Gefördert durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit Nachhaltigkeits-Beratung, Biodiversitäts-Management, Natur-Coaching Pferde bewegen, biologische Vielfalt erkunden, erhalten und fördern - Biodiversitäts-Quick-Check und Maßnahmenkatalog für Pferdevereine und Pferdebetriebe Rolf Berndt Charlotte Günther Gerlinde Hoffmann Dr. Stefan Rösler Projektbericht Dezember 2014
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17 (Mitte), 18, 19, 20, 25 Thoms Lehmann, Seiten 9, 11 Dr. Frank Lehnhardt, Seite 26 (oben) Dr. Stefan Rösler, Seiten 5 (unten), 6, 7 (oben), 17 (oben und unten), 26 Daniela Schmid, Seite 21 Fotos im Anhang ab Seite 35, wie jeweils angegeben Stand: Dezember 2014 Gefördert durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit. Diese Schrift gibt die Auffassung des Zuwendungs-empfängers des Bundesprogramms wieder und muss nicht mit der Auffassung des Zuwendungsgebers übereinstimmen. Wo immer Personen genannt sind, umfasst die männliche Form ausdrücklich auch alle Damen.
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INHALT Seite
Einleitung 4
1. Darstellung des Projektes 5
Projektziele
Projektinhalte
Ergebnisse
2. Biodiversitäts-Quick-Check 10
Einführung
Biodiversitäts-Quick-Check
3. Handlungsempfehlungen 16
Einführung
Maßnahmenkatalog
4. Kommunikation: Pferde fördern Vielfalt 22
Printmedien und Internet
Präsentationen
5. Literatur und Fotosammlung 25
6. Ausblick 26
7. Projektpartner 28
Deutscher Olympischer Sportbund e.V. (DOSB)
Deutsche Reiterliche Vereinigung e.V. (FN)
Nachhaltigkeits- und Biodiversitätsberatung Dr. Stefan Rösler
Pferdesportberatung Rolf Berndt
Anhang 35
Biodiversitäts-Quick-Check mit Bemerkungsspalte
Maßnahmenkatalog mit Bemerkungsspalte
Pressemitteilungen des Projektteams
Pressespiegel (Veröffentlichungen)
Präsentationen
Literaturverzeichnis
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Einleitung: Biologische Vielfalt und Nationale Biodiversitäts-Strategie
Die faszinierende Vielfalt der Tier- und Pflanzenarten, ihre genetischen Variationen sowie
der Lebensräume und Ökosysteme macht unsere Erde und die Natur um uns herum
einzigartig, wunderschön und wertvoll! Trotz oder gerade wegen der rasanten Entwicklung
von Innovation und Hochtechnologien gelingt es allerdings immer weniger, die Auswirkungen
unseres Wirtschaftens auf Natur und Umwelt zu beherrschen. Eine Folge davon ist der stete
Rückgang der Biologischen Vielfalt.
Deshalb wurde das Übereinkommen über die Biologische Vielfalt (Convention on Biological
Diversity, CBD) geschlossen und auf der Konferenz der Vereinten Nationen für Umwelt und
Entwicklung (UNCED) bereits 1992 in Rio de Janeiro verabschiedet.
Der Verlust an Lebensräumen, Arten und genetischer Vielfalt schreitet jedoch weiterhin
alarmierend fort, leider auch in Deutschland. Daher entwickelte die Bundesregierung 2007
eine Nationale Strategie zur Biologischen Vielfalt (Nationale Biodiversitätsstrategie, kurz
NBS) und setzte ein Bundesprogramm zur Förderung der Umsetzung auf. Hierbei sind nicht
allein staatliche Stellen gefragt, sondern auch die so genannten Nichtregierungs-
organisationen (NGO).
Eines der Projekte ist folgerichtig „Sport bewegt – Biologische Vielfalt erleben“ des
Deutschen Olympischen Sportbunds (DOSB). Dieser schrieb in seinen Reihen Ende 2013
einen Förderwettbewerb aus, mit dem beispielhafte und innovative Projekte zum Schutz der
Natur gesucht wurden. Insgesamt gingen 19 Bewerbungen aus sieben Spitzenverbänden,
drei Landessportbünden, zwei Landesfachverbänden, zwei regionalen Sportbünden, einer
Natursportorganisation sowie vier Vereinen ein.
Zu den auserwählten Projekten gehört der
nachfolgend ausgeführte Beitrag „Pferde bewegen
– Biologische Vielfalt erkunden, erhalten und
fördern“ der Deutschen Reiterlichen Vereinigung
e.V. (FN) in Kooperation mit dem Biodiversitäts-
und Nachhaltigkeitsberater Dr. Stefan Rösler
(oecoach), dem Pferdesportberater Rolf Berndt
und dem Pferdesportverband Baden-
Württemberg.
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Strukturreiches Grünland
Die Anlage des Reitclubs Ulm Böfingen am Rande der Stadt
1. Darstellung des Projekts
Projektziele
Jahrtausende lang beherrschten Pferde unser Gemeinwesen als unverzichtbares Arbeitstier
in Land- und Forstwirtschaft, Voraussetzung für Transport von Menschen und Gütern. Es
beflügelte den Handel und kulturellen Austausch, unterstützte Jagd und entschied
kriegerische Auseinandersetzungen. Diese Zeiten sind vorbei, aber dank ihrer Ausstrahlung
und Faszination
haben sich Pferde in
unserem Lebensum-
feld behauptet. Sie
sind heute nicht nur
geschätzter Freizeit-
und Sportpartner,
ihre Haltung ist zu-
dem landschafts-
prägend und vor
allem im ländlichen
Raum für viele Land-
wirtschaftsbetriebe ein relevanter Wirtschaftsfaktor.
Pferde brauchen Ställe, Heu und Stroh, Wiesen und Weiden. Dies prägt in vielfacher Weise
die Biologische Vielfalt im Umfeld der Pferdehaltung. So finden sich in vielen Gestüten,
Pferdesportvereinen oder Betrieben Scheunen, Dachböden sowie Gebäude mit Ritzen und
Spalten und damit Nistmöglichkeiten und Nahrung.
Zudem Bereiche mit offenem Boden, vielfach arten-
und strukturreiches Grünland mit begleitenden
Hecken und Baumgruppen. Vor allem die Vielfalt an
Strukturen und Kleinklimaten sowie die extensive
Nutzung von Weiden und Heuwiesen sind
Grundlage für ganz spezifische Artengemein-
schaften mit teilweise spezialisierten und gefähr-
deten Arten, die als „Begleitarten“ der Pferde be-
zeichnet werden können. Dazu zählen z.B. Schleier-
eule, Rauchschwalbe, Schafstelze und Kiebitz,
außerdem Fledermäuse, Heuschrecken, Tagfalter
und Dungkäfer. Viele von ihnen kommen sowohl in
ländlichen wie in städtischen Räumen vor.
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Rauchschwalben ziehen ihre Jungen häufig in Pferdeställen groß
Trotz dieser im Grundsatz guten Ausgangssituation gibt es in vielen Anlagen deutliches
Verbesserungspotential hinsichtlich der Förderung der Biologischen Vielfalt. Dabei fehlt es in
der Regel nicht an Offenheit und gutem Willen, sondern zunächst einmal am fachlichen
Wissen und bewussten Wahrnehmen der vorhandenen Fauna und Flora. Entsprechend dazu
fehlen in der Regel fachlich fundierte Ideen und
praktische Handreichungen für konkrete Maß-
nahmen sowie ein systematischer Austausch
von best-practise-Beispielen. Wichtig ist vor
allem, für Pferdesportler aller Altersgruppen
und für deren Gäste erlebbar zu machen,
welche wildlebenden Tier- und Pflanzenarten
rund um die Pferde vorkommen und wie die
Biodiversität konkret gefördert werden kann.
Ziel des Projektes war daher, am Beispiel zweier ausgewählter Pferdesportvereine in Baden-
Württemberg die Schnittstellen zwischen Pferdesport und Biodiversität zu identifizieren und
auf dieser Basis einen „Biodiversitäts-Quick-Check“ zu entwickeln. Dieser wurde bei Vor-Ort-
Begehungen in den beiden Vereinen im Frühjahr und Sommer überprüft und ergänzt.
Zusätzlich wurde im Herbst ein Gestüt und Ausbildungsbetrieb in Norddeutschland
besichtigt, um weitere Aspekte gewinnen und bei der Ausarbeitung des Biodiversitäts-Quick-
Check berücksichtigen zu können.
In Ergänzung zum Biodiversitäts-Quick-Check wurde ein Maßnahmenkatalog erarbeitet.
Dieser listet konkrete und vergleichsweise einfach umsetzbare Maßnahmen zur Förderung
der Biodiversität an den Gebäuden sowie auf Sport- und Weideflächen der Pferdevereine
und Pferdebetriebe auf. Mit diesem Katalog werden die erhobenen Kenntnisse verfügbar
gemacht und Pferdesportler motiviert, sich die Gebäude und Flächen rund ums Pferd unter
dem Aspekt der Biodiversitäts-Förderung genauer anzuschauen und aktiv zu verbessern.
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Pferdesport hat vielfältige Bezüge zu Natur und Umwelt, und zwar gleichermaßen in Spitzensport, Breitensport und der Haltung aller Pferde in Sport und Zucht
Das Projektteam vor Ort
Projektinhalte
1. Sichtung und Zusammenstellung vorhandener Materialien.
2. Auftakt und Erstbegehung in zwei ausgewählten Pferdesportvereinen am 23. April und
05. Mai 2014 durch die Pferdesportberatung Rolf Berndt, die Nachhaltigkeits- und Bio-
diversitätsberatung oecoach/Dr. Stefan Rösler sowie Charlotte Günther und Gerlinde
Hoffmann als Vertreterinnen des Pferdesportverbandes Baden-Württemberg und der
Deutschen Reiterlichen Vereinigung.
3. Vor- und Nachbereitung der
Besichtigungen, Entwicklung
eines „Biodiversitäts-Quick-
Check“ für Pferdevereine auf
Basis der erhobenen Daten.
4. Zweite Vor-Ort-Begehung in
beiden Vereinen Ende Juli
2014 zur Weiterentwicklung
des Entwurfs des „Bio-
diversitäts-Quick-Check“.
5. Besuch eines Gestüts zur
Überprüfung und Ergänzung
des „Biodiversitäts-Quick-
Check“ am 1. Oktober 2014.
6. Entwicklung eines Maß-
nahmenkatalogs und Über-
prüfung auf Praxistauglich-
keit.
7. Fotodokumentation der Bege-
hungen und Sammlung von
Fotobelegen von Positiv-/-
Negativbeispielen zum
Themenkomplex „Pferde und
Biodiversität“ zum Aufbau
eines Bildarchivs.
8. Projektbegleitende Pressearbeit, intern wie extern, in Printmedien und im Internet. Die
Pressemitteilungen des Projektteams und der Pressespiegel finden sich im Anhang.
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Reitanlage am Rande eines Ballungsraums
9. Kommunikation und Vorstellung des Projekts durch
Präsentationen und Vorträge, u.a. beim Fachforum
„Sport und Biodiversität“ des DOSB sowie in
verschiedenen Gremien der Deutschen Reiterlichen
Vereinigung.
10. Sammlung von Literaturhinweisen und Aufbau
eines Literaturverzeichnisses.
Der gewählte Ansatz ist neu und innovativ, denn ein
Biodiversitäts-Quick-Check existiert bislang weder im
Pferdesport noch in anderen Sportverbänden. Auch für
Naturschutzverbände wurde dieses Instrument noch
nicht ausgearbeitet. Lediglich beim ebenfalls im
Rahmen des DOSB-Wettbewerbs geförderten Projekt
„Evolutionäre Weiterentwicklung des VDST zur
Unterstützung der Biodiversität“, wurde zeitgleich ein
„Biodiversitäts-Quick-Check“ erarbeitet.
In den vorbereitenden Gesprächen wurden zwar viele Schnittstellen zum Thema „Pferde und
Biodiversität“ identifiziert, aber bisher gibt es dazu weder einen gezielten Überblick, noch
eine Literaturrecherche.
Bei unsachgemäßer Beweidung von Streuobstwiesen können Grünland und Obstbäume geschädigt werden. Außerdem ist der hier verwendete Stacheldrahtzaun für Pferde hoch-gefährlich und daher abzulehnen
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Ergebnisse
1. Der Biodiversitäts-Quick-Check wurde nach Auswertung der Vor-Ort-Besichtigungen
entwickelt und nach mehreren Überarbeitungen auf der bundesweiten Tagung
Breitensport, Vereine, Betriebe der Deutschen Reiterlichen Vereinigung Ende
November 2014 zur Diskussion gestellt.
2. Der Maßnahmenkatalog wurde verfasst und ebenfalls auf der o.g. Tagung vorgestellt.
3. Die Projektseite im Internet findet sich seit Mai 2014 unter dem Link:
www.pferd-aktuell.de/biologischevielfalt.
4. Ausführliche Veröffentlichungen erfolgten regelmäßig während der Projektphase, eine
Übersicht steht im Kapitel 4, die Pressemeldungen selbst und der Pressespiegel sind
in den Anhang übernommen.
5. Präsentationen: Das Projekt „Pferde bewegen – Biologische Vielfalt erkunden, erhalten
und fördern“ wurde und wird zu verschiedenen Anlässen vorgestellt, eine Übersicht
findet sich ebenfalls in Kapitel 4.
6. Bildarchiv: Beginnend mit der Fotodokumentation der Begehungen und einer
systematischen Sammlung von Fotos zum Themenkomplex „Pferde und Biodiversität“
wird ein Bildarchiv aufgebaut.
7. Literaturverzeichnis: Während des Projekts wurde verfügbare Literatur gezielt
gesammelt und zu einem Literaturverzeichnis zusammengestellt, das auch nach Ablauf
des Projekts weiter ergänzt wird (aktueller Stand siehe Anhang).
Besitzen, pachten oder bewirt-schaften Sie Grundstücke oder Liegenschaften, die in oder in nächster Nähe zu Schutzgebieten oder in Gebieten mit hoher Biodiversität liegen? Wenn ja, welche Gebiete?
Ist ein Inventar über Liegenschaften in der Nähe zu Schutzgebieten bzw. in Schutzgebieten vorhanden?
Besteht durch die Bewirtschaftung/ Nutzung der Liegenschaften ein Risiko für Biodiversität (z.B. Eutrophierung von Feuchtgebieten)?
Liegt eine Untersuchung durch Ökologen bzw. Naturschutzexperten vor?
Bau, Unter-haltung und Pflege der Liegenschaften
Überprüfen Sie regelmäßig den ökologischen Zustand des Vereins-geländes und seiner näheren Umgebung?
Liegt eine systematische Erfassung der Lebensräume und ihrer Naturschutzqualität vor?
Berücksichtigt Ihr Verein den Schutz von naturschutzfachlich wertvollen Lebensräumen sowie seltenen und gefährdeten Arten bei der Errichtung von Gebäuden und der Durch-führung von Bauarbeiten?
Erfolgt eine Einbeziehung von Ökologen bzw. Naturschutz-experten in die Planungen?
Berücksichtigen Sie den Schutz der biologischen Vielfalt bei der Unter-haltung und Pflege der Vereins-gebäude sowie der Reit- und Weideflächen?
Findet eine gemeinsame jährliche Begehung der Flächen mit Ökologen bzw. Naturschutz-experten statt?
Aktive Förderung der Lebensraum- und Struktur-vielfalt
Fördern Sie aktiv eine hohe Struktur-vielfalt im Außenbereich (z.B. Ge-hölze, Dornenhecken, Sitzbäume, Blühstreifen, Brachstreifen, Verzicht auf Versiegelung, Entsiegelung, Lehmpfützen, naturnahe Gewässer-ränder, Steinhaufen, Trocken-mauern, alternierende Mahd)?
Erfolgt eine Begehung mit Naturschutzexperten zur ökologischen Optimierung der Sport-und Grünflächen im Außenbereich?
Artenschutz Wissen Sie, ob es in den von Ihnen genutzten Gebieten geschützte Arten gibt (Rote Liste der IUCN, EU Fauna-Flora Habitat Richtlinie oder nationale Rote Liste)? Berücksichtigen Sie gefährdete Arten beim Management Ihrer Flächen in diesen Regionen?
Untersuchung von Experten vorhanden? Identifikation von ein bis zwei regionalen Verantwortungsarten pro Verein und Langzeitkontrolle der Populationsentwicklung dieser Arten.
Haben Sie an Gebäuden und im Außenbereich Nisthilfen für Vögel (incl. Eulen und Turmfalke), Fleder-mäuse, Wildbienen angebracht und fördern gezielt das Brüten der Rauchschwalben in den Stallungen?
Begehung mit Naturschutz-experten zur richtigen Auswahl und Anbringung der Nisthilfen? Ausreichend Einflugmöglich-keiten für Rauchschwalben und Belassen der Nester?
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Neobiota (gebietsfremde Arten)
Vermeiden Sie die Verbreitung nicht einheimischer Arten bei Futter und Einstreu bzw. bei der Bewirt-schaftung oder Pflege der Liegenschaften sowie beim Transport von Pferden?
