BENSHEIM BENSHEIM www.bergstraesser-anzeiger.de Montag 2. JULI 2012 / Seite 9 BA PRÜFUNG BESTANDEN Ines Vorreiter aus Bensheim darf am Wiener Konservatorium studieren ZWINGENBERGER ARBEITSKREIS Ehemalige Synagoge soll ein Dokumentationszentrum werden ZWINGENBERG, Seite 12 Seite 10 Denksport fürs Wochenende In der Samstagsausgabe hatten wir zwei Originalaufgaben aus der Klausur des 13. Mathematikwettbe- werbs gestellt. Hier noch einmal die Aufgaben und die Auflösungen: * Familie Katzenmeier macht Urlaub in Florida und mietet sich einen Leihwagen. Der Benzinverbrauch wird mit 16 Meilen pro Gallone angegeben. Mit einer Gallone (3,8 Liter) fährt der Wagen also 16 Mei- len weit. Eine Meile entspricht 1,6 Kilometern. Aufgabe 1: Bei einem Ausflug in eine 120 Meilen entfernte Stadt beträgt die Durchschnittsge- schwindigkeit bei der Hinfahrt 30 und bei der Rückfahrt 60 Meilen pro Stunde. Wie groß ist das Durch- schnittstempo der gesamten Fahrt, und zwar in Meilen und in Stunden- kilometern? Lösung: Zeit für die Hinfahrt: 120 : 30 = 4 Stunden. Zeit für die Rückfahrt: 120 : 60 = 2 Stunden Durchschnittsgeschwindigkeit: 2 x 120 : (2 + 4) = 40 Meilen pro Stun- den = 64 km/h. Aufgabe 2: Nach der Rückkehr freut sich die Familie über die erfolgreiche Rundfahrt. Jeder schüttelt jedem die Hand. Man zählt 28 Händeschütteln. Wie groß ist die Familie? Lösung: Sei n die Anzahl der Familienmit- glieder, dann gilt: n x (n - 1) : 2 = 28; also n x (n - 1) = 8 x 7 und somit n = 8. i DIE MATHE-LÖSUNGEN BENSHEIM. Die Polizei sucht nach ei- nem Autofahrer, der am Freitag zwi- schen 16.15 und 18 Uhr in der Elsa- Jawanska-Straße, Höhe Hausnum- mer 3, Fahrerflucht begangen hat. Er streifte mit seinem Wagen – mögli- cherweise ein grüner Pkw – im Vor- beifahren einen schwarzen Fiat. Schaden: 1000 Euro Es entstand ein Schaden in Höhe von rund 1000 Euro, schreibt die Po- lizei. Die Beamten suchen nun Zeu- gen, die den Unfall gesehen haben oder Angaben zum Vorfall machen können. Hinweise an die Polizeista- tion in Bensheim unter Telefon 06251/84680. pol Auto beschädigt Polizei sucht nach Fahrerflucht Zeugen – passend zur aufziehenden Dunkel- heit im Fürstenlager – gegenüber, den Stefan Warmuth am Bass unter- strich. Edith Piafs Chansons spiegeln ein Leben von der Gosse über die Pariser Boheme bis nach New York in einer rasanten emotionalen Achterbahn, in die Evi Niessner einstieg. Genuss- voll und energisch gab sie der fran- zösischen Diva eine Stimme nach dem Motto: „So oder so spielt das Le- ben – und morgen küsst du eine an- dere.“ Zum ersten Mal im Brunnen „Der Abend im Fürstenlager war für uns Künstler bemerkenswert. Der Ort hat eine Magie, die uns begeis- tert hat“, kommentierte Evi Niess- ner. In einem Brunnen habe sie erst- mals gespielt. Während sie sich im ersten Teil wie in einer kleinen, inti- men Runde in unmittelbarem Kon- takt zum Publikum sah, sei im zwei- ten Teil bei aufkommender Dämme- rung ein Konzertambiente entstan- den. „Im Gesundbrunnen tut sich eine märchenhafte Atmosphäre auf, die wunderbar zum exzentrischen Zir- kus- und