IMPRESSUM
Herausgegeben vom Bischöflichen Ordinariat WürzburgGeneralvikar
Dr. Jürgen Vorndran
Verantwortlich für den Inhalt:Markus Hauck, Leiter der
Pressestelle,Stellvertretender Pressesprecher
Redaktion:Kerstin Schmeiser-Weiß, Redakteurin,Stellvertretende
Leiterin der Pressestelle
Medienhaus der Diözese Würzburg
(KdöR)PressestelleKardinal-Döpfner-Platz 5, 97070 Würzburg
Telefon 0931 386-11 100, Telefax 0931 386-11
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erbeten.
Erscheinungsweise wöchentlich.
POW Nr. 51/52/53 vom 16. Dezember 2020
Seite 61 von 62
Nummer 51/52/53
vom 16. Dezember 2020
49. Jahrgang
Weihnachtsgruß
Mit einem Foto der Krippe der Würzburger Pfarrkirche Sankt
Johannes in Stift Haug wünschen wir Ihnen ein gesegnetes und frohes
Weihnachtsfest und grüßen Sie von Herzen zur Feier der Geburt
Christi im Jahr 2020: alle Journalistinnen und Journalisten,
Mitglieder der Zeitungsredaktionen und Verlage der Funkhäuser und
Fernsehstudios im Bereich der Diözese Würzburg und alle
Medienschaffenden, die uns verbunden sind, sowie alle anderen
Nutzerinnen und Leser unseres Pressediensts. Wir danken Ihnen allen
für die Zusammenarbeit im vergangenen Jahr: für faire Kritik,
kollegiale Anregungen und auch für Ihr Lob an uns.
Das zurückliegende Jahr 2020 stand vor allem unter den
Auswirkungen der Corona-Pandemie und der Auseinandersetzung über
Art und Umfang passender Gegenmaßnahmen. Außerdem hat sich, nicht
zuletzt im Wahlkampf um die Präsidentschaft der Vereinigten
Staaten, ein zunehmend unversöhntes Aufeinanderprallen
gegenläufiger Ansichten gezeigt. Das göttliche Kind zeigt mit
seiner Geburt im Stall von Betlehem, dass es einen anderen Weg
geht: Jesus kommt ganz klein und schwach. Möge der von ihm
ausgehende Friede Gottes, der in jedem Jahr in der Heiligen Nacht
den Menschen verkündet wird, für Sie und uns im kommenden Jahr
spürbar werden.
Markus HauckKerstin Schmeiser-Weiß
Magdalena Rössert
Sophia Böhm Sabrina Kneuker-Faulhaber
Inhalt
Bild des Jahres 20206
Jahresrückblick
Das Jahr 2020 im Bistum Würzburg8-19
Im Gespräch
Münsterschwarzach: „Mehr als Jingle Bells“20-22(Abt Michael
Reepen über Weihnachtstraditionen und Rituale in
Münsterschwarzach)
Würzburg: „Gut um sich selber kümmern!“23-24(Albert Knött über
den Umgang mit reduziertem Weihnachten)
Berichte
Würzburg: Keine späten Christmetten im Bistum25-26(„Viel
Liebgewonnenes in diesem Jahr nicht möglich“)
Würzburg: Dringender Handlungsbedarf27-28(Bistum gibt
Trägerschaft von vier Tagungshäusern ab)
Würzburg: Bilanzen vorgestellt29-30(Diözese Würzburg und
Bischöflicher Stuhl zu Würzburg legen Jahresabschlüsse 2019
vor)
Würzburg: Corona als weltweite Herausforderung31(Bischof Jung
schickt Weihnachtsbrief an Missionare aus dem Bistum Würzburg in 25
Ländern)
Würzburg/Arnstein: Vom Auszubildenden zum
Ausbilder32(Caritas-Don Bosco-Teilnehmende sehen in Chris Keller
ein Vorbild)
Würzburg: Armut in Unterfranken wächst33(Allgemeine
Sozialberatungsdienste der Caritas stark gefragt)
Würzburg: Deklaration für ein offenes
Miteinander34(Handwerkskammer und HIV/Aids-Beratung setzen sich
gegen Ausgrenzung im Arbeitsalltag ein)
Würzburg: Weihnachten für Leseratten35-36(Buchtipps der
Würzburger Liborius-Wagner-Bücherei)
Rottendorf: „Ein Weihnachtswunder, das in jedem Paket
mitreist“37(Rottendorfer „pax-christi“-Gruppe packt für
Johanniter-Weihnachtstrucker)
Buch-Tipp
Sulzdorf: Beitrag zur Liborius-Wagner-Verehrung38(Weihbischof
erhält erstes Exemplar des Novenen-Büchleins „Gelebte Treue“)
Kurzmeldungen
Würzburg: „Weihnachten im Lockdown – Sprich den Bischof“ am 22.
Dezember39
Würzburg: Ökumenischer Weihnachtsgottesdienst an Heiligabend
abgesagt39
Würzburg: Kirchen hoffen auf Zustimmung der Behörden zu
Gottesdienst auf Residenzplatz39
Óbidos/Würzburg: Bischof Jung gratuliert Bischof Bahlmann zum
60. Geburtstag 40
Würzburg: Das Friedenslicht von Betlehem für Bischof Dr. Franz
Jung40
Würzburg: Adventstüren öffnen sich im Würzburger
Kiliansdom41
Würzburg: Museum am Dom: Weihnachtsdarstellung im
Schaufenster41
Würzburg: Liborius-Wagner-Bücherei bietet Abholservice41
Würzburg: Instrumente für Caritas-Don Bosco-Bildungszentrum
42
Würzburg: Nikolausteams der Kolpingjugend unterwegs42
Würzburg: Handgemachte Schutzmasken „made in Würzburg“43
Mellrichstadt: „Offene“ Adventsandacht am dritten Adventssonntag
43
Würzburg: Kirchenradio am Sonntag – Tipps für die Stunden unterm
Christbaum44
Würzburg: „Kirche in Bayern“ – Weihnachtswald Sankt
Maximilian44
Würzburg: Sonntagsblatt – Eine besondere Hilfsinitiative für das
ländliche Indien45
Personalmeldungen
Nordheim/Premich: Pfarrer i. R. Karl Hauck wird 92 Jahre
alt46
Mömbris/Erlenbach am Main: Pfarrer i. R. Anton Wegstein wird 85
Jahre alt46
Aschaffenburg: Pfarrer i. R. Gerd Eugen Goldhammer wird 80 Jahre
alt47
Würzburg: Wallfahrtsrektor Josef Treutlein wird 70 Jahre
alt48
Aschaffenburg: Diakon Wolfgang Ebert wird 70 Jahre alt48
Marktbreit/Aschaffenburg: Klaus Schmalzl wechselt in die Ehe-,
Familien- und Lebensberatung49
Würzburg: Wechsel in der Leitung des Gesprächsladens 49
Würzburg/Haßfurt: Pfarrer i. R. Ludwig Glückler gestorben49
Litembo: Mitgründerin des Krankenhauses von Litembo
gestorben50
Veranstaltung
Münsterschwarzach: Märchenhafte Impulse bei
Frauenbildungstag51
Zur Information
Bischofstermine im Januar52-53
Geburtstage im Januar54
Die Pressestelle ist vom 24. Dezember 2020 bis einschließlich
10. Januar 2021 geschlossen.
Der nächste POW erscheint zum 13. Januar 2021.
Aktuelle Meldungen erhalten Sie per E-Mail.
Im Internet finden Sie die Berichte der Ereignisse in der
Weihnachtszeit unter www.pow.bistum-wuerzburg.de.
Bild des Jahres
Foto: Heiko Becker
11. April 2020:
Wegen des Corona-Lockdowns erstmals ohne öffentliche Beteiligung
der Gläubigen wird im Würzburger Kiliansdom die Osternacht
gefeiert. Bischof Dr. Franz Jung erklärt: „Der Traum vom neuen
Leben ist nicht ausgeträumt. Er beginnt erst jetzt. Mit uns. Hier
und heute.“ Übertragen wird die Feier, wie alle Gottesdienste in
der Karwoche, live auf TV Mainfranken sowie im Internet auf
Facebook, YouTube und bei Bibel TV. Die Osternacht wird zusätzlich
im Hörfunkprogramm Bayern 1 des Bayerischen Rundfunks
ausgestrahlt
Das Jahr 2020im Bistum Würzburg
Januar
Foto: Christian Bargel
Unter dem Titel „Nacht der Versöhnung“ feiern über 550
Jugendliche am 17. Januar in der Abteikirche Münsterschwarzach eine
Jugendvesper.
3. Januar: Rund 200 Mädchen und Jungen aus dem Bistum Würzburg
mit ihren Begleitern nehmen an der diözesanen Aussendungsfeier der
Sternsinger mit Bischof Dr. Franz Jung in der Marienkapelle in
Würzburg teil.
7. Januar: Paula Krapf, Lea Krauß, Magdalena Meusert und Joshua
Krapf aus der Pfarrei „Sankt Johannes der Täufer“ in Volkach-Fahr
(Dekanat Kitzingen) vertreten das Bistum Würzburg beim
Sternsingerempfang mit Bundeskanzlerin Angela Merkel in Berlin.
Insgesamt sind 108 Sternsinger aus 27 deutschen (Erz-)Diözesen
dabei.
12. Januar: Geduld ist entscheidend, gerade wenn die Probleme,
die zu lösen sind, sehr komplex und herausfordernd sind, betont
Bischof Dr. Franz Jung beim Neujahrsempfang der Stadt Würzburg.
13. Januar: „Wir haben nie in einem goldenen Zeitalter der
Demokratie gelebt. Sie ist angewiesen auf die, die sie
verteidigen“, sagt der Philosoph Professor Dr. Dieter Thomä vor
rund 1100 Gästen beim Diözesanempfang in der Universität am
Würzburger Hubland in seinem Vortrag „Wie Menschen über sich
hinauswachsen. Ein demokratisches Plädoyer für Heldentum“.
14. Januar: Pater Christoph Eisentraut wird beim Provinzkapitel
der Deutschen Provinz der Missionare von Mariannhill für die
Amtszeit von drei Jahren zum neuen Provinzial gewählt.
14. Januar: Benediktinerpater und Bestsellerautor Anselm Grün
wird 75 Jahre alt.
20. Januar: Ein Sinnesparcours ist der Publikumsmagnet am
gemeinsamen Messestand der Katholischen Landvolkbewegung (KLB) der
Diözese Würzburg und des Evangelischen Diensts auf dem Land (EDL)
auf der Grünen Woche in Berlin.
21. Januar: Papst Franziskus entlässt einen Ruhestandspriester
der rumänischen griechisch-katholischen Diözese Oradea Mare wegen
sexuellen Missbrauchs aus dem Klerikerstand.
22. Januar: Generalvikar Thomas Keßler startet offiziell das
Projekt „Arbeitsschutz mit System“ (AMS).
25. Januar: Bei einem feierlichen Konventamt legen Pater Maurus
Schniertshauer und Bruder Kilian Ohs in der Abteikirche der
Benediktinerabtei Münsterschwarzach ihre Zeitliche Profess ab.
28. Januar: Bei einer Feierstunde im Würzburger Burkardushaus
werden die Domkapitulare Dr. Helmut Gabel, langjähriger Leiter der
Hauptabteilung Außerschulische Bildung, und Monsignore Dietrich
Seidel, langjähriger Leiter der Hauptabteilung Personal, als
Hauptabteilungsleiter verabschiedet.
28. Januar: Mit insgesamt 72,5 Tonnen verkauften Röstkaffees im
Jahr 2019 stellt der Verein Würzburger Partnerkaffee einen neuen
Umsatzrekord auf.
30. Januar: Unter dem Leitwort „Der Friede als Weg der Hoffnung:
Dialog, Versöhnung und ökologische Umkehr“ feiert Weihbischof
Ulrich Boom anlässlich des Weltfriedenstags einen Gottesdienst mit
rund 600 Soldaten, deren Angehörigen und Zivilbeschäftigten
der Bundeswehr im Würzburger Kiliansdom.
30. Januar: Das Würzburger Museum am Dom zeigt Werke von je zwei
behinderten Künstlern der Mainfränkischen Werkstätten und des Sankt
Josefs-Stifts Eisingen aus einem „Public Painting“.
31. Januar: Der erste Bauabschnitt des Krankenhauses Dom
Floriano na Providência de Deus in der Bischofsstadt Óbidos im
gleichnamigen brasilianischen Partnerbistum wird bei einer Feier
eingeweiht.
Februar
1. Februar: Ein Acker im Veitshöchheimer Ortsteil Gadheim in der
Nähe des Caritas-Don Bosco-Sankt Markushofs ist nach dem
EU-Austritt Großbritanniens der neue Mittelpunkt der Europäischen
Union.
1. Februar: Die Mannschaften aus der Pfarrei Alzenau-Sankt
Justinus und der Pfarreiengemeinschaft „Marienhain, Herlheim“
(Dekanat Schweinfurt-Süd) qualifizieren sich beim diözesanen
Ministranten-Fußballturnier in Kleinostheim in den Altersklassen
Ü15 beziehungsweise U14 für den 32. Bayern-Cup der Ministrantinnen
und Ministranten in Waging am See (Erzdiözese München und
Freising).