Vorgabe/Empfehlung für Vereine, nur heimische Pflanzenarten zu verwenden sowie invasive Problemarten aktiv zu bekämpfen
2. Interessengruppen und Öffentlichkeit
Arbeiten Sie mit Wissenschaftlern oder anderen Experten zusammen um Biodiversitätsaspekte zu identifizieren?
Diskussion der Erkenntnisse aus dem Biodiversitäts-Quick-Check für Pferdevereine und möglicher Maßnahmen mit externen Experten?
Arbeiten Sie gemeinsam mit örtlichen Akteuren, Naturschutz-verbänden, Verwaltungen oder wissenschaftlichen Einrichtungen, um Biodiversitätsaspekte in ihrem Verein anzugehen?
Anzahl örtlicher Kooperations-projekte? Zusammenarbeit mit Interessengruppen?
Gibt es in Ihrem Verein Biodiver-sitätsprojekte? Falls ja, haben Sie bei der Realisierung dieser Projekte externe Akteure eingebunden? Falls ja welche (Naturschutzverbände, Branchenverbände, Kommunen, Behörden etc.)?
Anzahl der Projekte? Zusammenarbeit mit welchen Interessengruppen?
Haben Sie Rückmeldungen aus der Öffentlichkeit für Ihr Biodiversitäts-engagement erhalten? Wie werden die Rückmeldungen behandelt?
Haben Sie ein Verfahren zur zielorientierten Bearbeitung von Rückmeldungen von Interessengruppen entwickelt?
3. Kommunikation
Ist Biodiversität ein Begriff in Marketing und Kommunikation?
Stellenwert der Thematik auf der Homepage und im Bericht des Vorstands?
Wie oft wird in Ihren Medien (z.B. Vereinszeitschrift, Rundbrief) über Biodiversität berichtet?
Einführung einer ständigen Rubrik Biodiversität?
Integrieren Sie Biodiversitäts-themen in Ihre Jahresberichte?
Existiert ein eigenes Kapitel „Biodiversität“ im Jahresbericht?
4. Mitglieder
Sind Ihr Verein und seine Mitglieder in Biodiversitätsfragen sensibilisiert?
Stellenwert des Themas auf der Vereins-Homepage, im Jahresbericht und in der Satzung Ihres Vereins?
Ist Biodiversität ein Begriff bei der Mitgliederwerbung?
Stellenwert der Thematik bei der Mitgliederwerbung?
Haben Sie Rückmeldungen von Mitgliedern zum Biodiversitäts-Engagement erhalten? Welcher Art waren diese Rückmeldungen? Wie werden die Rückmeldungen behandelt?
Haben Sie ein Verfahren zur Bearbeitung von Rückmeldungen von Mitgliedern (bezüglich Biodiversität) entwickelt?
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5. Aus- und Weiterbildung
Gibt es Aktionsmöglichkeiten für Ihre Mitglieder zum Thema Biodiversität?
Anzahl der Aktionsvorschläge? Prozentsatz positiver Teilnehmerrückmeldungen?
Haben Sie Fortbildungsprogramme zum Thema Biodiversität für Ihre Mitarbeiter und Mitglieder?
Prozentsatz der Mitarbeiter/ Mitglieder, die an Fortbildungs-maßnahmen zum Thema Biodiversität teilgenommen haben? Prozentsatz positiver Teilnehmerrückmeldungen?
Welchen Stellenwert hat das Thema Biodiversität in der theoretischen und praktischen Ausbildung?
Wie oft wird das Thema Biodiversität bei der Weide-pflege, bei der Anlagepflege und bei Ausritten behandelt und beachtet?
Welchen Stellenwert hat das Thema Biodiversität bei Lehrgängen und Prüfungen (z.B. Abzeichen, Trainerausbildung und Geländewettbewerben)?
Gibt es Prüfungsfragen zum Thema Biodiversität?
6. Vereinstätigkeit
Werden beim Einkauf von Futtermitteln und Einstreu bevorzugt Produkte aus der Region oder mit Nachhaltigkeits- und/oder Öko-Labeln beschafft?
Prozentanteil der nach diesen Vorgaben eingekauften Futtermittel und Einstreu?
Was unternimmt Ihr Verein, um die mit der Vereinsarbeit verbundene Mobilität und damit Energiebedarf und CO2-Ausstoß zu reduzieren?
Werden die organisierten Veran-staltungen klimaneutral gestellt? Existiert ein Klima-kompensationsfonds bzw. unterstützen Sie Klima-kompensationsprojekte?
Was unternehmen Sie, damit Ihre Veranstaltungen künftig als möglichst „nachhaltig“ bezeichnet werden können?
Umsetzung des „Leitfaden für die nachhaltige Organisation von Veranstaltungen“?
Achten Sie bei der Auftragsvergabe und Herstellung von Printprodukten auf Nachhaltigkeit?
Bevorzugte Beauftragung von ökologisch ausgerichteten Herstellern und Druckereien?
Werden beim Einkauf von Büro-materialien und Lebensmitteln bevorzugt Produkte mit Nachhaltig-keits- und/oder Öko-Labeln (z.B. Öko, FSC, Fairtrade, Streuobst, Rain Forest Alliance) beschafft?
Liegt eine entsprechende Selbstverpflichtungserklärung bzw. ein Beschluss der Mitgliederversammlung vor?
7. Produkte
Wird die Biodiversität durch die Herstellung von Produkten (z.B. Ausrüstung, Pflegemittel, Kleidung), die Sie benötigen, beeinflusst?
Erkennen der Rohstoffe, Materialien und Dienstleistungen mit Biodiversitäts-Auswirkung?
Falls ja, trägt Ihr Verein dazu bei, negative Auswirkungen zu reduzieren bzw. zu kompensieren?
Aktive Kommunikation der Reduktionserfolge bzw. der Kompensationsleistungen?
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Werden die in den Vereinen ver-wendeten nachwachsenden Roh-stoffe (Holz, Futtermittel, Einstreu) im intensiven Anbau oder unter nachhaltigen Bedingungen produziert?
Liegen Analysen über die Produktionsweise nachwachsender Rohstoffe vor?
Was trägt Ihr Verein dazu bei, die naturverträgliche und/oder ökologische Produktion benötigter Rohstoffe zu fördern?
Bestehen Kooperationsverträge oder -projekte mit Landschafts-pflegeprojekten oder Ökolandwirten?
Fragen Sie Ihre Zulieferer von Roh-stoffen und Materialien nach Strategien und Maßnahmenplänen zum Schutz der Biologischen Vielfalt?
Prozentualer Anteil der Zulieferer, die ein Umwelt-managementsystem besitzen und/ oder mit Ökolabel zertifiziert sind?
8. Strategie und Management
Welche Chancen sehen Sie im Zusammenhang von Pferdesport/-zucht/-haltung und Biodiversität?
Identifikation der 3 wichtigsten positiven Einflussmöglichkeiten
Welche Hauptprobleme sehen Sie im Zusammenhang von Pferde-sport/-zucht/-haltung und Biodiversität?
Identifikation der 3 größten Problemfelder
Bewerten Sie Biodiversität als ein wichtiges Thema in Ihrem Verein?
Stellenwert des Themas auf der Vereins-Homepage und im Jahresbericht?
Überprüfen und evaluieren Sie regelmäßig die Auswirkungen Ihres Vereins auf die Biodiversität?
Ist eine Erfolgskontrolle zur Überprüfung der Auswirkungen auf die Biodiversität in Arbeit bzw. vorhanden?
Bestehen auf Vereinsebene konkrete Biodiversitäts-Ziele?
Anteil der erreichten Ziele in %?
Überprüfen Sie die Einflüsse Ihrer Geschäfts- und Kooperations-partner auf die Biodiversität?
Prozentsatz an Zulieferern (z.B. Futtermittel), die in Bezug auf Biodiversitätsaspekte informiert/ geschult wurden?
Pferde tragen zum Erhalt von Grünland bei
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3. Handlungsempfehlungen
Einführung
Der vorliegende Maßnahmenkatalog ergänzt den „Biodiversitäts-Quick-Check“, der einen
ersten und schnellen Überblick über die positiven und negativen Auswirkungen auf die
Biodiversität ermöglicht. Der Katalog listet Maßnahmen zur Förderung der Biodiversität an
den Gebäuden sowie auf Sport- und Weideflächen der Pferdevereine und Pferdebetriebe
auf. Er bietet eine Auswahl an möglichen Aktivitäten zum Schutz und zur Förderung der
Biodiversität und soll zu ersten praktischen Maßnahmen anregen. Aus der umfangreichen
Liste können die Pferdesportler die für den Verein und die Örtlichkeit passenden, mit
vertretbarem Aufwand umsetzbaren und Erfolg versprechenden Maßnahmen auswählen.
Der Maßnahmenkatalog stellt eine Momentaufnahme der gesammelten Erkenntnisse dar. Er
soll künftig fortlaufend ergänzt und den Vereinen und Betrieben zur Verfügung gestellt
werden.
Der Maßnahmenkatalog ist in die folgenden vier Bereiche untergliedert:
Besitzen, pachten oder bewirtschaften Sie Grundstücke oder Liegenschaften, die in oder in nächster Nähe zu Schutz-gebieten oder in Gebieten mit hoher Biodiversität liegen? Wenn ja, welche Gebiete?
Ist ein Inventar über Liegenschaften in der Nähe zu Schutzgebieten bzw. in Schutzgebieten vorhanden?
Besteht durch die Bewirtschaftung/ Nutzung der Liegenschaften ein Risiko für Biodiversität (z.B. Eutrophierung von Feuchtgebieten)?
Liegt eine Untersuchung durch Ökologen bzw. Naturschutzexperten vor?
Bau, Unterhaltung und Pflege der Liegenschaften
Überprüfen Sie regelmäßig den ökologischen Zustand des Vereins-geländes und seiner näheren Umgebung?
Liegt eine systematische Erfassung der Lebensräume und ihrer Naturschutzqualität vor?
Berücksichtigt Ihr Verein den Schutz von naturschutzfachlich wertvollen Lebensräumen sowie seltenen und gefährdeten Arten bei der Errichtung von Gebäuden und der Durchführung von Bauarbeiten?
Erfolgt eine Einbeziehung von Ökologen bzw. Naturschutzexperten in die Planungen?
Berücksichtigen Sie den Schutz der biologischen Vielfalt bei der Unter-haltung und Pflege der Vereinsgebäude sowie der Reit- und Weideflächen?
Findet eine gemeinsame jährliche Begehung der Flächen mit Ökologen bzw. Naturschutzexperten statt?
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Aktive Förderung der Lebensraum- und Struktur-vielfalt
Fördern Sie aktiv eine hohe Struktur-vielfalt im Außenbereich (z.B. Gehölze, Dornenhecken, Sitzbäume, Blüh-streifen, Brachstreifen, Verzicht auf Versiegelung, Entsiegelung, Lehm-pfützen, naturnahe Gewässerränder, Steinhaufen, Trockenmauern, alternierende Mahd)?
Erfolgt eine Begehung mit Naturschutzexperten zur ökologischen Optimierung der Sport-und Grünflächen im Außenbereich?
Artenschutz Wissen Sie, ob es in den von Ihnen genutzten Gebieten geschützte Arten (Rote Liste der IUCN, EU Fauna-Flora Habitat Richtlinie oder nationale Rote Liste) gibt? Berücksichtigen Sie gefährdete Arten beim Management Ihrer Flächen in diesen Regionen?
Untersuchung von Experten vorhanden? Identifikation von 1 - 2 regionalen Verantwortungsarten pro Verein und Langzeitkontrolle der Populationsentwicklung dieser Arten.
Haben Sie an Gebäuden und im Außenbereich Nisthilfen für Vögel (incl. Eulen und Turmfalke), Fledermäuse, Wildbienen angebracht und fördern gezielt das Brüten der Rauchschwalben in den Stallungen?
Begehung mit Naturschutzexperten zur richtigen Auswahl und Anbringung der Nisthilfen? Ausreichend Einflugmöglichkeiten für Rauchschwalben und Belassen der Nester?
Neobiota (gebietsfremde Arten)
Vermeiden Sie die Verbreitung nicht einheimischer Arten beim Transport von Pferden, Futter und Einstreu bzw. bei der Bewirtschaftung oder Pflege der Liegenschaften?
Vorgabe/Empfehlung für Vereine, nur heimische Pflanzenarten zu verwenden sowie invasive Problemarten aktiv zu bekämpfen
2. Interessengruppen und Öffentlichkeit
Arbeiten Sie mit Wissenschaftlern oder anderen Experten zusammen um Biodiversitätsaspekte zu identifizieren?
Diskussion der Erkenntnisse aus dem Biodiversitäts-Quick-Check für Pferdevereine und möglicher Maßnahmen mit externen Experten?
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Arbeiten Sie gemeinsam mit örtlichen Akteuren, Naturschutzverbänden, Verwaltungen oder wissenschaftlichen Einrichtungen, um Biodiversitätsaspekte in ihrem Verein anzugehen?
Anzahl örtlicher Kooperations-projekte? Zusammenarbeit mit Interessengruppen?
Gibt es in Ihrem Verein Biodiversitäts-projekte? Falls ja, haben Sie bei der Realisierung dieser Projekte externe Akteure eingebunden? Falls ja, welche (Naturschutzverbände, Branchen-verbände, Kommunen, Behörden etc.)?
Anzahl der Projekte? Zusammenarbeit mit welchen Interessengruppen?
Haben Sie Rückmeldungen aus der Öffentlichkeit für Ihr Biodiversitäts-engagement erhalten? Wie werden die Rückmeldungen behandelt?
Haben Sie ein Verfahren zur zielorientierten Bearbeitung von Rückmeldungen von Interessengruppen entwickelt?
3. Kommunikation
Ist Biodiversität ein Begriff in Marketing und Kommunikation?
Stellenwert der Thematik auf der Homepage und im Bericht des Vorstands?
Wie oft wird in Ihren Medien (z.B. Vereinszeitschrift, Rundbrief) über Biodiversität berichtet?
Einführung einer ständigen Rubrik Biodiversität?
Integrieren Sie Biodiversitätsthemen in Ihre Jahresberichte?
Existiert ein eigenes Kapitel „Biodiversität“ im Jahresbericht?
4. Mitglieder
Sind Ihr Verein und seine Mitglieder in Biodiversitätsfragen sensibilisiert?
Stellenwert des Themas auf der Vereins-Homepage, im Jahres-bericht und in der Satzung Ihres Vereins?
Ist Biodiversität ein Begriff bei der Mitgliederwerbung?
Stellenwert der Thematik bei der Mitgliederwerbung?
19.12.2014 Deutsche Reiterliche Vereinigung e.V., Warendorf 39
Haben Sie Rückmeldungen von Mitgliedern zum Biodiversitäts-Engagement erhalten? Welcher Art waren diese Rückmeldungen? Wie werden die Rückmeldungen behandelt?
Haben Sie ein Verfahren zur Bearbeitung von Rückmeldungen von Mitgliedern (bezüglich Biodiversität) entwickelt?
5. Aus- und Weiterbildung
Gibt es Aktionsmöglichkeiten für Ihre Mitglieder zum Thema Biodiversität?
Anzahl der Aktionsvorschläge? Prozentsatz positiver Teilnehmer-rückmeldungen?
Haben Sie Fortbildungsprogramme zum Thema Biodiversität für Ihre Mitarbeiter und Mitglieder?
Prozentsatz der Mitarbeiter/ Mitglieder, die an Fortbildungsmaß-nahmen zum Thema Biodiversität teilgenommen haben? Prozentsatz positiver Teilnehmerrückmeldungen?
Welchen Stellenwert hat das Thema Biodiversität in der theoretischen und praktischen Ausbildung?
Wie oft wird das Thema Biodiversität bei der Weidepflege, bei der Anlagenpflege und bei Ausritten behandelt und beachtet?
Welchen Stellenwert hat das Thema Biodiversität bei Lehrgängen und Prüfungen (z.B. Abzeichen, Trainer-ausbildung und Geländewett-bewerben)?
Gibt es Prüfungsfragen zum Thema Biodiversität?
6. Vereinstätigkeit
Werden beim Einkauf von Futtermitteln und Einstreu bevorzugt Produkte aus der Region oder mit Nachhaltigkeits- und/oder Öko-Labeln beschafft?
Prozentanteil der nach diesen Vorgaben eingekauften Futtermittel und Einstreu?
Was unternimmt Ihr Verein, um die mit der Vereinsarbeit verbundene Mobilität und damit Energiebedarf und CO2-Ausstoß zu reduzieren?
Werden die organisierten Veran-staltungen klimaneutral gestellt? Existiert ein Klimakompensations-fonds bzw. unterstützen Sie Klimakompensationsprojekte?
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Was unternehmen Sie, damit ihre Veranstaltungen künftig als möglichst „nachhaltig“ bezeichnet werden können?
Umsetzung des „Leitfaden für die nachhaltige Organisation von Veranstaltungen“?
Achten Sie bei der Auftragsvergabe und Herstellung von Printprodukten auf Nachhaltigkeit?
Bevorzugte Beauftragung von ökologisch ausgerichteten Herstellern und Druckereien?
Werden beim Einkauf von Büro-materialien und Lebensmitteln bevorzugt Produkte mit Nachhaltigkeits- und/oder Öko-Labeln (z.B. Öko, FSC, Fairtrade, Streuobst, Rain Forest Alliance) beschafft?
