Seite 1 | 24 KUB 2013.04 | Presseinformation Barbara Kruger Believe + Doubt 19|10|2013- 12|01|2014 Kuratoren der Ausstellung Yilmaz Dziewior und Rudolf Sagmeister Pressekonferenz Donnerstag, 17. Oktober 2013, 12 Uhr Die Ausstellung kann vor der Pressekonferenz ab 11 Uhr besichtigt werden. Eröffnung Freitag, 18. Oktober 2013, 19 Uhr
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Pressemappe Barbara Kruger - Kunsthaus Bregenz · 2017-08-03 · Barbara Kruger Barbara Kruger, geboren 1945, lebt und arbeitet in Los Angeles und New York. Sie wurde auf der 51.
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KUB 2013.04 | Presseinformation
Barbara Kruger
Believe + Doubt
19|10|2013-
12|01|2014
Kuratoren der Ausstellung
Yilmaz Dziewior und Rudolf Sagmeister
Pressekonferenz
Donnerstag, 17. Oktober 2013, 12 Uhr
Die Ausstellung kann vor der Pressekonferenz
ab 11 Uhr besichtigt werden.
Eröffnung
Freitag, 18. Oktober 2013, 19 Uhr
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Wie kaum einer anderen Künstlerin gelingt es Barbara
Kruger bereits seit über vier Jahrzehnten, überzeugend
und vielfältig die ambivalente Wirkung der Massenmedien
und deren Verführungskraft in eindrücklichen Kunstwerken
zu verhandeln. Es verwundert deshalb nicht, dass sie welt-
weit in großen Museumssammlungen vertreten ist und
durch Ausstellungen in renommierten Institutionen die Auf-
merksamkeit einer breiten Öffentlichkeit genießt. Zudem
nahm sie sowohl an der documenta 7 (1982) als auch an
der documenta 8 (1987) in Kassel teil und erhielt 2005 auf
der 51. Biennale in Venedig den Goldenen Löwen für ihr
Lebenswerk.
Umso bemerkenswerter ist es, dass die drei Stockwerke
umfassende Präsentation im Kunsthaus Bregenz ihre erste
große institutionelle Einzelausstellung in Österreich ist. In
Bregenz ist Barbara Kruger jedoch keine Unbekannte. Im
Sommer 2011 beteiligte sie sich an der Solidaritätsaktion
des KUB für den damals inhaftierten chinesischen Künstler
Ai Weiwei und entwarf ein Plakat, auf dem sie mit großen
weißen Lettern auf rotem Grund fragte: »Why Weiwei« und
darunter in kleinerer Schrift ihre bekannte Gleichung hin-
zufügte: »Belief + Doubt = Sanity«. Zuvor hatte sie im sel-
ben Jahr für die Gruppenausstellung des KUB So machen
wir es einen knapp 20 Meter langen und über 4 Meter
hohen Digitaldruck angefertigt, der sich mit dem Problem
des »intellektuellen Eigentums« sowie der Macht des Inter-
nets hinsichtlich der Verbreitung von Inhalten auseinan-
dersetzte.
Die nun von der Künstlerin speziell für das Kunsthaus ent-
wickelte Einzelausstellung bietet die Möglichkeit, die breite
Vielfalt ihrer Vorgehensweise in den unterschiedlichen
Medien zu erkunden. Neben einer Vielzahl ihrer bekannten
Fotocollagen aus den 1980er Jahren und einer ein gesam-
tes Stockwerk einnehmenden Vier-Kanal-Videoarbeit von
2004 präsentiert sie in Bregenz größtenteils aktuelle, für
den einmaligen Bau des Kunsthauses konzipierte Installati-
onen. Durch die Betonung jeweils anderer Architekturele-
mente (Fassade, Wand, Boden, Decke) und dem bewussten
Wechsel der Medien entsteht ein abwechslungsreicher Par-
cours, der für die besonderen Charakteristika des Gebäudes
von Peter Zumthor sensibilisiert wie gleichermaßen für die
Bedeutung, den der Präsentationsrahmen von Kunst grund-
sätzlich für Barbara Kruger besitzt. Denn ihre Videos, In-
stallationen, Collagen, Plakate und Fotografien bestechen
unter anderem durch eine bewusste Reflexion des Kunst-
systems, seiner Hierarchien, Strategien und Präsentations-
sowie Distributionszusammenhänge. Den begrenzten Radi-
us dieses Systems verlässt Barbara Kruger immer wieder,
indem sie Projekte für Zeitschriften, Plakatwände oder
andere Medien und Orte im öffentlichen Raum entwirft.
