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Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

Apr 04, 2023

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Khang Minh
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Page 1: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...
Page 2: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

ORGAN DER DEUTSCHEN GESELLSCHAFT FÜR

ANTHROPOLOGIE , ETHNOLOGIE UND URGESCHICHTE

BEGRÜNDET VON A . ECKER UND L . LINDENSCHMIT

HERAUS G E G EBEN VON

JOHANNE8 RANKE

UND

GEORG TH ILENIUS

N EUE FO LG E — BAND VI(D ER GAN Z EN RE I H E XXX IV. BAND )

MIT 1 9 T A FE LN UND 5 2 IN DEN TEXT E INGDR I3C KT I‘ZN AB B IL DUNÜ F.N

BRAUNS CHW E IC

DRUCK UND VE RL AG VO N FRIEDRICH VIEW EG UND som:

1 9 0 7

Page 3: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

— o . - n o _ D - q

Allo Rechte , numm tlich du jeniga der Ubenotsung in fremde Spm ben,

Page 4: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

zum swb z i sten eburtstag e

19. November 1907

Redak tion u n d Verl ag

\‘0 lh

A rch iv fü r A n th ropolog ie

Page 5: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

E m i l S chm i d t °

l‘

.

Am 22. Oktober (L J. erlag Em i l S c hm i d t einem Herzleiden in se inem

69. Lebensjahre . M i t ihm ist einer der hervorragendeten deutschen An thropologen

rlahingegangen. Er hat d ie m iihsamen Anfänge der Anthropologie in Deutschlan d

miterlebt und ist ihr treu gebl ieben bi s an das Ende, das ihn kurz vor derVollendung

einer größeren Arbe it traf.In unserer Z eitschrift veröffentlichte er se inen ersten größeren Aufsatz

„Z ur Urg e sehichte No rd am e r i k as“. das Ergebn is eingehender Studien über di e

amerikan ische Urzei t und die'

kritieche Würdigung der damals bekannten diluvialen

Reste, zu welchen Sc hm i d t auf seiner,im Winte r un ternommenen Re ise

im Lande selbst das M ate rial sammelte . Sechs Jahre spater führten ihn seine

Arbeite n nochmals über den Atlantischen Ozean und er hat seither di e Ent

wickelung der ameri kan ischen Anthr0pologie dauernd verfolgt. Im Globus besprach

er wichtige Funde , im Arch iv behandelte er i n Referate n die ameri kan ische

Literatur und hier erschien a uch 1 879 die Abhandlung über: ;‚D i e präh istor is c h en K u p fe rg e rate Nor d a m e r i k a s

“ und 1 895 2 „D ie vorg esch icht-l ich 9n

I n d i an e r Nordam e r i k a s“ . In der ersteren berichtet er über die ge legentl ich der

Jahrhundert-Aun tc llung in Philadelphia zusammengebrach ten Funde, d ie letztere

bringt e in e kritische Behandlung der M ound-Forschung und vergleicht ihm Er.

gebnisse m it der Kul tur der geschich tl ichen Z e iten. 1 894 schon war: „D i e Vo r

ge s c h i c h t e Nord am e r i k a s i n d e n G eb i e t e n d e r Ve re i n i g t en S t aat en “ bei

Friedri ch Vieweg Sohn in Braunschweig verlegt werden, e in zuverlässigerFahrer

durch die hochst nngleichwertigen Quellen der amerikan ischen Präl1iatorie.

unternahm S c hm i d t eine zehnmonatige Reise nach Ceylon und

Südindi tm . Der Forscher, der Kamera, St ift und Pinsel mi t gleicher Sicherheit

und fein em ästhetischen Empfinden handhabte, beriickeichtigte indessen die Lande

Page 6: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

schaft nur in zweiter Lin ie. Ihm waren d ie M enschen di e Hauptsache und so

untersuchte er d ie Veddahs und d ie prim itiven Drawidastämme besonders sorgfäl tig.

D ie Ergebn isse der erfolgre ichen Reise veroti'

entlicht0 er zum größten Teile imG lobus ; als selbständige Werke gab er d ie „Re i s e i n S ii d i n d i e n “

, Leipzig,

E ngclmann , 1 894 und „C e y l o n“

, Berl in, Schal l u. Grund, 1 897, heraus.

“'enn auch S c hm i d t in Amerika der Urgeschichte, in Indien der Völker

kunde niihor trat so war doch d ie physische Anthropologie sein e igentlichen

A rbeitsfeld.

Wie fast all e Vertreter der Somatologie war auch er fr iiher Arzt gewesen .

Als er von se iner ersten amerikan ischen Reise zurückkehrte. wurde er lei tender

Arzt des nach se inen Ideen erbauten K ru ppschen Krankenhauses in E ssen, bald

darauf auch Hausarzt der ihm eng befreundeten Fam il ie K rup p. M it einem

ihrer M i tglieder reiste er im Jahre 1 875 nach Ägypte n und legte hier den G rund

zu seiner wertvollen Schädelsammlung , deren vortrefl'

lichen Katalog er selbst

verfaßte (Braunschweig 1 876 erschien seine erste anthr0pologische Arbeit

in dem Archiv. Bd. IX: „D i e H o r i z on t a l eb en e d e s m en s c h l i c h en S ehiide ls“

,

Bd. XII brachte: „K ran iolog ische Un te r su c h un gen

, der nächstfolgende einen

Aufsatz: „Übe r d i e B e s t imm u ng d e r S eh iid e lkapaz rtii t“

. D ies e Re ihe ist be

zeichnend fiir S chm i d t s außerordentlich sorgsame Arbeitsweise . Damals m ußfast

j eder Kraniologe nach eigenem Schema. S c hm i d t erkannte von vorn herein, daß eslediglich darauf ankommt, vergleichbare Ergebn isse zu erhal ten , n ich t ausschl ießl ichE inzelfragen zu behandeln und Tabellen aufzustellen , m i t deren Z ahlcnm aterial n ie

mand als der Herr Verfasser etwas anfangen kann. Sopriifte denn Schm i d t in sehr

gfiindlicher Weise d ie verschiedenen Horizontalen und kommt zu dem auch heute

noch gültigen Schlusse, daß di e j etzt „Deutsche Horizon tale“ genannte die

„beste

aufzufindende “sei. Von gleicher Bedeutung waren se ine Arbeiten über den

Schädelmodulus, di e Richtung der Hauptdurchmesser, d i e Schädelgröße und d iekri tische Vergleichung der M ethoden der Kapaz itä tsbcstirnmung. Solche ein

gehende Vorarbeiten bi lde ten d ie Grund lagen , auf denen Sc hm i d t s bekann te s

und m it Rech t verbreite tes Werk entstand: „An t-hropolog i sche M e thod en , An

leitung zum Beobachten und Sammeln fiir Laboratorium und Re ise“ , m i t zahlreichen

Abbi ldungen, Leipzig 1 888. Heu te besitz en wir neuere An leitungen dieser Art,aber si e machen S c hm i d t s Werk n icht überflüss ig, das zum ersten M ale in dem

Wirrwarr der subjekti ven M ethoden Klarheit schuf und das dauernd Wertvolle

heraushob. D ieses Herv0 rtreten der Techn ik in S c hm i d t s A rbe iten ist n icht

ein Anzeichen seiner Vorl iebe fü r d ie mechan ische Tätigkeit, sondern seiner G e

wissenhaftigkeit und eine Folge der damal igen Lage der Anthropometrß. „Tritt

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— l ll

an uns di e Aufgabe heran, eine Gruppe von Schädeln zu unte rsuchen, so ist es

zuerst Sache des Auges. der allgemeinen Beobachtung, etwaige Typen und M itte l

formen in G ruppen zu sondern . Dann erst tritt der M aßstab in sein Recht “. schreibter einm al und d ie Anthropometrie ist ihm n icht Selbst-zweck. „D i e a n t i k e n

S c häd e l P0m pep s“

(Arch iv 1 884) bedeuteten ihm ebenso wie die alte truskischm

Schädel, d ie er in I tal ien sammel te . Vorarbe iten für d ie Bean twortung der ‚ Funda

m entalfrage der Kran iologie “

, di e er in der Abhandlung: „Üb e r a l t u n d n eu

ägyp t i s c h e S c h ä d e l “ (Archiv 1 888) stellt, „wie wei t gi lt fiir den Schädel das

G esetz der Form erhaltung durch Vererbung und wie weit findet bei ihm unte r

dem Einfluß außerer Bed ingungen Form vsrän derung statt?“ Er beantworte t sie

dahin , daß die Energie der Vererbung das Übergewich t hatte aber d ie Energie

der saßeren Einflüsse. Aber er betont daß dies „ in d iesem einen Falle in Ägypten “

zutrt und häl t es für sehr wahrs cheinl ich , „daß unter a nderen Verhältn i ssender umgekehrte Fall e in treten m ag

“. Es ist n ich t alle in di e vors ich tige Bewertung

der Ergebn isse, welche hier hervortritt, sondern auch d i e b iologische Aufi"

assuug

der Somatologie und d i e Unabhängigkei t von Lehrmeimm gen. Von d iesem Stand

punkte aus beurteilt sr „D i e Rassem '

e rwand tschal'

t d e r Völke r s tämm e S üd

i n d i e n s u n d Cey l on s “

(Bastian-Festschrift 1 896) und d i e Ergebnisse einer von

dem anthropolog ischen Vere in in Leipzig angeregten Untersuchung über „D i e

K örp e rgrö ß e u n d d a s G ew i c h t d e r S c h u l k i n d e r d e s K re i s e s S aa lfe l d

(He rz og tum M e i n i ngen)“

(Archiv , 1 892) oder „d i e Ve re rb u ng i n d i v i d u e l l

e rwo rb e n e r E i ge n s c h aft en “

(Kom spondenzd llatt

Das umfassende Können S c hm i d t s kam am klansten zum Ausdruck in

se inen Bücheranzeigen im G lobus , sowie be i seiner Tätigkei t als langjähriger

Referent für S c hwa l b e s Jahresbericht und das Archiv. Überal l erscheinen Z u

sätze aus eigenem Wissen, d ie oft genug d i e Bedeutung des Neuen erst ins rechte

Lich t setzten . „Eine Kritik darf scharf sein ; gere izt und kriinkend n iemals “

,

sagt er bei der Besprechung eines Werkes und seinem ganzen W esen entsprach

ein e naclisicli tige und wohlwollvnde Beurteilung , d ie er in d ie Form von Be.

denken und Vorschliigon zur Nachprüfung kleidete , wo er dem Verfasser n i cht

zu folgen vermochte. So be i der Beurteilung der Frau von A u ve rgn ie r ( G lobus

oder in der von S e rg i und K o l lman n nufgeworfonen Pygm aenfrage ( G lobus

1 895, Gern fügte er si ch ‚ der Logik der Tatsachen"

, wenn er über die

eingehende Begründu ng des Homo prim igen ias durch S c hwa l b e berichte t (Globus

und erkenn t in Klaatschs Theorie der Abstanunung des Man.—when neben

der umfassenden S tofl'

beherrschung und der kritischen S ichtung das Verdienst

an,daß Kl au t s c h neues fruchtbares Leben in di e Anschauungen über die Ent

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_ lv _

w ickelung des Meuschengeschlechts gebracht hat (Globus Nur sehr selten

zeig t se in Urtei l ein ige Schärfe. so, wenn er d ie d ile ttant ische, al le w icht igen Fragen

offen lassende Form schi ldert, in welcher der Fun d von W arrnambool derÖfi‘

entlich

ke it übergeben wur de (Globus

E m i l Schm i d t wurde am 7. Apri l 1 83 7 in Obereichstädt in B ayern ge

boren. aber Thüringen wurde ihm zur zweiten He imat. In Jena hörte er dre i

Semester lang naturw issenschaftl iche und philosophi sche Kollegien , in Le ipzig trieb

er während e ines Semesters fast ausschließlich Anatomie und Phys iolog ie, um dann

erst das e igentliche Studium der Medi zin zu beginnen . So schuf cr"

eich die

bre ite B asis. auf welcher seine an thropolog ische Arbei t erstand ‚ häufige Re isen

ins Ausland brachten ihm neue Anschauungen und füllten se ine Skizzenb iicher.

1 885 hab il itierte er sich in Le i pzig für Anthropolog ie , wurde 1 889 Extraordi

nar ms und 1 896 Honorarprofessor. Schon 1 900 ließ er s ich jedoch krankheits

hnlber pension ieren und s iedel te nach Jena über ; seine Schäd els ammlung schenkte

er in hochherzigster W eise der Universitä t Lei pzig. Trotz seiner K rankheit

arbeitete er e ifrig we iter. unte rstützt von seiner Gattin , der Tochte r des bekannten

Leipziger Archäologen O verbe ck. In Jena er ei lte ihn das E nde und in Leuten

berg in Thüringen wurde er bestattet.

Schon früh wurde S chm i d t die Anerkennung der engeren Fachgenossen zu

tei l. Die unthropol0g ischen Gesellschaften zu Florenz W ashington

München S t. Pete rsburg ( 1904) ernannten ihn zum E hrenm i tg l ied, andere.wie W ien zum korrespondierenden Mitgliede . Über die Gelehrtenwel t

hinaus ist sein Name wen ig er bekannt geworden . A lle Reklame war ihm zuw ider

und er konnte sich n ich t entschließen , hervorzutreten und eine Stell ung zu be

anspruchen, obg le ich ihn sein W issen dazu reichlich legit im ierte .

Alle, die S chm i d t kannten , betrauern den Verlust des vom ehmen, fein

sinn igen und guten Menschen ; was er seiner W issenschaft geleistet hat, schätzt

sie als dauernden B esitz.

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INHALTSVERZ E IC_HNIS .

Ki l l . Bem dere Geflechtsart der India ner im c ynligebiet. Mit 1 1 Abbildungen im Text und Tafel XVIund XV". Von Dr. hi s: Schm id t , Direktorislü n istent um Königl. ) i uoeum für Völker

h'

n ud Rasm un en: NanoMenschen. Ei n Jahr bei den Nachbarn des Nordpo ls. Aus dem Dinincben

übersetzt von E l sbeth Roh r. Mit 5 Z eichnungen von Gu t B ar-ld Mo l tke und einem Porttdes Verfasse rs. Bern. Verlag von A. l°n ncke‚ 1907. (J. Hanke) .

Rudo l f V i rchow:Briefe nn se ine Elte rn. 1 839 bi| 1864. Herausgegeben von Mar i e Rnbl , geb. V i rchow.

Mit einer Heliogravün . sowie 8 Vollbilderu und einem Brief in Autographie. l e ipzig . Verlag vonW ilhelm Engelmann, 1906 . (J. Hanke)

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VI lnhnltevem iobnie.

Fr i tz Krnnee :Die Pueblo-Ind iener‚ eine hintorieoh«etbnogreplzieche Studie. Non Acta. Abbnndlung derKeinerl. Leopold.

-CeroL Denteehen Akad emie der Netnrforecher, Bd. LXXXVI I, Nr. 1 . Mit 9 Tafelnund l Knrte . eowie l ä Textfignren. "1 110 1907.

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I .

Über d ie Verschied enheit männlicher und weiblich er Schäd el.

Von P. J Möbius.

Mit 6 Abbildungen und 1 Tafel.

Vor kurzem habe ich di e Geechlechtaverschiedonheitcn der tierischen Schädel besprochen(Beiträge zur Leh re von den Geschlechteunter»schieden, Heft 1 1 — 1 2, Dabe i ist dermenschl iche S chädel nur nebenbei erwähnt worden, j etzt aber möchte ich etwas genauer iibereine bestimmte Eigentüm lichlreit des S chädelsdes menschlichen W eibes reden. Le ider sindmir damala be i der historischen Übers icht zweigute Arbeiten entgangen , und ich weise , umein Versäumn is gut zu machen, auf sie hin. Eshandel t eich um zwei Dienertationen, deren einein S traßburg v on R eb e nti ech , einem SchülerS chwa l be s, d eren andere in Berlin von P a u lB a r te l s auf An regu ng se ines Vate rs hin geschrieben werden Merkwürd ig ist, daß diebeiden ausführlichen Anfali tze den von mir gemeinte n Geechlechtsunterschied gar nicht kennen,obwohl es einer von denen ist , auf d ie zuerstaufmerksam gemacht werden ist.Im allgemeinen war b isher das S tre ben d er

A natomen und A nthropologen darauf gerichtet.,„pethognoetieche Symptome

“ zu finden, wie es inder Med izin heißt, d. h. Formeigentiim lichkeite n,d ie es geetatten, mit Bestimmtheit einen weiblichen vou e inem männlichen Schä del zu unterscheiden , und oft wird das Bedauern dariiberausgesprochen, daß doch al le Un terschiede tä u

B. B e b e n t i sch . Der W eibernehih lel . Dias. inang .

Jena. G. F isc h e r. Ahgexl rtlnkt in

Arbeiten '

. II , B. 201 . herunegegeben von O . S chwa lbe .

Jena , 6 . F i s c h e r . [098 . P. B a r t e l s , Über Gesehleehtsunharuchiede am Behl alel. Diss . lueng . B erlin1 807.

Archiv litt Anthropolog ie. N. P. IN . t'

l .

sehen können, daß keiner in jedem Falle jedenZ weifel ausechließe. E twas anders muß mand ie Suche ansehen, wenn man zu der E inl ichtgelangt ist, daß es keine absol uten Männer,keine abaoluten W eiber g ibt, daß in der Regelauch am Hanne einze lne weibliche E igentumlichkeiten vorhanden oder doch angedeutet sind,be im W eihe einze lne ml nnllche. Die „nudano

ernde B isexunlitlit" erklärt es, daß auch amSchädel des W eibee männl iche B ildungen , andem dee Mannes weibliche Bildungen vorkom

men. Damit verlieren die Geschlechtaunter

schiodo nicht an Bedeutung , männl iche Formbleibt männ lich und W eibliche weiblich , aberwi r erfahren , daß zwischen d ie beinahe re inmännlichen Schädel und d ie be inahe rein weiblichen S chädel Z wischenformon eingeschalte tsind, bei denen der Form des einen Geacblechtee einzelne oder mehrere K ennzeichen dee an.

dere n eing efügt sind, so daß als Mittelpunkt der

ganze n Reihe ein hermaphroditieoher Schädelzu denken ist. Die Aufgabe des Untereuoherswi rd nun d ie se in , anzugeben , inwieweit ein

SchM el männliche oder we ibliche Formen hat ;und es ist ers ichtlich, daß dam it sehr v iel mehr

geleistet ist als m it der bloßen Geschlecht»besti mmung . Das ers te bleibt diese natürli ch,und trotz aller S chwankungen macht sie in derRegel keine Not. Denn natürl ich w ird sich

niemand auf ein einzelnes Z eichen verlassen,faßt man aber al le wichtigen Merkmale insAug e , so bleiben un ter 1 00 S chädeln immernur einig e, bei denen d ie Geechlechtsd ingnoeenicht mit S icherheit zu ste l len ist. Diese Ao

1

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i ’. J. hl c'

ib iun.

nicht , d ie S ehne ffhnu enn und Andere schon

friiher vertrete n haben , ist auch von R eb ent iueh bestätig t werden. Er mechte die D iagnosebe i 169 Schädeln und i rrte e ich dabe i 1 6 mal,de er neunmal Männer für We iber hiel t, siebenmal W eiber fii r Männer (Fehlem tz

F indet man nun an e inem Männereehiidel de

oder dort ausgeprägte we ibliche Formen , eo

kann man schl ießen, daß diese r Mensch in irgende inem S inne zu den sexuellen Z wieehenforrneu

gehört hnbe, und mit der Ze it wird es v ielle ichtm ög l ich werden, nur der Art. der Mi schung derGeechleohternerlttnalis noch b est imm ten Sehlilßße

zu ziehenWennman, wie ich früher vorgeschlagen habe,

um Schädel d ie Gehirnknpeel und d ie Außenwerhe unterscheidet, so ist ersichtl ich , daß diesofort in die Aug en fallenden Geeehleehternerkmale. d ie , auf denen d ie D iagnose auf den

ersten B l ick zu ber uhen pfleg t, den Außenwerkennngehören:Größe der hi nekelforteätze (H interhnuptfortantz , W erm nfortsutz , .

Griffelfofl afl t ,

Schläfenlinieu)‚ Größe und Form des Geeichtee

und besonders d en Unterkiefere, Beschaffenhe it

Wenn es gel ingt nun der Form den Schädel: d ie(lee Gehirns und nur di en t d ie geietige Beschaffenheitzu en eh lielk m. eo gelungen wir nur Pbrenologie. Diese‚Ge iateelebre

'in eine Erkenntn is dee Geister nun der

Form «l ines materiel len Gegenb ildnn. Schli eßen wireher um der Form der Anflenwerlte nut gei etige Eigennehnften‚ oo treiben wir Phyri0gnom ilt de t Sobe deie.und des wir d am leichtesten eo gemhehen . de li wirwei bl iche Züge beim ) lenne und männ liche be im W e ihe

untilnden. Größe dee ( i enicb tee B. deutet nut eine .

l iebe Energie. Der Kind und in gewin em G rade euchden Weib heben ein k le in e. Genieht, wie aber beimJ ünglinge du Ga icht groß wird , enth t nich d iemänn liche Energie ; jene ntehen am Ran de, der Mannm itten im Strome der Leben.. Von der Grü ße da0 eeiehim hängt d ie Form der 8ehl de lbu ie eb . du

größere Überwi egen den Sug ißnlbngene iiber d ie Bari.beim W eihe deutet e ine nur an! Kleinheit den Qu ichtee. Menge! an Energie. W enn nun besondere Stückeder Außenwerke groß oder klein rind . werden wahroeheinl ich bewudene m änn liche oder weibliche Chora l:tere vorhanden nein. E in k leines zurückweichendee Kinnwheint B. Un fä higkei t, eich durchzut etzen‚ u nz u

aprechen , Stä rke der Hinterbnupttorteii tne (und der

Nuckenm m i eln) geoohlecb i l iche Sinnl ichkeit auch m itunl icher A rt, ein gm ber Kiefm inkel l i ii cbeieh tlm iglte it,Schmelheit der Neue geinti ge Feinheit. Natürlich sind

ind ividuelle und M e-B igentüm liehke iten zu unte r»echeiden ; «l ie gefundenen Beziehungen gelten zunä ch:t

innerhalb der Run e. und inwieweit Rennen-Charaktere«lee Schädel. geü tige Charakh —re aundriicken‚ das wä rez u unten uclnen.

8tirnwulst, Augenbreuenh vgen, Stirnhöhlen rindden Röm ern der Tiere zu verg leichen ein Auewi iehee,die m it dem gem hlwhtl ieben Leben zuvernmenh iiugrn.

Die Behaupt ung, (l aß sie von der Fm twlckelung derAtemwerhneuge ebhingen . het g ar n icht: für sich .

S ie w ird when dadurc h widerlegt , daß der Orangutnnetarlte 8tirnwii lete und gar keine Stirnhöhlen hat.

i ch benutze jede Gelegenheit, “ gen den nur f rankreich etzunmenden Gebrauch z u pm teutieren. v ennehd ie G lebelln ein Buekel nein eoll. G luber heißt unneinma l glett, und (ina tut die gle tte Stel le über«lem Buckel.

den Bedeutung evcllcr aber ein

diese praktisch we rtvol len Ze ichen sind d ie Ge

echlechteunternchiede an derGehirnkapcel:Größeund Kapazität (Umfang und Fnßfähigkeit ode rGeräumigke it), örtlich verschiedene W ölbungen.Uber Größe und Kapazitä t bestehen keine Mei

nungsveruchiedeuheitcn, der we ibliche Chsrakte rist hie r ebenso wie be i den Anikanwerten ein

Minen. Dagegen sind über d ie Formverschie

denheiten der Gehirnkapse l eehr verschiede'neMe inungen geäußert we rden . Es ist v iel leichtnicht unbesche iden, wenn ich an dieeer Ste l leerzähle, wie ich dazu gekommen bin, mich m itd iesen Me inungen zu beschäftigen. Ich habeim Grunde nur psychologische Interessen undich würde m ich n icht genauer m it der Schädelfcrm befaßt haben ohne die Überzeugung, daßdas Innere dem Äußeren entspreche , daß dieUnterschied e der Form see l ische Verschiedemheite n nusdrücken. Sähe ich in der Schädel.lebte nur ein Mittel zur Unte rscheidung ver

schiedener Russen , so wäre sie m ir zieml ichgle ichgültig. Es int daher begrü flich, daß ichzu Ge i l ge langen m ußte, und daß desse n Auffassung m ir von vornhere in näher stehen mußteals die „wiesenschaftliehe Kmniolog ie

“. Dort

ist d ie Hauptsache d ie gewöhnlich n ur durchdie Anschauung erfnßbnre Gesta l tung bestimmterSte llen der Gehirnkapsel , hier hundelt es sich

um ein Am men en des Schäde l; des ohne Angabe von Gründen der mnthemntischeu Betrachtung nachzueifern sucht Nun fand ich be i

Gnl l (.Änstom ic et Phyü ologie du eyeti>me

nerveux‚ III. 1 3 9, 1818) folgende Angabe übe rden menschlichen Hinterkopf: En ccmpnrnnt

srec une infatigeble peroévérnnce les formen

variées (lee tötes , j’ni remnrqué que dans le

plupart des té tee des femmes, la part ie supé

rieure de l’oecipitnl recule dnvnntngc que den»

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ichor und we iblicher Sch i dei (nun der Gegend von Jane) .

E. Sc hm i d t . 445. Oalvnri um d ' mat. Aue .\l oo l u Samm lung. Kapazität 141 5. horin l ' m l . 5 1 4, Länge 1 76 . B re ite

it!, Länge d es For. m gn . S I , Bre ite 2 1 . Nach 11. Sc hm i d t , Nr. 3 3 7. t‘

nlvnrium j ur .»nninlt . Aus e inem Kimhhufe

'

npnzi tii t. l 3 03 , horiz. L'

m f. 498, Länge i so. Bre ite 1 3 5. Höhe 1 3 2. Länge du For. lngn . 3 3 . B re ite 26 . Ich l iige h inzu :“ 6 6 3 0 g, be i 8 3 7 53 5 g. An diesen be iden Schäde ln u ina d ie ü esehlec lntsunte n chh de sehr nungepriigt. beso ndere auch

ii9rung in der Gegend d er h interen unterm W inke ln den S eheite lbeiues.

im poloxie. IC. I'. Bd. "I. l e d r. T i e r e n S oh n In l ln nn-ehv riu.

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Page 15: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

Über die Vernehiedenheit männlicher und weibl icher Schädel .

les tötes ou les cränes des homm es. Merkwürd igerweise stützt eich G e i l , im Gegense tze

zu sei nem Verfahren sonst, bei diese r Ste lleauf d ie Messung , indem er (p. 1 64) sag t: Leplus

°

souvent, on trouvera, dans lee fiilee et dansles femmes, le diametro du frontal l

ccc ipiial

pl us grand que dans les hemm en, perceque chez “

e llee l’occipnt recule dsvsntuge. G e i l we istzur Erläute rung su! se ine Tafe l n hin. Die Vorwö lbung , die er me inte , liegt zwischen derSpitze des h mbdn und dem Inion und re ichtetws S cm nach rechte und l inks von der Mitte llin ie. Zuwe ilen ist sie durch e i ne med iane Ein.

senkung in eine rechte und eine l inke Vorwölbungge te ilt. Ist sie sehr ausgeprägt , so sche in t snd iese r Ste lle der Abschnitt e ine: Apfele dem

Hinterhsupte aufgesetzt zu se in. E . S chm i d tm e int dasselbe , wenn er sagt: „

Hinterhsupt

schnppe sterk kapse lförm ig vorspringend“. W enn

man die beiden Schlic auf Taf. I, l und 2 be.

trschtet, so weiß man, was die W orte bedeuten .Der Hinterkopf des Mannes ist. ein Kugel.

nbschnitt, und ist das Männliche sehr ausgeprägt,so gehört diese r Abschnitt zu einer Kuge l, dieviel größer ist sis der Kopf, (1 . h. der Hinterkopf ist zwar gle ichmäßig gewöl aber flach.

Der Hinte rkopf des W e ibes dagegen ist nichtnur durch dns Vorspringen der Stel le zwischenIA mhdaßpitse und iniou, sondern auch dadurchnnscheinend verlänge rt oder zugespitz t, daß dieRegion um den hinteren unteren W inke l desScheite lbeines herum eingezogen ist , daß d ie

Gegend unterhalb des Inion weniger gewölbtist als be im Menue, und daß sich obe rhalb derLembdaspitze e ine m ehr oder weniger tiefeEinsenkung findet. N stilrlich entsprechen dieserSchilderung nur Schlidel m it ausgeprägten:Geschlechtschnrakte r. Alle Stufen zwischen demtypischen W eiberschii del und dem typischenMännemchiidel findet man bese tzt. Aber ent

sprechend der Rege l , daß d ie Variabilitä t desMannes größe r ist, sieht man häufige r W e iblicheForm am Hinte rk0pfe des Mannes sie n line»

liche nn dem des W eihes.

Mit d er Begründung se ine r Angabe n hat essich Gs l l , hie r wie oft, ziem l ich le icht gemecht.Er sagt, ich habe es immer so gefunden, undverweist suf e in ige Abbild ungen in se inemAtlas. Au! Mitteilung von Beobachtungsrcihcu

hat er sich n icht eingelassen. Das muß nachgeholt werden , und bei einer solchen Prüfungist es von vornhere in klar, daß d ie beiden Behauptungen, näm lich die, daß beim \Veibe der

obere Tei l der Hinte rhanptschuppe ausgebuchte tsei, und die, daß der Ll ngsdnrehmesser größersei, von einander unabhängig sind. Es könntesehr wohl se in, daß die erste zu Recht bestünde,die andere nicht.Ich habe m ich zunächst dadurch zu orien

tiere n bem üht, daß ich den Hin te rkopf m einerPatienten in der Sprechstunde unterm chte . Ich

fand dabe i Gal le Behauptung bestä tigt , unddie vorhi n gege bene Sch ilderung des we ib lichenHin terkopfes ist das Ergebnis dieser Prüfungen.Nur ist für den Kopf des Le benden noch dashinzuzufügen , daß d ie Schwäche der Nackenm uskein am weiblichen Kopfe d ie Züge des

Bildes verschärft. Bei e inem kräftige n Menueist der Nacken durch d ie Muskulatur ausgefüll t,und oft sche in t die Profillinie vom Inion abwl rts e ine Gerade zu se in, während be im W eihe

i n der Regel für Blick und Hand d ie Nackenliniesta rk e ingebuchte t ist. Da ich diese Unte rsuchung durch Jahre fortgese tzt habe, ist dieZahl der Untersuchtcu ziem lich groß , aber ichhabe ke ine genügenden Aufze ichnungen , daß

ich etwa angeben könnte , bei wievie l Prozen tsich d ie typische Bildung findet

E rst neuerd ings ist es m ir m öglich geworden,eine größere Zahl von Schädeln zu prüfen. Die

Schäde lsamm lung von E m i l Schm i d t , die demhiesigen m log ischen Institu te gehört., ist jetz taufgestellt werden, und d er Gehe im e HofratHerr Prof. Ch u n hat m ir ihre Benutzung m itgroße r G üte gestatte t. Die größte Zahl derSchädel stamm t aus Europa und aus Ägypten,und d iese be iden Gr uppen habe ich hauptnitchlich unte rsucht. i rgendwie deutliche Rassen.

unte rschied e konnte ich dabe i in H insicht aufdie m ich beschi ftigcude Frage n icht entdecken,ich nehm e daher auf die Rasse we i te r ke ineRücksicht. Die Geschlechtsd iagnose ist ofieubarvon Schm i d t se lbst und von vorhergehenden lnhaher ugemacht werd en, da d ie m e isten Schäde lGräbcrschiidei sind, aber ich sehe darin ke i nenAnlaß zu Bedenken . Es kann wirklich, wennman den ganzen S ehndel vor sich hat, in d erRegel kein Zwei fel bestehen ; nur in wenigen

Page 16: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

e P. J. Möb inl .

Fällen schienen m ir Zwe ife l berechtigt zu se in,und auf diese komme ich zu rück. Ich habe

folgendes Verfahren e inge schlagen. Ich ließvon e inem Gehilfen den Schädel in ein Tuche inhüllen , das bis hinte r die W arzenfortali tze

re ichte und nur den Hinterkopf fm iliell, undnun machte ich d ie Geechlechtsd ingnoee, indemich erst bei geschlossenen Augen den Hinterkopf befühlte , dann auch ansah. Bei Sehldeln von 3 00 habe ich d ie richtige Diagnocegemacht, 44 mal habe ich m ich ge i rrt, 45 malbin ich im Zwe ife l geblieben. Die Diagnoseauf Männerschädel war 1 49 mal richtig, 24 malfalsch , die auf W eiberechlidel 62mal richtig,20mal fal sch, zweifelhaft war ich bei 1 6 mannlichen , 30 we ib lichen Schädeln. Nach Enthällung des Schäde ls mußte ich in der Rege l d ieDiagnoee S ch m i d t s anerkennen. In zwölfFällen jedoch , i n denen ich nach S c hm i d tfalsch diagnostiziert hatte , blieb m ir das Ge

schlccht des Sehlidelc zweife lhaft. In einze lnenFällen sche in t sich Schm i d t durch die Kapazi tätbestimm t gefühlt zu haben ; bei e inem SchädelB. von vorwiegend weiblicher Form , aber

1480ccm Kapazität, nimm t er männliche. Geschlecht I n, bei e inem mit vorwiegend männl ichen Formen, aber 1 195 ccm Kapazität weiblichen. Dre imal hatte S chm i d t se lbst auf

Geechlechtebestimmung verzichtet. Darunte rsind zwei j ugendl iche Schäde l, bei denen er

schre ibt infant. II“ ; m ir sche inen be ide we ibl ich xc se in. (Siehe Ta& l I, 3 undGegen die Bedeutung meiner Diagnosen

kann man bem erken , daß oft der Hintenhauptforteatz das Geschlecht erkennen Im e,

also ein Außenwerk , nicht. die Gehim kapeel

form. Due ist richtig , aber immerhin sindin der Mehrzah l der Fül le diese Muakelanaatv

ste l len n icht 00 entwickelt, daß man d ie Diagnose darauf gründen könnte. Einmal hehe ichm ich so geirrt, daß ich wege n e ines eehr derbenl nion männlichen Geschlecht annahm ., wiihrendder Schäde l nach den übrigen Kennze ichen weiblich war.Die andere Frage int nun d ie , ob G a l l e

Behauptung , der ]Ä ngcd urchmeeaer dcs weiblichen Schiidels se i größer als der doc männlichen, berechtigt ist. Merkwürd igcrwe iee schein tC a l l d ie absolute Länge geme in t zu haben.

Dabe i ist das Z irkelende an! die we ibliche Glabel la au fgese tzt , d er S tirnm tlst int n icht mi tgemeasen.

B arte l s hat bei a l len Rennen d ie Lä nge d es m l m v

l ichen Schä dels grö ßer als die «lee weibl ichen ge funden.gibt aber keine Zahlen. R e hen t iach findet für denm änn lichen Schäd e l Längenwe rte von 1 63 bin 200 mm ,

in der Mehrzah l l 78 bin 1 88 mm , für den weiblichen1 6 1 bis 1 8 6 , bzw. 1 70 mm . A l: 3 lerkwürd lgke it erwähnter . daß der l i ngste 8chi del (20 1 mm ) einem W eihe

gehörte .

Mann und W eib. Deutsch von Knrc l l n. B.. 77.

Le ipzig 1 895.

l ch habe suf se inen Tafel n nschgemessen undfinde sie größte Li ege 1 98 (Taf. 2 1 , W e ib),1 90 (Tui . 66, W eib), 184 (Taf. 60.W e ib), 1 78

(Taf. 88 , sehnjähriges Mädchen) , 1 99 (Taf. 48,Ms nn), 185 (Taf. 3 9,Mann), 183 (Taf. 30, Mann),1 76 (Tel . 3 7, zehn bis swölijähriger Knabe)Ob der Z e ichner von G al le Me in ung sugge sti vverleitet werden iet, oder ob bei diesen sus

gewählten Schäde ln die weib lichen wirklich so

auffallend inug gewesen sind , das weiß ich

natürlich nicht. Es versteht sich, daß in derRegel der männliche Schäde l sbsolut länger istsie d er we ibl iche. Be i je 20 nordafrilu cischen

Schäde ln finde ich ele männliche größte Längeeinmal mm im Mi tte l , das andere Mal1 7 mm , als we ibliche Länge eiumsl 1 75, 1 mm,

das andere Mal mm, be i je zehn europäi

schen Schäde ln als männ liche Länge m a,

e in we ib l iche mm . Durchschnittlich istalso der Mil linerltopl um 10mm länge r. Man

kann nun frage n, ob Gal le Bchsuptung fü r d iere lative Länge zutrefie. Dieser Ansicht istW e lcher, der (1 862) sagt: „

Fnßt man die re letiven Größenverhältnisse ins Auge, so ersche intder Längsdurchmesser des weiblichen Schilde“vergröße rt.

“ Aber andere Anstomen habenandere geurte il t, und bis jetzt ist ke ine Einigung erziel t werden. Leider hat man sichme iste ns an den Lilngenbreite nindex gehalten,und dadurch, daß m sn n ur die Indexzshl, nichtd ie Uru hlen, aus denen sie entsteht, berücbsichtigte , iat geradezu ein Cheoc entstanden.l l. E l l i s ') het diese wertlcsen Angaben m it

großer Liebe zu sammengeste l lt. Da erfährt man,daß na ch Q ustrefng es, B roca , Ca lc ri i nEurope das W eib mehr dolichokephnlimh ist

als der Mann , nsch R em y , Menteg s z zs ,

Topins rd , W e ich se l:aber mehr brachykephsl isch. Ds werden Rasse n von den Höhlen

Page 17: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

Uber die Verrehiedenbeit m i nnlicber und weiblicher Schäde l.

menschen von Lceism bis zu den Hottcntottennngefiihrt, bei denen dermana bu chykephnlischer

ist und solche, bei denen das W e ib brachykepbnlischer ist. in der zweite n Gruppesollen die „dunkcln

“, in der ersten die „weißen

Rassen überwiegen. Es ist ers ichtl ich, daß mi talledem gar n ichts suzufnngcn ist, und die neueste n Unte rsucher (Reb ent isch und P .B s rte ls)wollen denn auch von dem Lllngenbreitcnindexnis einem Geschlechtsmerkmule nichts mehr

Fig. I . (G a l l e 48. Tsfel.)

Fig . 8. (C e l l e 3 0. Tnfel .)

wissen. B srte ls hat kleine Unterschiede gefunden , B. wen n

.

bei fünf Gruppen vonDeutschen d ie Zahlen der W e iber bald größer,bald kle iner sie d ie der Männer.Von vornhere in wäre es ve rnünft iger, das

Verhältnis der Li ege zur Größe des Schäcoder zum Horizontalurnfnnge ins Auge zu fassen.Sov ie l wie ich weiß , ist diese Priifung nochn icht susgcfflhrt werden. Ich habe daher den

Fig . (B u l l s 60. Tafe l .)

Fig. 4. (G e i l: Tafe l .)

auch

daß nichü B reuehberes hereuslsommt. Ich ho

rechne te das Verhäl tn is des Um fanges zurBei 20 männ lichen nordeuropiiischen Schäde lnbetrug dieser Index im Mitte l 3 5 (Min.

hundertfachen Länge: «70 größer d ie Indexzahl, Max. be i 20 we iblichen nordcnropilischen

um so größer die Länge. Es ergab sich, daßdie Di nge immer etwas m ehr als ein Dri tte ldes Umfanges ist , und daß d ie Zahlen W enigschwenken , fast imm er nahe bei 3 5 b le iben.

Tel . 48. Le ernne d'un homma chu te . Te l . co.

Le ersne d'une fem m e s liénéc pur l'amour de le pro

g6n itun . Mnnn . Tnf. bti . W e ib. Ga l le B ildersind in nstli rl icher Größe . d ie 1

'

mrisse sind nut e in

Dri tte l n rkleinert.

Sebiideln im Mitte l (Min. Max.

bei 20 männlichen ägyptischen Schäde ln im

Mitte l (Min. 3 3 , Max. bei 20 we iblichen l gyptischen Schiideln im Mitte l

(Min. Max. Es war else be im Menue

die re lative Länge sogar um e ine Kle inigke itgrößer. Der geistig hocbstebende Mann aberhat e inen b reiteren Schädel als der Durch

Page 19: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

Uber die \'e rschicdenheit männlicher und we ibl icher Schädel.

diese in vordere und hinte re Länge zu trennenund das Verhältn is der hinteren zur ganzenLänge bei den Geschlechte rn zu untersuchen.Ich ließ m ir ein Reiterchen machen, das auf

dem Grundbalken des S tangenzi rkels ve rschobenwerden kann und eine nach unte n gerichteteSpitze trägt. W ährend der Messung der ganzenLänge wird das Re ite rehen so geschoben, daßseine Spitze auf die Mi tte des Gehörgsnges

zeigt , und dann wird se ine Ste l le auf dem

Balken abgelesen. Das Verhältn is der ganzenLänge zur hundertfaehen hinte ren Di nge istd ie gesuchte Zahl (S. vomteheu«le Tabe lle.)

Bei 20 männlichen Schädehu beträgt alsoder Index (ganze Länge , hinte re Lü ge)bei 20 we ibl ichen Schäde ln 47,68, .f0 lg licb istwirklich die hinte re Länge be im W eihe größer.Dre i we ite re Gr uppen von je 20 Schädeln bestätigte n dieses E rgebn is:De r Index be trug beiMännern im Durchschn itte 47, 48, 47, bei\Veibern48, 48, 6 1 . Die Mi ttelmhl für je 80 Schäde l istalso bei Männer n bei W e ibernEs ergibt sich also, daß wirklich das we ih

liche i l interhsnpt re lati v länger ist als dasmännliche. G e i l behält Recht, wenn nur „

re

lativ“ eingeschaltet wird, und m it. ihm haben

W e l ch e r , A e b y E ck e r , D a v i s undK eul e Recht, wenn sie sagen, das Hinterhauptdes W eibes sei „nach hinten verlänge rt“ oder

„ansehn lich länger als das des Mannes“.

Soweit wi re nun alles gut, aber daraufm öchte ich noch hinwe isen , daß auch dann,wenn es nicht möglich wäre, einen zahlenmäßigenNachweis zu führen , die Angaben übe r diee igenartige Form des we ib liche n Hinterhaupte szu Re cht bestehen könnten. W äre d ie Rechnung anders ausgefal len , so würde m ich dasgar nicht irre machen , denn die Vorwölbungzwischen h mhdaspitze und l nion könn te vor

Bei e inem Te i le der Bet weichen m eineZahlen um 1 bis ! mm von denen Sc hm i d ts ab. E s

liegt das wohl te i ls daran, daß er d ie fa lsche Glshei lam itgemen en hat. te ils daran, daß e r den

'l‘

nslerxirkcl.ich den S tangsnz irkel benutzte . i ch habe m ich nntür=

l ich imm er an me ine Zahlen ge hal ten.Vielleicht. ist es be i Negerschiide ln etwas anders.

Bei 20 männlichen Negerschü le lu finde ich fii r den

Inde x als Mi tteizahl b l . Leider sind nur zwe i we ibl iche Negersch

'

a'

d el ds I(m it ich m uß es a lsodahin gestellt se in lassen.

handen sein , wenn auch dns Hinterhnupt des

\Veiheo im ganzen kürzer wäre als da. derMannes. Jene Vorwölbung ist. ja nuf kleinenRaum beschränkt, w ii hrend der nach hinte nvom Gehörgnnge liegende Gehirnkapeelteil beinahe d ie Hälfte der ganze n Kapse l bi ldet.. Einerdirekten Messung entzieht sich d ie fraglicheVorwölbung. Ich habe es versucht, aber es

geht nicht, denn es ist ke in feste r Punkt zufinden. Man m üßte die Ste l le, wo d ie apfe lartige W ölbung sich von der Gesamtwölbung

des Hinterhnupte s shectzt, suf d ie die Gesam t;

länge darste llende Linie zu proj icicren. Abe rdas en tsprechende Maß int be im Ma une nichtzu beachnffcn , und nur in der hlinderznhl derFälle int beim W e ihe diese Stel le zu fixieren ;

bl utige r streckt sich des l l interhnupt, ohne daßdie Profillinie e ine Knickung erführe. Die

Spitze des Lambda ist nichts Festes, denn baldist e ine wirkliche Spitze de. held ein mehr oderweniger flacher Bogen, bald ein S chultknochen.

Die Suche l iegt eine so wie bei den me iste nvon G s l l beschriebenen

„bowes“ : Das Auge

erfaßt die Eigentilm lichkeit m it Sicherheit, aberdieMessung ist n icht.anwendbar. Daher sollte dieTatsache, daß be im we iblichenHinterkopfeAugenrobe in und Messung im gleichen Sinne sprechen,nicht. dazu führen, derMessung in diesen Dingene ine Bedeutung zuzuschre iben, die sie nicht het

man M iVergleichung der Gehirnkapse ln des Mannes und des \Veibea alle Verechiedenheit als ein Minus snf weib licher Se ite,das hier groß, dort kle in int., zu erkennen glnubt

(Niedrigke it und Schmalheit der Stirn, Flachhei t des Seheitole , E i nziehung u n hinterenunte ren Scheitelbc inwinkel), 00 ze igt doch dieUntersuchung , daß das W e ib an e iner Stel leein Plus hat, näm lich chen unte r dem oberenTe ile der Hinterbauptnchuppe. W irft rnnn dieFrage auf:W as bl t. des zu bedeuten? so mußd ieAntwort laute n :Die stärkere Ausb ildung diesereinen Ste lle m uß d e r Eigenschaft des W e ibesentsprechen, d urch die es den Mann zweife llosü bertrifft Ich will aber hier das we i tere nicht erörtern, rerwciee vie lmehr auf me ine Durlegungenin den „

Be iträgen zur Lehre von d en Geschlecht»l unte rschie den“ (Heft 1 903 , l ifl 2,

Page 20: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

II.

Z wei Fälle von Skaphokephs l ie.

Von

Dr. Oswal d Berkhan, Braunschweig.

Mit 4 Abbildungen.

Die Studie B o n n e t s: Der Scaphoeephnlussynostoticns den Stett iner W ebers (W iesbad en

sowie dessen Demonstration mit nachfolgender Diskussion auf der Versamm lung derDeutschen Anthropologischen Gese l lschaft inGre ifswald 1904 veranlassen m ich zu der folgenden Verößentlicbung .

In der Stadt Braunschwe ig lebt e in Mann,d er e inen ansgesprochenen Kahnkopf besitztEr ist Schneiderme ister , 60 Jahre alt , etwasun ter Mi tte lgröße. Die Sti rn ist stark vorgewölbt, die Nasenwurze l e ingezogen, das Hinte rhaupt stark auslsdend, d ie l inke Sti rnseite obennach der Mittell in ie gewölbt hervortre tend, wasrechts n icht der Fall ist; Stirn und Sche ite lbeinhöcker wenig angedeutet, im Be re iche derPfe ilnaht der typische Kiel. Der größte Li ng»durchmesse r des Kopfes beträgt 2 l ,5 0m , der

größte Breitendurchmesser cm , der Querdurchm esse r von e iner Trngnswurre l zur endetenlßom, kleinste S tirnbre ite 10 cm, W ölbung voneinem Ohreingang mit dem Bsndmaße quer überden Kopf bis zum ande ren Ohrcingnng gemessen3 8 cm , größter Umfang des Kopfes cm.

Die Bogenkrtlmmnng der Kiefe r hufe isenförm ig ; der Oberkiefer enthält e inen, der Unte rkiefer vier regelrecht stehende Zähne ; d er harteGaum en flach , der weiche Gaumen etwas jähabstürsend.

Die W irbe lsäule gerade, das Brustbein zwi

schen oberera und m i ttlerem Dri tte il vertieft; dieRippenbogen ziem lich stark vorstehend.

Arme, Hände und Finge r normal.DieUnte rschcnkel etwas gekrßmm t; die Be ine

früher, nach dem Gange zu urtei len, wahrscheinl ich 0 förm ig ; Füße normal.Der Meiste r trägt wegen se ines auffallend

gestaltete n Kopfes ste ts eine Mütze .

Ube r seine Elte rn, seine Geburt, seine Jugendwe iß er in bezug suf se ine Kopfform nichts zuberichten. Er hat e ine Volksschule besucht.Die Sinne sind ungetrübt , seine Intelligenz istin ke iner “

'

e ise gestö rt. Er ist, wie er sagt.,leicht erregt. M ixer hat er e inmal vorübergehendan Schwindel geli tten.Er ist verhe i rate t, d ie Ehefrau gesund . Die

aus der Ehe entspre ssenen Kinder sind:Tochte r, normal gebaut, li tt in ihre r Jugend

an E clampsie, le idet jetzt oft an Kopfweh.Sohn, normal gebaut , le idet se it se inem

e lften Lebensjahr an Epilepsie und ist jetzt,3 0 Jahre sit, blöds innig.

8. Sohn, bei der Geburt Ste ißlage , in denersten Lebensjahren hochgrad ig rachitisch, lerntespät laufen und sprechen, stsmmslte b is zum

nct Jahre. Sieben Jahre alt hatte er starkeSchläfenwölbung , gerunde te Kie ferbogen, dabeieinen kielförrnigen harten Gaumen. Kopfum fang63 cm,W ölbung (von einem Obre ingang mit dernBandmaße bis zum anderen gemessen) 82 cm ;sonst gut gebaut. B rnstum fnng 55 cm , Körperlänge 101 cm. Nachts nervöset c ken, bei Tagev iel Kopfweh. ll crangewachsen in der Fremde,jahre lang Blut be im Schneuzen ; l ieß sich in

Page 21: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

Zwei Fälle von Sksphokephslie.

e iner Kl in ik mit Röntgenstrahlen untersuchen des Arbeitern. Derselbe kam im August l 904,und m e ldete, dsl! ein „verm hsenee Nssenbein“ drei Jshre und zwe i Monate alt , in meine Benschgewieeen sei. handlung und wird se itdem von mir boobDer 11. Fall betriflt den Knaben F. D., Sohn achtet. Die Elte rn sind wohlgestalte t, Luce

Fig . 1 .

Fig. 4 .

und Knochenleiden lassen sich be i ihnen nicht. soll be i diese r e iligen Geburt nicht stattgefundennachweisen . Ihr erstes Kind , leicht geboren, haben.starb elf Monate alt. an S timmritzenkrsmpf; E rst als der Knabe Jahre alt, merkte nE . D.,

das zwe ite , wurde rasch geboren, ehe d ie die Eltern, dsl) ihr Sohn e ine suffallende Kopf.

Hebamme hersuknm . E ine Verletzung desKopfes gestaltung hatte und ge istig zurück war.An:lulv ftir Anthropolog ie . N. l lol . \

l . 2

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10 Dr. Oswald Be rkhen ,

Als ich ihn , d re i Jahre zwei Monate alt,in Behandlung bekam , war er kle in und hatteein plum pes Aussehen. Der Kopf kabnförm ig,m it strefien Haaren bedeckt, e ine Foutanellenicht vorhanden ; an der Stirn e ine b is zur

Nasenwurze l berabgehende fühlbare Sehnebbe ;d ie Schläfenbe ine in der Gegend der W ert enfortsiitze gewölbt hervortre tend.

Der größte Längsdurchmesser betrug cm.

der größte Breitendurchmesser cm. größterUmfang des Kopfes 53 cm , Körperlänge cm.

Von der Nasenwurze l bis in d ie Mi tte der Stirnhinsufreiehend starkeVenenentwickelung, starkerchronischer Nasenkatarrh , Nasenrscbenwnche

rungen. D ie K ieferbogen hufe isenförm ig, dabe ider harte Gaumen schmal und hoch. Die Zähnekle in, kamen, als der Knabe Jahre alt war.Die Zunge n icht verd ickt."als kurz und dick, d ie W irbe lsäule m ittel

stark kyphotisch, die Rippenbogen vortrete nd.Ob d ie Schilddrüse vergrößert war oder

fehlte, war wegen des durch den Kopf zussmo

mengepreßten Halses nicht nachzuweise n.Ferner £and sich Nabel u nd Leiste nbrucb,

di e Längsknoehen der Vorderarme etwas gekrümm t, an den Handgelenken d ie Epipbyseule icht verd ickt, die Finge r gekrümm t, d ie Näge lderse lben d ünn, leicht kolb ig. Die langen Röhrenknochen der Be ine nicht verbogen, die Epi

physenenden nicht verdickt. Die Z ehennitg el

dünn und etwas kolbig. Außerdem i n d en

Nackenmuskeln , den Hüften und den Knie.

ge lenken leichte Kontrakture n.

Der Knabe war rein l ich, sprach nur wenigeundeutliche W orte, konnte stehen, gehalten nu rwen ige Schritte gehen.Die Behand lung bestand im Geb rauch von

„Tabloid“ Thymoidea von Septembe r 1904 an,m it. Unte rbrechungen ein Jahr lang, Entfernungder Nau nrschenwucbernngen , Operation des

Nabel und Leistenbruchs, Streckung der Kontrakturen und leichte n Gipsverbänden, Stüades Körpers und des Kopfes.Je tzt, nach zwei Jahren, ist der Nssenkstarrh

und dam i t die starke Venenentwiokelung oberhalb der Nasenwurse l verschwunden ; d ie Kontrakturen der Nackenmuske ln, sowie der Höftnnd Kniege lenke sind gehoben ; derKnabe verm agalle in durch die Stube zu gehen, jedoch ist der

Gang wacke lnd. Er hat 20 kleine aber gesundeZähne , epricht stammelnd kurse Sä tze , fragtund lachtDas W achstum des Kopfes hat sich während

der zwei Jahre folgendermaßen verhalte n:

Größte r Li ngd urehmesuer .

Größter B re itendurchmesserQuen lnrchmeaser von e inerTrngnsv urze l zur e nd ete n

W ölbung von e inem Obre im

gang zum anderenGrößte r Umh ng des KopfesKörper lä nge

Ich habe der g ut gebaute n und regelm äßigmenstruierten Mutte r des Knaben aufgegeben,sobald sie in ande re Umstände gekommen, sichzu melden, dam it der Versuch gemacht we rde,durch eine vom Beginn der Schwangerschaft eingele itete enteprecbende Behandlung ein geistigund körperlich ge sundes K ind zu erzie len

Mich hat bei der Beobachtung dieser be idenFäl le die Frage nach der Entstehung d er e igen.

tilmlichen Kopfgestaltung bewegt. Be i be idensind Erkrankungen der Knochen nachzuwe isen.

Der Schneider hat in se iner Jugend an ltachitisgel itte n ; dafür sprechen das be i ihm vorhandenevertiefte Brustbein , d ie vertretenden Rippenbogen und die wenn auch gering gekrümm te nUnte rschenke l. Aber auch der Knabe E. D. ist

knochenleidend , er hat Kyphom , vortrete ndeRippenbogen und gekrümm te Vordernrm knochen,noch er ist rachitisch.

Demnach liegt es nahe, bei be iden Fäl leneine wenn auch se l tene Form von Schäde lrachitis als Ursache von Kahnkopfbildnug anzunehmen. i n zwe iter Linie ist an e ine Flüssigkeit3 ansammlung im Schädelraume zu denken,wie ja solche be i Schädelrschitis vorkommt.

1!nd drittens müssen wir eine Verzögerungder Verknöcher ung einzelner Nähte sowie vor.

Vergle iche: B erk hs n , Über den angeborenenund früh e rworbenen Schwachsinn, 2 . Auflage. X. Ver

suche. e iner Verhütung des 8ehwaehsinns, S. 47 und 74.

Braunschweig . Vlesreg u, Sohn. W M .

Page 23: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

Zwei Fä lle von Slanphokephnlio.

zeitigeo Z oom menwuoboen unde rer in verscho

benen Verhältniesen nach der Geburt annehm en.W ir b00buohten eine An sammlung von Flüs

nigh it i n den Hirnh0hlen (Ilydrooephaluc ven

trienlnris), innere r W asse rkopf genannt und e ineoolche zwiechen den Hirnhäuten (Hydrocephalusinte rmeningeal in), welche ale äußererW u uerkopf

beze ichnet wi rd .

Eine W assen nu mm luug in den l l irnhöhlen,ongeboren oder bald noch der Geburt entetehend,gestal tet.. weil d ie Nähte noch nicht genügendverknöohert sind und lou it der Aucdehnungden Schäde ln ke inen W iderstand le isten , denKopf kugelförm ig. Tritt d ie Wm en naamm

l ung in d en ersten Lebensjahren ein, so ze igtder Kopf gewöhnlich auch d ie Kugelfonn, inse lteneren Fällen beobwhte t ma n aber auchandere Form en, B. Runte nform, Spi tz-Eiform ,

wie ich solche kenne. Es ist d ien e nut Un

regelmi ßigkd ten bei dem Ven chließunguprozeß

der Nähte zurückzuführen.Bei den obigen ebenfalls außerordentl ich

oeltenen Fällen, der Kahnkopfform , heben wiran e ine Flüssigkeitsansamm lung zw

'

u ehen d en

Hirnbäute n (äuße re r W asserkopf) zu denken,und u m beiderse its nach der Geburt ents tehend,wäaoeriger oder blu tiger Art.

I I

Eine solche Ana mmlung übt bei derAnlagezu Rnchitie des Schädel s, bei Unregelmiißigkeitenin der Verknöcherung der Nähte be iderseitn

einen Druck aus, wodurch der Schäde l in der

Quote eng ble ibt. dagegen nach der Sti rn undnach dem Hinterhaupte hin e ine nufi

'

allende

Verlänge r ung und nach oben eine Erhöhungbed ingt wird.

Be i dem von Prof. Bo n n e t in seiner S tudiebehandel ten Ste ttiner W eber w ird d ie Flüssigkeitem cngc rechts e ine größere gewesen ne in, dadie rechte Hälfte se ines Schl d ela stärker gewölb tist nis d ie l inke.

Be i dem Bn uneehweiger Knaben E . D. wirdder E rg uß oder die Ansamm lung von Flüssigke itnie eine vie lle icht blutiger und entzünd licbcr

Art zu denken se in , da le ichte Naokenetnrre

und le ichte Kontn kturen der oberen Extrem itäte n zu Anfang m einer Beobnchtungen vor.

handen waren.

Als wesentliche Grundlagen für das Zustandekommen einea Knhnkopfee m öchte ich demnachhalte n: Erkrankung den Schädel: nwh d er Ge

burt nn Rachitis, intrnmeningenlen l lydrope undunrege lmäßigen Verhal ten in der Verknöchernngder Nähte .

Page 24: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

III.

D i e A ch se d e r S ch ä d e l h öh l e.

Von

Prof. Dr. A . Bacher-Dorpat.

Mit 8 Abbi ldungen im Text und 4 Tafeln .

Es schein t auf den ersten Blick keinemZwe ife l unterliegen zu können , daß als Längeachso des Schäde ls e ine d er Ge raden zu betrachte n sei , welche dessen größte Länge aue

drlicken. In e inem El lipsoid, m it. we lchem der

Scbl del so oft vergl ichen werden ist , gibt es

nur e i ne einzige Linie, welche dessen t ngsachse

bestimm t. Aber die Sachlage ändert sich schonin dem Augenb lick , als d as E llipsoid hohl istund die Höhle selber ein Ellipooid bildet Hiersind zwei El lipsoide vorhanden, welche zwe i verschieden große L&ngsachsen be si tzen , die nichte inmal in der gleichen Linie l iegen müssen. EtwasÄhnliches findet ja am I:Iirnschädel sta tt. Abe rder Schädel ist ke in reines Ellipsoid , sonde rnentfernt sich we it von einem solchen. Der Hirno

schäde l ist, genetisch betrachtet., e inRohr, we lchesverschied ene Stufen der Entwickelung durch.

laufen und infolge starker Ausbi ldung des Gehirns dieForm e inesKuppe lgewölbesangenommenhat. Das Rohr ist, m it. Ausnahme v ieler kleinerund einer großen Öfinung , allse itig geschlossen .

Doch kann man immer noch d ie Nähte als eineAnzahl spaltförm iger Oßn nngen der Höhle betrachten. DerEingang zur H öhle ist das Foram enoccipitale magnum . Von ihm aus erweitert sichdie H öhle rasch in gesetzlicher, wenn auch vielenSchwankungen nnte rworfener W e ise, erfiihrt inder Snttelgegend e ine Knickung un d end igt geschlossen im Stirngebiet, nach ansehnlicher Bahn.Sieht man die Form der H öhle etwas genaueran , so bemerkt man bald , daß in W irklichkei tke i n einfacher Hohlkörlier vorliegt, sonde rn ein

hohlesDoppe lgeb ilde, dessen beide sy mmetrischenHälften m edien , unter Verkürzung des Li ng»durrchmeu ers , mite inander zusammenhängcn.

Mediane Hervorrngungen der Innenwand desSchäde ls, med ian ge lage rte Innenwerke des Sohddels, wie man sie im Gegensatz zu den vor

hsndenen Anßenvmrken nennen kann , scheidenim Stirn und Hinte rhauptgebiet bis zu gewisserTiefe be ide Höhlcnhälfte n vone inander.Es wurde soeben gesagt , die beiden Höhlen

hälfte n se ien symmetrischer Art. Eine typischeSymmetrie kann man ihnen gewiß a ne rkennen.W ie aber derganzeKörper desMenschen, obwohlsymmetrisch angelegt, doch zahllose Asymmetrienzur Ausbildung ge langen läßt., so verhält es sichauch m it dem Schädel und se iner Höhle. Hieriiber sind die wichtigen Untersuchungen von

C. Rasse zu vergleichen, welche in d ieses inte ressante und vielumfassende Gebiet d er Asym «

metrien des Körperbaues ein we ithin d ringendesLicht geworfen haben . W ir aber müssen hier,um n icht von dem verwickelten Bilde l inks undrechtsgedrehte r Spiralen schon anfänglich ge

.

blendet zu werden, von den vorhandenen Asynrm etrica des Schädels und se iner Höhle zunächstganz absehen und be ide als symmetrisch nu

nehmen. In der Folge ge lingt es dann le ichte r,auch die Asymmetrien und S piralen der Achseder Sehl delhiihle i n Rechnung zu ziehen.Jene Achse der Schädelhöhle nun , die wir

kennen lem en wollen , begi nnt im Mi ttelpunktdes Foramen magnum . “

'

e lches ist ihr we itererW eg ? W elche Mittel sind gegeben , ihn zu

Page 25: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

Prof. Dr. A . ll u ub e r , Die Achse der Schüdclh-“

drle.

finden ? Sobald wir beachten , der Hirnschltdel ihabe d ie Grundform eines geknickten Rohres,werden wir nicht in Verlegenhe it se in , wohinwir uns im W eiterdringen nach vorn Schritt fürSchritt zu wenden haben. Ohne diese Rücksichtdagegen werden wir uns sofort im Dunkel verl iere n und nicht ans Zie l gelangen können.Schon in einer vornusgehenden Abhandlung

(Der Schäde l der Ritte rstmßc, e ine anthropologi

sche Stud ie) habe ich d ie Frage nach der Achseder Schädelhöhle kurz beantwortet. Se itd em abe rkann m ir der Gegenatsnd nicht m ehr aus denAugen ; in viel we ite r ausgebauter Vollstä ndigkei t verm ag ich ihn gegenwärtig vorz ulegen.Auch e ine Re ihe von T ierscbhdeln ist un terdessendaraufhin un ters ucht werden. Hier eher so llvorerst nur vom Sobiid el des Menschen die

Rede se in .

M e t h od e n d e r A eh se nb e s t i rnm u ng .

Obwohl über d ie Grundform derHöhle Sicherheit gegeben ist , obwohl auch über den e inzuschlsgenden W eg ke ine Unklarhe it vorl iegt, so

sind doch die Anhal tspunkte für d ie Beechreitungdes W eges sehr verschiedener Art und von sehrven chied enem W ert. Je nachdem w ir dieseoder jene Anhaltspunkte als W egwei ser benutzen,wird derW eg selber sich etwas verändern . Vie lle icht gibt es nur e ine e inzige Längsachse derHöhle ; wir aber werden m ehrere , voneinsnder

etwas abweichende Bahnen e rhalten . W as hiervorgetragen wird, is t daher als e in Suchen nachder Höhlenschse zu beurte ilen.Die Medianschn itte von vier Schädeln, welche

schon zum Studium der äußeren und innerenSchildelvielecke gedient hatte n, waren ohne wei.

te ren auch zur Untersuchung der Höhlenachse

verwendbar.Der en te der Schäde l , schmal und langge

streckt , gehört e inem Kaffern an ; der zwe iteSchädel, kurz und bre it, ist der einesTschuktschen.

Beide wurden hinsichtl ich der zu bestimmendenHöhlenaehse auf gleiche W eise behande lt So

m ußte sich ergeben, in welche r Art d ie Höhlenachsen zweier so sehr verschiedener Schäde ltreneinander abwe ichen , aber auch , worin sie

übe re inkommen. Als Anhaltspunkte zur Achsenbestitnmtmg diente n d ie Nnhtstellen des Schäde lgewölbes, e inschl ießlich des Med innpunktes der

1 3

Protubernntin occip i tal is inte r na ; denn hier liegtdie Grenze zwischen Ober und Unterschnppe denIl interhsnptbeins und e ine konstante fötale, inkonstante dauernde Naht. Als bess le Anhsltspunkte boten sich die Nahtste llen der lötslenSebi delbasis der m it ihren Med ienpunkten :dem

Oecipito-Sphenoidnlpunlat, als Grenze zwischen

dem Corpus oseis oocipitnlis und dem Corpusossi s post-sphenoidnlis; dem Tuberculum se llae,als interaphenoidulem Punkt oder der Grenzezwischen den Körpe rn des Prne nnd Postspbe

noidnle ; d em Spheno-E thrnoidalpnnkt, als Grenzezwischen dem Ethmoidale und Pn esphenoidsle.

So standen dre i besale und dre i foruiknle Punktezur Verfügung und wurden auch als Anhal tspunkte benutzt, ohne daß mit ihre r Auswahl eineinnere Z uu mm engehörigkeit be ider Re ihen be.

hsuptet werd en soll. Die e inen folgten sm Ge

wölbe , d ie anderen an der Basis in gewissenAbstä nden nufeinnnder, sie alle entsprochen Naht.

stel le n und Inden zur Benutzung für die vorliegende Aufgehe ein.

An dem geze ichnete nMed innsebnitt des S chli

de ls war das Busion m it. dern Opisth ion be rei tsdurch eine Gerade verbunden und deren Mittemarkiert word en. E benso wurden jetzt derOccipito -Sphenoidalpunkt m it. dem 0 0 nli uent

(Med ianpunkt der Protube rantia oocipitnlis interna) , der Inte rephonoidnlpunltt (Tuberculurnse llne) m it dem Endolarnbds , der Spheno—Ethmoidnlpunkt m it. dem E ndobregma durch Gerad everbunden , deren Mitten m.1 igeeucht und durchPunkte markiert. Verband man jetzt d ie Mitte lpunkte der v ie r von d er Benin zu d em Gewö lbeziehenden Lin ien durch e ine Kurve m ite inander,so lag eine Bahn vor, welche durchaus den Ansche in der gesuchten l i öhlenaehec gewährte . Ver

lief sie doch vom großen Hinterhnuptsloch hin zurStirn m itten d urch d ie Höhle hindurch !Am Mittehpunkt der vordersten Querlin ie der H öhle konnteman die Achse endigen lassen, da e ine vordereMündung, die dem Foram en magnurn entsprach,fehlte. W

'

ol lte man aber das vor dere E nde d erAchse n icht in der H öhle endigen lauscn , son

de r n zu e inem bestimm te n K nochenende b in

führen , so machte n sich zwe i Punkte ge ltend,die ein» vordere E nde aufnehm en konn ten: dasForamen coecum ,

'

l‘

yphlon, als uned iane Grenzedes Ethmoidale gegen das Fronta le ; oder das

Page 27: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

Die Achse der Schädelhöhle . 16

W inkel , welche d ie einze lnen Glieder der gebrochenen Achsenlinien m i te inander einschl ießen.Gibt es abe r v iel le icht noch andere Metho

den zur Bestimm ung einer Sehildelhöhlenachse ?Solche gibt es i n der Tat ; ei ne von ihnen ver

me idet sowohl Naht alsGipielpunkte derKnochenund verführt in einfach geometrischer W e ine ;sie ist im folgenden zu beschre iben.

D r i t t e Me t h o d e

Die dritte Methode kümmert sich weder ausschließlich um Punkte der Höhen , noch ausschließlich um solche der N iederungen, sondernnimm t jene und d iese und auch zw ischen ihnen

gelegene Punkte i n sich auf und ao verdientsie v ie lle icht den Vorzug vor beiden vorausgehenden.Z n diesem Zweck verwandelt sie d ie ge»

brochene Lin ie des Plenum e thmoidale und desCl ive. in eine Gerade, te ilt diese in e ine größe reAnu bl gle icher Te ile und beschre ibt vom e igenenMi ttelpunkte mit dem

.

man. der halben Langeeinen B albkreie , dessen Konvexität sich gegendie Schädelhöhle wendet. Dieser Halbkre iswi rd in ebensov iele Teile gete ilt, sls jene bannleLinie.

Zieht man jetzt von dem Mitte lpunkte derbssnlen Linie durch die l ialbkreiste ilung geradeLinien zum Innenbogcn des Schädelgewölbes,

so wird dieses gle ichmäßig in Felde r abgete ilt,we lche weder Nähte noch Höhenpunkte beeowders auswählen, sondern den ganzen Innenbogengleichmäßig beherrschen. Abe r auch die Höhlenlin ie der Sebitdelbaeis ist durch jene Radienzerlegt we rden. Nun werden zwischen den ent

sprechenden Punkten der Buais und des Gewölbes Gerade gezogen, deren Mitte aufgesuchtund d ie erhalte nen Mitte lpunkte durch eineKurve oder durch gerade Linien m ite inanderverbunden . Die so erhalte ne Achse der Schäde l.

höhle kann man ihre geome trische Achse nennen.S ie verein igt die Qualitäte n der beiden voraus.

gehend gewonnenen zu e inem Ganzen. Dennochsche int m ir auch der besonderen sutnralen oderNiederungsaohse, ebe nso der inte reuturnlcn oderHöhennchse der Höhle ein gewisse r , mehrmorphologischer W ert be izuwohnen, so daß sie

sowohl als Gebilde des Suchens nach dem bestenAusd ruck, als auch der sich in ihnen aussprechen

den morpholog ischen E igentümliohkeiten wegenhier e inen Platz finden.Nachdem hierm it d ie zu erled igenden Auf

gaben und d ie Mi ttel zu ihre r Erfüllung ihreDarstel lung gefunden haben, wenden w ir unsereAufrnerksnmkeit den e inze lnen Schädeln zu, anwe lchen d ie Achse der Schl delhöhle nachge

wiesen werden soll.

Schadel einen Kal ern. (Taf.

Der wohlsnsgebildcte , unverwitterte . in vortrsfl'

liebem Erhaltungszustnnde befindliche Sch ädel gehörteinem erwncheenen männlichen Indiv iduum an. DerKörper des Hinterhauptbe ins ist mit dem den Keilbeinsknöchern verbunden und sei wie sich nschtrüg licbam Mediensehn itt ergab . eine 8 ur der früherenM anung. Alle dem E rwachsenen zu ommenden Ni hte,die M aren und d ie inneren, sind deutl ich erkennbar,ni rgends ren trichen, von normalem Verlauf.

Die beiden Tubera trontalia , noch m ehr dieTubera pnrietnlia. sind gut nunge;migt. Der Mittel unktdenü ber frontnle ist vom Murau supraorbital is,höchste r Stelle , l inker und reehtereeits “ zum ent

fern t ; die be iden'

l‘

ubera frontnlia. ihre Mitte lpunkß ,

ste hen n voneinander 52 mm ab.

Von n Toben parietalin stehen die Tubers frontalia iedersei ts l l timm ab ; der nse itige Abetnndder Tube ra parieh lia aber betri g?$9mm.

Foram ina fiarietalia fehlen.Die be iden Prooeseus zygomatic i des 8tirnbeins

eind kräfti g , die Arena l uperniliam dagegen sehrschwach nusgebildet. Von e inem Glabe llarwnlst istkaum eine Spur angedeutet. Rechte ist ein Poromou ,l inks e ine lncianra unprnorbitalie vorhanden , die von

e inem late ralen Voreprun des Bandes renzt w ird.Zwischen der GIuhella un der Nasenwnree findet sichnicht. ‚ano gewöhn l iche , mehr oder wen iger tiefe Kino

senkung der 0hertii ohe , die den Namen Im ren io[ronto—nasnlis verd ient , sonde rn die Kase l in so eßensich in ste i lem Verlauf an die bre ite, ab bzw. serwfirta

gerichte te Fläche der Pars nesalis des Stirnbe ins an.

onen [del l'

eohiscber Künstl er , eine n icht e ingw

sunkeno. in Ebene der Stirn l iegende Nasenwursel,findet eich hier im höchsten G rude verw irkl icht.

Die Nasenbeine . ebenso die Nu enl’

ortsi tn derbeiden Oberkiefer sind bre it ; 00 kommt ein breiterinterorbih lee Septum rustnnde. Zugleich no

'

an sichbe ide Nu enbeine in sehr nt:nmptem W inke

eseguae inande r , so daß nur ein schwacher und ni n ger

a enrücken zustande komm t , der über die Ebeneder beiden Cri stae lscrimnles m tr riorns kaum Guamvorsprin gt. E rst in ihrer unte ren Häl fte wenden nichbe ide Nu onbe ine leicht nach vom , so daß sie nieGanzea u ni t konkar ersche inen. Sonderbarcrvve iee lid ie Suture nasal is nicht median , eondern weicht in tihrem oberen Teil noch rechts ab . so dnß ihr oberesE nde etwa S inn von der Median sich entfernt.

Die beiden Orbino bieten nn ihrer lminlenMündung n ichts Anffallendes dar. S ie sind hie zum

Foramen opticum je 62 bis 58 mm tief, in gerader Linievom Marg e suprnorbitnlis aus gemessen. Die Bre iteden Se turn inte rorbitnle , 28 mm , macht sich um so

imm er icher, als der Schäde l ein echmaler.Die Jo cbbciun sind stark ausgebildet , ebenso dor

Jochiortsnts der Oberkieiorb eine.Due

'

l‘

nber malen ist ein unsehnlichfl W ulst. Derhintere Rand des Stirnlortsatzes beider Joehbeine trägtden a eesnus umrg innlis

Page 28: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

IG Prof. Dr. A. Reube r.

Die Aperture piri lorm ie iet n iedrig und bre it.doch eym rnetriech uurgohildet ; Höhe 25 mm .

Bre ite 88mm .

Der Boden der Nueenhöldc ecakt eich in reinemvorderen Teile allmäh l ich ge n d ie Außenflllcho denAlveoleriorteetnee der Zwiro enkieier he reh . eo daßhierd urch ein leicht pitheltoide l Bi ld ent.teht. lin rinden d ieeer nhhi ngigen Fliche gut entwickelte Forenpreenu elee vorhendcn.

Der Alveolnrfortsatz der Oberkie fer ist n icht. hochund ze igt nur le ichten Prognu th iunue. Alle Zähnedee Obe r. und Unte rkiefere eind rothunden, oder doch.wo Z i hno p netrn0 rh l verloren wurden . deren nnven

eehrte Alreolen. Alle noch. Mein e n der Oberkieferund der zwe ite Priuuoler der rechten Seite t i tten inihren Alveolen. Die Krone diem Pri moleru hnee und

der ernten Mclerie jed er Seite rind un den Kaufli ehender K ronen ctn-r nhgeuchliil

'

en , n icht ehe r d ie zwe itenund dritten , wohlgehildeten Moluree. Die Kronen derdritten Molnm ll cn m i t ihren Knufl ii chen in der

Ebene de r vorberge enden Zähne .

Der harte Genm en eteht hoch und wi hrt Roomfür eine dicke Zunge. Die orale Fli c e dee hurte nGaumen: ist rohr renh . im vorderen Te il mit kleinenuchri °n W ü rde n benotet. Jedereeite überhrfle lct um

Intern eu ltende dee harten (i numcne eine Knochenepn von unregelm

'

eßiger Form eine kleine Streckedes bulcue pule tinue leternlis.

Die l ’nre horizonte lie dee Pnletinum ist. kurz. trägteher denno ch einen nur ihr engeln“

-rigen . auf den

Geumenfortnau der Oberkiefer l ich n icht en treekendenaicrlichen . hcn lörm i geetelte ten Toro: lntinue von

hmm Länge. ( mm ra te , bir 2 mm löhe. Hinterihm springt die Spin: nu alie pouterior in Gestü t e in erkle inen. dünnen. horim nte l l ieg enden Zunge nach hintenvor. I hr lr eier hinterer Rund bi ldet e inen Hulhkre ieron 3 m rn Rediue. I hre nu alc l’l d clw cntacndct e inenrück und eufwi rte enden kle inen Stachel . der dash intere untere Ende ee Vomer aufn immt.Sehr auffallend ist d ie geringe Höhe der Clio-nen.

chenlo die geringe Höhe der Vom-er. die geringe But»wickelung se iner Alec. d ie nach vorn gewendete Richtung oaines hinte ren Runden. Hohe eine r ChoennZ hnm ; Breite 12 bis IB rum .

Die Flü elforteintnc das Keilhe ine sind echwnch annogebildet \in etnrk nach vorn gene igt , die Forumptc goideec von ringor Tiefe.

Forumen 'erum int iederseite nur endenteweise vorhanden . da die Spitze n der l

'

elecnboine lii?nW inkel w im bau dem Körpe r und ßen Flügel desKeilbeim eo vol lkommen eur!fillen‚

aß nur eine engeFieeur übri g bleibt.

Die Condyli occi itnlce de r Hintert the ine i indn iedrig, ihm Ge len i chen in uugi ttn ler chtnng l n

leich kurz und flnch . Dem et:tvprorzhend Me i len die_

oeeee

reetcondyloideec nur flache Vertie funge n der

Oberflin:re der.

Die Pmceenue mautoidci rind heiderue ite kle in.Die Protubnruntiu oecipita lie externe int nur ein

gen: nied riger Vor: rung. von dem jedoch enechnliche,aufwärts gewulntete ‚incue nuchne euwricree um gehen.Die Crirta occipitnlis exte rne bildet e ine bre ite. g li nzcnde.n iedrige Platte , die en t in der Nähe der Foremenmegnum eich znepitxt.

An der Dumhechneidun efl ellc m it. der Linnnuchnc infe rior erhöht sich ie Platte kaum m erkbarzum Tuh crcnlurn lineerurn Hypoinionl. E in echwechnuegc1-rdgta E |»iin ion m it Li li en Duchnc —M C liegt12 mm oberha lb des lnion.

Be ide h im-no t emporulee rind jeden-c ite gut eueprägt. III der vorderen Hälfte des Scheite lbe inl hat

'

e obere von der unteren IO bis 12 mm A ln tnnd. An

der I( runznn lnt m riinde rt sich das Bi ld «le r Lin ien in

gewöhnlicher W e ise. Zu e iner Leistenhildung kommter im gunzen Verb ot beider Linien in ke iner W eine.kaum zur Andeutung einer Erhehun nur die G li tteder interlineeren Feldee läßt beide inion im grö ßtenTeil ihrer Bahn eh Besonderheiten herm rtreten.

Die beiden Nu cnhbhlen ze igen, eh n eben von denbere its hervorgehohenen tthnIich ei ten der Au.und E in

genge. nicht. Auifil im» ; insbesondere int die

Manche] ildung&ewöhnlicher Art.. Dee Se turn coecum

nu i ze ichnet n im genzen durch Dünu cit nur ; {je

d ie. Lawine endicnlarie den Ethrnoidnlc int nic tnllein dünn, non crn nn zwei Ste l len eo r une Menge]an Knochenhildung durchbrochen. eine d ien t

Ste llen l iegt h inte n oben , wo l ich der Anschluß derLem ine perpcndiculerit en die Griete ephcnoidßli.vollzieht ; eie het einen itte lcn Durchmceeer von 1 2 mm.

einen vertikelen Durc messer vun B lum ; ihr obererRand ist rede. eher m it E inkerbungen vereehen ; ihrunte rer nd etwu mehr ein helbkreieiörm i Diezwe ite Durchbruch-te i le int kle iner , in der Na e deeAnwhlueeee un den \

'

om er vorn unten ge legen . von

7 01 111 l ag ith lem . ( mm llühendurchm eeeer.

Geri urn ig int die Foren eucci lncrimelie jeder Sei te.we it der Cennlie nu n-lne ri tnnlie. we it und trichte rförm ig re ine Mündung in den unte ren N

Die Höhe der Nu enhöhle im m ittleren e il ihrerLi lä ßt eich urn Medinnechnitt leicht meeeen: von

der m ine cribroen nicht die orele fl ä che der hartenGaumen. 89 mm eb ; eo vorhitlt ee eich in der Gegendder Saturn

Re lation treneveree . Der Sinne frontnlie

int aterk nnc chen . nur weni g eher Iate n lwi rte nur.

«lehnt. Ein Sq »tum einuum feh lt. Se ine Höheträgt 3 9mm , se ine late rale Ausdehnung en der

rechte n Sehi de lhi liß nur 10 mm , die eagi ttnle eher1 2 mm . Sehr e igenti nn lich gesta lte t l ich d ie l inkeHäl fte den Sinne frontalir. S ie dehnt. eich näm l ich einri um ige Spalte we it nach hinte n und lnternlwärte

"ne r die Orl-itu hin , eo dnß dien e auf 2 5 q hintererund se itl icher Anu lelnnung ein doppelten Dach hes ih t .N etter echuleniörmigc Nebenrnnm den Sinne . e inenwirk lichen ltcces-nue orbite lia l> ildend , het eine ganzglatte obere und untere “(und ; diese bi ldet m ediele inen oßen Te i l den 0rhite ldechee , jene hi lft denBoden£r vorderen Schi de lgru ine bilden. Andeutungene inen m lchen Reeeeene orbitnliu den Sinne fron tulie u ndm ir an nndere n Schäde ln begeg net . nic ub er blehore in roleber G rad. Rochtorum te ist an dem” .aSchi dc l n icht c inmel ei ne Andctttung dcs llccen uu

verbunden .

Sehr geri nmig ist der Sinne ephenoidulia, denn erhet 3 7mm

"

the Li n e , rcchteree ite 23 m m . linkerre itl 3 1 mm re ite , eo aß er eich hier deutl ich in dengroßen Flüge l hine in erstreckt. E in Septum uinuutn

i st vorhanden. we icht uber vorn und noch m ehr h intennach der rechten Se ite eh. Die hintere Ablenkungdes 8eptutn nach rechte vollzi eht sich in 00 l tnritemnoch rec hte g ewendeten en, daß der h inte re Sinnernum den rechten .‘ lcd innee nittce in W irklichke it demSinne oinis—ter angehört. Die Pnenmetisah'

on der l inkenSehi de lhi llte hat hicrnech ein betri chtlichen Übergewi cht über die der rechten Se ite erre icht.. Denn eo

wohl der zuvor ermihnte Itecaneue orbita lis , eh; derRecee eue e ine in ne . nie der lteeeeeue occipitulie gehört der linken chädelhi ll te an .

Du S chä deld m h int etwas dicker nl. gewöhn lich ;die med inne Schnittfläche hat im oberen Te i le derFronte le 8 mm Dicke ; d iese wecheelt um m edienenS chnittrund den Parie ta le zwiechcn 7 und ihm:: undeteig t en der Ohem huppo nut 9 bis 10mm . Am Fronta le ist. die inne re h uochcnt=fe l d ie etdrkore . em

Occi nitale die äußere ; em l’urietnh läßt eich . der

dum schnittenen Sutnrn m g itte lie wegen . e ine A l»grenzung be ider

'

l'

nfe ln nicht durchführen. Die (Jrintn

Page 29: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

Die Achse der Sohi delhöhle.

frontalie eprinurt m it ihre r unte ren . 27 mm lungen,et5irker entwicke lten Hälfte 5m rn nech hinte n vor undhenteht ganz um hompe lrter Substanz. Ihr unteres.nach von unten gerichtete. Ende läuft dicht em vor

deren Ahhnng der 17 mm hohen Crixtn gul li , eo deßder Zugang zum Forn1nen wecmn dadurch in eine engeSpe lte von hmm Länge verwendelt wird.

Die gesamte lnnenwnnd (lee Hirnrchi de ls int normel ba chnflen. Alle inneren Nähte eind verbunden.Im vorderen Tei le der Sr.unmn frontnlie ‚ en der oem .

hrnlen Fläche der Per. orbitnlie dee Fronte le , imgunzen tempornlen Gebiet ze igen eich etnrk nn.

ge prä gte Jugn eerehrnlin und Impreu ionen d igitntne .

Foreo gn nnlnrea gibt er nn be iden Schäde lhii lllen nur wenige und euch diese heben geringe

Du Dorenm eellae int e ine sehr dünne . hintenle icht touren Knochen lntte .

D u Tubercu lum ne ne ist gut . der Limhne ephenoidalie nnd Salons chiu rnati e dagegen nur nndeutnnger eine uns bildet.

E ine ünne. rtnblönn ige Knochenhrüake von 18mmLänge ülx:n rö lbl en der linken Schi delhülfte die E intrittstel le «lee Nervus tr '

eminne in due Unrum ) leclrelivon der lateralen Se ite mr. Medienwi rte endigt desKnochenrti bchen fre i über der Spitze der Sehli fenbein«pyrnrn ide.

Der llnuptarm des Salon: vencene en_

'

tt.nlin derSqunmn occi vitn lie wendet nich zum lin en Salemtrnnrverene.

'

eeer int dnher bre it und tief, der Salon.trenn erene doxter degegen nehme! und n icht. Dievenöee Abte ilnn der Foramen i lnre einiutrnm hetdennentoprochen e inen größeren hnwm r nie derdextrum .

Ih re Gewicht der Sehäclele, ohne Unterkiefer . be»trägt 650 3 . u ch der medienen l )nrchsigung 640 g„

Die linke llfl l to der le icht pam ned inn dureheinginn Sehüdole wiogt 812 11 . d ie rechte 828 g. Ge

wichteverluet infolge der Dur ehelignng 10 3 .

Du Gewicht dee kräftig aus el»ildeten Unte rkie fer:hetr

'

10 1 Fünf Zähne ieh en ; doc h ist. der Verlust ierer h i n; ein poetmorta lcr ; denn nl le Alveolenbefinden sich in nnveruehrtem Z uetnnde. Die fünffehlenden Zähne rind : e ll e lncieiri , Molnrie eenund ue

«let ter. Die K roa der l:lchzinhne dee Unterkieferesind d ark nhgeschliflen ; in ge ringe rem Grade die

K ronen der Blic und der ersten Mehlzlthne. herle tzte Mahlrnhn‚ obwohl k le iner nlr die b eiden vorher

gehenden , liegt. mit. se iner Kenfli che in der Ebeneer übrigen.Der eulrte igende Art den Unte rkielore ist zu den e n

Bari: in einem auch hinten oben ofl'

enen W inke l ron70 G rad gene igt l’rotuherentie inentulin und Tqculn mental ia rind vorhanden ; «loch epring t des K innnur wenig von Die i ußere .\le<linnlmie des Unte rkielerkörpe rr steht. zur Baanllinie d er Unterkiefere ine inem hinten oben offenen W inkel von 79 Grad . DieAlum len der vier Schne idezi lnne rind n icht bogenlörm ig . wndern in e iner neren wuden Linie nu lereihl ; eelhn die be iden E u ai hun lägen noc h we sentioli in dieser Linie ; erst die l‘ rßtuolaren nehm en denW eg in ch hinten.

Du rchec he i n e n d c S te l l e n «les Schäde lgewülhessind rech te rselte: der ‚rn-lite Te il der Dachau derOrbite ; e ine kleine S te lle der Pec ine tempornlie de r

8qnu ne frontnlie; e ine gegen 40mm lungc, hie d rumbre ite Ste lle outlung dem oberen _

'

l'

e i l d er Squemntempornl ie ; eine an d iese dünne S te l le der Sqnnmntempornl ie rich hinten oben nm ehlinllewle . 20mmInn 9 , 5 mm bre ite Ste lle des Parie tale ; e in Te i l d esIh5hce der Fuer. glenoida l is den '

l'

elnpornle:e in große rTr i l der Farm den 1N—c°ipi lnlr.

An hlv M Anthroyoluulu N . I' Ba. \' I

4

1 7

Die Kepnzi ti t clan |lirnnchi deleKepe zitü ! dor rechte n Hälfte den 1 mm link:von der Mod ieno «lurchei gten Schi dell

Kepu iß l der linken Hi lft; des l mm linksvon der Medium durcbeügtnn Schi dclo

Durch \'oretopfung alle r Öfl'

nnngmn dor be idenSchi d elhülften mi t W ecbe wi re ee Imeht möglich. d ieKapazität der beiden Böhlen bülften mit W eeoer nach<aumen en und 00 e ine Prü fung der Er ebnin e vor

zunehmen ; ee ie! im vorl iegenden FelW erden.DerFrößle horizontale Um fang des Sch»

de s . 510mm ;

8 ) U deeW ann ;

denl%mm ;

derl 26 nnn ;

dee"h am ;86 mm ;108mm ;

den

36 108 509mm .

Der Au llenbo n des Pnrietnle int. hium ch nm

l mm [finger e l. er den a tnle.

Der größte horizonta le Umhang den Hirnschi dele(6 10 n1m ) übertri fft den totalen Median um lung (609mm)nur um l mn .

Der lite '

l‘

ranwern lumfang . von der Med iu müber die ori wuctici eufwi rte zur Sche ite lhöhe . eb

wi rts zur Med iaue 4 lömnn Vom unte ren Ru ndedee Porno ecnnticm er lernun über die Basis hinwegzum Anegen . punkt der enderen Se ite 103 mm .

Der grö te treneverenle Umfnng ble ibt him whhinter dem horiw ntnlen und hledienumfnng um 95mm

und um 94 mm zurück.Größte Außenli nue (G labellu. vom gendfl e r Punkt

der 0 lmred nupye) 188 mm . Nahezu ebenso groß ist«ler Abstand ame:Punkten der Außenho dee Frontalo, der 3 9 mm oharhelh der Gh be lle tagt , von demhint eren Punkte der vorigen Men nng .

Entfe rnung der Glelrelln vom lnionLi n der

Em ornung dee Giplclu den frontalenAußenbox

unu vom G ipfe l dee obere noocipilnlen Bogen: (for bis 188— 184mm

größte Außenbre ilc 186 mm .

Die Punkto grö ßter Anflenhre ite befinden eich jnder Geg end der echön ein—gebi ldete n Tubere pm etelxn.

K le inste Stirnlw ite 95mm ;interorhite.le llm ite 28mm ;quer-ar Durchmesser «ler M ündung( )rhilu ninietru und dextn ‘Omm ;

whrüger Durchmesse r beider Or

m üudumn u “ nun ;l Iö lwm lurcl1meuser jeder Orbita 82mm ;

gegenwitiger Abxtaud «ler Fornmmn

m freorhntalln 65mm ;

gegeneei tignr Abstand der Außenri nderder l*

oreminn ovnlin «lee Koilhelne 66mm ;geg

enecitiger Abetend der Außenrhmler

er Fon cnm tini inte rn i 62mm

go enseitlger Aboland «ler lnuonränderer Pon cnrotici inte rni 60 mm ;

g enwi t-iger Abstand der unteren Ränderer Pan ecuetici extern i 98mm ;

gegenseitiger Abetnnd der Außenräuder

( er Forem lnn jngu larie 70 mm;

3

Page 30: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

[8 Prof. Dr. A. Re nhe l' .

A der Foren mm86 mm ;

A der ForemmeÜ u ni ;

A der 8pitnen derl Ot mm ;

größte Außenhöbe den Sohl deln. bennut die i nllere Boh llinie 181 mm ;

größte Inneuhöhe den Schi l lole‚ bezogenen! d ie i nßere Bu ellinie 124 mm ;

g rößte Anßenhöhe. bezogen nut die Nu ion10h ntn ;

größte lnnenhöhe, hoeoyen nutdie Nesionlnionllnio — 91 ‚5mm ;

größte lnnenhöhe. n en! die inBu ellinie (Typhlon. union) l n ;

Ahetend «lee Nat ion vom Typhlon 19mm ;Ne igung dee Foremen ml gnum gr.

-a diei ußere Bnenll in ie ” (in dNe igung des Fon men mngnnm gegen d ieCl ivut lini0 (e b) 1%Gred

Bre ite dee Foremen ln num 29 mm ;lä nge der inneren tale 95mm ;l.i ugo der Linie Ethmon-Benion 104mm ;

(Ethn an, der vonlerete Punkt der h m ine oribroeenice Ethmoidnle .)

Schidel

l.i nge dee toh len äu ßerenMedieuumfenaee609mm :Untenohied 60mm ;

größte lnnenllmge . rechte 80hi d elhi li'to1 7! bin 171 ,6mm ;

größter Abatana der Fugen fron telio vonder Foren oerobellarie l 60mm ;größte lnnenl

t:geil inke Sohl delhi lfte I

'

l l mm ;größte r Ah-te er Fon . trante lie von

der Fon e oerehellerie 169mm ;größte lnnenbre ite. rechte Schi delhi lf te 8 1 mm ;grö ßte lnnenbre ite , l inke Sehid d hl lfto 69mm ;grö ßte Innenm denganzen l lirneohldele

= 6 1 + 69 + o,o= 1m mm ;Rechte und linke Schädelhi llte

mm ;

46 mm ;

64mm ;dee Fon mendes Foremen

66 mm ;er Außenrl nder

2 1 mm ;er Auhm ‘i nderKeilheine 64mm ;

ge _eeiti r Aheh nd der Außen ri ndervier ori ecueüoi 48mm ;

gegneeiti Abetend der Außenründerider unten hypoglon i 30 mm .

Nachdem hiermi t eine Z nuunmeuete llung derwichtigsten Merkmale dee Keflernnehi d ell eben iet‚wü rde nunioln t e in G ip ee bg uß der Schide höhle n l

beschre iben ne in. Ein wloher ist eher noch n icht her»gertellt ; w ine Benehre ibung muß epi te rer Ze it über»

lneeen v er

gl„

en ‚

„v obni vor d iem der ( in d der Aue

pri g un irnn’ind zu brauchten re in wi rd.Begieh1t dieeer mm ;; eher nicht. ellein eine

Beenhreibnn _dee (i i neguem der Schädelhöhle.rondera en eine 00 1 der Achse der Schl delhöhle.Die-oW

lie_iert werden ; ihr haben wirAnimer cit jetzt zuzu v enden

D i e Höh l enechn d es Koffernech l d e le.

Tel . 11.

A n der Ze ichnung des Medienmhnittee denSchi dele wurden folgende Gen de gezogen :

1 . vom Besion (b) zum Opisthion (o) ;2. vom Occi pito-Spheuoidnlpu ltt (os)Confluene (c) ;

3 . vom Tuberoulum n ik e Interephenoi

delpunkt (M) zum E udolu nbdn (l) ;4. vom Spheno -Ethmoidelpuukt (so) zum

Endobregmn (br).Jede diene r vier Linien , von welchen die

erste 86 , die zwei te 86 , die dritte 1 14 , die

vierte 88mm Il _nge besitzt., wurde dureuf halbiert.Die bezüglicben Mitteipunltte befinden eich beia, c

'

, l' und br’ . S ie wurden durch unfeineuder

folge nde gen de Linien und durch e ine Kurvem ite ina nder verbunden.Am Punkte bf' kann men die t ee endigen

in nen ; oder men führt. ein noch ei ne Streckewei te r und geh ngt oo zum Med ienpunlrt dee

Typhlon Foremen coecum (I) oder zum

Pm mediunpnnkt dee E thmon vorderen Endeeder Lum inn cribrcea um Sti rnbe in (et).80 “ eil t d ie gebogene oder die gebrochene

Linie a, c'

, I’

, 'n’ mit dem etwaigen vord eren

Ende bei 1 oder et die gesuchte Achse der

Schädelhöhle der.S ie het. ein Kurve von a zu b " e ine H ugo

von 124, ale Kurve von a zu 124 68

1 77 , als Kurve von a zu ct 1 24 60

1 84mm .

Ihre Form l huelt dem etwa versehobenen

Scheitelte il einer Ellipse. Vergle icht men ihreLl uge m it. der Länge des medianen Innenbcg< meden S chäd clgewölhce von 1 zu a. so verhnlten

sich be ide Längen wie 1 77 23 18, d. i.. ennäherndwie

Summ ie rt man die E inzelbetrflge der ge

brochenen Lin ie von a z u br' , eo erhalte n wi r81 29 6 1 1 2 1 mm ; komm t. hierzu nochder Betrag den Endatllckee br' m it 68mm ,

eo eteigt d ie Summe auf 1 74 mm . W ird da

Page 31: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

Die Achse der Sehi deihöhle.

gegen das vordere Endetflck br' ct hinzugefügt.,so ist die Gesam tlänge der Achse in gebrochenerLinie 12 1 69 180 mm.

Die Spannwe ite der Kurve a t beträgt 1 1 1 ,d ie Spennweite der Kurve 0 ct dsgegen 104mm.

W u W inke l boirifit, so ergeben eich folgendeW erte :

Die Gerade ao' bildet m it. der Ebene dee

Fon men megnnm 60 e inen vom oben oflenenW inke l von 100 Grad.

Die Ge rade cc' b ildet m it. der Geraden 1'

einen einwärte ofienen W inke l von 1 63 Grad.

Die Gen de c' bildet m it.der Ge raden l' br'

einen einwärts oßenen W inke l von 1 21 Grad .

Die Gerad e 1'bt’ b ildet mit. der Gen d en

br' t e inen einwi rte ofienm W inkel von 1 24Grad ;

m it der Ge raden br' et dngegen einen solchenvon 1 16 Grad.

Die Gen de br't bildet m it. der Geraden derSpannweite 80 e inen einwi rß oßenen W inke lvon 62 Grad.

Die Ge rade b/ et dagegen bildet m it. derGeraden der Spannwe ite et a e inen einwl rte

offenen W inkel von 68 Grad .

Mit. welchem Grade von Sicherhe it kannmen nun die Kurve abr’ ale Aned rnck der Achse

der Schl delhühle eneehen ?

Zur Benutwortung dieeer Frege muß men

erwl gen , daB d ie Höhlenlinien 2 , 3 und 4mit. ihrem peripheriechen Ende säm tl ich eu!

Niederungepnnkte dee Gewölbes eich erstrecken.d ie l löhenpunk le aber zwischen diene n liegenInn en. So nte llen denn auch d ie Achwnpw kle

c', br’ N ied erungepnnkte der. Da aber

zwischen ihnen d ie Kurve konvex nnch eußen

vompringt, so werden durch diene Konvexitii lend ie Höhenpunkte d es Sehäd e lgewölbee e inige rmnßen wiedergeuniegelt. Man erkennt. zugle ichhierbe i , deli ee n icht m gehen wird , e ine m öglichst e inhe itl iche Tote lkurve zu gewinnen ; men

muß vie lmehr, wenn m a genauer se in will, dene inze lnen Höhepunkte n d es Gewölhee ebensoRechnung tragen, wie den einze lnen Niederungepunkten. Eine einhe itl iche Kurve wird sich

alsdan n eo wenig gewinnen lassen, als auch der1nnenbogen und d er Anßenhogen d ee Med ianwhnittee dee Schädelgewölben keine einheitliche

19

Kurve darste ll t , sonde rn eine Kombination von

se lbständigen Kurvente ilen.

Im ganzen aber vennag d ie Kurve abr’

oder al dennoch e inen nuniihem denAusdruck derHöhlennchse zu ge ben.Der M en schädel ist ein schmaler Lsng

schl del. Der jetzt zu betrachtende Tscbnktscben«schäde l dagegen ist ein bre ite r Kum chltd el.

W ie sich , auf d ie gle iche Art unte rsucht , um

Tschuktechenschädel d ie Höhlenechse verhalte nwird, ist jetzt Gegenstand der Be trachtung.

n . samen eines Tschnktschcn.

Hat men nm kurze n und bre i ten Schäde ldee Tschnktechen nut d ie gle iche Art , wie am

langen und schwulen M em echäd el die Höhlenwhse dnrgeete llt , so lassen sich die be iderleiHöhlennchee n nm beste n den m ite ina nder ver.

gle ichen , wenn man eine be iden geme in sameGrundlin ie ale Richtungelinie wählt , sei es nun

die h phlon-Megatremnlinie oder d ie E thmoMegatremnlinie ; wenn men biefeni e inen be idenAchsen geme insamen Punkt bestimm t , der injene Lin ien fä ll t , se i en der Megatremapunlct

oder der Typhlonpunkt oder der Ethmonpunkt ;und wenn man nunm ehr beide Achsen auf dasgle iche Papier zeichnet.

So ist es i n der Fig. geschehen.Ale Riehtungalinie ist d ie Linie Ethmon

Megatrema benutzt , cl a ; der Punkt e l li

beze ichnet das E thmon des Kaffernechiidela ; derPunkt ct T dagegen , en! der gle ichen Liniel iegend, das E thmon dee Tmhnktechen.

Der Punkt a , be iden Schäde ln gem e insam ,

ist derMitte lpunkt des Fon men magnum beiderSchädel.Die Richtungelinie et

— n steht zur TyphlonEndolamb dnlinie IK el K des M em mhädele ineinem hinten oflenen W inkel von 3 2 (i n d ; d iegle iche Richtungelinie ist dagegen zur TyphlonEndolambdalinie ( T cl T des Technktßchen

schi dele in einem hinten offenen W inke l von

3 7 Grad geneigt.Die Typhlonlam bdnlime des Knöern ist. in

der Ze ichnung als Horizontale angenomm en .Die l i öhlenachsc d ee Knficrnechii dels ist ge

striche lt ; im vorderen Dri tte l geholt sie sich:der obe re Arm gelangt zum '

l‘

yphlon, der unterezum E thmon.

Page 32: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

Prof. Dr. A. Roc he r ,

Die Höhlenechce dee'

.l‘

schuktschen ist punktieri. S ie gebe it sich ebenfnlls im vordere nDritte l , um an das entsprechende Typhlon undE thmon zu gelangen.

Betrschtet mm nun die beiden Höhlennchsen,d ie in natürliche r Größe geze ichne t eind , ver

gle ichend , so überrascht zuerst die große Ähnlichke i t der be iden Achsen von Schädeln , d ieso we it vone inander verschieden i ind in ihrerForm , de ll eie ehe r zwe i verschiedenen Artennnzugebören scheinen.

Die Spennweiten be ider Höhlenschsen un tersche iden sich , wenn wir ihre E thmonpunkte

beachten , nur um 10 mm ; d ie Höhen beiderBogen hnben sogar nur mm Unternchied.

Das Übergewicht fällt in be iden Ausdehnungsrichtungen dem linßernechild el zu , der längerund höher ist. Der Typblonarm dee Tschuk

tschen komm t nahezu tiberein mit dem E tho

monsrm dcs Knflern. Am we i teste n stehen von

einm d cr ab der Typhlonsrm d en li eßen undder E thmonerm des Tscbnktscben.

und dee Tw inuk tsebcnschü le ls. jene gu triche lt, d iene punktiertSaturnle Form .

e M itte den Fou mou magnum ; e t T E thmoidelpunkt doc Technktschenachl delc ; ct K Ethmoidnlpunktden Knfiernseb l deln; T Typh lon (Fernweh eoeeum ) des Tech ulttschen: I K Typh lon den Kafiermd bis c Verbindungnlinie der E thmoidnlpnnkte und den H itte lpunktes d es Fon men mngnum ; el T E nde»

lnmbdn des Tschnktnchen ; c l K Bndolnm bdn d es Kalten .

Der E thmonarm des Tschaktschen ste htschief , nls wäre er von vorn noch hinten, d. i.fronto-occipitnlwl rts, einged rliekt ; aber euch vonhinten oben ersche in t d ie Höhlenschce des

Tschuktschen einged rlickt , so daß e ine vordereund hintere Sehie istellung sie kennzeichnet. D ieKurve des W enn dagegen ist hinten etwasste iler als vom .

Mehr Flt umschließt die Kurve des

Knflern im hinteren obe ren und im vorderen:

Gebiet het d ie Kurve des Tschuktschen e inenAusfall zum Ausdruck gebrachtKen n man nun auch annehmen , d ie beiden

Kurven se ien e ine kurze graphische Kennzeich

nung der beiden l l irnschädel im gnnzen ? Ja,

b is zu einem gewissen Grade wird due möglichse in. Es wäre näm l ich seltsam , wenn der lä ngereund höhere Schäde l zugle ich auch bre i ter wäre

,

wie der kürzere und n ied rigere. In der Tat

sehen wir dagegen, daß jener zugleich schmäler,

Page 33: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

Die Achse der Sehildclhöhle.

diese r bre iter ist; so dal! dadurch eine gewinntRsumsusgleichung erzeugt wird. Nur insofern

,

i ndirekt siso, spricht sich in beiden Höhl ennchsenetwss von der Bre ite sus: d irekt sber ist in derl löblcnschne kein Ausdruck der Bre ite, sondernnur ein solcher der Länge und Höhe enthalte n.Nschdem hierm it d ieHöhlenschse desTechnic»

u ebenschlidels rn it der des Ksfieru verglichenwe rden ist, bshec wir uns den ii brigen Besonderhe ite n jenes Sehl delc snzuwcnden und auch

dessen Höhlenschse in nstiirlicher Lsg e ins Augezu fassen.

su“

or und inferior liegende Feld des Plenum nuchn10istpe

t'

l

'

iich vertieft und setzt sich nis fisch vertieftes

Ein gen: fibereinstimmendss Verhslten ze i weiteroben des Plsnum cccipitnls. Auch hier l i dernattiers Teil sv ischen u ni stum pfen sungedehntenHervorrngungen ein , dem Ausdruck der 8pitm tailodcr Hinterisppeu desEndhirns. 80 entsteht ein fischer,2 bis 3 mm tiefer 8ulcus ooci

'

ts lis medisnus superior,der n ischen den beiden ebers occi ;ritelis . derenhlitten 86 mm suseinsudm‘ liegen, seinen Platt: het.

Die Saturn lsrnhdoidsn ist re ich gesi hnelt. Die8 itsoder Seh

qihr Lsmbdnte il, ist e in besonderer

einer , nnrege ig geste lte ter 8elm ltknocben , e inFontsnclknochen , wenn msn will , von etws l 8 mm

Li ng e , bis l0 mm Bre ite und mcd isner h g e. Am

Ange les leterslis sind durch tieic Furchcn , d ie sichin des zw ischen den l .inene nuchse eupcriores undsu

ggemne l ie gende Feld sui 2 0 bis 80 mm querer Au»

de ung hinein erstrecken . l ieste einer Saturn oce ipbic li! trnnsvsrsn gekennze ichnet.

Am Psriets le ist «le s Forsmen pe rieta le iederseitserhnltcn . l inks

'

edoch nur spurvrcisn. Die Sutnrsssgitts lis ist im en tw iehen hegri il

'

en.

Die größte Merkwürdi ke it der i ‘srietnl is sindjedoch ihre Linese temporn es supe riores. Verfol

gen

wir deren Beim vom i‘

rontsle nun , so l iegen ihre in

länge un den äuße ren Enden der Jochiortsi tw desSti rnbe ins und sind gle ich die sen 1 12 mm von einanderentfernt. S ie nähern s ich im Gebiet der Stirnenge aufl0 1 mm und treten von hier sus neuerdings suseinsnder,bis sie den bmi teston Tei l der Stirn gewonnen hebe n ;h ier heben sie “ hmm geraden Abstand. Von hieraus nähern sie sich in Isnggestreckiem ‚ S olörm ig emBogen , bis sis . 90 mm hinter der Kreuznnht , ihregrößte gegenseitige Annäherung , mit nur 77mm Ah

2 l

etnnd erre ichen. Eine Strecke 1 dieeen Ahetendbe ibehaltend , weichen nie denn w i r len u m u n

e inender , werden in der Nähe der a ht nndeutl icher und vernehwinden nn deren let.rnlern Endein einer neeiti gen Entlernung von otwu 96mm .

Die Durch nei dung mit der Krunzneht übt nut dieBahn und du Anu ehen der Linie e inen örtlichetörenden E influß nur. Die Ku nznnht eelbßt wirdeuch von ihr beeinflußt. indem eie hier im Ven treichcubegrifl en ist , während sie nnßerhe lb der Durchechneb

llc unverwhrt erecheinh lm m ittleren Teil derP etele ist. die Linie le icht m igeworfen . nn! beidenSchi dolhi llten , in einer von 60 mm . Med inlvon d ienen: Lingevrulat int die berthiche dee Purieteloeuf Fin bre ite leicht vertieft.

Die i che zwieeheu der Line. te rn relie enpcriorund in ferior iet en der Stirnenge eebr le in, het eheran der Snture ooronelie echon l 2mm Bre ite. Hinte rihr n imm t die Bre ite len nn! 20 . 26 und W ennzu . Die inte rlinenre e ze ichnet eich heidereeitedurch große Gli tter nur.

Betn chtet man die Behnen der Linea tempcn lee

amrioree echti g von oben und vom . d en in vordere riteleneieht . eo (m en beide ein doppelt a ndub i»

tö rn '

Feld dee Schtdelgewölbee ein. Die erete

Rineo mi l iegt im Gebiet der 8tirncnga; die w eite

vie l te re nnd leich eti rkere inechnürungbeginnt um Frcmtnle n m eich über d ie zwe ivorderen Dritte l der Pnrietnlin fort. Dort treten l ichbe ide Lin ien nn! lOl , hier ent 77mm nehe.Vergleicht men die obere Tempornllin ie dee vor

lie&e

gd:n

'

l‘

ochnlrtechennchi dels m it nnderen Schädeln,eo men n ur en vie len etwa Ähnlichen erkennen ;doch nimmt mm held vnhr , deli , e lle. übrige gleich

tut . die Breite dee Scbidele für die Stärke dercc und Einbiegungen vorentwortlich gemecht werden m uß.

Die be iden Pnrietnlin bilden medien . held hinterder Krnnm nbt, einen Bu ben (in t, der eher nur 2 bit8 cm li ege bet. dnnn rich verliert. bevor die Fon mineperiete lin erre icht sind .

im m ittleren Dritte l m i nach der Frontnle eineflache m ed lnne Pin to. Die here frontn lin rind gutentgeprl gt und heben 64mm gegeneeitigen Abstend.

Out euogebildet rind euch die Area. rapercilinrce . die( Siehel le und d ie Fonna enpreg lnbellnrie. Jeden eite inteine lncim re enpreorbißlie vorhenden ; beide rind mitden lnternlen En den 66 mm voneinander entfernt.

Die Feeiee te m porel ie der Sqnnmn frontnlie ist. vonoben nech unten, von vorn nach hinten echön ölbt.Dieee W ölbung ee tzt eich noch en! den berten

Te il der Perietnle nnd Sphenoidmle fort. um ein flnchee.m it der Saturn eoronalin

g::el lel la ufenden Tel zu he

n . hinter welchem Perietnle nnd Temporalemächtig l ich emwrznvrö lhen beginnen . um

"

one ge.

wnltig e Schi d elhreite von fast 160 mm hew ra ringenBeide Orbitee rind B, der Mnrgo enpernorhitalin

jeder Se ite feet gen d inis. G rößte r querer Du rchmeere r der Orbita lmündun 42 mm . größte Höhe40 mm , größter tchri g9r rchmeu er 44 mm . Ent

fernung der Foremen opticum vom Blu-go enpreorbi

„ lie 47 mm .

Breite den Septum inte rorbitn le 24mm .

Supranneele Reste e iner Saturn fronte lie fehlen.Die t heine rind groß. ihr Marg e inlrnorhitnlin

Merl:gewuletet ; unte e diem “'

nlrtu ist d ie Antl itzflßchc den Knochen. gelurcht. Der starke Proceu ue

frontelie trägt einen ungewöhnl ich gr ußen , m it re inerSpitze aufwärts gerichteten lh°oceeene m nrg inelie

(Dämmerring i ) auf beiden Soltau. Kri ttig ist nach derl ’rou eene texnpcre lie . dem der ehenfe lle krä ftige Pr wcomme zygomnticn: dee

'

l‘

empornle zur Bildung einer

Page 35: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

Die Ach» der 80hidelhöhle.

Ril olu ieht auf Sehnittverluat, die anni hernde Kapazi tätden vorlin den Schüdoln.

W u e ein i hnliehce Tempornle der rechten Schidelhi lfte mögl ichst genau ein fügt d ie linke Schi .

delh i ll‘te hierauf nu t der ren ten feet zunammengebunden und der ganze 80hi de l nunmehr in der gewöhnlichen W eine auf eeine Kapazität geprüft , no

ergab nich der 8w l Die durch be ideArten der Mon ung er en Ergehniane weichen alaon icht allzu nohr vone inander ab.

Der größte horinontale Umfang den Tnehulrtncheuaehi deln nut 630 ;

den Sehi delge

402(han on .

tota ler Mediannmfang den Hirnnchi delngleich 841 40 99

Der übte trannvernale Umfang . vom Porenntienn ex m an über den Sche ite l zum Poren ncuetieunexte rnen der anderen Seite . von hier über die Beninhinweg zum Annganga naht 485.

Vom unte ren e den Poren aeneüoun externender einen Se ite über die Sehi dd haain hinweg zu demPoren eounticnn der anderen Se ite "G; m W irk

24Grad ;

68 G radl 7o1 76

163

Grüß le Anlienli n ohne Riohtnngelinie meaeen.fällt m it der Glahe — lnion linie zunammen%nd beträgt m .

G rö ßte Außenhöhe. mi t Bezug auf die äußere

äußere

Q

ll

ll

Il

0 v.l° a a e e e e e e e e

Ahetand den oberen Runden den Foru m ».

opticum vom hinte ren Rand denPorenacneti»eun internnn .

Ahntand den oberen Banden den l-'

oramen

gptieu

lm v_om vorderen Band den Foru m :

onen

Abete den oberen llnndef .ie; Fon menden Form enn n n n n n n

a a a a a a a

ge eneel‘

e Entlernung der Außenri nder'

der ori aenntici intern:

Größte Außenhreite dee 80hi dela 1585

große lnnenbre ite der rechten Schädelhi lf‘he 77 ;

l nnenbre ite dee t i dela77 72 l 160

lnnenli nge (ler reehien Schldelhi lfl e 160

lnnenlänge der linken Schädelhi lfte 1 60

freute-oerebellnn lnneuli nge , iecler1 68

größte Anflenli nge . ohne Richtungnlini0 39wen n

Li ege den med ienen lnnenhogene , vom

Typhlon zum OpiethionLänge dee ironteleu InnenhogenaLi e ge dee pnrieinlen InnenbogeneLänge dee occipite len l.nnenhogena

Die Li ege dee m edinnen Außenhogene be841 ; der Innenbogen . m it 808 nun Li ege , hatW en ig er Von 88 mm .

Auffallend ist cliodee äußeren var i e taal lein weitnue “eineraueh kleiner ala der occ ipit:le. Denn der pe rietnleAußen und lnnenbogen het d ie Längen 94 und 90:den

;1frontale dagegen 184 und 123 3 der m ipilnln “ 8

um 95 .

Nu n liegt d ie Kürze den l’arieiele als ein

Ze ichen er Mindere ‘

ertigkeit nufznfu een. Dochdarf m en n icht auße r tobt Inn en . daß d ie Bre ite denSchädel! hier eine Rol le apielt. Die Pnrietn lin rind im

vorliegenden Fal l mächtig nach der Bre ite entwickeli .so (laßh ier auch eine Art An gleichung in der Flächenauedehnnng und in dem Verbrauch von li nncbcnenbsinn: etettlinde t. Vernnni lich in! bei allen Breitechii de lndu l ‘nrieta le verbli li.n iemflßi kurz und bre it. Nichtnotwendig muß im aber in am gleichen fin de kurzund breit ne in . wie hier an diesem Schädel desTechuktechnn.

Miliz man am Perietale dee'

l'

echnktechen die

Länge m ine: Mnrgn froutnlie auch nur bis zum oberen

Page 36: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

24 Profi Dr. A . Hu e be r ,

E nde des ßen Keilheinflii gelr no be i.r ' niel 2omm ; die

gen den Hu go or

Mp1 ln lio_ ; die

den zwischen dien e beiden nrginoe gelcg enenmi eren Bogen 1 36 ; wegen Fehlen: den

'

l ünpornle dextrum h un der m ittlere Bogen in gnnm Li ege

nomm en werden. li nkerue ite , wo d ie Squame tem 0

um. den unteren Reed des Pnrietule deckt, bet

Ach se d er Sch äde l h ö h l e. Taf. III.

W ie im vorherheochriehenen Schädel desKafiern , so wu rde auch hier als erste Geraded ie Lin ie vom Bad en zum Opisthion gezogenund deren Mitte nu!geaneht.

Die zweite Gerade geht. vom Spheno-Oecio

pitnlpunkt (so) nur und zieht zum Continue» (c).Jene het. 40 , diem 80mm Länge. Die dritteGerade erstreckt sich vom Intersphcnoidnlpunkt

d. i. vorn Tubercnlum eclIae (ts) wm Endolambdn

(l) und ist 1 04 mm lang. Die vierte und vor

(leu te endlich geht vom Spheuo-E thrnoidaL

punkt. 0) zum Endohrogmn (br) und hat. e ineLänge von 98mm.

Nachdem d ie Mitten d ieser vier Lin ien auf°

geeuoht were n , niud nie durch e ine gebrocheneGerade m ite inande r verbunden werden. Vondem Punkte br’ wurde außerdem e ine Anuchlußlinie aowohl ne das Typhlon nl. auch an dasEthn en gezogen. Unschwer ließ sich auch e ineKurve durch die Punkte a, c

'

, l' und b/ ziehen

und e in gebogener Annehlnß an d ie Punkte 8und ei erreichen .Die Li ngen der e inze lnen Glieder der g (.

broahenen Achsenlinie betragen 3 5, 27, 60 und57 (59) mm ; Summe 1 69 ( l 7l )mm.

Die Kurve at und u al hat. eine Länge von

1 72 ( l 80)mm . S ie verhält. sich zur Länge denmed ianen l nnenhogeuo wi e l 72:308.Verbinde t man die Endpunkt e der H öhlen

nohoe durch e ine ge rade Linie (a t od er 0 et),so hat diese e ine Länge von 107 (94)mm.

W erden noch die durch die gebrocheneAclmeulinie luen '

orgehraehtcn “'

inkel beachte t.,

145 Grad ;

140Grad ;

l l ßGrnd ;

101 Grad :

85 Grad ;

so be trägt. der W inke l des Gliedes ac‘ m it derEbene des Forsmen magnum dense lbenGlied ee m it der Linie la dagegen 73 Grad ;desse lben Gliedes mit der Linie et 0 ube r

78 Grud.

Der W inkel des Gliedm c'u

m it d em Gliede l'

der W inke l des Gliedes c’ l'

m it dem Gliede I‘ br"

der W inke l des Gliedes I' (N '

m it. dem Gliede br'

der W inkel den Gliedes l' br'

m it. dem Glied e br' et

der Anschlußwinkel des Gliedee b i nn die Linie derSpa nnweite ta

d er Anschlq iukel des Gliedee br' an d ie Linie derSpannwe ite et a 74 Grad .

Hierm it istauch der Schildel denTschuktsehenund d ie Achse se iner Höhle betrachtet ; w irwenden unse re Aufmerksnmkeit e inem d ri ttenSchädel zu, der uns Halle a s. stamm t und vor

Ze ite n d er hieeigen Samm lung m it anderenSehildeln übergeben werden ist.

II I. Der Schi d el uns Hal le 8. (Taf. XV.)

An dem langen Schäde l des Kaflern und

a n dem bre i ten des Tschuktechen wurde d ie

Höhlenachse von den Sehädelnähten aus zu gewinnen gesucht, sowohl von den fornikalen ein

von den bu nleu Nähten uns. So werd e ineenturule Achse der Höhle gewonnen , eine von

den Nähten bestimm te.

Aber man ken n euch e ine andere Art derAchsengewinnung wählen , wie dies einle ite ndbere its erwähnt werden ist. Diese Art derAchm ngewinnung soll hier zur Verwendungkommen . S ie läßt d ie Nähte der Basis unddes Gewölbes b eiceite und hä t nich an dieHöhen des Gewölben. D iem liegen inte rnutnrnl ;auch an der Benin werden intereuturale Punkt e

gewählt., die m it jenen d es Gewölbeu durch Ge»

red e verbunden werden.So gelangt man zu einer interauturnlen oder

l löheucchee der Höhle . An dem Hallense r Schid el inte ressiert uns nichts, ein was unm itte lbar zuseiner Höhle in Beziehung steht ; alle nuderen

l iesom lcrhe ileu können hie r übergnngeu werden.

Page 37: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

Die Aehee der Sehi delhöhle. 26

Die größte medieue und peremed iune Auße nläinge dee Sehiidele liegt in der Glabe l le -Iniom IO] ;l in ie und be trägt 190mm .

Die größte lnnenliing e , vom fronte len Tiefpunkt (Endoproethion,ep) zum obere n oeeipita len Tief

(Endoeecheton , ec) der

gleichen Se i ted ie größte Außenhre ite d er e inenSchädet

d ie größte l nnenhre ite der e inenSehü ielhä lfte 67. 26 Grad

Dee be trächtliche '

I‘

ieffe ld het ovale Formund liegt

'

un obe ren Teil der Squeme temporelie ;ue ine Li ege beträgt 80 , w ine Bre ite 1 6 mm.

Am enetoßenden Tei l dee Perietele be trägt d ieTiefe 67 ; in der Gegen d der fleehen Foeee

pmi ete lie 61 ; em Endopterion 69; em Endo:mterion 68mm .

Im Aneohluß hieren ee i euch dee frontaleund oecipitele Tieffe ld etw» genenor betrachte t..Dee frontale Tiefi eld (cp) l iegt pm edisn, undeurer l i mm lete rel von der Med iene , 2 hie

2,ömm vor dem medianen Innenb0gen, 26mmoherhelh dee

'

l‘

yphlon ; e ine kle ine rundlicheSte lle von e twa hie 8mm Du rchmesser.Dee obere oocipitnle , der Foeee occipitalis

der Sqneme ooeipitalie entnpreehende Tieffeld,

oheree E ndoeeeheton ee , ist eine kle ine rundliche Ste lle der Foß e oocipitnlie , 7mm letore l

von der Mediene , 2 mm hinte r dem oooipite len

lnnenbogen , gegen 28 mm entfernt vom Endoinion eive Confluene (c).Dee unte re occ ipita le ode r dee ce re be l lare

T ietfeld (cc'

) l iegt 10mm letere l von der Mo

d iene, 2 bie mm hinter dem oceipite len Innen.

bogen, 20mm vom Confluene entfe rnt. Dee dem

eerebellnren Tieffeld gegeniiberliegend e frontale '

l‘

ieffeld liegt m it eeinem Mittelpunkt gegen20mm oberhalb dee zuvor beeehriebenen frontn len Tieffeldee, int aber we it umflinglieher undvon Jugn oerehre lie durchse tz t. Die größtefronto—oerebellere Li nge i ß4 mm .

Die größte Außenhöhe. her0 gen euf

d ie l ußere Base llinie

die größte l nnenhöhe, bezogen aufd ie äußere Besallinie

d ie größte Außenhöhe, bezogen nutd ie Nasion Inionlinie

Archiv litt .\nth l opnluui e. ll . I' M . "l .

BW

20 Grad ;

die größte Innenhöhe, bem gen aufd ie Nasion-Iuionlinie

die größte Innenhöhe, bezogen aufd ie Typhlonl

onfluenslinie 97 ;

Li ege der l nßeren Basellinie (eb) 1 06

Länge der inne ren Besallinie (tb) 92

Di nge der Neeion-lnionlinie 186

Länge der Typhlon-Confluenslhnie 1 64

Li ege der Nasion-Lembdslinie . 1 8 l

Abl ü nd des Typhlon vom Naeion 1 7

Ne igung dee Forem en mngnumgegen die äußere BasellinieNeigung der i nßeren gegendie innere Bu nllinie

Neigung der a ion—Inionlinie

zur i nßeren Bu nllinie

äußere rMedienbogen dee Schidelgewölbee, vom Nu ionzum

Opisthion 3 78 ;

frontnler Außenbogen 143

perietnler Außenbogen

oee ipita ler Außenbogen 1 1 6.

Die Squame frontnlis hat die E igentflm liohhe it, ganz nehe der Mediu m e inen Forte“ : nachhinten aus:ueenden , der god hnelt ist , 6 mm

Bre ite , eher 8 b is mm Länge beeitzt. An

der Innenfläehe des Frontale bet. der Forum;nur S inn Länge. W ie het men bei der Messungdee £rontnlen Bogens m it diesem Fem m zuverfnhren? Die Satu rn eorouelie macht weite rlaten l noeh dre i ähnliche , eher kle inere . gezi hnelte Aus« und Einbiegungen en! der gle iehenSe ite . Vie lle icht ist in dem größe ren, medianenFormat: , der den Namen Processue inte rperiertal ie eqnernne frontal is verd ient, «l as Rückbleibee le inen Fontanellkuoohene , der m it. den! Front.aleverwuchs ; ei ne in der Hauptbshn der Saturneoronnlis gelegene , vorn konvexe Furehe übe rdie Med inne hinweg scheint nnf diese Deutungm it. e inigem Grunde hi nzuwe isen . Int d er Fortsatz aber nur e ine e infache med iu m stache lförm ige Am biegung nach hinte n, darf man ihn

1

'

be i der Messung des frontnlcn Medianbogene

fii r das Fronta le in Rechnung bringen? Esschei nt m ir, men m üsse den Fort.eet.s be i diese rMessung ganz auße r Be tracht lassen. Dannsind d ie in der obigen Tabelle ste henden ein.

geklaunmerte n Zahlen der bessere Ausd ruck fürd ie fronta le und purictnle Bogenlänge. Immer

Page 38: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

20 Prof. Dr. A. Re ube r‚

noch überu'ifft dann der frontele Bogen d en

pe rietulen nu Länge um 8 mm .

Inne re r Medianbogeu des Schi .

delgewölbes , vom Typhlon3 61 ;

frontnler Innenbogen 127

pcrietnler 1nnenbogenoecipitnler Innenbogen 1 1 2.

Der perietule Innenbogen m it. 1 18mm, wen njene r inte rpurietnle «l°

orteutz d en Frontale ungerechnet ble ibt, komm t dem frontalen Innenhogennahe bis uuf 8mm , ohne ihn ganz zu erre ichenode r gar zu übertrefien.

Der l nnenbogen dee Gewölben, m it. 3 6 1 mm,

ble ibt hinter dem Außenbogen m it. 3 78mm um

27 mm zurück.

H öhl e u neh se. Taf. IV.

Eine Gen de vom Basion zum Opisth ion,40mm lung , mueht den Beginn der zu ziehend en Hilfslinien. Die W ahl der folgenden Lin iehängt. davon ab . ob man die Gesemtwölbuug

der Squarnu oeeipite lie . etwa gar d ie Geenm t»wölbung der Squumn oocipitnlie und den Fowm enmagn um in Anschlag zu bringen gedenkt. wozumen ein Recht hat ; oder ob d ie unte re undobere (cerebellare und occ ipitale) Schuppenwölbung den Ann ehlag gehen soll. Ist jenender Ful l , eo ist. den Confluene (c) der gesuchtePunkt dee Gewölbee ; der bueale Punkt abe rliegt inte reutural, um Cl iq bei b". Die Linie

c int dann d ie zwe i te Linie, ihre H ugo8 1 mm,

ihr Mitte lpunkt.Gibt ube r die un te re ode r eerebe llare C eci

|.itnlwölbung m it ihrem Tiefpunkt. be i e e‘den

An schlag, dann ist die zwei te intereuturnle ode rHöhenl in ie b" und ih re Mitte , bei e ine rLänge von 70mm, be i

Du uber der ba ttle Punkt uls Mittezwieohen dem Basion (b) und dem OccipitoSpheuoidnlpunkt (es) schon gegenüber dem

Confluent , ein der Mitte der totalen Oecipitnbwölbung e ine Rolle spie lte , no ken n man d ie

Strecke bb" noch e inmal balbiereu und er

hält. dann b‘ale heu len Ausgangspunkt, nl.

foru iknlen Endpunkt d er zwe i te n Lin ie. In deme inen Fall ist eine cc

’" der Mitte lpunkt., in demandere n ube r ee ". Dem Punkte cc

‘ ” wird manhierbe i wohl den Vorrang zugeste hen m üeeeu .

Dami t sind be re ite zwe i beetzimm ende Liniengewonnen , die Linie be und d ie Linie b" cc

'.

W elches ist die dritte der bestimmendeu Linien ?Der intereuture le Punkt der Bm is m uß

zw ischen dem Ooeipito-Sphenoidslpunkt 0 8 unddem 1nterephenoidelpunkt ts, dem Tubereulmn

oc llac, sich befinden .Er l iegt in der Settelgrube , bei g. Der

nächste Punkt em Gewölbe kenn aber ke inanderer se in, e in d er Gipfe l der oberen Schuppenwölbung, d. i. der Foeea. occipita lis der Schuppe.

Auf d ie Media nebene proj iziert, liegt er bei er ;dort ist den T ietfeld der Foeee occ ipitalis , wiebei ce' das proj izierte Tieffeld der Foeee corebelhrie Die dritte geeuchte Lin ie iet also dieLinie y cc' , m it e iner Länge von l l l mm ; ihreMina liegt be i cc'.So ble ibt zunächst d ie v ierte bestimmende

Linie zu suchen übrig. Der beenle intereuturelePunkt befindet sich zwischen dem 1nte repbenoidnlpunkt und dem Sphend k

thmoidalpunkt,

bei 3 . Der entsprechende Gewöltmpunkt ist derGipfe l d es Parietele, bei pwi. Die

vierte Höhenlin ie iet nleo t pwt

'

, mit 1 1 8mm Länge ; ihreMitte befinde t nich be i pw

'.

Die fünfte oder le tzte H öhenlinie hat zumhesalen Ausgang den zwischen d em Sphenm

Ethmoidnlpunkt (se) und der Siebbe in-Stirnbeingrenze , dem Typhlon (t) l iegenden Punkt an

Der letzte oder vord e rste Gipfel dee Schäde l.gewölben ist d er frontale ‚ bei fwi. Die letztel l öhenlinie zieht also von a? zu fwf, hat 63 mmLänge und ihre Mitte bei fw

'.

Pann en wir die Mittelpunkte der fünf be«etimmend en Höhenlin ien zueemmen , so liegensie in occipi to—frontn ler Re ihenfolge be i ee

"

oder pw'und bei fw

‘.

Man kenn nun diene fünf Punkte durch gen de Lin ien mite inender verhindern. Vielleichtauch durch eine Bogenlinie‚ wie ee auf Taf. IV

geechnh. Denn het man e ine m ehrfach gebrochene od er e ine gebogene Lin ie als inte reut urele Form der Höhlenachue vor sich. Die

Längen der e inzelnen Glied er lesaca sich leichtbestimmen , die W inke l meeecn. Die Achsen»l in ie kann man bei {w

'in der H öhle endige n

lassen oder bin zum Typhlon oder Ethmon herabführen. let. due Typhlon ale vorderen Ende gewählt, dann haben wir d ie Linie In, m it 1 10m 1n

Page 39: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

Die Achee der Schi delhöhle.

Länge, ale Auu l rnek der S pannweite der l löhlcwaohne ; oo läßt sich auch die H öhe den Achsenbogene le icht finden.Aber di e Frage macht eich alsbald gelte nd,

ob man wirklich berechtigt sei, jene fünf Punktedurch e inen Bogen m ite inander zu verb inden.Oben wurde bemerkt: viel leicht! Eine e infacheÜberlegung jedoch re icht hin , um eine ver

neinende Antwort zu finden. Die fünf Punktesind d ie höchste n Punkte des Gewö lbee. Dartee e ine Linie geben , deren Konvexitä ten über

27

jene Punkte noch hinausgehen? Ne in , e ineeolohe Linie kann es n icht geben. Die ge

brochene Linie hat alle in e ine Berechtigung,nicht aber die so stark nunwllrtn ge bogene, wienie Taf. IV zeigt.

W enn es sich so verhält , wenn die Höhen.

punkte den Gewölben nicht ausschließlich maßgebend sind, wenn über die Höhenpunkle nochhinnuegehende Punkte in der Achoen linie n ichtvorhanden nein dürfen , eo werden wir una and ie Niederungepunkle del Gewölbe: e rinnern

Fig . 9.

brSuter. com nal in

Höhleoecbae des Hal lenue r Schäde l», alu gebrochene

FW

Sutura lornbdoidea

derg eole llk Aus d en Nied erunge und B öhepunktenForm . Die Li ngen der einze lnen G lieder können gemen en. d ie zwinchen ihnen befind lichen W inke l

heutimm t werden . Gerade L in ie a t Spannweite der Ach»enw‘

ollu lng ; m a Gipfe l de r Posen oem be llarin;oe G ipfe l der Pen n occ ipitnl in; p ur Gipfe l der inneren l 'nrletnlwölbung ; [w Gipfe l der inneren

l'rontnlwölbnng . Ne tiirliehe Gr öße.

m iiunen , die in den be iden vorigen Ve rsuchen

(Taf. 11 und 1 11 ) d en Ann ohlng geben, eine aue

wä rtn konvexe Linie als Verbindungslin ie eher

sehr wohl zuließen , da ebe n Nie derungepunktem ite inander zu ve rb inden waren. Die Kom bination von l löhen und Niederungepunktcn, d ie

gem e inenme Verwendung beider wird zum Zie leführen m üssen , denn d ie be iderle i Punkte be

stimmen , abgesehen von der verbindenden , ge.

knickten , eigentüm lich model lierten Basis , dasGewölbe l elbet.

Auf Taf. IV wurd en daher auch d ie Niederungelim

'

en zwischen Ba ia und Gewölbe gewogen ,wie sie nun in den be iden vorhergehenden Versuchen bere its bekannt geworden sind . Die

dre i N ied erunge linien werd en m it. ausgezogeuerForm dargeste l lt und m it den röm ischen Z iliernII und Il l versehen ; zum Unte rschiede bien

von trag e n d ie v ier Höhenlinien geetrichelbc

Form und die arabischen Zahlen 1 , 2, 3 und 4.

Die Auegnngelinie Bas iow0 pintbion (ba), ist beiden Gr uppen gemeinsam , ebenso der Endpunkt

Page 40: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

98 Prof. Dr. A. B u c he r ,

D ie Mitte lpunkte der d re i Nied erungslinienl iegen bei c

“, l

'und br‘ ; h ier befinden sich ge

wisser maßen d ie Nähte der Höhlenschm . DieseMittelpunkte nind sowohl du rch Gerade , als

durch auswärts gebogene L inien mi t einander inVerb indung gesetz t. D ie M itte lpunkte der v ierHöhenl inien botinden sich bei pw

'und

fi t". Auch d iese s ind durch Gerade und durch

Bogen m ite inander verbunden und der Anschlußan das Fon men magnurn und das Foramencoec um bewi rkt.Statt aber be iderle i Linienseharen ge trennt.

nebeneinander herlaufen zu lassen , wäre esnicht ang eze igt , al le vorhandenen , näm l ichNiedcrungs

» und Höhenpunkte nebst hinteremnnd vorderem Anschlußpnnkt, zusamm en neunPunkte , durch e ine e inzige gebrochene Lin ie,od er durch e inen e inzigen Bogen m ite inanderin Verbindung zu setzen ? W ie am GewölbeHöhen und N iederungen abwechselnd anfoinander folgen , w ie auch an der Basis erhabeneund tiefe Ste llen ane inander g renzen , so wirdes dann auch an der Höhlenachse der Fall sein ;in ihr wird sich d ie

'

Form des Gewölbes und

der Bas is verkleinert und vere int wiederfinden.

Welches sind demnach der Re ihe nach d ie

gerade oder bogenförm ig m ite inander zu verb indenden Punkte ? Es sind d i es d ie Punktea, c", pw

', In

", fü .

" und t.

8 0 sind Höhen und Nied erungspunkte zu .m mmen zur Verwendung gelangt, um die Höhlennchse zu g ewinnen. D ie bezüg liehen Linien sindauf der Tat. IV n icht gezogen, um das B ildnicht undeutl ich an machen. Aber es ist leicht.,in Gedanken d ie Verb indung der genanntenPunkte h ierselbst zu bewerkstell igen.

Obwohl h ierm i t. ein Ziel erre icht zu seinsche int , das anfangs dem prüfenden Sinn von

schwebte , so fragt es sich immer noch, ob derbeschritte ne W eg der r ichtige , ja ob er auchnur der beste der e instwe i len mög l ichen se i .Wozu , so m uß man s ich fragen , eine genaueBestimm ung der Lage der Höhen und Niede

rnngspunkte am Gewöl be und an der Bas is,wenn es sich um n ichts handeln sol lte , als um

d ie Bestimmung der Mittea zw ischen Basisund Gewölbe ? Könnte man da n icht. einfacherve rfahren ? Man te i l t beisp ielswe ise d ie Bas isin 100 Te i le, in ebensoviele dns Gewölbe, ver

bindet d ie Punkte g leicher Ordnungssahl indurch Gerade, nimm t von al len d ie Mi tte, markiert diese Mitten und hat dann auf d ie ein

fachste Weise e ine Höhlenachse geometrischerArt gewonnen. Auch diese Art muß m an

kennen le rnen. Ist. aber d ie vorhergehend beschriebene kombin ierte Art. von sutnrnler nnd

inte n nturuler Höhlenachse streng morpholw

gischer Art ? S ie ist es nur bis zu e inem ge

wissen Grade. Denn wo l iegt d ie morphologischeBerechtigung , d ie snturalen Punkte der Bas ism it d en sutnralen Punkten des Gewö lbes inVerbindung zu setzen? Jeder Kenner der Sachlage we iß , daß h ier

nur e ine ünßerliche , aberke ine innere Berechtigung vorliegt.

