37
59,88
59
11,
9,28
8,34
59,74
3oo,823
C15H
25°2
N2C1
C2H5
4
100,18
159-
160°
12,36
9,76
8,08
58,62
12,37
9,69
7,99
58,46
286,797
C14H
23°2
N2C1
C2H5
3
48
100,
5°167-168,
67
lo,
8,51
8,88
08
62,
10,67
8,57
8,74
61,89
328,875
C17H29°2N2C1
C4H9
2
100,39
198-20
0°11,78
9,31
8,37
59,88
11,82
9,32
8,31
59,74
300,823
C15H
25°2
N2C1
C3H7
2
100,30
152-
153°
-
10,27
7,76
57,23
-25
10,
7,93
57,19
272,771
C13H
21°2
N2C1
C2H5
2
100,10
182-
183°
14,48
11,44
7,00
53,98
14,30
11,26
6,96
53,81
244,719
C11H17°2N2C1
CH3
2
%
Gehalt
korr.
Smp.
Cl
NH
berechnet
CCl
N
nden
Elementaranalyse
H
gefu
C
-Gew.
Mol.
Bruttoformel
=R
n=
C1"
'
NH2-{3"*
"°~(
CH2)
n~H\
R
Versuchsstoffe
der
Gehaltsbestimmung
und
Schmelzpunkt-
,Elementaranalyse
der
Resultate
*)
-1
2.
3.
Tabelle
- 26 -
3. 3 Bestimmung der IR-Spektren
3. 3. 1 Allgemeines
Erfahrungsgemäss sind funktionellen Gruppen wie -OH, -NH,
=C=0, -C=C- usw. bestimmte Absorptionsbanden im infraroten
Spektralbereich zuzuschreiben, die sich nur relativ wenig in Abhängig¬
keit vom übrigen Molekül verschieben. Fast alle Verbindungen mit einer
Carbonylgruppe, die nicht zugleich otß-ungesättigt sind, zeigen beispiels¬
weise eine starke C=0-Bande zwischen 1700 und 1800 cm .Diese
charakteristischen Sehwingungsbanden aller möglichen Atomgruppierun¬
gen erlauben eine Aufklärung der chemischen Konstitution von Stoffen.
3. 3. 2 Durchführung der Bestimmung und Resultate
Die IR-Spektren unserer VersuchsStoffe wurden mit 2, 5-proz. Lösungen
der Hydrochloride und Basen in Chloroform sowie als Kaliumbromid-
Presslinge bestimmt. Die C=0-Frequenz sämtlicher Verbindungen lag
zwischen 1698 und 1702 cm".
In Abb. 3. 3. -1 wird deshalb nur das IR-
Spektrum des Procains aufgeführt.
Abbildung 3.3.-1
IR - Spektrum von Procain
- 27 -
3. 3. 3 Diskussion
Die IR-Spektren der Procain-Homologen zeigen, dass in der Elektronen¬
verteilung der Carbonylgruppe kein Unterschied vorhanden ist, während
beispielsweise durch Einführung anderer Substituenten als -NH in
4-Stellung die C=0-Frequenz verändert werden kann, wie Galinsky
( 52 ) an einer Reihe verschieden substituierter Procain-Homologen
zeigte. Die Reaktivität der Carbonylgruppe wird also nur über den Ring,
nicht aber über die Alkylen-Zwischenkette durch andere Substituenten
beeinflusst. Die verschiedenen Wirkungsstärken unserer Versuchsstoffe
beruhen somit nicht auf einer unterschiedlichen chemischen Reaktivität
der Carbonylgruppe, sondern müssen vielmehr auf physikalisch-chemische
Eigenschaften der Derivate zurückgeführt werden.
Die IR-Spektren der Procain-Homologen zeigen auch, dass die Möglich¬
keit einer Wasserstoff-Brückenbildung zwischen Stickstoff- und Carbonyl¬
gruppe auszuschliessen ist und mit Assoziationserscheinungen der Wirk¬
stoffmoleküle somit nicht zu rechnen ist.
Die IR-Spektren wurden im Org. ehem. Laboratorium der ETH, unter
der Leitung von Herrn PD Dr. W. Simon, aufgenommen, wofür
wir auch an dieser Stelle bestens danken.