Straßenkind Edith Piaf ge- passt hat“, lobte die Sängerin. moni Neues Festival: Hochklassiger Auftakt für die Sommerspiele im Fürstenlager / Evi Niessner mit Chansons von Edith Piaf Von Liebe, Leid und Leidenschaft AUERBACH. Schon allein in der Wahl des Fürstenlagers als Spielort lag eine interessante Spannung. Hier die idyllische Abgeschiedenheit ei- nes traumhaften Parks, in den sich der Adel seinerzeit absetzte; dort mit Edith Piaf die Songs einer Frau, die Konventionen abgestreift und sich in einer steilen Karriere von der Gos- se bis zur Weltbühne Stimme und Gehör verschafft hatte. Das Leben mit all seinen Schick- salsschlägen hatte sie in vollen Zü- gen mit einem „unstillbaren Durst nach allem“ (George Moustaki) auf- gesogen und in Klänge gegossen, die noch heute in vielen Ohren nachhal- len. Die Berliner Opern-Sängerin Evi Niessner begab sich auf die großen Fußspuren des kleinen „Spatz von Paris“. Traumhafte Kulisse Mit ihrem Programm „Evi chante Piaf“ gelang ihr in ihrer Premiere am Freitag im Gesundbrunnen vor traumhafter Kulisse eine Punktlan- dung. Auch wenn nicht alle Ränge gefüllt waren: Das Varieté-Theater Pegasus, das sich mit der Reihe „Sommerspiele Fürstenlager“ auf ein neues kulturelles Terrain wagt, zeigte sich mit dem Debüt durchaus zufrieden. Evi Niessner und ihre ausgezeich- nete musikalische Begleitung weck- ten frankophile Gefühle bei mediter- ranen Temperaturen. Das Publikum erlebte eine Evi alias Piaf, die meis- terhaft mit ihrer Stimme jonglierte: Vom warmen, geschliffenen Timbre der Operndiva bis hin zum kraftvol- len Ausdruck eines Chansons. Mit Leidenschaft führte sie in die emo- tionalen Tiefen und Abgründe der Piaf oder spiegelte mit einer rauen Brüchigkeit im Ausdruck das schrof- fe Flair der Straße. Nicht auf der Sonnenseite Als Evi Niessner zum Mikrofon griff, spürte man „die Piaf“ pulsieren. Sie versprühte den Hauch der großen Chanson-Sängerin mit Emphase und mitreißender Präsenz. Im ersten Teil ihrer Hommage wandte sie sich der jungen Piaf zu. Mit der Flüstertü- te in der Hand und der roten Clowns-Nase schwelgte sie mit „Bra- vo pour le clown“ in der Zirkuswelt. Dort verbrachte Edith Giovanna Gassion, 1915 in Paris geboren, ei- nen Teil ihrer Kindheit. Doch unter dem Himmel von Pa- ris („Sous le ciel de Paris“) erlebte sie nicht die Sonnenseiten eines „La vie en rose“. Evi Niessner schloss den Bogen eines wagemutigen, an der Grenze tingelnden Lebens, in dem die Chansons von Liebe, Leid und Leidenschaft erzählen. Die Interpre- tin fädelte sie nicht nur mit profes- sioneller Geste, sondern mit einem feinen Gespür für die Originalität auf. Mit der Band als instrumentales Rückgrat schöpfte sie den Facetten- reichtum der Piafschen Klangwelten aus, die stets im unmittelbaren Zu- sammenhang mit der Biografie ste- hen. Zu einer klaren Stimme im So- pran mischten sich im Konzert der Instrumente James P. Scannel hohe, fröhlich stimmende Klarinetten- Töne ein. An anderer Stelle seufzte zum ge- schmeidigen Gesang das Saxofon die Melodien. Oder es schlugen zu der klaren Klaviersprache (Thomas Teske) die Trommeln (Michael Clif- ton, Drums) den Rhythmus wie in „La Foule“, während die Sängerin in tiefen Tonlagen und rauem Timbre daherkam. In „Carmen’s Story“ spielte die Gruppe und allen voran die Sängerin mit Rasanz auf der Klaviatur der in- neren Dramatik. Dem stand der me- lancholische Absturz in „Mon Dieu“ Evi Niessner präsentierte zum Auftakt der Sommerspiele im Fürstenlager Chansons von Edith Piaf. BILD: NEU amerikanischer Musik und bayri- schen Texten – das Ganze aufge- mischt mit etwas Pop und Schlager auf hohem Niveau. 18. August, 20.30 Uhr: „Junge Junge“ – temporeiche Varieté-Show mit Zauberei. 24. August, 20.30 Uhr: Jörg Knör – Parodien und vieles mehr. Der Enter- tainer tritt mit seinem Programm „Alles nur Show“ auf. 25. August, 21 Uhr: „Echoes“ – Pink Floyd Tribute mit den größten Hits der Band und spektakulärer Lichtshow. Tickets für das Festival im Gesundbrunnen des Fürstenlagers gibt es unter Telefon 06251/989050 sowie unter www.pegasus-bens- heim.de, an der jeweiligen Abend- kasse sowie im Pressehaus Berg- straße, Telefon 06251/100816. Inhaber der Morgencard PREMIUM erhalten zehn Prozent Rabatt für maxi- mal zwei Karten. dr 13. Juli, 20.30 Uhr: Lilian Bouté. Die Jazzlegende und Botschafterin der Stadt New Orleans tritt mit Band auf. 14. Juli, 20.30 Uhr: Pink Moll – musikalisches Kabarett der besonde- ren zwischenmenschlichen Art unter dem Motto „Oper rette sich, wer kann“ mit Christine Gogolin und Markus Schimpp. 21. Juli, 20.30 Uhr: Konzert von Oli- ver Hartmann, einem der besten Rocksänger Deutschlands. Ins Fürs- tenlager kommt er unplugged mit Band und weiblicher Unterstützung. 11. August, 20.30 Uhr: Claire Wald- off – eine musikalische Biografie von und mit Sigrid Grajek und Stefanie Rediske (Piano). Claire Waldoff war von 1907 bis 1935 der Star auf den Brettern der großen Kabaretts und Varietés – nicht nur in Berlin. 17. August, 20.30 Uhr: Los Dos Y Companeros. Die Band schafft den Spagat zwischen authentisch latein- Sommerspiele: Das weitere Programm im Überblick Feuerwehr musste Misthaufen löschen SCHWANHEIM. Für Aufregung sorgte am Samstagnachmittag ein bren- nender Misthaufen im Bensheimer Stadtteil Schwanheim. In einem Reiterhof bemerkten die dort tätigen Reiter, dass sich die An- sammlung von Pferdeäpfeln ent- zündet hat. Sowohl die Feuerwehren von Schwanheim und Fehlheim als auch von Bensheim rückten an, um den brennenden Misthaufen abzu- löschen. Anschließend kam das THW Bensheim, um alles mit einem Radlader auseinanderzuziehen, da- mit die Feuerwehr möglich Glutnes- ter ablöschen konnte. Über 50 Feuerwehrmänner wa- ren im Einsatz. DF/BILD: FUNCK Schönberg: Neugestalteter Bereich am Sonntag offiziell übergeben / Kleine Feier und ökumenischer Gottesdienst Dorfplatz soll Treffpunkt für alle werden SCHÖNBERG. Mit einem ökumeni- schen Gottesdienst mit Pfarrer Wolf- gang Thrin und Prädikat Uwe Ranft sowie einem anschließenden Dorf- fest feierten die Einwohner von Schönberg am Sonntag die offizielle Übergabe ihres neu gestalteten Dorfplatzes. In erster Linie war der