Liegt eine entsprechende Selbstverpflichtungserklärung bzw. ein Beschluss der Mitglieder-versammlung vor?
7. Produkte
Wird die Biodiversität durch die Herstellung von Produkten (z.B. Ausrüstung, Kleidung, Pflegemittel), die Ihre Vereine benötigen, beeinflusst?
Erkennen der Rohstoffe, Materialien und Dienstleistungen mit Biodiversitäts-Auswirkung?
Falls ja, trägt Ihr Verein dazu bei, negative Auswirkungen zu reduzieren bzw. zu kompensieren?
Aktive Kommunikation der Reduktionserfolge bzw. der Kompensationsleistungen?
Werden die in den Vereinen verwendeten nachwachsenden Rohstoffe (Holz, Futtermittel, Einstreu) im intensiven Anbau oder unter nachhaltigen Bedingungen produziert?
Liegen Analysen über die Produktionsweise nachwachsender Rohstoffe vor?
Was trägt Ihr Verein dazu bei, die naturverträgliche und/oder ökologische Produktion benötigter Rohstoffe zu fördern?
Bestehen Kooperationsverträge oder -projekte mit Landschaftspflege-projekten oder Ökolandwirten?
Fragen Sie Ihre Zulieferer von Rohstoffen und Materialien nach Strategien und Maßnahmenplänen zum Schutz der Biologischen Vielfalt?
Prozentualer Anteil der Zulieferer, die ein Umweltmanagementsystem besitzen und/ oder mit Ökolabel zertifiziert sind?
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8. Strategie und Management
Welche Chancen sehen Sie im Zusammenhang von Pferdesport/ Pferdehaltung und Biodiversität?
Identifikation der 3 wichtigsten positiven Einflussmöglichkeiten
Welche Hauptprobleme sehen Sie im Zusammenhang von Pferdesport/ Pferdehaltung und Biodiversität?
Identifikation der 3 größten Problemfelder
Bewerten Sie Biodiversität als ein wichtiges Thema in Ihrem Verein?
Stellenwert des Themas auf der Vereins-Homepage und im Jahresbericht?
Überprüfen und evaluieren Sie regelmäßig die Auswirkungen Ihres Vereins auf die Biodiversität?
Ist eine Erfolgskontrolle zur Über-prüfung der Auswirkungen auf die Biodiversität in Arbeit bzw. vorhanden?
Bestehen auf Vereinsebene konkrete Biodiversitäts-Ziele?
Anteil der erreichten Ziele in %?
Überprüfen Sie die Einflüsse Ihrer Geschäfts- und Kooperationspartner auf die Biodiversität?
Prozentsatz an Zulieferern (z.B. Futtermittel), die in Bezug auf Biodiversitätsaspekte informiert/ geschult wurden?
19.12.2014 Deutsche Reiterliche Vereinigung e.V., Warendorf 42
Maßnahmenkatalog „Förderung der biologischen Vielfalt in Pferdevereinen und Pferdebetrieben“
Vereinstätigkeiten zur Förderung des Biodiversitäts-Bewußtseins
Externe und interne Kommunikation positiver Aktivitäten
z.B. Baumpflanzaktion, Nistkastenbau, Biotopanlage
Durchführung von Veranstaltungen zum Thema Biodiversität
Aktive Maßnahmen zum Arten- und Biotopschutz
Auswahl von „Verantwortungs-Arten“, für die sich der Verein engagiert
Erfassung von Fauna und Flora auf dem Vereins-/Betriebsgelände
Kooperation mit örtlichen Naturschutz-organisationen und Biologielehrern
Beachtung von Nachhaltigkeitskriterien bei der Organisation von Veranstaltungen
Existierende Leitfäden beachten
Thematisierung von Biodiversität bei der Vereinsdarstellung
auch zur Imagewerbung, z.B. gegenüber Mitgliedern und Interessierten
19.12.2014 Deutsche Reiterliche Vereinigung e.V., Warendorf 47
Anhang: Pressemitteilungen des Projektteams
Übersicht Pressemitteilungen des Projektteams
April 2014
Nr. 1 Deutsche Reiterliche Vereinigung gewinnt Förderwettbewerb (30.04.14)
Nr. 2 „Pferde bewegen – Biologische Vielfalt erleben“ - unser Gewinnerprojekt im
Überblick (30.04.14)
Nr. 3 Gesucht: Wir bitten um Unterstützung! (30.04.14)
Nr. 4 Biologische Vielfalt – was ist das? (30.04.14)
Mai 2014
Nr. 5 Biologische Vielfalt rund ums Pferd - Auftakt im Reitclub Ulm-Böfingen und in der
Pferdesportgemeinschaft Oßweil, in Ludwigburg (14.05.14)
Juli 2014
Nr. 6 Eulenappartments in Ulm (29.07.14)
Nr. 7 Rauchschwalben lieben Pferdeställe - LB-Oßweil (29.07.14)
Oktober 2014
Nr. 8 Gestüt und Pferdezuchtbetrieb Söderhof bei Walsrode - ein vorbildlicher
Biotopverbund (24.10.14)
November 2014
Nr. 9 Der Dülmener ist gefährdete Haustierrasse 2014;
Genetische Vielfalt der Pferde und gefährdete Rassen (04.11.14
Januar 2015 (in Planung)
Nr. 10 Biodiversitäts-Quick-Check für Pferdevereine und Maßnahmenkatalog erschienen
19.12.2014 Deutsche Reiterliche Vereinigung e.V., Warendorf 48
Pressetexte (neueste zuerst)
04.11.14, PM Nr. 9
Wilde Pferde aus Westfalen
Der Dülmener ist gefährdete Haustierrasse 2014
Alljährlich stellt die Deutsche Gesellschaft für gefährdete Haustierrassen e.V. eine bedrohte Rasse besonders heraus. 2014 ist dieses der Dülmener: Das halbwilde Kleinpferd der nord-deutschen Bruch- und Moorlandschaften wurde in einer Herde im Merfelder Bruch nahe der westfälischen Stadt Dülmen bis in die heutige Zeit erhalten. Bereits 1316 wurden die Wildpferde urkundlich erwähnt. Damals umfasste ihr Lebensraum eine Fläche von mehreren tausend Hektar. Mit fortschreitender Kultivierung und Inbesitznahme des Landes wurden die wilden Pferde immer mehr in den seinerzeit kaum kultivierbaren und damit weniger wertvollen Merfelder Bruch zurückgedrängt.
Ab Mitte des 19. Jahr-hunderts schaffte dort die Familie Herzog von Croÿ die einzig verbliebene Wildbahn auf dem europäischen Kontinent.
Auch wenn die Dülmener Wildpferde heute weitgehend ohne menschlichen Einfluss leben und viele ursprüngliche Merkmale zeigen, sind sie im zoologischen Sinn keine Wildpferde, da es in den vergangenen Jahrhunderten immer wieder Vermischungen mit Kriegs- und Bauernpferden gegeben hat. Außerdem wurden zur Blutauffrischung Hengste aus anderen Rassen wie zum Beispiel Exmoor und Welsh Ponys sowie vor allem Koniks aus Polen eingesetzt.
Im etwa 400 ha großen Naturschutzgebiet leben heute knapp 400 Stuten mit ihren
weiblichen Nachkommen. Die Hengstfohlen werden alljährlich Anfang Mai herausgefangen.
Die Dülmener außerhalb der Wildbahn sind als gesunde und leistungsfähige Reit- und Kutschpferde vielseitig einsetzbar. 2013 wurde der Bestand auf 80 bis 90 Zuchtstuten, gut 20 Zuchthengste und 15 Fohlen geschätzt. Der Gesamtbestand summiert sich damit weltweit auf etwa 485 Tiere, so dass sie in der Roten Liste der gefährdeten Nutztierrassen in Kategorie I, extrem gefährdet, geführt werden müssen.
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Tiergenetische Ressourcen und Einordnung deutscher Pferderassen
Genetische Vielfalt der Pferde und gefährdete Rassen
Etwa 70 einheimische Pferderassen leben in Deutschland. Wie Rinder, Schweine, Schafe,
Ziegen, Kaninchen, Hühner, Gänse, Enten, Puten und Tauben gehören sie zu den Haus-
und Nutztieren, die über viele Jahrhunderte gezielter Selektion in Anpassung an spezielle
Einsatzschwerpunkte und Lebensräume besondere Eigenschaften herausgebildet haben.
Der langfristigen Sicherung dieser Vielfalt dient das „Nationale Fachprogramm zur Erhaltung
und nachhaltigen Nutzung tiergenetischer Ressourcen“. Das nationale Programm unterstützt
den „Globalen Aktionsplan für die Erhaltung und nachhaltige Nutzung tiergenetischer
Ressourcen“ der Welternährungsorganisation (FAO) und zielt darauf ab, dort
vorgeschlagene Maßnahmen hierzulande in geeigneter Weise umzusetzen. Zu den Zielen
gehört unter anderem der Erhalt der Vielfalt inner- und außerhalb ihrer angestammten
Umgebung (in der Fachsprache in situ und ex situ). Das beinhaltet ausdrücklich die so
wichtige Erhaltung und angepasste Nutzung zugehöriger landwirtschaftlich geprägter
Grünland-Ökosysteme.
Gefährdete Nutztierrassen werden anhand der effektiven Populationsgrößen (Ne) in
Erhaltungspopulationen (ERH: Ne ≤ 200), phänotypische Erhaltungspopulationen (PERH: Ne
≤ 50), Beobachtungspopulationen (BEO: 200 < Ne ≤ 1000) und in nicht gefährdete
Populationen (NG Ne > 1000) eingeteilt. Eine Übersicht der Deutschen Pferderassen und
deren Einordnung zeigt die folgende Abbildung.
Einheimische Nutztierpopulationen nach Tierart und Gefährdungskategorien, Auszug Pferde [Quelle: Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE),
Informations- und Koordinationszentrum für Biologische Vielfalt, 2008]
(*) Abweichend von dem dargestellten Schema werden Einstufungen durch den „Fachbeirat Tiergenetische Ressourcen“ unter Berücksichtigung zusätzlicher fachlicher Aspekte vorgenommen. Diese können ökonomisch, kulturhistorisch oder aufgrund des beobachteten Trends der Populationsentwicklung begründet sein. Die betreffenden Rassen sind in der Tabelle mit (*) markiert.
Gerlinde Hoffmann Weitere Informationen und Literaturhinweise finden sich zum Beispiel in folgenden Quellen:
Die Gefährdete Nutztierrasse des Jahres 2014 „Wilde Pferde aus Westfalen- die Dülmener“ Gesellschaft zur
Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen e.V. (GEH), Pressemitteilung 03. Dezember 2013 (Lange Version)/
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24.10.14, Pressemitteilung Nr. 8
Gestüt und Pferdezuchtbetrieb Söderhof bei Walsrode - ein vorbildlicher Biotopverbund Projekt zur Förderung der biologischen Vielfalt in Reitvereinen und Pferdebetrieben Im Oktober 2014 traf sich die Projektgruppe „Pferde und biologische Vielfalt“ der Deutschen Reiterlichen Vereinigung auf dem Söderhof, Gestüt und Ausbildungsstall Dr. Lehnhardt bei Walsrode. Der Betrieb hatte sich auf einen Aufruf der Deutschen Reiterlichen Vereinigung hin gemeldet, best practise-Beispiele für Maßnahmen zur Förderung der biologischen Vielfalt mitzuteilen.
„Schon der erste Blick auf das am Waldrand zwischen alten Eichen gelegene Gestüt hat uns beeindruckt und begeistert“, so Dr. Stefan Rösler, der Biodiversitäts-Experte des Projektteams. „Stallungen, Koppeln und Weiden bilden in ihrer Gesamtheit einen in sich geschlossenen Biotopverbund, der aus Naturschutzsicht vorbildlich ist. Besonders die hohe Anzahl an Bäumen und Baumarten, Hecken, Gehölzen und verschiedenen Kleinlebensräumen, darunter mehrere kleine Feuchtgebiete, tragen zur Förderung der biologischen Vielfalt bei“.
„Dass aufgrund günstiger Umfeldbedingungen sowie dank der zahlreichen von Familie Lehnhardt angebrachten Nisthilfen an und in den Gebäuden Schleiereule, Turmfalke, Rauch- und Mehlschwalbe erfolgreich brüten können, ist nicht erstaunlich aber sehr erfreulich. Es zeigt, wie bei gutem Willen mit wenig Aufwand gefährdeten Vogelarten konkret geholfen werden kann. Zudem können mit der Ansiedlung von Eulen und Falken gleichzeitig die Mäuse und Ratten auf dem Betriebsgelände wirkungsvoll dezimiert werden“, so Gerlinde Hoffmann, die Umweltexpertin der Deutschen Reiterlichen Vereinigung.
Gemeinsam mit den Betreibern des Söderhofs Birgit und Dr. Frank Lehnhardt führte die Projektgruppe eine Begehung der ungewöhnlich strukturreichen Betriebsflächen durch.
Schwerpunkt ist die Zucht, Aufzucht und Ausbildung hoch im Blut stehender Pferde. 60 Stuten, Fohlen und Jungpferden stehen etwa 30 Hektar arrondierte Weiden zur Verfügung. Zum Betrieb gehören moderne Boxen- und Laufställe, Winterausläufe, Reithalle, Reitplatz und eine Galoppierbahn. In der EU-Besamungsstation stehen aktuell sieben erfolgreiche Edelbluthengste im Deckeinsatz, zwei englische Vollblüter, zwei Angloaraber und drei Trakehner. Dabei kümmert sich der Hausherr als Tierarzt selbst um alle Fragen der Fortpflanzung und Stutengynäkologie und widmet sich zudem der Rehabilitationsbehandlung von Sehnenschäden. Tochter Maria, die ihre Lehrjahre bei den Spitzenvielseitigkeitsreitern Andrew Nicholson und Ingrid Klimke absolviert hat, bildet junge wie erfahrende Pferde und Reiter nach klassischen Grundsätzen aus.
Zu seinem Biotopverbundkonzept erläutert Dr. Lehnhardt: „Wir haben versucht, durch Anpflanzung von Hecken, Baumgruppen und Obstbäumen mehr Natur in die Kulturlandschaft zurückzubringen und neue Lebensräume zu schaffen. Nach fast 30 Jahren können wir bilanzieren, dass die Vielfalt der Tierwelt deutlich zugenommen hat. So profitieren z.B. Hasen, Igel, Rehe, Kraniche, Greifvögel und zahlreiche Insektenarten von der erhöhten Biotopvielfalt.
Pferdesportberater Rolf Berndt registrierte anerkennend den Mut zur naturnahen Gestaltung im Bereich der Außenanlagen: „Dass am Rande der Pferdeweiden Dornensträucher als Vogelschutzgehölze angepflanzt, naturbelassene Baumstämme und Äste als feste Hindernisse im Gelände integriert und Bracheflächen mit spontaner Vegetation einfach sich selbst überlassen werden, zeugt von einem vorbildlichen Naturverständnis und ist beispielgebend für andere Betriebe“.
Die Projektgruppe „Pferde und biologische Vielfalt“ arbeitet im Rahmen des Projekts „Pferde bewegen – biologische Vielfalt erkunden, erhalten und fördern“, das vom Deutschen Olympischen Sportbund im Rahmen eines bundesweiten Wettbewerbs zur Förderung ausgewählt wurde. Dieser Wettbewerb wird im Rahmen des Bundesprogramms Biologische Vielfalt seitens des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Bauen (BMUB)
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gefördert und fachlich durch das Bundesamt für Naturschutz (BfN) begleitet. Der vierköpfigen Projektgruppe gehören Gerlinde Hoffmann, Umweltexpertin der Deutschen Reiterlichen Vereinigung, Charlotte Günther vom Pferdesportverband Baden-Württemberg, der Pferdesportberater Rolf Berndt aus Dornstadt (Württemberg) sowie der Nachhaltigkeitsberater und Biodiversitätsexperte Dr. Stefan Rösler aus Stuttgart an.
Die auf dem Söderhof durchgeführten Maßnahmen münden gemeinsam mit den bereits bei der Besichtigung der anderen Vereine und Betriebe gewonnenen Erkenntnisse in einen sogenannten „Biodiversitäts-Quick-Check“, der dazu beitragen soll, sich einen schnellen Überblick über mögliche Positiv- und Negativauswirkungen von Pferdehaltungen auf die biologische Vielfalt verschaffen zu können. Darauf aufbauend wird ein Maßnahmenkatalog erarbeitet, der konkrete und praktische Möglichkeiten zur Förderung der biologischen Vielfalt aufzeigt. Nicht zuletzt dienen die Vor-Ort-Erfahrungen dem bundesweiten Austausch von best-practise-Beispielen in Pferdeställen und Reitanlagen.