- 28 -
3. 4 Quantitative, UV-spektrophotometrische Bestimmung der
Versuchsstoffe
Für die quantitative Bestimmung der Versuchsstoffe wählten wir die UV-
spektroskopische Methode, welche sich nach Büchi und Per lia
( 12 ) am besten dazu eignet.
Die UV-Absorptionsspektren sämtlicher Derivate wurden mit einem
ZEISS-Spektralphotometer Modell PMQ II unter Verwendung von Quarz-
küvetten von 10 mm Schichtdicke aufgenommen. Der untersuchte Spektral¬
bereich lag zwischen 210 und 310 um. Die Lösungen wurden jeweils so
verdünnt, dass ihre Extinktionen im Messbereich von 0, 2 bis 0, 5 lagen.-5
Aus Messungen verschiedener Konzentrationen zwischen 2 und 20. 10
Mol wurden die Absorptionskurven der einzelnen Stoffe in Wasser und
Phosphatpuffer pH 7, 40 als Lösungsmittel bestimmt.
Die molaren Extinktionskoeffizienten und Konzentrationen der Lokalanäs¬
thetika in den einzelnen Lösungen berechneten wir nach folgenden Formeln:
E
£ =
c.
d
E
c = . Verdünnung. d
£ = molarer Extinktionskoeffizient
E =
gemessene Extinktion
c = Konzentration in Mol/1
d = Schichtdicke in cm
- 29 -
Die charakteristischen Absorptionsmaxima X und die molarenmax
Extinktionskoeffizienten der VersuchsStoffe sind in Tab. 3. 4. -1
zusammenge stellt.
Tabelle 3.4.-1
Absorptionsmaxima und molare Extinktionskoeffizienten
'2\_J%- °-(CH2)n-|\'Wasser
Phosphatpuffer
pH 7,4
n= R =
Xmax
[nmj6
X max
[nmj eX max
[nm]E
2
2
2
2
CH3
C2H5
C3H7
C4H9
290
290
290
290
18250
18200
18150
18200
220
220
220
220
8850
8800
87 50
9100
290
290
290
290
17900
18100
17900
18100
2
3
4
C2H5
C2H5
C2H5
290
288
287
18200
17800
176 00
220
220
219
8800
8750
7960
290
288
288
18100
17750
17550
Die N-Alkyl-Homologen ergaben mit Procain übereinstimmende
Spektren, die Alkylen-Homologen hingegen zeigten geringe Abwei¬
chungen ihrer Extinktionskoeffizienten. Für die quantitative Bestim¬
mung der Versuchsstoffe wurden immer die Absorptionsmaxima bei
X= 290 nm, bzw. 288 nm verwendet. Abb. 3. 4. -1 zeigt die max.
Absorptionskurven des Procains und der 4-Aminobenzoesäure in
wässriger Lösung.
- 30 -
'20
15
10
Procain-Homologe
200 250 300 K[nm]
Abbildung 3.4.-1
UV-Absorptionsspektren von
Procain und 4-Aminobenzoesäure in Wasser
- 31 -
3. 5 Bestimmung der pKs-Werte und Berechnung des Ionisations¬
grades
3. 5.1 Allgemeines
Der pKs-Wert gibt an, bei welchem pH die Zahl der Basenmoleküle B
gleich der Zahl der ionisierten Moleküle BH ist ; je stärker eine
Base, umso höher ist ihr pKs-Wert ( 36 ).
Da unsere Versuchsstoffe zwei basische Stickstoffatome aufweisen,
müssen wir zwischen dem pKs -Wert für das stärker basische alipha¬
tische und dem pKs.-Wert für das schwächer basische N-Atom der
aromatischen Aminogruppe unterscheiden.
Mit Hilfe der pKs -Werte berechneten wir dann den Ionisationsgrad,
d. h. den prozentualen Anteil ionisierter Base (% BH ) und nicht ioni¬
sierter Base (% B) für den physiologisch wichtigen pH 7,40.
3. 5. 2 Bestimmung und Berechnung der pKs-Werte
Wir bestimmten die pKs -Werte unserer Versuchsstoffe durch potentio-
metrische Titration der Hydrochloride unter Verwendung eines Beck-
man Potentiometers Mod. GS.