XV. Schädel einen Chinesen. (Taf. V.)

Der Schädel , m it welchem w ir es h ier zutun haben, vor al lem der Him schiidel, machtauf den Beobachter sofort einen sehr günstigenEind ruck . Der Gesichtsschi del läßt in e inigenPunkten z u wünschen übrig , nicht aber derH irnschädel. D ieser ist in allen se inen Te i len so

wohlgeb i ldet , im ganzen von so vortrefflieher

Form und vonso ansehnlichen Durchmessern, daßman sich ohne we i teres zu dem Gedanken v eranlnßt sehen m uß, ein Volk, das solche Schädelund d iesem entsprechende Geh irne ben en n

bringen vermag , m üsse notwendig z u den her.

vorm genden Völkern der Erde gehören.

“ N ich tal l e Schltdel von Chinesen haben zwar e ine soharmon ische Form ; aber der vorl ieg ende istauch n icht der ein ig e schöne Schädel , denCh ina hervorg ebracht hat. FJ ist. e iner von

vielen Tausenden, die da und dort zerstreut s indoder die noch Lebenden angehören. Die ältereGoschichte Ch inas zeig t denn auch, daß jenerGedanke ein vollberechtigter genannt werdenmuß.

Msn betrachte sich nur e inmal d ie Zeichnungd es Medianschnittes des Schädels auf Taf. V !Welch e in Schädelgewölbe ! Der Transversahschnitt du rch d ie Höhle des Schädele würde einebenso gewaltig en transveraales Gewölbe ergeben.

Denn der Schädel hat e ine ansehnl iche B re ite, wovon wir uns noch weiter überze ugen werden. DieTubera parietal i s ragen dabe i beträchtl ich hervor. Zug le ich ist d ie Gewölbewand verhältnismäß ig dünn , was dem ganzen Schädel eine

Page 41: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

Die Achee der Behi delhöhle.

gra i le Bwohaßenheit verle iht. Die Unte reuohnng dienen Schäd e ls het nicht wenig dazube ige tragen , m ich giluetig für dee Volk zustimmen , dem er ents tammt ; ich zwcille nicht.daß ee anderen Morphologe n l hulich ergehenwird. Doch be tra chte n wir jetzt , wie ee be i

dem erste n und zwe iten Schl del geschah , diehe rvortre tenden Besonderhei ten.

Am Occipita.le eind elle dre i Bäcker der Außen.flä che der Schuppe und die drei Neoken linien vor

hendem Die ober-te Neekenlinie ze ichnet eich durchbeeondere Deutlichloei t eue. Die obere Neckenlinieiet ke ine eohnrfgeun

'

ehnete Lin ie . nondora iederee iteein Becher gebe er W nlet von eneehnl icher Breiteund geringer Ho e. Auch die untere Neekenlinie istein niedrige

ener W ulet .

Die Lern em t ist eteri gezi huelt und im Ver.

etre ieheu beg riflen. Die 8pitne dee A ne laten lieder 8chuppe nimm t reehtereem' t ein k e iner Schelt»knochen ein . eo de.ß dieeer zur B i ldung dee AeterionVerwendung find et. Linkereeite fehlt er.

Die Saturn u gittnlie ist in guneer Auedehnung imVen treiehen hegn fien .

Die Sntnru ooronelie . wen ig geei hnelt . ist ingunxer Anedehnung unverändertAueh die übngem N6hte dee Periete le eind in

unter Verton ung.

Dee Tnber perietele ist icdereeite , wie enhenv i hnt, eh rt entwicke lt und mecht den E indruck , ulhehe men bei der Meeenn im Gebiet der Tobenperietnlie die größte Außen reite dee Schi d ele en er

werten. Beide Toben perietelie eind im Dean

160 mm vone inander entfernt , in geredet Linie e rl t2 mm . Von den Tubotn irnutehn eiud die Toben

nriete lie

{je l ä ) m rn im Bogen, in 1 15 nun in geruder

'

nie ent ernt. Die Line tem reli e enperior ziehtele glette . nicht enfgevm rfene über dee Tober‚mri etele

'

eder Seite hinweg.

Die obere freutelie eind im Bogen 60mm . insen der Linie 65mm voneinender entfernt. DerM ittelpunkt der Stirnv ölbnn liegt n icht bewuderehoch le. Tnf. III ) , doch iet die ölhnn

gfit entwickelt.

Vom Me rgo eupruorbitnlie eind d ie n ru frontulie

je 84 mm entfernt. Die Are ne enpernilieree rind eehrechvrnch ausgebildet . die Glebelln tritt huum hervor,e ine lm rem o un o-frontulle let nur endeutunguweieevorhendän. E ine m inimale enpreneeele Furche ne igt dieS ur einer eelmndi n n Stim ueht en. Die Vocee euperg ebellerie int g leiehlelle nur eebr klein.

Am Hu go en n orbitelie jeder Seite iet einelneieuru eupruorhlt.n ie vorhanden ; beide lueieuren eindvon einer echeri'en lnte relen. echvreeben med ie leu Eckebegrenzt. mit den late ra len Ecken 6 1 mm voneinender

en l ernt.Der

3größte nerd urehmeeeer jederOrbitnlm ündnng

betrügt mm.

e größte Höhe der Orbitee 85 mm .

Schräger Durohmeeeer der Orbite . von ohe n -medielum !) nnten - lutere l 44 mm ; von 0 bem lete t‘ul nechunten4 nedinl 88 mm . Tiefe der Orbite‚ vom Margeeupreorbite lie zum Foremen optienm 50 mm .

Due Neee le dextrum iet etwa breiter ele deeeiniutrnm . Die obe re Hälfte der Naenl ie weicht inihrer Richtung nur wenig Von der äußeren Stirn l iniem it vom ul) , d ie untere Hä lfte degm en wendet eicheterlt auch vom , mit oben konvexer ie

€un

Die Lee rimelie ze igen den eeltenen'

e llgeincr be

eonderen Pu re fueielie. Nahezu in der bi n von

W ie n wi rd der hl infreorhite lie von dem g ilitateil dee Lecrim ele ge ildet. Der orhite le l°

orteetz «lee

Antlitt teilee tritt mi t reiner 8 '

tne m it dem Ru nninlecrimelie in Verbindung. 8 . e g enb e ur . Morphol.Jahrbuch . Bd. VII. Die Foremine infreorbitel ie derOberhieferheine sind m it ihren leterelen Bändern65mm vone inender entfernt

Vom Forum infrnorbitale eteigt d ie Saturninfn orbitelie ( ll en le i) auch oben. Der unteren lli lftedee Gerichtute ile diener Nebt enh pricht eine v öhn

liche Aufv ul etung der m mm entretenden oehen

hei le. Gene in der Nähe der den Mergo infn 0 rb ite lieilherecbre itenden Tei lee der li ebt eetzt le ternl denmediele Ende der Jocbbeinneht ein . medjel eher dieNeht der Per. lecielie (in. Lecrimele.

Di0 1ncieure nu nlie mexillee in ellom'

tig eehnrfenegepri gt . euch unten , trotz der Gegeuwert einerI"

ovee prnennee lie.

Unte rhelh d ieeer sinkt d ie Oberfli ehe dee A lveolerlortu tnee zu einer tie fen . je den Gebiet be iderlneieiri einnehmenden Grube ein. die en enderon Schi .

deln feh lt oder nur in Spuren verbunden ist ; er istdie Force inein

'

ve een myrtiform ie der Autoren. Einemedien.Pin to, Criute intermexillerie mediene. echeidetdie Forum incieivee be ider Se iten vone inender.

Du ganze elveolere Gebie t dee Z wiecbenkieferezeigt beträchtliche elveolere und dentele Prog nethie.

Die Eokzühne heben ke ine guethe Richtung mehr.Der Jugum elveolere den kn hnee epnngt

'

degngen

etnrk vor , um eo enffellender. ele medienwi rte er

Abheug der Feen incieive en dee Jugum engnlereben ntri tt.

Die beiden Oberkieferbrine beeitnen elle 16 Z i hneoder ihre unvereehrten Alveolen. Der erste Beckennnd letzte Mahlzehn rind em linken. der Eckzehn em

rechten Oberkiefer tmortnl verloren werden . Der

dritte Mehln hn int ein, we icht e ine mit reiner Kenfli che nur unbedentend gegen d ie der vorderen Mehlzi hne zu rück.

Die orele l-‘ liche dee herten Geumene int g lett ;

zwei Zecken umgeben die Beim der medialen Gaumen .

furcbe. Die Gegend der Suture peletlne treneven e

iet le icht enfgewu letet , eo dell man hier von einem,

fre il ich flachen 'l ‘orne treneverme redenkönnte ; von einem Tom e pd etinue med ienne feh ltjede Spur. Die Spin oua l i l terior int wie euch inendete n Fä ll en zweizeckig ; ie untere h ohe int d ieSpinn an u l ie poeterior der Autoren ; d ie obere Zecheem echerfer , auch hinten oben gerichtete r Dorn von

2 bin 3 mm [Auge , der de: h intere unte re Ende derVorncr eufnimmt ; er ete llt den h intere Ende der Cfiete

pe latine der.Die Spine nen lie enterior int ebenfalle ewein ekig ;

doch l iegen beide Zecken quer nebeneinander ; siedienen zur Aufnahme der Ceri ilego l e pt i.

Die lnoieurn nneelie der Mexillee iet linken eiteetwa weniger tie f ele rechte . eo de ll e ine leichteA m etrie der Ape rtnn piriform ie den ne hervore t. Der llöhenduruhmeeeer dieeer Apertur int 86 ,ger ”

Al le Quanlurchmeerer 27mm .

Es b'

e tum oeeenm neei let sehr dünn. An einikleinen 8 len der eenkru cbten Ple i te den Vomer fe ltn r die li nuchenenhetenz:nicht durch Bruch. rundenin olge ma nge lhafte r a henbildunp Bi be i eteht

du ganze lm öcherne Septum nehezn ni reng m edien .

mit einer kaum wehrnehm beren Am biegung nechrechte.

Die Höhe der Choenee beträgt 30 . die gegenseitigeEntfernung der lateralen W i nde be ider Chonnec chenfe l le 30mm .

Der Kür vor den Hinterhnu »tbeim bildet en me inerben lcn “ ke ine eine entfa ll en regolm i ßig gem ltete.feet glatte d reiaeitige Plet1r ‚ d ie euch Intern] abr undet,in der Ge and der vorderen Endes der lnciuure ingaleri .c der urn leternlie 40 mm Breite besitzt und sich

Page 43: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

Die Aclnne der Schidelhöhle.

ephenoidelie oeeie periete lie. Ale m egne m eie ephenoidel ie ‚ neme tem

gore lie , Foren occipitn lie und c ore.

beller‘

u . on e men ibulerie‚ Feen ri widee.b) linke Schäde lln

'

tlfte : Dee g eiche Verhelten ;dem noch die Feciee infre£omporelio elee megnae.

For eee g re nn le re e.

e) rechte Schedelhi ll'

te :Größere G ruppen in derM itte der Foeee frontnh

'

e , in der Nähe d ee Bregme,50 mm hinte r dem Bb) linke Schi dclh

te : größere G ruppen em Endoproethion , im med i l lan Dritte l der Sat wronelie;50mm hinter dem Bregme.

Größter i nßerer Horizontelum feng deefl irnrchi dele

ecufl ici externi über d ie Tahere pe riotal ie hinweg zu r Sche ite lhöhe

head er Erg än et cil , vom unterenRande beider 50 ri ecuutiei extern iüber die Schi delheeie

totn ler “ nevereeler Umfeng dee Hin»echi dele 862 1 18

clcr tote la Med iennm feng übertri fft all eden größten horizontalen nm 2 mm ,

den totalen treneverealen eher um

Unteruchiedlnnenhtnge der

größte pen med iene lnnenlän c «lerrechten Schäde lhi lfteG rößte pe rem ed iene lnneu li nge von

der Pen n fronte lie zur l"onsebellarieinnere Benellin ie (ron zu b )Entfernung des Typh lon vorn Con

fluene 146

Größte Außenbrei te dee Him ec lni dch 146

Das Feld der größt en Anlienbreitc |_Ektwl inryan)liegt jed en e ite nehe em Tnb er ‚varie td e .

Großte lnnenbreite (Emlo-Eurp n) derl inken Schi d elhi lfte 70 mm ;

größte lnnenbre ite der rechtend°lbmte o “5 F

Dee Ende -Eur on l iegt jn-u lvnnuita im Gebiet derFeen n ete lie. line! elcht clan untere I’M 'i6 l l tl° undobere empore lgebiet jenem en lnm:nl»ruito nehe .

G rößte Innenbreim des g nmwu "irn“ m t b

l ‘ic größte Anßenbr eite betrug ; 145Unlem hied von der lnncn l) n * itu

81

größte Außenhöh0 , in bezug nu! dieh

äßtif0

|Bméligie

m.

d“ hmm ;

te onen e in en iegr?n liete Bu nllinitigrößte Außenhöhe , in b ung en! dieNgu

äot

;;l:izz

ligie .

be ufi

al. 120

grö 6 e , in zug n"

e

Nen'

on-lnionlinie l lö

Nech diener i nlicrcn und inneren Unten nchnngden Schädel wülbee und der Schi dclbneie wendenwir um zur trnchtung der Höhh neehee.

D ie Höhl e nnchee. Taf. V.

Nicht in der W e ise wurd e zur Erm itte lungder Höhlenechnc verfahren , wie es em Schlußdee vorigen Abschn itte als möglich angegebenwerd en int: die Benin und dasGewölbe graphiechin gle ich viele Abschn itte zu ze rlege n, die Punkte

g leicher Ordnungm hl durch Gerade m ite inanderzu verb inden und von nllen Gerad en d ie Mi tt e

zu m arkie ren. Nicht gen: in dicecr W'

ciec wurdeverfahren, aber doch in l hnlichcr W e iße.

Nachdem die Lin ie E thmon d iaeion , von

1 88 mm Länge , in acht gleiche Te ile ze rlegt wer.konnten auch der innere hled iannmfung den

Gewölbee in echt gle iche Te i le zerlegt unddie entsprechenden Tcilungepnnltte durch Gen de m i te inande r vorhanden werden. Abe r ichzog vor, vom Mi tte lpunkt der E thmow lineionl in ie aus, bei 4 , m it d em Rndine von 44 mm

e inen Halbkre is (Mc) gegen die Schädelhöhlc

hin zu ziehen und diesen m en t in acht gleicheTe ile zu ze rlegen . So ist. es auf Tnf. V ge

.

anheben . Vom Mittelpunkte 4 aus wurd e“ hier.

auf Radien durch d ie '

l‘

e ilungnpnnlcte dee Halbkre ises bis zur W and der S chädclhöhlo ge zogen.Dicec acht Radien sind m it der Beze ichnu ng r lhie 8 versehen. Nun wurde die Länge dieserRnd ien gemesse n . wie sie sich ergibt als Maßder Höhe der Höhle ; nicht also vom Punkte4 aus, eondern von den Punkten aus, an welchendie Rndien in d ie Höhle e intreten , nechdem

ein die S chhdclbmfin durchectzt haben .Nachdem je tzt die Mi tte der acht Lin ien

merkiert war , wurden d ie Mitte lpunktc durchGe rade m ite inendcr in Verbindung gesetzt.

Es konnte d er Med iw echnitt der Höhleuntersucht werden ; so erhie l t man eher nie d ie

größte Ausdehnung der Höhle im frontn lcn

und occipitnlcn Gebiet. “'olllo man diese cr

halten, so m ußten dre i pnrnmed ianc Tiefpunkt e

„ auf d io Mc«linnehcnv proj iziert und zugle ich

Page 44: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

82 Prof. Dr. A. Rnuhe r .

durch besonde re Linien mit dem Mitte lpunkt 4der baeu_len Aufnehmelinie dee Gewölhee ver

hunden we rde n. Die dre i Tiefpunkte liegenfronta l bei ap und oeeipitnl bei ee und uw".

W ede r der Medinaechnitt dee vorliegenden,noch der von nnd eren Schäde ln kenn ein irgendzutreffendes Bild einenDurchschnittee der Fam e

eerehellurin und occ ipita l is zu gewäh ren. Due

verm ag nur ein pm med inner Schnitt , wie er

in nehenstehender Fig. 3 ehg ehildet int. Er gehört. e inem endeten Schäde l an und ist 1 4mmlate ral von der Med ium: dur ch den ganze nSchädel

cl Clivun; e in E inga ng hypoglone l ; eo Condylu.

Fund en art iculerie ; und pc i Foremen lw erum und

Porn: m od em ; nul l Hu go laten lie den Form en n ugunu ; n Salem

tn nnvereun ; In. Linea naehoe superior.hat M e Jngn

Parelle lnehnitt zur ) led ie nebene den 8ehii de lu, 14 mm Intern! von ih r.

Die Fon

lmpreu iouee

Foe e e

Er ze igt die eerehell eriuund der Form oecipitnlie der 8queme oecipitnlin. Netürliehe

diese r Kre il nur nebenbe i benutzt. werden ; inwelcher W eise er die Bahnl inie beeinflussenwü rde, ze igen die freien Punkte m, n und p an.So sehen wir denn d ie Höhlennchee die

Punkte von a bis zu et durehnetwn. W ären

sta tt echt 80 Rad ien gezogen ode r noch m ehr,so würde darum eine bogenförm ige Bahn derAchse hervorgehen. Statt durch Gen de kannman dahe r d ie Mitte lpunkte d er Re dien nachd urch flache Bogen verbinden.Um zu e rfahren , in we lcher W e ise d iese

Methode der Aehsenbeetirnmung eich von der

vorher geübte n eut.uralen Me thode in den Er

gebniseen unte rnehe ide , wur de n auch d ie entn

rnlen Linien l , H und III gezogen und derenMitte markie rt : Die Punkte l' und br’

weinen auf sie hin und ze igen ihre Entfernungvon der eu! g eometriechern W ege gewonnenenl löhlennchee.

Zählt man d ie Längen der e inze lnen Gliederz un mm en, eo erhält man: 20 22 40

3 3 27 22 : 2 17. Die

Ll nge des med ienen Innenhog ene aber be trägt3 77 7 3 84.

Zusammenfassung.

1 . Mit. dem Nam en A ch t e d e r S ch l d ebh öh l e ist. jene Linie bez eichnet., welche den;

Tef. V zeigt deutl ich , in welchem Grededie Berücksichtigung der Tiefpunkte den Gangder Höhlennchee verändert; denn es sind nebenbe i auch d ie Bahnte ile geze ichnet. wie sie ohneBeachtung jener Punkte ve rlaufen.

lm i rontelen Gebiet.. be i ep'. kann man die

Höhlenwhee endigen lassen , ehe r es l iegt nahe,nie bin zum E thmon hinebznlühren.

In der Gegend der Sattelgruhe in ein Bogen.

tegment geze ichnet, dazu bestimmt, d ie Sattelgrube und d ie Satte llehne auszug leich0n, i ndem jener Bogen vorn in das Plenum ethmoi

de le. hinten in den Clivue 6 int.

Page 45: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

Die Achse der Schädelhöhle.

neurokranlale Rohr von se inem occ ipitalen Anfang am Foru nen magnurn bis zum fm ntalen

Ende in der Mi tte durchse tzt und se inen Krümmunge n in der Mediane folgt. Von den ver

wickelten spira ligen Drohungen der Schäde l, d ien icht. fehlen , ist der Einfachhe i t wegen einstweilen abgesehen werden.

Ob d iese Achse der Schildelhöhle, ode r ihrelongitudinalen, queren, senkrechten Durchmesserdas wichtigere Schäde lmaß d arstellen , ist fraglich. Vie lle icht komm t ihr ein Vorrang vor

den übrigen Maßen zu ; v iel le icht ist sie d er

kürze ste graphische Ausdruck der Schädelform ,

den es geben kann. Denn jede r Schädel hate ine ihm eigentüm liehe Achsenlinie ; an ver

schieden geform te n Schäde ln tri tt sie in ver

änderter Gestal t auf. Indiv idual i tät, G eschlecht,Alte r, Run e, Tierart spiege ln nich in ihr wiede r.Länge und Höhe des Schädeln werd en von ihrgenau ausged rilekt ; die Bre ite fre ilich nur biszu einem gewinnen Grad e m itte lbar , insofernlange und hohe Schäde l m e ist schmal , langeund niedrige me ist breit , auch kurze Schäd elmeist bre i t sind. W as ehe r an unm itte lbaremAufschlull übe r die Bre i te der Achsenlin ie nochfehlt , das kann ihr durch e ine zweite zu ihrSenkrechten m it. nuf den W eg gegeben werde n,durch e ine Querli nie also, we lche die Innenhreited irekt angibt.2. Man kann auf meh rfache W eise veruuchen,

die Höhlennchee darzuste l len ; d ie E rgebnissestehen sich alle ei nander nahe und geben ein

unschauliches Bild von der Sachlage. Die Natur ze igt uns zwe i W ege zur Best imm ung derl löhlenachse an ; aber es gibt noch einen d ri tten,geome trischen W eg, der wiede r mehrfach variiert we rden kann.a) Suturale Methode Am Schädelgewölbe

oder an der Z e ichnung dee S chädelgcwölbee

dient. das E ndobregmn, Endolambdn, E ndoinion

(Confluens) ; an der Schäde lbauin der innereOcci pi to—Sphenoidnlpunkt, der innere Interephenoidnlpunkt (Tuberculum eellae) und «ler innereSpheno- Ethmoidalpunkt zur Darste llung der

l löhlenachee , aber auch das a ion und das

( lpisthion, als medium Grenzpunlcte den Höhlene ingnngn. Von den basnlen Punkte n werde n zu

den foru iknlen Punkte n Gerade ge zogen , derenLänge n gemessen und ihre Mitte lpunkto mer

AN ." lfl' A ltthl'nfmho' kn. N. l id . \'

l .

kiert. Gerade Li nien verb inden d ie sufeinender

folgenden Mitte lpunkte m i te inander , oder einee inzige foru iks lwärts konvexe Linie nimm t el leMitte lpunkte in sich auf. So erhäl t man einegebrochene Linie oder e ine Kurve als Achse derSehi delhöhle. Ihr vord eren E nde kenn men

fre i in der Höhle endigen lsssen , oder manfiihrt sie abwärts zu ei nem Grenzpunkte zwischenBasis und Gewölbe . Die Längen der e inze lnenGlied e r der gebrochenen Achsenlinie lassen sichmessen , ebenso d ie W inkel , in welchen sie zue inender, zur E bene des Fon men msgnnm, so

wie zu e iner geraden Linie gene igt sind, welcheAnfang und Ende der Achsenlinie m i te inanderverbindet und de re n Spannweite snze igt.

b) l nte rsnturnle Me thode. Der zwe ite W egderAchsenbcstimmnng ist gekennze ichne t durchdie Vermeidung der Nähte des Gewölbe s nndder Basis und durch d ie Benutzung der Höhenpunkte des Gewölbes. Es gibt am Gewölbe

j ederseits e inen frontalen, e inen perietnlen, e inenoccipitalen und e inen ee rebelluren H öhepunktode r Gipfel. De me dien d ie Schädelböhle durchvordere und hinte re und unte re Knochenvor

sprünge e ingeengt und zu einer Art von Höhlen°

komm issur gestaltet w ird, welche d ie l inke undrecht e um fangre ichen: Höhle m i teinande r verbindet, so genügt es n icht, den re inen Medien.

echnitt der Höhle zur Achsenbestimmung zu

verwenden. Man muß vie lmehr in des pm

mcdinne Gebiet hinübergre ife n , dessen größteDurchmesse r snsmessen und die vorhandenenTiefpunkte nuf d ie Mediz nebene proj iziere n.Diese Tiefpunkte oder Tieffelder sind Ste llenfü r sich ; sie brauchen m it den Gipfeln der

e inze lnen Gewölbeknochen nicht snsammenzu

fallen ; sie beziehen sich nnf d ie Ausdehnungen( lee Gesam tgewö lbes. Solche r Tiefpunkte gibtes im long itud iualen pm medisnen Geb ietjeder-se its drei , e inen frontslen (Endoprosthion),e inen oberen occipitalen (Endoesehs ton) unde inen unte ren occipitslen ode r cerebellsren

(unteres E ndoeschaton). D iese Gipfe lpunktealle gehören dem Gen‘

olbe n n. Die ihnen so

der Basis entsprechenden Punkte we rden ebenfalls iuters uturnl bestimmt. Zwischen den forn ikalen und bnsnlen Punkten gezogene Geradewe rden wie zuvor halb iert und ihre Mi ttelpunktedurch gerade Linien o der flache Kurven m it

Page 46: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

84 Prof. Dr. A. ll n nher ‚

einsnder verbunden. Die Mitte des Forsmen

magnum b ildet such bei dieser intersnturalenBestimmungsweise der Höhlenwhee den Aus

0 ) Man kann d ie erste und zwe i te Methodezusammen snwenden ; das ist. die kom b inierteNied ernngs un d Höhenmethode. Höhen undNiedernngnpnnlrte folgen shwecheelnd aufe in

snder ; sie werden durch Gerade m ite inanderin Verb indung gese tzt., halb iert und ihre Mitte lpunkte durch ge rade oder gebogene Linien m ite inander vere in igt. Fig . 2 gibt hiervon ein an

echsu lichee Bild.d) Die geometrische Methode zeichnet sich

vor den morphologischen Methoden dndurch

sus , daß sie weder N iederungen noch Höhenals solche bevorzugt. Die Sehhdelbesie odere ine sie vertretende Lin ie einfacher Art wirdin e ine größere Anu hl von Te ilen zerlegt , d iehundert überste igen h e n. l n ebenso vie leTei le wird das Gewölbe zerlegt. a nle undfornikale Te ilpunkte werden der Re ihe nach

m i te inander durch Gen de verbunden , derenMi tte lpunkte e ine große Anzahl kle iner Gen den od er kle iner Bogen sufnimm t. EineModifikation dieser Method e ze igt Taf. V ver

wendet.8. Knnn r

'

nsn un der Höhlenaehse das Ind ividuum e rkennen ? Nach dem schon oben sn

g egebenen knnn mm bei fe iner Darste ll ung derHöhlensehse sus ih r jedes Individuum erkennen .Ob es aber m it ihr möglich sein wird , e inen'

l‘

sehulrtnchennchildel von e inem Knfiernschiid el

zu un te rsche iden ? W enn nur d ie Schädel genügend voneinender verschieden rind , so kannmsn nicht bloß dies , sondern e lle Rassen usw.

vone in ander unte rscheiden, um so le ichter, wennauch das Maß der lnnenbreite durch eine beeondere Linie hinzugefügt wird.

4. Sind hierd urch die Meeeungen der Du rchmeu er des Schildelovoids hinfällig geworden ?Sie rind nicht übe rflüssig geword en , wie schondie Breitenergünznng deutlich macht Aber d iebeiden anderen Maße sind in ihr enthalten ,n icht nur nie, sonde rn alle Z wischenmnße. Denn

sie ist ein gn phiseher, jene a nderen aber sindsrithmetieche Ausdrücke der Schädelform.

5. Das (h m m crsnii ist ke ine e inhe itl icheHöhle, m odern, auch nhgesehen von der Höhlen

komm issur und den be iden Leton lhöhlen , eineKomb inntion von zwe i Höhlen , e iner hin te ren

(unte re n) und einer vorderen (oberen) , Oevumcerebe llare und Corum cerebrsle

Das Gewölbe für das Ce vum cerebellsre iste inm al die W and der Focene cerebellsres des

l linte rhnuptbeins , sodann aber des Tentori um ;es ist bekann tlich sogar nufwl rts gewölbt; beivielen Tieren , manchmal auch be im Menschen

(s. oben B. d en Technktochenschädcl) , i ngrößere r oder geringerer Ausdehnung knöchern.Die Durchmesse r dieser Höhle sind te i lweisenur sm feuchten Präpsn t zu bestimm en.

DasCsvum oerebmle benuaprucht zum eigenenGewölbe den gnnzen frontnlen und pnrietnleu

Teil des Schädeldnehes , vom oocipitulen Teil

sber nur das Gebiet der Ohenohuppe. Dannfolgt der e inwärts vorspringende d u ralc

Teil des Gewölbe; des Tentorium. Beide Gewölbe bestehen hiernsch be im Menschen aus

einem knöchernen und einem bl utigen Te i l.Die bnsule Grenze beider Höhlen liegt um Dor

sum selb e .

6. Z ur Abgrenzung des unte ren gege n denoberen Raum kann man fiir graphische Zweckedie Lin ien Typhlon Confluens oder EthmonConfluens benutzen ; sher such gegen die Anwendung der Linie a ion — In ion ist nicht. einzuwenden, da die Untemchiede in den Ergebnissennicht bek ächtlich sind und alle diese Linienzugle ich nach oben und nach unten Gel t unghaben. Oder mnn benutzt die Lin ie EphippionConfluens. Nehme ich an e inem vor m ir liegenden Schäde l d ie Linie Ephippion-Coniluens als

obe re n medianen Abschluß des Cevum corebe llsre , so hat d iese Linie e ine L ii n g e von 80 mm ;die senkrecht von ihr m eh unten , zum Besinngezogene Gen de beze ichnet nlndnnn die m e

dinne H ö h e des unte ren Raumes und hat hierden W ert von 3 5mm. Die größte Que rnu s

d e h n u n g des un teren Raumes eher ist 1 05 mm ,

wcnn die W snd d er be iderseiti gen Foesa sigmeiden nis Grenze sngenomm en wird ; 95mm ,

wenn d ie Tiefe be ider Fossae sigmoideae inAbrechnung gebu cht wird .

7. Die wichtigsten Maße des s f e r n

sch ä d e l s sind folgende

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Page 51: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

Die Achse der Schi det rle.

ohne Riehtungnliniegemeesen.

größ Außenhöhe = lßl how un! die i uflenlite lnnenhöhe 24 ] geän nlhme

8. Die wichtigsten Maße des T eohuk teehe uechäd c ls

IDM " ?

toteler h unn ereelumfung

lnneubrei£eAußenhöhe dußerelnnenhöhe

9. Von der linken Schäd elhälfte den H n l o

l e n se r Sch äd e l: sind folgende Mnße zu er

wähnen

G e m e i n s am e

Mi tte lpunkt du Pornman mngnllnt.b Bu ion .

b r E regu n.

Confluene.

e e e e e

äuße re

190 ohne Riehtungulinie1 76

lnnenbreito l 3 4.bAußenhöhe “38

lite lnnenhöhe Besullinie.

W . Die wichtigste n Me lle des Ch i n e s ensch äd e l s:K. 1700

685 ,

63 7 ;bOl ;480 ;WG;1 83 ;l“ ;185 ;

Außenhöhe 146 ;lnnenhöhe

l l . Aus den hier angegebenen W erte n lnesensich die gewünschten Außen un d Innenind icesder vier S chäde l leicht berechnen.

12. Die“ Ne igung den Forem en msgnum zur

l uße rcn B e sal l in ie beträgt

II

II

am Schädel des Kuflsrn 20 Gn d '

sm Schädel des Tsehuktsehen 24 Gn d

sm Schädel des Hu lk-user. 26 Gri d22 (i n d

1 3 . Die Neigung des Fornm en rnnguurn

zum C l i v e . bas i l ar i s be trägtnur Schi del des Ksfiern 126 bzw. 64 (in dem Schäde l des Twhuktoohon "6 bzw. 65 (i n dum Schude l des llnl lensers l l!) bzw. 65 (in dum Schäde l des Chinesen 1 17 ba r. 63 (in d

B e z e i c h n u n g e n.

n Fus ion.0 Opisthion.

e e Occipito-sphw oldnlpunkt.our Gipfe l dee i ul eren oberenour s

‚ws'

ee

' fl .

1‘

l‘

yphlun .

l e Tubereultirh ne lla , Inten phenoidnl—Punlrt.

Page 52: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

IV.

Z ur Tatau ierung der Men tawei -Insu l aner.

Von

Mariue—Oberstnbsurzt Prof. Dr. A . Krämer.

Mit 6 Abbildungen .

Als 8. M. S.„Plenet“ zu Beginn des Jahres

1 906 se ine Forschungsrei se m it dem Endziel) letupi sntrut. sendle m ir der Hen usgeber HerrProf. Dr. T hi l en i us die Arbeit von Vo l t :

‚„Zur Kenntn is der Mentawe i-l nseln“, welche im

Archiv für Anthropol0g ie , Band IV, Hefterschien . In dieser Arbeit wird d ie Tate nie ru ng jener Eingeborenen besondere ausführ

lich behandel t. Schon Mas s hatte in se inemtite lschönen Buche e in ige Nsm en und Bezeich

nunge n d er Tata uie rung gebracht und die

nu ngelndcn Ze ichnungen hatte nun Vo l: in

enfmerkssmer und, wie man auf den ersten Blicksah, in wissenschaftlich zuverliißiger Arbe i tnschgeholt. Merkwürdigerweise hatte jedochde rse lb e Autor trotz zahlreicher Naohfn genüber die Bedeutung d er Muste r keinen E rfolg,so daß er dere n ornsm entnlen Sinn ablehn t unde ine snstom ische Erklärung versucht (S.

Und übe r Mens urte il t er i n einer Anmerkungdaß dessen e inheim ische B ern iehnnngen

augenschein lich revisionsbediirftig se ie n, wie er

z. B. das W ert labin -an für alle die Liniendes Brustschildes bezwe ife lt. Es wird sichsber alsbald ze ige n , daß Mau s d ie W orte im

allgeme inen richtig notierte , wenn ihm auch

ihre Festlegung durch Erklärung wohl nichtwichtig genug e rschien , um sie genauer zu

ve rfolgen.Du S. M. S.

„Planet“ von P nd nng sus

W ieder westwiirte des Inselwslles ging, um «e ineT iefseelotungen fortzusetzen . so hat ich den

Kommandante n des Schifles , Herrn Kapitän

leutnent L ebshn, beim Pm iem n der Mcnln

weil nse ln nsoh Möglichkei t einige Stunden zustoppen, wss ge rn in E rwägung gezogen wurd e.

Eine längere Ze it kam wegen der om nogrn

phischen Aufgaben n icht inbetrscht. Mir schiensie zur Re vision der Tstnuicrung susreioheud,

ds ich in Psd sng vernommen hstte , daß z u

dem Ksuel zwischen Nord und Süd—Psgeh ein

Missionsr d er Rhe in ischen Missionsgesellsohnftzu B a rm e n snslißig sei. Mit e inem bere itwillige n Missionar sis Dolmetsch lassen sich inder Regel kleinere sbgcgrcnzte Studienge bie tekurzer Hand erledigen. Und in Herrn Le t tfand sich glückliche rweise ein freundlicher, verstä ndnisvoller He lfer.

Am M hmorgen nsch dem Abfahrtntsge von

Ps d nng lag d as Sehifl vor Pugeh. Die engeDurchfnhrt wer in der lsnggestreokten n iedrigenHüge l re ihe aus der Fe rne n icht erkennbnr. BeimNähcrkommen ze igte sie sich sm südlichen Fußeeine r etwas ethrkeren Erhebung , d ie sls Kopfdes nörd lich sich susbre ite nden Landes derInse l Nord -Pegoh die Gestalt e iner liegendenEidechse verle iht. wobe i d ie zahlre ichen kle inenr undlichen Hüge l d ie W irbe lsnschwellungen undd ie Ebene der Nordküste n den lungen Schwsnzmarkieren. Die höchste E rhebung scheint 1 50mnicht v ie l zu überste igen , msn täuschte sichfre i lich le icht durch die auße rgewöhn liche HöhederW aldbliume, dere -u Länge, a n gefüllte n S täm

»

men auf dem Missionsgrundstück gemessen, 6ome rre icht. W ie lieb l ich die Einfahrt i n den

ste llenweise nur km bre ite n Kanal sich ge

Page 53: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

P ml . Dr. A. K ri m e r , Zur '

l'

sta uierung der Mcnlewei-lnsulancr.

etaltete, kann sich jeder le icht ausmalen Baldwar der Blick nwh außen durch eine kleine ind er Ei nfahrt liegende Inse l ahgeeohlossen , und

der ungestörte Frieden e ines W aldsees umgeh

das kle ine weiße Sehifl . Keine Eingehorenendörfer am Stu nde, ke ine Boote auf dem W asse r !Der kle ine sm Nordd er mit 1 6 Malaien bese tz te Mil itärposten S ikäkap oder Me n t i ng

bot neben den we ite r westl ich aus dem W aldehervorlngenden Hl usern der Missionsstatiou d ie

e i nzigen Zeichen menschl icher Niederlassungen.Der Missionar h m alsbald euf e inem E inbauman Bord und nach kurzer Verstä ndigung fuhreuch eehon e ine kle ine Geeelleohaft im Kofl e rnach dem d iehten hisugrovegeb llseh , welchesder Miseion gegenüber d ie Nordküste von SüdPageh begrenzt. Du rch e inen engen Geze itewh e l l , der den Riem en dee Kutters nur se lte nfre ie Arbei t e rmöglichte , ge langte n wir bald,nach Pasaierung e iner Gruppe von kam saila be

nannterBehinderungeze iehen (hohe Bembusstlibemit. Fahnen aus Rotangwedeln, welche die vonSee her komm enden Geiste r abwehren), zu e inemDorfe von ungefähr e inem halben Dutze nd Hütte n,S ea i m it. Namen. Diese Dörfer sollen in derRege l an d er Grenze zwischen Salz und S üßwasser angelegt se in, ds wo im Alluvialsehlamm

der Msng lesone sich m en t Steine und Kiesel‚lägac

'

neigen, weshalb so nach m eines Gewähr-emannes Vermutung auch die Dörfer heißem Der

Grund für diese Lege soll led iglich die Furchtvor Krokod ilen se in. Mir sche inen sie abe r zugleich als Schluph vinkel vor den malsiiechen

See räubern und vor den fe ind lichen Übe rfä l lender e igenen 8tammeegenossen zu dienen, um somehr, als bei den dauernd unsicheren:Zuständender ve rgangenen Zeite n ‘) die Dörfer jeglicherBefestigung entbehrtcn. Ihr bes ter Schutzint eben d ie Lage im susgehreitele n Msngrove

sumpf , dessen enge busehbesetzte W asse rwege die Eingeborenen ini t ih ren vergifte tenPfe ilen leicht zu schützen verm ögen. EinÜberfall von Land her war aber wen igstens

Rosenbe rg . Der male ilsehe Arehipel, 8 . IM ,

nennt den Anblick monoton. Leipzig l 878.

ke lzm'

le gesprochen, von te ile . , hehindern'.

Dies gi lt sogar heute noch. Ilm wenige Monatevor nnsererAnwesenhnit waren hier an der Straße fünfLeute wegen Z nnhere i ge hängt werden . Die Hol lä ndererkennen sie als Herren noch n icht an.

87

für Fremde so gut wie ausgeschlossen , da dashewsldete weglose Innere ein natürlicher Schutzwar. Ist es nicht verständ lich , daß die See

fahrer d iese ungsstliehen Gastsde m ieden , um

so mehr als das sumpfige lieberige Küsten landbei der ger ingen Zahl der Bewohner wen igGewinn versprach ?Als wir uns dem Ded e , we lches an e iner

le ichten Biegung des W ssserwegcs auf mo

rastigem Grunde lag, nii herten, sahen wi r einigeEi ngeborenen entiliehen, und nur m it Mühe gelang es den lnndealrund igen W orte n den Mi ssionare , sie surflekzurufen. Nachdem wir zur

Landung ein trockenes Plätzchen gefunden hstten,was wohl nur dem gerade herrschenden Sonnensche in zuzusehreiben war, da man sonst auf aus»gelegten Baumsti mmen an Lund und in dieHä user bslnncieren muß, hahnte sich bald ein

zu traulicher Verkehr an. Auf einer langenBrücke ge langte n wir in das große viereckig ehübsch gebaute Häuptlingshaus. E in

hoher Türein laß führte in e ine etwas erhöhtliegende Halle , deren l kenwerk m it Re ihenvon geschm üca Himehschlideln und M en

unterkiefem , den Reste n re ligiöserFesßchmauw»

reien, ve rkle idet waren. Nach Aufnehm e e inige rPhotographien begab ich m ich mi t unseremFührer auf eine kleine Viereckige dschlose

Verands vor dem Hause, um die Tatsuierungen

zu besichti gen. Die Nachfrag en, für d ie sich als

bald mehrere Leute interessierten, wobei es festzu e iner enganesisehen Schreiere i gekomm enwäre , ergaben das folgende , wobe i ich nebenme inen Ze ichnungen auf d iejenige n von Vol :

zum Vergleich verweise:l . Das sogenannte Brnstsehlld , dessen Linien

sich zum Te il bis in das Gesicht verliingern,heißt, wie Maa s ziem lich richtig (luln

'

nan) angibt, lamln

'

nart. Die noch obe n laufenden Linienversiunhild lichen die „T n gschnllre

“, an

denen man e inen Schmuck oder e inen Korbwie ein Gewehr am Riem en trägt. Die be ideninneren welche in eine zusamm enh ufend am

Kinn unte r der Lippe enden , heißen kurzweglumbim m oder auch lambibt

'

ngun, und d ie be idenparalle len äußeren (3 ) sigoiso lambimns „

kle ineDiese äuße ren laufen über die

W angen hinauf zu den Ohren, wo sie als„suf

gehängt“ sagnm u gel ten (Fig. Dort macht

Page 54: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

38 Prof. Dr. A. K r i m e r‘ .

die Linie zum Ze ichen des Raukens e inenSchnörkel, „

von d em Trngus aus", 60 1 08 pin,

läuft ein kle iner Bogen (2) zu rück. An deninneren lambim m nun hängt ein mondsicheb

förm ige s Ge bilde Man erinnere sich an d ieähn lich geformten Hölzer der O ste r i n se l ‚ diePottwulrähneF id j ic, die Ste ine von G u am und

die Metallsichcln I n d o n e s i e n s , um da.hnudensein e iner solchen Schmuckrichtung hiernicht ungewöhnlich erscheinen zu lassen. Es

wurde baxa kam rrikan genannt , „Inhal t der

Brust“, was wohl sagen wi ll, daß d ie Brust umGfl icht aufgehängt sei. Die Siche l hat nachunten h in in der Mitte e ine kle ine brustwarzenähn liche Anschwe llung, und zwe i ebensolchebefinden sich gleichfalls nach unten gerichte tüber den Brustwnrzen un der Linie darunterwe lche an den äußeren Schn üren , den sigoiso

iambinan, aufgehängt ist. Diese Ansehv ellungeu

huxel deu to den Inhalt eine r Suche um ,„der. von

etwas ausgehend.

heißen M „Früchte“(wie im hlnlnuschen)

und der Sinn wird sofort verständlich , wennmsn den Sinn der

2. Buuoh tutuniernng sich vergegenwl rtigt.

Der Mitte letrioh int niimlich ein Bunmntnmm ,

wie Men richtig verm utete und wogegenVol : vergeblich sieh wende t (S. Esist nur nicht. ganz richtig , wenn Mens die

Sicheln buch nennt , wen nich , wie erwähnt,nur auf die unte ren Anechwellungen bezieht.Der Stumm nun heißt loina „

Holz‘ odervollständiger loinalmt nic (Man , loina W a).rnit der wörtl inhen Ubemetznng „Holz gem oht

w inee“ , also der für ihn zurecht gemnehteStamm . Daß d er Mitte lstrich ein Baumstammse in sol l, geht noch deren: un zwe ideutig hervor,daß die un ihm auf Fig . vorhandenen , nachoben stehenden Finden 8090 (10) benennt wurden, der Name e ines m ir n icht näher bekanntenBnnmee. Vol: hat. be i se inem Vorbild (Fig 6)nur einen glatte n Strich beobachte t, erwähnt.ober, daß die Striche in R e te r e i eu! S i b éru thäufig fischgräte unrtig verziert se ien , wie auchseine Fi gur 1 8 ze igt. Du diese lben Strichelungen noch en der Verlänge rung den Mitte lutriohee an d er Unte rbuuchgegeud und un den

Armetrichen und Sei te nlin ien d er Vol n eheu

Figuren zu sehen sind, so könnte man versuchtsein, die genunnte Buumornementierung für jeneFälle zu leugnen , doch glnube ich , dnß elleutr

halben den elbe oder ein nahe verwendter Or

namenü inn zugrunde liegt. Dice ist. eben denSpiel der Om ementierung im Gegenm t: zur

feste n Ordnung , wovon ich noch unte n ein igenzu engen hnbeu werde. Der Mi tte ln -ich ruhtnuf e in igen wngrechte u gekrömmt.en Linien (1 2)in der Nabelgegend, d ie nur ebenLin ien“ simabia

'

u (Mens, sinmbiau iea) he ißen,während die dar unte r gezeichnete n Prenoon (IB)sngasuga darauf hinwe isen , dnß d ie eben er.

wähnten gekrümm ten Linien n icht Benchfinlteneind , wi e Vol: me int, m odern den Boden um

deuten. Sugasuga he ißen näm lich die „Fuß

engeln“ , die Bambusathbchen , we lche m it. be

sonderer Vorliebe d ie Deich zum Schutz gegenÜberfä l le in d ie Erde “ecken , wenn also auch

hier wie den Kepfrnuben Sitte ist.D iese uenkreehten Striche waren be i me inem

Vorbild el le gleich lang, wie nie Vol: bei den

Page 55: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

Zur Tntnuier ung der Mentewe i-Ineuh uer.

K utore i leuten sah , w i hrend sie in S i e be nauch der Seite zu an Länge abnehm en. Endlich l eien hier noch nie fet te Bestand te ile der

Beuehtntnuiernng d ie Se ite nlinien (9) genannt.,welche tft babe „Tumuierung derSei te

“ kurzwegheißen. Es folgt nach Vol z

8. d ie B lickentutuul erung . Ma n , 55 tä t?

td i . S ie em heint ziem lich feete tehend: näm l ichein eenkrechter „Stamm“

k ino (2) m it e inigenkleinen Sprou en „Rn

ben“ inhalt, zum Aufsteio

gen, und oben, um Kre u«

zungspnnkt mit der

Schulte rquerlinie , e ineRente nmtania „se inAuge“ genannt , ohnemir bekannt gewordenebesondere Bed eutung

(Fig.

taulornng. tito'

baka'

pan

„Tatauierung Oberschenkel“ . Ale feetetchcnd

wied er ein eenkrechter „Stumm“

(8) loina m it.

Queretrichen sil iklenga due „Querliegentle“

wm «ge , hiur eiclwn'.

benannt An den Gesäßbackeu wieder „Ge

krilmmte Linien“ (1 ) simabiau (Fig.5. Die Am tatuui eru ng . Maas , titt

'

paraaus einem oder m ehreren Ll ogsstrichen he.

stehend, m it besonderem Aud i t: für den Unte rarm (Fig . I ).8. Die Hand tnß nlerung . liti lohap , ein

aohtstrnhliger S trichetern auf dem Handrüclren,

desse n '

l‘

re lfpunkt kaseyekat‘) he ißt. Das auf

dem Handgelenk bn ierende Dre ieck des Fadeneternee heißt u!enia ‚ „ne in Kopf

, und d ie

Längu triche in demselben son tür'

takup , „Z ähne

der Hundtatnuierung“. Die „Fingeratriche

“,

deren e igenartige Anordnung die Figuren 1 bin9 bei Voir. sehr schön wiedergeben., nennt man

«Fig . 4)

Endlich noch

7. die Untereohenkel tutuulernng , d ie wie

am Unterarm aus einem oder zwe i Li ngustrichenheeteht. Die i n Tubekut vorhandenen Handund Fußmanechetten sah ich auf Pageh nicht

(Fig .

Die besch ri ebenen , von Vo l z vorgu eiehne

ten 7 Ab te ilungen ste llen also die Ordnung derMeutaweitn tnuiernng dar , V o l z kam offensichtig zu dieser richtigen Einte ilung , ohne me ineArbeite n über die Sturm » und Murnhelllaü u

iernng (e. dieser Archiv, Bd . II, N . F., Heftzu kennen. Denn er l pricbt (S. 100) von e inemunverkennbareu Gr undplnu m it Differenzierungvon E inzelhei ten , so daß jede Gegend ihreeigenen Muster habe. Ich nannte es im nur

logen Sinne zur schärfere n l ’ räziniem ng Ordnung

Page 56: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

40 Prof. Dr. A . K r i m e r ,

und Omemente . W ie die letzte re n willkürlichin die feete O rd n ung hineinepielen , dafür werder Mann aus Soe i , der mir als Vorbild diente ,ein eehönee Be ispie l. Die Ze i t erlaubte m ir

niehg ihn genen nnehrumelen, eherBr ust (Fi g . l ),Hand (Fig. 4) und W ade (Fig. 6) i llustrierendies zur Genüge. Von den be iden Früchte n,M k , der Brust eue senken eich , ähnlich vom

Ohr une, Schnörke l (7) herab, die man gemeinhinkorikon

'

t„Gekringe ltee“ nennt. Ähnliche Doppe l

kurven sitzen am Benchetemm ( l l ) und heißen

„be ingum'

a“

„oc in Auegeheuchtee“

. Be ide Formenfinden eich euch eu Hand (2) und W ade undweren zahlreich w e st em Körper vorhandenneben Striehen und „Punkte n

(geilen).

W ie eher der Beuehstemm d ie Zutaten desechemetieierten Baumes trug , eo wer euch and er l inken W ade (Fig. 5) der S tamm zu einembubuk lamboa, e inem „Lemboebeurn

“, geworden ,

euf den en Zweigen ein „Hahn“ gongou eeß,

dessen sti lisierte Sehnörkelform jedes we ite reW ort erübrigt.

Auf der B rust wer ebenfalls ein l lahti, eher

frei eehwebend, und ebe nen e in „S ea tern“

(8)torongai ‚ ähnl ich wie V o l : auf Fig. 1 3 einengeköpfte n Menschen auf der linken Schulte re ines Mannes darste l lt , ein Zeichen für Tapfenkeit im Gefecht.

Zu we ite ren Studien re ichte d ie Zeit n icht,denn nech einer Stunde Aufenthal t in dem

Dorfe m ußte n wir wieder en Bord zurück.Aber dee Erre ichte genügt doch wohl , um zuzeigen, daß auch d ie Teteuiernng derMenteweblneulaner in Ordnung und Ornementik in denallgemeinen Rahmen eich leicht einfügen läßt,und daß wir e ine r „

ene tom ieehen Temuiernng“,

weil ja whließlieh jede Teteuicrung ist, entreten

können.

Noch einige endere Punkte in der Arbe i tvon Vol: möchte ich hier kurz erörte rn.Se ite 95 heißt ee , daß die Mentnwei-Ineulener

nie baden und infolgedeeeen von Schm u tzd i re k t ete rren. Fiir d ie annähernd zwe iD utzend E ingebore nen , d ie ich seh , muß ich

dies zu ihre r Ebrenrettung ablehnen , und nachmeinee Gewi hremennee Angaben für d ie Begehleute überhaupt. Im Gegente i l sehen alle B ewohner von S ee i eußerg ewöhnlich reinliol: aus,

u se

-

hei einem Volke , das fast gene snf dem

W asser lebt und Verkehrswege nur auf demW asser besitzt., euch nicht we i te r zu verwunde rnist. Ich h un nur versichern , dnß mir d ie

Mädchen ebenso re inl ich und anm utig enohienen,wie zu den beste n Plätze n der Südsee.

Auch gegen den Sets: „ebenso wie die

meisten underen Eingebore nen S um e trs s undder S a n d s-I n se l n habe n sie m ehr oder wenigerentwickel te P luttf li ße“

m uß ich m ich wenden. lch will dabe i me ine negati ven subjektiven Beobachtu nge n völlig unberüclcsichtig t

lassen und nur erwl huen, daß unte r 8 DutzendFußebd riicken von Maleien und Jsvnnen be iderlei Geschlecht. sich nicht e in e inziger umgebildeter Ple ttfuß befindet und 3 bis 4 , we lcheVie lleicht un terunnusgebildetenfigurieren können.Jedenfalls bedarf also such d ieser vernllge

we inorte Satz der Einschränkung und d er

Nachprüfung.

W ss endlich Hsnr u n d Hs u tfe rh e be

trifit , so entbehren die Pagehlente des fuchsigenSchimm ers der Hu re , die mir rußschwnrz er

schienen , und d ie Körperterbc , der ich nuf

dieser Re ise ein ganz besonderes Augenmerkgeschenkt habe , war he llbraun bis braungelb

(Rnnke 5 bis in ke inem Fal le schwarzhrnun

(schokolade) oder dunkelbraun.

Ich b in m ir wohl bewußt , daß me ine kurszeitigen Beobachtungen nur lokale Gel tung beanspruchen können. Ds jedoch alle bisherigenMitte ilungen über dieMentnwei-Inse ln, wenigste nsd ie epesislwiseenschnftlichen Inhslts , nur überS i ber u t und Porn berichten , so glaubte ichauch d ieses wenige über l ’ageh geben zu sollen,schon um den erwll hnten Fragen erneute Aufmerksamkeit zuzulenlcen.

Vol t häl t d ie Mentnweier am nächste n ver.

wendt m it den Daj sk, und se ine gena uen u no

thropomethrischen Messungen be ider Stämmescheinen ihm darin Recht zu gehen. Jedetist die früher be liebte Ansicht der versprengte nl ’olynesier n icht haltbsr. W enigstens m it denheutigen Polynesiern haben sie ebenso wenigoder v iel gemeinsam als die Msdegassen , nichtmehr als die al lgemeine entfernte Verwandtschaft. D ies cham kterisieren schon d ie l‘ ossevsivsufixe, d ie ich notie rte :

Page 57: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

Zur Tstnnierung der Mentswei— lnsuhner.

ukuiku meintlh fl

'

kum dei nukutu-ia se inuku t

'

la unse r (incl.)M mas

'

unser (excl. )ukuc

'

m n'

eueruhm

'

m ihrim: ruh t m eineim deine

inanla unse re ( incl.)inamni

'

unsere (excl.)inam n

'

eueres'

nandm ihre

Herr Le t t , der schon 3000 Vokabe ln ge»

sammel t hat , wird uns hoffentl ich recht bsldm it einer Gn mm tik

W u endlich den Namen I snß v st betrifit.so ist er m b Le t t s Ansicht eine mnlayische

Verstümmelung sus simanlcu , „der Mensch ‘

,

und wir hätten demgemäß such hier d ie we itverbre i tete Anslogie, dns genns homo bei se inemGattungenemen zu nennen , wie es von B s ntu

und K s n shen js hinre ichend bekennt ist, undwofür such in vorliegendem Falle des be nachberte N i s s (von MM „Mensch

) spricht. Esschier"! also ziem lich gle ichgü ltig , ob men des

nun e ingebürgerte W ort Me ntswéi so aus

spricht , oder Ment£we i ‚ wie v. Rose n be rgbetont, oder, wie v ie le wollen, Mentswi. Die

Mslsyen der W estküste S ums trss sprechen imübr igen zur Ze it n ur Psg eh , und nu r unte rscheiden sie die Nord inse ln nis P sg eh d intns

(oben) von P sg eh d ib ewnh (unten) , den Südinseln.

Richtig ist jedenü lls M entaiwe i m it dem

Akzent su! dem s , denn ein Akzent auf demei ist malsyisch nicht m öglich und das ei wirdm e ist sehr i -ähnlich gesprochen , wie B. im

W orte ssngcs'

Fluß

Die Arbe it von Morr i s über d ie Hentsv ei-Spre cheist mir unbekannt

Bemerkenswert ist , ds l es such in 861%Bornéo

h ohl ! ler Anth ropo logie. S . D’

. IM . VL

d l

Die Eingeboreneu se lbe r aber kennen wederdas W ort Pegeh noch Peru und nur die S in.

gnlnrform S i ber u t ist im Plural S nb 6ru t gebräuchlich0r. Poruh nennen nie Beheb e n ,Nord-Pngeh S sg zi lsg s n und Süd-Pugeh S sg ilngn i. Allerd ings beziehen sich die“ Namen

weniger en! des Lsud als v ielmehr auf die Bowohne r, wie z. B. S ug£lng e i gemäß dem schon

oben erwi hntenW ort légat'

„dieDorfbewohner“

heißt.Daß diese Mitte i lungen m e ines Gewähru

tnennes richtig sind, dafür sche inen m ir die An

gabenRo sen be rg s ein Beweis, ds diese r Regierungsbeumte die In se ln in den Jahre n 1847 bis1 852 dre im al am tl ich besuchte und Z ählungeu derDörfer und Eingehorenen vornehm: er nenn tsie S i bero und S i ber u t , S ikob o, und be idePugeh zusamm en S ig ulägs n. Die S ik i kup

straße zwi schen Nord und Süd°Pngoll (mulayische Verstflmmelung von sikako, due Huhn)nennen die E ingebon neu ehe r Tak i , wss

„durchgebrochei1“ bedeute t. S ie erzählen näm

lich , daß an der Ostee ite der Inse l auf e inemder Riesenbäum e ein dämonischer Voge l saß

(vgl. d ie W sdentstnuierung ) , den nie nurdurch Umhnueu des Bsumes vertre iben konnte n.Be im Sturm fiel der Baum nseh W este n und

bu ch dsbei die damuls noch geeinte Inse lm i tte n durch.W ie begre iflich ist es, dell die gigsntischeu

Bäume im Leben der Eingeborenen eine be

sondere Rolle spie len. Und ds soll ten sie n ichtauch in der Tntau ierung ihren Platz ei nnehmenkönnen ?Ich h

'

nlte eine monograph ische Bearbe itungvon N ie s , Me u tnwe i und E uge n e be i ihrerleichten E rreichbnrlreit für e ine der lohnendste nAufgaben, die augenb l icklich des Ethnogrsphen

he rren. Dell e ine solche aber auf sprachlicherGrund lage , unte r N iederschrift des ganzenSagen und Mytheuschntzes im Urte xt und m it

snnlyt ischer Überse tzung e rfolgen muß, ist e ine

eo selbstveratiiud liche Forderung , daß jedeswe ite re W ort hierüber (iberfliieeig wi re.

Page 59: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

.l an Cz eke nowek i , Untersuchungen über das Verhi ltnie der l( nphneße zu den Schädelme llen .

Es wurde deshalb die weite re Annahme gemacht, daß die Maße en der Leiche sich von

denjenigen sm frischen Ske lett nur um d ie

Dicke der W e ichte ile en den elben untemcheb

den. Das trifft dann und nur dann zu , wennd ie l ießpunkte an der Le iche vert ikal (normal)über den Mellpunkteu des Skelettee liegen undd ie Richtung dee gem esse nen Durchmessers m itder, in welcher die Dicke der W e ichte ile gemeeeeu wird , ausernmenfi

llt. Ds diene Bedingungen aber in den me isten Fällen nnerfilllt

bleiben, kommen D iffere nzen zusta nde, deren Betrag jedoch sehr klein ist.Die Vernuche von B roee 63 bis 98,

”74 8 , 3 85 bis 446) und W e l ke r 27 bin 29)haben geze igt , daß durch Austrocknung um

Skelett e ine Form ve rände rung zustande kommt.Ee wurde in unsere r Untersuchung der Einfachhe it balber angenommen , de ll euch diese Veränderunge n vernachlässigt we rden dürfen.Die gemachte n Annahmen führen d ie Be»

stimm ung des Verhältn isses der Me lle am Lebenden eu denjenigen em Ske lett auf d ie Untersuchung der Dicke der W eichte i le en Le ichenzurück.

Um die Berechtigung d ieser Annahmen zu be

we isen, muß nur geze igt werden , dell eie ke ine weeenhl ichen Verhnderungen der E ngebn inse zur Folge haben.41. h.. dal die gernecbten Annahm en e ine Veränderungzur Folge heben . die entweder in den Grenzen desindi viduell en Fehlen liegt , oder e her ihn nur un

bedeutu td überste igt.Der gegenwi rtlp Stand der Frage erleubt nur

e ine m i hel 'nds Benntwortttng .

W enn die Leichen h inab sind , und ke ine pnthmiug ieehen Verä nderungen der W eichtei le m rliegen . en

ist der grö ßte Feh ler von der \'

ernuchli suigung der

Form verönderung des Sch l de le durch Auett'ocknnng zu

erwnrten.

Um die Grüße diese-e Feh len kennen zu lernenwurden 20 Behl del one echweizefiuehen Beinhttnse rn

20 G rößte Li nge d ee a

8ehl d ele l ,4 5

20 G rö ßte B re ite dee

Schl ei ch1 e Kleinete 8tir nbre ite eu‚7t

l 9 Jumhbogenhre ite

20 Höhe desfichi dele'

) nen. u.eb o,:z

re Kapazität. it? ,b cm'

Vor. Beeion sure Dregn e.

zwei W ochen ls ng in W en n e inge legt. S ie wurdenzu Anfl ug. in der M itte und am E nde der Unte rsuchungen! des genann te gemezu en und kubiert.D iese Unternnchung hat die Reeulte te vorstehen

der Tebelle ge l iefert .

D iese l-Irgebnlu e et inunen recht gut mit den früherenvon B roe e 78 , 84 un d

c'

4n, Ott ) übere in, d ie ichin folgendem tabe llarisch znsm mem tel le :

i .e

l ,‘cm

'cm

'

u es‚t 28

t2,28

Die Be»beohtungen von W e l ch e r 28) dagegen ze igen wesentl ich geringen Vergrößernngen. 80

fand er

LZunahme

e e e e e

7 man». Länge1 Breite

gHöhe den Schßd e ln ‘

)

W u die Vem hied enhci ten in den L‘

?gebni» e ll

der einze lnen Unten uchor vernn acht hu . vennng ich

n icht zu entscheiden ; uovicl aber geht nun den um

ge füt Untrrruchungen hervor . daß d ie durch d ie

Austmc knung hervorgerul ene Form veri nderung der

Schädel» und d ie dam it t um menlnllngende Reduk tionder Schi deh:mßu innerhalb der Grenzen den ind ivi.

duell en Feh len li egt . wen igstens hat Ponn on ('

ol )d ie G röße d ienen Fehler: bei Knpnz irl tnnen nng an!

40 ccm oder I‘m . d iesen Maßen benimm t.Gehen wir zu unserer zweiten Annahme über. näm

l ich , daß m an den Unteruchicd zwiaclwn den nm frix‘.hen

Skelett d ire kt gewonnenen Maßen und den durch Ah

zug der Dicken d er von den Leichenrnsßen

gewonnenen Zahlen vernnchliiu igt:n (h r! oder m itanderen Worten . daß sich d ie hl tvßpunkto nm Kontound am Schädel genau decken. Die Feh ler , die hierin Be tracht kommen. rind zweifellne viel kleiner als di e

1 chen bespro chenen und wirken d iesen letzteren entgegen.

Die Vernachlässigung der durch d ie Austrocknungherw.rgerufenen Veränderung den Schädel. hat. ebennur Folge. daß d ie durch Berechnung, (1 . 11 . durch Ahnug du.-r 1 lnu ld icko nur den Koplmnßen erhaltenenSch ild e lm nße um einen geringen Betrag größer sind nl;

wenn wir l i". nm trockenen Objekt genomm en hätten .

W enn wir dugegr n annehm en , daß d ie Meßpunlzte nm

Kopf und Schädel sich genau dm kau . 00 ist d ie Folgeeine. Verk leinerung der 8chlidfl lmnßo.

S e lm wu wir z. B. an , d ie größte Breite . d ie wiram Ru pie: gennz mm haben , [a l l e in folge der loka len\

'

e rs:rhiml enhcilß n in dor l lmwii cke wpogrnph'

inch nicht.m it der grö ßten 8chäd elhrc ito zusamm en , 00 wird d ie

Von; Basl»n zum Bregmo.

Page 60: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

Jun Cse l nnowsk i ‚

Folge dnm n sein. daß wir durch Abz ug der Dicke derW elchtello von der größten Kopfbreito e in Muß holtommon . du unbed ingt kleiner als d ie größte Schi d elbreite re in wird.

80 liegen d ie Dinge wen igsten. bei den N a imnhmnflen . die fti r die vor liegende Unterruchung nn:

schließlich_tn Ben-ech t kommen .

Die vorliegende Arbe it beschränkt si ch ecf

di e Verhältnisse der Kopf und Schädelmnße.

Diem Einschränkung W u rde zu e inem gew issenGu de durch folgende Beweggrllndc verursacht:l . Die W illkürlichkoit der gemschten Annahmensche int für d en Kopf nm geringsten zu se in.

2. In m u ndiegnostischen Problemen komm tder Kopf in erste r L in ie in Frage. 8. Die Be.ziehung der langen Knochen zur Körpergrößeund zu der Extremitäte nli nge w urde in den

Arbe i ten von Manou v r i e r 347 bis 402)und P a nn e n 1 69 bin 244) bere it. e in

gehend besprochen ; über das Verhältn is derKopf und Schi d elmnße herrschen dagegeneebr unklare Von tellungen.

Durch meinen Lehrer , Herrn Prof. Dr.R u dol f Ma r t i n , dem ich für die v ielse itigeFörderung m e iner Stud ien sehr verpflich te t hin,angeregt , unternahm ich im Sommersemeste r1904 das Sammeln der nuchfolgenden Beobachtungen, daa ich bis zum Sommer 1905 forteetztc.

Du Mc tcrinl des m utm nirchm Instituten der Un lvversi tl t Zürich , des Herr Prof. G . R nge freundlichrt zun rwerten erinnhte ‚ konnte leider n icht benutzt werd en.

Du d ie Gonnulgke lt der Untersuchung mög l it frischelm ichen verlnngte . und die Z ch l der Leichen des

nnntom iochen lm titnteu re la ti v gering int. so habe ichmich dem Mc terinle des pathologischen Institutes derUniverxlti t Zürich zum mden m inuten . Die E rleuhni:zu r Benutzung dieses Mete rinls wurde m ir von HerrnProf. Dr. E rn et in z uvorkommonder W uin ertei lt,wofür ich ihm zu hecondcrem Denke verpflichtet hin.

Durch Untcrunchung dee Mote rinls d en pe thologhw hen Institutes wurden zwei Vorteile erreicht:

1 . Durch d ie Verkleinerung der Inturvn lls zwischendem Eintritte des Tod es und der Untersuchung wurdeder Fehler . der durc h Identi fizi erung der Mcnc um

Lebenden m it denj en igen un der Leic he enc cn

könnte. verkleinert. E s wurden oft nac h warme Leichenuntersucht..

II. Die Reichhnltigitei t den Mste rinln war e ine

größere . d it bei weitem nicht a lle Leichen des pathologischen Inntitutco in die Anntom ie kommen .

W l hrend der Zeit der Beobachtung wurden säm to

l iche , 8 Uhr morgen. vm hnndenon und nu r Se ktionnoch nicht gerichte ten Le ichen untersucht. Die Lei chen.d ie eine Vortnderung der Dicke der Weichtei le rer

mnte n l ießen. wurden nusgeechnltet.

Im ganzen habe ich 147 Lei chen gem eseen,doch wurden d ie ersten 28 nachträg l ich aus

g eschal tet. Dcn folgenden B erechnungen liegendemnach d ie Beobachtungen on 1 19 Ind iv iduen,wovon 65 o” und 64 g , zug runde. S ie sindim Anhnnge angegeben.

11 . Methode der Un tersuchu ng .

Die Durchführung der Messungen se lbst hatgeringere Schwierigke iten geboten. Al le Monsungen wurden nach der im unthropologiachen

Insti tu t der Univernität Zürich übl ichen We ise

Um d ie.

Mög l ichkeit jeglicher hiißven ti ndnieseum zuschnlteu . soll hier d ie m nohtnngm ethodewenigztm s gene hun nngeg«ben werden.

E s werd en nn den Leichen folgende D e lle ge

Größte Kl ug e desHopfen Von derem meistenprom inenten Stelle der G lubelle bis zum ä ußerstenPunkte dee Hinte rhnuptes in der Medicnebene.

2. G rößte Bre ite des Kopten l i ch sucht mit denbeiden Spitz en dee Tu terzi rltels die beiden größtenocitlichen Am i-d ungen des Kopien.

8. Klei nste Stirnbreite Geringste rAbste ualder 8ehlilfenlin ieu u n Bd rnbein.

e. Jochbogenbreite (Jbg. ) z Distcm der beiderseitigen grö ßte n Ausledungen der Jochbogen.

5 . Bre ite desUnte rkiefen (k br.) z Die größte seitliche Aunlnd ung em Außenn nde der UnterkieferwinteL

Ohrhöhe des Kopfes Vom oberen Rundeder Ohrtiifnuug (d. b . vom

'

l‘rnguspu nkte ) bis zum

oenkrecht dertlber ste hend en Punkte den ßcheite ls m it

Rücksicht nut die 0 hrnngen «l iofl tmrtelcbene.

1 . Anntom inche Ge richt:-höhe Ahete nd denK irmes von der a euv urnei (d. h . vou der 8tirnnnecmacht) bis zum Kinupunhte.

O. Von der8ti rnunsennnht.bis zum Aiveolnrpunkt.

D. Dicke tlerWeichteile auf der Glebelin1 0. Dicke derWeichtei leAn dera v um l

i l . Dicke der W elcb teile an dem Kinn, «i n, wo d iea natom ischeGed chtshöh0 gem eesen we rd en iet.(K innpt ) .

1 8 . Dicke der Weichte ile un der Sti rn in dernäct Um gebung des Punkten, wo d ie k leinste St irnhreite gemessen werden itt (ßtpt).

1 3 . Dicke der W eichte lle nn dem Hinterheuptte andem Punkte . wo die größte L i ege des Kopi e: gewonnenworden ist

i t . Dicke derWeichtei le nu! den Pnrietnlie un derBu l le. wo d ie größte Breite des Bohl d els gemessenwe rden ist

1 5. Dicke der W ä chtei ie nu! dem Scheite l, vertiaüber der Ohrö ifuung (SchpL) .

1 0. Dicke der W elchte ile auf den Jochbogen en

der Stel le, wo d ie Jnc hbogenbre ite genieß en -den ist

1 7 . Dicke derWeichtei le naf den Unh rkiefu winkelnen der Stel le, wo die Breite des Unte rki efers gerneu enwe rden ist

Aus d iesen Maßen en der Leiche wurden hypothetische Maße um Schädel berechnet, di e wir h ier .|ßm ineierie hen ichmm wollen . So wurden bestimmt

Page 61: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

Untersuchungen über dus Verhi ltniu der Kopinuße zu den Scbl delmnßcn.

l 8. Größte Bebl delli nge (L. red .) nun der größten

45

3 7. Anatomh t!ber 0 eeichttinda um Scbl del (A G !Li ege dee Kopfes (L.) durch Abzug der Dicke der rad .)W eichte i le an! der Glabelln und dem Hinte rbanpte .

Grö ßte Schädelbn ite (B . red . ) nun der größte nBre ite den Kopden (B.) durch Abzug der zwe ifncbm

Die“ der W cicbbei le nu! den Pnrlota lln.

90. K id aste 8t.irnbre ita am Sc häde l (KLStbr. red .) ausder kleineten 8tirnbre lte (Kl—t r.) em K-.ple durch Abzugder n eitncben Dicke der W e icbtel le en! der Stirn.

il l . Jocbbogenbre ite am Nchl del (Jbg . red . ) an: derJocbbozenbrei te um Kopie (Jbg .) durch Abzug der

xweflacbea Dicke der W elcb tetle ent den Jochbßgvcu .

Breit. du Unterkiefen um Schäde l (k br.

red .) uns der B re ite des Unte rkie fers a n Kopf (Uld br.)durch Abcng der zwe ih cben D icke der W d ch lcile en

dem Unterkiefen rinkel .

Obrb6b e nm Schl de l (Oh. red .) uns der Ohr

höhe um Kopi e (Gh . ) durch Abzug der D icke der

W eicbteile an! dem Scheite l.24 . Anatom ische Gesichtshöhe um Schäd e l (AG .

n d .) nun der anetomincben Gesicb tahbhe um Kopl e

(AG .) durch Abzug der D icke derW e ich tei le um Kinn.

Aue d la en Zahlen (Nr. I bis 8 und Nr. I! bis 24)W urd en folgende Indiens (Verhl ltn ian hlen ) berechnet:

25. Ll ngenbre ltenlndex am Kopf. (L B !)

Lunge am Kopfe20. Li ngenbbhenind ex am Kopl s

27. Breitenhbhcmindex um KopieOhrhöhe um Kngfe 1 00

Bre ite um Kopie

28. S tirnbreitenl itngenindnx um Kopie (S tbr. L I)

Länge am Kopie

Btirnbre iten index am Kopi e (B i br. B l )

B re ite am Kopi e

3 0. Anfl om ischer 0 esichtehöhenindex nm Kopfe(AG!)

Anatmnischo Gesichtshöbe am Kopie X 1 00

Jochbogenbre ito am Kopie

S i . H ltte lgeeich tsinde: am Ku pf0 (N 0 1)M itte lg& b tnhöhe nm d( npfe 1 00

Jochbognnbroite am Kopte82. H agenbreitenlndex nm Sc häd e l (L B ! red .)

Breite u m flclnl d 0 l 1 00

Länge am Schäd e ll i ngenc»hrhöbrniudez em Schäde l (b Oll . l red .)

Ohrhöbe am h'ob itd e l X 1 00

Ohrhöhe am Nchil d.—J X um

8tirnbreitnnli ngen indcx um Schäde l (b'

tbr. B l

K le inste S tim bre ite nm Schäde l 1 00

lä nger um b c i-äc& irnbrei te nindex am ficbäd e l (Ntbr. B l red .)K le in” . S tirnbr cite am Kchädel [00

Breite um fiobi‘

u le l

BN iwn0mhöhm ind°‘ M i d“ — l "‘d 3 die auf die zu meescndc Hautetelle aufgese tzt

Anetom iecb e Geeicb bshöbe am Schi del 1 00

88. Mi ttelget ichh index nm Schl d el (MO ! red.)

Die Mi"olgooichtuhöho am Sct und um Kopielet nls gle ich angenommen worden. Dos trilft ubernur da nn zu , wenn die Mel pnnkte auf gleichemN ivenn l iegen . Nn env un el und Ru hm unterscheideneich ja nur um die Dicke der untgelngerton W eichi e lle. Den li ßt. aber nur eine horizontale und keine

geratene D ifferenz der! ohne wei te re. Vernachlü eigt

werd en. Der Alroolerpunkt kann bei der geringenD icke dee Z ehndeiechea ln beiden Fällen nl: identincb

angenehm « d en . l e n um ! ihn uber ein klein wenigoberhalb den E nd ers den Z nhnfloiocben annehmen.

Bei der Mm ung der ObrbÖbe tet der Tn guspunbt

als cuau nm onh llm d mit der horinontnlen Ebene durc hden oberen Bund den i noun a Gehörgnngu u n flchl d e l

angenommen werd en. Infolgedeneen untem beidet sichhypotbetieeh die Ohrh0he u n Schädel von denj en igenam Kopi e nur um die D icke der W ci0hbeilo nur dem

D iese zwei letzte ren Annahmen scheinen mir

nach me iner E rfah rung am Leichenme terlul ganz berechtigt. zu se in ; ihre Begründung liegt aber in der

unm itte lbaren Konntn iu des B eobnchtungnnü eria le. diehi er n icht. demonstriert werd en kann. Man kann dieseAnnehmen nur durch genaue Ma ma; von Köpfen vor

und noch der Ske lettiernng prü fen .ZurDurchfüh rung der Beobachtungen d iente n

dre i Instrumentea) Ein

'

l'

usterzirkel m it Rundbogen. Mit

dieeem Instrum ente wurden säm tliche Durchm esse r genommen.b) Der Stangenzirkel dee Ma r t i nwhen Go

niom eten . Nach Entfernung von Stati v undW inke lmaß wurde er zur Bestimmung der Ohrhöhe wie auch der beiden gemes senen Gesichteböhen verwendet.

0) Eine E insteclnned el, d ie zur Bestimmung derD icke d er \Vcichte ile verwendet wurde. Diemkle ine Inntrum ent besteht nun e iner Stahlnadel‚ diesich in e iner Mecsing lniilsc auf Führung bewegt.Die W and der Hülse int mit e inem rechteckigenFenste r versehen ; sie endigt. i n e iner Rundplatte .

wird. Auf der S tahlnud cl ist Centimete r und

Millimeterteiluug a ngebrac ht.. Auf dem Fend e rrnnde befindet sich ein Nouius, der d ie Nad e lcinbnilung bin auf mm abzu lescn erlaubt.W i rd d ie Nade l b is auf den Knochen ein

gestochen , so ze igt d ie Sknln direkt. die Längeder vorgesolnobenu n Nadelepitz e und dam i t d ie

Page 62: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

46 Jen Czeke nnwah i .

Dicke der vorhandenen W eichteiia en. Die

Rnndplette verhindert dabe i das E inpreeeen d erHülse in d ie W eiohic ile.

Die Dicke der W eichzelle wurd e hie jetzt gewöhnlich heutim durch:

E inpreueung einer Hm n pifl e. eo engtW e lcher

4133 . so) : ‚ Für Peetete llnng der in d ieeer Tabe lle m it;gete ilten W erte he he ich an den Köpfen frienher

Leichen eine echmele. zweimhneidig m am unteren Enderechtwink l ig ehgeschllflene Heu erkllnge en den be

tre ll'

enden Ste l len der Xed ien linie een kmeht hin en!

di e Knoch enobarfläehe eingentoflen. wobe i denn m it demZi rke l d ie Ll nge den n icht. in d ieW eichtei le vereenkten

Te i len der K linge gem essen und hierd urch die Dickeder W eichte i le bestimm t wurd e . E ine Re ihe von Be

st imm ungen, die ich nn u gittnl (zum Te il in gd m renem

Zustande) dnrehei p en Köpfen gewonnen bene . hehe

ich verwod en. de bei der Durct g d ie W elchteile

imm erhin etm m en t werden und d ie Genenigkeit

der Beetimm ung hierd urch le idet.‘

h) E inetich einer in Holz gefe hle n Nad el. Die

wu rde entwederberuht ;

eo finden wi r bei Kol l m e n n ‚ Bei einer Anm h l von Le ichen wurde die Nudel über einer Kom m

nemme gewh* l rzt und denn wieder unter beeii ndl'

gem

Drehen eingem hen . Nac h dem B en u tziehen war d ieentnpnechende D icke der Haut en der von B u! be

h eite n Nedelul n cke leicht zu eehen . und konnte em

Me llet.nhe nbgeleeen werd en .

Oder um d ie Bernßung zu epu en .

Nude l euchm it einer Ple ite one hartem Rediergnmmi

wurde die

So schre ibt. H i n ‚Der ang ewa ndte Me llappm t wer eehr einfacher An ; er bestand eue e iner

Numuner:

dünnen , in einem 8 1 19er befeetigte n Ni hnedel . überwelche ein kleine. 0 umm lpii thehen genteeift. wer. DieRed e! wurde etwa e ingeö lt und durch die Heut einge stochen . hie nie e nt den Knochen nnfetiell. Dnhei

n ur n verme iden , d el! die B ent en der E instiehete lletrichterförm ig sich einsenkte. Das 6 nmm ipli üchen

wurde nun hie zur Berührung mit der Heu ioberfll chevorgeec lmben nnd nach Hern0u iehen der Ned el neinAh nend von der Spitze an e inem hi i il im eterm nflete hß

ebgelm n. Dee E ineeed mn der Nadel geschah im el l'

gem einen m u l rechi zur He utlläche.

Bei der W ien Ked e l wurde die von B ull befre iteSpitze . bei der gle itenden Find e die vorgm hobene

c) Nennung en röntgenogrephiechen AufnehmenVon Lebenden .

S ch em a f ü r L e i c h e n m e n n n g e n.

Li ane dem KoptenBre ite des KopfesKle in-te 8tirnhmiteJochhogenhre ite

Unterkieferfi nkelhre i te

Anet0 m ienhe Geeichtehöhe

Mitte lge1 iehtehöhe

Umg enhreihenindex

27— 84

25— 82

o o e e o e e e e e e - e - e e e e e e e . e

Brhnltungu um nd

ehe. und.

F

28— 85 Stirnhreiteniil ng«anindex

3 0— 87 An e tom incher Geeie hte index

d ie wir im folgenden kurz nndenten wollen : l . E.

wird durch der Neu en der Ned elepitse eine neueFehlemuelle einge führt. Der Fehler in. beeondere groß.wenn d ie Grenze zwischen der berolin a und der von

Rnß befrea Pertie nicht eehr eeherf in. 2 . DurchKombin iernng zweier Meßproeeeee wird die Untereuchung nm etl nd li <:her gemneht. 3 . Die W e ichte i lewerden ni cht. leicht. zuenmm engepreßt, wie ee be i den

) lesu nngen em Lebenden und en der Le iche der Fal llet. Die rün tgenogrephieche ) [ethode int heuer undn icht gene n.Durch Einführung der fi nsteohnadol wurd e

vereucht, die ebe n genennten Neohteile unu neohnlt.en. Tnieächlich het das neue e i nfacheInetrument bei Verfolgung nn.erer Aufgnben

folgende Vorte i le ge boten:Verkürzung und Vereinfachung d er Be

obachtung weiee durch d irekbee Ableeen der

9 G lehe lle

1 0 Neuenwnrzel

l l Kinnpnnkt

1 9 Stirnpnnlrt

1 3 l l inte rheupünpnnkt.

IC Pnrintn lpunkt

1 5 Scheitelpnnkt

IO Jochbogenpnnh

1 1 Unta kid erpunkt

Page 63: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

Unte rsuchungen über den Verhi ltnin der Kuplmuße an den Schädelmeßem

Dicke d er W e ichte ile an der Ske in und Ausfallder Bernßung. 2 . Be schränkung der Fehlerquelle durch Ausfall der Messung der Nadelspitrenläuge. 8. Beschränkung der Difierenz

zwischen den Messungen an der Leiche undum Skelett durch m menpressnng der W eichte ile m it der Rundplntte der Hülse.

E: ist natürl ich von W ichtigke it. daß d ieW eichte ile bei dem Messen ihre r Dicke im

gle ichen Grade komprim iert werden, wie vorherbe i der Bestimmung der Kopfmfl ic. W enn es

sich ube r um die Rekonstru ktion des Kopfesdurch Auftrage n d er W e ichte ile handelt , so

komm t in Frage d ie Obe rfläche , auf der dasAuge gle itet In diesem Falle wäre such diele ichtere Z uenmmenpreeeung nachte ilig.

Die Messungen wurden nsch vorste hendemScheune eingetmgen.

I II . Einführung stutistlscher (blomctrl

Um das Verhältn is der Maße am Le bendenzu denjenigen um Skelette leichter zu fassen,m iiscen wir e inige statintische Begrifie erläute rn .Diese Abschwe ifung ine Geb ie t der Biom etrieist deshalb berechtigt , weil bin jetzt ke inekritische Zusammenste llung der l lanptsä tze stuttgefunden hat , und wir im folgenden dam itu beiten müssen. In der englischen Literature xistiert n u r e ine Z ussmm enste llung d er ele

mentaren Arbe iternethoden, we lche indes suf

d ie Begründung nicht Da aber diesemBuch unsachließlich die technische Se ite berücksichtigt , oo m öchte ich im folge nden eine zwarkurze aber übersichtl iche Z usu nmenstellnng d ieserauch für d en Anthropologen so wichtigen Methoden geben. Ich beschränke m ich auf diee i nfachste n, d ie se itens K. E. Rs n ke in se inenArbe iten und ’06) te i lwe ise nis bekannt vorausgese tzt word e n sind.

DieDurchführung vonMessungen an G ruppenl iefe rt Zahlenre ihen. “

'

eun die Gruppe n einigerm aßen groß sind, werden d ie Zahlenre ihen nu

iibemichtlioh und f ii r die Vorste llungekraft nu

£ußbur. Schlägt man d ie Beobachtungete bellen

8tnh'

stienl m ethods with special re ference in

biologie“ u ristion by 0 . B. D a ve n port: NM ! York.

John W iley und Sc an; London . Chapm an und B a ll ."Wfl.

47

unserer Arbe it auf und lieet sufmerkssm die

Daten r. B. für die Bre itenmsße , so bekomm tman hier schon kein klares Bild, und die Beobnchtungsre ihe von 1 18 Zahlen ist doch nochnicht groß. Men erhält zwar schon e ine Vorste l lung von den Grenzen, zwischen welchen dieZ nhlenwerte schwanken , über die Gr uppierunguber, d. h. über die Zahlen, um welche sich diem e iste n Individuen in bezug sul die Größen derbeobschteten Merkmale häufen, wi rd man durchaus n icht klar. Darum ergibt sich das Verlangennoch e iner Gruppierung der gewonne nen Beobachtungen (Z shlen), die e ine Ori enti erung überdie Eigenschaften der Gruppe zulasse n m öchte .

Man steht hier vor dem Problem der Durchführung der Z use rnmenfnseung : es sind aus

den Eigenschaften der e inze lnen Ind ividuen dieEigensa der uns Individuen zusammengese tzten Gruppe , die wir Agg regat nennenv ollen, abzuleiten.Um sich über die vorkomm ende Größe eines

Merkm les be i Indiv iduen e ines Aggregste s zu

orientieren, ist das Nächstliegende, dieselben d erGröße den Merkm alen nach in e ine Re ihe zuordnen. Diese Umordnung der Bet aergebnisse gibt n icht nur d ie extremen Größen,sonde rn sie erlaubt euch d ie Häufigke it desVorkom ruens der einzel nen Größen richtiger zubeu rteilen. Diese Re ihe ist aber sehr wen ig

Zur Ven nsehsnliehung der Eige nschaftendes Aggregate s e ignet sich vielm ehr am besten

die graphische Darste ll ung, wozu msn folgendeMe thode verwendet: Man trägt nuf e ine horizontale Achse in gle ichen E ntfernungen Punkteab. In den Punkten werden Senkrechte er

richtet., auf den Senkrechte n Strecken abgetrsgen‚

die den Größen d es Merkmales in unserer Bee baclntnngsre ihe proportional sind , so daß jedesi ndi viduum durch e ine Senkrechte vertreten ist.Das ist in unserer Figur 1 (a. f. S.) für d ie größteBreite des Kopfes durchgeführt Die in einersenkrechte n Koloune angeord neten Z ahlen sindl’roportionulitlltsfsktoren, welche die den LängenderSenkrechte n entsprechenden Größen desMerkmalen angeben. Die Endpunkte der senkrechtenStrecken we rden durch eine gebrochene Linieverbunden. Die Figur zeigt d ie aufste igendeRe ihe der größten Kopfbreite n aus unseren

Page 64: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

48 Jan Czekanosrski ,

Beobachtungen. Es ist am der Figu r ersiehtlich , daß d ie Zahl der auf e iner Horizontnlenliegenden (z. B. cd) S treckenenden d ie Z ahlder Individuen (9) angibt , d ie eine der Höhenlage der Horizontalen en tsprechende Größe desunte rsuchte n Merkmalen besitzen. Es ist wei terersichtlich, daß die Zahl der Stre ckenenden, diein ein Inte rval l zwischen zwei Horim ntnlen fallen,die Zahl der Individuen angibt , bei denen d ieGröße des Merkmales zwischen die den Höhender Horizontalen entsprechenden W erte fä llt.Die Gesamtueigung e iner gebrochenen Lin ie istdesto geringer, je größere Strecken bei sonst

gleichen Bedingungen horizontal verlaufen. DieLänge einer horinontslen Teilstrecke ist aberdurch d ie Zahl der Individuen, welche di e ent

sprechende Größe des Merkm ales besitzen , be«

dingt. Infolged essen verhält sich die Neigungunse re r gebrochenen Linie in e inem Inte rvallumgekehrt zur Zahl der in dieses Interval lfal lenden Ind ividuen. D ie Ne igung der Lin iein e inem gewissen Höhenabschni tte erlsubt also,die Häufigke it der entsprechenden Größen desMerkmales zu beurte ilen .

W ir bezeichnen die besprochene Anordnungsis D a r s te l l u n g d u rch I nd i v id u a lre i he ,

Fig. 1 .

Jede 8enkrechle entspricht einem Individuum .

da hier die Einze lwerte (e inze lnen Beobach

tungen) angegeben sind. Abe r auch bei grao

phiscber Darstel lung ist d iese Re ihe recht unnnschsulich. Dan gib t Veran lassung , nachwe ite ren Chsm kte ristiken des Aggregates zusuchen.li ei der Durchführung derMessung bekommt

msn Re sultate , d ie sich um bestimm te Größenunterscheiden. Der Unterschied zwe ier ver

schiedener Maßergebnisse kann nicht kleinerse in als d ie Genauigke it , m it d er d ie Untersuchung durchgeführt wird. Die Ergebnissekönnen sich also um e ine Skalaeinheit oder e inennbschlltzbnren Bruchte il der letzte ren unte r

scheiden. Selbstverstlindlich bedeute t des durchaus nicht, daß Zwischenwerte der Größe des

Merkmales fehlen. Der Beobachter te il t beidem Ables en die Beobachtuuxgngrößen unbewußt

in Gruppen , je nach den Grenzen , zwischenwelche sie auf d er Skala des Instrumente sfallen. Es l iegt nahe , zum Zwecke der Übersichtlichkeit d ie Grenzen der Gruppen übe r d ieSkalaeiuheit hinsns zu erweite rn , indem nu n

mehrere Maßeinheiten zu e iner neuen zusammensieht und d ie in das so genehafiene Intervallfallenden Beobachtungen sbfihlt. So wi rd d ieE i n t e i l u n g d er Beob ach t u n gen i n K ü s se nnach der Größe des Merkmnles durchgeführt.

Page 65: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

lfntersuehungen über das Verhältnis der Kupfrna50 zu den Schi dulmnllen. 49

Die englischen Autoren nennen d ieses Verfahren

„Seriation“ .

Es ist zweckmäßig , der Einfachhe it halber,d ie En tfernung der Grenzen der einze lnenKlasse n voneinander , die wir K lassenintervs llenennen, gleich groß zu nehmen. Die e inze lnenBeobachtungen sind mit individuel len Beob

achtungsfehlern behaftet. Bei quanti tativ mellharcn Merkmalen , wie z. B. der größten Brei tedes Kopfes, sinkt der ind ividuelle Fehler aufe inen unbedeutenden Be trag , so daß die

Klassengrenzen hinreichend genau festgesetztwerd en können. Be i Merkmalen, d ie sich nichtmessen lassen , wie z. B. d ie Haarfarbe , ist derind ividue lle Feh ler groß , und deshalb muß auf

die Einführung gleich großer Klassenintervalleverzichtet werd en.

Die Ann hl der Indiv iduen , d ie in bezugauf das unte rsuchte Merkm al in e ine Klassefallen , bildet die Frequenz od er H ä u f i gke i tder betrefienden K lasse.

ll i n fi ghe i tare i he d e r g rö ßte n B re i te nd es K op fe s.

ntusg tenou

ZurCharakte risieru ng e iner Klasse verwendetman die Größe , die von be iden G renzen derKlasse gleichweit entfernt ist und nennt sie

„K lasseng rö ll e“.

Es se ien B. durch unm ittelbares Messenerhalte n die Klassen: bis b is

bis usw. Man zählt die Individuen ab , d ie in bezug auf die Größe dergrößte n Bre ite in jede Klasse fallen. Dieee Zahlengeben die Häufigkeit eu d er hetrefienden Klassenan . Die entsprechenden Klau engrößen sind 141 ,1 42 , 1 43 usw. und die Klassenintervalle kon

stant gleich I mm . Die Folge unse re r Greppierung ist die vorstehende Zusammenste ll ung, d iewir Hi n fig k e i tsre ihe nennen.W enn wir nach dem oben Gea gten einen

Schri tt we i ter gehen und j e vie r Klasse n zu

e ine r neuen zusannuuenziehen, so e rgibt sich einevie l kleinere, übere ichtlichere Re ihe:

D iane Z nenmm enutellnng orien tiert une m it

ge ringerMühe vie l en kte r übe r denVorkomm ender e inze lnen Kopfhreiten , ale wiederholte. nn

etrengendee Duroa der d ie Einre lwefle nn

gebenden Z uhlenreihe. Bei dieser Z uenmmen«

stellung werden d ie Beträge den Maximum:und Minim um: n icht in ihrer nbooluten Größe,eondern durch die sie enthaltenden Klau e n nn

gegeben.

a Vernm ohnulichung der Hänfigkeitareihen

wird die graphieohe Methode ehenfnlle bon n»

gezogen. Dafür ste hen um zwe i Methoden zu rVerfügung:

A. Me th od e d er Reohteohe . Men trägtauf e ine horizontale Achee von linke auch rechtegle iche Ahwhnitte ab, be. cd , d e, el new. nut.

Den Abschn itte n werden d er Re ihe noch naf

eiunnder folgende Klassen den im Aggregateunte rsuchte n Merkmnlee zugeordnet. In den

beiden Endpunkten derAheohnitte werden Senkwohte zu der horizontalen t re errichtet. An!den Senkrcehte n werden Strecken nbg etrngen,

Page 67: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

Unterenchnngen überdas Verhäl tnis der Kopfmaße an den 8ehi delmaßen. 5 1

getragen und die Endpunkte der Strecken miteinander durch Gerad e verbunden. Darin beeteht die Difierenz. Das hier entstehende Polygonist nicht mehr aus horizontalen und aenkrechten

komponiere nden Lin ien zusammengesetat.

Fig. 3 gibt, obwohl sie von Fig. ? recht verschieden zu sein scheint, die gleichen Frequenzenan. Die Punkte a", b

", e" usw. fal le n hier aus.

Alle übrigen Beze ichnungen sind die gleichenund bedürfen ke iner wei te ren Erli uterung.

Da diese zwei graphischen Methoden zurDemonstration der gle ichen Beziehung dienen,so ist zu erwarten, deli be ide Darutellungswe isen

die Hi ndgkeitepolygone in e inem be

stimm ten Verhä ltnis zue inander atehen. Tat.si chlich besteht hier folgende BeziehungW en n man im Rechteckpolygon d ie Punkte

a'

, b'

, e' usw. ohne Berücksichtigung von a

", b

",

e"usw. m ite inander verb indet , so bekomm t

man das Polygon nach der Methode der Tr»

pero, nur sind d ie Klassen nicht mehr denStrecken , sondern ihren Anfangepunkten zu v

geordnet zu denken. Nach d em achon Gesagtenb iete t der Übergang in der umgekehrten Rich.

tung auch ke ine nennenswerten Schwierigke iten.Man kann aber auch noch einen Schri tt wei tergehen und den Schluß ziehen: Da die Methoden der Individualreihe und der Frequenzre ihe

zur Demonstration der gleichen Beziehungdienen , so miism n nie in einem beetimm ten

Verhältn is zue inander stehen . In der Tat,

W enn man die Tafe l m it der Darste llung des

Merkmales durch Individualre ihe (Fig. 1 ) um

e inen rechten W inkel im Sinne des Uhrze igersdreht und dann die ursprüngl ich hori

zontalen Strecken auf die neue Horizonta leinernnterriickt , so bekomm t man e ine Re iheparalleler ven chieden hoher Senkrechtcn, das sindd ie senkrechten Strecken der graphischen Darste llung der Frequenzre ihen. Das gi lt abe r nurunte r der Bedingung , daß die Klassen bei denFrequenzre ihm mit der Größeneinte i lung bei

den aufste ig ende n Re ihen in bezug auf d ieGröße tlhere inetimrnend gewählt wurden . Das

Gleiche wird imme r erre icht werden, wenn mandie notwendige Zah l von E inhe i ten zu e inerneuen entsprechend zusammenziehtDie Frequenz der einzelnen Klassen ist. von

den willkürlich angenommenen Klasseng renzcn

lich, wenn man die gleichen Beobachtungen be ive rschiedener Klasseneinteilnng aber gleichenKlassen intervallen wiede rholt ordnet. W ir wollenunsere größte n Bre ite n bei vier ren chied enenEinte ilungen unte rsuchen. DieGröße der Klasse ninte rvalle soll gleich 4 mm se in. Die Grenzensind also in e inem Falle bisbis usw., im anderen bisbis usw., im dritte n bisb is usw. und im letz ten b is 147,5 usw.

Die Ergohnisee lassen sich in die folgenden vie rTabel len zusammenfassen:B l u t i g ke i tere ih en d e r grö ß te n B re i te n des

Kop i e n.

Klu aen B l utig Klau en» [H udggrölten ke ite n

3

2 1

ns

l 54‚5 99

1 5

war» 1

tee‚5 9

1 1

Es komm t hier ein nicht unwesentlicher Unterschied in den Re ihen zum Vorschein. Man kannsagen, daß d iese Difierenz durch den Beobachte rselbst bei der Bearbei hine inge tragenworden ist , da er über d ie W ahl der Grenze nverfügt.Die Methode der K l as se n b i l d u n g besi tzt,

abgesehen von der bed eutenden Beeinflussungder Ergebnisse durch den Beobachte r , immernoch den Nachte il , keine bequeme Vergleichbarkeit zu erlauben. Man sucht sich du ch d iegraphische Darste l lung über diese Schwierigke ithinwegzuse tzen ‚ aber auch dieser Ausweg istunbefried igeud . Die Häufigkeitspolygone sindschen recht komplizie rt und erlauben den Grad

Page 68: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

52 Jan Czeks nowsk i .

der Ä hnl ichkeit, auf den es hier ankomm t., nursehr ungensu zu beurte i len. Das gibt Veranlassung , nach invsriableren und snschau«

lieberen Merkm alen des Aggregates zu suchen.Nach dem oben Gemgüan müssen die nen

e inzuführenden Chamkteristika d ie folgendenForde rungen in höherem Grade sls d ie Frequenzre ihen befriedigen

die Forderung der bequem en Vergle ichbarkei t,

2. die Forderung der Unabhängigkei t von

der Klssseneinte ilung.

Die Forderung der be quemen Ve rgleichbarke it bestimmt die Eigenschaften der zu suchendenChm lrteristika : sie m iisse n sus Zahlen be stehen,wenn die Bedingung im höchsten Grade erfülltse i n soll. Der einfache Vergleich zweier Zahlen«

susdrücke gewährt den besten E inblick in d ierelntive Beziehung zwe ier Ersche inungen zueino

ander.W ir wollen die gebräuchliche Re ihe solcher

Zahlen in unsere Betn chtung e inführen und siein bezug auf ihren Z usam m enfassu ng swe rtuntersuchen. Das sind:I. der Med ianwe rt (m i ttlere Größe),2. der Modalvrert,8. der Mitte lwert (srithmetisches Mittel),4. die durchschnittliche Abwe ichung,die ste tige Abwe ichung,

6. der Vsristionskoeffizient.

De r Med i s nwe rt : Bei der Darstellungdurch sufiste igende Re ihen, d. h. bei Anordnungaller Ergebnisse der Größe des untersuchtenMerkmale euch , bietet d ie Bestimm ung der

Größe , die in gle iche r Zahl von Fällen in d erRe ihe sowohl überstiegen als auch nicht er

re icht wird , keine prinzipie llen Schwierigkei ten.D iese Größe ste ht in der M itte der Re ihe undwird deshalb

„m i ttlere Größe“ genannt. S ie

kann durch einfaches Abd ibleu bestimm t werdenund hängt infolgedessen von der allgeme inenKlassenbildung nicht ab. Jene früher (S. 48) er

wll hnte klassifiziereude W irkung der Skala desInstrumentes be im Ablesen wird aber be i diesemAbzlihlen nicht bese itigt. De r Med ianwert wirdnur b is auf den Grad der Genauigke it d erSkalaablesungen bekannt. Der genaue re W ertkann durch Ausgleichung bei Berücksichtig ungalle r übrigen

Größen des Merkmalen gesucht werden. Eskann uber geze igt werd en , daß bei E inführungderAnsgleiebung die Re sultate ke ine bemerkenswe rte Veränderung e rfuhren , wenn wir e in igeSkalse inheiten zu e iner Klasse vere inige n und

darsus den Medienwert bestimm en, und we iter,daß das Ergebnis von der Kleeseneinteilung,

wenn sie nicht sllzu g roß ist , nur in einem zuvernachlässigende n Grade sbhängig ist. Die

E inführung der Klassene inte ilung vere infsebt

d ie Arbe i t wesentlich Zur Bestimm ung der

m ittleren Größe schlägt man folgendes Verfahren ein

Ma n ordnet die. Beobachtungen ihre r Größe.nach in Klassen und bestimm t die Klasse, welched ie m ittle re Größe enthält. Das geschieht , indem man die Frequenzen der einzelnen K lsssender Re ihe nach addiert , b is sich zwe i W ertee rgeben , dere n Unterschied der Frequenz einerK lasse gleich und von denen der e ine kleinerund der andere größe r ist sis d ie Hälfte d erZahl der Beobachtungen. Die so chsmkte risierte

Klasse enthäl t den l\ledisnwert ; es ble ibt dannnoch d ie gesuchte Größe als ein W e rt innerhalb der be kannte n K lasse zu be stimm en.

Bei Anwendung der Me thode der Rechte ckegeben die zwischen O rdinate n e ingeklemm tenOberflächenpnrtien die lb equenze n der ent.

sprechenden Interve lle .

Der Medianwert ist in d iesem Falle eineGröße, deren entsprechende O rd inate d ie Figuroberlläche in Hälfte n zerlegt. Diese Größe kennbestimm t werden. Es wurde hier angenommen,daß die B equem der Klasse m it dem Med ia nwert sich durch e in Rechte ck dsrstellen läßt,d. b. daß d ie versch ied enen G rößen in der

Klasse gle ich häufig sind. Das ist sberuur

snnäherungsweise richtig , und infolge davonwerden die höheren Dezimalen unsicher.Z um Zwecke der Bestimm ung des Median

werte s te i lt msn also d ie Frequenz der Klassemit der gesuchten Größe in zwe i Te ile, welcheder Ergänzung der Summe der Frequenze n derniedrige re n und höhe ren Kisssen zur Hälfte derBeobachtunge n gle ich sind. Um d ie Lage derd iese r Te ilung entsprechenden Ordinate zu bestimmen , bleibt nur übrig , das Inte rvall der.

se lbe n Klasse im gle ichen Verhältn isse zuim Aggregate vorkomm end en te i le n.

Page 69: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

Untersuehungen über «les Verhältn is der Kopfmnl s m den Sehidelmnßem 58

Beze ichnen wir die Gesam tza der Beobach

tungen m it n, die fi equenz der Klasse , welcheden Medianwert entbl lt m it b, die Summe derFrequenzen der niedrige ren und höheren Klassenm it a und c, so wird

a b c n

und wir bekommen( 1 )

Voß (2)für die Ergänzunge n der Summen der Fre.

«wen n der n iedrigeren bzw. höhe ren Klasse n

die unte re und obere Grenze der Klasse mit

dem Medienwert durch U, und l, und die M e

n u: der letzten , das Klussenintervnll , durch d.Die Aufgebe red uziert sich auf die Tei lung von

l‚— l, d (8)

im oben nogegebenen Verbl ltnis. Also— a

— c

=

d — z

wo 3 den gesuchten Teil des Intervallen (d)bedeute t, welcher dem Med ianwe rt entapriobt

Es is t nlso der Medianwert'n 3

Die Proportion zur Bestimm ung von läßt sichnoch . vere infachen. Aus der Proportion folgtunm itte lbar:

(Vs — c) 3

ode r auch

n n5

—d — ad -

ix+a .r -

2-x — cz

?d — ad = nz — az — cx,

du abera + b+ c = n.

so v ird

daraus für

5l8 l .5

W enn wir uns der erste n Frequenzreibe zu

wenden , so enthalte n die Klassen bis 40

Beobachtungen , b is 65. Der Med ianwertliegt in der Kü sse ds er bei der

Zahl von 1 1 7 Beobucbtuugeu d ie 59. nachGröße geordnete B eobnehtung bedeutet. Um

d ie geeuebte Größe zu bestimme n , se tzen wir«lie entsprechenden W erte in unsere Forme l

Es ist. in unse rem Falle

d = 2, e z = l l 7,

a = 4o, b = 25.

e in.

am 1. 40)

W ie ge ring der Einfluß der willkürl iobenW uhl

der K lassengrenzen ist, wird sich ze igen, wennw ir den Med ianwe rt. im gle ichen Aggregate be iande rs gewählten Grenzen durchführen. In d erTat fäll t be i den Grenzen usw.

d ie gesuchte Größe in d ie KlasseW ir haben dann folgende W erte :

(I 2, n "7,a 58, b 27.

und für den Medinnwert

(9)

Durch snnloge Botrsolutung bekomm t men auch

Mit:d

( 1 0)

Die Be rechnung «lee hled isnwertes wollenwir an dem Be ispie le der Häufigkeitereibe derU ngenbreiteniudioes demonstrie ren. Die Be

obachtung an unserem Mnte riale hat folgendel läufigkeitsre iben ergeben :

Page 70: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

64 Jan Cseksnowaki ,

l,—

7 (5s‚5 sa)

Du rch die verschiedene W ahl der Klassengre nzen komm t tatal chlich e ine D ilferenz zu .

sta nde, doch ist. ihr Be trag

sehr ge ring und kann vernachll ssigt werden.Die Grö ße dieser Differenz nimm t m it derVer

größeru ng der Zahl der Beobachtungen sb.

Modalwert: Unte r den Modnlwerten e inerZ nhlenre ihe verstehen wir nach der englischenTe rm inologie die re lativ am hä ufigste n vor

kommenden Größen. Da wir abe r durch Ahlesen an der Skala unte rer Instrum ente nur zurKenntnis der Häufigke i t der Klassen ge langen,so beeteht die Aufgabe in der Bestimm ungder Klassen m it der maximnlen FrequenzW enn d ie Klasseneinteil ung im Verhältn is zurGröße der Beobachtungsn ihe zu klein ist , sobekommt man bei graphischen Derstellnng derBeobachtungsreihen ein unregeln gen oktes

Polygon. Durch Vergrößerung der Klasse nintervalle bei gleicher Zahl von Beobach tungengehen die unrege lmäßigen Zocken allmählichverloren. Bei graphischer Darste l lung wird derModalwert durch die Spitze e ines l läufigkeitspolygons demonstri ert. Es wird in dieserW e isenur d ie ihn enthalte nde Kinsao bestimm t. Die

genaue re Größe kann durch Anwendung analogerAusgleichungen , wie be i der Bostimmnng dcs

Medinuwertes, er mitte lt werden. Das Aggregst

braucht uber in bezug nut e in Merkmal nichtnur e inen Modnlwert zu besitzen, ds die Kurvemehrere Gipfe l haben kann. Dan n spricht manvon m u l t im od a l e n K u r v e n bzw. Aggregaten.

Die Abhäng igkei t des Modus von der

Klasse ne inte ilung verm inde rt sich m it der Ver

größerung der Beobachtungureibe.

M i t te l w e r t : Zur Chamkterisierung einerZahlenre ihe kann msn auch d ie Größe der Ab»

weichungen von einer gewisse n Größe heranziehen. Unte r der Abwe ichung einer Zahl verstehen wir d ie Grö ße der Dill'ere uz zwischenihr und e iner gegebenen Z nhL Die Größe, vonwelcher aus ge rechnet d ie Summe der Abweio

chungen m it. Be rücksichtigung der Vorze ichengleich Null ist , wird „Mitte lwert

“ genannt.

(1 1 )

2 ist da. Zeichen der Summe aller Abweichungen e von 0, bis Der Index In gibtd ie 0nlnnngsnumm er des Gliedes an.Der Mitte lwert w ird bestimm t , indem man

alle Größen ad diert und durch ih re Zahl di vi »

d ie". Das läßt sich ausdrücken, wenn w ir d ieeinzelnen Größen m it l„ l„ l, beze ichnendurch

h : .

( 12)

W ir übe rgeben den Identiti tsnachweis derDefin itionen 1 1 und 1 2.

Da die Einze lwerte d urch Klassengrößen derSkalaeinte ilung gegeben sind , so kann msn,

anstatt sie alle zu addieren , die Addition aufd ie Produkte aus den Klassengrößen und denentsprechenden Frequenze n beschränken.Es kan n auch hi er geze igt werden, daß eine

n icht übermäßige Vergröße rung der Klassenintervalle ke ine wesentliche Veränderung

'

der

Re sultate zur Folge hat. So bekomm t unse reForme l (1 2) folgende Gesta l t:

(1 3 )

wo K. und F. d ie Größe der e in ze lnen Klassenund ihre Frequenzen angeben. Der Index kgibt d ie Klasse und die Zahl an d ie Gesam tzahlsolcher an, wi hrend d ie Zahl der Beobachtum

Die Einführung der Klau en hat eine wesentliche Vere infachung der Be stimm ung desMitte lwertes zur Folge . Diese Ve re infachung kannaber noch we ite r ge tri eben werden, indem man

d ie Multipl ikatoren der großen Klassenzahlendurch d ie der bedeute nd kleineren Abwe ichungenersetzt.W enn man in e inerFrequenzreihe die Summe

der Abweichungen sl mtl icher Zahlen von zwei

Von e ine r negati ven Abweichung spricht man,wenn die abwe ichende Zahl kleiner ist als d iegegebene, von der aus die Abweichungen gerechnet werden .

W enn wir den Mitte lwert m it H und d ieAbwe ichungen von H m it e. beze ichnen , soläßt sich die Definition folgendermaßen fassen :

Page 71: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

Untersuchungen über “ Verhältnis der Kopimaße so den Schi delmaßen.

Größen berechnet , so ist die Difierenz der

be iden Summen gle ich dem Produkte aus derDifferenz der be iden Größen und der Z ahl derGrößen , für we lche die Summ e d er Abweichungen ausgerechnet word en ist.Sei d ie Summ e der Abwe ichungen e‘“ und

e‘" von den zwe i gegebenen Grö ßen N. und N.

n mS. e" S, Z e

. ( i c! )h : ! i = i

so wird nach dem oben formul ierten Satan

8‚ — S‚ = i eT— fi na ( 1 5)i z l I = l

wo die Zahl der Beobachtungen und s die

Difl ereus der be iden gegebenen Größen be

deutet,N, ( 1 6)

Diese einfache Re lation zwischen v ier Größenläßt die e ine als unbekannte aus den dre iiibrigen bestimmen.W enn eine der Ausgangsgrößen gleich dem

Mi tte lwerte ist , so ve reinfacht sich diese Beziehung noch mehr.Der Definition gemäß wird, falls

N. M ist, S, 0

und die Beziehung bekomm t die Gestalt

S, az

Bei bekana S. und kann die Grö ße

(18)

bestimm t we rden. In ( 16) eingesetzt , ergibt

M N.+ s ( l s)

1M = (20)

W ir wollen d ie verschied enen Method en derBestimm ung desMitte lwertes am Be ispiel unsere rLängenbre itenindioes demonstrieren .Die einfache Bestimmung nach derForm e l 1 2)

l

wollen wir hier übergeben , da die langwe il igeAdd i tion von 1 17 Zahlen und Di vision durchH? n ichts Besonde ren b ie te t. W ir wol len n urdas in d iese r W eise e rre ichte Re sul tat

l l

65

Durch die Einführung der Klassene inte il ungbekomm t man nach der Formel (1 8)

M = KI -s

k= ss

K lansengrößn°

k - n

F, . I:, .v se,sso

Häufigke it

Fr M

je neehdem wir d ie Klm engronnen auf

nu r. oder auch aufusw. festste llen , und für die Klassen

größen entsprechend usw. odernu r. bekommen.

Der geringe Betrag dieecr Differenz zeigt,wie wen ig der Mittelwert von der willkürlichenFestse tzung der Klu nengrenzen abhängig ist.Mon bekomm t näm lich

durch direkte Addi tionbei Kin neneinteilung

Die Durchführung der Rechnung but beiAnwendung der Einteilung in Klau en die

Page 72: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

56 Jun ('

zcknnown lci .

M N, + ;M

ci”

l iefert die einfachsten Reeultnt e. Man wähl t

e ine be liebige Z nhl N„ r.. B.

N, 80.

Bei m nloger Dispooition eddiert men die Abweichungen von d ieser Größe. W ir bezeichnendie Klu eengrößen der Abweichungen von N,

i k,”

.n = eu,5oo

— 4e.ok =

2 4”2 k{” . r

„x

so ergibt sich für M ebenfalls je noch der Einteilung

W enn m u al le die eo gewonnenen Resulta tevergle icht, so wird die Berechtigung zur Anwendung des verkürzte n Auerechnnngnverfahrense rsichtlich. Nebenbe i bemerkt stre ben dieseDilferenzen, m it der Vergrößerung der Z ahl vonBeobachtungen, zu vernehwinden.

Die Abweichungen können ube r euch en

und fii r sich nicht nur ein Mitte l zur Bestim

m ung des Mitte lwertee , sondern auch zurChernlrte rinierung einee Aggregate. verwertetwerd en. So wird die d urcheobn i t t l iche A bweichung e ingeführt. Die Mathematiker beze ichnen dieee Größe ale durchechnittlicben

Fehler. S ie ist dee nrithm etieche Mi tte l uns

eämtlichen Abweichungen von dem Mi tte lwerteder Größen dee untersuchte n Merkmalen ine inem Agg regate . Die Vorze ichen werd en dabeinicht berflclndchtigt. Die Summe der Abwei.

chungen vom Mitte lwert mit Berücksichtigungdee Vorze ichens ist doch gle ich Null. W ollenwir die durchschnittliehe Abwe ichung m it e

(21 )

wo die Zeichen d ie Vernachlässigung desVorze ichen bedeute n. Diese Z ahl kann nie

Mai! der Konzentration der e inze lnen Größenum den Mittelwert verwendet werden ; sie sinktm it der Zunehme der letzte ren.

S te t i ge A bwe i ch u n g: Ebenen wie bei

der Bestimm ung des hlitte lwerte e d ie Summeder Abweichungen in Betu cht gezogen werdenist, kann euch d ie Summe ihrer zweiten Poteaberücksichtigt werden. Infolge der Erhebungder Abweichungen m it ven ehiedcm n Vorzeichenin d ie zweite Potenz sind säm tliche Summ enden

poeitiv.

Im Falle dee Mittelwertee wurde nech derGröße gefragt , von der nun gerechne t dieSumm e der Abwe ichungen gle ich Null ist. Hierist die Bestimmung einer eolchen Größe un

m öglich, dl d ie Summenden, wie bere its hervorgehoben wurde , entweder poeitiv oder gleichNull eind. Eine solche Summe ist nur denngle ich Null, wenn säm tliche S ummm den gle ichNull rind . Das tritt eher nur dann ein , wennsäm tliche Abweichungen gle ich Null sind , wennur be i e iner Reihe gleicher Größen eintrete nkann.

Um d ie Anelogie mit der vorhe rgehendenBe trachtung eufrec ht zu erhz lte n , erübrigt nachder Größe zu fragen , von der nun die Summeder Quad rate der Abwe ichungen das Minim umeufweist Das ist ebenfelle der Mitte lwertW ir ziehen in Betrecht eowohl d ie Summe

der Quea der Abweichungen wie euch ihr

Page 73: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

Untereuchungeu über den Verhü tnie der Kopfmnlle zu den 8ebi delmttßem 67

Min im um , des eine durch Be rechnung der

Quadrate der Abwe ichungen vom Mitte lwertean. gegeben wi rd. Die Quedn twurzel aus d emMitte l der Quadrate der Abwe ichungen vom

Mitte lwerte wird nle stetige Abweichung beze ichnet (Standart Deviation der E ngländer).Die hh themetiker pflegen d iese Größe als°

m ittleren Fehler zu bezeichnen. W enn man dieetetige Abweichung m it 6 beze ichnet , so kannnu n folgende Form e l anschreiben:

l e

(22)

Zur n umerischen Be rechnung kenn eeibet

verstä ndlich die Ve re infachung durch Bon u vn

'

ehung der Klaneenbildung durchgeführt werden.Eine weitere wesentl iche Verei nfachung trittein , wenn wir die Notwend igke it des B e

rechnen der Quedrate der Abwe ichunge n vom

Mitte lwerte nun chnlten. E l exietiert bei der

Summe der zwe iten Potcnu n ein nnuloger Sat zwie bei der Summe der erste n Pote nzen derAbweichungen (i b) :

W enn w ir in e inerFrequenu e ihe die Summe nder Quedrate der Abweichungen aller Zahlenvon zwe i gewissen Größen b ilden , so ist. die

D ifierenz der be iden Summen gle ich dem Pro

dukte nun der Diflerenz der Quadrete der Abweichungen der be iden Größen vom Mitte lwertem l der Z nhl der Größen, für welche d ie Summeder Abweichunge n u mgerechnet we rden ist.

D“ W ird eich formulieren Inn en nl:

on) i t!S.

— S‚

t = t k= t

„ (f m

e"”

k2 ei"’

(24)l z i I : !

die Summen der Quedn te der Abweichungen‚m „m

von den Gr ößen N. und N, bedeuten und z‘"

und z“’ d ie Abweichungen der Größen N. undN, von dem Mi tte lwerte der Reihen sind .

Angenommen, d ie Größe N ,sei gle ich dem

Mitte lwe rteM N.,

0,

dann wi rd die Berechnung der Summe der

Quedrnte der Abweichungen und ebenso der

M fill Anthm g-u loute N. V. [kl. Vl

no ist

stetigen Abweichung e infach. Es ist'

dann

s, - n z fl *> (25)h : !

den ne m it Rücksicht nuf 22 und 24

(3 6)

D ie Durchführung der nume rischen Rechnung gesta l te t sich dann folgenderm nßen

n .: — 45 1 1 7

o,senm

In gleicher W ei se können zur Charakterieierung e inen Aggregaten Mitte lwerte der

höheren Pote nzen der Abwe ichungen e ingeführtwerden. Die entsprechend hohe W urze l nun

den hl itte le *

erteu der Pote nze n der Abwei

chungen wird nach der Term inologie von

Pearson m it. dem Namen Mom e n t be legt.Die Momente werden „

um die Größe“ gerechnet,we lche be i der Bestimm ung d er Abweichungenzum Ansgangswerte ged ient hat.Unserer Definition gemäß wird den in "

Mom ent d ie folgende Gestalt haben :

Page 75: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

Untersuchungen über das Verhältn is der Kopfmafle an den Scbü elmaßen.

Linie, die wir sie Regressionsl inie bezeichnen.

im Z usammentrefien der Größen zweier Merkmale. Die Größe dieser Gesetzml ßigkeit (Z nsammenhauges) läßt sich nicht d urch graphischeDarstellung bemessen.Die Zusammenhänge zwi schen Grö ßen lassen

sich aber durch mathematische Funktionen an.

gehen. Infolgedessen kann auch e ine solcheFunktion, die den Zusamm enhang zwischen denGrößen derMerkm ale ausdrückt, zur Charakte risierung des Aggregatee verwendet werden.

Zu dieaem Zwecke ziehen w ir diejenigelineare Funktion heran , die mit der größte nAuullherung aus den Größen eines Merkmalesdie des anderen bestimmen läßt FA soll alsoe ine Fimktiou folge nder Form bestimm t werden :

“i b|3 l

+ b.s l(29)

Diese Funktion m uß nach der in der Theorieder kle insten Quad rate gegebenen De fin itionder beste n Annäherung für

i in — (a. (so)k= l

das Min im um aufweisen , wobe i z., y. die Abweicbungen des Indiv iduums von den Mi tte lwerten der beiden Merkm ale bedeuten. W ennalso in einer Gruppe d ie Mi ttelwerte für Längeund Breite 200mm bzw. 1 60mm betragen unddas Indi viduum d ie Maße 156 bzw. 2 1 1 aufwe ist,so sind in diesem Falle gle ich I I bzw. 6 .

Die Größe ist die Summe der Quadrate derDifl erenzen zwischen den theorefiacb berechnetenund praktisch beobachte ten Größen des zwe ite nMerkmalen Finde ich also für e in Ind iv iduumd ie Bre i te gle ich 156 und berechne daraua nachder Forme l , we lche für d ie gegebene Gruppegi lt (und deren Bestimmung eben unsere Auf

gabe bildet) d ie zu e rwartende Länge gle ich208 , so ist 2 1 1 — 208 3 der Fehler derBestimmung. Die Summe der Quadrate der

Fehler für säm tl iche Indiv iduen ergibt d ie Zahla ist die Zahl der beobachte ten Individuen,a„ b„ D, sind die zu bestimmendeu Koeffizienten.Aus d er Bed ingung des M in im um s folgt., daß

d s = 0.

W enn man unse ren Ausdruck d iffe renzie rt , so

e rgibt sich

a. d >:Ilzn 0

a. — i M b.) =‘

o.

Diese Bed ingung wird aber immer befriedigt,wenn

i hn — (a.+M n)l 0

%ln n — (cnsn b.sl'

” at

%(h h )

Z um Zwecke der Bestimmung von a, und b.bi lden wir aus allen n-Beobauhtungen die

Summen

(81 )

h : 1 b : !

S ie entstehen durch Addition aus

3 1

‘ s °1 + bi 9s

E

m . al s.+M’

cm e s.+ by}e e e e e e e e e e e e

wobe i d ie Gleichung en der zwei ten Kolonue ausdenen der ers ten durch entsprechende Multiplikation m it y„ y„ y, y. gebildet sind. W ir

bestimmen also a und b so, daß der Bedingunggemäß das Min imum aufwe ist. W erden inder ersten Gle ichung die Abweichungen vom

Mi tte lwerte aus gerechnet , so wird nach ( 1 1 )

Ergo istu a, 0,

da aber e ine endliche ganze Zahl ist, so muß

0 , 0 (3 3 )sein und enteprechend

a, 0.

Page 76: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

60 Jan ( hekannwslci ,

Aus der (32)—Gle ichung, da

ai )

33 (I ! )

und entsprechend

Nach der Definition d er ste tigen Abweichung

(22) sind"“

i

Definieren wir je tzt

sle den Korrelationskoeffizienten ; durch Einse tze n unserer Ausdrücke ergibt sich dann

5.

bs = 'n

Untere Funkt ion, von der wi r nuegegangen sind,bekomm t dann die Gestalt:

‚Hoi,

’8“

6 1

d ie wir R eg r e s s ionsg l e i ch u ug nennenwerden. S ie gibt die Ne igung der ausgleichenden geraden Regm seionslinie an.

W enn die unm itte lbar bestimm ten und uns

der obigen Forme l suegerechneten Regmeeiomn

lin ien gut ilbereinstimm en , so spricht man von

ei ner linm en Regression.Im Falle e iner linearen Regression wird d ie

Größe d ie zwischen den Grenze n

1 r 1

echwankt , als Maß des Zusammenhanges an

gesehen.Be im Ausbleiben d ea Z ussmmenhnngen (Ge

aetrm lißigkeit) istf 0.

Be i ganz allgeme iner Gesetzml ßigkeit istr i l .

Angenommen.

d , c„ so gibt der KorreIationskoeffizient das Verhältnis su, i n welchemMaße m it d er Vergröß erung e inen .‘ lerkmales

das andere an oder abnimmt. im letzte renFal le bat r„ ein negatives Vorze ichen. Der

Quotient. fi ze ig t . in welchem Verhältnie d ie

Veränderung des zwei ten Merkmalen mod ifiziertzu erwarten ist, wenn d ie stetigen Abwe ichungender beiden Merkmale versch ieden sind. Eskönnen auch analoge Funktionen für m ehr alszwei Merkmale bestimm t werden, was wir aberhier übergeben wollen.

Ebenso übergeben wi r Funktionen höherenGrades. w ie B. d ie

c a by cy'

usw. Es se i nur darnuf h ingew iesen, daß s ieanaloge Dienste leisten können.

D ie Regreeaionsform el wird gewöhnl ich ine iner mod ifizierten Form gebraucht.. Man

ee tzt d ie Abwe ichungen durch d ie ihnen g le iehenDifierenzen zwischen der betrefienden Grö ßeund dem Mi ttelwerte . Also in

c = x — H. ; Y — M‚ . (88)wo 3 und y d ie Abweichungen zweier Merk.

male und X, Y d ie entsprechenden Größen deeMerkm alee , und -l l„ I I, die M i tte lwerte derbe id en Merkmale bedeuten. Dann bekomm tunse re Regrm ionsforme l folgende Form :

x (3 9)

x r5 Y+M‚— M‚ r

i ' (40)

“’

ir haben r als einen Annäherungn vert

und d ie Funktion als e ine angenllherte Fassungdes Z usamm enhangee abgele i tet. Hier ist her.

vorzuheben‚ daß be i Organ ismen d ie l legreeaionender Merkmale in den me iste n Fä llen linear unddie Annäherung en uneererForm eln infolg edessen

Bei der Bestimmung des Korrelationakoeß

fiziente n ist. von großer prakti scher W ichtigkeit.die Abwe ichungen n icht von den hlitte lwerte n

rechnen zu m üssen.

E: beste ht d ie Relation

E (x — a) (y — ß) E z y — a ä r — ßä r -i-naß,wo a , ß konstante Zahlen , Ergänzungen derMittelwerte zu be l iebigen ganzen Zahlen be

deuten. Da abera £y ß}_z 0

sind, so w irdi n: E (I «Nr — ß) "aß.

Page 77: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

Unte rsuchungen über das Verbü tni:

B ieco Gleichung gestattet die Produkte derAbweichung en von belieb igen Zahlen aus zu berechnen und Operationen mit Brüchen zu erspare n.

W ir wollen d ie Bestimm ung der Korrelationsfunktion und der Regressionsformel am

Beisp iele der B eziehung twiscben den Maßen

der Kopfmaße zu den S chäde lmaßeu. 6l

an der Leiche vor und nach Entfernung derWeichte i le uns vor Augen führen.

EJ w u rde in der folgenden Tafel der Korrelationskoeffizieut zwischen dem Ll ogenbreiten

index am Kopfe vor und nach der Entfernungder We ichte i le d urchgefüh rt :

emoa

44 44

so 1 2

09 207

44 1 70

3 1 153

04

53 3 7 1

1 8 144

3 1 979

1 83 2

£ (r — n) (y — ß) u ns

In uneerer bisherigen Betrachtung wurdend ie für unseren Fall notwend igen statistischenGrundbegrifie zusammengestellt. Das geschahunte r al le in ige r Vorauosetznng der Verg le ichbarkeit der e inzelnen Merkmale be i versch iedenen Ind ividuen (Aggregatkomponenten).D ie allgem e ine Erläute rung wurde durch

keinerlei Hypotbeoeu und Voraussetzungen e inv

geechränkt.

an} 8

m m

Pear son hat unter Annahm e e iner Hypotheseüber d ie (normale) Verteilung der Ind iv iduen einenAggregates auf d ie e inze lnen Größen des Merkreales d ie biolog iecben Grundbegrifie in bezugauf ihr gegenseitigen Verhältnis untersucht. Erhat angenomm en , daß in e inem homogenenMate riale d ie Häufigke itsreibe be i Vergrößerungder Zahl von B eobachtungen in d ie Fehlerknrve

(E rffunktion) übergebe, daß also für die Größen

Page 78: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

032 Jun t!z e kanows lri .

des Merkmalen der Abweichungen (z ) die Häufigkeiten durch

‚oe-

a l cmangegeben werden, wo d ie Häufigke it desMi ttelwerte s ang ibt.W i r werden auf diese mathematische Theorie

der biolog ischen Erscheinungen hier nicht nähere ingehen, m ußte n sie eher andeuten, we il unter

g leichen Annahmen d ie wahrsche in l ichen Fehlerder oben eingeführten Größen bestimm t wurden.

Wenn E der wahrecheinliche Fehler der B estimmung einer gew issen Größe ist, so bedeutet

(M E bis M B ) das Inte rvall , in welchesbei wiederholten Beobwhtungeu unter g leichenBeding ungen d ie Hälfte der Beobachtunge

resultate fitllt. Wenn man aluo Mittelwert.

beetimmungen an g le icher Zahl von Ind ividuenin g le icher Gegend durchführt , so g ibt derwahncheinliche Fehler die Grenzen an , innerhalb welcher d ieser Erwartung gemäß die Hälfteder so bestimm te n Mittelwerte l iegen sol l.Da die Häufigkeitspolygone der anthro

pologischen Merkmale im allgemeinen nur wenigvon der hypothetischeu Form abweichen , so

kann man d ie Fehlergrenzen für annäherndrichtig annehm en.

W ir gehen auf d ie Able itung der wahrscheinlichen Fehler n icht ein, sondern beschrl nlrenuns auf die Zusamm enstellung der für unsereUntersuchung in Betracht komm enden. W enn

wir den wahrscheinlichen Fehler des Mitte lwertea mit E (M) beze ichnen, so ist

6E (M) 49

7. (42)

der wehrscheinliche Fehler der stetigen Abweichung

E (o) — 2V2 a

wahrs cheinl icher Fehler d er Korrelationekoeffid eute n

E (r) (44)

Im Anechlusee an die normale Verte ilungläßt sich folgendes bem erken: D ie ste tigen unddie durch whnittlichen Abwe ichungen geben der

gle iehen Eig enschaft der Zahlenre ihe näml i chder Konzentration um den Mittelwert Aus

druck , es ist deshalb eine Beziehung zwischendi esen be iden Größen zu erwarten. D iese Beziehung kann von der Gru pp ierung nicht unabhängig se in. Teü i chlich ll ßt sie si ch beiAnnahme der normalen Verte ilung folgenden

0 = o,79u n (45)Bei Anwendung auf Boohachtungsreihen ist

d iese Gleichung nur anni herunp weine gültig .

Je kleiner die Zahlenre ihe ist , desto größereAbwe ichungen von d ieser Geeetzml ßiglteit sindzu erwarten.

IV. Feesung dee Yerhi ltninsee zwisehen

den ließen em Lebenden und am Skelett.

Die Einführung der oben besprochenen Be

grifie gestatte t e ine korrekte Fassung den

Verhältnissen der Maße em Lebenden und am

SkelettW ir haben geneigt, dnßdieDifferenz zwisehen

den Maßen am Lebenden und am Skelett eis

nnni bernd gleich der Dicke der W eichte ile an

genommen werden ke nn. Man könn te erwarten,daß die einflwhete und richtig ste Lösung derAufgabe, nun den Maßen em Lebenden d ie em

Ske lette zu bekommen , in der Sub trakt ion derm i ttleren Dicke derW eichte ile von den Maßenam Lebenden bestehe. Es ist einleuebtc nd, daßinfolge derVariabili tä t derW eiebte ile die Raoulmte diese r S ubtntkl ionen nur im Mittelwerte,nicht abe r für Einze lfälle richtig se in können.Durch Abzug d er m ittleren Hantd ieken von

verschiedenen Größenlclaeeen dee untereucbten

Maßen bekomm t man eher im al lgeme inen nichtGrößen , welche im Mitte l entsprechende Maßeam Ske lette liefern. Das tritt nur dann ein, wennd ie Maße nm Lebenden m it d er Dicke d erW e ichte ile jeden Z usammenhang ee entbebren. Falle aberdie Dicke der W eichte i le im Konnex m it d er

Größe dee'

entsprechenden binßes am Lebendeneebwankt , eo de l-f man nicht in allen Fäl lenkonstant den Mitte lwert der W eiobte ildicke li

in Abzug bringen , sonde rn muß diese n Subtrahenten, der Größe des Maßen am Lebe ndenentsprechend, variieren lm en.

Dee eben Gesagte läßt sich e infach euelytiecbablei ten. Ee sei der Z uenmmenbeng zw ischenvemobiedenen W erte n dee Maßen nm Le benden

Page 79: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

Untersuchungen über das Verhi ltuis der Kopfmaße an den Schi delmeßen.

und den entsprechenden Dicken der W e ichte iledurch die Ragma ioneformel (89) gegeben :

v e It, und h.. das indiv idue l le und m ittlereMaß der W eiehte ildicke bedeuten , a, unddas entsprechende für das Maß em Lebendenengeben , d. und d. d ie ste tige n Abwe ichungender D icken der W eichte i le und des Maßen am

Lebenden eind und end lich den Korre latione

koeffizienten zwisehen den Mnßen am Le bendenund der Dicke der W eichte ile dnretc llt. Ausder For mel ist ersichtlich, daß der abw e ichendeBetrug nur dann von dem variablen Maßenm Lebenden a. unsbhängig se in in ne , wenndie Zahl

de a., endliche konstante von Null größereZahlen sind. ln diesem Felle ist

d. h. die Maße am Ske lett werden durch Abzugder m ittle ren D icke d er \Veichte ile aus den

Maßen nm Lebenden gewonnen . W enn aber

V.. von Null verschieden ist,rclb 0!

eo ini t der ebzuziehende Be trag vnrinbel. Tat

sächlich ist se ine Gle ichung

he "Md.

08

wo d ie Koe ffizienten

da. 6 5_ r'h.6"

ha be“

an

zu bestimmen sind.Daß tatsächlich n.. 0 int abe r schon priori

zu erwarte n. Die Maße nm Kopi e werd en dochdurch d ie D icke der W e ichte i le bedingt. Das

komm t auch in der Tebelle (S. 69) zum Vor

sche in .S ie be rücksichtigt zwar nur den Längen

breite uindex, da aber säm tl iche Merkmale im

stärkeren od er schwäche ren Z usemmenhnnge mit.dern Lilagenbre itenindex stehen, so

.

kann darausganz begründet geschlossen werden , daß d ie

ii brigen Maße des Z nenmm enhnnges m it der

W eichte ildicke nicht entbehren und die [( e r

relationekoeffizienten ungle ich Null eind.

'M * 0.

Die Erwartung , dnß die Korrelation.keeffizienten zwischen den Maßen am Lebenden

(bzw. Le iche) und der Dicke der m itgemessenenW e ichte ile noch größe re Be träge aufwe isenwerden , ist ebenfalls berechtigt, da d ie Dickeder W eichte ile die Maße em Lebenden (bzw.

Le iche) direkt m itbed ingt. wu mit den Ind icesnicht in einem solche n Gn d e der Fell ist.Du es umständlich ist , variable Be träge zu

snbtmhieren, wol len wir versuchen, e ine Formelentzuste llen, die einen unm itte lbaren Ubergangvon den Maßen am Lebenden zu denjenigenam Ske lett gestatte t. W ir wollen zu d iesemZwecke von den e inzelnen Maßen un den Le ichendie gemessenen Dicken der W eichte ile eb»

ziehen , den Verhältni: der Melle an der Le icheund u n Ske lett bü ümmen und in dieser Weisedie Frage auch der sie dam it identisch ungenommeuen Beziehung zwil chen den Mnßen um

Lebenden und um Ske lett beantworte n.Die Erled igung unserer Aufgabe besteht in

der Bestimmung der Koeffizienten der Reneiensg leichung

se — sn = 'n!" “ l

wo S„ S.. d es indm due lle und das m i ttle reMuß am Ske lett bedeute n, und l.. das gle ichefür die Maße um Lebenden , o, und d. d ie

ste tigen Abweichungen: der Maße am Skele ttund um Lebenden sind und endlich r.. denKorrelationekoe i

'

ii ziente n zwischen den Maßensm Ske lett und un der Le iche angibt.Nach unseren ve re infachenden Annahm en

Inesen sich aber S. und d . bestimmen , in

dem man das Mitte l und d ie ste tige Abweichunguns den Maßen berechnet., die durch Abz ug derDicke der W eichte ile entste hen , und sualog r,.durch Bestimmung der Korrelationskoeffizientenzwischen den Maße n um Le benden bzw. en der

Leiche und den durch Abzug der Dicke der

\Veichte ile gefundenen .

Unse re Forme l mod ifiziert sich , wenn man

den Annahmen gemäß

eirwetz t. Daß hit , wie wir gezeigt haben , fürd ie Mi tte lwerte g anzer Re ihen immer berechtigt.

l. , sind d ie Mittelwert e der Maße sm

Lebende n (bzw. d er Le iche), sm Skelett und derW e iohte ildicke. Daun e rgibt sich:

Page 80: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

Dee gleiche gil t auch für d ie Ind ices.Diese Formel läßt. für jeden Wert. um Le ber»

den den wehrecheinlicheten em Skelett bestimm en.

W ir haben für d ie Korrelationnlcoeffizienten

g efunden:Korre lntion ekoe" i z i en te n z v i eehe n d en Kop fm e ße n u nd d en durch A bzu g der D icke d e rW e i c h te i l e gewon n en en S ch l d e lm e ße n.

Jm hbogenbreite ea

Am t. Ged ehteböhe

Li ngenbreitenlndex

lä ngenohrhöhenindex

Bre ite nohrhöhenindex

Stim breiten li ngenind ez

8tirnbreitenhreitenindex

Anat Geei ehh lndexMittelgeä chtd ndu

D ie folgende Tabelle enthält d ie in unsererUnte rsuchung gefundenenUmrechnnngeform cln :

Jen Czehe noweki ,

Es werden h ier d ie Verschiedenhe iten in derGröße der Difl erenz zw ischen Schl del und Kopfindice s , in versch iedenen Größenklaeeeu desletz te ren, berücks ichtigt.

Form e l n nu r B erech n ung d er Beh ä d e lm e fle nu r d en

Unterhieferwinhelbreite

MG! red .

V. Veränderung des Aggregetee durch Abo

m g der Dicken der W eichte lle.

E:! w ird nicht. überflüss ig se in , d ie Frag enech der Veränderung der E igenechnften des

Der v nhm hein liche Fehler diener Beetimm ungist. für d ie Einzelwert.

E (8 ; ) o‚em o„ Vi r},und fiir die Mi tte lwerte tl er K la uen

E (S.) V1 r3/F1wo Fr d ie Frequenz der K lu ee k ist.

1. L08 B 110 11 OB

m. S tbr. Kl. Stbr.

Uhl hr. um ».

Jbgbr. Jbgbr.

0.0eess AG. AO.

