1 Pathophysiologie Pathophysiologie des des ischämischen ischämischen Schlaganfalls Schlaganfalls Prof.Dr.Christof Klötzsch Neurologische Abteilungen Hegau-Klinikum Singen & Kliniken Schmieder Allensbach Schlaganfall • Ca. 150.000 - 200.000 neue Schlaganfälle pro Jahr in Deutschland • Dritthäufigste Todesursache ! • 20% der Betroffenen sterben innerhalb der ersten 4 Wochen (1/3 im ersten Jahr) • nur 1/3 wird wieder beruflich und privat voll rehabilitiert • 1/3 bleibt schwer behindert und auf Hilfe angewiesen
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Pathophysiologie des ischämischen Schlaganfalls · 1 Pathophysiologie des ischämischen Schlaganfalls Prof.Dr.Christof Klötzsch Neurologische Abteilungen Hegau-Klinikum Singen &
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Pathophysiologie Pathophysiologie des des ischämischenischämischen SchlaganfallsSchlaganfalls
Hirngewicht entspricht 2% des Körper-gewichtesGehirn erhält 15% des HerzzeitvolumenGehirn verbraucht 20% des gesamten O2-BedarfesSubstratvorrat im Gehirn in Form von Glucose und Glykogen reicht für 1 min.
Energieumsatz des Gehirns
Tätigkeitsumsatz: Umsatz einer Zelle unter physiologischen BedingungenBereitschaftsumsatz:Umsatz zur Erhaltung der FunktionsbereitschaftErhaltungsumsatz:minimaler Umsatz zur Erhaltung der Zellstrukturen
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„Time is Brain“
JCBFM 2000;20:1276-93.
0
10
20
30
40
min
CBF
(ml/1
00g/
min
)
300 9060 4120 5 6 24 48h
Membran-funktions-störung
Funktionsstörung
Normale Funktion Vitales Gewebe
Penumbra
InfarktEinzelzell-nekrosen
Energieträger im cerebralen Stoffwechsel
90% der Glucose werden oxidativ metabolisiert10% werden anaerob zu Pyruvat abgebautNur unter pathologischen Bedingungen werden auch Aminosäuren und Ketonkörper metabolisiert
Viskosität: durch Erythrozyten u. Eiweissbestandteile beeinflusst
Gefäßdurchmesser: 40% des Gefäß-widerstandes werden durch Arteriolen mit einem Durchmesser von 40-100µm bestimmt
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Autoregulation der cerebralen Perfusion
Cerebrale Autoregulation = Hirndurchblutung bleibt in einem Bereich von 50-150 mmHg des arteriellen Mitteldrucks stabilaußerhalb dieser Grenzen erfolgt eine blutdruckpassive PerfusionBei Hypertonikern ist der Autoregulationsbereich nach oben verschoben
Cerebrale Autoregulation
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pCO2 und cerebrale Perfusion
pCO2-Anstieg führt zu Vasodilation pCO2–Abfall zu löst Vasokonstriktion ausPhysiologischer Regulationsbereich liegt bei 25-60 mmHg pCO2
In diesem Bereich lineare Zunahme des CBF um 4% pro 1 mmHg pCO2-Anstieg
Penumbra („tissue at risk“)
Fokale cerebrale Ischämie zeichnet sich durch ein schwer perfusions-gestörtes Zentrum und einMinderperfundiertes, teilweise kollateralisiertes) Randgebiet (=Penumbra) aus.
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Zytotoxisches Ödem
Ein Abfall der Hirndurchblutung unterhalb des Erhaltungsumsatzes führt zu einem Versagen der Ionenpumpen der ZellmembranEs kommt zu einem K-Ausstrom und Na/Ca-Einstrom in die Zelle sowie zu einemZytotoxischen (=intrazellulärem) ÖdemSpäter entwickelt sich auch ein vasogenesÖdem, dass im CT + KM nach wenigen Tagen an der girlandenartigen KM-Aufnahme erkennbar ist.
KernspintomographieMismatch-Konzept
MRA DWI PWIA.cerebri media verschlossen Hirngewebe irreversibel geschädigt Gestörte Gewebedurchblutung