Research _Fachkräfte Aktuelle Studien Informationen von Deutsche Bank Research im Internet: www.dbresearch.de Industrie 4.0 – Digitalisierung mildert demografische Lasten Die deutsche Industrie wird dank der Digi- talisierung der Wertschöpfungskette in den kommenden Jahren höheres Wachstums- potenzial generieren. Der Wachstumsimpuls dürfte im Zeitraum 2018 bis 2025 zu einer zusätzlichen Bruttowertschöpfung im deut- schen verarbeitenden Gewerbe in Höhe von etwa 70 bis 140 Milliarden Euro führen. Finanzvermögen der Privathaus- halte in Deutschland: stärker diversifiziert als ihr Ruf Die privaten Haushalte in Deutschland halten einen größeren Teil ihrer Ersparnisse in Form von Bankeinlagen als ihre Pendants in Frankreich oder Großbritannien. Aber ihre Portfolios sind stärker diversifiziert, als allgemein angenommen wird, wenn man alle risikoarmen Investitionen mit niedriger Rendite berücksichtigt. Die deutschen Haushalte investieren in erheblichem Umfang direkt und indirekt am Aktienmarkt, wobei der jüngste Anstieg vor allem auf das Niedrig- zinsumfeld zurückzuführen sein dürfte. Wachsender Handlungsdruck bei Unternehmenssteuern Seit der letzten Umgestaltung der Unternehmensbesteuerung 2008 hat sich in Deutschland großer Reformbedarf ange- staut. Angesichts anhaltender Kritik an den deutschen Leistungsbilanzüberschüssen wäre eine Senkung der Unternehmenssteuern ein überzeugendes Signal, um der zu schwachen Investitionstätigkeit im Inland neue Impulse zu geben. Impressum Herausgeber: Deutsche Bank AG, Theodor-Heuss-Allee 72, 60486 Frankfurt Chefredaktion: Boris Burauel (Verantwortlich im Sinne des Presserechts), Stephan Schlote Art Direction: Wolf Dammann Projektmanagement: Niels Baumgarten Objektleitung Deutsche Bank AG: Sabine Freitag Gestaltung: Sandra Seebeck, Redaktion 4 Bildredaktion: Beatrice Linnenbrügger, Redaktion 4 Autoren: Heinz-Peter Arndt, Boris Burauel, Thomas Mersch, Stefan Merx, Stephan Schlote Redaktionsteam Deutsche Bank AG: Tim Alexander, Lavinia Bauerochse, Barbara Böttcher, Christian-Hauke Burkhardt, Thomas Keller, Kirsten Oppenländer, Rainer Otterstätter, Dr. Patrik Pohl, Gero Schomann, Bodo Sentker Schluss- redaktion: Sebastian Schulin Dokumentation: Katja Ploch Leserservice: [email protected] Verlag und Anschrift der Redaktion: HOFFMANN UND CAMPE X, eine Marke der HOFFMANN UND CAMPE VERLAG GmbH, Harvestehuder Weg 42, 20149 Hamburg, Telefon (040) 44188-457 Geschäftsführung: Dr. Ingo Kohlschein, Thomas Keßler Anzeigenleitung: Tellus Corporate Media, Werner Fischer Herstellung: Claude Hellweg Litho: Einsatz Creative Production, Hamburg Druck: Kuthal Print, Mainaschaff. Der Inhalt gibt nicht in jedem Fall die Meinung des Herausgebers wieder. Gedruckt auf 100 Prozent chlorfrei gebleichtem Papier. Nachdrucke nur mit Quellenangabe und Belegexemplar. Neuer Kollege dringend gesucht Der Fachkräftemangel gefährdet den digitalen Wandel in Familienunternehmen. Eine Studie untersucht relevante Berufsfelder und gibt detaillierte Tipps D ie Digitalisierung ist eines der großen Schlüsselprojekte unserer Zeit. Doch ausgerechnet dafür fehlt es an qualifi- zierten Arbeitskräften. Wie sehr, das hat eine von der Stiftung Familienunternehmen be- auftragte Studie untersucht. Dabei wurden die für die Digitalisierung besonders wichti- gen Berufsfelder analysiert: Maschinen- und Fahrzeugtechnik; Mechatronik, Energie- und Elektrotechnik; Informationstechnik sowie technische Forschung und Entwicklung, Kon- struktion und Produktionssteuerung. Die vom Institut der deutschen Wirt- schaft (IW) erstellte Studie („Fachkräfte für die digitale Transformation. Arbeitsmarkt- situation und Gestaltungsmöglichkeiten“) kommt zu einem ziemlich ernüchternden Ergebnis: Der Fachkräftemangel gefährdet die digitale Transformation der deutschen Familienunternehmen. Stiftungsgeschäfts- führer Stefan Heidbreder warnt daher vor einer „nachhaltigen Schwächung des Stand- ortes“. Am größten ist der Bewerbermangel im Bereich der Fachkräfte mit Berufsausbil- dung. Heidbreder fordert deshalb von Politik und Unternehmen „einen stärkeren Fokus auf die Ausbildungsberufe“. Mitarbeiter als „Botschafter“ Den mit Abstand höchsten Fachkräftebedarf sehen die Autoren in den Mechatronik-, Ener- gie- und Elektrotechnikberufen. „Der Fach- kräftemangel wird immer mehr Berufe und Regionen treffen“, sagt Alexander Burstedde, einer der Autoren der Studie. Die Wissenschaftler geben zahlreiche Handlungsempfehlungen an die Politik, etwa eine bessere Berufsorientierung in den Schu- len, die Stärkung der beruflichen Bildung, die Unterstützung des lebenslangen Lernens. Sie empfehlen, regionale Mobilität mit gezielten Hilfen individuell zu fördern, das regionale Fachkräftemarketing auszubauen oder die existierende Positivliste im Zuwanderungs- gesetz um weitere nachgefragte Ausbil- dungsberufe zu erweitern. Aber auch die Unternehmen müssen han- deln. So empfiehlt die Studie etwa verstärk- tes Employer Branding, den Einsatz eigener Mitarbeiter als authentische „Botschafter“ oder die gezielte Ansprache ausländischer Hochschulabsolventen. Und vor allem: selbst auszubilden, selbst weiterzubilden. „Familien- unternehmen sind attraktive Arbeitgeber“, sagt Heidbreder. Das müssen sie auch zeigen. Einige Unternehmen reagieren auf den Fachkräftemangel mit Standortentscheidun- gen: Der Hersteller von Elektroinstallations- technik Obo Bettermann aus dem Sauerland hat seine neue Digitalsparte kurzerhand in Köln errichtet. Neben der zentralen Lage und guten Erreichbarkeit bietet Köln genau die Digitalexperten, die gebraucht werden. In Hannover zu viel, in Traunstein zu wenig: regionaler Vergleich des Stellenüber- hangs (rote Grafik) mit dem Arbeitslosen- überhang (blau) in IT-Berufen „Fachkräfte für die digitale Transformation“ ist als Download abrufbar unter www.familienunternehmen.de DIE STUDIE results. db .com 10