Prävention aus Sicht des Versicherers SIRM-Forum 2012 / 7. November 2012 in Pfäffikon Martin Jutzi, Die Mobiliar
Feb 22, 2016
Prävention aus Sicht des Versicherers
SIRM-Forum 2012 / 7. November 2012 in Pfäffikon
Martin Jutzi, Die Mobiliar
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Zusammenfassung
Vielfältige Gefahren bedrohen die Unternehmen. Auch viele neuartige. Aber noch immer dominieren die Naturgefahren die Schadenstatistiken. Und sie treffen vor allem die Infrastrukturen empfindlich. Versorgungs- und Lieferprozesse werden gestört. Ertragsausfälle und
Mehrkosten sind die Folge. Die Mobiliar berichtet über ihren Umgang mit Naturgefahren und den
Beitrag an die Sicherung unserer gemeinsamen Infrastruktur.
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Agenda
1. Ausgangslage - alles im Griff?
2. Naturgefahren treffen auf verwundbare Strukturen
3. Prävention Naturgefahren - Antworten der Mobiliar
4. Verantwortung der Versicherer?
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1. Versicherer und Prävention: alles klar?
“Die Betätigung des Versicherers zur Verhütung von Schadenfällen rechtfertigt sich durch sein Interesse an tunlichster Beschränkung der Schadenlast und damit auch der Prämien, deren geringst mögliche Bemessung ein stets erstrebenswertes Ziel ist.“
(Gerhard Wörner, ‘Versicherungslehre‘, 1920)
“Versicherung setzt die Fortdauer des Risikos voraus, während sich die Schadenverhütung darum bemüht, das Risiko technisch zu verändern.“(Bodo Rothe, ‘Sozialökonomische Theorie der Versicherung‘, 1931)
“Unterstützungsleistungen zur Schadenprävention sägt am Ast, auf dem der Versicherer sitzt. Das neue Selbstverständnis kennzeichnet sich durch den Grundsatz der Trennung von Versicherung und Verhütung aus.“(Paul Brauss, 1936)
Versicherung und Prävention: passt das zusammen?
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1. Gefahr bekannt - Gefahr gebannt
• Brandschutz• Einbruchschutz• Schutz vor Naturgefahren
• Fahrsicherheit• Schutz vor Verlust• Sicherheitsprogramme
• Qualitätssicherung• Produktesicherheit• Verträge/Garantien
• Unfallschutz• Gesundheitsprävention• Vorsorge
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1. Versicherer? Die Angebote gleichen sich
Brandschutz Einbruch-, Diebstahl- und Unfallschutz Schutz vor Naturgefahren Infrarot-Thermografie Physische IT-Sicherheit Business Continuity- / Krisen-Management Schutz vor Haftpflichtrisiken
Den Betrieb fest im Griff....und darüber hinaus?
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2. Risiken treffen auf verwundbare Strukturen
Nano-Tech
OekonomischeCyber
„Klassiker“
PolitischeUmwelt
Soziale Pandemie
• „Neue Risiken“ kündigen sich am Horizont langsam an• Verwundbarkeit zeigt sich auf Input- und Output-Seite• Der „Perimeter“ liegt weit draussen• Und immer wieder dominieren die Naturgefahren
• Energie• Rohstoffe/Halbfabrikate
• Produkte• Dienstleistungen
Naturgefahren
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2. Beispiele....immer wieder Naturgefahren
Wirbelsturm „Sandy“, US-Ostküste, Herbst 2012 50 Tote, Schäden über 50 Mrd. USD Infrastrukturen grossflächig beschädigt, Versorgung gestört
Erdbeben (9.0) und Tsunami, Japan, Frühjahr 2011 Rund 19‘000 Tote, Schäden über 200 Mrd. USD Wohn- und Industriegebiet überflutet, radioaktive Kontamination
Vulkanausbruch Eyjafjallajökull, Island, Frühjahr 2010 100‘000 gestrichene Flüge, Schäden von mehreren 100 Mio. USD Europäischer Flugverkehr mehrere Tage lahmgelegt
Felssturz auf die Gotthardstrecke, Schweiz, Sommer 2012 1 Toter, Sach- und Unterbrechungsschaden über 10 Mio. CHF Internat. Eisenbahnstrecke vier Wochen unterbrochen