5. Februar: Erstmals lädt die Diözese Würzburg zu einer
Jahresauftakt-Pressekonferenz ein. Bischof Dr. Franz Jung
nennt als Schwerpunkte für 2020 die Neuordnung der „Pastoralen
Räume“ und die Kontemplation. Stellvertretender Finanzdirektor
Andreas Hammer stellt den Haushalt des Bistums vor, der sich auf
insgesamt rund 223 Millionen Euro beläuft.
5. Februar: Erzbischof Giovanno d‘Aniello, Apostolischer Nuntius
in Brasilien, legt den Grundstein für die Kilianskapelle in Óbidos,
der Bischofsstadt des brasilianischen Partnerbistums.
6. Februar: Die Theatergruppe „Spätlese“ des Katholischen
Senioren-Forums der Region Aschaffenburg feiert ihr 25-jähriges
Bestehen mit einer Jubiläumsaufführung im Martinushaus in
Aschaffenburg.
10. Februar: Die Geschäftsführer der neun unterfränkischen Orts-
und Kreiscaritasverbände kritisieren in einer gemeinsamen Erklärung
den Mangel an bezahlbarem Wohnraum und die zunehmende soziale
Schieflage.
11. Februar: Die Diözese Würzburg stellt 20.000 Euro als
Soforthilfe für die mehr als 40.000 Menschen in den griechischen
Flüchtlingslagern bereit.
12. Februar: Insgesamt rund 900 Euro an Spendengeldern haben der
Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) und die Kirchliche
Jugendarbeit (kja) der Diözese Würzburg gemeinsam mit drei
ehrenamtlichen Gruppen bei der Parkplatzaktion in der Adventszeit
2019 gesammelt.
13. Februar: Bei einem Gottesdienst im Exerzitienhaus
Himmelspforten erteilt Domkapitular Dr. Helmut Gabel acht Frauen
und zwei Männern die Missio Canonica.
14. Februar: Vor 50 Jahren sangen in der Abtei Münsterschwarzach
Brüder und Patres – Mönche ohne und mit Priesterweihe – zum ersten
Mal gemeinsam die Vesper in deutscher Sprache.
19. Februar: Eine ausgewogene Balance von Ökonomie und Ökologie
mahnt Bischof Dr. Franz Jung bei einem Besuch im Industrie Center
Obernburg (ICO) an.
Foto: Markus Hauck (POW)
Bischof Dr. Franz Jung besucht am 20. Februar zwei
landwirtschaftliche Betriebe in Stadelhofen (Landkreis
Main-Spessart).
26. Februar: Bischof Dr. Franz Jung feiert den Aschermittwoch
der Künstler im Würzburger Kiliansdom mit rund 200 Künstlern und
Kunstschaffenden aus Unterfranken.
27. Februar: Das Museum am Dom in Würzburg bietet unter dem
Titel „Dabeisein“ erstmals eine Führung für Menschen mit einer
demenziellen Erkrankung an.
29. Februar: Bischof Dr. Franz Jung verbietet einem Priester der
Diözese Würzburg wegen Vorwürfen des sexuellen Missbrauchs bis zur
Klärung des Sachverhalts die Ausübung des priesterlichen Dienstes.
Gleichzeitig ordnet er nach einer ersten Prüfung der gegen den
Pfarrer erhobenen Vorwürfe eine kirchenrechtliche Voruntersuchung
an.
März
Foto: Kerstin Schmeiser-Weiß (POW)
Verborgene Schätze: Beim „Tag der Archive“ am 6. März
präsentieren sich erstmals Universitätsarchiv, Stadtarchiv,
Staatsarchiv sowie Archiv und Bibliothek des Bistums Würzburg
gemeinsam.
1. März: Bischof Dr. Franz Jung erteilt 20 Erwachsenen im
Würzburger Neumünster die Zulassung zu Taufe, Firmung und
Eucharistie sowie einer Bewerberin die Zulassung zur
Erwachsenenfirmung.
1. März: Erstmals können Gemeinden und Pfarreiengemeinschaften
das Hirtenwort von Bischof Dr. Franz Jung zur österlichen Bußzeit
im Video- oder Audioformat vorab downloaden und im Gottesdienst
abspielen.
2. März: Vor 75 Jahren, am 2. März 1945, starb der selige Pater
Engelmar Unzeitig im Konzentrationslager Dachau.
9. März: Die Liborius-Wagner-Bücherei in Würzburg meldet im
Jahresbericht 2019 einen leichten Anstieg der Ausleihzahlen: Die
rund 40.700 Medien wurden von den zirka
2100 Bibliotheksnutzern insgesamt 116.430 Mal entliehen (2018:
114.108).
11. März: Das Gedenkkonzert im Kiliansdom zum 75. Jahrestag der
Zerstörung Würzburgs wird aufgrund der Corona-Pandemie
abgesagt.
13. März: Bischof Dr. Franz Jung setzt für die Katholiken im
Bistum Würzburg bis zum 19. April die Sonntagspflicht aus, das
heißt, die Gläubigen müssen den Gottesdienst in der Kirche nicht
besuchen.
13. März: In seinem „Bericht zur Lage“ ruft Dr. Michael Wolf,
Vorsitzender des Diözesanrats der Katholiken im Bistum Würzburg, zu
einem Eintreten gegen ein Umfeld auf, das Handlungen wie in Halle
oder Hanau ermöglicht. Der Bericht ersetzt die wegen Corona
abgesagte Frühjahrsvollversammlung.
16. März: Im Bistum Würzburg werden alle öffentlichen
Gottesdienste bis Sonntag, 19. April, untersagt.
16. März: Ruth Ebbinghaus, Fachärztin für Psychiatrie und
Psychotherapie mit eigener Praxis in Würzburg, ergänzt das Team der
Missbrauchsbeauftragten für das Bistum Würzburg.
17. März: Bischof Dr. Franz Jung feiert einen ersten
nichtöffentlichen Gottesdienst in der Sepultur des Würzburger
Kiliansdoms, der live im Internet übertragen wird.
17. März: Unter dem Motto „Kenn‘ deinen Wert!“ fordert die
Katholische Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) im Bistum Würzburg
anlässlich des „Equal Pay Day“ (EPD) eine Anhebung des
Mindestlohns.
18. März: Die Diözese Würzburg bietet der Regierung von
Unterfranken ihre Tagungshäuser und das Priesterseminar für eine
entsprechende medizinische Versorgung in der Coronakrise an.
18. März: Domdekan Prälat Günter Putz, langjähriger
Schulreferent des Bistums Würzburg, geht an seinem 70. Geburtstag
in den Ruhestand.
20. März: Das Bistum Würzburg und das Erzbistum Bamberg verlegen
für ihre Priesteramtskandidaten die Studienphase in zwei Stufen an
das Herzogliche Georgianum in München.
26. März: Die Digitalausgabe des Würzburger katholischen
Sonntagsblatts ist ab sofort frei zugänglich.
28. März: Die letzten beiden von insgesamt neun
„weltwärts“-Freiwilligen aus der Diözese Würzburg landen mit einer
Regierungsmaschine aus Santa Cruz de la Sierra (Bolivien) am
Frankfurter Flughafen.
30. März: Sternschwester Brunhilde Henneberger stirbt im Alter
von 80 Jahren in Recife (Brasilien).
April
1. April: Domkapitular Dr. Helmut Gabel wird Hochschulreferent
des Bistums Würzburg.
3. April: Weihbischof Ulrich Boom wendet sich in Briefen an die
Kinder und Jugendlichen, deren Erstkommunion beziehungsweise
Firmung aufgrund des Coronavirus verschoben werden muss.
3. April: Das kirchliche Internetportal „Pfarrbriefservice.de“
mit Sitz in Haßfurt verzeichnet die höchsten Zugriffszahlen seit
seiner Gründung im Jahr 2002. In den Suchworten liegt Corona ganz
vorne.
5. April: Bischof Dr. Franz Jung feiert am Palmsonntag
nichtöffentlich einen Gottesdienst in der Sepultur des Würzburger
Kiliansdoms: „Gesegnet sind, die im Namen des Herrn kommen, weil
sie als Ärzte und Pflegekräfte bereit sind, sich selbst in Gefahr
zu bringen.“
8. April: Die Diözesanstelle Mission-Entwicklung-Frieden des
Bistums Würzburg unterstützt mit insgesamt 85.000 Euro die
Partnerbistümer Mbinga (Tansania) und Óbidos (Brasilien) in der
Corona-Pandemie.
9. April: Bischof Dr. Franz Jung feiert im Würzburger Kiliansdom
nichtöffentlich die Messe vom Letzten Abendmahl. In seiner Predigt
nennt er „Nähe und Distanz“ als Leitfaden durch die heiligen drei
Tage.
10. April: Seit Jesu Tod am Kreuz sei kein Mensch mehr im Leiden
von Gott verlassen, betont Bischof Dr. Franz Jung bei der
nichtöffentlichen Feier der Liturgie vom Leiden und Sterben Christi
im Würzburger Kiliansdom.
11. April: Bischof Dr. Franz Jung betont bei der
nichtöffentlichen Feier der Osternacht im Würzburger Kiliansdom:
„Der Traum vom neuen Leben ist nicht ausgeträumt. Er beginnt erst
jetzt. Mit uns. Hier und heute.“
14. April: Die Katholische junge Gemeinde (KjG) aus Erlenbach am
Main (Landkreis Miltenberg) ist Preisträger in der Kategorie
„Jugendgruppe“ beim Bundeswettbewerb „Jugend wandert“ der Deutschen
Wanderjugend.
17. April: Aufgrund von Corona sind im Bistum Würzburg weiterhin
alle öffentlichen Gottesdienste untersagt.
20. April: Zwei Beatmungsgeräte, die mit Unterstützung des
Bistums Würzburg finanziert wurden, treffen im Krankenhaus des
tansanischen Partnerbistums Mbinga in Litembo ein.
22. April: Im Partnerbistum Mbinga (Tansania) stirbt ein
56-jähriger Mann an den Folgen einer Corona-Infektion. Es ist der
erste Tote im Partnerbistum.
Foto: Christian Starodub
Der Osterlicht-Lieferdienst „Lichterando“ der Diözesanen
Fachstelle Ministrantenarbeit der Kirchlichen Jugendarbeit bringt
das Osterlicht trotz Corona-Pandemie zu den Menschen.
24. April: Nach Angaben des Deutschen Wanderverbandes ist der
Fränkische Marienweg der längste Wanderweg Deutschlands.
27. April: Das Würzburger Museum am Dom präsentiert im Durchgang
zwischen Domplatz und Kiliansplatz im 14-tägigen Wechsel Originale
aus der vorübergehend geschlossenen Dauerausstellung.
30. April: Mit einer Schutzmaske lässt sich Bischof Dr. Franz
Jung für das Projekt „mynewface“ von Fotograf Thomas Berberich und
Webdesigner Alexander Deß zugunsten der Würzburger Kindertafel
fotografieren.
30. April: Die Diözese Würzburg stellt 10.000 Euro als
Katastrophenhilfe in der Corona-Epidemie für die Gemeinschaft
Sant‘Egidio zur Verfügung.
Mai
Foto: Monika Erhard
Pfarrer Dr. Eugen Daigeler (links) segnet am 23. Mai den neuen
Liborius-Wagner-Besinnungspfad in der Nähe der Kirche von
Altenmünster.
1. Mai: Dr. Christine Schrappe übernimmt die Leitung der neuen
Hauptabteilung „Bildung und Kultur“ im Bischöflichen Ordinariat.
Sie ist die erste Frau in dieser Leitungsposition im Bistum
Würzburg. Leiter der Hauptabteilung „Zentrale Dienste“ wird Diakon
Dr. Martin Faatz, Leiter der Hauptabteilung „Personal“ Robert
Hambitzer.
4. Mai: Im Bistum Würzburg können unter Einhaltung von strengen
Sicherheitsmaßnahmen wieder öffentliche Gottesdienste gefeiert
werden.
5. Mai: Bischof Dr. Franz Jung entbindet Generalvikar Thomas
Keßler auf dessen eigenen Wunsch zum 7. September 2020 von seiner
Aufgabe als Generalvikar.
5. Mai: Insgesamt rund 1,1 Millionen Euro sind bei der
Adveniat-Weihnachtsaktion 2019 im Bistum Würzburg gespendet worden,
wie das Lateinamerika-Hilfswerk mitteilt.
10. Mai: 101 Gläubige feiern den ersten öffentlichen
Gottesdienst im Würzburger Kiliansdom seit dem Gottesdienstverbot
aufgrund der Corona-Pandemie mit.
12. Mai: Die Diözese Würzburg erlässt eine vorläufige
Haushaltssperre.
12. Mai: Zum Internationalen Tag der Pflege dankt Bischof Dr.
Franz Jung allen Pflegekräften: „Ich freue mich, dass wir auch in
der Kirche in dieser Situation unser Bestes geben und gegeben
haben.“
12: Die Diözesanstelle Mission-Entwicklung-Frieden des Bistums
Würzburg unterstützt mit 20.000 Euro den Bau einer Regionalbäckerei
in Maaruneh in Syrien.
12. Mai: Die Liborius-Wagner-Bücherei und die AV-Medienzentrale
des Bistums Würzburg öffnen wieder.
14. Mai: Mit 40.000 Euro unterstützt der Verein Würzburger
Partnerkaffee das Litembo-Krankenhaus in der Partnerdiözese Mbinga
(Tansania) in der Coronakrise.