Gerlinde Hoffmann, Dr. Stefan Rösler
24. Oktober 2014, Beispiele für Fotos liegen an
Weitere Informationen: Biodiversitäts- und Nachhaltigkeitsberater Dr. Stefan Rösler, 0711-6209185, [email protected] Pferdesportberater Rolf Berndt, 07348-89160, [email protected] Deutsche Reiterliche Vereinigung e.V., Gerlinde Hoffmann, 02581-6362131; [email protected]
Beispiele für Fotos (für Originalauflösung bitte melden) Fotos: Dr. Lehnhardt, Söderhof, Sommer 2014
www.soederhof.de
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Kanadagänse
Turmfalken am Scheunengiebel
Schleiereule im Stall
Fotos Dr. Stefan Rösler Oktober 2014
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29.07.14/PM Nr.7
Neue Eulen-Appartements im Reitstall Ulm-Böfingen Projekt zur Förderung der biologischen Vielfalt in Reitvereinen und Pferdebetrieben Am 28.07.2014 traf sich die Projektgruppe „Pferde und biologische Vielfalt“ der Deutschen Reiterlichen Vereinigung zu ihrer zweiten Begehung im Reitclub Ulm-Böfingen. Ziel dieses Treffens war nach der Erstbegehung im April des Jahres ein aktueller Überblick über die biologische Vielfalt in den Stallungen sowie auf Koppeln und Weiden des Reitclubs. „Gleich nach unserer ersten Begehung haben wir die maroden Schleiereulen-Nistkästen im Giebel der großen Scheune durch neue Nistkästen ersetzt“, so Rolf Berndt, der Pferdesportberater des Projektteams. „Nun hoffen wir, dass die Schleiereulen die neuen Appartements möglichst auch bald für sich entdecken und im nächsten Jahr hier brüten. Die Chancen dafür stehen nicht schlecht. Denn wo Pferde gehalten werden, gibt es ganzjährig Stroh und Heu und beim naturnahen Umfeld des Reitclubs Ulm-Böfingen sind eigentlich alle Wohlfühlfaktoren für die Schleiereule erfüllt“. Gemeinsam mit dem 1. Vorsitzenden des Vereins Hubert König sowie Carolin Stüwe von der Ulmer Südwest Presse besichtigte die Projektgruppe auch noch die ungewöhnlich strukturreichen Koppeln und Weiden des Reitclubs, wo sich ganze Staren-Familien auf der Suche nach Insekten und Kerbtieren auf den kurzgrasigen Flächen zwischen den Pferdebeinen bewegten. „Dieser Mix aus Schotterflächen, offenen Bodenstellen, kurzgeweidetem Gras, blütenreichen Wiesen, Büschen und Bäumen ist die beste Voraussetzung für eine große Artenvielfalt“, erläuterte Gerlinde Hoffmann, die Umweltexpertin der Deutschen Reiterlichen Vereinigung, die besondere ökologische Bedeutung der Flächen rund um den Reitclub“. Die Projektgruppe „Pferde und biologische Vielfalt“ arbeitet im Rahmen des Projekts „Pferde bewegen – biologische Vielfalt erkunden, erhalten und fördern“, die vom Deutschen Olympischen Sportbund im Rahmen eines bundesweiten Wettbewerbs gefördert wird. Neben Rolf Berndt und Gerlinde Hoffmann gehören der Gruppe noch Dr. Stefan Rösler, Nachhaltigkeitsberater und Biodiversitätsexperte aus Stuttgart und Charlotte Günther vom Pferdesportverband Baden-Württemberg an. Die Ergebnisse der in verschiedenen Betrieben in ganz Deutschland durchgeführten Begehungen münden in einen sogenannten „Biodiversitäts-Quick-Check“ und in einen Maßnahmenkatalog. Diese Ausarbeitungen bieten dann konkrete Handlungsempfehlungen zur Förderung der biologischen Vielfalt und dienen dem bundesweiten Austausch von best-practise-Beispielen in Pferdeställen und Reitanlagen.
Dr. Stefan Rösler Die Initiative „Pferde bewegen, biologische Vielfalt erkunden, erhalten und fördern“ ist Teil des im Rahmen des Bundesprogramms „Biologische Vielfalt“ laufenden Projektes „Sport bewegt – Biologische Vielfalt erleben“, das vom Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit gefördert wird.
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Fotos von Dr. Stefan Rösler: Eulenkästen und Pferde auf der Weide in strukturreicher Umgebung: Werden auf Anfrage gerne in Originalauflösung übermittelt.
Weitere Informationen: Deutsche Reiterliche Vereinigung e.V./Gerlinde Hoffmann 48229 Warendorf, Telefon: 02581-6362-131, Mail: [email protected], Internet: www.pferd-aktuell.de/biologischevielfalt
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29.07.14/PM Nr.6
PM Nr. 6: Rauchschwalben lieben Pferdeställe in Ludwigsburg-Oßweil
Projekt zur Förderung der biologischen Vielfalt in Reitvereinen und Pferdebetrieben
Am 29.07.2014 traf sich die Projektgruppe „Pferde und biologische Vielfalt“ der Deutschen Reiterlichen Vereinigung zu ihrer zweiten Begehung im Reitstall Lemberger in Ludwigsburg-Oßweil. Ziel dieses Treffens war nach der Erstbegehung im Mai des Jahres ein aktueller Überblick über die biologische Vielfalt in den Stallungen sowie auf Koppeln und Weiden der Reitsportgruppe Oßweil.
„Wir sind begeistert über die zahlreichen jungen Rauchschwalben, die derzeit von ihren Eltern mit Fliegen aus dem Pferdestall gefüttert werden“, so Dr. Stefan Rösler, der Biodiversitätsexperte des Projektteams. „Da immer mehr Bauernhöfe ihre Tore für immer schließen, wird auch der Wohnraum für Rauchschwalben immer knapper. Pferde-haltende Betriebe mit offenen Stalltüren und naturnahem Umfeld sind daher besonders wichtig für den Erhalt dieser Art“.
Gemeinsam mit dem Betriebsleiter Herrn Lemberger und Frau Baumeister von der Ludwigsburger Kreiszeitung besichtigte die Projektgruppe auch noch die Koppeln und Weiden des Reitstalls. „Vögel, Schmetterlinge und Heuschrecken brauchen auch ungemähte Flächen und andere Rückzugsorte “, betonte Gerlinde Hoffmann, die Umweltexpertin der Deutschen Reiterlichen Vereinigung die ökologische Bedeutung reich strukturierter Wiesen mit altem Gras und verblühten Stauden. „Aus Sicht der Natur ist etwas weniger Ordnung immer ein Mehr an Lebensqualität“.
Die Projektgruppe „Pferde und biologische Vielfalt“ arbeitet im Rahmen des Projekts „Pferde bewegen – biologische Vielfalt erkunden, erhalten und fördern“, die vom Deutschen Olympischen Sportbund im Rahmen eines bundesweiten Wettbewerbs gefördert wird. Neben Stefan Rösler und Gerlinde Hoffmann gehören der Gruppe noch Rolf Berndt, Pferdesportberater aus Ulm und Charlotte Günther vom Pferdesportverband Baden-Württemberg an.
Die Ergebnisse der in verschiedenen Betrieben in ganz Deutschland durchgeführten Begehungen münden in einen sogenannten „Biodiversitäts-Quick-Check“ und in einen Maßnahmenkatalog. Diese Ausarbeitungen bieten dann konkrete Handlungsempfehlungen zur Förderung der biologischen Vielfalt und dienen dem bundesweiten Austausch von best-practise-Beispielen in Pferdeställen und Reitanlagen.
Dr. Stefan Rösler
Die Initiative „Pferde bewegen, biologische Vielfalt erkunden, erhalten und fördern“ ist Teil des im Rahmen des Bundesprogramms „Biologische Vielfalt“ laufenden Projektes „Sport bewegt – Biologische Vielfalt erleben“, das vom Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit gefördert wird.
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Fotos von Dr. Stefan Rösler: Koppel mit Altgras, Siegfried Lemberger und Rauchschwalben auf dem Nest werden auf Anfrage gerne in Originalauflösung übermittelt.
Weitere Informationen: Deutsche Reiterliche Vereinigung e.V./Gerlinde Hoffmann 48229 Warendorf, Telefon: 02581-6362-131, Mail: [email protected], Internet: www.pferd-aktuell.de/biologischevielfalt
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14.05.14/PM Nr.5
Biologische Vielfalt rund ums Pferd - Auftakt im Reitclub Ulm-Böfingen und in der Pferdesportgemeinschaft Oßweil, in Ludwigburg „Pferde bewegen – biologische Vielfalt erkunden, erhalten und fördern“ ist eine neue Initiative der Deutschen Reiterlichen Vereinigung, Bundesverband für Pferdesport und Pferdezucht im Rahmen eines Projektes des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB). Der Auftakt fand Ende April und Anfang Mai in zwei Baden-Württemberger Vereinen statt, dem Reitclub Ulm-Böfingen in Ulm/Donau und der Reitsportgruppe Oßweil, die im gleichnamigen Stadtteil Ludwigsburgs im Reitstall Lemberger angesiedelt ist. Anhand der dort gesammelten Eindrücke wird die Projektgruppe die Schnittstellen zwischen Pferdesport und Artenvielfalt identifizieren und auf dieser Basis einen „Biodiversitäts-QuickCheck“ erarbeiten, mit dem geprüft werden kann, welche Leistungen die Pferdehaltung bereits jetzt für den Naturschutz erbringt und wie Pflanzen und Tierarten rund ums Pferd weiter gefördert werden können. Die Schwalben sind zurück: sie gelten als Glücksbringer und Vorboten des Sommers. Alljährlich freuen sich Tausende pferdebegeisterter Menschen, dass wieder geschäftiges Gezwitscher in ihre Ställe eingezogen ist. So erging das auch den Mitgliedern der Projektgruppe, Rolf Berndt, stellvertretender Vorsitzender des Reitclubs Ulm und Vorstandsmitglied Breitensport/Umwelt im Landesverband, Charlotte Günther, Mitarbeiterin des Pferdesportverbandes Baden-Württemberg e.V., Gerlinde Hoffmann, Abteilungsleiterin Umwelt und Pferdehaltung der Deutschen Reiterlichen Vereinigung e.V. und Stefan Rösler, Biodiversitäts- und Nachhaltigkeitsberater aus Stuttgart beim Besuch der ausgewählten Vereine.
Für die fleißigen Flugkünstler gibt es keine Pause trotz der langen Reise aus dem fernen Afrika. Die Nester aus dem Vorjahr müssen ausgebessert, andere neu gebaut werden. Das tun sie heute mangels anderer Alternativen vielfach in Pferdeställen. Denn dort, wo Fliegen und andere Insekten sind, finden sie genug Nahrung, um ihre Jungen groß zu ziehen.
Das Beispiel illustriert eines der Ziele des Projektes „Pferde bewegen – biologische Vielfalt erleben“ meint Gerlinde Hoffmann. „Wir wollen die Schnittstellen zwischen Pferdesport und Naturschutz darstellen und aufzeigen, welche Leistungen die Pferdehaltung für den Naturschutz bereits jetzt erbringt, wo möglicherweise Probleme auftreten können und wo Verbesserungsmöglichkeiten existieren“ ergänzt Dr. Stefan Rösler. „Die Rauchschwalben zum Beispiel, die alljährlich von Frühjahr bis Sommer zu Gast sind, nutzen die Insekten rund um die Pferde als Nahrungsgrundlage für ihre Jungen und sorgen durch das Reduzieren der Fliegen gleichzeitig auf natürliche Weise für das Wohlbefinden der Pferde. Die „Manager“ unserer Ställe können vielfach mit geringem Aufwand einen großen Beitrag dafür leisten, dass die Bestände typischer Tier- und Pflanzenarten, die rund um unsere Pferde vorkommen, geschützt und gefördert werden.
Der Reitclub Ulm-Böfingen bildet mit seinen etwa fünf Hektar arrondierten Flächen eine grüne Oase am Rande der Stadt. Die unmittelbar angrenzende ICE-Strecke wird angesichts der Pferde und der Ställe, Scheunen, Reithalle, Koppeln und Außenanlagen mit altem Baumbestand kaum wahrgenommen. Der Reitclub hat etwa 100 aktive Mitglieder und bietet neben Dressur- und Springunterricht für Anfänger und Fortgeschrittene, Ausritte, Turniervorbereitung und -betreuung sowie Kurse mit Prüfung zu Reitabzeichen an. Seit 1999 befindet sich der Vereinssitz am Örlinger Hof, einem ehemaligen Gutshof der Stadt Ulm. Hier wurden von den Vereinsmitgliedern vorhandene Gebäude saniert und Pferdeställe eingebaut. Ergänzt wurden die historischen Gebäude durch eine freundliche Reithalle mit Sanitäranlagen, Schulungsraum und Geschäftszimmer, sowie durch großzügige Außenreitplätze für Dressur und Springen.
Anschließend an den Rundgang mit Aufnahme des „Status Quo“ wurden in einem Auftakttreffen letzte organisatorische Einzelheiten mit dem Projektleiter des Deutschen Olympischen Sportbunds, Karsten Dufft, und Dr. Daniel Illmer von der DOSB-Führungsakademie geklärt, so dass dem Start des Projektes nun nichts mehr im Wege steht.
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Der zweite ausgewählte Reitstall Lemberger liegt am östlichen Rand der Stadt Ludwigsburg, in einer landwirtschaftlich genutzten Gemarkung. Drei Stalltrakte bieten Platz für 36 Pferde. Für deren Training stehen ein 25 mal 50 Meter großer Außenreitplatz, eine Reithalle und eine Longierhalle zur Verfügung sowie großzügige Koppeln zum Ausgleich für die Pferde.
In den kommenden Monaten werden die Erfahrungen ausgewertet und ein Biodiversitäts-QuickCheck erarbeitet, der sich auf die Anlagen und Flächen rund ums Pferd konzentriert. Die nächsten Schritte sind dann erneute Besuche zur Überprüfung und Sammlung verfügbarere Informationen.
Das Projekt ist Teil des im Rahmen des Bundesprogramms „Biologische Vielfalt“ laufenden Projektes „Sport bewegt – Biologische Vielfalt erleben“, das vom Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit gefördert wird.
Gerlinde Hoffmann Weitere Informationen: für Ulm, Rolf Berndt, Tel.: 0172-7361143 für Ludwigsburg-Oßweil, Dr. Stefan Rösler: Tel. 0170-5265234 für das Gesamtprojekt: Gerlinde Hoffmann, Deutsche Reiterliche Vereinigung, Tel.: 02581-6362131
Ergänzende Information für Pressevertreter/-innen:
Einladung zu Pressegesprächen
am 28.07.2014 um 14.00 Uhr beim Reitclub Ulm-Böfingen in Ulm-Örlingerhof und
am 29.07.2014 um 10.00 Uhr bei der Reitsportgruppe Oßweil/Reitstall Lemberger in Ludwigsburg-Oßweil.
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Gesucht: Wir bitten um Unterstützung!
Haben Sie tolle Fotos zu „Mitbewohnern“ unserer Pferde?
Kennen Sie Untersuchungen zu biologischer Vielfalt rund ums Pferd? Haben Sie Artenschutzmaßnahmen unternommen? Kennen Sie seltene Tier- und Pflanzenarten rund ums Pferd?
Im Rahmen des Projektes möchten wir schöne Fotos, Untersuchungen und weitere Informationen sammeln und dadurch verfügbar machen. Rauchschwalben im Stall - Haussperlinge auf der Tenne - Fliegen im Misthaufen - Hasen auf der Koppel - Rehe beim Ausritt - Pfauenaugen auf der Pferdewiese – standorttypische Büsche und Bäume - Dungkäfer im Pferdeapfel … Haben Sie Erfahrungen, Erkenntnisse, Hinweise zum Thema? Dann senden Sie diese bitte an die Abteilung Umwelt der Deutschen Reiterlichen Vereinigung e.V., Freiherr-von-Langen-Straße 13, 48231 Warendorf, [email protected].
Biologische Vielfalt – was ist das?
Biologische Vielfalt ist ein Oberbegriff, er umfasst
1. Artenvielfalt: derzeit gibt es auf der Erde ungefähr zwei Millionen
wissenschaftlich beschriebene Arten, dazu gehören Pflanzen,
Wirbeltiere, Insekten, Bakterien etc.. Noch lange sind nicht alle Arten
erforscht und beschrieben, so dass die tatsächliche Artenzahl auf 15
Millionen geschätzt wird.
2. Genetische Vielfalt: innerhalb von Arten gibt es diverse Variationen,
so unterscheiden sich zum Beispiel je nach Herkunftslebensraum
und Einsatzschwerpunkt auch die Pferde der Welt beträchtlich:
Norweger, deutsche Reitpferde und -ponys, Schwarzwälder,
Shetland, Shire. Eine faszinierende Vielfalt, die hierzulande teilweise
als Freizeit- und Sportpartner verbreitet ist, während andere Rassen
oder Schläge heute leider den gefährdeten Haustierrassen
zugerechnet werden müssen.
3. Vielfalt von Lebensräumen (Ökosystemen): Dazu gehören sowohl
natürliche Lebensräume wie Wälder, Savannen, Wüsten, Moore,
Flüsse, Seen und Meere als auch Kulturbiotope wie Heiden, Wiesen
und Weiden, Streuobstwiesen und Weinberge mit all ihren
unterschiedlichen Ausprägungen in Klimaten und Kontinenten.
