Prof. Dr. Stefan Vörtler 1 HRK-Nexus – Kurz-Input Prüfungen als Herausforderung Über Klausuren, K-Wochen, Projekte, Bulimie-Lernen und die Macht des Wissens Prof. Dr. Stefan Vörtler [email protected] TU München, 23.6.2017
Prof. Dr. Stefan Vörtler 1
HRK-Nexus – Kurz-Input
Prüfungen als HerausforderungÜber Klausuren, K-Wochen, Projekte, Bulimie-Lernen
und die Macht des Wissens
Prof. Dr. Stefan Vö[email protected]
TU München, 23.6.2017
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Didaktik trifft (auf) Lehre
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Neue Studienmodelle
SoTL
HeterogenitätStudentische Fehlkonzepte
FinanzierbarkeitDekodierung der Fächer
Just in time teachingPeer Instruction
Flipped ClassroomBlended Learning
Didaktik trifft (auf) Lehre
1. Rahmen2. Veränderungen3. Zukunftsbilder
1. Rahmen2. Veränderungen3. Zukunftsbilder
Prof. Dr. Stefan Vörtler 6Titel
Lehren, Lernen, Didaktik und die Generation ZShift from teaching…
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Vier Orte – Eine Hochschule
Lemgo Detmold Höxter Warburg
… und gemeinsam im CampusOWLU Bielefeld (23600 S, 2700 M, 256 Mio €), FH Bielefeld (9800 S, 660 M, 70 Mio €),
HfM Detmold (740 S, 300 M, 15 Mio €), HS OWL (6700 S, 700 M, 44 Mio €)U Paderborn (19900 S, 2300 M, 203 Mio €)
Studiengebäude „Detmolder Schule“
Detmold
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Region mit 13 Hochschulen –55.000 Studierenden
350.000 Einwohnern, 100.000sozialvers.-pfl. Arbeitsplätze, 30% in der Industrie
>100 Patente/100.000 Einwohner, NRW-Durchschnitt 38
1400 Betriebe von KMU bis zu Großkonzernen
Exportquote 48%
(Zahlen: Statistisches Landesamt NRW, Daten aus 2012/13)
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9 Fachbereiche, ~6600 Studierenden, ~500 Mitarbeitende davon 60 Promovierende, 175 Professorinnen und Professoren
Lemgo (Le) E-Technik, Maschinenbau, Medienproduktion, LifeScienceTechnol.,techn. Informatik, Wirt.-& Produktionstech
Detmold (Dt) Detmolder Schule Archi-tektur und Innenarchitektur, Bau.-Ing
Höxter (Hx): Umwelt.-Ing, Landschafts-architekten & planer, angw. Informatik
Warburg (Wa), Studienort) BWL für KMU als Duales Studium
NRW hat 2009 noch 4 neue FHs geründet und 6 Studienorte bestehender eingerichtet
(Zahlen: Strat. Hochschulentwicklung, HS OWL 2016)
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Beispiel Vernetzung: BMBF Spitzencluster „it‘s owl“174 Cluster-Partner
• 24 Kernunternehmen (Investitionen in Innovationsprojekte)
80 Basisunternehmen (Beteiligung an Transferprojekten)
22 Engineering- und Consulting-Unternehmen (Multiplikatoren)
17 Hochschulen & Kompetenzzentren
30 wirtschaftsnahe Organisationen
Unternehmen
Hochschulen und ForschungseinrichtungenWirtschaftsnahe Einrichtungen (Brancheninitiativen, IHKs, Wirtschaftsförderungseinrichtungen u. a.)