15. Mai: Die Mitglieder des Domkapitels wählen Domkapitular Dr.
Jürgen Vorndran zum neuen Domdekan an der Kathedralkirche zu
Würzburg.
19. Mai: Das Museum am Dom in Würzburg öffnet wieder.
21. Mai: Im Bistum Würzburg dürfen unter Einhaltung von strengen
Sicherheitsmaßnahmen wieder öffentliche Eucharistiefeiern
stattfinden.
24. Mai: Die 1000. Sendung des ökumenischen Fernsehmagazins
„Kirche in Bayern“ wird ausgestrahlt.
26. Mai: 151.189,24 Euro haben die Katholiken im Bistum Würzburg
bei der Pfingstkollekte im Jahr 2019 für das Hilfswerk „Renovabis“
gespendet.
26. Mai: Die Ausstellung „50 Biblische Bilder“ mit Werken von
Doris Hopf ist in der Klosterkirche auf dem Volkersberg zu
sehen.
29. Mai: Die katholischen Christen aus dem Bistum Würzburg haben
im Jahr 2019 insgesamt rund 191.000 Euro für die Diasporahilfe
gegeben, berichtet das Bonifatiuswerk.
31. Mai: Mit 150 Gläubigen feiert Bischof Dr. Franz Jung einen
Pontifikalgottesdienst zum Hochfest Pfingsten im Würzburger
Kiliansdom.
Juni
Foto: Kerstin Schmeiser-Weiß (POW)
Weihbischof Ulrich Boom feiert am Hochfest Fronleichnam am 11.
Juni einen Pontifikalgottesdienst auf dem Würzburger Residenzplatz.
Aufgrund der Coronakrise können nur rund 350 Gläubige
teilnehmen.
5. Juni: Nach rund zwei Jahren Reparaturzeit dreht sich das
historische Windrad auf der Scheunenkirche Sankt Hedwig im Gut
Heuchelhof im gleichnamigen Würzburger Stadtteil wieder.
14. Juni: „Alle Getauften sind zum gemeinsamen Priestertum
berufen“, betont Bischof Dr. Franz Jung beim Pontifikalgottesdienst
zum zweiten Jahrestag seiner Bischofsweihe im Würzburger
Kiliansdom.
15. Juni: Das Bistum Würzburg wird für seine strategisch
angelegte familien- und lebensphasenbewusste Personalpolitik mit
dem dauerhaften Zertifikat zum „audit berufundfamilie“ geehrt.
16. Juni: Unter dem Motto „Nothilfe Senegal“ hat die Katholische
Landvolkbewegung (KLB) seit Ende April mehr als 36.000 Euro an
Spenden gesammelt und damit rund 5000 bis 6000 Menschen im
Partnerbistum Kaolack (Senegal) mit Lebensmitteln und
Hygieneartikeln versorgt.
16. Juni: Insgesamt drei Geocaching-Routen zum Thema Heiliger
Geist bieten die Katholische Jugendarbeit und die Familienseelsorge
in den Dekanaten Kitzingen und Ochsenfurt an.
17. Juni: Der irische Botschafter Dr. Nicholas O‘Brien kommt zum
Antrittsbesuch bei Bischof Dr. Franz Jung in das Würzburger
Bischofshaus.
20. Juni: Deutliche Kritik an der Kriminalisierung der
Seenotrettung auf dem Mittelmeer äußert Pfarrer Dr. Matthias
Leineweber von der Gemeinschaft Sant‘Egidio bei einem ökumenischen
Gebet anlässlich des Weltflüchtlingstags der Vereinten Nationen in
der Würzburger Marienkapelle.
25. Juni: Bischof Dr. Franz Jung wird zum Vorsitzenden des
Verbandsrats des Verbands der Diözesen Deutschlands (VDD)
gewählt.
26. Juni: „Die Türen unserer Kirche stehen Ihnen weiterhin
offen!“, betont Bischof Dr. Franz Jung angesichts der
Veröffentlichung der kirchlichen Statistik 2019 durch die Deutsche
Bischofskonferenz (DBK) und die Evangelische Kirche in Deutschland
(EKD). Zum 31. Dezember 2019 zählte die Diözese Würzburg 720.399
Katholiken (2018: 734.613 Katholiken).
26. Juni: Rund 60 Gottesdienstbeauftragte hat die Kirchliche
Jugendarbeit (kja) der Diözese Würzburg im Auftrag des
Liturgiereferats in insgesamt vier Videokonferenzen geschult: „Wenn
persönliche Treffen nicht möglich sind, weil es die
Kontaktbeschränkungen durch eine Pandemie nicht erlauben, dann
braucht es andere Wege, sich zu treffen und Gedanken und Impulse
weiterzugeben.“
26./27. Juni: Bei der Diözesanversammlung des Bunds der
Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) im Bistum Würzburg
verabschieden die Delegierten ethisch-nachhaltige Anlagerichtlinien
für Finanzen sowie den Boykott von Nestlé-Produkten.
29. Juni: Bischof Dr. Franz Jung feiert im Kiliansdom einen
Gedenkgottesdienst zum ersten Jahrestag des Todes von Bischof em.
Dr. Paul-Werner Scheele.
Juli
Foto: Sophia Michalzik (POW)
Weihbischof Ulrich Boom unterstützt am 31. Juli einen Appell der
Stadt Würzburg an die Menschen, sich in Corona-Zeiten
verantwortungsvoll zu verhalten. Im Rahmen der Aktion tragen die
Brückenheiligen auf der Alten Mainbrücke einen Vormittag lang
Mund-Nasen-Schutz.
5. Juli: „Wer wirkliche Veränderung will, muss den langen Atem
mitbringen und versuchen, in Ausdauer Prozesse miteinander zu
gestalten.“ Das betont Bischof Dr. Franz Jung beim
Pontifikalgottesdienst zur Eröffnung der Kiliani-Wallfahrtswoche
2020 im Würzburger Kiliansdom.
7. Juli: Weihbischof Ulrich Boom feiert einen
Kiliani-Wallfahrtsgottesdienst vor der Haßfurter Pfarrkirche Sankt
Kilian. Weitere dezentrale Gottesdienste finden in den
Kilianskirchen in Mellrichstadt und Aschaffenburg mit Bischof
Dr. Franz Jung sowie in Schweinfurt mit Weihbischof Boom
statt.
8. Juli: In der Krypta des Würzburger Neumünsters stellt
Weihbischof Ulrich Boom das Bilderbuch „Kilian“ vor.
10. Juli: An der Schönbornkapelle des Würzburger Kiliansdoms
wird ein Schutzgerüst angebracht, um Passanten vor herabfallenden
Fassadenteilen zu schützen.
12. Juli: „Wir stehen an der Schwelle zu einer neuen Art, Kirche
zu sein“, sagt Bischof Dr. Franz Jung beim Pontifikalgottesdienst
zum Abschluss der Kiliani-Wallfahrtswoche 2020 im Würzburger
Kiliansdom.
13. Juli: Die Mitarbeitervertretung (MAV) des Bischöflichen
Ordinariats Würzburg feiert ihr 50-jähriges Bestehen mit einem
Pontifikalgottesdienst mit Bischof Dr. Franz Jung im Würzburger
Kiliansdom und einem Festakt im Burkardushaus.
13. Juli: Bischof Dr. Franz Jung unterschreibt im Würzburger
Bischofshaus die Online-Petition „Gerechtigkeit schafft Frieden“
und unterstützt damit die Initiative „Lieferkettengesetz“.
15. Juli: Pfarrer i. R. Roland Breitenbach stirbt im Alter von
84 Jahren in Schweinfurt.
16. Juli: Bei einem Weggottesdienst verleiht Weihbischof Ulrich
Boom 42 Frauen und zwölf Männern die Missio canonica für das
Erteilen des Religionsunterrichts.
17. Juli: 4539 Menschen sind im Jahr 2019 in die zehn
Beratungsstellen für Ehe-, Familien- und Lebensberatung (EFL) des
Bistums Würzburg zu Beratungsgesprächen gekommen. Das geht aus dem
aktuellen Jahresbericht hervor.
19. Juli: Marcus Marquart, geschäftsführender Verwaltungsleiter
des Aschaffenburger Martinushauses, absolviert die
Everest-Challenge und fährt dafür 98 Mal auf den Eisenbacher
Hausberg „Hardt“.
23. Juli: Bei einem feierlichen Pontifikalgottesdienst im
Würzburger Kiliansdom verabschiedet Bischof Dr. Franz Jung
Thomas Keßler als Generalvikar und dankt ihm für dessen
langjährigen Dienst und Loyalität.
24. Juli: Bischof Dr. Franz Jung eröffnet den neuen
Franziskusweg in Handthal (Landkreis Schweinfurt).
25. Juli: Die Wanderausstellung „Was uns angeht“ eröffnet im
Steigerwald-Zentrum in Handthal.
30. Juli: Die Würzburger Nachwuchswissenschaftlerin Dr.
Annemarie Frank erhält den Kardinal-Wetter-Preis der Katholischen
Akademie in Bayern und der Katholisch-Theologischen Fakultät der
Universität Würzburg.
August
5. August: Insgesamt 14 junge Frauen schließen erfolgreich eine
Ausbildung als Kauffrau für Büromanagement, Hauswirtschafterin,
Fachinformatikerin oder staatlich geprüfte Betriebswirtin für
Ernährungs- und Versorgungsmanagement bei der Diözese Würzburg
ab.
9. August: Bischof em. Dr. Friedhelm Hofmann ist Gast bei der
Feier zum 80. Geburtstag der Schauspielerin Marie-Luise Marjan und
segnet auf ihren Wunsch die Feiernden.
11. August: Marcus Marquart, geschäftsführender
Verwaltungsleiter des Aschaffenburger Martinushauses, schließt sein
Masterstudium „Management und Führungskompetenz“ an der
Katholischen Hochschule Freiburg mit der Gesamtnote 1,1 ab.
19.-24. August: Anstelle der traditionellen Würzburger
Kreuzberg-Wallfahrt organisiert die Bruderschaft zum Heiligen Kreuz
aufgrund von Corona eine Dom-Wallfahrt mit 15 Gottesdienstformaten
unter dem Motto „Habt keine Angst!“.
31. August: Der designierte Generalvikar Dr. Jürgen Vorndran
stellt gegen Unbekannt Strafanzeige und Strafantrag. Grund hierfür
ist ein anonymes Schreiben unter anderem an das Bischöfliche
Ordinariat Würzburg, das nach seinen Angaben völlig unzutreffende
Vorwürfe gegen ihn enthält.
Foto: Gemeinschaft Sant‘Egidio
Pfarrerin Angelika Wagner und die jungen Erwachsenen Franziska
Müller, Johannes Reder sowie Mohamad Albdewi von der Gemeinschaft
Sant’Egidio aus Würzburg verbringen Anfang August zehn Tage im
Flüchtlingslager Moria auf der griechischen Insel Lesbos, um Essen
auszugeben, ein Beschäftigungsprogramm für die Kinder zu
organisieren und Englischkurse zu halten.
September
2. September: Bischof Dr. Franz Jung besucht die
Bundespolizeiinspektion Würzburg im Hochhaus am Würzburger
Hauptbahnhof.
5. September: Schwester Katharina-Elisabeth Glombik legt bei
einem feierlichen Gottesdienst in der Kapelle des Mutterhauses der
Ritaschwestern die Erstprofess ab.
5. September: Ihr Erstes Gelübde legt Schwester Maria Schmitt
von der Gemeinschaft der Franziskanerinnen sf (societas francisci)
in Würzburg ab.
8. September: Bischof Dr. Franz Jung feiert im Würzburger
Kiliansdom die Chrisammesse, bei der die Heiligen Öle für die
Spendung der Sakramente geweiht werden.
11. September: In einem Brief an Bundesinnenminister Horst
Seehofer wirbt Bischof Dr. Franz Jung gemeinsam mit
Spitzenvertretern des Diözesan-Caritasverbands Würzburg dafür, nach
der Brandkatastrophe auf der Insel Lesbos 2000 Menschen aus dem
Flüchtlingslager Moria nach Deutschland einreisen zu lassen.
15. September: Professor Dr. Alexander Schraml, Vorstand des
Kommunalunternehmens des Landkreises Würzburg, wird für die Dauer
von drei Jahren zum Missbrauchsbeauftragten der Diözese Würzburg
ernannt.
16. September: Mit einem kleinen Festakt in der Hauskapelle des
Kilianeums-Haus der Jugend in Würzburg feiert der
DJK-Diözesanverband Würzburg sein 100. Gründungsjubiläum.
21. September: Bischof Dr. Franz Jung überreicht dem neuen
Generalvikar Domdekan Dr. Jürgen Vorndran im Rahmen eines
gemeinsamen Morgengebets die Ernennungsurkunde.
21. September: Zehn Einrichtungen der Katholischen
Erwachsenenbildung im Bistum Würzburg erhalten für ihre qualitativ
hochwertige Bildungsarbeit das Qualitätssiegel „QESplus“: die
Katholische Erwachsenenbildung (KEB) im Bistum Würzburg, die
Katholische Akademie Domschule Würzburg, das Generationen-Zentrum
Matthias Ehrenfried, das Forum Soziale Bildung Retzbach, das
Martinusforum Aschaffenburg, die Katholische Erwachsenenbildung
Forum Schmerlenbach, das Lernwerk Volkersberg, die Bildungswerke
der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) der Diözese Würzburg
und des Katholischen Deutschen Frauenbunds (KDFB) Diözesanverband
Würzburg sowie das „Land & Leute“-Bildungswerk der Katholischen
Landvolkbewegung (KLB) Würzburg.