Unwetter mit Überschwemmungen/Erdrutschen, Schweiz, Sommer 2005 Mehrere Tote, Schäden um 2.5 Mrd. CHF Siedlungsräume und Infrastrukturen grossräumig beschädigt
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Erdrutsche
Überschwemmung
Kummulierte Schäden
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2. Der Trend: steigende Hochwasserschäden
Zahlen Schweiz
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2. Ansatzpunkte für das Risk-Management
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• Schutzbauten• Vorwarnung• Rettung• Klimaschutz
• Redundanz• Reserve• Einfachheit• Notfallkonzept
„häufiger und intensiver“
„wertvoller und exponierter“
+
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3. Antworten der Mobiliar auf Naturgefahren
Finanzierung einer Professur UNI Bern bis 2018 Erforschung der Klimafolgen im Alpenraum mit Fokus auf
Eintreten von Extremereignissen in änderndem Klima
Geo-Informationssystem MobiGIS mit Naturgefahren Verknüpfung von Gefahrenkarten mit Versicherungsdaten Innovationspreis der Assekuranz 2010
Risiko-Beratung zum Thema Naturgefahren Erarbeiten von Schutzmassnahmen Erfahrene Ingenieure und Spezialisten
20 Mio. zur Unterstützung von Schutzprojekten Anschubfinanzierung mit grosser Hebelwirkung 58 Projekte mit allgemeinem Nutzen seit 2005 realisiert
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3. Risiken erkennen mit MobiGIS
Potentielle Gefährdung für einen Standort schnell und einfach erkennen
Mögliche Schutzmassnahmen mit Kunden besprechen, um langfristige Versicherbarkeit sicher zu stellen
Identifizierung von Regionen mit hohem Schadenpotential Gezielte Unterstützung der Präventionsprojekte in diesen
Regionen aus dem Überschussfonds der Mobiliar
Höchstschadenschätzung für ganzes Einzugsgebiet (z.B. Alpenrhein, Rhone, Aare)
Basis sind Mobiliar-Versicherungsdaten und anerkannte Überflutungsmodelle
Einsatz im Schadenfall zur Unterstützung bei der Einsatzplanung: wie viele und welche Kunden sind durch ein Naturereignis betroffen?
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3. MobiGIS - ein innovatives System
MobiGIS ist erstes System in der Schweiz... ...in dem die Gefahrenkarten der
Kantone zusammengeführt werden
...in dem Versicherungsdaten mit Naturgefahrendaten verknüpft werden
Berner Zeitung, 09.03.2010
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3. Risiken bewältigen mit Präventionsprojekten
Schutz für Siedlungsräume, Industriezonen, Verkehrsträger, Infrastrukturen
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3. Zum Beispiel Präventionsprojekt Willisau
Schäden vor Massnahmen• Mehrere Überschwemmungen 1988, 1997,
2005 und 2007• Schäden für die Mobiliar total rund CHF 10 Mio.
Bau eines Hochwasserentlastungskanals• Projektkosten total: CHF 12.2 Mio.• Beitrag Mobiliar: CHF 1.85 Mio.
Unwetter 2009 und 2010• Heftige Gewitter am 26.05.09 und 29.07.10• keine nennenswerten Schäden
Überschwemmungen 2005
Unwetter 2009: Das angeschwemmte Holz wird im neuen Rückhaltebecken zurückgehalten
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4. Handlungsfelder gibt es noch viele...
Energieversorgung Investitionen in die Erneuerung der Infrastrukturen Ausbau und Modernisierung der Verteilnetze Aufbau alternative Stromproduktion (Sonne, Wind) Langfristige Ablösung der Kernkraftwerke
Schutz durch VersicherungslösungenSicherung durch Investitionen
macht mit!
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4. Versicherer sollten ihre Stärken einsetzen
Kapitalkraft
Anlagebedarf
Risiko-
Transfer
Wissen
Erfahrung
Versicherungsgeschäft Verantwortung