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Bereits zu Beginn ihrer Karriere Mitte der 1970er Jahre
griff Barbara Kruger für ihre schwarz-weiß collagierten
Fotoarbeiten auf Abbildungen aus den Massenmedien
zurück. Ihre erste intensive Beschäftigung mit Printmedien
erfolgte kurz nach ihrem Kunst- und Design-Studium als
Grafikerin und Bildredakteurin beim Condé Nast Verlag
in New York. Die Erfahrungen bei den Zeitschriften
Mademoiselle und House and Garden zum Beispiel offen-
barten ihr früh die Macht der Bilder, ihr Potenzial zur
Abschreckung wie auch zur Verführung. Die formalen, in-
haltlichen und visuellen Botschaften dieser spezifischen
Kommunikationsstrategien kommentierte und potenzierte
Barbara Kruger im Laufe ihrer Karriere durch ein breites
Spektrum verwendeter Bilder und eingefügter Worte und
Sätze und entlarvte auf diese Weise deren problematische
Mehrdeutigkeit. Ähnlich wie die von ihr gewählten Distri-
butions- und Präsentationsorte (z. B. Zeitschriften, Plakate)
sich durch Kurzlebigkeit und eine gesteigerte Zirkulation
auszeichnen, insistiert Kruger häufig auf dem ephemeren
physischen Status ihrer Werke, da auch ihre eigenen wand-
und raumfüllenden Installationen in der Regel nach der
Laufzeit der Ausstellung zerstört werden – sie lassen sich
jedoch zu einem anderen Anlass genau so oder in verän-
derter Form wieder installieren. Nicht nur mit solchen Vor-
gehensweisen gelingt es der Künstlerin, den komplexen
Warencharakter der Kunst geistreich zu kommentieren.
Grundsätzlich zeichnen sich die Arbeiten von Barbara
Kruger durch ein hohes soziales Engagement aus und set-
zen sich für die Rechte der Frau, für Meinungsfreiheit und
für ein kritisches Bewusstsein gegenüber den Verlockungen
der Konsumkultur ein sowie dafür, wie unser Leben Tag
und Nacht durch Macht und Ohnmacht bestimmt wird. Die-
se im besten Sinne des Wortes plakativen Werke bestechen
durch ihre direkte Ansprache in Form von Fragen oder kla-
ren Statements. Die Text- und Bildentwürfe regen je nach
gewählter Aussage zum Widerspruch, zur Bestätigung, zum
Lachen oder Nachdenken an. Kalt lassen sie niemanden.
Legendär sind bereits heute die von ihr in verschiedenen
Zusammenhängen verwendeten Aussagen wie »I shop,
therefore I am«, »Your body is a battleground« oder »We
don’t need another hero«. Ähnlich wie Barbara Kruger die
Bilder, die sie mit diesen und anderen Sätzen kombiniert,
aus dem Pool des visuellen gesellschaftlichen Gedächtnis-
ses fischt, so greift sie meistens auch bei den von ihr ver-
wendeten Wörtern und Sentenzen auf Vorgefundenes zu-
rück. In beiden Fällen ignoriert sie bewusst jede Hierarchie
zwischen Hohem und Trivialem und kreiert so die für sie
charakteristischen Werke, die ebenso politisch, ikonisch
und poetisch sind.
