Offene Hochschulen in Schleswig-Holstein: LERNEN IM NETZ, AUFSTIEG VOR ORT Stefanie Herbst, Produktmanagement FH Lübeck Lübeck, 06. März 2015 Paradigmenwechsel in der Studiengangsentwicklung
Offene Hochschulen in Schleswig-Holstein:
LERNEN IM NETZ, AUFSTIEG VOR ORT
Stefanie Herbst, Produktmanagement FH Lübeck
Lübeck, 06. März 2015
Paradigmenwechsel in der
Studiengangsentwicklung
Agenda
• Paradigmenwechsel: Outputorientierung bei der
Studiengangsentwicklung
• Vom Qualifikationsprofil zum Modul am Beispiel des Online-
Bachelorstudiengang Maschinenbaus
• Herausforderungen bei der Studiengangsentwicklung
• Beispiel: Maschinendynamik-Modul in Moodle
• Erste Erkenntnisse aus der Evaluation der Erprobungsphase
Paradigmenwechsel
Bologna Reform
• Ein zentraler Begriff der Bologna-Reform lautet Kompetenzorientierung,
womit neben der Vergleichbarkeit von Lernergebnissen auf der Ebene der
Qualifikationsrahmen vor allem die didaktische Wende in der
Hochschullehre weg von der Input- zur Output-Orientierung gemeint ist.
• Ziele Qualifikationsrahmen (z.B. DQR):
- Verbesserung der Anerkennung von Bildungsabschlüssen
verschiedenartiger Bildungsstufen und Länder, die Anerkennung von
gleichwertigen Studien- und Prüfungsleistungen und beruflichen
Kompetenzen sowie
- Erleichterung der Entwicklung neuer vergleichbarer Studiengänge
• Dieser Perspektivenwechsel konkretisiert sich an den Hochschulen auf
der Ebene der Konzeption von Studiengängen und den dazugehörigen
Modulhandbüchern, innerhalb derer eine Beschreibung von angestrebten
Kompetenzen und Qualifikationszielen (Lernergebnissen) notwendig wird.
Vom Qualifikationsprofil zum Modul
Warum brauche ich ein Qualifikationsprofil?
Qualifikationsrahmen LINAVO
Quelle: Bartosch, U.; Maile, A.; Speth, C. (2008): Qualifikationsrahmen Soziale Arbeit (QR Sarb
Prozess: Vom Qualifikationsprofil zum Modul
Qualifikations-profil
• Festlegung des Qualifikationsrahmens
• Verantwortung: Studiengangsleiter/in und fachliches Expertenteam
• Frage: Wozu soll das Studium die Absolvent/innen befähigen?
Curriculum
• Ableitung aus dem Qualifikationsprofil
• Einfluss auf das Qualifikationsprofil
• Modulverantwortungen: Autor/innen der Hochschule od. extern
Modulentwicklung
• Methodisch-didaktisches Konzept
• Lernergebnisse formulieren: Wozu befähigt das Modul?
• Standardisierter und zertifizierter Produktionsprozess
• Schulung der Autor/innen: Kompetenzorientierte Lehre/ Möglichkeiten der Mediendidaktik
Beispiel
Online-BachelorstudiengangMaschinenbau
Qualifikationsprofil
Lernergebnisse – Modul
Maschinendynamik
Die Absolvent/innen:
-Stellen selbständig die mathematischen
Gleichungen zur Beschreibung einfacher
schwingungsfähiger Systeme auf
(Einmassenschwinger) und berechnen
die charakteristischen Größen
-Sagen, basierend auf Erfahrungen mit
Simulationsrechnungen vorher, welche
Parametervariationen welche
Auswirkungen auf das dynamische
Verhalten eines schwingungsfähigen
Systems haben und wie sich das
Schwingungsverhalten
Beeinflussen lässt
Herausforderung
• Studiengangsleiter/innen:
– Begrenzte Zeitfenster für die Studiengangskonzeption
– Z.T. neu berufene Professor/innen ohne Standing im Fachbereich
– Z. T. keine Entwicklung des Qualifikationsprofils in einem Expertenteam
→ Tandem aus erfahrenen Professor/innen und neu berufenen für die Studiengangsleitung/ Studiengangskonzeption
• Autor/innen (Professoren der Hochschulen):
– Probleme Autor/innen für die Modulerstellung zu gewinnen
– Wenig Verständnis für den kompetenzorientierten Ansatz – „ich habe doch schon immer so gelehrt“
– Z.T. fehlende Vorstellungskraft, wie Online-Lehre umgesetzt werden kann
– Keine Zeit, da Überlast durch Präsenzlehre
– Schreibschwierigkeiten
→ Nur mit motivierten Autor/innen arbeiten/ Leuchtürme identifizieren
→ Einzelcoaching und Beratung der Autor/innen
→ Probekapitel und Unterstützung durch studentische Hilfskräfte
→ Unterstützung Dekanat/ Präsidium
Moodle Kurs Maschinendynamik
Erprobungsphase Wintersemester 2014
27 Kurse/ 4 Studiengänge
Kurse: 100% online
http://www.oncampus.de/erprobungsphaselinavo.html
Kurse/ Kursbelegungen
224
377
368
102
Food Processing
Maschinenbau
Tourismusmanagement
Maritime Wirtschaft
6
6
3
12
Anzahl der Kurse
Tourismusmanagement (M.A.)
Food Processing (B. Eng.)
Maritime Wirtschaft (M. A.)
Maschinenbau (B. Eng.)
Anzahl der Kursbelegungen
Lehrevaluation Erprobung
Rücklaufquote:
18% (193 Teilnehmer)
Fragen: Wie zufrieden/ Wie wichtig sind Ihnen:
• Online-Material
• Betreuung durch die Dozent/innen
• Präsenzen
• Webkonferenzen
• Praxisbeispiele
• Übungsaufgaben
• Einsendeaufgaben
• Druckversion
Evaluationsanalyse
Übungsaufgaben ++
Praxisbeispiele ++
Übungsaufgaben++
Druckversion +
Hygienefaktoren (sollten positiv bewertet sein): Verbesserung Druckversion Motivatoren: Online-Material, Betreuung und Multimedia Versteckte Chancen (nicht stark im Bewusstsein): Webkonferenzen Einsparungspotential (hohe Ausgaben führen zu geringen Steigerung der
Gesamtbeurteilung): Präsenzen, Forumsbeiträge, Einsendeaufgaben
Mittelwertanalyse
Quellen
Bildquelle:
www.pixaby.com – Lizenfreie Bilder
Weitere Quellen:
Scharper, Niclas (2012): Fachgutachten zur Kompetenzorientierung in Studium und Lehre, HRK Projekt nexus, siehe
http://www.hrk-nexus.de/material/links/kompetenzorientierung/
Bartosch, U.; Maile, A.; Speth, C. (2008): Qualifikationsrahmen Soziale Arbeit (QR Sarb), siehe
http://www.fbts.de/fileadmin/fbts/Aktuelles/QRSArb_Version_5.1.pdf
Deutscher Qualifikationsrahmen für lebenslanges Lernen, siehe
http://www.dqr.de
Vielen Dank
Dipl. Kffr. (FH)Stefanie HerbstFachhochschule Lübeck
Produktmanagement und Studiengangskoordination
Arbeitspaket 5 - LINAVO
E-Mail: [email protected]
Twitter: HerbstStefanie
www.oncamus.de, www.fh-luebeck.de