LB ] LB!wm s,ee wmnem 3 1 BOB !

o,eeeoe am sem81 8 ! sa n

05 AG! AG!

mm um

Agg regate: beim Übergange von den Merkmalen d ee Kopfes zu denjenig en des Skeletteeenfzuwerfan. Wenn man von den vereehiedenen

äußeren Formen abs ieht‚ so komm en doch nochendere wesentliche Veränderungen zum Ver

sche in, d ie w ir h ier kurz betrachten wollen.

Die absoluten Maße am Kopi e sind immer

größer als d ie enteprechenden am Schädel. Be i

den Verhältniemhlen bcfl cht keine eolche kon

etante Beziehung und deehnlb wi rd es vielleicht

W i r wollen den Vorzug d ieser Umrechnunggegenüber dem e infachen Abziehen der Mi tte lwerte derDifierenze n d urch die folgende Tabelledemonstrieren

Ve r i nd e ru ng d e e L & n g en bre i ten i n d ex be imÜb e rg nn g e v on d e n M e il en a m Leben d en

(L e i c h e) zu denj en igen em S k e l e tt.

Page 81: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

Unie rtnnhnngen über des Verhä ltnis der Kopfmeße zu den Schi dclmeßen.

zweckmäß ig sein, die Bed ingung en, un ter welchendie Difierenzen n riechen den Indicee um Lebenden nnd am Skelett pos iti v oder negativ s ind,

Ee se ien B L zwei Mnße nm Kopi e und B .L ‚

zwei Mnße am Schädel , nne denen d ie IndioeeB B .

1 1 . (46)

amKopi e und um Schädel berechnetwerden sind.Unseren vere infnchenden Annahm en gemäß

unte rsche iden sich d ie Mtße nm Kopi e von den

jenigen sm Schädel nm die Di cke der We ichte il e. Wenn wir d ie den Maßen B und L ent

sprechenden Dicken der Weichte ile mit h. und

h„ beze ichnen, so ist

47L Le "L

W ir können die in Frege kommende Indexveriinderung beim Übergange vom Kopi e zum

Schädel m it. D; beze ichnen und schre ibenB B.-

Z°100

L .

. 1

B . L ‚— L .B .

L . L.

100

D; ist d ie Zahl , welche abgezogen werdenm uß, um nur den Ind ices em Lebenden d ie u nSkelett zu erhalten.

D iener Ausdruck kenn m it Rücksi cht nnf

(47) nmgeetaltet werden , und wir bekommen

D, «100

L i u — B l u,1 00

Das Vorze ichen der l ndexd ificre nz D , hängt

gänzl ich von dem Vorze ichen den Zählen eb,

da der Nenner imme r e ine positi ve Größe ist.Es ist imm er

L — h 0, L 0,

de d ie Maße am Lebenden bei we item die D ickeder enteprechend en We ichte i le übertrefien und

d ie hisße durch pos itive Zahlen nuegedrllckt

werden. l nfolgedeeeen ist

L (L — h„) 0.

W ir gehen jetzt zur Untersuchung dee

ZählenL i u — B i n, 0

übe r, um zu entscheiden, in welchen Fällen d ielndicee am Schädel größer , g le ich oder kle inersind ein d ie am Kopi e.

Archiv in Anthropolog ie . lt ltd . VI.

65

> o (52)

De elle Größen in unserem Ausdrucke posit iv sind , so verändert sich d ie Bedeutung desUngleichheitu eichens nicht, wenn man d en Ausdruck durch L .M‚

d i vid iert, und wir bekomm enI n. B

F„0.

wofür wir noch schreiben könnenB I..

f 3 (50)

De r Index n imm t heim Übe rgange von denIndien nm Kopi e zu denjenigen nm Schi del

zu oder ab , je nachdem das Verhältn is derMaße größer oder kle iner ist als das Verhäl tnisder entsprechenden Di cken der We ichte i le.Wennmen be ide Te i le des Ausdruckesmit 100

m u ltipliziert , so bekomm t man d ie B edingungB

"

12I z ioo

n. (51)

Die Indexdiffiarenz ist negativ , g le ich Nu lloder posi ti v, je nachdem der Index um Lebenden

g röße r , g le ich oder kleiner nl: der Index uns

den D icken der entsprechenden We ichteile int.Ma n kann we ite r d ie Freg e entwerfen , in

w iefer n d ie Ind exd iiferenz von den verschiedenen Größen der L , B , M„ by ebhlingt Du

nnch (49)

ist , so wird d ie Antwort durch d ie partiellenAbleitungen von D; nach L , B , i n„ In.gegeben.

Di e Able itungen geben an , in welchem Grnd e

m it der Veränderung der betrcfl'

enden GrößeD; zu ‘ oder nbnimm t.Um d iese nbetrakte Behandlungswe ise fiir den

Anthropologen nnschnulicher zn unwhen, wollenwir nebenbei ze ig en , welche Formen unsereAusführung en für den Iä ngenbm itenindex an

nehmen werden. In d iesem Falle s ind B und L

d ie größte Breite und Länge dee Kopfes, h; dieSumm e der D icken der \Veichte ile nuf d en Pn

rietnlin , wo d ie größte B re ite gemessen wird,und h„ die entsprechende Summe der D ickennut der Glabelle und an dem l l inte rhnupte.

Um sich zu überze ugen, wie sich D; be i derVergrößerung von ‚in verhält, bilden wir die Ahle itungan,

er.,

Page 83: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

Unte rsuchungen über das Verhältn is der Koplmaße zu den Sohi dnlmaßcn. 87

Die erste dieser Gle ichungen gibt alle möglichenVeränderungen der Indexdifierenz im Anschlusseau die Vsri nderungnn der Größen, sus welchend ie Verhältnisn hlen gerechnet werden sind.Die zwe i te gibt die Größe unserer Difierenzse lbst Aus der letzte ren kann man schon ohneAnwendung der Dißerentietion d ie Abhängigke ite n der lndeadifierenr. su chen, doch in sehrunvollkommener W e ise. und das veranlsßts uns,die Diflerentietion hersnzuziehen.

Nach diesen Be trachtu ngen wenden wir uns

unse rer Aufgabe zu , die Verä nde rungen der

Eigenschaften des Aggregates be im Übergangsvon den Merkmalen d en Lebenden (oder der

Leiche) zu denjenigen des Skelettes zu be

stimm en. Die am leichteste n zu beobachte ndeVerände rung vollzi eht sich in den hl ittelwertender Maße. Unsere Beobachtungen haben folgende Ergebn isse geliefert:

Di e M i tte lwer te.

“ ago . .

Kl . S tir nbl 'eite

.Ionhbngenbrei te

Anat. Gesinhtshöhe'u ' Bff llß ll i lldfl l

L. Ohrhöhenindex

B. 0 hfhöhenlndex8tb l 'n bßngenlndfl

Stbr.-B re iten index

A. 0 esiohts in du

x .-Gesichtaindex

_t

1

3

1

3

i1

111

I3

1

3131

3

D i e M i tte lwe rte.

Ohrhöhs .

K l. 8 1irnbre itek .

-W inke lhreit.

Joc hbogsnbreiteAnni . Ga inht:nbülieL -Breitan index

L. Obrhbhenindex

B . Ohrböhenind ex

) L-Oesiehtsind0:

Die Veränderung der Eigenschafte n des

Aggregntam beim Übergange von den Maße n am

3 11;

_t:1:

31;

1

1

1 0,se,—1 9 0 ,

0 ,

1

33111.t3

31

11

1

3.

Lebenden zu denjenigen am Skele tt beschränktsich jedoch n icht auf die Größen der Maße.

Es kommen wei tere Veränderungen der Eigenschaften der Zahlenreihen zum Vorschein. So

wi rd B. die Variab ilität gesteigert. In der

absolu te n Variabilität (stetigen Abweichung)komm t das nicht so scharf zum Vorschein , dader Vergrößerung der Variabilität die Verkleinerung d er Größen der Maße entg egenwirkt.

D i e s t e t i g e n A bw e i c h u n g e n.

Halle und Indiens

13

be t.Kl. 8tirnbrel te 1Uhf.l ttk.l blt lld 3;Joeh lxi geubreite 3Ann . Ged chtnhöhe _tI& ' Bn iu ninde ' 0

L. Ohrhöhen im lex 3B . Ohrhöhenindex 18tbr. —Bn itenindex o‚ i 58

1

33_g

81 07 Breite ninrlex iA . Geeichtnindex

M.-Oeoichtsindu

333 o,

Die ste t i ge n Abwe i c h u ng en.

0

1

1

Li ngeBre ite 30 10 11011 0 .

K l. 8 ti rnhreite 1 3k .

—W inke lbre ite 1 _tJochlmgen lrre ite

Am t. 0 00 10h10 110h0 1 1L .

vBrelteu indexl 1 . v Ohrhöheniml ex i 1B .

°0 hfböhü i ih tk ! ‚t31

33

I

81br. Brei tenindexS thr . Bre itenindex

IA. Gesicht-index) l .

-Ge0 ichtaind ex

Bei den Vsrintionekoetfiziente n, wo die ent

gegenwirkende Verkleinerung der Größe der

Maße nusgeecbaltet ist, komm t «lie Vergrößerungder Vsriabilitht schärfer zum Ausd ruck. Die

Vergrößerung der Vsriabilitä t be trägt für eh

nolute Maße gegen und fiir die l nd icesgegen (3 . folgende Tabe llen.)Ma n könnte vielleicht sagen , de ll die Tat

sache, dell d ie Kopfmeße eine geringere Varia.

bilitä t ze igen 0 10 d ie Schäde lmaße, nu! dem Um0tande einer a ngesprochenen Diflerentiution derSkelette (Schäde l) beruht. En i st möglich, daß«lan der nicht ganz zu Bewußtse in gekomm en

9!

Page 84: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

68 Jan Cze lrsnovn k i ,

Die Ve rle t ionskoefl i s i e n te n.

M ag. 3 ‚cos e‚m o.oseBrei te

Ohrhöhe

K l . 8tirnbn iteUnterkieferwinhelbr.

Jochb0gembreitae

An“ . Genioh lnhöbeL -Bn itenind ex + o,s7oL 0 hrhöbenind ex

B .-Ohrhöhenind ex o,nl 8

Scnt .-Li ngenindex

81hr.—BreiteninduA . Ged nhh index + o.ssrM» Ou iehtsindex

Di e Ve r i n t ion skoe ff i z i lin ten.

am . und i nd ia . nur.

M ageBre iteOhrhöhe

K l . 8ü rnbreiteUnterkieferwin lrelhr.Joch breite 820

An". ed ehtehbh0 7.4 l4 50 7

L -Bre ile nlndex 6 1 0

I..-Ohrhbhenind ex 96 0

B .—Ohrh0henindex 849

8 thr.—L i ngenindex 64 1

S tbr.d i reite nindex 4 ‚ l 6 4 570

A . Gesicht-index 56 8

) L-G c ich tninda

Grund der Bevorzugung der Kraniometrie durchd ie früheren Anthropologen gewesen ist, natur.

lieh ganz nbgesohen von der größeren Bequemlichke it der Arbe it so Knochenmeberiah FJ darfnur nicht vergessen werden , daß beim Kopi e

e ine Re ihe von integumentnlen Merkmalen hinzukomm t, welche die Difierentieldiagnose le ichtergestalte n nls he im Schäd el. Der Fall . daß dieVergrößerung derVariabilität sich suf d ie Fehlerbei d er Bectim m ung der Dicke der W eichte ilezur60kfllhren ließe , wheint fast ganz aus

geschlose0n m se in , dh d ie letzteren höchstenswenige" Zeha eines Mil limeter. betragen und

keine nennenswerte Vergrößer ung d er Veriahili«tät erzeugen könnte n. Die Frege , ob solcheBeeinflussungen bei der Ste igerung der Variab ilie n der hypothetiechen Schädelmnße überhaupt m itspielen, und wen n je, dann in we lchemBe trage, m üssen wir unentechieden lassen.

VI. Komplizieronde Faktoren.

Die Merkmale der Organismen sind nicht.konstant, wenn man auch um Mitteln g re ift, d ie

sich übe r die indi vidue lle Vari abilität hinwegsetnen‚ wie das mit den Mitte lwerte n z. B. d er

Fall ist. Die Veränderung der E igenschafte nder Aggregate läßt. sich in Zusammenhang m itfolgenden Faktore n bringen

1 . Rae iale Zusamm ensetzung desAggregates.Alter der Indiv iduen.

3 . Geschlechted ifierenzen.

4. Ernährung» (Gesundheits zustand .

W ir wollen diese Faktoren in bezug auf ihrEingre ifen und die eventue lle Größe des le tzterenan unserem Materiale prüfen.

W enn man d en Organism us, wie die iibrigenGegenstä nde unse rer Erkenntnis, als e ine Kombination von Merkmalen auffaßt , so kann ohnewei teres die Frage nach den sich am häufigstenrealisierenden Kombinati onen aufgeste ll t werden.Besehränken wir uns auf die Be trachtung d erGrößen bestimmter Merkmale , so können wi runs fragen , ob alle möglichen Kombinationend er einzelnen Größen diese r Merkmale gleichhäufig auftrete n ode r n icht , und im letzterenFalle, welche Kombinationen d iemaximaleHäufigkeit aufwe isen. Die direkte Beobachtung ne igt.daß solche maximalen Häufigkeiten tatsächlich

W ir wollen unte r e inem tann . (e inem se

thm pologischen z. B.) e ine solche relati v hl ufigsteKombination von bestimm te n Größen der ge

gebenen Me rkmale verstehen.Es kann vorkommen , daß in einer Grupp e

mehre re Kombinationen von Größen d er unte rsuchte nMerkmale rslative maximaleHäufigkeiteubesitze n ; man sagt dann : d ie Gru ppe ist ausmehre ren Typen zusammengesetz t , oder auch:

sie ist. heterogen. Aus d em oben Gesagten folgt,daß bei der Darste ll ung der Größen e ines Merkmale! durch ein Häufigkeitspolygon diese Heterogenie als Mu ltimodalität der Kurve zum Vorsche in kommen kann. Das muß aber d urchausnicht imm er und n icht für alle Merkmale der Fallse in . Die Konstanz d er Typen oder nach derKol lm annschen Terminologie die Pen istens derRassen wäre im Ansohlusse an unsere Betrachtung die Konstanz diese r Komb inationen in Raumund in der in Betracht kommenden Ze it Die

Fluktuationen der Rassen, die in Veränderungender Mitte lwerte und Häufigkeitspolygone zum

Vorschein kommen, wür den nur Veränderungen

Page 85: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

Unte rsuchungen übe r das Verhältn is der Kopfmaße zu den Schi delmaßen. 69

der re lativenHäufigkeiten der e inze lnen Kombin»tionen (Typen sam t ihrer Variabil itä t) bedeute n .Es ist d urchaus nicht notwendig , anzu nehmen,daß mit den verschiedenen relativ häufigste n

sich gleiche Dicken der W eichte ile kom binierenm üßte n. Die Erwartung, daß m it verschiedenenKombinationen ebenfalls verschiedene Dickender W eichteile kombinierbar sind , ist ebensoberechtigt.Uber die tatsl chliche Realisierung einer diese r

beiden Möglichke ite n kann nur direkte B&

In den relati v häufigsten Kombinationen derMerkmale den Typen sind auch d ie relv

ti v häufiger auftrete nden Größen der einzelnenMerkmale zu erwarte n. Die Typen können alsoals Gipfel der m ul timodalen Häufigkeitskurvee ines Merkmales zum Vorsche in kommen.W enn in mehreren Merkmalen die gle ichen

Häufigkeitsverbhltnisse auftre ten, so können wird ie Gruppe als aus den Modi ungefähr ent

sprechenden Typen zusamm engese tzt auffaasen.

Die Frage nach dem Z usammenhange zwischenTypus und Dicke der W eichtc ile bekomm t danndie folgende Gestalt: ist ein Zusammenhangzwischen der Dicke der W eichteile und den

in den l l il ufigkeiten der Größen zum Vorscheinkommenden Typen zu beme rken oder n icht?W ir nehmen an, daß in unse rem Aggregate

zwe i T y pe n (8. 58) vorhe rrschen , die d en

Gipfeln entsprechen, welche wir bei Be trachtu ngdes Lilngenbre ite nindex etwa um 78 und 86

fanden , und daß die übrigen Typen die

wahrsche in lich angenomm en werden müsse n, m itverhältn ismäßig g eringerer Häufigkei t auftrete n.W enn man in angenäherter Betrachtungswe ise

«lie Nebentypen unse rer Gruppe auße r acht läßt,sob le ibt nur zu entscheiden, ob derLängenbre itemindex m it d er Dicke der W eichte i le in Korre°

lation ste ht oder nicht. W enn das e intritt, so

wird man einen Schluß auf d ie Affinitä t dergegebenen Typen zu den Dicken «ler \Veich

te ile ziehen können. Tatsächlich besteht inunserem Falle e ine bedeutende negative Korrelation. Das bedeutet, daß m it der Zunahme deri nde xgröße die D icke der W e ichte ile abnimmt.Zieht man das Vorherrschen «ler Typen m it denu ngenbreitenindices 78 und 86 in Be tracht, so

Ri ntsrhptpkt.

Unse re Betrachtungen führe n uns oßenbarzur Frage , ob sich nicht e in Gesetz aufste llenließe, nach dem man bei gegebener Zusamm ense tzung des Aggregates aus bestimm ten Typendie D icken der W e ichte ile voransbestimm en

könnte. Diese Frage kann bei gegenwärt igerKenntn is der Eigensa anthrapologischer

Aggregate n icht beantwortet werden.Es ist bis jetzt noch n icht gelungen , eine

strenge , wissenschaftl iche Anforde rungen be

fried igende,qusntitativeAnalyse derkomponieren

d en Typen durchzuführen. Infolged essen kenntman die Eigenschaften d ieser Typen n icht g enau, ahn t nur ihre Konstanz und verm ute t ihreAnzahl. Die von uns gestellte Frage wäre abe rauch im Falle e ine r erledigte n Typenanalysen icht so einfach zu beantworte n , da d ie D icked er “

'

eichte ile, wie i n der Folge geze igt wird,mit den früher erwähnten kompl izierenden Momenten in Zusamm enhang ste ht.

“' ir m üssen uns also m it der Konsta tierungder Abhängigke it der D icke der \Veichte ile von

dem Typus und dem Bem essen diese r Größem itte ls des Korrelationskoeffizientcn zufriedengeben .Aus d en Tabel len em ieht man die Difierenzen

zwischen den Korrelationen , j e nachdem der

Längenbreitenindex an Le benden oder der hypothetische am Schädel in Rechnung gezogenwerden ist. ln der Regel ist der l ä ngenhm itmr

wird da uum gem‚ daß der'

l‘

ypuu unte r demIndex gegen 78 dicken und dot Typus mit demIndex gegen 86 dünnen W eichtoi le besi tzt.. Dieunm itte lbare Beobachtung lm. folgend.m h tiom koeffizienten zwischen dem Li ngenbre ibonindox und der Dich der W eicbteile m

verschied enen Ste llen den Kopfes ergeben.Korn lu t ion cv i ooh en d u Di ch. d er W e i cb toi lo

u n d d em L ä ng on b re i ton i n d ox.

Page 86: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

Jen Ceeke nowrki ‚

index en Lebenden schwächer mit. der Dicke derW eichte ile korre liert nie der Längenbreitenindexnm Schl deL

Diem Zahlen gestatten Formeln zur Beetinnnung der wahrecheinlichsten D icken der

W eichte ile für verschiedene Größen dee Li ngenbreitenindex em Kopi e nnn nrechnen.

Um rech n u n g etfl nlh z u r B est im m u n g d e r

W e ieh t e i l d l ek en n och gegebe n en G röße n d eeL i n gen b re i te n i n d e x.

1 Gle belln 28 LB!1 1 LB!

65 LB!

15 1 mu u ‚04

08 Lil i04 LB ! B,“

74 LB !— o,ceree LB I

Ole belln2. Hin terhenptpnnkts. Periete lpnnktSchd te lpnnktSti rnpunlrt

e. Unterkiefet7. JoehhogenpunlttB. Ki nnpnnkt

Die in den biologischen W ieeenechaften betrachteten Kombinationen von Merkma d ie

Orgeniernen sind n icht unabhängig von derZeit; sie erleiden gewiu e Veränderungen , diemen in der erste n Debenehitlfte ein W achstum:

(Re ifung in der zweite n ele Alterseruchei

n ungen nutzufaeeen pflegt. Es ist von vormhere in ersichtlich, daß man e twas Analoge: euchvon der Se i te der Dicke der W eichtßilr er

wnrten kann. Tataächlicb ist den der Fall.Die Frege nach dem Z uenmm enhnnge zwi

schen der D icke der W eichteile und dem Alte rwurde von M ie s unterencht. Er hat. gefunden , dal! d ie Dicke der W eichte ile bis zum60. Jahre zunimm t und denn allm ählich ge ringe rwird. Uncore Beobechtnngen haben ungefä hr«In. gleiche ergeben.

W ir beechränken une nuf die Veränderungder m i ttleren Dicke der W eichte ile. Die Ver

änderungen derVariabilitä t (ste tige Abwe ichung,Verintionekoeffizient.) mit dem Alter um!! mßerBetracht gelassen werden , de die Zahl unsere r

Beobeobtnngen zur E nh cheiclung dieser Frag ezu ge ring int. Die folgende Tafel gibt die Ver.änderungen der Mitte lwerte der W e ichtnild inlm

mit. dem Alter an .V e ränd e run g d e r D i e l e d e r W e i c h te i l e m i t

d em A l te r.

Scheite lpnnktSti rnpunktKlnnpunlttJonhbogenpttnktl?nterkiü erpunkt

W enn man ein an. Vertrete rn beider Gemhleehte r zummmengeeetztes Aggregnt be

trechtet, eo werden auch d ie Gm lflochted ifie

rennen zu Faktore n , we lehe die Be schaffenhe i tdes Aggregatee mi tbestimmen. Es kommenVerä nderungen der Eigenwbeften dee Aggregate:mit derVeränderung der quelitetiven Zusammen.

setzung nur den Vertrete rn beider Genohlechte rzustande. W ir wollen um über die eo ent

s‚as s‚1r

s‚ea s.eee‚

am amCM

4,3 .

Z um Anrg leioh eolcher Beobncbtungere ihen

eignet eich eine Gersde , wie die einh ebe Ra

greesionslinie , n icht mehr. Man könnte uberzu d iesem Zwecke e ine Fetehal verwenden.Diese letztem Linie besitzt die E igenenln ft‚daß man sie so bestimmen kann , dnß einemsnfängliohen Steigen ein Sinken folgt. Die Zehinecator B wbechtungen ist. eher silerdings re leti v zu kle in , um diene Ang le ichung snznlseeen.

E benso verz ichte n wir nut die Ableitungeinen Gonetzes über die Veränderung der Eiger»schafte n des Aggregata mit. der Veränderungseiner Z nsemm eneetaung aus den Vertre tern ein

Page 87: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

Untermchungen über den Verhältn is der Kopfmeße zu den 8ebn'

nl elmnßeu. 71

etehenden Veränderungen der E igenwheften Die Veränder ung der ebeolute n Veriabilitä tendee Aggregate. Rechenscheft ge ben. Die Ver» kann annlog gefußt werden, wenn 6, und d , die

l ndarung derMittelwerte ist sehr e infach. W enn ebeoluten Veriebiliti ten für beide Geschlechterdie Mitte lwerte einen gewinnen Merkmale. für darste llen und durch 0 d ie absolute Veriebilitä tbe ide Geschlechte r n, und II, sind und die Z nhl l dee Aggregatee bezeichnet wird. Es istder Vertre ter der beiden Geschlechte r er, und er,.so betri gt der Mitte lwert dee Merkmelett in

Ade die Summe 2 derQuadrate derAbweichungen

gg "gato der gegebenen Größen we iblicher Maße B.

von einer Grö ße , dem Mitte lwerte der männ

lichen MelleDieeer Auedrnok bekomm t nach folgende Gesta lt, wenn men die Geechlechted ifierenr 6 e in ist.

führt. undfi = m+ G

ist. Es wird dann

"‘s

m. n .R

n . an,

W G65 53

"‘ i

wu em Beiupiele der größten Bre ite des Kopfesdemonstriert werden kann.

n.

x es x 53

es es

i n ,“

1 00 61i"i "'i

Men kenn auch die Form el der erwarte ten tausende Aggregat ohne Mühe bestimmen leuten,Veränd erung der Kom b tionslcoeffizienten bei wennVermiechnng der be iden Geschlechte r im

Aggregat eufete llcn. Die Formel wird dennnoch komplizierter.W enn bei den Mittelwerten n, und n, für

die be iden Geechlechter

gerechnet werde n, no wird sich des

E r:

W ir wollen das an einem Be ispiele demon

a. 0

c, n‚— n

n et, n . 1 1 8

ce‚ssac

Durch d irekte Be rechnung ist

wu eine ganz zu vernechläeeig ende Difl'

erenz

darste l ltDie Kombination der be iden letzten For

meln ergibt d ie Veränderung der Verietione

z = 3 l_ d l ‚

— ze +(63 )

UI_ d m 91

wo 30 d ie Abwe ichungen von dem Mitte lwe rteden Aggregatec und z., y, und s„ y, d ie Ah

weichungen von den Mittelwerte n der mi m »

lichen und we ibl ichen Gruppe bedeuten , undA ‚ „

A.„A

„ , A ,. die Entfen der mitum

lichen und weiblichen Mi ttelwerte von dem ge

m einsamen. De

lV+

Page 88: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

72 Jun Czeke nowek i.

die Summe der Abweichungen der säm tl ichenindividuen von demMittelwerte gleich derSummeder Summen der Abwe ichungen der beiden Geschlechter von dem gle ichen Mi tte l ist, eo kannman auch echre iben

n .+

3 (=r) i'(n l

u i 1

W enn men für x, y d ie W erteeetzt, so bekomm t men :

(es)

(68) eiuv

ia! ) t .) (9. d v.)

"J

"J_ A ' l -yt A

n -’ t

n .

” t d i-‚A y.

m, d , .A

m it Rückcicht cu! ( l i ) und (3 5) wird

X(3 3 ) ' i 4 1m ”'n

” t d t gdvg ’fi

mit Rücksicht (60) wird

Die oben abgele itete n Gleichungen ze igen,wie d ie verschiedene Z un rnmeneetzung des

Aggregate» cus . den zwe i Geschlechtern se ineChernkterietikn beeindueeen kann.

Be i Beobachtungen cm Mate rial , welchesGräben entnommen ist, und be i welchen dasGeschlecht nicht gene einher beetimmt werdenkenn , sind die Charakte re der be iden Geechlechterin recht komplizierten Verbindungen gegeben,die man aber nicht zu enelyeieren pflegt.B icec Aueeincndcn etzungen ze igen uns die

Bedeutung der Geechlechtsdifiorenzeu. W ir

wollen sie für die Dicken der W eichte i le cn

geben.G e schl ech ted i tfe reu een in d er D icke de r

W e l ch te i l e.

Glnbel ln i 8.2 l

Binte rhnupt i3 . Pnriü l l. i 3 ,2 l

4 . Scheite l i5. Stirn i 3vl . Unterkiefer 3 17. Jochbogen _t — 0

‚er

n. K inn s‚re 3

S n

Ge ech l eeh tsd lfl eren re n ln d ee r i e b i l l t l t d e rD icke d e r W e ich te i l e.

Hin terheupt8. Pnrietnle

au s

e U u m + 0,en

B. Kinn

Zur allgemeinen Chernkterieiemng der Er

gebnisse kann man engen , daß die W eichteileder 6

” größe re Dicke besitzen als diejenige n derg ;nur d ie Jochbogenbed eckung bildet hiervon einenennenswerte Anenehm e.Die Formeln d er Veränderung von n, 6 , 7

und r sind euch in d iel er Beziehung intereada nie den Ausgangspunkt der Analyeeu der

Aggregate b ilden.Bei Ve reinigung verschiedener Typen be

kommen wir Veri ndernngen von n, a, V und rnach den gle ichen Gese tzen . Die Zahl der zuverc inig endcn Gruppe n ist dann aber nichtm ehr auf zwei beschränkt. Die Versuche , aus

Page 89: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

l lnte runcltungen über du Verhältnis der Kupfmsße zu den Sebiidelnmßen. 78

n, 6 , 7 und Rückschlüsse nut die Z m uunen«

setz ung den Aggregate: zu sieben , haben bis

jetzt zu ke inem befri ed igenden Resul tate gefü hrt .Es ist. nur im Auge zu behalte n , dnß be i

der Betruchtnng d er Geochlechtsd ifiereneen sichdie Diflerennen zwischen vemchiedenen Typenkom pliziere nd hinzugü elleu können. Man hat

ke ine Gewähr dafür, daß die Gruppen der be idenGeechleebte r eine gle iche m iele Z usamm ensetzung beeitzen , und u m um so weniger, jekle iner dns unte rsuchte Mate rial ist.In dieeem Falle werden die Dilfereu zeu

zwi schen zwe i oder mehr Typen mit den Ge

schlechtsd iiferennen vermengt und den Bild dev

durch rerdunke lt

Die b is jetzt betrachtete n Faktoren wen nre in b iologisch. EU ist. unm öglich, 60 W 0hl die

r3 3 5 43 7

Zugehörigke it des Indurndnnms zu ei nem snthro

polog1scben Typus , m e auch sem Alter und 4_g‚gGeschlecht durch Einwirkung der nnderen ln 2—1:ä’3diriduen oder des Mi lieu , iib9fltl tlpt zu ver 3Z|9 4.

i ndern . Der Erni hm ngem etnnd dagegen ist 9ovi 5.

vom Mi l ieu nhhl ngig. Men könnte sagen , daßwir darin schon einen gewissermsßw sociologi'

sehen Faktor vor uns heben. Der Ernährunge

zustand ist auch durch den Verhältnis d es

gegebenen Individuum zur Gesellsehuft m it

bestimmt. W ir übergeben die Analyse der d enErnl hrungazustund bed ingenden Momente und

betrachten ihn hier als eine gege bene Tstencbe.

Es ist einleucbteud , deli e in Zusammenbnzwischen dem durch Sehl tzuug bestimm ten Er.

uiihrungnznstund und der direkt gemessenenDicke der W e ichte ile , d ie unse r Urte i l überden Erni hrungezuetand bedingt., existiere n m uß.

Tatsächlich ist das der Fall.Diese Abhängigke it wurde e ingehender erst

von W e isbsoh 1 98 bis 200) unte rsuchtEr etellte Difiereuzen zwischen den Dicken de rW eichte ile bei schlecht und gu t Genährte n fest.W ir hsbeu folgend e Mittelwerte für d ie Dicken«ler W eichtei le in den ven chiedeueu Ernährungszuständen gefunden.Man könnte durch Be stimmung der Ken-re»

latiouskoeffizieuten zwischen den Dicken der

\Ve ichte ile und d en registrie rten E rnährung»zuständeu den Einfluß der D icken der\Veichteilean verschiedenen Ste llen auf unse r Urte il bestirwmen. W ir überge ben aber diese Be rechnung.

Am i n tur Anthropolog ie . N. lid. Vl

Die Frage . ob verschiedene Typen untergleichen Bedingungen verschiedenen Ernährungszustand (Fettbildung) zeigen , ksnn hier nichtunte rsucht werden, da Anhaltspunkte fehlen.DieFrage nsch dem Z ussmmenhsnge zwischen

Alter, Geschlecht und Fettb ildung soll hier ebe nfslls nicht be rücksichtigt werden.

W ir bmchrlinken uns nur auf d ie Angabender m i ttleren Dicken der W eicbteile bei vor

schied enem Ernährungszustunde.

D icke d e r W e ich ts i le be l verech i e d e n e ra

B r n l h ru n g s s u s tnn d e .

s.ss

C."

2 ‚ 8 , 3 3 6c,

s,es s.ss

s.ss 4 ‚sn

1 ‚so s‚er s‚ss2 , e‚eo e.es s‚oe

Es wird jetzt klsr sei n , «laß unse re B eobachtungsergebuisse durch e ine Re ihe kompli

zierender Faktoren entetellt sind , und daß ei nee ingehende Anslyse , die swsr immer noch d iegegenwärtigen biometrischen Kenntnisse iiber

steigt, die letzte ren auszuschließen suchen muß.

Dami t schließen wir d ie Be tracha der störenden Fnktoren sb.

Msn knun s llgcmeiu bem e rken , daß diese rUrns in der Anthropol0g ie nicht genügendbe rücksichtigt wurd e. Gute Beobachter habenintuiti v Aushi lfe im „Unte rsuchen unter gunstigen Bed ingungen“ gesucht.

Die Ve rmut ung, daß die W idersprüche in denErgebnissen der nnthropologischen Forschungder ungenügendeu Be rücksichtigung d iese r kom

plir.i erenden Faktoren entspringen können , istvie lle icht ganz begründet , obwohl bis jetztd urchaus noch n icht befri edigend untersucht.

10

Page 91: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

Unten uchungen über das Verhältnis der Kopimsße zu den Schidelrmßu .

te ile verm öge n nicht e in Lengg eeicht inein Kursgesicht und umgekehrt umzu

wendeln , ihr Einfluß sei den durch denSke lett bestimmten Gesichtssusdruck ist

deher kein solcher. daß dieser vollends verwiecht werden könnte.

Die Berlloh ichtigung dieses kn niom etrischen

Gesichtspunkte s , der in der Anthropologie bisin die letzten Jahre vorhern ohend wer, machtes begreifl ich , dnß unsere Frege noch der Beziehung zwisehen den Merkmnlen am Lebendenund am Ske lett die Form snnehm: „W ie sinduns den Maßen des Kopfes d iejenigen des

Schädels zu berechnen und daß sie infolge desdem Li ngenbre itenindex eingeschriebenen klseeilikntorischen W ertes sich ent den letzte ren inerste r Linie beenhri nkte.

G. Rets ins 75l ) ste llt sich die Beziehung zwisehen Kopf und Sehlldolmsßen sehre infach vor :

„Die Maße , welche an den Köpfenlebender Individuen genomm en werden,leseen sich ohne Schwierigkeit in d ie ent

sprechenden Maße dee Schäde ls überführen,wenn man nur von ihnen die Dicke derHaut, welche in das Muß e ingerechnet ist,sbzieht. Um das für eine solche Reduktionnuwendbnre Mi tte l der Dicke der Kopfhnutzu erhalten , haben wir an Le ichen e ineReihe von Messungen gemacht. W ie be

kannt, wechsel t die Dicke be i verschiedenenIndividuen, so daßsie bei magere n Personenbis mm, bei fette n Individuen bis

5 , sogar 6 mm betrugen ken n. Im nllo

geme inen dürfte man indeesen als Mi tte lder Dicke der Kopfhaut be i gesundene rwachsenen Pe rsonen 4 mm snnchmen

können“

Re t z i u s mein t else , daß msn die Differe nze n in den Dicken der W eichte ile am Kopfefür Ll nge und Breite konstant gle ich 4 mm en

nehm en dürfe , um die Mnße um Ske lett uns

denjenigen um Lebenden zu erhalten . Das ist

d ie möglichst einfachste Auffassung, deren Unzu länglichke it aber uns unseren Auseinnnder

setz ungen hervorgeht.

Übersetzung von S t iod e Die Seite n»engnbe ist bei Bri u l e unrichtig. " 9 statt 75 1 .

75

E inen bedeutenden Schritt vorwärts bildetdie sechs Jahre früher erschienene Arbei t vonB roca Diese lbe faßt das Problem vie lallgeme iner auf, so daß die Überlegung von

R e ts i us zu einem speziellen Fall s der Brocascheu Fassung herabsinkt. Man kann die

B roe s sche Betrachtung folgendermaße n su.

snmmenfnssen:W enn die Dicke der W eichte ilebei e inem Indi viduum konstant bliebe und fürverschiedene Individuen gle ich groß wäre , so

würde es nicht schwer se in, aus den Maßen am

Lebenden die Maße des Skeletts absuleiten (dasist der Standpu nkt von Re ts i u s). B roc s zeig tdurch einfache Überlegung , daß bei g leicherDicke der W eichtcile der t enhreiteniudex

am Schäde l kle iner als der am Lebenden zuerwarten ist ; ferner, daß diese D ifferenz m it derZunahm e der Dicke der W eichte ile wächst, und,ful ls d ie Dicke der transversal m itgemesseueuW eichte ile größer ist , noch geste igert wird .

Doch ist die Dicke der W eichte ile, sowohl beiverschiedenen In d iv iduen, wie auch in e inze lnenSte llen sehr variabe l, und die Beziehung zwischenden Kopf . und Schädelindices kann nur durchd irekte i}eohachtung erm i ttel t werden. B runs

läßt die Abhängigkeit der Indexdifierena von

den absoluten Maßen außer Be tracht. Er berücke

sichtigt auch d ie Abhängig ke it der Indexdiflerensvon der Kopfform nicht und hbergeht die Fragenach dem Verhalte n der Indexdifierens i n ver

schiedenen biologischen Gruppen (snthropologischen Typen).Obwohl schon B roca auf die zu erwartende

Abnahme der Indesdifferena mit der Abnahmeder D icke der W e ichte ile hingewiesen hat , so

finden wir doch erst in derArbeit vonW e i s bachl 99) dieDemonstration dieser Abhängigke it,

indem er d ie gu t von den schlechtgeni hrten

Individuen trennt. W e i s b ach berücksichtigtwe i ter die Heterogenien in der Species bei derBehandlung derD icken derW e ichte ile und Index.

difierenzen, indem er den Begrifi der nationalenVerschied enhe ite u in der Dicke der W eichte ilein Rechnung sieht. Es scheint, als ob gemein twäre , daß hinter ethuol0gischen Dificrenzeu, diein Nationali tä te n zum Vorschein kommen , re insometische, m ie le stecken.

E s komm t also ein neuer Schluß 200)hinzu, der lautet:„Bei verschied enen Völkern ist

lo‘

Page 92: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

76 Jun Czeks nowuk i ,

derUnte rschied zwischen dem Kopf und Sehildebindex verschieden , deiner auch d ie Dicke derKopfnohwnrte.

“ Der Röckechlnß nun der Ver»

schiedenheit der lndexdifierenz en! d ie Ver

schiedenheit der D icke der Hentsc istaber nicht ganz richtig, da wir in unseren Ausführungen gene igt haben, daß die Indexd ifferenzbei konstanterDicke derW eichte i le und variablerGröße der Mnße‚ sus denen der Index berechnetwerden ist, vsrilert.

W e ich se l: kann aber nicht dazu , die auftretenden Differenzen als Ergobniaae der Zu.

sammensetznng der w ziologischen Einhe iten:

(Völker) nun verschiedenen biologische n Ein.

heite n°

(antbropolog iwhen Typen) aufzul'

sssen.

Infolgedessen konnte er in der D iskussion übe rse ine Mittei lung, nut die Anfrage von Sze nabs thy , über d en Z nssnnnenhsng von Kopfformund Indexdifiereuz keine Antwort geben.Die Ansicht von S t i e d a 42 l bis 480)

schl ießt sich enger derjenigen von B rocs undW e isbnch an. Die Arbe it gibt die in Dorpetbeobschte teu Tatbestände su, erwe ite rt uber d ieBe trachtung den Gegenstandes nicht .B e n e d i k t 849 b is 4 1 9) ve rtr itt schon

mehr den kephalomstrischen Standpunkt, er sagtnäm lich „

W ährend wir eher bis jetzteigentl ich auf d ie Be rechnung nsch den Reeqtaten der Sehitde lmsße sngewiesen sind, hendeltes sich fü r d ie Zukunft de rum , direkteMessungenan der lebenden Bevölkerung zu ra schen, wobe iw ir den Vorte i l haben we rden, nsch nllen Rich.tungen reineres Material zu haben als in derKm iomotrie.

“ B e n ed i k t hebt snßerdem die

geectmmiißige Beziehung zwischen den Maße nsm Kopf und am Ske lett hervor und nu r m it

folgenden W orten:„Nach den kn niometrischen

Vorarbe iten , die m i tgete il t sind , beste ht dieganze c hnlometrie bloß in einer Überse tzungd er gegebenen Date n m it Hilfe e inen Zahlen»schlüssels. So oft wir eine kwhalometrisoheMessung machen, se tze n wir die Daten für d iekrsniom etrische e in , und mit Hilfe dee Um o

rechnungeechlllsse lf nind wir orientiert “ Zwardenkt . sich B e n e d i k t d iesen Z ablenw hlünuel

sehr einfach. W ir finden näm lich (8.„Für

die linearen Maße haben wir folgenden lie.

rechnungäind e'

x: Für diejenigen Mnße , die der

gunzen Länge oder Quere des Schädole nach

reichen, nimm t msn an, dsß die Kopfmsße um

l em größer sind als d ie kn u iometrinoheu , ia

dem msn annimm t , daß zwischen Z irkelspitseund den Knochen je 5mm liegen.“ Be i den

größe re n Maßen w ird aber B e n e d i k t auf

merksem auf die Variabil ität der sbzusiehenden

Be träge. So sagt er (S. 894 bis „Nachden Messungen von B rocs ist diese r Umfsng(Horizontalumfang) be i dem m it Haut und Haarbedeckten Kopfe um etws cm größe r ein

bei dem nackte n. D ies macht bei e inem m ittleren Umfsng von 52 etwa 6 Proz. sus. Nachder Quote von 6 Proz. be urte ile ich überhsupt

d ie m it denn Bsndmnße gefundenen kephalometr ischen Resulta te im Vergleich zu den in suiometrischen und sunächst die sadereh großenUm fänge , näm lich den Ll ugsumfsng und den

Querumfsng.

“ Außer dem eben Ausgeführtenenthält die Arbe i t von B e n e d i k t nichtsNeues.Die Arbe it von M ie s 3 7 bis 49) b ildet

einen weiteren Schritt in der Behandl ung unseresProb lem s. Es wird die Frage nsch d em Zusnmmenhauge zwischen der D icke der W e ichte ile und der Größe d er Maße um Le bendenaufge ste llt. Die Ex istenz dieses Zusammenhanges wird durch e ine Zusamm enste l lung derBeobachtungen von B rocs , S t ied s und seine re igenen in Tafe l IV in se iner Arbe it bewiesen.Die Ste llung von M ie s diese r Frage gegenübe r wi rd durch folgenden Satz charakterisiert

„Msn muß vie lm ehr in den me is tenFällen von Kopflänge und Kapfbreite verunhi&

dene Zahlen abziehen , welche mit der Größeder Kopflänge und Kopfbreite zunehmen , wieaus der li nken und m ittlere n Abte i lung der

Tafel IV deutlich hervorgeht“. Die Arbe it vonM i e s bringt noch andere E rwe ite rungen desunte rsuchte n Probleme. In e iner Z nssmmenstellung der e igenen Beobachtungen wi rd ver

sucht , d ie Fu ge nach der Abhängigkeit derDicke der \Veichteile vom Alter zu bean t«werten , und es wird auch die Frage nach densexue l len Difiereuzeu aufgestel ltErst in der Pub likation von Hage n :„

Anthro

pologischerAtlas ostseistischer und melnuesischerVölker, W iesbaden, Kre i d e ! findet derVergleich einer größe ren Anzahl von Merkmalensm Lebenden und um Skele tte sta tt, doch sind

Page 93: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

Untersuchungen über des Verhaltn is der Kopfmaße an den Schi delmaßen.

die Angaben über unsere Finge in se inenArbe iten von sehr beschränktem Umfangs. Siebezi ehen sich im großen und ganzen nur auf

fünf Indivi duen. Durch die Allgemeinhei t derI“rsgestellung komm t die Arbei t von H a gender von B roes am nächsten. Broca hat dieFrege der Beziehung zwischen den Merkmnlenam Lebenden und am Skelett recht allgeme inbehandelt , aber genauere Angaben nur überLl nge und Bre ite und L&ngenbre itenindex für19 Indiv iduen gemacht.Die oben zitierten Arbe i te n ne igen, um noch

e inmal das W esentliche zusammenaufaseen, daßman die Frage nach d er Besiehung zwischenden Maßen am Lebenden und um Ske lett anfi ng lich fti r einfach an beantworten hielt., nachdem man einmal iiberhaupt darauf aufmerksamgeworden war, und daß erst die späteren Un tersuchungen allm l hlich d ie komplizierenden Umstä nde in Rechnung sogen. Die chronologischsweite Arbe it (Retsi us) gibt d ie prim iti vsteLösung an. B runs berücksichtigt die ve rschiedene D icke der W eichte i le bei verschiedenenIndividuen und an verschiedenen Ste llen desKopfes des gleichen Ind ividuum W e i s bachbe rücksichtigt den Zusammenhang der Dickeder W e ichte ile m it d em Em iihrungaxustande des

Individuum s und se iner soziologischen Zugehörigke it. M i e s weist darauf hin, daß auch e in Zusammenhang zwischen der Dicke derW eichte ileund dem Alte r, sowie der absolu ten Größe derMaße , e xistiert , und daß se xuelle D ifferenze nvorkommen. l i ege n endlich schenkt dem Ver.

gleich von mehre ren Maßen am Le benden undum Skelett se ine Aufmerksamkeit.Die Frage nach der Abhängigke it der D icke

der W eichte i le von biologischen Einheitenanthropologischen Typen wurde nur ind irektbe rührt, indem mnn konsts tierte , daß die Dickender W e ichte ile wie auch d ie m it ihnen ver

bundenen Indioesd itferenm n bei verschiedenenVölkern verachied en sind (W e inbac h , S ti e d s ,Hag e n ) und in der Frage , d ie S aorn bathywiihrend der Diskussion über den Vort rag von

W e i s bac h 200) ste ll te. Er fragte ni m

l ich , ob sich e in Zusammenhang der Größe derDifferenz zwischen den i ndices sm S chlidel undam Kopfe m it der Größe des Längenbre ile nindexfests te l len ließe oder nicht.

Die hier in Betracht gezogenen Dicken derW e ichte ile werd en gefunden durch Abzug derMaße am S c ol von denjen igen em Kapfe.

Maße em Lebenden m it denjen igen em

Skelett direkt zu vergle ichen , int nur fing en

ge lungen. Alle übrigen Arbe ite n beziehen eichauf die Vergleiche der l ieße en Leichen mitdenjenigen en Schildeln und n u r en Machen

Schädeln. Daßd ie Schl d el nicht mnceriert waren,gibt W e inbach m ; für die übrigen dürfen wirwohl die gle iche Annahme machen.

Die Schwierigkei t dieeer Bet tnngev eiee‚

die d ie Beee itignng der W e ichteile verlangt,findet in der geringen Z ehl der nnten uchte n

Individuen, die diesen Arbe ite n zugrunde liegen,ihnen Anedruck. Nur in der Arbe i t von W e ic

bnoh int die Z ehl der Beobachtungen groß, dieder in Betrncht gm genen Merkmale eher eehrkle in (nur dre i: Li ege, Bre ite und Index).W i e echon oben erwähnt, verfolgen die d wt

lichen zitierten Arbe iten die epeziel len Fäl le derFrege , wie nur den Maßen nm Lebe nden d ie

j enigen nm Skelett zu bestimm en eind. Diem

Frege knnn eher nach in die folgende um .

gekehrt werd en :W ie sind die Merkmnle (M e)nm Lebenden nun denjenigen den Skelette l eb

m leiten?

Ee ist zu erwarten, dnß bei bekanntem Verhältn ie zwischen den Mnßen um L ebenden undum Skelett diene umgekehrte Frege nich ingleichem Grade beantworte n lneeen wird. Die

vol lständige Benntwortnng unserer Frage wirddurch die Rekonetrnktion den Ind ividnnrne nach

dem Skelett gegeben. Theoretieeh wird hiernur die Kenntnie derVerhi ltn ieeee zwischen denMaßen nm Le benden und nm Skele tt verlangtMnn kenn dabe i v on der Annehme um gehen,deß dienen Verhäl tnis für alle tie rischen Speziesgle ich und von der Ze it unnbhi ng ig sei , undnnch d er allgeme inen Erfahrung d ie Form enzu rekonstruie ren encben. Der ist bei den

pnläontologiuchen Rekonetrnktionen der Fall.Der Grad der Gennnigkeit diese. ellgemeinen

Verfahrens läßt sich abe r nicht beetirnmen. Die

Ungenauigke it den Anegnngepnnktee gibt nureine al lgemeine Anle i tung und gewährt demeubjektiven Momente der:Rekonstrukte nn einengroßen Spielrnum . Dieser Spie lraum wird durchd ie l

’riizieiernng de r Angabe n eingeengt. Die

Page 94: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

78 a Cz eks nowski ,

für eine bestimm te Spenies sbgeleiteten Verhältnisse zwischen denMerkmalen des Ske letten unddes Lebenden lassen dem subjekt iven Momenteschon geringeren Spielreum.

Fiir die Spezies Homo wurde die erste Rekonstruktion von H i s unte rnommen. Eswurde für den vermutliohon Schäde l von E schdie Büste rekonstruiert, um

sus den Vergle ichender Büste mit den Bildern e inen Rückschluß u fdie Echtheit des Schädels ziehen zu können.B is ist. von der Vorsussetzung susgegnngen,

daß mm bei Rekonstruktion des Kopfes ent

scheiden ke nn, ob der gegebene Schädel zu denvorhandenen Bildern psßt oder nicht Einensnnlogeu S tsndpunkt vertritt such W e lcke r

Er sucht eher nicht den ganzen Kopf,sondern nur die Profil liuie zu rekonetm iereu.

Se in Ausgangspunkt bi ldet die Behsuptung, daßn icht jeder be liebige Schäde l sich in d ie ge.

gebene Profillinie einzeichneu lasse . W e lcke rgeht noch weite r und verwertet die bekann tenSchädel zur Prüfung der Abb ildungenZ um Zwecke der Rekonstruktion wurden die

m ittleren durch Beobschtungen sn Leichen er

hsltenen Dicken der W eichteile in einer Anzah lvon Punkten sufgetrsg en und dann die Stellenm it fehlenden Angaben nsch dem Dsfürhalß u

des Rek0n5truierenden ergänzt.W eder W e l ck er noch H i s haben der Frage

des gensusn Verhkltnisses zwischen den Merkmslen des Lebenden und des Skelette s ihreAufmerkssmkcit geschenkt. Die Existe nz e iner

gesetzmltßigen Beziehung wurde nis ziem lichselbstverstl

'

mdlich sngencmmen , wie wir schonobe n geze igt heben.Die Be rücksichtigung der h uge nach der

Beziehung sls solcher finden w ir erst bei Ko l lm snn. S ie wird n u r noch nicht streng definiert, sondern nur sehr allgemein beschrieben.80 sagt Kol lm s nn

„daß der Schäd el. slso such das Skelett

des Gesichte r, das Fundament se i für die

W eichte i le, und daß nsmentlich im Gesichtd ie wichtigstenMerkmale durch den Knochenih ren rsssensnstornischenAuedruckerhalte n .“

Dieses Verhältnis ist seiner Ansicht auchse hr einfsoh, er sagt näm lich (8.

„An den identischen Punkten des mensch

W e ichte ile zu dem Knochen übereinstim

mend bei gle ichem Geschlecht, bei gleichemAl ter und bei gleichem Ernähm ngezustnnde ;

„Die Dicke der W eichte ile steht wie nn

dem H irnschäde l so such nn dem Ged icht»schäde l i n e inem durch Z shlen fixi erbsren

Verhältnis. Dsrsus ergibt sich , dnß sichsuf e inen Schädel m it Hilfe diese r Zuhlendie Dicke der W eichte ile richtig suftrsgen

läßt.“

Kol lm nnn zieht noch we itere Eigenschaftender Beziehung zwischen den Merkmnlen des

Lebenden und des Skelette s in Erwägung. Sosagt er (S. daß , um die Berechtigungeiner Rekonstruktion des Antlitm s m uerltennen,

die Vorsussetzung der Pe rsistenz der Rassen erforderlich sei. Diese Annahme bedeutet nichtssnderee sls d ie Konstanz der Beziehung in derin Frage kommenden Ze it. Ist diese Konstanzder Beziehung nicht erwi esen oder ihre Veto

l nderung unbeksnnt , so ist einleuchtend , daßmsn von einer Z uveriü sigkeit der Rekonstruktionnicht sprechen ksnn. Kol lm s nn berücksichtigtnoch das Gültigkeitebere ich der sufgeste llten

Gesetzm i ßigkeiten. Er hebt susdrücklich her

vor, duß diene Beziehung in der ganzen Speziesnicht ohne we iteres gleich sngencmmen werdenksnn. Das ergibt sich sus den folgenden W orten

(S.

„W ir hsben die Rekonstruktion nur e inesRsssenschlid els von E ur0 ps durchgefiihrt‚

we il für die ih n en Afrika , Amerikas oderAsiens neue Untersuchungen snsustellen

sind und wir erklären susdrllcklioh. daß wirfür unse re Zahlen ke i n e ü b e r d ie G re n ze nZ e n t rs l e u rop s e h i n s u s g e he n d e

G ü l t i gke i t b es nspru che n , ehe nicht einetatsächliche Prüfung dies erw iesen het.“

Das Unte rstre ichen desW orte s a enschildel

l iefert den Bewe is der Erkenntn is der im

IV. Kapite l erläutu te n Tstsuche , daß das Ahziehen wie such das Hinzufügen der Mi tte lwerteder Dicken der “

'

eichte ile nur für die M i tte l .

w e r te der Maße richtig ble ibt, und daß manin den übrigen Fällen su! die kompliziereude

Erscheinung der Regreesion stö ßtKol lm snu will eher aus den Rekonstruln

lichen Gesichtes is t dns Verhältnis der tionen Schlüsse über d ie Formen der nun»

Page 95: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

Untersuchungen über des Verhältn is der Kopfmu lie zu den Sehi delmaßem 79

gestorbenen Rassen ziehen , er will mit ihre rHi lfe „auch d ie Herkunft der Völker besse raufklären“. Die Rekonstruktionen sollen also

nach K o l lm an n zum vergleichenden Studiumdes „Volkes ‘ verwertet werden . Um aber ausden Rekonstru ktionen auf die Dil erenzen

zwischen den Formen (des Äußeren) schließenzu dürfen, m uß man die Sicherheit haben , daßdie in Frage kommenden Difl’

erenzen die Fehlergrennon derRekonstruktionen überste igen. W ennman aber d iese Gewißhe i t nicht besitz t, so wirdjeder Schl uß unbegründet.Die Arbei t von Me rk e l 443 b is 446)

läßt sich als Ergänzung derjenigen Kol lm anns

betrachten. Me rke l schenkt se ine Aufmerksamkei t dem subjekti ven Mom ente des Rekonstrnbteure. Um die Größe des subjekti ven Momente s,das er einfach als „

W il lkür' bezeichnet, zu beurtei len, schlägt er folgendes Verfahren ein

„Aus der Schädelmmmlung des Inst i tuteswurde der ganz unversehrte Schädel 424»Neuholli nder von Clare nce River, aue

gewühlt Die W ahl fiel auf ihn wegene iner obe rflächlichen Ähnlichke it m it demRoeni orfer (vorher d urch dense lben Künstlerrekonstruierten Niedersachsen), die v ie l le ichtbei meinem in anthropologischer Betrachtung unge übte n künstlerischen Mitarbeite re inen Argwohn zen treuen konn te. Da die

Physiognom ie e ines Neuhollii nders van der

e inen Europäers himmelweit verschieden ist,so mußte bei einer unbewußt subjektivenAusführung der Rekonstruktion ein durchaua fehlerhaften Resultat entstehen. DieserSchäd e l , welcher keinerle i linße res Kennneichen se iner Herkunft. ne igte, wurde nunHerrn Bildhauer E ich l e r übergeben , m itder Bitte , er m öge direkt über den S chäde lselbst in Ton die W eichte ile form en nachMaßgabe der ihm vorliegenden Mitte lr.ahlenund in Anlehnung an d ie Erfahrungen,welche bei der eben fe rtig geste llten Büstedes Rosdcrfers gemacht worden waren.Über die Herkunft des Schädels , sowieübe r al le sonstigen Daten wurde strengen

Stillschwe igen beobachte t.“

Me r ke l komm t zu dem Schleuse daß d ieÄhnlichke it der Rekonstruktion m it e i ner Neuholländerim l’hotogrsphie sehr groß und die

Methode ausre ichend genau zum Stu di um d er

ltassendilfen nsen sei , obwohl m ir persönlich,nowohl als auch anderen , die Ähn lichke it derbeiden in derArbeit angegebenen Bilder und infolgedessen der daraus gezogene Schluß zwe if elhsft zu sein sche inen.Me r k e l neigt. aber Kol lm ann gegen iiber

e ine wesen tliche Verschiedenhe it der Ansichten.Er ist geneigt , die Versehiedenbeite n in d er

Beziehung zwischen den Merkmalen des Lebenden und des Skelette s bei e inze lnen Rassen zuvernachlässigen. Das spricht sich in der W ahle ines Neuhollllndernehltdels zur Rekonstruktionund weiter in den W orten aus (S.

„Herr E ich l e r (der Bildhauer) erklärte

schon nach kurzer Arbe it, der Schädel gehöre jedenfal ls ke inem Em pi er an , v ielmeh r wahrsche inl ich einer niederstebendenRasse. Die starke Prognathis veranlaßteihn

, die Lippen gsvrulstet so bilden , die

gaben sich gen: von se lbst.“

D iese W orte enthal ten ganz unzweideutigdie A nnehme der Unabhängigkeit der Beziehungzwischen den Merkm alen am Lebenden und am

Skelett von der RasseMit. der Unte rsuchung von Me rke l schließen

wir d ie Betrachtung der A rbe i te n der zweite nKategorie ab. W enn auch die Bestimmung desVerhältnisses zwischen e inze lnen Merkmalen undMaßen sm Lebenden und am Skelett bis zu e inemhohen Grade der Genauigkeit ausführhar ist,

und d ie Zusammengehörigke it des Schäden m it

e iner Rekonstruktion in e inem hohen Maße der

Z uverläsaigkeit durchgeführt werden kann , sosche int es doch , daß das indiv iduelle Momentdes Rekonstrukte urs zu groß ist, als daß sichbegründete Schlüsse über ind ividue lle und m ie leVerschied enhe i ten zi ehen ließen.Die dritte Kate gorie der A rb e i te n bilden

d iejenigen , welche die Dicke der W eichte ileals ein Merkma l an und fiir sich be trachten .

D ieser Standpunkt komm t charakteristisch inden folgenden W orte n von B i r k n e r 22)zum Ausd ruck

„Die bisher erwähnte n Unte rsuchungendeute n darauf hin , daß bei verschiedenenRassen die D icke derW eichte i le verschiedenist , a b e r d ie Untersu chu n g sm cthod e

Page 96: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

80 Jan Cze lre nows lri .

i s t n i ch t ga n z z u v e r l ä s s i g. Die Resultatesind durch zwe i zeitl ich getrennte Mesenngcn

gewonnen we rden, es m uß also der unvermeidl iche individuel le Meu nngefehler zwe imal in Rechnung gezogen werden. Um zu

gensueren Resultnte n zu ge lungen , ist erdemnach notwendig , d ie D i c k e d e r

W e ich te i l e d i r e k t z u m eseen. Nachdieser Richtung liegen nur für Europäere ine Reihe von Untersuchungen vor. Diesesind zwar n icht vergenom rnen werden, um

die Raesennnte rschiede zu studieren, bildenaber eine wertvol le Grundlage.

B i rk n e r beschränkt sich in se iner Arbeitauf dieVergleichnng derMitte lwerte derW eichte ildicken , m it Berücksichtigung der Abhängigke it der letzteren von der Rasse , dern E rnährungeznstende, dem Geschlechte, d em Alter undden ebeoluten Meile n am Lebenden. Auf d ie

Eigenwhaften d iese r Beziehung geht B i r k n e raber nicht we i ter ein , was bei der geringenZahl (6) reine r e igentlichen Unte rsuchungenobjekte (Chinesenköpfc) le icht verständlich ist.Mit der Arbe it von Dr. B i r k n e r schließe n

wir diese historische Betrachtung ab.

VII I. Vergleich der Resultate verschie

dener Autoren.

Die in der Literatu r angegebenen Re sultateder Untemuchungen dee Verhältn isse s zwischenden Kopf und Schädelmeßen we isen g roße Ver»chiedenheiten auf. Am nächste n liegt dieVerm utung , daß die letzte re n eine Folge derKomplikation der Untemuchung durch d ie obenbeuprocbenen Fakto ren sind. So müßten B.

d ie Versehicdanheiten (W idersprüche) in den

Ergebnissen durch entsprechende Berücksichtigung von Typus , Geechleeht, Alter und E rnährungem ste nd verringert werden. Deshalbwollen w ir uns auf diejenigen Arbei ten be

echrltnken, welche Angaben über diese Faktorenenthalte n.

Da die Typenanalyse g egenm i rti g noch nichtbe friedigend (quantita ti v) durchführbar int. sol lde r Typus nur ind i rekt be rücksichtigt werden,indem wir die Veruchiedenhciten in den Li ngombre itenind icns der e inze lnen Bcolmchtamgee rgehni:me in E rwägung ziehen.

l ‚22

oder etwaW enn man aber auf d ie aus den Beobach

tungen an Z ürcher Le ichen abgele ite te Re

grcssionaformcl

LB I. LBI.

zurückgeht. so ergibt sich uns ihr der Unter

für LB 1 83 ,74 und

So ist durch Berücksichtigung der Ve rschiedenheit im Ll ogeubre itenindex die Difiercnz von

auf

oder von“ f

l1ersbgeeunken.

Diese Tatsache bewe ist, daß die Verschiedenhel t der Ergebnisse durch die m ie le Zusammensetzung der Aggregate m i tbed ingt wird .

Die m ir zugi ngliehen Ergebn isse der Unte rsuchnngen der Verhältnisse zwischen Maßen derKöpfe und Schäde l lau te n sich in Tabe lle lzusammenstellen.Durch d ie Berücksichtigung derVerschieden

he it des t ngenbreitenindex bekomm t msn dieTabelle l l .Die Divergenz der Resultate ze igt d ie Teu

denz. eich zu verkle inern, wenn man die Mitte lwerte dee U ngenbre itenindex der e inze lnenBeobachtungseq;ebnisee in die aus den l i c

obechtungen en Zürcher Le ichen abgeleiteteRegressioneforrnel e inse tz t D iese Tatsache derAusglehhnng ze igt deutlich., daßbei dem Stud i umder anstm nisch -top0grnphiacben Eigenschaftenden Körpers die Berücksichtigung anthropolm

gische r Merkm ale wichtig sein kann, ds sie d ie

Da kann dnduroh erreicht werden, daß mandie Differenzen « haben den Maßen en Kopfund Schädel dem zugehörigen Liingenbneiten

index entsprechend nnordnet So hat z. B.

B raun für den Unten chied zwischen Kopfuud Sehi delindicel eine Difieren: von

LDI.— L B I.

bekommen, während d ie an den Zürche r Le ichenbeobachtete nur

beträgt .D ie Difierenz der beiden Beobnohtungen

Page 97: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

Te h e l l e

T e h e l l e ll .

Ven chiedenheiten der E rgebnin e «ler Be. lndioee , wie euch direkte r

Ebeneo wie hier der Typus durch Berücksichtigung derVerecbiedenbeiten in den Längenbre itenindioee in Betracht gezogen wurde, könnteden gleiche m it Hilfe enden rMerkmele (sowohlArchiv m u M M v. m . n .

werden.Nun könnte viel leicht beheupten , dell dee

jenige hlerlrme l , welches den beeten Ausgleichder Resultate ergibt., eich em meisten zur Berüclv

Dioitiz ed bv C

Page 99: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

Untersuchungen übe r des Verhl ltn is der Kopfmeße zu den 8ehi dd mußen.

1 6. Mit der Vergrößerung der D icke der

W e ichte ile auf dem Hinte rhsupte und en der

G labe lln nimm t die Difierenz zwischen dem

Lhngenhre itenindex nm Kopi e und nm Schädelzu , wenn der Sehädelindex gleich oder größerist sie der Kopfindex, dagegen n imm t er ab,wenn der Sehitdelindex kleiner ist. Das läßtsich in folgende Forme l fassen :

1 < 0.

17. Mi t der Vergrößerung der Breite nimm td ie lndexdifferenz an, wenn der Schädelindexgrößer ist, und ab, wenn der Sehlidelindex kle inerals der Index am Kopi e i st. Diese Bez iehungwir d, wie folgt, a usgedrückt

an, 100

TB L' —

(L — h„)18. Die Difierenz zwischen dem Li ngen

breitenindex sm Kopi e und demjenigen nm

Schädel nimm t m it derVergrößerung der Längealgebrsisch ab. Das wir d felg endermnßen sus

ged rückt:

[S .

19. Die Difiea zwischen dem Längenhreite nindex am Kopfe und demj enigen sm

Schädel ist unte r oonst gle ichen Beding ungenbei kle inen und langen (de lichokephnlen) Schi .

deln bedeutender, als bei großen und kurzen

(brachykephnlen). [S.

20. D ie Sehiidelind ices nnterncheiden sichvon den entnprechenden Kopfindices der gle ichenInd ividuen um e inen Be trag, der in den m eistenFä llen nicht größer nls Einhe i ten ist. [S.

2 1 . Die Vergrößer ung der ste tigen Abwe ichungen beim Übe rgange von den Kopfmsßen zu den Schi delmnßen zeigt ke ine durchgre ifende Rege lm äßigkeit, obwohl d ie Tendenzzu e ine r solchen Zunahme deutlich he rvortritt.

22. Die Vergrößerung des Vuriationnlcoeffit ienten be trägt be im Vergle ich derKopfmsßemitden Schädelmfl߀n fü r d ie absolute n Maße etwn

für d ie l ndice s e twa Einhei ten. [S.

23 . Die Verm utung, daß d ie größere Variahilität der Schäde lmaße nich auf d ie ausge

führen ließe, ist vie lle icht berechtigt und bildetden unbewußtcn Grund der Bevorz ugung derKn niometrie , von der bequemen n Bau hendes Knochemnnterials nhgesehen. [S. 68 ]

24. Die Ergeb nisse e iner nnthropolog ischen

Unte reuchung werd en kompl iziert d urch folgende

” 1 "l g

n) Die Z ueemm ensetznng des Aggregate.

h) Alter der Indi viduen.

d) Beeinflussung durch dasMilieu (i n unseremFal le der Erni hrungezuetnnd ).25. Mit der Meeokephalie kombiniert nich be i

uneeren Uuie reuehungsohjekten in d er Regeleine größere . m it der Bruchykephnlie e inekle inere Dicke der W eichte ile.

26. Der reduzierte Sehädeh l; i ngenbre itenindex iet enger m it. der Dicke der W eichte ilekorre liert als der Kopfindex. Daher komm endie eich durch vereehiedeue Dicke der W eichete ile nuszeichuendenTypen in den SehlidelindieeeechÄrfer zum Ausdruck nls im Kopfinden S.27. Aue der Größe des L&ngenbreitenindex

kam m it. einem gewissen Grade derAnnäherungauf die Dicke derW eichte ile geschlossen we rdenund umgekehrt [S.28. Die Dicke der Weichte ile nimm t von

der Kindheit an m it dem Alter anfänglich zuund epä ter ab. S ie erreicht im Alte r von 40hie 60 Jahren ihr Maximum . [S.

29. Der Mitte lwert e iner nue den Vertrete rnder be iden Geschlechter zum mmengeeetzten

Gruppe läßt eich angeben durch folgende Formel :

_ mm +mm_” 's

30. Durch Verm ischung be ider Geechlechterverändern l ich d ie ste tige n Abwä chungen nach

folgendem Geeet:e

_ me +me +mw — o— mwm +m )m, m,

8 1 . Die Veränder ung den Verintionekoefti

tien ten infolge der Verm iechung beider Ge

nehlechter läßt sich ungeben durch folgende

Page 100: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

84 Jen Csek sneevs lri ,

32. Die Veränderung der Korrek ticnskoefflzieuten unter gle ichen Vornueeetznngen folgt derFormel

3 3 . Die W e ichte ile des weiblichen Kopfesbesitze n im Gegensatz zu denjen igen des m linolichen eine geringere D icke mit. Ausnahme der

34 . Die W e ichte ile des männlichen Kepfesbesitze n e ine größere Verit hilitl t, jedoch nichtin nllen Regionen des Kopfes.85. Die oben sbgeloiteten Forme ln lassen

sich euch naf den Fe ll übertregen ‚ wenn stattder Verm ischung der Geschlechte r eine Vermengung zweier oder mehre re r Typen vorliegt.

[S. 71 ]3 6. Die früher erwähnten , komplizie renden

Faktoren entstellen die Ergebn isse der euthrm

pologiecheu Untersuchungen. Gute Beobachte rsuchen intuiti v Aushi lfe im „Unte rsuchen unte rgünstigen Bed ingu ngen“.

3 7. Die Arbe ite n übe r Diflerenzen zwischen«len Meilen und Indices su Lebenden undSke lette n , wei ter diejenigen übe r Rekonstruktionen von Köpfen nech den Seht deln, wie euch

s.n .]

L i t e r e t u r.

B e e 1e. R..Über den Retsen wiederholter Messungender Kopfl orm und der Schäde lgrüfle hei deneelhen ln»

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von Schl deln mit Bildern und Masken und

endlich die Arbei ten über die D icken derW e ichte ile bilden e ine engverwendte Gruppe.

88. D iese sl mt.lichen Arbei ten betrechte nentweder spezielle Fälle der Fragen des Zusemm enhenges zwischen den Merkmalen den

Lebenden , der Leiche und des Ske lettes , ode rsie versuchen , diese Erkenntnis praktisch z u

verwerte n. {S.N .]89. Die Beobeehter ksmen eohrittweine m der

Erkenntn is , daß die Dicke der W eichte ile, wieeuch die damit zusammenhängende Beziehungzwi schen denMaßen em Lebenden und em Skelettvon Reese (Typen) , Alte r , Geschlecht und Ernährungfl nßtnnd ebhi ngig i ind. [S.75 bis40. Berüeksid rtigt man die Tstseche. daß

die e inze lnen Autoren ihre Untereuchungen en

Gruppen von verschiedenen Z usemmensetzungenvomehmen, so verkleinern sich die Difierenzen

zwischen ihren Beobachtungen. [S.

Page 101: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

Unlen uohungnn über den Verhi ltnin der Kopfmaßo zu den Schl dclmnßen.

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Page 103: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

Unte renehungen über dee Verhi ltnie der Kopfmnße zu den 8ehi delmnßen.

Tabellen.

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Page 104: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...
Page 105: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

Untem ohuagon über (100 Verhältnio der Kopftuaßo zu 11 011 Schi de1mnßen.

T ab e l l en (Fortsetzung).

muger

Page 107: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

VI.

G eb i l d b rote b e i S terb efä l l en

Von

Hofrat Dr.H . Höfl er (Bad Tölz).

Mit 6 Abbild. im Text und Tefal V1 und VII.

Al le bei Sterbefällen (Tode. und Todes

j 0hrtng en) bei den verschiedenste n Völkern 11hl ichen Sitte n sind größte nte i ls nur Abwehrgebräuche gegen des gefürchte te W iedererscheinen der Ven torbenen, der Seelengeieter,d ie nach neuem Leben , noch frischem Blu“dün ten. Die Überlebenden , die Sippe oder

Fam ilie wi ll sich sichern vor den belästigendeuPlagen, mit. denen dieVen torbenen sich rächen,wenn des Leben dieser im Jense its , e ine Fortsetzung des dieweitigen Lebens , nicht zur Zufriedenheit der Seelengeister nuefiillt. Der Heim

gegengene hat. dort dieee lheu Bedürf nisse wie

die Lebenden hier ; wollen letzte re vor der

W'

iede rkehr den Verstorbenen sichere Ruhehabe n , so m iissen sie ihm schon vorher ellcs

dasjenige m it in se in Grab oder in den Scheite rhaufen m i tgeben, 1 1 00 dieser zu ei nem glückl ichen Aufenthalte im Jense its nötig hat. Ih nen,Knechte, Kinder werden getöte t., d0m it es ihmdort. nicht an Bed ienung mengele. Jagdtierewerden ihm mit. ins Grab gegeben , M it. er

noch im Jeneeite jagen könne , Pferde , Hunde,Falken , selbst die Tiere , die diesen Jegdtior0uzur Nahruug dienen (kle ine Vöge l usw.) (V. LoretXI , Se r tor i 1 9; Mon te l i ue 3 29. Arch. f.Reh-W . IX, euch Guben dee elltiig liohen

Gebreuchee (Roh d e , Psyche 248 ; Fe i l b e rgII , 1 3 0 , 108 ; S e r tor i 18 ; Globus 1 902 , 291 ;Monte lins 190 ; Deutsche Gene S.z. B. Trinkhörner , Schm uckringe , l lulsringe,

Arm ringe , W efien , B ue ro, Kämme , W ürfel,Münzen alsAbrahlnng der l

-l inte rlassenscbeft usw.;l la m Amazon-lee” . 11 . r . na. r l .

vor nllem uber werden ihm Spe isen ein W egzehrnng m itgegeben oder durch den Bm dopfer

(Feuer) ihm in: Jeneeite verm ittel t. lnuerhelb

eine r gewissen Frist entn gen d ie Überlebendender Speisen zugunsten der Toten oder See lenge ister ; dieses „

feete ‘ S iohbinden en die vor.

geschriebene Enthaltnng von Spe il en ‘) ist den

„Feeten“, der Hanpttrnnen kt in der ernten Zei t

noch dem Todeeeintritte ‚ welcher Branch nachdenn beobachte t wi rd, wenn die Ze i t derW iederkebr der S eelengeieter komm t oder angenommenwird, Jehresteg, Beginn e inen neuen Jahres new.

Solche Spe isen , welche dem Toten euf den

Seheiterheufen, in du Grab oder später i n denSarg , auch fün orglieb enf d u Grab oder denGm bhflgel niederge legt werd en , haben den

Zweck, dnß die See le im Jense itn keinen Me ngel

Dell dm Pa ten vor nllem geecheho‚ um da.E indringen von (ln-inte rn durch 8pe£ee und Trank zu

verhüte n, int. nicht richtig, wi e die vernchied enen Vor

ecbrifte n der Speieeenthnltung in der Volkeeege lehren.Du Pa ten ist ein

'

l‘otenknltbn neh , ein fl iehtu neiolr

nehm en zu Gunsten der Ven torbenen. Sieben 'l

nge longu ch der Beetntte ng Benin und neiner Söhne tu tetendie l erne l iten. Die Nennen Sigmund. Ineteten noch

dem Tode Siegfried; Die alten Griechen ln tion ebentel le ein droitl g igee Pa ten noch dem Tode e ine: Anverwnndt0n. Achilleee treuerte durch Festen um

Pntm kloe hie Sonnenuntergang nu r. (vgl. Be r tor i

52. 55. 51 . 58 ; Odyeeee 803 , Der Aponte l «ler

Deuu chen . Boniü tiue . bestimm te (vor de ll mentür die Verstorbenen 80 Tage lang Fe ste» und Opferde rbringen eolle. lm Erzgebirge dert.m lenge die Le icheim Se rge l iegt. n iemand im [ leut e Brot backen. none!

fallen di e Z ähne aus. An Peetpetm ntng en teste t duVolk in m encbem oberheyerieeben Gehirgnlorfe nochheute ‚bis d ie Sterne e ingehen ' .

Page 108: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

92 Hofrat Dr. M. l—l öfl er,

leide, sonde rn im Überflusse der Überlebendenvergesae und sie vor allen Ansprüchen versehene.Be im fam il iären Totenkultopfer der Griechen

opfe rten diese Huhn, Schwein, W idder, Schafe

(se lten Rinder) , namentlich solche Tiere m it

schwarzer Farbe, Trankspenden (Honig, W asser,Mi lch, W e in), Kuchen, Früchte, W eihrauch nam ;alle dicco Gaben werden ganz verbrannt zum

al le in igen Genau e der See len, waa spä ter auchbei allen Opfern für chthon ische Gotthe ite ngeschah (Roh d e , Psyche W ir könnenhier nicht alle diese Gebräuche entführen, sondernverwe isen auf S ar to r i , Die Spe isung der Toten ;Son n t a g , Totenbestattnng ; \Ve i nhol d , Dieheidnische Totenbeetattung ; S c h r a d e r , DieTotenhochzeit usw. W ir m üssen uns hier auf

german isch0 bzw. denteche Totengebränche be

schränken und antike Gebräuche nur als Parnllelen anführen. Lactnn t iua F irm ianns , derchristl iche K irchenaehrifte teller (um 812) schre ibt

(Inati t. divin. I I., „l te plane:qnemadmodumvulgus existimat, mortucrum animas circa tem nicaet corporu m worum rel iquiae oberrare“

. Die

Anze ichen eines Totenschmanses in den Grab»

bligeln finden sich schon in der Ste in undBronze ze it Schwedens (Mcn te l ins N R. , l 3 6).Daß auch noch in christl ichen Ze iten sogar d iePrieste r an dem Totensohmauee sich be tei ligten,zur Zeit von Papst Zauberin (i

" lehrtdessen Verbot an die „presbyte roe manducente s

sacrificla unorworum“

(Vita St. Bonitatii), nach.

dem schon Papst Gregor (742) und der letztehlercwingcr Childcrich d ie „profena saeriiicia

mortuormn“ verboten hatte . Noch um 1000

eiferte Burchard von W orms gegen diese „ablationes, qnae in qnihusdam locie ad aepulchra

rnortncrum flunt“. Daß solche Totenhiigel nochlange Ze it der Ort der Darbringung von Spe iseopfern an die Seeleugeister geblieben sind,lehrt d ie Volkskunde , und manche Feier eineslokalen Kirchenheil igen (Kirchwe ih) mag m it

e inem lokalen Totenkulte zusammenhängen.Bei derMitgahe der chen e rwähnte n lebenden

Opfergaben in das Grab nahm der Geber ehe

mals an, daß von allem , was geopfert wird, auchd ie Seele , der Dunst oder das ge istige W ese ndesse lben dem Verstorbenen zugute komme ;gle ichgül tig wurde es, was m it dem Opfer dannwe i te r geschah. Der Verstorbene selbst hatte

dann nicht die geringste Beschwe rde dagegen,wenn der Opfergeber solche lebende Opfer unddessen Teile se lbst für sich und das W ohlergehen der Se inigen benutzte ode r wenn man

an Stelle der wahren Opfe rgaben Miniaturgaben,kleinere Tiere , Symbole des Opfe rs m it insGrab oder auf das Grab legte ode r an derGrabwand abbildete. Auch das Fle isch der

geschlacbteten Tie re ode r der Ersatz des vollenOpfers (Ei fiir Huhn B .) wurde in manchenFällen noch ins Grab gelegt oder bei der so

genannte n Gockelle icbe in OberbayernV. A. 44 B., S. 144) als lebender Hahn auf die

Bahn oder unter dem Alm-e beim Trauergotte»

dienste in einen besonderen Käfig (sogenanntesTenfelsl00h) geste ll t; auch dieses Opfer kanndem Überlebenden oder dem Totenpriester zugute. W enn man in Oberbayern oder Salzburgjemand nach längerer Ze i t wiedersieht, den mangle ichsam schon tot geglaubt hatte , so sagtman:‚ Jetzt hätte ich bald einen schwarze n Gocke l

(oder Henne) geopfert“. W enn in Süd—Jiltlsnd

jema nd von einer lebensgefii hrliohen Kn nkheit

sich erhol t hat, dann sagt man dort: „Vi fu-kitt eu glaj Daw flvfer ham de Gaang“

, „wir

hatten n icht e inm al e inen h ohen Tag (einenlustigen Leiohsnschmaus) über ihn gehabt“.

(Fe i l be r g I,D iesesMitgeben oderÜbergebeu von lebenden

O pfe rt ieren durch S chlachtnng und Brand führtezu den üppigen Toteumablen und 1Yancrgelagen

der Sippen oder Gilden , d ie wir auch bei fastallen deutschen Stämmen autreflen.Auch d ie Römer, deren Totengebrlluche zum

Te il auch von den Ge rm anen bzw. Deutschenüber nommen we rden , hatte n nicht bloß solcheGrabbe igaben, sondern eigene Sterbekassen, aufderen Koste n sie die Spenden von Milch, Honig,0 1, Eier, Salt, Bohnen, Linsen usw., auch Opfe rkuchen oder sogar ein große. Bestattungamahl

den Toten versetz ten , B. am Todestage

(Agnpe funcralis), am Geburtstage des Verstorbenen Agape natnlitis) und beim Gedächtnismahleam neunte n Tage nach dem Tode (wenn novem( l i8 l l8) ; dabe i erhie l t der Tote immer se inenAnte il am Seelenbm i , Brot und W ein (Map

quard t, Röm. Privatleben 3 67 ; Son n tag1 63 ; Neue Jahrb. d. klassische Altertum Vl l l ,194.

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Gsbildbrete bei Sterbeßllen. 98

Diese alten Le ichenepfer der heidnischenRöm er wurden euch in christlicher Ze it fe rtgeführt und cm bis zum 5. Jahrhundert vorden Toren der Stadt, in den Friedhöfen derKirchen , ja sogar in diesen se lbst. D iese Coensferilis , S ilicerninm (zu silere schwe igen),Circnmportstie , f hocdsc

'

m v ,'

Exait ng 661?v

wurde, wie friihe r sm Hereengrsbe , so noch

sm Grabe des Märtyrers vorgenommen (Ty le rH , auch in d en Katakombe n gaben dieersten Christen dem Toten se inen Ante il sn

dem gesegnete n Brote (vgl.: Die verste inerte nBrote in den Kirchen mid die Ste inbrete suf

den Loculi der Ks ts lrombenchriete n. N etie

pe nis von W i lpert 91) und auch W e ine als

e ine Art von \Veihung gegen böse Einflüsseund auch ein W egwhrung m it. in Nsehnhmnngdes Viaticum der Römer ode r der eoens Dee

monierum , wofür die slten Römer e inen e igenenKoch bestel lten „

qui morte ls ceem m eoqueret“

(P lnu tu s, Pseudol. Act. 111, So. 2, V.

Solche Spe isen , Brot und W e in se tzte msn

euch noch lange suf die Gräbe r der Märtyrerund nahm sie wieder weg , um sie se lbst zuessen, gleich als wären sie durch die Verdiensteder Verstorbenen gehe iln und te ilte sie auch

den Armen m it. Als diese ch ristlichen Hercen

grli ber zu W allfahrtse rten wurden, entstand ein

lokaler Totenkult mit ortstlhlichen Seelonkult

brote n (Geb ildbroten). W o sber ds.s Grab e inesHe i lige n fehlte , trsten dessen Re l iquien odersonstige Erinner ungen sn se ine Ste l le oder derTodestag des He il igen wurde zum Ki rchwe ihtego so dem betrelfenden Orte ; so h at es such,daß su m anchen Orte n der K irchwe ihtsg späterzu einem Feste m it ortsühliehen Tetengehitelren

werden konnte. An die Ste lle des Opfers en

den heiligen Heros traten auch Spenden un die

armen Seelen oder su die Armen (S a r tor iIm 4. Jahrh. besprengte men die christlichen

Gräbe r m it rotem W e ine, wie ehed em m it d em

Opferblnte und setzte msn z ur Spe isung der

Seelen den S eelcnbrei aufs Grab (Lamm erh i rt

in N. Heidelberg. Jehrb. VIII, Krä m e von

Rosen nach hcidnischer Art den Ve rstorbenenzu Ehren zu tre iben , verm ieden die erstenChristen, n icht aber d ie späte ren, d ie nicht mehrnötig hatten, diesen Gegenss t.z zum Heidentnm

auch äußerlich zu betätigen.

Von der großen Menge (Helmtomiwn) vonTieren ,_welche in früheren hä dnisohen Zeitenbe im griechischen Totenfeste sls Opfer geschlachte t werden, wanderte n de ren See len, d iensch früherer Anschsnnng in Herr , HerzbaLeber, Gehirn (Kopf) ihren Sitz hstten, ins Jense its. Der Prnnk , rn it dem der Tote gefe iertwurd e , bestimm te auchdenRang und das Ansehendesse lben im Jense its, eine Anschauung, die msnauch im Mitte lalte r finden kann („plenius indorecresntur wenn man l iest, daß derVerstorbene von „

des todes sanft empfähen“ wird.

W urde aber dem Tote n n icht alles, was ihmgehörte oder gebührte oder wes ihm im snderen

Leben e inen günstigen Empfang sicherte, mitgegeben , so mußte er als unruhiger Ge ist zuse inen Sippengenossen zurückkehre n, diese „

be imsuchen“. Unte r Entsagung von Speise und Neuh

laß , sus Angst vor der W iederkehr des m it

hintenqnal und Alpplsge be lästigenden Tote ngab mm dem se lben slles , wss ihn im Jense itsruhig und zufrieden m ehen konnte (S s rtor i1 8 , 27) m it, um sich se lbst so als gesühnt bev

trsohten z u können. W ährend der Totenfe ier,die bis zu St! Tagen daue rn konnte , nimm t derTote elles, was ihm von den Überlebenden m itgegeben wird , m it sich, ds und dort such m it

e iner Münze im Munde , die die Abschlsgs

mhlung für alles Erbe symbolisieren soll , ausgestatte t. Zur Seelenwsnderung erhält er dieW egnehrung m it in s Grab oder in den Sarg.

D iese S eeleuwsnderung geht über dorn igesGestriipp (s. Ze itschr. d. Ver. f. Volkeh. , S. 28,

1 49) in die Gelilde der Seeligen, ins Engellnnd,über Tote nflüsse , in s Re ich der Totengötte r

(Pluto, l indes , Helle). Für diese S eelenwsnderung werden dem Toten Sendslen, Sohlen, Schuheins Grsb oder in den Sarg gelegt.Innerhalb der 7, 9, 80 bis 40 Tage vom

Tode bis zum definiti ven Scheiden der See levon der Sippe (Ausfahrt) ist die Trauene it;inne rhalb dieser Ze i t b le iben d ie Übe rlebendensm me iste n von der Heimsnchung der See lenge iste r (Maren) bedroht., da diese so lange nochum ihre frühere Siedelung herumschwi rmeu alsSchatten oder in verschiedenen Gestalten ; in dieseTrauerseit fä l lt such das Tmnerfneten und dieOpferung aller denToten veraöhnenden und ben»bigouden Gaben (Speise , Trsnk , Schmuck

Page 111: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

Gebildbrote bei Storbeßllcn. 95

in das ganze re ligiöse Empfinden e ines Volkesein , als daß man ihn mit Verordnungen und

Erlaseen hätte beseitigen können. In dem

See lenknlte m üssen w ir die e ine der nrenfiinglichen W urze ln alles Religionswesens erkennen,älter als die Verehrung der hohen Götte r derSta tes und der Volksgeme inde , auch l ite r alsdie der Heroen (Roh d e , Psyche I ,Beim ostpre ußischen Beg räbnismshle wird

ein eigener mit. Speise und Trank besetzterPlatz für den Tote n ofl en gelassen (Ze itschr.(1. Ver. f. Volkskde. 1900, 1 19; Urque l l II,Die Brüder in dem Bened iktinerkloste r MonteCam ino lasse n 3 0 Tage lang für ihren verstor

benen Mi tbruder im Refektorium se inen bisherigen Ti schpa ofien , dam i t er noch innerhslb diese r Treuente it em Essen Ante il nehme.

Das gle iche geschieht im Nonnenkloeter der

Franziskunerinnen zu Re utberg bei Tölz. Stirbtim Benediktinerltloster St. Florian in Oberöste rre ich ein Peter , so wird von der l lofkilehe

80 Tage lung das ganze Essen dem Verstorbe nensuf dem Konventtiscbe serviert , während suf

einem Nebentische im Speisesaele e in Krnzifix

steht; das Essen heißt. deshalb dort das Kreuzessen und wird jeden Tag e iner anderen armenSeele (Person) geschenkt (H .H snsj skob , Le tzteFehrten 1 902 , S. W enn in der O berlnusitz eine Kindbetterin oder Sechswöchnerinstirbt, so legt man 6 W ochen lang für d iese lbeein Sehtißselchen und e inen Löffe l auf ihr Bett,‚ dami t sie ihr Recht hehe und ruhen könne“

,

nschdem sie doch jeden Tag ihre See lem pe iseerhält (Münch.med .W ochenechr. 1904,

W enn en der obere n Nahe ein noch n ichtentwöhntes Kind starb , so mußte seine Mutteretwas von ihrer Mutterm ilch in den Sarg desKindes schütten , dann verlor sich die Mutterm ilch in ihrer Brust ohne Schaden, snderersei!skann die Kindeeeee le sl: Quälgeist zurück (Zei tschrift f. rhein. Volkskde. 1 1,Die re ichliche Versorgung der Toten m it

Speisen und Getränken ist eine der erstenVerpfl ichtungen der Überlebenden , deren Zornund Übe lwollen msn sühnen wil l. Die Braunschweige r Bauern wie auch andere deutscheLendrlente betrachten den Leichenschmnus alsetw» , wen dem Dehingcschiedeuen von Rechtswegen gehört., als eine he i l ige Pfl icht der l ’ ieti it,

die sie dem Verstorbenen erwe isen (A n d ree,Brennschw.Volkskde Je mehr beim cher

pfiilzischen Leichensehmsuse getrunken wird,desto besser, denn es kommt dem Toten zugute

(a e rie 11, dort werden die Verstorbenennoch „

eingedeiehte lt“, d. b. ihr Mitgedeihen m it

den Überlebenden durch e inen m öglichst üppigenLeichenschmsus gefördert . „Plenins inde n a enntur mon ui“ (Quedlinburg, Roch ho l z 1,

Be i dem Totenmahle ist der Tote anwesend.W enn in Ostpreußen (Königsbe rg) des Totenwahl beendet ist, dann machen die Le ichenträge r el le Türen auf, dam it der Geist des Verstorbenen aus dem Speisezimmer wieder in d ieLuft hi naus könne. Das zu Boden gefalleneBrot gehört bei uns den ermen See len, die insZimmer kommen ; es wi rd snfgeschenfelt unddurch des Verbrennen im Ofenfener den Lüftenund den Seelgeistern vermi ttelt Im slte n

Griechenland gehörte des nut die E rd efnl

leue denfigu re, den See len derVerstorbenen, dennächtlichenQuli lgeiste rn (Rohd e ,Psyehc II.Bei den alten Preußen galt die Regel , be imhh hle auf d ie Erde gefullene Biene n n icht nutanheben , sondern für die armen See len , diekeine B lutwerwendte und Freunde , d ie für sie

sorgen m üßten , en! der W elt hohen , liegen zulassen (Roh d e, Psyche I, Bei den hannoverschenW enden se tzt msn nsch dem Leichentrunke auf die letzte lee re Biertonne zwe i

ein Glas Bier und eine Semme lund verschliellt d ie Türe. Das Seelchen sollauch wirklich kommen und etwas davon nehmen

(Globus 1 902 , Die elte n Preußen Indenin aller Form ihre Verstorbenen zum Tote nmable ein und werfen dabe i die für diese bestimm te n Speisen unte r d en Tisch und gen enebenso auch von dem Ge tränke e twa für sie

auf den Boden ; auch in den Berg legte man

dort Speisen in manchen Gegenden (Ze itschr.d. Ver. f. Volkskde. 1901 , S. Der Segender Geister ble ibt so dem Hause erhalte n. Bei

den Siebenbürger Sachsen he ißt es darum :„Das

von den tausenden Gespenstern (Totentsnz)gesegne te Mahl wird nicht el le “

(Blätte r hen .

Volkskde. 1 1 , Im D&n ischen zog die Sippeaus m it Grütze, W ein und Brot zur Grabstä tteund zum Leichenschunnuso, we i l man sich vorstel lte , «l aß d ie Toten auch nusfshren und sus

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96 Heiß t Dr. M. B öfle l '.

ziehen su gewissen n en (F e i l be r g). Nor

dische Quellen erzl blen, daß noch in christl icherZe it die Toten beim E rbbierc (Leicbenmshl)erschienen seien und an dem Erbschsftsschmansete ilgenommen hätte n (E. Mog k 24; i l om eyer

Die Nordgermsnen, die iiberhsupt einenausgesprochene!) Gräberkult für ihre verstorbenenAhnen hatte n, brachte n diesen, die nach ihremGlauben sie elbische W ese n in den Erdhtlgelnfortlcbten ,

Opfergsben dahin (G e i t h e rIn der Dsuphiné wird den ausziehenden TotenSpeise hingesetzt, um sie zur weite ren Seelenwsndernng zu stä rken (M a n n h a r d t , Mythen

Auf d er im nördlicheten Te ile des°

Ägä

ischen Mee res ge legenen Inse l Thasos kocht mandem Toten , bevor er sus dem Hause gebu chtwird, seine Lieb lingsspe ise, die er m it ins Grabbekomm t (Straßburger Post 1905,Der Genuß der Seelenspeise überträgt sich

auch auf Arme , suf Snrgleger, Totengräber,Leichenwsche usw. (S srtor i 727; Ethnol. Mitt.aus Ungarn IV, 1 78 Der Matin , 1905,

schre ibt: „Le deal] de la Gn nde DuchesseElisnbeth‚ Odessa 26 fevrier. La GrundeDuchesseEl isabeth s sdopté uns methode vraiment russeexprimer ss douleur de ln mort de son mnrié.

Elle ordonné , que pendant une période de40 jours les diners soient se rv is s ses fre ie

su: pauvres de Moscou , qui sont su nombrede 45000 env iron (Daily Express)

“ DieseSpeisung d er Armen (armen See len) m it denSpeisen des Tmuerhnuses ist weder spezifischrussisch, noch chri stlich, sondern war schon beiden Röme rn üb lich ; nur haben sich an denHöfen der Re ichen (für die Arm en) und in denHütten der Armen menehe der älte ste n Trauergebrä uche am längsten erhalte n (vgl. das Trauerpferd , d ie li erskonservierung , Hm:dschuhgnbn,Treuerringgeschenk Nicht bloß d ie Sippenglieder , sondern sehr oft auch al le „Ante ilnehmer“ su der Leichent

'

eier erhalten auch Te ileder eigentlich nur für den Toten alle in be.

stimmte n Spe isen und Ge tränke. Die S itte , um

das Grab herum auf die Ruhe der Verstorbenenzu trinken oder su! das Grab und die Grube»blumen W e in zu gießen , erhiel t sich auch

in Tirol bis ins 18. Jahrhundert ( Z i n g e r l e ,

Über Friedholblnmen vom .

kunde “W I , 8 . 2 10 .

Sagen N. e in Nachklang su jenes schonoben erwähn te , 589 be re its verbote ne „

mnndtr

care ct bibere super tumuloe“(H om e y e r

d. h. an den germsu ischcn Minnetrnnk be imTotenopfer mit. Ti nte n und Totenliedern (vgl.such Phönix XVII , N. 2, S. 3 6, Eine nlgerieche

Fum ilienmahlscit auf dem Friedhofe). Bei den

Griechen goß msn durch d ie Esche n , e ineRöhre, die Getränke dem Toten unte r der Erdean (Arch. Reh-WZ VIII , In Casalse

fand man e ine solche Bleirübre, die bis in denMund des Tote n hinabi ührte, zur Aufnahme desTrankopfers (Jahr

-b. d. I:.D.Architel. Inst. XVIII ;Anwiger

Solche Leichenschrniiuse , die vor dem Antri tte der Erbecbsft em 3 0. bis 40. Tagenach dem Tode in Deutecbland üblich warenbzw.noch sind, werden auf germanischern Bodenverschieden benennt.

Über d ie Totenlleci er nnd Totentlinze s. 8 s npe ,

Ind lcnlus s, e.

Al tncrd . drekkn erti dns E rbe trinken; drlcknentir Al ter oder Nschtrinken ; drickn entir brodhnrmim: sul des Bruders ” inne oder Erinnerung trinken ;ajuno drikte sm siebea Tage trinken ; ell lr gisrdNnehlelstnng ; ervloell E rbeö l, Erbebler) ; erlldu

nel.snlo-oel % Ienbier).(nel zu got. slj sn fütte rn1n lslsnd ; gn wnl ; ln Dii ncm srk:sree-nl, sj a-l-fl lBeeienblcr), uthfnni in-ul Ausfnbfl bier).suppegilde ;

im Niederländischen: oten -uitvwrrt (Eu ea hrt),den (laden bedrinken ; tMutelheer. deedcnheer. dood em

recht , gretm shl ‚ zu lprnnrt 8auflnhrt) , m nwdnns

Bentnnz). meenstont ) l unntsstnnde der Brinnarung) ; im Englischen :monet1 n lndes Mone tsrninne ,E rinnerung nseh e inem Monate ) , yesm mindes

Jshreazeitm inne). n iuj ing—deys Ged i clrtnistngd .

Pnnernl -Bnpperu. forthbrlng ing . Arvel v oder An alD inner ; im Gothicchrn: etrnwc Aus trennng des

8pendetrnnkes). dsntl n E indeichte ln desToten durchdns Tu nermnhl) ; im Niedcrdeuteehen tmstelbér.

dood tbier, hüil l —

grfitte vertrinken Heulgrll tne) ; imM itteldeutschen : Fe l l Haut Bn tvem nten oder over.u hren (den Nschlsß vertei len) ; in 8echsenhnnsen :

Toten vertsnzen ; in W esttslen : ren.eten dummen

essen) , neua eeh Klegezeche) , rtieaten . neusten.grü ne s (0 rntnnshl) , in Hessen :Flsnnerts Pll nnmz.

W einen. Le id bezengen) ; SMerlsnd:DN lbjör Ante i lhier) ; Sylt:ethier E rbbier) ; im Bergischen : l inkennoch Le ichcnneche, W obei es übl ich war, nur langenhol ländischen Tonpfei len nu n uchen ) ; im Jütischen :

der Se ligen Leiche He i l trinken ; im Henneberg ischen

Tote nschnh (s. zwischen Rhein und Dannen bergLeichenv s Im biß) ; im Nsssnttin hen :W eirr G

ll eh ,

Imiclr0'

lsch Onll ge.Zentren) ; irn Bsyerischtm Totenmshl . Totensnppe . Totentrunk. Leichentrunk , Totenbier, See lbsd (rund . selbst) . die Mah lzeit , die mu t be.

reitete be im Bsde . dns mnn ushm , um sich von der

beil eckenden Berührung m it der Le iche zu re inigen.

Page 113: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

Gehildbrcte hei Sterbefl llen.

D; wie when erwähnt, früher diese Le ichenmehle und Gelage auf den Friedhöfen oder inden Kirchen etettfnnden, m ußten sie bald euchein Ä rgernie der Geietlichkeil. W erden , obwohlletzte re eich se lbst nicht dem Z wange dee Volkebrauchee hatte entziehen können (vgl. Ecke rm an n , 1 1endb. d. Re ligionegeechiohte ).In dem Z ntphenechen Sü d trechle aus dem

1 4. Jahrhundert wurden d ie Totenmnhle verbote nund soll te n Gelnge m it. W e in ode r Bier solangen icht gehalte n werden, bis der Tote begrabensei (Volkskunde XIII, eclche Verbote findenl ich auch in Bern, wo auf dem Kirchhofe eolche

Toteneeeen stattfandcn (Bern in reinen Am temnnuelen v. B. H e l l e r ,Aue dieeen angefüt Be legen ergibt sich

die Tatsache , daß bis auf untere Tage demToten Spe isen m it ine Grab oder eufe Grabgelegt wurden . D iese waren später vorwiegendvegetnb ilieeher Art; nreprünglieher uber war

(nbgeeehen von dem noch zu behande lndenSeelenbre i) das Opfer von Tieren. W eflen,

Pfer de und H u n d e sind bei den Germanentu nend Jahre lang die ständigen Grabbeigaben

(E . Me y e r , Myth. d. G. Außerdem findensich folgende Tiere als Grabbeignben:

Hase (Be ilage 3 . Allg. Z tg . 24 , V, 1906,

Nr. 120, S. 3 59. Horlnner, D ill inger Mu l eum»

Katalog 1900, S. 67) in der eohwediechen Bronzeze it und in der allenu ninchen Merowingerzeit.H i r sch in bajuvnriechen Gri hern (Bahr. z.

Anlhr., Bd. XV, S. 190 ; Bd. XIV, S.

H u n d be i den Germanen der Völkerwnndem ngeze it (Mon t e l i ne 243 ; Beitr. Anthn,

Bd. XVI , S . 3 6 ; Bd. XV , S. bei den

Griechen ein Opfer an l lelcnte

1 450: reiche ! pro remedi ie animne Inne id e“ mofl ni.

den Ven torhenen vertrinken, verrichten. hinterriehtcn,eindeichte ln , eind l chteln ; im E gerlnnde : eindeichteln,Leich trunk . Totem nppe , Leichbrot . Le id ven nufen,

Leichh ier; in Tirol:Pietm hnen (von dem Trinkgefüße

PieUche) ; im 8ehwll hirchen :Leichenn che. Leichte-wen ;im S he ll:Leichenu ch.Totendme ( Imbiß) ; im Voigt lnndeTrauerhrot ; in der Schweiz : Lieh oder Lichtenmahl‚Gri bot. ln idmnhl , Tolenmnhl , Gräbtmehl, Totenfreeßßn ;in Stei ermark: Totenzehrnng ; in Mähren : Erbtrunk ;in Hi lte lechles ien:

'l

reuerereen ; in Ootpre ußen: Z neruu

z’B rben in Pomme rn:Prag Schmnue) ; in Rhein

heu en: Begrßb ; in 8ehleewig -l lolute in : den doden ein

hüt vete éren ; in Beden:L ichtm nhl.Leiclwntr unk.Tatenmnhl. Tote nechm nue, Leichenimbiß, be idrchenk. Träger

Archiv für Anfl uopclog le. X. I'. M . VI.

die be im Begräbnis anwesend gedacht w ird

(Roh d e II, 81 , 79, 83 , 86,P fe rd , das überhaupt im Kalte der ehtho

n ischen Gotthei ten sls Tiem pfer e ine große Rollespiel te (Arch. f. ReL-‘Vine. VI II, ist sehroft e ine Be igabe der Gen nnuen ins Grab (Volkrkunde VIII , 1 64, 1 58 ; L i e brech t , Z ur Volkskunde ; Mont e l i u s 243 , 141 ; Beitr. Anthr.,

Bd. XIV, Bd. XV, S. 1 85, 188; So ph anMü l le r 1 1 , 1 26 ; I, 1 3 9, 141 , 1 45,

„Über lettischeTotengebräuche erzählen l ltereBe richte , daß das dem Tode geweihte StückVieh erst dre imal um d ie Le iche her um geführtwurde und daß vor den Füßen der Le ichenpferdebeim Aufbruehe des

'

I‘

rnueu uges e inem (stel lvertretenden ?) He l me der Hals umgedrehtwurde und daß dann über den zuekenden Kadsver die Ausfahrt hinweggegangen ist. Auf

der See le des Hahnes sollte die Seele des Ver

storbenen in den Himme l e ilen und d ie Seeledes Opfe rtiere s sollte ihm im Jenseits rum Reittie re dienen“ (Globus , 82. Bd ., 1902 , S.Bei den Begräbnissen deutscher Fürsten undRitte r wird noch deren Re itpferd nach dem

Serge zur Grabstätte geführt (S ch e i b l e XI I,468 ; Volkskunde VII I , Tscitns sch re ibt

(Germania, C. „sus cu ique arme qnorundam

ign i et e q u u s adj ieitur“. In König Childeriohs

Grab zu Tourney wurde 1 658 auch der Kopfre ines Pferdes gef unden (Mil l ienhoff, D.A.K.

IV, Über Pferdeopfer bei den Russenam E nde d er Bronzeze i t s. Globus 1 902. 8. 829.

Der Gebrnuoh , den Re i ter m it dem Pferde zuu mm en be izuse tzen , ist sehr spät , im 1 3 . und1 4. Jahrh„ in d rußlnnd aufgegeben werden.

Das R i n d (Kuh, Kalb, Stier) war eine B ei.

gehe ins Grab bei den Bayern und Schwedender Völkerwzndem ugsm it (Mon te l iu s 243 ff. ;Be itr. Anthr. , Bd. XV, S. 184 , 186 , 190 ;XIV, S.

Be im Calwer Totenmehle (Ro c h h o l z ,W anderlegenden 1 06) wurde ein schwarzer dre ijähriger Stier geschlachtet In Friesland wurdebis zum Anfange des 19. Jahrhunderts be imPn torate zu Britswerth e ine flache eiserne Kuhals Symbol des Opfert ie ren oder \Veiherindesaufbewahrt ; wenn die Le idtragenden dem Ge istlichen e ine lebende Kuh übe rgebe n hstten, darm it er für des Verstorbenen Seelenhei l he te , so

18

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Gebildbrote b ei Ste rbe l'

ü lcn. 99

Mode l ( 1 591) der Hahn abgebi ldet (s. Zei tschr.f. Niedemsehsen 1 899 , Nr. 23 , S. 3 87 , W eihnachtsgebiicke vom Verf., Tafe l IX , F ig .

welcher auf dem Friedhofe nebe n dem nordi schenKirchenturme steht. In der Kurischen Nahrungwird be i S terbefi flen noch ein Huhn (ode r e inSchaf) geschlnchtet, denn „

dann bleibt der Segen

(der Ge ister) im Hause“. Bei den Bosninken

wird e ine Opferhenne auf der T iloecbwelle nach dem Ste rbefal le geeehlnehtet, (13 °

m it sie m it ihrem Tode den Tod e iner zwe itenund dritten Person abwenden m öge (Ze itschr.österr. Volkskde. 1 900 , S. 62 , Sogar

bei den Dysks nnf Borneo tragen die Freuenbei Begräbnineen suf ihrem Kopie einen lebendenroten Hahn befestigt nis Totenopfer (Bo ck ,Unte r den Kannibnlen suf Borneo I,Eine schwarze Gespensterhenne (skrockhönn)

we ih t man nach dem schwed ischenVolksglnubenbei den Gräbern der Ven torbcnen (H umm e rs te d t, Sl knlu och Gullhöna 25,

E ie r (als Ste llvertretnng fiir das Hsushuhn)fanden sich in den Re ihengräbcrn der Alamannen bei Sehretzingen re ichlich vor (Jahresb.

d. bist. Ver. D il lingen 1890 bis ebensoauch in den röm ischen Gräbe rn bei W orms um300 n. Chr. bunt bemalte Gänsee ier (Korresp.

-BL

f. Anthr. 1897 , Bd. XXVII I , S. 6 1 , auch

des Salzburger Museum we ist Funde von Eiernin röm ischen Gräbern auf (nach gefäll iger Mitte ilung von H. M a u re r in Re ichenhal l vom

1 0. Jan. euch in e inem bejuwnrischenGrabeaus vorgeschichtlicher Ze i t fanden sich solche

(Beitr. z. Anthr. Bayerns XV, Im ägyp

tinchen , koptischen und frühchriatlicheu Kulmfehlt das Ei, das heute zu den sogenannten dre iweißen S eelen0pfer n (Mehl , Salz , Ei) gehört

(Oberbayern, V. A., 3 5. Bd., S. 23 5R), aber nurin ungerader Anzahl . Noch vor etwa 66 bis70 Jahren wurde der „

S eelcnnapf“ m it einem

Vierte l W eizen , einer Schüsse l voll Mehl und2 1 hia 23 E iern nach dem Trnucrgotteed ienste

bis zum Abend auf das Grab gelegt (L end.)Auch im Allgäu wurden 1 700 d re i E ier , d re iLichtle in , weißes Mehl auf e inen Luib Brot unfgerichte t bei Begräbnin cn (g efä llige Mitte i lungvon H . Kurat F ran k). Eier waren auch Bestandte ile der Totenopfer bei den Griechen und e ineNahr ung der chthonischen \Venen. Bei den

Orphikern waren sie wie die Bohnen verbotenals Nahrung , we i l sie nis Bestandte i le chtho

uiwher Opfer „putnntur ad mortuoe pert inerc“

(Roh de , Psyche I I, 1 26,T nu b e. Bei den a uwaren der Reihen

grflbm zeit findet sich die Tsube nl. Totenbeigabe, ebenso be i den iibrigen Germanen derMerowingerzeit (Korreap-Bl. f. Antbr. 1 897, Bd.XXVI II, S . 6 1 ; S le e t Nach dem Vorbildeder Juden button nach d ie koptischen Christe nW eihebrote in Gestalt der Opfertnuben, welchebei den Juden schon ein Erseteopfer waren

(Mau re r namentl ich opferten die jüd ischenW öehnerinnen zwei junge Tauben (l. eod .

bei den Vlllmen ist d ie Taube noch heute ein

Gesundheitnopfer (De Cook

Sehneeweiße Tsuben opferten die niederbnyeriscben \\r

'

nllfnhrer nach dem D ippold»kirchner Mirnkelbnche bei Pestaeuchen (Krankheitsdii monen).G un s. Bei den Griechen und Römern war

d iese s Haustier ein Opfe r der Mitte lztilude andie chthonischen Gottheite n (Sch e i b l e IX, 520 ;Arch. f. VII, bei den Ägypternein solches an Isis und Osi ris (O v i d , Fasti468; Juvennl Sati r. VI, 540 ; W ie d em a n nBei den Vindeliziern der Vö lke rwanderungsze itfindet sich die Guns als Totenhe ignbe (Be itr.f.Antbr., Bd .XV, S. auch be i den SchwedenderVölkerwnnderungezeit (Mon te l i u n 244,Gänseeier sis Tote nbeigabe s. 1 410 giltet

ein bayerischer l ief vier„Totengänse

‘ be imTodeefsl1c (S chm c l le r I,F i s c h e waren nur bei den niten Griechen

Bestandte ile des l -Ieketeopfcru (rglyb ; See

ha be undw em?; Pöclcelfisch; Rohd e II,Von den Elementen des an tiken Tote nkulteu

heben die Christen nun beibehal ten, was irgendwie mit ihrem Glauben l ich in Einklang bri ngenließ (Lu c i u s, Anfänge des Heiligenkulten, S. 26.

Eine Re ihe von Gebildbruten , d ie wirheute noch im deutschen Volkebrauche beob

achten können, ahmen d iese antiken Totenopfe rgaben nach ; alle diese Ticre sehen wir alsGebildbrote nn S eclenknltfestcn des Jahres ; abgesehen von jenen Seclenbruten, we lche durchihre zwe i bis siebenfache (se lte n noch m ehrfache) Abte ilung ihren Verteilunge oder Spendezweclt ande ute n (als

'

I'

e ilhrotc , Z eile inlcmm el,

1 8°

Page 116: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

wo Hofrat Dr. M.

Schichtsemm el usw.) und ke ine eigentlichenGebildbrote sind. Solche Spendebrote , welehenamentl ich am Allerseelentsge üblich sind ,wurden mit der Ze it zu al ltäglichen Brotform en.Diese Kultseit , ebenso der Ke lte rt , an demsie verte ilt werden (Freithof, Kirche , Spita l)sprechen genügend für ihren Ursprung aus dem

Totenopi’

er (vgl. euch l l om eye r 107 ; L im

b ac h in Germenin , Illustr. Monetssohr. 1895,S. 823)Die Ablösung der Totenopfer durch Holz

oder W schsbilder, Tonbilder (we lche die altenÄgypter schon hatte n , s. \Vi e d em e n n 222)hier zu besprechen, liegt nicht in d em Zweckedieser Abhandlung.Außer den Eie r und Ki sesteinen die sich

in kirchl ichen Orte n erhalten haben, wäre n nurhier kurz d ie sogenannten Steinbrote zu erwähnen.Brotbilder aus Ste in , kugelförm ige Scheim

brote aus Ton, die man dem Toten in den Sargm itgab, hatte n schon die alt en Ägypter (Berlineritgypt. Museum ; W i e d e m a n n 222 ; ‘ Ar0h.Rel»W iss. 1, Brotbilder aus Mörte l findensich in den Kstskemben en! der Ziegelplatteeines Loculus (se i tliche Grsbnische) in der

Galerie der he il. Priseills aus der Mitte dee

3 .Jehrh. n.Chr. (260 etwa); sie gleichen ganz denoberhayerischen Kreussemmeln (J. W i l pe rt ,

Fractio penis, S . 91 , Fig . 10 ; Prom elhens 1905,

XVI, Nr. 798, B. Durch die Katekombenbesucher m ögen d iese S teinbrots dann nach demNorden übe rnomm en worden se i n, wo man auf

Grabste ine d er He iligen das übliche Seelenbrotlegte (Archiv f.Re l.oW iss. V, 1 866 schreibtP ri toriu s 1 , 69 2 „W ie ein solches (Steinbrot)zu sehen ist zu Leyden in St.. Peters Kirchen '

In der dem heil. Kastulus geweih ten i inuptkirchezu Landshut (Niederbayern) hängt m it silbernerEinfsesung ein runder Ste i n in Gestalt e inesBrotcs , in desse n Oberfläche sich vier kleineHöhlungen befinden (Sch oe pp n e r 1 , Die

Volkslegende bringt diese S teinbrote m it der

Herthcrm'

gkeit gegen die Arm en in Verb indung.

Nach dem hessischen Volksglauben essen die

Verdammten ste inerne Klöße (S ar t e r iVerschiedene Volksengen über solche S teinbrotes. W ol f , N iederländ. Sagen 43 6 , 254 ; D e r

Abbildung einer vsn teinerten Kh ale lbes sieheAnd re s , Vot iv und W eihegeben.

s e l b e , Deutsche Märchen und Sagen 807

Pe n ne r , Beitr. ll , 1 1 1 ; Gr imm , Deuteehe SegenNr. 240 ; S ch e i b l e IX, 982 ; v. S te i ehe l e ,Bistum Augsburg, IV, 206 ; II , 767 ; W o l f ,Be iträge , 11 , 3 7. Sie haben sicher ihren Ursprung in dem Tetenbrete ; wenn nie menuhmnl

Krötenform nnnehmen, ee int diese den Bild derm nen Seele.Z n den vegetabiliaehon Speiseopfern für die

Seelengeiste r gehört auch (In. S ee lenke rn , daneinher uuf ganz weite Zeiten zurückre icht. NaehH e r rm nn n 47 enthal te n d ie ostd eutschenLeichenfeldcr zwischen Elbe und W eichse l n ichtnur beträchtliche Museen verbranuteu W eizene

ul» Gri berbeigshe , l e ndern auch kngelförm ige,

nun geatoßenem Kerne und Tonerde zusammengebal lte Opferbrote. Die ange lsächsischen Bußordnungen de cultura idolorum (W aecherrch

lebe n 1 78 , 200) laute n d iesbezüglich unte renderem :

„Sim ilite r poenitee t, qu i nrdere h e it

gru ß , abi m ertu u n ent hom e , nd m itatem

(pro m itate) viventium et demue V nnnoe

peenitezt“. Auch noch derKorrektor B u rchurd i

„Vol incendiati graue , a b i hom e m ort u u e

e rut“. Hier ist all e noch deutl ich du uralte

Brundepfer an d ie Totenge iste r zu Gesundheit.zwecken für Haus und Hot gegeben, das untervem hiodenenModifikationen in derVellnnnedizin

(Organetherupie) wiederkehrt.Solche: funcrnlee Körnerepfer findet sich in

Iüi eelnnd (Vol kskunde XI II, 913, I l! „Alter

korn“ noch ne nnt in Deutschland (W u t th e II,S. 461 , dazu gehört euch das Fütte rn derSee lenvöge l m it Körne rn (Vogelweide) (sieheZe itschr. d. Ver. f. Vellrekde. 1905, S. I). ÜberKörnerepfer be i den griechischen Chrieten iu

Pulästinu und Dalmatien u. Sche i b l e X II , 474 ;Geretenopfer bei den Griechen: H e rm e e

XXXVIII, 3 8 ; F r i e d re ich 840 ; Hoepe 3 72 ;W eizenopfer bei den Ägyptern , W i ed em an n1 58; Bohnen und Linse n in der Schweiz, Re l lnndIV , 23 5 , 289 Getre idekörner in Schweden

(Hemm nruted t Nlin e (H ö f le r , BaumkultDas See le nm e h l , das zu den aegenm nten

dre i weiße n Almoeen (Salz, Eier, Mehl) gehört,ist nach dem deutschen Vellraghmbeu be im

Totenopfer beeondere verdieuetlich, we il mandam it e ine Seele nun dem Fegefeuer erlöeen

Page 117: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

Gebildhrnto bei 8terhel’

i llen.

kann (l l em ey e r 1 66 ; B ccbste i n 267,

dasse lbe int besonders in Schwaben und inschwäbisch —bnyerischen Bistlimern noch übl ich

(B ir l i ng er II , 242 ; B a a d e r 864) als fre i°

wi l liges Opfer, das in die K irche, auf die Bahngeste ll t.oder dem Geistl ichen, Lehrer,Meßner usw.

abgeliefert w ird als segenanuter See lenin Analogie zur altrörnischcu Confarreatio (farMehl) heim hochzeitlichen Ahnenopfer. Als

Hand voll Mehl wird es noch den W indgeistmgespendet ; im Schwäbischen gibt es darum so

genannte „Handvollrnehl —Äcke r“: streut man

dortMehl in den Stu rm, so legt er sich (DeutscheGene III, 57, Das S eelenmchl im See leu

napf hieß im Althgyptiachen nipa-euitou , maseuitou ; es war ein Mehlgries i n Vasen aufbewahrt, i gypt. &gai t T riticurn vulgare, franz.semeule ; alger. couscousaon (Mas p e ro , S.Der Mühlste in in Gräben: kann also ganz wohlein Symbol des Mehlopfers se in (oder das Mahlgerät für die Mehlnahrung im Jenseits ). Die

mehlweiße Farbe einen Gebildbretes , die beimGrazer Ablußbrot , bei der Fastenbrccel undden schlesischen Mehlweißcheu ganz besondersauffällt, ist hier als Geieterfarbe (Toten oderGespensterfarbe) der Germanen su deuten. Inden Pyrenäen wi rd bei Begräbnissen ein

schwarze s, bei Kindets ufcn ein we ißes Brot m itin die Kirche genommen (W . M e n ze l , Symbolik, s. v. Brot).Am cha rakteristischsten für den Toten bzw.

Seelenkult der Deutschen ist der H i r s e b r e i.Die Hirse ist wohl d ie äl te ste Il alrnfrncht aufindegermanischem Boden und gehört (neben derGerste) zu den älte ste n Schichte n europäischerAckerbaufrdchte. (Näheres darüber be i K nops

858, 855, 823, 23 5 ; Sch ra d e r). W ährend d ieBirne der ligyptisch

-sem itischcn W e lt so gu t.

wie fremd geblieben ist, hafte t in Deutschlandse lbst an Orten , we gegenwärtig keine 1i irsemehr gebaut w ird und der Il irsebre i aber nochein Kulteseen geb lieben ist, doch noch der alteVelksglaube, daß d er Genuß von Il ireebrei (alsSeelenepeise, Kulte seen) reich und gesund mache.

Due aufiallend sähe Festhalten der verschiedene

ste n indogerman ischen Völker am Him brei oderHirnekuchen als See len ode r Totenspeise spri chtschon filr das größere Alter der I linse als Bretfrucht gegenübe r d er Gerste und dem W e izen.

101

Der Hin ehrei hat sich durch alle Phasen derreligiösen Entwickelung bis ine heutige Christentum hinein als integrierender Bertandteil dervolksiiblichen Bewirtung bei Bestattungen undTetenschrnfiuscn bei v ielen germanischen Sti rnmen erhalten ; auch bei den Russen ist er eineTotenspe isc (l l eops bei den a hlbauern

von Delnja Delius im Bette des Saveßusses

(Globus LXXX , Nr. 24, S. 3 81 ) findet sich derHirsebre i als Abspe isung d er Unt0rirdischen am

Jahrestnge des Sterbefalles.An Ste lle des l ltereu Hirschm ies trat im

Norden rote Grütze, Erbse (Sche i b le IX , 1 94;

S s rtori 7, 8, 22, 24 bis 27) im Süden, auch in Ostpreußen und bei den I.e tten (Globus 1 902, 82. Bd .,

Nr. 23 , S. 3 70 , Rogg enmus bei den

W allachen im Banat (S c h e i b l e , XII ,hl ilchreie im L imburgiachen (Sa r tor i Alled iese verschiedenen Breie und Suppen kehre nim Volksm unde und Volksbrauchc wiede r als:nd l. zieltje& pap (S eeleupapp, Bre i aus Seelenbrot) (Volkskde. 1 902 , S. 1 43 ; Fe i l b er g 2,

ostpreuß. S eelenkleiete r (Zeitschr. (1. Ver.f. Volkskde. 1 906, S. 47 1 ; F ran ch e » Ce m t é ,

Gierstpcp; nerdd. Heulgriltze Jamrnersnppe) ;voigtlhnd .zschwarze oder weiße

Biersuppe ; dithrnareischeW einsuppe altmärkische

Eiersuppe usw.; Frankfu rterMus (K ri eg k I,Unter irgend e iner Form kehrte der uralte

Seelenbrei beim Totenfeste immer wieder; auchd ie sogenannten Seelentiere (Schlangen, Otte r,Kröte) erhalte n solche für sie ganz ungee igneteSpeisen (Honigbre i , Milchbre i usw.) vorgesetzt

(E. Me y e r , Mythel. d. ebe n aus alterTrad i tion, d ie das alte Seelenfutter nur als Bre is ich vorate llen konnte .

W ir wollen nun übergehen zu dem eigent

lichen Thema, dem Ste rbe oder Leichenbret.Bereits oben 8. 100, haben wir den K i s s

ale Opfer für die ehthonischen Gottheiten beidenGriechen kennen gelernt. Greg e r von Te u rebe richtet über e ine heiduische Sitte, den Götte rn

„formen [ahd. fe rm in i , K l u g e 6, 197] easei necerae rel panie“ z uopfe rn, welche Gaben nach Erbauung der Basilika des heil. Il ilarius (s. Janna,1902, l leilbrete, Nr. 4) diesem Hei ligen dargebracht wurden (K r a u s I , 1 410 gilte t

ein bayerischer I lef bei e inem Ste rbe fallri acht.

„Te teulrllae“

(S chru e l l er I,

Page 119: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

Gebildbroie bei Sterbefällen .

Die Seelenspe iee, die man friiher dem Totense lbst m it ins Grab gab , war die W egzehrung

(visticum ) , die man dem Tote n auch in denMund legte ; als Seelenbrot des Seelen oderTotenmahles wurde es gleichsam mit dem Tote nverzehrt, wobe i jedes S ippenglied „Ante il nehm

“,

d. h. eeinen shgebrockten Teil erhie lt. Die

Frectio penis oder'aproxl adla wurde zum Akt

der Communie s. öpo£wd cg rgi 9 593 , wom i t dieAnte iluehmer übernstürliche Krllfte, Gesundhe i tund Liebesg lflck sich erwerben. D iese Teil ungder Brote war in N m iseh-christliche r Ze it vierfach , d. h. in Kre uzform . Über dien Kreuzbrote haben wir bereits in Zei tschr. öste rr.Volkskde, 1 906, Suppl. W , 0 9tergcbäcke, S. 14,eingehender berichtet. I n Flandern glaubt man,so v iele srme See len sus ih re r Pe in erlösenzu können , sis man solche „Z ielenbreodjcs

(kreusverzierte W eißhrötehen) ißt (ltochhols327; Volkskde. l l l , 23 ; S ts ub , 62 ; S ehm e l le r

I I , An vielen O rten S üddeußchlnnds

erhäl t noch heute jeder an der Totenfe ier Ante ilnehmende im Le ichen. oder T renerhause e inenTei l des Sterbe Toten T rauer oderLeichenbrotes, gle ichsam den Imbiß zum Minneoder Gedächtn istrunke ; manche solche r demS ippengenossen gespendeter Leichenbrote trugensogar den Nam en des Trinkgeschirres, Pietscbe,Humpen (vgl. auch den ngs. Seufluib). diese lbenwerd en von den S ippenfreuuden s is Z ukoet zum

Gedächtnistrunke In dieser Sippscheftsvere inigung be im Leichenmnhle l iegensuch d ie Keime für die Mensa s.Tnbuln fortunue

in derNenjnhmzeit, die ja such m it. e inem Seelenkulte verbunden

‚ war bzw. ist. Die Brechungdes Tu nerbrote s in Brocken (Practic penis),d ie Auste ilung der Brotstücke oder Schnitte,die He rste llung des Spendebrotes in Zeilen ode rRe ihen (s. Fig . 27 u. 28) ist ge radezu typischfür das Seelenbrot he im Totenmnble. Manchesolcher Spendebrote ahm en als Geb ilde v ielfachdie Grabbeigaben nach, ja sie we rden sogar wieGeldm llen oder Goldringe an e ine r Schnur

(\Veidennst) aneinander aufgereiht o der durchbohrt , durchloebt ; d ie fiandrischen Muste llen,welche be i Le ichenbegängniseen ve rte il t undzum Minnetru nke ren peiet werden, tragen ebenfalls ein solches Loch oder Grübchen in der

F romm s nn IV. 204 ; Z i u g e r l e , eine n 50 ff.

l08

Mitte. Auch d ie Fehmsm schen sogenannten

„Halbmonde“

, die bei Beerd igungen gebackenund wie ein Neujahrsg esehenlc in jedes "susim Dorfe verschenkt oder dem Geste in denW egen gepackt wer den, sind ein solches Spendebrot en die Ante ilnehmer sm Trauerfeile Ds

d ieses Spendebrot oft eine durch Brauch undSitte vorgeschriebene Form hatte, so wurde beiden form e ll abwe ichenden Broten für die Verstorbenen (arme Seelen , Arme) den W e rt

„Spende“ aufgedrückt , so z. B. in Deutschböhmen nach J. B lau und A. Jo h n , od er es

Fig. I.

Te ilbrot sus Straßburg. 3 3 cm lung. 1 0 c mbreit, 5 cm dick.(Münchener B i e kere id nn tellung nos. )

Ahnlich dem 8ti ng lebru.vt im W u ts llgü u, der schwäbi

schen Vocheze . der m ec klcnhurgiscl wn Reihensemm el.

der schleoischcn Z eilrnoemmd , dem Bonner Grüsse , demGötting er Schöborling ‚ schwäbischen 8eh ichtoemm el.

S snm burger Stöckchen .Bautzener Pfennigbröichen usw.

Fig. 2.

W ecker:m it Te ih«trichen. Posen. 87 em lsng. 15cm bre it,4 cm dick. (Münchener Bäckere i-Ausste l lung,

wurde d ie Form des orte ll blichen Spendebrotes

auf sndere neuere For men sufg ed rilckt odersufgeleg t, B. ein Zopf auf den W ecken, d ieBreze l auf den Le ib nu r. Ein solches Spendebrot ist in Egerland auch den „Vierwoehenhrot

“,

das vier W ochen (vgl. d ie engl. Months oderMoneths«hl ind, "er l i t t I I, 667, 4 l 5) nach demTodesfalle zum Gedächtnis des Verntorbenen

g ebacken wir d (Egerland 1900 , W} In derSchwe iz ist das „

Jahrzeitbrot“ , eine Oblatio

Page 120: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

104

annun, eine Opferepcnde, welche um Jahrestnge

(engl.Minning-Dcy, Yours-Mind) den Sterbefallessu die Sippe n und Z unftgenoesen, sowie an dieArmen und W aisen verteilt wurde (S tau bIn dem nlemnnnischen Baden hat dieses Jahrtagbrot die Form e ines oben v ierfach, d. h. kreuzurtig gete ilten Schildes und he ißt darum dort

„Schiltbrot“ ; es gehört zu den schon oben er.

wähnte n Kreuzbroten, we lche durch ihre Abte ilung denVe rte ilungszweck bekunden. In Buchloe

(Schwaben) wurde 1 609 bei der Jahrtcgsrnessefür 80 Kreuzer sn Spendebrot für die Armenverte i lt (Deutsche Gene S . „W er

nur irgendwie die Mitte l hierz u besitzt , hat inGossau bis in d ie neueste Ze i t zwei ZentnerBrot an d ie Armen bei Todesfäl len ver-ausgeht.Solche l lrotvergebungeu knüpfteu sich dortübrige ns an e ine große Anzahl u1ter Fam ilien

jnhrseiten (Jubrtage)‘

(S t. Gallen Auchin S imbnch wurden 1 487 am Jehrestage einesS terbefallee an d ie armen Spitä ler pfennigwerteSemme ln und Oste r-(österreichischer)W ein ver

te i l t (Chronik v. Simbach Solche Brotstiftungen sm Jshreatsge des S terbeficlles werd enm ch aufgeführt in der Zei tschr. Geech. d.Obe rrhe ins 1861 , XI I, 82.Auch das ehemals durch ganz Deutschland

übl iche „Botenbrot“, welches dem die Trauen

nachricht bringenden Boten gere icht wurde, istein Spendebrot, wie. das „Spritzbrot

“ und das

„S ingbrot“ oder

„S ing luible

“, ein für kirchl iche

Dienste (W eihm serbeeprengung und Grubegen ug) beim Begräbnisse gespendete s See len.

brot (S tau b 1 1 2 ; S ar tor i 66 ; B i rl ing er, W .ß

78 ; N e ues Z. 1 , Überhsupt schobe n sichim Laufe der Ze it unter die Empfä nger desletate ren immer mehr Anspruch erhebendeBerufsleute (Küsten Sukristcn, hießner, Sigrist,Kranke, Leptonen, Spitä ler user.) ein, so daß derurapfl lug lichc Seelenkult ofienbar immer mehruns dem Gesichtekreiee . lrsm und das Geschenkselbst auf ganz a ndere Feiertage (Ostern B.)übertragen wurde ; dazu gehört z. B. des 1’röbeud

Prösen Pruebeude«, P[riindehr0t, des als 1 ’rae

hunde (pracbenda Pfründe) für die Totenfeier an den Demhermn oder an d ie Chork.nnbeu (Schüler) verte il t wurde (Sc h i l l e rL ll b b e n , 1 1 1 , 3 80 ; VI , 23 8) Ofte rs ist derdas Abendmahl spciuende ode r den Truucrgesaug

Be irut Dr. M. Hö fler,

sm Grube be tätigende Prieuter such als der S te lle

vertre ter des die Seelenspeim des Tote n empfawgenden Kranken oder Verstorbenen aufzufmrseu

(S art 0 r i daher das Seelenbrot such in W ien

„Pfußenbrot“ heißt , oder auch „0 pfer (0 hel

Brot“ (Sch a s t. Fu n k ; L i p p e r t, ChristentumDie Brotgabe derPn ebeude tri tt zuerst im

1 5. b is 1 6. Jahrhundert auf. 1 405 prouenbrot

(S uh i l l e r » l. ii b b e n VI , 1420 prebenda

proeuen. D 1 , 45 1 ; 1 559 v an d e n dod e nachte pronou prouenbroth vor de armenscholen werden gebacken (Oldenburg,Ditmsrsen).1 068 ven d en ol de n dode n hebben se invcrtydengenen achte prcevenbrott vnde 2 marck (Sch i l le rL üb be n VI , 1 790 Prebendsbrod (K i n dl i n g e r 1 1 , Dieses Preebendbrot hat anmanchen Orte n noch die Form den Seelenopfens

und wird auf Ostern als„Dept “ gegeben,

das auf Oste rn (kirchliches, j üdisches Semester)e ine quasi Entschäd igung und laufende Ausgabese lbst für das geistliche Gesinde war (K i n dl i n g er II, die aber ihren Ausgang von dem

Seelenkulte hatte ; näher liegt natürlich die Übertrsgung der S eelenbrote auf den kirchlichenSeelenkulttag (Allemeelentag) i auch su den

Neujahrstsgen m it S eelenkult erscheinen solcheSpendebrote ; so ist such St.h1ichselebrot eigentlich ein Seelenbrot (s. Zeitschr. d. Ver. f.Volkskunde 1 901 , S. N icht bloß um Ste rbe

jnhrestsge (calendae) kehren d ie Seelongeieterder Verstorbenen zu ihren friiheren S iedclungenzurück , wo sie , wie erwähnt , nach dem Todeschon 30 Tage lang b is zum Erbevere inigungs

tage verwe ilten , sonde rn such be im Beginnee ines neuen Jahres (Über die Gebildbrote zuNeujahr; s. Ze itschr. öste rr. Volkskde. 1 908,S. such bei den Bulghren kan n der Totenoch ein vol les Jahr hindurch zur Umgebungse iner ird ischenW ohnung zurückkehren (Ze itschr.

d. Ver. f. Volkskde. 1 90 1 , Neujahr und

Jahrestag spielen alw diesbezüglich die gleicheRolle.

E in typisches Seelenbrot ist der in Z opfflechtenähnlicher Form hergeste llte „See lenzopi

“, über

den wir echon im Arch. Anthr. 1905, Bd. 1V,8. 1 30 e ine e ingehendere Abhandlung gegebenhabe n. Be i Sterbefälle-u tri tt das Z opfgebllckund Totenfeier-Gcbildbw t um Le chrniu auf

(Le opre cht i u g 250 ; Ms n u hu rd t , Mythen,

Page 121: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

Gebildbrote bei Sterbefällem

Auch der Herrnhnter Sehnittknohen, welcher nach Bee rd igung e inenGlaubenegenoeeen imTr! uerheuee von den Anteilnebmern und den

Freunden dee Ven torbenen in Schnitten zerlegtund verzehrt w ird , hat a ngesprochene Zapfform . Auch die eogennnnten Trenerweoken, d ie

en m ohen Orten üblich eind , rind Z Bpfweokenoder weekenartig lengg eetreokte Z opfgebäoke.

ln Egerland gibt ee eogenennte Z unftweokefl,

ein wpfförm igee, längllohee Gebildbrot, welchendort em Jahn etage dee Tode. einee Gewerb

me istere die W itwe dee letzte re n von der Zunft.mit e inem Krügel Bier und einem Schinkenerhält , eine andere Form der S ippenmnlxleo

bei der Le ichenfeier (Egerland Die

Tendenz, frühere volle Opfergaben (Hmmpfer)für die Seelengeinte r durch das bildliche Sym bolnbzulöeen und dieses eymbolieobe Gebilde m it

dem Seelenbrote zu vereinigen , ist bei demZ opfgehäok ganz verd eutlit eowohl durch denVolkshrench, die Spendeazeit, d ie Form und denNam en. Verm utlich kam dieses Gebildbrot oneden gfleehisch

okatholischen Lände rn im späte nMittelalte r noch Deutschland ; nach A. de Cook

(Volkskunde 1906 , XVIII , 79) komm t daseelbe in Flandern nicht vor; euch im Norden

(Schweden, Norwegen) sche int ee zu fehlen.Ein ebenfal ls vom Süd en zu den Südge rmanen

und dann von de zu den Nordgermm on gebrachte nTote nbrot ist fe rner d i e B r e ze l o d e r K r i e

g e l , über welches wir neben im Archiv f.Antbr. 1905 , S. 05 ebgehnndelt heben , unte rDeutung: Brerel Brace let (ebd. brucöl, m ini.brecillurn, brnoile), Sehmuokring , den men alsTote nopfer dure h das Seelenbrot in Breoelebform eblöste. Solche Vere inigung des Spendebrotee m it dem Symbol dee Totenopfern findetsich aber nicht. bloß be im Ilu ropfer, eondern

noch be im Hals oder Arm ringe ; auch der Toteneobnh, der Le inhenkernm, der Kranz fehlt n icht.unte r den festlichen Seelenbroten. Auch i nSchweden hat. sich die Begräbniekringel (begm fning kringlnr) erhalte n. Nach dem Schriftehen:

Allerlei Leute , Bilder nur dem eohwed isohen

Volksleben , von A l fre d von H e d e netj e rnn1, 68R., ist es e ine 1 2 Löcher in sich fassende,in _eiob vie lfach vereoblungene B renel , de ren12 dreieckige l löhlnngen durch gegense i tigeBerühr ung von 4 x 3 kleineren Breze ln ent

Arcblv tur Anlbropolaute. N. m .

106

etehen, die in einem äußeren Brotringe e ingefügtrind (Tuf.VI, Fig . Dieee „tolfhi lukringln

“ vonSohonen dürfte nur Deutschland importiert nein,wo sie nie cltee Z nnftzeichen der Blinker zulinden ist (Fig.Daß der Ring (Ar mring Brace let , Hal»

ring Bnuge) eine Totenopferbeignhe wer, istja. bekannt. Ringe in den elben gedrehten Formwie Fig . 10 , 1 1 , 19, finden eich vie lfach in

prähistoriechen (h oTbne—)Grähern cls Tote nbeignhe (e. z. B.Beitr. Anthr.Beyernn, Bd. XVI,u. 2. Heft , Tafe l VI I , Fig . 4 , Ale ein

Uherleboel dee uralten Ring0 pfere für den Ver.

etorhenen sind euch d ie englischen Treuerringe

(Mourningdi ing s) eufzufaeeen , die bei Ste rbe°

fä llen reicher Leute an d ie Ven u ndten undFreunde verte i lt werden. He z l i t t I , 287,

be richte t dariiber: „The prectice of oderingrings et funernla in in troduced in the early ro

m nce of Sir Amedu , Anne of Clevee , whosurv ived Henry VII I ( 1509— 1547) eeveral

yeere, left hy her wil l ve ry numeroue hequeetee,

und among them we meet wi th several mour.ningwinge of vnrione value to be distr ibutedemong her friends end dependentß Mr.W r i gh tdeecrihes gold enemelled mourning-ri ng formedof two skeletone , who support nme l enrco

phngnn the ekele tone nre covered with witheeneunel and the lid of the eercophegue ie eleoemunelled and her 11 llln lteeeo cron in red onblack ground studdet with gil t heart: and

when removed d isplayß another ekeleton. Underhie will in 1 81 6 Shakeepeere bequeathed 26e. 8 d. npioce to live of hie friends to buy themmemorinl ringe“

(Ve rteilung dee Necbln eee).ltingbeigebcn zum Tote n (nbgelöet durch Lederoder Fellringe) kommen (nach Se r tor i , 83 ) auchbei denTotengebräuchen sem itisch

er Völker vor.D iese Ri n g e od e r B l ug e l (zu ebd. pengzi ;

ega. béng gebogener Bronze ring, welcher nnGoldeu tatt diente ; der Gebrauch des ltinggcldeednuerte bis tief in die Eisenzeit hine in an ;Sch rad e r , 285) sind ein Gebäck 143 2 (pewgel

collyridn) zuerst bezeugt. In Neutitsche in

(Mähren) werden von den W e ib chen kleine,harte , bloß uns Mehl un d W eeeer hergeste llteBänc auf W e idenrute n , wie Geldrollen zu80 Stück aufgere iht , zu Markte gebracht. In

l’reßbnrg vereinigt die T eigllechte die Z opfform14

Page 123: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

Gebildbrote bei Sterhefillen.