Foto: Christine Kolb
Für jeden Firmling ein eigener Wattestab, um mit Chrisamöl ein
Kreuz auf die Stirn zu zeichnen: Weihbischof Ulrich Boom feiert am
8. September mit 85 jungen Menschen in Aschaffenburg-Schweinheim
die ersten Firmgottesdienste seit dem Corona-Lockdown.
24. September: Bischof em. Dr. Friedhelm Hofmann wird
Ehrensenator der Julius-Maximilians-Universität Würzburg.
26. September: Bischof Dr. Franz Jung spendet Benjamin Schimmer
aus der Filialgemeinde Neusetz-Mariä Himmelfahrt und Manuel Thomas
aus der Pfarrei Sankt Nikolaus von Flüe in Haibach im Würzburger
Kiliansdom die Diakonenweihe.
27. September: Bischof Dr. Franz Jung feiert einen
Pontifikalgottesdienst zum 100. Jubiläum des
Diözesan-Caritasverbands Würzburg und zum Vinzenztag im Würzburger
Kiliansdom.
27. September: Dr. Anke Klaus, langjährige Bundesvorsitzende des
Sozialdiensts katholischer Frauen (SkF), wird durch Papst
Franziskus mit dem Silvesterorden ausgezeichnet.
Oktober
Foto: Bistum Óbidos/Repro: Markus Hauck (POW)
Im brasilianischen Partnerbistum Óbidos wird der Kaufvertrag für
ein zweites Krankenhausschiff mit dem Namen „Papst Johannes Paul
II.“ unterzeichnet.
1. Oktober: Auf seinem Instagram-Kanal bietet Benediktinerpater
Dr. Anselm Grün gemeinsam mit Prominenten monatlich Themenwochen zu
Themenkomplexen wie „Einsamkeit“ an.
3. Oktober: Schwester Antonia Drewes legt in der Klosterkirche
Sankt Michael im Kloster Oberzell die Profess auf Lebenszeit
ab.
4. Oktober: Pastoralreferentin Monika Schraut wird neue
katholische Seelsorgerin in den Justizvollzugsanstalten Würzburg
und Schweinfurt.
9. Oktober: Domkapitular em. Prälat Hartmut Wahl stirbt im Alter
von 89 Jahren.
9.-11. Oktober: Die Katholische junge Gemeinde (KjG) im Bistum
Würzburg feiert im Rahmen ihrer Herbstkonferenz ihr 50-jähriges
Bestehen.
10. Oktober: Bischof Dr. Franz Jung weiht Diakon Bertram Ziegler
im Würzburger Kiliansdom zum Priester.
14. Oktober: Diakon Manfred Müller bringt den Adventsbegleiter
„Komm, lass uns leben“ heraus.
15. Oktober: Die Folk-Pop-Band „Moment Mal“ um Gemeindereferent
und Songschreiber Burkard Vogt aus Aschaffenburg bringt das Album
„Herzensgründe“ heraus.
16. Oktober: Der Solidaritätsfonds Arbeitslose im Bistum
Würzburg vergibt 21.400 Euro für insgesamt 17 Ausbildungs- und
Arbeitsplätze in Unterfranken und Óbidos.
17. Oktober: Weihbischof Ulrich Boom weiht Uwe Becker im
Würzburger Kiliansdom zum Ständigen Diakon.
17. Oktober: Der Diözesanrat der Katholiken im Bistum Würzburg
votiert bei seiner Herbstvollversammlung geschlossen für die
geplante Errichtung von Pastoralen Räumen.
19. Oktober: Zum 30-jährigen Bestehen besucht Bischof Dr. Franz
Jung die HIV/Aids-Wohngruppe in Würzburg des
Diözesan-Caritasverbands.
21. Oktober: Im Krankenhaus von Litembo im Partnerbistum Mbinga
(Tansania) bricht ein Brand in der Küche aus. Mit Ausnahme einiger
Rauchvergiftungen wird niemand verletzt.
24. Oktober: Bischof Dr. Franz Jung stellt bei einem
Diözesanforum die neuen 40 Pastoralen Räume für die rund 720.000
Katholiken im Bistum Würzburg vor.
27. Oktober: Der Benediktslauf am Egbert-Gymnasium
Münsterschwarzach erbringt insgesamt 27.000 Euro an Spenden für
„Stop India“ vom Verein „Stop Freundeskreis“ und die Deutsche
Kinderkrebshilfe.
28. Oktober: Die Missbrauchsbeauftragten der Diözese Würzburg
legen ihre Jahresbilanz vor: Von September 2019 bis September 2020
wurden insgesamt sieben relevante neue Vorwürfe gegen Priester und
kirchliche Laienmitarbeiter wegen Missbrauchshandlungen oder wegen
Grenzüberschreitungen übermittelt.
29. Oktober: Der Würzburger Domorganist Professor Stefan Schmidt
veröffentlicht die CDs „Organ Transcriptions. Stefan Schmidt plays
the Klais Organ of Würzburg Cathedral“ und „Agnus Dei. Stefan
Schmidt plays the Great Organ in Würzburg Cathedral”.
30. Oktober: Pfarrer Dr. Eugen Daigeler veröffentlicht sein Buch
„Heiliger Josef, schütze die Kirche“.
November
8. November: Bischof Dr. Franz Jung und Monsignore Georg Austen,
Generalsekretär des Bonifatiuswerks, eröffnen gemeinsam im
Würzburger Kiliansdom die bundesweite Solidaritätsaktion für
Katholiken in der Minderheit der katholischen Kirche.
8. November: Bischof Dr. Franz Jung ernennt Dekan und Pfarrer
Albin Krämer (Zellingen) zum Domkapitular an der Kathedralkirche zu
Würzburg sowie Dekan und Pfarrer Stefan Gessner (Mürsbach) zum
neuen Dompfarrer an der Kathedralkirche zu Würzburg.
10. November: Die Gemeinschaft Sant’Egidio Würzburg erhält für
ihr Projekt „Samstags-Akademie für Auszubildende mit
Migrationshintergrund“ den Integrationspreis der Regierung von
Unterfranken.
12. November: Das Bistum Würzburg wird vom Helfernetz Bayern als
„Helferfreundliches Unternehmen“ ausgezeichnet.
17. November: Die Oberzeller Franziskanerinnen verkaufen ihr
über 4,5 Hektar großes Areal in Kirchschönbach (Landkreis
Kitzingen) mit denkmalgeschütztem Schloss, Marienhaus und Park.
18. November: Günther Purlein, Geschäftsführer der
Christophorus-Gesellschaft, geht in den Ruhestand.
20. November: Experten vom Institut für Energietechnik (IfE) der
Ostbayerischen Technischen Hochschule Amberg-Weiden präsentieren
das Zwischenergebnis des Projekts „LIMIT 25“ im Bistum Würzburg.
Demnach lassen sich ohne großen Aufwand der CO2-Ausstoß um 3400
Tonnen pro Jahr reduzieren und Energiekosten von 1,15 Millionen
Euro einsparen.
24. November: Der rund 25 Jahre alte Klöppel der Salvatorglocke,
der größten Glocke des Würzburger Kiliansdoms, wird durch einen
neuen, 300 Kilogramm schweren und 2,30 Meter langen Klöppel
ersetzt. Dadurch sollen gefährliche Schwingungen des Turms beim
Glockenläuten reduziert werden.
27. November: Mit einer Gedenkfeier am Oberen Mainkai und einer
„Menschenkette mit Abstand“ erinnern rund 130 Schülerinnen und
Schüler und deren Lehrkräfte aus insgesamt neun Würzburger Schulen
mit der Gemeinschaft Sant’Egidio an die Deportation Würzburger
Juden vor 79 Jahren.
28. November: Bei der außerordentlichen Vollversammlung des
Diözesanrats der Katholiken im Bistum Würzburg kritisieren die
Delegierten unter anderem die in ihren Augen zu kurzfristige
Informationspolitik der Bistumsleitung gegenüber dem höchsten
Laiengremium. Zugleich lehnen die Delegierten eine mögliche
Wiederbesetzungssperre für die Hauptabteilung Seelsorge ab.
Foto: Familienbund der Katholiken
Während des „Lockdown Light“ wurden im Bistum erneut viele
kreative digitale Angebote gemacht. Das Bild entstand beim
virtuellen Familiennachmittag „Meine Familie ist eine Wundertüte“
des Familienbunds der Katholiken.
28. November: Vor einer Zerstörung der natürlichen Ressourcen
aus menschlicher Habgier warnt Bischof Dr. Franz Jung bei der
Aussendungsfeier im Würzburger Kiliansdom zum bundesweiten Auftakt
der Adveniat-Weihnachtsaktion 2020 im Bistum Würzburg.
29. November: „Weltweite Gerechtigkeit, vor allem für die
Menschen in Lateinamerika, denen das Land als Lebensgrundlage durch
Enteignung oder Raubbau genommen wird“, fordert Bischof Dr. Franz
Jung im Gottesdienst zum bundesweiten Auftakt der
Adveniat-Weihnachtsaktion in der Pfarrkirche Sankt Johannes der
Täufer in Hofheim. Die dezentrale Eröffnung der Aktion wird in
Biebelried, Hammelburg, Hofheim und Stockstadt gefeiert.
Dezember
Foto: Sabine Hespelein
Der Nikolaus der Katholischen jungen Gemeinde (KjG) im
Diözesanverband Würzburg übergibt 250 Schokoladen-Nikoläuse am 2.
Dezember an Stefan Labus (links), Leiter der Schweinfurter
Kindertafel.
4. Dezember: Einblick in die Spiritualität Würzburger Priester
gibt das neue Buch „,Kommt und seht‘. Priester geben Zeugnis über
ihre Berufung“, das vom Priesterseminar Würzburg herausgegeben
wurde.
5. Dezember: Selbsthilfe sei „eine ansteckende Form von
Gesundheit“, betont Bischof Dr. Franz Jung anlässlich des
„Internationalen Tags des Ehrenamts“ im Würzburger Zentrum für
Operative Medizin (ZOM).
5. Dezember: Lídia Freitas, langjährige Generalsekretärin des
Bistums, und Suelen Sousa, beide Mitarbeiterinnen von Bischof
Bernardo Johannes Bahlmann aus dem brasilianischen Partnerbistum
Óbidos, sterben bei einem Verkehrsunfall.
8. Dezember: Bei einem Pontifikalgottesdienst am Hochfest Mariä
Empfängnis sendet Bischof Dr. Franz Jung im Würzburger Kiliansdom
die Steuerungsgruppen in die 40 Pastoralen Räume im Bistum Würzburg
aus.
10. Dezember: Die Diözese Würzburg und der Bischöfliche Stuhl zu
Würzburg legen die Jahresabschlüsse für 2019 vor. Die Diözese
rechnet mit einem Jahresfehlbetrag von 40,7 Millionen Euro.
10. Dezember: Angesichts der angespannten finanziellen Lage gibt
das Bistum Würzburg die Trägerschaft der vier Tagungshäuser
Tagungszentrum Schmerlenbach im Landkreis Aschaffenburg, der
„Benediktushöhe – Das Haus für Soziale Bildung“ in Retzbach, des
Bildungs- und Begegnungshauses Sankt Michael in Bad Königshofen und
der Thüringer Hütte (beide Landkreis Rhön-Grabfeld) ab. Das
erklären Bischof Dr. Franz Jung und Generalvikar Dr. Jürgen
Vorndran bei einer Pressekonferenz im Würzburger Burkardushaus.
10. Dezember: Bischof Bernardo Johannes Bahlmann aus dem
brasilianischen Partnerbistum Óbidos wird 60 Jahre alt.
10. Dezember: Zum Internationalen Tag der Menschenrechte macht
die Caritas in Unterfranken auf die zunehmende Armut in der Region
aufmerksam.
14. Dezember: Eine Delegation von Pfadfinderinnenschaft Sankt
Georg (PSG) und Deutscher Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG)
bringt das Friedenslicht von Betlehem zu Bischof Dr. Franz Jung ins
Würzburger Bischofshaus.
15. Dezember: Als eine weltweite Herausforderung beschreibt
Bischof Dr. Franz Jung in seinem Weihnachtsbrief an insgesamt 73
Missionare, Missionsschwestern und Entwicklungshelfer aus der
Diözese Würzburg in 25 Ländern die Corona-Pandemie: „Als Kirche
müssen wir in diesen Tagen und auch in der Zukunft sensibel werden,
um eine gastfreundliche Haltung einzunehmen, damit sich die
Gläubigen und alle Menschen guten Willens bei uns willkommen und
beherbergt fühlen.“
Zusammenstellung: Kerstin Schmeiser-Weiß (POW)
Im Gespräch
„Mehr als Jingle Bells“
Abt Michael Reepen über Weihnachtstraditionen und Rituale im
Benediktinerkloster Münsterschwarzach
Münsterschwarzach (POW) Alle Jahre wieder sind der Advent und
Weihnachten erfüllt mit Bräuchen und Ritualen wie Adventskränzen,
Plätzchenbacken und Krippenspielen. All das gibt es in der
Benediktinerabtei Münsterschwarzach auch. Missionsbenediktiner Abt
Michael Reepen verbringt sein 38. Weihnachten im Kloster. Was
die Unterschiede der Advents- und Weihnachtszeit im Kloster sind,
erzählt er im Gespräch.