Die Messungen wurden unter Stickstoff-
Begasung bei 20 (+ 1 ) und einer ionalen Stärke von jx= 0,1 mit einer
-3Konzentration an Substanz von 1 • 10 Mol/1 ausgeführt. Die konstante
ionale Stärke wurde durch Zusatz der berechneten Menge KCl herbei¬
geführt. Unter den angegebenen Konzentrationsverhältnissen werden die
Aktivitätskoeffizienten praktisch durch den im Ueberschuss anwesenden
Elektrolyt bestimmt, so dass sie und somit auch das Aktivitätenglied
konstant bleiben. Setzen wir also in die Definitionsgleichung
- 32 -
[Hl [AlK = (1)
[HA]
statt Aktivitäten Konzentrationen ein, so erhalten wir die sogenannten
Konzentrationskonstanten, die in unserem Fall für die Ionenstärke 0,1
gelten. Für die Berechnung des Gleichgewichtes
HA 5=i H+ + A" ( 2 )
muss die Konzentration der [H O J -Ionen gemessen werden, also
+d
die Glaselektrode auf HO -Ionen geeicht werden. Die Messanordnung
wird durch die Kette Glaselektrode / Lösung mit HA, KCl fi= 0,1 //
o, IM KCl Kalomelelektrode symbolisiert.
Gleichung ( 2 ) gibt die Ionisation einer schwachen Säure an,und nach
dem Massenwirkungsgesetz ist K durch Gleichung ( 1 ) gegeben. Gibt
man zu der Lösung einer schwachen Säure eine kleine Menge einer star¬
ken Base, so wird ein Teil der Säure neutralisiert. Bezeichnet man die
Gesamtkonzentration der schwachen Säure mit C,so ist
s
Cs = [HA] + [A-]
bzw. [HA] C [A"J
Durch Messung des pH der Lösung erhält man H,und OH ergibt
sich aus dem Ionenprodukt des Wassers zu
K
[OH"][H+]
Da nun die Menge zugesetzter Base
[ROH] = [A"] + [OH~]
- 33 -
ist, ergibt sich
[A-] = [KOHj - [0H"J
Durch Umwandlung von Gleichung ( 1 ) in den neg. log erhält man
- log K =- log [H+] - log
tA"]
[ha]
[A']pK = pH - log -—-
[HA]bzw.
Durch Einsetzen der gemessenen bzw. berechneten Werte von [A 1,
[H J und [HAj lässt sich der pK-Wert berechnen.
Die Resultate unserer Bestimmungen und die von Müller ( 23 )
spektrophotometrisch bestimmten pKs -Werte sind in Tabelle 3. 5. -1
zusammengestellt. Der Vollständigkeit halber führten wir dort auch
die pK-Werte der Hydrochloride in Eisessig und die der Basen in
Methylcellosolve / Wasser (MCS) auf, die im Organ. Chem. Labora¬
torium der ETH Zürich unter der Leitung von PD Dr. W.Simon
bestimmt wurden.
3. 5. 3 Berechnung des Ionisationsgrades
Die Berechnung des Ionisationsgrades erfolgte nach folgender Glei¬
chung ( 37 ) :
100
% BH =
i + io pKsi - pH
Die Resultate, angegeben in Anteil ionisierter Base BH und nicht
ionisierter Base B bei pH 7,40, sind in Tab. 3. 5.-1 zusammengestellt.
0,1
0,3
2,1
99,9
99,7
97,9
8,62
8,21
7,43
6,62
14
6,
8,52
8,38
8,38
2,41
2,36
2,21
10,38
9,99
9,07
C2H5
C2H5
C2H5
432
(1,6
)
1,81
2,5,3
(98,4)
98,2
97,9
94,7
6,98
7,02
7,43
7,20
6,13
6,13
6,14
6,07
8,33
8,30
8,38
8,42
2,21
2,20
2,21
2,20
(9,20)
9,14
9,07
8,65
C4H9
C3H7
C2H5
CHg
2222
%B
%BH+
7,4
pH
Ionisationsgrad
PKSl
pKMCS
PKs2
AcOH
pKSl
pK
pKs2
H2°
PKS;
1pK
=R
=n
2-\3^"°~(CH2)n~lN
Ionisationsgrad
und
pKs-Werte
-1
5.3.