Auch der Hochscitslersnz wer e in Opfe r sudie Funniliengeietor ; dem Lsr fam i liaris Deuszu Ehren wurde derse lbe auf dem He rde -

sn

gebrncht , um dense lben für das Eheglüclr güno

stig zu stimmen (Cs to, De re m otion‚Hu eoronu Boreus

l in e imponsntur in (eco nostro LoriUt fortunstss h eist grstse nnptiss

'.

(Plunta s. Anluh ris set l l, sc.

In frfihchristlich-

germsnischer Ze i t werdenschon Votivkronen für siegre ich0 Blutu nge n desGlaubens über den Gräbern der Märtyre r suigehängt. Auch die Jungfernlrrone wu ursprüng

l ich votivcn Sinnes, nahm sber bald symbol ischenChsrakter so (M. H ey ne 1 11 , d. In. wurdeerst späte r sus dem Opfernchmuelcc und Opfer.krsnze zum Symbol des Unverheiratetaeins.

W enn O . L s u ffe r in se inem Refcrste überunse re Gehildbrotcarheiten (Ze itschr. (1. Ver.Volkskde . 1 906, S. 23 2) sagt:„

Früher fand sichder Totenkn ns ode r d ie Totenkronc nur bei denBegri bnissen von Jünglingcn und Jungfrsuen,er entspricht völlig dem Jungfernkranse

“, so ist

dies nsch obige n Nachrict aus den röm ischheidniechen und röm ischmhrietlichen Zeiten nurbedingt richtig , näm l ich wenn es sich be imKu nze b loß um neuze itl iche Gebilde handelnw ürde ; uber das Gebildbrot „der Kranz

“ kann

nicht bloß Jungfernkrsnz , wie B. Barbarakrsna, Msrienkrauz, Joscphskrsns. Il ochzcitkrsuzse in, sondern auch das Repräsentati v des uraltenTotenkn nzes, der zum Seelen. und chthonischenKal te Beziehungen hnt, a. ß. suf Neujnhr (

‘W cih

nschten , Andreas) oder im Frühjahr auch inder Sonnenwende und Erntezei t ') (Kirchwe ih)und der als solches Gebilde heute ein sllgcmein

übliches Festgebäclr, a.. B. suf Oste rn , wurde.

Der sufTotenschi deln in süddeutschen Owunrienöfte rs zu findende gemalte bunte Blumenkranzbe schränkt sich, nach gütiger Mitte ilung von

Frau Prof. Aud re e-E ysn , d ie in dieser Fragekompetent ist , durchaus nicht auf d ie I.edigen,sondern findet eich auch auf Schädeln von Verheirateten. Kurz, wir dürfen im Kranzgebäclre

nicht bloß den Jungferm oder Led igenltrnnssuchen, sondern vie l häufiger das Substitut desnn lteu Tote nkrsnzes ; oft genug ist er nur d ielsuncnhnfte und willkürliche Abe rt des g efloch

J a u ch . Joh. Matl e r i ‚ Do Cornnis etc . 1.ibe lltn

Helmesuul i 1 772 .

107

tenen Zopfgebliclses, das sich für die Hand d esformenden Büchern leichter in Kre is Ring oder

Die Kuchengehäclre waren auch beim altgriech ischen Seelena te zu finden. Lob e ck

(Ag laophsmos 1 062, 1 077) weiß bereits von

„Lichterkuohen“ zu be richten, d. h. die ri ngsum

m it Lichtern bestech e n Opferkuoben «imp a

qmiweg, wie sie noch an Geburtetngen oder angriechisch -katholi schen Feste n üblich sind ; so

w urden sie nicht bloß den chthonischen Götte rndergebrscht, sondern such sis Totenopfer denSeelengeietern suf d ie Kreuzwegc gelegt. Auchdie lsrseliten opfe rten solche m it Lichte r nrings umsteclcte Kuchen, „Chsvsnim

“ genneut

(loc. cit ) ; such der Geburtstagskuchen wsr ein

sus dem Tote nlm lte hervorgegangener Kuchender Römer und Griechen ; spotropi ische Lichterumgeben such diesen (Lobeck , loc. cit.,F ii r die „Seligen“ (pciu zprg) , d. h. für die

jüngst Verstorbenen, hatte n die Griechen e igeneKuchen (m ania gena nnt) (Lob e ch , Agluoph.

die auch bei den neugriechinchen Le iche nbcgä ngn issen sich noch finden. Roh d e (Psyche3 08) verweist nut d ie vsr}1ara Kuchen

aus fr isch gesichtetem Me l de) des Harpolcretee ;den schwedischen „S ichtekuchen

(dän. sigteknge)bilden dre i S ichtebrote (sigte «brfl d) sus frisch

gtßenteltem Roggeninebl ‚ die bei Ste rbefällendort übl ich sind (Alle rle i Leute, Bilder aus demschwcd iechen Volkslcben 1 , 58 ; dazu die griechische 1ral lml

'

ac, Lob e c lr, S s rtori ( 1 2,1 3 , 3 1 , 89) führt ebenfalls solche „S tc rbckuchcn

bei Griechen und Römern suf. Be i den Rhe inhessen und den Leute n un der oberen Nahegibt es ebenfalls e igene „Begrübnislruchcn

(Blätter hees. Volkskde. 1 905, S. 1 0 ; Ze itschr.rhe in. u. westf. Vollteltde. 1 1,

Die S em m e l n , d. h. Brote aus we ißercm

Semmelmehl , welche ein„S eelensemmel“ bei

S terbefälleu geopfert werden. können d ie ve r

schiedenstcn Formen haben, W ecken, Knochen,Z apf; bei der Kruilnheimer „Seelensemmel

“ istder Z apf, d. h. der Spendungsu vec lr (Totenopfer)ausd rücklich aufgestem 1mlt. l n Niederbaye rnlegten be im Seelenoplergsnge d ie dre i nächste nweibl ichen Verwendteu sußer Kerzenliohtem unde inem Kr uge m it Geld zum W ein such fürdre i Kreuze r S emmelu n ied er (s

'

nris

1 4°

Page 124: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

108

In Inkofen bei Moosburg opfert. der Tw i

psthe be i e inem Ste rbe falle auf den Altar e inenMaßkrug , auf dem ein brennendes W schslieht

aufgesteckt ist, währe nd die sude rau Gevstte rsleute Semm eln auf den Altar lege n.Nach dem Tode W olters von d er Vog e l

w e i de , der in W ürzburg im Lusemsgnrten

unter einem Bourne begraben wurde, verwandeltesich des von ihm testnmentsrisch gestifte teFütte rn der (Seelen Vögel (die Voge lweide)in e ine Semmelepende an d ie Kanoniker des Nenm ünste rs, die am Jahrestage se ines Todes gere ichtwurde (Zei tschr. (1 .Ver. f. Volkskde. 1 905, S.

Psnes funcrsles (S ehm e l le r 1 , 83 2 ; 11, 846)sind auch d ie sogensnnten Le i c h e n S e e land T rs u erweck en ; d iese W ecken sindlsnggestreckto, ke i lförm ige Brote, d ie manchmalsls Z üpfwccken, Z unftweclren d ie Zopfform m it

verbinden ; solche „Spendeweclcen“ sind be son

den in Bayern, Öste rre ich, Böhmen und in derSchwei z übl ich. ln manchen bsyerischen undschwäbischen Gegenden trägt die erste Frsu,

die be im Totensm te sum Opfern geht, e ineKerze, die :we ite einen Brotweckeu, d ie dri ttee inen Mnßkrug ; diese Gegenstände werden dannauf die Bshre geste l lt (Blätte r f. hess.Volkskde.1 11 , 6 1 ) Herzog Georg von Bayern stifte te1 405 i n Lsuingen e inen Jahrtag , wobe i jedemErscheinendeu, such den El te rn der unmtindigen

Kinder, zwei Spendewecken im W erte von zwe iKreuzen susgeteilt wurde (Rs ise r, Geech. d.Stadt Lsuingen der W ochen ist ein hät»

figes Spendebrot bei Sterbefälleu in Süddeutschland , das möglichst groß und zahlre ich so der

Ki rchentür im Augenblick des W eggebens alsSeelenbrot an die „Ante ilnehmer

“vershreicht

wird , e ine verkirchlichte Form der Comm uniesm Grabe des Verstorbenen. Ursprüngl ich wen nes d ie Seligen , d ie Seelen der j üngst Ver-stur.

bauen , weite rhin die « unterirdischen Ge iste r,welche vor der Sant nsch dem W interschlnfe

wieder zur Erde hersufksmen und ihre Opferzu Fruchtbsrkeitszwscken von der überlebendcn

Sippe erhie lte n ; diese S pendehrote , die s uch d ieArmen erhielte n, hießeu Almosen, Spende, Gabe,Steuer, Zol l, Bode usw.

\Veuu i n Rothenbsum (Böhm en) eine er

wschsenc Person sus einem l inuernhofe sti rbt,so werden an die Ialento des O rte s, d. h. an die

Hoffst Dr. M . Il ö i ler ,

1uv ohnersippen, so v iel Brote verte ilt, als in demO rte wohnen ; dns Brot heißt „Spende“

; such inder Gegend von Frohensn (Bayern) gslt dieSitte , daß msn siebe n Tage lsng kle ine Brote,denen ds. W ort „Spende

“sufg estempelt ist,

unter d ie Arm en verte il te (J o h n , Sitte n 247,In der Oherpfnls kann msn die „Spende“

n icht. genug shbete n, um sichere Ruhe Vor den

S eelcngeistern zu heben (Sch ö n w e r th 1 ,Die Spende entnpricht der griechischen Prosphora. In Lüneburg heißt das Totenspendeb rot such „B

ü-spend“ (rt: Le iche) , eineRe ihensemmel oder ein Z eilenbrot. Ein solchesSpendebrot sn d ie snte ilnehmenden Sippenglieder ist such des dithmsrsische „Stauden oderS tutenbrot“ , das in W estfalen such T o t e n .

s t u ten heißt (W ü s te 53 ; Se r to r i 24) undbei e inem sogenannte n S tutentoten sis bessere s,feinem Seelenbrot, auch als „

S tutvrecls“ ven

te il t wird. Vermu tlich war es ehemsls ein

Saab oder Erntegebück m it e inem Symbole derfi nchtbsrkeit, das dann beim Seelenmnhle suchzu r Verte i lung ham , des aber eigen tl ich und

ursprünglich beim Begrübnismshle nicht typischist, wenigste ns nicht sllgemein ; es kommen sis

solche Ausnshmegerichte such Strude l in Ste iermsrk, Kröpeln (1403 ) Krüpflein in W ismarbe im Begräbnismahle vor, doch sind dies , wiegesagt, ganz se ltene Ausnahmen.Unte r „Stute n

“ versteht msn im Lüneburgischen such jedes andere Gebildbrot, desan gewisse n Festlegen dort üblich ist, eine Versllgemeineruug des B egrifies , die leicht erklär

D ie „Stute“ ist e igentlich ein die Ste ißkerhe

(Ste iß sind. stiuz , hell. stnyte , stute urn

gygium , Bürze l) dnrstellendcs niederdeuteches

Spsltg ebi ck F r. \Vö ste schreibt ( in d. Zeitschr.d. be rg. Geschicbtsver. X , „Unsere rundlsonvexeu Bauernstuten m it einer tüchtigenKerbe oben sind die wahren typischen Stuten,wie jeder leicht sus dem Z usammenhnnge der

Namen mit ebd. stius und bergisch stnetingBörw l) erkennt

“. Bei ostfriesischen Le ichen

beg ilngniesen wird das Brot heute noch verte il t;als „Totenstutcn

“, welche m it Korinthen verse tzt

sind, kommen sie such bei Begräbnissen heg ibterter westfälischer Fam il ien zur Verte i lung so

die Schulkinder.

Page 125: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

Gebildbr0te be i Sterbelüllen.

Auße rdem gibt. es lokale Gebäcke , we lchein dem zei tlichen Z ueummenfalle dee Sterbefalleerni t endeten Gebl clceeiten ihre Erklärung findendürften , eo B. die oben erwähnten Krapfen,Krapfennudeln und sonstige eogenannte N u d e l n

(sudd ) ; eo können die Schmelngeböclre der

N hlingu eit oder Erntem it auch auenehme

we in zum Totengebliok werden. In Altbeyern

geb ee „Leichcn oder Z ehrungenudeln“, welche

1803 verboten werden tu ren, kle ine, rund aus.

gezogene Teigfladen, welche man bis zum Auf

gaben dee Teigee auf die über die Le iche eue

gebrcitete n Lehen legte und dann für dieTrauerg8ete in heißem Pfunnenechmelz buch ;

durch dee Verzehren denelhen eollte der Geiet

dee Ven torbenen den S ippengenoeeen zugutekommen. (Churbeicr.Regierungehl. 1 803 ,Un it sind jedenfalle auch die von den Ab

fällen d ee Seelenbrotee oder aus verschiedenenBre ieorten oder dem Seelenmehle hergeetellten

K löße oder Knö te l , welche bei Ste rbefl lllenüb lich eind bzw. waren. Im Elsaß ist der Mehl.knötel sogar d ie Beze ichnung für die Tote nzecheale Hauptgericht dee Totenmahlce (E leäeeerW örte rbuch H, Im al ten Indien gab es

ein „Kl öße-Vliteropfer“

(Sch r ad er 23 ; Me ye r ,Mythohd.G. 1 18) bei dem dort etreng gerege lte nTotendienetc .

In dem Dithmareiechen gibt ee „bunte Mehlbeutel“ (bunten MißB ild l), eine Art Mehlpuddingin einem Tuchbeutel gekocht aue Butte r, Mehl,Ehen , Korinthen und Ros inen , welchen Kloßoder Pudding die I.cid tn genden ale S te llvertre

tung dee S eelcnmahlce ethe lton (Unwell 49;

Sch e i b l e IX,Über dee Geb ildbrot dee T otc nach uhe e

ß. Z eiM hr. d. Ver. f. Volkskde. 190 1 , S. 455.

Die T ot e nh c i ngebficke haben w ir schonin der Z eitechr. d .Ver. f.Volkekde. 1902, S. 430 112

unte r Knanfgebäcke abgehande lt und diesevernchied enen , meist an Seelenkultfeettage ge.

bundenen Knaufg ebiielte, m it zwe i oberen undzwe i unteren Koudylen versehenen Gebildhroteals den in Teig hergeste ll te Symbol des Knochens

(Schenkelknochcn von Tieren) erklärt ; dieseunsere Deutung findet eine Unte rutiitzung durchdie Tateuehe, daß die alte n Ägypte r d ie nämv

liche Ze ichnung, die wir ale Typus oder Urfortn

109

1-Iiercg lyphe „eut“

(Vord erbug doc Riedel ) fiirden Tote nopferhraten hatten. Dion Hierm

glyphe erwheint auf den Speieelieten an denW änden der Gmbhanunern der zwe ite n Dynastiehäufig (W i lk ineon , The Nennen and Custom:of the ancient Egyptian 1878, 11 , 28, 3 5, 468 ;

Fig. 4.

n u n) Z eichenblld für ein nltügyptimhee Pleiechgericht

in den'l

ctenepeieelisten ; b) Hlemg lyphe ent Vorderbug dee Binden) ; 0) Typen d ee Knaufgebu kee ‚

vom

Ve rb-er in Z eitechr. d . Ver. I.Volkekde. 1 002 , Tafel I l ,

Fig . 1 5 aufga tnllt.

F l ind e re P e t r i e , Kahun FLV; Hewm , Tableof ofieringe from Pyram id) ; vie l leicht gibt dieseBeobachtung e inen Fingerze ig dafü r , wie d ieursprünglichen Tote nopfer nie Gehildbrote auchwandern konnte n ; das koptische Möncbturn wäredann v iel leicht derVerm ittler der Form geweeeu,welche alsKnuufgehäclthie zu den Nordgermanengedrungen se in kann. Du auch andere Gebildbrote wanderten , eo wäre eher eine Entlehnungund W anderung hierbe i anzunehmen , ale die

gle iche epontanc Entwickelung bei den Germanenund Ägypte rn.

Lebkuchen -Mode l, um Bad Tölze ine Schlachtazzene darste l lend .

W ir reiben hieran eine Abbi ldung , welchee ine Schlachtungeeae ne nut e inem ol»crbayeriechen

der Knu d gebiiclce aufgeste llt hatten , auch ele Lebkuchenmodcl (Tölz) darstel lt., aus dem Jahre

Page 127: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

Gebildbrole bei Ster b ehi llcn.

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Page 128: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

Fig . 1 . W irteheuecchild und Z unft.ee iehen der Bäckerin Bed Tölz (Oberbayern ) (8 Em zeln um das

Z unftweppen der oberhayerleehen Bäcker von

e inem gefl ochtenen Ku nze um geben) um dem

B iete r. Mueenm du et

Fig . 9. 0ete rlrrene eue 0 0. aun ll (Frl. G rü ner) .Fig. 8eeemkringel eue Bulgarien (Original von Herrn

A rn e) , 1 2 cm im Durchm .

Fig . 4. Tolfh i ln-Kringle eue Eelöf (Schonen). 40 cm imB ureba . Orig in“ von Frl. L e n g f e l d inBa rock.

Fig . Allerheil igenkrnnz , Pete ngeechenk in Nieder»0eierrelch (O riginal vonHerrn Dr.Pr ienh e u f).

Fig. 6 . Kefleekrenz eue St. Gnllen (Original von HerrnPfe rrer G i ann i) .

Fig . Koled n (Knientechen) eue Bgerle ntl (Origineldee Her rn A. J oh n) .

Fig. 8. W uppen der Bäcker und H ül len un lt in Boe

he im i. mu ß, 1 7. Je lnrha zwei gedrehte Ringeüber der Boeette und neben dem Mühlenrnd e.

Fig . 0. Dud enring (Oodlring Parenring) eue E ger(Original dee Herrn A. Joh n).

Fig . 10. Kranz (Oberbayern) . Nikole ibrot (Oberpfelz ),auch Ze ichnungen von Dr. B . B e r t rn e u u .

0 . B . V. A.

8ien itee nue Konntenti uopel . ged rehte K ringe l(Origine l von Excellenz B e thg e n) .

Fi g . 1 2. K rane eue Neiße (Sacheen) ; Original von FreuL. Onu l) .

Bierring (uns ei1 e l terern Teige ; Süddentechlead ) .

E lerring eue Herebrnelr (Original von Herrn11 . M ü l l e r) .

Fig . 15. Mohuring (gedreht , m it. Mohn beetrent)St. Pete rsburg (Origine l une der MünchenerB&cbere leuaete llung 1 0 X 10 em bre it,S cm dick.

Fig . 1 8. Nenjebrehringel eue Xerburg (Origiunl von

Exzelleuz von S t ü l pn e g e l) .

Fig . 1 7. Oeterriug vom Teunue (Orlginel v. Frl. B cbert) .Fig . 18. Funken -ing um der (irgend von B ibcreclt in

W ürttemberg. nur einem Art ikel von B oehho l z in Leipz. l lluetr . Zeitung 1 808.

Fig . 19. Ku nz zu: Z ur. (Dnlmntien) (Original von Freifruu von B e c h to l sh e im ). Die Dre hung desKreuzen int durch E inschnitte merklert ; i hmlichee Krenzgebi ek iint eich in Torbole (Südtirol) und nie ) l inietur-Oplergebl ch in der

nczpoliteninchen Krippe im Münchener Ne th»nelmueeum .

Pig . 2°. Kreuz Von W eetmeulend (Schweden).Fig. 2 l . Kreuz t ue Drcedcn (geflochteu , m it Emzein

be legt und e ine größere Feetenbreeel um

enegeetette t ; moderne Gebi lt der Be

eidenzbi cken i. 8 1 cm bre it, 28 cm la ng , 2 cm

dick (Originul von h un L. G e u l) .Fig . 2 1 Kreuz (Oberbayern).Ringe ln (Schönen ).Nikolni

brot (Roding 0 berpfnlz), auch einem Me nueltript von He r tm u n n in 0 . B. V. A.

Fig . 88. Ringeehniclrele one W ürzburg (von B e rtm e nn

in 0 . B. V.

Fig 24. Lorbeerkrenz‚ W ei hnechtegehl ch uni Fehmern

(Origine l von Fre u Juetiz ret O rn ve n horet)(80 X 80 cm ).

Page 129: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

Tafel VI.

Archiv lur Anthropologi e. N. l . M . \‘

l. F r le cl r. \' leu ca S oh n le Ru nen bv rö

'

g .

Page 131: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

VII .

E rgebn isse u nd Aufgaben d er m exikanistischen Forschung .

Von Dr. W ei ter Lehmann ,

Au lstent em Kgl. Museum für Völkerkunde zu Ber lin.

(Mi t m u ver und xx.)

Herrn Professor Dr. Eduerd 8010 1' in en!richtiger Verehrung und Denkbnrkoit gewidm et.

Vorb em e rku n g:Die Schreibsrt der indieuisehen W örte r und Namen ist d ie spenische. e vor n und e = k; vor

0 und (r) zu sprechen. elt = tu h ; .r ( im Hes lknnischeo) steht etwe in der M itte zwischen dem trenzbsischen eh und dem ite lieu ischen ss. Die den hlnyesprechen eigenttiutllchelt .l .etras heridas“ (durchbezeichnet) werden durch g leicht ei tigu Öil uen und Sch lie ßen dee H undes und des Kehldeckele gebildet.

I . Einleitung .

Ffur jede W issenschaft ist es uutzlieh, von Ze itzu Ze it den von der Forschung snrt

'

ickgelegte u

W eg zu überbliclten, um sich kritisch über d ie gesicherte n ltesultnte klar zu werden, deren inne relogische Verknüpfung neue, fernere Ziele steckt.Die „mexikanistisohe Forschung

“ be schäftigtsich m it d er Natur des Landes und rei ner Bt>‘

wobner in den verschiedenen Perioden der E rdv

geschichte . S ie ist unsufiösber ve rknüpft m itden Studien , we lche die benachbsrteu GebieteNord Mi tte l und Südamerika betreficn; sie

hängt. zu sammen m it el! den Fragen , die denUrsprung des Homo emericenns zum Gegenstandheben, und trägt. in letzter Linie dazu be i , dasProb lem des Ursprunges des Menschen undseine r Kulturerrungenschnfteu aufzukliiren.

Es kann daher keiner der E inzeld isr.i plinene in Vorrang vor anderen e ingeräum t. werden,de notwendige rwe ise zur Lösung einer Aufgabem it m ehre ren Unbekannte n such mehre re Faktoren gegeben se in m üssen. Es kann folglichin der Entscheidung über den Ursprung der

mexikenischen Kultur und ihrer einzelnen Kulturkre ise, sowie ihre Beziehung zu ander en derNeuenoder Alten W elt weder d ie Anthropologienoch d ie noch d ie E thno

W ir te i len ganz die von E h r e n r e i c h eutwickelo

ten Gm dsßtse‚ e A rch . Au thr.‚ N . P., I l l .. S. 40 b is 42 .

Die Lingu istik wird z . ll . von D. G . B r i n tonsehr in i hrer Bedeutung iiberschi tzt , wenn er sagt :‚ The l ing u istic is the on ly bes is on which the sub

d ivision ot the rece shou ld proceed ' , e. American Race ,New York 1 89 1 , p. 57.

Archiv litt Anthropolog ie . li . litt VI..

logie , noch die Mythologie usw. allei n msßo

gehend se in ; diese m üssen sich vielmehr gegense itig erghnnen. Hierzu komm t eher noeh, daßeuch die Tstszcbeu der Geschichte und Traditionvolle Be rücksichtigung erfuh ren m iissen, daß dienrehäol0giseheu Ergebnisse dam it i n Einklang zubringen sind. De weite r der Mensch überal l seider E rde vom K lime, vom Bod en, derVege tationund Tie rwel t in hohem Grade sbhängig ist, d ieseaber in ve rschiedenen E pochen der Erdgeschichtegewechselt heben , so sind für unsere Unte rsuchungen außer der Kümstologie, der Geologie,Botanik und Zoologie vor nllcnn euch d ie pflanzenund tierg00grsphischeu Gesichtspunkte und paläo

outologischen Erge bn isse im Auge zu behalten.Die Fülle d ieser Aufgaben , d ie Masse des

b isher sngehä uften Tatsachenmsteriels e inerseitsund die Zwe ife l , I rrtümer und Vorurteile inv ie len der bisher be rührten Di sziplinen andererseits mnlm eu dringend zu bescheidencrVorsicht.Es wäre daher übereilt, wol lte ich es unt er

nehmen, im Rahmen dieser Arbei t irgend etwasAbschl ießendes an zusprechen. Vielm ehr kannnicht scher! genug betont wer den , daß wir inder E rkenntn is der Geschichte und Urgescbiclnt e

Mexikos und seiner Bewohne r in den e rsten Anfängen ste hen, daß erst. eine Menge festg ewurze l ter Vor urte ile zu bese itigen ist und d ie gesicherte n Tetsechen imm er noch nicht genügen,d ie zweife l los früher e inmal vorhanden gewesenenZusammenhänge aufzudecken.Je, man kann sagen, daß dies überhenpt so

lange durchsns unm öglich ist , sie nicht pian

15

Page 132: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

l i d

mäßige erehäolog ischn Ausgrabungen unte rnomm en werden. Der Boden Mexikos ist. vol lvon Altertüm eru. Früher begnügte man sich,

Scherben und Figure n aus Ton von der Oberfläche aufzulescn , ohne Angabe bestimm terLokal itäten. DieAngabe „Mexi ko' galt als völligausre ichend. Erst spätere Re isende und Forscher führte n die Ortsbestimruungen ge nau durchund haben so zunächst die Aufste llung hose n.

derer Lokaltypen erm öglicht. Große Verd iensteheben hier D éa. Ch e r n e y , A l p h. P i n a r t ,H e rm a n n S trob e l , Ed u a r d S e l c r , Ch av e ro u. a. erworbe n Insbe sonde re hat. Se le rauf sei nen wiederholte n und ausgedehnten Re iseneine Reihe scharf markierter Lokaltypen fest»ste llen können, deren Verbre itung zugle ich auchwichtige Schlüsse übe r alte Haudelsbeziehungeugestattet. N euerdings haben die großartigenAufräumungsarbe ite n , welche die mexikan ischeRegierung durch L eopo l do B a t re s an denPyram iden von Teotihuacen in Angriff nehm enließ n icht nur d ie Angaben der alte n Autorenglänzend bestätigt, sondern auch eine Mengeneuen Materials zu tage geförde rt. Aber wirklichschichtrreis0 Ausgrabungen sind bisher nur inganz ungenügender W e ise erfolgt , obgle ichgerade sie von dem allergrößttan W ert wiiron.

W elche Überresuhungen mögen die Ruinen vonT u l e , Xooh i ca l co, Ch o l u l a , P a l e n q u e ,O c o s i n go usw. im Scholle der Erde bergen !He lfen wir, daß B e tres wenigste ns in T eot i

hunce n systematisch vorgehen und von dieseral ten , von e inem unbekannten Kulturvolke er

Siehe He rm a n n S trobe l . Archi olrrg in ce Be i

träge , B e rnburg tsss. 2 Vol. Ülmr ( trnarnenis sul

Trmgul it ß°lt aus Altm eai lm. Hamburg u. be lpeig N ot .

( 3 8 E d uard Be i e r . Die archü .hg isehen

E rgebn isse meiner erste n m exikan ischen R eise , Ges.

Ablullg. l l . Berl in IBM . bis 3 8 7 ; s. auch aelne‚ Reb e l.rlele aus Mexlkn

'. Berl in last) . pas.im.

Die Samm lungen Von D. Ob e rn ay u. A . P i n ar t hatl t .

'l‘. Ham , im Musée du '

l‘

rm adéro (Paris) in sorgv

ti ltiger Ordnung au fgeste l lt. Das B erliner Mam m

ve re in igt \°or al lem m it der alten Sa mm lung U h d e

d iejenigen wm H e rrn. B l reb e l un d l i d . 8 e l e r. Der

j üngst Ven torlre ne A l l t e d u O lra v e ro hat. he m m lerQVe rd ienste um das Museo Nac ional der HauptstadtMex iko.

Siehe L e on. B e t re s , memoria quepresenta al XV . Congr. In t. de Am erica n ista s. Méx ico1 906 . 8

' Ta fe ln . 2 Karten.

aierten‘ Tonge fäße der 10 Ta fe ln des Append ix sind

übrigens wohl Fälsc hungen.

Dr. W a l ter Lehm an n .

Siehe T ac he rt M a l e r , G lobus , Bd . 82 , B. 2 25:

E in Te il d er ‚ bm n vg l . auch W . H. B ohn e n , Archan l. Research» . Fie ldCo lumb. Mur. Anthr. 1Vol. p. 1 04 — 10 0 bezüglichverschie dener Be uperiodeu in C h i c h e rr l t z e .

bauten Ruinenatlltte den S chle ier des Gehe imn imce lüften werde.Merkwürd ig ist, daß nllenthalhen in Mex iko

e igentlich nur Erzeugn isse e iner nl»geochlou enen,g le ichmäß ig hohen Ku ltur g efunden werden, die,w ie schon gesagt , wohl lokale Besonderhe itenin Sti l und Technik aufwe isen, d ie auch h ier undda m ehr häuerieeh roh von den Prod ukte n e inerverfe inert en Kultur, wie sie in g rößeren Städten

(M e x i ko, Totz cooo, Chol n ln) herrschte ,nhoteohen , daß eher d ie Vorläufer und B inde

g lieder ‘von den rohen Anfängen b is zur B lüte.ze it fehlen. S icher ist jedoeh_die mexiknnirehe

Kultur n icht in den wenigen Jahrhundertenentstanden, d ie eeit der myth ischen Auu v

ande

r ung aus der Urheirnat A zt lan-Chicomoz too

( lo6 l n. oder ger erst te il. der Gründungder Hauptßtnd t M e x i c o-T e noeht it lun ( l 3 26)rerfloeren sein rol len. V ielen spri cht dafür, daßd ie Mex ikaner und d ie etammverwaudteu Nanav61ker w ar später als ihre“

Nachhm ‘ ölker ein

g ewundert sind , daß aber d iese Einwender ungin eine ziem l ich fem e Vomeit zurückre ichenmuß, für welche d i e e inhe im ische Trad itionkeine Dokum ente m ehr zur Ze it der Conquistazu beeitzen sch ien. I rg endwo im Bo den m üm n

daher d ie Vorläufer jener hohen mex ikanischenKu ltur zu final en sein, welche d ie Spanier 1 51 900 sehr in Erstaunen oe tzte . Andeutungen älte re rKultursehichte n in Yucutnn finden si ch be i

Tool»e r t den en gr oßartige Erforrschung der Mnynrninen Y ueetnnn und Guate '

meln lebhafte Bewunderung verd ienen. Erspricht gelegentl ich von den Trümmern e inerKul tur, d ie auf den Triinnnern einer noch älterensich erhebt. heklngenuwert ist e l aber,

«laß von all den gewaltigen Ruinen der Maya»\°ölker ke ine e inzig e in der Anfeinnnderfolge

ihre r Kulmrwhhhten durch ti efge lwnde Aus

g rabungen erforscht wur de ! D ie Menge dervon Toe bor t M a l e r u. unt eruueht en Ruine n

|»lät1ß hat zwar eine im einzelnen abwe ichen—iu,aber doch im ganzen bemerkenswerte Einhe itlichke it des hie_vastils und der Muyunrchitektnr

erg ehen. V ie lleicht aber wäre d ie erechöpfende

Page 133: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

Ergebniu 0 und Anfguben der mexikunintiachen Fon ehung.

Annugrahnng e inen ein zigen Orte ! für d ie dunkleVorgeechichte Z entrulam erikaa und dam it auchMer ikoe von v iel größerer, ungenhute t

‘ Bedeu tungg ewesen.

Verm utlich l iegen d ie D inge in Mexikoähnl ich W ie! in Por n, wo neuerd ings U h le d ieKuultun nfäng

e in d en rohen Tongefäß3 cherbenvon Muschelhaufen beiAneon nachgew iesen:hat ‘)Ehe aber d iese m hüologizchm H i lfsm itte l

nicht herbe igehmcht und nutzbar gemachtwerden, kann von e iner Schilder ung «l er prih istorischen Völkerverechiehungm. und der Entescheidung der Frag e nach dem Ureprnnge derm ex ikan ischen Kultur ke ine Rede ne in.

E ineVorumfle llung d ieser Betrachtung rechtfertigt sich dam it, daß s ie es una erübr ig t, in denfolgenden Abschnitten imm er w ieder d ie Lückenhaftigkeit un»ere r jetzigen Kenntn isse zu betonen.

Z weckm iißig emche iut es , mit. den bibl io

g raphischen Lite rntnm achn7eisen und dem

Quellemnnterißl ennore näheren Ausführungene inzu le iten.

II. Blbllegraphisches.

D ie Arbei ten re in bibliographinch0r Art., d iete i le Mexiko im bem nderen, te ils im Zus ammenin ng e m it (lem iibrigen Am erikz behandeln,sind ziem l ich zahlreich. Abgesehen von Quellennachweiuon , w ie sie eine Reihe der np nnischen

Autoren den 1 8. hin 18. Jahrhunderts in ihrenWerken, m e ist. in der Ein leitung , enthal t en, sindals grundlegend und äußerst W ichtig d ie Werk evon A n ton io d e Leon y l ’ in e lo

E g u inrn y Eg u re n ( 1 755 3 ) und B e r inta in

S ou ua ‘ ) ( 18 l 6 hin lß2 l ) zu nennen ; nie

Si ehe Uh l e . B ericht über d ie Ergebn isse m einerei

'

udnm en'

kun im hm Reisen. Cumpt. rend . XIV. Int. Am .

O ungr . Stuttgart 1 900 . l id . l l . S . 578 b is 679, M cb ildtlngen

X V I I I bis XX .

A n ton io d e L eon y I‘ i n nlo. Bpitmnß de laB ibli0 lmm Orienta l Occirle nta l ‚ Nßuticn Gm gn

'

t

flcn Ed it. Mad rid 1 6 29. l l Ed it. von A n d r és( l nn zn l ne l d e Bu rc in. Madrid 1 787 — 1 73 r' ; tom .

fO I‘.

J. E g u i u rn y l i g u re n ‚ Bibl iotheca Mex icanati ve en ulita rum historin v iw rum qui in Amerim l i0 v

ren l i nnti vol u l iki geniti in ipsum dom ici l io nut ntudiiu

nnciti‚ qnnvio linguu ncripto nliqu irl trm l iderunt. Turn .

(Bucln tnho A hin C) . M exico l'

o‘

bß. fu l.’ (ein Tei l derweiteren Buclwl nben bl ieb

B e r i fl n i n Sonne . B iblie lecn l l ispunoAmeri 'anna Mex ico I S IS— tei l . 3 ve la fol. m en .

Il . Ani .gnhe (ungenau) , Annrcum vm l85 3 .

1 16

sind sehr zu verlässig und erwähnen eine Fülleselte nster, zum Teil spl te r verloren gegangenerB ücher und Manuskripte. Auf jenen dre iWerken beruhen d ie m eisten der später inMexiko ubgefinßten B ibliographien. Besonderswertvol l unte r den Werken neueren Datumssind d ie von Joaqu i n G a r c i a I caz ba l c e t n

( 1886 1) m it. Nuchtriigen von N i col asV i c en t e d e l ’ . A nd rud c und l

’. A.

d ie das U ., und 19. Jahrhundertbehandeln. H ierher gehören auch h ihiiogw

phieche Be iträg e von Ad. F. B and e l ier ( 1 880B eau voi s ( 1899 Léon L e i ca]Mehr unter spruchwissenechaftlichem Geeicbt&

punkt von Inte resse eind d ie 'Arbeiten von

D. L ore n zo l l e rvas ( 1784 Joh. S e v e r i nVat e r Conetant in e S am u e l Ru f in eeg u e H . E . L u d e w ig (1858E G. Squ i e r J os é G u ad e l np e

D. Joaq. G a rc i n l c nub s lce tu , Bibliogrnflu

Mex ican» del uig lc XVI. l ' pt. S er ienVol.—4°mny ur. i ndex von Onthn r in e A. J an v i e r.

N i cola: Lw'

on , Adid onee ii In Bibi. Al ex. delsiglo XV I , im Dolch inet. Bibliogrä tico Max. 1 902 .

Rum . p. 43 fl . N icoln n Leon , In B ibliogratia

on México en el High) X IX. Be l. Inst. B ibi . H et .

Nam . 8. Mexico “ 09. p. 55— 00.

Vi cen te d e I’q A n d ra d e . Enu yo Bibl iogni il c o Mexienno del l ight XVI]. I l edic. Méxicom o. Vol. ( l. Anz-gabe in den , ) l cmoriu. de laSoc. tAlznte«' bl ieb unvol lendet.)

P. A. (l ernte (S. Archäologie et B ibl iographie Nexicuinn .

A d . F. B e nd e l i e r . Notare on the bibliogn phyof

Yucatan und C entre! Americe mal .Ben a vch , Les publica tions re lntires ii l‘unt ien

Met e depuie une trenta ine d ‘nnuéee . Paris 1899.

L éon L e j e e l . Les nn!in.uitée mez icninee. Paris"902. D

'(nur B ibliothi»-;ue de B ihliugrsphies Critiquea

publ. pur in See. des etudes bis t.. tu e.

D. Loren zo H en ne . Ceui lug o del le Lingueeonosciu te Notixin della iu ru etflnini e d iven-ini .Genen. l

'art. Dunn. span . Madrid wen.

Joh. Se v e r in a e r. Linguurum totient urbiaindex u iphnbeticus ih r-d in i 1 8 15. l l . Anflug. von

B. J ii l g . Berl in 1847 .

Gu n st. Bam . Rn f inn quc ‚ Atlantic Journa l,und Friend of Knowle dge. 8 Nummern, m it m hlre ichen

Vt»kli bu lnt‘ ien. i 'hilmle lphin l fl3 2f8 3 .

I I . R. I.u d e w i g . The Literat ure of Am . Aborig.

langu ages. Lunch nu , nase. lmnrbe itet von

Tu rn e r. Vg l. N i co ]. T rü lm e r. B ibliog r. Guidet o Americe n l .itlem t. London teen; America: und

nrientn l record , Nov.— l äßt (No. S t ) , Nov. 1 860 ; 1 884 ,

no; N. Bor. Vol. No. 7— 8 .

E. 0 . Rou te r, Mu nog i‘ l ph of Authors who

have written un the l .nngunges ot Centrnl America .

Aibuuy tum .

Page 135: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

l-Irgohnin e und Aufgnhen der mexiknn ietinehen l°‘

on ehnng.

E i n he im ieehe B i l d e re ehr if te n.

H i e tor inehe Mon u m e n t e.

Die Völker mexikanischer Zunge ben ßeu

wie e ine Anzahl fmmdupn chigerNuchherstümrne,die Mixteken, und wie die Mey:

von YucMnn und Guatemala ein l l ierog lypheu

l ystem , da. ihnen gentntte te , in rebuenrtigen

Darute llungen unter Zuhilfenahme einen gu t

geordneten Ka lende rs historische Ereigniu e zuüberlid em . Leider heben nich von dernrtigan

unschl tzhnren Originalen nur echr wenige Bruch.

stücke erhalten , d ie fas t m chließlich mexikn

nischen Un prungee sind. Schon unter demvierten König I tz countl ( 1 427 bis 1440) eollenalte Bildersehriften vernichtet werden sein

Große Massen demelhen wurden eher epl tcr

durch d ie Spanier , vor nllem den sonnt no

menschenfrcundliehen ernte n Bischof vonMexiko,

a zim gn, bei der Pl ünderung der Archive von

T etz eoce verbrennt.B iene Bildernchriften enthiel ten d ie W ender

engen um der Urhe imat , die Stationen bis zur

Ankunft nm See, wo spä te r Me x i ko gegründetwurde , d ie Regierungezeiteu der Könige , ihreEroberungen und ande re merkwürdige Begebenhe ite n. Z weifellee geb ee l hnliche Dokumenteeuch bei den kleine ren Staaten, die n icht gen deaztekiecher Abeinmmung waren. Gewinne Bilderschri ften hundelten auch gleichze itig von den

Begebenheite n verschiedene r Ilern chnfteeitze.

Originnldokumente , welche die vielberühmten

Züge derTol teken darste llen, sche inen volletänd igzu fehlen. Die mexikan ischen Bildernchrifte n, wieder Code x Botnrini , Code x Anbin 1 676 , Map.

de S igiienu , Maps de Tepechpnn now., ergänzensich gegense itig recht Andere wiede r

Eine Übereieht iiber d ie erhnltenm B ildereehrihß n

der Mixma »'l‘

u p nteken hnhe ich im d umm . de la SOC .

dee Amérim h ten, Pnrie, N. Ber.. tom . I I p. 3 — 42 ,

gegeben.

Siehe 8 e h e g u e ‚ Hin. de Nuev. l lrpnr'

m. lib. X ,een

Code x B otn r ln i he i Lord K i n g eborou g h .

Mexienn Antiquitlee ( lo ndon IBM — IM O) , Vol. I . 8.

E . Bohn e . Hietc lre de le nnt lon mexienine dnpuln

le dépert d'

Antlun jusqn‘u'

t l'arrivee den Cunquü nnts és

pngnols (et nu dr ink (le l 807 ). HD. ilgu rntif nomnnpnuné

de texte en lu nge n Nnhnntl Ronrod . du Cod e xd e l 576. Pe n

: 1 893 . M ap. d e 8 ig ii e n z n. publizie rt w ert von G e m e l l i C u rre r i in re inem Gir o d elMondo \' l (a nl i m m. von A . von ll um l mld t ,

Von den Cord illéres . Farin 1 8 l0 ‚ A li ne. pl. XXX“ ,

l l7

neigen große Abweichungen h insichtl ich der

Chronologie, m Gnl lat in vernulnllte, d iese Artder Überlieferung sehr zu unterschätzen. Im

ganze n ist ihr historischer W e rt unbentrci tbnr.Le ider uber fehlt ee einmnl nn genügend zahlre ichen Dokumente n, die eine Kriti k der Chronologie erm öglichen würden , nndereree ite re ichenel le diene B ildernchrifte n nur wenige Jahrhunderte zurück , so dell bere it: etw. mit dem

Jahre 1 3 25 n. Chr. die mythische Ze it beginnt.Inwieweit dnvon der „Codex und

dessen verwendto B ilden chriften in Paris,nnch denen I xt l i lxochi t l w ine „Historie Ohio

chimeca“ schrieb , e ine Ausnehme machen,bed arf einen ganz nuefilhrliehen Studium Ich

habe Grund m glauben , dnß dieser letzte nCodex ger ke in O riginal , m ode rn e ine , nller

d iugs echt gute, Kopie aus der erste n Ze it der00o dm te llt. Die Re ihenfolge se inerBlätter, die fiir die Chronologie mnßgehend ist,

von K i n gsboroug h , Mu . Antiqu itlen , vol. W . von

Joe. F e rnando B s m l re s int Mi ne geogrli fleo. h istorieo y eetnd latioo de le Bept

'

lbl. hi elt. puhl. por. Aut.

Gnrcin Cuba , Mexico u ns entregn 29. Ke inedieser Publ ikationen let aber genau und surerlitseig ;H ape d e T epeeb pnn. Il letMre eynehrnnique et se ig«nenriale do Tepechpnn et de Menim 1 99 8— l , publ izi ert von A . An b ln ‚ M e 1 85 1 (J. De eporte s) .E ine I‘nrallele zum genannten God . B ottl l'l tt l ist auchdas M e. N r. 59 hie d es Fond m e a i en in d e r

B i b l. N at. d e Pnrle , eine .“ ieto lrn Mexicnine‘

, die

Ge ie r (Ges. Abhdl. 8. es , 3 7) bere ite benutz t het.Die photogrnph isahe W iederg abe hiervon sowie we itere rintereesnnte r B ild t rifi en findet eich im Atlas von

E ng . B e be n zu den Documente p our eervir d l'hist. duMexi«;ne. Purie 1 891 .

Din er Code: K olot i ht photograpt ab»gebi lde t im enviihnten .Al lß

'von B e be n . pl. l bin 10.

doch let er dm lbst ziem lich undeutl ich. Des Originalm tb i lt eine gern e ” enge ( l loesen in m exi knn ischef

S prnche. B in bisher unbemerkt gebliebenen B lattge lnng es m ir in Perle (um ) nachzuwe isen und aus

ee iner Verklabung be fre ien an in ne n. E in erneute nStudium «l ieeee Cod e: dürfte für d ie Vorgeechich t»:

Hex ikou sehr ergiebig nein .

Der-mt rind d ie ‚ K ap pe T l n tz i n 'und „Ma p pe

Qu in e txi n‘

. Hietoire du m yeum e d'

Acolhuncn n ou

de'l

'

flzcucn , t aw t beschrieben und pub lisiert wm

Au hin in ec inem .) l émoire nur in Peinture d idae tiqueet l

'écritnrr figural. des anciene 3 l u icaine ' . Parie tete ;wieder nbg«lruckt von E. T. R e m y . Ap. M in de nscientil . nu hl exique et dnns l 'Amérique neutrale. l ‘nriel 6 85. (XI et 1 0 6 p. . 5 pi .) Siehe auch A u lni n .

Anc iennes pe inturee tlg urntlw s d u Monique, Arch. Soc .

Ani cir. de France , N . 8 . Paris l 87b , p. 283 — 295,

pl. lX Bohnen , ‚ Atlan' pl . l l — l '2 u. l 2 n.

Bel iclit A l fr. ( fli n v ero , Mex ico man. l vol.

Page 136: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

1 18

scheint gestört so sein ; jedenfal ls ist die jetzigeForm des Codex n icht d ie indiani sche Fultungnach Art e ines epsnisoheu W sndnohinnee, sondernd ie einen eu ropäischen BuchesDie wichtigsten enderon historiechen Quellen

«ind uns überhaupt nur in Kopien erhalte n, soim Code: im Code: Telleriano

l iemennis Codex VaticnnueVon Bedeutung sind sußer diesen Stücken

noch mhlre iche „titnloe de tierm“, Gm nd und

Gemeindobüclmr, Tribut. und S teuerliete n, Personalregister, Landkarte n und Pläne , Stummbi ume , Grundlagen fii r Frou sse u. s.

Der größte Teil dieecr Stücke st.suunt fre il ichsus der Ze it nach der Conquiets ; viele spli teUrkunden dieser Art sind ohne “Fort , dochenthält d ie Mehrzahl Angaben , die zum min

desten von ioknleut Interesse sind. EineMenge der ge schilderte n Dokumente , d ie auße rden b ildiiehcu Darste ll ungen und i i ieroglypheuoft noch Inte rpre tationen aufwe isen, steckt noch

Siehe m e ine Notiz im Journ. de In 80 0. den Am éricsu istes ‚ Paris. Nouv. Bér. ‚ tom . i i i No. 1 ,

p. 145— 1 46.

Cod e x M e ndose , den en erster Teil übrigensnur historisch ist, s. be i K i n gsborou gh , e. , vol. 1.

No. 1 ; d ie Auggnben von P u reh ne ( 1 62 5) und T h e r en ot ( 1090) haben nur b ibli<>grnpbh hes Inte resse. Der

h istorinche Te i l des Codex erschien auch verk leinerts is Anhang zu einer um fsngrd chm Abhend luug von

O roseo B e rn in den Annles del Muoeo Nscione l

de Mexico, tom . u. II (Mexiko 1 877Der Cod e : T e i i e r l auo - R em sns is. den en

Bedeutung m ent A. von H um bol d t erkenntß. ist nutKos ten des He rzogs von Lou bat wm R. T. R em yherausgegeben werd en. Paris 1 899 .

Der Code x Vu t ic s n u s A der einzi ge .der auch d ie Bogen von T e i l e n enthl it ‚ ist wie d ie

me inten anderen mex ikan ischen: B ild erschril'ten vom

H e rzog von Loube t (Rom 1 900 ) reproduziert werd en.

E s ist unmögl ich. alle diese Dokumente h ier nn

zufühm n. Besonders wertw ii ist das ‚ L i b ro d e

des zuerst vom i lrzbisehot Lore n n un w u

Mexiko 1 777 in seiner Auagnbe tier B rie ie des Cortesin Kopien: herausgegeben wurde. Neuerdings hat es

A n l. P e ün f i 0 i in se inen Monum entoe del urte nn tigun

m ex icano im zwe iten Bande des Atins. B l. 228 bis 259,in vorzüg lichcr W e ise veröffent l icht. Die spnniuche

interpretation befinde t sich im Textbande , Kap. XI V,8 . 7 2 bis 78. E ine Re ihe verwandter Dokum entelinden sich be i B u be n Noch sei au f d ieGeme indebücher (A l te p en tm t t i) von C em pon l l nu ,

U coy s cn e u . n. m . hingewiesen. E in ige Dokumenteder Be rliner Kg i. B ibl iothek venö fl entllchten B e i e r

(Ges . Ahhd lg. l . 8 . 1 62 b is 3 00 . Be rl in 1 902 ) und

W . Le hm an n (Com pt . rend . XIV. i nt. Am ; li gr. 8 tutt»gnrt um . II. a. :m b is an ) .

Dr. W e i te r Lehm an n ,

Siehe B . Pe d ro Torre s h s n ss s,‘

iie lsciou de

rcriptivn de im a su ‚ Ple nos . . d e Mex ico y Flor idaexish ntrs en el Arch ive genernl de In dian Tu c l l .

Sevi l la 1 900 . tl“. in tomo l bee. No. 0 , Nu . 1 0 — 3 6 ete .

Vgl. Liste de los objetu s que com pren de ln E xpneicionAmericanistn. ) l sd rid 1 88 1 . Tl . 2 .b is 279. Nr. 3 78 if.

Sie he Ba i er , (in . Abhd lg. i i,8 . l t“ bis 1 60 .

Siehe B r i n ton . E nsays ol nnAm ericmnh t, P hiind .

1 896 . p. 274 — 283 . Du p u i s , Antiqui ta Mex icaines.l ' expéd .. p. 7, pi . Vi , VII , tlg. 6, 7.

Abbildung s. Anni. Mus. Nee. de Méx ic o.flpocn p. 2 l 3 .

Siehe Ana l. de l Muß Neo. l i t t . p. 00— 6 5; cf.

ibici . 2 Rp. 1 . n zu .

Se i e n Gel . Abhdlg . i i , 8. 765 bis 1 6 11.

in den Archiven von die ehem als inSimsoen ganze Säle anfüll ten , nndew dürfte nnoch in manchem „Cubildo

(Gem eindehaus)der mexikan ischen Republik zu finden se i n.Mon u nxe n t e. Noch spät-l icher als d ie

gemalte n sind die in S te in gemeißel ten biste.

rischen Nschrichten, die sich me ist aufDaten undwenige begle itende Dan tellnngen beschrä nken.Hierher gehören der Ch im nl l i ste in von

Cnerns eo (Quauhuahnnc).der die Emblemedes Gottes X i p e und das Datum y e i ca l l i ‚macu i l l i oi in „8 Hans , 6 Bewegung

(1469)aufweist , wss wohl auf den Regierunp nntri tt

des König: A xayncs t l zu beziehen ist. Fer nerdie „Piedra de los Gigan tes

“ bei Escameln inder Nähe von Orir.nho, das außer e ine r groteskeum enschlichen Figur das Datum 1 0 t och t l i ,

e ipact l i ‚ 10 Kaninchen, 1 S t.nch9 lfisch (Km .

kodil) zu enthalten sche int.; B r i u ton beziehtd ies auf das Datum des Todes des KönigsAhu i tzc tl (Februar 1 502Ein kleiner Ste in m it dem Datum 3 tecpnt l

1 2 e u e tzpnl in im Museo Nacional de Méxicoist wohl historisch, sber schwer zu deute nHe rvorragend w ichtig und oehön ist ein

Reliefste i n m it den Daten 8 cent] Rohr“)und 7 ncntl ersteren bezog schonJ os é F e r n. Runn irez und O rozco y B errs ’)auf das Jahr 1 487 , das zwe ite der Regieru ngKönig Ahn i tzot l s, d. h. auf die Vollendungdes Nenhaues des vom König Motecugorns I.begonnenen großen Tempe ls in Mexiko. Das

zwe ite Datum gibt wohl nsch S ol ar richtige rden Beginn dieses Nenhnues ( 1447) anDer historische Charakter e iner polie rten

Oheid innplatte des Musée du Trou déro, nut

Page 137: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

E rgebn isse und Aufgaben der m exikanistischen Forschung.

welcher E. T. l l amy') das Datum 4 acat l

9 panquetaal iz tl i lesen möchte, ist. zwe ifelhaft.I nsbesondere kann ich der Entzifferung des

‚Monats“ n icht be istimmen.

Zwar nicht di rekt datiert , aber doch e inesehr wichtige historische Quel le ist der be rühm teOpferste in des T i soc (1482 bis den dieserKönig als le tztes Stück für den oben erwähnte nNeubau des großen Tem pe ls in Mexiko errichte nließ. Er gibt in Hieroglyphen die Nam en derO rtschaften an, d ie dem Gott. U i t z i lopoch t l ider Me xikaner in jener Ze it unte rworfen warenAnde re historische Figuren, wie das i n den

Fe lsen von C h ap u l te pec gemei ße lte Bildnisdes Königs Mctecngom a l ., das T eaozom oc ’)erwähnt, scheinen le ider zerstört we rden an se in.Von den historischen Date n sind die v ie l

häufigeren Kalende rdate n a n trennen , die sichauf Tage des hei lige n Ze itraumes von 260 Tagenund der diesen gewe ihten Gotthei ten beziehen.Der Art sind z. B. auch d ie Daten der Fries.

wltnde der Pyram ide von wohlauch die der

„Piedra Seler“ m it eigenart igen

Tagesseichen. Hierhe r gehören e lfenbnr d ie

Insehrifteupfeiler des Monte Album “) in Oaxacaund zahlre iche tzapotekische Grabplutteu S ehre igenartig und im Stil abweichend ist ein Re liefste in von Ch ap u l te pec ') Gle iche Be deutu nghaben die Date n derW andmalereimuvonM

d ie Date n der großartigen Ste inplatten von

S a n t a L u c i a Coanm a lhu apa") und P a lo

B. T. Hu n y . in Revue d ' lithnog rnphle. Paris11 p. 1 93 — 2 02 .

Siehe Anal . Hua . Kae . Mehr.'l'

aM url

An i . A l. 2. Ta fe l 3 0 1 .8 e l e r . Ges. Abhdlg . l l. IS . GO!— al u.

Siehe F e r n a n d o A l v a r ad o T e z oz om » c ‚

Cn‘

mica u i id. O ru z cu B e r ra. Mex ico1878. cap. tot . p. es:.

Siehe l i d . He le t' , ( i n . Ablld lg . I I , 8 . b lu

An t 1 ‘e i mtle l , Ati. 2 . Taf.

— 3 l l .

S e in . l . c., 8. IM .

Loop. ll a t rea. E xploratinm ot hlcnm t Allem .

Uraim 1 90 2.

8 e l e r. c., s. ass bi. 86 t.

an». am . Nm . am. I , u m\'

l u. 2 l 0.

8 e l s r , W anclnlnl«re len rm ; Mitlu . B erl in Jana.

Pn l. Trubel l l tl . I l l . ( i m . Abhd lg . l l , hl. 3 46 b is 3 47.

Siehe A. B as t tnn . 8 t-=insltnlptnm n :t ttn ti uawnmh .

Berlin l tla2 . (Ver—i ll . Kal. N un. Ber lin ) ; S. ll n h e l ,

T he a cnl pture s of Santa Lucia G mun mlwhnnpa in

Guatem ala. W ash ington 1 879. gr. E . B e i e r . im

“ 9

V e r d e ‘) nahe der pazifischen Küste in Gusto.

mals , d ie den P i p i l ind ianern , e inem Mexihan isch red enden , v ie lleicht aus C h o l u l a ehe

mals ausgewanderte n Nahu astsmme, angehörendürften.

Daß eine Anzahl der Mayadenkmäler historischen Charakters ist, sche int m ir auße r Zwe ife lzu sein. ich denke dabe i vor allem an jeneRe liefs, wo Gestalten in unterwiirfiger Haltungoder auch m it. S tricken gefesse l t. dem He rrschersich nahen . Jede der Figuren sche in t der Ver.

tre te r e ines Stamm es, e iner Ortschaft. an se in

und ist daher m it e iner Anzahl l l ieroglyphenDies dürfte für den Port

gang der Mayahierog lyphenentzill’

ernng von

große r W ichtigke it ne in. Ähnlich , m it

Hieroglyphen mehr mexikan ischen Stiles ver

sehen, begegnen Prozessionen von Kriegern inmexikanischer Tracht in d engrandiosen Darste llungen des Ballspielplatzesvon Ch ich e n -I taa in

2. Dok um e n t e i n I nd i an e rsprs eh e n.

I n te r p re t a t io n e n.

W as zunächst die Literatur hierüber nnlangt, sosind d ie Arbeiten von li tt n d e l i e r l i r i ntn n

‚ Cente nsriu‘

(Msdrid) , No. 26 p. 24 1 — 252 ;He r ta S t re be l , im Jahrh. d . Hom burg. “

'i v etl t t3h. An

sta lten. im. XI Btn;i nti guren ron Pnntnlenn

s. be i Choi l i e B e i e r . Au! alte n W egen in Mexikound Guatema la. B e rl in 1 900 .

'

i‘

nlv l he i Oh . V re e »

la n d tt. J. B rnn sfu rrl . Ann. Rep. of the hea rd of

regm ts of the ttmithsoe hm it. for 1 884 . W ashington1 885 . p. 7 1 0— 73 0 .

Siehe Otte. S e l en c., S. 23 7 b is 2el .

S iehe'

l‘e n he rt Me i n .Hexenm hes in the ( Im ma

u i.-.tls Va l ley, Menu-irn t ud y Mas. Harvar d Univ.

(Cambridge Vol. I I . Ste in 1 2 von l ‘ iedrau

N°‘grns. pl . XX L Hie r ist unte r den Hier»g lyplreu an l

ln llend häufig der Kup! der l’l«l errnnus Hat

dies . um e ine Vermutung an wagen, vie lleh-ht irgendwie Beziehung un! d e r! Mnynstamnt der ‚ Flu le rrnnum

leutc‘

(T z'u t 1 i il t Auf dem Re l ie f 2 von Piosd rus

Near-1 9, pl. XXX ! ( l . e. ) ist «lie Hauptfigur wohl durchfün f . j ed e der hnieeuden Krieger—gestalten e ine r dur ch

wc üb er ihren Köpfen befind l iche i i ierug iyphen gevkennze ichnet.

Siehe M s nd s l sy. in dem urchäcolc»g irchen Te i lder von C ool rn an n und 8 a l v in hernnngugehe nt°n B inlng in Centra l i -Anwricnna‚ ln ndcm 1 889— 1 90 2. M . ohl.

B u n d e l ie r ‚ Soureeu for ah nriginn l Hinte r, «fSpanish Am erica . in l 'r m-e eul. of the Ann. An ne. for

the Ad vancenwnt of Sc iflrncm Vol. 2 7 tun ,.

ßiehe B rin t n n .Alm rig inttl American anthoni u nd

1 the ir pn-d uctim ts. l‘ hiiml. H eli.

Page 139: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

Ergebn isse und Au fgaben der mu ik an istiaehen Forschung.

zomoc ‘) (um Don.

Fe r n an do A l v adc I xt l i lxoehi tl ( 1 668 bis Dom i n god e S a n A n t o n i o y hi n i

'

non Chim a l pa i n

Quauh tl ehuan itz in ’) (schrieb um W as

den v iel zu sehr unte rschätzten I r tl i lxoch it lanlangt , der im Hesites kostbare r alter Bilderschriftcn war, so kann nicht scharf genug betontwerden , daß wir se ine ursprünglichen Mannskripte gar n icht besi tzen ! Diese waren inme xikanischer Sprache verteilt und wurdenerst späte r ins Spanische so überse tzt . wie sie

jetzt zum Te i l publ iziert vorliegen. Die zahlre ichen W idersprüche in sei nen Schrifte n sindwohl mehr d ie Ursache un richtiger Auslegungder von ihm benutzte n Bilderschrifte n ein Im

tti mer in den letztere n se lbst Es ist dahernötig, die verschiedenenQuellen in se inenW erkenauseinander zu hal ten und sorgsam m it andere n

T eacaomoe. Cainion m eaicana (um IM S ). snerst publiziert vun K i n gsborou gh . Men. Antiquitifl ,

Vol. 1x , lol . l — IBO, ferner von Orozco B e rn .

Me xico 1 878.

Die aahlre iehen Schriften l at l i lxoeh i th (um1 608 bis un s) sind in verschiedenen Kopien und 0 ri«gi nnlen erhalten , so auch unte r anderem in den Kopiender Muri ozmanuakripte In Madrid und im Archive

Nochmal de Méx ico. Publiziert wurde e in Teil von

lol. l 9 7— 8 1 6 , und die , M laciones‘

. lbitl. lol. 8 l 7— 408.

Neuerdings wur den beide flehriltmu von A l f re doC h a v e ro. Mex ico 1 89 1 bis “ 92 , in 2 M u. hera n»gegeben. Die ‚ Hot fiq erneldu les de los eowguisla

dores de K en ia » linden sich im Anhange der

Bahagunauagnba Bm tnmant» u‚ N eaieo 1 829.

Von de n zah lre ichen Schri ften Ob i rne l pa l ns ‚

d ie B e r i sta i n Bou sa ( I. p. 80 2) erwähnt und von

d enen B ruchstücke im Colegio de San Gregorio zuMexiko noch heute vorhanden se in dürften. haben s ichv.»m ehm lich Kopien erha lten. d ie B ot nr i n i im zweitenVierte l des i t!. Jahrhundert: in: C..legio de San Ped roy San Pablo in hlu ilro anfe rtigte . Letztere sindgrößtente ils jetzt in «ler B i ld . Nat. de Paris. Die

Annulm ( von 1 268 bis tei lt) d er 6. und Re laoinn

hat lt. 8 im é u n im “ne xt m it eine r nicht einwan<b

fre ien Überse tzung 1 889 in Paris herausgegeben. i ch

se lbst habe das wichtige , noch nned ierte ‚ Memorialbreve ace rca (in la fundac io n de la ciudad nie Cu lhnnean

'

,

dns um 6 70 bis 1 299 n. Chr. re icht , für e ine späterePublikation im U rtext in Vorbere itung.

Nach e inem unte r d em Nov. 1 608 nlatierte u

Dokum ent. des A uutam ientn de T e zoooo legte l x t l i l ‘

3 0 nh l t l Vor d e r Allti\lden von Otom ha und auch -nen

offizie l len Persön l ichke ite n aeine Schri ften zur Prii fungvor „

y b abie r'

nl ola exam inado los de O t nrnbn le anm

barum , y mnn4lnm n que e l iuté rprete Francisco Rodriguez , Alguac i l , la traslad e del id iomn M ex ican" n l

eastellam v“ . fl ieht! A lf r. C hn v e ro ‚ Ohren hist . de IhmFern. de Alm lxtlilx. tomo 1 p. Anm .

Archiv tar A nthropolog ie. N 84 . \'

I.

zu ve rgleichen. 80 werden seine wichtigen Angaben , Regentenlieten und Traditionen bei

scharfer Kri tik ers t in das rechte Licht geste ll twerden.i n d iese Gr uppe von Schrifte n ist auch das

monnmentnle, e inzig dastehende W erk des F reyB e r n ard i no d e Sah agu n zu rechnen , da es

ursprünglich d ie jahrelange Kompilation vonBerichte n indienischer Ge lehrte r dars te ll t, ausderen Mund er sie unm ittelbar nied erachrieb.

Die spanische Übe rsetzung und Kürzung erfolgteerst später. Leider ist der antekische Originaltex t b isher i n exte nso noch immer n icht ver

lißentlicht we rden, obgleich d e l Paso y T re u .

co so schon se i t langem im Auftrage der mexikanischen Regierung deren arbe itet EinzelneKapite l desUrtes m it derÜbe rsetzung sind vonE. Solar m ustergültig veröfl

entlicht

i nsbesonde re gilt dies von den alte rtüm lichenHym nen d ie zu Ehren der mexikanischenGotthe i ten gesungen W erden. Die Überse tzungdurch S e l e r wird für alle Zeite n grundlegendse in und wird in keiner W e iße berührt von demauf e lementa ren Irrtümern beruhenden Versuch,sie „

verbessert“ zu überse tzen, wie ihn K. Th.Preu ss unte rnommen hat Die sinnlosen Uber

Der mex ikanische Originaltext Ba hng una ( 1 56 9vollendet) befi ndet nich in Mad rid in der B lblioteca dela Academ ia de in Hian.ria und in der Il iblioteca del

Palac io; d ie apéttme Re inm hritt m it aztek isch—apanisclwm

Text in der B ibliotecn Lanrentiana zu Flursus. And erweitlge spnniache Abechri tteu , d ie in e inem mexika

niachen K loster ge funden wurden , dienten d e r AusgnheB u st arn au te a (Historia de hu Cosa de la Nueve B s|m t

ß‚ Mex ico 1 829. 3 tom .) zur G rund lage . Bei K in gs .

borou g h ist. der span ische Text abgmlruckt in Vol. V I I .E ine frannöaisehe ü bersetzung besorgte ll em i 8 im é cm .

Paris "380 . Das Gö tte rtm chtenkap itcl und die Kapite l

iiber d ie. Meta l l und Federmosa iktechnik hat 8 e l e rim 0 t m it Übersetzung herausgeg eben ; s. Ver

öffentl. E g i. M ita. Vö lkm‘hdc . Berl in. 4 , l “90. S 1 17

bis 1 8 1 ; ges. Abhd lg. l l . B. 420 b is 508 ; ferner ib icl .B. 620 bis 06 3 . Die m e xikan ischen Jahresfcfl te (Featb is im 8 n h a g u n schen Urte xt m it Übe rsetzunge. S e le r , Veröff entl. Kgl. blue. Vö lk erlule. Berl in . 1 1

8 . ms bis 209 .

lm Zusamm enhang herausgegeben von E d .

Se l e n Die re l ig iösen Gm iinge tler alten Hexikaner.Ges. Abhdl g. l l , li . 96 1 b is "0 7 .

Siehe 1’ rrmss in B erl in1905 . S. 870 bis 3 72 . i l ier ste iht er B e i e r einen M i llverstilm ln in ors des nn i p e gerichtete n Hymnus,trotzd em l' r e u s s se lbst e ine Menge von Qem entn ren

Ve rstößen geg en die m exikan ische G rammatik begeht.lnnhem nden v ist «e ine Auffassung von yon n t a i n , das

16

Page 140: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

122

eetznngen B rintone sind eeit 8 e lu wenigsten»zu einem Tei l aus der W el t geecheflt. Dochbedürfen vor nllem noch d ie in tere ssanten Liederte xte , die B r i n ton 1 890 ehenfnlle m it „Uber

eetzung“ herenegnb , e iner vollständig neuen Be°

Von großem Nutzen für die Erklärung deretilietieehen Redewendungen in diesen Texte neind die Reden (hnehu etle tol l i) undMetaphernin der Grammatik dee P. O lm oe u. M ). Von

verwandte n Texten nun dem Mayngebiete isthier der berühm te Quiehetext dee Pepol Vuh ‘ )

vom y on n l l i .Nneh t'

eich herie iten eoll . durchau:

wil lkürl ich und phone tiech unm ögl ich. fl iehe h ierzudie Bemerkungen S e l en in derse lben Z ei tenhrift,hie 468. W as P re u ee ( l. c.. S AM/M . in ee iner ‚ Autov ort‘ nut S e l e n Bemerkungen) we iter eprechlich

verbringt . sind durcbene i rrige Behauptungen. Er

eeheint edlenbnr m it. den m exiknniechen Leutgeeetu n

wenig vertreut zu sein. wenn ihn die E igenert dee na

nnd abfal lend en im Anlnut in you ntni n (von ouot l, l lniertnnde

) eoeehr etört‚deßer sie lieber verleugnet, umnur zu der von ihm eretrebtßn Üheu etznng von .Neeht

'

(m nur und nur yone l t z i n se in könnte) zu ge langen.Ebenso verfeh lt rind d ie Übereetznngen. die P re nne inre inen .? energbttern

'

(Miu eil. tler Anthr. (l ee . W ienxxxm . B. 1 3 8 hie 1 36 ) ohne d ie notwend igen Bri llrungen der echwie:lgen grnmmntieehen Formen vor

Mfent.llcht. Auf der Suche nach dem Vorkommen von

teoe t l ‚ nm d ie t e tou nt i t lneh i nol l l . ‚ Speerv erl e‘

n und Brand“

. zu erklären. Int ee ihm ( l. c. . 8 . 2 28 )peu iert, den er teu il t l . dee Prenomen ebeoletum der

Pere. rg .‚ m it teoo i t l. .elgentliehee i t l'

(d . h . SpeerWerfen) rerwccbenlte . Die übrigen I rrtüm er he t Be ie rin der .holzgu chn ltzten Denke von hl eh

'

neleo‘

(Mitte il .

Anthr. Gen. W ien XXX” . 8. 222 hie m ) eurileb

gewinnen . einen Teil der tpreehl iehen inebeeondefe

B.

Siehe B r i nton . ‚ B igvedn Am erionnue'. Library

01 American H terntttre , Bd . VII]. Phünd . l 890 .

Siehe B r i n ton . Ancient N»hnntl Poetry (Textvon 27 alten Hymnen). Philed . 18 90‚ m it einer eehrbrnuehhe ren E in lei tung über die ven chied enen Formender Geri nge , ihren Rhythmue. mu:iknhmhe Beg lcio

tung nu r. Diese lben und noch weite re Hymnen nur

im mexikan ischen Text het A u t. P e ü e f l e l in der

Coleeeh‘

m de Docum ent. pen In blut. Mar ianne. hlexico1 899. in Pol. hernuq egeben. Über diese bei der Orgvnlentlon der Blhliotecn Neclnnnl von Vl g ll wieda »

ge fundenen Gaol age e. dienen Act XI. Int. Am . Kongr.

Méx ico, 1 807, 207.

Siehe A nd r. d e 0 1mm . Grnmmnire de In l .nngue

Nnhuntl ( 1 547) ed id .R5m l S im60n‚Pnrie 1 8 75. 231 1

p. 2W — 280 ; H u eb ue T lntol l l .'l'rnd uccion de ln.

“ Ligue. converenehmee in plnt im por Frey Juan deTorqnemnd n y el Dr. Don A lam de a ltn. Méx ico1 90 1 . Vol.

Siehe B re n ne r d e B ou rbou rg , „I'npol Veh.

Le iivro Qu id tée“. Perle IBM . Mit einer

ebenen; enthueiaetirehen wie verw..rrenen E inle itung

Dr. W e i te r Lehm nnn ,

von 279 Seiten . Die epnnieche Uhereetrung der Quichetext-u von Pe ter X im e ne z geh Cu r l Sch e ren unte rdem Tite l ‚ Lee Historia del origen do hm Indien deeste Provinci e de Guntemnln ‘

neh t den rohr wiehtigen.8cholien dee X im enez‘ . W ien leer , heraus. Ale Bro

gi nt ung zu der X im en e n ehen Übersetzung komm tein epen iechee Menuekript der Bibi. Net. in Pnrie (FondHex., No. I l l! ) in lletrncht. Bei diensr Ge legenheit eeinach der .

‘l‘

i tn lo d e le e Seni oren d e Toton i e npe n '

genne ut. den Cherencey‚ Pnrie 1 885. edierte .

Die merkwürdigen liternriechen E rzeugn ieee derBücher dee Ch i l em Bn lnm rind

enzneegen Aueli ufer der Mayehnndnchriften und gehente i le nn! Kopien von P ia Pore n und B e rend t zurück.d ie B r in ton in ee incm Berit.t bm hte und die jetzt inPh ilnd elphin (Univereiti tnbiblh tbek) eich befinden. tr tnu! 0 rig innlpnpiere . d ie dem B inchof Von ) l éridn.

Cre ec e n c io Onr i l lo An eon n . gehörte n , nochden en Tode nie aber verechollen sind. Sie werden

Vergeblich von Be i e r nn Ort und Stel le gesucht, «Inc htmeitzt letzterer zum G lück die Photograph ien der

B lätte r der wichtia Um clsohrilte n. E inen Te il dieserBücher but B r i n ton nle .Chronicloe of the hlnyns

,

P hilncl. 1 882 , heran-gegeben . dem n ie r noch d ie

C h ron ik d ee He k ti k l‘ e eh (0hroni8 h n l Chen a ub

Chen. e. , p. I SS von 1 562 , die in einer nndenenPaarung und tm gmentnrinch B re eeeu r al e ltc u rhe u rg

in «len Berichte n der Mim inn ecientif. eu Monique ,l 'erh tem, vol. l l , 1 1 0— 120. v«rö ll entlieht hat.

Von den ‚ Anneh mf the Cu ltutltiqll t‘ lfl

" hat E r in ton

(Philnd . 1 8 85) nur d ie Hi l f“: den Urtextee publiziert.

zu nennen , den en Übe rsetzung von B rau eu r

eher durchnue nicht zuverlässig ist. Das gleichemuß wiederum von säm tlichen einnehlüg igen

Publiln tionen B rintone gesagt werden. Vor.

dienetvoll dan n ist eigentlich nur die Veröfientlichang der Urte xte , die aber leider, wen d ieBücher des Chi lnm Bnlnm und d ie Gek

ohiquelannnlen nnlnngt, auch nur ßm chetl'

lcke

umfangreicherer Dokumente ei nd. Es m ußdahe rnl» dan dringendste Postulat für d ie jetzigeFon ehung hingeete llt werden , dal! alle dieneTexte m it den Originelen eorgfliltig verglichenund ohne Umgehung der lingnistischen undanchliehen Schwierigke iten tlhemeu t werden.Für d ie Mayntexle ist da zunächst die eehou eo

dringend geforderte Veröfientliehung des „Von

hnlnrio de Mote l“ Vorhed ingung. Ohne genaueKenntnie den äußerst schwierigen und dunkelnlnhaltee der Bücher des Chi lnm B nlnm und derübrigen Quel len wird d ie Vorgeechiehte der

Maynvöllser niemals wesentliche Fortschrittem achen können , und ohne sie kann euch den

Problem derKnlturheziehung m zwischenMexikound Z entn lnmerilm nie die wünschenswerteVer

Page 141: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

Brgebnieee und Aufgaben der menilcnnietischen Forschung.

Der Schlüsse l su dem Ven tä ndnis der Bilde rschriften mex ikanischen Stiles ist gegeben durchd ie Inte rpretationen, welche in For mvon Gloseend en Code x Tellerinno-Rem ensin, d en Codex Voticenus A und den Code: Mnglinhecehi

‘) l)0c

gleite n. Auch der Code:: Menden und des

„Libro de Tributos“ besitze n ziem lich nunfiihr

liche Erläuterungen.S ie ermöglichten nicht nur die Deutung

u hlre icher Orts und Nem enehieroglyphen, sie

sicherte n euch die Bestimm ung und den Chernhter der Tngm eiehen im hei ligen Z e itreumevon 260 Tagen , fer ner die 20 ü gigen W ochenund ihre Regenten, die Jahn efeete und anderesmehr. So ge lang es vor nllern S e l e r, durchoorgfältigeu Vergle ich der erhal tenen rel igiösnfl:ologieehen Bildensehrii ten die Parallclitli t

ihrer Darste l lungen unchsuweisen und unte rl lerbeiziehung der von den alten Autoren (therlieferte n Nachrichte n tief in den Verständnisder re ligiösen Anschauungen der nlten Mexikanereinzudringen. Die Summe w iner Forschungenliegt in d en Kommentnreu zu den vom Herzogvon Louhnt erl ierten Codices vorAus diesem mythologiseh religiöeen Muterisl,

von bestimm ten subjekti ven Vorste l lungen gocle itet , Schlüsse sllgemeiner Natur ode r gar,durch lockende Vergle iche mi t sche inbar i hnlichen Gedankengllngeu bei anderen Völke rnverführt. nbsehließende Urte ile übe r das W ese nder mexiknnisehen Re ligion und der Re ligioniiberhaupt m it solcher Sicherheit zu fällen , nisen B. K. Th. P re u s s ') tut., ist d urchaus ver

Der Code x Mng l inhe e ch i in Florenz wurdel 908 von: Ze l in N u tta l l (m it Unterdrückung einer.nueta

'

ißigen‘ Stel le ) und [004 vom H e rzog Von

Lou bn t ven iel tßl tlfiSiehe Be i er. Kommentare zum Tonnlnmntl der

Auh i nechen S ig. . Berl in 1 900 , zum God . Fej érvéryMeyer “ DI. zum God . Vatic. B 190 2 , zum God . Be rgin,Bd . tem ; Bd . II . 1 90 8.

Siehe P renss, Phnllische Il‘

ruch thnrkeitsd l monen

nis Träge r des nltmexiltnnischen Drea ms. Arch.Anthr.‚ N. P. , Bd . He ft 3 , B. 1 2 9 bis 18 8. Pre u ss ,Die when vorher erwl hnten , l’euergö tte r nie Aue

gnngepunl t zumVeretl ndnis der m ex ikanischen Rel igionin i hrem Z usemme nhnnge

". P re u n , Der Ursprung

der Re l ig ion und Kunst. Globus, Bd . 86 , Nr. 20 1 Die

nüchterne K ri tik mut! gen: besonders be i se in er Abhand lung über den ‚Dämonlschen Un prung des grieehiaehen Drama . erläutert durch mexikan ische Parallelen

'

(Neue Jahrbücher, Abt. Il , Bd . l s‚ He l l 3 ) vor

nllzu kühnen Vergle ichen warnen. Inabesondere erregt

1 28

friiht und trägt nur dnzu bei , die w irklichenm iihssm gesicherten Tatsachen zu vere in en ;abgesehen davon wird es sehr häufig ganz übersehen , wie tiefgre ifend die Unte rschiede euch

ds sind, wo in e inze lnen Zügen die Ähnl ichke itbestit Noch m iissen d ie Grundbeusteiue

herimigeschnlft werden , sonst schweben der

ste ine aber sind vornehml ich Urte xte von Tre

d itionen und Hymnen. Die diesbezüglichen unverö ifentliohte n Dokumente m iissen erst i ngroßem Umfange publiziert und sorgfä ltig übersetzt werden. Mit großer Freude zu begrüßenist es du, wenn es Pre u s s ge lingt, von den Cor»und l i uicholind innern W i rklich alte Hymnentexte _so nufzure ichnen , daß ihre spu chliehe

Inte rpre tation ke ine Schwie rigke ite n be re itet.

3 . W e r ke d e r Conqn i stadorenu n d s nd e rer s p a n i sc h e r A u t o re n.

O benan stehen hier d ie susfilhrlichen unm itte lbnren Angabe n von Cor té s und Be r u n iD i az d e l Cnst i l lo, d ie ntitte lbnren von Pe t r u s

Die große Menge von Dokumente nsus jene r Zeit kann hier nicht suigezählt werden.Vielmehr verwe isen wir auf eine Re ihe von

Summelwerkeu al ter und neuer Ze it: von R s

m ne io, A. G. Be rc i s , N nvs rrete , T eruau r

Comps ns, E u r. d e V e d i s ') usw. ; fen er sei

d ie Beziehung zwischen der Himm elfshrt Christi unddem ‚ B ild einer mex ikanischen Totenfsbrt ' ( l. e.. B. 1 82

bis 1 88) um so lebhafteres B edenken . nis in der betr.mex llu .nisehen Darste l lung gsr ke in Ste rn. zu dem der

Tote nn einem Bsum stsmme emporklette rn soll . der

geste l lt ist , sondern led ig lich des Ze ichen der Na h t.Vgl. hierzu G lobus . Bd 87 8. 1 40 und se ineungerechtfert lgten Angu ll e gegen Be i e r iu Anm. 21

dnselbst.

Die beste Ausgabe der Brie fe des P. Cortés ist.d ie von P u cu n l Gnynn gos , Pnris 1806 ; die O riginalnunge be dee B eru n l D i e s d e l Cn st i l io. ‚HistoriaVerdndern de le Conqu istn de ls Nuen Bspnt

'

m' ist

Madrid 1 089 e rschienen ; französisc h Von Jou rd nn e t ,Pnris 1871 . Eine neuere spanische Ausgab e ist 1 892

in zwei Bä nden in Guntemnls gedruckt werd en.

P i et ro hl s rt i re d'A ng h ie rs , De inm lis unpot lv

pertls , E nse] 1 524. De rebus ocennieis ot novo OrbeDecades tree, Colonise , 1 574 ; s. auch Job . Gor i gk ,Due Opu s Epistolsrum des P e tr. H ort; r. ein Be itragzur Kritik de r Quel len des susg uhenden 15 . und beginnende n 1 6 . Jahrhunderts. Braunschwe ig 1 88 1 .

Siehe B . R em o-io. Rnccolto‚ tom . i l l , Venedig1 56 5. be i . — A . G . B s re i u . Hiaulriedures Prim itivos dein Indien oer identa lu . Mmlrid 1 740 . 8 tom . Pol .

Nnvn r re te (hl . Goleccion de los vie jes descnbri

16 '

Page 143: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

Ergohnieee und Aufgaben der mexikanifl iechon Forschung.

von Mexiko entfe rnter liegenden Te ile der Landesbedeutend eplirlichor unterrichte t rind. Ann

nehmend wichtig sind darum die SchriftenMotol in iae, W e il er auch d ie anderen Provinzender Landes und ihre Bewohner ausführl ichschildert. Ffir Neu-Mex iko und d ie l ogrenrenden Gebie te rind F r. A nn Te l lo und LaMo i n Pnd i l ln erwähuenewert. FiirMichoncnnint eine anonyme Relac ion gr undlegend fürQ ueen vornehm lich B u rg en. uel1ene W erkefür Chiapas B u t. Lan Nnüez d e in

Veg n‚ Fre ue. Xi nnene z , Ram o n do0 rdori e s

y deren W erke zum Teil fre il ichfast unzugänglich sind. Aus der t unehulichen

Lite rntur für Yakat.an sei nur nut Lnnd n.

Cogol l u do und L iznun verwiesen für Gu te

F r. h a t. T e l lo. Cn'

nnicn m iwelnnen y conquirtneepirllunl y 1emmrnl de in e“ Prov. de a ieco

Gnnd nlnjnrn vol. d e i n MotoP ud i l lo, B in. d e in Cmuquistn de la I

'mv. de In Nuevw

Goli nin Mex ico 1 8 70.

Relncion de les Cercmonlae. Rintm . Pobleciou

y Gobernncion «le lm Indian de Meohunean heehn nl

l llmo. Br. Am. de Menden E n te An:-g. van F lo.

reac io Jn n é r. hind rld 1 875. Neu. eher nioh1 rohr v ielu rban-er! herunng . 7 00 M . hl . 8 0 16 r 2 u w. Mou lin190 3 .

F r. d e B urgon. Geogrüßcn deenrlpe ion de In

parte Septentrionnl de l Polo Art1cn de ln

ei lio a örnioo de euln h ow. do Prod icmloree de

Antequera , Val le de 0 nxncn. Max im 1 674. Pol.

Fr. d e B u rgon , Pnlentfl hintorlnl de Virtudon y fixen .

plan e Aporh'

»lim Mex ico 1 870 . Die Neuausgabediem W erken erfolgt unwei t vom ) l umo Nee. de

Néxleo.

Uh r du Leben und d ie Schri fte n de s ernten

B ieclm f. von Chinpne.Be rt. de LasCu », A . M . PahieMudrld 1 81 0 . 2 vol.

N n fi e: d e le Ve g n, (km ;-mitnehmen d loccnnnnuu le l0 hiupndo d e Chiapnn‚ R om 1 702 . Fra nc. l one n.

B ietm*in de le Prov. de pred ieadom de S an Vicenle

de Ch lnpu y Guntamnln (um a ou d e

O rdonez A gu i ar , Historln de la Cmnc ion de l

Clelo y Tiem . con formo nl nl-1emn de ln genü l idnd

nmericnnn (um Die leu teren be iden hand.

eolwll'tlichen W erke. von denen Kopien 1e l le In Gunterunln, te ile in Me xiko exi-tlerteu . entha lten nach d ie

Überse izungen den du W e rl; des 0 rcloüe zwurd e von Pn b lo Fe l l e Ca bre ro be nutzt zu reinemverworrenen ‚ Teatro nrltioo Am erlm nu

'

, das 1522 m in

dem Bericht Am.. de l Rio. in Londo n nun mmen hom ur

gegeben wurd e, wovon H. von M i n um l in ‚ Bu ch rei

hung e iner nlteu Bmd t‘

, Berl in (B. 2 3 b is

die deuteche Ühemetz ung in..

D i e go d e h onda. Re lacion de Inu m an da

Yucutnn. En te Anna. von B rnu e u r d e B ou r lm urg ,

Pnrin 1864 (ungenau) . Die bes t e A usgabe in cl io von

d e l e. “u d n D e lg nd o im Anhang der Überaetz ll ngder Arbe it L éon d e Ronn y e: Bunnyo eohre In inter

male auf P e d ro d e A l vore d oe Briefe an

Corte e , F u e n te n y G u z n un , R em e u l ,

l ’nlae io, F r. X ime n e z, für Nice .

ragt» endlich auf den schon erwähnten O v i edo.

4. N e u e r e A u tor e n.

Man kann engen, deli erst sei t B ot u r i n id ie mexikanietieche Forschung e ine Umwli lzungerfahre n hat. Vi'ar er doch der ernte Europäer,der Mexiko jahrelang durcbetreifte, um kostbare

_Mnnneicripte znu mmenznbringen, deren er eeibetsich le ider nie erfreuen w ilte , da er nachv ie len b itte ren Mühm len , al ler seiner Schli tzebe raub t, in Spenien elat h. Aber se ine „ideade nm nuevß hifl oria“ die er planm äßig undziem lich kritisch auf d ie ungewöhnlich a bl

reichen und w ichtigen Quellen meinen Archivegründete , gab den Anstoß zu wei te rer Forschungin jene r Richtung. ihm verdanken wir «lieKopien mblreicher Manuskripte , die heu te ent

pret.ncion de in eacritnre b ien ticu de in Anwrice Cen

t.rn1 ‚ Hearin 1 88 1 . Pol. Kru0h!ingn in der 00 1. de

Doc. intd . n ie t. nl Se rie I l . Madrid1 000. Vol. XIII. p. ” iu— 608. F r. D. l .n p. Oogol l nd o.Hintorie de \

'

urn tnn. Ma drid 1 6 88 . Pa l. l l . An:-g .

l l éridn um ; 1 1 1 . 11mg . mov. nem .

einm d o lie Nm . 8e l'

l0ru «le l im unl, il l—md . de Yneatnn

conqll iut. 1 66 3 . l’rngmentnri9ch b ei

B re eee u r in «e iner lm da-Anngebe Unter denneuesten W erken ist eine Arbe it von A l f red 3 1 . T on e r

von anne hervorragender Bedeutung. S ie ist bet ite lt:A eompnrutive emdy of the Mey» nnd the Leeondonn .

in Rep. of the Ye llow in Am . Ambaeoi. 1 902 — 19 03 .

New—York, Am hm l . Inntit. of Am erica. 1 907.

Ped ro d e A l vore do, B rie fe nn Corte.dem o aim! vom:nur zwe i verüflenti ic ht bei B a ron Bl u .

uni . II I Kopien der iibrigen bonn! E . G. Bqu i e r.

Fuen te e G u n nnn. Reconleciou floridn

Ed id . I) . Just »a ugm . Madrid 1882 — 83 . l l tom .

Au t. de Remo-e l . B ist. genen ! de in: ind inooecld„

pe rtlculer de lo gobernsw ion d e Chiapm y Gua te m a laMa i r-id 1 6 19 , 1 620 . D i e go G arc i a d e Pe luc i u ‚

Cu te clirigidn nl Rey de li npe ün. Terueux-Ou m

pam . IM O. Col . de Do c

. inen. Tomo V I . 1 8 11 8. Bü hl .S qier. Neu:\

'

ork 1 860. X im e ne z ‚ e. oben Anm . 5.

I) . Jun rroe . Compem i io de in Hin . de Guatem a la .

Gunt. 1 80 8 — 1 8 1 8 ‚ 2 T le. ( Imncion siehe fern er noc hF r. d e P e u l n G nrc iu l ‘ e la e z . N emorine p ur. in

fl irt . dei Aut. B eyno le Guatem nln. Guaternnlu 1 85 1 .

8 Vol. B enn i-t e de pineieure chain ind iem :l ’ßtltlan ,

Terunux—Cmnmue. Receu il de piéee. e re l. in in e onq.

du Max. Pe rl: 1 83 8 . Von neueren Autoren w ien hiernur 0 . S tol l und K . Bonne r hervorgehob en.

Cebn i l. Lore n zo B ot u r i n i B e n nd ue i . idea

de una nur.“ um. Genera l de in Am . ßcptentrinnnl

l nndadn eobre materia l e o„iooo do Fig urnn, Bym h -1m.

Carm re n n y Gem gliflm n,Canta ran y Manuncritoo de

Autoren Mndrid m e.

Page 144: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

1 28 Dr. W e i te r Lehm e n n ,

weder vermodert oder doch verschoiien sind. let

er doch ferner gle ichsam die Brücke zwischender alte n T rnditiou und der neueren Zeit., indemer die W erke Ixtl i lxoohi tle und die Sommiungen des von jenem eis Erben eingesetzte nS ig ii en z n y G ö u g on in den Klet terbibliotbeken hlexikos vorfand und größte nte ils kopierte, w iihrend Veyt is , Leon 37 G en e

und l’ iohnrdo die l l interineeeneohnft Bot ur i n i e vor der Z en treuung e inigermaßen ein

halbes Jahrhundert lung zu bewahren suchte n.Sub doch auch A l. v o n H um b o l d t noch d ieDokumente nsem rn lung Gam e s und brachte sus

diese r Zeit e inige B ilderschrifleu mit, d ie er

der Kgl. Bibliothek zu Be rlin Den

größten Tei l der Botu riu iseben Samm lung, d iein Klöste rn verborgen war, brenhte £re ilieb

A nb i u ’) zusamme n und 1 840 M ein Paris, wosie spi te r von G o u p i l enfgekauft und von

dessen W itwe der Bibliotiflmue Nationale gestifte t wurde.Veyt ia

’) hat mit den Botnrin iachen Dokumente n wenig anzufangen gewußt , und der

Historiker f ii r den en Geschichtewnrkein ganz gewal tige r Apparat von Kopien undAusz ügen snfgeboten wurde, ist n icht iiber denersten Band se iner Arbe it heransgekommen.

Dagegen heben einige Jesuiten , d ie in Mexikose lbst groß geworden wen n , besondere Ver

dienste , vorncbm lieb C lar ig ero‘) m it se inem

vorzüglichen Geschichtewerk iibe r Mexiko und

Kalifornien, sowie L ine der l nte rv

Besebriebnn und herausgegeben von E . Be i er ,Berl in 1 1192 .

Siehe J . M . A. A u b i n . Notice sur une Co llect.d'untiqu ités mex. (Pednturen et hl nntuerlta). Perl: 185 1 .(23 pp.)l e r i nno F. d e Voy t in E ch eve rr in , "ist.

nutigol de N éj ieo, publ. por P. O rtegm Mej ico 1 886 .

8 tom . Ta coen en ice ini tinms tiem poe de rue sotiguoe

reyes (na h B otu r i n i). Ed id . Bnetnnmute, Méx ico 1 820.J. B . l a li os , Hin . del Nuevo Hunde . tom I.

Mad rid 1 793 .

Siehe dnrüber C h e ve re ‚ Ana l . N un. Kae. M43 .

2 ' ep. 1 , p.

Fr. S e v e r in O lsv ig ero‚ 8torin natica del

Ma rino, es.n tn ds m ig liori storici spe gnuoli e de ‘mono

l nri tü s de l le pitture M ücke dagi ‘ l ndiani. Cen a.

4 vol. Btorlu del le Cal i forn ia. Venedig1 789. 2 vol.

L inn Fe b re g s ‚ Interpretacion d el Cé l ine Bongiano, publ. in Anni. blue. Nee . Men. V. D iese Interpretstion ist jedoch vol lst ändig vernitet, beeonders se itdem moumnentnlm Kommentar S e le rs zu diesem Codex.

pret des Codex Borgis , den H u m b o l d t inVel letri studierte. Um jene Zei t schrieb Leo ny Gs rns ‘) se ine tre iflichen Abhandlungen, m itdenen er der Begründer der mexikanischenArchäologie werden sollte , insofern er e inigebei Ausgrabungen suf der Plan Mayor gefundene Steinskulptnren beschre ibt und zu deu te nversucht. Da Le o n y Gu n s auch uns C r i s t6ba l d e l Ca s t i l lo schöpfte , so ist er zugle ichfür alle Fragen des Kalenderwesens von hervorragender Bedeutung.A lexand er v o n H um bo l d t, der im An .

fange des vorigen Jahrhunderts Mexiko bere iste,mscbte das m oderne Europa wiesenscbaftl ichm it der Vorgeschichte und Kultur dieses merkwürd igen Lsndes von neuem und in nachhaltenderW eise bekannt Seine „Vua des Cordilliares“

sind nebe n anderen W erken noch heute vonW ert trotz v ieler Irrtümer und einer besonderenVorl iebe, d ie mexikan ische Kultur sn diejenigeOatneiens anzusehließeu. Das ensyklopitdisehe

W erk von Leni K ing sboroug b (London 183 1bis dessen Hemte llungskosten den Lordzugrunde richteten , ist g leiehfnlle noch immervon Bedeutung, besonde rs hinsichtl ich der bisher nicht veröfientliehtcn W iener und O xforderBildemchriften. Die späte ren poli tischen W i rrenhaben des Lsnd nicht nur nerr li ttet , eondern

auch leider e inen großen Te il der Archive dereequestrierten Klöst er vern ichte t.. 1von denen vielle icht wichtige Reste nach Kuba gelangt sindDie Re ihe der nun immer zahlre icher W er

denden Forschungsre isenden suizuziihlen , istn icht unsere Se it A nb i n s Ze it

Au t. d e L eon G u n s . Deecripcion b lut.

emnnlogicn de las dee piedrns se he l lsron en

( la plu s prinz lpnl de Mex ico) eiaüo de 1 700 . 1. Ausg.Mex iko 1 792. 1 1 . von C. 1 1 . de B ustarna n te ‚

Mex iko18 3 2 . ( il T ie.)

A 1. von H um bo l d t, Vues don Oord illéres et

menuments den peuples ind igi‘mes de l 'Amérlquo vol.

Pol. Paris 1 8 18 . A 1. von H um bol d t , Bon i pol itsur le myaume d e in Rom:. Enpagne . ll . ed it. Pe rla1 825— ß7. vol .

Sieh e K. Sch e rze r , Historia del ori g. de losl ndios. W ieu 1 857. B ie l. |1. V.

E s genüge zu e rwähnen : Leutnant H a rd y ,

1 825 bis 1 828 ; Sch ioda und D e p pe . 1 827 hin 1 92 8 ;Car l N ebe l . 183 0 bin 1 83 2 ; s. ferner W . B u l iok . Sixm«mth

's m idence nnd tn veh in Mex ico. London 1 824 .

F r i ed r ich B n ts e l , Mex iko im Jahre 1 827 , nachdem Engl. 1! Tina. “

W eimar 1828 bis 1 829. d e s.

B u rha r t . Aufenth . u. Reisen in Mexiko. 2 Bde.

Page 145: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

Ergehnin e und Aufgaben der men'

kanintiecheu Fen chung.

waren in Mexiko d ie bed eute ndste n Ge lehrtenJoeé Fe r n a n de z Ram irea, Icasbalce ta u. a.En te rer hat auf ausgedehnten Re isen in

Europa viel handechrii tl ichee Mate rial geeatnmelt,due nach aeinem Tode in den Bes itz A.Chaveroa

überging. I cazhnlceta durchfot d ie Bibliotheken l e ines Landes m it. großem Erfolge undentfalte te e ine ausgedehnte l ite rarische Tätigkeit.Ein großer Fortschritt war mit der Gründungder Museo und der Bibliotheca Nac ional inMexiko gem achtwerden. Sowurde für d ie Altertiim er den Landes ein Zentrum geechnlfen, das

nich in kurze r Ze it erfreulich entwicke l te. Abe rauch m ehnliche Privataamm lungen ents tandenneben kle inere n Museen der Provinzialhaupt

ati dte . Man begann fe rner, besondere in letzterZe it, d ie Ru inenplätze ala Ofientliohe Denkmälerunte r den Schutz der Regie ru ng zu ste llen, dieii brigen. auch ein ziem lich strengen Ausfuhrverbot von Alte rtümern erlasse n hat.Die „Mind en w ientiiique nu Mexique“

begann die geologische Erforschung den [A ndenin größerem lliußetnbe. Damals beherrschteB raaseur d e Bou r bou rg die Mexikanistik.

Er, der das Land und acino Bibl iotheken und

Rui nen wiederhol t besucht und durchforucht

hatte und dem so glückliche Funde von höchsterW ichtigkeit zu verd anken sind brachte le iderauch durch die zügellooe Phantasie der i n acinenVeröfientl ichungen niede rge legte n Ideen d ie

Fenchung auf arge Abwege.

Gleich glückl ich im Auffinden neue r Que llenwar Léon d e Mit d iccon be iden

Stuttg art 1 886 . B d . H ö h l en pford t ‚ Ven neh einergetraunn Sch i lderung der Republik ) l ej ico. Hannove rIO“ . 2 Bde. K. B arth. H e l l e r , Be inen in Mex ikoin den Jahren [805 hie " HB. Le ipzig l 853 . E . l a r

tori u a. Me x iko. Darnntnd t 1 059. Baron J . W .

von M ü l l e r. Bei träge zur Geach ichte , 8 tatirtik und

Z oologie von Mex iko. b eips ig 1 865. Baron J. W ,

von M ü l l e r . Be inen in den Vere in igten Staaten ,

Kanada und Mexiko. Le ipz ig 8 Bd e.

Siehe Arch. Ile in Ge nua . scientif. du Mexique .

Paris 1 805 — 1867. 8 vol. M it wertvol len Abbandlungen von Dol l l u a ‚ A n b i n , l.é ou ao n l e D u e ,

B raeae u r u. a. rn.

E r fand d en Code: T ronno, dan Gea€h ichteW e l°k

L an d au m it dem Sch liin el an de n Mayah iem g lyplwn,

dan ‚ Popol Vuh ' und il l» Hietn ria du lua lt«ym-e de

Colhuacan y de Mexico ( ‚ Cod exL éon d e B onny entd eckte den Code ! Paris ienaia

(Pen danua) und den -d u Cort mianua; letzte rer ist,wie er nacbwlea‚ ein Fragment des Codex Trouan .

127

Männern oct.et daher d ie e igentl iche Mayaforachung e in , die späte r durch den kürzlichverstorbenen E r n s t Fö re tom ann . durchS e l e r , S che l l h aa, C. T hom aa und and ereao bedeutend geförde rt wurde.

Se itdem hat sich nicht nur d ie Mexikanistik,sondern auch die Amerikanintik in m ächtigerW e ise entfalte t. Der d rohenden Zersplitterungwurde when durch d ie Begründung der SociétéAméricaine de France d ie jetzige Société deeAmericanistes de l ’aris ') von L é o n d e Ronn yvorgebeugt , ein großartiger Zusammenschlußkam aber erst durch die neuerd inga rege lmäßigal le zwei Jahre “ genden inte rnationalen Amerio

knniete nkongrease zustande , deren Berichte inCompton rend ue vorliegen . Hier verdient

auch der Name den hochherzigen Mäeena dermexikanischen St udien, der H e r zog v. Lou b a t ,besonders hervorgehoben zu werden , der nichtnur zahl re iche B ilderechrifte n in Faksim ileherausgab und Pub likationen verschiedensterArt. unte rs tützte , sondern auch Le hrstühle anUniversitäte n durch re iche Stiftungen gründeteund Mitte l gewährte , um vorz ügliche Arbe i tendurch Pre ise zu krönen.Von den neueren Forschern auf mexika

nintiachem Gebiete verdienen besondere E d.

Se l e r, E. T. l l nmy, O rozco y B e r ra. De l

l’ aao y T rou coao, A u t. l ’ e 1i af i e l , A l i r.Ch a v e ro genannt zu werden

Siehe Arch ives de 15 Soc. Americnlne de Frnnoe.

Pnris. li . 8 . Bde. u. fl d t von Bd. 8 (Bd. 1 . 1 875Pu t. du einzige u neriknnifl iuzhe Orga : Frankm ichn,vonlem v cr di e Revue Ut ient.nle ‚ herum . von I.. d eRom y. Put in 1858 bis l 878. Bd. 1 bin XI I u. N. S ., Bd.I bin X I L

S iehe Journ . de Sa :. denAm éricnninten de Put in.Seit 1 896 .

Auß er den großen Komm entnm n S e l e n bei .

nein. gou mmelten Abhnnd lungon . von denen Bd.B erlin l 902 . Bd . I I 1904 erachien . Von Bd. I l l l iegtvorläufig en t die Nonngm phie über d ie A lten Bewohnerder Lund1 chafl. M ichow a (B. 3 3 bin 150) vor. Von

E.

'l

. l l nmy u u hlrv ichen Schri ften oeäen d ie An:.

gnben dm (Jod . llorbonicus (Paris des God .

Te llerinno-Ramennin ( usw) , d ie Galérie am érics ine do

Muoée d‘

eßhnugn phie nn'

l’

rocad ém (Paris 1 897. Pol.)und seine gon nnnelten Abhand lungen : Dam ien Americanne (Put in 1888. IBM , 1902. 3 vol. gennnnL

D e l l 'n so 1‘

ron cow ‚ Descripcion, l l iutoria Br

pouicion de l Cc'

»d ice l ’ict örloo do In Ca non da «lvpn

M on do I‘m-is God . Borbon ic un). Florenz IN” . vernch iu lene Ab hand lungen in den Annie: del Museo Nun.

hin ., der Kata log der Ausate llnng in Mndrld (Modrid

Page 147: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

Ergebnisse und Ae igshen der mem'

ksnistischen Forschung.

V. Anthropolofl sehes.Alter nnd Ursprung des Homo emoricenns.

Die von Eh re n re ich ‘) so treffend beleuchtete n Mange l der snthropologiechen Disziplin,die Unsicherhei t der Untersuchungemethodensowie der große Mangel en verwendberem Material in Amerike im sllgemeinen, wie in Mexikoim besonderen, lassen es zurze it eis vertri1ht er

scheinen , über Fragen von shschließender Be

deutung etwas Bestimmies zn regen , Fu gen,d ie 8berhsupt nicht an den Anfnng , sondern nadas Ende der Studien über den Menschen gestell t werden sollten. Es würde vie l zu wei tführen, wollte ich die nmfnngreiche Literetnr

hie rüber erschöpfend m itte i len , such wi re es

ennüdend, von sta rren Z shlen und Form eln zureden, da diese vorläufig und wohl euch in Z ukunft nie die wirkl iche E igensrt der körperlichenForm , oh lebend oder tot , in eich zu fassenverm ögen.

Es kenn nicht nschdrücklich genug betontwerden, dsl! die Anthropologie im gewöhnlichenSinne des W ortes doch nur die Anetom ie desMenschen zum Gegenstande hat , daß sie fürsich cllein else keine Entscheidung geben h un

in Fragen, wo die Sprache, d ieKnlturgüter u. s.m.

Siehe Pe n! E h ren re ich. Anthr. Studien überdie Urhewohner Breei1iene. Brennsehwedg 1 897 .

Der erste Versuch ei ner enihrupologischen B ibl iograph ic Xexi ioe (a ntologie) liegt von N i eolfis

Leon vor. l exiko ( 1l ueeo Necione l). 190 1 . 18 8.

m it 1 87 Autoren. Die v iehligsten Arbei ten sind :8 . T. R em y , Anthropologie du Mexique (Missionecient. en Mon iq ue), 1 884 . pt. 8. Dasse l be . Peris1 890. A. L H e r r e re R. E . C i ce ro. Cs ti logo

de le onlecc. de Antrr>pologin del Mas. Nee. Mexico,1 888. P. Me r t i n es B e ne Bl . V e rge re . Estudiocn neom étrieoa oteee . Aet. lnt. Am .

—C gr. Kl . México1 891 . p. 281

— 886 . K e r l Sc h e rze r . Besalts te su!

dem Gebiete der Anthmpometrie. Pete rrnnnns mm. .

1 879. Ferner Be pp e r . N. F.

i l l , 8. 1 1 B. P r. S te rn l’hyuicnl Characten of

Indiens of Southern Mex ico, Decenn. Publ. Un iv. Chicago II R em y . Les rneee m e ln

'

iqnes et

em& iu ines.inL'

Anthrvpolog ie. Peris 1 896 . B r i n te nThe america n Recon Nov York 1 892. B . V i rchow . Crsnie ethnien Americnne. Berlin 1 892 .

B. O. Morton . 0n nis Am erieens. Phi led . 1 83 9 .

Qns tre ts g e s et ll e rn y . Om n ia ethnim Pnris 1 882 .

M . K re u se . Zwei ßehl del (Totonnken) von Cem

) (ontoeo, he i 81rehe l, Alt-Me xiko. l lemhnm 1 885. Anh.

J. A i tke n-M e i gs. Obsem t. on the ernniol. form sof the Am. Aborig . in Proc. Acnd . Net. Se. Philad .

1 888. Die Arbeiten von Dee p. B e tres sind ohne

Aset In: Anthropologie. 8 . BJ. VI .

129

berücksichtigt werden m iissen , wenn nicht eine ineei tiges und falsches Ergebnis hersuskomrnonsoll. Auch decken sich durchsus nicht immeranthropologisehe Ausbre i tungsgebiete m it. lin

g uietischen und ethnogruphischen Prov inze n.W ichtig ist es ferner , oh derartige Untersuchunge n innerhslb der kompekten Me ssen e inerwohlcherekterininrten Bevölkerung gemscht werden , ob an den Grenzgebiete n oder en ver.

sprengten Resten. Aufh llend ist für Mexikod ie Übere instimmung der pflunsen und tier.

geographischen Areale mit der sllg emeinenVerbre i tung der mexikanischa entrelsmeriknnischcanKrater-Völker. W ie wei t entfe rnt sind wir vonden von der Anthropologie erstrea Z ielen l

Die größte Uneinigke it herrscht sowohl übe r d ieGrundbegriffe els über die einzusehlsgenden

Methoden. Ste tt Anthropologie wird Anthro

pornetrie , statt Kn niologie K rsniometrie ge

trieben. Der W ert der messcnden Methodensol l zwar ke ineswegs geleugnet werden, de Z shlenimmer etwee Beetechendcs haben und die Mögl ichkeit msthemnta

'

echer Berechnungen , statiostischer Aufs te llungen gewi hrcn und vielleichteinmal zu Gese tzen führen , die der kürzestebeschre ibende Ausdruck der Ersche inungenselbst wären.

Doch sollte es nicht vergesse n werden, delidie körperlichen Formen derW eich undKnochen.te ile e ine solche Fülle vonMsßeu zu ihre rChe rokte risierung bed ürfen, d aß sie e igentlich nie das

wiedergeben können , wss des Auge oft mite inem Blick nicht und die I ‘hotogrephie en!

d ie Platte bennt. Dsß die Kreuiometric bei

d er eußerord entlichen Komplisiertheit des ent

wickelungegeschichtlich aus grundversehied enen

und zahlre ichen Elem ente n sich bi ldenden Schilde ls durch noch so viele Maße nie die wechse indon Legeverhältn issc der e inze lnen Te ilezue inander, die doch die individuelle Form e inesjeden Schädels bedingen, w ird ausdrücken können,ist ohne wei teres einlenchtend. Je m ehr hiereher die Zahl der Mnße ve rm inde rt wi rd , um

so größe r werden die Fehlerquellen , je mehrman sie vermehrt , um so unübersichtlichcr die

Tabe llen ! W äre der ganze Schädel ein Krista ll.so l ießen sich le icht se ine Geee tzmäßigkeite nnach den dreiDimensionen desReumcs berechnen.Nun aber ist jeder der 22 Knochen des Schädels

17

Page 148: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

180 Dr. W e iter l.ehrne nn ,

ein cntwickclungsga 0hiuhtliohmehr oder wenige rkompliziertes und in se iner E igensrt wohlbegrflndetou Gebilde ! Es wäre daher v ielle icht we itersprießlicher, e inen bestimm ten Schädelknochenbei verschiedenen Rassen an m öglichst v ielenSchl deln , und , wenn möglich , euch en Föte nzu studieren , als gleich m it. dem schwen t zubegreifenden Gesamtbildc zu beginnen.Es ist deshalb denMaßtabellcn über Schäde l

aus Mexiko ke ine große Bedeutung beim legen,de irgendwelche gre ifa Resultate sich darausn icht mi t Sicherhe i t able i ten lnssen.Hierzu komm t noch derUm stand erschwerend

hinzu , daß in mhlrcichen Gegenden Mer ikoedie Schädel durch künstl iche Deformation ver

li ndert wurden Ske lettfunde sind üb rigenseufinllend wenig zu verzeichnen , was wohl zue inem Teil durch die Bitte des Verbrenneus

der Le ichen zu erklären ist, die uber in Mexikowenigste ns nur bei bestimm te n Todesarteu iiblich war ‘ )Die schematische Rubrizierung in eine

doliehokephnle und brschykephale Rasse und

die Behauptung daß die le tzte rebesonders in Nordnmeriks übe rwiege, besngendsher recht wenig , zumal die Variab i litä t derSchäde l von Mcundbuilders, d ie be ispie lswe ise ine inem ei nzigen Begräbnisplst.z gefunden wurden,eine ungeme in große ist. W ie S q u i e r undEm i l Sch m i d t ‘ ) m it Recht betonen , ist fiirdie smeriknnischen Schädel iiberhsupt ebendiese große Variabilitä t. die Le hm a n n-N i t sc he

Siehe 0 . Re tz i us , Om Crnnier ef s. k. longheech

Indis ner.in Ymer I V p.259— 27 1 . D.W i lson .Prehistoric Men. 1 1. esp. 2 1 , p. 204 8 . D e l is le ,Contribution il l 'elode des déformntions erd flcielle duerfine. Psris 1 880 . R. V i rc how , Compt. rend.Int. Am.

-Cgr. x. Stockholm , p. 2 1 — 28 ; p. If.

B . V i rchow , Compt. rend. 7 11 l at. , Am .-Cgr. Berlin.

p. 25 1 . E m i l Sc hm i d t , Yorgesch. Nord smerikss.8 . 22.

Siehe A. B rd l iök e .Deseripe. de un notig. eequ0late hum sno ceorn ei del Vel le de Mexico. Am. Assoe.

Advsnc. of Science. 1 897 (1 3 .

Siehe R em y .Sur ie prédom inence du type brach,u pha le dene les deux Amériquee et uoh mment demle Nord . Compt. rend. W I , Int. Am.

»Cgr. Berl in.p. 28 1 — 28 2.

Siehe d ie vertreliliche Arbeit des j üngst verstorbenenE .Bchm i d t, Die vorgeschiehtlichen Ind ianerNordamerikee östl ich von den Fe lsengebirgen in seiner Vorgeschichte h' crdemerl lres. B raunschweig "HH. 8. I

‘l l .

Siehe L e h m s n l t e eh e , Arch. Anthr. N. F'. V.

(neue) , 8 . u s.

„Poikilotypie‘nennt, dns Konstante. D ies hat

such V i rc how wiederhol t ausgesprochenEin Be ispie l der von Eh re n re i ch mit Recht

so get ilgten, von Vorurte i len ge leitete n Methodeist es , wenn R e t z i u s ') etwsige Beziehungenzwischen dolichokephslen Urbewohnern Ame

rika m it den Gunnohen , Tusregs und Koptenerblickt , womöglich unter Zuhilfenahme der

Fabel von der „Atlsntis“

. Indem er Me rte ns

Ansicht ven der Ei nhe it der smeriknnischeu

Rasse und Sprache bezweife l t, glaubt er, daßzwei Ströme , ein doliehokephnler („AmericanSem ites“) die Antillen und den Oste n Ame rikasm it Beziehungen zu Afrika, e in brsehykophaler

dagegen („American Mongolidse“ die Kurilen

und den W esten des ganzen Kontinents m it

Beziehung zu Asien und der Südsee, beherrschen.Diesen Gedanken , der in dieser Allgeineinheitkeine Ge ltung beanspruchen kann , hat. zue rstwohl L. A ng rsnd aufgegrifien und i n phantastischer W eise euzgebsut Er liißt die Mex iksner sus Idaho (Vereinigte Stu te n) eich friihze i tig längs des Pacific b is nach Gnadalsxsmund Kal isce susbreiten, se it dem 4. Jshrls n. Ch r.im Süden Mexikos Metropolen wie T e i le n usw.

gründen ; und weiter nimm t er zwe i üvilisstorische Ströme su, erstens den „Floddaudschen

(oder „Toltbque dem Mayen, Totonsken,Kn aiben,Quichuss, Antillenbewohner usw.

sug ehören sollen , und zweitens den „Kalifor

nischen“ (oder „Tolti:

que dem

Pueblos, Azteken,'

l‘

laxcolteken, Quiche, Id nysco,d ie alte n Be wohner von Tiuhusneco usw. zu

ge rechnet werden. Auch C. T hom s s unte rsche idet , zunächst allerd ings nur im srchi olo

gischen Sinne , zwei G ruppen ame ri kan ische r,prähistorischer Funde: eine pecifiwhe und einentlantische. Doch postuliert er demgem liß e ine

S iehe R. V i rchow , Compt. rend. VII , Int. AmOgr. Ber lin , p. 251 — 260 ; Compt. u nd. 11 1 , B rux. 1 870 ;II, 9. 1 5m .

8 iehs A. R e tz i us , Sm ithson Inst. Ann. Bsp.

KW 11 . sec.

0 ersde diese kritik los so oft behauptete ‚ I on

golen i hnl icbkeit“ der Am eriksner hst vie l Verwirrung

auch in re in e thnologischen und lingu lstisd xen Fragenvem n scht und Vorurte i le geze itigt , d ie m it merkwürd iger t hig keit noch heute Geltung hsben.

Siehe L. An g rs n <l . Lettrs hi r. Ds ly sur les

sntiquit-is de Tingunnneo in Rev. gén. de l'

srch iteot,vol . 24 .

Page 149: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

Ergebniooe und Anfp ben der mexikanirtieehen Fon ehung.

doppelte Einwa nde rung länge der be iden Hauptkünteu des

J. W . Foeter *) läßt enger Azteken und dieVertrete r e iner älteren Kultur (Tolteken eindwohl geme int) mite inander kilmpfen und die

brachykephnlen ersteren über d ie dolichekephnlenletztere n d ie Herrschaft gewinnen.Von [be l ieben Gedanken ist euch l l am y ’)

n icht fre i, wenn er ei nen bn chykephnlen Typusursprünglich nun Kaliforn ien bis zum h thrnue

sich enehreitend denkt ; v iel epii terhättenBrachykaphele d ie „De lichokephalen des Südens

“ über»

lagert , wi hrend d ie W anderungen der historischen Ze it den nördlichen Gegenden (Moundu,Clifin, Puehlm ) einen dolichokephalen Typ zu

!iihrten. Die PeennRougee der Priirieu , Chi

_chimeken einerse its, Azteken‚ Tepeneken, Acolhuer endermueitn Mitten m it sich d ie ihneneigentlimliche Doliehokephalie in Gegende n eltem äasiger Breehylrephelen gebracht. So komm tauch er zu zwei alten , fest parallelen „Strö

mungen“

T eohe rt Ma l e r “) sieht d ie „Officine gen

tinm“ im Norden. im Inne rn der Vereinigte nStu te n. Tolteken und Azle l:en läßt er d ie

entochthonen Urbewohner unterworfen. Dabei

versteht er un ter „nutoehthon“ Völker ohne Uro

eprungarnythen. So zwe ifelhaft en und für sichschon d iese Definition ist, sie is t unhnlthar, wenner Teresker, Maya, Tzendal, Quiche, Trapotekenund Mixtelcen zu den „Autoehthonen

“ rechnet,da diese Völker hie ent die letzte n beiden ganz

C y re e Prehint. Reun ion in American.Science . New-York. vol. XXL p. 1 78. 240 R.

Siehe P.W . Foet e r‚ l’rehietoric Race. 1 878, p. 3 40 .

Siehe R em y , Les Bene. m eln‘

iquoe et em6ri

enleen. Perie 1 898.

S erg l dngeaen unterneheidet drei Schäde ltypen‚

n iet-hohen. oumniechen und nuhn hthonen Ursprungu.

Siehe Ati! de l le Soe.nmn. doAnlhr. 1906 . Die E inte ilungP. B e rne h é Cohe n der sehr richtig ennimm t, daßMexiko und (in: übrige Amerika; im Mom ent der S ubder-kung nur wen ig stark bevö lkert wen n. (in d ie großeAusd ehnung der Linnmu. langunen . W ä lder usw. d ie

bewohnbnre und fiuclnttrngende 0 befl l il cho mehr ein.

eohrl nkten in Nmnnden. in a iliengrnppen bildendekle ine Republiken und in größere p ol iti sche Verbände.e ine E inte ilung. d ie e in» nut eezinierG rund lage beru ht.in n u r u hr nnheliegend. genügt aber al le in n icht, d ieeprech l leh no ven chia lmmn 8üiuune lml ti u l igea e in

:ute ilen. Siehe Cu b e . "int. del Nur-vo “ und". «l id .

Marco.X im enez de le Espndß. Berilln 1890— IN95. Bde.

Siehe T eoh e rt M a le r. Not»! nur in “u n Minteque. Rev. rl ’ ll thnngr. I‘m-ir, l l (N SS), p. l in — 1 6 1 .

bestimmte Ursprungssngen besitzen. Hätte er

die Otom i , die Totonnken etw. als nutochthonbezeichnet , so wäre dies viel eher zu billige n.Diese Hypothesen ze igen , wie unklar und

te ilweise kriti klos d ie Anschsuungen über dieBewohner Mexikos noch zur Stunde sind.Anstatt positives Mate rial herbeizuschnfien

und die der Anthropologie (Anthropomstrie,Kran iometrie) gestoch e n Grenzen innezuheltcn‚

hat man meist die Probleme erwei tert , indemmsn, den anatom ischen Gesichtspunkt aufgebend,d ie noch v iel schwierigeren Fragen über die

Herkunft derMexiknner und der_smeriknnischen

Reese snschnitt, Fragen, z u deren Beantwortungsnßer der Lingu istik d ie Ethnologie, Archäologie,Psliiontologie usw. hcrsngezogon werden m üssen.Das vielbeliebte Schlagwort der Einheitlich

ke it der am erikanischen Rasse kenn doch nurinsofern Bedeu tung haben , als es sich auf die

erste Einwendernng i n den ungeheuren Kontio

nent bezieht. Die Verschiedenheit der Typendieser Rasse wird n icht gut bestritten werdenkönnen , wobei jedoch die auf loh le Besonderheiten nufgebsuten Schlüsse nicht gleich zurAufste l lung eines Ratswmerlrmales verwend t

werden sollen.Dies deute t schon die W ichtigkei t des Ein

flusses der geographisch-physikalischen Verhältnisse an . Ohne Zwe ifel heben Boden , Klima,Vegetation und Faces unendl ich viel dazu beigetragen , im Laufe der Jahrtausende den vielle icht

„indifierent“ i n Amerike e ingewsnderten

Menschen jenes Gepräge z u geben , des den

Homo nmericauus und seine Typen von den

Vert retern anderer Hessen unte rscheidet.Sehr e in se itig aber wäre es, etwa nur d ie

Farbe der Haut, der Augen oder d ie Bildung

Siehe V i rchow. Com pt. rend . I l l Int. Am»(fgr.

B rux. 1 8 70 , II . p. 1 53 1l . ll . t en K it ts . Sur inquest ion de la plum litß et de In pe rvnté des Racer en

Amérique . Compt. rend . Vl l l in t. Am.—Ggr. Pari l890‚

p. 288— 204. Schon Fr. G re g. G arn i. in seinemmonumnntnlen W erke ‚Origen de los Indi0s ‘ (Madrid1 729, lol. 11 1 5) sagt: los Indian ni proceden dsuna Nacion i

eine que ren lm en te pmceden

de diverses Nacioncs' . Ä hn lich i ußcrt sich euch der

berühm te E u se bi us N i s rem b s rg in seiner B ist.natum e m exime peregrin s. (Antwerp. l 63 5 . lib. V.enp. 2 , lol. 1 3 Eiche f erner Fr i tsc h . Die Fragenoch der E inheit oder \' ielhe it der erneri i snischsn Eingehon ncn , geprüft an der Untersuchung ihres Heerwuchses. Compt. rend.V I I Am»Cgr. M L. 8. 27 1 bin28 1 .

Page 151: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

E mobnim und Aufgaben der mexiku nieüeohen Pon chang.

W u inshecondern die Ste in und Metall»

geräte nnlnngt, eo ist ee nicht w trofiend , dieBegrifie der europäischen Urgeß°hi0htnf°runhungohne wei teres euch ent Amerika h ierbe i istimmer auch an Mexiko gedacht zu iiber

tmgen.namentlich von einer Kupfer» und Bronzeze i t zu reden Für das gesam te Nordameriluä llt zunächst eine a receit am , de eheichüiche

Legierungen von Kupfer und Zinn in einem der

Bronze entsprechenden Prozente“: in vorepnniccher Zei t weder in Mexiko, noch in Z entrala ncrilra, geschweige denn bei den nörd lichenIndianern gefunden werden eindVon e iner Kupferze i t kann eher nur insofern

die Rede nein, ein in der Tat euch bei den Indie nern Nordam erika kupferne Geräte undZ iereten neben S teininetrumenten hergestel l tund entweder diene col

_bet oder doch einher das

Rohmnterinl durch eu:gedehnten Tcucchhendel

verbreitet wurden Die Kupfen eit het in

Amerika keineswegs die Steinze i t abge löst. v ie lmehr Me nden eeibet die hochentn* iekelten Kul tur

Siehe B . die Bronzezeit Amerika , L ad endl eer. Nr. 24.

Siehe Be i e r . Com». rend. I . Im. Am .-Ogr.

Stockholm . p. 1 et 0. Die engeblichen Bronzefumle um

der Mixteen Inn en nint h en ihrer Echtheit zwe i feln.

E ine er e ife lioee M ining let euch der ‚ X ipe de

bronce do Pnlem he ' der Summlung C h av e ro; e. Ant l.

l i ne. Nee . Di ez . V, Te le! ed p. 296 . Die Anniyee. d ie

A. H. M e y e r v0n e iner ‚ buche de hronee tronwie e

Atoton ilco'

mi ttei lt (Rev. d ‘E thnogr. Pcria. Vi , p.weint Cu i 'm . St aber nur Pro:. cut. ( inne

enteprechend int eine Anniyce G um e z ind oMendoznc.die Peüe fl e l (Monumentoe erte ent. met . Texte . u p.

fol. 20) nbdruckt . «ler betreffende Nei ße! enthieltI‘m . Cu und Proz. St neben Spuren von

Gold und Zink. D iem Metal le kann man eher n ichtein .Bronte ‘

bezeichnen. Inwieweit eine von J. i‘. ll e

m i re z nn einer Meta l lnxt dee l i ne. Nut. ven nle 0te

Analyce‚ d ie 9 b in lo Proz. Zinn ergehen heben ce ll .m verltscig let, lncheeondere die Frage, ob ee eich hierbe in icht um ein nur cpen incher Zeit eh mmendee 8t iick

hende lt.hednrf en t m elnhritincher Kachpriifhng. eiehe

, hl 6xiko me Alrededom‘

‚ N ina. 2 1 .

Siehe d ie nungeseichneten Schritten vu n R. An o

d re e. Die Metal le be i den Kl tureölkef h mit Berüekzlelrtigung pri hiet. Verhä ltnin e. Le i pzig 18 84 , hinwo,und E m i l Sc hm i d t , Die präh ict. Kupfergernte Xoni1 m eriknc ‚ in Vorgecoh . Norda meri ka. , 1 894 , S. er

hin 90. J. J.A.W orenn e : l-‘

rn 8teen-og Bumm ldern iden gam le 0 3 den nye Verden. Au bmzer for nord iek

Oldkyndighed og Historie . 1879. p. 249 — 3 57. Fran.zbeiech von B. B e nnvoi e in Memoiren de in Soc. da

Antiqu iree du Nord. N. 8 . Copenhngue 1 83 0 , p. I ‘l l — 244.

Über d ie Tcnschverhä ltnieee c. C u r l Re n , Arch.Anthr. v ( ten ) , 8. 1 bis es.

li nder Mer ikoe und Z entrelumerilme durchuueim Zeichen der Ste inze it. Mon te l i ue ') hättedaher, wenn ich diese Bemerkung dem großen

Fon eher gegen iiber mir erlauben dert , heu e rn icht gesagt: „

Due Ende der Bronzeze it fäl lt inAmerike 1 500 Jehre n. Chr. , im O rient 1 500v. coudera etw.: Ende der Steinze it inAmerike 1500 n. Chr., in Europe 2000 v. Chr.!

Schon diene Kluft von mehr ein dre i Jahr.

tausenden ze igt , wie bedenklich ee ist , d ie l no

diener en die Kulturen der Alten W el t uno

echließen zu wollen.im übrigen ist er retu rn , die Metellzeit

(Kupfer, Gold) einzu te ilen in e ine Periode, woden Metl im Rohzuetundc nur durch Hi mmernbearbeite t wurde , und in eine epi teto Epoche,wo d ie Metalle mehr oder wen iger ku nstvoll

gegoeeen wurden. Letztere gedieh in Mexikozu besonderer Blüte.

Die Steinzei t mag man nllerdinge aucheuropä iechem Vorbilde i n eine l ltere und jdn.

gere einte ilen , du euch in Amerika , wie er inder Natur der Sache l iegt, der Mensch erst die

Ste ine durch Schlag bearbei tete , ehe er nie zuglätte n anfing. Unter den Pulholithen eolche

vom ‚Chelltien“

—Typuc new. bmondcrc chen.

grenzen erccheint wegen der dami t in Europeverbundenen Alternvorete llungen, d ie doch nichtohne we ite ren diese lben wie für Amerika sind,untunlich.Hierm i t berühren wir die chronologinehen

und eynchronologiecben Probleme So gewiß

Siehe 0 e ltur Mon te l i ue , Die Kulturentwickelung Amerika im Verg leich m it derjenigen der AltenW elt Compt. rend. X. Int. Am.

-Gyr. Stockholm.

8 . 1 hie 8 (ben. 8.Siehe T h. W i l son , in Rep. Nut. bl ue.

077 — 708 (Exietenz den Menechen wi hrend der nuliiol ithiechen Periode) . Th. W i l eon , IA PeriodePnléoli th ique den. l

'

Arnérique du Kord . Cornpt. rend .

VIII. Int. Am .-Cgr. Paris , 660— 6 69. X e. ü e e ,

U homm e pnléolith iqne en Amérique in PopuL ScienceMonthly‚ vol. XXX.I V C. C. A b bot t l Sebim iche Schri ften , ben. Prim itive lnd tn tq . W em 1 88 1 .

B r i n ton , On Pnlneoli the. American und other, inE eenye of u t Ameriu n ict (Ph ilnd . p. 48— 55.

Siehe C. C. Abbot t , Prlm it. Inductry , ehupt.

3 2 , 83 .

Siehe hierzu B r i n ton , A Review of the de t. for

the ctudy of the prehietoric Chronology of America .

Sa lem 1 887. En c yc of nn Americnniet . 1090,

p. 20— 4 7 ; The Am .Bene , p. 83 . E . Schm i d t, Chronologie dee cl il uvinlen Men-chen in Nnnlnmerikn. Compt.rend . VU . Am»0gr. Berl in , 8 . 28 1 bis 297.

Page 152: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

i 3—l

in Amerika echte diluviale l ’aläolithen ge f und enworden sind. so unmöglich ist es, ihr Alte r auchnur annähernd zu bestimmen. Ebensowenig istdies bei den Neolithen des Alluv ium s der Fel l,wo vor sllcm d ie Funde in den liluschelbanfenzu erwähnen sind , deren Alter jedoch keine»wege immer besonders hoch zu se in bruucht.Bei dem Mange l an geschichtl ichen Tatsachen

sußerdem, we lche dieVorze it Ame rikas sufhellen,beginnt viel friiher sie in der Alte n W elt diedunkle geschichts lose Ze it , der wohl ein rechtensehnliches Alter zukomm t.Der Beginn der Steinze i t verliert sich sodann

im D ilu vium und zwar ansche inend im Post

glnzinl, du die Funde aus dem ers ten, Zwischenund zwe ite n Glazial bezwe ifelt werden. Der

Versuch die europäischen Perioden

(Epoque chel léenne, mousteriennc usw.) m it der

„l nterglncinl period“ bis zur „Chsmplnin l

’eriod “

zu vergleichen, int wohl verfüh re risch, eher dochwohl ein wenig gewagt.Die Artefakte werden in gewisser W e i se

durch d ie menschlichen Reste bestä tigt und er

gänzt. Das hohe Alter, das man einze lnen derse lben zuschre iben zu können glsnbte , wie demCnlnverasechitdel (Kalifornien o. s.‚ wird neuerdings von l l rd l iéks bestri tte n. Doch ist d ieExiste nz des Menschen zur Zeit des hlnstodonund anderer nusgestorbenerTie re für Südameri kaWohl sis erwiese n snznsehen

l l e.0 e s (8ynchron isnmsM achen don a ternl r

epochen E uropa und Nord am erika ) in Pop. Sc ienceMonthly 1 888, Nov.

Siehe J .w. Poste r . Prob . Rncee ( tere). p. st .B r i n ton . Am . Rnce , p. Siehe ferner J. K ol lm an n ,Ze itschr. f. Bthu. XV I. Berl in 8 . (mitwei terer Lite ratur. 8. 2 10 bis E m i l Sc hm i d t.DI. ältesten Spuren des N enschen im Gebiete der

Vere inigten Staaten , in Vorgesch. NordsmeriknsS . 1 bis Über den neuerd ings ge fundenen ‚ LeasingHnn

'

(Knosos) s. W i l l i ston , Omnpt. rend. \'

l l l. Am .

Ogr. Nu r York S. 85 — 80. Holm es , Am .

Anthr. N. 8. IV. p. 1 63 . A . H rd l l é ks . ibid. V ,p. 828. Vgl. weite r B . J. F e rqu h nrson , The c ontempom neous ex lste nee of mnn nnd the mastodon in

Am erica . Am . Assoe. Boston 1880. P.

'1 ‘ op l n s n l .

L'homme qunte rnnire de 1'Am ériqus al u Nord , Rev.

d 'Anthr., 1 887, p. 088— 48 1 . B . 0 . L ew i s In Science1 880 ( 18

Siehe F lore nt. Am e gh i no , L'homme prehlrt.

doe s 14 Plstn. Rev. d‘

Anthr. 1 878 (nu-i l). F lore n t.

Am e gh i no, Arm en et instrum ents de l 'hornme pr6h lst.dee i 'mnpns , ibid. 1 880, p. 1 — 12 ; De l

'hom me te rten Amériqne , Compt. rend. i l l , L n .

-Cgr. B rux . 1 1,

Dr. W al te r L ehm nnn ,

F iirMexiko selbst kommen nur einige wenigeFunde in Betracht. Obensn steht der focsileMensch vom l ’e inon bei Mexiko, der in qnnte rnärer Schicht gefunden werden se in Ihm

re iben sich der Fund von Qu in ts deldie Fnßabdrückc von Amsnnlco Fußnbdrilcke

von einem Tufilnger sm l lnuagussee in N icaragua ferner ein angeblich besrbeite ter focsi ler Lamsknochen von Tequia ino nn E in.

wsndfre i sind d iese Funde durchsus nicht. am

wenigste n können die -Fullnbdrücke Anspruchauf ein höheres geologischen Alter erheben.Auch hier ist neuen und zuverlässigen Materialdringend zu wünschen.Hat nun der Mensch am Ende der Eisze it,

wie es Kol lm an n ') nsch der Versohied enheit

der bisher gefundenen präbistorischeu Schäde lunter sich und ihrer Ähnlichkeit m it den jetz igenlndisnern zu schließen geneigt ist , in Amerikaexistiert und unterschied er sich verm utlich de

p. 198 — 249 (speziell über Mex iko p. 203 J .Vi lnnov u , b

‘homme fou ile do Rio Bu nbommbon, Com pt.rend. VII] . Int. Am .

— (I Paris , 9. A. d e

Quot re tng e s , L’homme fou ile de Legon—Bnntn en

B réei l et u n dm endnnto nd nele. Oongr. d 'Anthr. Moe

a m 1879.

Siehe M. B u rc e n n . Am . Nntnrnliet. X IX ( IM S).p. 780— 746 . La Nntnm lezn V I I ( ) léxico p. 257— 264 . 6 1 0 11 11 1! 50 , hl . d oV i l la d n ‚ Annl.

Man. NM . p. 465— 458. Siehe ferner nm y .L

nncienneté de l'homm e nn Mex ique in Ln Nntnn .

Park 1 878 , p. 262 — 264. J. S n n ch e z ‚ Anuario deIn Acad. Mex. de Ci encine em ctas Il l p. 1 99— 2 1 0. México 1 899. A . L. He rre rn . E l hom brepreh ist. d e México , in l em . Son, Bienl. ‚Anl. Ak ute

"

V I I p. 1 1 — 98 ; ibid. nach 40 — 523. X . B l f °

cena. Act. K l. Car. Int. Am . Méx ico l 897 . p. 1 3 — 78.

M. M . Vi l l nd n . Explom cio n 5 In cnencn loe il ifen

de San Juan Rnya ( li—t. de l’ueb ln). Ann]. Bl ue. Nee.

Méx.. 2°ep. I I . p. l ‘M — lM . M. Vi l l nd n. lm

pen «i ndia un nnl igno depc'

wit n nuturnl de

aupneeh no hucsoe lmm nnoe on nn lugu r del E uw lo deConhnile. Bolet. bl ue. Nm . Mom. q». p. l 60— l 78 . W . H. l l olm e e. Evidenw of the antiquityN am on Che nito of the city of M exico. Tn nn ct.

Anthr. fioc. W nnhiugton 1 885 ; Ill . p. 68 — Ol . J. ) i mpz u m in Nemon

'

n de l Minifl orio de i'

omcntm Max.

"370 . p. 3 0 7. R i l e y . l ‘rehißt . remnlne in Mex ico.'l‘

rnnmct. Anthr. Soc. W m hington IBM .

Siehe M. \'

i l l nd n . loc. cit.

Siehe Ju . 8 nnfihos. Act. XI . Ogr. Int. Am .

Mex ico msn . p. 89 3— 3 96.

C ‘ r l F l i n t , Am. Naturaliel 18 85 ; cf. B r i n ton .l‘wew l. Am. Phi l . Soc. l ‘ li ilßd . 1 887. p. 43 7.

M. B e rce ne . Anni. Mu» S ec. Met . l l. p. 43 0

Zeitschr. am». am . e. m er.

Page 153: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

Ergebn is» und Anlgnhen der mexikanistieehen Fon chnng.

male n icht sonderlich vorn je tzigen Indianer, eokenn man v ielleicht nach B r i n ton zustimmen,wenn erglaubt, daß die „Ares ofchun cterim tion

“,

d. h. dee Entwickelungegebiet der Ih eecneigenu t der prim i tiven Amerikaner, öetlich von den

Rocky Mounta ins zwieclreu dern zurückweichem

den W all der kontinentnlen Einatmen und demGolf von Mex iko gelegenDie E inzeit insbm ndere des

nördl ichen , die vie lle icht m it derjenigen Euro

pne eynehron wer het. den Konti nent undse ine Bewohner, Menschen, Tiere und Pflanzenaußerordentl ich beeinflußt ‘ ) und zu W anderungengezwungen , d ie tier und pflanzengeographischneohweisbnr und deutl icher sind el: d ie Ver

schiebungen , d ie zweifelloe sei tdem euch d ieUrbewohner erfa hren haben ; hierbei begünstigteder Mangel an krä ftiger i nnerer Gl iederung deeErdte ile nach D e ck e r t das Hin und Ilertlntender Horden und wirkte an! die ethnolog iuohen

Eigentüm lichkeiten und die Sprache diflercm

B r i nton . Am. Roco. p. ss.

Siehe J. F r.e gh t ‚ The Ice Age in North Arnericn. New York 1 800 . Je m e e G e ik i e. The grentice age end lt: re lation to the antiquity u t man.

London 1 8 74 . Jem ee Gro l l , Cl imate und Time.

P. D . D e nn. Text B ook 0 ! Geology. Nerv York 1 883 .

W . K li p pen zieht um der'I'

a nche , de ll d ieSpuren der E imoli irn örtl ichen Nordemerike im Ver

gleich zu Europe etw.. nm ebenaoviel nlldlicher hend »

reichen wie d ie heutigen Ieotherrnen, den Sch luß, daßdie E isze it wehreehelnl ich entrtnnd infolge einer Ver.ringernng der von der 8m me ange führten W ürm ernenge.d ie fiir d ie genze E rde oder wenigetene fiir die nönlo

liche bzw. südl iche E rdhe lhknge l gleichzeitig erfolgte(n. K limnlehre. Lei 1 890 . 8 . J e m e n

O ro l l dngegen (C lim ate nnd Time) glnuht , (In. d ie

Ein eit Amerika: epii te r als d ie E nm pae gewan n nel.