14.05.14/PM Nr.4
14.05.14/PM Nr.3
19.12.2014 Deutsche Reiterliche Vereinigung e.V., Warendorf 61
30.04.14/PM Nr.2
„Pferde bewegen – Biologische Vielfalt erleben“ – das Gewinnerprojekt der FN im Überblick
Ende 2013 hat der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) einen Förderwettbewerb „Sport bewegt – biologische Vielfalt erleben“ ausgeschrieben. Eines der Gewinnerprojekte ist der Beitrag „Pferde bewegen – biologische Vielfalt erkunden, erhalten und fördern“ der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) in Kooperation mit dem Pferdesportverband Baden-Württemberg. Während der kommenden sieben Monate werden ein Biodiversitäts-QuickCheck und ein Aktionsleitfaden für Pferdevereine entwickelt. Die Projektgruppe besteht aus Rolf Berndt und Charlotte Günther, beide Pferdesportverband Baden-Württemberg, Dr. Stefan Rösler, Nachhaltigkeits- und Biodiversitätsberatung Stuttgart/Berlin, und Gerlinde Hoffmann, Umwelt und Pferdehaltung der FN. - Das Gesamtprojekt wird vom Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit gefördert. Anlass und Hintergrund Pferde brauchen Ställe, Heu und Stroh, Wiesen und Weiden. Das prägt in vielfacher Weise die Biologische Vielfalt im Umfeld der Pferdehaltung. So finden sich in vielen Gestüten, Pferdesportvereinen oder Betrieben Scheunen und Dachböden sowie Gebäude mit Ritzen und Spalten und damit Nistmöglichkeiten und Nahrung. Zudem Bereiche mit offenem Boden sowie vielfach arten- und strukturreiches Grünland mit begleitenden Hecken und Baumgruppen. Vor allem die Vielfalt an Strukturen und Kleinklimaten sowie die extensive Nutzung von Heuwiesen sind Grundlage für ganz spezifische Artengemeinschaften mit teilweise spezialisierten und gefährdeten Arten, die als „Begleitarten“ der Pferde bezeichnet werden können. Dazu zählen z.B. Schleiereule, Rauchschwalbe, Schafstelze und Kiebitz sowie Fledermäuse, Heuschrecken, Tagfalter und Dungkäfer. Viele von ihnen kommen sowohl in ländlichen wie in städtischen Räumen vor. Trotz dieser im Grundsatz guten Ausgangssituation gibt es in vielen Anlagen deutliches Verbesserungspotential hinsichtlich der Förderung der biologischen Vielfalt. Dabei mangelt es in der Regel nicht an Offenheit und gutem Willen, sondern zunächst einmal am bewussten Erleben der vorhandenen Fauna und Flora und an fachlichem Wissen. Zur Verbesserung der Situation können fachlich fundierte Ideen und praktische Handreichungen für konkrete Maßnahmen sowie ein systematischer Austausch von best-practise-Beispielen beitragen. Dabei gilt es, für Pferdesportler aller Altersgruppen und deren Gäste erlebbar zu machen, welche wildlebenden Tier- und Pflanzenarten rund um die Pferde vorkommen und wie die Biodiversität konkret gefördert werden kann. Ziele und Umsetzung „Mit dem Projekt wollen wir vorhandenes „Know How“ erfassen, zusammenführen und praxis- und umsetzungsorientiert aufbereiten, erläutert Dr. Stefan Rösler die Ziele des Projektes. „Am Beispiel zweier Pferdesportvereine werden die Schnittstellen zwischen Pferdesport und Artenvielfalt identifiziert, auf dieser Basis ein „Biodiversitäts-QuickCheck“ erarbeitet und bei Vor-Ort-Begehungen im Frühjahr und im Sommer überprüft und ergänzt. Anschließend wird ein Aktionsleitfaden für Pferdesportvereine für die konkrete Umsetzung entworfen.“ Dadurch sollen die erhobenen Kenntnisse am Projektende allgemein verfügbar gemacht und Pferdesportler motiviert werden, die Gebäude und Flächen rund ums Pferd unter dem Aspekt der Biodiversitäts-Förderung aufzuwerten. Gerlinde Hoffmann ergänzt: „Pferdehaltung und Naturschutz haben viele Gemeinsamkeiten, viel zu selten aber gibt es eine gelebte Zusammenarbeit. Die Deutsche Reiterliche Vereinigung ist sehr froh, dass mit unserem Projekt zwei ausgewiesene Fachleute aus beiden Bereichen gewonnen werden konnten: Rolf Berndt, langjähriger Pferdesportberater, stellvertretender Reitvereins-vorsitzender und Vorstandsmitglied Breitensport/Umwelt im Pferdesportverband Baden-
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Württemberg und der bestens vernetzte Nachhaltigkeits- und Biodiversitätsberater Dr. Stefan Rösler, der seine Erfahrungen im Natur- und Umweltschutz und in der Unternehmensberatung einbringt.“ „Pferde bewegen, biologische Vielfalt erkunden, erhalten und fördern“ ist Teil des im Rahmen des Bundesprogramms „Biologische Vielfalt“ laufenden Projektes „Sport bewegt – Biologische Vielfalt erleben“, das vom Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit gefördert wird.
Gerlinde Hoffmann
Weitere Informationen: Pferdesportberatung Rolf Berndt, Mail: [email protected] Nachhaltigkeits- und Biodiverstätsberatung Dr. Stefan Rösler, www.oecoach.de Deutsche Reiterliche Vereinigung e.V. / Gerlinde Hoffmann, [email protected]
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30.04.14 / PM Nr.1
Deutsche Reiterliche Vereinigung gewinnt Förderwettbewerb (DOSB/FN) „Sport bewegt – biologische Vielfalt erleben“ heißt ein Projekt des Deutschen Olympischen Sportbunds (DOSB), das im vergangenen Jahr an den Start ging. Im Rahmen dieser Initiative gab es einen Förderwettbewerb, damit wichtige Erkenntnisse von Mitgliedsverbänden berücksichtigt werden. Der Beitrag der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) in Kooperation mit dem Pferdesportverband Baden-Württemberg „Pferde bewegen – biologische Vielfalt erkunden, erhalten und fördern“, hatte nun die Nase vorn. Während der kommenden sieben Monate werden ein Biodiversitäts-Quickcheck und ein Aktionsleitfaden für Pferdesportvereine entwickelt. Das Gesamtprojekt fördert das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit. Beispielhafte und innovative Projekte zum Schutz der Natur hatte der DOSB in seinem bundesweiten Ideenwettbewerb gesucht. Insgesamt waren 19 Bewerbungen aus sieben Spitzenverbänden, drei Landessportbünden, zwei Landesfachverbänden, zwei regionalen Sportbünden, einer Natursportorganisation sowie vier Vereinen eingegangen. Die Jury mit Prof. Dr. Franz Brümmer (DOSB Präsidialausschuss), Achim Haase (Landessportbund NRW), Kerstin Hille (Projektträger im Deutschen Institut für Luft und Raumfahrt), Helmut Opitz (Naturschutzbund Deutschland) und Catharina Stolz (Kuratorium Sport & Natur) prüfte die Bewerbungen anhand der Kriterien „thematischer Bezug und Relevanz“, „Modellcharakter und Transferfähigkeit“ sowie „Neuartigkeit und Innovation“ und wählte nach eingehender Durchleuchtung schließlich folgende Vorhaben aus:
„Pferde bewegen, biologische Vielfalt erkunden, erhalten und fördern - Biodiversitäts-QuickCheck in Pferdevereinen“, Deutsche Reiterliche Vereinigung e.V. – Bundesverband für Pferdesport und Pferdezucht (FN)
„Evolutionäre Weiterentwicklung des VDST zur Unterstützung der Biodiversität“, Verband Deutscher Sporttaucher e.V. (VDST)
„DTB-Positionierung Orientierungslauf - im Einklang mit der Natur“, Deutscher Turner-Bund e.V. (DTB)
„SPORT-BIO-DIVERSITÄT“, Landessportbund Berlin e.V. (LSB Berlin), in Kooperation mit den Vereinen SV Rot-Weiß Viktoria Mitte 08 e.V. und S.C. Minerva 1893 e.V.
„Pilotstudie zur ökologischen Optimierung von taucherisch genutzten Baggerseen“ Tauchsportverband Nordrhein-Westfalen e.V. (TSV NRW)
„Der DOSB ist von der Anzahl und hohen Qualität der Bewerbungen beeindruckt“
kommentierte der im DOSB zuständige Vizepräsident Walter Schneeloch das Ergebnis
zufrieden. „Ich bin nun sehr gespannt auf die praktische Umsetzung und neugierig, welche
allgemeingültigen Erkenntnisse sich für die verbesserte Wahrnehmung der biologischen
Vielfalt und ihres Schutzes in unserer Mitgliedschaft ergeben.“
DOSB/GH
Weitere Informationen: www.dosb.de/bio und www.biologischevielfalt.de/bp_pj_sport_bewegt.html FN-Abteilung Umwelt und Pferdehaltung/Gerlinde Hoffmann
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Anhang: Pressespiegel: ausgewählte Artikel
Nr. Titel Quelle
1 FN gewinnt DOSB-Förderwettbewerb Biologische Vielfalt auf Reitanlagen erkunden, erhalten und stärken
FN aktuell, 30.04.2014 | 14:00 Uhr | fn-press und Newsletter „Vorreiter Deutschland“ 05/2014 vom 04.05.14
2 FN- und DOSB-Initiative: Biologische Vielfalt rund ums Pferd Auftakt im Reitclub Ulm-Böfingen und in der Pferdesportgemeinschaft Oßweil Ludwigburg
Biologische Vielfalt in Reitvereinen und Pferdebetrieben
Im Oktober 2014 traf sich die im Rahmen eines vom Deutschen Olympischen Sportbund und dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Bauen geförderten Projekts zum Thema Sport und Biodiversität wirkende Projektgruppe der Deutschen Reiterlichen Vereinigung FN e.V. "Pferde und biologische Vielfalt" auf dem Söderhof im niedersächsischen Walsrode. Der Pferdezucht- und Ausbildungsbetrieb mit seinem vorbildlichen Biotopenverbund wurde in einer Pressemitteilung der Deutschen Reiterlichen Vereinigung als ein Beispiel erfolgreicher Umsetzung von Maßnahmen zur Förderung der Artenvielfalt vorgestellt.
Das Projekt Den fortschreitenden Verlust biologischer Vielfalt aufzuhalten - die Vielfalt der Lebensräume, die Vielfalt der Tier- und Pflanzenarten und die genetische Vielfalt innerhalb der Arten, gehört zu den größten Herausforderungen der Umweltpolitik des 21. Jahrhunderts. Im Jahr 2007 hat das Bundeskabinett die "Nationale Strategie zur biologischen Vielfalt" (NBS) verabschiedet, die u.a. alle gesellschaftlichen Akteure in Deutschland auffordert, sich für den Schutz und eine nachhaltige Nutzung der Biodiversität einzusetzen. Sport wird hierzulande in den verschiedensten Ausprägungen und Sparten vielfach in und mit der Natur betrieben. In besonders hohem Maße gilt dies auch für den stark Landschaft und dem Tier verbundenen Reit- und Pferdesport. Die Projektgruppe arbeitet im Projekt „Pferde bewegen – biologische Vielfalt erkunden, erhalten und fördern“, das vom Deutschen Olympischen Sportbund in einem bundesweit ausgeschriebenen Wettbewerb zur Förderung ausgewählt wurde. Der Gruppe angehörig sind Gerlinde Hoffmann, Umweltexpertin der Deutschen Reiterlichen Vereinigung, der Pferdesportberater Rolf Berndt aus Dornstadt (Württemberg) sowie der Nachhaltigkeitsberater und Biodiversitätsexperte Dr. Stefan Rösler aus Stuttgart. Im Rahmen des Projekts sollen insbesondere die Schnittstellen zwischen Pferdesport und Biodiversität identifiziert, bewusst gemacht und Maßnahmen zur Förderung von biologischer Vielfalt erarbeitet werden.
Der Söderhof Schwerpunkt des familiengeführten Hofs ist die Zucht, Aufzucht und Ausbildung hoch im Blut stehender Pferde. 60 Stuten, Fohlen und Jungpferden stehen etwa 30 Hektar arrondierte Weiden zur Verfügung. Zum Betrieb gehören moderne Boxen- und Laufställe, Winterausläufe, Reithalle, Reitplatz und eine Galoppierbahn. In der EU-Besamungsstation stehen aktuell sieben erfolgreiche Edelbluthengste im Deckeinsatz, zwei englische Vollblüter, zwei Angloaraber und
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drei Trakehner. Dr. Frank Lehnhardt kümmert sich als Tierarzt selbst um alle Fragen der Fortpflanzung und Stutengynäkologie und widmet sich zudem der Rehabilitationsbehandlung von Sehnenschäden. Tochter Maria, die ihre Lehrjahre bei den Spitzenvielseitigkeitsreitern Andrew Nicholson und Ingrid Klimke absolviert hat, bildet junge wie erfahrene Pferde und Reiter nach klassischen Grundsätzen aus. Der Betrieb hatte sich auf einen Aufruf der Deutschen Reiterlichen Vereinigung hin gemeldet, Beispiele für Maßnahmen zur Förderung biologischer Vielfalt mitzuteilen. Gemeinsam mit den Betreibern des Söderhofs Birgit und Dr. Frank Lehnhardt führte die Projektgruppe der Deutschen Reiterlichen Vereinigung im Oktober eine Begehung der ungewöhnlich strukturreichen Betriebsflächen durch.
Biotopvielfalt auf Koppeln und Weiden des Söderhofs, Foto: (c) Söderhof
„Schon der erste Blick auf das am Waldrand zwischen alten Eichen gelegene Gestüt hat uns beeindruckt und begeistert“, so Dr. Stefan Rösler, der Biodiversitäts-Experte des Projektteams. „Stallungen, Koppeln und Weiden bilden in ihrer Gesamtheit einen in sich geschlossenen Biotopverbund, der aus Naturschutzsicht vorbildlich ist. Besonders die hohe Anzahl an Bäumen und Baumarten, Hecken, Gehölzen und verschiedenen Kleinlebensräumen, darunter mehrere kleine Feuchtgebiete, tragen zur Förderung der biologischen Vielfalt bei“. Zu seinem Biotopverbundkonzept erläutert Dr. Lehnhardt: „Wir haben versucht, durch Anpflanzung von Hecken, Baumgruppen und Obstbäumen mehr Natur in die Kulturlandschaft zurückzubringen und neue Lebensräume zu schaffen. Nach fast 30 Jahren können wir bilanzieren, dass die Vielfalt der Tierwelt deutlich zugenommen hat. So profitieren z.B. Hasen, Igel, Rehe, Kraniche, Greifvögel und zahlreiche Insektenarten von der erhöhten Biotopvielfalt."
Pferdesportberater Rolf Berndt registrierte anerkennend den Mut zur naturnahen Gestaltung im Bereich der Außenanlagen: „Dass am Rande der Pferdeweiden Dornensträucher als Vogelschutzgehölze angepflanzt, naturbelassene Baumstämme und Äste als feste Hindernisse im Gelände integriert und Bracheflächen mit spontaner Vegetation einfach sich selbst überlassen werden, zeugt von einem vorbildlichen Naturverständnis und ist beispielgebend für andere Betriebe“. „Dass aufgrund günstiger Umfeldbedingungen sowie dank der zahlreichen von Familie Lehnhardt angebrachten Nisthilfen an und in den Gebäuden Schleiereule, Turmfalke, Rauch- und Mehlschwalbe erfolgreich brüten können, ist nicht erstaunlich aber sehr erfreulich. Es zeigt, wie bei gutem Willen mit wenig Aufwand gefährdeten Vogelarten konkret geholfen werden kann. Zudem können mit der Ansiedlung von Eulen und Falken gleichzeitig die Mäuse und Ratten auf dem Betriebsgelände wirkungsvoll dezimiert werden“, so Gerlinde Hoffmann, Leiterin der Abteilung Umwelt und Pferdehaltung der Deutschen Reiterlichen Vereinigung.
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Zucht und Ausbildung blutgeprägter Pferde auf dem Söderhof im niedersächsischen Walsrode, Foto: (c) Gerlinde
Hoffmann
Biologische Vielfalt ist leicht zu fördern durch angebrachte Nistplätze wie auf dem Söderhof, Foto: (c) Gerlinde
Hoffmann
Projektziele Die bei Besichtigungen weiterer Vereine und Betriebe aus Reitsport und Pferdezucht gewonnenen Erkenntnisse dienen dem bundesweiten Austausch von Best-practise-Beispielen und münden in den sogenannten „Biodiversitäts-Quick-Check“, der dazu beitragen soll, sich einen schnellen Überblick über mögliche Positiv- und Negativauswirkungen von Pferdehaltungen auf die biologische Vielfalt verschaffen zu können. Darauf aufbauend wird ein Maßnahmenkatalog erarbeitet, der konkrete und praktische Möglichkeiten zur Förderung von Biodiversität aufzeigt.