bis dato unattraktive Spielbereich aufgemöbelt und hergerichtet wor- den. Das in die Jahre gekommene Spielhaus wich einem Kleinkinder- bereich mit Sandspielplatz, Rutsche und Wippe. Im hinteren Bereich des Dorfplatzes wurde ein Klettergerüst installiert, das den Klettermaxen zahlreiche Möglichkeiten bietet. Wer genug vom Klettern hat, kann von dort aus auf direktem Weg in den Wald kraxeln. Außerdem wurde die gesamte Oberfläche des Platzes abgetragen und neu gekiest. Wichtigste Voraus- setzung für die Umgestaltung war die Beibehaltung des multifunktio- nellen Charakters des Dorfplatzes, betonte Ortsvorsteher Michael Lortz, der sich beim Ortsbeirat, dem Verschönerungsverein, der IG Schönberger Vereine und der Stadt Bensheim für die Unterstützung be- dankte. Die Stadt hat – wie Bürger- meister Thorsten Herrmann mitteil- te – rund 50 000 Euro investiert, die gut angelegt seien. „Dieser Dorfplatz soll Schönberg die Möglichkeit bieten, noch leben- diger zu werden. Hier sollen sich alle Generationen wohl fühlen“, wünschte sich Herrmann. Ergän- zungsarbeiten, beispielsweise an der Beleuchtung, würden in den nächs- ten Tagen ausgeführt. Geplant ist es weiter, einen Plat- tenrundweg zu bauen und eine wei- tere Sitzgruppe im hinteren Bereich des „Hauses am Dorfplatz“ aufzu- stellen. Trotz klammer Kassen sei es dem Stadtparlament leicht gefallen, sich in Schönberg finanziell einzu- bringen, denn „Schönberg engagiert sich. Die Stadtteilgemeinschaft ist etwas ganz Besonderes“. Herrmann erwähnte in diesem Zusammen- hang Ortsvorsteher Lortz und Eh- ren-Ortsvorsteher Walter Schebeck und bedankte sich bei beiden für ihr Engagement. Prädikat Ranft von der evangeli- schen Kirchengemeinde hatte in sei- ner Predigt im kleinen Festzelt zuvor die Suche nach dem „Ziel des Le- bensweges“ in den Mittelpunkt ge- stellt und diesen als einen Ort be- zeichnet, wo sich jeder aufgehoben und geborgen fühlt, an dem er sich mit anderen Menschen austau- schen, aber auch allein sein kann. Er erhoffte sich, dass der Schön- berger Dorfplatz ein Ort wird, an dem „die Menschen in all ihrer Viel- falt zusammenkommen. Er soll ein Platz für alle und nicht nur für be- stimmte Gruppen werden“. Im An- schluss an den Gottesdienst und die offizielle Übergabe des Dorfplatzes feierte die Schönberger Bevölkerung ihr neues Kleinod mit einem bunten Fest. Für die Bewirtung war die IG Schönberger Vereine, zuvorderst die Freiwillige Feuerwehr und die Grup- pe der Montagsmaler, verantwort- lich. Um die Mittagszeit wurde ein deftiger Erbseneintop mit Würst- chen gereicht, am Nachmittag stärk- ten sich die Besucher bei Kaffee und Kuchen. Unter den Gästen waren auch Erster Stadtrat Helmut Sach- witz und Stadtrat Oliver Roeder. An den Nachwuchs hatte man ebenfalls gedacht und für die kleinen Besucher ein unterhaltsames Spiel- programm zusammengestellt. Der gemischte Chor Fidelio sorgte für die musikalische Untermalung. gs Über einen Spielplatz auf dem neu gestalteten Dorfplatz in Schönberg können sich die Kinder freuen. Gestern wurde das Areal eingeweiht. DF/BILD: FUNCK