POW: Was finden Sie das Schönste an Weihnachten im Kloster?
Abt Michael Reepen: Mir gefällt dieses Ruhige in der ganzen
Adventszeit. Bei uns ist der Advent wirklich eine stille Zeit.
Traditionell gehe ich die erste Woche im Advent auch in Exerzitien,
das heißt, dass ich mich zurückziehe und für mich alleine an einem
Ort bin. Mir gefällt auch die Weihnachtsnacht am 24. Dezember.
Unsere Weihnacht in der Kirche ist sehr nüchtern. Diese
Nüchternheit des Weihnachtsfests ist es, was Weihnachten im Kloster
für mich ausmacht. Ich habe nichts gegen „Stille Nacht“ und Co.,
aber ich merke da, dass es noch um etwas anderes als „Jingle Bells“
und „Süßer die Glocken nie klingen“ geht. Da ist mehr!
POW: Wie läuft der Heiligabend ab?
Reepen: Die Kirche und die Räume werden geschmückt. Wir haben
jedes Jahr andere Krippen! Wir sind Missionsbenediktiner und haben
die Fair-Handel GmbH, wo es Krippen aus aller Welt gibt. Jedes Jahr
ist es eine Überraschung, welche wir für die Kirche bekommen und
was Pater Meinrad Dufner noch künstlerisch daraus macht.
Nach einer alten Tradition beginnt bei uns der Heiligabend schon
am Morgen mit einer Messe. In den liturgischen Texten an diesem Tag
gibt es eine Steigerung: „Heute sollt ihr wissen, dass der Herr
kommt und morgen werdet ihr schauen seine Herrlichkeit.“ Wenn man
den Texten nachgeht, passiert so etwas Ähnliches, wie es bei
Kindern passiert: Die Vorfreude und die Spannung steigen. Am
Nachmittag feiern wir eine lateinische Vesper. Da singen wir uns
hinein in das Weihnachtsfest. Diese ist interessanterweise sehr gut
besucht. Nach der Vesper haben wir ein bisschen Zeit für uns, dann
findet die Weihnachtsfeier im Refektorium (Speisesaal) statt: Wir
kommen zusammen, es ist alles mit vielen Kerzen schön geschmückt,
der Kantor singt die Ankündigung der Weihnacht, wir spielen Musik,
tragen Gedichte vor, ich halte eine kurze Ansprache und es gibt ein
festliches Abendessen.
Nach dieser Feier ziehen wir uns alle nochmal zurück, damit wir
für die Christmette um 22.45 Uhr fit sind. Bei der sind wir alle in
Weiß gekleidet. Wir singen uns eine Stunde lang mit Psalmen hinein
in die Weihnacht. Unsere Weihnacht in der Kirche ist, wie schon
gesagt, sehr nüchtern: Wir singen keine typischen Weihnachtslieder,
und Christbaum und Krippe sind nicht so sehr im Fokus. Es geht
darum, dass das Wort Gottes Mensch geworden ist. Die theologische
Aussage, dass Gott einer von uns wird, ist das Thema. Um
Mitternacht läuten alle Glocken und die Eucharistiefeier beginnt.
Wir haben uns schon gefragt, ob wir unseren Gottesdienst nicht
anpassen müssen, damit mehr Leute kommen, denn unsere Liturgie ist
eben anders. Da kommen nämlich nicht viele Menschen. Wir beten
direkt in der Nacht im Anschluss noch die Laudes. Da sind wir
sowieso grade in Fahrt. Das hat auch den angenehmen Vorteil, dass
man morgens länger schlafen kann (lacht). So um halb zwei gehen wir
dann aus der Kirche. Ein paar junge Brüder oder manche, die Lust
haben, setzen sich noch zusammen und feiern Weihnachten.
POW: Gibt es eine Bescherung?
Reepen: Nein, so im klassischen Sinn tatsächlich nicht. An
Heiligabend liegt auf dem Platz von jedem Bruder etwas Kleines,
entweder ein Büchlein, das grade neu in unserem Vier-Türme-Verlag
erschienen ist, oder etwas aus dem Fair-Handel. Aber gegenseitig
beschenken wir uns nicht.
POW: Gibt es eine bestimmte Mahlzeit?
Reepen: In jeder Familie gibt es eine Tradition. Ich komme aus
dem Badischen, bei uns gab es immer Schäufele, nicht das
Fränkische, sondern badisches Schäufele mit Kartoffelsalat. Allein
wenn der Duft durch das Haus zog, war Weihnachten. Hier bei uns im
Kloster gibt es seit einigen Jahren eine Fisch-Käse-Platte und wir
trinken Wein dazu.
POW: Sehen Sie Ihre Familie zur Advents- und Weihnachtszeit mehr
als sonst?
Reepen: Die Klostergemeinschaft ist meine Familie. Mit meinen
Geschwistern telefoniere ich an Weihnachten und wir treffen uns
zweimal im Jahr. Würden wir alle unsere Geschwister oder Freunde
zur Weihnachtszeit treffen, wäre ja das ganze Kloster
ausgeflogen.
POW: Vermissen Sie etwas von dem Weihnachten aus Ihrer
Kindheit?
Reepen: Schäufele und Kartoffelsalat! (lacht) Ich habe eine gute
Erinnerung an Weihnachten zu Hause in meiner Familie und darüber
bin ich auch sehr froh, aber vermissen tue ich nichts.
POW: Wie bereiten Sie sich in der Klostergemeinschaft auf
Weihnachten vor?
Reepen: In der Gemeinschaft haben wir eine ganze Reihe an
Ritualen. Zum Beispiel am Samstagabend, jeweils vor den
Adventssonntagen, findet eine Lichtfeier in unserem Refektorium zum
Anzünden der Adventskerze statt. Wir singen das Rorate und lesen
einen meditativen Text. Dabei brennt nur die Adventskerze, sonst
ist alles dunkel. Der Sonntag beginnt ja mit der Vesper am
Vorabend, deshalb ist das schon am Samstag. Im Anschluss essen wir
gemeinsam. In der Adventszeit drehen sich alle Texte im
Stundengebet und in der Messfeier um die Ankunft und Wiederkunft
des Herrn und das Warten auf ihn. Das ist auch eine große
Vorbereitung. Sieben Tage vor Weihnachten singen wir außerdem die
O-Antiphonen. Das sind alte Anrufungen des Messias. In der Vesper
stimmen wir diese an. Der Abt beginnt, und dann steigen alle
anderen mit ein. Parallel dazu läutet die große Glocke. Da spürt
man, wie die Spannung steigt. Das ist auch sehr schön! Liturgisch
bereiten wir uns also sehr intensiv auf Weihnachten vor.
Normalerweise halten wir, wenn wir in der Klausur, also im inneren
Bereich des Klosters sind, sowieso das Schweigen. Im Advent
besinnen wir uns noch einmal besonders darauf. Im Alltag wird es
nämlich auch mal lauter, weil wir wieder mehr reden.
POW: Haben Sie ein Lieblingsweihnachtslied?
Reepen: Seit meiner Kindheit gefällt mir „Oh du fröhliche“.
Meistens singen wir das beim Mittagessen am Weihnachtstag. Das ist
übrigens auch wunderbar! Die Mitarbeiter aus der Küche kommen dazu
und wir singen zusammen „O du fröhliche!“. Das ist inzwischen
Tradition.
POW: Sie waren zwei Jahre in Tansania. Wie haben Sie Weihnachten
dort erlebt?
Reepen: In Tansania sind die Voraussetzungen völlig anders. Es
ist die heißeste Zeit im Jahr. Das Drumherum fällt weg. Die
amerikanischen Blinklichter und Weihnachtsmänner sind gerade im
Kommen, aber als ich dort war, war das noch nicht so stark.
Weihnachtsspiele lieben die Afrikaner sehr. Das ist so ähnlich wie
unser Krippenspiel. Dort finden sie aber mit einem echten Baby und
mit echten Schafen und Hühnern statt. Das ist unheimlich lebendig.
Bei einer Christmette im Kloster musste der Abt einschreiten. Es
gibt schon Texte, aber die Afrikaner sind so spontan, dass sie sich
nicht so streng an das Skript halten. Mittlerweile gibt es eigene
Weihnachtslieder. Sie singen auch „Stille Nacht“ in Kisuaheli, aber
wenn dort deutsche Weihnachtslieder angestimmt werden, dann ist das
wie eine Bremse. Ihre eigenen Lieder sind im Rhythmus mit den
Trommeln und den Rasseln! In Tansania sind die Gottesdienste
allgemein lebendiger als in Deutschland.
POW: Müssen Sie aufgrund von Corona die Weihnachts- und
Adventszeit im Kloster anders verbringen, als sonst?
Reepen: Intern feiern wir Weihnachten wie immer, weil wir als
eine Hausgemeinschaft zählen. Wir werden die Menschen vermissen,
die wahrscheinlich weniger an den Gottesdiensten teilnehmen werden.
Das war unsere Erfahrung auch in den Kar- und Ostertagen. Die
Kirche war leer. Aber wir machen ja die Gottesdienste nicht um eine
Wirkung zu erzielen, nicht für eine Pfarrei, da wir keine
Pfarrkirche sind, sondern um Gott zu loben und zu preisen. Wir
versuchen die Menschen natürlich via Livestream und Gebetsanliegen
miteinzubeziehen. Wir haben auch Schutzmaßnahmen. Immerhin leben
hier 80 Brüder
zusammen und viele davon gehören der Risikogruppe an. Wir sitzen
beim Essen oder beim Chorgebet weiter auseinander, und gerade haben
wir auch die Regelung, dass niemand zu privaten Veranstaltungen
nach draußen geht
POW: Was würden Sie gerne Menschen außerhalb vom Kloster über
Weihnachten mitgeben?
Reepen: Weihnachten ist auch dann, wenn ich traurig bin, leide,
wenn ich alleine oder in Quarantäne bin. Weihnachten hängt nicht am
Gefühl, sondern daran, dass Gott bei mir ist, dass Gott einer von
uns geworden und mir nahe geworden ist – näher, als ich mir selber
bin. Weihnachten ist, auch wenn es mir schlecht geht. Trotz allem
und in allem bin ich nicht alleine. Gott sagt: „Ich bin bei dir.“
Das Tolle ist ja, dass Jesus nicht im Hotelzimmer oder in der
Wohnung geboren wurde, sondern im Stall, wo es sehr einfach ist.
Also ist Gott auch da, wo ich bin, wo es bei mir sehr einfach ist.
Jesus wurde mittenrein geboren, wo es schmutzig ist, wo Ochs und
Esel leben. Das heißt auch, dass es keinen Ort bei uns gibt, wo er
nicht hineinkommt.
Interview: Magdalena Rössert (POW)
(103 Zeilen/5120/1316; E-Mail voraus)
Hinweis für Redaktionen: Fotos abrufbar im Internet
„Gut um sich selber kümmern!“
Albert Knött, Fachreferent für Ehe-, Familien- und
Lebensberatung (EFL) im Bistum Würzburg, über den Umgang mit
reduziertem Weihnachten
Würzburg (POW) Seit Wochen herrscht Teillockdown in Deutschland.
Die Einschränkungen sollen auf Empfehlung von Wissenschaftlern an
Weihnachten noch verschärft werden. Sicher ist, dass an Weihnachten
weniger Kontakte als gewohnt stattfinden können. Albert Knött,
Fachreferent für Ehe-, Familien- und Lebensberatung (EFL) im Bistum
Würzburg, erklärt im folgenden Interview, welche Auswirkungen die
Corona-Einschränkungen haben können, und gibt Tipps, wie damit
umgegangen werden kann.
POW: Weihnachten ist das Fest der Liebe. In dieser Zeit finden
normalerweise viele Familienfeiern und Treffen mit Freunden statt.
Wie kann mit den Ausgangsbeschränkungen an den Festtagen umgegangen
werden?
Albert Knött: Die Reduzierung von Kontakten und Aktivitäten ist
schon jetzt und wird besonders auch an Weihnachten für viele nicht
leicht sein. Dafür gibt es keine einfache Lösung. Was ich allen
empfehle, die sich einsam fühlen, ist, sich gut um sich selbst zu
kümmern. Wieder anzufangen, auch sich selbst mit Freundlichkeit und
Mitgefühl zu begegnen. Zu überlegen, welches Buch man schon lange
lesen wollte, welche Musik einen glücklich macht oder welchen alten
Bekannten man schon ewig mal anrufen wollte. Hilfreich ist auch,
dem Tag Struktur zu geben mit Bewegung und gesunder Ernährung.
Begegnungen können auch über Videoanrufe oder im Freien und mit
Abstand stattfinden. Es wäre zum Beispiel eine Idee, die
Thermoskanne und den Kuchen einzupacken und gemeinsam einen
Waldspaziergang zu machen.
POW: Können Geschenke die Nähe und Liebe ersetzen?
Knött: Berührung und Körperkontakt kann nicht leicht ersetzt
werden. Der Mangel an Körperkontakt wird als großer Verlust
empfunden. Persönliche Geschenke können einen in gewissem Maß auch
berühren und ans Herz gehen, beispielsweise wenn Kinder etwas
zeichnen, ein Brief oder eine schöne Verpackung. Generell ist es
schön, ein Geschenk zu bekommen, das mit Bedacht ausgewählt ist
oder das etwas von der Beziehung ausdrückt. Ein liebevoll gepacktes
Päckchen kann sehr wertvoll sein. Auf der anderen Seite kann ein
perfektionistischer Anspruch großen Weihnachtsstress verursachen.