Spätestens Anfang 2015 werden die Ergebnisse des Projekts „Pferde bewegen – biologische Vielfalt erkunden, erhalten und fördern“ der interessierten Öffentlichkeit zugänglich gemacht und auf der Webseite www.pferd-aktuell.de/biologischevielfalt zum Download angeboten. Reitvereine, Pferdebetriebe jeder Art und Größe können so auf einfache Weise mithilfe von Biodiversitäts-Quick-Check feststellen, inwieweit Biodiversität auf der eigenen Anlage bereits vorhanden ist - Anregungen erhalten, wie diese zukünftig geschaffen, gefördert und nachhaltig ausgebaut werden kann. Die Checkliste beinhaltet Fragen bezüglich vielfältiger Flora und Fauna unterschiedliche Bereiche eines Reit- und Pferdebetriebs betreffend und zeigt mögliche
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Bewertungsfaktoren auf. Sensibilisierung für das Thema - Bewusstmachung, Diskussionsanregung, Inspiration stehen am Anfang des Prozesses. Neben Tipps zur umweltschonenden Weidebewirtschaftung stellt der Maßnahmen-Katalog Beispiele vor, wie das Pflanzen den Artenreichtum fördernder Hecken und Sträucher, Anbringung von Nistkästen und Insekten-Hotels, Komposthaufen; wem ist bewusst, dass unimprägnierte Hölzer Vögeln als Sitzwarte und Insekten als Nistplätze dienen oder dass Lehmpfützen der Rauchschwalbe Material zum Nestbau bieten? In manchen Fällen benötigt es gar nicht viel, vorhandene Strukturen so zu nutzen oder umzugestalten, dass sich eine vielfältige Tier- und Pflanzenwelt hinzugesellen kann. Mittels Erkenntnissen und Resultaten dieses von DOSB und Bund geförderten Projekts kann jeder Pferdebetrieb passende Strategien finden und entwickeln, um zukünftig die Förderung biologischer Vielfalt und Nachhaltigkeit praktisch umzusetzen und in den Stallalltag einfließen zu lassen.
Fotos: Für diesen Beitrag zur Verfügung gestellt von der Deutschen Reiterlichen Vereinigung e.V., (c) Söderhof, (c) Dr. Stefan Rösler, (c) Gerlinde Hoffmann (Titelbild)
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die Schnittstellen zwischen Pferdesport und biologischer Vielfalt identifiziert und bewusst gemacht
sowie Maßnahmen zur Förderung der Biodiversität erarbeitet werden.
Die Sportpartner brauchen Ställe, Heu und Stroh, Wiesen und Weiden. Das prägt in mehrfacher
Weise das Umfeld der Pferdehaltung. So finden sich in vielen Gestüten, Pferdesport-Vereinen oder
Betrieben Scheunen und Dachböden sowie Gebäude mit Ritzen und Spalten und damit
Nistmöglichkeiten und Nahrung. Im Außenbereich finden sich oftmals arten- und strukturreiches
Grünland, Flächen mit offenem Boden sowie begleitende Hecken und Baumgruppen. Vor allem die
Vielfalt an Strukturen und Kleinklima sowie die extensive Nutzung von Heuwiesen sind Grundlage für
ganz spezifische Lebensgemeinschaften mit teilweise spezialisierten und gefährdeten Arten, die als
„Begleitarten“ der Pferde bezeichnet werden können. Dazu zählen beispielsweise Schleiereule,
Rauchschwalbe, Schafstelze und Kiebitz sowie Fledermäuse, Heuschrecken, Tagfalter und
Dungkäfer. Viele von ihnen kommen sowohl in ländlichen wie in städtischen Räumen vor.
Trotz dieser im Grundsatz guten Ausgangssituation gibt es in vielen Anlagen deutliches
Verbesserungspotenzial hinsichtlich der Förderung der biologischen Vielfalt. Dabei mangelt es in der
Regel nicht an Offenheit und gutem Willen, sondern zunächst einmal am Bewusstsein für die
vorhandene Fauna und Flora und an fachlichem Wissen. Praktische Handreichungen für konkrete
Maßnahmen sowie ein systematischer Austausch von „best-practise“-Beispielen können hier helfen.
Dabei gilt es, für Pferdesportler aller Altersgruppen und deren Gäste erlebbar zu machen, welche
wildlebenden Tier- und Pflanzenarten rund um die Pferde vorkommen und wie Biodiversität konkret
gefördert werden kann.
Mit dem Projekt soll vorhandenes „Know-how“ erfasst, zusammengeführt und praxis- und
umsetzungsorientiert aufbereitet werden. Am Beispiel zweier Pferdesportvereine werden die
Schnittstellen zwischen Pferdesport und Artenvielfalt identifiziert, auf dieser Basis ein „Biodiversitäts-
Quick-Check“ erarbeitet und bei Vor-Ort-Begehungen im Frühjahr und im Sommer überprüft und
ergänzt. Anschließend wird ein Aktionsleitfaden für Pferdesportvereine für die konkrete Umsetzung
entworfen. Dadurch sollen die erworbenen Kenntnisse am Projektende allgemein zur Verfügung
gestellt und Pferdesportler motiviert werden, die Gebäude und Flächen rund ums Pferd unter dem
Aspekt der Biodiversitäts-Förderung aufzuwerten. Pferdehaltung und Naturschutz haben viele
Gemeinsamkeiten, viel zu selten aber gibt es gelebte Zusammenarbeit.
Nach der Bewilligung des Projekts fand Ende April 2014 eine erste Betriebsbesichtigung und
Flächenbegehung im Reitclub Ulm-Böfingen sowie Anfang Mai eine zweite Begehung in Ludwigsburg-
Oßweil statt. Bei beiden Terminen wurden Gespräche mit den Verantwortlichen vor Ort geführt sowie
die biodiversitätsrelevanten Aspekte in Stallungen und auf den Außenflächen besichtigt, diskutiert und
fotografisch festgehalten. Parallel dazu wurden Informationstexte zum Projektstand verfasst und
veröffentlicht, Literatur gesammelt und ausgewertet und eine Foto-Dokumentation begonnen.
Zudem wurde ein Aufruf mit der Bitte um Übersendung von Erkenntnissen zum Themenfeld
„Pferdesport und Biodiversität“ sowie von Fotos zum Thema veröffentlicht. Eine zweite Begehung mit
Pressevertretern schloss sich an. Auf Basis der gewonnenen Erkenntnisse wird nun der erste Entwurf
des Biodiversitäts- Quick-Check erarbeitet.
Zum Projekt: Gerlinde Hofmann leitet die Abteilung „Umwelt und Pferdehaltung“ der Deutschen
Reiterlichen Vereinigung. Dr. Stefan Rösler ist Biodiversitäts- und Nachhaltigkeitsberater. Das Projekt
wird zudem von Rolf Berndt, langjähriger Pferdesportberater, stellvertretender Reitvereins-
Vorsitzender und Vorstandsmitglied Breitensport/Umwelt im Pferdesportverband Baden-Württemberg
unterstützt.
(Quelle: Deutsche Reiterliche Vereinigung und oecoach/Gerlinde Hoffman und Dr. Stefan Rösler)
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Sport schützt Umwelt, DOSB-Informationsdienst Nr. 112, September 2014
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Reiterjournal 08/14 (Baden-Württemberg)
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ReitsportMagazin07/14
Übungsleiter AKTUELL – Heft 6/2014
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10.06.2014 | News weiterempfehlen |
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FN- und DOSB-Initiative: Biologische Vielfalt rund ums Pferd
Auftakt im Reitclub Ulm-Böfingen und in der Pferdesportgemeinschaft Oßweil Ludwigburg „Pferde bewegen – biologische Vielfalt erkunden,
erhalten und fördern“ ist eine Initiative der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) im Rahmen eines Projektes des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB). Der Auftakt fand in zwei Baden-Württemberger Vereinen statt: dem Reitclub Ulm-Böfingen und der Reitsportgruppe Oßweil im Reitstall Lemberger (Ludwigsburg). Anhand der dort gesammelten Eindrücke wird die Projektgruppe die Schnittstellen zwischen Pferdesport und Artenvielfalt identifizieren und auf dieser Basis einen „Biodiversitäts-QuickCheck“ erarbeiten. Die Schwalben sind zurück: Sie gelten als Glücksbringer und Vorboten des Sommers. Alljährlich freuen sich Tausende pferdebegeisterter Menschen, dass wieder geschäftiges Gezwitscher
in ihre Ställe eingezogen ist. So erging das auch den Mitgliedern der Projektgruppe, Rolf Berndt (stellvertretender Vorsitzender des Reitclubs Ulm und Vorstandsmitglied Breitensport/Umwelt im Landesverband), Charlotte Günther (Pferdesportverband Baden-Württemberg), Gerlinde Hoffmann, FN-Abteilungsleiterin Umwelt und Pferdehaltung und Biodiversitätsberater Stefan Rösler aus Stuttgart beim Besuch der ausgewählten Vereine. Für die Schwalben gibt es keine Pause trotz der langen Reise aus dem fernen Afrika. Die Nester aus dem Vorjahr müssen ausgebessert, andere neu gebaut werden. Das tun die Zugvögel heute mangels anderer Alternativen vielfach in Pferdeställen. Denn dort, wo Fliegen und andere Insekten sind, finden sie genug Nahrung, um ihre Jungen groß zu ziehen. Das Beispiel illustriere eines der Ziele des Projektes „Pferde bewegen – biologische Vielfalt erleben“, meint Gerlinde Hoffmann. „Wir wollen die Schnittstellen zwischen Pferdesport und Naturschutz darstellen und aufzeigen, welche Leistungen die Pferdehaltung für den
Naturschutz bereits jetzt erbringt, wo möglicherweise Probleme auftreten können und wo Verbesserungs¬möglichkeiten existieren“ ergänzt Dr. Stefan Rösler. „Die Rauchschwalben zum Beispiel, die alljährlich von Frühjahr bis Sommer zu Gast sind, nutzen die Insekten rund um die Pferde als Nahrungsgrundlage für ihre Jungen und sorgen durch das Reduzieren der Fliegen gleichzeitig auf natürliche Weise für das Wohlbefinden der Pferde. Die „Manager“ unserer Ställe können vielfach mit geringem Aufwand einen großen Beitrag dafür leisten, dass die Bestände typischer Tier- und Pflanzenarten, die rund um die Pferde vorkommen, geschützt und gefördert werden. Der Reitclub Ulm-Böfingen bildet mit seinen etwa fünf Hektar arrondierten Flächen eine grüne Oase am Rande der Stadt. Die unmittelbar angrenzende ICE-Strecke wird angesichts der Pferde und der Ställe, Scheunen, Reithalle, Koppeln und Außenanlagen mit
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altem Baumbestand kaum wahrgenommen. Seit 1999 befindet sich der Vereinssitz am Örlinger Hof, einem ehemaligen Gutshof der Stadt Ulm. Hier wurden von den Vereinsmitgliedern vorhandene Gebäude saniert und Pferdeställe eingebaut. Ergänzt wurden die historischen Gebäude durch eine freundliche Reithalle sowie durch großzügige Außenreitplätze für Dressur und Springen. Der zweite ausgewählte Reitstall Lemberger liegt am östlichen Rand der Stadt Ludwigsburg, in einer landwirtschaftlich genutzten Gemarkung. Drei Stalltrakte bieten Platz für 36 Pferde. Für deren Training stehen ein Außenreitplatz, eine Reithalle und eine Longierhalle zur Verfügung sowie großzügige Koppeln zum Ausgleich für die Pferde. In den kommenden Monaten werden die Erfahrungen ausgewertet und ein Biodiversitäts-QuickCheck erarbeitet, der sich auf die Anlagen und Flächen rund ums Pferd konzentriert. Die nächsten Schritte sind dann erneute Besuche zur Überprüfung und Sammlung verfügbarer Informationen. Das Projekt ist Teil des im Rahmen des Bundesprogramms „Biologische Vielfalt“ laufenden Projektes „Sport bewegt – Biologische Vielfalt erleben“, das vom Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit gefördert wird. Gerlinde Hoffmann FN bittet Vereine und Betriebe um Unterstützung Im Rahmen des Projektes sammelt die FN aussagekräftige Fotos, Untersuchungen und weitere Informationen über die biologische Vielfalt in Pferdeställen und auf Reitanlagen, beispielsweise Rauchschwalben im Stall, Haussperlinge auf der Tenne, Fliegen im Misthaufen, Hasen auf der Koppel, Rehe beim Ausritt, Pfauenaugen auf der Pferdewiese, standorttypische Büsche und Bäume oder etwa Dungkäfer im Pferdeapfel. Reitvereine und Pferdebetriebe, die Kenntnisse über die Tier- und Pflanzenwelt auf ihren Anlagen haben, eventuell schon Artenschutzmaßnahmen durchgeführt haben oder Untersuchungen zur biologischen Vielfalt rund ums Pferd kennen, möchten diese bitte der FN-Abteilung Umwelt und Pferdehaltung, Freiherr-von-Langen-Straße 13, 48231 Warendorf, E-Mail: [email protected], mitteilen.
Biologische Vielfalt rund ums Pferd - Auftakt im Reitclub Ulm-Böfingen und in der Pferdesportgemeinschaft Oßweil in Ludwigsburg
Ulm-Böfingen/Ludwigsburg-Oßweil. „Pferde bewegen – biologische Vielfalt erkunden, erhalten und fördern“ ist eine neue Initiative der Deutschen Reiterlichen Vereinigung im Rahmen eines Projektes des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB). Der Auftakt fand Ende April und Anfang Mai in zwei Baden-Württemberger Vereinen statt: im Reitclub Ulm-Böfingen in Ulm und bei der Reitsportgruppe Oßweil, die im gleichnamigen Stadtteil Ludwigsburgs im Reitstall Lemberger angesiedelt ist. Anhand der dort gesammelten Eindrücke wird die Projektgruppe die Schnittstellen zwischen Pferdesport und Artenvielfalt identifizieren und auf dieser Basis einen „Biodiversitäts-QuickCheck“ erarbeiten, mit dem geprüft werden kann, welche Leistungen die Pferdehaltung bereits jetzt für den Naturschutz erbringt und wie Pflanzen und Tierarten rund ums Pferd weiter gefördert werden können.
Schwalben als Glücksbringer
Die Schwalben sind zurück: Sie gelten als Glücksbringer und Vorboten des Sommers. Alljährlich freuen sich Tausende pferdebegeisterter Menschen, dass wieder geschäftiges Gezwitscher in ihre Ställe eingezogen ist. So erging das auch den Mitgliedern der Projektgruppe Rolf Berndt, stellvertretender Vorsitzender des Reitclubs Ulm und Vorstandsmitglied Breitensport/Umwelt im Landesverband, Charlotte Günther, Mitarbeiterin des Pferdesportverbandes Baden-Württemberg e.V., Gerlinde Hoffmann, Abteilungsleiterin Umwelt und Pferdehaltung der Deutschen Reiterlichen Vereinigung e.V. und Stefan Rösler, Biodiversitäts- und Nachhaltigkeitsberater aus Stuttgart, beim Besuch der ausgewählten Vereine.
Für die fleißigen Flugkünstler gibt es keine Pause trotz der langen Reise aus dem fernen Afrika. Die Nester aus dem Vorjahr müssen ausgebessert, andere neu gebaut werden. Das tun sie heute mangels anderer Alternativen vielfach in Pferdeställen. Denn dort, wo Fliegen und andere Insekten sind, finden sie genug Nahrung, um ihre Jungen groß zu ziehen.
Schnittstellen zwischen Pferdesport und Naturschutz
Das Beispiel illustriert eines der Ziele des Projektes „Pferde bewegen – biologische Vielfalt erleben“ meint Gerlinde Hoffmann. „Wir wollen die Schnittstellen zwischen Pferdesport und Naturschutz darstellen und aufzeigen, welche Leistungen die Pferdehaltung für den Naturschutz bereits jetzt erbringt, wo möglicherweise Probleme auftreten können und wo Verbesserungsmöglichkeiten existieren“, ergänzt Dr. Stefan Rösler. „Die Rauchschwalben zum Beispiel, die alljährlich von Frühjahr bis Sommer zu Gast sind, nutzen die Insekten rund um die Pferde als Nahrungsgrundlage für ihre Jungen und sorgen durch das Reduzieren der Fliegen gleichzeitig auf natürliche Weise für das Wohlbefinden der Pferde. Die „Manager“ unserer Ställe können vielfach mit geringem Aufwand einen großen Beitrag dafür leisten, dass die Bestände typischer Tier- und Pflanzenarten, die rund um unsere Pferde vorkommen, geschützt und gefördert werden.
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Der Reitclub Ulm-Böfingen
Der Reitclub Ulm-Böfingen bildet mit seinen etwa fünf Hektar arrondierter Flächen eine grüne Oase am Rande der Stadt. Die unmittelbar angrenzende ICE-Strecke wird angesichts der Pferde und der Ställe, Scheunen, Reithalle, Koppeln und Außenanlagen mit altem Baumbestand kaum wahr-genommen. Der Reitclub hat etwa 100 aktive Mitglieder und bietet neben Dressur- und Spring-unterricht für Anfänger und Fortgeschrittene Ausritte, Turniervorbereitung und -betreuung sowie Kurse mit Prüfung zu Reitabzeichen an. Seit 1999 befindet sich der Vereinssitz am Örlinger Hof, einem ehemaligen Gutshof der Stadt Ulm. Hier wurden von den Vereinsmitgliedern vorhandene Gebäude saniert und Pferdeställe eingebaut. Ergänzt wurden die historischen Gebäude durch eine freundliche Reithalle mit Sanitäranlagen, Schulungsraum und Geschäftszimmer sowie durch großzügige Außenreitplätze für Dressur und Springen.
Anschließend an den Rundgang mit Aufnahme des „Status Quo“ wurden in einem Auftakttreffen letzte organisatorische Einzelheiten mit dem Projektleiter des Deutschen Olympischen Sportbunds Karsten Dufft und Dr. Daniel Illmer von der DOSB-Führungsakademie geklärt, so dass dem Start des Projektes nun nichts mehr im Wege steht.