Tabelle
- 35 -
3. 5. 4 Diskussion
Die pKs -Werte der N-Alkylhomologen und entsprechend ihre Ioni¬
sationsgrade bei pH 7, 4 steigen vom Dimethyl- zum Diäthyl-Homologen
stark an. Mit zunehmender Länge der Alkylsubstituenten steigt der ne¬
gative induktive Effekt nur noch sehr gering, die Zunahme der Basizität
vom Diäthyl- zum Dibutylderivat ist deshalb sehr schwach, jedoch noch
feststellbar, da ja stets zwei Alkylgruppen vorhanden sind. Die Bestim¬
mung der pKs -Werte ergab in dieser Reihe keinen Unterschied bei
Verlängerung der N-Alkylsubstituenten. Daraus ist zu schliessen, dass
es durch die verschiedenartige N-Alkylierung nicht zu einer Elektronen-
Verschiebung in den Benzolring und die aromatische Aminogruppe
kommt.
Die pKs.-Werte der Alkylenhomologen und entsprechend ihre Ionisations¬
grade bei pH 7, 4 steigen mit zunehmender Länge der Zwischenkette
stark an. Diese Zunahme der Basizität lässt sich durch die Abnahme des
Feldeffektes des Carbonyl-Dipols mit zunehmender Entfernung des ali¬
phatischen Stickstoffes erklären ( 23 ). Die Bestimmungen der pKs -
Werte von Müller ( 23 ) ergaben, dass mit zunehmender Länge der
Zwischenkette dieser Homologen auch die Basizität der aromatischen
Aminogruppe leicht erhöht wird.
Die Untersuche von Vliet und Adams ( 38 ), nach welchen eine
Vergrösserung der endständigen Alkylreste von der Aethyl- zur Amyl-
gruppe zu schwächeren Basen führen soll, entspricht nicht unseren Er¬
gebnissen und ist wohl auf mangelhafte Messmethoden zurückzuführen.
So ergibt beispielsweise auch die Umrechnung der von diesen Autoren
für Procain bestimmten Basizitätskonstante einen pKs -Wert von
11, 09, was sicher nicht der Wirklichkeit entspricht.
- 36 -
3. 6 Bestimmung des Trübungs-pH und Berechnung der Basenlöslichkeit
3. 6. 1 Allgemeines
Unter Trübungs- oder Fällungs-pH versteht man den pH-Wert, bei dem
die erste bleibende Trübung durch ausgeschiedene Base auftritt, wenn
man die Lösung eines LA - Salzes mit Lauge titriert. Das Trübungs-
pH ist abhängig von der Löslichkeit der Stoffe, der Temperatur, der
Konzentration und der Ionenstärke der Lösung.
Aus dem Trübungs-pH und dem pKs-Wert der VersuchsStoffe kann die
Wasserlöslichkeit der Basen ausgerechnet werden.
3. 6. 2 Versuchsanordnung
Zur Ermittlung der Trübungs - pH wurde die gleiche Messanordnung ver¬
wendet wie zur Bestimmung der pK - Werte.
0, IM Lösungen der Lokalanästhetica-Hydrochloride in Wasser, bzw.
0, 001M Lösungen in 0, IN KCl bei den stark lipophilen Estern, wurden
mit 0, IN CO -freier KOH titriert, bis die erste Trübung durch ausge¬
fallene Base auftrat. Darauf wurde mit 0, IN HCl bis zum Verschwinden
der Trübung zurücktitriert und das pH der Lösung bestimmt.
Aus den nach 3. 6. 3 berechneten Basenlöslichkeiten und den pKs -
Werten der VersuchsStoffe wurden dann die in Tab. 3. 6. -1 aufgeführten
Trübungs -pH für eine Gesamtendkonzentration c = 0, IM berechnet.
- 37 -
3. 6. 3 Berechnung der Wasserlöslichkeit der Basen
Die Basenlöslichkeit s berechneten wir aus den ursprünglich erhal¬
tenen Fällungs-pH und den pKs -Werten der Versuchsstoffe.