Über E isze it und Ill et in

B r in ton , Aut. Race , 9. 3 4, 85. B . P. d e Corte ,

Glneinl m en in Am erica , Popul 8e. l l onthly‚ fl ov. 1 880.

S i d ne y Bk e rte h ly . Oom pt. rend .

Brut . 1 878 , II . p. 184— 1 6 7. N e d e i l l nc . in Met.

pou r. l'hil t. de l ‘homrne, 8°eér., tom . I p. 1 40

— 155. Tiergm grnphiech äußert nich der E influß der

dilnrinlen Vereh rung in der eu!!nl lenden Totenehe‚ daßetwn der 46. B re itengrad die Sche ide zwischen der

holerktiuohen Tierwe lt der A lten und der neoborenlen

der Neuen W elt bi ldet . D iese G renze ents pricht e i nerdem 8üdeaurn der ehemnligen Verehrung. dere n Abdu l»gewüeser den großen Seen i hre E ntstehung gaben. S ie

entspricht auch der nörd lichen Gre nze des Ackerbnneein Ame rika. Über die pflanzengengrnpbieclren Problemeund ihre Bez iehung zur E isze it e. d ie wichtige Ahhand lung von E nno M e y e r: Die Vorze it des Man.

nehm im Squatorinlen Andengebiet. Compt. wm]. XIV,

Int. Arn»0gr. Stuttgart 190 8. II. S. 47 hin .'n1,

ISS

zierend, auf die physischen und ge istigen Rasseneigenschafte n aber unifizierend

W oher stammen aber nun diese Urbewobner?l ieben sie sich in Amer ika selbständ ig ausantbropoiden Tierformen en twicke lt? Dagegenspricht die Beschafienheit der m it 3 6 Zähnenund Gre ifs chwanz ansgeriiste ten plettnssigen

M en der Neuen W el t. Also müßte derMenschnach Amerika eingewsndert sein. Hier gibt es

geologisch eigentlich nur zwe i Möglichkeiten :e inmal im Diluv ium , wo zeitwei lig Asien undNordwestarnerika in der Gegend der Heringst.raße zusammenhingen und unte r anderen dasMammut Sibirien verließ, um den Boden Amerikas zu betrete n ’)Im M u bestand andererseits eine Europa

Nord am eri ka und Asien umfassende circurn

polsre Landm an n, die bis in das Mio uud Pliezhn Diese Brücke verbtl rgt fürR. A nd rea den ursprünglichen und einhe itl ichen Zusammenhang des Urmenschen der Alte nund Neuen W elt..Die größere Ähnlichkei t.derMio» und Pliozäm

innen m it. den gle ichze i tigen Faunen der AltenW e lt läßt Jon. Le i d y ‘) verm ute n , daß Nordame rika während des Tertilirs von W este n herbevölke rt wurde. W ie dem auch sein rung,das Alter des Menschen in Amerika ist suf alleFälle e in so hohes , daß man wohl die amerikanische Rasse als autochthon beze ichnen kann

Siehe E m i l De cke rt , Nordamerika. 2. Aufl.

Le ipzig—W ien 1004, S . 80 .

Siehe F r i tz F re ch . Studien über das K lima dergeolog . Vergnngonheit. Zei tschr. d. Gem E rdkdm

Berlin m e. 8 . u vm ; vgl. .r. w. Poste r , m m».

Rau s. 1 81 3 . p. 04.

Siehe A. J. J uk e s -B rov n e . Bui lding of theBritish h ielt. London 1 888.

Bd.XXXIV.

Sitzung-her.. 8 . M K.

Joe. Le i d y . On the satinct mammnlisn Pannenof Dakota and Nebrrtska.

Die spez ifische E igenart der smori lranirehen

Flora und Futuna. der Bewohner, i hrer Sitte n und

Künste betonte schon l gn ac io Ra uri roz . Bolet. Socied.

de Geogr. h tm l . 1872 ‚ Auch José Rs nrire z ver

tritt diesen Sta ndpunkt . den er durch die Tafa nhobekräftigt , «laß von 20 0 Pflanzenord nung w in Mex iko1 72 vertrete n rind. Die Plant Amerikas habe sich ascen

tl ierend entw ickelt mit za h lre ichen Z wisc lreug liedan r.So sind z . B . d ie Kompositeu nach H em s l e y mit 2 1 5Arten und mehr ala 1 5 1 8 tlpezies vertre ten ! Die Kam

aber machen etwa ein Zehnte l der gesamtenVegetation der E rde nut. Siehe Act. XI, Int. Am .

—Cgr.

Page 155: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

Ergebn isse und Aufgaben der mexikanistieehen Forschung.

Die weitere Frage, woher die m erkwürdigenKulturerrungenschafteu derVölker Mexikos undZ entralamerikae stammen , möge '

endlich nochgestre ift werden. Es gibt kaum ein Volk derAlten W e lt, das nicht schon einmal m it jenenKul turvölkern in Verbindung gebracht werdenwäre. Mit derartigen m üßigen Phantasien hatdie W issenschaft nichts zu tun, zum al noch keine inziger lingu istischer Zusammenhang zwischenden Sprachen der Neuen und Alten W el t ine xakter W e ise hat erbra cht werden können.S ie kann bei nähere r Prüfung d ie rein oberflächlichen Analogien nicht für genügend er

klären , um die mexikan ischen Kul turen vonasiatischen oder gar europäischen abzuleiten.W ie sol l man sich auch die Bee influssung vor

ete llen?‘

S ie muß doch vor allem zu e ine r Zeiterfolgt se in , wo die heeinflnssenden Völkerse lbst schon auf hoher Kulturstufe standenW ie aber sollen diese, ganz zufäl lige und späteVorschlagungen durch Meeresströmungen undStürm e abgerechnet, nach Amerika ge langt se in?An irgend e inen Schifisverkehr kann nicht imErnst gedacht werden. Der. W eg über d ieBeringsü aße hot. aber nur im Diluvium zei twe ise e ine feste Landverb indung, auf der asia.

tische Elem ente hätten herüherdringeu können.W ären nun auch wirklich asiatische Kultur.träger damals he rü be r gewu ndert, so hätten siedoch_Spuren bei irgend einem der vielen Völkervon Alaska bis nach dem nördlichen Mexikoherab hin terlasse n m üssen, widrigenfalls es un

verständl ich ist , warum sie gerade nur Mexikound Yukatnn m it ihren Geben bedacht habensoll ten. Ferner hätte n sie auch in kompaktenMassen ausgezogen sein und sich verb

'

re i tethaben m üssen , da e ine kle ine Schar in derübrigen fremden Bevölkerung , ohne Kenntn isder Sprachen und Sitten , entweder restlos ab

sorhiertodergewaltaam vernichtetwerden wäreEin geradezu klassisches Be ispie l hierfür

biete n die Schicksale jener Spanier , d ie unterVa l d i v i a . l öl l an die Küste Yukntans ver

Es ist daher nicht recht einzusehen . warumB . Schilde in Amerika gerad e asiatischen (mongo

lischen ) Ursprungs sein müm . wie F e y annimm t.(s. Fü hre r durch das Baute nstrauch »Joest-Museum .

Köln nos, s.

VgL hierzu auch F r i e d r. von H e l l w a l d in

Com pt. rend. Int.Am .—Ogr. Nancy 1 875. p. 143/4.

Archiv tar Anthropologie Il . Bd . VI.

187

schlage n wurden , nachdem das Schiff, das dieim Aufruhr gegen N icu e sa begriffene Mannschaft von Veragua aus nach Haiti abgescndt

hatte , an Koralleuriffen im W esten Jamaikasgesche ite rt war. D iese Spanier gerieten in dieGefangenschaft e ines Mayaa tlings, der meh

rere und unte r ihnen V a l d i v i a se lbst zunächstopferte . Einige ganz wenige konnten ent

fliehen und bei m ilder gesinnten Kasikeu Sklavendienste verrichte n. Es blieben schließlich nurein Ge istlicher namens G e ron im o d e Agu i l a rund ein Matrose namens Gon za lo G u e r re roübrig. Le tzte rer vermochte das Inte resse der

Ind ianer für sich zu gewinnen, er wurde in denS tamm aufgenomm en, heiratete eine Indianerinund wurde so sehr se lbst m m i ndianer, daß.als Co r te s im Jahre

'

l öl 9 an der Küste Yukatens landete , er kaum noch Spanieeh redenkonnte und sich weigerte, diesen auf der Expodition zu begleiten , da er sich unter se inenS tammeshrüderu glücklich und zufri eden fühlte.

So begleite te nur A gu i l a r den Co r te s aufse iner Fahrt und leistete ihm als Dolm etscherwichtige D ienste

VI. Sprechliehes.

A l l gem e i n e B e t r ach t u n gen

Ähnlich unklar wie die enthropologisehen

sind die ellgemein linguiatiechen Anscha uunge nübe r die Sprechen Amerikas W er dort dasSehlegwort „

mongolenllhnlieh“, so ist. ee hier

das Schlagwort „einverleihend“

, des se it W i l

h e lm von H um bol d t s großartigen epreoh

philosophischen Untereuehnngen auf elle nme

rikenieohen Idiome euegedehnt. wurde

Siehe B e rn e ! D i e z. Hin. verändern de ln Conquiet. de 15 Nun . E spa

'

n . Cep. XXV I I , m x.

Siehe w. von H um bo l d t.Über die Verech ied enheitdeemenschl ichen 8prnehhnuee, edid . A. I'.Pntt, Ber linteen. Bd . n . 8. n en. w. von Hum bo l d t, Überden 1Verbum in den em eriknn ieehen Sprnchen. Dieee

le ider hieher noch in keiner An gabe der H um bol d techen W erke nbged ruekte Schri ft liegt nur in der engl inchen Übersetzung B ri n ton e vor: The philoeophic

Gramm ar of Am erican Lnngnngon. M in i . 1 885 .

B. dnselhflt 5 l ? bis 1 4 hie W . von B u rn “

bo l d t , Über du E ntste hen der m m rnntiechen Formenund dem E influß nut d ie ldeenentvriolrelun g. Gen.

W erke, hereneg . von A. von ll am lm ld t. Ber lin 1 043 .Bd . 1 11 , B. 2 1 4 n

. Vgl. S te in t hn l . Charakte ristik derhanptellchl ichsten Typen dee Sprnehbe uee . Ber lin 1 864 .

Die Übertragung des Begriffes . l’olyryntherie

'

auf die Mnyu prnche, dee Tupi. m i nur ., het bereite18

Page 156: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

188

l i iergngen ist e inzuwenden , dell nur ein

kleiner Te il der Sprechen Amerika b isher bekennt, daß von diccon nur e ine ge ringe Z ehl

grernmntiech so wei t klar geste ll t ist , dell ein

Urte il iibe r ihren Ben abgegeben werd en kann.Um eich eher ein gern nllgemeinee Urte il überden W aren der emerikeniechen Sprechen an er

lauben, bedarf ee, tr otz der beste hend en Lücken,der gcneuen Kenntnie so vie ler Sprechen , daßd iee die Kri fte einen e inzelnenEi ne große Menge von Sprachen läßt eich

nllerdinge neben je tzt i n Gruppen zusammenfasoon ; dien gil t in Nordamerikn B. von den

nthnpnekiechen , Algonkin und SonoraeprechemDie Sprechze replitternng dagegen , wie eie

en der Nordweetkilete, in Kal ifornien , in Mexikobis zum Iethmne von Derien hereh in to außer

orden tlicherW e ise herret init eben»o euffnllendwie eehwer zu erklären .Im Geb iete Mexikoe und Z entm lemerikne

haben eich hie jetzt nur die Mnyn»prechen inwi rklich befriedigender W eise durch die grundlegenden Arbe ite n S t o l l") zu einer großenFam ilie vere in igen lassen. Hier l inci denn auch

B r i n ton (Em ye et en Americeniet. Philed . 1 890 ,

z urückgewieeen ; e. nach lee. d t.. 9. 850, wo er Lu c i e nAd em e Verd lg emeinernngen bekh

'

mpfi. Vgl. B r i n ton .On Polyeyntheeie nnd lncorporetion . Proceed. Am.

Philoe. Soc. Philnd . "85. E inen eebr nllgemeinen

Sta ndpunkt über d ie B invcrleihung nl:Chernlrteriui i kurnder emeriknniechen Sprechen vertri tt B r i n ton eher

wieder In reiner polem ieehen Schri ft ,.Oherehteristlee

of Americen h nguegee‘im Am. Antiquerlen . neue.

Siehe dagegen echon A. Anb in. Beuel eur le lnngueMexicnine et le philologie eméricnlne in Arch. See. Am .

de Frence, 20 Sér. ( 1876) — asa. wo er en! d ie

.prfl encine polyeynthéee nmérieelne'zu sprechen kommt.

L uc i e n Ad e rn , L '!neorp°re timndene quelqnee lengueeemérienlnee. in Rev. deU nguirt. XDC. p. 23 3 II.. p. 848 IV.,wo er bere ite mit Sehl rle next: ‚ Länm rpm d on n’entpo int une ehem térletiqne dee lnngnee u néricn lnee

'

( p. ‚ Le Polyeynthéeiem e no—conetitne point nnqnntriém e em morphologiqne

“ W en die dcru'h

eue n icht einwendfreie ‚ Einverleibnng‘im i xi l. e iner

H eyneprflche. nnlnngt‚ eo vergle iche men dnräher 8 tol l ,die Sprache der lxil —lndiener. 1 881 . [I .

Bin e llgem einee U rte i l über die emeriknnischen

Sprechen und derGrönll ndisehe. wie ee Fr. 8 i k. l ' i nekfül lt.wenn er eegt, eie eeien Sprechen ‚m itVorherrechen

von Ge fühlen be i geringer lle izbnrkeit“

. beu gt daherrecht wen ig. Siehe Die Kleesifiknti on der Sprechen .M ar; 190 1 . e'. s. 15 n.

Siehe Otto S tol l . Z ur E thnographie der Bepwblik 0 untemnln. Zürich ION . Die Meyu prnchen der

Pokomgruppe. W ien I888 . Die Sprache der Ix i llnd inner. Le ipzig 1 807.

Dr. W al te r Lehm nnn ,

Die beste Sprechh ri0 Mexikoe ist noch immerd ie von G re e ce y B e rn in re iner .Oeogrefle do lee

b eugen y ce rte ein ngr. de Méx ico' . Mexico 1 864 ;

modifiziert von V. A . H e l i c$ re n ‚ Compt. rend. l l,Am«Cgr. Imxemb. 1 878 , l l , p. 1 0

— 1 ‘ (nehet Knrte ) .Scnet ige Spreehii hereichten gehe n Fede r ico L e r

re i n e r lm Entedio eohre le historie de America l l

(Mex ico B oh ne , Cnedro erneeol. etnegrs'

ol'.

de le Republ. Her . New York 1885 ( 1 B latt) . N i e.

b een. in Ab e l. del l i ne. NM . Men. V I I. 9. 279- 307 ;ihid . ep. I I , p . 1 80 — 1 0 1 ; in Me in. Soc . Cient. ‚ Aut.

Alzete' XV p. 2 75 — 284. A u t. P e il e l ie l ,

Ac t. XI , Int.Am .-Cu . Mex ico 1 891 . O i l e '

l‘

. M ason .Mexico 11 geograph icnl chetoh W ashington 1000 ,p. 24 — 3 1 . Gen m tdnrrtel lungen der fi remmntlken ein

zelne r Sprechen e. bei Pi rn en te l Cumlro

deecriptiro _v oompere tivo de ln! leugnen indigenen deMéx ico. Mexico ( ll . 8 vol. . p.F r. M ü l l e r. ü rundri ß der Sprechwieeeneche ft. Bd . l l .

Siehe P. A nd re e Pe re e d e R i v e r. B lut. de leetrium phoe de ä rn. Santa. Bee entre genu g lee m im hin»

hom e ti eren de l Nuevo orve . Madrid 1 656 .

Siehe Alegre. Bi st. de le Com p. p. 289 il .

B u echm n nn . Spure n der nzteki tchen Spracheim nörd l. Mex iko 11 . höheren nmerik. Nord en. B erlin1 859. Gn mm uti k de r eonnriuchen Sprechen.

Berlin. 1 064 11 . new.

B r i nton . Am . Beau. p. "8.

In ntgeeetze nnd Leutverechiebnngen neehweie

her. Die iibrige n Sprechen , von denen wir

spä ter noch reden we rden, gehen ein ungeme inbunten Karte nb ild , den nur e ine geri nge Zahlkom pakter Spreehmm en enfweint , innerhelb

deren und zw ischen denen eebr viele kleine undisol ierte Sprechinneln verstreutDie mexikanische Spreche ‚ dan N eh ne t l ,

hat Beziehungen zu den Sonornepreehen. Zuersthet Wohl Pe te r Poren d e R i be e ') bere ite im1 7. Jahrhundert dieVerwendtecheft der Sprechenvon Sineloe (Cohitn, Core) m it dem Artekiuchen

erkennt. Späte r hat Ed. B uechm e nn ') dieneVerhäl tn isse eehr eingehend etndiert, die Br i n tonverenleßten, eine „Uto-ezteleisehe

“ 8prnchfnm ilie

enfzuetellen‚ deren Heuptnweige den Sehneehmninche, Sonoriache nnd Antekieche ee ien Einegewinne Vorsicht int euch hier am Platze. Dentliehe Beziehungen zum

'l‘

nn hnmnfischen, zum

Open.Cohitn nu r. finden sich vor el lem in denZ ehlworten (besondere 1 bin 5) und in den Pronomine pereonelie und pou eesive , inebeoondere

wen d en ehemkteriutiechen Stammkonwnenten

derse lben anlangt Aueh gilt dies für eine ganzeRe ihe von W orten . Doch verlieren nich die

Z nenmmenhi nge neben bei den Comenchen‚ bei

denen nur noch te i lweise d ie chernkterletiwhen

Page 157: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

Ergebnisse und Anfgsben der mexiksnistinchen Forschung .

Konsonenten der Persons lpronom ins nngetrolfen

werden.Es führt eher in die Irre, wenn such zahl

re iche zur schoeehoniseben Sprechgr uppe ge

hörige Idiome Knliforniens von B r i n to n nebenden mexikaniseh-sonoriseheu Sprechen su!gezählt

W ie vorsichtig msn übrigens bei b loßenW ortvergleichen se in m uß, zeigt. d ie Tahmche,dnß Adol f Uh d e ') von den fsst snsgestorbenenCe rises (Texas) e in kurzes Vokabular m i tte ilt,dessen W orte, wie er sag t., von der M ekisohen

H undert dnrohnns verschieden se in sollen. Unddoch sche inen g n i y e n a i y o m ng u e l e

see nsse ‚ 8“ dem mexika nischen ye i‚ nsu i ,

m eeu i l l i , ehiouseen wohl an! dem W egespäterer Entlohnung zu entsprechen.

Dabe i darf nicht sußer seht gelassen werden,daß den Mexiksnische die Am tssprache wiihre ndder Ze i t der spsnischen Kolonisation war, dsßMexiksner (Th xesltolren) d en Cortes auf se inenEroberungeziigen in fremdsprnohliche Gebietebegle i tete n und noch du elbst sngesied eltwerden.

Der Verbre i tung mexikaniecber Ortsnamenh an daher ke ine große Bedeutung be ige legtWerden‚ de sie sehr häufig nur die Übe rse tzungenvon tsrsskisehen , m ixteco« tzspote lrischen oderMsysnnmen sind. Du Vorhandensein mcx i vben isch redender Leute fern vom Hoohtnl von

Mexiko muß, wenn ee l ingu istischen W ert habe nsol l, durch Berichte über ein Vorkommen in vorspan ischer Ze it unten tiitzt sein.Bez iehungen denMe xika nische» zu den wich

tigste n Nschbsrspm chen beste hen in ke inerW e ise. In den Mnyssprnchen finden sich ein

pa r Lehnworte , deren Alte rtümliehlteit nichtan kontrollieren ist. Der Unte rschied zwischendem hlexiknniechen, dem Tsrneltischen, Othomi,

Tu potekisohen und den Msynsprschen ist uber,auch untereinsnder, so groß , n icht nur in denVoksbeln und im Bau , sondern such in derh utbildung und dem Leutbestnnde , daß an

gemeinesme Abstammung n icht im entfernte eteu

B r i nton , lee. d t. , p. 1 18 II.Ad. U hd e . Die Länder sm unteren Rio bn vo

del None , B. tee. He ide lberg teen. e'.

Siehe «lie lehrreiehe Abha nd lung von K . 8 u ppe r[i b n led luniwheOrtsname nim nörd lichen M itte lam erika.

G lobus, B d. tl6 , B. 90 bin (m it

189

zu denken ist. Gemd ezu gegens&tslich sberverhslten sich das Mex ikanische und die Mayespmuhen in der Bildung der Verbslformen, denZ shlworten , d er Entw ickelung der Reverentinl«

psrtike ln undVerhslkonßrulctioixen. Den Mey»sprachen hervorrsgend eigentüm l ich sind d ie

„Letrss borides“, durch plötz lichen Verschließen

und Ofinen das Kehldoolre ls und des Mundesgebildete Leute. D iese finden sich aber auch

im Tsrnskiechen. In dieser Sprache spielen dielnflxe e ine große Rolle.

In den Msyssprnohen ist von e iner „E in

verleibung“ gar ke ine Rede. Sehen wir, was

es dsmit im Mexiknnischen su! sich hat , dasimme r sisHs uptvertreter der „polysynthetisehen

Sprechen hingeste ll t werden ist. Es sol l dnsBestre ben haben, möglichst viele gn mmstiseheBeziehungen smVerbum der-u t zu einemKomplexzu vereinigen, dnß Sets und W ortform fsst sichdecken. Dies sber wi rd dad urch angeblich er

re icht, daß das trnnsitivsVerhem dnsAlrkusativobjekt entweder zwisehen Pronomen personsleund Verbs letnmm e infügt. oder dsß des Objekt,wenn gle ichsam attributi v nschges te llt, be im Verbum an der gedachten Ste lle sngedentet werdenmuß. Ds überdies des

„ein verleibte“ Objektbei der Einschiehung se inen S ubstantivch&rnkte r

(die Endung t l , t l i oder i n) e inbllßt , so sei

dies eben der strikte Beweis eines streng durchgefüa polysynthetiseben Prinzips.Man sagt in der Tst u i -c-t l sqot l s i n

x och i t l (ich es lieben d ie Blumen) oder n i .xoehi -t lscot ls (ich Blumen liebe) „

ich l iebedie Blumen“.

Alle in d ie „Einrerleibung“ das Substan ti v“

zwisehen Pen onslpronomen und Verbum inalte n a uthentischen und nunmmenhl ngenden

Texte n ist sußerordentlich se lte n. Auch gibtd ie „einverleibte“ Form syntsktiseh einenanderen Sinn: denn das erste der Be ispielehe ißt „ich liebe die (bes timmte n) Blumen

“, das

anders „ich l iebe Blum en. ich hin B lumenliel»lieber“ . Das immer wiederholte Be ispiel W i lh.

v. H um bo l d t s u i -o—

qu s i n anes tl bedeute t

„ich esse dss Fleisch“, u i -n s en-q u a

„ich

esse Fle isch“, d. h. ich b in ein Fleischeeeer,

oder ich case Fleisch im Gegensatz zu e twasanderem (Brot W äre das eine latein isch,etwa ce r n e m vom , s o wäre das andere etwa

18°

Page 159: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

Ergebnieee und Aufgaben der mexikanistiechen Forschung.

Vote-r, sondern :mei n Ve te r, unse r Ve ter, jemsmdeeVater, und ents prechend nicht:Ohr, sondern :me i n Ohr, unser Ohr, jemanden Ohr B ei

W ortvergleiehen zwisehen ven ehiedenen Sprachgruppen m uß m m daher etete darauf bedachtsein , etwnige Pou m iw präfixe

Die Festigkei t d er Verb indung zwischenSubetuntiven dieser Art und Pronorninu ist. nogar eostark, daß vom mexikan ischen nehenuht l io

„der äl tere“, te -sehosuh und t iach en uh

„jema nden i lterer Bruder“ und y-t i-yaenuhq o

‚ seine ll äuptlingnsehuft“(Sahugun) , gebi ldet

wird und von t e - i e e e uh „jemanden jünge re rBruder“ n o -te-iceab u u n ') „

me ine j ünge re nBrüder“ statt n -ie ea u e n , y

o t e o i c e nu b „se i nj üngerer Bruder“ statt y i e cu uh (Cbimnlpnin.VU, ed id. R. S imeo n , p. 1 2718 , 1 50/l ). Delluber weite r d ie Verbindung des S ubrtantive

überheupt m it dem Pronom en pomeesivum sls

e ine neue Kategorie dee Subetantive em pfundenwird, erhe ll t.daran., de ll dal Substantiv i n d ieeemFalle se in hin ten angehängtenartikelurtigee S uffixn icht nur abwirft‚ sondern auch an die Ste lledavon ein für Singular und Plural geeonderteeS uf6x setzt.Man sagt also: t ee -t l „

Gott“, no-t eo-u h

’‚me in Gott“, n o -t eo-b u s n

„me ine Götte r“.

Ähnlich verführt das Maya , wenn en des ge

z .n. gilt die. nach vom W aicuri ln Ksüfornien ;ulehe Jacob B ne ge r t , Nachrichten von der emeri lm

n ischen Hall Kali forn ien. Mannheim 1 772. 8. 18 1 8 .

Die. gi lt noch für die km lbiseb en und enden SprachenBüdsmeriku Der glltigen hü tte llnng den HerrnDr. K oe ln G rün b e rg verdu ke ich 8 . B. d ie inte renn nte Angube, (laß im Umdumfl i nml lroto die Begri ffebelb und vol l nur m it Buhntnntin m verbunden gedachtwerd en können , 9 u n lye k e “i n e ‚ halbel l ne ni n e h e „voll (Koehtop0.

'Der Begril! ‚ hören“

bet ale Olüekt , Btimm e'

. ‚Spreche ' bei l ieh. Der

Begri ff ..v u ehen' wird m it .Bnumwollk leid

'

, d er B e

grü'l .ni ben

‘rn it ‚Mu ke ' nu r. verbunden.

Über l eete Pom ivverbindungen eiehe bere itePot t. in Inte rn. Zeitschr. f. a l lg. Sprechen IV8. 06 ; ferner B . K or fu , über d ie Bedeutung den pereeerlren Pronom . fii r d ie Ausd ruekn reire den sub-temtiven Atl rlbuten. Ze itschr. Völkerpnychol. u. 8 prach«v lm nsehaft XVI (nase). e. see b i| 3 94.

Vgl. hierzu d ie gei stvol len Bem erkungen in

Pott. Ausg. von W . v. Hum bo l d t über d ie Ver

eehledenheit des m enschlichen Spruchbe uee, Bd . 1

ff. ; W . v. Hum bo l d t , ( in . W erke . Bd.Vl ‚bis “ 2 .

Die Verbin dung ted ecn nh ist eine eo feste ge»

Woh len etw; wi e den franzöe '

u cbe, m on s i e u r ‚m e inHerr‘ . des openieehe b i d n l g o aus b i j o d e e i ge ne .

l 4l

wöhnliche Substantiv in ein Abstu ktum ver

wendelt, eowie es m it einem enderen Begriffein Abhl ng ig lceiteverhältnie eingebt ; das giltgerade von Geniti ven , d ie je dem Pomm iv»

begrifl eo nahe verv endt eind. Man engt alsoim hinye B. t-u oe b eb i l Mextu n i l wörtlich: „in se in Dorf Mextunil“, „i n dem Dorfvon Mu tunil“ , „in der Dorfncheft Mu tunil“.

Übrigens benu tzt euch due Mex ikanische bei

poeeeesiven Verbindungen eubßlßntivieche Abstrakte, es sagt. i-om i-yo „re i n Knochen“, vonom i-yo

-t l , Abetrelctum von om i t l, „Knochen“,

entsprechend i-t lem am e t lv yo-e teoce l l i „en!

der Stufe der Tempelpyremide“

.

Noch eel bemerkt, daß Beziehungen derSprachen Mexikoe weder zu denen der Antillen,noch zu denen Südamerika: ge

eehweige denn zu den Sprechen der Alte n W eltIm h th

'

mue finden sich hin nach Costa Ricehine in al lerdings Sprechen, die m dem Chibche

etnnun zurechnet Es sind dies eher clien

ber von S üdamerike vorgedrungene Stämme,deren Gre nze eich bemerkenewarte rweiee tiernnd pflanzengeogrnphineh m it der Hy!aoe dee

Rio Sen Junn d eckt.

Fiir d ie l l eyespreeben eind Beziehungen zu den

Großen Anti l len w ied erholt behauptet V erden . dochnebeinen de bei näherer Prüfung beleng loe zu eein ;niehe B . L éon De nny , mama» lexlwlogh,uee duB ehien et du M eye . Cora rend. X . Int. Am.

-Ogu

Stockholm IS97, p. l S l — ib06. Diem „Überfl uetlmm un

gen'sind eeh r wenig überzeugend und woh l kennt mehr

ein zu lttllige, mehr oder wen iger gmße Klengtthnl lclvkeiten. Dee W ort c eeo let eher wohl ein Lehnwortbere ite im l i nye an. dem mexi hen lnchm ce ce ne t l ,

, Kekeo‘. Außerdem können bei den wehrecbeinl ichen

e lten Hendelsbeai ehungen ewiecben Yuketan und Kuhn

wohl Meyerm rte in d ie lm elspreehe e ingedrungen ne in.Kerei bische E lemente in Cent; Ried. und der Mon

qnitokilete etcmm en wohl aus Bhdemcri hn. Die ‚ Keril ‘eprechenden Kerniben der Khete von Hond uru eind v on

der Inse l St . Vincent im 1 8. Jnhrhundert engeeiedelte

lnoelknreiben . Siehe B it ppe r , Int. Arch . B thu. X.p. 63 .

Die Angehe n eu. der Zeit Conquiete m echen e inenHandelnverkehr zwi l chen Yuke ten und der Inne] Ruheeehr wahrsche in lich. Daher könnten eprachliche B e

e inflnesnngen eich erklären. Verm utl ich wird d ie Veretilndignng aber n icht e ine Folge der Verv and techeftder Sprachen Ynknte nr und Kuba gewesen re in,eond ern denW erk von Dolm etechern .

So gehören d ie Gueym i von Vm gun. die Tal.

mnnce-lnd iener Costa—Rica linguietiech an den Chibchaeprncheu , d ie w iederum m it dem A roma zuremmen

h ängen. Siehe P r. H ü l l en G rundri ß der Bprnehw.

W 8 . ISO. hl n x Uh l e , Compt. rend \'

l l . Am .—Ogr.

B erl in 1 888, . 406 .

Page 160: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

1 42

Im hohen Nord weste n Amerikas bestehenandererseits l ingu isti sche, ethnolog ische, m ythe '

logische , enthropologieche und archäologischeZusammenhänge zwischen den Peläeesiaten Ostasiens (Tschuktschen, Korjaken, Kamtechadalen,Jnkagiren und Giljnken) und den Völkern auf

der amerikanischen Se ite der Beringetraße,

Nachweise, die vor allem der von Franz B oss

angeregte n Jesup -Exped ition zu verdankeneiud

Nach diesen allgemeinen Ausführungen mögeein kurzer Überblick über die Sprechen Mexikos folgen.

2. Übe rb l ick ü be r d ie Sp rach e n Mer i k oe

Es em heint geboten, die Sprachen nach derungefähren Verte ilung zur Zeit der Conquiatezu betrachten , also zu e inem bestimm ten Ze itpunkt. Die Verte ilungen und Verschiebungenin früherer und späterer Ze it würden besondereDarste llungen erfordern. Auch ist es vorte i lhaft, Sprachen von Bewohnern in kompakte nMassen von verstreuten kle inen Sprachinselnabzugrenze n , die sich ge legentl ich als Beste

ehemals we i ter verbrei teter Sprachfam i lien, ode rals vorgeschobene Kolonien darstellen. Endl ichist man versucht, linguistisch zwar nicht ver

einbare Sprachen nach kulturellen Gesichtspunkte n zusammenzufassen , da infolge des

ge istigen Austaueches Ideenzusammenhilnge beste hen , deren objektives Hauptkriteri um , von

deutlichen m ythologischen Parallelen abgesehen,d ie Nam en d er 20 Tagesze ichen und der Jahresfeste sind. Im letz teren Sinne bilden d ie

Völker Von Michoacan bis nach Nicaraguaherab e ine einzige fast l ückenlose große Gruppe,denen im Süden wie im Norden „berbarische

Völker schrefi gegenüberetohen. Zwar ze igend ie mexikani sche n Stämme allmählicbe Ubergituge zu n iederen Knlturformcn, insofern dieSonoravölker dem Mexi kanischen sprachlichverwandt sind , aber doch nicht m ehr d en Ka

Siehe F rans B on , The Jm p Ncrt h e i ße B::ped ition oola rend. X I I I. Am .

-Ggr. New York 1 902.(Besten. Pa. "W ir) , p. 9 l — 100 . W a l d. B ogare s,Cmunt. M od . XIV. Am«C«mgr. Stuttgart 1 904 , I,

W ISS. W a l d. Joc h s l s c»n , ibid. S. 1 1 9bis 1 2 7. L e o S t e r n be r g. Bemerkungen über B eziehungen zwischen der Morphol ogie tler g iljaklschenund emarik»n iwhm S pmc lnm ‚ ibid. S. M ? bis 1 40.

Dr. W al te r Lehm an n ,

lender und was dam i t zusemmcnhi ngt besitzen .Re ist da sehr schwer ein entscheiden, ob B.

die Core und Re iche l der S ierra d e Nayarit ‘)uralte Stammesverwand techaft m it den Mexikanern besitzen, oder ob sie nur d ie Aueläufere iner von Süden vorgedrungenen, frem dartigenKulturwe lle darste llen , d ie jene Völker nochbee influßt het.Sprachen von kom pakte n Stammesmasscn

sind in den nordwestl ichen Staaten der Re

publik Mexiko 1 . d ie Senorasprachen:des Cor aund l l u icbol ‚ T epehuana , Tarah um a ra ,Cab i ta , Opate und Eu d e v e , das von letzterenbe iden geepaltene P i rn a Die Zugehörigke itder H op i (Moq u i) wie der S chosohe ni istsehr zwe ifel haft. In gewisser W eise lassen sichnoch die Com enche n von Texas herenziehsn.

Dagegen sind sicher die die slidlich nnd westlich von diesen le tzteren bau en,

die am weites ten nach Süden vergedrnngenen

Ausläufer des großen ethapaskischen Sprechstammes, dem auch d ie Nav ajos angehören.

W enig studiert sind die Sprachen der Indianerder nordöstlichen Staate n Mexikos, die man, obgleich sie verschiedenen Gruppen angehören,doch aus Gründen der wi lden Le benswe ise dieserBewohner als „

Chi ehim eken“zum nmeugefnßt

hat. Hier sind e ingehende Untersuchungensehr zu wünschen. Der Begriff Chichimekenist weder e in einhe i tlicher noch ein streng

Sieh. K u r ! L u m h ol t z . The Huichol Indian.of Mexico. Bul l. Am . film . Nu . B ittory X New

York. K u r! I mm holtz , Bymholiun 0 ! th.Hu ichollndlam . l em . Am . Mut. Nut. Hb tory, vol. Il l , Anthr.

l l . New York 1 800. ][ a L um h ol tz . UnknownMex ico. London 1 903 , 2 Bde. B e i e r. Di.Hulohol—lndinner den Bu nte. Xal imo in Méx ico. HltL

Anthr. (i n . W ien XXX! 8 . 1 88 bis 1 68.

Siehe Jose Or te gn. Doc". «ri-L, on clonec.oon lenonu io.orte y hocnhulnn

'

o do I; lengnn Con , 1 729.

C u r i o. L nn d oro. Bund ic oohn ln lengua B ulch«l.in , Bepüblicn L ite rarin

'

(Gundnlnjnrn) . P. B e n in»B i nn ld in i , Arte porn npwnder h ln ngn. Tepehuunn,México 1 745. F r. M i gue l Tol le chon , Com pendiogramnäcnl porn In inbel iguncin del idiom. Taranmuru.

Méx ico 1 826. Anonym , u m da la langno 0 3 hitn.wenn lan reg lu de m achen p flitfl l . Méx ico 1 787.

Arte do ln. lcngnn Névom e (Pin n) «l id. B . Sm ith.New York l 882 (Lihn ry of Ameli e. Linguh l lcc. vol.Über die E nden — Spt . ibid. ‚ vol. m . B auchm n n n ‚ G rammati k der vier canon-lachen Hauptspn chcn.

Berl in 1 8“ bin \869. 8 7 19 .

Siehe E d . B u nc lnn nnn , Du Apache t l. eineathn pm k. Spt . «wies en. Be l'li li tum: hin was. 3 Th .

Page 161: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

E rgebn isse und Anlgshen der mexih nistisch°n Fon ehnng.

historischer. Die Chichimeken sind Nomadenstämme im Norden Me xikos. Da die mexikzv

nischen Stämme einstmal s auch ein Nomnd en

leben geführt hatten, so sind auch sie „Chichi

meken“ und die chichimekische Ze i t bedeutetsovie l wie die ferne Vor-sei t. Die einze lnenmexikanischen Stämme rühmte n sich eher el leeines mehr oder wen iger hohen Alters; so er

klärt es sich , daß Chi ehim ees tl und ehiohi

m e ee t eoutl i („Herr der zu e inem Ehrennnd Adelstite l werden konnte wos ganz be

sonders von T e tzeoeo Aeolhu senn , T lnx.

ed l e n usw. gi lt. i nsbesondere drückt den W ert

„Chiohimeken“

e inen Gegensatz uns zwisehenN ahentletärumen und den östlich wohnendenMayavölkern, den O lm ecr U ixtotin , N e ue n

2. Linguistisch und ethnologisch isoliert istdie Urbevölkerung des später te ilwe ise von den

Mexiknnern eingenommenen Landes , welche indie bennohberten Berge surflckgedrängt wurde,wo sie noch heute mhlre ich wohnt. Zu denvemprengten Otom i-reste n gehören euch die

Te pe h u a in der östl ichen Sierra Es lassensich von Norden nsch Süden d ie Psm e , O tom i

(Hiähiü) , Magnhus , Ms tlat z in en (P ir ind e )zu einer kompskten Masse vere inigen Schondie nlten Autoren halten die O tom i für die

und es findet sich sogar die

sehr interessante Angabe , daß der berühm teToltekeneits Tol lnn nn Stel le e ines Msm em hi

genannte n Sitze s der O t om i gegründetwerden sei.

3 . in diese Gebiete wanderten zu e iner sichgeschichtlicher Berechnung entzieheudcn Zeite ine Re ihe mexiksniseh redender Stämme ein,

die der Sag e nsch und in echt nmeriksniseherVors tel lung uns Höhlen , sus C h i com os toc ,

„Ort der 7 H öhlen“, hervorgingen. S sh gu nnennt ausdrücklich diese Stämme se i tl ich nachden „W e isen‘

(mythieche To l t e k e n ) , den

Siehe B e rn n l D i a s , B ist. verd ad. asp.

Siehe S s hng nn x. a sp. 29. 5 1 0 und 1 2 .

Siehe D . F r a n c. n e d o, Grnmnticn de In lengun0 tom l. México 178 1 . D. Jn e n C r. N nj e r n , D inertncion sobre ln lengnn O thom l. México 1 845. D i e god e N e ue r e Y n n g u n s , Doctr. ense ünnzs on In

lengnn lllneuhne Mexico 1 63 7. P r. D i e g o B r

se l e nqn s , Arte de ln lengnn Ms tlntzincn. Méx ico 1 640.

Siehe D. Herren 1 1 1 , 1 4 1 , 2.

Sehsgnn x , cap. 20, 5 1 2.

HS

olm ec s —U i xtot in, den Bewohnern der etlnn

tischen Küste d es Staates Vom Cruz, den

Cu ex tecs und O tom i. Nach ihnen kommenerst außer den Tollnntsinco, Chieotitlnn undTe ilen bewohnenden h istorischen To l te k e n ,die T ea chi ch im e k en (Core, T e

rs sk e r und N e u e. Le tzte re rerfnllen in To

psneea, A colhusque , Chalcs , U exotz in cs ,

T lsxce l teca, Cholu l te es , hl e xice (Me t i t i u).Die W idersp rüche der e inzelnen Stamm !! undW endersagw sollen h ier nicht su lösen ver

sucht werden, da sie dieVon tellungen unnötigerweise i n Ein zelheite n verwirren. Jedenfal lsste l len d ie Azteken und Mexiknner eine sprech

Iich eigenartige Gruppe von Stämmend ie sich durch kriegerischen Geist und kflhnel landelsunte rnehmungen euszeichnete n und inkurze r Zei t ihr anfangs kleinen Herrschaft»gebiet we it nsch Norden und Süden an den

Küsten des Golfee und vornehm lich des pat i o

fischen 0 zeens ausdehnten, bis eie ihre höchsteMachte ntfnltuug in der Bildung des Staatenbundes Mexiko, Tetzooeo und '

l’

lscopan er

re ichte n.Die Ausbreitnng der Mexiksner nach Nord

osten erfolgte in das Gebiet der l l u s x teke uund T ot on s k e n. Ersten sind das ältestebekennte Glied der das

abe r inubesondere durch den Mange l von Hiero

glyphensehrift eich von den iibrigen May: unte rsche idet , le tzte re ein bishe r W enig studiertesVolk mit isol ierter Sprache ') und eigennrtigcr

Kultur ‘) m it den Zentren Cempoallnn und

Aus der Fü l le der (l rsmmstiksn und W örterb ücher der mexiksn isehen Sprache seien hier genanntA.O lm os , ed id. R. 8 iméon , Psris 1 875. Ca re e h i .

Arte de ls lungen mes . México 1 64 5. H o l i n s ,

Voesbulnrio de in lengus mes . México 1 57 1 . Xeuv

susgnbe von Plntzm snn, Le ipzig 1 880. E ine m exika

n ische Gremmntik W . v. B um b .»ld ts ist. b is heuteManuskript geb lieben. Neuere und unufii h rliche Bpm uh

sufnnhmen der m exikanisc hen Die lekte wh en dringendzu wünschen. E in Vokabe ln des jetzt noch ge

sprechenen Astekisch (von Citls ltepee‚ Vers Cruz) gibtF r. S tarr , Notes upon F.thtmgr. ot South. Mex ico.Proceed . Der . Acad . Be. IDM , vol. IX , p. 1 4— 82.

Siehe 0 . 8 t o l l , Zur E thnogrnpb ie der RepublikGustem s la. Zürich 1 8 84.

Si ehe D. J os é Z s m b rs noßon i l l n , Arte de inlengun de Neu ling». Mex ico 1 752 . P im e nte l , Ges.W erke (Mexic o tom . l l , p. 808— 857.

Siehe l l S t re b s l in Abhd l. Nuten : Ver.

Hamburg V"!

Page 163: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

Ergebn isse und Aufgnben der mexih ü stüchen Forschung .

die der mixtekischen Sprsehgruppe zuzurechnensind.Popoloes heißen such noch andere su den

Grenzen von s esco und Gnstemsls wohnendefrem dsprachige Elemente. Insbesondere sberhnusten don hüxtoeo-tu poteken vem ndte

P opoi oos (Chuohones) sm Vorderrsnde der

im Oberlsuf des Rio Pupslospsn befindlichenSchlucht(0nimde), wo die el le Verkehrestrnße vomSüdoste n des m exiksnischen Hoohlundes zu dentr.s potekischen Gebiete n fiihrt. Von hier sus

heben sich die Popoloco wei ter {verbre i tet , ins.besondere nsch den Ortschaften T eh u s cs n‚

T e cs m s ehs l eo, Q ueohoi s e , Cos i s t i s

h u sosm Alten Nachrichten zufolge hebensich di e Popoioes —P inom e denn noch weiterin mexiksnieeheu Gebiet h ine in en treekt, undhstten sogsr in Tlsxonlisn ein eigenes Barrio.

Den Mixteco-Tzspotekeu sind die sm Vorderm de der Csösda wohnendeu Cu ioeteheu se

zureihen, se die sich nörd lich d ie Chinsutekenschließen , während bei Teotitian del Csm ino

d ie Mszs teken unmittelhsr su die Popoiocs

stoßen.Ganz isoliert sind , in der Richtung von

W este n nach Gute n , die die Küste des Pezifischen Ozesns erre ichenden Am u chos , Che

t i nos , T r iqu i s und H u s ve u Versprengt imtenpotekischen Gebiet ist in der Nähe von

Tehuantepee die isolierte Sprache von Toq u i o

s iet lsn. Erwähnt se i such noch ein Bruchstück der den Meyssprnchen sngehörigen Ch e nte l en der Puziflschen Küste.

Z u einer weiteren Sprechgruppe is.saca sichse it B ere nd ts Unte rnuchnngen ‘) die M i x e .

Zoq u e znssmmenfnssen , Bergvölker su! der

Gre nze der Stu ten Tabssco und Chinpss , von

denen die Mixe mehr in W este n , die Zoque

ipnm ps i n P opoioes io motoeuyot ie T e n im e ‚

d ie Ch., Ch., diese haben nis gem e insamen h'sm enT e n im e . we il sie eine tuu be risehe Sprache sprechen,dumm hei ßen sie .Fremd i inge

'. E r i tigt hinzu . de li

sie roh und ungebi ldet wie d ie Otmni se ien und in

einem armen hunde ( i tol i n ies ) wohnten. wu genaumit den Vorhä ltnim n des Lsndean noch heute ii beroinstimmt

Siehe B e rend t. Ze itschr. E thn. VVerb. S. 1 40 bis 1 53 . P. Q u i n t s n e , Grnrnfitics de in

lengue M i le mi ld. Re imer. Ch a os i st" .

Jos é M. 8 1i nehe z . Orsnui ticu de in lengus Z oqti e.Méx ico 1877.Archiv in Anthropologie. u . 7 . na. vr.

146

m ehr im Oste n und in größere n Teilen desStaates Chinpse ha u en.

Die Chspsnehe n') (Chinpsneken) , welehe

d ie Ps:ifisehe Küste in Chiapse an e inem Teileinnehmen, haben intereessnterwein linguintisehe

Beziehungen zu den Me n g e n oder Ch e roteg ss sm Msneguu ee in Nicersgue ; ob sie

eher von dort, oder aus nörd l icheren Gegendenstammen, ist schwer zu entscheiden.

Die Sprechen Gnatemnlu , die S t o l l in so

suegezeiehneter W eise klnn iflziert hat, könnenhier nicht m ehr berücksichtigt werden. S ie

gehören zum überwiegenden Teil derMsysfsmiliean, die i n kompskter Masse sußerdem Yuh tnn,

Britisch-Honduras, Cnmpeohe, Tebasco, Chinpu ,

behe rrscht, ein Gebiet, des durch eine unverkennbere Einhei tlichkei t der Ruinen und derm it M:ynhieroglyphen bedeckten Ste inmonu

mente se in besonderes Gepräge het.Eine der interem ntefl en und schwierigste n

Fragen ist es nun, ob die Rsndzons der mexikanischen Golfk üste von den bei Tsrnpioo sn«

säeeigen Husxteke n sh bis nach Tnhu oo hinehemals von Sti mmen derMnyegruppe besiedeltgewesen int. Schon die südl ich der Huextekenwohnenden Totonnkeu die nach Torquemadadie Erhsner der großsrtigen Ruinen von Too

t i n aoe n se in sollen ze igen trots ihrer durchdie S tre he l eohen Ausgrabungen du gelegten,offenbar späteren mexiksnieehen Bee influssung,sufi sllende Beziehungen zu den Hun teken, vor

sllem in der Anlage und Beachnlfenheit derStädteHierzu komm t d ie bedeutsame Talu che,

daß in Ch iapas die Chieom uee l(o) tecs so nahem it dem Husxtekiechen sprachlich verwa ndtsind, daß sie S u ppe r ge radezu für eine npllter

eingem derte l lunxtekenkolonie

Die Frage wird eher noch dadurch ver.

w ickel t, daß höchst wehrncheinlieh such dieBewohner der al te n Prov;ins Cu e tls xtle n , dieO lm e e r U i x tot i n ‚ su e iner der Mayafum ilieengehörenden Nation gehört haben, Wobe i der

Siehe B rln ton. Am . Race, p. 1 46 1 40. c. R.

Boren d t , Bemsrlw on the re ntres of sucient e lvil ia

tion in Centm lü merice . New—York 1 870. p. 18.Siehe Be ier. Ges. Ahhnndl . I I, B. 1 22. In .

Siehe 8 e pper. Arch . Anthr. N. P. 1 11

Page 164: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

146

grundsätzliche sprachliche Unterschied der altenAutoren zwischen

„Ch i e h i m e lre n “ und

„Nonou e l ca“, d. b. Mexih nern und Maya,

von größter Bedeutung W enn nun eherS ahsg un die O lm ecs -U ir toti n nach der

Trad ition zurückgebliebeue Te ile der Toltekennennt, die spitter mexikanieiert worden seinm üssen und daher „mex ikan isch“ redete n, wennihr Lead reich an Lebensm itte ln, su Kautschukund kostbm n grünen Edelste inen, en Gold undSilber geschildert wird , und diese Bewohner

„Söhne des in die Ferne gezogenen Q u e t za loons t l“ he iß-en, so liegt darin allerd ings zunächsteine deutliche Anspielung su! die Bez iehungenzwischen Re ichtum , Kaufmsnnu tsnd undQ n e t zs l cou e t l. Doch sche int dem ein auchfür die gerne Tolteksnfrsge wichtiges prähisto»

risches Faktura zugrunde su liegen , und es

sei daran erinnert, dell S e l e r verm utet, sus

diesem Gebiet seien v ie lle icht die in Yulmtsnstemmfremden Gründer Msys ps n s, die T utnlxiu ,

Es ist hier von größte r Bedeutung , denBegrifi M i x t e k e n , den S s h s g u n diesenOlm e ee-U ixtoti n beilegt , klm uste llen. Essind nicht d ie von ihnen sbstammenden, su der

pnzifisoben Küste hausenden Aa s n ae s Mir tecsgeme int, sondern d ie Bewohner von „M ixt lsn

“,

eines Lsndgebietes , des noch heute i m Gegensatz zurMixtccs (alt: und bnja) „M is tequ i l la

“,

das kleine Mi xtlan he ißt.Diese „

M i x teca“ zusammen m it denO lm ecsbewohnte n den Süden, die H u sxteken dagegenden Norden des Staates Ver: Crur. Alle dre isber hängen auch im Kult eng zusammen , dssie hsuptsächlich die E rdgöttin

ne n, T oni) verehrten, und der Kult der mex ikanischen T l s gol t e ot l ‚ deren Diene r die

l l uuxtelten (i-cue x-ns n „ ih re l i usxtelten“

) sind,

Siehe Bs h ug u n , x. cap. 29, 5 l , 5 1 0. ‚ Les

tierra de Onoh n s l eo son vec inos de el mer. y son Insque sort llamnmos Yuce len, Tehusco Crunpeeb

'

, Tor

um.-med» 8. 7, 1 . N on ou s l eo t l s h tol l l

ym oc n e h cu e py n n das Land wo d ie

Spreche sich Indert ‘ , Cblmslpe in Re ine . VII, 2 8 , 20.

l_i 7. Dofia H erinn snbin ln lengua ds Gusencunloo quees In proprie Mej icana , y sab ln In de Tabasco, como

Jerönimo de Agu ilnr se bin In de \‘

uee tan y 'l

ebtu c0

que es tud e une. ente nd innse bien ; B erne! Diaz, Hht," rd ., cap. 3 7,

Siehe Be ie r , G lobus, b is 99.

Dr. W e i te r Lehm-u m,

ist besonders von der Huextoos aus nach Mexikoimportiert werdenDiem Völker sind aber nsch der Etymologie

ihrer Na uen Bewohner der tropischen Küstedes mex ikanischen Ge il es. DerNa me U i z tot in ,

dessen W urze l n ix mit Cu ex ve rwandt. ist,

kehrt wieder im Namen der Göttin des Salz.wsesers (des Meeres), U ir tooius t l , und findetse ine Able itung in denVerben u iu i z en, u iu ixoa,die

„zitte rn , sich hin und her bewegen“ be»

deute n Der slte Nam e für d ie jetzige Gegendvon Vera Cruz war Ch a l c h i u h c u e y e c s n ,„Gegend der W sssergöttin

“. Die Küste von

Tobacco aber le ite t ihren Namen wohl vonTenneh -co „Gegend derMuscheln“ (tspachtl i)ab. Der Name O lm ecs , Bewohner von O lm an , bezeichnet eine tropische Gegend , woO l l i „Kautschuk“ gedeiht. Im Popol Vuh

(S. wo von Qu etze lconat l als e inem Gottder Golfkiiste die Rede ist , heißt der Toltel:egeradezu sh k ’o l , „Herr des Keutschulcs

“ l

Noch schwieriger gestaltet sich die Beurteio

lung der O lmecs —X ics lanen, deren Stummvater Xios lsnce t l ei nen Ort X icu lsnco inder Provinz Me::icaltz inco (Vera Cruz) und

einen zwe iten desse lben Namens in T ub s sco

gegründet heben Le tzte rer Ort aber warein Zentrum dervon fern herbeikomm endon Keutleute. Er gab der ganzen ntlsntischen Golfkflete

den Namen Ans u se -X i ca lanco. D iese wirdvon den al ten Autoren geradezu m it (T l i l l s n )T laps l le n , m it N ononnlco oder N on t iaeoidentifizie rt , was nur den linguisti schen Unte r»

schied dieser Gegend , wo d ie Mnynsprsche

herrscht., von den m exiknnisch-chichimekim hen

Siehe B ist. de Colhnscsn y de lil éx ien , Tei l I , 8. 76

b is 78 (m einer Kopie) :0 e cn t l y ps n i n l n noi e o

T ol l nn y n y (s) cu in s nm c yon t l s l te ch sqi co

y u i n m s l h tn n u m en t in yn qu l ncs cn lqn e s u l

y n T la t lncn tencd 0 yn fi l ms d l s b lom e yn m o

qu i c h h n u n e s te . y n i nm n l h n a n C u e x t e c n.

O uc un ys n cu ienn t z in t le i n t l s cnc s l i l i z t- l i.‚ Im Jahre 0 Roh r kamen die l xou l n n nm e nachTe i l e n , m it. ihren 0 eluugeuen begnttete n sie d ie E rd e,zwei (Menschen) eu chmneu sie m i t H e i len u nd d ie

dämonischen Zaube rer . d ie weibl ichen Tente i ‚ derenMänner warm i hre hnsxte ltisch en Gel ungenen. Ds

begann zum erste n l inie d ie Bitte des Em hiellens der

Opfer mit Pfe ilem'

Vgl . Se l e r , Verö ll'

. Kg]. Mus. \'

ölherkd. 4 ,

S. 1 55.Siehe Gom e t a Cronica de in Nuer . Bsp.. fnl. 2 1 0.

Page 165: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

Ergebnisse und Aufgabender mexikunistischen Forschung.

Geb ieten beze ichnet Merkwürdig ist d ieAngabe daß Qnetz e leoue thHuem e c, der Heros der Tolteken , die senO lm ees-X i cs lnnes

„gepredigt“ habe , ober

'

wieder nsch O ste n , von wo er gekommen,zurückgekehrt sei , ds er wenig Erfolg hatte.

Er sei dann un der Küste von Costzacus l co

(Tabusco) verschwunden, und zwar nsch enderen

Quellen „imW asser“ was wiederum d ie Küste

des Oetm eeres nndeutet. Nach Csm s rg o‘)

eind n un die O lm eca —X icalancs d ie vonT ee nh i chim eken später vu drängte Urbevölherung von T lsxcs l ls n, d ie dann nsch der

atlnntisehen Küste suswsnderte . NachMend iete

haben sich die Xioslsncs en der Golfltüete

bis nach Coatmt ous lco euegebre ite t

Die Frage ist nun, ob elle diese Randvölker,-U i xtot i n

O lm ec s —X ie e le ncs n icht mehroder weniger Glieder e iner großen , der Mayafem ilie angehörigen KulturgruppeDie Bee influssung der Totonuken durch d ie

Hunxteken in den Städteenlagen, oder richtigerdas Vorhandense in von Ruinen im Gebiet derTotonsken, die su husxtekische erinne rn, sprichtentweder für eine äl tere Ausbre itung der Ilmtaken nsch Süden, oder für e ine Beziehung derTotouaken zu den l luexteken. Linguistischschein t jedoch den Totonakische vom Hunstekisoben durchaus verschieden zu se in. Die

Entscheidung dieeer Frege ist daher wohl nurvon u chäologisehen Arbei ten zu erhofieu.

Zu bemerken ist, daß die Olm eea—Xicr

ls ncs entweder später von den in historischerZe it vondringenden Mexikanern mexikanisiert,

oder letzte re, etwa die P i p i l e s von Ahue lu leo,m it denX ica lnncs summmengeworfen werden.

Siehe Anm . p. 1 46 l.

Siehe Ix t l i lxoch i t l . p. !9- 20 1 .

Der technische Ausdruck in den m exihnn ischen

Texte n b utot e t l s n ca l —nqu i , ‚ in: W m er geht er

hlnein'.

Siehe Csm ergo, B ist. de'l‘lsxeuln u p. 3 .

p. 23 - 24.

Siehe a qu em s d n.Mon. Ind . 3 , H . l . p. 263 .

D iese sind vi e l le icht Oimn i ; vgl.T orquemnd a , r. . 3 . 10. l . p. 2 61 :con los que som se llnm en Otom ies

‘.

M e n d i e ta , B ist. eceles. 3 8 , 9. H i!. I

D iesen ( led nnken hat Se l e r be re its vor Jahrennngedeutet ; s. Arch . E thnogr. , Leid en . l l

B. 281 hl! 288 .

“ 7

Die sls O lm ec s-X i es ls nos beze ichnetenUrbewohner von T lnxes l lsu weisen suf ein

den Mexiknnern fremdes Volk hin. Die. schlössesich unmittelbu ‘

nn Husrtelten und Totonnken

im Süden-an.

Folgendes ist noch im Z usamm enhange hierm it hervorzuheben. Für die Bewohner von T e l

len, für die „Tol teken“, und für Mexiksner ,

O lm ec s-U ixtot in usw. ist die Küste von

s ssco (Nouohue lco) im Oste n gelegen, dieGege nd „im Angesicht der Sonne“

(mex. i ixco

tcnst iuh) ; für die Maynvölker‚ d ie Quicheund Oukchiquel usw. dagegen ist diese lbe Gegendder W este n. 80 glaube ich, klären sich mancheW idersprüche in einfachster W eise nut. W ennB im „Popol Vuh“ d ie T epeu

die den T speu O l om na (mex. T lspcoO lm eu ,

„das östliche der a chiquel-Annalen

entsprechen , im „Oste n“ zurückbleiben , so ist

das doch nur möglich , wenn die Meyaetämmenebst den yequ iw ins lfl ) , den Tolte lcen , sichdamals in einer westl ich davon gelegenen Gegendbefanden. Die Bezeichnung T speu O l om naselbst muß daher in jene W snderzeit zurückre ichen. Daher verbindet sich der Name T u ls n

in denMythen häufig m it Z ivs n ,Z u ivs n

, das wohl „W esten“ bedeute t. Im

Anfang des „Titeln de Totonienpsu“. der eine

Version der Quiche-Mythen enthält, kann es

daher nicht he ißen : Vinieron juntse de le otrs

parte del mar , del oriente , de Ps T u lsn , Ps

C i n e , sondern es m uß das Komma nsch mar

gestrichen werden: Vin ieron juntas de le otraperte del mer del oriente , de Ps T u ls n, Pa

In den Cekchiquel-Annslen he ißt esnämlich nmdrüeklich:Hua o

’s ehu kahi ba l

Siehe Popol Vuh , edld . Bn u eur. p. 206.

q u i v i ne h , ‚Leute . die fortzogen ' , PopdYuh. p. 2 12 , 248 etc. q u i ist mex. Lehnwort. ‚ fa rt»gonogon ‘

(y e qu é . ‚ die Da sin d d ieauch der Golfkiiste nusgev u ulerte n Hexikaner , die'

l‘

oltehen. Vgl. gen d e über letzteres Be le r. Un prungderm ittelamorikenischen Ku lturen. Ze itcchr. Geogr.Ges.

Berl in. 1902. B. 549.

ßiehe 'l'

itulo de los Scheren de Tokm icnpt n. ed id .

de Churene e

y , M engen 1 885 , p. 12. Des „n ur del

oriente “ ist. für d ie Tolteken (Tulen) die mexiksn incheGolfhöste von Tu lmeco. Fiir die spä teren In Guntemnhssngeeiedelten Msyevöllmr l iegt 'l

u le n im W esten. In

den alten Bngun werden die Sti mme in jene Gegendzuriickrersetzt und a lle Himmelnrichttm gen müssendaher in diesem Sinne bezoge n werden.

19 '

Page 167: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

Ergebnisse und Anigsben der m exiknnistischen Forschung.

VI I. Ethnologlsches.

A l l g e m e i n e s.

Die Beurteilung der Kulture n Mexi kos undZ entrslnmerikns kann nicht von der Natur desLandes ge trennt und nur in der W irkung undBee influssung der letzte ren auf d ie Entwickelungder erste ren verstanden werden.Die msterielle und ge istige Kultur der in

Rede stehenden Völkergruppen ist. selbetver

sti udlich abhängig vom Klims, vom Boden, vonden Produkte n des Landes , von Flors undFarm ;Das Klima , welches fii r die Länder der

atlsntischen und pazifiechen Küste e inerse itsund die mehr in der Mitte gelegenen Hochlände r sndereree its vor allem in bezug auf die

jährlichen Regenmengen und die „sbtl ußlosen“

Gebiete nicht nur grundsätzlich verschieden,sondern auch infolge der Paseatwinde ein sehrkonstnntes zu nennen ist dieses Klimabedingt sowohl eine eigenartige Flora und

a ns an den n iederen tropischen Küsten der

„tier-rs caliente “, den m i tte lhohen Gebieten der

‚ tierra templada“ und den hohen der „

tierrafris“ ( in mehr oder weniger klarer d irekterAbhangigkeit von der Höhe übe r dem Meeresspiege l) , sls auch sondcrt es sofort d ie Bewohner der Tropen regionen von denen der

Subtropen und Hoohlnndsgebiete .

Dieses Kl ima regelt sber auch sugleich die

„Jshreu eiteu“ wobe i u nsere Begriffe von

W inte r und Sommer nur wenig angebrscht

sind indem Regenze it und Trockenzeit in bestimmtu Folge sich sblösen. Die von der Naturgebote nen anbaufähigen Gewächae sind von den

„Ze i ten ' ebenso abhängig wie von den Ge

w?whsen wi eder der Mensch, zu dessen Le bensunterhalt sie dienen. Der Ackerbau ist dahe reinerseits von den von der Natur am Platzegespende te n Gewl ohsen , vor allem dem Mais,andererse its von den Regenmengen der Jah reszeiten abhängig. Dies muß sich in denjenigenFeste n wiederspiegeln ‚ die un prünglich egreri

ochen Charakters sind

Über die Niederschläge ) l exlkos siehe D ee ke rt,

Nordnmerika ( I904) . 8. 8 1 7 bis 3 2 1 ; über das Kl ima“M..8. es. He n r i d e S s u ssure . Coup d '

m il nur l'

hy.

d rologie du Mexiquo. Genim : m l. U‘.

149

Regenhittfeste und Msiserntedunkfeste sinddie Grundpfeiler und Pole , um die sich die

l 8 Jahreefeste gruppie rte n. EineVerschiedenhei tder Feste in ihrem W esen und Kultus m ußtesich aber bei den Völkern herausb ilden, die regelmäßigen Regen durch den Passat an der atlantio

schen Golfkiiste erhalten und jenen , die aufden Hochti lern im „Regenschatten“ nur nochden Rest des von den vorge lagerten Bergen ab

gd m genen Regen em pfangen ; we iter bei denen,d ie an der pazifischen Küste wohnen , v o ent,

weder an gesprocheneDün e herrscht, wenn nichtlokaleW indströmungen die vom Pazifisohen0n anaufste igenden Fenchtigkeitonnengeu an den hohenGebirgswi nden der Südküste absetzen.

Die große geologische Bedeutung der ver

schiedenen Geste insschichten, ihre größe re oderge ringere E rosionsfl higkeit und dere n Zusammenhang mit der Vegetntion hat Sa ppe r ') in ver

schiedenen Arbe ite n klarge legt.

W ie aber die Jahresze iten den Ackerbaurege ln und die Jshresfeste in ihrer Eigenartbedingen , so sind sie auch zugleich der ersterohe Anfang eines Z eitbegrifies , der unter Beobenhtung der großen Gesti rne (Mond, Sonne)und gewisse r regelm äßiger Naturphlinomene

(z. B.Ausflicgen von Am e isen vervol lkomm netwurde und vom Mondjahr über des „Rundjnhr

(von 3 60 Tagen) zum Sonnenjahr führte.

Um aber einer ge rade bei sgrariaehen Festensehr fühlbaren Verschiebung vorzubeugen, m üssenfrühze itig und wiederhol t , aber doch wohl unregelm äßig , Einschaltungen vorgenomm en worden se in. So sind auch die Jahres undinsbesondere ihre Namen von prinzipie ller Bedeutung lür alle Fragen des später ausgebildetenKalenderwesens und der Chronologie

Siehe Ca r l ßnp ps r , Über dle gm loginehe Bedeutung der tropischen Vegeta tionsforunn in M itte lamerikaund Büdm exiko. Le ipz ig 3900 . K . B. H e l l e r ,

Mex iko. Andeutungen über Boden, K lima, K ultur undKulturfii h igkeit d es Lande W ien 1 864. De cke rt .l. c. . p 2100 11 . Fe l i x und Le nk , Geologie und

Paläonto logie der Republik Mex iko l , 11. Le ipzigl 890. I l l. Stuttgart Iflul .

Über die für d ie Chronologie des Cskehiquel

kalenders wichtigen Schwii rmm lten derGeschlechtstiemd er

'

l‘

erm iten siehe d ie interessanten B emerkungen von0 . 8 to l l . Int. Arch. Bthu. Suppl .‚ 8. 60 bis Gl .

vgl. hierzu B e le r. ( les. Abhandig. 8 . 708 17.

S. 706 b is

Page 168: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

5 0 Dr. W e i te r Lehm ann ,

Die e igenartige, vornehm lich durch Kakte enund zahlre icheAgsvennrten ausgeze ichnete FlorsMexikoe Pflanzen , deren Bau suf langeTrockenheit berechne t ist deckt eich in

großen Zügen auffallend m it der Verbreitungd er dem mexiksninch-mittelnmerilcsniechen Kulturkreis sngehörigen Völker. Allgemei n ge

sprechen ersche int sie in der Form der tropischen Niedernngs und Gehüngeprovinz sls

gabe lförm igerAusläuferderm ittelsmeriksnischen

Tropenprori nz , der die eubtropisehe und dieHochlandßprovins von Süden her nmg llr1e t,

während nsch Norden al lmähliche Übergängein die Sonors und Chspem lprovinz stattfinden.Die tropischen Form en insbesondere Mitte lnm erikss stehen ihrerse its wieder der kolnmbischen Flora Südamerika nahe. Der der Hylscs

Südamerika entsprechende Urwaldsgflrte l desRio San Juan in Nicsrngns bildet d ie südlicheGrenze für Kakteen und Koniferen , d. h. dieSche ide zwischen mexikan ischer und cisäqnn

torisler

B em erkenswerterweiee beste ht e in Z ueammenlu ng zwischen der westl ichen Flors von Nic»

rege s nnd der von Gum nenste und Nicoyn von

Costa Rica, die ermöglicht ist. durch e ine Lückezwischen dem S ee von Nicsragus und dem

Stillen Ozean. Diese Lücke wer wohl nachdie Ein trittspforte für wandernde Völkerstämmewie die mexiksnischen Elemente (S eg u s s) , d iebis nsch Coetn Rico und Chi riqui vord rangen.Die se nördlichen Kulturelemcnte verbre ite te nsich in Costa Ries notwendigerwe ise an derklimati sch trockenen , m it Ssvnnnen bedecktenW estküste, während die dichte n tropischen Urvwälder der Ostküste unüberwindliche l ‘l indernisse

ihnen entgegensetzte n und daher noch heute von

wilden Indinnerhorden südameriksnischen Chu

raktere bewohnt sind.W as d ie Fauna Mexikos und Mi ttelamerika-ß

anlangt , eo ist ihr Charakte r im wesentl ichengekennze ichnet als eine Verm ischung bolarkti

Vgl. d ie tre lfli ehe Abhandlung von A. E n g l e r.E ntwickelnng der Pflsnzengeographie . in W in e-nsch .

B eitr. Gedächtnis d. 1 00 jßhr. W iederkehr den An.

tritt l von A l. v. H um bo l d ts B e ine nsch Am erikn.

B er lin “ 99. 8 . nu r. G r i sebnch . Die Vegetationder E rd e, Bd . l l , Kap.XV‚ und Noten, 8. 590 bis 000 .

De e ke t t. e. . B. H. Polnkoweky . Die

l 'tlnnu uwelt von Costn Rice . XV I. Jubm hor. d. Ver.

E rd kunde. Dresden S. 25 bis l 2-l .

scher und neoboreuler Formen von Nord en undsehr eigenartiger neotropischer vonKulturpflan zen und Früchte wie Baumwolle,

Pfeifer, Vanille , Kakao usw. luden frühze itigdie Bewohne r entfern te r und klimatisch ver

schiedener Länder zum Tausch ein und bahnteneinen l landelsverkehr an, der n icht ohne gegense i tige geistige Bee influssung geb l ieben ist undder durch Anlage von Kolonien fremdsprachigeElemente vem iscbte.

Zu den begehrte sten Tauschsrtikeln außerGold , Türkisen , Nephriten, bunten Muschelschaleu u. s. m . gehörten auch die tropischenfarbenprli chtigenVöge l, deren Federn zuSchmuckziem ten der Könige und Vornehm en verwandtW urden. Der ganz enorme Konsum von Quetzsl

federn B. in Mexiko und Yukatnn , wo der

Quetu lrogel gar n icht vorkommt, setzt uralteund intensive Hsudelsbeaiehnngen dieser Li nderm it Gustemals voraus, wo diese Feder n nur inden Bergen der Vers Paz zu er lsugcn warenDie Pflanze n und Tierwe lt, das Klima und

die vulksuisohe Natur des Landes haben denGe ist und d ie Phantasie der Bewohne r he‘

schiiftigt, Veranlassung au Seg en und re ligiösenVorste llungen gegeben , d ie trotz der lokalenVen chiedenhä ten in der nagunlistisch

-totcmisti

schen Auffassung ') e inen unbestre itbar durch.

gehenden und echt amerikanischen Zug besi tzen.Das allgeme in Menschliche aber hat auch hiersich bestätigt, und so dürfen Paralle len in denMythen Me xikos und anderer Völker der Neuenund Alte n W e lt wenig überraschen und nurdann als bedeutsam angesehen werden , wennnicht bloß e inze lne Motive , sondern ganzeMythcnkomplexe sich als verwand thersusstellen

Vgl . W . Kohnl t. Die Verbre itung der Tierwelt.Le ipzig 1 902 A lfr. R usse l W s l l nee.

Die ge0grnph hohe Verbreitung der Tiere ; deutsch von

A . M e ye r. Drusdrn u ns, 8. 5 8 . A . H s i l

p r i n . Tine geogr . und geolog. Distribution o! An imeis.London 1 887.

Vgl. O. S tol l . i nt.Arch . Rthn. 8uppl ., 8 . 100.

Siehe B r i n ton , Nagua lism . Phi ladel phia 1 894.S tol l. ine. alt. . p. 6. Ka lend er und Namenhildnng

hh gen be i den Mexi knnern ‚ l l ixtekm'l

aapote lten und

Maya au ffa l lend zusammen.Siehe Pau l E h re n re ich ‚ Die Mythen und Legem

den der sil elsmeriksnisehen Urvölker. Berlin 1 905 .

l id. Be i e r , E in iges tiber die untiirlichen G rundlagenmex ikan ischer Mythen ; Z e itschr. E thn. XXX IX

Page 169: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

E rgebn isse und Aufgaben der m es ikenirti sohen Forschung.

W u B. den Sngenlcreis von Tol lsn und

Que t=aloouatl anlangt, der wohl ursprünglichein Regengott war , so erscheint mir d ie Bemerkung S e l en großer Beachtung wert, daßer näm lich als Gott des W irbelwindes m it demim Nordosten Mexikos herrschenden Passatwindin Verbindung zu bringen sei.Im Nordoste n uber l iegt d ie Husxteoa und

l ’dnuoo, wo der Sage nach die Landung derUrs!ämme erfolgte . Der Umstand, daßQn e tzalcou a t l hunxtelrische

'l‘rnchtabseichen trägt,

macht es in der Tat wahrscheinlich , daß der

Que tz s lcoua tl » hlythus‚ zu einem Teil wenigstens, seinen Urspru ng in der ll naxtecn hat.Doch weisen die mblm ichen Sagen über diesenGott und Kulturheros so m annigfal tige Zügeauf , die tei ls mythisch , te ils historisch , te ilsmythologisch und zwe ifellos auch lokaler Natursi nd, daß e ine e inzige Lösung dieses Problemen ichtangiingig ist. Vielmehr m ußder historischeKern ganz von dem mythologischen getrenntwerden. Letzterer aber zeigt uns den Gotte inmal als Regengott, dann wieder als W indgott, als Mondgott sis Planet Venus, bald als

Pnnourgos, bald als Dem iourgosDer Einfluß der Umgebung spiegel t sich

naturgemäß ethnologisch greifbar in der materiellen und ge istigen Kultur wieder , die nunkurs besprochen werden mögen.

2. M ate r i e l le K u l tu r.

Außer den Angaben der alten Autoren, denauthentischen Darste llungen der Bilden chriftenist es vor allem das srchhol0gische Material, dasuns hier wichtige Anfechlii.sem gibt Es wirdnicht unwesentlich ge legentlich ergänzt werdenkönnen durch die Beobachtung der noch jetztbe i den Ind ianern des Lendes herrschenden Zu.

stünde.

Beginnen wir m it den Swingerii ten, so lindenwir solche aus dem verschiedensten Mate rial wiel°

enerete in (tecpatl),Obsidian (itz tl i), Andesiten

Siehe Be i e r. Komment. B.,

bis l 4ß.

Vgl. Be i e r , Komment. God . l l or1gia II. B. 54

bis 65, 67. 1 8, 88. In C hol u l a wurde um Feste des

Gotte s das Herz des Opfers dem blonde dargebracht.Da ran . Knp. II, B. 1 20 b is l 2 l .

Sieh. S l hn g tl ll XI I, 6 ; Vi , 2 1 . T h e v e t ‚B ist. du hl echique.

151

(t ou t l i), porphyrnrtigeu Ste inen, uephritllhn

lichen (chs lohiu i t l) usw. Aue Feuerste in wurdenin Mexiko vornehm l ich die großen Opfermesserhergestel lt , ferner v ie lfach Lnuzen und Pfe i lepitzen. Aue Obeidinn‚ der übrigen i n Y ulcnt.nnnicht vorkomm t und auch in On ncn se lten

fertigte man durch Absprengen von e inemBlock m itte ls Druck jene kleinen läug lichenNeeser en, d ie massenhaft im Ia nde überal lgefunden werden. Doch finden sich nachgrößere , menchmal mehrz inkig e merkwürd igeObeidianinstrumente , deren Bedeutung n ichtrecht klar ist.Außer zu Gebn ucheg egenstiinden wurde der

Obsid ian v ielfach zu Luxusziernten verwandt,zu Masken , zu Lippem und Ohrpfiöoken ‚ nu

Planen und Spengen , zu gen en Gefi‘nßonDas unendlich m ühselige Pol ieren dee eebreprödcn Steinen und du Aushöhlen ganzer

großer Stücke, von denen nich einige prachtvolle Exemplare erhal ten haben, muß die grö ßteBewunderung erregen.Äxte , Be i le und Me ißel wu rden aus Ande«

l iteu und anderen Geeteinsarte n in mennigfaltigen Formen hergeste llt und mehrschön poliert.AueStein fertigte manPerlen,d ie, an Schnüren

aufgereih t‚ in Form von Kette n mit. k lei nenAmulette n als Anhängern getragen wu rden.Besondere geschätzt waren die grünen Ste inperlen nu: chnlch ihu i t l (Jadeit, Nephrit) undx ihn i t l W undervolle Z iemtllcke,

Köpfe von Menschen und Tie ren , wurden nun

Nephri t, Bergkristal l und underan kostbarenSte inen geschnitten” )

Vgl. S up per lm G lobus . m 1.xvu ‚ s. 3 00

bin 807. Be i e r. Ges. Abhend lg . l l , B. 3 64 .

Vgl. Auelnnd "170 , Nr. 48. Ad e l e B re ton .Oompt. mod .. X I I I. Int. Amer.-Congr. New York 1 902 ;Em o» 1905. p. eos— «ma.

Siehe E . Bohnn . In Val e en obsidienne deTeneoco. Ber . d

'Ethnogr. I I! 70— 7 1 .

Siehe B . G . S q li l e r , O lueervntionn on the che lebihu itl of Mexico und Centrnl Am ericn. Ke nt York ten .

Zol i n Nu t l n l l ‚ 0 hl lehlhu itl in Ancient Mex ico.

Am . Anthrop.‚ N. S. I l l , p. 227 R. Deo grundlegendevon Me i n t . F l ech e r. Naphfit und Jade“. Stutt

gart 1 875. n'. A . B. M e y e r. Jnd e it o und Nephrit»

Obj ekte (Amera und Europe ). Publikationen nm tl .

leg l. u hnngr . bl ue. Dreed. Le i pzig 1 88 1. Pol.

Siehe Onc i l l e Be i e r.Au! a lten W egen in Mexikound Guatemala. B erl in 1 900. B. 129. W . Lohm an n ,G lobus. Pal . X0 B. 60 b is 6 1 . l l . F i sch e r.ihitl„ l ld . LXXXV Nr. 22 . Be i e r , Onmpt.

Page 171: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

Ergebnin e und Anlgnhzn der mexiknnintiechen Fon ehung .

npätere mex ikan ische W ort. dafür: t l i l t ic t e «

poz tl i , „nchwnrzee Kupfer“.

Gold , das zu den reg elmäß ig en und hcträchtlichen Tributlieferuugen gewinner dem

mexikanischen Reiche unte rworfener Stihl!» derMixtecn el ta und haja gehörte, wurde in kunstvoller W eine nach dem Verfahren der vor.

lore nce Form (inci re perdue) gegoosen, getrieben,poliert und gehei:ß Einze lne wenige unver

gle ichlieh nchöne Schmuckstücke der Art. eiud

der l lnhgier der Span ier Die ken?

bu nten nnd nchönfl en Stücke sind aber wohlle id er elle in den Sehtnelztiegcl gewande rt.

Gen d e für Mexiko sind wir hinsichtlich derTechnik doc Metallguu ee durch Originalt

gut

Gold und Silber ( eofl i o t e oc n i t l e t l ‚

i ztnc teocni tlnt l) dienten euch zur 1 1eretelluuggroßer Prnnkntiieke ; de rart waren d ie le ide rverloren gegnngenen riesigen Sche iben der Sonneund den Mondes, d ie Cor te. 16 19 en K e r l V.

W e i le r wurd en nun Gold allerhnnd

Ziem te, Kel le ngchänge m it Scheller:und Figurenfür Ohren, Hall und Arme, Ringe für Finger,Nasen und Lippenpflöcke usw. ge fertigt Auchwurden zierl iche Goldplättchen in die Mon i knrhe itcn an. Federwerk aufgenäht. Dünne Goldfol ie überzog einze lne Tei le der herrlichenEdelste imnoeaikeu 00 i der Z eremoniel oderPrunkwuri hretter

Das Gold ksm te i le in Barre n , te il. inBlechen, te i l. in Staub oder Körnerform in den

Verkehr, besonde rs be i d en Tributliefem ngcn.

Doch u nten auch Federkie le bestimmter Längeund Dicke und m it Goldsh uh gefüllt e ine Art.Seheidem ünzc.

Siehe Abbi ldungen bei Nnd n i l ln c ‚ L‘

Am ériqne

pcéhl.t. mes , p. see— 3 70. A n i . Pe i nfie l . Monumenme del orte ont. mes . A lien p. I I I— I IC. noch

in du Stück 'l

nfel 1 1 1, Fig . 6, n icht Von Gold. oondernvon Si lber. B e re nd t. Ze itochr. Ethn.. V I I I .Verha ndlung. 8 . 278 R.

Siehe Seh r. Gen. Ahhdlg . I I , 8. 620 bis 63 4.Sieh0 1h i el deeCor te e unsVille Ria ;edid.0 uynn«

go. (Pu b m e), 8. 20 n. 3 3 . Vgl . A l b r. D ü r e r ;enid. F ri ed r. L e i l oeh uh (h dmi; I BM ) , 8. 58.

Vgl. l in. me:. inedit. Bibi. Nut . i 'nrie. No . anno 1 5 19 .

Tech le ttrec sur le déc-m n rte du Yuc ut:un et les m en

wi l len de ce peye ed hl . Fred . Mul ler, Am sterdamu n . 3 5 pp.

Siehe W . L e hm e nn ‚(Hohen. Bd . XC. 8.

Archiv m u m m».n . n. ne. vs.

153

Von anderen Metal len werd en hauptsächlichKupfer ( tepe z tl i ) und Zinn (nmoehi t l) genannt. Das Kupfer wurd e in Natu rform ge

gossen , eher nicht nheiehtiieh mit Zinn zuBronze Das Vorkommen vou wirke

l icher Bronze int auf spa nischen Einfluß zu rückzuführen. Aus Kupfer werden Äxte , Me iße l,"i mmer und andere Ge räte hergeste llt. F iirGerne: sind merkwürd ige T-fönnige dünne,eher ein wen ig geeehnftetc Geb ilde m it halb«

mondförm iger Schneide auffal lend, die somassenhaft n n gewinne n O rten gefunden werd en, daßman sie für ein Geidaurr0gnt hie lt. S ie sindeher wohl n ur e infache meesernrtige Gerätemit feiner Schne ideNeuere Untersuchunge n in der technischen

Ven uehsenste lt in Lichte rfe lde haben erwiesen ,daß die Schne iden der Knpferii xte durch ke itenl iämmern sehr wesentlich gehärte t. we rdenAn Z ierntcn nind vor allem fe ine filigrnu

geflochtene Ringe m it. hübschen () runmente n zunennen , ferner Perlen und Sche lle n. Le tzte retreten bei den Turnskern in Bliehonenn in e inermerkwürdig en filigrs nühnlicheu Abnrt nef, die

Anlaß zu Kontroversen hinsichtl ich der Techn ikgegebe nÜber den Gehrsueh d es Z inus und a nderer

Meta lle ist. nur wenig bekannt.Geräte und Zierate uns Holz haben sich,

we il zu schne l l verwitt ernd. nur auße rordentlichspärlich erhalte n. Besondere Erwähnung ver

dienen vor cl ient d ie koetbareu \Vurfbre tter,

die, nach dem Stil ihrer Schnitzereien zu ar

te i len , dem tzq»otekischen Kulturkrein m m

we isen sind W e ite r sind hier noch hölze r neTrommeln ( te pon az t l i ) zu nennen , die te il

S iehe Anm . n. B. 1 3 8 l.

S iehe Be i e r , Ges. Abhd ig. 11. 8 .

Hierüber he t Herr Prof. Ge i e r auf dem Ameriken iston -Kongreß in Quebec na ch von ihm wen n.

lnßten Anal ysen berichtet.Siehe B e i e r , Gas. Ahhdig . i ll , 8 . 100 b is 1 0 1 .

S ieh.Au t. Pe i mfloi .Honnm entne, pi. 8 1 3 .

D.J. B u e hn e i i j r. , Am . Anthru p.. N. 8.‚\'l l ( IN S ).

8 . 8 1 8 b is 2 22. E d. S e i e n Int. Arc h. Bthu. IIIS. 1 3 1 bis l i e; (im. Abhd lg. II, 8 . so:; hin see.

Ze l i n S u tt e l l . l ’enhnd y Muß. Arch . und E thnoi.

I'np. No. 8 ( IHN ) . Il j . S te ine . int. Arch. f.E tha . 1 11 , 8 . 2 34 b is 23 8. l l . S t robe l . ibid. IV

( IBM ) . 8. 255 bis 251 . Be i e r, ( l iches . Bd.

B. 97 bis 99.

Page 172: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

IM Dr. W e i ter Le hm snn.

we ise m it reichen und merkwürd ige n Skulpture nbedeckt

Instrumente aus Knochen (om i t i) sind :d ieKnochendolohe , die zur Abzapfung von Blut

be i der Seihetimstc iung Verwendung fanden ;ferner Knochenpfriemen, Ahlen, Na deln n. e. m .

Knochen von Menschen und Tiere n, meist Ober»

schenkelknochen ‚ m it Querfu rchen versehen,dienten als ra seinJe Musikinstrumente . Dabei

w urde m it einem Sehniterblnttknoehen überjene gerippte n K nochen hin und her gefahren.Einzelne dieser Knochen ze igen schöne Grsvieo

rungenVon großer Bedeutung sind d ie Musche l

schulen. Große Mun helgehüum diente n sis

Muecheitrompeten Kle inere N u

scheln (tnpaehti i , c i l i n , ept l i) werden ent»

weder in ganzer Grüße durchbohrt und in

Ketten aufgere iht , d ie nn "als . Händen undFüßen, am Gürte l be sonders be im Tanz getrsgenwurden ; oder es wurd e nur ein dünner Que rschnitt hcrnusgenrbe itet, der nun ein Spiralorna

ment ergab. D ies „ged rehte W indgeschmeide

(e e n-i l e e n t z — coz e n t l) war das be sonde reT rachtnhsciehen Q u e t zn icount ls und Xolot l a.Ferner verwsndte man auch d ie Achse n derMuscheigchä use zu Anhängen . W e iter wählteman von l’erlrnutter und ande re n Musche lschu len dünne Sche iben uns , d ie zu ta pe»förm igen Anhängern zurechtgeechnitten wurden.Muscheischnlenplatten, we iße, rote, gelbe usw.

diente n zur Anfe rtigung des Augenweißes , zurUmsäumung des Lippenrots be i Masken , Mosaiken und diente n auch sonst zur l nkrustierungkostbarer Gegenstä nde.Aus Muschelschnie wu rden zieriiche Fi nger.

ringe geschnitzt. Besonders inte ressan t sindgröße re Muschelscheiben von runde r und Ding.

l icher Form m it größe ren figiiriichen Der.

ste llungen Die Ähnlichkeit d iese r Stücke m itsolchen aus den Mounds der südöstlichen Verein igten Staaten ist in der Tat sehr nuffnllend.

f.8. 252. “e ie r , Mitte i lg . ti . Anthm p. tion. W ien 1904,8 . 22 5 H.

Siehe Sute r. Ges. Ahhd lg . I I , B. 6 72 bis 694 .

Siehe Be i e r. ibid.. 702 .

Siehe W . L e hm an n , G lobus. Bd . LXXXVIU

hi0 2 3 8. Holm e s , Art in She ll. W eshlugton i 884.

Es wäre shcr übe re il t , irgend welehe sicherenSchlüsse für den Ursprung der mexi kan ischenKultur hiersus ziehen zu Wol len.

W en die Technik der m exiksnisehen Ton

gefäße anlangt, so ist in erster Linie derMange lderDrehsche ibe hervorzuheben, zu der d ie erste nAnmli tr.e be i denMnyns von Ynkntan sich findenDie künstlerische Vollendung, die Sicherhe it derForm und den sueg esproehene Sti lgefühl der Gefüße wie der auf ihnen dargeste llte n 0 rnnmenteverd ienen m it Recht bewundert zu werdenSehr beträchtlich sind d ie loknlen Unter

schiede , welehe die Abgrenzung bestimm te rTypen er möglichen. Deu Formen des Hochtnlevon Mexiko ste hen d iejen igen von Chol u ln

und T ls xes l s nebst Ausläufern gegenüber.Unte r den Typen der Um gebung der Stadt

Me x i k o lu se n sich wied e r Geä ße au. hellem,

ge lblich rötlichen gehm untenTon m it sehmDekor von glatt polie rten dunkelhlntroten untersche iden. Ersten sind me istens Teller, Näpfe,dreifüll ige Sehüseeln, Molcsj etes , le tzte re vor

wiegend Becher. Die Scherben von Te zcoco,H u e x o t l a und Con tl inchnn sind re icher bem al t und mounigfnltiger ornsm entiert.

Die Scherben von l atnpalnps verknüpfendes l lochtnl nrehiiologisch m it T eoti hunoe n

durch das Vorkommen dicker Scherben m it

bre iten, ge lben Strichen auf rotem Grunde,die nach S e l e r suf dem Mo n te A l ba n undin X o x o , d. h. in tn potelcischem Gebiet fand.

Gans hervorragend schön sind d ie polychromen Tonwaren von Cholu ln , d ie we ith inexportiert we rden und daher v ielfach in derMixteos i ngetrofieu werd en. Die lebhaft bunte nund polierte n Gefäße zeigen oft bildernehrift

urtigo Sze nen , von denen herrliche Stücke in

Über e ine sehr prim itiw Knbn l gen-note Töp fe»scheibe siehe I I . 0 . H e rne r , Bu l let. Free Mus. of Bot:.

und Arch. Unld . hmnsylr . 1 897. Vgl. fe rne rA l fr. hl . Ton e r . Oom pnm tive study of the ) lnyns

nnd ln csnd:mcs‚ Arehm l. Inst. of Am . Rep. New-Yorkl 901 , p. 62.

W ie enge-richte derwundervollen m exiksnisehen ,mi ttelnmeriksniscben und pem nnischen Tongefl tle. die

te i lweise e inen ganz ungewöhn lichen Sinn für Pin»tbekunden , Bc hoe be l von e iner „sbsenee de toutebest plu tiqus den. les cr6ntions de l ‘e rt nmériee innutochthone

“a ls einer sprechen konnte ,

ist nnbeare iflieh. Vgl. Com pt. u nd.. Am er. -Coup .

Nsncy 1 875, te il te l l. p. 27! If.

Page 173: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

Ergebnisse und Aufgaben der mexiksnistisehtm Forschung.

der Samm lung des Herrn Dr. S o l o g u r e n inCannes sich befinden.Fiir At l i x co sind tierförmige Gefi ße mit.

Glnsur e igeutilmlich, d ie in T ehu s e sn undT oot i t l s n del Osm i no technisch tei lweisewiederkehreu.

Durchsus isol iert sind die Tonerneugnisse

der l l usxt ecs , Melonenkrflge und Gefä ße m itschwsrser und rote r sich den Form en gensusnpsssender Bemnlung , oder m it merkwürd igenMustern wie Andresakreus , Pentngrsmm und

anderem m ehrDas Geb iet der T otonsk en ist sei t den

Ausgrabungen S t rob e l s ’) durch d en „Typus

von Rsnchito de les An imes“ wohl charakterisiert. Obgleich Te ile des Lsndes deutlich inspäte rer Ze it durch die m exikanische Kulturdes Hochta ls bee influßt ersche inen , so ist dietotonnkische Eigensrt in Gefäßen m it me istrote r Ubermnlung und späte rer Anmehsbungder Muster susgesproehen. Die „Cem Montosov

gruppe“ dsgegen repräsenti ert den mexiksni

schen Stil mi t Bem alung in Deckweiß oderDeckon nge und msnnigfnltigeren Moti ven.

W e it n ied rige r sls d ie Mexiksner stehen inder künst lerischen Fertigke it die T s rs s k e r.

Technisch eigentlimlich ist e ine gleichsam inden Ton e ingelassene Verzierung in Schwarzund W eiß, über der andere Muste r in glänzen«

d em Blutrot sufgelegt werden. In der Ornamentation suffallend ist e ine Vorliebe für hslbo

se i tige Verschiedenhe it derFür das Gebiet der T zspoteke n charak

teristisch sind die wunde rvol len plastisch ver

schnörkelten Figurengefäße sowie le ichte graueund schwsrze Tonwsren , während d ie selte nenbunte n Gefäße durchaus su d ie oben erwähntenTypen von Gholalu erinnern.In te re ssant ist. d ie Bemerkung daß

die ge ringe Übereinstimmung der Term inologieder Gem hirrform eu in Guatemala und das

völ lige Abweichen derse lben vom Mexikanischeu

dafiir spricht, daß jede S tnmmg ruppe unabhängig

Siehe Eu l e r. Ges. Abhdlg. I]. 8 . 3 20 ff.8iehe B . 8 treb e l ‚Übe rOrnam ente l uf 'l ‘

ongefi flen

uns A lt-Mex iko. Hamburg—Le ipzig l904 . b'

. l u . 2 .

Siehe So le r . Ges . Abhd lg . Il l , 8 .

Siehe Be i e r , Verl itl'. Kg l. hl us.Vö lkerk. l.B. l 82 bis 1 88 ; Ges. Ahhd lg . II, 8 . am;

Siehe S to l l , Iu t.‘

Arch. Bthn. Suppl., 8 90 .

von den iibrigen und schon sehr lange die ein.

Es sind dies hsupß lichlich die flache Tonplatte zum Tortillabscken (oem u l l i) und dre ifüßige Tongefi ße mit. geripptem Grund zum

Zerreiben des Pfeifen (ch i l l i) zu m ol l i , sowieW ssserkrüge u. s . in.

An Erzeugnissen sus Ton sind ferner Kul tus

gegenstiinde:Räucherlöffel undRäucherbeckenHusse in , Flöte n und Pfe ifen in mannigfnltigenFormen m it und ohne Bemalung zu nennen.Sehr charskte ristisch für d ie verschiedenen

Knlturzentren sind ferner die Tonköpfe und

Toußgllrchen, sum großen Te il Idole, m it denenwe ithin Handel getrieben wurde. Unte r den For.

men des Hochta ls von Mexiko begegnet uns fastdas ganze mexikanische Psntheon , Q u e t ss h

cons t l , Kolot l , X i pe , Xoch i p i l l i , Ms cu i b

U i t z i lopoch t l i. Ds

gegen fehlt der wohl nu r aus grünem Ste inhergeste llte Regengott T ls loc. An Göttinnenlinden sich Xoch ique tznl , Chs lchi u i tl icue ,

Das mussenbnfte Vorkommen kleiner , sehrfe in genrbeitete r Tonköpfe in T eot i hu ncs n ,

d ie übrigens auch in Tncub s und Chol u l a von

S bl er gefunden wurden , ist ein noch immerunge löstes Problem Die i rdenen Kle inge rätesus dem See von Chsps ln sind wohl Miniaturweihegsbeu

Von hohem Interesse für d ie Frage n derOrnam euts tion und der Sti lisie rung von Motivensind die Tonstempel , m it denen sich d ie vor

nehmen Mexiknneriunen Muster suf dem Ge

sicht snbrschten. Solche Muster sieht msn

Sehr schöne Räuchsrlöffel siehe bei Be i e r ,Ges. Abhdlg. l l , 8. 856 if.

Über d ie Musik instrumente vgl . S e l en Ges.

Abhdlg . I I , 8 . 095 bin 708. Flöte n sind l bglabl'

ldßt be i

C h . K . W ood , Bm lths. lust. Ann. Re p. l 9o2, pl . 2 , 3 .

Diese nzte kischen Flöten haben die Skala u , b, c$.Übe r Flöte n und Pfei fen vgl. d ie i nn en BenwrkungenVon J . Kol lm u n n in der Festschri ft für Ad. B us t i no.

1 896. B. 557 bis 574.

Siehe S u l e r. Ges. Abhdlg . l l. B. 801 If.— Z e l i n Nu t tn l l .

in Am . Journ . Arch. 1 887 , B. 827. Vgl. S ö r e nHanse n , Kev. d

'ßthnogr. Paris \‘

l (W W ) . p. 247— 250 ,

der e ine E inte ilung noch Typen wen ucbt.Siehe Fr. ßtn rr.

'

l‘

he l ittle Potte ry objectsof Lake Chnpnlu. Chic.gn l 897 . Vgl . E . S o l a r .G lobus, Bd. Lxxi i . S. 240 b is “M I .

m .

Page 175: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

Ergebnin e und Anfgnben der mexiknnistiocluen Fon chung.

Federurbe ite r äußert sich euch i n der Tntsache,dnß nie bestimm te n gente s nngehörten , die be

l timm te Gotthe iten verehrten. So gehörten aucht ag u u die. Ste inwhueider zur gen. Xonh i e

m i lco, d ie Goldarbeitc r zum barrio Y 0 pi co,

die Federarbeiter nur gene Am un tlun. i nter»

eosnut ist, daß der allgemeine Ausd ruck fürkünstle rische Fertigke it von den Tolte lcen sichherle itet, da tol tecnt l „officinl de nrte meer

nie., b mnöetro“ be i Molinn bedeute t. Auch ist

tol t ec a-i t z t l i „Toltekenwbeidiau“ der Name

eines Ste ine, den He rn a n de z (B ist. Rer. medicnrum Nov. Hiap. thesaurun, Bourne 1 651 , p. 3 3 9)beschre ibt ein „Inpiß novnculnris , vnrinta nigroac m ini i colore , cuius pulvorem ndm ixtum cry

.

ste lle fer-nut nrgemntn discutere , neuere v isum.

et caruem e isdem nupercreacentem nbcum ere“.

Die Grund lage der Kultur und der Staat»wesen beruhte nuf dem Ackerbau:d er in unf

fallend prim iti ver W e ise betrieben wurdeDa Zugtie re ebenso wie Haustie re (nußerl lülmcm und Hunden) und Pflug unbelu nut

waren, so beg nügte nu n sich mit der un einerSe ite gekrümm le n Holzluwke (hu ict l i ’) denBoden nufzubreehen. Vor der Aussaat ver

brannte man das Unkraut. Zur Ben be itungdes Bodens wartete man den erste n Bogen ab.Dunn wurde der Main sorgfältig in Abntilndenin kle inen Löchern versenkt , 50 daß die Su t

re ihen pnrnllel verliefen . Be i d ieser Feldarbeitun t en Männer, W eiber und Kinder beschäh igtDie Anmu t erfolgte im März bis Mai , d ie

Ernte im 8pl therlmt Hierm i t ware n bestimm te

Z erennonieu verbunden , die we ite r unten bei

den Jahreafecteu berührt werden w llen. Z um

Aufbrecheu der Muiskolbcn diente ein Spatenaus Him lugeweih.

Außer dem Main (c in-t l i) wurden hauptsächlich noch Bohnen gepflanzt, d ie jabekanntl ich gleich dem Mai. der Neuenbe tenisch eigentüm liclr waren.Am Ufer der S üßu‘

naaeraecn waren „schwim

E ine kurze Sch i lderung der Laudwirtw huft

Mexiko. hat Di e : S te f fe n in ‚einer l nnugnrnld ) in crW ien „Über d ie la ndw irtsc haft bel den nltnmeri lrnn i«

nehm Kultufl ülkern‘

, Halle 1 8 89, gegeben.Du in cpnniochm Que l len con genann te Acker

gu-l t b l t nich" m it dem m exiknnischen W ort con t l ,

„Seh lnnge“

, zu tun , wundern ist nur dem W ort qnn u ht l i

. qu a u h . „Uelz“. ver—tünunelt.

157

mende Gärten“ (chi nsm ps) ange legt , (1 . h.

Felde r zwischen eingeremmte n I’fl

'

thleu, wo d ie

Erde etws Fuß bis über die Oberfläche sichAuf ihnen wurden Blumen und Geo

m üse ge zogen.Die ungle iche Verte ilung der N iederschlngs

mungen im Hoehtsle von Mexiko msnbte

e ine künstliche Bewässeru ng des Bod ens not

wendig , indem man die Flußläufe i n Kunäleuüber d ie Fe lder able ite te. Solche Felder werdenvon den Chronisten für die h udschsfte u Ch0 v

l nl ls , Me z t i tls n usw.

Die e inze lnen Snutfelder waren entwedervon lebendigen Zäunen von Agnvepflnuse n odervon Steinmsuern e ingehegt.Zur

„B rotbem itnng

“ wurden die Maislrolbenentköru t, die Körner m it Kalk gekocht und

dann sermahleu. Aus dem Mehl!e ig wurdenden Kuchen geform t und gebscken. Diesentnmnl li genannten „tort i l ls s

“ wurden ver

schiedene Gewürze und Spe isenDie gewöhniidmte \Vün e war der Pfeffer

(ch i l l i). Das Fasten bestand dari n , daß msn

sich hsnptsäohlich des Genusses von Pfefier

enthielt. Einfache W usscrkrspfeu (nts m n l l i)wurden zur

„Schonung der Lebensm itte l“ el le

acht Jahre am Feste s tnme lqus l iz tl i ver

An Genußm i tteln sind d er Kah n zu nennen,der in verschiedenen Formen und m it ver.

schiedenen Z utnten (Honig , Vanille usw.) dasGetränk der Vornehm en und Krieger bildeteDer Genuß dee Agsveweincs , Pulque (me r.oct l i), wer allgemein nur bei gewissen Festlichkeiten und sonst be legten Personen alle in gesta tte t Als Nnrlrotiknm spiel te der Tabak

( ie t l) be sonders bei den Priester nzur Erzeugungelrststischer Zustände eine große Rolle Er wurde

Sie he C lnv ig e ro, B ist. de Mu sica p. 83 0.

fliehe ( Ion e n . Cn'

vnifl de In Nuev. Bspniut.

cap. st , zu r. 1 10 ; siehe ferner Doc. inédit. de lndinsIV, p. .

'rt0 .

Sie he t s gu n VIII, enp. 1 3 .

Siehe t n g nn , l l . Ap„ 952 .

S iehe T orqu 0m nd n XIV. cup. 10 . Du W ortKe lten laute t m ex ikanisch cnenu s t l und leite t sicheh von einem Su mm e. der d ie tm pische. üppige W i rmebezeichnet (siehe e ncnn s cs. n i . ‚

teuer gran daß

templa n y cnlor en el cueqm“

, Die Kei no

bnhnen waren und sind noch heute nach S to l l ei n Gel dsurm gut in Gustemnln bei k le inen Hand elsgeschi ften.

Siehe 8 s h e g u n IV, cup. 2 1 .

Page 176: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

i 58

in P illenform (yequ s l l i) aber auchauch Schl uß der Bankette in Zigarrenform (po

que t l) geraucht Die chichimekisoben Stämmebetli ubten sich teils durch den Genuß einerS teebelpdnnne teils durch den

Genuß von narkoti schen Pilzen (p e y o t l ‘ )Der Hsushsu ve rdiente eine besonders ge

naue Unte rsuehung, da er wichtig ist für d iesozialen Urbegrifle , d ie Clsnverfassung i nihrem Z usammenhange mit den Pueb loetämmen

und den anderen Indianervölkern Nord und Südameri kas Le ider aber fehlen noch derart igesystematische Nachforschungen , d ie se lbst imheutigen Lande noch wichtige Resultate rer

sprechen diirften. Ein grundsätz l ichen Gegensatzbesteht jedenfal ls zwischen dem m exi kanischm ittelnmerikanischen Kulturkre is und den „Chihebastiirnmen“ desIsthmnsgebietes Bei erste remhat im allgeme inen jedes Haus nur eine Fami lieund immer nur e in Herdfeuer und Nebengebäud eW ie Maisschobe r , Dampfbäder und pfnhlbeuartige Hil bnersti lle.Der Hausbau ist. deutlich abhängig vom

Klima, von der Vegeta tion, von der Häufig

kei t der Erdbeben. So finden sich in der Tierraesliante d ie Häuse r m it Pslmblattetre ifen, mehrim Norden m it Yucca gedeckt. Die mit Lienenoder Best. gebundenen Häuser ble ibe n bei E rdbeben [ents tehen. Im Hochlande linden sichHäuser sus Lößerd e, aus Ziege ln (xsm itl) vonan der Luft ge trocknetem Lehm. Diese „Adobe

‘“

Häuser sind im Somm er kühl, im W' inte r wen n.

l in Hochland haben d ie Häuser Galerien fii rdie bli uslicbcn Vorrichtungen und flache , für

Bs b s g u n schreibt (l l , esp. 25) stett y eqn a l l iyy s :.n s l l i.

Siehe O v iedo. «l id. Terneus -Oompnns. Parislem . p. 2 t l/‘

Jl t. l‘ oq u e ts oder richti ge r poqu e t lsetzt sich zusammen v shrsebein iieh aus mexikaniseh

poev t l i . und ys t l .Siehe HiltM 'is de 00 1hueenn y de Mexico. Te il l l.

M . «l id. W . Le hm an n (Jou rn . See. des Am . N. 8.

tom e i l l. No. 2. Paris HIM ).Siehe 8 e b e gan X, 5 8 und XI, 7, 5 l .

Siehe L. H. Morge n , Hauses end House — Li teof the American Aborigines . in U . 8 . Gm gr. Goal.

Survey 0 ! the Rocky Mount. Beginn. W ashington msi .p. 22 2 — 250 (O lia x) . I.. n . M orge n . ÜberYnkntom und Z entrsbuneri lm, ibid 8 . 1 5 1 bis 276 .

8 e l e r , Ges. Abhd lg. I I. p.

Bir—he 8 s ppe r , Arch . Anthrop. ‚ N . F. III

B. 2 3 If.

Dr. W al te r L ehm s nn ,

Der m ex ikanische Ausdruck t z squ s l l i . ‚des

Eingeschhuuene‘ Pyram ide findet sich in den Hey»

sprachen als task . ‚ Auß e n, l'

yrnm id e". wied er.

Vgl . S olar . Ges. Abhd lg . l l . S. 3 3 6 .

Siehe HM m es , Am beool°g icnl Studies amongthe ancient clties of Neaiw . Fie ld Colum la l i m .

Anthm p. Ber., vol.

Siehe B ist. de Oe lbnsean de hl exieß, Te i l I ,5 2 ; M i z eos t l ‚ T oz ps n I b u i t i ye h ns n t l n i n

totoes ln tensm s z t l i e tem e ‚ M. des sindd ie Namen der drei Ste ine des Feuerhenlss‘ . Dem

entspricht der h uerberd . z e n . in Guatema la ; sieheS tol l . Int. Arch. E lba. 8nppl. ‚ 8. es.

i ' st i su Iope l l i . Vg l. z . B . ie pa l ps n pe t i spe n n ice ‚ teuer esrgn de mgir y governar‘ (Me lins ) ,‚ nu! Thron un d Nette sitzen“

.

Vgl. hierzu Torqu em e d s , II, I I , p. 3 62.

den Abfluß dee Regenm m ein wenig eehrilggeneigte Dilcher.Größere Bauten wieTempo!pyruwidenwurden

aus Erde und Steinen aufgeachiohtet (chihualtepetl

') rnit queren Schichten von Mörtel ’)und Adohexiegelu und l ußerem , oft kunstvollekulpiertam Steinbelng . In denTempelpyru nidun,d ie , W enigete05 im mexikanieehon Kulturkre is,nach den l l immeleriehtungen gene n orientiertvu ren , und d ie oben du Sultn rium trugen,führten eine oder mehr Treppen in Ahel tnenempor. Pulh te und enden Baute n wurdenune manuivem Stein uufgufflhrt , zum Te il mitkünstlich hehnuenen Steinhlöeh n. Ein Gewölbehun war unbekannt ; jedoeh finden sich in denRuinen der Muynvölker (Palenque nu r.) Rente nm it eigentlimlieher Verjflnguug der S te inwhiohtung, Bulkeuutlltzeu und SehlußplnttonIm Innern des Hausen wer d ie heilige Ste lle

den auf dre i Ste i ne n brennendeKunstvoll gd loehteno und gefl rhta Binnenmntten (pe t latl) bedeckten den Boden. Der

Begrlfl der Hem chaft verknüpft eich auch inMexiko ebeneo wie in Z entn lnmerih m it der

Vorste llung der Matte eh Sitz den Ham chonvgl. die Me tapher pe tlut l iepul l i ‘) im Mexikunineheu und im Quiche uh-pop, „

Hern eher,

Herr der Nette“ In den Bilden ehriften zeigtder Thron des Königs (icpu l l i) gelbe Ferbeund d ie Zeichnung e inenB iueengefleehten. Auße rfeuteu und we ichen Körben (xiqu i n i t l , tom »

p iut l) eind irn Hause noch Holzeohemel (icpu l l i) ,Sitze nun zun mmengeliochtenen Binnen (tol v

i epnl l i) zu e rwähnen. Die Sehlnfeüitte

ein Geste ll mit. vier Fü hlen und übe r dem

Page 177: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

Ergohnin e und Aulgnben der mexi kunistiechen Forschung .

Rahmen nurgeep nu ten Matte n oder Felleu. Ob

die Hängematte wenignteut bei den Muyevölkernursprünglich bekanntwar,woraufgewieee hölzernePfosten in den Ruinen hinzudeuten sche inen,ist noch unenßchieden. Das Sehlnfuetz (cochi zm e tlntl) ist aber sicher ernst durch dieSpanier von den Antil len her e ingeführt worden.

8. S oz i u le e.

Die Grundlage des staatlichen Aufheues ini td ie Gem , culpol l i („du g roße Haut

"

) oderchinem ce l l i , ch innm it l ')entsprechend dem g uutemnltekinchcn n im -hu ,

„großen Haus“ oder Sie ist der

Ausgangspunkt u m Vem tändnie n icht nur d ersozialen Verhäl tn isse überhnupt , sondern auchder mi t dem Clan untrennbar verknüpften re l i«

giösen und j uristiecheu Vorste llungen. Hattedoch ursprünglich jeder 8tnmmvuter e i ner Gensals solche eind die Führe r der wunde rnden

Stämme nufzufnseen se ine be sonde re Schutz.gotthe it, v iell eicht ge radezu euch se in besonde ren

„Tota n“, so wie heute noch das aus dern

enl pu l l i heworgegnugene „berrio“ se inen be

sonderen christl ichen Heiligen hat. Darausm ußten sich aber nach exogmnieche l leirnt&

bestimm ungen ergeben , welche d ie rechtlichen‘

olgen beeinflußten. Hier wäre eine Untersuchung der mexikunirchen E igennamen von

großem Inte resse. Man durf unnehmen , daßd ie i n der U rze i t eingewuuderten Fam i lien dasLand unter sich verte il ten. i ndem das culpu l l idas gesam te orhe re Lund (n ltepe t lu l l i) anseine Angehörigen verte ilte , wurden die E inze l»

fam il ien , in denen das „Beeitztum “

von Vate runi Sohn in der Rege l forterbte , mehr ode rweniger scheinbar unabhängig. Die Zugehörigkeit zum cs lpu l l i ze igte sich aber sofort, wenndie Einze lfam il ie hun terh. ln diwem Falle fiel

den Beritr.tum wieder so den Cleu zurück. Die

E inzelfnm ilie hatte daher nur d ie erbl iche Nutznießung der Ländereien , n icht aber d iene zum

Die W ichtigsten Quel len hierfür rind : Alon uod e Z ori tu Bericht an König Ph i lipp l l ; ed id . len»

bnlnte . Nauru Col. de Due . inéd. pen In b lut. de

México i l l ; Tem ua ompuu VOLXi ; nu n S ol u rz nno

Pe reyrn . De lnd inrum Jun . Lugd . 1 872 , vol. , te l . ;Pol itics India na Mad rid 1 1 76 , 2 vol .. [u l.

Siehe S tol l . Int. Arch. l ithn. I, Suppl.‚ 8 . s.

169

fm iverffigbsren Eigentum Die Verte ilung,Aufsicht und Verwnltung der Ländere ien deses l pu l l i besorgte der cs lpc l l eo (cnlpol lé) ,„der l nhnber dm calpoll i“, das Oberhaupt derGens, dessen Am t nicht erblich war.Im Gegensatz zu dem cs lpol4 a l l i, dem

„Lund der Gens“, ste ht dns zinsfreie p i l -ls l l i ,das la nd der Fürste n. Es war gewisserm aßenPrivste igentum , und auf ihm srheite ten d ie

m syéqné ( l lörigen). Da d iese Ländere ienähn lich den Lehusgfltem des Mitte lalte rs ver

lichen werden konnten , so entwickelte n sichdnrans pi llal l i zwe iter O rdnung, I.ehug llte r d erUnlerbäuptlinge , die zwar erblich , aber unverllnßerlich waren , und be im Ausste rben der

Fam ilie an den ( )herkönig zurilekllelen. Die

Pslaetleute , te epsn tlscs , t ecpan ponhqu e ,

welche d ie Le ibgarde des Königs bildete n,hstlcn zusammen d ie p i l l i dritter Ordnung,die unveri uße rliohen

Ein Teil der Anker des Cslpol l i wurde von

der Gemeinde zum Unterhalt der Krieger verwandt (m i l Eine Sonderste ll ungnahmen d ie Liegenschafte n ein , welche d ie

ge radezu in „Orden“

zusamm engewhlmserm

l’riestersehnft besaß, d ie Ländereien der Tem pe l

Das Pm letsrist b ildeten d ieeigentumslosen , dem Grundherrn le ibe igenenArbei ter , m ayéqu é , ode r t l s lm s i t l („Kuh

d ie keinem cs l pu l l i angehörten. IhreHerkunft ist schwierig zu verstehen Sind esReste der unte rworfenen Urhevölkerung , oderinfolge von Übervölkerung oder ann anderenUrsachen im la ufe der Zeit sus dem Genti lverband susgeschied ene oder ausgestoßene l ndividuen l’ Das gewöhnliche Volk w en d ie

m seehns l tin (Sg . m ace u s l l i ‘) Flurtm it Angabe der Hieroglyphen der Ortschaftenund der einzelnen Besitzer ill ustrierte n sehr genauund klar durch verschiedene Farben die Grenzen

Siehe Torqu e tnad n l l . M S ; Zor i t a .«l id. lm bolcetn Il l , es.

Siehe Torqnem s d s 1 , II , p. 545— 546 ,

der dm lbst ausfü hr lich die drei Arte n von p i l l a l l i

whi ld0 rt.

Siehe 'l

‘n rqn em s dn . loc. cit.. p. 548.

Siehe Cnrtn de D. Mart i n Cor te s nl ReyD . Fe l ipe l l s ahne Ins repurtim ienln s ein.a de tierrasde Nuevo l lnpm

m ( IM 3 ). Doc. inerl . de l A rch ive de lo( l ine. vol. 4 , p. “ 4.

Siehe Torquem s da l l , cup. 89.

Page 179: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

Ergebnisse und Aufgaben der meai ltanictiechen Fon ehung.

he ißt im max. „teuer otro por patron“nam

m s t i (Me li na), von nano tl i „Mutte r“. Im max.

ist der „Daumen“ ma p i l-tecütl iim May a aber ur kab „

Mutter der Hand“, wuüber den Rahmen e iner bloßen Metapher h inauszugehen schei nt. Sonst waren in der Erbfolge im Gegen te i l d ie Töchte r n icht seltcn

geradezu ausgeschloseen , bei Tam kern scheintdagegen das Kind der Gens der Mutte r angehört zu

An der Spitze der Prieste r atsnden zwe i imRa nge einander gleiche O berpriester, der TotecT lam acsmu i und der T l a loc T lam acasqu i.

Der e ine dien te dem Gott U i tz i lopoch t l i , d erandere dem Regengott T la locante eht l i. Eswaren durch W issen und l leehtsehaßenheit sus

geze ichnete Männer , die durch W ahl zu ihrenEhreaete llen S ie werden von den

Königen bei den wichtigste n S taatsgeschl ftcnum Rat gefragt ; sie waren es, welche die neu

erwählte n Könige sanktion ie rte n , K riege be

atimmte n u. a. m. lhr'

l‘

ite l war Qu e tznlcons t l ,da nie gleichsam als Nachfolger dieses göttlichenHeros galte n. In ganz besonders hohem Ansehenstand derObe rpriester vonM i t l a; er ahm te sogarjährl ich ei nmal e ine Episode nur dem Leben desmythischen Qu e taa l cou a t l nach , i ndem er,

der sonst in strenge r Kenschhcit und Zurück

gezogenheit lebte , su bestimm te r Ze i t sich imW ein beranschte und m it Frauen Umgang

pflog, wie Qn e t z al eou a t l der Sage nach e instseine Schweste r Q u e t z s l pe t lat l im Rausch

Den Oberpriente rn gle ich geachte t wurdeder Prieste r (pap a‚ Topi l tz in) , der bei denFesten das Amt hatte , d ie Opfer zu töte n.Die erbliche W ürde der l’riesterg ehilfen, welcheExtrem itäte n und Hals des Opfe rs festhie l ten,lag be i den

Unte r den Prieste rn sind , auße r den altenPrieste rn und den S pe z i a l

Siehe Be i e r, Goa Abhd lg. II I, B. 1 0 4.

Siehe S ah ng u n . Il l . Ap., cap.

8iehs B u rgos , Mint. de la Pror. de l‘red lcadores

de Gua m . l eg . Pt. ( ION ). can. ba; vgl. l l lst. de Col in.de Mexico, Tei l 1 , 5 tl .

D un n , Tratado 2. cap. 8 ( l l , p, OH 8)‚ CodexRam ires, p. too.

Siehe Bah s g n a cap. 20 u. passim.

161

p r i e e t e r n noch Prieetcrvom Range cince T l e m e e e z t on (ecölito),T lem ece zqu i (dieeono) , T lenem eee e (meerdate ) zu nennen , eue denen der Op p rieater

durch W ahl S ab eg u n unte r.

echeidet. ge legentlich e inmal Priceter mit Häuptlingm mg , m it Kriegerreng , Sänger und Munikenten, j üngere Prieetcr nnd

Der hl e xiooteohue te in wer Obereufeeher

über d ie Vorurteher der Prieetemem inerien. Se inennte rgebenen Untereui

'

eeher wen n der U i t znnhne eteohnete in , der T epe nteohue te in

‘}Be i den einze lnen Tempe ln hatten die ver.

schiedenen Prieste r ven ehiedene Geeehiifte zuverrichten ale Opferprieste r , \a reageprieeter,

Z eremonienme ieter, ele Hymnendichter , Sänge rund Mueiknnte n, Tempe lreiniger new. In Mexikoeind theatn lieehe Von te llnngen m it. den Myeterien der l ’rieetorknlte verbunden gewesen,eo B. kom ieehen Chernktere bei dem FeetQne teel eone t l e i n Cholu ln “) und erneten

Charaktere bei dem Feet derZu einer Entwickel ung dee Dramen ist ee

dagegen nicht gekommen.

G e i s t i ge K u l t u r.

Die ge i stige Kultur der Mex ikaner und derheneehberten Stä mme iet. in demee lben Gradewie den geenm te öffentl iche und pri vate Lebenvon der Re l igion beherrscht , die ein g ut

und et.refi organ isierte r Priesteretand durch Ordnung der koemogrephieehen und mytholog ieehenÜberlieferungen und uralte ge treue Tredition

zu e i nem feetgeochloeeenen Syetem entwickelthat. E l gibt dnher ke inen Punkt , von dem

allein nue die Mythologie eehrittwe iee zerlegt

Z . B . U i t l i lopoeh t l i l , eiehe B e b e g a n I ll ,cup. 5

Siehe Bn h e gnn I l l, cup. 0.

Siehe 8 e he g nn l l . eep. 26 .

Sie he 8 e h e g nn , l l . An.. 5 0.

D e re n , u p. 84 ; l l , p. 1 28 — 1 24.

Siehe 8 e h e g nn l l. cap. 80.

Außer den gnmdlegenden W erke n S e l e n se i

noch verwiesen en! : M ü l l e r , B ench . d . emeri k. Ur

re ligionen , Bene! 1867 ; H e e h l e r . Die Re l ig ion desAmorit e , Müneter 1 800. Die zahlre ichen Anl

eiitz e von K . T h. l ’ r en ee (im G lobus; Archiv Re l ig ionewieeenech .; Z e iteehr. B thu. Berl in ; M ittei lungenAnthrop. Gen. W ien ; Z e itschr. d. (im; E rdkunde.Berl in) enthalten vi e l fach l 'm llelleiernngen. Deutungenund U rte i le von e inem Gedenken llug . dem nüchterneKritik n icht zu folgen vermag.

Page 180: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

162 Dr. W e i ter l.ehrnsnn ,

werden könnte. So wie sie uns vorliegt, ist sievielmehr ein großer Kreis , ohne Aufzug undEnde , ein komplizierte s W erk , wo ein Rad indas sndere greift. Im Gegeneetse zu d iesenErzeugn issen re iner Priesterspeknletion , die

zwe ife llos menches Chm ktoristieehc und Ursprüngliche durch einen gewissen Schemstismns,e inen Hang zur Sym bol ik m it Zahlen undHimmelsrichtnngou usw. nivelliert hat, im Gegensatz hierzu ste ht d ie we it weniger gut bekannteAuffnsenng des Volkes. Die Bedeutung des

Kultus , der volkstiimliohen Gebrltnche ist es,

daß sie uns häufig prim iti vere Verhältnisse undAnschauungen ofienberen , die sich durchsue

n icht immer in das starre Gefüge der Priesterwissensct e inre ihen lassen. Zu bedenken istferner , daß das m exikanische Pantheon oderl ’sndiiunoninm weder e inhei tl ich noch in allenTe ilen rein mexilmnischen Ursprungs ist. Der

Tätigke i t. der Priestergelchrten g ing sicherlichd ie Aufnahme, Verschmelzung und Assim ils tion

fremder Kulte , B. der E rdgöttiu aus der

Hue xteee , der X i p e sus dem Geb iet derY op i und Ta pete ken vorher, die wohl keineewege e rst in letater historischer Ze it e rfolg t ist.Die höchst komplizierte Ausbildung des Kultus,des Tonnlnmstl , der Bilderschriften spricht fii rein ungeme in hohes Alte r , da sie e ine langeEntwickel ung versuseetzzt. Hierzu komm t diebestimm te Angabe der slten Be richte, daß jede rStamm ursprünglich nur e ine e igene Gotthe itbesessenAuch muß gewiß der Unte rschied m ehr

hervorgehoben werden, der zwischen Gottheite ndes Knienders nnd setrelogischer Berechnungene inerseits und den e infachen Konzeptionen derPhantasie des mexikan ischen Volkes andererse itsbesteht. Gestalte n der einen Kategorie dürfenn icht ohne wei te res m it gleichnam igen der un

deneu smm nm en gebu cht werden. W ie alt abe rschon die l 'riesterspekulstion selbst sei n muß,bewe ist d ie m erkwürdige Übe re instimmung, diezwischen den Gottheiten der sakralen Re ihe der20 Tagesze ichen bei Mexikane rn und Mayr\

‘ölkern besteht Diese Re ihe geht sogar wahrsche inlich nut eine noch älte re von 10 Zeichen

Rich» Omi . Z um6 rrs g s (Anni . hi n.. Nee.

Mom. l l ). cup. l — N .

8 iehe 8 e le r . l( omment . a Cod . Borgis ff.

He l e r .

über deren Ursprung , etwa als einesslte n

'l‘

ierkreises, e ine bestimm te Ansicht keumzurze it geäußert werden kannZ um Vers tändn is des Gesagten se i suf den

bald zu erörternden Kalende r ve rwiesen.Ich m uß es

'

mir le ider versagen , auf dieMythologie hier näher e inzug ehen. Ich h un

daher nur ganz allgeme ine Gesichtspunkte be

rühren. Be tont nu r schon oben der außerordent»l ich große Einfluß des K limas auf d ie religi ösenVorste llungen. Dies spricht sich deutlich in den18 Jehresfesten uns

Diese zerfa llen deutlich in re i n ngrurische,

astronom ische und Sonde rfeste. Unte r den er

stet en sind alle, die dem T l a loc und den Berggötte rn X i pe , C i u teot l gewidmet sind , sus

gesprochen ngrurischen Charakters , d. h. te ilsRegenhitt te ils Regendnnkfeste, te i ls der Meissnnt , te ils der his ise rnte gewidm et. An dieErnte schließen sich ausgelessene Trinkgelsge ,

Spie le und Tanz , daher beste ht ein enge r Zu .

ssmmenhang zwischen Ernte und Pulquegottheite n und den Götte rn der Lust. Andererse its,ds der Linie e in Produkt des Erdbodens ist, so

ersche in t er naturgemäß sla Sohn der Erdgöttin.

Le tztere aber wird gesehlechtlich den männlichenLichtgott-heiten gegenüber gestel lt , von deneninsbesondere die Sonne (U i ts i lopocht l i) mitder Erde im W este n sich begs ttet. Darumspiel t der W esten als mythische Urheimat e i neRolle in den aber such der Norden,d ie Reg ion der Kälte , wo der Gott der Unte rwe l t hsust, der die Gebeine der Tote n , derVorfahren nufbewshf t. Bestimm ten Himm elsrichtungen in den

'

h ud itionen über den Urb

sprung der Stämm e muß daher m it größte rVorsich t begegnet werden.Ds d ie Sonne nicht b loß W ärme , sondern

such Dün e ze itigt, so bedarf es zum Gede ihen

Vgl. Se l e n Ges. Ablidlg . 8. 782.

Koma God .Vst. Borgis. B. 245 R.

Vgl. Se l e r . Kommeutnr zum Touslamntl der

A uh in schen “nunm lunz. 6 .

Vgl. Be i e r , Die IS Jshresfeste «ler l l axiltsnsr.

Veröfl . (1. “gl . Must f. Vö lkd. V ! Leide r s indbisher davon nur die ersten fünf Feste m it d em mexiksn is chnn Urtwtt ln Üb0m tzung e rsch ienen ; doch siehevon den-sol le n On . Abhdlg . 8 . “ 5 b is tb l . 700 bis

7 1 l . Diewichtigste Que l le für die mex ikanischen Jnhnola te ist S s hng u n.

Vgl. mich 8 e le r, Ges. Abhd lg . l l . B. 757.

Page 181: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

E rgebn isse und Aufgnhen der mexih nistischen Forschung.

der Früchte des Regens. Es m uß daher sowohld ie Sonne els auch der l tegen und Gewittergott gnädig gestimm t werden. Dazu bedarf esder Opfe rgaben. Die Götter m üsse n „ernährt“,der Boden ged ti ngt werden. Das kostbarsteNnß ist. das Blut.. Um Blut zu erleugen, bedarfes der Gd nngenen , die durch den Krieg er

beute t werden. So ini t der Krieg e ine he iligeInsti tution. Da um besteht auch ein Zusammenhang zw isehen Erdgöttinnen und Kriegern.

Die Erdgöttin aber, die d en Muisgott gebiert,ist gleichsam des\Veih S ie wird einmel d iePutronin we iblicher Tl tigkeit.das sndereMal erlangt sie wegen des entfal lenden Z nssmmenhengos von Mondperiode und Menstruetion Be

ai ehungen zum Mondgott. Ds aber die Erde,der Stee b. zugleich den Unret symbol isiert, sowi rd die Erdgöttien zur Göttin des Schmuteee,der Sünde, der fleieehlichen Lust Die l aut

verknüpft sie und ihre verwandte n Formenwieder m it den Gottheiten von Spiel und Tanz,diese aber we i ter m it dem Gott der Lusteeucheim Speziel len, dem Gott der Krankheite n, Mißgeburten und Zwil linge im nllgemeinen. Ds

die Krenlrheit eine Strafe der Gotthe it ist , so

verechlingen nich Züge der Götter der Lust m itsolchen des großen Gottes, der slles hört. siehtund stu ft, mitDie Beziehungen der Erdgöttin m it dem

W esten , der myth ischen Urheimet , se tzt sie

auch in d ie fe rne ehiehim ekische Urze it zurückund in Zusammenhang mit. der Göttin dieserZeit, der l tepepn lot l In d ieser Urach. spie ltesuch der alte Feuergott Ue u e teot l eine Rolleund soverb inden sich desHerdfeuer und dieGöttinCh s n t i e o („im Hause“ Der dunlistisehe

Gedanke jedoch , der sich in dem Gegeneutz

von Himme l und Erde nis männlicher und weibliche r Gotthei ten nuneprsch, hat. ee ine allgem eineund nltc rtümliche Form in dem Ursehöpferpenr

bewehrt, des im ohereten 1 3 . Himmel wohnt.

Siehe W . L ehm nnn in Z e itsCh l'. E thn. 1 905.

S . 040 bis 071 . Vgl. dazu S e l e r im Kommea God .

Borgin II , 8. 96 R.

Siehe Historie de Cnlhuncnn de Mexico, Tei l I.5 8 n. Te il I I (odla.w. Lehm nnu. Journ. Bee. d. Am.

n ee). ec, sa.

Ibid. ‚ Tei l l , 3 l n. 2.

Über d iese Göttin e. Se l e r. Komment. God .

Yet. B ., 8. 278.

1 63

Sonne und Mond sind auffallend von d en spätersich bre it mnchenden Götte rn verd rängt werden.Die Ruinen von T eot i u nenn bewe isen eher

einen uralte n Kult dieser Gestirne Auch dernllgemeine Ausd ruck t eot l, „Gott

'

, für Sonne

(siehe teotl — i c „die Sonne ist nntergegnngen“)

zeigt die zur selhetvm tänd liehen und ‘

dnrum

eüllmhweigendeu Vernuenetzung gewordene Bedeutung dee Gottes, dem men übrige ns im Kulttäglich Rnuchopfer auch den vier l l immelerich

tungen derhrnehte. Der Gott Qu e tz e l eoua t l

wer ursprünglich wohl ein Regengott, ein Gottder tropischen , regenre ichen der

ers t später im Kultus mit nudure n Gestaltenverschmolz und zum W indgott wurde, der demRegengott die W ege hehnt (S shng un m p.

DieBed ehungen von que tznl l i , „grüne Federn“,

und eous t l , „Sehlnnge“, zum Regengott liegen

sei der Hm d Die Ab leitung der Trsehtsbre ichen des Gotte s uns der l i nexteee , wo derNO Pu u t herrscht, war schon oben erwähntwe rden. Hoch hedeutßsm ist eher d ie Angabedes N uüez d e l e V ega , daß C uehu l ehn n

Que tz s l ee us t l) , der entsprechende Gottder Muyaetämme, in den „

reportorioe mas genere lee“

(offenbar tonnlsmatl) sich sn Ste lle den7. Ze ichens lm Tone lmund ist dies aberder erste Tag des 7. von 20 dreizehntä gigen

Abschnitten, der ee qu ie u i t l , „ 1 Bogen“, he ißt

und dessen Rege nt T le loe ist.

Die Beziehungen zum „Ostm eer“ sprechensich auch in der Sage Qne tzaleou atls aus,

der im Oste n ins Meer hine ingeht. Im Lienzo«le Juoutécsto kommen die Umtltmme uns einer

Be h e gu e erwähnt ausdrücklich die Pyram ideder Sonne und des Mondes ln T e e t i n ncs n (X , 29,l 2) s

“seh F re u e. He rnnnd e s (npud Las (Mens,Bi st. epolog ‚. cup. tun) n ur „Cow l ce u d ie s de Ins

debrne ca lentu rns‘

.

lm (lcd. Nng lisheeeh i (ed . Herang ron Loubnt).Pol. he ißt Qu e t z n lcou n t l geradezu ‚.nm igo

pnriente do T la loc“. Auch put“ on gun: hierher,

wenn Qu e tz n leou nt l neben dem ltegenge tt T la l oc ,

der W sseergbttiu Ohn l ch iu i t l icu e und den (d ieltege uwe lken nnl fnngenden ) Bergen. den T e p i c toton .

bei Fieber und anderen Krnnkheiten Opfer erhält (sehe g nn cap. 2 l ; mer. Text bei Be ie r, \

'

eröfl . 4 ,

l 78) . Über das Fest Que u i t l e nn siehe Bube gnoIl , cap. u. Ap.

Siehe N nüe s d e le Veg e . Censi ti . D iocesan. II,p. l 3 2.

Page 183: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

Ergebnisse und Aufgeben der mesih nistisohcu Forschung.

der 20 Tagu zeiehen, d ie Geme ingut der Mexikauer und mitte lameriksnischen S tämme ws: undsogar noch heute in einze lnen h udesteilen se insollDie e igenartige Verbindung m it Zahlworte n

im Tn potekisohen läßt auf e inen uralte n und susgedehnten Gebrauch in d iese r Sprache schließen.Die Verbindung dieser 20 Ze ichen mit. den

Zahlen 1 bis 1 3 ergsb e inen Ze itraum von 260

Tagen , des Tons l sm s tl ') („Buch der Tagesse iehen“

) der Mexiknner. Es ist aber sicherke ine Erfindung der Astelren, sondern es gehörtden äl teren N suastiimmon en, der toltekischen

Deszendenz dere nW issenschaft in jenem schon

oft erwähnte n Gebiete von Tabusoo he im ischin du vonmex ikan ischen.m ixteko-tn potekischenund Mayaatäm unen umschlossen wird.

Der Ursprung des Tone lsms tls ist schwerfestm stallen. Es scheint, ala wäre er ein prim i.

ti ven Z eitmeß ursprünglich gewesen. Man könnteetwa su einen Sehvangerschnftsmondknlenderdenken. der die Mitte häl t zw ischen der Dauere iner gewöhnlichen Sehwsngersohnft von 270

Tagen und von neun Die Be

deutung der Zahl 1 3 sls eines hslben Mond.

monnts kann n icht ohne we ite res sbgelehnt

werden und wird von G i u se l ‘) neuerd ings

B öchnt interesnsn t ist eine Liste d er 8 1 Text:des Monats Januar und der entsprechend en , n au les “

.

d ie Pr. Aut. de Fuentes ( luxuu n in seiner B ist. d e( 1untems ls (edid . J . a s gos n ‚ Madrid 1 883 , tom . I I ,

überl ie fert Oltenbs r l iegt d ieser, dem europäischenM ader engepnllten h ints eine s ltind lnuische Re ihe von20 Tugen e iehen zugrunde. Die Liste lautet: 1 . Leon,2 . Cu lcha , 3 . Pie drn, 4 . Lagasto, 8eyhc ‚ O. Quet.zal‚Pu la , 8. Cone jo, 9. Heu te , 1 0. S oja , 1 1 . Vened u ,

1 2. 6 um mnyo, 1 3 . Fler, M . 8 npo, l 5. ü usuno, 1 6 .Tmso‚

1 7. Flechn, 1 8. h oc h. , 1 9.tigre , 20. tototmostl e ‚ 2 l .F1nu ta,

22. Chs lchigit, 28. Cuervo, 24. Fuego, 25. Chuntan (quees pero) , 26. Bej ueo, 27. Tseuatz in, 28. B ureni n, 29 . 80

pi.lot (que es gullinnzn ), 80. Gnvihin, 8 1 . Hureiülnp .

Über d ie Tag esze icheu und dns Tons 1srnntl

siehe besonders Be le r , Ges. Abhdlg . bis 503 ,507 bis 554. 000 bis 6 1 7. E . Pö rstem s nn , Globue,

Bd . er, s. 288 bis 285 ; Bd . es, e. 20 . B r i n ton , TheNative Ca lendarof Centra l Am .und Mex ico. l

‘hilad . l 893 .

Vgl . S e l en Compt. rend. V I I. Am.-Conan , Berl in,

B. 784 bis 7 3 5.

Es ist heruerhem wefl , ds l! im T z 'otz i l (Mayad ialeht.) derKe rne für ‚ hlmutt

'11 1! m it dem Muynsvort u

nnhe verwandt zu rein nehelnt ; vgl . C h s renn y

(ueeh P. Denia Pereyrt ) , Ber . d. E thanngf . . Pe ris . 1 11.ses.

Siehe F r ledtechn. Chronologie. Das Z eitrochnnngw eeen der Völker.

166

wieder hervorgehoben. Für die Auffu uung dee

T on a l am n t l ale Sehwangemchnftsltnlender

eprioht nicht nur d ie Bedeutung der am 9,

en! die bere it: d e Jon ghe 1) hinwe ist, sondernauch der Gehrnueh diese. Knlendere. Be i der

Geburt eines Kindee ni m lich bolmgte derW ahr

enger das Tonalamatl ; Zahl und Ze ichen den

Tagen gab den Namen für das Kind, das unte rdem Einfluß der Gotthe i t , den Tagesze iehennoder der betrefienden W oche für d ie Dauerse inen Lebens etnnd, wie d ien besondere für dasGebiet der Tzapote lten bekannt intEin Vergle ich derEutwicl:eiung denKnlendev

weeene bei anderen Völkern macht es G i n ze lwahrscheinl ich , daß die Vernchiehung der von

unveränderlichen Jahrenzeiten ausgegengenen

Jahreefeete bei einem Z e itnyetem von 12 Mondmonate n bald zu einem dem Sonnonjahre näherkommenden Bandjahr führen m ußte . DieeRundjahr von 3 60 Tagen aber ist oflenhar noch indem späte ren Sounenjahr von 18 20 5 865

Tagen enthaltenDie großeBedeutung den'l‘ounhunetle l iegt nun

dari n, daß er ein Maß ist, mit dem fortlaufendeZe iträume, Sonnenjahre und Venueperioden gemessen werden. Dabei epielte die frühze itigeErkenntnis der m erkwürdigen Z nhlenverhältnieeezwischen Sonnenjahren von 865 Tagen und

Venunperioden von 584 Tagen bei den späte renBe rechnungen e ine große Rolle. Sind dochacht Sonnenjnhre gleich fünf Venueperioden.