Reitstall Lemberger
Der zweite ausgewählte Reitstall Lemberger liegt am östlichen Rand Ludwigsburgs in einer landwirtschaftlich genutzten Gemarkung. Drei Stalltrakte bieten Platz für 36 Pferde. Für deren Training stehen ein 25 mal 50 Meter großer Außenreitplatz, eine Reithalle und eine Longierhalle zur Verfügung sowie großzügige Koppeln zum Ausgleich für die Pferde.
Sport bewegt – Biologische Vielfalt erleben
In den kommenden Monaten werden die Erfahrungen ausgewertet und ein Biodiversitäts-Quick Check erarbeitet, der sich auf die Anlagen und Flächen rund ums Pferd konzentriert. Die nächsten Schritte sind dann erneute Besuche zur Überprüfung und Sammlung verfügbarer Informationen. Das Projekt ist Teil des im Rahmen des Bundesprogramms „Biologische Vielfalt“ laufenden Projektes „Sport bewegt – Biologische Vielfalt erleben“, das vom Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit gefördert wird.
Gerlinde Hoffmann
Informationen:
für Ulm: Rolf Berndt Tel.: 0172-7361143
für Ludwigsburg-Oßweil: Dr. Stefan Rösler Tel.: 0170-5265234
für das Gesamtprojekt FN: Gerlinde Hoffmann Tel.: 02581-6362131
www.pferd-aktuell.de
Information für Pressevertreter:
Einladung zu Pressegesprächen am
28. Juli 2014, 14.00 Uhr, Reitclub Ulm-Böfingen in Ulm-Örlingerhof
29. Juli 2014, 10.00 Uhr, Reitsportgruppe Oßweil/Reitstall Lemberger, Ludwigsburg-Oßweil.
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FN gewinnt DOSB-Förderwettbewerb Biologische Vielfalt auf Reitanlagen erkunden, erhalten und stärken Warendorf (fn-press/DOSB). „Sport bewegt – biologische Vielfalt erleben“ heißt ein Projekt des Deutschen Olympischen Sportbunds (DOSB), das im vergangenen Jahr an den Start ging. Im Rahmen dieser Initiative wurde ein Förderwettbewerb ausgelobt. Der Beitrag der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) in Kooperation mit dem Pferdesportverband Baden-Württemberg „Pferde bewegen – biologische Vielfalt erkunden, erhalten und fördern“ hatte die Nase vorn. Während der kommenden sieben Monate werden ein Biodiversitäts-Quickcheck und ein Aktionsleitfaden für Pferdesportvereine entwickelt. Das Gesamtprojekt fördert das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit. Im Rahmen des Projektes sollen an der Schnittstelle zwischen Sport und Naturschutz praktische Ideen und Handlungsempfehlungen zum Thema „Sport und biologische Vielfalt“ entwickelt werden. Am Ideenwettbewerb für beispielhafte und innovative Projekte zum Schutz der Natur nahmen 19 Verbände und Organisationen teil.
Gerlinde Hoffmann Weitere Informationen: www.dosb.de/bio
FN- und DOSB-Initiative: Biologische Vielfalt rund ums Pferd
Auftakt im Reitclub Ulm-Böfingen und in der Pferdesportgemeinschaft Oßweil Ludwigburg
„Pferde bewegen – biologische Vielfalt erkunden, erhalten und fördern“ ist eine Initiative der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) im Rahmen eines Projektes des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB). Der Auftakt fand in zwei Baden-Württemberger Vereinen statt: dem Reitclub Ulm-Böfingen und der Reitsportgruppe Oßweil im Reitstall Lemberger (Ludwigsburg). Anhand der dort gesammelten Eindrücke wird die Projektgruppe die Schnittstellen zwischen Pferdesport und Artenvielfalt identifizieren und auf dieser Basis einen „Biodiversitäts-QuickCheck“ erarbeiten.
Die Schwalben sind zurück: Sie gelten als Glücksbringer und Vorboten des Sommers. Alljährlich freuen sich Tausende pferdebegeisterter Menschen, dass wieder geschäftiges Gezwitscher in ihre Ställe eingezogen ist. So erging das auch den Mitgliedern der Projektgruppe, Rolf Berndt (stellvertretender Vorsitzender des Reitclubs Ulm und Vorstandsmitglied Breitensport/Umwelt im Landesverband), Charlotte Günther (Pferdesportverband Baden-Württemberg), Gerlinde Hoffmann, FN-Abteilungsleiterin Umwelt und Pferdehaltung und Biodiversitätsberater Stefan Rösler aus Stuttgart beim Besuch der ausgewählten Vereine.
Für die Schwalben gibt es keine Pause trotz der langen Reise aus dem fernen Afrika. Die Nester aus dem Vorjahr müssen ausgebessert, andere neu gebaut werden. Das tun die Zugvögel heute mangels anderer Alternativen vielfach in Pferdeställen. Denn dort, wo Fliegen und andere Insekten sind, finden sie genug Nahrung, um ihre Jungen groß zu ziehen.
Das Beispiel illustriere eines der Ziele des Projektes „Pferde bewegen – biologische Vielfalt erleben“, meint Gerlinde Hoffmann. „Wir wollen die Schnittstellen zwischen Pferdesport und Naturschutz darstellen und aufzeigen, welche Leistungen die Pferdehaltung für den Naturschutz bereits jetzt erbringt, wo möglicherweise Probleme auftreten können und wo Verbesserungsmöglichkeiten existieren“ ergänzt Dr. Stefan Rösler. „Die Rauchschwalben zum Beispiel, die alljährlich von Frühjahr bis Sommer zu Gast sind, nutzen die Insekten rund um die Pferde als Nahrungsgrundlage für ihre Jungen und sorgen durch das Reduzieren der Fliegen gleichzeitig auf natürliche Weise für das Wohlbefinden der Pferde. Die „Manager“ unserer Ställe können vielfach mit geringem Aufwand einen großen Beitrag dafür leisten, dass die Bestände typischer Tier- und Pflanzenarten, die rund um die Pferde vorkommen, geschützt und gefördert werden.
Der Reitclub Ulm-Böfingen bildet mit seinen etwa fünf Hektar arrondierten Flächen eine grüne Oase am Rande der Stadt. Die unmittelbar angrenzende ICE-Strecke wird angesichts der Pferde und der Ställe, Scheunen, Reithalle, Koppeln und Außenanlagen mit altem Baumbestand kaum wahrgenommen. Seit 1999 befindet sich der Vereinssitz am Örlinger Hof, einem ehemaligen Gutshof der Stadt Ulm. Hier wurden von den Vereinsmitgliedern vorhandene Gebäude saniert und Pferdeställe eingebaut. Ergänzt wurden die historischen
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Gebäude durch eine freundliche Reithalle sowie durch großzügige Außenreitplätze für Dressur und Springen. Der zweite ausgewählte Reitstall Lemberger liegt am östlichen Rand der Stadt Ludwigsburg, in einer landwirtschaftlich genutzten Gemarkung. Drei Stalltrakte bieten Platz für 36 Pferde. Für deren Training stehen ein Außenreitplatz, eine Reithalle und eine Longierhalle zur Verfügung sowie großzügige Koppeln zum Ausgleich für die Pferde.
In den kommenden Monaten werden die Erfahrungen ausgewertet und ein Biodiversitäts-QuickCheck erarbeitet, der sich auf die Anlagen und Flächen rund ums Pferd konzentriert. Die nächsten Schritte sind dann erneute Besuche zur Überprüfung und Sammlung verfügbarer Informationen.
Das Projekt ist Teil des im Rahmen des Bundesprogramms „Biologische Vielfalt“ laufenden Projektes „Sport bewegt – Biologische Vielfalt erleben“, das vom Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit gefördert wird. Gerlinde Hoffmann
FN bittet Vereine und Betriebe um Unterstützung Im Rahmen des Projektes sammelt die FN aussagekräftige Fotos, Untersuchungen und weitere Informationen über die biologische Vielfalt in Pferdeställen und auf Reitanlagen, beispielsweise Rauchschwalben im Stall, Haussperlinge auf der Tenne, Fliegen im Misthaufen, Hasen auf der Koppel, Rehe beim Ausritt, Pfauenaugen auf der Pferdewiese, standorttypische Büsche und Bäume oder etwa Dungkäfer im Pferdeapfel.
Reitvereine und Pferdebetriebe, die Kenntnisse über die Tier- und Pflanzenwelt auf ihren Anlagen haben, eventuell schon Artenschutzmaßnahmen durchgeführt haben oder Untersuchungen zur biologischen Vielfalt rund ums Pferd kennen, möchten diese bitte der FN-Abteilung Umwelt und Pferdehaltung, Freiherr-von-Langen-Straße 13, 48231 Warendorf, E-Mail: [email protected], mitteilen.
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www.pferd-aktuell.de/biologischevielfalt (seit Mai 2014)
Projekte Pferde bewegen - biologische Vielfalt erkunden, erhalten und fördern „Sport bewegt – biologische Vielfalt erleben“ heist ein Projekt des Deutschen Olympischen Sportbunds (DOSB), das im vergangenen Jahr an den Start ging. Im Rahmen dieser Initiative wurde ein Förderwettbewerb ausgelobt. Der Beitrag der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) in Kooperation mit dem Pferdesportverband Baden-Württemberg „Pferde bewegen – biologische Vielfalt erkunden, erhalten und fördern“ hatte die Nase vorn. Während der Laufzeit von April bis Dezember werden nun ein Biodiversitats-Quickcheck und ein Aktionsleitfaden für Pferdevereine entwickelt. Das Gesamtprojekt fördert das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit. Im Rahmen des Projektes sollen an der Schnittstelle zwischen Sport und Naturschutz praktische Ideen und Handlungsempfehlungen zum Thema „Sport und biologische Vielfalt“ entwickelt werden. Am Ideenwettbewerb für beispielhafte und innovative Projekte zum Schutz der Natur nahmen 19 Verbände und Organisationen teil. Ziele des Pferdeprojektes - Identifikation der Schnittstellen zwischen Pferdesport und Artenvielfalt - Erfassen von vorhandenem „Know How“ - Darstellen der Leistungen der Pferdehaltung für Naturschutz - Erlebbar machen der wildlebenden Fauna und Flora rund ums Pferd - Sammlung fachlich fundierter Ideen und praktischer Handreichungen - Systematischer Austausch von best-practise-Beispielen zur Forderung biologischer Vielfalt Gesucht: Wir bitten um Unterstützung!
■ Haben Sie tolle Fotos von „Mitbewohnern“ unserer Pferde? Kennen Sie Untersuchungen zu biologischer Vielfalt rund ums Pferd? Haben Sie Artenschutzmaßnahmen unternommen? Kennen Sie seltene Tier- und Pflanzenarten rund ums Pferd?
Im Rahmen des Projektes mochten wir schöne Fotos, Untersuchungen und weitere Informationen sammeln und dadurch verfügbar machen. Rauchschwalben im Stall - Haussperlinge auf der Tenne - Fliegen im Misthaufen - Feldhasen auf der Koppel - Rehe beim Ausritt - Pfauenaugen auf der Pferdewiese – standorttypische Büsche und Bäume - Dungkäfer im Pferdeapfel … Haben Sie Erfahrungen, Erkenntnisse, Hinweise zum Thema? Dann senden Sie diese bitte an die Abteilung Umwelt der Deutschen Reiterlichen Vereinigung e.V., Freiherr-von-Langen-Strase 13, 48231 Warendorf, [email protected]. Informationen zum Gesamtprojekt: www.dosb.de/bio
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FN gewinnt DOSB-Förderwettbewerb
Biologische Vielfalt auf Reitanlagen erkunden, erhalten und stärken
Warendorf (fn-press/DOSB). „Sport bewegt – biologische Vielfalt erleben“ heißt ein Projekt des Deutschen Olympischen Sportbunds (DOSB), das im vergangenen Jahr an den Start ging. Im... Mehr
Biologische Vielfalt auf Reitanlagen erkunden, erhalten und stärken
Warendorf (fn-press/DOSB). „Sport bewegt – biologische Vielfalt erleben“ heißt ein Projekt des Deutschen Olympischen Sportbunds (DOSB), das im vergangenen Jahr an den Start ging. Im Rahmen dieser Initiative wurde einen Förderwettbewerb ausgelobt. Der Beitrag der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) in Kooperation mit dem Pferdesportverband Baden-Württemberg „Pferde bewegen – biologische Vielfalt erkunden, erhalten und fördern“, hatte die Nase vorn.
Während der kommenden sieben Monate werden ein Biodiversitäts-Quickcheck und ein Aktionsleitfaden für Pferdesportvereine entwickelt. Das Gesamtprojekt fördert das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit. Im Rahmen des Projektes sollen an der Schnittstelle zwischen Sport und Naturschutz praktische Ideen und Handlungsempfehlungen zum Thema „Sport und biologische Vielfalt“ entwickelt werden.
An den Ideenwettbewerb für beispielhafte und innovative Projekte zum Schutz der Natur nahmen 19 Verbände und Organisationen teil. Die Jury mit Prof. Dr. Franz Brümmer (DOSB Präsidialausschuss), Achim Haase (Landessportbund NRW), Kerstin Hille (Projektträger im Deutschen Institut für Luft und Raumfahrt), Helmut Opitz (Naturschutzbund Deutschland) und Catharina Stolz (Kuratorium Sport & Natur) prüfte die Bewerbungen u.a. unter den Aspekten Relevanz, Modellcharakter, Transferfähigkeit sowie Innovation und wählte folgende Vorhaben aus:
„Pferde bewegen, biologische Vielfalt erkunden, erhalten und fördern - Biodiversitäts-QuickCheck in Pferdevereinen“, Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN)
„Evolutionäre Weiterentwicklung des VDST zur Unterstützung der Biodiversität“, Verband Deutscher Sporttaucher (VDST)
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„DTB-Positionierung Orientierungslauf - im Einklang mit der Natur“, Deutscher Turner-Bund (DTB)
„Sport-Bio-Diversität“, Landessportbund Berlin (LSB Berlin), in Kooperation mit den Vereinen SV Rot-Weiß Viktoria Mitte 08 und S.C. Minerva 1893
„Pilotstudie zur ökologischen Optimierung von taucherisch genutzten Baggerseen“ Tauchsportverband Nordrhein-Westfalen (TSV NRW)
„Der DOSB ist von der Anzahl und hohen Qualität der Bewerbungen beeindruckt“ kommentierte der im DOSB- Vizepräsident Walter Schneeloch das Ergebnis zufrieden. „Ich bin nun sehr gespannt auf die praktische Umsetzung und neugierig, welche allgemeingültigen Erkenntnisse sich für die verbesserte Wahrnehmung der biologischen Vielfalt und ihres Schutzes in unserer Mitgliedschaft ergeben.“
Bedeutung von Hudelandschaften aus tierökologischer und naturschutz-fachlicher Sicht
Schr.-R. f. Landschaftspfl. U. Natursch. 54: 129-144
Barth, U., T. Gregor, P. Lutz, C. Niederbichler, J. Pusch, A. Wagner & J. Wagner (2000)
Zur Bedeutung extensiv beweideter Nassstandorte für hochgradig bestandsbedrohte Blütenpflanzen und Moose
Natur und Landschaft 75: 292-300
Beckmann, Christian (2007)
Raumnutzung durch Heckrinder und Koniks und Auswirkungen auf die Vegetation bei extensiver Ganzjahres-beweidung in der Emsaue bei Telgte
Westfälische Wilhelms-Universität Münster, Institut für Landschaftsökologie
Berger, H.-J. (1996) Das Pflanzenfressen großer Säugetiere und Gehölzaufkommen
Natur- und Kulturlandschaft 1: 107-112
Beutler, A. (1992) Die Großtierfauna Mitteleuropas und ihr Einfluss auf die Landschaft
Landschaftsökologie Weihenstephan Heft 6: 49-69
Birwe, Lina Marie (2010) Vegetationsökologische Effizienz-kontrolle eines Beweidungsprojektes mit Heckrindern und Konikpferden in der Emsaue 2004–2009
Institut für Landschafts-ökologie, Fachbereich Geowissenschaften
Bockelmann, Anna, Sieg, Birgit (ohne Datum)
Welche Rolle spielen die Arten-zusammensetzung und Artenvielfalt von Weiden für die Pferdegesundheit?
Westfälische Wilhelms-Universität Münster, Institut für Evolution und Biodiversität
Bolz, R. (1999) Mittel- und Hudewälder als ein Leitbild für eine „natürliche“ Waldform in Mitteleuropa
Natur- und Kulturlandschaft 3: 198-207
Brenken, Dr. Heike (2010?)
Neues von den Dülmenern vom Radenbachtal – in fünf Jahren zum zweitgrößten Bestand der Welt
Verband Deutscher Naturparke e.V.
Briemle, Dr. Gottfried (2000)
Giftpflanzen des Grünlandes – Wirkung auf Nutztier und Mensch sowie Bekämpfungsmaßnahmen
Bildungs- und Wissenszentrum für Viehhaltung, Grünlandwirtschaft …, Aulendorf (LVVG)
Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung/BLE (2013)
Rote Liste – Einheimische Nutztierrasse in Deutschland
Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE), Bonn, www.ble.de
Bunzel Drüke M. & M. Scharf (2003)
Naturentwicklung mit Rindern und Pferden in der Lippeaue.