Es können nicht alle Freunde und Kolleginnen ein individuelles und
liebevolles Geschenk bekommen.
POW: Können die Einschränkungen auch als Entschleunigung erlebt
werden?
Knött: Im ersten Lockdown war das bei Menschen zu beobachten,
die keine finanziellen Sorgen haben, nicht zur Risikogruppe gehören
und keine Kinder haben, die von den Schulschließungen sehr
betroffen waren. Bei Familien, bei denen die Eltern von Home-Office
und Home-Schooling betroffen waren, wurde diese Zeit als sehr
stressig empfunden. Dadurch, dass Schule, Sport und Arbeit auf zu
Hause verlegt wurden, war man ständig aufeinander. Das hat dann im
Grunde wie ein Schnellkochtopf gewirkt, in dem die Gefühle schnell
hochkochen.
POW: In diesem Jahr wird die Kernfamilie mehr Zeit an
Weihnachten gemeinsam verbringen. Wie kann so ein
„Schnellkochtopf-Phänomen“ umgangen werden?
Knött: Es wäre gut, im Vorfeld eine Familienkonferenz zu halten
und zu klären, wie diese Tage verbracht werden sollen. Dabei kann
festgestellt werden, wem was wichtig ist und warum. Die Mutter, der
es wichtig ist, dass die Wohnung festlich dekoriert ist, kann dann
vielleicht verstehen, warum die Teenagertochter das nicht so
wichtig findet und deshalb nicht mithelfen möchte. Wenn jeder
gehört wird und sich verstanden fühlt, dann ist das eine sehr gute
Voraussetzung. Auch eine gute Planung kann helfen. Davor
abzusprechen, was gegessen wird und wer was übernehmen kann, wann
gefeiert wird und wann Pausen für jeden sind, wäre gut. Zum
Beispiel kann vereinbart werden, dass der Heiligabend und der
zweite Weihnachtsfeiertag gemeinsam verbracht werden, während den
ersten Weihnachtsfeiertag jeder für sich individuell nutzen kann.
Die Nähe und Distanz müssen reguliert werden.
POW: Es gibt Menschen, die Weihnachten alleine sind. Wie können
sie die Zeit verbringen, ohne sich einsam zu fühlen?
Knött: Zunächst einmal ist Einsamkeit nicht eine Frage der
tatsächlichen Kontaktzahl. Einsam bedeutet, dass ich mich nicht
gesehen oder anerkannt fühle. Die Zahl der Singlehaushalte nimmt in
Deutschland beständig zu. In den vergangenen 15 Jahren ist die Zahl
um drei Millionen gestiegen. Die Tendenz zur Individualisierung
nimmt schon länger zu und Corona verstärkt das.
Digitale Medien können eine große Hilfe sein, aber auch eine
große Gefahr in Bezug auf das Suchtverhalten darstellen. Für manche
ist am Schlimmsten, dass sie denken, alle anderen wären glücklich,
nur sie selbst nicht. Vielleicht hilft es ihnen, sich vor Augen zu
führen, dass Weihnachten trotz all seiner Bedeutung nur ein Abend
von 365 Abenden im Jahr ist. Und auch die Heilige Familie hat an
diesem Abend Isolation und „Unbehaustheit“ erleben müssen.
POW: Die finanzielle Situation von vielen ist ungewisser
geworden. Wie kann ich meinem Kind vermitteln, dass die Bescherung
in diesem Jahr kleiner ausfällt?
Knött: Es ist immer gut, mit Kindern offen und ehrlich zu
sprechen und zu erklären, dass dieser Wunsch in diesem Jahr nicht
erfüllt werden kann. Da kann ein Kind enttäuscht sein, aber das
Wichtigste ist eine stabile, zugewandte und liebevolle Beziehung.
Das Glück hängt nicht am neuesten Handy, sondern daran, ob sich das
Kind gesehen, beachtet und verstanden fühlt. Eine verlässliche und
gute Beziehung ist das Entscheidende!
POW: Weihnachten wird oft mit Stress verbunden. Woher kommt das
und wie kann das vermieden werden?
Knött: Ich denke, dass viele unbewusst ersehnen, dass an
Weihnachten alles gelingen soll, was sonst zu kurz kommt: die
Erfüllung materieller Wünsche, liebevoller Umgang, Harmonie und
Frieden. Dazu eine glanzvoll dekorierte und geputzte Wohnung und
viele verschiedene Plätzchensorten, die mit immer glücklichen
Kindern gebacken wurden. Diese unbewussten Sehnsüchte sind eine
Überforderung und führen zu großem Stress. Hier hilft es, zu
priorisieren, im Vorfeld zu entscheiden, was mir wirklich wichtig
ist und auf was ich verzichten kann. Es können zum Beispiel
Telefonate in den Januar geschoben werden, Geschenke nur auf den
innersten Kreis reduziert oder das Drei-Gänge-Menü kann in ein
einfaches Essen abgewandelt werden. Es ist gut, diese Vorhaben auch
mit den Beteiligten abzusprechen, sich also der eigenen Bedürfnisse
bewusst zu werden und diese auch mitzuteilen. Es ist wichtig, in
diesen Tagen eine „Work-Family-Life-Balance“ zu halten.
Weitere Informationen zu den Angeboten der Ehe-, Familien- und
Lebensberatung sowie eine Online-Beratung gibt es im Internet unter
www.eheberatung-wuerzburg.de.
Interview: Magdalena Rössert (POW)
(76 Zeilen/5120/1289; E-Mail voraus)
Hinweis für Redaktionen: Foto abrufbar im Internet
Berichte
Keine späten Christmetten im Bistum
„Viel Liebgewonnenes in diesem Jahr nicht möglich“ – Bischof Dr.
Franz Jung wendet sich in Brief an die Gläubigen im Bistum
Würzburg
Würzburg (POW) Im Bistum Würzburg können in diesem Jahr an
Heiligabend nur Christmetten stattfinden, die so enden, dass die
Gottesdienstbesucher vor 21 Uhr zuhause sein können. „Viel
Liebgewonnenes wird in diesem Jahr nicht möglich sein. Vor allem,
dass uns die Heilige Nacht selbst für das gottesdienstliche Feiern
genommen ist, schmerzt sehr“, schreibt Bischof Dr. Franz Jung in
einem Brief vom Dienstag, 15. Dezember, an die Gläubigen im
Bistum Würzburg. Das Bistum Würzburg verpflichte sich,
verantwortungsvoll mit der Möglichkeit umzugehen, auch während des
Lockdowns öffentliche Gottesdienste zu feiern und dabei die
Hygienevorschriften und die nächtliche Ausgangssperre
einzuhalten.
Die Diözese Würzburg mit ihren vielen ehren- und hauptamtlichen
Mitarbeitenden in den Gemeinden ermöglicht laut Bischof Jung alles,
was aus Gründen des Infektionsschutzes verantwortbar ist, damit die
Menschen die Botschaft von Weihnachten hören und erleben und das
Fest der Menschwerdung Gottes feiern können. Für den Heiligabend
lädt der Bischof – wie in jedem Jahr – alle ein, zu Hause das
Evangelium der Heiligen Nacht zu lesen und den Heiligen Abend
spirituell zu gestalten. Er empfiehlt dazu die
Gottesdienstvorlagen, die im Internet unter
https://liturgie.bistum-wuerzburg.de/corona/Weihnachten-2020/ zum
Download bereitstehen.
Eine Verordnung des Generalvikars Dr. Jürgen Vorndran, ebenfalls
vom 15. Dezember, regelt Details zu den Gottesdiensten an den
Weihnachtstagen und in der Weihnachtszeit bis 10. Januar 2021. Dort
ist unter anderem zu lesen, dass „im Einzelfall“ auf die Feier
eines ursprünglich im Zeitraum vom 16. Dezember 2020 bis 10.
Januar 2021 geplanten Gottesdienstes verzichtet werden könne, wenn
sich die staatlichen Vorgaben sowie die Rahmenbedingungen zur Feier
öffentlicher Gottesdienste nicht einhalten lassen. „Eine generelle
Absage aller Gottesdienste in einer Pfarreiengemeinschaft in diesem
Zeitraum ist nicht gestattet.“ Die Kirchen sollten nach Möglichkeit
zu den gewohnten Zeiten unter Beachtung der Hygienevorgaben für das
persönliche Gebet geöffnet bleiben. Das Durchführen der
Sternsingeraktion in Form von Besuchen an der Haustür oder in den
Wohnungen sowie des Austragens von Materialien ist ebenfalls nicht
gestattet.
Viele Gemeinden im Bistum würden ihre Gottesdienste im Internet
übertragen und somit Gelegenheit bieten, von Zuhause aus
mitzufeiern, schreibt der Bischof weiter. „Unsere zahlreichen
Kirchen und Kapellen laden Sie ein zum persönlichen Gebet zu den
üblichen Öffnungszeiten.“ Aus dem Würzburger Kiliansdom wird an
Heiligabend, 24. Dezember, um 17 Uhr eine weihnachtliche Messfeier
und um 19 Uhr die Christmette bei TV Mainfranken sowie im
Internet über den Youtube- und Facebookauftritt der Diözese sowie
über die Bistumsseite (www.bistum-wuerzburg.de) übertragen. Die
Christmette wird um 22 Uhr auf TV Mainfranken wiederholt. An
den Weihnachtsfeiertagen wird – wie an allen Sonntagen – um 10 Uhr
die Messfeier live übertragen und um 21 Uhr auf TV Mainfranken
wiederholt. An Silvester ist um 16 Uhr der
Jahresschlussgottesdienst mit Bischof Jung um 16 Uhr auf den
bekannten Kanälen zu sehen.
Mit Blick auf die Gemeinden vor Ort schreibt der Bischof weiter,
dass seit langem dort überlegt worden sei, welche Gottesdienste an
Weihnachten während der Corona-Pandemie mit den gebotenen
Hygienevorschriften möglich sind. Vielerorts gebe es wegen der
begrenzten Kapazität ein Anmeldeverfahren. Der Bischof appelliert,
in den kommenden Wochen gut zu überlegen, welche Form des
Mitfeierns für jeden persönlich die richtige sei. „Bitte
entscheiden Sie mit Blick auf Ihre Gesundheit einerseits und
aufgrund Ihres Wunsches andererseits, einen Gottesdienst in
konkreter Gemeinschaft miterleben zu können.“
Allen Verantwortungsträgern und Engagierten in den Gemeinden vor
Ort dankt der Bischof für „ihren enormen Einsatz“ und wünscht allen
Gesundheit und die tiefe Freude von Weihnachten. Das permanente
Umdisponieren und die Unsicherheit hätten in den vergangenen Wochen
und Tagen an den Nerven gezerrt. „Dennoch wollen wir alle die
Situation geistlich und menschlich gut gestalten und mit unserem
Gottesdienstangebot vor Ort präsent bleiben.“ Den Verantwortlichen
in der Politik spricht Bischof Jung seinen Dank dafür aus, „dass
sie uns als Kirche die Möglichkeit offen halten, auch während des
Lockdowns öffentliche Gottesdienste zu feiern“.
(43 Zeilen/5120/1314; E-Mail voraus)
Hinweis für Redaktionen: Foto abrufbar im Internet
Dringender Handlungsbedarf
Bistum gibt Trägerschaft von vier Tagungshäusern ab – Bischof
Jung: Verringerte Mittel nicht mit verringerter Glaubenskraft
gleichsetzen – Generalvikar Vorndran: Wir wollen verlässlicher
Arbeitgeber bleiben
Würzburg (POW) Die Coronakrise hat die finanziell angespannte
Lage der Diözese Würzburg verschärft. Deswegen gibt das Bistum die
Trägerschaft der vier Tagungshäuser Tagungszentrum Schmerlenbach im
Landkreis Aschaffenburg, der „Benediktushöhe – Das Haus für Soziale
Bildung“ in Retzbach, des Bildungs- und Begegnungshauses Sankt
Michael in Bad Königshofen und der Thüringer Hütte (beide Landkreis
Rhön-Grabfeld) ab. „Jetzt besteht dringender Handlungsbedarf“,
betonte Bischof Dr. Franz Jung am Donnerstag, 10. Dezember,
bei einer Pressekonferenz. „Das tut weh und bedeutet schmerzliche
Einschnitte.“
Fortgesetzt werde die Trägerschaft beim Martinushaus in
Aschaffenburg, dem Burkardushaus in Würzburg, dem Haus Volkersberg
im Landkreis Bad Kissingen und dem Matthias-Ehrenfried-Haus in
Würzburg, sagte Generalvikar Dr. Jürgen Vorndran. Beim Jugendhaus
Sankt Kilian in Miltenberg und dem Exerzitienhaus Himmelspforten in
Würzburg bemühe sich das Bistum, Kooperationspartner zu finden.