IndustrielleInformationstechnik
2012: 24 Mitbewerber,4 andere Cluster-Regionen:
Individualmedizin (Rhein-Neckar)Elektromobilität (Stuttgart)
Carbon-Werkstoffe (München)Biomasse (Sachsen)
Themenfelder am Institut
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1. Rahmen2. Veränderungen3. Zukunftsbilder
Derzeitige Situation■ Studierenden-Andrang, Überlast (OWL: bis zu 180%),
bei Facharbeiter-Mangel und „Akademisierungs-Wahn“
■ Heterogenität der Zugänge, Wissensstände
■ Mehr Nicht-klassische Studierende mit paralleler Berufstätigkeit, Rückkehr nach Bachelor/ Familienphase
■ Veränderte Studierenden-Generationen (X, Y, Z ….)
■ Knappe Ressource, Schuldenbremse, konkurrierende Themen (Geflüchtete, Infrastruktur, Verteidigung)
■ Projektförmige Finanzierung bei sinkenden Grundmitteln
■ „Verwaltung der Lehre“ als nachgeordnete Behörde; auf Dauer und nicht auf ständige Veränderung angelegt
■ Konkurrenz/Wettbewerb untereinander und mit Privaten
■ Begriffliche Vielfalt in Studiengängen und Inhalten
■ (…)
Studierende der ersten Generation
One Size DOES NOT Fit All
Lehrzentrierter Blick Studierendenzentrierter Blick
Studierende der ersten Generation
1. Rahmen2. Veränderungen3. Zukunftsbilder
Veränderungen■ Studierenden-Zentrierung: Dozierende als Coach,
Beratung/ Begleitung, Individuale Angebote
■ Outcome-Orientierung, Betrachtung Abbruchquoten, Übergangsbegleitung bei Abbruch, stärkere Nachfrage des Souveräns (↔ Hochschul-Autonomie)
■ Frage nach Wirkung der Lehre jenseits Evaluationen
■ Fragen nach gesellschaftlicher Bedeutung, „Third Mission“ neben Lehre & Forschung auch Transfer
(*… auch als Thesen gedacht)
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[Bloom (1972), Taxonomie von Lernzielen im kognitiven Bereich]
Beispiel / Erinnerung: Denken in Taxonomie
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Beispiel: Constructive Alignment(Nach Biggs)
[ ProfiLehre TUM, https://www.lehren.tum.de/themen/lehre-gestalten-didaktik/erfolgsfaktoren-guter-lehre/]
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Beispiel: Verbalisierung nicht nur für Modulhandbücher
[ Rohloffs (2012) Skript Mündliche Prüfungsleistungen]
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Beispiel: Lernstile & Lerntypen
[ nach Kolb (1981) Learning Style Inventory ; Kolb & Kolb (2005) Learning Style Inventory 3.1]
Konkrete Erfahrung
Abstrakte Begriffsbildung
Praktiker
Theoretiker
II. Akkomodierer I. Divergierer
IV. AssimiliererIII. Konvergierer
Aufnahme: interne kognitive Prozesse
Aufnahme: durch direktes Er- und Begreifen
Verarbeitung:durch Intension
Verarbeitung:durch Extension
ReflektierendeBeobachtungAktives
Experimen-tieren
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[ Kruse (2007): Schreib- und Forschungsprozess im Überblick;Arbeitsstelle für Hochschuldidaktik, Zürich]
Beispiel: Komplexe Aufgaben erfassen –und bewerten
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Taxonomie Projektförmigen Arbeitens
Werkstudent
Projekt an einer Professur
Projekt vonStudierenden
(ReEng)
Projektwoche
Semester-ProjektLabor-
praktikaZunehmende Freiheitsgrade in Thema, Inhalt und AusrichtungZunehmende Freiheitsgrade in Thema, Inhalt und AusrichtungZunehmende Freiheitsgrade in Thema, Inhalt und Ausrichtung
Abnehmender curricularer Bezug (Anrechenbarkeit?)