In Lösung dissoziiert die schwache Säure HB in
HB + H20 ^=ä H 0+ + B ( 1 )
Da die Konzentration der nicht ionisierten Form B in der Lösung von
HB praktisch konstant ist, ist
S0" M
.61<2>
Nach dem Massenwirkungsgesetz gilt für ( 1 )
[H3°+] W, %K =
—2(3)
[HB]
[H3°+] [Blbzw. HB =
ö J
(4)Ks
Die Gesamtlöslichkeit der schwachen Säure besteht aus der Konzen¬
tration der undissoziierten Form und der dissoziierten Form, also
s = [B] [HB] (5)
Durch Substitution von ( 2 ) und ( 4 ) in ( 5 ) erhält man
tH3° ] [Sol
bzw.
so+
K
so+
sc[H3°+]
'K
so1 +
[H30+]
K
- 38 -
Die Löslichkeit der Base ergibt sich hieraus
[B] = s0
1 +
[H30+]
K
[B]
1 + 10PK - pH
Die nach dieser Gleichung errechneten Basenlöslichkeiten der
Procain-Homologen sind in Tab. 3. 6. -1 zusammengestellt.
Tabelle 3.6.-1
Trübungs-pH und Wasserlöslichkeit der Basen
NH<y+ ,B.
O-(CH) -^H ^R
Cl
Trübungs-pH Wasserlöslich¬
berechnet für keit der Basen
n= R =
PKSi0,1M
LösungmMol
2 CH3 8,65 10 100
2 C2H5 9,07 8,64 27
2 C3H7 9,14 6,62 0,3
2 C4H9 9,20 6,43 0,17
2 C2H5 9,07 8,64 27
3 C2H5 9,99 9,16 12,9
4 C2H5 10,38 9,03 4,3
- 39 -
3.6.4 Diskussion
Nach Koelzer und Wehr (39) kann der Trübungs-pH-Wert als
Mass für die Gewebsverträglichkeit eines Stoffes betrachtet werden.
Ein Vergleich der pharmakologischen Prüfungsresultate mit den
Trübungs-pH-Werten unserer Versuchsstoffe bestätigt die von diesen
Autoren aufgestellte Regel, wonach gut verträgliche Lokalanästhetica
hohe, solche mit grosser Reizwirkung niedrigere Trübungs-pH auf¬
weisen.
Im übrigen sind die Homologen mit verschieden langen, endständigen
Alkylketten umso wirksamer, je tiefer ihr Trübungs-pH liegt.
Bei den Derivaten mit unterschiedlicher Länge der Zwischenkette
ist keine Gesetzmässigkeit vorhanden, da wegen der wesentlich
schlechteren Wasserlöslichkeit des 4-Amino-benzoesäure-diäthyl-
amino-butylesters die Base schon bei tieferem pH ausfällt als die
des entsprechenden Propylesters.
Die Wasserlöslichkeit der untersuchten Lokalanästhetica nimmt in
beiden Reihen mit zunehmender Wirkungsstärke und steigendem
Molekulargewicht ab.
- 40 -
3. 7 Bestimmung des Diffusionsvermögens
3. 7. 1 Allgemeines
Als Diffusion bezeichnet man die freiwillige Wanderung von Molekülen
oder Partikeln einer Substanz von einer Schicht höherer Konzentration
c. zu einer Schicht niedrigerer Konzentration c„. Die in Richtung des
Konzentrationsgefälles pro Zeiteinheit abfliessende Stoffmenge ist nach
dem F i c k ' sehen Gesetz ( 45 ) bei konstanter Temperatur propor-
c
tional dem Konzentrationsgradienten _J_ und dem Querschnitt an der
c2Berührungszone der beiden Schichten. Die Bewegung der gelösten Par¬
tikel beruht auf der im einzelnen völlig regellosen Brown'schen Mole¬
kularbewegung und ist von der Temperatur und der innern Reibung des
Mediums sowie vom Radius der diffundierenden Moleküle abhängig. Durch
Bildung von Ionenhydraten oder Molekülassoziaten könnte die Molekül-
grösse verändert werden, was bei der Beurteilung der Diffusionswerte
allenfalls berücksichtigt werden muss.
3. 7. 2 Versuchsanordnung
Wir bestimmten die Diffusionswerte unserer Versuchsstoffe aus einer
-3 -310-10 M Lösung ( bzw. einer 5 • 10" M Lösung für das Hydrochlorid
des 4-Amino-benzoesäure-dibutylamino-äthylesters ) in Phosphatpuffer
vom pH 7, 4 in das reine Lösungsmittel. Zu diesem Zwecke verwendeten
wir die von Büchi und Perlia ( 46 ) beschriebene Diffusions¬
apparatur und arbeiteten wie diese Autoren nach einer von M^rch (47)
ausgearbeiteten einfacheren Modifikation der klassischen Diffusions¬
methode, indem wir jeweils die Gesamtmenge der in das Lösungsmittel
diffundierten Substanz spektrophotometrisch bestimmten. Die Diffusions-
zeit betrug 48 Stunden und die Temperatur 18° ( + 1° ) .