„Sollte das nicht gelingen, wird die endgültige Entscheidung über
Fortführung oder Schließung dieser beiden Häuser Ende 2021
getroffen“, erläuterte Vorndran. Wichtig sei ihm, dass das Bistum
Würzburg ein verlässlicher Dienstgeber sei und bleibe. „Gerade im
Blick auf Chancen für die kommende Generation müssen wir uns jetzt
verschlanken und radikal verändern, um jungen Menschen
Zukunftsperspektiven in der Kirche aufzeigen zu können.“
Bischof Jung sagte, dass eine Verringerung der Mittel nicht mit
der Verringerung der Glaubenskraft gleichzusetzen sei. Es gelte,
geistlicher zu werden, neue Schnittstellen zur Glaubensverkündigung
zu schaffen und Pastoral und Caritas zu verschränken. Schon bei
Dienstantritt in Würzburg sei ihm klar gewesen, dass der Haushalt
auf äußerste Kante genäht sei. Enorme Anstrengungen seien seither
unternommen worden, um die Umstellung auf doppische Buchführung
vorzunehmen, Kostenstellen neu zu definieren und Hauptabteilungen
nach der Umstrukturierung Budgets zuzuweisen, die
eigenverantwortlich zu bewirtschaften sind. „Aber jenseits dieser
unverzichtbaren Maßnahmen zur Haushaltskontrolle und
Haushaltsübersicht war mir und den Finanzverantwortlichen völlig
klar, dass die Aufrechterhaltung des laufenden Betriebs auf äußerst
wackeligen Beinen steht“, sagte der Bischof (siehe eigener Bericht
zu den Bilanzen).
Maßnahmen wie das Bau-Moratorium, eine sechsmonatige
Wiederbesetzungssperre mit dem Ziel des Personalabbaus und die
Deckelung des Haushalts in den beiden vergangenen Jahren hätten
zwar Einsparungen gebracht. Diese reichten angesichts des
„dramatischen Verlusts“ auf der Einnahmenseite nicht aus. Ihm sei
bewusst, dass die Verkündigung der Sparmaßnahmen kurz vor
Weihnachten zu einer Unzeit erfolge. „Das bedrückt mich auch als
Bischof.“ Zugleich sei es ihm wichtig, lieber die Sachverhalte klar
zu benennen als Erwartungen zu wecken, die nicht einzulösen sind.
„Ich wünsche mir und werde als Bischof auch alles daran setzen,
dass wir die schmerzlichen Veränderungsprozesse gut und transparent
gestalten, ohne unnötige Härten.“
Jede einzelne Entscheidung über das Abgeben der Trägerschaft
schmerze sehr, besonders im Blick auf die dort Beschäftigten, hob
der Generalvikar hervor. Geprüft worden seien für die Entscheidung
„pastorale, geografische, inhaltliche, strukturelle und
wirtschaftliche Gegebenheiten“. Auch bautechnische und
wirtschaftliche Gutachten seien eingeholt worden, Kennzahlen wie
Belegung, Zielgruppen, Betriebsergebnisse, Umsatz, Personalkosten
und zu erwartende Sanierungskosten durch den Bischöflichen
Finanzdirektor Sven Kunkel analysiert worden. Die
Mitarbeitervertretung (MAV) sei bei der Vorbereitung der
Entscheidung strukturell und transparent eingebunden worden.
Zugleich betonte Generalvikar Vorndran: „Die Reduzierung der
Tagungs- und Bildungshäuser ist erst der Beginn einer deutlichen
Reduzierung des Immobilienbestands.“
Kurzfristig werde in den betroffenen Einrichtungen kein
Mitarbeiter entlassen. Von den 263 im Bereich der Bildungs- und
Tagungshäuser Beschäftigten könnten rund 100 Personen im kommenden
Jahr von Veränderungsmaßnahmen betroffen sein. Generalvikar
Vorndran kündigte sozialverträgliche Lösungen
an. So werde es Möglichkeiten geben, Arbeitsverhältnisse auf
neue Träger überzuleiten, den Mitarbeitern würden freie Stellen im
Bistum Würzburg sowie Weiterqualifizierung angeboten. Auch an
abgefederte Übertrittsmöglichkeiten in den Ruhestand wie
Altersteilzeit sei gedacht. Wo die angedachten Auffangmaßnahmen
nicht griffen, könnten derzeit betriebsbedingte Kündigungen nicht
ausgeschlossen werden. „Ich hoffe persönlich sehr, dass die
Maßnahmen greifen.“ Grundsätzlich steht das Bistum nach den Worten
des Generalvikars weiterhin zu einem pluralen und hochwertigen
Bildungsangebot. Bildung müsse aber nicht immer in eigenen
Immobilien mit hoher Bettenkapazität und teils geringer Auslastung
geschehen.
Im Bereich der Personalkosten seien die Ausgaben im gesamten
Bistum bereits 2019 um fünf Millionen Euro reduziert worden.
„Angesichts der sehr schwierigen Haushaltslage und dem massiven
Rückgang der Erträge aus der Kirchensteuer müssen wir diesen Weg
weitergehen – und zwar ohne Zwischenstopp“, erklärte Generalvikar
Vorndran. „Die Diözese Würzburg wird in den kommenden Jahren die
Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter reduzieren müssen.“
Entsprechende Einschränkungen bei der Wiederbesetzung von Stellen
beträfen ab sofort auch die Hauptabteilung Seelsorge. Weihbischof
Ulrich Boom und Domkapitular Christoph Warmuth hätten ihre
Solidarität diesbezüglich beim einmütigen Beschluss des Allgemeinen
Geistlichen Rats signalisiert. Bischof und Generalvikar würden
alles daran setzen, das Bistum zukunftsfähig aufzustellen. „Wir
wollen auch weiterhin handlungsfähig bleiben und bei der Jugend
verstärkt Personalgewinnung betreiben, ja wir wollen für junge
Menschen, die einen Ruf in den Dienst der Kirche verspüren, ein
verlässlicher Dienstgeber bleiben“, sagte Generalvikar
Vorndran.
Bischöflicher Finanzdirektor Sven Kunkel erläuterte, die
Finanzsituation im Jahr 2020 und im Jahr 2021 werde vor allem durch
die Auswirkungen der Corona-Pandemie geprägt. Insgesamt rechnet die
Diözese Würzburg für das Jahr 2020 mit einem deutlichen Rückgang
der Kirchensteuereinnahmen in Höhe von zehn bis 15 Millionen Euro.
„Für das Jahr 2021 erwarten wir nochmals geringere
Kirchensteuereinnahmen. In Abstimmung mit dem
Diözesansteuerausschuss planen wir für das Jahr 2021 mit
Kirchensteuereinnahmen in Höhe von 156 Millionen Euro.“ Mit der
Unterstützung aller Kostenstellenverantwortlicher und gemeinsam mit
allen Hauptabteilungen seien die Ausgaben für das Haushaltsjahr
2021 gegenüber der Planung des Jahres 2020 um zirka 26 Millionen
Euro gesenkt. worden. Für das Jahr 2021 plane die Diözese Würzburg
auf Basis der geringeren Einnahmen und reduzierten Ausgaben mit
einem negativen Jahresergebnis in Höhe von zirka minus elf
Millionen Euro. „Trotz der Auswirkungen der Corona-Pandemie werden
wir gemeinsam das von der Bistumsleitung vorgegebene Ziel eines
ausgeglichenen Haushaltes in den nächsten Jahren erreichen“, sagte
Kunkel.
Domkapitular Clemens Bieber, Vorsitzender des
Diözesan-Caritasverbands Würzburg, unterstrich die schlanke
Struktur der Caritas. 80 Prozent der rund 17.000 Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter in etwa 900 Diensten und Einrichtungen
arbeiteten mit und für 250.000 Personen in Unterfranken, lediglich
20 Prozent der Hauptamtlichen seien in Bereichen wie
Verwaltung, Hauswirtschaft oder Technik beschäftigt. Mit 20,1
Millionen Euro an Zuweisungen aus Kirchensteuermitteln habe die
Caritas 2020 geplant. Mit der Haushaltssperre sei eine
„schwierige Situation“ entstanden. Der Diözesan-Caritasverband habe
zweckgebundene Rücklagen aufgelöst, die über Jahre erwirtschaftet
worden seien, um die Träger der vielfältigen Dienste vor Ort bei
ihren Verpflichtungen zu unterstützen. Für 2021 seien statt der
beantragten 21 Millionen Euro nur 17,5 Millionen Euro vom Bistum zu
erwarten. Da die Sachkostenquote sehr gering sei, könne letztlich
nur bei den Personalkosten gespart werden. Nicht sparen wolle die
Caritas bei „klassischen kirchlichen Caritas-Diensten“ wie der
Armenfürsorge und dem Lebensschutz. Zum anderen betreffe das die
Sicherung der Qualität der Dienste und die Entlastung und
Unterstützung der ehrenamtlichen Träger. Finanziell sei es nicht
leistbar, allen Diensten und Einrichtungen betriebswirtschaftlich
professionelle Trägerstrukturen zu geben. „Wir wollen als Kirche
kein kommerzieller Akteur im sozialen Markt sein!“, betonte
Bieber.
mh (POW)
(92 Zeilen/5120/1284; E-Mail voraus)
Hinweis für Redaktionen: Fotos abrufbar im Internet
Bilanzen vorgestellt
Diözese Würzburg und Bischöflicher Stuhl zu Würzburg legen
Jahresabschlüsse 2019 vor
Würzburg (POW) Das Bistum Würzburg hat die Jahresabschlüsse 2019
der Diözese Würzburg und des Bischöflichen Stuhls zu Würzburg am
Donnerstag, 10. Dezember, veröffentlicht. Die Rechnungslegung der
Diözese und des Bischöflichen Stuhls sind nach den Vorgaben des
Handelsgesetzbuches (HGB) dargestellt. Erstmals wurde für die
Diözese ein konsolidierter Jahresabschluss erstellt, in dem auch
die selbst bilanzierenden Einheiten der Diözese wie Bildungs- und
Tagungshäuser ausgewiesen sind. Beide HGB-Jahresabschlüsse wurden
von einem externen Wirtschaftsprüfer geprüft und testiert. Der
Diözesansteuerausschuss beziehungsweise der Vermögensverwaltungsrat
des Bischöflichen Stuhls haben die Jahresabschlüsse bestätigt und
anerkannt. Sie sind im Internet unter
https://finanzen.bistum-wuerzburg.de/bilanzen/ veröffentlicht.
Jahresabschluss Diözese Würzburg
Konsolidiert liegen die Gesamterträge der Diözese Würzburg im
Jahr 2019 bei 246,3 Millionen Euro. Die Erträge aus der
Kirchensteuer betrugen 182,9 Millionen Euro, die Umsatzerlöse
liegen bei 12,8 Millionen Euro. In den sonstigen betrieblichen
Erträgen in Höhe von 50,6 Millionen Euro ist ein
Darlehensverhältnis in Höhe von 19,1 Millionen Euro enthalten, das
ertragswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) zu erfassen
war. Somit liegen die sonstigen betrieblichen Erträge, bereinigt um
diesen einmaligen Sondereffekt, im Jahr 2019 bei zirka 31,7
Millionen Euro.
Dem stehen Aufwendungen in Höhe von insgesamt 269,9 Millionen
Euro gegenüber. Sie fließen vor allem in Seelsorge, Caritas und an
die Kirchengemeinden. Die Personalkosten sind um rund 5,4 Millionen
Euro auf 124 Millionen Euro gesunken. Der Anstieg der Aufwendungen
in Höhe von 28,1 Millionen Euro auf 105,6 Millionen Euro für
Zuschüsse und Zuweisungen ergibt sich aus Bau- und
Investitionszuschüssen für Kirchenstiftungen und Kindertagesstätten
mit 52,6 Millionen Euro sowie Zuschüssen an die Caritas und andere
Hilfs- und Seelsorgeeinrichtungen mit 38,7 Millionen Euro. In den
sonstigen betrieblichen Aufwendungen in Höhe von 29,7 Millionen
Euro sind insbesondere Grundstücks- und Instandhaltungsaufwendungen
für Immobilien sowie Verwaltungs-, Veranstaltungs- und
Bildungskosten enthalten.
Das Finanzergebnis (-17,9 Millionen Euro) enthält im
Wesentlichen die Erträge aus Wertpapieren in Form von
Ausschüttungen und Zinserträgen festverzinslicher Wertpapiere (2,1
Millionen Euro) sowie vereinnahmte Darlehenszinsen (0,2 Millionen
Euro). Der ertragswirksamen Erfassung eines Darlehensverhältnisses
steht eine Wertberichtigung (19,1 Millionen Euro) im Finanzergebnis
in gleicher Höhe gegenüber.
Der Jahresfehlbetrag in Höhe von 40,7 Millionen Euro für die
Diözese Würzburg ergibt sich nach Angaben von Bischöflichem
Finanzdirektor Sven Kunkel im Wesentlichen aus bereits genehmigten
Finanzierungszusagen der vergangenen Jahre für Zuschüsse und
Zuweisungen für den Bau von Kindergärten, Kirchen, Pfarrhäusern und
Pfarrheimen. Diese bereits fest zugesagten und
stiftungsaufsichtlich genehmigten Finanzierungspläne wurden im
Rahmen des erstmalig konsolidierten Jahresabschlusses nach HGB
ausgewiesen.
Die Bilanz 2019 der Diözese Würzburg weist ein Anlagevermögen in
Höhe von 192,6 Millionen Euro und ein Umlaufvermögen von 37,6
Millionen Euro auf. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich der Wert des
Gesamtvermögens um rund 7,5 Millionen Euro auf 230,8 Millionen Euro
erhöht. Die Erhöhung resultiert insbesondere aus dem höheren Wert
der Finanzanlagen um 14 Millionen Euro zum Bewertungsstichtag zum
Jahresende.