Es entfallen darum von den 20 Tageeze iehen

notwend igerweise nur je 4 , um 5 vonei nanderentfe rnte Ze ichen auf d ie Anfangstage der auf

e inander folgenden Jahre , dagegen je 5 um 4

m . l , 5m . 8 . 43 3 biou a. Le ipzig um . Zentralnm erikn. Die 12 nynodimhen Mondmounte finden nich

iibrigen:binbet al lein darges te l lt im God . Vol . 13, B lut! 54u. (Jod . Bor—gie, B latt ee. un t. Vgl. dazu Be i e r.KommentOmi . Be rg in i i. 8 . 225 bis 2 29.

Siehe leid. «l e Jon g he . Der ultm cxilcaninclu. Kn

lender. in Zeitschr. Etlnm l„ B erlin. X XX V I I Ihi. 5 l ‘2. Journ. 80 0. Am . Paris. N. B.. tom . I l l ,

No. 2 p. l97— 227.

Siehe J u a n d e Cord ov u . Arte del idiom:a utem ; «l id. S ie. lm

»n. 20 2 R.

Für ein ursprünglichen Rundj ahr von 3 60 Tagenspricht euch die Bedeutung der je um 1 80 Tagew ueinund cr entfe rnten Pa te Pa x und \

'

nx lrin der

Mnya‚ «w ie d ie Ähn lichke it der Hierog lyphen für fi x

und tun . den ze itrente von 3 60 Tagen l Vgl. S e l e r .Ges. Abhd lg. S. 708 bis 706 .

Page 184: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

166

Vone inander entfernte Ze ichen auf d ie Anfangstage der aufeinander folgenden Venusperioden.

Mit den Zahlen 1 bis 1 8 verbunden, ergebenerstere den Zyklus von 62 Jahren, letzte re d iePeriode von 66 Venusjahren. Dabe i is t an bemerken , daß der erste Tag des Sonnem

'

ahres

diesem auch den Namen gibt.. F iir Mexiko sinddies die Ze ichen acatl , tecpatl , eal li , tooh t l i

(Rohr , Feuerstein , "aus , Kaninchen) , dere nRe ihenfolge nur lokale Verschiedenhei ten aufwe ist. DerAungangapuukt derVenuaperioden istdagegen der erste Tag des Tonalarnatl ; es hatdaher das Sonnenjahr aca t i den Anfangstngacat l; in dem Jahre 1 acat l ist dagegen der

Anfangetng derVennspcriode 1 cipaetl i Kro

Dns Neujahrefeet fiel, wie schon bemerkt,in den 5.

„Monat“ To xca t l. Ob die fünfSchalttage des Jahres gerade vor dieses Feste ingefügt. werden , ist nicht gewiß , da geradedieser Punkt bisher noch nicht aufgeklärtD ie Frage

, ob d ie Mexikaner den Kalenderreguliert haben , d. h. den Fehler bei der B erechn ung dea Sonnenjahres auf nur 386 Tage,ist zwar von de Jon gbe ablehnend beantwortetv orden , doch bleibt d ie von S e l e r herbehgezogene Ste lle im Codex Borgia als zwingendbeste hen Da der Fehler schon nach 42 Jahrenetwa 1 0 Tage be trügt, so ist ea von vornhere inW ahrschein lich , daß die Mexikane r von Ze it zuZ e i t diese n Fehler ausgeglichen habe n werden ;andernfalls müßte n d ie Jahresfeete , die am zur

Z e i t der Conquista sich schon gegen den Kalende r verschoben hatte n, sich vie l bedeutenderverschoben haben , als es wirklich der Fall ist.

Gans entsprechend sind d ie Jahre im God.

Dresd . und für die htayainsehriften der Bd nnteien von

Palenque und Copan new. ansunehnuen ; wii hrend derGod . Troßortea e ine spl ie rs Verschiebung aufweist, d ied er zur Ze it Land e s herrschenden Chronologie gleichist. Siehe Be i e r, Ges. Abhd1g. I , 8. 687.

D ies Datum ist der Ausgangspu nk t großer Borechnnngen im God . Nuttal l — Zouchm Man darf m itRecht. verm uten , daß es sich um \

'

ennapertmlm han

deln wird.

Ds Jong he _bu weifelt d ie E infügungder fün f , 8chalttage

"vor Tox ca t l . Doch würd e für

e ine n iche Einreihnng die Bedeutung der letzten fün fTage des Mayamonata Xu l sprechen. Vgl.B e i e r , Ges. Abhdlg . I , B. 708 .

Siehe Be i e r , Komment. a. God. Borgia II , 8. 1 28

bis l 20.

Dr. W al te r Lehm an n ,

Siehe namentlich Be i e r. Ges. Abhdlg . B. [77 ff.Siehe Fö rstem ann , Kommentar z ur B ra d.

Hayahandachrift , Dresden 1 901 , B. 1 08 8 . Be ie r ,Ges. neuem. 8. si e bis m .

Es ist übrigens nicht unm öglich , daß dasJahr der angebl ichen Gründung d er StadtMexiko e iner durchgrei fenden Kalenderregu

lierung se inen Ursprung verdankt Ein gewisse rSchematismus in der Chronologie der W andersagen bis zu diesem Moment ist unverksnnhur.Diese ist entschieden das W erk ei ner spi te renSpeku lati on, die den tab ächlichen Verhältn isse nnur sehr wen ig gerecht w ird. Andererw its ist

der Zeitraum von rund 200 Jahren von der

Gründung der Stad t Mexiko bis zu ihrem Fal lv ie l zu kle in, um die Größe der Stadt, die Ausdehnung ihm Machtbere ichea, die Höhe ihrerKultur in ihre r Entwickelnng zu begreifen .Auch der Ze itraum von rund 600 Jahren se itder m ythischen W anderung aus der Urhe imatgenügt nicht annähernd zur Erklärung der hochentwickel ten m exikan ischen Kultur. Eine vor

aichtige Kritik der geschichtlichen Überlieferungen im Zusammenhang m it den Ergebn issenarchitologischer Fon cbungen wird hier einano

se tzen haben und sicherlich viel zur Klä rungder verworrenen Angaben be in-rigen.W as d ie Synchronologie anlangt, so ist die

Brücke zwischen dem mexiknniscluen und gre

gorianischen Kalender zwar uber

leider noch immer nicht m it der Chronologieder hisyavölker.

Das Vorkommen der Vonusperioden , d ie

Fö rstem ann zuerst im God. Dresd . nachwies,hat nun auch S e l e r für d ie mexikanischenHandschrifte n der Codex Borgia—Gruppe zwe ifellos festgeste ilt. Me rkwürdig ist aber, daß d ie

Göttergestt:lten der fünf Vsnusperiod en im

Codex Dresd. ganz isoliert dastehen. E ine

Unte rsuchung dieses schwierigen Prob lemsd iirfte noch ganz besonders in teressante Auf.

schl üsse

VIH. Geschichtliche Bemerkungen.

Eine Ge schichte Meaikos zu schre iben, wäredurchaus verfrüht , da weder die Angaben d erBildérschriften und der span ischen Autoren bis.her in umfassender W eise kri tisch gesichte tsind, noch das archäologische Mate rial genügend

Page 185: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

E rgebnisse und Aufgaben der mexikm irtisehen Forschung.

festeAnhaltspunkte hieher sufznweieen het.eußerdem die Chronologie und Synchron0 10gie‚ wie

schon dergetnn, noch zahlreiche Probleme bieten.

Sosehemetisch,wie man früher d ieGeschichteeinrnteilen liebte , näml ich in eine toltekisehe,

ehiehimekisehe nnd mexiksnisehe Periode , diee inander sb!östen darf nicht verfiehren werden.Sicher liegen die Dinge vie l komplizierter.Die Um he der großen Völkerhewegnngen,

die ganz Ameriks von Norden bis Süden durch.

engen, wird wohl nie in ihre n letzten Gründenerkannt werden. Aueh ist. es die Frage , obund wie we it sie räum lich und ze i tlich in Zussrnmenhang stehen. Beziehungen der mexikanischen Kulturvölker zu den Monndhnilderssind durchaus unbewiesene Hypotheeen. Man

tut daher gu t, sich be i all diesen Fu gen eu

niichst auf das engere Am broitungsgehiet zubeschränken , auf die Völker , die du heutigeMexiko und Mi tte lamerika bewohnen.Dal! die Mexiksner Eindringlinge sind und

sich sie solche gefühlt haben , steht außerDaß sie von Norden eingewsndert

se ien , ist möglich , eher nicht einher erwiesen.Unnrnstößiich dagegen sind d ie enge n Beziehungen kulture ller Art zwisehen Mexiko und

Mitte lameri ka.Hier muß suniichst d ie Toltekenfrsg0 go

stre ift werd e n. Zieht msn slim mythologischeBe iwerk ah sowohl von den Tolteken nis von

dem Gott Q ue tznlcoust i , so b le ibt unte r allenUmständen ein wichtige r historischer Kern, dernicht, wie es B r i n to n einfach ignorie rtwerden kenn. Die Schwierigke ite n, ihn heran:zusehl len, dürfen aber nicht vor gewi ssenhafte r\Veiteriorsehung sbeehrecken. Denn hier gen deliegt der Schlüsse l , nm i n das Verständnis derbe iden großen Kulturkre ise Mex ikos und Mitte lamerika e inzudringen.Die Tol teken wen n , wie S s hs g u n nes

driioklich bemerkt, e in Nnhuu tnmm standen

Siehe 1 .B . B e e cro f t , Native Bones . Bd . V (m s) .Siehe Ch im e i pe in ‚ VII . Re ine. Die Mexiknner

sind nsch ihm e ing ed rnngen zwi sehen Tepnnecn‚ Koc irim ilcn , Aooihne . C l inica ; siehe Corte s, B riefe ; ed id .

Gnysngoe. 9. so.

Siehe B r i n ton . E ssays of an Am ericsnist, 83

— 100 ; Am . B ene, p. 1 29 e tc.

Siehe S e h ng n n , x. 29, 5 l . ‚ Eaton dichoe Tulteeu ernn lnd inoe en in [enge n me xicans ‚ snnque no

in hshieh.n tan como e ltern se um“

.

167

S iehe Bs h s g n n X. 29, 95 i‘2 .

D ie Bchenptnng B r i n tons , daß Tol is n nur

e ine synkopierte Form für 'l‘

on n l l e n . ‚ Place of the

Sun“, sei . ist durchaus w i l lkürl ich und falsc h (siehe

se ine Americe n Hero Myths‚ l ’lriiecl. l882. p.Siehe Anm . 40 3 .

Vgl . hie rzu B e i e r . Quetu ie nnnti . cucnicen in

Yucatan ; Ges. Abhtiig . B. 6 68 bis

eleo den Mexiknnern eprnohlieh nahe. S ie ge

hörten e ine r älteren Knlturperiode n , die we ithin ihre Güte r verbre i tete , da epreohlioh ganzvereehiedene Völker d ie Erinnerung daran inSagen gehütet und in ihrem eigenen Kultu rb& i tz eufbewnhrt heben.W enn d ie Tolwken nllgemein nie d ie E r

finder von Bildersehrift uud Kalenderweeen

ge l ten und wenn Mexikaner, Ta peteken nnd

Mnynvölker beidenbwitzen, aber in remehiedenerForm und Entwickeiung , eo ist zwe ierlei möglich. Entweder heben Mexih ner und Mayevölker einm der bee influßt dureh d ie Tu poiekennl: Z wischentrliger, ode r es haben beide von

e inem dritten l i teran Volke ih re Kultur eu»

lehnt.Die. ei nd dann sehr wahrschein l ich d ie Tel.

telcen.

In den mexiknnieohen W a nderungen heißtee, deli von den fibrigen S ti mmen d ie „W ei sen “

(die mythinohen Toltekon ‘) sich abw eigten undnach O ste n zogen. Erst nach ihnen werden die

protohistorieohen Tolteken , d ie Bewohner von

Tol lnnz ineo nnd Xioot itle n ge

nannt. Der Außdrunk yaq u e , „sie zogen fort“,

kehrt in den Quieheengen wied er , wo diese

„Aueziigler“ y a q u i v i n e k genannt werd en,

deren Gott Qn e tz nl oonnt l Das sind

eine deutl ich Tolte ken , d ie in prübistofiscberZeit auch Osten zogen.

Sehr bemerkenswerterweiso kam der He rosder Mayen von Yulmtan , C ue nlcen. n ein derÜberlieferung Lnnd ne von W eete n. Der tol

tekiuohe Einfluß ze igt sich euch unverkennln r

W ied er in Mnynpan nnd Chi ehe n i tzn m it den

runden Türm en der l leiligtllmer Q u e t z a loouat l e , den ohm kterietisehen Schlang enpfe ilern, d ie auch in T e i l e n (Tale) gefundenwurd en

Qne tzalconatl erschein t in den W undmalereien von M i tln‚ deren Ruinen nach Torq u en ud e von Tol teken erbaut sind, und spie lt ein

Page 187: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

Nr.“ 0 l 6 680 (Bomm lnng S trobe l . Kal. l l no. I. Völkorkcl ..Berlin) . Dre ikontig -prinmnl iacho

Steinhllflo In God .“ eine. Adlon ; ons Ronoh l to d e ln A n i n on (Sh ot Vero2 1 cm hoch.

Nr. lV [6 706 (Sommlnn; S trobe l . Kgl. äl nn. f.Vblkerh l Berlin) . Dm iknntlp priomntloeho

Ste inflgur in Gootn lt einen onlonnrtigon Yoge lo rn it Röm ern ; nn: B on oh i t o d o l oo

A n ima (Bu nt Von-o Cruz). om hoch.

Nr. lV C‘ 1 3 1 0 1 (Sou m long S t robe l . Drolh ntlp prinnotinoho

8toinflgur in Form Ginoo Voge ls mit Schei tol fodorknmm nnd nnfgorichloton Flügoln. Go

goncl von A toton i loo—Qu im lrt lon (Staat Von Cruz). 28‚S om hoch .

Nr. “ C‘ M BM (Bnmm lnng S t rob e l , Kg l. MID . Völkertd. ‚ Berlin ; nm der Kol lekt ionDr. Oomorgo

-Joh p ). B ohlenGefäß on: v elßllchom. (ein pol iertem Aluhn te r in Gauron.einen Knnlnohono. " cm hoch.

NrJ'

V 00 " 698 (Sa mm lung 8 crohol . Kal.a . l . 7 61korkd„ Berlin). Kohle. Ge fäß om ge lbhrl nnlichom Alahu ter in Gestü t einen hochonclon A llen ; nun S ononn t ln (Bu nt VomCruz) . 1 0 om hoch.

Page 188: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

Archiv m Anthropolq io. Bd . 7 1 .

Page 189: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

AR NV IU M W W O. N. l'.

Total IX

P r lod r. Vlowog S ohn In

Page 191: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

VIII.

Über d ie Gleichzeitigkeit d er m enschlich en Niederlassung im

bei Munzingen unweit Freiburg i. B . und d er d em Magde

lénien zugehörigen peläolithi schen Schicht von Thein gon und

Schweizersbild bei Schefl'

hausen .

Von

Otto Schoetenaack in Heidelbe rg.

(Mit 1 Fig. und Tefal I bis XII.)

Übe r die obengenunntc, von dem FheiburgerAnatomen A. E c ke r in den 70 cr Jahren desvorigen Jahrhunc e rforschte Fim dstä tte habeich in dieser Ze itschrift. 1 903 e ine Abhandlungveröfientlicht , in der ich auf Grund orchl olologischer Erwägungen zu dem in der Überschrift unged eutcteu Ergebnisse gelangte. He rrG. S toium nnn hat darauf in e iner in den Berichten der notnrforschcndcu Gescllschnl

'

t zuFre iburg , sowie in dieser Ze itschrift 1906 ab

gedruckte n Publikntiou diese Fundsü ttc eine rerneuten Besprechung in geologischer undarchäologischcr Hinsicht unte rzogen.Es ist ja auf des frondigste zu begrüßen,

wenn die Goologcn sich m it den prühistorischcuKulturstufcn bekannt machen , da diese , wiesich immer mehr herausste llt , für die Stratigraphic der Quartärformntion wertvolle Anhaltapunkto bieten. FJ erfordert dies ober ebensosehr eine Schulung, wie z. B. die sichere Bestimmung von Fossi lien und lllßt sich ke ineswegsim Handumdrehen bemeistcru.

Dell S t c inmonn nicht genügend m it der

prähistorischen Ar chäologie vertraut ist , tri ttäußerlich schon dadurch hervor , daß er „Lo

Madele ine“, den Namen d er Fundstllttc in der

Dordogne , noch we lcher G. d e Mort i l lc t die

le tzte se iner v ie r polllolithischen Epochen bcnannte, beetändig unrichtig schre ibt Abe r auch

W ie verschieden 8 te l nm nn n in se inen Schri ftenein und dieselbe Kulturuchicht beurtei lt . ge ht aus tol ‘

AR M! tur Anthropolog ie . N. l". l lul ‚ \‘

l .

bei der Klassifikation der S te ininst:rumente verv

fi lm. er durchaus wil lkürlich. W u der Arctlog Messer oder Kl ingen nennt, he ißt er Schabe r

(s. B. Fig . l l u. 2 1 se iner Abhandlung) , d iee igentl ichen Schaber (wie Fig. 86 u. 89) nennt

er Blattspitze n. Typische kle ine Pfei lspitzeu

(wie Fig. 2 u. 3 , d ie nur 20 bis 30mm lung sind)nennt er Monstier (i) spitzen und alle Nuclei:Kege l oder Kernschnber.Auch glaubt S te inmnun , daß se ine Hol»

schnitte nach Ze ichnung e in zutre ß‘

eudere. Bildgeben, als die von m ir

'

suf Tui . in dieser Zei t.

schrift l 9o3 verö ll'entlichteu photographirmhen

Reprod uktionew Darin wi rd ihm gewiß niemandbei»tirnmen, der we iß, wie beim Abzeichneu von

S ilem tcfakten , wie dies Ve rworu zu treffendbemerk t , gar zu le icht die wirkl ichen Verhältn isse durch Herrcrhebcu des W ichtigen und

genden: hervor: In seiner In den Berichten der Natu r»ionchenden Oewl lschsft su Fre iburg [X. verö ffent

lichte n Abhandlung über ‚Das Alter tler puli olithisehsnStation Vom 8 ehwe i se rsb i ld hei Behnühnusen und

die G liederung des j üngeren I’Ieifl nciin ' sagt er be i derAuh ii hlung der Schichten: Die ni ehstfolgondc g ru u s

K u l t u rsc h i c h t cnthli lt au sg e s p roc h e n n eo

i i th l s c h cn W e r k ze u g e und die ran nte, d. h. poste

g lezinle W uldfsunn. Am Schluß seiner Abhand lungüber ‚Die pu lil olithisehs Reuntien tution von Munz inger:um Tunihcrgc

“ heißt es dngcgen: ‚Nun muß nur dem

Fehlen w u Schaf und Z iege be i l stein eher auchschl ießen . daß die g ra u e K u l t u r soh ioh t v om

S c hwe i z e rsb i l d und d ie Funde vom Decheenhiie l

etwas j ünger sind als d ie l ste incr l l öhlen!unde . E c h tn e c l i t h i sc hc K u l tu re l em e n te s i nd abe r n l le n

d i e se n Vorkom m n i ss e n l rcm d .

Page 192: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

170 O t to S choe tonn ck ‚

\Veg laesen d es Nebensäohliohen subjekti v be einflußt werden

Ich habe nun, um ein zutreffenden Bild von

den Munzinger S teininstrumenten zu geben,diese in natürl icher Größe photographierenlassen. Be inahe zu allen Stücken lassen sich,wovon man sich le icht überzeugen kann , Parallelen m it den von J. N il eech , Das Schwe izersbild 1 902, Taf. XV b is XVII in nat. Grösseabgeb ildete n O bjekten ziehen . Vor allem sindes die auf me ine r Taf. X dargeste ll te n messerartigen Lamel len, die den von N ile seh abgebil

doten in Technik und Form eng verwandt. sind.

Jedermann we iß , daß nie für das Magdalc‘

uien

beze ichnend sind. Anffälligerweise verm eidet.S te i nm an n hierfür den allgeme in in d ie

Archäologie e ingeführte n Ausd ruck Messe r undbildet nur ganz wen ige derse lben sb, trotzdemdie Munzinger Fundstätte , wie me ine Taf. Xze igt , e ine stattl iche Anzahl davon aufzuweiseu

hat. Zu den in der oberste n Re ihe me inerTaf. XII abgeb ildete n Schabe rn finden sich Parallelen be i den von N üe sch Taf. XVI abgebildeten, ebenso für die von S te i nm a n n Fig. 26

und 27 (auf m e iner Taf. XII , Fig. 73 n. 75)abgebildete n Bohre r, zu denen noch ein dritter,Fig. 74 me iner Tafel , h inzugekomm en ist.Von Pfe ilspitze n hat. S te i nm a n n n ur zwe itypische Exemplare abgeb ildet (seine Fig. 2

und es sind abe r fünf in Munzingen aufgefunden, wie die Fig . 67 bis 7] m einer Taf. XIIze igen. Die in Fig. 70 u. 7 1 von m ir abgebil

deten Pfeilspitzen , deren unte res Ende ab

gebrochen iet, sind in Technik und Gestalt denjenigen vom Schweizerebild (N ll e sch , Taf. XVII,Fig. 26 bis 28) außerordentlich ähnlich. Von

den Nucle i, wie sie S te i nm an n in F ig . 46 und48 bis 50 abbildet , sind in der paläolithisolnen

Blau kann sich hiervon le icht überzeugen. wennmnn die 8 tolnm a nn eehe Fig . m it. der E ck e rochen

Fig . (Arch . Anthrop. 1 875. vergle icht. Be ideste l len dense lben Gegenetand dar , ein S te inmm hm

run grauweißern Ranracienjuu upi s. Die Gobranchn puren.d ie E cke r be i der in vergrößertem Maßstnbe gezoiclrnett o Fig. andeutet. sind in Bte i nm ann n Ze iennung zu kunstvol l dicht nebeneinander gesetzten Ile .

tn uchen susgeutultet. W ären nie wirk l ich in dieserW eise verbunden , oo müßten sie so k lein we in , daß sieam Original. de ssen Größe E c ke r» Fig . 24 5 wied ergibt,nicht mi t bloßen Auge unterschie den werden könnten.E ine Re touchierarbelt m it der Lupe dürfen wir dochbei dem Pnli

'

wl lthikor n icht vornunm tazen l

Schicht am Schweizemb ild „eu nge Zentner“auf

gefunden. N ii esch hat nur einige besondersschöne Exemplare in Fig. 1 6 u. 28 se ine r Taf.XVIabgebildet. Die Munzinger Stücke ale Kegeloder Kern echsb e r zu beze ichnen , wie S te i nmau n es tut , is t unrichtig. Es sind , wie diesme ine Photographie erkennen läßt , nichts wieStücke , von denen man , so gut wie dies dasliohrnaterial ges ta tte te , Lamel len abzuschlngen

suchte , die man dann als Instrumente ver

wendete .

Auße r d iesen Nucle i fanden sich noch zwe if l ache Rundschaber aus Ju pis unte r den Man

zinger Fundgegenstiinden , d ie ich auf Taf.Fig. 25 u. 2? meiner ersten Abhandlung ab

gebildet habe. Daß das letzte re Instrumentidentisch se in sol l m it. dem von S te i nm a n nin Fig. 47 abge b ildete n Sch lagste in , ist n ichtrichtig , was sich schon durch das hellere Bandergibt , das me ine Photographie erkennen läßt,während es an dem Schlagste in fehlt.Auch bemerkte ich ausdrücklich , daß der

Rundschab9r ringsherum e ine scharfe Heuteaufwe ist, während der von S te i nm an n abgebildete Schlags te in gerade an den Kanten vollstämdig st um pf geklopft ist. Der von m ir in Fig. 27,

Taf. 1 meiner ersten Abhandlung abgebildeteltundschaber war in der Freiburger Samm l ungnicht m ehr aufzufinden , dahingegen ist der inFig. 25 a. a. O. abgebildete noch vorhanden .

Es ist dies ein flaches, von e inem Jaspisknollen

abgeschlagencs raudgeschärftes Segment , dasoben noch d ie Verwitterungsrinde ze igt , während es auf der anderen Se ite den muscheligen

Bruch aufwe ist, in desse n ve rtiefte Ste lle sichder Daumen vortrefilicb hine inlegt, so daß mandann m it dre i Fingern e ine beträchtliche Kraft.be im Schuhen ausüben kann. Die kon isch ge.

eta lte ten Nucle i , d ie S te intuann als Kegelschaber beze ichnet , sind sehr wenig dazu geeignet , da sie sich m it den Fingern nicht genügend festhalt en lassen.Das Abechlngen von langen messcn rtigen

Lam ellen von dem Ste inkern war dem Paläolithiker von Munzingen nicht le icht gemacht,da das ihm (neben dem an Menge zurücktre ten»den l lornste in , Chalcedon und Kieselschiefer)zur Verfüg ung gewesene Material , d ie dem

obe ren Jura bzw.

„als Voru * itt9m ngsrllcksta ttd

Page 193: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

Uber d ie G leichzeitigkeit der menschlichen Nie derlsssung im Löß bei Munzing en usw. I ?!

d en Bohnerzen des bad ischen Obe rlandes“ ent

stammenden Jaspisknollen e inen offenba r zu d erkonze ntrisch gebünderte n Struktur in Be ziehungstehenden e igenartigen Bruch ze ige n. Es b ildensich näm l ich, wie man dies experimente l l leichtfests te l len ksnn, beim Abschlugen von Lam ellengern ge krümm te , in hukig er Spitze zulaufendeoder in der ganzen Gestalt verze rrte Stücke,wie sie Tsf. XI diese r Abhandlung in der m ittle ren Reihe und ganz unten l inks aufwei st. Essind d ies größte nte ils ke ine beabsichtigten, sondern zufällige Form en, die daher zu Vergle ichenm it Arte fakten aus Gegenden, in denen ein anderes Mate rial zur Verwendung gelangte, völligungeeignet sind. S te i nm an n legt ihnen, wenner sie noch dazu in größe rem lllaßstabe sbze ichnenläßt , e ine Bedeutung bei , die ihnen in srchiioo

logi scher Beziehung ganz und gar n icht zu .

komm t.Gle iches trifit zu für die dre i letzten auf

Taf. X dieser Abhgndlung abgebildeten Gegenstände aus Jaspis. von denen S te i nm an n dend rittletzte n , Fig. 26 , im Te xt sis Kerbspitm

(Poin te is crsn) beze ichnet. In der Unte rschriftzu se iner Fig . 43 nennt er das Instrumen t uberselbst Ke rb schsb e r. i n W irklichkeit ist es

nichts mehr als eine im Que rschnitt prismstisohe,am Ende e inseitig susgebrochene, un denRändernGebrauchsspuren aufwei sende Lum elle. Daß

auch bei der W ie dergabe der Retouche am

Rande des durch Fig. 45 von S te inm snn str

gebi lde te n Objektes (Taf. dieser Abhsndlung ,Fig. 28) die subjektive Auffassung des Zeichnerssehr m itspricht, ergibt sich aus der Betrachtungdes Originals, an dem se lbst m it der Lupe nurkle ine G e b r a u ch s s p u re n sm Rande zu er

kennen sind. Übrigens finde n sich nach D e

Mort i lle t, Le Pr dhistoriqum 1 900, p. 1 88, „De

petites lames it bor d abattu dissém inées da nstous les g isemente magdaléniens.“

In bezug auf d ie Knoch e n u n d G ewe i h o

i n d u s t r i e in derMunzinger Station sagt S te in o

m a n n : „W enn diese lbe nur ganz spärlich ver.

trete n ist, so hilft sie doch m it, die Kulturstufesicher zu bestimmen ; in positiver W e ise insofe rn ,als alle gefundenen Stücke von sehr e infa cherArbe it sind, wie sie derartigen “'

erkzeugen aus

der Solutrépcriode zumeist eigen ist ; in li ege.

tive r W eise insofer n, als keine Spur der hoch.

entwi ckelte n Beinindustrie derMadoluineperiode

bet te t wird . W enn man bedenkt , wie

außerordentlich häufig die feingearbe ite ten

Knochennndeln , Ahle , Pfriemen , Speerspitzen,Harpunen usw. in südwestd eutsehen und snderenMadels inestutionen vorkommen, sowie daß auchverzierte Knochensrbeiten überal l auftre te n, kannman das vollstä ndige Fehlen sl ier derartigen E r«

zeugn isse be i Munzingen nur als Hinwe is uuf ein

e rheblich höheres Alte r d iese r Station deute n .

Diese Ausführungen S te i nm enns hnlten,

wenn men ihnen auf den Grund geht, der Kritikke ineswegs stand. Von südwestdeutschen S trtionen der Epoque magdalc

'

nienne käme dochwohl nur Schussenried in Betracht. Hier fe h l tabe r , wie Hö rne s, „Der diluviale Mensch inEuropa“ 1 908 , S. 72 , bemerkt , „alle figum le

Glyptik und s lle fe inere technische Arbe it inKnochen , Gewe ih u nd Ste in.“ Ziehen wir dieMunzingen vie l näher liegenden Fundorte der

Schwei z , insbesondere diejenigen aus der Um«

gebung von Schsfihsusen , zu e inem Vergleichheran, so ergibt sich, daß es sich such hier m itder Häufigkeit der feingesrbeitete n Knochenwerkzeuge snders verhält als S te i nm an n eu

gibt. So kommen u. B. auf die in der paläolithischen Schicht sm S chweizersbild im ganzensufgefundenen 1 4 Feuerste insrteü kte 780

Arte fakte bzw. Bruchstücke solcher aus Knochenund Geweihen (an snageschnitteuen und aus

gesägten Knochen und Geweihstil cken fandensich auße rdem noch 455 bzw. in Munzinger!kommen auf höchstens 90 (l) Silexartefekte , dieim ganzen aufgefunden wurden (die übrigenStücke sind nur Abfä l le, die sich be im Schlagendes Jaspis usw. ergaben , d ie euch be imSchweizersbild nicht zu den Artefakten ge

rechnet sind) 1 0 Knochenartefakte bzw . Bruchstücke von solchen (Taf. I ll meiner ersten Abhandlung, Fig. 1 bis 3 und 5 bis 10 ; hierbe iund Das gibt auf 100 S ilexarü ;fakte inMunzingen 9 Knochenmrtnfakte, um S chWeizers

b ild aber nur etwas überDer überhang ende Felsen um Schweizersbild

war e in Standquartier der Renntierj li ger währendeiner langen Periode, wofür die W ichtigke it undd ie Ausdehnung der von N üesch nusgehobenen

puläolithischen Kulturschicht spricht., wii hrend inMunzingen kein feste r Aneicd elnngspunkt ge.

22 '

Page 195: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

Uber die Gh ichzeitig i e it der menschlichen Niederlassung im Löß bei Munzinger: usw.

archi olcgisch geschultes Auge besitz t , wenn erdas Objekt als nbg e b rc ch e n e s Ende einerGeweihstange beze ichnet. E in jeder Fachmann,der das Orig inal betrachte t (S t e inm anu s Holzschni tt, Fig . 53 a, läßt d i es übrig ens auch schonerkennen) , w ird m ir zugeben , daß das Stückchen ha l b r u nd konve z abg e sch n i t ten i s t.Auch d ie Anbringung eines kre isrunden Ansschnitte s 20mm unterhalb des Endes entspricht

ganz der Anordnung , d ie w i r be i zahlreichenderart igen Fundstücken antrefl

'

en. Fre i l ich, denübrig en Tei l des Stabes vermag ich n icht m ehrzur Stelle zu schaffen ; aber nach der Analog i em it den m ir zum weitaus größeren Teile aus

eig ener Anschauung bekannte n Knochengerä iendes Magdalén ien darf ich dasMunzin

'

ger Schn ittwerk , w ie oben an g eführt , deu te n. Daß esn icht als Dolch ged ient hat. bzw. unten zugeepitzt

war, w ie S te i nm ann es auch für mög lich hält,dürfen wir mit. größter Wahrsche inlichke it an.

nehmen , da d ie palßc li thiacheu Dolehe obenke ine Dur chbchrung aufwe isen , sondern schonder Dauerhaftigkcit wegen mass iv gelassenwurden. Eine Durehhohrung, w ie sie das Mun

zinger Fundstück ze igt , we ist auf ein Ge räthin, m it dem keine Kraft ausgeübt wurde. D ie\Vandung ist durch den Kreisauswbnitt so geschwächt , daß dasselbe a n d ieser Stelle sehrle icht zerbrochen wäre, wenn es als Schleuder ')oder derg le ichen, w ie S t e i nm ann anzunehmen

gene igt ist , ged ient hätte. Es ist m ir garnicht eingefal len, alle in pnl!iclithischen Ku ltursch ichten anfgefundcneu d 11rchbchrteu G ewe ihstaugen für F ibeln zu erklären, w ie S t e i nm ann

m ir d ies imput iert. Ich habe nur d ie sorgfältigaus Re nngewcih geschuitztcn Z ierstiibe, W ie a B .

den m it Ritzscichnuug zwe ier Wildpferde geschmücktcn vom Sehwcizersbild in d ieser Weise

gedeutet , worin m ir e ine g roße Anzahl von

Archäologen , d ie m it dem Mater ial se i t Jahrzehnten innig vertraut sind, zugestimm t hat ”)

8 t e i um an n selbst nennt d ie im Löß wm W ed .

most autgetundenen durchlcehten Gerüte , d ie er nl.Paralle len heranzi eht , ‚ große und plurnpn Knnc hen

stücke ' , was doch ganz und gar nicht fiir d ie Men .

E d. P i et t e schrieb m ir h ierüber am 29. August1 900 von Rumigny : „lteeevea mes léllci tati:ms pour lescomm un ications que vous avez (s ites nu cm1gri

*a

(XII . Congrés inte rnationa l d '

Anthm pnlc'

og ie) et nourtoutpour la derniém qui nous fait connaitre l

'

emplol de

178

Ich verweise jeden, der sich h ierfür näher inte rensiert, auf m e ine Abhnndlung : „Sur les Fibu les

paléolitbiques et upéoialement sur celles deVeyrier (Haute d ie ich mit Rücksichtauf d ie ausländischen Fachg enossen in franzö

siecher Sprache im Anze iger für schwe izerischeAltertum knnde (Ind icateur d

’sntiquités su isses)

1901 veröffentl ichte, sow ie auf me inen Artikel

„Über d ie Kunst derThayngerHöhlenhewohner“

bei F. N ii eßch, Das Keßlerloeh. De u itscbfiftl l lt

der Schwe iz. Naturfcmehcndcn Gese llschaft 1904.

Bezeichnend für das Alter der MunzingerKul turschicht , in der d ieses Schlußstück e inessogenannten Konnmaudortabes aufgefundenwu rde, ist folgender Passus aus d e Mort i l le t ,„Le PMhistcrique

“ 1 900 , p. 209: „Les bi tc ns

de commandemeut. se trouvant tcujouns dans lepaléol ith ique le plus réccut , sont caractért

st iqu es d u mag dalénieu.

Noch e ine B emerkung , d ie S t e inm ann zuder von Ec k e r ge l ieferten Beschre ibung d iesesFundstückes macht, bedarf der R icht igste ll ung.

E c k e r bildete dasselbe in Fig 20 (Arch.Anthrop. 1 875) m it folgender Erläute rung ab:

„Das zwe ite ist das untere E nde eines Rennticr

g eweihes m it einer e ingeschnittenen Spalte , d ieOd enlntr bestimm t war , als Fassung fii r ein

Ste int zu d ienen.

“ D iese Auffassung war

berechtigt in e iner Zeit , als noch verhält nism äßig wen ig von pslilclithischen Funden bekannt war und d ie Deutung des Objektes als

Ste inbe ilfussung nach Art derjenigen von

H i rschhorn aus den Pfuhlbaute n der Schwe izsehr nahe lag . S te inm s nns Vermutung , daß

Eck e r das Stück verwechselt habe m it dem

von ersterem in Fig. 52 abgebildeten Unte rendeder Gewe ihstange e ines j ungen Rennticres , istdaher ganz hinfiiilig. Wenn S te i nm ann ferner

oortn im boio du ronno m omentan. oonf<mul us m u. 1.

um de bi‘

ntons de cnmmnmlom cnt. Je ew ir mo rappelerquo vum len n n nommés Ini tonu-flbtl ln ; un i» je nem in pm m

'

ol' du m m. ot jo vom wie (In me l’écrin . car

jo m in décidé colu l «u m vom uva: lmpoo6

ces p utuom «lo n mum do nenne. Daun m on ßlbum

do Part pundant l'ügu du nenne. j 'ai cdopt6 I’opinion debl . l ' i g fl t i ll i qui pum a que les bfitons de eommnndoment sont. du» chc Je ne pain lo mod iflor ; i l outimpfl nné. Quand ll paraitra. l

'on pourrait croire que

je mj el te Volm u p licm ion si claim et si simple. Dim

bien in m e nm ie qu’ i l n'en eat rien ; jo l ’ndopb0 u l

contm in .

Page 196: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

1 74 O tto Sehe e tenn c lt ,

ve rm ute t , daß das von ihm in dre i Ansichtenabgebildete Geweihfmgm ent dem Renntierjäi gcr

als Fassung für einen Me iße l oder e inen Schaberged ient hehe, so läßt er außer echt, daß Mcißel

aus Ste in (mit quadratischem Querschnitt) erstin neolitb iccher Zeit nuftreten und daß nichm it S ilexschnberu, m e in praktische r Versucheofort zeigt, viel besser ohne nie m it e iner Hundbche arbe ite n läßt. Derartige Grilfe sind dahernach m eines \Vieeene nun dem Pnliiolithikurn

völlig unbekannt.Eck e r bildet unte r den Fundstückeu von

Munzingen nach eine von zwe i entgegengesetztenSte llen nngehohrte B ohne rzkug e l eh, d ie wohlals Schm uck Verwendung finden sol lte . Merlewürd igerweiee erwähnt N üe sch unte r den

Gegenständen. d ie in der paläoli thischen Schichtum Schweizerehild „als wei tere fremde, von denMenschen hergetrngene Einnehlüsse“ vorkamen,auch eine große Anmhl von Bohnm kügelchen,

„we lche auf der Hochebene von Lohn undStette n häufig eind“

. Dies trifft auch f ii r dieFre iburger Gegend zu. Daß der Palßolithiker

von Munzingen, der nnch S te inm ennn Annahmein der Riß-W iirm d nte rg lnzialze it lebte , die

gle iche Vorliebe für diese Bohnerzk llgclchen

gehabt haben sol lte , wie der Renntierj liger nm

S chweizerehild in poetg luzinler Zeit , ist doche ine immerhi n nuffiillige En cheinnng ! Vie lnäher liegt es, anzunehmen , daß die Renmierjager von Munzinge n und diejenigen vom

S chweizernb ild, welche Fundetlitten i nder Luftl in ie nur etwa 70km voneinnnder entfe rn t liegen,zu gleicher Ze it und auf gle icher Kulturstufegelebt heben.Eine S tütae dafür , daß in Munzinger: d ie

Magdalénienatut'

e vorliegt , b ietet schließlichnach das alleinige Vorkommen des Rene . Restevom Mammut und W ildpferd , die unter denöste rre ich ischen Lößfundeu dee Solutréen häufigsind , fehlen. Es ist ganz klar , daß die S te iwund Knochennrtefakte den hlagdalénien sich

eng an du Renntierjägerlebeu anschließen ; dieJagd auf dieses Tier , die Kle idung aus d esse nFe llen usw. erforderten bestimm te Geräte. Es

ist daher widersinnig, anzunehm en, daß am Tuniberge d ie Re nnticrj ilger an der Industrie solutre'enne , derjenigen der .\lnntm ub und Pferde»

jäger, festgehalte n hätten !

W enn S te i nm an n daf ii r e intri tt , daß d ieBezeichnung Renntierzeit

„als feet umschriebenechronologische Periode“ nicht mehr ve rwendetwe rde , so kann ihm dari n nur be igestimm twerden. 80 lange aber die deutschen Geologensich mit wenigen Ausnahmen um die palliolithiscben Kult uretufen n icht kümmerten , wardie ob ige Bezeichnung für das Magdaléniennoch die autrefiendste. S te i nm anns Annahme,daß auf Grund des Munzinge r Fundes sich zwe iverschiedene

„Renntierneiten“ in Südwestdeutsch

land untersche iden lassen , „e ine ältere , die derjüngeren Phase der R

'

LßoW ürm -Inte rglazialze itangehört , und e ine jüngere postglaziale , d ie

durch das Schweizersbild und Schussenried re»

präsentiert ist“ , muß dagegen als gänzl ich ver.

fehlt angesehen werden. Alle drei Stationengehören dem Magdale

'

nien , der Poetglazial

ze it, an.St e i nm an n beruft eich darauf , daß auch

B oe rn e s in se inem W erke „Der diluvialeMenschin Europa“ 1903 , die paläolithiache Station vonMunzingen se iner ( l l oerne e) Solutréperiode zuwe ist. Hierauf ist zu erwidern , daß l l oernesnach den ihm damals vorliegenden Nachrichte nannehmen mußte , daß d ie Munzinger Fundeaus d er Ze it der Lößbildung stammen, währendsie , wie ich ze igen werde , wahrsche inl ich eratspäte r in d en Löß ge langten. l loern e t konnte

aleo nicht anders , als nie dem Solutréen zn

weisen. Se in Urte i l darüber ist aber wenigpositi v gehalten ; ee laute t dahin, daß die Mun

zinger Funde„der Einweihung in das Solutr éen

n icht widemprechen“. Hätte l

-

l oe rneo schondamala säm tliche Ste in und Knochenwerkw nge

dieser Fundstä tte gekann t, so wäre sei n Urtei lwohl anders ausgefallen.Übrigen: zeigt schon ein Blick auf d ie Fig. 1 5,

S. 60 b ei Hocrn es , a. a. O., wo e ine Anzahl von

„wahrscheinl ich dem Solutréen angehörigenFunden“ aus Deutschland abgebildet ist , daßdie Munzinger Funde 3 bis 8 beträchtlich von

den iibrigen abweichen ; in gleiche r W e ise istdies der Fall bei den Funden der „östlichenIßßvorkommn isee“

; man vergleiche z. B. die

Solutnienartefalnte von W i llendorf (Niederösterre ich) , Hoernee, Fig . 46 u. 47 , worunte r dietypischen Magdalénienmeaser aus geechlagenemSte in gar n icht vertreten sind.

Page 197: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

Ober die G leichze itigke it der menschlichen Niederlassung im Löß bei Munzinger. usw.

Gehört nun, wie ich gezeigt habe, d ie Kulturschicht von Munzingen dem Magdalénien an, sow ürde sich, vorausgesetzt, daß sie w ii hrend derLößbildung zur Ablagerung gelangte, der Schlußergeben , daß der jüngere u mam Tuniberge

pos tg l az i a le n Alte rs ist. Allein gerade übe rden Punkt, ob denn die Kulturschicht w irkl ichaus der Ze it der Lößbildung stamm t, sind mirinzwischen starke Zwe ife l aufgestiegen. Vorallem liegt die Kultu schicbt nicht m itten ine inem größeren Lößkomplex, sonde rn am Randeder Lößterrasse (vgl. den idealen senkrectDurchschnitt der Fundstiitte nach Eck e r ,Fig. 2 ih u. 1 meiner erste n Abhandlung, Arch.f. Anthrop. 1 903 , S. .Die Verm utung liegtalso nahe, daß d ie Reuntierjäger zu einer Zei t

,

als längst d ie Lößbildung abgeschlossen war,sich i n den mehr oder weniger ste il abfallende nLüßwänden kle ine Höhlen schufen, wo sie gegenUnwetter Schutz suchte n. i hren Aufenthaltnahm en sie gewöhnlich außerhalb derse lben,wovon d ie Kulturreste unte r dem W ege undauf dem Acke r neben dem se lben (a. a. O., Fig. 1und 8: e, f, 9) Kunde gebe n.Herr Prof. G. Böhm in Freiburg, der auch

die Führung der Exkurs ion an die MunzingerFundstii tte auf der 3 5. Versamm lung des oberrhein ischen geologischen Vere ins 1 902 übernommen hatte , sprach schon damals se in Be.

denken darüber aus, ob denn die Kulturschichtam Rande der Lößterrssse wirklich zur Ze it derLößbilduug und n icht etwa viel später zur Abo

lagerung gelangt se i. Indes S te i nm an n hattej a das Terrain geologisch aufgenommen, und so

beruhigte man sich be i d em von ihm Festgestellten um so eher, als ja von der von ihm

aufgeschlossenen paläolithischen Kultursch icht

(Fig. S i m e ine r photographischen Aufnahmea. a. O., S. 70) nur noch Spuren (kle ine rötlicheSte llen an der l l interwand des Aufschlusses) zusehen waren.Auch Eck e r schließt seine allgeme inen Be

trachtungen übe r die Munzinge r Fundstätte m itdem Bekenntnisse, daß er „

vie l mehr zur Mühlentheorie sich hinne ige

“. E r schre ibt (Archiv für

Anthropologie 1875, S. „Allen Kenner nvon

lä ßgegendeu ist es wohlbcknnnt, daß die Dorfbewohner sich in dem Löß Höhlen auszugraben

175

Inzwischen (am l l . Januar 1 907) ist. d ieser umd ie Brian-schung der Munzinger Fundstii tte so verd iente

pflegen , te ils auf dem Fe lde zum Schutz gegen Pu r-scher eb en fal ls verschieden.

Gewitter , te ils in nächster Nähe ihre r W oh

nungen , als Vorrateksmmern , Ke ller usw. Eshaben diese Höhlen verschiedene große Vorzüge.

Einm al sind sie sehr le icht mit der Schaufe lherzuste llen ; dann , was besonders wichtig ist,erhalte n sich die Gewölbe , ohne ausgemauertoder gestü tzt zu werden , und endl ich sind sie

trocken und wenn. Schon d ie kle inen Knabengraben sich für ihre Zwecke solche Höhlen indem so überaus günstigen Terrain und es liegtsehr nahe , anzunehmen , daß unsere Renntierjäger auch so klug waren , den Aufenthalt ineiner tolchen trockenen , warm en Höhle dem

Aufenthalt im Freien vorzuziehen. Denn daßdiesea auch m it ihren unvoll kommenen\Verkzeugeu leicht im stande waren , l ich solcheHöhlenwohnungen zu bere i te n, unterliegt keinemZwe ifel Die Kulturschicht , die sich auf dem

Boden solcher von Renntiermenechen bewohnte noder besuchte n Höhlen bilden mußte, konnte imLaufe einer langen Ze it wiede r von Lößschichtenbedeckt werden , und zwar entwed e r durch all

m iihlichen Einstu rz der Höhlen im Laufe einersehr langen Ze it oder, was vie l wahrsche inl icherist, durch neue Hebung des W anse rspiegels undAusfü l lung der Höhlen m it neuer Ablage rung.

Eck e r sieht noch in dem Rhe inlöß den

Absatz der be im Rückzuge der großen diluv ie len Alpengletmhn entstandenen Schmelz.

wiiaser. Es ist. nicht einzusehen , weshalb er,

auch wenn ihm d ie äolische Bildung dee Lößbekannt gewesen wäre , se ine Ste ll ung zur

„l löhlentheoric“ geände rt haben sol lte. D iesestütz te sich auf genaue Beobwhtungen , die er

beim Aushub der Ku ltnrechicht zu machen Gelegenheit fa nd.

Den unte r Eck en Leitung ausgeführten Grabungen wohnte n noch be i die He rren Sch m i d ,praktischer Arzt in Munsiugen und ApothekerK ü b le r ebendase lbet. Be ide haben, wie Ecke rbem erkt, an den Resultaten dervon ihm verdünntlichten Arbe it ebensov ie l Ante i l als er se lbst. Ichbesuchte nun He rrn K üb l e r, der allei n von dendre i Forschen noch unter den LebendenTrotzdem derse lbe sich in e inem sehr le idendenZustande befindet , war er so liehenswürd ig ,

Page 199: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

Uber die Gle ichze itigke it de r m enschlichen Niederlnu ung im [5 6 bei Munzinger; nu r.

nm i le Dr. dann lee stations pr6hietoriquee de ce genre lee déhris d e l’industriehumaine, ninei que les oeeementn d

nnimnnx ont

pn étre enfouis dans de te llee condition. qu’i leont l‘zir d 'étre eontempornius du dépöt limoneux.“

Einer m e iner Zuhörer, Herr W . Sp i t z, An i.l tent nm hiesigen etrntigmphiaoh

pnläontolm

gieehen Insti tut , berichte te m ir , daß er dichtbe im O rte E iehstetten nm Kaiserstuhl (etw.1 0 km nördlich von Munzingen) eine r W andvon ungeechiohtetem Löß e inen prähistori schenTongefäßecherhen entnommen habe , ohne daßer die geringste Stö rung des Profi ls festste llenkonnte ; d ieser zeigte übe r dem Scherbe n nochl ,70 m u m und zum Schluß e ine etw; 20om

starke Humund ecke .

Ich se lbst hehe des öfte ren bei He ide lbergim nngeeehichteten Löß prähistorieehe Rentenufgcfunden , ohne daß irgendwe lche Störungden Profils zu erke n nen war. Die ganze dar ii berlagernde IAßmasee erschien dunrchnus homogen,eo daß man , wenn nur menschliche Knoche nvorhnnden wm a , diese fü r gleichalte rig m it

den Lößnblngeru ngen hätte heiten können . wiees ja Am i Bo n d erging, der 1 823 im u mbe iLahr vermeintlich foss ile Menachenknochen auffnnd. W enn auch schon Ecke r auf die Unsicherhei t d iesen Funden hinwies , so het docherst vor e inigen Jahre n der inzwischen ge

etorbene Prof. G u s ta v Moh r in Lehr denNachwe is l iefern können , daß an der gleichenSte lle zehn bis zwölf Indi viduen beetutte t warenunte r Umstä nden, d ie de utl ich erkennen lassen,daß die 8kelettreete ganz rezent eindNehmen

'

v ir an, daß d ie l lenntierj äger von

Munzingen kle ine Höhlen ee itwii rts in der Löß<

tem ese anlegte n, wofür ja der Umstand eprechenwürde, daß die Kulturreutc n icht mitten in e inemM ßgeländc, eouduru nur nuzlteilend nm Rande

Es ist d ies der durch nein, in Gemeinschaft m itP e nd e l . hon ungrgeb

nnoe W erk: .hlntérieux pour uneétnde pd historique de l

'Alnnce'

. Colmur lass , nowiedurch se in Buch : ‚ Lee Voegrs. le enl et let hehltnntn

,

Peris 1890 , woh l bekannte Forscher , dem la ngj ährigere iche E rh hrnngen in den lfißgehietcn den Klee ! zur

Verfügung etnnden.

W . Sa lom on . Das wahre Al ter der 1 ngehlich

M len Menschenreste in [u hr (nu! G rund m ündlicherAngnben den 1

' Prof. G unte r N oh r in Lahr). Berichtüber d ie Verenmm lung dee oherrhe inischen geologischenVere ine 1 902, s. 24 .

An hlv fer Anthropolo.ie . DI. l id . VI .

1 77

der Lößwand aufgefunden sind , so ist , sobalddiese Schlupflöcher durch Abbröckeln ihre rW endung sich wieder filllten, diese r Tatbestandum so schwierige r zu erkennen , als man nllem

Ansche ine nneh nur die i ußersten E ndeu dieserkle inen Höhlen, dere n Eingang durch Verwitterung längst sbgestilrzt ist, vor sich hat.Die sehr geringe Ausdehnung der Munzinge r

Kul turschichte n steht nach im ofienhnren W iderspruch m it den im Löß von Niederösterre ich,Mähren und Böhmen festgeste llte n Verhältn issen

(vgl. hl. l loerne s, „Der diluvinle Mensch i n

Europa“ 1 903 , Fig. I , S. 1 20 W i l le n dorf ,Fig. 2 Aggshnch und Fig. 3 6, S. 1 3 9 P iedmost).Hier sind es , in e iner Mächtigke i t von 50 his80 0m , große Strecken W e it sich hinziehendedunke l gefärbte Lagen , W ährend d ie auch inder Horizontale sich wenig am dchnende Kul turrchicht t

'0 n Munzingt m nsch S te inm snn n ur

„streifeuweise gelbrot gebrannt“ war. Diesspricht dafür , daß es sich um Löcher hsndelt,d ie se itwilrts in der Lößwand nugehrscht werd en.

In diesen kannte dasHold ener gegen dieW ette rse ite geschützt , langsam fortglimmend unte rhalte n werden. Die Spe isereste (sbgensgteKnochen usw.) warf man zur Höhle binsun,während manche von den zum Abschabon der

Knochen usf. ve rwende ten Silexmessern , die jabei dem Überfluß an Rohmste risl le icht zu er

setze n waren, in dem Höhlenboden zu rückblieben.Gegen die relativ spä te Datierung der hluno

zinger Funde könnte noch der Einwand erhobenwe rden , daß d iese lben zum Teil von Kalkltonkretionen inkrustiert sufgef unden werden. Es isthier aber in Betrncht zu ziehen , daß für dieBildung der Lößkindel imme r noch e in beträcht

l icher Ze itraum zur Verfügung ste ht, wenn wirdie Renntierstution be i Munzingen gle ichze i tigmit derjen igen am Sehweizernhild anse tzen.Schützt doch J. N il e seh in seinem W erke:„Das

Schweizersbild , e ine Niederlassung aus puläo

lithischer und neol ithischer Zeit“ , das absol uteAlt er derselben, d. h. den se it dem erstm aligenAuftrete n d es Renntierjägers daselbst verflossenen Zeitraum auf 20000 Jahre . Da die Ent

ks lkung der oberen Lößlagen und die Bildungvon Konkretionen in den unte ren Legen kontinuierlich vor sich geht , so folgt aus der Inkruststion einiger Fundobjekte von Munzingen

28

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Uber die Gleichze itigkei t der menschlichen Niederlassung in l.öß bei Nunsingsn usw.

unschließen, we rden Reste von folgenden Tierenaufgefunden und von G. S te h l i n in Base l bestimmt:a dus spec., Gu tor fiber, Lepus spec.,l i es spec., Fel is lynx, Gen ie vnlpes Muste lamartes, Ursns arctos, Sue zwei Becken

.Der di luvia le Mensch “. 8. 70 , Fig. ö l ) und oflenhar

den ih r-puncn rn it zyl indrischen Schutt ann Kenngs h

nachgebildet ist . also eine Th didon uns der ‚ Epoqus

megdnl£nienns' vermuten li tt. In me iner ersten Ab

handlung tiber Munzingen hs tte ich schon auf diesuObjekt aufn erkn m gemacht m it dem Hinwe is, daß es

sich hier eben fal ls urn ein typisches Gerl t der l eadeiénim cpocho hande lt . ohne ein! ich sonst irgendwieSte llen zu den lnts insr Funden nahm , die m ir in

ihrer Ocssm tbsit damals noch gut n icht bekannt. neinkonnten (d ie größere Publ ikation von l i e g und 8 te h l i nhatte d ie Presse noch nicht vorinssen). 8 t e i nm ann

legt m ir e lse unrichtigerveiss W orte in den bl ond, dieich nie geflußert habe , wenn er in se iner Abhnnd lnng8 . 40 sagt , daß ich die lstainer Funde in des Magdelen ion versetzt habe. Ob übrigens das Objekt ausH i rsc h horn geschni tzt ist , wie 8 te i nm an n me int.erscheintmir sehr u eifcihaft. ich he i l e es für knöchernund bshsnpte auf Grund e igener langjähriger Em b

rung, daß es unmög l ich b t. auf mekrnskopisehsm W egefestzustel len . ob das Materie! dieses kle inen B ruchstückes von einem Cervid en stammt und von welcherSpezies.

Von diesem liegen folgende Z ithne , zum Tei lrecht fmgmm tsrin h , vor : von! Miicbp biß ein ige8ehneidszii hne , sowie der le tzte Backeuzahn ‚ vorn Ensatzgebili ein oberer ) lolar und ein unterer l‘ri moisr.

sahnfragmente e ines Boviden , Ce rv. elaphus

und Capreolus capreolus var. cfr. pygargus, eine

größere , dem sibiriecheu Reh nahestehende Absrt; da s Ke nn feh l tW enn nun diese Gegend von einer vor.

neolith ischeu Bevölkerung bewohnt war , d ienicht nur Süexnd efnkte , sondern auch Has»

pnnen nach Magdalduienart herste l lte , liegt danicht die Verm utung nshe, daß diese Menschendie Nachfolge r der Renntierj liger am Tunibergewsren, die nach dem Erlöschen des Renntim s

in der überlieferte n W e ise Hirsch und Reh

jagten ? Auch von diesem Genichtspunkte ausist es nicht \n hrscheinlinh, daß d ie pali olithischeNiederlassung von Munzingen b is in die Inte r

g iaa'

alze it snriickreicht.

Herr 8 te h l i n v or so lisbensv iirdig , m ir d iese Restezur Ansich t zu tibersenden. Ausgeprl gtsu W ildchurnkte r

het nur Prämolar 8 , d ie übrigen Zähne untersche id ensich in Bonn und Dimensionen ks um von denjen igendee dem estizierten Schwe inm ; doch ist des ) interis l sogering. um e in bestimm ta U rte i l abzugeben. Der Urnsland . de li tourt nur Beste v ildlehsndur Tiere in denIstej nfl ' Höhlen aufge funden werd en. läßt es als u shroscheinlich em heinen . daß hier auch nur des W i ldschwein vorl iegt. Das gleich e dürfte auch für d ie ind en lste insr Böhlen au fge fundenen be iden Bsckennahni ragmentc eines Boviden gel ten, d ie m ir ebenfal ls vor

ge legen haben.

Erklärung der Tafeln.

(Alle Stücke in natür licher Grö ße und ohne je de Übermalnng.)

Taf e l X.

hleswrnrtige Lamellen . von denen Fig. 2. 5, 8, 1 5, 1 8aus Husuhe iknik-ll ornstcin , d ie übrigen aus Baun oian

jnupis ange fe rt igt sind.

Tafe l XI.Fig. 20, 82. 3 5, so, 63 , 54 , 66 aus Xuachelkalk-Hornfl eh .

d ie übrigen aus llaurucienjnnp iu. An einer großen An.

zahl der eu! d ie-er Tafe l abgebi ldeten instrum ente ist

d er eigenartige , zur konnentrisch gebi nderten Strukturder Js spisknoi ien in Beziehung ste hende B ruch zu er

kennen , dem die gekrömmten . in hnkigcr Spitze uns

laufenden oder in der ganzen Form vom Bu m

plars ihr Entstehen verdanken

Tafe l Xi l .Fig. d i , 08, 74, 75, 80 , 8 1 aus H uscheikalk -lh rnstain.

Fig . 1 2 aus Musche lkalk«) Feuerste in , Fig . 1 6 ausK iese lscbi el’er und l

‘ig . 7 0 aus Ohnlcedm ; d ie iibrig en

aus Baurneisnju pis. Die oberste Reihe 8ehaberkl ingen.Fi g. 6 7 his Pfeilspitu n , Fig. 72 Hohlnchaber, Fi g. 73

hin 75 Bohrer, Fig. 76 bis 80 Nud e l und Fig . 8 1 Be

hauste in.

Page 204: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

R as se n u n d G e i st e sk r an k h e i t e n.

E in Beitrag zur Reswnpethologie.

Von

Dr. 8 618. Revesz zu n y—S z ehen , Ungern.

Anthropologie ist die Naturgewhiehte des

Menschen und der menschl ichen Ru nen. Alssolche inte ressiert sie sich n icht nur für dasnormale Verhalte n des Menschen, sondern auchfür se ine Psthologie. W ir sind fre ilich nochwe it entfe rnt von der Pathologie einer homogenen Gesamthei t von Menschen , einer Dist iplin, d ie wir eohon heute getrost Ra ceenpsthologie nennen dürfen. Dennoch sind d ie B io.

mente dieser a nnftswissenseheft gegeben,überal l nrbeiten Konsulav und hlissionsiirzte ,ferner Konsuln nnd Gesundheitsbeem te in denve rschiedensten W eltte ilen daran , den Bobste flan diese r Disziplin zusammenzutmgen.

Die folgenden Zeilen sollen für spätereUntersuchunge n und Verg leiehnng en sls Grundlage dienen l ).Ich m uß dabe i im voraus ausdrückl ich be

merken , daß ich das W ort „l insse“ nur der

Kürze halber gebrauche -nnd dam it durchausnicht einen gut nm scbfiebenen Begrifi verb inde.

„Rasse“möge demnach h ier als ethnische,

eoweit als m öglich homogene Gruppe gelten.Endlich wird hier zume ist von den e inze l

nen „Rassen“ eigentüm liehen Geisteskrnnkhe iten,

bzw. deren Varietä te n d ie Rede sein und

wen iger von solchen. welche, wie z. B. das De v

lirium tremens , d ie progressive Pm lyse , sozusagen nls inte rnetionnl überall vorkommen odervorkommen können.

Die unten gegebenen Daten he he Ich tei ls onseben m ir zu Gebete ste henden Z e itenl:ri ften für Psychologie . Psychiatrie und Neurolog ie z um amengesucht,te i ls basieren sie an! d e n persö nl ichen E rfahru nge n ,d ie ich während e ines lnehrj ilhrige n Aufe ntha ltes inBru ilien gesamme lt habe .

W as verursacht in E u rop e in den ullcn

m e isten: Fällen Psychosen ? Infektionskrunk

he ite n und i n e rster Re ihe Syphil isIntoxlkationen hier wieder an hervorragender Ste l le Alkohol und Vererbung ; nache inigen Forschern euch noch der Einfluß derKultur nut einze lne Indiv iduen , deren W ider»

stundsfiihigkeit von der Natur vernuchlhsuigt

wurde. Endlich muß man euch an sogensnnte

endogene Ursachen denken, näm lich an Ursachen,welche ohne i rgend einen siclntheteu l ußeren

Einfluß im Individuum d ie Ge isteekn nkheite n

hervorrufen.Auch in anderen W e ltte ilen und bei endeten

Rassen werden die eben e rwähnte n Un schenl’sychoeen he rvorrufen , natürlich m etutis m e

tandis. Du d ie Infektionnkrsnkheiten in Asienwegen der Unwi ssenhe it der großen Museenwahrsche in lich in größerem Maßstßbe wütenund durch Prophyluxis wen iger im Ke ime er

stickt werd en können , ist es mehr ale wahr»

eeheinlich , daß als ihre ind i rekte Folge die

Geiste skrsnkheite n häufiger se in werden als be i

uns. Auch lnloxikutionen werden uns dem v

se lben Grunde mehr Gelegenhe it haben , ihrePsychosen erzeugende W i rkung auszuübe n.wenn auch v ielleicht nicht der Alkohol dieerste Rolle spielt , sondern sie anderen Genußund Re izm ittel n wie Opium überlSind schon be i uns in Europa d ie verhaag

nisvollcn Folgen der Vererbung von Psychosenund Neu rosen in den bre i te sten Volksschiohten,ja sogar be i den m eisten Gebi ldeten unbeknnnt,

um wiev ie l mehr kann die s in Asien der Fallse in, wo, v ie l leicht von dem in Inlmlhufter Enb

Page 205: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

Dr. Bdl s R6v6ss , Rassen und Geiateokrsnkheiten. 18l

wickelung begflflenen Japan abgesehen , die

Gesetze der Vere rbung eine ten-s incogn ita sind.Inwiefern die Kultur e ines Volkes fähig ist,

den e inze lnen Menschen derart zu schwächen,daß er mit einer Geistesicrsnkheit reagiert , istse lbst in Europa ein noch lange nicht gelöstenProblem und gilt demnsch ebenso für Asienwie für einen be l iebig en Kontinen t oder Li nderkomplex. Allerd ings ist folgendes wahrscheinl ich : Je mehr sich die Kultur e ines Volkesdsm it beschäftigt, den Einze lnen durch hannonische Entwickelung seiner physischen undgeistigen Kräfte den Einflüssen des Lebens»knmpfes gege nüber widerstend:afiihig zu machen,ihm e ine gesunde Lebensphilmophie einzuflößen

und d ie Individuali tät so zu gestalte n , daß sie

weder an sklavisch in der Geme insct gun:

un tergehe , noch sich im Gegensutse su den

Inte ressen der Geme inschaft diese r entgegenstelle , desto sichere r wird der Einze lne sein,kei ne Ge istu h nnkheiten zu erwerben.

W ie nun e ine Kultur beschsffen se in muß,

um den E inneinen'

im erwähnten Sinne wide rl tnnd

'

sfähig zu machen , dies ist. ein noch nu

gelöstes Problem , sbor so v iel kann sis sicherbehaupte t werden, daß man nur von eine r siclhewußte n Förderung der kul ture llen Verhältn isseerhofien darf , die Geisteskrsnkheiten an Zahlund In tensitli t zu verm indern ; dies gil t für alleW e ltte ile und Völker.A s i e n spielt auch , was die spezifischen

Geisteskrsnkheite n se i ner Völker anbelangt, eineinteressan te Rolle. Es wäre schwer zu sagen,warum bei den asiati schen Völkern Gei steskmnkheiteu so häufig vorkommen. Über dieUrsachen der Gei steskrankhe iten und der Ur»suche ihre r Häufigkeit sind w ir ja in Europanicht im Bei nen, wo doch an Hochschulen undspezifi sch eingerichtete n Anstalte n jährl ich so

viele Zehntausende beobachte t we rd en. Um

wievie l schwerer ist d ies in e inem Kontinente,welcher uns in vie len Beziehungen noch sofern ste ht. Vorläufig sind w ir auf Vermutungenangewiesen und dieses Problem harrt noch derLösung.

Gehen wir nun daran, uns m it jenen Krankhe i ten des Gei ste s bekannt zu mm.

-hen, die dem

asiatischen Kontinente besonde rs e ig entilmlich

sind.

Unter den Jspsnern ist nach Fe l i x R a yn au i t ') die Hysterie und Neumsthenie sehrverbreitet. Diese Krankheiten m iissen hauptsächlich der fast ausschließlich vegetnbilisohen

Nuhrung, dem Massene lend u nd jener ge istigenUberunstrengung zugeschrieben werden , mit

welcher jeder Japaner sich zur europäischenKultur empornrbeite n will. Einen Beleg hierfür bildet die Tatsache , daß die Hyste rie undNeurusthenie hauptsächlich bei den japanischenStudente n verbre ite t ist. Es gibt un ter ihnensolche, die nach R s ynnu i t an e inem wahre nOrange, Menschen zu tö ten, leiden.Auch sollen die Japaner, besonders die der

unteren Klassen , ungemein suggestibe l se in.Diese Sugg estihilitiit dürfte auf jeden Fall derweitverhreitetcn Nenn sthenie und Hysterie su

geschriebeu werden. Andererse its kann die großeSuggestibilität ge rade der unteren Klassen demgroßen religiösen Fanatism us auf das Kerbholzgeschri eben werden, da bekanntlich die Japanerder unteren Schichte n Buddhiste n sind. Dies

wäre auch ein Be ispie l des Einflusses einer einse itigen Kultur auf Ents tehung von Psychosenund Neurosen, einer Kultur, W e lche durch ihreVertiefung in theosophinche Probleme keineKritik der Realitiit durch Nsturwissenschuftzuläßt.Auf der japanischen Insel Shikoku in der

Provinz Teen komm t e ine Psychose welche

in jeder Beziehung dem in E uropa im Mi tte lalte r bekannten und such heute noch nichtganz susgestorbenen Besessensein gle icht. W ithrend nun in Europa der betreffende Krankesich vom bösen Gei ste besessen fühlte , glaubtder hesessene Japaner von Shikoku, er se i vom

Dachsgotte oder I lundegotte besessen. Nache inem japanischen Volksg isnben bedienen sichVerstorbene oft der Gestalt e ines Hundes oderDachse s , um den Lebenden zu e rsche inen undletztere wegen e inem begangenen Unrechtes zustrafen. Die Folge dieses Ersche inen der Ver

storbenen sind allerhand Krankheite n , besondersaber Ge isteskrankhe iten für den so Gestruften.

Durch d iese n Aberglsuben suggeriert, geblirden

‚ L‘hypnoii sm e chez les Japonnia et les Anna

m ites", Ins M6decine mod . 1 897, p. " l .Dr. B . S c h e nh e , ‚ Die K rankhe iten der warm en

Länder“ , Jena IM G, S. 4 07.

Page 207: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

Russen und Ueisteskrsnkheiten.

mehr daran als si te. Der Eingebon ne rechnetdiese Krankhei t zu den leichten, was ven E ro robestätigte . Sie ist rohr verbrei te t , wie msn

täglich auf der Straße bei v ielen Frauen beobechten kann. Nachahm ung sche int e ine großeBedeutung für das Entstehen dieser letzterwähnte n E igentüm lichke it zu haben. Siehtman näm lich en! der Straße von einigen zusemmengehenden Freuen d ie eine erschreckenund e inze lne W örte r äußern , so hört man

beinshe unfehlbar ihre Nachbsriu augenb licklich fest diese lben W örte r eusrufen.D iese Krankhe it entsteht also durch Bug

gestion, die d en Sugge rierte n zur Nschnhm ung

zwingt. Daß diese Suggestion so leicht zustandekommt, rührt von dem labilen See lenleben unddem schwsch entwi ckelten Charakter des Melnien her. Der W il le diese r Le ute ist so

schwech, daß sie nach v e n B re ro auf der Entwickelungsetufe des Kindes oder des Keturmenschen stehen. D ieseW i llensschwliche ist nundaran schuld, wenn die Kranken nicht im standesind , die Äuße rung von Bewegungen undW örte rn , welche sie se lbst nicht zu äußernwünschen , zu verhindern. Dies erklärt auch,warum hauptsächlich Frauen von Lstsh befallenwerden.Das Amoklaufen der Melaien i st so be

kennt, daß hier darii ber ein ige W orte genügen.Dies ist eine vorübergehende Psychose, welchenur der mslaiischen Russe e ige ntüm l ich ist.Der von ihr Be fal lene gerät nach e iner sta rkenGem ütebewegung in eine verzweifel te Stimm ung.

Hierauf ergreift er plötzlich seinen Kris, stürztzum Hause hinaus und gre ift in rasendem E rni e

und in bl inder W ut um sich schlugend jed ermann en , der ihm in den W eg komm t. Dieskann e inige Stunden , eher such e inige Tagedauern , worauf ein stuporöser Z ustand auftri tt.Manchmal bildet Se lbstmord das Ende des An.

fal les. Nach dem Anfalle erinnert sich derBetrcficne n icht. an des Geschehens. NachR e sc h 1) schei nt Opinmrnusch ke ine wesentlicheRolle in der Ätiologie des Amoklaufens zubilden , er hält es eher für ein epilepti schesÄquivslent. W al lece ') be trachte t es als Intoxinetn

'

onsdeliriunt. Übrigens komm t es nur

Neurol. Z entrnlbl. IBM , Nr. 1 5.In 8 0he ub e . loc. cit.

l 88

bei Männern vor, bei Frauen ganz ausnahms

we ise.Nach vun B rero') sind besonders die

Amokläufer von Ce lebes und Mode rn berüchtigt.Nach ihm sind d ie l lnuptureachen Eifen ucht,

meterielle Verluste , Todesfä lle , Sorgen usw.

Nach dem Amoklaufe tagt der Malaie , er eei

„muß glnp

“ gewesen , d. h. er habe nicht gev ußt, was er tue , er hehe schwarze und roteFlecken ge sehen , ferner Tiere und Dämonen.

Nach ven B re ro ist das Amokluufen nicht alsepilcpfischer Anfall zu betrachte n, ja. nicht einmal immer als Symptom e iner Psychose. Allerdings ksnn es bei verschiedenen Psychooen l uf

tre ten, so such hei Epilepsie, uber sonst auch beiIdiotie und Imtecillitllt. Demelhe Autor erklärtdas Annolclnufen hnupt.elichlich aus dem ungeme inle icht u reghnren, lahilenNerven« und Seelenlehendes Md nicn. Auch V0 g le r meint. d ie Ursachedes Amoklaufene bestehe hnupts&ehlich in dergeringen Beherrschu ng von M idenechnfte n und

Neigungen bei den Mnlü en. Und vun B re ro

fügt hinzu, daß diese geringe Seibsthohem chung,

d ie man bei Bestrafungeu an K indern tilglich

beohnchten kann, in e inzelnen Beziehungen als

physiologisches Analogon von Amoklaufen anzusehen ist. „

Fügt man hie rzu als Mgünstigend0Momente die Tatsachen , daß diene l’en onen

dem Leben ihrer Mitmenschen sehr wenigW ert beilegen , ein Be ispiel , das sie von jehe rnn en ter Stel le bei ihren eig enen Fürsten tägl ich vor Augen hntten , we i te r , daß sie immerbewaffnet und also nur allzu le icht in Möglichke i t aind , hiervon Gebrauch zu machen,dann e rscheinen auch m ir d ie obengenanntenChsrulcterfohler , welche für e inen gute n Te ilder geri ngen Bildung und unzweckmäßigen Erziehung zuzuschreiheu sind , als Grundlage zue iner Erklärung des Vorhommena den Amokmacheus in Niederländisch -Ostindiem Die ge

ri nge Frequenz bei Frauen findet me iner Ansicht nach eine Erklärung darin , daß d ie Gem ütnheweg nngen zwar schne ller , aber n icht sokräftig und vol l entwickel t nls he im Menue

auftreten, uber auch heumder8 in der Tntanche,daß das “Ze it; mehr als in Kulturländcrn hier

‚E ini ges über di e Geisterkm ukheiten der Be

vö lkerung des mnh ileehen Archip0h'

, Al lgem . Z e ltechr.

Psychiatrie, B(L L i l i . H. 25.

Page 208: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

1 84 Dr. ll é la Röu'

ssz ,

in jed e r Beziehung in den Hintergrund tri ttund also von selbe r wen iger Verdrießliehkeitenund Ärgern is auf ihrem Lebensp£ade begegnetoder wenigste ns darauf zu reagieren gewohntoder es ihr gestatte t ist.“ (Va n E t e ro, ibidem .)Der ferne Beobachter ist eher geneigt

R a s c h Recht zu geben und das Amoklaufcneinem epileptiscben Äquivnlente gle ichzuste llen .D iese Ansicht wird bestärlrt durch die gänzl iche Bewußtloeigkeit und Vergessen der Umstä nde währe nd des Anfal les (Am nesie), fernerdurch den blinden Impuls zum la ufen, we lcherd er bei uns bekannten prokuruiveu Epilepsieund dem W endertriebe (Pofiomanie) entspricht,end lich eher durch das Sehen von schwarzenund rote n Flecken , was ein hauptsächlichesSym ptom des epileptiscben Anfalles ist. Eigentüm lich ist allerd ings, daß Frauen von dieserArt von Epilepaie zum e ist verschont b leiben.Mit der Ls tnhlrraukheit der Mnlaien soll

eine ganz ähnliche von v a n d e r B u rg inBritischd ud ien beobachte te vem ndt sein, fernerist das Mali —mali der n nlen und das Buh

tschi der Sismeeeu, endl ich das Yauu der Birmaneu m it Latah identisch. Hsmmond ‘) berichte t nach den E rfi hlungen ame rikan ischerMarineoffiziere von e ine r in Sib irien, besonde rsin der Nähe von Irkuts k in besonders strengenW inte rn beobachtete n Krankhe i t , welche d ie

Run en Mirysehit nennen. Der von ihr Be

troffene fühlt sich gezwungen , d ie ihm vorgemachten Geräusche, Bewegungen nscbm ahmen,

W orte und Sätze nschsusprechen, Befehle nu

bedingt auszuführe n und dies alles bei Bewußtsein, aber mit unwiderstehl ichem Zwang. Dem v

nach ist Mi ryachit n icht» snderes als Le tah,eine Krankhei t , die übrigens such bei den

Lappen und in den Vere in igte n Staate n von

Nerdameriht beobachte t wurdeS s lcshi ‘ ) nah bei den Ainos e ine K rank

he i t, bekanut unter dem Namen Im ubacco,

welche ebenfalls dem Lstnh ähn lich se in sol l.Aber auch G i l le s d e ls Tou re t te beschrieb

e inen von ihm in Paris beobachte te n Fal l, derin allem an Lstah Es ist d ies ein

B ritish Med ica l Journal 1 88 4. l .8 ehe uhe , ine. eit.

B auch . Neun ]. Z entm lbl. 1 895. Nr. la.

Neurologie 1 002 , 2 . He ft.Arch ive de Neurologie 1884, No. 22 .

W insenncbsh llcher Abend der St. Psteruburge rK linik für Nerven und 0 eistenkrsnkbeiten am 26 . Apri l1 897.

L eg ra i n , .Notes nur in M bologle spéclsle des

indigénes Al gériens'

. Pur-is, a oine IB” .

i n te ressante s Beispie l ei ner durch d ie ver

schied ensten e thn ischen Gr uppen verbre itete nPsychose . W ahrsche in l ich beruht sie auf e inerallgeme inen Eigenschaft der Spezies Homo, derS uggestibiltät.

A f r i k a ist m inder bekan nt in jener Ileziehnng , die uns h ie r beschäftigt. Vie lleichtrührt dies davon her, daß die geringere Anzahlvon autoehthouen Kulturzentrum d ie W ißbegierdedes Enropliers wenige r re iste als Aalen m it

ae inen uralten Kulturvölkern, andererse its aber,wei l ebe n die geringen Ann hl von Kulturzentreu und dere n kle inere Intensit an kultuo

re ller Entfi ckelung dem Entstehen von Psychosen u nd Neurosen einen wen iger günstigenBoden bieten konnte als in Europe und Asien.

In Abessin ien treten nach H ol s i n g e r ')nach Genuß von Lathyrus sati vus ooeruleus, dersehr oft während Mangels an sonstigen Lebensm itteln in Abessiuien verze hrt wird , nervöseKrankhe itse rscheinungen auf, d ie, be kannt unte rdem Nsmen Lathy rism us, vol lkommen das Bildder bei uns beobachte ten spu tischen Spinat

psralysc zeigen, näm l ich Schwäche, dann Pareseder unte ren Gliedmaßen, herum h Ste ige rung derSehnenreflexe , Muskelepsnuungen , we lche demGange der Kranken e inen eigentllm liehen , be

schwerliehcn Chan kter verle ihen.Auch in Algerien komm t Lathyrism us

Nach Leg rain istAlkoholmißbrsuch in Algeriensehr verbre i te t, ohne daß sich b isher bis zumErscheinen se ines Buches d ie Folgen deshereditiiren Alkohol ism us besonders bemerkbargemacht hätten. Der Eingeborene sol l imstnndnsein , enorme Mengen Alkohol , besondere Absinth zu vertilgen , er wird aber fast nie be.

trunken. W enn er wirkl ich e inen Rausch hat,so vergeht dieser in auffallend kurzer Ze it.Ande re rse its kann er m it Le ichtigke it den Alk0vhol entbehren, wenn er es für nötig hält. Ohv

wohl das Nervensystem des algerischen Arnhemgegen pathologische Einflüsse sehr empfindlichist, komm t De li ri um tremens und slkoholische

Nervenentzündnng selte n vor. Se ltsamerW ider

Page 209: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

Russen und Geisteskrnnkheiten.

stand eines Volkes gegen ein Gift , welches soviele nndere Völker zugrunde gerichtet het!Auch bei den a besincgern sollen nach

F. R é g i s ') die sonst bch nnten traurigenFolgen des Alkoholism us (m tr ausgesprochenerNeigung zur Trunksuc ht selte n sein.D uncan G re e n l e s s ') beobachtete während

1 9 Jahre n 478 Eingeborene i n der Anstalt vonGrahumstown Asylum in Südafrih Auffallendist die große Zahl der Fül le von Mumie, 67 Proz.aller Fälle. Genuine Epilepsie ist bei nahe nn»

bekannt , hingege n ist Epilepsie infolge vonUnfällen häufig. Die l ’sm lysis progressive

(bei uns unte r dem Nam en Gehirnerweichnngbekennt) ist unte r Negern be inahe nie beob

achte t word en. Nsch G r e e n l e s s sind d ieHauptum ehen d er Geisteskrnnkhe iten unter denNegern Alkohol ismus und Rauchen der Dsggs ,e iner mit dem ind i schen Hanf identischen Pflanze.

Eine trsnrige Rolle spie l t im t tengobiete,

aber auch süd lich und nörd lich vom Laufe desKongo d ie Sehlnfsucht der Neger. DieseKrankhe it wurde bisher nur bei Schwarzen undMulatten beobachte t , in neuerer Zei t W erden

aber such W eiße von ihr betroffen. S ie fängtm it heftigen Kopfschmerzen: und Zittern desKörper: und der Gliedm aßen , besondere derunteren nn. Plötzl ich fällt dem Betre ifenden

die Arbeit uns den Händen , er hält in se inernugenblicklicheu Beschäftigu ng inne und sinkterschießt in e inen Schlaf. Zur Essensze i t ißter, der Appe ti t ist sogar gut erhalten, aber derKranke w ird imm er mage rer und geht innerhslb sechs Monate bis e iniger Jahre zugrunde.Die Ursache ist unbekannt. Neuente nu schre ibtman d iese schreckliche Kra nkheit e iner Art von

Trypnnosoms zu , welche durch Sünhe e inerFl iege, Glossine palpolis, in das Blut der Negerge impft wird . Die Krankhe it ist unhe illmr.A m e r i k as Völker biete n mehr Ge legenhei t

zum Studium der Rnseenpnthologie als diejenigenAfrikas, wahrsche inlich wei l sie te ilwe ise Kindereiner inte nsiveren sutoohthonen Kultur sind,te ilweise aber, wei l in e inem großen Tei ledieses W eltte i len europäische Kultur Full go

‚Un m et sur la onpe rnti l ic»n et eur ln lolie chezles Négree de Z embése

. L'

l*2ncc‘ phnle 18 82 .

.lnunnity smcng the Nstlves of South-Africn '

Journnl o! Menta l Science, Jununry.

Archiv in: Anthrop log to. n‘

. r. m . \'

l.

faßt hat. Andererse its ste ht es m it den Be

ohnehtnngen aus der Rnssenpathologie so wie

m it den archäologischen Funden : es werdenderen in einer Gegend um so m ehr gemacht,als Leute da sind, die sich dam i t hefnssen.

i n den Vere inigten Staate n von Nord ame ri ka,diesem riesigen Turnmelplntz und Mischtiegelder verschiedenste n ethnischen Gruppen ist

S pitska') infolge von sorgfältig angeste l l ten

statistischen Erhebungen zu folgenden Schlüssenge langt: Im ganzen kommen d ie verschiedenenForm en der Geiste skrsnkheiten bei der ange lsächsischen, deutschen, keltischen und jüdischenRasse fast in dem se lben Verhältn isse vor. Die

Paralysis progressive (Gehirnerweiehung) ist amhilufigsten bei den Angeleschsen, am seltenstcn

bei den Negern. Die Me lanchol ie ist am

häufigsten be i Deutschen und Leuten deutscherAbstammung. Neigung zum term inslen Blödsinn ist bei den Angelsschsen größer als beiden Deutschen und Kelten. Die Formen derGeisteskrsnkheite u, zu denen erbliche Be lastungpräd isponiert, finden sich am häufigste n bei denJuden . Da aber ten niualer Blödsin n und derEinfluß der Erblichkeit die Hauptursachen desAnwachsens der Zahl der Irren in den Vone inigten Staate n ist , so komm t auf Juden und

Angeleschsen d er höchste Prozentsatz su Irren.i nte ressant ist, daß die Neger der Union

zu Paralysis progressiva fast gar nicht prädiqooniert sind , was D u ncan G ree n le s s undR ég i s von den Z smbesinegern (siehe Anm .

auf Nebenspalte ) , auch von den afrikan ischenNeger n behauptet haben. Gans dasse lbe e rfuhrich in Brasil ien. Es ist dies ein wichtigesBe ispie l des W iderstandes e iner Rasse e inergewissen Geisteskrankhcit gegen iiber. Die Sucheist jedoch nicht so einfach , da die Ätiologieder Psrs lysis noch nicht zur Genllge e rforschtist. Syphilis wird heute von den me iste n Ärztenals Ursache a ngesehen , aber n icht von allenund nicht in dem se lben Maße. Manche Ärzteschre iben d iese Geiste skrsukheit den Schäd l ichke iten des i ntensiven Kulturlebens zu. Soll ten

‚ Race and lnsan ity ' in Journal of Nervous nndMental D iseases, Chicago l öst) , New Series, V, sm.

W enn Geisteskrankhe iten nicht hei len und d ie

Betrefl’enden n icht ei nem some tischen Le iden unter

l iegen , so gehen erstere zume ist. in d ie sogenanntesekundäre Dem enz oder den te rm inalen B löd—inn über.

24

Page 211: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

Rassen und Geisteskrankheiten.

schwindeL Nach Me l d o r f ') besteht der Kajak.

schwinde l darin, daß der Gß nländer, besonderswenn er allein ist. Schwinde lanfälle bekommtund erbricht , wenn er sich in seinem kle inenle ichte n Fahrzeuge auf der wei ten, im Sonnenl ichte gli tze rnden W asserfläche befindet. All

diejenigen an Kajakschwindel Le idenden , dieMe l d o r f kennt, sind starke Rauche r und haben,noch bevor sie schwindollg wu rd en, se it Jahrenmit Tabak Mißbrauch getrieben. Gewöhn lichn immt man an, daßMißbrauch im Kaffeegenuß

Kajakschwindel verursache , Me l dor f jedochkennt viele kajakschvrindelige Grön länder , dienie Kaffee trinken. Er meint , daß dim snervöse Sym ptom e ine Neurose sui ge neris sei,welche n icht m it der be i Nsurasthenikern so

häufig beobachteten Platzangst (unbesiegbareMa cht. wenn der Betrefiende ohne Beglei tungübe r bre ite Straßen oder Plätze zu gehen goswungen ist) , Agoraphobie , zu vergleichen sei.

Hingegen meint K u r t daßd ie Angst bei Kajakschwindel das wesentlichese i, besonders, da sich dieses Symptom haupt

o

sächlich be im A lle inse in einste llt. Deshalb häl ter dafür, daß es m it der Agoraphobie der Neurastheniker gle ichgeste ll t werden muß.Es ist.se lbstverstltnd lich, daß in d ieser St udie

nur von solchen Goisteskrankheiten d ie Redeist. we lche e i nze lnen Ländern oder Landstrichenoder ethnischen Gruppen eigentüml ich sind ode raber welche zwar international sind, abe r bei denverschiedenen Rassen in verschiedener Inte nsitätvorkommen (r. B. Paralysis progressi va be i denNegern). Außer diesen Geisteskraukheiten gibtes solche, die sllüberull vorkommen, also in g t.L

wisser W e ise in ter national sind. W enn wir unsnun zu Europa wenden, so werden wir gle ich vonvornhere in konstatiemn können, daß diese rW elttoil schon verm öge se ine s alte n und heute so

intensi v entwicke lte n Kulturlebens das wahre Gewächshaus für Ge isteskrankhe ite n ist, und zwarin erste r Re ihe fiir die soeben als „intem ational '

bezeichne te n Geiste skrnnkheiten , aber auch fürspezifische e inze lnen Ländern oder Prov inzenoder aber auch nur ethn ischen Gruppen spezifischeKrankhe iten des Ge istes.

G ustav l l e ldorf , B ib liothek for Laegevidenskaber, 1900; B ibliothek tor l.aegevidenskaber.WM .

"37

80 konstatierte T e r r i e n in ganzenDörfern der Vendée intensi ve und ungem e inexte nsive Neum thenie und Hyste rie und zwar,was in erste r Re ihe wundernehmen sol lte , bei

der bäuerlichen Bevölkerung. Nach dem ge

nannte n Arzte gibt es vi ele Dörfe r , in denenin jedem Hause wen igstens e i n Bewohner anHyste rie ode r Neurssthenie leidet. T e r r ie nschre ibt dies hauptsächlich der inte nsi ven Inzucbt der Bewohner zu , gibt aber als anderenGrund den Alkohol ism us an und erwähnt nochals psychologischen ätiologiseheu Faktor d iem ystische Ge iste srichtung und den re ligiösenFanatism us der Bauern in der Vendee. Spä te rverö lfentl ichte derse lbe Autor ') Beobachtu ngenüber i nfantile Hyste rie in der Vendee . Unzähmbare Furcht vor Gespenste rn, das Be ispie lder in bornie rter Unwissenhe it lebenden E ra

wachsenen verursachen jene nervösen Zustä ndeder Kinder ein Be ispie l dessen, was mi tte lalte rliche a ilckgebliebenhcit. in mode rne Ze ite nzu tlberbringou vermag.

Denselben kulture llen Ursachen kann man

Ohne weite res jene Sekteubildung und die dam itverbundenen Ausbrtlche rel igiösen W shnsinnes

anschreiben , die im heutigen Rußland in denverschiedenste n Schichten des Volkes von Ze itzu Ze it m it e lementarer Gewalt hervorbrechen.Auch ist d ie Dämonomanie und der W ahn derReptilienbeseeu nheit (Lurche, Frösche, Schlan

gen usw. kriecheu W ährend des Schlafes durchden Mund des Menschen in se inen Magen und

Darm und quälen ihn fortwährend) nachv. Be ch te rew ‘) unte r den russischen Baue r nn icht gar so selten. Derartige sowie re ligiöseW ahn ideen mögen ja bei den ungebildete nSchichten selbst des kulturell am höchsten stehendenVolkes vorkommen, abe r daß sie im rel igiösfanatischen Rußland und der auch historisch alsem inent rel igiös —fanstischen Vendée häufige rvorkommen , ist fii r die genannte n geographischen Be zirke bezeichnend.

Ter r ie n . ‚De l'hysterle en Vendee '

. Arch. deNenm l. 1 893 , No. 82.

T u r ion . ‚Hysterie intant ile en Vendee ' , Arc h.

de Neurol. t8 97‚ oct. et. nov.

Prof. W . v. Re c ht s rev , ‚Über den W ahn derBe ptilienbes«senheit

'

‚ Z entralbl. f. Nervenhei lkunde u.Psychiatrie 1900, 8 . M I.

Page 212: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

N e u e B ü c h e r u n d S c h r i f t e n .

1 . R udolf Vi rchow:B r i efe an se i ne E l tern 1 889 obschter . der das Geschcn0 mit photograb i s 1 864. tie ren ben von Ma r i e B s b l .g eb. V i rchow. it e iner Heliograrü re, sowie8 Vollbildsrn und e inem Brief in Autogrn hie.

Lei zi g, Verlag von W ilhelm Engelmann , 906.'

l . 2 “ 8.

Das Ende des Jahres 1906 hat uns in diesemBuche noch eine köstliche Gabe bracht E ine Selbstbiographie Vi rc boa w in Bri an an sei nen Vate rwi r s n eben der treuen, gel iebten la bensgefithrt inund fer ieti tvolltsn Herausgeberin den Dank allerFreunde Geachiedenen aber auch der W issenschaftund des Vaterlandu aus . deren Geschichte in ihre nsntwickelungsreichsten Perioden sich im lesben Rudolft'

i rchows widerspiegelt. Das Buch '

bt in der Tat

„das Verständnis der Pen önlichkcit in re r chichtlichen Ved ndening

“, eine Dan ie lle des twickev

lungsgangez eines der bedeutendsten i nner des ver

gena uJahrhunderts und n iemand wi rd die Veröff enhmung für verfrüht halten, da ja „die darin berührteZe it mit ihren pol itischen Käm pfen bereits der Osochicbts angehört und keine der eingehend besprochenenPersonen mehr unter den Lebenden ist“.

Die Briefe beginnen im Jahre 183 5, mit der erstenlängeren Entfernung aus dem Elternhauso m it demE intritt in das Gymnasium zu Köslin. und enden m it dem'

l'

ode des Vaters 1 864. Geschrieben unte r dem unm ittelbaren Eindruck des Erlebten,

’ können sie, d ie [leransgcberin, durch ihre fast lückenlose Reihe olgo.durchdie Frische

,die Lebendi

gkeit und d ie so un ein

charakteristusche Gsnanig sit der Dan tellung fir dieJahre 1839 bis 1850 fast den W ert einer Autobio

graphie beanspruchen. In dem An nbl ick . wo aufie Bevolntionsjshre 1 848 bis 18-1 die stille Z eitruhiger wissenschaftl icher Arbeit in W ürzburg folgt,hören die Briefe auf. ein aßgemeinarcs Inte resse zubieten. Dem re in Persim lichen sollte be i der Veröffentlichung kein zu bre ite r Plata eingsrtnmt werden,daher wurde aus den späte ren Jahren nur eine ganzbeschränkte Z ahl von Bri efen m itgete ilt. Gewi ß durfteaber auch das rein Persönl iche nicht

ganz fehlen, das

Bild wi re sonst nnvollkornmcu gebi le en. W enn w irder so unendlich ochne ll aufste iged Linie der

ge istigen Entwickelung folgen , wenn wir den so frühschon fe rti Mann im le bhaflesteu Kam f derW issenseh und Politik sehen. so fesselt uns anebendns zi rtliche Verhältn is , welches ihn auf das herzl iebste mit der Mutte r verband , d ie unen chfitterlich0Liebe , mit der er an dem oft recht wunderliebenVaterh ing. d ie aulopfcrnde Treue, mi t der er filr beide corgte ,Von dem Augenblicke an, wo er re ine ernten E innehmenzu verze ichnen n. Seine Liebe zur Heimat, seininteresse für und Landwirtschaft, seine Freudean den Schönheiten der Natur sowie die Ne

igung zum

Re isen spiegeln sich ebenso wi eder wie ne i nn igeTe il nahme an den Le iden der A rmen und K ranken.

Schon die allerersten Brie fe ze igen den scharfen Be .

hiTreue wiedergibt, wir hören ihn dieselbe h iensauffassung auss recbeu , der er immer tre u bl ieb. Derfnksirm iierte rief aus dem Jahre 1849 ze igt. daß seineSchri ft durch mehr als fünf Jahrzehnte nnveri ndertdiese lbe geblieben ist.

Aus wi e kleinenVerhältnissen sehen wirV i rchowemporkornmen. Der Großvater war in der kle inenLandt Schiefelbsin Fleischerm e ister , der zu leichBre nnere i und auf seinem kleinen Gute von eineLandwirtschaft trieb. Der Vater hatte die Kau fmann.schaft in Köslin gele rnt und als llandlun ienar in

sun e iiht. Se in geistiger Gesichts s hattesich. wie es eint beennders durch Lektü re — sr hie lte ine Le ihhihliothek erwe ite rt.. Daßer in se iner Vate rstadt Anse hen als tüchtiger, solider Geschäfts mann vonrelativ höhere r Bildung genoß. ergibt sich daraus daßer in dem gleichen Jahre , in welchem er des ste rnW ohnhaus und Gut übe rnahm , das Am t eines Stad t»kümmerers übertragen erhielt, dessen Tite l er bis zum

E nde se ines Lebens führte. Aber doch war er se lbstste ts in Geld verlsgenheiten , er konnte besse r für an

ders als für seinen Vorte i l sorgen. Das augenscheinlich gut gelungene Bild aus se inen letzten Lebens'

ahrcn zei gt einen durchaus eigenarti n, intelfi nt

licksndcn Mann. Geistige Intorcsoen er versohle en

sten Art. namentl ich Botan ik. wurden von ihm gepflegt ;seinen Rudol f , der an ihm und an dem er m it se inem

n Herzen hing, l ieß er, sowe it es irgrnd in se inen

rtften stand. eine sehr sorgfälti ge Erzie un

ggen ie ßen

und suchte ihn se lbst in j eder W eise , auch inBotanik, zu unterrichten und unz ure

gcn. Soentwickelte

sich das wunderbare Verhältn is , aß der Sohn, dersich bald so weit über die beschränkte 8phi ro desVate rhauacs «haben hatte , den Vate r doch an allem ,

an al len meteriellen wie geistigen Interessen . d ie ihnbew n, Ante i l nehmen l ieß. Hier liegt ein Beispie lvor. 8 dem Vater . und n icht , wie es so häufig bei

geistig he rvorragenden Männern der Fall war , derlutter der Bau lante ll an der Pri gun der In .

diridnsli tät des £:hnes zu ssp rochdn w m uß.

Das Leben voller Blei in dem m ilitäri rztlichenInsti tut in Berl in , aus dem so viele große Medizinerhervorgegangen sind , geht m it seinen Leiden undFreuden an uns vorüber ; wie in lebenden Photo»

gra phien werdenVm°

genntzte , Le hrer, Komm i litonen.al lein Kre ise. m it denen er in Beziehen tritt, alle se ineKol legien . Kun o. wie die seltenen rholnngen von

ge führt. Aber immer fehlt es an dem nötigen Geld,auch zum Doktorinwn , wofür auch e in krank angeschaflt werden muß, end l ich auch zum Staatsexamen ,nahen den unscfhsltanm en l°

ortschritten in geistigerund W issenschaftl iche r Beziehung ste ts d ie kleinlichsten Geldwrgen. Aber sie ble iben ohne E influß aufdiesen energ nscben , auf feste Zie le ge richteten Ge ist .

lm Sommer 1545 V i rchow ist am 1 3 . Oktober 182 1geboren, war also noch nicht 24 Jahre alt war der

Page 213: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

Neue Bücher und Schritten.

Plan zur Umgentnltnng der med izin ischenW innenechnitneben gea t und nenne Ausführung in Angri ff genom m en. Am 24. Juli nchreibt er : „Be blei bt demnnch nicbtn weite t übrig , e in hennere Ze iten ebenwnrten. Mittlerwe i le erbaute ich recht flei ßig, ähnlich von acht Uhr morgenn bin acht Uhr n gehedrum nun von 1 1 bin 12 und nrhe ite denn noch e inigeStunden. En int uber e ine wuhre Dennideunrheit dieneMedizin ; nit int ordentl ich unternucht , ullee m uß

men von vorn wieder enlbnt durehnrbeiten ‚ und denint no viel. daß man muncbmnl wi rkl ich den Mut verl iert. Hätte ich nicht du Renu1tn t vor mir , daß ichjetzt in wineennchnftli::hen Dingen von jedem in derChnrilaé ein Autorit betrnchtet werde. und dell jedermeinen Angnben glnubt , no hätte ich vie l le icht vrirblieh neben uni ehmt. Ich , der ich no kurze Zeit geurbeitet, und er ich no unendlich viel n icht wei ß. ei neAutoritüt l?“ Und nun komm t den m ediz ininahe Stnntnexumou m it neinen 0 eldnorgcn. und noch ehe derse lbevollendet, erncheint die An sicht Pronektor der Chnritéund Direktor den Leichenhnunen nu werden : „Die pn

.

thoioginchu Anntom ie entbehrt jeder Bearbe itung inBerlin und en int ein nllne iti dr ingenderW nnneh dunach.Außerdem habe ich m i in der letzten Ze it bin.

re ichend in den Vordergrund gentellt. um en wegen zu

können nln Knudidut nufautreten.

“ Die l lofinun gehtin Eriüllun men erwnrtet dubei nweierlei :

'

nmnlnäml ich, du. ich m eine B efinhigung durch größere, benondern liternrinchu Arbeiten weite r nnehweine , nodunn,deli ich m ich bei der Univerniti t nln Prirntdozenthehilitieru“

. Mit Dr. Re i nhard t wird den Archiv lürpntholog inche Anntom ie“

, vor nllem nur d‘uhlikntion

e igener Unternuehung en gegründet und die Lehrti tikurt zuni ehnt in e inem l'rivu tlcurne übe r pn!holog ineßeAnutomie eröilnet Unmitte lhnr nach Beendigung dene rnten Hornon wurde ein zwe ite r begnnneu , nu demnahen der Med izint Qu inke . Mitglied der ei n em

nchn.ftlichon Dcputnti0n un hl ininterium und Exu niv

unte r im geburtnhilflichen Pa n nen, welchen Vi rchownooben en t nhgele hatte , te ilnnhm neben enderonMedizinelräton , Ge neimrüten und e iner Re ihe nl terund junger Praktiker. „Den mecht m ir viel Spell. Engehört nun einmnl eine gewinne Po ulnriti t dem . um

e ine junge med izininche öchulu nur eltun zu bringen.De ll en jetzt

geht , int klar . und ich im dnvon m o

weilen recht uriono Beispie le. Vor ein ige r Zeit binich nut einem Bulle bei Moderne Cre l ingc r ; ich tnnnern it einer jungen Demo Kontertnnz , der m it eben eurerv te ilt we r. In e ine r l 'nune nngt nie : l iebe ichrec t gehört. S ie nind der Dr.Vi rchow ? Aln ich be'

nhte . in ein we ite r: V— i — r— e — h— o— w ? lmÖuhnten

rede erntennt bejahte ich auch dienen.

Dem ut nie : Ach, du int den wiß ihr Herr \r'

nter. der

die Vorlenungen über yethooginche Anntomie hält ?“Mm muß eher, um due ganz ven te hen zu können.

den liebe. j dliche. güti e, freund lich li chet Bildden jungen i rebou be i n e t en, welcher den „Brie fen ‘

vorgeeetet int. Men begre i ft dann. wie diesem hiennevon nl len Se ite n her Fre undschaft und Förderun feetungcnncht ent

g:vgengebrneht werden m ußte . ist

noch der glaie e Außdrt1ck , en nind d ie gleichen einnehmendtm jugendlichen Züge , we lche um nun derZe it, de V ir ehow nl: nl lne itig nnerh nnte wienenschuftliebe Autori tät, nln Begründer e iner neuen patholog inchen Anntom ie ge le iert war , in e ine r Pho phiem it neinen berühmte n Kollegen der W ürzburgermedizinischen l°‘nkulth t entgegenWeten.

Dieg;di tisehen Kämpfe denJnhren IBM . in welchen

nun d ie riete e inen vol len E inblick en3 ifnen , ze igennun V i rchow m it vollem Bewußtse in in dern loichenRingen nut politischen! Gebiete nach geinti er

'

re ilrcit

wie nuf dem Gebiete der W innennclunft. m w heint

l89

Lektüre n icht zu weit vornnngneifen. Nur den nei nochdeutet , daß nach nchon die e volknkund

lie er und vorgenchichtlicher Stud ie n eich in jenerFrühzeit , übe r we lche die Briefe nunführlicher herichten , nnehweineu In nen , die i ltente GenehiehteS ehiefelbeinn, die Summ lung volkntli mlicher Re ime.

hiögen die Brie fe Rudol f Vu ehown in vieler Händekommen , nie werden die Alte n erireu

3n ,

ßdiegungen

e n 0.

2. Dr.Theodor l o°h -Grünherg t I n d i nne rtype nnu n d em Am nnunnnge hi et. Nach eigenenAufnahmen wi hrend newer “e inen in Bru i lien.

100 Tnieln Lichtd ruck. Formet 48 x 82 ein .

in fünf Lie ferungen . Freie jeder Lielerung12 hi . Verlng von l arnntW u muth‚A.

-G., Berl inW .,

Merkgrnienntrnßo85 . E rnte L i e fe ru n g , drei

ISei}

en

kText und 20 Tulein. E inle itung und

u nuo.

Vera und Ver handlung treten hier mite iner Publ ikation hervor , welche noch ihrer held zu.

erwnrtenden Fe te llnng zu den wichti ten gezäh ltwerden wird . we che die nomntinche EhnogrnphicBrnni lienn nufzuwcinen het. Dem Verfenner int en gelungen. die von ihm wi hrend neiner Be ine in Nordwe stbresil ien in den .l nhren 1 908 bin l906 eu! emmeu enn hlreichen Photo rnphien in no vortre Iiebem Z untendo auch der äe imnt zu bringen , daß nie hier inl .ichtdruck. nlno m it vollnter photn>grn hincher Treue,oh n e i n l i e b e Re tou c ho. rep uziert werdenkonnten. ir neben d ie Leute m e lebend vor um

und nind in der Lego, nn den B ilde rn nom ntinch—untbm

polog isch0 Bouhee tun en vernchiedener Art nn:tel lenzu können. In der nt nind , wie Herr Dr. K ochGrü nhe rg nelbnt me int , nulche wuhlzclung ene u n

re ton chie rtePhotogrnphien nnchmanchen Richtungenein Ern te für ua rmenaunaen. Ich möchte hier vonvornhere in hervor eben , dell in d ieser Beni ehung d ieKörperetellung , die Halten der Köpfe in der deutnchenHorrzontnl0 . die volle order und nchnrfe Se iten«nnnieht benondern m uerheuneu int. Noch mehr würdendie Aufnehmen dem Zwecke nomntinch-nnthro log incharVergle iehung dienen können. wenn nte tn une ein Mu llntah neben den Fi uren m it photogrnphiertwe rden wi re .

Die neue p otogrnphinehe Bnmmlung int nochdum m henondern zu b egrüßen, we i l nu r nun nnderenTe ilen Südnmeriknn .umfnngre iche Semm lun n van

Volketypen verbunden nind, nolcbe uber nun em von

Dr. Kochd i r ll nhe rg bereinten Gebiete binber völ ligfehlten. Die indinninche Bevölkerung diener Gebietedes obe ren Rio Neg ro und Yupunt int verhi ltninmßlligzahlr eich und but in i hren . teilwe ise durch großeSchwierigke it der Sehifi’

nhrt von europüiechern Verkehrund E influß nchr ebgeneblonuenm nichne lbnt flberl unnen . ihre Un prünglichkeit und Rune nreinheit banner bewahren können ul! d ie Stämme uno

dere r Gegenden , die e iner ntnrlren, we i ßen Beniedelungoder den vernichk nden Scheren der Knutnchnkn mm le rnungenetz t wen n.

Die lingu ini ischen Ergebninne der Ruine werdenhier nur vorläufig in Kürze nngedentet ; en nind fol

gende Sprechen vertreten: die Arunk Betoyo und'

nraibeng ru ppe , unßerdurn die von dem Autor unterdem Sunnnu lnumunMulni g ruppe vere inigten verschiedennrtigen Dieleltte , we lche von n iedrigstehenden Herdengenpm cheu werden. d ie. numutinch und ku lturel l einennehr e igenertigen

'

I‘

von vornte llend , in hetri chtlicher

Anzahl ohne leute'

ohnnitzo durch d ie W i lder denbenuehten Gebie ten nchwe ifcn. Die Sprache der hl iri nyn,am rechten U[er denm ittleren \

'

npurä, l ieß nich hinherlinguintisch noc h nicht kluuni lixieren.

G le iche spreche int iibrigen. bei diesen Sti mmen,den e ine den enden: zu (ordern . Abe r ich wi ll der f wie den nc lwn vielfach hervorgehoben werden int. kein

Page 215: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...
Page 216: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

Neue Büeher und Schri ften.

8. r. 8 . B og en, Hofn t: K opf . u n d Ge e i eh tu

Vgen oe t ee ie t ieehe r und m e le n eni eehe rke r. [len ben m it Unteretütm ng der

Königlich be m e on Akedem ie der W im

echn en. ew i dm e t Ih re r K ön i g l iche nHohe i t Prinne. in Them e von B e ye rn inehrlnrehterolletor Denkbe rheit. A lle. mit.60 Do pelh leln noch eigenen Aufnehmen m itEinlei n

annd erkli rendem Text. Stunt rt.

Fritz mnnne Verleg , 1906. Qn olio8. KW n.

Jeder . der eich m it Meneehen und Völkerkunde

Anforderungen enü prieht. Dufill nem entlicb. wenn

es nich nm reeeeverg le iehende o l o und Geeiehtentudien ha ndelt. B. Hu en but i m inenn long.

ii brigen wiederholten An anthelt nnm entlioh in Sum.trn und Nem

7gu inen eich m ge legnn se in Inn en ,

typieehe li bp e in mögl ichst erre ichtn rer G röße photo«grephiwh festzuhalten und n u r durch wine e igenenOrig innlnufnnhrnen. 80 entetend dien e prächtigeAlbum . welche. die geeemmelten Kopf. und Gesichtetypen nicht nur den i

'

eehgenoeeen ‚ sondern nochh ii netle rn nnd nllen Liebhabern eometiecb -enthro

wi er Fen chnn zng fln'

l ich macht. Obwoh l deee nur einen e inen m ehteil der fer-bi n

Mem ehheit zur Dnn tel lnng bringt . wird es doch im

d ie W im m et vom Memoiren , —ltI r due Ven ti ndnioder typischen Untem hiede und typischen Ähnlichke iten verschiedener ih n en von weeentlichem Nutzense in. Die eomntiecbe Anthropologie besitz t. vortre ll

liche Bilden erke . uber den wod iege nde n imm t unte rden vielen nusgeze iclumtan doch noch eine heeondernSte ll ung ein . FA werden une hier ctwn 120 mmhohe , vollkommen ohne lletouche wiedergegebone.große hotograpbi l 6 l10 Portri te .

'

edeu lnd ivtdnum involler nicht von rum und in ec od er Pm filstellnnnoch der FrenkiurterHorizontale orientiert, vo [dhIch wenig-tem habe e ine ähnl ich m hln iche Ko aktionvon eo großen und schönen Rm enbildorn noch n ichtw hen und kenn über d ie Fül le den Gebotenen undüber d ie rn neterg ült

'

e Atu iührung den e lben von se itendee Anton und der%erle efirrne nur meine nnge te ilteBewunderung zum An rock bri .n. Die Bi lderrechnen zum Sehönnten und lnetrn tin tc n wu wirvon jenen intereen nten Erd tei len und ihren nochintereeeenteren Bewohnern erluelten heben. Die Type nIt. li e gen. werden sich ein [a b:-m itte l lür Schule und

l ln iveruiti t e inen besondere ehrcnvollcn l’letz erwerben.Aber nicht nur die Abbildungen . oondern euch

der be igegebene Te x t bietet v ie l Intem nnntce undAnre

lgem lee.n der E in leitung lt der Verfzm er re ine An

telmunngen der über die ; IF»g lichl wit der Aulnte llung

einen wohl noch ietrt nechenwcimnden tnenechlichenUrty ne. lh-i der Suche auch e inem prim iü

'

ren

(i rn oder Urtypue werden nur . engt B . l i eg e n .m en t d ie wgonennßn primi tireu Ur oder h ntnrvvö lker in den Sinn kommen. welche heu te hen taioinlieh enf die endl iche Erdbe l ugel beechrän imunmgüng lichcn lauern der Kontinente und der größerenIneeln sitzen. durch ungeheure . fii r eie nuti berhrückhere Me0m wiieten voneinender ge trennt, eo deß jededirekte Berührung zwischen ihnen eneqeeehloeeen int.bloße eich bei d ie-en Völkern ein gememeemer Tynneherenefinden . eo würde une dien. eegt B. R e g e n ,

on tena une iderleglieh die gemeineeme Abetu nmungdee Menschen eu. e iner e inzigen Form beweinen ;zweiten. würden wir den ne mi t. Recht eehliellendürfen , dell in dieeer gemeinenmen Form det Mentchseine universel le W endu ung über die Erde engetreicn

und eich en t e

gi ter in die heutigen ele Lok:lreu en

eufznfu eenden'

erietä ten eulgeli)et het. Unte r denobweltenden Verhi ltnieeen ist fre ilich n icht. zu er

we rten , daß wir dienen gerncbten Gruudtypue nochirgendwo zahlre ich ode r ger vorhen eehend entreflw .

denn d ie ln kelrerie tionen und ihre Übergi nge werdend batvereü ndlich überell bedeute nd überwiegen.

Der Urtypue Pl ease m üßte eich durch un prün

l iche , rim tnve Mer ele kenntl ich w hen. Neä1J. Koi m e nu eind ele eolohe en:ueprechnn : KleinheitdenW achsen, m itteilenger l lirnechi del und ein niederen,bre ites Gericht ; noch 6 . Schwalbe käm e dem nocheine dunkle Hent lerbe. ln diener Re ihe von Moritmelen erkennt B. li e ge n l eben ein pleetiechee Bilddee von ihm geenchten Urtypue. „Den booten Fize ig jedoch zur E rkennung prim itiver menwhlie er

Köane rverh

'

eltn in e bet une . eegt 8 . [l e en , 8. Il ,J. e nke ben . Er he tte den l ichen Gedenken . due iogenetieche Grundgeee v onech deeindividuum in e inem F.inxe lwerdegen den jen i enre ine: gen en S temmee wiederholt , auf en ) leuecfienenznwenden und enoneh diejenig

e Ren e oder derjen igeVolk els entfi cltelnn gene lncbt ch em tieleten ete hendzu beze ichnen, welc ee eich im erweeheenen Z uete ndeem v en igeteu von den liör;n rrerhfiltnin en des neu

geborenen li indet entfernt, m ithin die geringstenW eehetunu verechiebnngeu erleidet. Dem it heben wir einesichere wieeoueche ltliche Unterlege zur vergle ichendenBeurteilung dee entbm ]mlogieehen W erten der einze lnen Re eeen und Varietäten erbe lten . und ich wunderem ich nur , ee B. Hage n , deß men in der enthm

olog iwhen elt eo wenig fiebn neh dere n gemeebtliet. ich kann m ir der nur eo erklären , dell die von

h e re i n inenguricrte intcneire S uche m b Anknilplungen en d ie Tierwe lt ellee endere in den Hintergrund ged rängt hat.

“„Finden w ir eine eolche . wie

sich V i rchow e uedrücht . .inlentile‘ Völker o der

Menschengru ppen , eo dürfen wir d iene lbcn mit Fugund Recht ele m e tiecb tie fer etebende . rim itivereFormen ansprechen und umgekehrt wi d ie

enige

Meneehenh»rm‚ we lche eich inne rhalb ihrer ontur'

chenbh twickelun gebehn em we itesten von den Verhä ltn issen deeNeugeborenen entfernt het. eine die größtenW echstumeve techiehungeti eu iweiet . eh d ie re r

geecbri tteuate und eomutiech em hö chsten entwicke lteanzusehen se in.“Ind em ll. li e gen in dem engegebenen Sinne der

..h iogenetieche G rundgese tz “ verwendet , die Vernle iehnng e her fü r eeintm Zweck nur w i d ie (Berichtebi ldung einrehril nlrt. entgeht er von vornhere in e inerder größten Schwierigkeiten. d ie eich der Verwendunginfentiler und prim itwer Ei genschafte n für d ie K len ifike tion ethuiecher Gruppen entgegenetellt. Nebeninfentiler“ ( Besicbtehildnng rohen w ir d ie Bi ldung desll irnechide le im ganzen und eperie ll auch der Sti rnB. be i Auetrnlivrn und v ie len ihrer dunkelhi utigen

Page 217: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

Neue Bücher und Schri ften.

Neehhern, und ebenso die Proportioneg liederung sichextrem wei t von den \'erh '

eltnieeen dee Ne borenenentl

erneu . wie ich des für die extreme aturt’

orm “

den Mennoniten ele eherekterietiech en! teilt heheAber nahen w ir Von d ieeer Schwie rig cit eh , de llhöehete r lnleutiliemue dee Geeich lee eich vie l fach m ithöchetem Viriliemue der Kö werproportionen kombin iort ze i

gt, welch letztere in nl tchom Sinne E h re n

re i ch e e dee eigentliche Objekt der men enden An.

thropologie bezeichnet het , eo dürfen wir in derensemmenfeeeenden Deu tellung B. ll ag e ue einen enteohiedenen Fortechritt der wmetiech -ethninohen Be

m üßten,.}vrim iv

tiven‘ Anepruch heben soll“ . Indem nun B. l i e g e nvon dem gem hilderten Stendpunkt eue die heuti gecm eheene Menechheit überbhcht. eo gleubt er . de lleine Hoflnun noch verhi ltniemi liig re ine Formeneeinee geenchfen l lrtypne zu finden , nur bei

der Vermischung euegeeetzten Netuwöllzernund em nur in einer Umgebung (m il ieu die ke ineVerenl geb i hren Korper i n e ine i rer hyeio

chen ntwiehelnng ontgegengeeetzß Be ut zu

gen. E ine d ieeen uneeren Anforderungennügende mgebung tin-len wir in den eveldigcn

bie te n der Tropenzone . we lche überm äßige und ellzueinse itige Anstrengungen deeNetu rmenechen im Kam pfenme Deee in eneechlie ll t . immerhin eher doch kei nellzu ü pigee und eorgcu loece Desc in bietet , wie eufden po yueeiechen lneeln

,wo d ie meleiieche Ren e

hypertrophiech geworden tet, eondern ein gewieeee hi eßvon Anetrengnng und Betä tigunß(

verle:3gt “ Du iet

bei den trop i sch e n Ne tu rvö e rn'

er Fell. Aufletztere lieeeiuhnung heben nech B. li ege n Anspruch:„In Afrika die Zuvor ti mme Z entrele frtltu . eowie dieBuechmii nner und t re Verwendten ; in Ind ien dieW edde euf Ceylon und die ihnen ähnl ichen '

öllte rfetnm dee Dehhen ; in Hinte rindien und Südchinu e ineRe ihe noch eebr wen ig bekennter Sti mme dee indischhinnenieoh-ohineeiwhen tirenzgebietee , denn die ln

lendeti mme Me lekkes ; im lndiechcn A r chi el die

Binnenvölher der großen 8nnde ineeln, der H d ippinenund Fonnoeee, ferner d eutl iche el:Negritoe im neuere nSinne beke nnten Völker (Andemencn , Sem eng ‚ Acta) ,denn die l’npue und Melenceier. ebenso d ie Bmgebormnen Anetreltene und die prim itiven lndiencretii rnmeSüdem erikee. Im großen und gen en also die Protomorphen im S tre t z ’

eehen Sinne.

Etwa Gemeinsam» „be i ell den nannten, ri nnlich eo unendlich we it getrennten Völ cm ist die oft

reden : fre pierend übere instimmcnde i nfe n t i lee e i ehteh i l u ng , wi hrend d ie tibri n Korper

merkm e le nicht eelten weit euee inen er leuten.“„Überal l trclTen wi r eoger vorwiegend , eree wi reigentl ich r n icht erwefl en durften auf einbre ites ni eroe , ehemi proeopee Gee icht. m it. bre itenBeckenhnochcn. welches nach unten dem Kinn zu sichmenchmel nach ver

'

ii ngt. in diesem plutten, breiten,niederen und euch net sta te mehr oder m inder prognetem Gesicht sitzt denn eine ebenen ple tte , bre ite

und n iedrige Nuss mi t bre ite r Nu rnwurncl , welche inre inen Fällen Buch und ein rückt ersche int , inmcneheu jedoch B. W ed Pupue ‚ Austra lier)durch eine eekun fire Ausbildung von Su n orbitn lwülsten dee S tirnbe inee übe rragt w ird un dcdurchvertie ft erscheint. Durch diese bre ite Nu enwurze lwerden die Au en euseinnndor gerückt und die Dietuuzder inneren ugnn_winkel ve rölieri Tendenz zur

Bildun e iner Mon leninlte tr en wir, m it Ann ahmeder in hohen n auctrnliech »

pugucniechen Völker

rup en, wo die Bildung derse lben urcb d ie Erhebunger u

l:morbitclwülale verhindert wi rd. üben “. enge r

in M‘ri und Südm erikn‚ weshalb m an hier wie dort

„rrunderlicherwe iee"

echou cu direkte mongol ischelii nllü»e luubt he t. liin

fioße i ‘ geri um iger Mund

m it dicken ippon int eben l e ine we it verbre ite teBeg le ite rscheinu d ieeer Geeichtsform und ebenen d ielnlunti le vorgewö bte Stirn. Die s ze i

gt in vi elen

Fälle n d ie chfl n kterietisc-he und utüm rohe Bildung,dell n icht die ge rn e Sti rn oder ne beiden eeitliehenSti rnhöcker , sondern nur d ie m ittlere Pnrtie , e in

„zentraler Stim höeker“

, eich m ehr oder m inder oeburitat halbku e l ig vorerölht und durch einen Sulcne

ob quue ‚ eine 0 t recht bet ri chtl iche Furche beidereeite. d ie von der Nu eurrurnel echiet om b hinten undoben nicht . von den eeitlichcu Stirnpertieu , wie von

den Augenbreuenwülsten, die in diesen Fül len meistensnur ecbwcch und dünn entwickelt rind . getrennt iet.W enn nun den noch hinzukommt‚ wu d ie 8 nrceinevon dem W eddngeuicht erwi hnen , dell näm lich „zuwe i le!) eich d ie Neue. durch se itliche "entfalten m it

der W ungo verbindet eo erhältmm den E indruck . ale ob eich diene echiele Stirnlurche über d ie Nu enwurzel di rekt und in germlerRichtung auf die S u rn e in eche Neeenluri:he deranderen Gecichtese itc lorteetzt; es nicht dnnu nur. nle

ob über Ger icht und Sti rn zwei lange wie ein liegemden Andreu kreuz geform te Furchen ge lagert ecitm,

die rich über der Nneeuwurzel echne ideu. ein richtigenKreu zg e s ieht

“.

B. Il e en bildet im Texte nebeneinnnder (eichTut.X I I I n. . IV) etwa ein Dutzen d Vertr et er der uemhcltgcmm htcn .‚tro iechen Ne turvö lke r“

eh und mmist in der

l'

ct ü erm cht über di e Ähnl ichke it dieserverschiedenen infunl ilen Gecichtctypen. Netnrgenni llsind ec me ist we ibl iche Ges ichter, d ie abgebildet werden,du ja unter nllen Ru inen de s erwneheene W eib gewinneinfentile Bi ldungen, B . d ie errülbte Stirn n. n.. er

kennen läßt.den tritt dnnn bei ieeen „Kreuzg eeichte rn“

besondere etcrk hervor. E in entfa llenden Chernlttm

viatikum d iese. infnntilen Gee ichtes iet d ie übermäßigeBrei te der Nueenwureel und damit ve rbunden dergroße Inter -Orbilnlnbctnnd ; die we it voneinnndarntehenden Augen geben den Gesichte rn ein ge n: bceonderne Gepräge . wodurch nie sich von dem „A llengee icht“ extrem entfernen.

ll . li e ge n int der Ansicht , dell er in dem von

ihm erkannte n so weitrerh e ite ten . e inheitlichen , lninntileu Ga ichtrtypuc dcr tro;xiw lnen Urvölker. den er

nach unte r den m itte l und südumcriknnicchen Urvölkern honetutiert , in der Tut e inen ‚G rund «lerL'

rtypue der gesamte n Blunwblmit" ge funden hehe.„e inen e inheitli chen, un iverse l len und erwiesenerm nßenura lte n prim itiven Typus“

. Dem ut ergibt eich ihm .

wie erben eingm.ge nugedeutct. d ie F0 gen ug . „dubder Mensch ber eite als ml enar und in dieee r Formd ie \Vnnderung über die Erd e nngetretcn but , countwäre d ie Einheitliclnkeit dee 'l ‘ypne n icht zu ren tchen.

Die hoebvriehtige'

l'

utn ebc , d i e uns Kol l rnnn n ge

lehrt hat , dell wir in den heutigen l lnuptm t-nenhenn euen wahrscheinl ich bere its se it dem Di luv ium er

starrte und n icht m ehr modifizierbnre Dnnerfurm ettvor uns haben. deren Ausprägung mei ner Überzeugung

Page 219: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

Neue Bücher und Sehri lten.

nechrückz uführen int., nöti?

nun, den Z uzemmenheng . die

gerneinzeme Uriorm 0 ne weitere. vor du Di luviumzurück zu verlegen. Dem it etehen wir eher plötzlichdem Te rt i i rm e u eche n gegenüber.“

Der ist der Gedenkengung zu welchem dieeer vortrefl

'

licho Kenner der t mpiechen Nuturvölker durchreine eingehenden Studien , durch die lu ngen Jehreden a mmenlehene und imm er wiederholte körperliche Anechenun

ggelangt ist. W ir heben einher ei nen

der wiehtigzten rohlem e der eometiechen Ethnologievor une und die gegebene An g w ird , wie wirhofien dürfen n och weiter bei en wenn euch di eNachfolger B. ii e gen e m it der von iewm meiste rt t

geübten kfi tizchen 8 der Beurte ilung vorgehenwerden. Nicht G lauben. eoudern weiteren czukten Forechen ist die Au igzbe .

derg;cte liien ellgemeinen

B. z ge n die un AtlasIm Hinblick zuf d ie

Anecheuungen werden von

zu etwgere tchuet wiede benen Geeichtety hcnrteflt. im Abechnitt werden meluiiznhe ö? undMinehvölker dargeete llt. Zuerst A. die eumz trznizehen

grvölker. l l

Ii._e K ubu. Man

thkonnre eowoh

jly£imnern wi e rzuen zwe i zu m ogizche

nnterecheidcn. Der e reto int. der nr£z°hlz tizehe G rund

typuz : unterzctzte Gez ielt m it um lengreichen m oon

ze he im Kopf von hetri ehtlieher Länge und Bre ite ,

30 e

rSti rn. zehr l

fi

o

reite m ,

odniedri m Geeicht mi

l:wei t

üge iger . etum r , n i riger .

'

eee , vollenBern Mund . ngem Rum pf. kurze Ez tremi

pen,

line Mon lenfelte tet lest in dre i Vie rte ln el ler Fälle,und zwar i Männern und Freuen g leich hi n vor.

henden. Der zwe i te '

l‘

ypue int vorn ernten l ichvenchiedeu und zeigt e ine in e . zehlznke , ee lhet

megere Gez ie lt m it meint vorne rgebcugier Heitung ‚

emen ziem lich kurzen Rumpf. lange tremitüten.

Der Schädel iet len gut euzgebildet, die Sti rn hoch,fliehend , dee Geeic t en e

hem hen leng , die Neue

ebenfalls lang m it oft eier u rbi ngender Spitze undziemlich zuhrnelen Flüge ln , menchme l ralhei etwaAdlernzne. Bei älteren Leuten werden die Lip pendünn . die Mundw inkel zueemmen pre llt; dee etweetiollie

snde Au e ist bei dieoom ypne in der Rege l

ohne ongolen%elte. E ine chernktu ietieche E igentüm lichkeit ze igt d ie Ohrmuechel. welehe mciet eehrIm g , eher enfiellend eehmel in und feet nie einDe rwineehee Höckerchen heeitz t. Be i be iden Typenrind die Ko fheere etruli hie len clll ztzrk. grob,der Be rt j ach und eom ügee örper zer echwech.Augenbrnuen , Achml und bchemheere können enge rm uchmel . ohne künstlich entfernt zu nein , gi nal ich fehlen. Doch gibt er vereinzelte Individuen mitnorkem q rwuche , ein

'

e Freuen ze igten eogz r eufder Sti rn eehwhrzlichen z um und die A u g e nhre n e nzueemmengewech» n. Heer und lrieferbe dunkelkeetenienhrz un , Ueuti erbe 28 ; 29 Bmce 2. Die

Archiv m Anthropolog ie . N . D‘ . Bd . \'

I .

193

heuptti chlich ent geogrepbieche leclierung zn t ek neigen , obwohl rohen n icht mehr gene rein.

b edn wie die

Ji uhn ,

ünehen dem

re tten . ni ri gen , g zeigen rgeeic t. tr itt beiihnen eehr häufig der ed len Typus m it längeremGesicht und echlenkereni W oche auf. 8. Die Ge

'

o

rind ebenl le ein rechter und echte r Betzk oder Lirnuz lnienutu nm . t . Die N e u e n Ke he u-Me leyensind noch mehr wie die s e um h intenzive e ltaKultur euch eomztieeh bee influßt. Es finden zieh nochd ie be iden l leuptt deneben eher ein verieiuertcr.hellcrhi utiger ‚ Stu nhoekertypuz

“, der eich z u: dem

grim itiven l

ur ohne Kreuzung nur durch E rhöhungee rot ielen ivonne entwickelt he t. Dion echlenke,leing liederige S tuhenhoekerreeze, d. h. die eingeborenenBeam ten der nicderlnindizchdnd iechen Regierung , dieW ürdenträ en den Hö len der Schaue und dieeonztige ge

'

idete Kleeee , n immt zieh merkwürd ig

die g le ichen be iden T

fremd—

neben dem etl mm ig en, unterzetztcngrobzüg igen

und breitgezieh‘

U ri y ne one , der ntervehnedzwizchen ‚ wi lder und omeetizierter Ra ce. Der

gleiche ‚Kulturtypue“ bi ldet eich überell de herz nz,

wo die nn prüng lnche Reu e dem Kempi ums Descioentrückt wi rd ode r ihn in Berührung m it endereuKniturltreiten durch vorw iegend ge istige W e iicn zuführen gezwn ist. Dee en tere n t der Fell in derSüdsee , wo i olge der m üheloeen und erbeitzloeen,pen d ieeizchen Deeeinebedin um die Reu e, wie ge

gen dezu hnwrtrophiee geworden iet ° dee endenee en wi r übe r den gen en weite n Wohnkrcie derMeluicu hin zuftretea , von Mzdegeeker en biz nechJapan hinenf. B. li e gen heit es fii r eicher , daßdieeez ‚Kulturgericht

“ heupteäehlich durch Difl‘

erenzierung. Seperierung und Durchhildun infolge rtärkere

'

r

lnenzprnehuehrm der m im iechen ceichtsmueltulz tu l'

m etende komm t. B. Die melaiizehen bl ieehvö lkar.W ehrend d ie inlendmz luien vorwiegend m itte l undse lbst len köpii eind, eher dabei [ent durchweg kurzoder b tgeeie ti

g, t r i t t be i d e n Mieoh od e r

Küetonm e l e i e n e e Um ge k e h rt. e in : d e r K opfw i rd kü rz er und d as G es i cht l i n ge r ; beidee in

individuell oft extrem eterkem Grade. int d ie!hier e ine geradezu typizche Kre uzungeerrehe innng .

Be werden denn noch weite r folgende Portril1e bee rauhen: die eumntren ischen Kt

'

u tenmeleycm , 2. d ie

üete nmz leien von Melnkke , 8. die l eien ron Borneo und Bevenn . 4. die Jevnnen. Z um Ve le ichz ußerordentlieh wertvoll int euch der l l . Aber: nitt:

Vorderindien&s il temuliechunnlniiechoMbcbling e.

Der i ll . Abec uitt ri ng! die Sudcli ineecn und chinez iech -mule iizche Miechlin Bor IV. Abschn itt,l'zpnzm e lzneeier , ist noch üeondere m ich : 1 . Die

Pepue von S eug ninee, 2 . die Bewohner des BiomerckAn hipeia, 3 . die än lornonier. lm Anheng brithehui z Vergleichnng die le tzte ,

60. Tafe l einenefrikenirchcn Neger.

J. He nke.

Page 220: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

Au s d er ru ssischen Li teratu r.

Von

Prof. Dr. som , Königeberg i. Pr.

I. EthnogruphiacheRunduolmu, herausgegeben von derethnogrnphieohen Abte il ung derK.Geaellsehnft

der Freunde der Naturkunde, Anthropologie und Ethnographie bei der Moskaue r Univeu iil t.

1 6. Jahren ; l 908, Nr. 1 bisC. (LVL hinLIX. Buch.) Hacken 1902 hin 1908.

Unter Reduktion der Vorritnenden W .'l ‘ h. M i l l e r und N . A. Jnn toeh u k .

Buch 1908, Nr. I . (8. IBS.) Honln u l 908.

G . H. Pot..a Du K i rch en m i t zwö l lPe reone n. Zwöl f Schüler. 8. l bin

D u Märchen t zwölf Schülern int unter Großm n. Kle inruu en‚ W eillm u cn und Polen rohr wehbreitet, en in. obe r noch den “anh eben und den Averenim Knuku ns bekennt. E l

'

nnt zunächst dam it.,de ll ein elterMann und eine elle ‘

n u ihren Sohn in dieLehre ode r in die Schu le geben o der ihn ve rm iete nwollen , dam it er etw» lernen w i lo. Der Vntc r führtseinen Sohn nur dem Henne, um e inen Lehrer zuouehen ; onterwegn findet er e inen Mm , der e ich lüre inen Lehm um gibt, und ihm übergibt der a er

den Sohn. In dem g roßru u i oehe n Mürehen trägtder ln hrer den Nomen O c h , in dem we i ll r u nuroh e n den Namen W och. Der Och oder W oeh in!ein Zauberer . der den Ja lieg al lerle i Dinge lehrt.ober ihn veru uhefl . verwnn el! usw.

Der Verlueaer führt die vereehiedenen Vl rinnlenden Märchen. vor und ve le icht nie m ite innoder undnoch m it ähnlichen M i ro en der Konku ier , Mongolen nu r.

2. P .A. Dilakton k Die Hoeh ue lteg eb r i u ohei m Gouv. W olo d e. K re in Gri eowez.

2. Krei. W e lsh. 8. rain Tohn& 26 bi llE. nind lebhnl te Schi lderu ngen der 0 be

'

der Eheschließung mit Hinzuffigung der Hochzeiteu

’ nge nu r. Ein Auu ug li llt nich n icht liefern.Ef'lnnte nur nlleo übereotzcn.

8. L . D . N entu pow : B e u e r n h oc l ue i t i n d e rG e m e i n de W nn

Li nowo. (S. 62 b is

oben ü eu g te gi euch von d ieuer M itte i lung.

4. W . Th. M ill er : Die Nome n d e r Kl eweche nK i mi i n i n d e n B y l i n e n. Ee Imnde lt nichum 0 vornehied enen Varianten der Nom enE uphrocyue und Euprax ia.

6. E . E . Llnewn : Goui ngo u nd S i n ge r i nrun ioe he n Dö r fe rn. E ine Fuhrt durchaim

e Bezirke den Gone. Now rod . (Kn iToc erepowez, Biclow rek und i ri llofl . (S. 78hinFrau (oder Fri ulein L in ewn bere ist e du Goov.

Nowgorod, um Vullu lied er, inebeeonderc m it Berücko

uichhg uug der Me lodien. zu u mme ln ; e inm lne Volkegeai nge oind noch lwigelügt.

L Di vn dew : M i r eh e n d e rKi rg i ee n d e e S i r De r '

e -Ge b ie tee. Ubernutzung nun dem Kirgioieo en. (3 . 90 hie HO.)A. 8. Cheohe now: G ru e i n i eehe g e i et l i e h e

G ed ichte. Ne e h r i eh te n nun d e r en d e ron W e l t.A u fg e z e iehn e t von I r e n Gom e le u r i u n te r d enT u ue h i ne n. ln Ruu ieche öheruatzt von C h e c h enow.

A. D. Ne uotu owz Di e S i t t e d e r h e i ml iche n Ve r lob nn e i d en B e ue r n d e r G em e i n d eW nn j i n ov o re is Ku lnikow) , Gouv. W ologde.

(S.

Zwei Geeläe der 8 ek t i e re r über die Ehe loeir

hält un

)d d ie e. Aufgezeiehoet im Gouv. Samen .

ns.

E i n e l t e r 8 lzo a eu n g. Aufzei chnet von A. ru ee h te ehev , 80 W er-t von

mm in dem Dario Seucheje W jitoowh (Kre is Nikoluiewek).N. D—vr i n: De e L i ed von Moroee nko. Ein

Lied. des ein blinde r Siku r wi hrend des Kongresse.in Cherhow vorgeü egen et.. (8. [1 6 bin

7. K rit ik und B i bliographi eD. Prin ter. Übe rs i ch t ü be r d i e

he i dn i eche n ob r i u ehe , Ab erg le u be n u nd Re

l i g ion d er Wot j ü e n in den Goov. W i ethe undK e e e n. l lelein on 1905. 8uom nlnie Ugrilnieen Senn aTom itukeie XV M6m0iroe de lo Soc iété Fi nno-Onienne XVIII. bin Bn proelwn von W .

Ir on.

Ne chr i eh t e n d e r S law i e ch e n woh lt i t i en

G e e c l l e e h e i t in St. Petersburg Nr. l un 2 .

(S. l 22 bin Beeproehen von N.

Z prdve o N uce n Kre lovetv l C'e ského ze rok190 1. Bericht übe r das Mueeum dee tooheehioehenK i mi(S. D

'

S nm m l u n g (S horn i k) d e e M n ee u m e für Aothropologie und E thno;rruphie bei der K. Akadem ieder W im m ehnfte n in St. Petereburg . 9. LieferungNO]. Beeprochen von W . Ch -no.

S i b i r i sche S horn ih Samm l u ng) de e l ehrul90 l . 1 7. Jahr Unte r er Rednlrt wn von J. J.Po p ow. lrlcutn 1902. 191 8 . B eileg e zu der Ze itungOrient. ll uudeohnu (Woutotuolmoie Ohoureniie. Beeprochen von Bl. 8 . bis

Page 221: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

Neue Bücher und Schri llen.

B e r i ch t ü b e r d e s bi n ne n f ii r W i nne nee he ft u n d Gewe rb e i n P e n n “ r dee Jehr 190 1 .Ilrn m ge ben vom Museum in Pen n 1902. Be:proehenvon W . h -ne . (S . 129 hi IBO.)

P. D. P e rwov : Die E i nwoh n e r d er äu ße rste n Nord e n.. Die B ukim oe. Maske n 1908. 43 8.Beeproeben von N. B. (S. 1 30 hie

J. G.Ke r e re te l i :K e rne r A b r i ß d er g r ue i n i eehonVo kem ne i k. Tiflie o. J. Beoprochen von

D. Are ktee hi ejew. (S . 181 )

Die Arhe i ten T rud y d e r e l eh rte n Arehiwkom m i esion in omnre 1.ie1erung ‚ un terRedaktion von 8 t. S v e rov . Wom neeh ISN)2. Benprochen von W . B.

B. D. G r i n tee he n ko: Die L i t e r e t n r derFolklore der Ukre i n e 1777 bis 1902. Vermch e inerbihli phiochen Anze ige . Tschernigow 1001 Beln an von K. Kn sm 1 n ek i.

W olod im i r G ne t j nk: Ugrm rneeieche ge istl iche Verne 1902. l.em Ju ne 1902. Schri ften der

hrten Geeellocbnfl eui en h'emen 8 0 beweehe noko.42 8. In m tbeniecher Spn ohe. Beeproehen von W .