(Vor-)Praktikum
BA/MAThesis
MINT- Mentoring(OWL MaschBau)
VirtuelleUnternehmen
Planspiel/Business Game
Studienarbeit/Projektarbeit
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Anwendung: Burning Man Pavillon, Nevada 2017
(Kontakt [email protected] ; www.deserteyes.net)
Studierenden Team:- Architektur & Innenarchitektur- Elektrotechnik- Life Science Technologies- Technische Informatik- Medienproduktion
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Anwendung: Smart Factory OWLIndustrie 4.0 an die Hochschule holen
Prof. Dr. Stefan Vörtler 28Titel
Zwischenbemerkung 1
►Sie sitzen in einem Ruderboot mit einem Sechserpack Bier /Limonade
►Bei einer unbedachten Bewegung fällt das Sechserpack über Bordund versinkt im See …
… was passiert mit dem Wasserspiegel des Sees ?
►(1) Nichts – er bleibt gleich(2) Er fällt(3) Er steigt …weil Masse und Volumen der Flaschen sich
unterschiedlich auswirken auf den Auftrieb
1. Rahmen2. Veränderungen3. Zukunftsbilder
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Beispiel: Leitkonzept „Decoding the Disciplines“
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BottleneckExperten-Blick
Modellierung
Ausprobieren & Feedback
Motivation
Messung
Teilen & Verbreiten,Verbessern
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Beispiel Scholarship of Teaching and Learning (SoTL)
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Beispiel: Leitkonzept Neuropsychologie, Neurodidaktik- dem Gehirn auf die Sprünge helfen
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Gehirn = größtes Stoffwechselorgan,auf energiesparende Effizienz optimiert► Es gibt keine Patentrezepte – und keine Wunder
►das Gehirn ist nicht „trainierbar“ mehr zu leisten, da viele Hirnzellen „ungenutzt“ sind – es können nur Aufgaben effizienter erledigt werden
► Es gilt herauszufinden welcher individuelle Wegam besten geeignet ist (Ihre Verantwortung)
Ein genereller Konsens deutet sich an:► ‚Gehirngerecht‘ zu arbeiten meint vernetzend zu arbeiten: daher existierende Bezüge, Bilder, Emotionen (…) zu nutzen
►die Vernetzung ist plastisch, sie kann zunehmen aber auch abnehmen (Beispiel Musiker)
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Einige Punkte nach Ulrich Herrmann
1. Konkrete Erfahrungen machen2. Lernen in soziale Situationen einbetten
3. Lernen ist effektiver wenn Vorwissen mobilisiert und mit positiven Emotionen verknüpft wird
4. Verständnis des ‚großen Ganzen‘ hilft sich Details besser einzuprägen.5. Informationen und praktische Erfahrungen helfen zu vernetzen.6. Notwendig: Erkennen und eingehen auf individueller Lernunterschiede.7. Lernen wird effektiv, wenn individuelle Talente und Kompetenzen aus-
genutzt werden
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Beispiel: Leitkonzept Neuropsychologie, Neurodidaktik- dem Gehirn auf die Sprünge helfen
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jumpingbrain.org
„Wissen im Gehirn zu verankern ist, anders als beim Computer, kein reiner Abspeicherungsprozess. Jede neue Information muss einen sinnvoll Platz im bereits vorhandenem Wissen einnehmen
und sich entsprechend damit vernetzen.
Dabei müssen die Informationen hierarchisch geordnet vermittelt werden, vom Wichtigen zum Unwichtigen. Denn nur, was als
wichtig empfunden wird, vernetzt sich ausreichend im Langzeitgedächtnis.“
Henning Scheich, Leibniz-Institut Neurobiologie
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Beispiel: Leitkonzept Neuropsychologie, Neurodidaktik- dem Gehirn auf die Sprünge helfen
Prof. Dr. Stefan Vörtler 35Titel
Zwischenbemerkung 2
►Was haben Sie von dieser Präsentation in Erinnerung behalten?
(1) Welche Farbe hatten die Buchstaben OWL auf der ersten Folie?
(2) Wie viele Arten Projektförmigen Arbeitens sind am Start?
(3) Was passiert mit dem Wasserspiegel in einem See, wenn …☺
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
Prof. Dr. Stefan Vörtler
Hochschule Ostwestfalen-LippeKOM - Institut für Kompetenzentwicklung
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