Auf der Passivseite stehen den Rückstellungen in Höhe von 74,9
Millionen Euro Verbindlichkeiten von 28,9 Millionen Euro und
Zuschüsse für Investitionskosten (Sonderposten) mit 8,3 Millionen
Euro gegenüber. Das Eigenkapital beträgt zum 31. Dezember 2019 rund
118,6 Millionen Euro. Dies entspricht einer Eigenkapitalquote von
51,3 Prozent. Das langfristige Vermögen (Sachanlagen und
Finanzanlagen) ist damit überwiegend durch Eigenkapital
gedeckt.
Jahresabschluss Bischöflicher Stuhl
Der Bischöfliche Stuhl zu Würzburg sorgt im Wesentlichen für die
Altersversorgung der Priester. Er weist in seinem Jahresabschluss
2019 Rückstellungsverpflichtungen in Höhe von 318,2 Millionen Euro
aus. Darin enthalten sind 273,8 Millionen Euro für
Pensionsverpflichtungen und die Altersversorgung. Weitere Rücklagen
dienen der Absicherung dieser Verpflichtungen, die sich
insbesondere aus dem aktuell niedrigen Zinsumfeld ergeben. Die
Verbindlichkeiten auf der Passivseite betragen 63,1 Millionen Euro
und setzen sich unter anderem zusammen aus
Darlehensverbindlichkeiten von 58,1 Millionen Euro und
Verbindlichkeiten aus Treuhandvermögen von vier Millionen Euro.
Auf der Aktivseite steht dem ein Gesamtvermögen von rund 411,3
Millionen Euro gegenüber. Dabei beläuft sich das
Finanzanlagevermögen auf 295,4 Millionen Euro, das
Sachanlagevermögen auf weitere 52 Millionen Euro. Außerdem
zählt das Umlaufvermögen mit 63,8 Millionen Euro zur Aktivseite,
wozu bilanzierte Darlehen, zumeist an kirchliche und karitative
Rechtsträger, sowie Guthaben bei Kreditinstituten zählen. Der
Jahresfehlbetrag beläuft sich für 2019 auf knapp 20,9 Millionen
Euro. Grund hierfür ist vor allem die Zuführung zur
Pensionsrückstellung mit 20 Millionen Euro, aufgrund des aktuell
niedrigen Zinsumfeldes und der daraus resultierenden Erhöhungen der
Rückstellungen für Pensionsverpflichtungen.
(62 Zeilen/5120/1281; E-Mail voraus)
Corona als weltweite Herausforderung
Bischof Jung schickt Weihnachtsbrief an 73 Missionare aus dem
Bistum Würzburg in 25 Ländern
Würzburg (POW) Weihnachtsgrüße und Segenswünsche für das Jahr
2021 hat Bischof Dr. Franz Jung an insgesamt 73 Missionare,
Missionsschwestern und Entwicklungshelfer aus der Diözese Würzburg
in 25 Länder geschickt. Diese gehen nach Australien, Bolivien,
Brasilien, Chile, Frankreich, Indien, Indonesien, Italien,
Kolumbien, Malawi, Mosambik, Namibia, Niederlande, Österreich,
Papua-Neuguinea, Paraguay, Peru, Simbabwe, Spanien, Südafrika,
Tansania, Uganda, Uruguay, in die USA und nach Venezuela.
„Leider sehe ich mich durch die Ereignisse veranlasst, dieses
Jahr an erster Stelle die Pandemie zu erwähnen, die unsere Welt
gefangen hält und unser Miteinander lahmlegt. Viele Berichte habe
ich auch von unseren Missionarinnen und Missionaren gelesen,
einschließlich der Bilder von den Massengräbern von Manaus“, heißt
es im Brief des Bischofs. In Deutschland gehe es den Menschen
vergleichsweise gut. Das Gesundheits- und Sozialsystem sei stabil,
und die Regierung tue alles dafür, dass beides nicht kollabiere.
Pastoralen Tätigkeiten habe das Bistum bislang gut nachkommen
können. „Gottesdienste wurden per Video übertragen, Konferenzen
online abgehalten, und die Seelsorger und Seelsorgerinnen waren,
soweit es die Vorgaben erlaubten, präsent“, betont der Bischof.
Als Herausforderung der nächsten Jahre bezeichnet Bischof Jung
es, die „samaritanische“ deutsche Kirche neu zu definieren, um
deren Präsenz in der veränderten Gesellschaft zu stabilisieren,
„damit wir auch weiterhin heilsam wirken können“. Ein wichtiger
Schritt auf diesem Weg seien die künftigen Pastoralen Räume des
Bistums. Mit ihnen könne auf die geringere Zahl von Gläubigen wie
Seelsorgern und Seelsorgerinnen gut reagiert werden. „Im Austausch
mit Ihnen können wir dazu lernen, besonders wenn ich an die Synode
für Amazonien denke“, erklärt der Bischof. „Leider muss ich auch
erwähnen, dass wir in den kommenden Jahren mit einem drastischen
Rückgang der Einnahmen aus den Kirchensteuern zu rechnen haben.
Unserem Engagement für die Weltkirche werden wir nachkommen,
allerdings müssen wir unseren Haushaltsposten dementsprechend
reduzieren.“ Auch die kirchlichen Hilfswerke wie Adveniat, Misereor
und Missio würden von den Folgen des Kirchensteuerrückgangs
betroffen sein.
Deutlich kritisiert der Bischof in seinem Schreiben das so
genannte „Beherbergungsverbot“ im Zusammenhang mit der
Covid-Pandemie. „Unweigerlich muss ich dabei an Josef und seine
hochschwangere Frau Maria denken, welche von Herberge zu Herberge
zogen und keinen Platz fanden. Als Kirche müssen wir in diesen
Tagen und auch in der Zukunft sensibel werden, um eine
gastfreundliche Haltung einzunehmen, damit sich die Gläubigen und
alle Menschen guten Willens bei uns willkommen und beherbergt
fühlen.“
In einem eigenen Schreiben stellt die Diözesanstelle Weltkirche,
an deren Spitze Domkapitular Christoph Warmuth steht, unter anderem
Pastoralreferent Burkhard Pechtl als Nachfolger von Klaus Veeh vor.
„Seine Aufgabenschwerpunkte sind die Partnerschaft mit Mbinga und
die Themen, welche Afrika betreffen.“ Pechtl pflege seit über 20
Jahren Kontakte nach Afrika und war 2012/13 in Mbinga im Bereich
der Jugendarbeit im Einsatz. Er sei daher mit der tansanischen
Partnerdiözese sehr gut vertraut.
Den Grüßen in alle Welt beigelegt sind unter anderem das 2020
erschienene Bilderbuch „Kilian“ sowie der Münsterschwarzacher
Spruchkartenkalender.
mh (POW)
(38 Zeilen/5120/1303; E-Mail voraus)
Vom Auszubildenden zum AusbilderCaritas-Don Bosco-Teilnehmende
sehen in Chris Keller ein Vorbild
Würzburg/Arnstein (POW) Eigentlich hat Chris Keller an seine
Schulzeit nur gute Erinnerungen. „Von meinen Lehrern habe ich
durchaus Wertschätzung erfahren“, erinnert er sich an die neun
Jahre Schule in Karlstadt, die er vor rund 20 Jahren abschloss. Als
gebürtiger Arnsteiner hat er allerdings unangenehme Erinnerungen an
das tägliche Pendeln zur Schule: Mit ihm im Bus saßen
ausschließlich Kinder und Jugendliche, die auf die „höhere Schule“
gingen. Keller war einer von wenigen, die aufgrund ihrer
Lernschwierigkeiten die Förderschule, damals noch „Sonderschule“
genannt, besuchten, heißt es in einer Pressemitteilung des
Caritas-Don Bosco-Bildungszentrums Würzburg.
„Ich habe mir viele blöde Sprüche und Hänseleien anhören
müssen“, erinnert sich der Ausbilder des Würzburger Caritas-Don
Bosco-Bildungszentrums. Allerdings bekam er während den täglichen
Busfahrten auch mit, dass vor allem viele Gymnasiasten sehr unter
dem Leistungsdruck und der Erwartungshaltung ihres Elternhauses
litten. „Zur Schule bin ich eigentlich immer gerne gegangen“,
erinnert sich der heute 37Jährige. „Vor allem, als plötzlich mein
Talent für Mathematik entdeckt wurde.“ So durfte er in eine
anspruchsvollere Gruppe wechseln und häufiger seinem großen Hobby,
der Elektronik, nachgehen. „Schon als Sechsjähriger habe ich mein
Kinderzimmer verkabelt, Schaltkreise gebaut, Blinklichter und
Alarmanlagen installiert oder Videorekorder zerlegt“, erzählt der
Technikfreak.
Nach einem Berufsfindungsjahr an der Würzburger Kolping-Akademie
startete er um die Jahrtausendwende seine Ausbildung zum
„Elektrogerätezusammenbauer“ beim Caritas-Don
Bosco-Bildungszentrum. „Nie und nimmer hätte ich damals gedacht,
dass ich mal als Ausbilder an den Schottenanger zurückkehre.“
Trotzdem fiel er seinen damaligen Ausbildern bereits positiv auf.
„Wegen meines Interesses für Elektronik konnte ich vom ersten Tag
an etwas mehr als die anderen Auszubildenden“, erinnert er sich.
Prompt war er der Erste in der Historie des Bildungszentrums, der
die auf drei Jahre verkürzte Ausbildung zum
„Nachrichtengerätemechaniker“ anhängte und mit Bravour bestand.
Die nächsten Berufsjahre waren für Keller dann nicht wirklich
leicht. Nach gefühlt 100 Bewerbungen und genauso vielen Absagen
begann er nach einem knappen Jahr Arbeitslosigkeit als Mitarbeiter
eines Betriebs im HiFi-Bereich. Er installierte Audioanlagen in
Autos oder Satelliten-Schüsseln in Wohnhäusern. Als die Förderung
des Arbeitsamtes auslief, wurde er entlassen. Nach seiner
Bundeswehrzeit fand Keller 2004 eine Stelle in einem Unternehmen
für Windräder. Zuständig für die Inbetriebnahme, Wartung und
Reparatur, war er mehr als ein Jahrzehnt lang als Experte für
Windräder unter anderem in Deutschland, Frankreich und Kroatien
unterwegs. „Ein toller Job, aber körperlich sehr fordernd“, lautet
sein heutiges Fazit.
Durch seinen ehrgeizigen Plan, nebenberuflich den
Industriemeister in der Fachrichtung Elektrotechnik zu absolvieren,
fand er zurück zum Caritas-Don Bosco-Bildungszentrum. Der ehemalige
Auszubildende übernahm 2019 am Würzburger Schottenanger die Leitung
der Ausbildung im Elektrobereich. Dort bildet er heute rund 20
Teilnehmende aus. In Kürze werden die ersten Industrieelektriker
ihre Prüfung ablegen. „Der Beruf des Industrieelektrikers ist
wesentlich anspruchsvoller als meine damalige Ausbildung. Das ist
gut so, denn die Absolventen sind selbständiger und haben sehr gute
berufliche Perspektiven“, erklärt Keller
Seine heutige Motivation als Ausbilder beschreibt er so: „Es ist
toll, dass ich von dem, was ich selbst erlebt habe, etwas an die
Auszubildenden weitergeben kann.“ Seine Auszubildenden wüssten um
seine Zeit als „Ehemaliger“ im Bildungszentrum. Das habe durchaus
Vorteile: „Das Argument, ‚Ich habe nur einen Hauptschulabschluss‘
zählt bei mir nicht“, berichtet er von der Glaubwürdigkeit, die er
bei den Auszubildenden genießt. Zudem freue es ihn, dass der
Zusammenhalt unter seinen Teilnehmenden besonders ausgeprägt sei.
„Es bilden sich freiwillige Lerngruppen und es existiert ein echtes
Wir-Gefühl“. Kürzlich haben zwei Teilnehmer bei der IHK als
Prüfungsbeste ihres Ausbildungszweigs abgeschnitten.
Am Ende seiner beruflichen Karriere sieht sich der
frischgebackene Meister noch lange nicht. „Ich will mich noch in
Automatisierungs- und Steuerungstechnik fortbilden und dieses
Knowhow an unsere Teilnehmenden weitergeben.“
(48 Zeilen/5120/1307; E-Mail voraus)
Hinweis für Redaktionen: Foto abrufbar im Internet
Armut in Unterfranken wächst
Allgemeine Sozialberatungsdienste der Caritas stark gefragt
Würzburg (POW) Zum Internationalen Tag der Menschenrechte am
Donnerstag, 10. Dezember, macht die Caritas in Unterfranken auf die
zunehmende Armut in der Region aufmerksam. „Wir sehen, dass gerade
ältere Menschen immer mehr auf materielle Hilfe angewiesen sind“,
sagt Kilian Bundschuh, Leiter des Sachgebiets „Arbeit und Armut“
beim Diözesan-Caritasverband Würzburg.
Auch Menschen in Armutslagen stehe ein menschenwürdiges Leben
zu. Es gebe auch für sie ein Recht auf soziale Sicherheit und
Teilhabe, ein Recht auf Arbeit und ein Recht auf einen angemessenen
Lebensstandard. „Menschen mit geringen materiellen Ressourcen
werden häufig an der Wahrnehmung von Rechten gehindert“, sagt
Bundschuh. Er berichtet, dass Frauen und Männer in Armut sich vor
allem um die Si