C. B. (8.

E thnog rnphi eche An l sl tee i n Ze i tu n genu n d Z e i teehn i t en. (S. 186 hi!

N eu igke i te n de r ethnog re phi ee hen Li te

r e t u r. 146 bie 160.)

8. Chroni k : (S . 16 1 hie

Die Ethnogre hie des Gouw. Oral ent der lem!wirt ecbe itlichon rh euertc llun

g. Vom bei ten eur

Orge nicetion der ethnogruphiue cn Abte i lung detrnn ieehen Meremae Kenne r Alexendere III. DerXI II.m eieche erchiologieehe Kongreß in Jehete rinoelew1905, vom 16. bin 97. Au est. Dee Poh l -hi nne um inJeh terinoelnw. G e ne e n h d e r r e r e t or b e n e nB i s tor i ke re A. M. Le ee reweky en die Sted tbibliothek ru Ki ew. Le ee rewe ky bet 180 Bändeund Herten. d ie nich m it derUltreine beachi ftigen, ge.

schenkt. N eu e finnireb-n inche Farsch A u e

e te l lnn d ee Leu tne nt je l k i n in Irlm te Skizzenone dem hen der huddhiet uehen Be

£ten‚ Aneiehtennu r. Ve rsch i e d ene . über den Buil d isa

Dr. Vi ke n tz Antonov i tee h Pe t te r (Som it )ist nm 20. Septem ber 1902 in der Sudz Ue t j ü e hne(Gouv. Nov gorud) gamtorhen. Außer verschicd cuenbelletristieehen Aufsätze n hat er euch wineonwhnftliche Arbe iten veröfientlieht. In e iner Abhnndlnng :‚ Die Liteuer der Vom uchi0htlichen Ze it“ Litnvini

gludu tn nose emziu) rtc llt er eiu i e kühne eben

tungen ent, ee hätten in vo iehtlioher Ze it ne

lite uincben Volketi rnm e in er Nechhe rscheft der

Pcleeyzer und Etm eker ge lebt. In einer Re ihe von

lemiechen Schrifte n kritisie rt er die Arbeiten derEilen über d ie Geschichte Litenene. Inebceond cr0bekinn it er M cr e h i u eki , den Autor der Mytnologiee ittnenieee monnmentn. Er be i. e ine Rei he ori

'ne ller E rzählen 11 nur dem liteui echeu lx bcn ver

nßt. Hendeehrii [ich het er hinte rleseen eine bieterieche En iihlung ‚Die I.i1.euar im XIII. Jahrhundert."und ‚ Abente ue r und Tod den Fuchece" nech liten ineben Volkeeegcn.

E thn e phieehe Rundeohe n z Buch um , 1903 .

r. 2. Merken 1903 . 0 97 Se iten.)9. O . N . Potentn : De l M i r eb e n m i t. zw ö l f

Pe r son en. 2. Di e zw ö l f Töch te r d e sMeorkö n i g e. (S. 1 bis

195

10. Th.W . Poj nrkew z Brnnt v erhnng (Sehe-m y)be i d e n Du n g n n e n. (S. 88 hin

Ich which die Bemerkung vornne, dnßmen unte rDungnnm wöhnlichm oh u n rn e d nn i ec h e Chinesenrernteh h. Chinu en welche dem Ielem ergebenrind. ist den eher heinmwe

gs gnnr rich d ie

Dongenen nind ei ntlieh ein t ü r ine herVolkne mm.

von dem e in T im Gebiete von Knldnchn lebt undre ine nn prün liche lx hcneweiee bewa hrt het. Hierwerden exe Terentechen hem iehnet. Dieje n

eher, die unter Beibehnltnng ihrer eehiutioe cn

Richtung dee Islam — eu Ch i nonen geworden werdenDang e ne n genm nt‚ daher der chen brenehte Anedrneh, die Dungnnen I ll i n l nm i t i e e e Chineeen zu

bezeichnen .

Der \'erfu ner het sich eine Zeitlang rn it denDun ein von denen euch ein Te il rnn inche Stu te»enge “

rim nind. in nnthropol'

echer Hinricht bcechiü tigt. Er wi rd epi ter eine nn hropologioche Skizzeder D cn veröflentliehen. Vorli nfig g ibt er nur

e inen A '

ll der der Ehcechließnng vom gnhendcnBrnutwerb nng der Freier.

Die in Chinn lebenden Bungeana treten nl.

Anhänger der leln1n sehr früh in d ie Ehe. DieSöhne werden von den E ltern eehon im 18. hindie Töchter im 1 3 . hin IB. Jahre verheirntet ; im Bere ich der ehinenieehen Stu ten eher noch früher , nnfruss ischen Gebiete etwa epi ter. Die

'

ern ver.

biete t zu frühe l iheeehließ eher die tra endenPerw nen umgehen m it l ii l e ihrer Geietlichen den

Coontz. Für die Brent wird den Elte rn ein linlym

(Brnutg eld) hea hlt. Du a tge ld int von vor»

echiednner Höhe — hei don m ischen Daum en höherein be i den chinenieehen. [Die Höhe beträg t 200 Rubel(400 Mnrk) nnd dnriiber der [l ungen muß [nu n

arbei ten, um eine nolche Summe zu verdienen. W e ilin Chinn du He iraten bill iger int, eo in nen nich d iem u ioohen hun einen Z u wanbl an nnd gehendnnn über die n enne. um dem hat für echte Chinß en

halten an werden. W erden nie m it einem onlehen

pl in Rußland re ifen , eo wi rd ihnen ohne vielZe remonie der Z on nhgeuchnitten.

Die Elte rn , die ihren Sohn rerhein ten wollen,n eben ihm sehr oorgfiiltig ein hl idehen nu ee

muß fleili i<„l g

eennd und krä ftig se in ; bei der Ann rnhl

epielt die nttcr da Se hnen d ie größte Rolle.

Dunn wird d ie Fam i l ie zneu nmengeru fen ee

finden sehr lebhnfte ßen tnngen nnd Erö rterungend att en bilden nich Pnrte icn für und gegen d ieEheschließung. Hat.d ie W oh l der Mutte r die Bllll ungder a i lie gefunden. eo renden die E lte rn den So ee

einen cichawa th an one ihrer Verwnndtechal't nieFre iwerbe r (Me i-ebe n ) in den “nur der Brent. Erführt d ie vorgenohriebenen Unte rhnndlungcn, lobt denBrflntignm , hebt w ine Vorzüge hervor und lobt d ieBrent. Entwed er wird eof0 rt Ahonge erte ilt oder duAnerhieten nngenommen m it bestimm te n Badeneonen .

Jetzt vorn mmelt nich die Fotn ilie der Brent undhi lt Beratungen die l lm ptmfle het dube i d ie Mutte rode r d ie Großmutter der Braut. Unterdeeoen wird derBri nti m von den Verwa ndte n der Brent. im hceonderevom ete r. gene n epriift , rnn

'

nehrt dee Ann obon.dann werden nach orte gem t t. i lebei int he.m e rkemwcrt : d ie Dungenen , nach wenn ein e igenbl ich nur ch ine e i neh apreehcn , gehn nehen bei de nformalen Begrüßnngen die nn bnmhen , eher ein rkvcn tümmelten Red ensarten. Der Bri ntignxn he niit

den zukünftigen Schwiegervater m it dem orte„u elji m

". Ist der Brönti n zu fällig zu Pferde ,

so m uß er nbute igem Es il lt Abnte igen ein Ze ichender Ehrerhie tnng , den in Mitte ln ien (noch in Ch ill.)verbreitet ist. In Russ isch—Asien fordern d ie rnneiechen

Page 223: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

Neue Bücher und Schri ften.

eufgctm gen werden.Dann kommen em Mo n früh die Gü te , Männer,

Freuen und ihre K inder, 9 jungen Mädchen s te rkeschm i nk t , mi t Schmucku chen überleden. Die

i ete hä ngen ihre eigenen kle inen Eth ische mit. ebensoihre cn Geschirre und kleine zy lindrische odercc olzsäibchcn zum Beten.

ech dem Essen werden ellcrlei Spiele von derJu nd ausge führt. wi hrend die Alten m it Geeprhchonsic belusti gen. Dezwischen hält der Mulln oder derAchun (Ge istl iche) eine Aus reche.

Am snderen Tegc we an im Henne der BrentVorbe reitungen ßen, um die Geschenke desBri ntigems und er Gäste zu erwarten. Die Elternder Brent inden such ihre Freunde , Nachbarn undVerwendten ein , um den Bri utigem und dessen Begleite r würdig su emplsngcn. Die für den Bräuti

bestimmten Geschenke werden su tei lt:Schuhe,ewi nder , Zeuge, Gürte l , ellerlei Ge k in Form

eines Frosch eines V ls. e iner Schi ldkröte , einesFisches usw. erner wi r dem Bräuti gam überre ichtein gebrutcncs Huhn. welchen mit einem großen, sus

buntem Pspier angciertigten Bahn bedeckt ist ; eeschiebt des sls 8 mhol, um den Gehorsam undUnten der rent unte r den W illen des Mennesals des Heu: errn enzudeuten. Dann wird sen

und geredet, wie fri iher. b‘

eierlich werden use demRasen die Geschenke dem Bräutigem überreicht.Schließ lich w ird e llcn Bchnnnten und Freunden

eine schri ftliche oder mündl iche Meldung von derste ttgchsbtcn Verlobu n

gund der bevorstehenden

Hochzeit cmacht ; zur ochw it wird cingeledcn. ZurHochzeits eier wi rd ein g l ücklicher Tag auegewiihlt.

u . P .W .N el i.mcw z E i n ige Z ü ge u n d e r he id o

n i sche n W e l tan schauu ng d e r Syrj i uc n.(8. 76 bisUber d ie Syrjl nen und ihre W eltanschsun ist

n icht vie l bekennt. 81 gibt e ine älte re Abbau ungVon K. Po ow: Die S

'

i nen und ihr Lundein kurzes ileieret deril r aus meiner Feder findetsich in d iesem A rchiv, Bd. X , 1 878. S. 447— 45 l .

Nenerdinge het sich G . I . W i e hm e n n-l leleingforem it. den Sp innen und ihrer Sprache beschäftigt ; überetwaige Veröflentliehuugen ist. mir nichts bekannt ge.worden. [liuznweiscn ist noch nuf eine Abhendlunvon K an d i nsk

iin dcr E thnog rephischen Run

sc er sunng er'

i nen ist. ie ganzeW elt durch zwei Mächte erscheJu2: Je n und Om c l.Jen lebte im Dunkeln und im Nebel ; ihn qui ito dieEinsamkeit. Er kann so wei t, dell er eich ochlielilichdes Leben nehmen wollte ; er hätte sich euch desLe ben mmen . wenn ihn n icht die Begegnung m it.e inem cn W esen , 0mel, t hätte .

Jen ist der Gott ellcs Guten. wu en! der Erdehelfen ist. Er echnf d ie Menschen, die Sonne, die

te rne, die W älder und Flüsse . Er hegsb sich in denHimmel ; hier [mut " nich der Schöpfung se iner “findeund m ischt sich n icht in we ltliche Din e. Nixr m it»weilig öflnet Jen den Himm el und ze ig

t cnMenschenseine W ohnung. Dunn ergliiht der l imm el in ver

schiedenertigem Feuer (Nordl icht) ; zu dieser Ze it ist

197

Jen sehr Wohlti tig :er erfüllt alle B itten dc cnschcn ;jeder kenn offen ihn bitten . was er wünscht: Jenwird in seiner Güte nienu ud etwa eben

Om e l ist seinem Gefi t wen ig h. Demschönen Himme l zieht er des Dunkel und den Nebelvor. Allen Schöpfnngen Jens gentiber verhielt eichOm e i zuerst sehr ske ptisch. elhmihlich fing er

en, neinem Beispiel zu (eigen. Allein 0mel bessßnicht die mächti ge li m i t wie Jen. und ungeachtetse iner Anetrcngungm konnte er n icht viel schad en :näm lich er schuf nur die Am phibien. d ie Insekten. dieW uldmenschen d. h. die W eesermenschen oder W assergeiste r, die e iallendcrweise syrj i nisch den Nennen.W e s se ‘ führen ).Auch die Entstehung der 86mple soll Omei ven

en lnßt heben. lm a

£gzrn

;;inen aber ist es für die

höchsten Mi ch“ che tisch: sie haben die W elte s chs ffs n , eher sie m i sc h en e i ch n i ch t in'

e we ltlichen Angelegenhe ite n der von ihnen OP

schsflcnen Menschen . Sie geben ihnen die volleFrei heit. Macht ihr, wu ihr wollt ; wir haben desunerigc getan , wir geben euch des Le ben und dieE rde. Nur Jen macht, wie oben bemerkäpg

el tlicheine Ausuehme ; wenn er seinen [lim net, so

erfül lt er die B itten der Menschen.Die von 0mel hnfleuen „W sldmcnschen ‘

%ues. lesu iji. von less. er W ald) sie werden euche ld bewnhner oder W e l d g c i s t c r genennt sind

den Menschen sehr l hnlich der Unterschied ist nichtgroß. Bei den W uldmenmhen sind die Fersen nscheußen gehehrt ; ihre Knochen sind durchsichtig. DieW sldmenschcn sind leichtiüßi r und schneller. DieW eldmenschen stehen c

lan“

eh viel tie fer el: d ie

gewöhnlichen Men schen ; r sie streben daunch, sichmit ihnen ecf le ichen Full zu ste llen. Hierzu dientder Umstead, s l! d ie Menschen die W älder besuchenund mit den W sldfreuon in Beeieh treten ; s ie

Folge dieser ‚ Liebe" entste hen eher enechen. Imiibri gen antworten die Syrjünsn ent besiig liche Fragenüber diese An le nheiten sehr unbesti mm t unddunkel. Die \5:ldi:nu eu wi e die W eldmo

'

snncr sindleicht ihre Knochen sind durchsichtig ; sie könnenim Wasser geben. tragen lung herebhi ngendes, su i

gclöstee Heer. Die Jäger beschreiben d ie W aldfruu

wie folgt :Die W aldfrau ist dun hüeh eo dell mendie Knochen nicht, des Gesicht ist blei die Li ppensind nur schwsch m t ge färbt. Die Stimme ist a rt

und an nehm , eher kummervoll ; d ie W eldfreu singtleise. a engenehm.

Aber nicht d ie Syrj i uen heben sonderbsrcrsreisedie gleiche Vorste l lung von der W eldfren. E inigeJäger erzählen, deß sie e ine W eldfreu gesehen heben,d ie von einem Beum auf die Erde sprang. Die W eidi'

run bi tte h uge Hu re , ein dunkel brouueferhigceGeei cht und sei hi ßli ch. Alle W aldl

'

reueu eind wollästig und l ieben die Vere inigung mit Männern.

Auf d ie Bitte 0mels teilte Jen die Reichtömer derW i lder zwischen den Menschen und denW aldmcuscheu ;den Re ichtum der “ den zwischen den Menschen undden Flußmeuschen. Die W aldmeuschen sind gewisse rme llen den Menschen nutergecrdnet , doch gi bt es

unte r ihnen euch ste rite und scht Die starkenW aldb9wohner können nur von einem steritenMenschen,die schwachen euch von schwächeren unte rworfenwerden. Die Unte rworfenen werden sum Ei gen tumdesMenschen, sie können sich keinen enden Menschenunta nrdnen, ohne daß der erste Si se ine lim itüber sie e ingehü llt het. Jeder e inem lenschen unte rworieue W uldmeuseh muß die Belehle scince Herrnerfü llen :dns W ild , die Nasen zutru ibcn, Sturm errc n.

Man muß dabe i bemerken . deß di e W eldm ensc cn

euch eine Hütte und ihre eigene W irtschaft heben.Die W e ldmcnscheu rauhen ge legentl ich e inen Kuchen

Page 224: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

198

und Inn en ihn statt ihrer arbeiten : er mußW esenr

t n. Holz holen und andere kle ine Arbe ite n ver

ri ten.

Der in die Hände derW aldgeü ter gefullcneMenschmuß so h uge nrbeiten. bis di e W uldgeister einrehen,daß der hienseh ihnen doch nicht g leichberechti ist.

Um früher von ihnen loeznkommen. m uß der enaehnicht ihre Spe isen gen ie ßen, imm er m it ihnen streite nund ste ts r u ss i eoh schim pf'en. W enn der Menschdes nicht kenn so ben d ie W aldge irter ihm in2l Jahren dre i ircio age. d. b. wenn die Rekrute nnushebnngen sta ttfinden. so ersche int der Menschse inen Verwandte n in Trauer und te i lt ihnen m it. woum:: ihn finden kenn. Die W nldmensehen lieben es

noch. kleine Mädchen zu rauhen ; die Betreffendenkönnen nur dadurch aus denHi rnlen derW sldmez-scheubefreit werden. daß sie. sobald sie herangewnehseusind, in Dörfer gehen und e inen Bräutigam finden.

Die W nldmeneehen l ind im nllgem einen guteW esen, uber sie hnlten die Menschen aueh mm ßee ten.

Es bere itet ihnen «m iles Vergnügen, ein Tier beiseitesu scbnfl

en , Fsugnetae su verderben. Der W aldmenseb, wenn er bei Begegnungen m it dem Menschenverwundetwird . kenn nur in dem Fal le gesund werden,daß der Mensch ibn behandelt.

Die underan von Ome l geschaffenenW esen sind dieW e sserm e neche n. gibt nur weibl iche W erner

mem hen‚ W s ss erwe ibe r. W assere heißt W assn

(run . W odanoi. von W oda, W erner) . Die W esen er

gre ift d ie Männer und ertrlinkt sie zur Befried igungihrer erotischen Gefühle. dabe i bohrt sie ihre dünnenund e iskalten Finger in den Körper ihres Opfe rshinein. Anstatt des ßrtrunkenen gibt sie den Verwandten e ine Figur sus Birkenholz wied er.

Die W M verlangt Opfer. eine jede W esen nochihrem Gutd i

m lcen. Die W eesernin eines8ees (in jedemSee lebt eine besondere W u sern ixe) be i ßt syrj iunin hbeli —ty

-eea, liebt, daß mm ihr silberne Ringe schenkt.Die Syrjüneu führen ke inen Kum pf mit denfreuen ; «ie halten sie für sehr sta rk. sie können ihrernicht Herr ‘

werd eu. deshalb ziehen sie es vor, ihreW ünsche zu erfüllen.

Die eyrj l nisohen Frauen ste llen sich den Omel

ganz anders vor 1 11! die Männer ; sie halte n ihn fürein böses, schienenW esen, des immer des Betruges undder Fnlsobheit fii h

'

ist.

Der VerfaaserTührt sechs verschiedene Legendenan. aus denen d ie W elteuucbauung der Syrjil nen hervorgeht.

W ie ste llt sich der Syrji no die Erscbufl'

ung derMensche n durch Jen vor ? Der Syrii uo antworte tnuf di ene Frage : „Tuchuehiss puyee turynyu

, d. h.der Mensch wird bon n durch die Vereinigung desDe ines und des rases“

. “'

ne das eigentl ich hedcute n soll, ist nicht zu erm itte ln.

Die W el t aber besteht nach der Anschuunng derSyrii uen eigentlich une :wei W e lte n : die e i n e W e ltist d ie E rde. d ie andere W e lt heißt hi n. Die S onnesche int ubwecheelnd der einen wie der anderenW e lt ; so ist auch Tag und Recht zu erklären. Beiuns ist ee he ll, sagen si e. doc h die andere W e lt ist inFinste rnis begraben.

Nae h der Anschauung undere r Syrj i nen gibt eseognr dre i W elten : die e rste W e lt ist unsere Erde

,

die zweiteW elt b efindet sich ü b e r der Erde und d ied ritte u n t e r der Erde . Die Syrji nen meinen. delldie W elt oberhalb und die W e lt unte rhalb der Erdem it. eben solchenhionwhen berülkert sei wie die Erde ;doch unte rneheiden sich die M enschen der oberenW e lt von den gewöhn lichen Ste rblichen dadurch. dal!sie ohne “

'

ünwhe und ohne l .eidenechuiten leben .

Unter dem E influß des Christentums haben d ieSyr jäncn ungefungen zu glauben . daß in die W elt

Neue Bücher und Schriften.

oben nur die Seelen der Gläubigen. in d ie W elt untennur die Seelen der Shader hinübergehen. Al lein dieS; rjänon können be i ihre r engeborenen Gutmütigke itsich nicht m it der Vorstel lung einer Hölle, als einemOrte , wo die Sünder gestraft werden , vere inigen

Es liegt kein G rund vor. m unehmen . daß der

Mond , d ie Sonne und die Sterne uls Gottheite n von

den Syrji nen verehrt werden. Es sind W erke Jens.Die Sonne bot die Mncht und die Absicht. die böeenGe ister zu ze rstören ; wenn sie unte rgeht. behüte t derMond die Menschen

Bemerkenswert i st, daß die Religionsunechm u

der hl iim wr und Frauen be i den Syrji nen vernebi on

nind ; eu hängt die: oflenbnr ron den ven ehiedennrtigonBeenhüfl igung en der Geechlechte r ab. Der blaue , als:

der eü rkcre{ muß W eib und K ind erni hren ; deshslbbringt er den größten Te il den W inters en! der Jagdzu. Die Frau srhe itet unterdcseen zu Hause. wi dm etsich der K indererziehung und der bi ud icben Arbe it.

Die Syrj i nen sind ihre r Natur noeh empfindn m.

W enn der Syr'

ii nn sich in der M itte den tiefenW aldesbefindet, wo nilea ruhig ist, wenn der Mund eeheint,wi rd er von der Natur bczunbert. Ihm scheint es,

duß von Zwe ig zu Zwei ein we ibliches W eaen (W iddfreu) springt. daß es i n lockt , ruft , ihm die Handentg egenstre ekl. und er fällt in d ie Arme der W aldfrau. Es sind netilrlich l lnllnxinatiouen ‚ von denender8yrji ne sich ebernieht be fre ien h un. Du Christentum , des gle ichze itig mi t christlichen Bogen in desLand ein ist. hat. nut

die Frauen einentie feren l'.l ltdl'll n gemu ht. als auf die Mä nne r. Die

Fu n, Ale den echwi chern ( im hlocht . hi t sie“ desBed ürfn is gehabt, um einem starken Wesen ihre Zu.Bucht zu nehmen. Die Freuen heben sich die chris»lichen Anschauung en und die Von te llung wenn Gottals eines W esens. das nie schütt en kenn. ungeeignet.Die Freu hat oft. um die K inder zu i ngeti ihreZuflucht zu der Drohung genommen. daß ie böeenGeiste r käm en. W enn das Kind weinte und sichfürchtcte. so erzählte ihm die Mutter. daß der Mondersche inen werd e , um die bönen Geiste r fortsuju en ;d ie Frau hat diene Geschichte so oft erzähl t, da siezu letzt «um dere n glaubt : der Mond in fähig , die

Aber lsuhen gegenüber sehr skeptisch, oft finden sieihn l berlioh.

Die S'

änen wollen beobachtet heben. daß dieE rde nllm ith

'

eh daß Balken, d ie früher50 Jehre feet standen, jetzt schon nach 25 Jahren

;erderben ; l ie

schlie

lßenwdareus. deßellee kle iner wi rd.

l in 8 rjiu w. er e s uhrsnger lt.. ro ihn eiteEs wu£i die Zeit kommen. wo rue?!a denpAtl:ker m ite inem 8tocke nusmensen kenn, und auf dieser kleinenSte lle wird m an eckern. FJ wird auch die Ze it komm en,Wo men den W e ld m it einem Stock ausmeeeen h un.

Die Männer nind trnuri dnrilbcr, d ie W e ibe r tröetennie , Gott Orncl se i woh böse. alle» Böse l ei seinerBünde W e rk, aber er werde doch n icht alle seineAbsichten susfilhren können.

lntomen nt sind die Aneche uungen ein iger Syrji

'

men üb er die W i n d e. Der W ind entsteht infol gedeseen, duß etwa: Unnichtbef eu fliegt. Andere Syr

iiinen me inen . der W ind werde von e inem ( leiste er

zeugt, von dem Enke l der Frau e ines Ueietes ; dieser

Page 225: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

Neue Bücher und Schri ften.

l ‘nm Sohipituoh.

Ill. J. Chotkowitnoh : E i n i e Wor te ü b e r d i eBu nd u r ie ton nnd i rn i ke n i n d e rUhrn in e. (S. 87 hi.

Ein V der in der Sch irm für Ethntigfu hindes XII. runnioc cn nrchiologinchon Kongresses, Cha rhow ehnlten werden ist. Ich verwnino nufm einen Beric über den Churlxowor Kongre ß. A rchi vfür Anthropologie, Bd. XXVI I I , bin451sohwcig l9l lfl . Dcr kan n Bericht über d inristen und die ldm iken befindet nich S. 486 u. 43 7.

1 8. Vormim h ten. (8. 107 hi! 12-L )W. Chu n: Ub e r d i e E r fo l g e d e s e th no

grnph i cchon S tu d i um . i n d a n Ve r e i n i g te nu nt en. (S. W? bio l l5.)A. S emonow: D i e G r ünd ung d es h e i l i gen

S tu ten B oc hu m ( S. I I!) bis HG.) Uhe n etm ngnun der Sprache der Tnd ahih, niedergeschrieben in

Buchnn nnch de n Worten des K u r n u l -heg nS a i d -B e lt.

An der Grenze China h es ein“ ein Kim i re ich,in dem der Kön ig Chn lé hcrn chto. Er nn se inVol k «n on nng liiubig Der König ha l to d ie Gewobahe it, i

edem Frem den, der zu ihm in d i e Stnd t kam ,

Ri tus nufgnlmn an stollcn ; wenn der a ulo nie n ichtern ten konnt», 00 wurde er m l Be feh l daß König»

getö te t. Und der König Chnltili richtete nnf d ieseVcim viele Leute zugrunde , wei l n iemand se ineklagen Rätsel lö-en konnte.

Im könig lichen Schlosse l .j n m u uch k T i(oder L i n m n snhk i n ) z u dem Orto, wu hcnto io

Stadt B u c h a ra nicht, war ein oiehenii hri r Ku ba.

l m u n -K oni — Chn n , der über seine Ja ra hinnnsHu nnd hri ftig war. Der Knnh o ha lte vum omm cu ,

der Kön i Uhnlc3k oo vie l.e utn um chnld igtö ten ließ , wen nie d ie Ri tual nicht ern te n konnte n.

Und der Knabe nuhn e in m iles Kamel in die Handund trug es zum König. Nun meldete dem Königvon dem ungewöhnlichen Knaben, der auch eine an

ungewöhn l iche Laut trug . De r König befahl , denKund e n ihm vorznl

'

ühmn. und nl. er sah, clu ll an nochein K ind n ur, erzürnte er nich nnd nngte :

blut d u an m ir gekommen ? Du b ist in noch einK ind ! lch meinte. \lu ll e in g mflcr und bärtiger Mannvor m ir en oheinen werde“ . l inum-h

'

os i—Chun wie. nu l

du Ku nel, du er in uincr Hand hielt und g ame :‚ 0 , Kön

'

hier nich da den “r ollen, den du w..llt

ha t, n hier“ er wie: auf einen Z ic enhonu den

er in der andern l lnnd hielt „h ier fin". du einennudvrn , dvr einen 00 hun cn, chrwü rd i g m u Ba rthat. Beide enivpm hen n ainan Anfon loruugon, s ich

l 99

vor dir ze igen zu dürfen. Geotntte m ir . dnß ichutu t t i h re r rede“ . Dem Kön ig fiel die Rede desKneben ; er nahm ihn wohlrrol hnf nnf und iin en,

ihm verrehied ene [ih re] nul zugeben. Der nebelöste elle. Von dem Van tntni des li neben ont-fl ieht,sprach der Köni ‚Fordern von m ir, wer du willst,ich wi ll er d i r n er geben“

.

Der Knnbe entworte te : .0 , König , schenke mirso viel lA nd . W ievi el eine Ochsenhent um faßt‘ . Undder Kön ig hehtc über di em nein Bitt e dee li n-benund gab th in die E rlaubnin‚ Lund zu nehmen . wo erwollte. Der Knab e lm.m —Koei 4 7han l au ehnitt dieOclmenhnut in ochmele Strei fen, d ie er nntoreinnnderverkn üpfte, und befehl reinen Leuten. mit dem Leder.riemen so viel Lund um Schloß L '

urnnschhin zu um

gn nnen. alt du möglich uni. An d iese Weise legte

Berlmu n-Koeil ihnn den Grund zum Chentun

ne

A . S em en ow : Di e Gru nd zü g e de r Ve rte i l u n g von La n d u nd W e rne r un t e r d e nT u r km enen im t re nsku pi rchen G e b i e t.bis l 20.)

Deo trnnrknepieche Gebiet int eehr enegedohnt ;men rechnet 63 l 73 8 Quedn tvrerut. E. berteht nur

8andwürten und lö ßsieppen. Die W ürten weinennicht. ein S uhn u let i m m e nut, nennt nur Send. Inden L ö li e he ne n de

r;en n i ch t, wenn nie bewässert

W erd en , el le; H ier ändert eich daher euch Sti d te.Ansied elun en. h ier wu ndern di e Nomnden mit ih renHerd en. ohlt d ie Bowi u erung‚ 00 wi rd di e h '

nliebene euch zur W in“ . Desha lb but dns W erner h iereine d ie Bedeutung. Vom We rner hängt nicht nurder ohlrtund der größ er en Niederlusunn randomauch de r Befinden der einzelnen [A nd mitm. eh.

Wenn wir daher hier vom l.nndberitz und den nVerteilung reden, oo muß euch von: W u ucrbeeitz d ieRede sein.

Aller von den Turkmenen bearbeite te Lund ze r

fällt in zwei Kett *gorien. izle rind Mu lh liindereienund S e n n re h ih li ndereien. Die Mulkhi n dere ien rindd i ejenigen. die ul. E igentum der einzelnen Beritzcrltcn ( M u l k . um dem An bischen otnmmend ,eutet Eigentum oder Besitz), d ie S u n n ee h i lt

l i n d e re i r:n rind im nllgeuneinen Breite. im Beritzder Gemeinde. Da ne lbo i lt euch von dem Warnerhesitz, besse r der Weng er »enutznng ; er g ibt N u l l:Gewüever und S au nen h i kgewüneer.

l.nnd und W u nerbenutrung rind eng miteinnndcrverbund en. E in jeder Turkm ene heuitzt ein La nd

etüoh, dort l te ht nein Wohnhaus, dabei re in Garte n.de i-ibm Wein, Gem üse und Obs t bringt ; den l.nndol iid tint nein E igentum hl n i k. Um d iene Lendetüehe zu

bewi srern , werd en von dem allgemeinen W ureerlwc kenein oder mehrere G räben nhgczweigt, in denen e inhertimmte e Quantum W n eer (Mulk) zu dem Lc ndotüclr gelei te t wird. Die Größe der Landm ullu schwankt“ r iechen bin ti

'

l'

nnnb. ('

l‘

nnub oder'

l‘

nne ist auch

nrnbireh, es ist. ein Fli chennmßvon v enhre ln er G röße ;im trnnskuupirchen Gebiet beträgt es etwa Deliji tine,etw. Ul l i qm .)

Die Rechte, d ie e in e inzelner I n seinem Mulhlandc ha t. sind sehr ven ehied cn ; in der AcbnltnkenOase kenn der ltenitzer rein Me lk“

und der Wern erdazu verknnlen oder ven nhenhcn ; nn endet en Orten,B. in der .‘ lerw 0nne, ilt der Mu llu ntei l e in Ge

moindahe sitz ; n ach dem'

ode der Besitze r. fä llt erwied er an d ie Gem einde zurück , die ihn weiter vergeb en knnn. Derüber bestehen nehr verrchiedene Be.timrnnngen, nut d ie hier keine Veranlassung ist ei n.

zugeben.

Die Sunnuchiklünrlom ion. d ie Gemei nd eli ndcwirn ,liegen gewöhnl ich von den ) Iulklände rn vre it entfernt ;s ie d ienen zum t n n«n rn it ilnunm n lh*, Getre ide m m.

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Neue Bücher und Schriften.

W . E. Rom .nowukl z S k i zz e n nu r d e r G ee e h i ehte G r u e ie ne. Tiflh 1902. (B. Bosprachen von A. Chechenow.

Gräfin P. S. Uwu row. Museum Cencerieum. DieSamm lungen der h uh eicchen Museum. in Tiflis, bez rbe itet in Geme inn heft m it elehfl en 8 a ie li sten undheran ben von Dr. Red 0. Bd. Archi ol

'

e.

Tiflie 1 (S. 161 bin Beeprochon von b.

N. A. 8 eoserzk i und Cheob e now: DerNom ok e n on d e s Joe n n Poe tn i k in den ver

schiedenen Ausgaben (gm inisch‚ griccbiech, slewiech) .Macken 1902. Hen n ben von der K . ( len. derGeschichte des A ltertum. i der ) loslu unrUniverziü t.

(S. Beeprochcn von P. G i d u l i t now.

Ku r1 v. Di trn e r: R e i s e u n d A u l e n th e lti n Ke m t eche tk e v t hre nd d e r Je bre 186 1 b in1856. Bd. I. H i e tor is c he r Be r i c h t e u ! G r u n dl e go d e r B e i ee t e g ob ü e he r. S t.Pete n burg 1901 .

108 bin Besprocben von W . Cb o n z. Es intm ir nicht bekennt. daß eine deutsche Ausgabe diemhocbintereeonnten Reizewerkee erschienen u t.

W .W . K i r j i kow: Sk i zze n zu r G e e c h i c h tetl e r An s i ed e l u n g e n i n S i b i r i e n. Moelmu 1892.

156 bin Beeprochen von N. M.

N. E . B r e n d e n b u r F üh re r d u rch d e rArt i l le r i e ru u ee um i n%t. Pe te r sb u rg. Bd.Pr i hi etor ische A bte i l u n g. St. Petersburg 1902.

Beeprochen von W . Cb -n l . 156 binDi e A rb e i t e n (T r n dy ) d er e lehr te n

Arch i vkom m i esion i n Pen n. IV. iof. Pen n190fl. Besproohen von W . Chm n. (S. 158 n.

A l b um ( P em i tn e'

n K n i eh ke ) dee Gouvernemente l t h e euf Juhr 1903 . 24. Jahrgang.Wj i tke 1 902. Hen ueg egeben vom ztntirtiseheu Ko

u nteo der Gouverncm ents W ii.th . Besprochcu von

W . O la-n e. Der Buch enthält mehr inte rneu nten Mete n'

nl. darunte r D. K. S e le m i n , (h ä ngeder Dorf

i£im Gourerucuwnt W

'

Mkn.

W . {i n e r: S ag en he ftn ot i ve in derGe ee h ieh te e rodot s. Kiow 19(ß. Beepm ehcn von

O li -n u. (S. 1 59 bisD. B e n tyeoh-Knm eu e ky:G e sch i ch t e K le i n

Rußl nnd s von d em A u f t re te n d e r S lnwe n b i sz u r Ve r n i chtu n g d e r He tm nn rcbu l t. 11 1 .Bend‚

4. Ausgabe. St. Pctcn burg , Kiew, _Cherkow 1 906. Be

nproeben von Wl . B. (S. 162 u.E thno re h i eche A u fs i tze i n Ze i tu n ge n

u nd Z e i t en r i ten. (8. 161 b isNe u i k e i ten d er ethnog re p b ienhon L i te

r e t u r. (g. 1 77 bil 18& )15. Ch ronik.Fe i e r der 60 ii brigen win emcbnltiiohen Tätig

keit den M ed emikere A d. Pyp i n.

Zur Erinne rung zu Gn s t on l ’ e r i e.Z um Gedi ohtm e der An bieten W e l l i n.Nekm logn des Dr. K. N. S ch e r ze r und L Fee r.Due Mu ee um Pete rs d e gGroße n in 3 t.Pct0hß

burg.fi nigee über E l i e e L önn rot.G r u te n i e l t über die Benennung der Mona te

und über die Z oitreobnn bei den Fiunon.Dez ethnogrephieebe n t e l l-Mnee u m in 119 1

e i ng fore.

1 ’ i pping r A rbc i ten über Ru nense b r i l tcn.

E thnog re phieolß B un deohu n.

Buch XVI I I, 1903 . Nr. 3. Moskau 1903 . 228 S.

16 . O . N'

. Potauin : Die Sag e m i t zw ö l f P e reo n ou.

Il l. Zwö l f Ve rsc hm i re r. (S. 1 bisnme . 1nr u am —uw». u . na. vr.

201

1 7. A. L . H eßlovr : J. N. Me l u now n l: E rforsch e r d er ru n iuchen ol keg es e ng e e.

(S. 27 bis

18. N . D . Jm teehnk t Z u r E r i n ne ru n g e n

J. N. ) c unow. Me lg u nowist ein fru veretorbener Muei lcer, der sich umdie E rfurechun der russischen Vollu musik rohrverdient gemnc t het.J. N. M e l u n ow wurde in W etluge (Gouverne

rome um 80. Auguet 1 846 geboren. Erentetnmmt einem alten runnieehen Adelsgeschlecht.

er Vorfahren wer zur Ze it der KniserinKetherim ll . Sta tthalte r in Nordrußleud. Die erd e

erhielt J. N. hl e lg unow im elte rl ichense iner Mutte r, die, von kleinrun ischer Ab

eternm un nußerordentliehmusiknliech gebildet tu r undihren 80 von reinem 6. l.ebeun

'

ehr en im Klavieropielund in derMueik unte rrichtete . n kunt Me l g u n ownoch St. Petersbu in eine l 'rivntpensiou und tre t im15. Lebensjahr in er L cum in Z en koje-Seelo, due er

1868 nach Beendigung Lehrkursee verließ. Sowohlin der Pension wi e im L neun: boeohi ftigte eich Me l

snow eebr e ifrig m it usik ; w ine Lehrer wen n dermeln berühm te A l e x e nd e r Dr e yse hock und derkürzlich erst ven tarbene) Mueikkritiker b u re ch e.

ureh Drogeehock wurde Me lg unow im Klevier

epicl. dure L e roche in der Theorie der Musikunte rrichte t. Dumele, en t 18 Jahre nlt. trnt er bere itsM eutlich in Konzerten zu wohlti tigen Zwecken el.Klaviere icler euf.

Nee Absolvierung dee Lohrkureue im I. tretMe lg unow in den Stuutl dienet. erst in St. ctereburg .

i ter uber geb er uns unb0knnnten Ursechen se inete ilung auf. siede lte auch Moskau über und widm ete

eich gun: der Musik. Er besuchte se it 1870 dee Moskauer Koneervntorium für Mus ik , verlie ß ee aberbald, weil ihm die Vortri ge du olbst nut d ie ihn heschüftig enduu Frn en kei ne Antwort ben. Vongroßem Einfluß eu re ine Studien wer ie Beke nntschnft m it dem dam als in Muskau lebenden Lehrerem Lyzeu m des Gm ßfil rete n Nikolei, dem ProfessorR u do l f W e s t p he l . einem uns

'

ebneten klnnaieoheu Philologen. Die Spe zial i t en W e e tph u l ewere n Metrik und Rhythm ik. W e s t b e l n t der

Verfesner des Buches: „ A l lgem e i n e h e or i e d e rm u e ik z l i eeh e n B hy t h rm k". Due W erk ist von

Me lg u now ins Russische übersetz‘zt und mit Erläuterun n vereehen «unten ; die Handschri ft he t sich be imT£ hl e lgu uowe unter se inen Pl picren gefunden undnull demnächst durch denDruck veröllentliehtwerden.

A ls Ergebnis der gemeineeheit lichen Arbeit Me lu n owe und W e s t h u l e erschien d ie bekannter ythmieche Aus be er zehn Fugen Buche. ZehnFugen Bachs ; r ytbminche Ausgabe von R. e s t

0h e l und J . Me l g u n ow. 8. Auflage . Mi t. e inemorvm rt von Me lg u now: , Ub e r d i e rhythm i se heA us füh run g de r Fu ge n B uche.)

.\l e lg un mw und \Ve s tp h e l unte rnehmen eucheine Re ise ine Auelnud, urn da r lbet durch Konzertedes Publ ikum m it ihren m ueilreliaoheu Annehuu ungeubekennt zu machen. Auch in Il ußlnnd konm rticrte

Me l g u now rohr oft in Gem einrchelt mit dem Violi l i v

spie ler L au b und dem Violincell ieten Dewyd ow.

Um d ie russ ische Volksmusik uber het Mol n aowsich ve rd ient gemacht durch se ine Sammluu uss i

s eh e von denen zwei '

eferungen

erachienen n nd. Der ernten, 1879 veröflentlichte tlLiefe rung int ein um fangr eiches Vorwort beigegeben.Hier hat Me l g unow zum en ten Male zeiue ori alle

Anßuesung über d ie Harmonie der m siechen nikemunik. insbesonc dee a ksgcsungce, eusfi

e-prnchen.h ier het er m en t d ie For derung goate llt‚ (in eineVolk»26

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musik in ernster W eise erforscht werden müßte. Erschrieb russische Volksgeei nge n ieder , wo er siehörte. enf dem [e nde wie in der Stedt. ln Moskauführte ihn der Z ufell zusammen mit e inem leidenschaftlichen Verehre r des russischen Volksge. e,

K. K. 8 c hs poschn ik ow. Unte r der m ete n

Beih il fe S e h e osch n ikows wurde es möglich gemecht, deß 1 78 die e r s te S e mm l nng von 82r u ss i sche n L i e d e r n . gesemmelt von Me l g nnow.

herrnonisiert m it Unte rstützung von K orsch undKl e nosrs k i . verö ffentlicht werden konnte. Nechsechs Jehren ( 1 879) erschien e ine zwe ite Samm lungvon 16 Liedern , für des Klavier beerbe itct, unter B e i

hi lfe von P.J. li le re m borg. Eine dritte , noch nichtvöllig druckfert

äve Semm lnng fand sich im litereri

schen Nuchlell e l u n ovrs.

Außer für die ol k s l ied e r interessierte sichMe l u now euch fü r die K i rc h e nm us i k.

folge des Studiums der Volksp0 csie fund hi e lunow euch Versulessung , m it der ethnngrephischenbhendl der Nm keuer Gese llschaft fü r Anthropologie inVetr indnng m trete n. Erhofl tohie rmehr Unterstützung zu finden als in S t.Petersburg . Me l u ncuthe tte in St..Petersburg der K. run . Geog r. l ies chefte inen größeren Be richt über die Gesetze des Rh hmm

und der l lermonise tion der russischen Volksli er einere ieht. Er hette den Vorschlsg einer Expedition sur

%ntersuchnng der Volksm usik gemacht. Al le in dieGet)gf tl phlß0 hd Ocscllschnft stim m te n icht m it denAnsi chten Me lgnnovzs übere in ; die E xped ition zur

Erforschung derMusik kann n icht zustnndc. lnMoslm n

fund er gunstigcren Boden , wenngleich eine musikalische Es itinn sus Mangel en Mitte ln eich nichthewerkste ligon ließ.

M . wer ein tätiger Arbeite r in der cthnogrephiv

rohen Sektion der Gm ellscheft.Am 19. Mi n 1893 ist Mc l g u nov , erst “ Jahre

nit. en einer Lungenentzündung dahingcschiedon, zufrüh für se ine Arbeit und für seine Freunde. inse inem litererisohen Nechlell fenden sich :

1 . Noch nicht veröfientlichte Volkslieder.2 . Nicht gedruckte Aufsä tze aber russischenVolk»

geeang und russische Kirchenm usik.8. Eine Überse tzung der Rhythm ik \Vos tyh e ls.

4. E in e i once Lehrbuch der Rhythm ik nut setreichen Noten iepiclen.

6 . Le hrkursus dcr,Tmhnik des Klnvicrspiels.

ti. Rhythm isehe Ane lyscu musikel ischer li len iker

(Bee thoven, Chopin, Liszt, ti linke n. e.

Die m ueikulrsch-cthnogrn hische Komm ission derethuographiochen Abte ilung er Mm keuer Gese l lschaftwird den Versuch mechen. den Nschleß sobsld wiemögl ich baren 'hen.

Auf den lhlilfitdes von usgchenden Aufse tzes von

hl n ll low: ‚.Melg nnows Anschenungen über den ruesi«schen Volksgeseng “ kenn ich hier n i ch t e ingehen,we il es sich um theoretiscb musikelischc Auscinendorsetzungen heudelt, d ie ich nicht wiederxugeben imo

stendc hin.

19. A . W . H erkovn Al trues i sehes Le he n , e u fGru n d le g e von (r ussi scher&

ß&l i ne n g e

sch i ld e r t. (8. 92 bis r blu ll d ieserAbhendlnn

gfindet. sieh im vierte n Heft des he

tretfenden uhrganges 1903 . (S. hie

Diese umfangre iche, enßerordentlich fle i ßig sus

genrbeitete Abhand lung bietet euf G rundlage eineseingehenden Studium s der Bylincn ein vortrofllich

geze ichneten B ild des e ltnnu iw hen Lebens. Mit demNemon ,.By l i n e " beze ichnet m nn eltrussische epische\'

0 lksgcsi ng0. meist hist orischen Inha lts.

h ie Mehrzahl der Forscher int der Ansicht, «laße ls G rund lage d er Bylinen gvechiclntlichct

'

l'

st4umhon

Neue Bücher und Schriften.

'

n e. Die Verfasser der Bylinenheben n icht den Stud der Bylinen gn chefien‚ sondernsie haben im Volk verhmitete poe tische E rz i hlun n

en bestimm te historische E re ignisse enge liedert. lie.

lfiufigcn Gegenstä nde der Bylinen, due rte, wo sich“

0 Em i se der Bylinen ehepie iten, untc n sehrverschi e onen Einflüssen. Darunter nehmen ie Ein«(im von se iten des Lebens ke inen d ie e rsteSte l le ein . Dersns entsteht d ie Sehvrisri

_sit, uns den

Bylinen die jenigen Züge euesnscheiden auf derenG rund men irgend e in bestimmtes Bil d des eltr ussischen Lebens zeichnen kenn.

Vor e llem m üssen d ie unte r dem E influß der

rerischu E rzeugni

I n we l ch e r Ge end u nd e n we lch em Orts i n d d i e y l i nen en t st e nd e n ?

Die russi schen Bylinen sind in sehr spi terNieder»schri ft euf d ie Jetstse it gelangt. W en ige site Au fze ichnungen re ichen bis über des 17. Jahrhunde rtzurück. Die grö ßte Anzah l der Bvlinen ist unte runseren Au “

'n im 19. Jehrhundert mode brichenworden. i hrend der len en Zeit. d ie eltenBylinen nur in dem Munde er Si nge r lebte n, wurd envn:l e inze lne L ehenszüge hine ingeweht, die sehr versch iedenen ?.e itcpochen und verschiedenen Örtlichke ite n en ehörten ; somi t ing vieles von dar um rüng »

lichen An ege verloren. %Ian m uß dehcr in lienutzung der B linen sehr vors ic htig sein . men m uß

das s"

ter in ne ll linen E inged rungene ausschließen.nun sind die ylinen entstanden ? Di e m y t h0 v

log i sch e S chu l e ( Bußle j cw , Afs ne sj ew.

0 . M ü l l e r ) führt den“

Ste rn Te il des 8tofiee de rBylinen und die in den ylinen vorkomm endenNomensuf des tiefste Alte rtum der lndogcrrneuischen Sprechezurück und findet in den historischen Nennen derStädte. Fürste n und Helden späte re Vori nderun en

der ursprünglichen Mythen. Die h i st or i s e 8

S c h u l e M e i kow , Bnßl n j ew in einze lnense iner Arbe iten , K v e e chn i n —Se m e r i a , De s e hoke w i tw h ) stützt sich auf die Namen in den Bylinen, d ie leichzr iti euch in den Chron iken vor

kommen nntl verlegt ie B linen in des 10. bis 1 8. Jahrhundert. Die n e u e s t e n '

or

W . G . Mi l l e r . S h d e now , C hn l a n s k y ) ste l lene ine Re ihe Umnrbc itung en e inen und desse lben Bylincnstu flmu fe st und sotu .

‘n diese Umurbcitun in w r

whimlmm hip-c hen ; doch linden sie in g e ichzeitigen

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Neue Bücher und Schriften .

Texten vorzügl ich dio Zuge de. l a hie 17. Jahrhundert.. W enn m it von der Auffau nu der mytholmziw hen Schule nbeioht, eo spie lt eich Lohan in den

Bylinen in dem großen Reume von echt Juhrhnnderlen( 10. bis W .) eb. Fii r um in en wichtig. m erm itte ln:m an ente tand der ei gentliche Ke rn dee run iwhenEp m. wenn m die echö ferieche Kraft um lcbheltesten, wenn wurden die ylinen e rheitet? Menmn ll zum Fachste llen der Z eit die A erltu mkeit nafd ie ü rundtaleochon denInhnlte lenken ; solche sind dieKi m de m it den 8leppennomeden, inebeeondero mit.

den etw a. dme Übergewicht Kim (hie zur zweitenHäl fte dee 1 1 Jahrhunde rts ), die Zugehörigkeit T eohe rn i 0 1 7 5 zu dem: rou ieohen Stä dten (bis zur zweitenl l i5fte den 12. Jahrhunderte). die Fre theil Nov:gorode‚d ie l lntwichelnn

gder

'

nn m en Pi rfnhrten auchJenn alem , die o ung dee rnu isc en Re lohee aleeine M a lentnme elle. du weint nur auf die vor»

ln0 ekeuieche Pe riode der run inohm Genehiohte, imheeondere na! du 12. bin 14. Jnhrhnndort. Um disco1 1 meinen Anecheuu zu beuhl tigen . muß mene die Tetu chen und e inen der Bylinon hinweieon,d ie m it n hrih liehen gee°hiehtlichcn Aufzeichnungenübere inetimmon.

Auf die W icdergnhe der vielen Einnelbe iepielem üu on wi r vnrzlnhlcn.

Die Geographie der Bylinon um faßt faul. du nme

rou ieche Lu nd, d . h. bis en dio Grenze, die dnrc die

E who der'

l’

eilfün ten genetxt wurde. An eildruu io

ne n KernenW

H :wir: Podol le n (Potylz) O u

l i t uoh gowö'

ch vere in igt m it dem wolh ninchen[n ude unte r der Beze ichnung Wol

gru -( lel i Kiew

m it dem Dnjepr (oft nnnnt Poh olmioder dem Plon e Polen ni ; Mo row oder Mn r om ‚

die Sta ll. an dem Klum Denn . die früher nachMo r ov i i e lc oder Mu rom e e h genannt. wu rde,T ech ern i g ov , P n tiw l nu r. In der m ittle ren ZoneR ußland. v ordnm err ihnt : Kon taohow die W äldervun B rjßn e lc. d ie Kn l i kowebe no. 0 R

Li ee n.

nech “ erten zo Tv e r , Sm olon ek . S ee be e imnö rd lichen Rußlnnd de r Techndoeoo. Yukon . “ m e n ,

Now go rod um Wolchow (W olchllu ll), L e doge eee‚Non e , 0 re eohek (jetzt 80hlüu elbnrg), daeW irjanecheMeer (finnieoher Meerbueen) .

Von n icht rnu ine hen l i ndern und Stä dten

Dunkm lllern vorzugu veiee Lot i non d. i . l.e t ten£enennl . Daher l tu nm l der L e tyn n e r W eg (ano

tijwhkor W eg genennt)‘

von dort werden LM anche

Hengste lu ngen ; oft werden euch die Kore len ( ore lu)und die h dli ugigen Technden (Technd) erwähnt.

Von w e e l e u rop i i eehe n Gegenden in denBylinen beknnnt Schweden und due dänische 14 nd ;nn Frankre ich erinnert der fll n nliche ) lnndechcnk

, l’ r i e i n‘

von denn eine elle Schri ft redet.

Arabien. l l len au deri man wohl echlicßen, «laß alleOrte der E ntfl ehnng dor Bylinen nicht etwa zwei oder

i i

drei Punkte Rußlend e , modern echr verechiedeneGegenden waren.

Der Vorfnaecr echildert dee e ltrueeü ehe heite n infolgenden Abieilun n : e) D e e w i r t ee h u l

'

t l icheL e be n i m e l te n $ußl e n d (Ku n. l l. 8. 51 bish) De e G em e inwe ee n (Kup. S. 79 hie "21 ;c De e Fam i l i en le be n (K.

BI V dee 4. l leltee dee

uhrgenge 1903 8. 1 bie b) ; d) e e re l i g i öse Le h e n(Kap. 6 an 4. ileft dee J ge 1 903 . 8. 6 hie

Be nind eehr enz.iehen e und bemerkenswerteB ilder, die der Verla-ner eu! Grund dee Studium derelten rueeieehon Bylineu entwirft. Nur ungern nehmeich deren Ahotnnd . ein Iloferut deren zu gehen ;e llcin ein befriedigender Bericht e ine zu nm i engm ichfü r d ieee Z eiteehrift‚ und ein i nne r Bericht ist nichtmögl ich.Vielle icht . deß eich en e iner endercn Ste lle dee

Archive eine euefhhrliehe Deu te llung lie fern lellt.

20.türkischer Text mit m eiecher Ehem teung.S. 1 18 bin

DerVerfueeer wei lte im Somm er 190 1 in der Sü d“Soteehi em kantoni echen Ufer dee Schwarzen Ne em ;hier m einte er di e Bekenntechnlt cince wande rndenMueikcre eue Konetantinope l, cione A rmen ien P e t roe i e n e. cince Maouco von otu e 66 Jehren der inKonzetnntinopel geboren war. Bevor der h!ueikentSat-chi e rre icht hatte , war er in vielen Orte n derenetolieehen Küete Kleineeienm wie en der heukeeiwhen Küste weeen. und he tte in den Ke lleehi ueernvereehiedeno ollu liede r‚ türkießho. gricehieehe , erm u

nieehe u. a. ent" der Phgehennonihe ges pielt und m it

meiner hohen . eher m i lden Tenoretxmme u ungen.

DerMuai lrent heaeß außerdem eine echr‘ll'

tlic e Sonimlung von Liedern, eowohl von Volkeliedern. e le euchvon Knuetlied ern der vereeh imionetau Völker , Vor

nilu n türkit und griechieehe, [m er erm eninche,inieche, hulge rieche um . Er he t d ieeelbcn wi hr end

dee nenn Lebone eeemnmlt ; eohe ld in Kem te ntinope?ein neneo Li auftaucht. echre ilvt er ee nied e r.oder ee wird ihm von eeinen mueihnl ischen Fre undenniu lergu chrioben. Der rö llte Te il d ieeer Lieder ietn icht gedruckt, und in onetunti nopel viel leicht nur

gel;g

entlich bei einem Hueiki rounde oder Si nge r zu

n en.

Auf denW unsch dee lr'erfaeeere echrieh der Si ngerPe t roe i nn e 20 echt türkieche Volke lieder. und eu erden Text in arm enincher

'

l’

reneekription, die nech derrichti Meinung dee Si n ere für die türki sche

viel gee igneter iet, die eroblechen Bucheta u.

DieLieder eind eebr interessant ; e ini ge derselbeneind Verianten von Liedern . die Ku n e e c h in ee inen

Proben der oemnniechcn \'olkepoet ie (Budepeet l889)

herausgege ben het.Be u nd 2 1 Lieder m i t ihren Noten und eußcrdenn

der türkische Text m i t r u e e i e ehc n Buch et e be n .

eowi0 die russische Übersetzung dazu ebgedruckt.

2 1 . Verm i eoh tee. (S. 156 hie[wen Koetolow elt i:De r ll i rn mol i e h r t ete g

im Gou v e r u em e n t Je r oe l ew. 156 hieIn vi elen K re isen dee (i onrer nemente Jam elew

haben eich eberg li nhiaehe Sitten und Gohr'

euch0 er

halten , die am l l imme lfehrtetegc zur Auafllhrunghemm en.

lm Kre ieeRyhitu lr gehen die ion an Leute Jüngl ingo und Jnngi rnnen. nach der Bon n nu de: Gottad ienetee auf den oder führt e inejunge, chen ebgehenene l l ir e und e inen l°licrhnchenm it eich. E in ‚oder eteekt die B irke in re in Acker»fe ld , uni] dann wird der l'licrl mch0 li genau en. Die

26 0

Page 231: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

Neue Bücher und Schrifte n.

we t. Moeke u 1908. Beeprochen von A. M e k e im ow.

(8. l t!) hie

Die Ku reker 8 em m lung (S horn i lr). ListMe tc r i e l i e n nu r E t hnog rap ln e d e e Gou v e rn em en te K u rek. Z um Druck vorbere itet von W . Iteeanow. Hereu9gegeben vom 8tat. Amt dee Gouvernemcnte Kun k, unter Reduktion dee Sekretäre N.J. S letowe rchn i kow. Kurek 1903 . 1 16 S. Bee prochenvon W . M-n. (S. 182 hi e 183 . S. 183 hie

E thnog re h i rc h e A ufr i t ze i n Ze i tun g enu n d Z e i t e chr [ t e n. hieNe u igke i t en d e r e thuog re ph i echcn Li te

re tu r. 197 hie M )

23 . Chronik. (S. 200 hie

Juhili nm der ‚ Rn e e i ech e n Z e i t un g. (8.

Ale x e n d e r lwa nowi tech Ki rp i tm hn i hovrist am 90. A

aril 1908 gestorben. Er wurde im Jahre

1 846 in ” neu geboren. erhie lt w ine en te Auehilduugim I. hloolreuer Gymneeium ‚ um denn die Univereitütin hloelneu eu ln:uchen ‚ wo er iuebeeondcre unterProfeeeor B u e e l e iew eeine Studien mechta. 1870

erwerb er eich den rgred . 1879 den Doktorgrad. Er n eeine e hr t i t i g lre i t ele Dozentan der Univereiti t Ch n r hnw , ging dann au f die neurueaieche Univcreiti t 0deeee , und denn 1878 auf dieUniversi tät Mod e n. Zuletzt hatte er d ie Ste llungeinee Koneerrvetaore am Rumi neow-Mueeurn (Abte ilungfü r m rgeechichtlicho und ehrietliche rueeieche Alte rttimer ; von 1908 eb wer er Bibliotheken Er vertei ltedie „Poem e t e d e eLom bard i e chen Cy lrlu e

'

ferne r den hcili Georgi i und c or‚ den Tepferenund eine ee e erehhalogiecher und ethm gre

phiecher hhendlungen. Er nahm lebhaften Antei len der Reduktion der nrchi ologiechen Nechrichten undBemerkungen (Merken en den Sitzungen der biblimgraphischen Geeol und der erehiolog iechen Gel ßlhchnft u. e.

Der Ven torbene war ein Menu von eeltencrHerzeuegüte und Arbeitetreud igä

rei t und etete bere it,underan zu helfen und eie bei 1 m Arheiten nu unie r

etr'

rtecn. hette einen guten Einfluß eui se ineKemereden und die lern ende Jugend .

Für et W i l te eh e el nw N i kol e iewi te c h T e e

n i sch en iet em 26. Apri l 1908 in Pnri e geetorben.Der Ven torbene , der re iner Geburt nech den

höheren haufm i nnieehcn Kreieen hörte , wer gleich.

t eitig ein h er Lichhe r der ruen echenEthnogrephie. wer re inem Berufe auch In g en i e ur,hette vernchiedene Ste llungen en den m ee iechen Ein n

hahneu und bete il igte eich gle ichze itig en verechiedenenheuim i nniechen eowie en Beni nufiernehmun n ; eeit

1890 bogecn er eich für die Ethnogrephie landszu intereeeieren. Im Jahre 1896 ließ er ein Progremmzur Sammlung von ethn bischen Nechrichten überd ie Beuern Z entrelrußan drucken ; g

l:ichu iti g

ündete er unte r eeincrn Nennen ein Pn ret ree u fürthuogrnyhie, wo ellee ethnowephieohe Mate rial eu

eemmenßneßcn oolite. DurchVermrtte lnn d icree ethno«phiechen Burem ließ der Füret e ne

gre hieche

cgeueti nde eulknufou und ethn phiec e%xlm r

cionca unteretüteen. Ani Konten ee Bureten wurdedie Arbe it Pop owe ‚ Die

° rn ee i ec he Vol kem e d i z i n “ herum ben. G leichze itig wurde aufeeine Bod en zur lerne be andern W erke ge

echritten. In ee inem Nechln eollen eich e inige ethno

greph ieche Ahhandlun ge funden habe n.Er hette eigen Ich d ie Abfl icht gebebt . ein

ell meinel Programm für ethnogra hieche Untereue ungen durch Verm iltclung der et nogrephiechenAbtei lung der Moelreuer (i eeellecheit euezuführen.

A l le in d ie räum liche Trennung Peten hur e und Moeheue, cowie enden Urneti nde, hinderton ic Ausfüh

206

rung. Deehalh gründete der Pri n t den e th n o

gr e nh i e ch e B u r e e n in S t. Pc te r e h u rg . lmuhre 18% int in Pete reburg nut den Nennen denPun ten eine Ru lechnle gegründet we rden. 1900 wer

der Fii ret Generu lkomm ieeur der rueeieuheu Abte ilungnet der l'eriecr Aueete llung.

Je n Ke r low i t eoh , polniecher Lingniet undFolklorist, ete rh in W ar schau.

0 . Le rch i e Puec hk e i t i e. ein unerm üdl icherSemm ler lettiecherMärchen undÜberlieferungen, ete rbnm 1 7. Mär: 1908.

Baron W l e d im i r G u et. T i c eonha u n n ,

Archiolog undNumiemetiher, eterh em Februar 1902.(Neb e l cfr. im A rch i v f ü r A n th ropolog i e ,

1904. N. Bd . 11 , S. 151 hieDer 1906 b e vorete he nd e Il l. e rch i o log i

echo K on g re ß i n Je he te r i noe l ew. (S .

Der hietoriech-erchi ologiecho B e e i rlrehou grcßi n

'

l‘

wcr 1908. Die e thnog rn h i eche Ahte i lunaufder landwirtecheftl ichen Ancota ung in OroL(S 2095

D ie Putec hore -E ep e d i t iou u. n. m.

l thnozrephieche Bundeeheu 1908.

Nr. 4. (MX. Buch .) Machen 1 908. 201 8.

2—1 . A. W . Mothe rn Alt rn ee i echee Lehen , nu !G ru n d d e r B y l i ucn g eec hi l d crt. (Schlußr

‘l

,

er

2i7m

)8. Heft begona Abhandlung . 1

u

25. G . K . Potu la r De e K i rchen von 1 2 Pe rsone n. ( Sch l uß. Zw ö l f A c c u.

26. J. N.& hmekow : l lochee iteg ebr i n che u nd[( In e l ie dor d e r Be v ö l ke r u ng d e r Tor ehor fie te em W e i ße n Me e r. bisUnte r den Bauern und “where der Tere lrcr

K linte gi lt denHe iraten ale unurn imglich notwend ig.

Die Männer treten im A lte r von i m 25 Jehren , d ie

Juugi reuen mit 1 6 Jahren in die Ehe. Die Verheir&teten Pereonen etchen in höherer Ach nie d ie uno

verhein te ten. Die q crheirate ten wie re in wilderEhe Lubendcn werde noft ve ttet. Von den n ichtehel ich Verbundenen, aber doc m eemmen Lebendenengt man : ‚ S ie fürchten nicht Gott, echenon eich nichtvor den Le uten , beim letz ten Gericht werd en ein zu

ew iger Qual verurte ilt we rden“. E ln'

elicho Untreue inteebr häufi

g; man eicht die geechlechtlicheu Bo

ziehungun e icht en, überd iee wi rd d ie Untreue derFreuen enteohuldigt durch die oft 1engdanerndo Abo

weeenheit der Mi nner.Be i der Auewnhl der Mädchen wie der Männer

wird eui gute. Äußere viel geg|eben, doch wi rd euch

W ert dure u i ge legt. daß du: m ut gut wirb chnfteukenn . Mädchen m it hiieem . u

rnkiuchci m Churelrte rfinden ke inenMenu , dagegen Mädchen, die e inen utenCharakter haben und gute Arbe ite rinnen eind, ndcn

le icht e inen Menu, euch wenn ein bere i te ein K indhaben.

Mädchen , d ie freiwi lligund nementlich in Gegenden, wo Seh en (Roekolnihi)eind. leben sehr geachtet. Von ihnen hei ßt ee . eie

werd en in j ener W e lt in we i ße Kleider gekle idetwerden.

liewerden von denMl dch0n ellerlai elmrg liiubisd wKünrte in Anwendung gebracht.. um den Namen ihrenZukünftigen zu erfahren., wie auch count in Rußland.E igentüm lich iet die Sitte, em Sylreeter o der W eibnachtnebend mit einem friwhcn ( ie lficlr durch denDorf zu gehen. Der Name des erste n N ennen, demmen hegc et, iet der Nemo des Bärul igremr.

Ann e Meriä Selmte und Fürbitte ( l 'olrrow)gehen d ie üdehen , b esondere gu t g ekleidete, in die

uni die Ehe verzichte n.

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2 16

K irche. etolleu vor dem Gotte ehild Kerzen en! und beten,de ll eie unter die ‚ l i e n ho' kommen , ebeneo em

Tugo der heiligen l 'ereekewie.Späte Mei n ten eind eebr ecltcn ; auch dem 40 .Jnhm

zu herrnten gilt für eine Sünde.

In früheren Jahren epielten bei derVerlobung d ieEl te rn eine beeondere wichti ge Rolle, jetzt ist duenden we rden, die Ehen werden oft euch gegen denW i llen £r Eltern gewhlou ou.

Bemerkenerrcrt iet die Bitte, vor der eigentl ichenVerlobung , d. h. vor dem Fre ien , sich gegonevitigPfünder zu gehen, um geg en eine etweigß ahecblli gigcAntwort gesichert zu eein. Der Menu gi bt der Brauteinen Ring , dee Mädchen dem Mann ein Tuch. DieVerlobung , den Anhelte n oder Fre ien wird durchMänner c '

ite t ; der Tenfvute r Pete) dee Bri utime und or Elte rn Bruder eind iwerhcr. ö iud

( ie Elte rn einveretenden, eo wi rd vor dem Heil igenhi ld e e ine Lern oder e ine Kerze angezündet undchute i. Die tern reichen dem Fre iwerbe r dielead der h

m irrcrber eteekt der Brent den Ring eu

den Bin er, die Brent übe rgibt jedem der Fre iwerbere in Tue ein Tuch erhielt nach der Bri utigum . Der

um Vorgung heißt Bukobitje , d. h. eigentlichln nd euhle g .

Am Abend dieser Verlobungetegee vereammcltdie Brent e lle ihre bekennten Genoeeinnen ; er werd enallerlei Spie le vorgenommen, die Brent e rwartet dennihren Bräutigam , der ihr aller lei Klein igkei t en mitbringt, eich eu ihre Seite setzt und m it ihr epielt.Am anderen Tage findet d ie Berichti ung (Smotrcnijc)der Braut und rhree Bensee ete tt. ersche inen demd ie Fam ilie der Brßuti me und vi ele undere Pereonen.

Die Mädchen eingen ochreite und Tenelied er. DerBräutigam bringt ebermele ellerlei Geschenke für dieBraut : Stoffe, Schuhe. 8trfim ic. Kl mme , Spiegel,Se ite nu r., fiir die nuduren Mi hen eher lm kareren ,

S innen und Konfekt. Nech dem Fortgeng dee Bräuti

gnme kommen d ie li legeweiber und [engen en zu

ein n und d ie Schönt dee Mäd chen zu bekleg en.

Du ur bekommen die W e iber Geechcnke und leh nen.Der Verfaeeer führt die Klegelieder en, ich kenn

dieselben nicht W iedtAm Tag e der 11 m it (um hl u5 ten dre i Tege

euch der \arlobuug ) wi rd die Brent rüh em morgenvon der Matte. eckt . Die Brent bittet e i neFreundin. ihr ein ed zu bere iten. mit beeondenmW orten. Denn gehen elle ine Bed ; doch muß eineltee W e ib dem eingeleden werden, die er ren teht.die Brent vor Behexung eu echfrtncn.

Aber ube ist eebr verbrei te t unte r den l leuerudieeer li ste . Men hält die l lochecit fii r e ine ge

e ignete Gelegenheit, die eich den bn“recn Ocirtern zur

lhnmiechung derhietet ; de rum m uß men dee in e

Peer behüte n. In'

edcrn Dorte eind eltaW e iher. wei e

due veretehen, u ohne deren Teilnehme findet ke ineHochze it ete tt. Nechdem die Geee llechui't der Mä dchendie Bedeutuhe betreten het, wendet d ie alte Fre u dieonen c i nder der Brent euf die linke Sei te, legtin den rechten Schuh und eteckt in den Stu rm

dee Gewendee zwei hie dre i Stecknnd eln und eine Ni hone.c ohne Ohr.Auße r der Braut muß die elta Freu euch den

Bräuti vor den böeen Ge ietcru echii tznn (run isch( istm due geecbieht ‚ indem sie ihm e inen Gürtelum den neckten Le ib bindet und W eche en de e Ile!»kreuz klebt. (Alle orthodoxen Run en trugen von

Ju nd eul en einem Schnürchcn ein kleince irren: nur

11 eo.) Bei e llen dieeeu Proneduren. d ie m it Brentund Bri ntigem vorgenommen werden, mnrm eln diee ltcn W eibe r Beechwürungelormcln , Welche der Verieeeer leider n icht ert»hren konnte .

Neue Bücher und Schriften.

let die Brent in Neue zurück kehrt, eo wirdein von der Mutte r em lungen in ein Zimm erführt, wo die Ven un$techel t m it Geschenke n en!

'

c Brent werte t. Die Bre nt eetzt eich nnd em li e gtdie Geecheuke und die Mädchen ringen den ri ntige rn en. Nech indem einnelncn l.iede etcht die Brnutauf und vernoi eich denkend. Nun erecheint dereog . Scheffer ri nti mefiihrnr) m it einer Laterneund Gebäck. lr.r etul t eich vor die Brent und begrüßt ein m it bestimmten W orten, wobe i er die Brentele Füretin , den Bräutigurn nie Pri n t (kn

iu ) beze ichnetDie Brent m uß etnhcndcn Fußes die l.lqrrüßung uno

hören und muß ihre n e igenen Sche ll er ebenfallem it. e iner h teruc zum Bräutigam eenden , um ihnzu begrüßen. ehrsam feierlich. Dunn kehrt er zur

Brent zurück, wodie Klegegceirn [ortgceetzt werden.lnebmomdere klagt und warnt ie Brent, indem ein

von ihre n Verwendten Ahechicd nimm t.Nach beendi Abachied bekleidot

'

man d ieBrent m it ihren l laehze itegewi ndorn, nutzt eich zu

Tieche und w ertet due Komm en dee Bräu tignrne.Be im E intritt dee Bri o s et cht d ie Brent

eu1. etcl lt eich in einen und bcnhuchtot den1£ri uti m . Tritt er m it tfl ib1icbem Antlite e in, eo

wi rd Ehe leben fröhlich rein ; het er einen trübe nB l ick. eo wird due haben n icht gut sein.

Denn läßt men den Bri utigem eich en den Tischecteen und gibt ihm zu eeeeu. Zwe i Frauen fii hre ndie Brent eur dem W inkel, etel lmrsich hinter eie, betenmit ihr. und begrüßen der R eihe nech alle Anwesenden. Der Bräu t1gem muß eu1etehcn und ein Lied he reengen.

Denn trinken elle Breuntwciu, den die Schnflcreinechcnken , euletet die Braut und der Uri ntigem.

Der Bri nti_

trinkt dee ge füllte Glen uns , legteinen Ring inciu und eteckt deneelben der Braut anden Finge r. Die Brent nippt nur von dem B renntwein. ihr Sebuflcr leert. due G len. Die Elte rn gehenin ein endcrce Zimmer, wodie Brent weinend Abschiedn imm t. Der elic ia gebliebene Brä utigam wird von

Bri ntignm . Der Bräntignm m uß die Bu nt m it derBand enh u en, eher n icht m it der bloßen eenndwm it einer bebendnchnbten Hund. E iner der iloehwitp

der d ie ( )ben nfeieht bei der Hochze it [fuhrtrneeieeh Tyn i teky gem nnt) . m uß den Sch le ierKitten nnd euch überzeugen . ob es die richtige Bu ntint, und dem fingen die ) li d chen. Die Lieder wend ennich in Sehitnpiworten g egen die Froiworhcr, doobist der lnknlt dea d -ig , de li er hier n icht wiedome

giba i we rden h un, die Fre iwerber rind uber

rüber n i ch t nngehnlten .

De nn hen Bre nt und Bräutigam in die Ki rche,d ieBrent“) rer vorm , von denen eine r uni dem Keplee in in e in wei ßer Tuch gehüiitee Brot träg t. DiesenBrot hei ßt a nnnik. Em m dcm S chnfler trügt einfür die Braut bestimm te n Ileiligenbild ; der Obernnineher trägt den Heiligenivi ld dee Bräutigam . i rgend'

emnnd u nion ein Pl ke t Hochze itnlrnchen‚ die in derim ho verte i lt we rden. Die Bu nt ist durch Schle ierverhü llt und muß immerfw t nich vm eig en. Menachtet darauf, de li die Bu nt el le Schwe llen m it demrechten Fuß m en t üben chre itet und en! dem Fußteps

ich (oder dem Tuch) n icht mit den ga nzen Fü ßen,non em nur m it den Spitzen nicht.

W i hrend der ei ntlichen Trauung beobwdie Verwa ndten die

'

erzen, welche über d ie B rentund den Bräntigu n .hniten werden. W enn die

Kerzen gut und gle i müßig * brennen . 00 wird duhabe n em gut« ee in: brennt eine Kam whoe lle re in die ande re , oo wird der Be treflende früher eterben

Page 233: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

Neue Bücher und Schri ften .

W enn in den Geeichtern der Bre nt und dee Brl nti

gu n: eich rote Flocke zeigen, eo rind ein verhexter Schutz vor nicht gut.Noch der beendigten '

l'

n unng wird der Brentdu ih n in zwe i 26 fe ge dachten . und man eetzt

ihr den Koplpntn der Brnu (Powe inik) auf.An. der Kirche ht man in den Banndes Bri uti

m s. Vuter und utte r dee Bri ntignme erwerten'

c Nenverm i hlten m it Brot und Se in, mgnen nie m ite inem Hei li genbi ld und bertreuen ein m it l laferrnehl.Anfang! bleibt die Brent noch verhüllt eobeld d ieVerwnndten eu chienen sind, entfernt der Oberenfscher (Tyeei tnk ) den Schle ier. ) lnn setzt l ich an

den Tiech. nur e jungen Mädchen coteen ei ch n icht.man i ßt‚ trinkt Tee und Brnnntwe in , während diejungen Mädchen imm erfort ein en. Noch Beendigungdee Mahlee verte ilen die Brnn tern Geecheuke un dieVerwa ndten des Bri nti me. Dann gehen die me inten(i i-te fort, ein kle ine r re is ble ibt zurück, und menbere itet (fir die Nenvermi hlten ein Lager in e inemleeren Zimmer oder in der Scheune ; dann mußdie jungeBrent (Molode) dem Bri ntignm die Stiefel um ziehenman het früher Ge ld in di e Stiefel gelegt ) und denriintigam bitte n, daß er ihr «h abt , m it ihm zu

echlnien. Die Fre iwerber wecken um anderen Morgend ie jungen Eheleu te , und führen ein zur Schwiege rmutter (hl utter der Free). Hier verunmmeln eichcharmain elle Verwandten und werden bewirtet. Amdritte n Tage begeben sich die Neurerm i hlten zu denSebaflern, zu dem Bu ntführer und den nnderen Verwund te n‚ man feiert eben Hochzei t die p ure

W oche.

W er die Brent bieher unberührt. eo beschenktder Bri ntignm die Filter im enderen Falle gibt esVorwürfe d ie jnn wird eprü t l Dochint rn bernerlwn, un%inb lick dnrnn’i da die Mornl iti t. n icht rohr hoch nicht und der Verlust der Jufricnlichheit e ine eebr gewöhnl iche Em heinung i

Neun eehr eelten Vernnh n nng findet, re iner Freuirgend welche Vorwürfe zu wwhen.

27. W . J . Btopenow z Ab e n d v e ru mm l nng eni n d e n Dörfe rn u nd d ie dabe i g e en ng e n enVol lu l i ed er. (S. 69 bis

Diese Lieder werd en '

etzt noch T echu tnccbk i

genannt. doch int im Vol 9 diese Beze ichnung n icht.clcnnnt ; man nennt sie e infach Dorfg e s i n e oderl l ort

'

l iodor. Die Lieder wurden m e iste n. 0 ne Be

g leitung oder mit Begleitung einer Z iehhnrmon ikngesungen. Der Verfn ner hat die Lie der inschiedenen enden Rußland; (S our . St. Peburg. Neu gor ‘

Moeknn, Tri er und Jnroelew) gemmmelt.

28. Vem ioehtee: (S. 99 hie l 29).F. Ron (Cohn ?) z Volkel i e de r an. d em r ect

l i che n S i b i r i e n. (S. 99 binA le x e i S m i rnow: Volk s l i e d e r an. de n

Fe hr ik e n d e n Gonve rnem e n te W lad im i r. (8. INbis

A l. Fl. S c hol ev : De r 4 lüc b t i g e Soldat.E in Volknlied im Gonvernement W ologda, nufgewichnet von A. l°

'

l. Sobolew‚ (S.

l '. Di lnhoreki : De r Feet tng M e r i i Sc hu tzu nd l

'

ltrb i t to ( russim h Pokrow) unte r den Bauerndoc l )winizker Gemeindebezirh (S. Nneh derAneicht der Bauern dee |Nrinizlwr Bezirke im li n-inelimlcikow (Gouver mment W e lug dn ist der I . Oktoberder F e cttng .\l n r i i Sc hu tz u nd ü r h it te (rnn iecltl’nhroW ) für e l le Ve rlobten sehr bcd eutnngevoll. Jed eBruut h ot el um Vurebcnd du 0 hlu bere : ‚ Bntjne chhnl 'olrrow Ba lenke me in l lnnptmit dem (Brunn-S chleier !

907

An dien en Tu pflegen unter den Betenden vieleBri nte in der im ho zu nein ; jede einnelne BrautOpfe rt ein Licht und betet. de l nie bald betreten undeinen guten Menu bekomm en möge.

Ei Hauevitter ntopien eu d ienen: Tege Moonin d ie “gen ihrer Männer und rechen dazu :„Batjuechke Pokrov l

" Decke uneere iitte wen n zu!Am 1 . Oktober gibt [ent ieder Better reinem Vieh

reich l ich zu freu en. Die letzte ( iarbc Be ier w ird gewöhnlich n icht anegedroeebeu , eonderu nech Hannegetag

en und in e inem W inke l Vor ein Heiligenbildgen t. um h ier bin zum 1 . Oktober zu bleiben oderm indoe teue doch e ine W oche. Denn wird der Unterin die Scheune getregen und ble ibt du clbet li egen.let der 1. Oktober herangekornmen. eo füttert derBauer m it. dienern aufbewnhrten tie fer nein Vieh ; erte i lt den gen1 en\

'om t in no viele Te ile, ale er Stücke

Vieh benutzt ; jedes Stück Vieh bekommt etwee undzwar vor der e igentl ichen T fütte rung. Naeh demAberg leuben der Beuern wi des Vieh eo gefütte rt,

somi t en ei ne etwaige Hungernnot leichter ertragenann.

A . 8 em euow: E in turkm e n inchee L i ed e n td ie E i n ne hm e von Gec lt -

l‘

o e. S. 1215 bin 1 27 .

Anfgeeehrieben in dem Orte ipien (On e AehaTcke) und im Buenieehe überectd .

A. Be rn e ncw: E i n e e rni nch e Be nchwörnnggeg en Kren khe i ten. 127 bin

29. K ri tik und B ib l iog re phi e . (S. 1 30 bin

A . J. De r inek'

: Die i-‘

em ilie bei den keukeeiwhen Be Biken. ersehen 1903 . 67 S.

Die'

er in rneeincher Spreche in W ar-nebn(2. Lieferung der Schri ften der Gese llschaft für Geaebiehte. Philologie und Recht:-kunde an der Univerv

ai tä t W arenhen) gedruckte Abhendluug int bere itefrüher deutsch en chicncn in der Z eiteehrii t für v org le ichende Rechtew i eneu nebe ft . Bd . 14. Be.

npmchen1von A. Me n im ow. (S . 1 46 bin

D i e l l en e i n d n etr ic im Kenkenne. 2. Lieferung. Die An fertigung von Teln ieheu durch d ieKurden im Gourernement E rim a. ‘

i tlie 1903 . 1 96 8.

l lernun egeben von dem Kom itee für Henninduntri e.

Boeprocghen von A. hl eximow. (3

N. Tach e rnynehe v : M i tte i l u nge n ü be re i u i c Di a lekte i n d en Kre ieen '

l'

we r, K l i n u ndMoe an. St. Petersburg 1 ‘JOS . Sammlut

:gsSbornik)

Abte ilun für m eeienbn Spreche un .itcretnrder K. A adm in zu St. Petersburg. Beeprnchen

von [H i . (8. 156 hie

N e eh ri chten (lewentiie) der K . run . Geogre ll .Gese l lschaft. Bd. 80. 1908. Lieferung 1 hin 3.eproehen von L. 31 1 . (S. 158 binF. D. Pe r vrov : D ie E p i theta in den ru nni

aehe n Byl ine n 1 902. (Ohne Angnbe den

Beeprochen von E. E .

S eehr iebte u éh wu t i j e ) d e r Goee l leehntt

fii rA rch i olog i e , e ne h ieh te u nd E t lnnog re p lnicen der K . Universität zu tieren. Bd. l it. Boepm chcl l

von A ch e ni ml )r. Ja eob e l i iöe-phy e iw he 1*Zp id em ie n.

An der In c rietriw mn P.xpertiee. (Der Botec in ik Inro >ee 110 3 . III. und 1 1 . Buch.) Be .

npro.wlne n von M. (S . 100 bin

Page 235: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

Neue Bücher und Schriften.

I nst itut ründct W urden wer. Es v er som it he ldl’iatzmnnfiäfvorha nden, während

{gleichzeitig die un

thropolc'

eohe 8nm m lung (krnu io og inehe und prü

historisu c ) in vcn cbicdcncn Abte ilungen untergebracht wer.

Um hier eine e inheitliche Ordnung hem stcllen,wurde nut Antrag S c hre n lrs das snntom ische Knbluett und du ethnogrnphische hiueenm zu einemMu enu m f ü r A n t h ropo log i e u n d E th no

g rnph i e , m r:ngswviee B ußlnn d e . vere inigt 22. Ohtober IMO). Der Akadem iker sc h re n k wo 0 zum

lüre lrtnr t ; den none Muse um wu rde der

phynih lisc-mntbemntiecb cn Klon e der Akndemio zu

gete i lt.Fre i l ich wen n d ie verschiedenen Te ile des hin

seum s räum lich in verschiedenen Gebi udcn getrennt.Durch Anbsu wurde endlich ein Raum für d ie Samm

polngic und E thuogrsphie Rußland. loblt noch.

Bthn0m phinoh 0r Te il.

Anfä nge und W schetum der & mmlungcn.

1 . Die Semmlungcu der Kunstksmmer vor demBrando 1747. bisUnte r den Erwcrhungcn Pete rs des Großen für

se ine Kunstknmmer be funden sich noch cthnogn phiechc( ä. FA wurde im Jahre 1 716 in Amnterdem«l ie Natural ien und Be riti tnnsnmm lung des ApothekenS ohn nngeltnuft ; endere Gegenstände Ru nen he ldh inzu. so insbesondere Objekte nun dem Nechleß desKuisen Pete r I .. 1 726, die uni Befehl des Ke inen derKnm tknmmcr übe rgeben werden. Im kle inen Peluiudes Kuieere. im Sommer ten von St. Pete rsburg,waren nni

s das Nstura'

en und Rnriti tenknbinett,sowie die B i liothek unte r cbracht ; di e m w Serum .

in von Bücher n und en eren ( ie netlinden erhie ltim

'

olksmunde den Kernen „K u n s t nm m c r". W ei l

d ie Semm lung nn Umh ang zunehm. wer sie neben 1 7 19in ein Home (K ikin) nm Nev eul

er gegenübe r och leübergciährt werden. S chließl ich wurde sie 1 727 bis

1 728 in ein besondere s. zur Aufnuhrne der Bibl iothekund der Kunetlssmmer bestimmte. Gebi nde auf

—Ostrow un bu cht.E ine besondere reichcrung eriuhr d ie Kunst

h nuner durch die (i egensü nde, die Dr. M e s se nec hm id t nm Schluß se ine r scht

ährigen sibirischenRe ise 1 727 heim gebrncht hatte . "ein noch owisse

Gegenstände . die Me ss e ruehm i d t sl. sein ’rin t

eigenhnn ba ue fuchte, wurden der Kunstkummer aufG rund e ines utechtens e iner besonde rs ernennten

Komm ission ( im Jshre 1728 ) zugewiesen. M e sse n

schm i d t sollte dafiir durch e ine Bezahlung ent

.clu'

uligt W erden.Im John: 1 73 5 g elangten uns dem Nechlnß des

Feldmerechs lle B r u c e beträchtliche Mengen Ch ine iserien in die Kunsthummer‚ und so we ite r m ehre resenden .

Für ein syn1ematisches Sammeln von .\lale rialfehlte eher noch jeg liebu Verständn is, tr otz e iner bisauf unsere Tnge gekommenen heruduchriltlichen lnetr“ktion von U. A. M ü l le r die in dem hier vorl iegenden ersten [left (S. 37 hin 109) abgedruckt ist.

Archiv im Aufl ia N. l id. VI

Außerord entlieh viel ethnogrnphisehe Gegenstandesus Sibirien

ginn eu auch durch die kannts ehstkiaehe

Exped ition 6 1 e r , ti m ol i n) sun Sibiri en iu «lieKunstknmmor.

E rwähnenswert ist. deli be i Gelegenhe it der sog .

E ishoe hs e i t nut der Neu e (m o) der Verla-irntung des zum Hofnsrrou degrnd icrten Fürsten ( i n i i t y nmi t eine r Knlrmi cki n due ethnogruphischen Gegen.sti nde der Kunstlm nmer zur Auu chm ll ckung derBe te iligten in Aue rueh genom men wu rden ; eswur densehr viel Origin» km tümo zur Musken de ge l iehen.Auf die Beschre ibung diese. sonderbsrcn und uwrbw ü rd igen Fet tes kann h ier nstürlichn icht eingegangenwerden uber churuhtcristiseh ist. dußdie Kunstkummernoch hfom tern nur etu m zwe i Dritte l der entlicheucnKostüm e zurück erhielt.An der Spitze der hluskerndenknmm iseim stand

der Oberj'

egcrme iste r W ol

x)n slty. Er s ol lte e in

lies Pn ehtvrerh herausge en , in we lchem durchllustrntion d ie versch iedenen Völker der Hochze itsfe in lichkeit Vorherrl icli t werden so l lten ; doch das

g;plunte Prnchtwerlt kenn nicht zur Aus fü hrung.oly n sky wurde h i n g e r i ch te t.Sehr hemerkeuswerten 7.uwmzhs erhielt die Kunxb

humme r durch folgenden Um stand. In damnligerZe itwurden r ie ilneh hochstehende Pe rsonen dam it anstru lt‚deli i hr Verm ögen konfisz iert wurde. Es geh e inebesondere Kunzle i für Kon fi sh u t ion snng c le g e rvh e i t e n ; durch diese Kund e i werd en diejeni genü egem ti nde, d ie sich für d ie Kunstknmmcr eigneten,un ges ucht und der Kunstknmrner zugewiesen. So

erhie lt unter nuduren die Kunstknmmer im Juhre 1741eine Anzahl chinesischer Gegenstä nde uns dem hon liszierten Vermögen E r n s t B u n n c.

Im Jahre 1741 erschien der zwe ite “u nd desMuseum Petropo litannm . darin e ine Beschre ibung derKunstsaehen. G leichze itig erschien in run ü ehcr, lll °

te inischer und deutscher Sprache ein i l lustrierterFüt durch d ie Samm lungen der Akadem ie . Derdeut1 ohe A i er hat den Tite l : ‚ Gebäude der K .

Akndemi e der issen schnlten. B ibliothek und Kunsthsmmer in St. Pe le rsbu nebst e inem kurzen An«neiger ' al le r du e lhst vor m udencu Kunst und Natursuchen, zum Gebrauch denj en igen, we lehe die Akadem iebesuchen Wol len“.

Auf bis 16 des 1 . l lefts des Shorniks ist einAuszug aus dem xiticrteu W e rke sb edru ckt ; dnrnusint zu ersehen , de li sehr merhu lt imo Suchen unfbewehrt wurden. Als K u r ios i t ät en hehe ich lu°h

vor : eine Jacke uns hlemecheuhnut. ein Gürte l derhe il i m Jung lre u von l» re tto angeblich ein M itte lzur .rleichte rung schwerer Ge urten.

Im Jahre 1 747, 8. Den emher, brach im Akadem ie»

gehdude ein_Brnnd aus. inwiewe it davon die e thnc»

gnphimhen Semm lnnuen der Kunstkamme r ge l itte nhen , läßt sich heute n icht genau festste l len . Naeh

Lom on ossnws M itte ilungen sol len die Semmlun en

s notom i sche r O b j e kt e , sowie die sihirise u —n

und chinesischen Samm lungen vom Feuer ze 1°sti irt

werden se in.2. Z u w u c hs d e r S am m l u n g e n his zur G run«

dung des ethno;:rnphisehen Museums, l 74 1 bis 183 7

(S. Ni.) Die uns dem Brands gere t%lcn Gegenstä nde

werden im obe ren Stock e ines he nnehhnrten Hauses(Dem idow) uu lg es tullt. um dem Publikum zug änglichzu sein. Erst im Jahre 1 766 kamen sie wiede r anihren alte n Platz im obe ren Stock des Museums

guhäudes.

l ies Anwachsen de r 8emm lun war sehr gering.

G . F. M ü l l e r üb ergab 1 748 der'

unstkemmer se ineSamm lung goldener. sillwm er, huple rner und eimrner

Altertiimcr uns sibirischen l i rähern , gle ichze itigal le rle i Gegenstä nd e der tunuu tischnn , mongol ischen

27

Page 236: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

210

und kfl nuüekinchen Kultur. Viele. davon in im Laufeder Ze it vernehwnnden.

En werden 1 764 erworben ehine.inehe und tat»ri.ehe Sachen an. dem Nachla ß de. in lrkutak ver

.torbenen \'

izegonverneun Lan g ferner Gegenstände ,d ie der W and-n t Je la t i t.eh im Aultragu der Alt.»

dem ie au. Peking mi bracht hatte ; ferne r u

.timde , welehe die'

.emdcn P a l l n. ‚ Gm e i n .

L epe eh i n und F a l ek geenmmelt hatte n ; 177 1kamen aleuti.che. 1776 ku r i l i .che Gegen.t£ndeh inzu ; 1 777 erhie lt die Kunetknmmer a n .t ra l i .e h eSuchen durch J . R. For.te r ‚ dem le ite r Cook.auf dessen zweite r Re ise. Auch ein Teil der ethne

'

.chen An.bnnte Cook . von der dritten Re im , 1 779,ngte durch Verm itte lung de. Gouverneur. von

li.mtschatka‚ Major Rehm . nach St. Petersburg ;war d ie. eine kle ine. aber .n.erlu ene Kollekti(m von

Sachen. die von den kürzlich erst entdeckten Sandwichin.eln .tamm tcn.

Im h nle de. Jahre. 1782 wurd e eine in gewi..emSinne moderne Neuerung e

führt ; e. werdenKoatü m it wi nhaernen öpfen und Händen,mit natürlichen Haare n und G lasaugen herge.te llt.

EineÜber.lebt über die lteichhnltiake it der Samenlungen der Kunetk.mmer lieferte 1800 Re laj ew.Reachre ibnng der Bibl iothek und de. hi n.eum ..

W ir können hier natür lich nicht über die einze lnen,in chronologipehcr Re ihenfolge verze ichneten Eingängeberichten.

18 18 wu rde die . .i n t i eche Kollektion dann neugegründeten morgenli ndiachen Kabinett übergeben.

Durch die Ergebniu e der rn..i.chen Re isendenund durch Geschenke von Privatperuonen wen n dieSamm lungen dernrt gen ehaen, daß 1 880 an die Errichtung e ine. bcaonderen otho raphi.ehen Muwum.

gedacht werden mußte . Al. Dire r wu rde M e rte n .m An..icht genommen , aber Me rte n . etarb am1 7. Se ptem ber 1880, und en t 1844 wurde S j ö g re n ,Akadem iker tür E thnogrephie, zum Direktor ernannt.

Dam it war ein großer Schritt um weite ren Org»nim tion gemacht werden ; wir können d ie weitereSchilderun nicht verfolgen, .ondern mün en auf da.Original 23 hi. 3 1 ) verwei.en.

Im Jahre 1878 wurden die Sammlungen deee t h u n r aph i .e he n hlu.enme im unteren Stockde. .ii we.tlichen Flügel. den .og. Kum tknmmer

gebünde. untergebracht.B e i l ag e A. Notizen über die ethne phi.che

Mu kemdo bei Gelegenhe it der B i .hon ze i t imJahre 1 748. (S . 82 hi. Du Schicksal dBI Ehemanneu de. Fürsten M i chae l A l exei ewi t.e hGa l i nyn (geb. 1679. gu t 1778) i.t .ehr merkwü rdig,doeh führt un. du. auf anderen, nicht hierher gehörige. Gebiet.

B e i l a g e R. Notizen über Cook. K ol l ek t ionech.t biogrg

»hinchnnNachrichten über M jor Rehm.

(S. zu bis

Die biogrnshiechen Notizen über R e h m , die der

Verfq en. ten rn.aischen Ze itschri ften zusammenge.te llt ha rind von roßem Iuteran e, im heenndereim Hinblic daruni‚ aß R e hm ah neben von

se iner vielreitigen Tätigkeit in Kam t.chnt nichtnur Ile M engen ethnngrnphincher Gegenstände der0 0 0 enhen Rei sen nach ist. Pe te rsburg zu .endenVeranlaneung hatte , sonde rn auch bei der Cook.chcnExpedi tion eine g roße Rolle .pielte.

Mug e n . K a r l von Re hm wurde am 19. Mär.1727 in L i v l an d geboren , trat in. M i litär undw.ehte im ru..i.chcn Heer . d ie i ii tcrcn Kriege m it.Im Jahre 1772 wurde Re hm mm i’rem iermaior befördert und zum Ohe rbefchl.haber (Gouverneur) von

Kam t.oha t kn ernannt. Im Oktobe r 1778 langte

Neue Bücher und Schriften.

er in Kamtnchatka an und blieb dn elbet bi. zumSomm er 1 779.

Die.e immerhin nur kurze Verwalten mriodein für Kam techatka durch R e h m . viel.ei tige errorra ende Leintungen auf adm ini.trativem und wi rt.e aitlichem Gebi ete .ehr bedeut.am geworden . Vonbewnde rer Bedeut in ethn phaehet

’ Hinsichtin eine Maßrege l e hm . in auf die Eingeborenen. Zur Überwachung der Knnllnhrer‚ W CIClIOzum Zweck der Jagd aufSeetiere die 1meln bea chten

ä:h R e h m indem Schiffer zwei de. [n en. nn

hre iben. kundige Unte roffizicre mi t ; diem hatte ndie Ve flichtnng , die Bevölkerung der Inseln zu

ai hlen, ribnt nu erheben und über die Sitte n undL ebonm eioe der Eingcborencn Bericht zu en tntte n.

Ob .ich diene Berichte i ndwo erhalten haben, obnie gen mme lt werden .ia wi rd n icht m itgete i lt.Unau nutzte Beim in Kam tm hatkn , oft zu

Fuß durch wei te unwirtban Landstrecken‚unte r vie l

fachen Rewhwerd en wie da. rauhe Klnn. wie bedingte , „ m im «in Ge.nndheit Re ha u ; er a b.ich bald gezwungen. um .eine Entlau nng zu bi tten.

Kur. bcror aber R e hm Kamtechntkn verließ,tr.fm im Frühling 1779 die en l i.ehen Schifle „Rewlation“ und .,Discovery“ unte r ührung de. Kapitim.

C l ar k e in l ' wlovr.k e in. C ook war um M . Feem ordet werd en. Die Schiile und ihre Mann

.chuft fanden, dank der r lichen \' em lt ungR e hm . rn..ireho Gnatfrennd.c nft in W eite.temSinne. Einige Mitglieder der 1‘ixpnd ition waren .ofortnnch Anku nft der Sehifle in Petmpawlownk nachRolacherezk‚ dem damal i Site der \nrwnltung , abo

chicht werden ; sie in rbrachten dem Gouverneure hm e inen Rand mit He rte n und Kupfern m m

Cook .chen zwe iten Re isewerk. R e hm machte dereng liechen E xpedition dm ut in Petromwlw n k einenGegenbu ueh, und nachdem er feierlich au f dem Schi ll'e„M otion“

empfangen we rd en war, wurde ihm an.

der mi ehr-achten ethnog rnphiechcn Samm lung eineAu.v ab zum Geechenk emacht. Derunter war einekle ine . aber anaerleaene m in von Ge en.ti nden ,die von den kürzl ich erst entd ec ten San wichinseln.tammten. Der en liache Kapitä n in b fernerRe hm die auf den od C ook. bezüg lic en Papierezur Beförderun nach London. Re hm kehrte imW inte r 1779 a dem 14mdvm ge nach St. Peten bnrgzurück ; hier langte er im Februar 1780 an, h.tte e ineAudienz bei dem Kaiser zur Übergabe der englischenPapiere und der Gew henke. Die buchen wurden durchden Knien am 27. Mi r: 1 780 m it. e inem noch vor

handcnen Verzeichni. der Kunetknmrner über lassen.Auch d ie 1 3 Kupferatiehe, von denen im Verm iehni.d ie Rede ist, .ind nachtri g lich in der Bibliothek derW i.wm chaftr n gefunden worden. S ie werden int-ttim Museum nufbewahrt.

hc

R;hm erhie l

tlzunac‘

hat die Stelle e

iine.Ku aierer.

im'

olleg ium er auswerttg‘

en Auge nheihm inSt. Pete rnburg ; im Jahre 1 783 Wu rde er i l ied der‚Fre ien ökonomi.chen Go.ellechaft “

und verö entl ichtem den Arbe itern der Gese llschaft (T rudyl

e ine Abhandlung über den Ackerbau in Knrntaohet

A1. im Jahre 1 788 die 8tntthalte r.chnftaverlaaaunge ingeführt wurde , erhie lt R e hm d ie Ste lle eine.Präsidenten de. Uouvernementamag ietrat. in Riga.Infolge der W iederherste llnng der alte n Provinn nlverlu unng durch Kaise r P .u l verlor R e hm 1797

.e inen l ’o.ten ; kurze Zeit war er Str.ndanl.eher inP e rnau. Dann lebte er in Riga. hntte m it.Nahrung.orgen zu kämpfen , mußte nenne ihm im Jehre 1 778a nerkannte 1’enuiou (sog . Arrende) seinen G läubigenüberlnnsen.

Er entschloll sich, trotz .einen hohen Alte r. von

70 J.hren‚ nach England zu gehen ; er hoffte hier von

Page 237: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

Neue Bücher und Schriften.

der englischen Re gierung für die früher geleistetenDienste eine Unterstii zu finden. A llei n in England nur er li ngot ve em o ; er kehrte nnoh “I

E.

zurück. Der dsmnligc muvernemrntsprokureur Bel e schew , friiher Gouverneur in Livlnnd. n.lun sichB ehm . un, er erw irkte ihm eine Jahrespension von1000 Rube ln und die Beförderun sum Stuntsrnt.

Re hm .u rh in Riga um 9.fil li 1806. im 80 . Jahrese ines Lebens. het sich ei ne in Kupfer gestocheneSi lhouette Re hm. erhalte n

2towim k i) ; noch uni

zwe i Aqu.tintubli ttefl n die die ukunft undAbfehrt derbe iden engl ischen Schi ffe in Knm tschntku dun tellcn,ist Bohn cbgehi ld ct.

l l. Instruktion G. F. M ü l le rs für den Aknderniendjunktcn J. E. F i sch e r. (8. 87 bis

Diem Schrift. die hier sum erstenmal sum Abdruck lnngt, ist von großem wissenschnitlichem Inte resse, er zum Auszug vol lstä ndig)

ung ee ignet. Dieser„Unte rricht vor be i Be sch re i ung d e r Völ ke r.obsonderlich der .i b i r i sche n . in e c h t zu n ehm e n‘ ,bildet den ersten und li ngsten Te i l der InstruktionM ü l le rs. E in vollständiges Esmnplnr der Instruktionwird in Masken im llsupt.rchiv des Ministe rium. desAuewi rtigen sufbewnbrt. Die Abechrift des hier uhm eisten Teiles befindet sich in der l l . Abte ilung

er Bibliothek der K. Akadem ie der W issenschultcnzu St. Peterubu Foliobnnd Nr.

Um e inen egrifl von dem Um fange dieser lnstruktion zu gewinnen. sei deren! hingewiesen de ll ecsich um 928 e inzelne Punkte und Fragen hunde lt. FAwerden dubci n icht. alle in die k "

erlichen Verhältn is.e (Körperg rö ße.Hu re usw.) ber$ .ichtixt. sondernnoch die Körperpflege und K leidung. d ie Ehe , diehäusl ichen Einrichtungen, die Sprnehe n. rn . W ..

der lnstruktion e inen besonderen W ert verle iht , istder Um.t.nd, d.! die Fragen m it besonderer Berückeiehtigung der bereits früher when erworbenen Kenntn isse von jenen Völkern geste llt nind.A ls Aoheng zu den e igentl ichen ethnogrsphigmhou

Fu gen het Mni l e r noch eine Anleitung in heb eti derl.u nd ku r tsn (S. 86 bis 94 gegeben. E. wird Auskunft übe r verschiedene erkehruwege erbeten in08 Punkten , ferner Anle itung und Au fforderun g zur

l lam te llun gewisser Ze ichn 30 Punktebis so neli lioh einige Vorschri fte n zur Ssmm lungve rschiedener Suchen für die ksiserliche KunstkommerIS Punkte ). Den Schluß macht ein deutwb-r ussischen'

oknbu l s r i um . noch d em d ie S p re ch e n u n dD i a l e kte de r Vö l ke r su samm e l n s i n d. (8.

Das Verzeichnis ist n icht n lphs he t isch geordnet.‚london auch Begrifl

'

egruppen , B. Verwandtsch.ft‚tere usw.

II. An thropologinoher Te il .

lll é rnoi rc K . E . r. B s e rs ü b e r d u u ns

tom i sch e K s h i u e t t ; gelesen in den S i t s u n e n

der phycikd isch-mnthematu chen K lu m , den 20.

tember, 4. und 8. Oktober 1850. (S. 1 1 1 bisDie Abhandlung Boot s ist von hohem Interesse ;

sie wird hier zum e r ste nm ol veröffentlicht. Alsich im Jahre 1878 du Leben B u e rs schrieb (Brunn.chweig 1 878, Friedr. Vieweg u. Sohn) . konnte ichnur e inen kurze n Auszug uns diesem Mémoi re benutzen ; der A n s s u g ist a rockt in den Com tes

rendus de l’Acudém ie de St. ctersbourg 1859. 2 lt .

Aus diesem Aussage (Lo, p. 146‚-1 47) lie ß sich ereite

cin Schluß un! den re ichen Inhalt de r e igentl ichenAbhand lung mechen. Es lung mir damals n icht.d ie Abhandlung selbst zu er lte n, sonst hätte ich sie

un gee igne te r Ste lle verö ti untlieht. Es ist dnher sehrdunkensu‘

ert doll Herr Ru e s0 w e inen gennuen Ab v

druck der Abhandlung B e e r s gegeben hat. llei der

21 1

großen Bedeutung B se r s und aller seiner Arbe itenist er daher wohl nu t . dell ich hier ua dieserStel le e inen In “

ich»'

hrliehen Auszug be.

B e e r war knnntlich m itbete i ligt nn G ründung des Archiv. für Anthropologie. Eine Uben ichtund eine nllgerneine Besprechun el ler suiner Arbeitenist in diem Archiv (Bd. X , 1 879 . 8. 1 158

erschienen. Es ist mein jetziger Berichtein Nochtreg su jenem Au lu ts. Der Bericso mehr gerechtfertigt. uls die Zeitschritt, in welcherdie Abhnndlun

gB oot s erschienen ist, den

ei ho p ischen Fochgelehrten biuhermon un t geblieben ist.

Beer , K. ] L v. Üb e r d e n j e ts i en Z us t u n d u n d d i e Ge oc h i eh t e e . s u s

tem inchsn Ks h i n e t t s d or A k s d e m ie d e r

Des unnt0m ische Knb inett verfällt in 3 Abtei ! n.

die e inen verschiedenen wiu ensehnltliehcn W ert h.EZn.

1 . Die nllg<nnoine Ru ysch i scho S emm l u n2. Die Samm lung von M i ßh i l d u n g e u

geburten) .8. Ssmm lung für ve rg l e iche n d e A ns tom i e

(S ch i d e l su m m l nn g).B e e r be nt wine M rteruug mit der Be

sprechung der e t s t en A b te i l u n g. I. Die 8.man

lung für v e r g l e i c h e n d e A n t h ropol og i e ist

€sus neu. B e e r fund nur 8 Schi.c vor. ohne jedeuehricht , von welchem Volke sie stemmten. Die

'

etzigo ( l 860) Sebi delsamm lnng war bishe r im non

schen Museum untergebracht ; sie ist zum Tei ldurch B run d t m smmeu bu ch zum Te il ist niedurch ein Geschenk de. .isers ikolnn. beg ründet .Oberst P e i t sc h . Chef des Mcdizinnlvveeens dernicderlfindicchen lneeln . ein eifriger Liehh.ber dervergleichenden Anthro l '

e. hat 88 Ru senschidelmmelt. Noch dem ?ä l’oi tnoh s wurden dienetdel dem berühm ten Neturiorseher S i e bol d über»

m itte lt und von S i e bol d dern Ks iser Nikolsusühem ndt. Ksiser Nikd nus schenkte di e Summlnngder Akudcm ie ; ee sind 83 suilerordentlich u nber

gäät ierte und

}gut erhs ltene . me ist i n d i s ch e

al ; nur 3 egerscbädul sind darunte r. DurchB ue ro Bemühungen wurde die Z shl der Sctvermehrt, so doll im John 1850 die 8.mmlun aus

1 70 Schädeln de r Neuze it, 50 Schü lcln der on eit

und 20 Gipeuhgüosen der S tock holm e r Semm lungbestsnd.

B ee r wünscht eine we itere Verm eh der

8.mm lung und begründet se inen W unsch nnsfü f lieh.1 1. Die Samm lung von u riinglichen B i ld n n

fe h le r n 1 51 umrnern. ist gleich ls

von hohem wussenschu itliehen W e rt. Nun sol lte einn i ch t Mi churton nennen. we il sie n icht i n derGeburt., son um vor dieser entstnuden sind. Dieseun prüngliehen Bildungsl

'

ehler m u früher ein Gegner.tund eures kindisoheu G renons, eine. stupiden Anetaunen. und einer m üssigen Kuriosität ; me müu en'

etst dem dienen. die B ild sgesetu nn wiesen’Form en zu erläutern. Die uk

u

ä em i.che Ssmm ung intsehr alt, weil neben d ie Monstro der RuyschschenSomm luug darin Plots unden hsbon.

Vieles ist hinzuge omm en infolge der Uku cs

Pete rs den Gm lien, (laß el le Mi ßgeburten uns demuzen russischen Re iche e inge l ie fert werd en sollte n.F. W o l f f lie ß säm tliche hl i6geburten ze ichnen.

E ine gr oße Anzahl diese r Ze ichnungen int. noch vor

hsm ien. wi hrend die Objekte .elbut nicht mehr dssind. Es ist n icht zu zweife ln. d ie fehlendenStücke ven W ol f f ze rg l iedert werden sind. Es int

bekennt. dell W ol f f euch e ine Reihe von .l nhren mit

Untersuchung der M ißbildungen bemhi ltig t hat ; in27°

Page 239: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

Neue Bücher und Schriften.

geh t. Diese Summ l ist vielle icht m it. l udchen

geologieohen Gegenrti n an durch den Bu nd. der imehn 1747 in derKunstkemmer euebrnch, grö ßtente i ls

Jedenfnllo hntte R u y sc h nicht reine ne 8nmm1uugvon enetomieehen Gegemü nden vor m it. 1717

nnc dem Verksuf v er u m ih n: noch ge fü llt. Esen chieu noch rpi tnr der 1 1 . und 1 2. Thesaurus. undne ch dem Tode Ruye ehe 173 1 (Ru ysoh wurde93 Jahre nit) wurde der Rest reiner Samm lungen nu

rohr ven ehicd ene Innti1ute und Uniren itüten re rknnft.B e e r whildert nun weiter die Schicken“ der nach

St. Pete rsburg eltonunenen Semm lungen ltu yechs.

Die Rn sc when Semm lungen , Verbunden m iteiner von S u un keuften T i e renmm lung und dem(i ottws ld oehen ue e nm , bi ldeten d ie G rund !der Kunstku m ner. An diene schloewn sich ne

Sum ung en ven chiedener A rt. die durch Reieende.vor nllem d ureh M au e rn :hm i d t , zusemmengehrnchteu ren. Al lee galt als pe r s ön l i che r E i g e n tumKe iner Pete rs.A ls 1725 in St. Petersburg die Akndemie der

W issensehnften gefiündet war, wurde ihr die Biblio

thek und die Kunst mmer den inzwischen vers torbenenKniwre Pete r als wiu enechnftliche b

emmlung zu

v i enen. Des von Pete r für die Kunetknmm eretimm te Gebäude nu r dnmuls noch nicht vollendet.Brut im Jehre 1728 konnte e l le. unh:rgebrucht undnufgestellt werden. Es eh den später einen unutomi«sehen Arbeitu unl‚ ein T e ntr u un nu n tom i e u m ; einAmphitheßtnr umgnb den Priiperiertiech. wie nuf derUn iversität ; es wurden hier in der ernten Zeit euchnm tomi euhe Vorlesungen gehnlton.

W u: Bae r hier über d ie Anetomen der St. Peter»burger Akadem ie (Ou v e r u oy ‚ W i l d e , W e i tb r e c h t unw.

gewirst . können wir üb ergehen. Alle

erbeiß ten un ro entl ieh fle i ßig . doch die Saunalungeu blieben im d lgemninen devon unberührt.W e i t b re c h t fertigte einen großen Ketnlog an. derim Jahre 1 742 ged ruckt wurde. ‚

Von d iesem Augenblick un ist es“

. schre ibt B e e r , „a ls ob d ie "und denTode. über die Semm lungen geinhren wi re. Al leeW echetnm hörte uni. und d ie Abnehme konnte nichtnushleiimn.

Du v e r noy. W i l d e verließen St. Petersburg1741 und 171 2 ; W e i tb rech t starb 1 747. Im Dezember des Jahres 1 747 verwflote te ein große r Branddie sogenannte Kuneth mrner. Der untere Stock. inwelchem d ie nuntom iochen Sam mlungen eufg eute lltwnren. ncheint n icht v e:entl ich ge l itte n t u hshen.

Du Il l u: wurde neu ehuut. Andere Personentraten in d ie Ah dem ie ein:goe rhu vo‚ S ch re i be r.Die enetomiaohoSummlun erfuhr ke i ne Erweite rung.Aueh C. F. W o l f f . ein gi n n n , d e r se i ne m Ze i ta l t e r w e i t vo rn n se h r i t t und d e s hnl h se i n e rZe i t w en i g e r g roß e roch i en . e l s d e r we ite re n Z u ku n l t , v ba-itete nicht in den Räum en derAlw lem ie , eomlum in se iner Prin twohuung . In die

un u torn i se he Summ lung der Akedem io echeiutnicht: von «einen Pri u n ten lnngt zu se in ; nieblieben wohl euch nsch Vol f s

ode in seiner Prin tvxohmmg . B e e r fand in der nu ntom i sche n S umml u n g nur drei G läschen m it emhryologinehen Pri peru ten, die un W o l f f eri nnertcn.

Die Semm lnng von nnutom imhen Präparstcn derAku letnie ging u l lm ä lnl i e h zugrunde ; d ie Sorgefür sie trug e in Aufsehen der des S uchfüllnn von

Spiritrß zu lm orgrn hatte ; d ie unbrnnchlmr gewordenen Prä parate wur den einfach hem itigt.

A le li ne r die Direktion dannnntom iechon Kuhine tteübernahm , wer nein e rnten Gewehi it. e in nrueu Ver.

ze i::hnis (nach W“) Jahren !) de r wirkl ich Vorlmm lene n

l’ri pnrnta aufnehmen zu lassen. E ingm chuh d:u durch

2 18

den Dr.G. J. S ch u l t z , Konnem tor den u n terhinchenKabinett: der Akndemie von Wei ß hin le mund gleich.ze itig Proeektor der med ieo—ohirurginehen Ah dem ie

änpi ter bekennt nln belletrint incher Sehriftete llor unte rem Kernen B e r t rnm ) .Isle ergelncn nich 1 358 Nummern.Uber den eigentl ichen Bentnnd der Snmm lnng.

innhennndere übe r die Rente der von Ru yne h nu m

menden l ’rt pnrnie liegt ke ine Mitte ilung B e n e vor.

En neheint. de li er den für e ine npä tere M itte i lungnich nufgnepnrt hatte . E r nchlielit. m it den W orte n :Brei nach gm beluener Einrichtung gndenke ich einenherinht übe r den Bentand nhzuntntten.

Uber die folgenden Bemerkungen Du e r e , unterwelchen Gesichtspunkten ein cantominchon Prüpnrnlin der Snm lnlung nn!

cholian werden rollt» und überonino Proponitionen, ie nnatominche Samml ung derAkndemie in entsprechender W e ine wi nnennchnitlich

gmmgee

)te ltcn‚ können wir hier hinu eggehen. (S. 142

in “ 5 .

An die B e orocho Ahhnn tllung nehließen nich zweiBeiln n. die Bei legen und D, no bem ichnot, W isi lder hi ldernn

gder ethnogrnphiwhen Su nmlnng die

Beilngen A un B nngefü nind.e i ln

(re C. Di e chen d e n Mi ll chu r ton

(Monetrn) erKnm tknmm eväß. l —i ö bin l 49) .

'

n Berichtüber lebende m ißgentnlt_e te eu l chen, die infolge einen(Ih nen l ’ctc rn den G roßen nnch St. l ’eternbn na d ieAkadem ie nhge liefert wurden und in der ndam iounte r kümmerlichen Verhi ltninnen lebten.

B e i l n e D. Di e n u ngent0 p fte n M en nehender Kunnt nmmer ; der [b ene Feiern den G roßen,Bonrg eoi n, und der Zwerg Fom n bin

Be ide Mittai luum , deren Vorfu n0 r nicht gennnntist. nind echt interem nt, eher zu ei nem Aun nge n icht.geeignet.

He f t. II d en Shorni lt. W .G .Bozorenz Sk i zzed e n ru nte ri e l l e n L e b e n n d e r ll en nt ie rT nc h nk t ne h en. Auf G rund lage der von

N. L. G on d n t t i genemmelk—n und im el lmo

gnphinchen Muneum der K. Akadem ie der'

ineennchnften befindlichen Gegenstände ver

fallt. St. l’otcrnbnrg lflOl . 65

8e itnn rnit 25 '

l‘

nieln.

M it dem in nzfininchen Nehe ntite l : A mun nur

l‘ethnogrnphie den Tchouktchee , d e ren len

collection de 8 . b . (i on d nt t i du mm ethno

grnphi ne de l

'ncndérnie Imp

érinle den noieneene SL 'éternbourg , par W . l l. B og ornn.

Vorrede von N. hl og i l nn nlt i.Du e thn phinche Museum der li . Akadem ie

der W ienennchn ten wurde im Jnhre 1% durch einegroße Samm lung ethn«grnphincher ( i e enntände bere ichert, die N. I.. ( i on d n t t i währen e inen dre ijiihrigen Aufenthnltn im Bez i rk Von Anndyr unter denI

nchuktm hen und nndcren l‘linwehorenen denellrnt gennmm e lt hatte . ( i on d n t t i erhie lt ein Aueze ichnnngund in Ane rkennung neiner win eneohnltlichen Vor»

dienste von der K . Akadem ie die goldene [l e e rMe d n i l l e .

Unter den Völkern. die noch ihre unwüng€ielne

ethnegre hinche Re inhe it nich henrnhrt heben. no men

dank er phyniecb geogrnphiechen Bedingungen denTerritoriumn d ie

'

l nchuktnchen und ihre Neohbnrn ‚

die Juknhircn‚ Lamaica, Korj i ken nu r. e ine hennndereSte l le ein. S ie gle ichen heute noch den Mennchen derletz ten E poche der nhi oli thinehon Perio de . d ie von

einem im nzöe inolmn om hef den Namen de r I'll ne

lnngdnlénionne') erhalten hat. Das knlte K lima. an

imme rfort würmcm le K le idung erfurd crt . d ie S chneeund I‘Jiegelilde. «lan zur Be fri edigung der wichtigsten

Me rt i l le t , L e l'rehlntmh ne ‚ Paris “ 00.

Page 240: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

il l-l Neue Bücher und Schriften.

l .e benehed ilrfnieee dienende Renntier. die primitirernsteinernen und knbche rnen W erkzeuge. eliee dee gibtd ienea lmheneumeti nde. unte r denen unsere pri

hietm iecheu Vorfehreu in Euro in ienerweit. euriinkIiegenden Zeit lebten. Unte r rückeichtigung dieserUm eti nde eind die Technktecheneemm l on enßerordentl ich vortm ll. und ohne der eigentlie en wiesenenhnltliohenBent heitung derSemmlung durch N G .Gon

d e t t i ee lbet von ugreifen , übertru g di e AkedemioHerrn W . G . Bog ore e die Beschre ibung der in derethnogrephieeheu Semmlung befind lichen Gegenetitnde.

Die Beeehreihun umfeßt : Die zur Nahrungdienenden (i egeneti u e hie 2. d ie Klei dung

ble 8. die Aueechmüclmng (S. 16 hie SI). 4. dioW ohnau S. 2 1 hie b. dee llewgerüt hie6 . d ie nfien S . 2fl de 7. die W erkzeugehie 86) 8 . die ntiereucht hie l l ) , l) . die Jegd(S . —l l im 10. d ie 5 iele und d.. Spie lzeughie I I . die Göteenht «ler und 1 2. häusliche l le il 'tümer bis 18. Knochennrbeiten (S.M

De ren echlie lit eich ein Verwiohnie der nhgebibdaten G ti nde m it Ben en! denText (5 . 60 hm

E ine Tu c lef li lerung ist nie t hen, we il eben derText eelbet n icht. ende re e e e eine Erk lären und

E rläute rung der eu! den Tefeln ebgobildeten egenetäude den te llt.

M it Büeh inht. hierauf etölit e in Bericht über denlnhelt der Abhendlung eui große Schwierigkeiten ;ohne Abbildungen iet die Beeehre ibung eben nichtvereii udlieh.

Ich berücheiehti deher h ier nur diäe

nigen li npite l. deren Ver-ti n ie nach ohne Abh

' ungenreichher int.

l . Di e N e h r u n g hie Die Nahrung derllcnnticrtenhuktechnn besteht feet m echließliuh nur

dem Fleieeh dee Renntiere. Die Techuktechen ver

etehen ben-er ale d ie benachberten Sti mme die einzelnen Te i le der Sehlechttiere zu ve rwerten. Der

e igentliche Flciech wird gekocht. eher dee Geh irn.due Knochenrnerlc, die Nieren. die Lehen du Blut. d ieAugen, die Sehnen werden l ieber in rohem Z uetendeverzehrt. Zur Ze it dee Sommore. wenn in folge derHul

'

krenkheit viele Renntiere zugrunde gehen, deinernicht ullee Fleiech eot

ort rem andet werden kenn.wird der Beet euf

'

hewehrt. Zu dieeem Zwecke w irdentweder eine einm lne Renntierheut ele Sack benutzt,«ler ee werden nun mehreren Felleu größere Säcke«nieht. In diesem Suche werden eufbewehrt dee Blut.die Leber. du "er:, die obenhin ge reinigten Di rtne.eoen

'

e elle eigentl ichen l-1 eieehreete ; eelbstvereti ndlichwird dee Blut unte r dem E influß der Somm erwi rruoverderben und gi ren. Im W inte r . von d ie ganzeMen a geim ren n t, wird eie verhreuehh. d. h. gegeeeen.

Um den natürlich echlechten Goechruenk zu vorbue eern.wi rd die gefroh -no hleeee m it l'riechem ge lroruncmFle iech. du zu Pulver verrieben int, verm i echt. DieTeehu lntechen eher cbreuehen diene Flciechmeeee dochungern. li eber ver unten ein die gefü llten Säcke nieHunde futte r. S ie echlep n die vol len Si ehe euf diel lendelem i rkte. Be im erkeuf haben die Felleickckeinen W ert. elmmowenig be im Gebreuch ; men nur»

heeht die Säcke m it dem i nhalt.E ine bu cndere hl dhe verwenden die Freuen. ve

re

tehilieehe Produkte ele Speineu eu verwe rten. )ieerste Rol le epic lt hier dee eognnennte Mon ]i l o‚ helbve rduut cu. eue«lm Mugen derRenntierc hervor eholteeMom . hie etellt die: Moe. run isch Monjalo e inenhslbd ickcn Bre i von widerlic er Farbe . Ge ruch undl ic-e chmeclr der. (Anmerkung. Der\

'

ertnvm r gibt fürdio-we Non e. eowie für endere ( ioge nuti nde W orte der'

l'

echuktmhcnwm clw ; eher vr hruucht duzu n icht ulloin|tt llßi ltl00bé , emu le-rn auch gun; fremde Buchetebcn ‚

d ie er nicht erklärt. lub rermug daher die W orteder Tochulrteehene ru he nicht W iederz ugeben.)

Der Brei wi durch ein uitee Mu n ich in einenli ea p preßt. um epi ter egeenen zu werden . Dieunrerduuten Pfinnzenfueern, die im Sieb m rilckbleiben,werden e in fach fortgenommen ; ullein d ie um en Tununen und euch e inzelne Techuktnchen füllen dienedunzenü norn oder du unxvrumx

gte Moon (Neniele )

in den M: n (lee Reunti en und oeknen du Guamüber dem erdfeuer. Die getrocknete , schwe reeri ucherte Blau e wird wehrt und die einzelnentische zur Ze it der £ußeroten Hunger: n. lmullgemeim u g i lt du hi on j i lo n icht ein ha arm gtee Nahruugumit1e l. lm l lerbet, wenn vie le Renntiere gnachlnchtet we rden. bildet rich eu! der Sch luchtMi tte ein tier See von ell dem unnn n

Monji lo. ‚men Te il durou nehmen die Freuen derTwhnkü chen ; e inen gewinnen Tei l nehmen euch diehungrigen Lum uten und Tunguuen ; euch die Run ennun den nichsten Aneiedel nehmen einen Te ilduvon nuoh Hnuno, um die um unte r der Hund efutter zu m ischen. Der größte Teil geht unbenutzt

Die Teehukt:chenfruunn kochen unter Beim ieehungvon Henntierblut, Fett. k

'

leieehebüokehen oder k leinenDarmfl dekchen e inen Bre i . Frühe r v er d iene bei bflr

u ni gn Brühe die um me inten verbre itete warm eSpe ice ; nie diente nach als Getri nh. Jetzt uber bere i ten die '

l'

eohukteohen eich e ine Brühe eu. ullerle iW urze lknol len ohne Monjido. wi hrend die grüne Mon'

i lohrühe nur von m en Leuten und nur Zeit derlun erm ot gegeu en wird.

an Somm er verm ieehen die Freuen du Monji lomit W eidenhl

'

n‘

ttern und füllen dum it Säcke un ; hie rtritt eine teure Glirung den Moon ein . du einenhitte rlichen . wherl

'

en , sehr widerlichen Gewhmee lrgewinnt. Alle in auch d iese Mu se wird im W inte rbrennt“ ; nie wird rn it Leben tüelteu. mit frischemInt und frorenern Fleiwh Eu finden

eich m itun r Liebhnber für diese 8 ne, doch w irdgrößtente ilr des Besen d iener S peiee rernüeden.

lm ullgemeinen int der Gehruueh deeHonil lo n ichtun eehr durch da. Bedürfnil auch bilieeher Nuhruug bedingt. [ ll durch den Ru in n, ein Speisen.eurrogut zu gewinnen. um den Gebreuch dee Fle ircheezu vem ngern.

W ährend dee Sommers gebrauchen die Toehuklachen ullerlei Pflanzen. die m mi t B lut verm ieehen0 x ri_n digynu. Polygonum polymorphum . Pod ioulerie

etw..

Sehr eifrig werden im Sommer ellerlei Pflanzenwurzeln gesammelt und nov mhl m h ge een. einauchunte r Bmmengnng von Blut und Fle r» brühe.

Gute l lnnslrnuen nummeln die W un eln euch e inVorrut zum W inte r. E ine W urzelbrf1he m it B lut undFett gi lt e in e ine echmnckhnfle S cite , nie wi rd ehernach be i Gehwenheit e lo 0 e r utzt. W enn nur

Ze it roßcr Festtag e d ie rühe in Museo bere ite tw ird. m prengt man dem it du Feuer ; men grinbteuch e ine G rube in den Schnee und gie ßt nude lne inen besonderen Opfcrlüflvle ein en Brühe hine in.Man legt euch etwun davnn auf kleine elte l .e derstdckewie uni Tellerohen und ntel lt diene in der Richtungauch Oeten uni .

Z um fern werden eu llerdem benutzt endenpfla nzl iche ukte. Munjülobrflhe nu r . Man m ischtauch ullerlei B lätte r zun mm en und form t den ne

Figuren. d ie das zu opfernde Rennticr ersetzen tol len.En we rden nach nun w ohnunlzeneln Fett od er ma nch»

m u] eognr une Schnee Figuren ge form t. Statt derl yni lm liochen ( )pl

'

erli urun werden euch n icht eue

;; atragene la iluu lrti c nta, d ie nur den gm blm htntenllonntierkühen l tnnl lh nn, ve rwandt.

Page 241: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

Neue Bücher und Sohe

Die um Meere wohnendenTrehuh uhcn gebt en

auch Mce rtnn go nur t rung.Al le Trcbnlttu then n uchen Tubalr, von der fri iher

rien Jugend un, en wie die endeten E ingeborenen undeuch d ie Run en . S ie nehmen dem den eogenenntentreherken inchon Blättertnbuk und m il che n dazu e in

Dritte l erchubte Pr pol oder Eepeurinde ode r inl ‘2rmengo un dieeer lände einhob rohes W eidenholz.S ie la ufen en Tubak gewöhnlich bei den run irchenKuufleuten und nur nueuehmeweire einen rehwnn en

ge reßten Ke u t e bek bei den Ameriltenern. S ie

go. en dem ruf dem l4 ndwege eingefüt Tabak

den Vorzug , ein ziehen w gur zum Knuen den ent demLeudwege herbeigeechufl tm ru:-irehen Blätte rtebukvor, we i l ihrer Am icht noch el ler ruf dem Seewegetn nrportiertc Tehek sich zu se inem Nnehtei l ver

ändert. Die Trohuktrchcn sind außerordentlich leiden»echet

'

tliebe H ueber ; wenn ihnen Tubek fehlt , ee

nehm en ein geri nehertee Leder.Der Tnbulu chnupfen int nur wen ig vertreten. In

frühere r Ze it bildeten der Tubek und die eieernen

Snohen die He1Menrti udo der linude le m it den

Trohuktrohen. on ier ve rbre ite ten sich die Suchennoch den lnreln der Beringnrtrnlle und nech Amer ika,um dn elbet gegen Wertvo lle nmeriknn irehe Fe lle ein

flete i ieeht zu werden Auch jetzt noch, obgleich derundel der u iutirchen Eingehorenen rnit Amerikn

im Nicdergnng begrifien iet, geht der runnireheHü ttertnbek n och Amerike . wiihrend umgekehrt eieerneGegenrtimde von Orten nach W erten eich verbre iten.

Die Tehekrpieifen rind rohr vereehieden gesta ltet.Der A l koho l iet nicht ro nnhnltend im h ebrauehwie Tubek , we il er se lten int. Die Scetrchnktrchcnheulen von den emerilcenieehen W u llirnh;

ütgern Rum ;

d ie westlichen Trehuku ehm holen eich i ren A lkoholin Smdnrkol rnrk , wo drei Schenken sind ; die Renntiertee huktee en d n bekommen Alkohol nur nuldem Jubrmurkt in n ni, obwoh l der Verla uf durelbrtverbote n int. Eine anche etnrl: verdünnten Brunn»weiur gi lt etw. ein Fuchel

ell. Der Verkq gibt otwu3 00 Proz. Gewinn. Eine E‘

lu ehe Brenutwein in 8rednekolym ek l autet etwn 11a (etwa M erk), einFucheloll gilt 6 Rube l ( 10 Merk).

Btntt der Alkohole wird zum Ben urehen derl-

li eurehwnmm (Muehoruor nel rureiach) gobreucht.Doc in im nl] meinen der Fliegeneehwumm mehrin Benutzung den Koriä lren ; zu den Trohuktrcheniet er durch die rueeireheu Ilündler gelangt , die getrockneten Fl ie eehwuunn in kleinen Buiudeln ven

keulen. (Drei e rind e ine hinre ichende Dorie füreinen kri ltigen Ma nn. Die Pilne werden gekunt , ihreW irkung ist l hnlieh wie die den Op i um r.)

2. Di e K le i d u n g. (8. 9 bir Die m i nulicheK leidung der

'

l‘

echuktecheu ist eußerordentlieh praktirch ; n e het rich unte r allen heneehhe fl e n Volkertlimrncn eingehürgert. Die Pelzgewi nder werden birnoch Jekutelt und weiter euege lhhrt . Die Gewänderwerden nur den Folien n ic ht eurgewneheener Renntierkltlber gel die im llerbet oder etwas epi hrrgewhleohtet wo en rind . Der Fe ll e inen nuegewnchneuen Renntiere irt zu Peleen un ee ignet , wei l er zu

schwer int. Die K le idung der achuktrchen hertehtim nllgemeinen rue e inem doppelten l’clxhemde, doppelten Pelzhoeen . kurzen Pelzrtrüm plen , kurzen Pe lzrtiefeln und einer dop pe lten Pelzkappe. Die Unterk leidung w ird m it der l lnnrllii cbe nach innen, d ie0 berlzlenduug mit der l luartläehe nrch eullen tragen ,ro daß die regenunnten l

°‘

le iwhtliichen be ider elz lng eneich be rühren und e inen vortre ll

'

lichen Schutz gegendie Ki lte bilden. Info! e der W eichheit der ltenn tier»fe ller kenn mm der Pc zhemd ohne Beenhwetdnt unibloßen Le ibe und ohne Le ibwi eche trugen.

21 6

W u weiter über die Fru u e nk l e i d u ng . 8. überAurechmüekung der K le ider, 4. übe r die W ohn u n g ,6. über der Hu n g e r“ mi te ilt w ird . besteht nureo vielen E inzelungnben. (1 ein Auu ug unnnäg lichist. Eine Uberue tzuug int aber wegen der Umluugeeder M ittei lungen euch nicht euelühe .

6. Bemerkenswert iet die M ittei lung übe r d ieBewu f l n u n g der Trehnktrchen bis Nochvor 60 Jahren wer die "au twe ll‘o der In denulten Akten wi rd die Zah l r ruf den Hunde lrtni rkteuerenheinenden Techulttecheu noch der Zahl der bogent enden Leute beetimm t. ln ulten Zeiten ze ichnetennie dis

'

l‘

wh;ktechen durch ihre Gerehieklichkeit

flir

:Anwen n er Eugene nur. Gegenwärt ig istBogenrehi nur bei den Knaben im Gebrm ch ; derBoge n wird nllm ihlich verdrängt durch die Flinte .

F.e rind devou dre i Arte n im Gebrnueh : die Feu e rrte i n fl i n te , nal b ohuktechieeh genannt: der Boam it. Feuer ; fl. örtl ich en dem Haare Kolyme führend ie Teehnlttrehen der em erikanirche W i n e b e rte r

gew e h r , du rie von den um eriknuircheu W ellieeh

pi gern erhrlten ; wenn ein reicher Gewehr verderbenu t. 00 wi rd ee en die l.nmute n verh a die er acht

ruhiekt in e ineFenen te inflinte umurbeiten ; ll .Pi rtonl i n t e n ; rind jetzt aber ebeneo reiten wie die Feuer.rteinll inten.

Bin rebr wichtiger Berte ndteil der Bewufl'nung tet

die Lu n g e . Jeder ii r oder fl irt beritzt e ine la u t e .

Die l .enxenepitzen we an von ruu irehen oder lem uti

neben Sebmneden unge fertigt . In nlten Ze iten wurdefle i ßig dar Fechten m it der [a nno geübt ; jetzt ist dernicht mehr gebräuchlieh. Bei hertnmmten 0pleruugen

m ii eeeu d ie fer m itte ls einer Leone getöte t werden.In e lten ite n wen n euch l ’ enr e r im Gebn uch.

die zum Schutz be i Ki mpl'

en

ge wurd en. Die

Pe in e r werden he rgerte llt nur tre i en von Seebande«

fel l, die durch R iemen zuremmengehelten wurden,ode r nur e ise rnen l ’lüttehen. d ie gleiehinlle durchRiemen rereiu i wen n. Außerdem wm a nocheinerne “ i n e p e n ze r in Benutzung. Aueh Armeehi eneu und Helme . eowie lederne und hölze rneSch i lde wurden benutzt. Uber den Un prung de r

eieerncn Penne r läßt rich n icht: Bestimmte. regen.Die Trcbuktecben erzählen, de ll ihre in der Schm iedel;uuet geübte n Vorfehren relbrt die Panzer nugeferti‚;t“ ten.

ln betreß der verrchiedenen Mau er und m utigenW erkze uge bir 86 ) muß wegen der dem nötigenAbbildungen eul den Text verwieeen werden.

8. Du trehnkti

rcbe Rennti er het kürzere B eine und iet rchwüchfl el.

den lnmntieche Itenntier. DerKopfist dicker und kiirze r.der ( ieweih größe r und mehr verzweigt , die Farbe

dee Ke ller dunkler ; er we rden daher d i e Fe lle höhergeechi tzt. Z um Re iten iet der Tier wenig

sooignet,

we il er kle ine Schritte macht und le icht erm ü e t. DerHunptnubten l iegt in re inem W ert ulr Schluchtr ieh.

Du Tier wird rchnell und le icht fett. Die Ti ere rind

rohrwild ; men muß rie eigentl ich nur ale be l el i hm l

nu aheu. Die Herden müssen uußerordentlich un echtwerden ; er lunlen nicht nur e inze lneTi e re fort. conalernm itunte r ganzeHerden. Due einze lne, rich re llmt überlau ene '

l lel' verwi ldert rohr schne l l und unte rwtrich n icht der Hecht der Mens chen der einze lneTierläßt noch se inen Herrn nicht nahe herankommen,m oder n rtrebt zur Herde, in der er nufwuehr. W ennein llenntier rich entlernt but . eo m uß, um deeeelbe wieder zu gewinnen , die Horde hcrnngetriehenworden ; d ie Herde folgt le ichter der Macht des

Menschen , nie der e inze lne Tier. im Sommer it t du

l inten der Horde echwierig . we il die von Insektengepa Tiere unruhig werden und gene igt rind,ause inander zu lnulen. Sind die Tiere lortgcluul

'

eu,

Page 243: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

Neue Bücher und Sehrifien. 917

” Moden" Abstamm ung int W egen der Gefnhr derVerunre inig ung verboten. troßn elle: nun dienen: Verbot nich ergebenden Unbequem l ichkeiten. Jed e Feierlichkeit wird beg lei tet von einer dem l°

nm ilienieuerdnrgebrnchten opferung .

Ale Symbol den Herden und gleichzeitig ein denW ichtignie a ilieuheil igtum g i lt den F e u e r z e u g ,den einen benouderen Namen tr

"

An gewöhnlichenT in wi rd dnn Feuer eininch ureh Schu mm und8 nngemnobt ; nlle in nn benonderen Fentiuge n wirdein Funken zugefüg t, der durch Re ihen den h e i l i on

Feuerzeugen em werden int, um derAnge legen ei !

e ine benandare ture lle Bedeutung zu gehen. Einigedi ener hei ligen Feuerze e gehen von ei nerGenerntionnuf d ie nud ere über ; j e en Feuem ug muß uber nie t.einem bestimm ten Menm ben nugee i et werden ; daFeuerzeug wi rd dndureh zum nehütner d ienenMeuteben. Wenn e in K ind geboren wird , no wirdihm ein eben durch den Tod den Beeitnern fre i gewordenen Feuerze gewidme t. Wenn e in Mennohni irbi. no w ird ein enorm fre i ; int bei der Geburteinen K inder kein freier euerzeug verbunden, no

wi rd ein ne ichen nngefer‘tigt ; en t du nl! ein guten

Zeichen denW echnlum n dera i Zu jedem Feuerneug geh

ö rt nach ein Teil den Herden, der durch einbentimm ten Ze ichen kennbnr gemnolß i i i . Diener Tei lden Herden int untrennbnr m it einem bene nderouFum ilienberde Verbunden. Ein im r Mennob , dernl. Schü rnohn in eine fremde '

nm ilie eintri tt.muß, noa er den vi terliche Zelt verli ßt, den Feuerzeug denjenigen neiner Verwnnd ten überlnnnen. die zuih nen bleiben.

