Mar 11, 2016
fieldingsGedichte. Thien Tran. Mit Illustrationen von Lena Baklanova.
Quartheft 11 der Bibliothek Belletristik
© 2009 Verlagshaus J.Frank // BerlinWörther Straße 38 // 10435 // Berlin
Alle Rechte vorbehalten.
Printed in Europe, 2009Bindung: Buchbinderei Cris Grieser, Berlin
ISBN13: 978-3-940249-08-1
www.belletristik-berlin.de
Weitere Titel in der Bibliothek Belletristik:Q 10 | Kubaturen. Gedichte. Philipp Weber.Q 09 | KOORDINATEN. Erzählungen. Hannes Bajohr.Q 08 | Der erste Tod. Gedichte. Dimitris Lyacos. Aus dem Griechischen von Nina-Maria Wanek.Q 07 | Das schöne Auge des Betrachters. Gedichte. Christophe Fricker.Q 06 | Hermetisch offen. Eine Sonderausgabe der <intendenzen> in der Bibliothek Belletristik.Q 05 | Blinder Passagier. Ein Roman in vier Erzählungen. Dominic Angeloch.Q 04 | Gedanken aus Schwerkraftland. Erzählungen und Prosafragmente. Alexander Græff .Q 03 | Die aufgeblähten Schatten des Birnbaums. Gedichte. Sebastian Himstedt.Q 02 | Makellos. Gedichte. Tom Bresemann.
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prolog
erster versuch: fieldings
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8 / prolog
Auf einmal oder noch einmal. Oder plötzlich genau so wie in diesem Moment, wie in diesem Augenblick. Etwas, das sich anfühlt wie. Oder das, zum Beispiel. Nur das, und nichts anderes. Nichts sonst. Ein Das, das so ist, wie es ist. Oder etwas ist, genau jetzt, in diesem Moment, in diesem Augenblick. Und dann, höre ich mich sagen. Und dann noch einmal, höre ich mich sagen, umgeben von. Ich bleibe bei dieser Wendung, auch wenn ich nicht sagen kann, wovon umgeben. Ich kann nur sagen, auf einmal das. Oder plötzlich das. Plötzlich etwas, das sich anfühlt wie.
Und ich gebe Wasser hinzu. Ich rühre um, warte bis sich die Farben aus der Kleidung lösen. Aus dem T-Shirt. Oder aus der Jeans. Farbfäden, die sich durch das Wasser bewegen. Farbfäden in einem Wasserglas. Oder in meinem Kopf, der nur mir gehört. Niemandem sonst. Die Farben Blau und Grün, meinetwegen. Die gleichen Farben wie an jenem Nachmittag, den ich in der Sonne verbrachte. Es war an einem heißen, stickigen Sommer-tag im Juli. Hochsommer, sagt man dazu, wenn ich richtig verstanden habe. Wenn ich richtig verstanden habe, gehen die Leute im Sommer in die nahegelegenen Parks, und suchen dort die Schattenplätze auf. Einige mit Caps und kurzen Hosen. Andere mit Sonnenschirm, und im Sonntagskleid. Auch wenn das altmodisch klingt: wir verbrachten einen ganzen Sommertag am See. Und wir breiteten Decken aus. Wir gingen in die Natur, sozusagen. Nahe dem Wasser spielten die Kinder mit einem Hund. Um uns herum: Wald. Und inmitten des Waldes, ein See. Einige überwindeten ihre Angst vor der Höhe, indem sie auf die Zähne bissen, und, mit dem Kopf voran, ins kalte Nass hinabtauchten. So, wie man die jungen Männer kennt, die ein Mädchen beeindrucken wollen. Oder einfach nur: waghalsige Kinder. Nicht weniger mutig. Während die Damen mit Sonnenbrillen am Beckenrand sitzen, die Sonne genießen, und beobachten. Denn bei diesen Temperaturen kann man nichts anderes tun als beobachten. Alles andere hätte keinen Zweck, wäre Überforderung gewesen. Überforderung, wenn ich richtig verstanden habe. Und ich mittendrin.
Ich, mittendrin, also. Ich, inmitten eines Tumults um den See, könnte man meinen. Oder inmitten einer Überforderung, einen ganzen Nachmittag lang. Stunde um Stunde, Lärm und Geschrei. Denn es war im Juli oder August. Hochsommer, sagt man dazu,
01.
erster versuch: fieldings
I.
wie verrückt: Regen / bella umbrella. seit Tagenübernächtigt. Wolken aus Granit.
II.
aus den Morgen- spalten: abfärbendes Grau /flora vital auf zwanzig Quadratmetern Wohnraum dreitägig sind unsere Blumen auf dem Fensterbrett. in der Küche schneidest du Zitronen.