Text: Yilmaz Dziewior
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KUB Billboards
Barbara Kruger
07 | 10 | 2013 – 12 | 01 | 2014
Seestraße Bregenz
Barbara Kruger wählte für die Tafeln der KUB Billboards,
die entlang der Seestraße zwischen dem Bahnhof und dem
Kunsthaus Bregenz aufgestellt sind, sechs Textarbeiten aus.
Ihre ikonenhaften Wortbilder sprechen die Passanten mit
poetisch-philosophisch gefassten kurzen Statements und
Fragen unmittelbar an. Dabei verwendet sie mitunter auch
die deutsche Sprache, um dem lokalen Publikum näherzu-
In offenen Dialogführungen wird zur Kunst, zum KUB all-
gemein sowie zu aktuellen Fragen Stellung bezogen.
Geli Salzmann — Atelierbesuch bei Vorarlberger Architek-ten und Architektinnen | Dienstag, 10. Dezember, 17 Uhr
Der Um- und Neubau des Gasthofs Schiffle in Dornbirn wie
auch die Firmenzentrale Gunz in Mäder zählen zu einigen
der realisierten Projekte von Geli Salzmann. Treffpunkt im
Büro: Mühlebacherstraße 25, Dornbirn
Body Mind Shopping — Tanzprojekt zur Ausstellung Barbara Kruger | Öffentliche Improvisation: Sonntag, 20. Oktober, 1. Dezember 2013 und 5. Januar 2014, jeweils um 15.30 Uhr | Premiere: Samstag, 11. Januar 2014, 19 Uhr
Im Dialog mit den Werken von Barbara Kruger entwickelt
die aus Vorarlberg stammende Tänzerin Silvia Salzmann
zusammen mit Leonie Humitsch eine Tanzperformance. In
öffentlichen Improvisationen im Ausstellungsraum nehmen
sie die in der Schau verhandelten Themen auf und erarbei-
ten daraus ein Tanzstück, das am 11. Januar 2014 im KUB
aufgeführt wird.
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Seismographen der Architektur
Vom Modell zur Realität
8. November bis 9. November 2013
Kunsthaus Bregenz in Kooperation mit Peter Ebner—3M
futureLAB by UCLA + futureLAB by HUD
Das Symposium Seismographen der Architektur versteht
sich als Plattform für den Dialog an der Schnittstelle von
Kunst, Architektur und Gesellschaft. Das Prinzip der Grenz-
überschreitung wird damit selbst zum Thema gemacht. Die
geladenen Experten stehen für ein internationales und gen-
reübergreifendes Feld von Architekten, Bauingenieuren,
Stadtplanern, Designern und Künstlern, ihnen gemeinsam
ist die Lust am Experimentieren und das Erkennen von
neuen Strömungen.
Freitag, 8. November
15.45 Uhr Begrüßung Yilmaz Dziewior
Direktor Kunsthaus Bregenz
15.55 Uhr Begrüßung Peter Ebner | 3M futureLAB by
UCLA + futureLAB by HUD
16 Uhr Heatherwick Studio—Ole Smith
Architekt, Designer, Großbritannien
17 Uhr CAt—Kazuhiro Kojima & Kazuko Akamatsu
Architekten, Japan
19 Uhr Urban-Think Tank—Alfredo Brillembourg &
Hubert Klumpner | Architekten, Stadtplaner,
Venezuela|Schweiz
20 Uhr Preston Scott Cohen | Architekt, USA
Samstag, 9. November
15 Uhr Ron Arad Architects—Asa Bruno | Designer,
Architekt, Großbritannien
16 Uhr Jan Knippers | Bauingenieur,
Deutschland|USA
17 Uhr Edouard François | Architekt, Frankreich
19 Uhr Tomás Saraceno | Künstler, Architekt,
Deutschland|Argentinien
20 Uhr MAD architects—Ma Yansong | Architekt,
China|USA
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Architekturexkursion—Vorarlberger Baukunst
Samstag, 9. November, 9 bis 14 Uhr
Bei diesem Halbtagesausflug werden unter fachlicher Be-
gleitung einige aktuelle Beispiele zeitgenössischer Vorarl-
berger Baukunst wie der für den Mies van der Rohe Award