- 41 -
3. 7. 3 Resultate
Tabelle 3.7.-1
Bestimmung der Diffusionsgeschwindigkeit
( pH 7, 4, Temperatur 18° (+ 1°), Diffusionszeit 48 h )
!2\Z/^"0_(CH2)n"K
n= R=
Diffundierte Menge
[mMol]
2
2
2
2
CH3
C2H5
C3H7
C4H9
0,395
0,387
0,371
0, 362
2
3
4
C2H5
C2H5
C2H5
0,387
0, 384
0,359
3. 7. 4 Diskussion
Die Diffusionsgeschwindigkeit der untersuchten Lokalanästhetica nimmt
innerhalb der homologen Reihen erwartungsgemäss mit steigendem Mole¬
kulargewicht ab.
Durch Verlängerung der end- und zwischenständigen Alkylketten werden
die Moleküle vergrössert, was einerseits die Abnahme der Diffusions¬
geschwindigkeit und anderseits eine Erhöhung der Lipoidlöslichkeit
- 42 -
und der Oberflächenaktivität der Derivate zur Folge hat. Das Diffusions -
vermögen kann somit für sich allein betrachtet nicht für die Wirkungs¬
steigerung in den homologen Reihen verantwortlich sein, hingegen
könnten rasch diffundierende Derivate zu einem rascheren Wirkungs¬
eintritt Anlass geben, was wir aber mangels entsprechender pharmako¬
logischer Resultate nicht beurteilen können.
3. 8 Bestimmung des Verteilungskoeffizienten
3. 8.1 Allgemeines
Der Verteilungskoeffizient q ist das Verhältnis der Konzentrationen
eines gelösten Stoffes in zwei miteinander nicht oder nur beschränkt
mischbaren Phasen.
Nachdem Nernst 'sehen Verteilungsgesetz ist im Gleichgewicht das
Verhältnis der Konzentration in einem Lösungsmittel ( c. ) zur Konzen¬
tration in einem andern Lösungsmittel ( c ) konstant :
Col
q= = konstant
c
aq
Solange c und c klein sind, ist q unabhängig von der Gesamtmenge
des zur Verteilung gelangenden Stoffes, bzw. von der Menge der Lösungs¬
mittel, welche für den Versuch benützt werden.
3. 8. 2 Versuchsanordnung
Wir bestimmten den Verteilungskoeffizienten zwischen wässriger Puffer¬
lösung pH 7, 40 und Oleylalkohol als Lipoide Phase.
- 43 -
-310 ml einer 1* 10 M Lösung der Versuchsstoffe wurden jeweils mit
10 ml konz. Phosphatpufferlösung vom pH 7, 40 ( doppelte Menge
Natriumphosphat ) und 1 ml säurefreiem Oleylalkohol ( genau gewogen )
versetzt. Die Gemische wurden 3 Stunden geschüttelt und zur Trennung
der Schichten über Nacht stehen gelassen. Die in der wässrigen Phase
verbliebene Menge Lokalanästheticum wurde spektrophotometrisch be¬
stimmt und darauf die Konzentration der Base im Oleylalkohol sowie
der Verteilungskoeffizient q berechnet. Die Extinktion der wässrigen
Phase durch herausgelöste Spuren des Oleylalkohols wurde vernach¬
lässigt. Als Vergleichslösung wurde Phosphatpuffer vom pH 1, 40 ver¬
wendet. Die Temperatur betrug bei allen Bestimmungen 27 - 1,das
spez. Gewicht des verwendeten Oleylalkohols 0, 8627.
3. 8. 3 Berechnung und Resultate
Die Konzentration der lipoiden Phase berechneten wir wie folgt:
a ( c vor dem Vers. - c nach dem Versuch )_
aq aq
ol b
a = Menge der wässrigen Phase [ml]
b = Menge der lipoiden Phase [ml]
Nach der Gleichung
Colc
aq
ist somit
a ( c vor dem Vers. - c nach dem Versuch )=
aq aq
b ( c nach dem Versuch )aq
- 44 -
Für die einzelnen VersuchsStoffe erhielten wir folgende in Tab. 3. 8. -1