NUA-Seminarbericht Band 9: Lippe: Entwicklung, Visionen – Flusskonferenz Lippe: 81-87 – NUA Recklinghausen Natur- und Umweltschutz-Akademie des Landes NRW
Bunzel-Drüke, M. (2004) Ersatz für Tarpan und Auerochse – Chancen und Grenzen beim Einsatz von Pferden und Rindern in Wildnisgebieten
Schr.-R. f. Landschaftspfl. U. Natursch. 78: 491-510
19.12.2014 Deutsche Reiterliche Vereinigung e.V., Warendorf 114
Bunzel-Drüke, M., Böhm, C., Finck, P.; Kämmer, G. Luick, R., Reisinger, E, Riecken, U., Riedel, J., Scharf, M, Zimball, O. (2008)
Wilde Weiden – Praxisleitfaden für die Ganzjahresbeweidung in Naturschutz und Landschaftspflege
Arbeitsgemeinschaft biologischer Umweltschutz im Kreis Soest (ABU), Bad Sassendorf-Lohne
Bunzel-Drüke, M., H.J. Geyer & L. Hauswirth (2003)
Neue Wildnis in der Lippeaue – Langzeituntersuchungen auf ganzjährig beweideten Naturentwicklungsflächen
LÖBF-Mitteilungen 4/2003: 33-39
Bunzel-Drüke, M., J. Drüke & H. Vierhaus (1995)
Wald, Mensch und Megafauna – Gedanken zur holozänen Naturlandschaften in Westfalen
LÖBF-Mitteilungen 4/2003: 33-39
Buschmann, M., E. Schumacher, B. Schackers, J. Himmelman & W. Sendermann (2003)
Planung und Umsetzung eines Beweidungsvorhabens – Ausgleichs-konzeption der Stadt Olfen, Regeneration und Entwicklung der siedlungsnahen Steveraue als halboffene Weidelandschaft
LÖBF-Mitteilungen 4/2003: 48-53
Cornelius, R. & R.R. Hofmann (1999)
Huftiergemeinschaften und Vegetation – Entstehung, Zerstörung und schrittweise Rekonstruktion eines natürlichen Gefüges
Natur- und Kulturlandschaft 3: 382-389
Cornelius, R., J. Bokdam & B.O. Krüsi (2001)
Zur Bedeutung der Koevolution von Huftieren und Pflanzen für das Management seminatürlicher Ökosysteme in Mitteleuropa
Natur- und Kulturlandschaft 4: 20-28
Deutsche Umwelthilfe/DUH (2007)
Neue Lebensräume an der Sude und im Wulfener Bruch
DUH Welt 01/2007, S. 10-11, Deutsche Umwelthilfe Radolfzell
Dierking, U. (1992) Halboffene Weidelandschaften – Eine Zielsetzung im Naturschutz in Schleswig-Holstein?
Bauernblatt/Landpost 46
Dohms-Warneke, Dr. Teresa (2013)
Aktuelle Situation gefährdeter Pferderassen in Deutschland
Deutsche Reiterliche Vereinigung e.V., Warendorf, Bereich Zucht
Ebersbach, H. & M. Heinze-Rusche (2004)
Haltungsbedingungen und veterinär-medizinische Aspekte beim Einsatz großer Pflanzenfresser im Hutewald-projekt im Naturpark Solling-Vogler
Schr.-R. f. Landschaftspfl. u. Natursch. 78: 393-414
Fader, C. (2002) Ausscheide- und Ruheverhalten von Pferden in Offenlaufstall- und Boxenhaltung
TU München 185 S.
Finck, P., W. Härdtle, B. Redecker & U. Riecken (2004)
Weidelandschaften und Wildnisgebiete – Vom Experiment zur Praxis
Schr.-R. f. Landschaftspfl. u. Natursch. 78. – Bundesamt für Naturschutz, Bonn-Bad Godesberg. 539 S.
Geiser, R. (1983) Die Tierwelt der Weidelandschaften ANL (Hrsg.): Schutz vor Trockenbiotopen: Trocken-rasen, Triften und Hutungen: 55-64. – Laufener Seminar-beiträge 6/83
Geiser, R. (1989) Spezielle Käfer-Biotope, welche für die meisten übrigen Tiergruppen weniger relevant sind und daher in der Natur-schutzpraxis zumeist übergangen werden
Schr.-R. f. Landschaftspfl. u. Natursch. 29: 268-276
Geiser, R. (1992) Auch ohne Homo sapiens wäre Mitteleuropa von Natur aus eine halboffene Weidelandschaft
ANL (Hrsg.): Wald oder Weide-landschaft – Zur Naturge-schichte Mitteleuropas: 22-34. – Laufener Seminarbeiträge 2/92
Gerken, B. (2006) Auen und große Weidetiere – Über einen grundlegenden entwicklungs-geschichtlichen Zusammenhang und
Artenschutzreport 20: 35-44
19.12.2014 Deutsche Reiterliche Vereinigung e.V., Warendorf 115
praktische Konsequenzen für Natur-schutz und Landschaftsentwicklung
Gerken, B., R. Krannich, R. Krawczynski, H. Sonnenburg & H.-G. Wagner (2008)
Hutelandschaftspflege und Artenschutz mit großen Weidetieren im Naturpark Solling-Vogler
Schriftenreihe Naturschutz und Biologische Vielfalt 57. – Bundesamt für Naturschutz, Bonn. 268 S.
Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen e.V./GEH (2013)
Die Gefährdete Nutztierrasse des Jahres 2014: Wilde Pferde aus Westfalen - die Dülmener
Pressemitteilung 03. Dezember 2013 (Lange Version); www.g-e-h.de/geh/gef-rassen/gefrasse14.htm
Görner, M., Lux, E., Strube M.u.L., Lange, H.R., Wagner, F., Gottschalk, C., Titz, E. (2006)
Harbich, Carina (2009) Die Dungfauna (Scarabaeoidea) der Emsweidegebiete – Flächen und Habitattypen im Vergleich
Institut für Landschaftsökologie, Westfälische Wilhelms-Universität Münster
Herrmann, Petra (2006) Pferde tragen zum Umweltschutz bei – im holländischen Nationalpark darf querfeldein geritten werden
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Hofmann, R.R. & K. Scheibe (1997)
Überlegungen zur Rekonstruktion der natürlichen Großtierfauna Mitteleuropas auf der Grundlage ihrer morpho-physiologischen Differenzierung und ihrer potentiellen ökologischen Nischen
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Hötker, H. (2004) Vögel der Agrarlandschaft – Bestand, Gefährdung, Schutz
Naturschutzbund Deutschland. 46 S.
Jaworowska, M. (1976) Verhaltensbeobachtungen an primitiven polnischen Pferden, die in einem polnischen Wald-Schutzgebiet – in Freiheit lebend – erhalten werden
Säugetierkundliche Mitteilungen 24: 46-71
Jaworowska, M. (1981) Die Fortpflanzung primitiver polnischen Pferden, die frei im Waldschutzgebiet leben
Säugetierkundliche Mitteilungen 29: 241-268
Jezierski, T. & Z. Jaworski (2008)
Das Polnische Konik Die Neue Brehm-Bücherei Bd. 658 – Westarp Wissenschaften, Magdeburg. 172 S.
Klaer, Inga-Britt (2006) Die Bedeutung der Reitpferdehaltung auf landwirtschaftlichen Betrieben im Altkreis Hofgeismar
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König, H., T. Hübner, C. Michels & A. Pardey (2003)
Neue Säule des Naturschutzes – Naturentwicklungsgebiete mit Beweidung
LÖBF-Mitteilungen 4/2003: 21-28
Korsch, Dr. (2006) Liste der Gefäßpflanzen www.mit-bley-dabei.de (abgerufen 20.11.13)
Kreuz, A. & K. Späh (1932)
Wildpferde einst und jetzt Fredebeul & Koenen, Essen. 48 S.
Kuhne, F. (2004) Tages- und Jahresrhythmus ausge-wählter Verhaltensweisen von Araber-pferden in ganzjähriger Weidehaltung unter besonderer Berücksichtigung der Klima- und Fütterungsbedingungen
Freie Universität Berlin
Landschaftspflegeverband Mittelfranken (2005)
Naturschutzgebiet Tennenloher Forst – Urwildpferde als Landschaftspfleger
1.Auflage 2005 – Landschafts-pflegeverband Mittelfranken e.V., Erlangen. 18 S.
Landwirtschaftskammer Hannover (2001)
Grünlandwirtschaft und Grundfuttererzeugung für Pferde
Praxisinformation Grünland und Futterwirtschaft, Heft 29, Land-wirtschaftskammer Hannover
Untersuchungen zur Vereinbarkeit von Pferdebeweidung mit der Erhaltung und Entwicklung von Wiesenvogellebens-räumen in Nordkehdingen
Niedersächsisches Landesamt für Ökologie und Naturschutz
LUBW (2007) Pferdebeweidung in der Biotoppflege Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg, Naturschutzpraxis Landschaftspflege, Merkblatt 7
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Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg, Naturschutzpraxis Landschaftspflege 2
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Neubeck, Claus (2005) Offenhaltung der Landschaft durch Pferdebeweidung im Mittelgebirgstal von Güsterode? Chancen und Probleme
Universität Kassel (Betreuer Prof. Dr. Poppinga, Prof. Dr, Schmeisky)
Neubeck, Claus (2005) Möglichkeiten der Offenhaltung der Landschaft durch Pferde
Universität Kassel(Betreuer Prof. Dr. Poppinga, Prof. Dr, Schmeisky)
Neugebauer, Klaus R, Pain, Johannes, Scherzinger, Wolfgang, Poschlod, Peter, Vera, Frans, Metzner, Jürgen, et al. (2005)
Bewahren durch Dynamik: Landschaftspflege, Prozessschutz, Beweidung – Praxisschwerpunkt Pferdebeweidung
ANL/Bayerische Akad. f. Naturschutz u. Landschaftspfl.; 1. Auflage
Oheimb, G.v., I. Eischeid, P. Finck, H. Grell, W. Härdtle, U. Mierwald, U. Riecken & J. Sandkühler (2006)
Halboffene Weidelandschaft Höltigbaum – Perspektiven für den Erhalt und die naturverträgliche Nutzung von Offenlandlebensräumen
Naturschutz und Biologische Vielfalt 36. – Bundesamt für Naturschutz, Bonn-Bad Godesberg. 280 S.
Auswertungs- und Informations-dienst für Ernährung, Land-wirtschaft und Forsten e.V., Bonn. 40 S.
Putfarken, D., H. Grell & W. Härdtle (2004)
Raumnutzung von Weidetieren und ihr Einfluss auf verschiedene Vegetations-einheiten und junge Gehölze am Beispiel des E+E-Vorhabens „Halb-offene Weidelandschaft Höltigbaum“
Schr.-R. f. Landschaftspfl. u. Natursch. 78: 145-160
Regierungspräsidium Gießen (2000)
Pferdebeweidung aus Sicht des Naturschutzes - Anregungen und Informationen zur Weideführung für Pferdehalter/innen
Großflächige Beweidung – ein Praxis-bericht aus dem Thüringer Wald
Landschaftspflege und Natur-schutz Thüringen 42:142-148
Reisinger, E. Großräumige Beweidung mit großen Pflanzenfressern - eine Chance für den Naturschutz
Natur- und Kulturlandschaft 3: 244-254
Reisinger, E. & B. Schmidtmann (2001)
Das Nessequellgebiet bei Erfurt – ein Modellprojekt zur ganzjährigen Beweidung mit Robustrindern und Pferden
NZH Akademie-Berichte 2: 153-172
Riecken, U., M. Bunzel-Drüke, U. Dierking, P. Finck, W. Härdtle, G. Kämmer, E. Reisinger & J. Sandkühler (2004)
Perspektiven großflächiger Be-weidungssysteme für den Naturschutz: „Lüneburger Erklärung zu Weide-landschaften und Wildnisgebieten“
Schr.-R. f. Landschaftspfl. u. Natursch. 78: 527-539
Rosenkranz, B., J. Günther, S. Lehmann, A. Matern, M. Persigehl & T. Assmann (2004)
Die Bedeutung koprobionter Lebensgemeinschaften in Weide-landschaften und der Einfluss von Parasitiziden
Schr.-R. f. Landschaftspfl. u. Natursch. 78: 415-427
Schmitz, Anja (2012) Vegetationsstruktur von Pferdeweiden –Untersuchungen zum Einfluss von Umwelt und Management
Georg-August-Universität Göttingen, Fakultät für Agrarwissenschaften
Schorcht, W., M. Biedermann, I. Meyer & E. Reisinger (2003)
„Extensives Weideland“ – auch Lebensraum für Fledermäuse?
Landschaftspflege und Naturschutz in Thürigen 40: 41-47
Schumacher, E. (1999) Pferde als Gestalter der Landschaft, dargestellt am Beispiel von Hute-wäldern im Solling
Gesamthochschule Paderborn, Höxter. 100 S.
Simon, Ludwig (1992) Entwurf, Ergebnisse und Konse-quenzen der wissenschaftlichen Begleituntersuchungen zum wissen-schaftlichen Biotopsicherungs-programm „Streuobstwiesen des Landes Rheinland-Pfalz“
Beiträge Landespflege Rheinland-Pfalz 15 Seite 5-56, Oppenheim 1992
Sonnenburg, H. & B. Gerken (2004)
Das Hutewaldprojekt im Solling – Ein Baustein für eine neue Ära des Natur-schutzes
2. Aufl., neu bearb. – Huxaria, Höxter. 41 S.
Sonnenburg, H., B. Gerken, H.-G. Wagner & H. Ebersbach (2003)
Das Hutewaldprojekt im Naturpark Solling-Vogler – Ein Baustein für eine neue Ära in Naturschutz und Landschaftsentwicklung
LÖBF-Mitteilungen 4/2003: 40-47
19.12.2014 Deutsche Reiterliche Vereinigung e.V., Warendorf 118
Sparmberg, H. (2003) Vergleich der coprophagen Käferfauna des “Nessequellgebietes” mit konventionellen Beweidungsmethoden
Unveröffentlichter Bericht im Auftrag der TLUG, Jena
Steidl, I. (2002) Beweidung von Feuchtgrünland – Ökologische, naturschutzfachliche und betriebsökonomische Aspekte im Landschaftspflegekonzept Bayern
Laufener Seminarbeiträge 1/02: 67-83
Suter, W., B. Zweifel-Schielly, B. Moser, R. Frankenhauser & M. Kreuzer (2005)
Nahrungswahl und Raumnutzung der Huftiere – ein eng verflochtenes System
Forum für Wissen 2005: 31-39
Trevianus, Christiane (1999)
Argumentationsstrukturen verschie-dener Interessengruppen im Zusam-menhang mit der Haltung von Pferden – untersucht an Konflikten zwischen Pferdehaltern und Naturschützern
Universität Gesamthochschule Kassel, Fachbereich 13: Stadtplanung, Landschaftsplanung
Uerpmann, H.-P. (1990) Die Domestikation des Pferdes im Chalkolithikum West- und Mitteleuropas
Madrider Mitt. 31: 109-153
Vanselow, Dr. Renate (2002)
Pferdeweide kritisch betrachtet: Wie gesund ist das moderne Grünland für Pferde?
Asmussen, vergriffen
Vanselow, Dr. Renate (2005)
Pferdeweide-Weidelandschaft - Kulturgeschichtliche, ökologische und tiermedizinische Zusammenhänge
Verlag Westarp Wissenschaften
Vanselow, Dr. Renate (2008)
Artenvielfalt auf der Pferdeweide: Grünland erkennen - Zeigerpflanzen deuten
Verlag Westarp Wissenschaften (Broschüre)
Vanselow, Dr. Renate (2011)
Giftige Gräser auf Pferdeweiden: Endophyten und Fruktane - Risiken für die Tiergesundheit
Süßgräserfibel für Pferdehalter Verlag Westarp Wissenschaften
Vanselow, R. U. (2002) Risiken und Nebenwirkungen einer Begegnung: Giftpflanzen und Pferde – Eine wechselseitige Anpassung
Ed. Schürer, Kirchheim. 63 S.
Vera, F.W.M. (1998) Das Multi-Spezies-Projekt Oostvaardersplassen
In: R. Cornelius & R.R. Hofmann (Hrsg.): Extensive Haltung robuster Haustier-rassen, Wildtiermanagement, Multi-Spezies-Projekte – Neue Wege in Naturschutz und Land-schaftspflege?: 108-115 – Institut für Zoo- und Wildtier-forschung (IZW) im Forschungsverbund Berlin e.V.
Vera, F.W.M. (1999) Ohne Pferd und Rind wird die Eiche nicht überlegen
Natur- und Kulturlandschaft 3: 404-425
Volf, J. (1996) Das Urwildpferd Neue Brehm-Bücherei 249. 4. überarb. Aufl. – Westarp Wissenschaften, Magdeburg. 147 S.
Wesch, Thomas Dominik (2008)
Endoparasitenbefall von freilebenden Konik Wildpferden
Westfälische Wilhelms-Universität, Münster Fach-bereich Biologie, Institut für Evolution und Biodiversität