Du d r i t i n Element inteineTrommel (TnielXVI I I.Fig . Die Fum ilientrommel int . wie gewöhnl ich,rundl ich und kle in ; nie beste ht nur e inem leichtenReifen und in m it. dem (getrockneten) hingen einenW nlronnen oder einen Renntierltnlben überzogen. AhKlö I oder Schlägel di ent ein dünnen S tück einer“Jä hbnrte m it einem ein en nchnuieliörm

'

ver.bre itert-en Ende. Bei gewinnen Gebri uebeu wi uberntnti. d ienen Schlägeln e in hölzerne r Stab in Anwendung gezogenr man nchli gt de tai l eher nicht nui diennngee nnnte ut, nondern nut den hölzerne n Re if.Die romme l de r Tnebuktnchen ist ohne jeglichenZ ierrnt. Jede Fam i li e but ihre eigene Trommel. diebei bentimmie n Ferien von nilen Heun oder Zeltbewohnern n och]: an werden muß. Man verste ht derTrommel uilerlei Eünntliche Töne zu entlocken. Anlungen W inte rubendon und zur Unterhnli un wird d ieTrommel genpielt ; mnn me int. dam it. g laie zeitig m itden Gehtern in Verb indung zu trete n.Eine benondere S chnm nn e n t romm e l (wie be i

den Tu n und Jnkuten) gibt en unter denTnehulrtnc an n i c h t ; die Trehulnfl obennchnmnnen ebrunche n bei ihren Benchwörnngen d ie gewöhnlic eI

nmilientrommul.Die bäunlieben l leiligtümer nteben in enger \'vrv

b ind un mit der Verehrn den hi urlicheu Her den.

Unter rem Schutze nteheu eoundbe it und Krnnkheitder a ih

'

e. Die Hei l igtümer dü rfen n icht in fremdeHände kommen . ebennowenig wie der Herd und denr

ien

; gehörige Ze lt nie in fremden Besitz übergeben

n“

i r en.

Die Fam il ie gilt nur nln bestehend , nulnuge d ieGlieder die Mög lichkeit haben , i hr gesonderten Zelt.Archiv in:Anthropologie. Bel . VI.

aufzustellen und Feuer dnrin nnm zflnden, eolnnge nieferner zur Zei t der ven chiedenen Fu ttuge die Mög l ichkeit haben. ein anderer Feuer hinte r dem Zelte nn

einer beetimm ten Ste lle anz iinden können , die hi nelicheu Heiligtümer dnee lbet nnfruete llen und mit Fett,Blut und Opfcrhrilhe opiern zu können. Sobald dieFam ilie zugrunde geht. aueeinnnderfällt. entwederinfolge von Vernrtnnng ode r we il ke ine erwncbeem n

Männer verbunden rind . eo der! die Verehrung derhi neiiehen He i li gtüme r n icht wei te r iortge9etrt werden.die volleti ndigen He il igtümer m üeeen noch m it demZelte und dem größten Teile der Hunsg eri t. fort»

geworfen werden ; daher wird e lle. se r et ö r t ‚ dam itkein G lied e inen endorna Stamm» die Gegeneti ude

ru hen und bruuchen könne .

Der W a r eag e et e i n (Tafel XVI I I , Fig . 5) gehört ebenfalle zu den He i li gtüm ern ; er epielt im Lebender Techuktechen e ine große Rolle. Der Ste in wirdbe in gt be i Beerdigu

'

n . beim Nu nengeben derK inde r um . in we in er W eise die Befragung ge.

echieht , geht nur de r Sch ilde rung nicht deuthchhervor ; derVeriareer verweirt uni wine „Me te r i a l ienzur Sprache und Folklore der Technktenhen‘

.

Stett dee W ehrengeeteinee wird noch der W e h raag em e ne eh benutzt (Tafel XVIII , Fi g

. e inement ehh

'

che Figur, die un einem lan en tube odereu e iner Schnur befu tigt int. Der nhnngemenechwurd e. gleicher W e ite wie der Ste in angewendetwe en.

Guns beuondcn verbrei te t int den Pm pb0 3 ei0n mitHi lfe e iner ltenntierß ohu l t e rb l at t e e ; es wirdgeübt. um über die Richtung dee Nomfi ieierene odereuch übe r eine bererutehende Re ine nich zu unte r.richten. Zu dienen Zwecke wird ein Renntler geopfert. das Schulte rblatt herunßgenomm en und hörigre in igt. lm li e rbe t nimm t mnn du l in he 8c ulterlntt, wenn men re in e i e u e r Sehiclu nl . den re ch te ,wenn men frem d e hielrm le erfahren will ; imFrü h l i n findet du Um gekehrte ein“ . Du gere in igte Sc ulterbiett w ird dem Feuer enegeeetzt. indemmen auf die dünneie Ste lle der Knochen. e ine glühendeKohle tut. bin der Knochen eohwnrz wi rd und e inSpnlt entste ht. Nnch der Richi e dieser S tu w irdder Anegeng der Re ise beatirnmt Tafel XV ll , Fig . 10

in ein m it e inem B ill bzw . einem Spa lt vereeheneeSchulterbh tt ehlldrat) . Der Kemm ode r die Lcietedee Schulterble (Crine ron ch e, 8ehulie r

g:nt)$

t

nie ein Gebirgrrüolren. der Au d o te r

ein der Meer ; die unter dem Kamm befi iche Flicho'

lt el: den unte rird ische Re ich. der dem W ol f150

eili gt int. Beim Brennen der Schulte rt bi et

eich gewöhnlich ein l i ngeepe lt, von dem noch vor

echiedenen Richtua e ine Riese an geben. Ein

nach oben vom Ka um am header Bi ll bedeute t.. daßder Betrieb von tem Er! be le itet re in w ird. E inin du Gebiet er Benin der [fem ein re ifenderRiß int eine echlechte Vorbedeutung: ein e lf wirdd ie Herde überfnllen oder ein böser Qairt die Menechon,Tod ,Ung löck wird nie erei len. Ale die G renzeM achendem Komm und d er Benin dee Kemmer wird e ineuerlinie nngeeehen, die von der Brnodnte lle an: ht.

Lin Hill in d er Richtung zum i nße ren Runde £u inMeer unterhe der lk nw ketinn:ünie gilt nl: gut,vom ee re komm t de nn n icht. Schlechter. Ein he l l:kre ieiörm iger Strich bedeute t den Tod new. Die em

Meere wohnenden '

l‘

sehulctechen pro bezeien in gle icherW e ise uns dem Schulte rblatt e iner hundee .

Die'

I‘

rchnhtaebenochamnnen haben ke ine herondereTrommel, rondem benutzen bei ihren Beechwürnngendie ewohnlichc Fem ilientrommel. S ie haben auchkein eonderee whemxnieohee Koatäm wie die Tunuuen und a uten. Abe r etntt den en ziehen ein ige

r er m il chtignten Schnmnni!n we ibliche Kle ider nn,

28

Page 244: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

2 18 None Bücher und Schriften.

weil die Ge ieter ihnen von chreiben. we ibl iche Art. undW eine enm nehtnen. Diem Nechehmung den we iblichen Geechlecbtc het veruchied cne G rede. In dem

Ie ichte et en G rede [Hit der Mann nich nur Zöp feflechten oder 0 hruehän die. geschieht gowühnlioh eu! den eine. Sc menen. um eich vor

dem bösen (h i-w einer K ra nkhe it. zu eehütnen. Der

zw e i t e (i r-d besteht im Anziehen weibl icher K leiderund Annahmen weibl icher Sprechwcine die Anneprneheder Teohuktechenweiber weich t nnfl'

nl dom ina ho'

tri chtlich von d er der Mi nner eh) und we iblicherBu chüftlgunm ; trotz elledem bleibt der betre ffendeMann im Be ltz eeiner Fre e und m inor Kinder. Derd r i t t e (l u d der Nechnhm nng dee W e ibee beeteht inder Ente «lee normnlen hlwhü ichenU lg.

in der e ; dabei findet. «och ein geeehleoht icher

Umgnng zwuohen Mann und W eib sta tt , ‚mod e Socn tus“

. Den rtige Männer nind die miohtigsten.

“ü b ten 8ehu nencm.

1 2. Kn oc h e n n rhe i te n bis Die im

i nßen ten Nordosten Anim e en der hieereeküete woh°

nend en Volkn ti mme ‚ d ie Meertechuld ochen und dieMeerkorj i ken nnd Kereken betre iben eine eehr origine lle Knu t , nie verutchen eue Mumm utknochen. uno

Renntiergeweih . nun Holz ellerlei kleine Figuren zueehneiden. Die Knal l. die-er dre i unte re ina nder verwandte n Volkestiimme ist um so bem erkenw ertcr. nl.bei den benachbarten Sti mmen n icht. dernrtigee b+ohnehte t wird. Die Knochen-chn itzereim de r lm nten

und noch die der doch con“ viel höher “chen denJnknteu rind v iel röher. Bei alledem ze igen von denbe iden ein und un eibe Spn cho redenden Zwe i end en Technhtoohenetnmmn die Rennti ertechnktec cn

ke ine Neigung zu Kunst-arbeiten . wi hrend diehohnktm hm in it den Korji ken nnd Keralten in derKunst wette ife rn.Aber euch v0n den künstlerischen Arbe iten der

Fa ltimoe unü ncheiden nich d ie A rbe ite n der Technichchen nu lh llend. Die Eekimoe geben den oft. u hr

fe in a n ge führten Ze ichnungen den Vorzug , aberechnitnen n icht oder nehr ee lten. Be i denTnohnktnchenint ee iedoch um gekehrt.

Ale Materinl, nun welchem die Twhuktnchen ihreA rbe iten entertigen. dienen die Memmutknc-ehm ‚

W elrolizi hne , d ie ( iewe ihe der Ilenntiere und d ie

Hörner der Schule , sowie B irkenholz. Die lnetrumente . mit denen geurhc itet und geochnitzt. wird. nindmehr primitir : 2 bin 8 echmnle . eebr gekrünunteN eu er. Die Kno chen werd en vor der Beerhai lnng nn!kurze Ze it in hei ßen W a te r tun. dam it nie weicherwer den. Amnea d. lle i . e ider wer ich n i c h t. inden Sinm i gese tzt.. in einzelnen m erkwü rdigen Gegenct£nde nm l Besclnil ltig ungen m it den tecluulcinnchen ent»

uprechenden W orten der technltti schen Schri ft zu heze ichnen. D erVeriu eer het näm l ich d ie tschulrtiechenW orte nicht m it russischen Buchute loe li geschrieben.eondern m it eigentümliche u Chernkteren. die. wie an

sche int., nun Toni lete in iech eind, zum Te il wi llkürl icheri nndene oder w i l lkürl ich veränderte lute in i:che Z eichen. E ine Erläuterung gibt derVerfen er n i ch t ; er

verweist nut eine andern Abhandlung , d ie unte r demTite l „hieterinlien mm Studium der Tm huktncheneprneho und den Folklore“ in den Nachrichten (Ilweetijn) der K. 6. W ieoenncb.‚ Bd. X , Nr. 8(Mil a 1899) ersch ienen eind.

Hit in diene Abhnndlung n icht zu'

n l ich aovmsen. Ferner m uß ich hm orhobun :%i ur fehl!eine e igentl iche Erk lä rung der 2

5vortrelll ichen, in

Photogn hie nusgd ührteu Abbi ldungen. Ale Braut:ist e ine ii nrichtung getroll

°

en ‚ d ie m ir nicht un

n n ckm i ßig ernehmnt. Unter dem Tite lvun e ic‘

nüder Photographien . Z e ichnun

g3u und Ge em i.ände‚

d ie im Text erwähnt sind (8. b is ndot sichfre i lich e ine Ulm -

l icht. der Abbildungen . aber in

gen: eigentüm l icher W eise. Die nut ein und den e lhenöei le erwi hnte n Abbild u eu nind hintereinanderverze ichne t . und dnnuhen udei. sich die Anu .bi derbe imflenden 1

'

ufeln und Figuren.Du Aufsucbeu der Figuren ist daher mühnnmerviel schwieriger nl. nennt.

[l e ft Il l . 8 . F . Ol denburg , Mu t e r iu l i en z u r

b u d d hi s l i ec be n l kou o runh io. 10 Se iten.Mit 6

'

l‘

uid u. St. Pularuäurg 190 l. (Soucti te l : Me i é r inu x pou r ne rv i r une Iconog rnp h i e d u

Du Hell. enthält1 . Üb e r e i n i g e F i gu re n . we l e h e d ie M e i

t roye d e r-tol l e n. (S . ] bi s2. Ub e r oi n i gu F i gu re n , w e l ch e d ie Li n i

tray. von T i be t d e rs te l len. (S 7 bis3 . E i n e j upu n i sche S tat u e t te von A v a lo

k i l eschvn rn. binher Text int n icht: weite r ein eine Beschreibung

der Abbildungen. Auf Tu le l bin V sind 20 Figurenbu chrieben. Te fal VI g ibt 2 Abbi ldungen der Stutueüo Awalokitewhwnrn.

Da der Text n icht» nl. eine Erkli rung der Abbildungen ist, an erncheini. e ine W iede rgnbe ohne Airhildung eu ohne Nutzen.

He ft IV. 8 . O lden burg , N u ter i n l i e n nu r

b u d d h i s t i sch e n l kono rnph i e . 15 Se iten.M it 6 Tafe ln. Polen un; 1 903 . Sunderti le l :Mnté r inu x pou r we n n in u ne Iconornph ie d u Bou d d bi snw per 8. F. O l d anu rg.

4. Du i n d ar Kn snu u zhe n g a i-t l ichu uA lu»«l em io b efin d l i c hu A l bum b u .l cl h iot i sc bu rll n rnte l l u ng en. (S. l bin

Übe r e i n i g e Dun i e l lung en d e n l lod h isntvu. (S. 8 bis

(B. Übe r e in Re l i ef un s Ge nd hu rn . «las «le nK ön i g «l e r Hü l l e , .l em e . d nrote l l t. (S." bis

7. E ine Bem e rkung ü be r d io De r-te i l u ng e n«le ! Kuworn m i t d e r ßnkn ln ( lchuonmun). (S. 1 2bin l 5 .)

Von e inem Auszug m uß nbg esehun werden . du

i'h'iic Abbildungen d ie Beschre ibung n icht m usli m i

ic int.

Page 245: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

Russischer Anlh ropologücheu Journul, herausgegeben von der unthropologiuoheu Abte ilungder K. Geselluchuft der Freunde der Naturforschung , Anthropologie und Ethnogruphie bei der

Moskauer Univers itä t.

V. Jahrgang, XVI]. bis XX. B uch. 1 904.

Russischen uuthro Journul, V . Jahrgung , HKM.

li nch XV l u. XVI I I , Nr. l u. 2.ruusgemb)en unter de r Reduktion des Scha der

un pol. Abtei lung A. A. Iwunowuki .

Moskuu l 906. 246 Seiten.N . A. Ari etow: Di e e th n olog i sch e n Ve rh i l tu i sre u n i d em l’sm i r und d e n un

re n se nd e n G e b i e te n nuob u lten,

vor

e rrsobe nd ch i n e s i sche n hi storn ohenNuchriohton. (Fortsetzung, 8 . l bis

2. B. L W e iuuenb erg z Di e K u r i e r (Ku ru i ter.K u ru i e r). E ine unthm pa log ische Skizze mit8 Abbi ldungen im Text. (S. titl bis

Im Jahre 76 ! sturb der Kön ig der Vertriebenen,der Exiluruh 8 u lorn on. M it Be rücksichtigung der

hlrbliehhcit dieser W ürde in der Fam il ie Bostunu i unddes Umstand» , dull der verstorbene Exilurch kinderlos we r . m ußte die W ürde uni den i lte eten Neffendes Ven turbeuen Anu u -B eu -Duv id , übergeben.

A l lein die m tih lmudische Denlm e ise A nunu nur.

wie es schien , den Le itern de r Schulen in Suuu undB um hu d i t bekannt uul ihr Gesuch wu rde derj üngere Bruder A nun s . Chu nu n i j u . zum Ex ilarchernennt. A n un wurde beim Kulilen verleumdet undins Gefängn ie geworieu . A uu n uber entiloh uns demtießugn ie; er und se ine Anhänger verl ießen uns Furchtvor we ite ren \'erlolg u eu Babylon ien und uiedeltennuch Puli stinu über. ner trute n sie ö ll eutlich g n

den Tulm ud uni und wthlten A nu n su ihrrme

fi‘

n

[uhren Buch dem Tode Anu n s nunnten si ch ueineAuhi .nr

r uniungs Anuni te n. uber ter beze ichnetenrie sie uls K u ra tor , nach dem e in-irischen W ortli u ru , srue Lesen he i ßt , d . h. sie wollten als heute[ten , die richtig die Bibe l zu lesen ve rstehen . Dieegner der li uruim dugi in we rd en uls Ru bbu n i te nbeze ichnet. (1. h. ule wie e . d ie ihrem Lehrer (Buhl)le hrer folgte n.Die unpt der Kuri e r oder Kun im ) lebte

bis zum Begi nn der K reuza in 'uli stinu. Nuchdem

l'uli stinu durch d ie li reuzfuhre r erobert n ur, uuchdetndie d urch A uu n in Jr ruuulem gegründet-o Synugoge

ze rstö rt werden n ur , wunderten die Kuri er nachW esten . über Alri lru nueh 8punien . zum Te i l nachNorden , zum Te i l iibe r Byu nn in den Kuukusus undin die K rim . Von den nach W est en Bur und i—neuli uri

'

wm ist nur ei n kle iner Bruchte i l . etwa um ». die

unrutreut in dem türkischen Re ich leben , uhri ge

blieben. Die auch Ku rdenggwm derten Kuri e r.heute

ei n l0000 un der Zah l , la n in Rußland , insonderheit in der K rim und in Neurulllund . über 1000

Kuri er leben in Gulizicn. Hierher ge langten sie uns

dem heutigen Gouvernemeu t W ilm ; um Ende desl6. Juhrhundertu nämlt hutte der lituuische FürstW i towt nach ei nem Siege über die Krimm heu Tuv

turen ein ige Hundert Kuri er!um ilicu uns der K rimauch Lii suen über

qfiihrt. In der M itte des vorigen

Juhrhunderts verrue te der ge lehrte Kuri er Ab r u humS um u i lov i tsoh Fi rhowrtsoh (U ll i bis l 574) uniG rund ulter Grubinschri iten und Hundechril'ten denNuehv eis zu führen.dußdie Krimscheu Kuri er die Nuehkommeu jener hu hy lou i se he n J ud e n se ien, d ie m itden Sehn en des Du r i us und Kum b yse s wi hrend derFeldzfige gegen die Stä

ben nsch der li rim gekommenwi ren. Diese Juden tten sich den Burl era ungeschloeeen und auch die Ch n n zum Judentum bekehrt.Infolge des numeriechon bergewichte der Chusu enueien die wen ig en wirklichen Judeu huldigst im Chun rem

tum unter eu. Die gegmwi rti n Kuri er se ien

keine leree iten. sondern Bus der C usure u. Al leind ie Dokum ente Fi rkov i tschs t uren größtente i ls gefulscht . du hulb rind die darunl gegründeten Schlüsseunhultbur.

Immerh in muß durun festgehalten werden . daßder ph iscbe llab itus der Kuri er deutl iche Spurene iner £m isuhuug m it. tuturiscbem B lut erkennenli llt. Der Un prung d iese r tu turischen Beim ischunint n icht sicher zu erklären. V ie l le icht , dufl ein Tender Krimschen Chu uren , die Rubbun ilon sruren , upi te r

wi rkl ich zum Kuri erturn sich bekebrt hat. Abe r wuhrn

uchein lieher ist es . duß vie l sputer eine Verm ischungde r Kuri er m it de n Krimuchen Te turen e rfolgt int.bull sich die Ku ri e r mit den Krim chen Tutnre n ve r

m ischt hnbcn , geht in W irklichke it aus den uuthropologischen Tutsnehsn hervor.

DerVerfemsr untersuchte 20Mi nner und 10 I°‘ rnuender Kuri e r ; d ie Männer stunden im Alter von lß bis72, die l°

runen im Alte r von l 8 bis 60 Juhren.

Dus Ergebnis ist :K ör p e rg rö ße.

M i nner l'

rnuen

M inimum l bß‚0 em l tti ,0 cm

Diun'

m um

M ittel l i‘

>t‚5

l lieruuch e rsche inen d ie Kuri er uls lnd in'

ducum ittlere r Größe ; sie haben diese lbe G röße wie die

südrussil0 hen Juden (im M itte l l tlb om auch W e i sse nb e rg im A rchiv Authm pol., Bd . X X I I I. Bruumschwe iz l 896. bis 424 rind ulto k le iner als d ieli rimocheu

'

l‘

utnren , deren'

örpe rgrö llu cm ist,und n ur beträg t die Differenz l ,4 um .

Die Klu ftersre i te der Kuri er ist gering, 00W 0 ll lubsolut uls uuch im Vergleich zur Körperg rinlle. Dieubeolute Klufterwei'e beträgt imMinimu m bei Männern

Page 247: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

Neue Bücher und Schriften

3 . J. J. l l inov : De r Gee iob tu r inhe l der Jebote n . T ung u een u nd r un i ee he n J uhu ti hnen. (S. 76 bin

Die theoretinche Bodeul ‚We lche e inat der G rößedeeCem pe r schen Geeichtn rin el:mgm hriebenwurd e.wird heute viet beetri tten uni G rund unntom iueber E rwägungen und der Schwierigkeit , fehleri rc ieMon un vorzunehmen. (Men vergle iche To inurd ,

E lem eu d’

Anthro logie gén6rule, Perie l p. 87 1— 9 15, ehepitre I V , und eußerdem Topi nu rd .

E tudo eur Pierre Cam per et l’ 10 Inc inl dit de( Inmper ; Revue d 'Anthru agio 1 74 , p. E leind demnnch e lle Mittei ungen m it. e iner gewinnenVoruieht euh unehmen.

Bei Gelegenhe it der eihiriechen Expedition wurdendurch Me inovr und Gokker (K i cke r ?) euren :

run iechc Bewohner dee Gebieten von Jukute li ,2 6 Miechling e . 3 3 Jekute n und 26 Tungonan. Die.‘ len un wurden noch der B roce euhen Inetrulttioneuegeiü t, wobei zu bemerken iet. daß der gemesseneGeenehtewinkel nicht der Cem ereche ‚ sondern derJucqunrteche iet. Jucqu e r t bc ielt die Cnm pe recheHorizontelünie Von der Mitte dee hleu tun enditoriueext. bin zur Spino m ehr outcrier bei l ieß aber von

der Spin. nnte rior die Geeichteiinie nuinteihie ein den um meinten vorn ringenden Punkt der étira

bggr

äh

23 „chm id t ‚ Ant rope l. Methoden. Leipzig

Der Veriq hebt zuni chet hervor. deß re ine.‘ 1itte ln hlen , die er durch Messungen un Lebendengewonnen het , sich nur wenig von den Mitteln hlenuntersche iden, die Mor ton m itteln den von ihm er

lundenen Goniomeh n erhelten het. (A nm e rk ungd e e Ref. Der Verfun er eprieht hier von einemAutor M or ge n du int alleq ein Druck oderSchre ibfehler ; ee kann eich nur um den AnetonuenMorton hendelu: S em . ü eorgee hl orton ‚ Ce tu10gueof ehnl le of nu n und the infenor nnimnle. edition.Phil-delphieMorton. M i tte ln h lon nind1 5 0 79320 l 0 e e e e e e v70 Negcr

T ep in urd het bedeutend geringere bloße gefunden (Top i nu rd , E lemente de nthropologie , 1885,

Ihr Euroe 76 und en 16von Vertretern der ge ben Reu e und

en 20 Negeruehi deln To i n e t d het reineNeuerungen m itteln dee Mor ton en Goniorneteregemacht.

Die Erg ebnieee Mu i nowe n'

nd

R u n e n.10 8ti d tcbcwohner

24 Beuern Jnkuh k)110 3 nuern Olekm innlt ) .

Amginzon (n. Men un en fl i ehe n )Du bl iüe l von 106 n en .

Ferner noch Nennungen Mücke n26 Juk u te nm iechl i ng e .

189 Jekuten

Noch hleeeungen M e inov e

16 südliche Tungueen1 5 nörd l iche Tung ueen

Die eüdlichen und nörd lichen Tungueen sind eo

rohr voneinund er unterechieden‚ dnß nie nl: Vertrete rvem hiedener Rennen gelten Infineon ; men darf niedeher nicht eueummenn ehen.

221

Ham a Julm hen TungueeuHoher W acheHöher el. das M itte l

76 7'Unter dem M itte lNiedriger W oche

Auffellend int, dell die Jehntiechen W e iber (88 1ndin

'

dara) ein M itte l ergehen, du von dem der Männe rbedeutend abweicht . ni m lich wiihrend die Männere inen Geeichtewinhel von heben , zeigen die Juhntenwcüuar e inen W inkel von Der Verfu eerricht die Ven nutun nun. daß es eich hie rbei umngeneuigkeit der wenn n iniolge der größerenNervon

'

tist der Freuen hun alt.

Z u betonen ist, deßan!Grund der oben m itgete iltenE .huicco eine Beziehung «riechen der Körpergrö ße

dem Geeichtnvrinkel n icht erkennhur int.

4. B . L . W einbe rg: E i n e B esch re i b ung derheuptei chl ichete n e nthropolog n chenUn te renchnn g n n e thod e n. A ppu re te d e rJ e tztze i t. Mit 9 Ze ichnungen im Text. (8 . 79

bit

Eine kurze Anleitung zu ent 1'

echcn Unteneuehungen eu Lebenden eowie en in nteilen. Bewerden m obainnnder besprochen : l . Die bleunn lebenden Mcnechen , m it bew nde ror Berüokei tig dee Hurti n ecben 1netrumenturiume. 11. Die

W en gen der lungvn Knochen 8 .Die

M ein Kofiund um Schäde l. Die Meeeungon

dee Go im ». 6. r grephieche Apperut zum Neu enund Ze ichnen enthropologiecher G:g

eneti nde. 6 . Die

Berechnung der anthro logiechen l icon. Am Schlueeeist e ine rohr gute un mmcustcllung der L ite raturgegeben. . (8. 1 16 bin

6. F . S .Belod ed z Z u r An th ropolog ie d er k l e i nruee ieehen Bu ö lkeru ng d ue Gou ve rnem e n te T eche rn i gov . (S. 120 hie

Die eebr um leeeenden und eneuemUntereuchnngenrind un den He inrneeiecben ohnern einee Dorfee

4

ee Ackerbau40 W eihe r,

B enchr e i bend e K e n n ze i che nl-

e rbe de r Kopf u n d Barthu re.

Männer ( 120) Freuen (40 )Schwe rt 96 3 0.00 Pr01 . 8 20,0mDunkelhrnun 88 16

Heilbronn 44 15

Blond 2 = 2 :

Summ n duultelhu r. 74 28Summe hellhnnrig 46 17

FJ überwiegen demnach um weilelhnft d ie dunkel .hm igen. Aue demVerg le ich m it den

Beum nero nnderer Gebi ete e rgibt nich , deß die Bewohner von S pea koie den Klerurueeen den Gouvernemente Cherbon em nichcten ste hen. Noch den Unte reuchun von G i lt1 che n lro (207 Ind .) linden sichunter ieeen Kle inrnu en 81 1'rm . dunkelhue ri und

?9 1’roz. hellhnerige. Die ganze Tabe l le muß in fortm en.

Die M i nner trugen mei nt ihre Hu re lung ; die[leere sind weich ,

1trefl

'

und dicht. Der Bnrtwnchlint n icht nehr eterlc. Die Einzelzehlen kenn ich nicht

Page 248: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

F u rbe d e r A u g e n .

Männer ( 120) Freuen (40)

o n 4

8 :

BrunnDunkelbreun

0

Dunkler Typusgll ne r und A u gen dunkel)

Heller he l l ) .

(lem iechte r Typus ("nu r dunkel. A u g en hell)

e e hell. dunkel)0

Die Beobachtungen en Kindern Inn e ich fnrt. W ieich wiederholt betont hehe, i ndert sich bei K inderninsbeeondere die Henrfnrbe, indem ein dunkle r wird .

Eu heben duher die Unte rsuchungen an Kindern keinegroße Bedeutung sie können nur irre führen.

Bemerkenewert int. dd derVerfe u e r das Dunkel.werden dee I lse th e re. n icht al le in be im Überga ngsu. dem Kindern te r in den Reifezuste nd lm beoh£e ie‚

m udern auch später, sogar in ch dem 86 . 1 .e bensje lnre .

Die unte rsuchten kleinrueeiechen Männer sindn icht 0 echön gebeut, sie neigen gewöhnl ich eineetwa rumm e Haltung ; e lle in eie sind feet gebeut.muekulöe und euednuernd. Dicke Individuen um starkentwickelham Fettpolnte r wurden nicht engetrofl

'

en.

Du Geeicht erschei nt be i den N i nnern m eint. bre ites ist das durch die stark vorepring enden .l ochbe inebedingt. Die Sti rn ist hoch, nut stark entwickeltenArcus euperciliures und tubere fronte liu ; die Subli l

'

en

gegend ecbwech m gewölht, selten eb etlsebt. Desinterhnnpt gleichmäßig nbgerundet, nel fisch ; dieNeue ist gen de hinweilen m it. gering gekriimmtem Rücken E ine Ad lcrnuee wurdenur dre imnl beobecbtet

Die unte rsuchten kleinruseiechen Pruuna ze igten

wie die Männer eine m ittlere Körpe rbcechefl'

en e it,

Hoher W uchs ( 1700 mm und darüber)Über dem M itte l ( 1660 bis 1699 mm )Unter dem M ittel ( 1600 b in 1819 mm ) 6

8

Hieraus ergibt sich , dell die 25 Vertrete r desduna n Typus un Mitte l ein m llce Körpe rm eß, nem.

lich 1 67 nun haben ; denn olge li die Individuen dergem iechten T put mit. mm , wi hrend d ie Individnen dee 'IG hm

'

l‘

ypne das geringste Mall. n un,

ze igen . Näm l ich:1 61 1 .96 mm 25 Ind. 40 ,00 Pr0 1 . dunkler 1 '

y us

1w9,83 5 1 em isebtnr' ypas

165896 43 e l le r '

I'

ypufl.

Du spricht '

edenfelle für eine Z usetnrnensetm ngden einen dunke großen und einen he llen kleinenTypen. wobei der en tere überwiegt.

Die vom Veriu eer berechnete Mitte ln hl derKörpergröße . 1 665,8 1 mm ‚ nähert sich sehr der m i tt

Neue Bücher und Schriften.

lud. Pros.

doch trt man häufiger e ngere l’ereonem Die (i n.

eichter sind mehr symmetrisch und ze igen [einenKonturen.

Anthr0 pnme trische K en n ze ichen.Die m ittle re Körpergröße int nsch dem Verl

ssner

nun (Mex. 1 759, Min . 1 51 9 m . An ntee b i ngibt in re inem buknnnten W erke die Große zu! l 63 2mmun due meelut eine Di fferenz von 88,6 1 mm. Die“ H i lc Erklärung ist. n icht. be friedigend.

lm einnelnen sindl iebenW ucbees ( 1 100 und durube r) 38 lud. 3 1 ‚67Proc.Über dem Mitte l ( 1660 bis 1689) 89

Unte r dem M itte l ( 1600 bis 16—1 9) 26Kleinen 17

Folgl ich haben zweiDritte l ullerMännere inen hohen W uchs.

lntereu ent und von Bedeutung ist d ie Beziehung,die zwischen der "nur und Augenierbe und derKörpergröße besteht. Der Verlusee r te i lt d ie untersuchten Individuen in dre i Gruppen neeh ihrem Typus

&Hae r und Augenfarbe) und in vier G ruppen nsch

Te

gqfiörpergrüße und l iefert dennch folgende kle ine

n e .

T y p us

Durch Vergleich m it den Ergebnieeen endererAutoren ergibt sich

,dußdie Kleinrnu en im Gouverne

mentTwhernigow u chvon den nnderen durch größexeeUherwi he l le r Augen nu seiehnen ; doch tritt duZeichen E rinnern deutl icher nl be i Freuen hervor.

Durch die Z un mmenrtel lnng der l inu nnd Augenfu he int. ereiehtlieh. dnßein gem ieeht0r Typus (dunkle

und helle Augen) tiber-wiegt (8. ncchetehende

Dle Lidepe lten sind wie gewöhnlich geößnel undhaben hori zontaleLege Nur bei 4 Männern Pan .)und bei Freuen Proc. ) wurden whief gestellte

ißlntL= 8l ‚8 7 Pro:l 8

lern Kö größe der E leinrueeen denGonvernementeKicv . l mm (Tn lko-ll ryncewi ez) und 1669.46 mm(Di ebold).

Die m ittlere Körpergrö ßederlcleinrneeieehen Freuenint nech dem Verfu eer 1 55 1 ‚95 mm (Max. 16 52 mm.

Min. 1445 mm ) ; der Untereehied zwi l chen der Körpergröße der Männer und Freuen beträg t mm .

Auch bei den Frauen m echt eich die Bezi ehungder Kür 651: zum

'

l'

ypne deutl ich hem erkhnr : den'

llten uehe mm ) heben d ie Vertre te rinnenee d unkoln Typus, den ge ringeren W ache mm )d ie Vertrete rinnen. dee gem ischten Typon den ge

?ngeten W ucht ( 1543 ,ß7 mm ) die Vertreter (lee hellenypue.

Page 249: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

Neue Bücher und Schriften.

Me lle d en K op i e n bei den Männern : Dee Mußden hor i z on te len Kopfu m fe n e n d e r M i n ne rhotrlflt imMitte l mm (Max. n un.Min.m12 mrn).

Dee eß int ge ringer e ln bei den Kleinruenen denGouvernernente K iew . 668 mm (Di eho ld). Due Verhi ltnie denh

'

0 plum lengee nur Körpergröße u t mm .

Der L i n g e bo on d en Ke p l e e von der Neemerurzel hin zum m te rhaupthiß lter int im Mittel88t‚78 mm.

Der Qu erbogen de n Ke p tee , vorn Tregue dene inen Ohren hin zum underen gewannen , beträgt imMi ttel 3 3 1.81 mm .

Der größte Li ngednrehm eeeer ist im M itte l mm.

Der größte Qnertlurchmeeeer int im M ittel 1 55,9mm .

Der Kopl indee der Kle im n den Dorfen Spyenkoje int im M itte l 86.6 1 mm ; ee bedeute t den eine

hm hgred ige Bm hykephel ie Be im Vergleich m it

nndemn S wen ne igen nur d ie nörd lichen Slevren e ine netw größeren Index , ni mlich em ni chetenetehen rinnen d ie rntheninchen Be hewohner (M e ie rund Kop e ru i e ky) rnit 85 und

e Kleinrueeen denGourernementn Kreer m it mm (Di e bol d).Doliehohephele in

Suhdolinhokeph u bin I Ind .: 083 Pro:.Meeokephele bin 8t hreehylre hele (80,0 1 hie 3 1

Brechyhep e (88‚84‘und derfrber 85

hI°‘

ol

ll ic

hnind d ie Bmehylmphnlen weitem in der

e

Der Ohr-Querdurchmeneer den Kopien beträgt imM itte l m in .

Der kleinete Stirndurchmeeeer hclri gt im Mi tte lmm .

Der S t i rn inde x (den Verhältnie den hleinetenS tirndnrchtneeeere zum größten Querdnrehmeeeer) ist

mm .

Die rö Ile (vielleicht heu er die Höh e denHopfenvorn unte ren Kinnrende eh rechnet), hetri gt im M i ttel2 15

,66 mm (Max. 23 5 mm . in. 186 mm ).Der Vergle ich der K0 p g rö ße (Höhe) mit «ler

Ii‘

r"

Be‘

N'0 m m 8“m ad der

HoherW oche ( 1 7(X) rn m und derühcr) lle Ind. mm

Über dem Mittel 1660 bin 1839 lnm ) 3 9Unte r 1600 bi. wm 26

Niedrige r W uohn (unter um ) 1 7

B iere ns geht hervor , de ll die größte n Individuenauch die " lite Kopfhöhe henitzen .

Du urhi ltnie der Kcrpigrölie eu r Ku rper rößeverl iert m ischen bin mm,

betri gt im itte lmm .

Die eigentliche li 0 plhuh0 ‚ vun der Ohrötlnun nun

gg;m en ‚ int im Mitte l 122583 mm (Min. 1 mm ,

143 nun ), ein ist demnech nur sterne größer einden hnlbe Mall der Kopig rölie, (L h. e ln dcr Abetendin vertike lcr Richtung vorn lü nnrende bin zum Scheite l.

Me lle d e n K op i e n be i d e n W e i b e rn. DerIl or i eon tnl u rn l

'

nng let i ln Mitte l b30 .fl7omm (M&nnermm ) ; der Qu e rbog en int im Mittel mm

( 3l i nner 3 3 1 .81 mm ). Max. 3 86 mm , Min. 296 m . Der“ lite L i ng ntl u r0 h tn 0 ennr im M ittel mm

i Männern nun l . der größte Que rd u rchm anne r im M ittel mm (be i Männe rn mm ).Min. 183 mm . Mex. 168 m m.

Der Ko finde: der Freuen beträgt (beiMi nnern es.

Im e inze lnenIh lichokephe le hinSuhdoliehokephe le (von hie 2 Ind. : 5 1‘roz.hlceokephe l°tä

n bin B".0't 2 6

t hrnchyk 12 3 0

Bm hykephe e 24 60

Der Ve leich den Ko l inden der Freuen undMänner ergi t den n n ffe l e n d e Reeults t ,Männe r hun köpfiger nind.

Der 0 h rd u re hmonee r den Kopien ietbei Freuenim Mitte l mm .

Der kle in-te S t i rnd nrc hm enee r int. hei Freuenmm (Mu . 126 mm , Min. 107 mm ).

Die Ko;i i g röße (Höhe im we iteren Sinne) int im

Mittel mm (Me r . 230 mm , Mi n. 186 mm ).Die Kop l höhe int im M ittel 1 16.976 mm (MM .

181 mm . Min. 98 mm).Di a nou haben ebenso wie die Männer niedrige

und niedrig bneite Köpfe.Die Geniehtndurehm eeeer der Männer und Frauen

nte lle ich zu e iner Tehe lle zueemmen. obgle ich derVerln eer jeden Muß einzeln hebendelt.

Männer FreuenLänge dee Geeich te mm mm

BreiteIndex den GenohtnObere Geeichtehre ite 100242Unte re Genichtnhre iteAhetend der Nu enernreel vomAlveole rrnnd

Li nged. Nene (Ahntend (LNeeenwurne l v.nnterenNu eupunkt)

Bre ite der Ru e .

punkt hinzur M itte denKinn!Lä nge den OhrenBre ite den Ohren0hrintle! bt .ßl

DerVerfu ner entwirft zum Schluß eufGrund ne inerBeoheehtungen und Mein un

gen lolgende Chnn kterintilt

der Kleinruneen im Dario w ukoje.

Die dunkle Ferbe der Kopfbeere überwiegt beiMännern wie bei Frauen über die helle Ferhe. DerHenrierbe nsch etehun die Kleinrnneen von Speu kojeden Kleinrunnen der Gonvernementn undKiew eehr nehe. Helle (greue ) Augen nind bei denMännern vie l häufiger Proz.) nln be i den enderonBewohnern der Ukreinc. Auch bei den Freuen übe r.wi n die he llen Augen über die dunkeln, e her n ichtin em nolhen Hnßn (nur Proc. )

Be rt um] Sohnurrbert in in der Mehrnehl derPi lle wenig nungehilde t. Stnrke Hi rte nind eehr ee lte n

36 m ittlere Bärte häufiger Die Ferheer Bertha re int me int he l l und nobwnnkt

zwinohen he l lbraun und blond m it rötl ichen‘ Nonnenhin zum brennenden Rot.

Die Männer haben eine Körpe öße . d ie zum

Teil e ine hohe int, zum Te il über den itte l hinen ht.Den größte n W uchn henitaen d ie Vertreter den duo elu

Typun, den kleinsten die Vertm ter den he l len Typen.Der Ko fumfnng der Mi nner int in den m e inte n

Fällen (67 lgm z .) n icht groß. Die Form den Kop ienist ein brechykephel nu bezeichnen. Der Kopi iudex

nteht dern Ko fi nde: der nörd lichen 8 lnvrennach W e inhe c und den ruthenieohnn Be rg

hewohnern (£1nic r und Kope rn i cky ) eehr neho,

ehenno den'

leinrun en den Gouvernementn K i e w(Di e bol d). Die kle inrnnniechen Frauen sind euch

hreehykeyhnl , aber — euflellenderweine n icht in demfin de uno d ie Männer ; der Kopfindax der W e iherint

6. A. Konh uohow : Di e Kl e i n rn ee e n d e n ( i onr e r n e m e n te \Vol hy n i e n. (S. 154 bin

Der Vorln nnr hatte im Jnhrn 19 03 fiel nhe it.irn Dario Pa l m a (K re is W ind im ir»Wolynnlt) He inornnninohe Mi nner, d ie im Alter von 18 hin 04 Jahrenstunden, enthrupolog iech zu unte reuchen.

Page 251: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

Neue Bücher und Schriften.

tnrnn , die du eibirieche a tum gründeten nur b'

0 v

guicrn . nun Koenhen d ie im 1 6. und 16. Jahrhundertwm Tobolck und lrhutek kennen . und nur Ki rg istan.

l l. Die Vertreter der zweiten der e u rop ä i sch enGruppe. nind v iel zahlre icher ; sie Inn en fünf Unter»gruppen untcn cheidcn. näm lich

1 . Die Tutoren von Astrochon , ein Geminch derTaturen der Idenen Horde mit Nogeiern und Kern»

gntechinnen. ic in den Kunhn us gezogen sind.

2. Di e Kr im nchen T e tnron . S ie sin d die Abhömm linge von Türken und einer t0rh'

cierten Bevölkerung dcr eildlichen Teilen der K rim , den Boote n derN3

1 ihorde und der Krim -Chnntum e ; noch oie cer

I an in ein ig e Unte rahte ilungeu: in d ie S te p p er»Roh ren , in die

'

Tu r kotnturen , B e rg völkcr undK ürt enbcwnhner ; letztere sind außerdem em iechteu: Ki tscheken , Chu nrnn. (Benno-cm . riechen,Goten.

'

ldechm hen u. n.

S. Die l i te u i echen und pol n i sc h e n Tutoren.

Ein Tei l d i ener Teinmn . und n u r die Edelleute‚ rindAbh6mmlinge derDug hceh ner , ein nnderer Teil hörtden Völkerechnftcu zu . d ie früher jencc ite der olguund dee Don wohnten ; nie nind em bunter Gemischvon mongolischen und finnicchem Blut. Im 1 3 . Jahr.hundert rind nie in l.itouon un iodel i ; sie bewohncnheute die Gonrernemcnte ilnn , Minsk , G rodno,Kowno. Wolhyni en und Plozk.

4. Die kenke aiochcu Tu toren nind noch eineterhec Völkergem ioch: eltc Alm en, Averon, Cin em a

Peinchene en , Kiptuehahen , Nognier. Lenghinen un

Ironicr. ie k a nn sich unterecheiden in : te ter inc ha B e rg v ö l lcer oder G e b i rg ckobord ine r ;b ) Ke hnrd ine r «d er B e wohne r d e r E b e ne ; c) dieDegheetonechon Tu tore n oder die Kum ikon ;

d) ie An rbe idabnnoche n Tata -cn.

b. Die k u e u ec hen'

l'

e te ren uiudclieNochkommen«ler Ki h chnkcn der Goldenen Hord e , gem iocht m itulten ulgnren , l°

iuncn new. Man zählt heute über1 Mi llion Etwa die Häl fte lebt im (ionvernemeut Ka nn . die andere Hä lfte lebt zerctreut inden Gouvem emenh Sa men . Ufo, Simbirak , W ji tka,Su n bow‚ Penn , Ninbni—Nowgumd , 0 renburg. Tombowund Rj ionn. Die bier im GouvernernentRjäu n lebendenKm imoveehen Tutorou sind die Nechkommon derTutoren der Ku cimowschen Ze rtnmn

'

I'

cusnendc von

Tutoren rind über gm Itußlnnd u n treut: l l Kellnerin den Ru tnnrnnte . nle A rbei te r , nl: Konfleute nu r.

Dee ehem alige Kcn mche a tnm nahm das Gebietder mittleren W olgnlnul

'

ee ein ee reichte vomKichui-Nowgomdcr Lund im Nord en bin noch demPermncheu und W

i tkuechen Lande und noch Südenbio zu den K irg i» nin hcehen Norden.

Zu dem Bet tende den Ka nin chen a tume gehörten eußcr den Tutoren die W olgnvölker:Tochcrom in en , Mordwinen. c hnwouchcn, W oi —Iü cn. March»techeri lmu und Bu chkiren . Du Ze rtu tn Kanon ent

eh ud on Ste lle de l früheren bulgnricchnn a tume ;im 18. Jnhrhundert wurde des hu! riecho Reich von

dm Tutoren erobert , der innere tund ober nichtgeetört ; im G entoil die nomndi eierenden Totnreuunter dem Iiuilufider bulgarisch—mohcmmodnniwhen ultur . wurden eeßhnft und übte n ihreneitcnoch einen Einfluß nut die Bu ren selbst nut. Im14. Jahrhundert , noch dem Fu dcr Goldenen Horde.mechten die Nochbern Ancpruch ent bulgarirchecGebiet. und von de ch beginnt der Verstärlcte E milull derm n iecheu Fik t ion. in hosondo-tu rnit der Zeit Wi e l iDim i t r i ie v i t neh‚ Fürsten von Susdel. DerNochlolgerW uu i l i W un i lj ev i tec h von 8 11 9a wurde 1 399von Mogm et , Chen der Goldenen l lordo‚ gewhlogun.

Me gme t üudetc K an n , rief Kolonioton nur

der Goldenen orde , one Astrochnu . Asien und derK rim herbei. Er eu che int comit ele Begründer dee

Ind iv iduen von n iederen: und m ittlerem “'

nchenind Tu t in g leicher Anzahl vorhnndcn . dngcg en

große Ind ividuen in v iel geringener Ann hl.Der Verfnn er g ibt dunu eine Be Tabelle über

di e des Rom pino, worin er in Rumplmnße derTutoren mi t denen anderer Völker , die er unk reuchthat, vergleicht.

Do ich diean ste lle ich nurbloße hierher :

m mTabelle nicht wiede ben kann.ie d ieKen nnchon Tutoren treffenden

Kueoneehen Z urtume. Doch hol te den Z urtum keinelunge Duuer‚ noch ka nn 1 60 Jahren nnunter»

brechener Kinn fe m it den run iechon “ roten wurdeKueun 1582 em und dum it nach den übrige zumKnocnschen Zo rtum gehörige Gebiet dem ma in -henReiche einrerleibt.Heute leben die Kurena T u tore n im Gou

vernement Kan n in den Kreiuen Kun a. Mu lmod och,Tetjuuch, Techioto l und Loiwhew‚ in einer opizuhl von 668 660. rieten und Mohummeduuer. Außerdem leben im Gouvernement Ufo in den Kre ieen Menue»

linuh, Belebeiew und Ufo onch noch m indesten. ebensoviel Tutoren wie im Gouvernement Ken n.

Wie un: der kurzen hinteriechen Uberd eht hervoreht. in es gun: unmöglich , einen ollgeme inen TypenFür u l le Tutoren zu finden.

Die Koennechen Tutoren rind b isher nur weniguntersucht. Eu int bisher nur e ine kleine G ruppevon Kuouimovrwhen Tutoren (88) durch B enui ng e runtersucht werd en. (Neuerdmgu int nun eine d ieKunom chen Tutoren behondelnde Din efl .ution von

A . A. S u c h or ew cn chienen doch erst , nochdenidie vorii de Abhuudlung von Mr nceo i tochechon ni eochriehen wer. Mir iut ie genunnteDiene rtution n i c h t zugegongen .)

Der Verfuuuer untersuchte 70 Tutoren, von denend ie meinten (6 1 ) uno dem Gouvernem en t Ulu und nur

v eni (9 uns dem Gouvernement Koson utumm ten.uni run einer kurzen 1M ruktion : Hunt. Hu re undA n. Men u n der Körpergröße , einige Schädel»m e und Geui tomuße.

A lle unteruuehten Tutoren gehörten der hund .

bewölkernng un . ihr Alte r uchwunlrte “ riechen 2 1hin 24 Juhren ; d ie meinten (68) eu ren 2 1 Jahre ultund m iliti rpflichtiaDie li ö rgrü der Km nuehen Tutoren iet imM itte l cm . Die Diff erenz zwischen dem Min.

l öß en und dem Nox. beträgt 28 cm . DieZ ohl ttimmt font mit der Größe , d i e B e ne i n e r

bei den Knueimovrechen Tutoren erm ittelte , ni m ickcm . Die Kon ntchen Tutoren ele hen m it ihrer

Körpergröße hinter den ( irnßrun en zurück , wie bereits A nu t uoh i n feutgeste llt hot.

162

ö4‚ l8l l

Li n e derVer i ltnio zur Körperg rö ße

0horschcnkelu 843 92 l .5 9 2 156

lVer ultnns zur Körpergröße

Page 252: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

226

Die Hn n t l e rb e wurde nn bedeok1en Ste llen(t eelgrubc) beohechtet ; ee wurde unlerechieden hell

Neue Bücher und Schri ften.

(we iß) und dunkel ; i le r wurde unlem bioden dunkel(brünett) und ge lblic

Ken nwhe Te l.-wen

B iereue lolgt . dell die Hautfarbe bei zwei Dritte ln eine dunkle int. und nur bei ein Drittel we ißoder he l l.

0 O

O 0 0 0 Ol

- c

8°h' m e e n e e n e e e o

BellDunkel

Chen bterieti ueh int die Abwesenhe it irgend einerbesondere überwiegenden Hn rf0 rbe elle ven cbiedenen Pu ben nind beobuchtot worden.

Die große Tubelle , uni der d ie Haarfarbe derTeu ren m it der der enderen Völker verg lichen wird.

Fu be der Augen

l l ‚ l lo

e

o

e

e

O 0

2 22.2 2Pr0 3 .

ln awe i G ruppen geordnet0 l Ö

n o e e e e - o c .

Hierzu ergibt nich . daß die d u n k e l n Augenü b e rw i e g e n , und n u r bei den Knu neehen Tntarenmeh r el. bei den Ulu chen.

Bei einem a ohe , die Beziehungen zvn'

when"u r und A nfurbe lcetm ale llcn , em bt. eich . dnllh at in der i lfte l ll°l' Pi lle Proz. ) breuneAngfl l und dunkle Hu re vereinigt vorkommen ; ee ltenin d ie Vereinignn von braunen Augen m it hellenlin-n n Pro:. und von blauen Augen mit dunkelnHu ren

Betn ublet men d ie Beziehungen der Haut» undHa rfnrbe zue inander und nach! zu diceem Behufe dre iAbte i lungen. eo ergibt eich. dell um ett rln len eich derTypal der Brünette n l’roc ) markiert . wi hrendd ie Hnlbbriine l tcn eich ein en hi ufiger (3 l ,43 Proz.)nl. die B londinen Proz.) nei gen.

Betru t wir die Bericht: en der “u r Augenuntl l lautiarbe in ihrer Ucn mt eit , bezeichnen wi rals he l le n Typon die Individuen mit heller Heu».

Heer und Augunlnrbe (blau . grün und nle

d u nk e l n 1 '

y >un die m it dunkler "nut. ne r undAugen und a n gemiechlcn Typen die Vere inigung

2 Proc. 2 1 Pro:. 23 Pro:.40 41

hel ler und dunkler Ferben , so ergibt eich en! Grund

verechiedener Tü >ellen (die h ier nic t m itgetei lt werdenkönnen) :Unter den Kan neehun Teu ren int der r e i n

d u n k l e Typne häufiger el. die andere n Tq»en. näm

lich Proz., wi hrend der r e i n he l l e ypue nur

be i IO Proz. sich findet. Ebenso häufig begegnet man

den be iden Abte ilungen dee gem im ht m ne: d ie

eine Able ilun be i der die dunkle l"erbo vor errecht.m it dunkler an! und Augen und hellen Hu ren,l l ‚l ll s .‚ und die endete Abte i lung . m it dunklerHunt. uber helle n Augen und Ha m m, 10 Proz.

Du Elf;zcbnie int: Unte r den'

l’

u lnrun in um ver

bre itetewn der g e m i ec b te'

l'yp ne. eher im e inze lnen

überwiegt doch die dunkle über die he lle Farbe.K ovl m fie. ln bu lc de r E inze lmnßc dee Kopien

und re iner Te ile liefert der \v' erfaawr e ine eebr urn

fungreiche Tabe lle, in der die ü g ehnieee m inor eigenenUntersuchungen euwiewrscbi«leucrAutor cn 68 Re ihen )zun mmengeete llt eind. lub kann d ioee '

l‘

n l le nicht.wiede eben , ich entnebm e dense lben nur die Zuhlen,

gie_e

ic en! die hier beeprochenen li n unecbcn Tuh ren

een:nen.

Proc. 6 Pro:.10 1 2

10 10

1 3 187 9

10 27 1 8

8 1 Proc.. 36 Pro:.

80 85

Die B eschu l fe nhoi t d e r “ nu n . Dio Hu red ich, aber weich ; cie untcn cheiden sich dadurch

von den fe ine!a Ih n en de r ( iroßruu e n. Die "u ns

nind nicht i ch: dich , n i c h t clookt. Der Körper

und du Geeicht find nur mäßig ha rt.

Page 253: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

Neue Bücher und Schriften.

Bm 1%ß ‚ D e c o .

%tir;;äre ite .

h.

er tut. zur'

0 l li .ngeN" k°nbn i“ e

p. 0 e

Verhü tn ie zur Kopf'längeGeeiehte li ngeVerhültnie zur Kopil i ngeGee ichtubreihe .

Verhältn ie zur Kopfli ugeGewichteind

Deren he il

0

Doliehohephele (hie 74 man)Suhdcliohokephnle (76 hie 77 mm)Meeokophnle fi

hie ü l mm ) .

Suhbreehylw e (8 1 hie 84 mm)Breehykephe e (86 mm und mehr)

Die Maße dee Horizontelum i'

uugee dee Kopfesechn nhen zv ieehen 506 bis ßél ) nun.

D er Verfen er h i. die Summe re iner Beobeehechtun n in folgen en Se tzen:

1 . r K op f der T e tn ren int in horizontalerRichtung weniger entwicke lt ul der Ko vielerenderer

'

l‘

urkotümme ; er ist in horizontaler'

chtungund auch in der Li ege wenige r entwiekelt ein bei denFirmen und nach e llen d re i Richtungen wen ige r ent

wickelt ein b ei vie len mongolhehun Völkern ; um

an

?“ acht der Kopf derTateron den e lnwieohcn

0 en.p2. Die Tutoren sind euhhre ehyhephn l und

unterecheiden eich dnduroh von v ielen end eron Teteren.

von den Finn-m, Beuehh'

ren und Juden. S ie etebennur etwa hinte r den hm ehykephulen til-wen , den

mongoliwheu sti mmen und beeonden den Batchkireu noch.

Die Bemerkungen tiber den Gericht und über dieNeue leut e ich be ise ite.

Der Veriu eer entwirft rum Sch luß folgende nn

thm p nloyioehe Chnn hte rintik der Km neohen Teterem1 . k ö rperwuehe uied ri2. Rum lang . Beine {art.11. Die urhe der Heut und der Augen iet vor

hern chend dunkel ; die Hu re rind zum Tei l hell.zum Te i l dunke l.

4. Die Schi dclm l ße nind nieht groß; obgle ich dieTutoren noch ihrem Kopi index echt mischt sind , 00überwiegen doch d ie hnn kö flgen ln ir idnen.

6 . Die Stirn ist m e int «si n d , der Neeken mi iligentwicke lt.

6 . Im Geeicht nehme]. besondere in der lä nge

7. Die Nm int gen de.Aue el lem d ieeem geht hervor , daß die Tutoren

in ethnogrn hiecher l l:nnieht m‘

n Gem in i; verschiedener S ti m r£e rind.

A. W oIog 1n : Ube r d ie v e nh ne l»e i t i cn

B e z i e hun g e n d e r S c lui de lbog e n und e r

1l

8

227

1 1 ,04 Proz. 1 1 .48 Pm1 1 .1 1 Pme. 12 1 3

23 2419 zu

6 9

S eh i d e ld n rehm e u e r (Chord e e ). (S. 181b it

F.. int die. eine u hr eu:iührliehe und eue

Arbe it , die durch eebr Vie le Tabe llen undtufele eu

un enqgowichnet int ; nie biete t duher der Bericht

erü ehn meneherlei Schwierigke iten der.Der erfu eer erörte rt ] . d ie e e ne e i t i g en Be

ziehungen der Schi dclbonvu un er Schi de ldurohn eu er: 1 . bei einem heutimmten Voll mtemm ; 2 . dieAb i ke it derBögen von den Chon lee, vom Sehid elindex hreitenindex) , 8. von der Grö ße dee Li ngenhöhen index.

Ferne r wi ll er d ie Beziehn der undChordee bei den de form ierten Se k le in nur erh ob.nun dem Konkq und nu. Amorite (Aneou und

Aymorn) nneeinnnden etzen.

Für jeden eim lm Schi de l wu rden folgendeMeße genommen :

1 . Der größte Ii ngedurehmeu er ;2. der

'

llte Bre itendurehmeencr ;8. der bhendure hmeeeer ;4. der eenkrechte Bogen vornNu iou zum Opiethimn;6. der Durchmeu er vom Kn ien zum

'

ethion ;6. der Stirnbogen (den Stirntei l (lee hteu

7.der Stirndurehmeu cr vomNu ion hinzum Bregm e

8. der Sche itc lhogen;9. der Scheiteldurchmeu er von: Bregtne hie m m

Lntnbdu ;10. der Hinterhnupt Neehen-)bogcn ;1 1 . der 11interheup urchmen er vom l.embda zum

Opicthion ;1 2. Stirnecheite lbogen vom Nat ion zum Lembdn:18. S tirnwheiteldum hmeeoer vom Nul ion zum

In mhdn ;14. S eheitelhinterhnnptbogen vom

Opiuthion ;16. Scheite lhinte rheuptd urehmeu er vom B

zum 0 piethion.

Die Maße 4. 6, F, 10. 1 2 und 14 wurden m it e inemBnndmnile‚ d ie Maße 1 , 2 , 11, b. 1 3 und 15 mit e inem

29 0

Brogn e zum

Kooonocl;(en Totoren n

aten chei(

äa

g l:iclx dumh

ßihr;o

ophnollc, uns ondero on nontolcn o

m e., von den ihnen nahe “ chenden on d e r£nTotorengrnppen.

Der L i n g od n rchm e n e r den Kopien int181 bis 186 mm bei 28 ,67 s .

186 190 au s191 195

190 200

Der B re i t end u rehmoon r den Kopf.14 1 bin "( nun bei Proc.1 45 1001 5‘ 165 o n

150 100

Die Kooonoche n Tolofon nind hm hophnlmm .dieUfnochen

'

l'

ot-oren etv noweniger, tu m .

wi hrend die e igent lichen Kon ntotoren einen Inde xvon 82,72 mm beoitoen.

An: e ine r heoonderen Tobolle geht die Mitchnngder Totorcn echt deutlich horror.

Page 255: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

Neue Bücher und Schriften.

nung. daß die Finnen ein cut eind. Von wo eiekamen , wenn eie erechienen , darüber geben di eMeinungen eehr weit eueeinender. Ce et re n rechtdie Heimat der “m an e in Fuße du Alte igehirgeee iner ähn l ichen Aneicht huld igt W . A. M e nnow.

E u r0pe ene gen hohen te te , daß die Vorfahrender Pannen und grier dem Mi ttel und W eeteuropein den Norden gezogen rind.

Ee iet kler. dell die ei ntlichcn Firmen echou im4. Jahrhundert Osteuro wohnten . und zwar denNord en. Sie werden nun dure h die Guten unte rwe rfen und nllm i hlich durch die Slawen weite r nochW erten gedrä ngt , hie in ihre

'

e n Wohnei tne . wo

nie etwe em Ende den 7. Juhrlhiiiid:rte oder im Be

ginn dee 8. Jahrhunderte eich fu teeteten.W er dee heutige Finnlend deme le echon beeiedc lt ?

Be ecbeint ‚ doll men die» Frege bejahen muß. Aberwer weren d ie Urbewohner Finulende Ee wen n keineIn ppen, keine Finnen, keine S lewen.

Gewöhnlich teilt men d ie jetzige n Bewohner finn

Iende in zwei verechiedeue G ruppen: T ewe ete r , dieden W e e ton Finnle nde bewohnen, und die Ke re l i e r(Kerulen) , die mehr im Oeten Finnlende sitzen.

F i n n e n

o e

W ie eue diener Tabe lle ersichtl ich. eind unter denMännern 89 Proz. hellhee.ri

gjund 6 1 Proe. dunkelheerig ,

bei W eihern ebenen vie l, 40 ron he llhaarig und 00 Proc.doube lh In hetrefl

'

der Augen iet zu schließen :66 Proz. bei nMänne rnwie bei denFreuen haben b e l leAugen und 3 5 Pron d u nkle Augeu . ln betrefl dce

'

f e

int. kein eolchee 0herwiegeu des einen über den um erenTypue zu honetatieren, sondern eher eine gewieee G le ichehe it al ler dre i Typen . wobe i eich nur gcwieee Unte rschinde zwisehen ) l i nncrn und Frauen bemerkbarmachen. Jedenfulie tritt hierdurch der gem itChen kter der jetzigen Bevölkerung Finnlende deutl ichhorror .

Bemerkenewert em heint den: Verfeeeer dee Vonkommen rote r l l e e re. Er beobachtete 6 Proz. rothe u r i ge , und zwar nnr bei Männern. het Top in e r d beheuptet . de ll die rote Hund erte und die

gn uon Augen Kennzeichen der ä lteeten Menechenn eeu

w ien, die eich vom fernen Orten hie zu den Uiern deeRhe ine euedehute. Der\

'

erien er me int nun, de ll d ieeerm thae rige Tynne dem finn isch

'

scheu Stumm e zu

höri eci , und de ll ge r-dc be i den Tuweetern inaüeond%re e ich diene Beim iechung erhalte n huhu.

Der \’eri uener vergle icht nun ec ice Ergebnisse

mit denen andere r Autore n und hebt denn hervor, daßdie Mehrzah l der Autoren (Je l in eiew, lte tz iu s n. e. )die Finnen e le he l l beze ichne t , wenngle ich dee Vorkommen d u nk l e r Individuen denchen ete te notiert

229

Den letzten etetietieehen Mitte ilungen zufolge heelcht d ie Bevölkerung dee heutigen Finnlande une

2 109000 Finnen (Tawneter und Kere len).84 1 000 Schweden ,7000 Rennen.1 790 Deq 00 .

1 1 50 Le ppen,1 560 Zigeunern.

Mit Rüch icht hin auf int vielleicht auch derVollteetamm der Firm en n icht mehr gene re in. DerVerieeser het nun, wie bemerkt. 250 1ndivid nen untereucht ‚ le ider uber n icht von be iden Finnengruppeu jee ine gleiche Annehl. näm lich :von den

l‘

em ten 50 Männer und 88 W eiber.“m ia“ 4 l“) n 62 9

Far b e d e r Hann . Referent fallt d ie Ergebnisee der Unte renchnng en en einer kle inen verkürztenTabelle eueannnon . de ce n icht mögl ich ist, e l le Tebellcu wieder-zugeben. Der Verfureer ordnet d ie Hu r

lurben , wie count . in Blond . Hellbreun , Rot . Dunkehbn un und Schwere . und nicht. elle Farben in zwei ,he l le und dunkle, zueerurnen.

Zur Abkürzung ziehe ich drei Tabe llen (Hu re ,Augen und Typue) in eine rueammen.

Ke re len T e v e e te r

wird. Hierin unte recheiden sich die Kere leu von denTeweetcrn. Die Tewu ter , der Kern der finnischenBevölke rung. heben hleue Au 11 und hellblondc Hu re(fiuchsfe rbig ) . die Kard on n haben gn ubleueod e r bru nne Augen und danke breune Hu re.

Aue dem Vergle ich m it endereu Autoren cube inthcrvorzngehen , daß du dunkle E lem ent unte r denFirmen ein frem d ee ist. Du Marke Oberwit

;geu

he l ler An irn Gegeneete zu dem gerin 1 1 or

kornmen unkler llenro richt dafür. W o er dieedunkle Element etemmt, li t l ich m it Sicherhe it n ichtengen. Vie lle icht etamm t dae dunkle Element von denUre inwohne rn Eu rope : oe hat eich eowohl denl

innen wie den S lesven beiget t.

Kü r m r rö Il e. In hotrelf der Körpergröße. gebeich hier die abe lle (S . 23 ) dee Verfueeen verkürztund in underer Form wieder.

hl i n n e r

0 0

0

Page 256: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

280 Neue Bücher und Schriften .

F r nn e n

l® Finnen02Ksre len88 Tevneter .

Bei einem Vergle ich der K “

Be derm it der Hsut und Hm fnrbe otg i t sich. daß das

Mittel für den he l l en T: s 1672d nnke l n

'Epns 1 062

g em i schte n'

Üpus 166 1

Dm u m ersichtlich, daß die Vertreter des hellenTypus den größenen Körpe rwu chs besitzen.

Bari den Frauen ist es otn s anders.Kö

lie des d u nkol n'

I‘

y ns l 653 uunrpe

:gro

1648

gem i sch ten Typus lö-t8

insofern nls der dunkle Typus dns größte Körpermnßsnfweinrt.

Die Tehelle , die sich m it dem V leich desKörpermnlles der Mi nner nnd Freuen nn mit dnmKö mu ß in verschiedenen Lebenssltern beschäftigt,um ich fortlassen.

Annh die Erörte rung über denVe lnicb derKörpeßmnße der Finnen mi t den anderen?den Finnnn ver

m clten Völkern, muß ich übergehen.D i e Kop l m s ll o. Der Verfnsser behsndelt die

Maße des Kopfes in etwas anderer W eise ale sonst.insofern er m i t dem (ben ehnoten

ll( opfindex 12)

beginnt und die Nnßo se lbst nu: folgen läßt.

ist

Mi n n e r

F r nn e n

mm

100 Firmen63

Q 0

Des bl it dee Kopflndnx für dio F i rm e n betrisom it für d ie M i nner [ihr die W eiher 8l .8Die ßen Schwa nkungen zwischen der Mnximnl nndder inlms rö lio des Kopfindex sind ein richtigesKenn zeichen r den gem ischten Chsn ktnr der finn ischen Bevölkerung. Di e Schwa nkungenels sie von B roon für die re inen ,

Ra sen zugelsssen werden.

Doliehokephnl 2 1 Pror. “

( Proz.Mesoke hu! 25 22

Bruch, epa M 70

Auch nun diesen Zahlen ht der e m ischteChm ktor den:heutigen Fi nnen e rror. Verfa ser

s

o

.

M i n n e r

F rs uon

M i n n e r

untersucht nun die Z nhlenreihen der Kerelen nnd Tev u te r e inze ln und findet. daß d ie He re len ihremKopfindex nsch m tschieden b rs ehyk ep hn l nind

Proc.) oder Vielle icht enbbrneb yke phn l , eheres tritt ihr gemit Chernkter deutlich hervor. DieTswneter heben e inen m i t t l e ren Ko finden Von

mm , sind lolg lieh nle m esoke n l zu bem ehnen. nlle in es sind unte r ihnen so nos. dolichohophnl und 22 Pros. mennk hnl, und nie nind folgl ichim r dolic okephnl nl: die Ksrelen.Der durch das Nebeneinnnderstellen

Knre len Tswester" Pan. 80 l'ror.26 22

y epht l 57 48

M it Chergehun der Tehel len . d ie sich m it demVerg leich der Erge nisse desVerfnssers in be treff derFinnen nnd denen nndnrer Autoren besehi ft.igen undm it der Beziehung des Ko index nur

"

lie,wende ich m ich un den

'

.nhlen . d ie der 0 u min betrell

'

dor Geniohtsmnlle m itte ilt.

s e l l e 19 (8. Ge n r e Ge si cht slhng e.

Du m ittlere Maß der Geeichtsli nge'

ht ein gewisses Recht, d ie Meinungerv nnd tsche it der Firmen m it den Türken und Man

golen zur0vkznv eieen. Die Mehrzahl der Autorennennt d ie Finnen lnnggesiehtig die einen erklärend ie Ke re lan ,

di e nnderen die Tsvrnster für In gesi chtig.

R e tz i us bestimmte die Ged chtelänge der utelen m it159 mm , die der Tew ter mit nur 1 76 mm. Dr. Jel i sse j e sv ist zu einem umgekehrten E hn ie gelnng tdns Gesicht der a nster sei betr i ebt uch länger alsden Ge sicht der Knre lemZahlen in betrefl der Gesichtebreite l iefert der

Verfasse r nicht. wohl eher e ine s elle über denGeei chte i nd sx. (Tabel le N .

(l e e ich ts i nd ex.

Page 257: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

Neue Bücher und Schriften.

F re u e n

Die Mi tteilung:: über den Neeenindex und die

Beziehungen des u enindex zu den anderen Maßeninn e ich (ort.

W u ist nun der mittlere Typus einen “ neu ?Auf die große M i schun g der heutigen BevölkerungFinnlunds ist. euhon oft uufmcrlu um gemneht. wurden.

Et ist duher versti nd lioh , M der m ittlere Tun enicht dure h scharfe Züge eich dm td len läßt..

Der Typus der heuti gen m i nnlichen Firmen istehen kterin ert durch breune Henne (he ld hel le r. he lddunkler), durch helle Augen (e in hi ntignten he llbleu) ,durch eine Körperg röße , die über des M itte l hinausgeht, so du! er tu t li gennnut werden kenn. durche ine gemäßigte Brse ykephulie (Subbrechykephulie),durch ) !eeoproeopie und h ptorhin ia. ln i hnlid n rW eine können noch d ie Fre uen der Firm en chnrukterisie rt werden: sie heben meint hruune Hu re , d ienoch etwun

l?°litir sind nl:

iiifdd;r hello

A (um i n gute n u luu ‚ die r

gri$ höher ein des hiiitcl. S ie ne?gen mehr

rpz

.

ii rrnchyk

e;>hulie uls d ie Mi nne r. mehr zur Meeoprw

sop ie un zu einer ge ringeren rhinie.

Men lu nn nun. so me int der eriu ser uni G rundseines Muteriule , diesen m ittleren Typus in folgendeG ruppen mrlog en :

l . Die der großen Breehyke;»hulen m it. hellenAugen und Hu ren. Innggeniehhg und lungnusig (leptoproeop und leptorhin).

2. Die der m itte lgroßen dunkeln Brnohykophelenmit bre item Gesicht und bre iter Name.

8. Die der dunke ln . unte r M i etchendenDoliehokephnlen mi t einer ziem lich sc malen Neue.

4. Die der kle inen rothu rigeu Bruch ko helenm it ziemlich bre item Gesicht und zieml io re ite rNeon. Die g

egenwärtige Bevölkerung h'inn lunds bietet

e in buntes nid ohne klare . m be rie Um rin e. DieEinte ilung in Kurd en und Tuwu tar , die jedenfnl lssich voneinunder unten ehe idcn . bringt doch ke ineKlurhe it. W enn men den T pus e inen Ben . hellheu rigen und he lli ngigan rnehykep an für d ie.Firm en ein ehm kte riotiwh unerkannon wol lte , no istdie m itte l fie . dunke lhunn

'

ge Bruchyltephnl ie eu!den Einflu der benuohhurton Slawen , des nied rigedolichokcphulc dunkle Element nut d ie dolinh0hephnlenRun en zurückzuführen , d ie vor den Finnen in Ost

europe gescenen haben solc

l ö. A. N . Abremow z Di e Form e n d e r A vor-tu rni r i form i s u n d d ie g e og re ph iee e Ve rre i tu ng d e r ve r sc h i e d en e n Form e n.(S. 47 bis M it 8 Abbildungen im Text.

Die Form der Ape rtu re pi riform is den Schäde l.ist n icht un ellcn Sch

'

nde ln e ine leiu lw. T op i n nr dunte rsche idet vier vernchiedene on nen.

Die k l ns e i sohe F o r m an Europäern , ine.besondere en berkiechen Sehi doln. Sie gle icht einem

4. Die Form, wie nie bei den mem beni hnliohenAffen vorkommt: der untere Rund der Neeenöllnungist. nech vorn geneigt ; die fl i ehen der Fon ee m eineund die Fll chcri dee enetoßenden Oberh ofen bildeneine Art eohiefer Ebene. Men kenn ewei Unte rformennnterecbeiden, die und die eterke.

An diene nn p lieb von Topine rd eu! te llteE inte i lung eehließen eich die A rbe iten von e n ke,Kol lm e n n , Mi n e xe in i (3

reh ir für Anthrogxl

'

e

hom e e w i gh t (Ebende1892 worüber der Verien er eingehend berichtet.

Verfneeer unterenebte im beeondm den u n

te ren B und der Aperture piriform ie un den 8ch'

ede ltidee Mookeuer entlu-o

sol ‘

echen Hum an .

Schon bei e iner be ti gen Betruehtnng kenn menerkennen, du] der unte re Bund der Aperture

'

rifnrm iebeträchtliche Verietionen neigt. Von der um m it.dem eoberfeu Rend der Nn enöflnung mit einer ate rkvortretenden S

J) iue ente rior gibt ee ellmi hlioh Üben

gi nge hie eu en Formen, en denen die Spiue nu elieente rior und der untere Read fehlen und nur eine umBoden der Neeenböhle befindliche Rinne vorhenden int.Aue dieser ne nnen Re ihe kann men nun noch Aneiehtdee Verietnere fünf Typen bilden. DerVerfn eer fügtden vier Formen Mi ng e u i n i e eine fünfte hinzu.

Form e e n th rop i ne (Mingen ini hat. d ieForm einee umgekehrten Kertenhereene (Coeur) ; dieA rture ist in ihrem gena u Umfenge von einemee en Bende begrenzt ; eine 8pine neeelie enteriorlet eterk entwicke lt.. e riugt oft bedeutend vor.

2. For um i n fe n i l i e (hüngeu ini , dritte Form ) ;der Bund der Aperture ist etnm und ebgerundet .

Aun ehäe

;cimegadere

(3igen Ö ungé;

t wlk1

.r'ebo

ng1 von r ren « geri ngeren twie ungder S

gpine nee$ enterior. Be i eterk entwickelte r

Spin enterior n ähert eich die Form der dee Ke rte nheru m und ir

:f;l

g:deeeen der Forum enthre piue. Ist

keine 8 pine n zur Entwieheinng kommen . eo

erechein t die Aperture iriformie dre iec£ ; der unte reRand der A erl e rn m it dem vorderen Runde deeBodom der eeenhöhle zun mmen . Diane Form wi r dinebeeon dere en k i nd l i chen Soh t d e ln boobeehtr t.ferne r en Sebi deln , die ke ine eturi en Knochen eu!rreieen, d en un weiblichen Schädeln.

8. Die Form mit enegehildnten Fol ene pre en e ee lee (Mingen inl , zwei te Form ). Die Foeeee pre 0nu-e1ee eind helbmondförm

äe G ruben . d ie von zwe i

Lippen begrenzt werden. e h i n te re Li pe (oderRead ) nicht von der Spin neeelie ene über Bodender Neeenböhle en d ie lnnenfläebe (medielen Fläche)dee l 'roeen ue annel ie dee Oberkiefer l . Die vorde reLippe (Rund ) geht von der S in ueeelil ente rior

bogenßrm ig in die roberie Ken& der Aperture über

ärg Abb. und 5 euf Die Li

gacn oder Ki nder

ur G ruben rind von vom ledener rko und mehroder wen iger ebgerundet. Die Grüße und Auedebnnngder Graben ist eebr vereehiedeu .

Die Form mit einem C l iv n e u e eoe lr eol e r i e

(Mingen ini , vierte Form ). Dieee Form geht eue dervorigen hervor , indem sich d ie Fa me pm enen lee

vertneie n.wi hrend die Rän der ellm i hl ieh verschwinden.

Page 259: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

Neue Bücher und Schriften.

Die Form . infen t i l i e der Aperture pirii’

onn iew i rd In dem Gebiet Bußlnnde nm hi nß eten getrofl ennn Sehi deln der urelo-e lteiwhen Reu e l l ‚8Proz .) und

m itte ln iatinehen Schi deln. S ie int em eeltenetenin den zentre lon Gonvernernente ds enropä ieehenRußlende I‚6 Proz.) und im (ionvornement St. Pete r»burg nie fehlt gänzlich im GouvernemcutNowgorod und im Gonrernernent Ka nn , in Finnlnndund m den (ionvornementn W ologde . Archengel und

Die Foo-e e p ree nn e le e nind bei den m ittelueietischen Sch£deln häufiger el. bei den euro‚xi iechen.

uie nind euch nicht eelten be i den Austn lmrn undbe i den Bewohnern der Inseln dee Große n Ozcens.Im Gebiet des rnn inohen Re icheo vm chwinden d ieForum praenu eles be im Uberga ng von Osten nochWW ».

Der Cl i v e . nu oe l veole ri e ist viel wltener nl:«lie Foeu e preenaealee. Unte r 2681 nnterenchten Schü.leln wun lrn 2 18 Schädel rn it Foeu e preenn nlee und1 3 9 Seh

'

ed0 l m it Cl ive: nm alveolerie beobachte t. W ied ie Ahnehnne dee Vorkommen der Pan ne preeneselee,eo läßt auch das Abnehmen der Clivus nu n—nlveoluritran Osten nach W esten eich verfolgen.

tiber die geog rnphim he Verbre iten der Aflenrinuo (Gouttiéro eim ienne) we iß der Ver neuer nicht.nnaznn gen, weil d ieee \

'

erietät eebr se lten vorkomm t..Der \

'

erin eer liefert e ine kle ine um denbzw. Vorkommen der Afl

'

enrinnc und dee Clivne In soalveolnris zu kennze ichnen.

Schäde l von Java . Ne lt v ßri 'te nnieu , Nau — Knledonien .

Neu Guinee . Sandwich

0m l-chm en

Unbekannte Gegend von Oet

Oetj iikenLe penBu garenKurwenechi del dee Gouv.

- v e e o o e

W ognlenAion.Telcngi ten

Nachdem der Verlnn er weite r d ie Ergebnin eH i n g e z z i n i e in den Kre is neiner Erörterungen gezogen hat. ocbließt er:Die Forum unthropinn n t vor

hern chend bei den europäieehen Völkern zu finden,bin zu 75 Proc. ; be i den enßerenropä ischen Völkernkommt sie aclte ner vor , und zwar um eo eolt0n0r ,

'

e

we i te r der Vollmetetnmm vom euro Stehen l°‘m tlen 0

entfern t ist. Unter den mongolien en Schäde ln hetetwa die Hälfte die Forum entbropine ; h ierbei echcintd ie Brechykephelio einen E influß auszu lihen : je etärkerdie l in chykephnlie entwickel t ist. um eo eeltener wirdd ie Forum enthroyi un beobachte t.

Die For um m fant i l in wi rd im Go_enteil em

h i n !i g ete n beobachtet an Schäde ln von \ölkern. diewe it von Europa entfe rn t nind , en Pepuee und mnm eriknn iechen 80 hi d eln. Unte r den mongolieclmnSehi deln kom mt etw. auf 10 Schi d el ein Schäde l m it.der kindlichen Form . Unter den eum püieehcn Völkernnähern nich d ie Ita liene r in b ung nut die Häufigkeitdee Vorkommcne den Mongolen eehr.

Arek h M Anthropoloflta 7 . Bd . VX.

Die Fossee pn enn eles rind eehr rem hieden vor

te ilt unter den Völkern und Volkrsti mm en duhln im um des Vorkommens neigen die türkiech—tnte rischen . die e iriknniechen und emeriknnischen Schädel.

DerC l ivus nu n-alreolnrie hat.ein viel beeehri nktu ec

Vorkomm en als die enderen Formen der A rtnrn

pirib rm is , er ist bei den E uropäe rn ver i ltn ium i ßig selten. An den Behi deln. en welchen die Form.enthropinn in ihrer Häufigkeit zurücktritt , wi hrendd ie enderon Formen vortreten , zei gt sich nach der

un o—nlveolnris.Der Verl

'

nseer vergleicht ferner das Vorkommender verschiedenen Formen der Aperture sowohl m itden verschiedenen ludicre (Kopf Nuten» Geeiehbindex). als noch m it denwerechiedenen Geeichtewinkeln.

Auf d ie hier eußerordentlich deta il l ierten An

gaben lmnn hier nicht eingegangen werden.

16. B . A d le r :Rybensdorf. S. 67 bis Mit19 Abbildungen im Text. g l. G lobus, 1905.Bd.

W . J. P .ßail in itnch z D i e W og u l en.

lomeehe Skin s. (S. 94 bis l lb.)Als Material zu diem-r Abhandlung diente eine

Samm lung von 56 gut erhaltenen W og n len s c hä de l n ,die N. l.. Gon d n tt i im Jahre l äßö hue Sibirien m itbracht bet. Die Sch al e] befinden sich im nnthm po

0gi sehen Museum der Uni vers ität zu Mosknu.

Die W t

i

Fulen ‚ ein kleine s. jetzt im Ausoterbcn

begrifl'

eues ö lkchen, leben un den örtlichen Abhi ngenden niird liehrn Um lgebirgee un den Flüssen Sonn e

und Loewe , die in e inen Xebonllnß des Ob . in dieTawda. sich ergießen. Nach W esten grenzen die W o

gnlen en die Permjükon und Syrji nen im Gouve rnem ent Ferm , nac h Osten und noch Süden lehnen sieeich un die 0 stji ken, denen sie noch der Spreche, dem:Aber-glauben , den Gewohnhe iten und , in s besonderewichtig ist . nach ihren physiechen Kennze ichen eehrnnhc etehcn. In Ve rbindung m it diesenVolku ti mmenbi lden die W ogultrn eine besondere un lo—nltniwhoG ruppe in Mitte der U rofinnen. Durch Ge s t r eu ,der in den vierziger uhren den 1 9. JuhrhundertsSibirien bereiste.wurde die G rupp e derW ognlcn nie e inebesondere hingentellt. AlsLinguist etcllte er d ie Gruppeuni G rund rem philologiecher Basis hin. Ani G rundder Ähnlichkeit der Spreche der west lichen Film enund der “

'

nlgnfinnen. der sog enannten Ugrofinncnrinnree ite und der Spreche der Ostj i ken‚ undSnmojeden ‚ towie uni Grund der Ähnlichkei t dinnerIetateren m it der Spruch der Sojoton, m hloßCa st renauf eine Verwandtschaft nl ler jene r Völker , d ie überein so großen Gebiet vom be ltiseheu Mce rosnicr binzum Seiengehi e sen trent eind. C u st ron entdecktenoch d ie rec lichen Beziehungen zwischen Finnenund Menge en und e ruch sich für die VerwandtIcheft der Finnen und engelen uns und meinte. nu nm üsse die Urheim nt in dem Altuigebirge suchen.C u s t ron schul ale erste r e ine str eng wissen

sehst’

tlieh begründete Theorie der\'erww dh eheit al lerFirm en und Mongolen ; er verlegte die Urheim nt in

das Altuigebirge.

A lle in die Th eorie Ce strene ist nur eu! sprechlicho Verhältn isse geg ründet. Dam als wurden die

phyeiuehcn Kennz e ichen noch W en ig berüekniehtigt.De r \

erfeswr gibt dann e ine Ube reicht übe r dierereehiedm en Anachnuungen der Autoren in b etrafder \

'

eN'm d tuchnlt der ulen m it den anderen

finn ischen und mongolischen '

ölkern nach B e g u lrE u ropn en e . R e tz i u s ‚ li ne pe n . S ch iofn c r ‚Ah

au i nt . hl nl i j ew n. W ir bonen nur eu i dime sehreiflige Z nanmmenste llung h ier aufm erksam machen,

aber sie nicht wied erholen.

Page 260: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

284 Neue Bücher und Bohrifteo.

nieeen dee Anton .

Hor izon te lnm i e ng d ee S ch i de l e.

Männ er Frauen Summe(hie 600 mm) . 5 1 1 16

l bie hm mm ) 8 8 16

21 mm und mehr) . 1 1 2 1 3

489 477 477

628 MO518 509 6 10

Hiernue (olgt. de ll bei den Män ne rn die roll enMnße tiberwi n ( 1 1 unte r be i den re u endngegen d ie 1: e i n e n l ieße ( 1 1 unte r

Tm nnt men in d ie»: Serie die dol icho» undbu ch kephe len Schi de l ronoinendu , eo orgihr. eich.daß den dolichokepheleu N i nnero d ie. großenl ie ße. bei den hrechykephe len Munnern dagegen eichm ittlere 3 leße finden bei den duli0hoknphelen i n nenHenne Huhn m it endeten Maßen ve rm ischt bei den

hreohykephelen Freuen eueechließlieh kle ine Malie .

Bei einem Vergleich de r Mitte lt ehlen derW len

m it denen anderer Autoren ergi'ht. sich deli due ittelfür den Ilorizontn lum ieng der W og ulcnechhddM itte l. dee Som m i e r für d ie Oatji ken und Semojedenberechnet in t.. eebr nehe komm t.

i kea 6 18 496

6 1 7 495 Somm i e r.4 18 502

S enhre chter Umfe ng d e e S eh i d e l s

(Segi ttnlnmfung dee Schi dc ls).

Männer Freuen SummeKle in (hie 3 50 mm ) 7 8 15

M ittel (8 5 1 hie 870 mm) 8 9 1 7

Groß (87 1 mm und mehr) 10 2 1 2«"

hl iuitnum 3 43 m 3 43 Summe

885 3 7 3 3 86

Mitte l 3 66 85 6 86 1 Niedrig —bre ite SchidelDie m i nnliehen Wo lenechädel neeh der (bu mm )

“rede-nwe :f

“° ”

nommen“

mi eren, on eiblu n zu en lemenHohe und .chm Sch.de.

Qu e rum i en de e S ch i d el u (vertik (98 .0 1 mm und m ehr)

gi uuni leng dee Sch cle '

) Be i den W o

gulen , Minimum .

ne rn m e bei Freuen , üherwiegen ent ieden Meximum

“einen Maße ; eie etchen dem it den Oetjekon em M itte lnächsten. eher euch den San

Männer Frauen SummeK lein (bis W ann ) 20 19 89Mitte l ( 3 0 1 hie 820 mm ) 8 8G roß (82 1 mm und dnrübor) . 1 1

Minimum 286 267 287

298 3 22

Mit“ I e e e e e e e e e e e e 2% 286 28 ‘

S ch i d e l i n d en. Sowohl bei der Beih9_nenordnungel: euch nech den Mitte lzehlen gehören di e W ogulen

mbi del zu den Dolichoke he len W ir finden unte r Pl belihm . nouchokepbne sg . (näm l ich re in Dol ichokephe le as pm . und Subdcilichoh phuh wenn

Orthoq >hnlBrechykephele 24 Proz. mm ) .

Hypenkephel

(76 ,0 1 mm und dernber)Minimum .

Meximum .

M itte l

Der Verfeu er „ gt nicht euui riicltlich. v a für ein

hi eß er dem it beze ichnet ; ich nehm e en , du!! er den S e

g l t t n l b og e n (Segltte lumfeng) darunter ven teht ‚ weil er

später von einem Q u e r umfeng dee 8ehi dele redet, v ornnter

otfenber der r e rt ike l e Qun umteng eu ven teheu let .

n

an

o

—l

Bm mehr) 4

M inimum) lnximumDi fferenzMittel

E ine noch v ie l deutlichen Dolicbolrepbnlie

die von Som m i e r eeoenen Oe tj i ke n: beimachen die wirklio en Dollchokeplu len 57Proz.. dieSnbdolichokephnlen 40 nur, lol lich im gnnzen 97Proz. ;e in Rest von 8 Proz. (Mit an Mewkaphn le. wederBm cbyltephnle. noch 8nbhrnchykoyhule rind zu findeneweeen. Be i einem Vergle ich m it den m ongolch

edcln ergibt eich.dnße l le mehr oder w en iger echorfnu: !pri

'

ngt brnobyke ln ] und enbbrnehylzephal

nee S am m l e r nur gProz. Dolinhokephnle.

Prü fen wir die Woguleneehi del auf ih ren B re i tenl l öb en ind ex , no finden wi r. de ll unter ihnen dien ie d r i gp b re i l e n 6berwie en, bedeuten d geringer nnZ ub! nind d ie m i t t l e re n re i ten ; ein lmher enger$chiule l wurde nur e inmal nngel roflen. Am nächste netehen die W ogu lcn den Oeßj iiken und we ite r den Su nn

14 so

6 14

1 1

In botrell des Höhen d .i ngen index geh

rößte Z ub l der m i nnl ichen ogu leneohüde l m den

lntylsepbnlen ; vie l geringer nind unte r i hnen die0fl hokepbnlen und noch wenige r d ie Ilypeoknphl ler)vertrete n. Noch deutlicher ist die Plotyke be lle unte rden Octii lxen ; d ie Mongolen olnd vorhern e end orthokopbaL

Page 261: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

Neue Bücher und Schriften.

Nehmen wir elle nur den drei wiehtigeten Schäde lm nßen (Li na

Bre ite und Höhe) bergdm'

te ten Zah len zueernrnen. eo

onen wir die ngriechen Firm en chnrnkterid eren nl Dol ichokephe le ; ihr Schädel ist n iedri gbre it und pletykephnl ; dee letztere int nr.-hr wichti g.

Dr. Je l i ree'

e v hot nn! G rund neiner Untereuchn d ie erbindung zwischen den finnieehenS ehi de und den i lteren Kurgnueeh

'

nd e ln dee nördlichen nnd m ittlere n Rußlnnde verne int ; er etiitxt eichdnhei nut d ie eeheri euege pritgte Dolichokephnlio derKurgnnechi de l , wä hrend er di e 8chi del der jetzigenflum tchen Sti mme nie hn ehykephel beze ichnet . m itAum hme der W ulen , über deren Lengköpli gkd tm an fre i l ich Mitte i ungen he ltze, d ie eher hu hu nichtbestätigt werden sind. Je l i u e j e v echliellt eich dnrinen Bogd euom nach den en H potheee in den heuteron a en bewohnten Gegen en cinet ein dol ichoke holer S tamm lebte . Bogd nnow we int uber vor

nic tig dan uf bin. dnll vie lleicht dien r dolich0ke be i.Stum m ein n g r i-che r geweeen rein könnte un de llmüg liehen reim E uro ne u e mit re iner Theorie deri ltu te n vorfinniechen e igentlich weetlinniuchen) Kulturim nördlichen und m ittleren Rußland Recht hätte.

Je l in eiew dagegen hält de ren feet , dell an Stel leder e lten unbekannten len hü figen Bevölkerung dieFirmen getrete n eind, und ii im dort eine betri ebtliche Betm iechung von Doliehokephnlie e rfuhren . DenFinuen fol te d ie elu rieche Kolon iu tion. Zu dieeeuSchlüu en e l i u e j cwe mecht der Verfu eer e inigeAnmerkungen. E r sagt, die Brechykephelie der Finneunel h i n w eg eine eo eurgeprilgte . wie Je l i u ej ewe r meine .

Bei der Durchriebt der Sehi deleemrnlung derUn iversität Kan n . die bü d chtliche Re ihen nllerfluniechm

g_rirchen Völker enthält. int zu erkennen dell

unte rrlen whuwu een die Dolicholtephe lie über“)unter den Kur eneelfedeln der hleriii nen 60 Proa. undunter den Tee erem ieeen 60 Proz. euu necht ; fre il ichunter den Boten. den Vertretern der westlichen Firmen ,beträgt d ie Doliehokephelie nur 18 Proz..

l l iernnr ergibt nich . dell men unter keinen Urneti ndeu d ie Finnen e in chnn ktcrietieche Bm hykephnlenulfenen kenn.

W ir können heute , eher n icht m it vollati nd' r

Sicherhe it , beheupten , deß die Firmen ihre Dol ic o.

kephe lie von ihren Vorfehren e rb te n oder dell siediare lhe zu fällig erwerben , indem sie m it einer altenlengköpligen Bevölkerung l ich verm ischten.

Zu betonen int , dell d ie elte n dolichokephnlenKnrgenee lnl

'

t del nech den Messungen Bog d e nov eei ch in Berückeichti ung dee U ngenhreite n undHöhenl i ngcnindex n ic t von den dolichoh hnlenSchädeln der heutigen finniech—ug riechen Bevöl erunguntersche iden . sie nind euch hochwhmnl und hypeokephnl. D er Verfn eer ist rn it der Ansicht Je l te eej ewe , de ll d ie Knrgunechri del ni cht. Finnischer.heben,n i cht einveretenden :aber könnte men flogen. de ll d ieKnrgunuchü lel n icht: Ug ritehee heben . wei l die W o

u len und Oetiitkeu (e'

tliche U'

er) einen n ied rigre iten und ‚flatyke i

l

-iiill

en Sch el haben , folglichnicht den hohen Kur naechi d e ln ähnlich nind . Dagegen rind d ie dol ic okephnlen den und Out.

‚i kea eine reeite und die du lich0kephu e Bevölkerungdc ud rhnn -K n rg nn (m chßog d nnowr hlen nngcn lwie der gle ich. Bc g d unow het dera it geme int , deßjene Kun echärle l rn it den un lo» nlte i9ehen Firm en,(1 . h. m it den Ugriern , Ähnl ichke it hohen. Der Verleich der Mitte lnuhlen nur den Men-ungen det Ver

nn “'

ngulen und den Nen nungen S om m i e rnnn Oetj i kcn m i t den S u d ehnn d i urgnncchiide ln lä ßtkeinen Zwe ifel , duß jenen rätm lhei te Volk. das e inetin den eüdrueeiwhen Steppen lebte. n icht. mit denUgren zu tun hatte.

236

Allee m emmengenomrnen , men weiß wom itderVerfu eer echliellt dell ungeeehtet e lle! liuguirtieohen Hinweiee , bin jetzt der ugrirche T u: wederin den Kurgunen dee nördl ichen und mi m u Rußlu dr , noch in den efidrueeirehen Stepper) gefundenworden int. Eine einzige Anna hm e ist ru verze ichnen :ee rind die 8ehi

tdcl der eogcnennten Fet'

enow li urguneim Gouvernernent Jernelev ‚ die von we rov zum8teinelter ge rechnet werde n. Dicee Schäde l nind w irkl ich doliehokephel, uiedri -bre it und pletykcphel. d. h.

eie rind den ugriechen Sc i deln'

ehnlrch.

Der Verieeeer kann eich der von Bog d u now eu.»

g eeprochenen Meinun in betrefl'

der Fetienowechi delnur insowei t enechlie de li ded um h du Vorkommeneinee dolichokephelen Typul in elte t bewiesen wird.E r beheuptet. dell diese r dolichokephele Sehtdeltyputn icht nur den u '

rch -kurzkö figen Firm en. ecndernauch der dolle okephelcn ur he rölkeruug desJem eluwechcn Gouvernemente vo ergegengen iet undn icht m it diem letzte ren m amm engestelltwerden de rt.

W ohin rol len wi r nun die hohen dolichokephnlenJew elewrchen li nrgenechi del ele llen ? W eren ee vor

flnnieche Sti mme , W aren ee dolichokephe le Finnen ?Dere n! iet heute noch keine Antwort zu eben. E inenur roll noch e inen ] b ehauptet werden : dol ichokephele Kurgentypue Bo d e ne n . het n icht. m itdem ngriechen

'

l‘

pur. wi e . u rop e e u e er wilL zu tun ;im Gegente il . ie Sehtdel dee e lte n dolichokephe lenT; ne eur den Fetjenow-li nrgenen der Ste inzeit hebenn e e Züge der heutigen ugro-oetji kirchen 80hideh

Der Autor gibt ferner e ine Re ihe von Zahlen inbotrell dee h' ech nindex, der Sü rnindex. Smtiurn interorbitule. der Orbite lindex, der Nauen index, dee ( i m mer»index . der Geeichteind ex . ferner d er Inde x zygom eticue um . De ee eich hierbei n icht um die eh

nieee der Men un n , l e ndern urn Berechnungen no

delt , zu denen ie Me lle eclbet nicht vorlie n , eo

trage ich cwin e Bedenken. dieoe Z uhlente ‘te l cn hieran wiedon olen. Überdiee redet der Verien er von

einem Joch und von e inem W engendurchmeeser (derGeeichte). ohne m itzute ilen. wie er de e igen tlich hie ßgenommen.

Ich leere deher elle diese Zahlen hei-cite und beechrilnke m ich en! d ie Sohlußrnitteilungen dee \

'erv

W elchen eind . trugt der Verlm er . d ie mongolbrohen Kennzeichen der beiden Völker: W og u l e n undOe ti i ke n

! Auf Grund der Mitte lu hl en finden wirke ine Ähnlichke it. ullein wenn die Zah len in Re i hen

rdnet und d ie Re ihen in G ruppen (große, m itt lere.

man) gete i lt werden , wenn wi r nem entlich nur e ine rbenen R eihe die dolich0kopheleu und brechy

e hulen Schl dcl hereuenehmen . eo mueoen wir denSc lull n

'

ehen . deß der breehylwphele Type-r hier

dennoch die Kennzeichen der Mon olen tritg l . Men

da rf eher doche n icht n iort be i eu Volku tämmen

(W o len und Oetii ken) eine mongol ische Ahetemmungzuec re iben ; ee ist vielleicht m l ieh , de ll d ie wogu c

llacb oetji kieche Reese um der'errn iechung zwe ier

Typen en tetenden int : einee unbekennten del ichm

kephelcn (die Schi dcl der Futienoevkuranei und einen

hrm hykq .helen men

goloiden Typus.

'

e Ven chmel

rung diese r be i den en ist auch heute noch n ichtganz ehgenchlonwn . einmwe eher derf men d ieVölker der ug rirchen

'

l'

ypue ogu len und O-tjäken )rnit d em re in finn ischen Typus iden tifizieren , auch

n icht m it e inem örtl ichen Zuge-dee finn ischen Stammes.

Der ugriuche Ty ur het. eeme rieheren Kennze ichene inen lan un n iedrigen Schäde l m it einem bre itenGesicht, wenn Jochbeinhogcn d e r]:von pringen, überhaupt mit deutl ichen Zeichen (leeMon ohnm ue. W oherdee Volk dieser T pur ku n , wo 10 Urh0 iun t ist.win en wir nicht. Dee Volk int rohr elt, derect deuten

Page 263: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

X.

Di e „b lau en Geburtsfl ecke“bei d en E skimos in W eetgrönland .

Eine enthropologisehe Stud ie von Dr. Rudolf Trebitsch in Wien.

(Mit 7 Abbildungen.)

Ale ich im Somm er 1906 das dän ische Wett

grönlund vom 1 1 . Jun i bis zum 18. Augustbereiste , stell te ich, eoweit ee d ie knappe Zeitzul ieß , Studien bezügl ich der ‚blauen Geburt:flwke“ bei den Eskirno. nn. An Literatu r überd ieses Theme konnte ich nur folgende. er

m itte lnIm Jahre 1816 schreibt der dä nincbe Mi.

eiouar Hana Eg ed e S eebye ") (S. 1 86) ineeinen „Brudetyklcer ef en dagbog

“: „Die grün»

ll ndieohen K inder nind bei der Geburt be inaheeo weiß wie unsere , aber nie bringen einenblauen Fleck , ungefähr von der Größe einesuneerer früheren 10 Sebillingntiicke , m it eichzur Welt. Er sitzt in der Haut über oder aufden London. Wenn d ie K inder ein wenig größerwerden, breitet er eich nnm erklich über den

gzuzen Körper aus und ist webn cbeinlioh d ieUrsache für d ie ddnklere Farbe , d ie sie eelbnterhalten. Ich hatte oft Gelegenhe it, d iese Flockezu beobachten. de die Grönliinderinnen m ir, w ieüblich, ihre Säug l inge fiir d ie Taufe vorstellten.

d i ene Eg e d e Suah ya war Miss ioner, lebtein der Kolon ie Cle

'

usheun in W estgrönlnnd und

bere iste von hier aus d ie ganze D iekobuchtund dan Gebiet der Kolonie Chriet ienehuub.

D ie Angabe über das S icheuebreiten der Fleckeund ihre Einwirkung en! d ie allgeme ine Hanth rbe steht m it enderon modernem n Beobnclp

tungen und auch meinen e igenen im W ide»epruoh und dürfte auf e inem Irrtum des in

med izinieohen Dingen laienhnften Ver£usuere

beruhen.

Im Jahre 1 849 berichte t E schr ioht (Bd. I,S. „Es vorhin eich also be i den \Vul

Archiv I ll: Anthropologle. N. V. Bd . 7 1 .

tieren, wie wohl bei den Tie re n überhsupt‚ daßdie Ze l len der inneren Oberhnntsehieht, oderwenn men will, der P igmet ieht‚ bere i ts frühim Fötneleben mit. farb igem Stoß sich nn!üllen,

während hingegen beim Menschen d ie Haut.färbung der Nege r und Mnh tten en t e i n i geTage neoh d e r G eb u r t nngeht, und n u r

von der Ge nitalregion aus, be i den E ek imos

uber en der ausgetragenen Frucht nur nie ein

großer dunkler Fleck in der Lendengegendersche int. (An Mnlnttenkindern habe ich ob ige;in der öffentl ichen Gebärnnetalt zu Kopenhage nzweimal zu beobachten Gelegenhei t.Nun wi rd S nnbye zi tiert und erwähnt, daß d ieBeobwhtung S ae b ye s dem Verfm er von

Kapitän He i be l l als ganz zuverlässig bestätigtwerden l ei. Dann heißt ee we i ter: „An einemka nn nusgetragenen Eekimofötus , welcher m irin Branntwe in zugeschickt wer den int, ist jedochd ie Haut gleichförm ig bräunlichgelh, d ie Haarednnkeleehwsrz.“

Kapitän He lbol l , ein dänischer Reg ierungsb4m nter, in medizin ischen Dingen ein Laie. kennwohl aus diesem Grunde ebenfal ls nicht als

gen: zuverlässig engesehen werden. Ob eigeneBeobwhtungen E schrichte vorl iegen , ist aus

der zitie rten Ste l le nicht recht ere ichtlich (b isnut d ie e i n e n eg e t iv e bei dem Fötns). Dochgebührt E schr icht m b A d ach.i , der die

‚ blaueir Geburts lleeke“ in Europe studiert hi t,

das Verdienst, d ie Kenntn is des Fleekes in diemode rne “

'

issenschaft e ingeführt zu habe n.1886 erwähnt S ö r e n H s n ee n

°) (S. 3 8)

„An diese r Ste lle wil l ich noch m ittei len , daßbei ne ng ebore nen K i n d e r n sich ein ble u

3 0 0

Page 264: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

2 38

schwarze r F l e ck in der K re u zgege n d findet,d e r s ic h im Le u te d e r e r s te n Lebe n sj ah reverliert.“ Von S ö r e n H a n s e n e rfahren uiir

hie r , daß e in ähnliche r Fleck sich nsch Bal zauch bei den Japanern findet.

1 887 sch reibt G. H o l m “ ) (S. indemer aus dem Tag ebuehe d ee ihn als Ste uermannbegle itenden Kate cheten H a n s e n H an se rak

zitiert:„Die Kind er haben e inen b lauen F l e ck

nm K re u z , d e r s i c h s p ä t e r ü b e r d e n

ganzen Kö rp e r a u sb re i te t , we nn s ie ä l te rw e rd e n.“ Diese zwe i e inander direkt widersprechendeu Angaben über diesen Fleck lassend ie Ve rmutung zu, daß die Beobachtung S ö re nHann e s , des Mediziners , d ie richtige se indürfte , während d ie des Kateeheten Hanse rak

auf e inem Irrt um ber uhen inng.

S ö re n H an se n ”) ber ichte t im Jahre 1 893in dem Kapite l: „B udens‚ -l laarets og Oj nenesFar ve“

(Farbe der Haut , des Haares und der

Augen) : „Ungefähr dieselbe blaue Farbegemeint ist, wie die der Kontasioncn, \‘bn denenfrüher d ie Red e war hat auch der vielbenprochene b l a n c F l e ck , der sich be i S ä u gl i n g e n i n der Kreuzgegend (neg io sacralis)findet Diese E igentüm liehkeit , d ie bei den

Japaner n konstant zu sein sche in t und sichnm weifelhßh auch be i anderen oatasiatischen

Völke rschaften findet , w i r d von d en W e s t

g rö n lä ud eru als e in s ich e re s Z e i c h e nre i n e r e sk i moi sche r A b s t am m u n g b e

t r ach te t, was e r a u ch z u se i n sc h e i n t ,sowei t es nicht bekannt ist., daß er be i Kindernvon ste rk gem ischter beobachte tw ird . Form_und Größe des Flocke: ist. übrigenssehr verschieden, oft ist er doppe lt , abe r se ineGrenzen rind im allgemeinen stark verwitebenso wie d ie Farbe auch oft so schwach ist,daß er kaum gesehen werden kann.

Eines von den am Ende des Bandes rnitgete ilten Bildern beruht auf m ündlicher Mitteilung, bezieht sich auf e inen Fal l in Lichtenfels,ein andere s hat. der Autor se lbst in Jgdlorsuitauf Ubekjendt -E ilsnd (m it doppe lq Fleck),ein dri ttes hat R y d e r he i Upernivik, ein v ierte sebenfalls der Verfam :r be i Christiansbaah g e

W enn Von einer M isehrasse in G rön land d ie

Re de ist . un i .—t imme r d ie aus der K reuzung von

Exkhnne und Dänen resu ltierende Russe geme int.

Dr. Rud n l i T°

re b i tsch ‚

ich wurd e auf das Vorkommen der b l au e nü e b u r t nf l e c k e durch die L ektüre von N e n ne n ;.E ck lm o l e b en

. überuetz t re n La ngfe ldt (H. Meye r,B erlin uuim erksem . \t

'

o auf Se ite 1 7 davon d ieIlm-de ist und nach e in Te i l der Literatur ange führt wird .

W enn be i cih—a r Au fzählung ‚ von der M ischrnme

genü gt wird . an ist dam it gem eint . daß Vaterund Mutte r d es Kindes ge nniacht-rnssig nind .

ze ichnet und dieses bezieht sich auf e in 1 Jahraltes Mädchen .

„Die Bedeutung die se r Eigentüm l ichke i t istd unke l. l ch will je doch die Aufmerksamke itdahin lenke n , daß es m ög l i che r w e i se als e in

a ta v i s t i sche s Rn il imeu t aufgefaßt werdenkann, das auf ferne Vorfahren zu rückweist, alsein Ze ichen reiner Abstammung von e inemschwarzen Rassenelemen t, und ein solches liegtn icht fe rne , man hat es im südlichen Japunaufgeze igt. Noch ist dies nur e ine Verm utung,aber es ist in jedem Falle kein Anlaß dazuvorhanden:, sich m it dem Gedanken, daß es sichum ein e infaches Kuriosum handle , zur Ruhezu begeben ; übrigens findet man da und dortin \Vestgrönlsnd so auf Ubekjendt« Eilandim Umanaksfjord verschiedene Individuen ,deren stark dunkle Hautfarbe in dieselbe Richtung we ist. Diese Frage wird indesse n durchgenauere Unte rsuchungen in Japan und im

südlichen Ostasien ge löst werden können , aber

solche liegen b is jetzt noch nicht vor.“

W ie m ir von dänischen Beam ten m i tgeteil twurde, beabsichtigt Med. Dr. A l f re d B e r te lscn, welcher sich 1902 bis 1 904 an der „

l iterat ischen Grönland-Expedition“ Myl ius Eri ch se n sbete i ligt hat, e ine Pub l ikation übe r die blauenGeburtsflecke der EskimosNun le igou m e ine e ige ne n Beobachtunge n,

zuerst nur Daten über Aussehen und Lokalisationder „

blauen Geburtslleoke “

l n God th aab (Kolonie in W estgrönland )Agae te H o lm , 1 2 Tage site s Mädchen

von der Mischrasse hatte nsch Angabe derMutter am Tage der Geburt in der Kre uzgegende inen deutlichen schwarzb lauen Fleck , der nuran d iesem Tage sichtbar gewese n sein soll.Jetzt ist n icht mehr die ge ringste Spur davonvorhanden .

2. S im on A lu ne i s H a n s C l em e n s S im on s e n , 7 Monate alter Knabe von der Mischrnsse, ze igt se i t se iner Geburt diese lben Flecke

Page 265: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

Die ‚ blauen ( iehurte llgclre * b ei den h kinwo in W eatgrönlnud. 289

von scherl'er Beg renzung , der e ine befindet sich 6 . K r i tora T i tu ne n ,. ein 1 Jahr alte s

etwas links von der Leudenwirlwlaiinle und hat Mädchen von der Minchraoße , ze ig t einen .etwad ie Größe e iner Erben, während der andere, von walnußgmßm ,

ziem l ich scharf beg renzten , um

Kinderhandtellergröße und annähernd Sehtnette r»lingsform, d ie Green uni inngreift (Fig . l ).

3 . M a r i e H e i l m a n n , 10 Monate alte sMädchen von der Minehm se , ze ig t e inen etwa

proximaleu Ende der Green uni s i tze nden Fleck,der zu r Zei t der Geburt größer gewesen sein zoll

(Fig . —t ).Be i den Untersuchungen in Go dthaab “und

linsengroßeu Fleck in der Gegend der Lendem 1 m ir der dort ige Arzt, Dr. G u nte r Kop pe l ,wirbeleii ule und e inen ung efähr liueengroßen,das Ende der Crenz uni uingre il

'

enden Fleck.Fig . Fig . 2.

4. Anna B r i g i t ta Jone fsen , 10 Mon tealt. Der Vater des K indes ist angebl ich e in

echte r Eskimo, d ie Mutter ist von der Minoltrasae. Das K ind ze igt dre i Fleeke , einen

größeren d ie Crenn uni umg re ifenden, einenüber dem Oz worum und

'e inen übe r derLeudenwirbeleäule

5. l ’ z v ia P e te n e n , Jahre nlter Knabevon der Mischrneae , ze ig t e inen g roßen, unscharfbegrenzte n, nahez u d ie ganze Reg iomeraliz nur»

Fig. Fig. 4.

fülleuden, d ie Crenn uni unugreifeuden Fleck

und v iele kle ine höher oben zu be id en Se itender W irbe lsäule gelegene Flecke von Ste ck.

nudelkopfgröße und darüber. En war n icht m itS icherhe it festzustellen. ob d ie Flocke se it derGeburt in ihrer Größ e unv e rände rt gebl iebenwa ren oder sich sogar verg röße rt haben

(Fig.

löhuer und D ichter ,

als Dolmeteeh h ilfre ich zur Se ite.7. In Ny

- l l e rruhu t, e iner kleinenAneiedelung in der Nähe von God thaab , sub ich ein

m ehrere Monate alte; K ind von nahezu l icherechter Russe , welchen gar keine Spur einesFlecken aufw ies.8. In l l ol e te nz borg behauptete der Arzt

Dr. V i g g e Ve rt te rg nu rd , daß ein etwa3 0 jähriger Mann deutl iche blaue Geburtstleckein der Kreuzgegend zufnv ize. Ich [und le iderke ine Geleg enhe it, m ich durch Augensche indavon zu überze ugen. Nach reinem Ä ußerenzu zehließen , dürfte der Ma nn , ze inez Ze ichensKajnkmann, von echter Ed timom ne sein.

In e inem Zeltlager be i Egetl esutindo:”

9. Ja kob Lara Da v i d H um an , 6 Monate

alter Knabe von wahrscheinl ich re iner Eskimwn ase, ze igt einen deutl ichen, denEnde der Cremeuni umg re ifenden ungefä hr walnußgroßeu Fleck.

10. Be i dessen S c h w e s t e r M e t z A n n

Sof ia F r e d e r i k e E l i sabe th B unae n beutehtebenfalls ein Fleck , be ide Fleeke be i beidenK indern i ind unsche beg renzt.Die beiden Eltern der K inder behaupten,

d en Fleck auch zu beuitzen , allerd ings in gering erer Auu lehnung nie d ie K inder. Le iderwaren sie zbuolut nicht dazu zu bewegen, ni chvon m ir unt ersuchen zu lassen.

In Egetlesminde:

l l . N ikolu i B robe rg , 46 Jahre alt., Tag e\°on re iner Eskimom se,

hat e inen deutl ich aiehthnren , ungefähr handte llergroße u , hluuschwnrzen Fleck, der z ieh überd ie Reg ie «nerzl is bis zur Cre na uni erstrecktund n icht scharf abgeg renzt ist. Broberg wußte

gar n icht , duß er e inen blnuen Geburtnfleek

habe.i n Upc rn i t

' ik , den“nördl ichsten dänischen

Kolon ie wu rd en von m ir meh

rere E ingehore ne , darunte r euch d ie Hebamme,nach der Ex istenz des blauen Geburtsfleekes

Page 267: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

Die ‚blauen Gsburtsilecke“ bei den Eskimoa in W estgrönland.

Esk im os e he r a n z u t re ffe n z u se i n a l s b e ih e l le r p i gmen t ie r te n.Mikroskopische Unten uchungen waren le ider

nicht möglich , da Probsezzisionsn aus v ielenl ußereu Gründen nicht zu machen waren.

Die Literatur über die b lauen Geburtsfleckeanderer Völker ist ziem lich reichlich. E. B il lz

nannte diese Pigmentflocks „Mongolcnfleoke“.

Er war d er e rste Untersucher ‚ der sich des

Mikroskopes bed iente und hatte d ie „Mongolem

denke“ in Japan studiert. 1901 führt De n i ke r ‘)un ter anderem an , daß B il lz d ie blaue FarbeseinerMongolendecke m i ttels desDurchscheium 0

der Haut erklärt Re ist ja eine bekannte Tatsache , daß dunkle Körper, durch trübe Medienge sehen, blau erachoinen. Diese Erklärung derFarbe wi rd wohl auch für die Eskimoa zu

trefien. D en i k e r faßt die „Mongolenflecke“,

die wohl zutrefiender als„blaue Geburß flecke“

zu beze ichnen wären und jetzt auch me ist so

beneichnet W erden , als Rnsseneigentii m liuhkeit

nichb weißer Rassen auf.

Umfassende Arbe ite n über die blauen Geburtsflecke , besonders h insichtl ich ihres m ikroskopischen Verhaltens, liegen von dem JapanerDr. B u n taro Ad sohi ') vor. Er behauptet,daß die Flecke durch zweierlei Arten von imCori um eingelagertcn Pigmentnsllen verursachtsind , welche eine Ähnl ichkei t m it denen derChorioidoa haben , ferner, daß sie bei we ißenRassen bloß m ikroskopisch , be i m derufnrbigenRassen auch mukroskopiach sich tbar se ien.Ferner erwähnt er , daß die blauen Geburt:»flecke in jedem Entwickelungsstad ium des

menschlichen Lebens vom Fütalleben an vor

komm en können e ine Beobachtung , welchem it m e iner diesbezüglichen be i den Eskimosübere instimmt.Da das mnkroskopische Aussehen der blauen

Geburtaflecke der Eskimos dem von andererSe ite beschriebenen Aussehen derse lbe n bei

anderen Völkern gle ichkomm t, so ist wohl m itder größten W ahrsche inlichke it anzunehmen,daß deren m ikroskopischea Verhal ten ebenfal lsein identiaches sei, ein Satz, der allerdings noche ines strikten Bewein e bodüd te .

Im Gegensatz zu Ad ach i hält E. B l lz ‘)(S. 3 29) noch daran fest , die blauen Geburtsflache als Rasseneigentüm lichkeit zu betrachten.Archiv tar Anth oM °l ie . 1 . Bd . W .

2“

Er hat Beobachtungen b ei Japanerh , Chinesen,Koreanern , Hawaiern, Malaien , nordamerikanbneben Indianern in Bri tisch-Col umbia und beiden Bewohnern von Brasilien angestellt Be

sonders in Brasilien ist B l lz zu dem Schlu ssgekommen , daß das Vorhandense in der blauenGeburtsfiecke bei der weißen Rasse ste ts eineBe im ischung von anderem Blut., sei esMongolenNeger oder Indianerblut. bedeute. Er gibt zu,daß die im Corium auch der weißen Rasse vorkommenden Pigm enßcllenAd ach i l ke in Russen.merkm al se ien, behauptet dies hingege n für den

„Mongolenfleck

“, unte r welcher Beze ichnung

man b loß stwaa makroskopisch Sichtbares zuverstehen habe. In sei nen Ausführungen ge langter zu d em Schlusse , daß die Mongolenfleckedas ‚ fe in ste Reagens für die Unte rsche idungder weißen Rasse von al len anderen Rassen

1906 hat ten Kate Be i träge zur Frageder Mongoleuflecke in J apa n , Ch in a und I ndonesien geliefert. Nach dessen Erfahrungenkommen sie auch bei der

„weißen Rasse“ der

Liu-Kiud nzulaner vor. Von andere r Se ite werden jedoch die Liu-Kiu-Insnlnner zu den Ja,pauern, d. h. zur mongol ischen Rasse, gerechnet.Bu sch a u faßt se ine Angaben zusammen :

„Nach dem jetzigen Stunde derW issenschaft w il lDr. H . t en Kate d ie blauen Gehmtsflecke alse ine Isomorphie im Sinne Lehm a n n-N i tsch es,ala ein Vorkommn is aufgefaßt w isse n , das inverschiedener Inte nsität und Frequenz bei allenMenschenrussen nachzuweisen ist.“ „Demnachwäre die Behauptung von B l lz , daß der blaueFleck das feinste Reagan: zur Unte rscheidungder we ißen Rasse von allen anderen Rassen ist,von der "und zu weisen.“

In dem Artike l ten Kates linden sich re ichliche Angaben , aus denen sich wohl ein Bildübe r nahezu die ganze diesen Gegenstand betreffende Lite ratur ergibt. ten Kate hat d ieFleckc, wie wir hier erfahren, auch bei Kindernaus Hawaii und bei den Ainos beobachtet.. Beiden Ainos wurden sie übrigens auch von andererSei te nachgewiesen , nur sche int es n icht ganzfestzustehen , ob es sich hier um e ine kankrni sche ode r bloß kaukasoide Reu e handelt.im gleichen Jahre hat Dr. K oeko F u j i

snwa ') aus Japan e inen Fall publiziert.. Der

81

Page 268: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

Dr. R udol f T reb i tsch , Die „blauen Geburteflenke ' bei den Eslo'

moe in W estgrönland

gleiche Fall wurde übrigens von demselbenAutor bere its 1 903 gem e insam mit A dach i ‘ )besprochen. Von 60 untersuchten e u ro p ä i sch enKi ndern zeigte das 50. Kind, ein sieben W ochenaltesMädchen, den sog.

„Mongolengeburtsfleck“

.

Der Vate r des Kindes stamm t, wie uns hierm itgete ilt w ird , aus Bayern , die Mutte r aus

Mähren.-Es ist kein ungarischer Einschlag in

der Am adeus des Kindes zu konetatiereu , wirdausdrücklich erwähnt , ebenso wie die Abstaunmung des Kindes von brünette n Eltern unddessen braunrote Hautfarbe. F u j i s a w a me int,daß man bei aufm erkaarner Unte rsuchung dieseFlecke re ichl ich auch bei enropä schen Kindernfinden m üsse und daß sie bisher bloß häufigmit na via pigmentosis verwechse lt. wordense ien. E in einziger Fall , wie ihn F u j i saw ahier anftlhrt, kann wohl nicht als bewe isendbetrachtet werden, um so weniger, als bezüglichder Frage der Aszendenz ein Irrtum n iemalsganz auszuschließen ist , da ja die Mögl ichke i teines ungarischen Einschlagee ohne W issen derEltern des Kindes n icht ganz von der Hand zuweisen ist.Ber n h ard Sperok hat 1906 in derW ieuer

authropologisehen Gese llschaft über diesesThemae inen Vortrag mit Vorführung von Fällen gehalten. Er hatte nun d ie Liebeuewtirdigkeit,

mir anläßlich e iner Unterredung, für dere n Ge

Z eltenin .

‘ Morphologie n. Anthropolog ie 1 008 .

W ährung ich ihm hierm it bestens danke, m itm .

te i len , daß er im ganze n acht Fälle gesehenhabe. Er konnte bei allen diesen Kinderneinen ungarischen Einschlag in der Aszendenznachweisen. Dieser Umstand wurde doch beider wahrschein l ichen Verwandtschaft der Me.

gyaren m it den Tataren und dieser wiederummit den Mongolen darauf h indeuten , daß derblaue Geburtsfleck in diesen Fällen von einernicht-weißen Rasse herstamm t.Im Zusammenhalt m it me inen Beobachtu ngen

bei den Fakimoe in W estgrönland gewinnt dochwieder die Theorie von E . Bal z bezüglich desFlecken als eines mascmd iagnostischen Merkmales an W ahrscheinl ichke it. Eine sichereEntscheidung in d iesem Punkte zu fi llen, müssenwir jedoch der Zukunft überlassen.Es erübrigt mir nur no eh, allen jenen Herren,

welche mir bei Zusammenste llung der Lite raturbehilfl ich waren , hierm i t bestens zu danken.

Es sind dies: Herr Hofrat Prof.Dr. Car l Tol d t,Herr Dr. C l em e n s F re i h e r r v. P i rq u e t ,Kinderarz t, beide i n W ien, und Herr PolizeiarstS ö ren H an se n in Kopenhagen. Den HerrenDirektor Regieruugm t F r a n z H eg e r undKustos Dos. Dr. Max Hab er land t von der

ethnogrspbisohen Abte ilung des Knie. Naturhist.Hofmnseums in W ien danke ich beste ns fürd ie freundliche Überlassung der Bibliothek desKais. Natnrhist. Hofmuseums.

L i t e r a t u r.

n. Ad ach i . Anatom. Anz.. Bd. er. es. nor.

E . B ö l l . Die körperü chsn E igenschaften derJapaner. Mi tteil. deutsch. Ges. Natur u. l kerk.

Ostasiens 1 878.D e rse l be , Naeh einmal die blauen Mongolen

denke. Zentralblatt r. Anth ropologie n ee.Dusch e n , Re ferat über t e n K ate , Die blauen

Geburtsflecke. a tralblatt Anthropologie 1 006 .

D e n i ker , Les “ ches eongeni tales dans la regionsacrolombalre eom idéreés comme earaetéres de race.

Bul l. et Mein. Soc. d'

Anthropologle 1 90 1 .

E schrlch t‚ Z oologisch v phyaiolng lanbe Untersuchungen über d ie nord ischen W ah len ran .

H. Fu j i sawa. 80gm annter Mongolenß eburts

denk der Kreuzhaut bei europäischen Kindern. Jshrb.

Kinderheilk. ‚Aus der Polik linik für Kinderkrankhei ten Re isingsriannm in M ünchen“

, _Bd . 02. 1 906.

S ö re n H an se n , B idraz til ChtgrbnlmndernesAnthropolog i. Med delelacr om Grön land. Bd. IO, 1 88 0.

De rse l be . B idraz ti l Vestgr0nlsendernee Au e

thm potog i. Ebenda, Bd . 1 7. nass.

G. Holm , Ethnologie]: Skizze af Angmassa

likerna E benda 1 887.11 . te n K ate , Die blauen Gehurtsflecke. G lobus,

Bd. 87, 1905.

B au s E ged e 8 aab ye , Brudstykker af en dagbog , beiden i Grön land l aerene 1 770— 1 778. Od enseIMO.

B. S pereh , Mitte ih W iener Anthrop. Ges. 1 900.

Page 269: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

XI.

Tuberkulose (W irbelknriee) in der jüngeren Steinzeit.

Von Dr. Paul Bart4318.Volonti rn eletent Mt der W Anatomieehen AM

am 4 Abbi ldungen auf u m mm

Auf der im August 1 906 zu G ö r l i t z abgehaltenen Verrammlung der Deutschen Anthro'

pologischenGese llschaft.habe ich e inemensch licheW irbe lsäule demonstriert., we lche im Geb iete deedritten bis aechsten Bruetwirbele pathologischeVeränderungen aufwies, die nicht nur um ihrerse lbst w illen interessant waren, eondern vor al lemdurch das Ze ita l ter, dem der betrefl ende Menschangehört het. ein gewisses Interesse bote n. Die

Knochen stammen näml ich aus einem in Heide lberg durch Herrn Prof. Pfaff aufgedecktenGrabe der j üngeren Ste inze it. Bei derSpi rlichkeitunserer Kenntn isse von den Kn nkheiten in pr!hietoriechen Ze iten ist viel leicht eine genauere Beechreibung, als sie in dem kurzen Bitsungsborichtder Anthropologenvem mm lung gegeben werden

n icht unerw ünscht , und eo möchteich im Folgenden , unter Verweisung auf dieAbbildungen, den Befund noch einmal echildern.

Zunächst folge hie r (im Auszug) d er v o nH e r r n P rof. Pfaff ge gebe ne

„Auf dem etl dtiechen Grubenhol'

G. auf dem1902 bere its drei (geetö rte) neolithieche Wohngrubenfertgeetellt werden, ta ten September bi:Oktober 1904g elegentlich der Anlage einer neuen Letrinengrube 20

P. B ar te la Demonstration einer menschl ichenW irbelnl ule. (Ein Bci tn g zur Pathologie der j üngerenSteinze it ) Korm p»ndenzhl. der Deui echen (l eee llechaft

für Anthropologie, E thnolog ie und Urgeschlnhß , Bd .

m m 1 0011.

K. P fa f f .Be richt über etl dtlsch0 Ausgrabungen1 90 1 bla 1 904 . Heide lberg. Korru pondenzbl. der wmdeutschen Z eltechrift , November — Dezember 1 904 ,und e.

weitere neolithinche Hüttenctellen von ell iptircher Formund einem größten Durchmeu er von Om zutage. Ihrerfreul ich reiche. und zumeict gut erbaltenec kernnn

echee Inventar gehört. wie du cll der vielen in undum Heidelberg l 899 bit 1901 erschien enen neolithischeu

(von denen an der Mönehhetttreße eb

geeeheu) der cpiralml andrieehen Klon e an und neigtelle mögl ichen Kombinationen gen der Linien und

Kurven mit Punkten und Strichen , euch due Lochcrnement und verhältniemi ßig viel Belieiornement.

lndeeeen beetehen euch hier, nut dem etiid tiechenGrubenhof. Ausnehmen ; weder hier noch en derhi önclrhoietrelle liegt re ine Scheidung

Mitten ewiecben dieeenfil ueolithiochenWohnetellcnden Grubenhol

’etreten dre i ncoli thiwheE rdbeetettungen

zutage , ein hl i nnergreb und u re i Kindergräber‚ reg .

liegende B ecker, die ersten zu Heidelberg gefundenen.En legen also hier , i hn lich wie nu! dem Michelshergbei Unte r-Gmm bech, die W ohnungen der Lebenden undTaten bunt durcheinnnder. Der Oberkörper denHanne.zeigte Bauchlnge ‚ im W idm pruch hierm it die BeineSeitenlege, wu wohl nur nun w ungrweieer Anordnungerkli rlieh. Du im übrigen gut erhaltene Skelett ictDr. Bar te ln—Berl in zur Unternuchung überm itte ltwerden. Die Bei gaben eu ren Pfriem , Feuerste inmeceercben und —

piei l, die neben, über nind unte r demSke lett nulgefundeuen epirnlm i nndriechen Scherbenrühren wohl eher von der Hütte ng rube her, in die dasG rub eingeochnitten werden, denn von Beigefi llezn

'

Die bei den Kindergri ber hetten Beignben der

D i e Z ug eh ö r ig ke i t d ie ses S k e l e t te au rP e r i o d e d e r j ü n ge re n S te i n ze i t d ii rf teh i e r n ach w oh l zwe i fel loe feetetehen. Eineg e n au e re De t ierung innerh t der neolithi

neben Epoche ist aber leider n ich t m ögl ich ,

Du W eite re hat nur Bezug nut die bekennt.S tre itfrnge über des Verbtltn it von Spirnlm l nnder und

Böcceuer Typus.

Page 271: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

Tchcrknloee (W irhclkeriee) in der j üngeren Steinze it.

z u s ta n d d er fib r i gen S ke le ttknochen en.

fügen.

Clev icul e ezßeide vorha nden ; rechteunbedeutendeDefekte bei der Ge lenkflächen , linke Freie. ert.. neron inlil l u rk, F. n. ete rnelie etwa beenhi digt.

S te rn nm : Mannbrinm und Corpus größtentnzilevorhendan.

S cepn l ne: Rechte Scopale nun fünf Stücken zu.n m rnengeeetz t : Gelenkfli che , Proeeu nn con coidene

und Acrotnion m it einem Teile der Bpinn , etwa vom

Inten len Rnnde dee Blattu ; linke Scnpul.n ebenfal lsnur fünf Stücken m mmmeng eeetzt , gen: i hnlich wie

techn . nur etwa weni ger vom Interelen Rande . aber

etwa mehr von der Spin. (hin zu ihrem Ende) erhelten.

R ame r i z Be ide gm x erhelten ; rechte unverletzt.linke em zwei Stücken m u mmengd ügL

Red i i : Beide feet gm : erheltcn ; rechte nur einegeringe Berchi cligung derdirte lcn Epiphyee gene wen igoherhelh der Gelenkfläche. l inke (i clenkfläche dee

Cepitnlnm fehlend Soheft.nur zwei Stücken zusemmcngeeetzt.

Ulnee:Beide gen: erhelten ; rechte nur dre i, linkeeur zwei Stücken m u mmengeectct.

Ri p pe n:Me int sehr nerhm chen. eo gut wie möglich num mengefiigt. oft. nnvolleti ndig .

B ecken: Re chtesDermhein gen: erhnlten. Linken

0 0 ileum ent fünf Stücken zun mmengckleht, und n er

S chembein ‚ enfetc igendor Act. den si tzbeinen, Tuberirchii. Krcuebcin te ilweire erhelten. und n ur die erstendrei m it den Maca oInten lee, nn: 10 Tei lenzueemmengekleht.

F e m ore : Beiden e ite gen: erhalten , nur Läsionbeider Epicond. medialen; rechte nur vier Stückenn u mmengcfüg

‘l.

T i h i e e :Beide gü ßtente ilr erhelten; die dietelen

F i hn l e e :Be iden ei te unvollständig. BruchstückeHe n d u nd Fußknoch en: E ine genen Ann hl

erhalte n. Nüwre Angeben hier überflt'm ig .

W i r be l: Si mtlicbe W irbel der Hein Brnut undLendenwirheld ule eind erhalten , meint nur wen ig be»rohedigt , zum Teil mußten sie e llerdingr en: Bruch.“ficken euu mmcngefügt werden. Die Fortsätze sindnur leicht versti ndlichm G ründen am häufigsten berchi d igt. Ich übergehe die gen: oder fast gene er

helteoen, ebenen die epi tcr zu heechreibenden Rückenwi rbel III bio V I , nnd erwi hne von grim cren Berchi digung m nur folgendeA t l e e: Linker unte rer Gelenkfo'rteet: te ilweüe

defekt. kleinere De fekte der oberen Gelenkfom i tee ;der W irbel wer eebr nerbrocluen. mußte nur eieben

Stücken m emm engeeetzt werden ; Bogen nicht gen;vollztiindig erhelben (aber geechlonen). V e rt. ce rv.III b i rVI ; Querfortei tze vielfach b eechni digt. V. d e n .

VII: Dorn fehlt. V. d e r.. \' I I I : Körpe r vorn und

unten def ekt ; Te ile der Querfortsützc und der Dorn.ba chi d igt. V. d or e. X : Linker Querforteats fehltV. d e r XI:eheufalle. V. don .XI I:Dorn fehlt, ebeneoSpitze den linken. ein kleiner Te il der Sp itze den rechte nQuerfortu tzee , der rechte obere 0 e lcnkfortnatz undein Stack den oberen Teile. der Gelenkfliiehn für de nKöpfchen der 12. Rippe. V. I um b. I :nur dre i Bm ehR ücken m n mmengeeetzt ; Querforteiitze und Te il derDornfortn tm e fehlend. V. Ium b. I I : Be fehlen8tücke

der oberen Gelenklortei hne und die Qnerl'

ortai tne. Der

W irbel wurde uns zwei S tücken , Körper und Bogen.sna mmengefü;;t. V. l umb. Il l: Ee ict uurder Körperund beiderseite die llndix nreue vorhonden ; der l( örper

ist unvollnti ndig, nur ein Te ll konnte aufgefunden undm esmmengelü;:t werden. V. l um b. IV: lie fehlendie Q1mriortsützc ‚ der linke oben Gelenkforteetz . ein

Tei l den Dom iortsntz ee ; uns drei Stücken m a mmem

geiflgt. V. l um b. V: 150 feh lt der linke obere Gelenkl

ortentc, der li nkeQuerfortentz, ein Teil des rechtenQuerfortentzcs und (In! Dom iortn tzes; uns zwei Stückennun mmcngeiügt.

Der E rhnl tung n u stnnd d en g essm ten

S k e l e t t e s int e ine al s e in v e r h ä l tn i sm äß i grech t g u te r zu be ze i ch n e n. Der größte Tei lder Knochen und ein recht große r Te il al le rGelenkfläcben n ur der Unte n uohung zugänglich.W e d e r A n z e i c h e n v o n ü b e r s t a n d e n e nK noch e n b r ll oh en n och so l c h e von G e

lenk e rkrnnknng en kon n te n n achge w i e se nw e r d e n. Es ist wohl nle höchst unwahrscheinl ich zu beze ichnen, daß dies an den le ider n ichtmehr vorhandenen Skelette ilen möglich go

v enen wäre ; ee ist daher wohl der S ch l u ßbe r e c h t i g t , d e ll d i e s e s I n d i v i d u umm i t g roß e r W uh rs che i n l i chke i t w e d e rK noch e n b r ll che n o ch G e l e nke rhrew

k u n g e n e r l i t t e n h a t te.W u das i n d i v i d u e l l e A l te r des B0o

statte ten nnbetrifit, so kenn n un zu einer Ver.m utung darüber kommen nu! Grund folgenderTatencben:

Am Schädel sind Krane l ’ ieil und h mbdn

naht noch völl ig ofien. Am Gebiß sind sämt

l iche Z £ihne mit Ausnahme des linken unterenMohn is m vorhanden , die beiden obe ren blolaree III und der rechte unte re Molarie Il l nindzwnr bere ite durchgehrocben , eher noch gege ndie andere n Zähne zurück Die Abnutzung dermbuc ist n u r n icht unbeträohtlioh, doch darfsie bei ste inzeitlicben S chäde l n, die oft sehr frühe ine auffallend starke Abnutzung ze igen , nurm it große r Vornicbt zur Beurte ilung dee Lebenseltere herangezogen werd en. An den beidenHumori sind d ie oberen, un der (alle in in größere rAusdehnung erhalte nen linken) Fibula ist dieun te re Epiphysenlinie , un den Darm be inen dieEpipbyuengrenzl inie am Dannbe inksnun nocherkenubsr. Ob die völlige Trennung einzelnerTei le des Bruntbeinee schon im Leben bestandenbette, oder in diene r W e ise ernt nnch dem Tod eeingetrete n ist, kann ich bei dem mangelhafte n

Page 272: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

w Dr. Psnl Bs rte ls.

Erhaltung eznntnnde n icht sicher beurte ilen, un s»

bleiben mcg . Von Bedeutung uber ist es, daßd ie dre i erste n (al lein vorhandenen) KreuzheimW irbe l noch völlig ge tre nnt nind.

Nnch der bei B a nb s r -K op seh’) gegebenen

Überricht vereinigt sich die pmximnle Epiphyee des

Oberermbeines mi t dem Schnite im 20. Lebenriahr ;8 0 bottn ') gibt nl: Term in fiir den gleiche E re igni sdes 20. bis 22. Jnhr n . Die Vere inig ung der distnlenEplpbync dee W udenbeinon m it der Diephyne erfolgt,nsch der en tgenennten Quelle. im 20. Jahre oderspäter. nach S c hot t e „später sh bei der b in' ‚ wo

dieser Vorgnng von ihm ins 1 8. Jahr verlegt wird .

Über die Zeit, welche zu verti ießen pflegt, bis von dernn pn

'

rnglich verbunden gewon nen Trennung keineSpur mehr zu erkennen ist , wi rd nicht. an geregtFfir den Term in, zu welchem dieh öcherneVerbindungder Kreuzbeinvrirbel untere inender erfolgt . finde ichnur bei 8 0 bot ta eine freilich etwns unbeetimmte Angnbe: ‚erst im 25. Jahre oder spüter

“. Die Ver

enhmelxnng derEpiphysen deeHüftheinee gesehieht noehS chot t e ‚m t gegen das 20. bis 25. Lebenrjnhr“.

Im vorliegenden Falle wird man sunehrnen

dürfen, daß d ie Vereini der Epiphysen der

genann te n Röhrenknochen mit ihren Diephyeennoch nicht sehr lnnge Zeit vor dem Tode deeIndividuum vor sich gegangen se in kann , de

in die Spure n d ienen Prozesees noch deutl icherkennbar sind. So dürfte men, te lls es erlaubtist, den eben angeführte n Zeitangaben eine ellgemeinere Ge ltung snzunohreiben, noch dem Z u

stande der Obercrmbeine und des linken W eder:beinee echließen, dsß du 20. Lebensjahr schonüberschritte n gewesen se in muß.

Berücksichtigt man nndcreree ita, daß an denbeiden lted ii, Uluee und Femorn keine Spure ndieses Versohmelzungevorgnnges mehr gesehenwurden, und daß dieser Prozeß nach Re c h e rK opsch

') gleichfnhn „etrn im 20. Jahre“ oderbe im Oberschenke l „

sognr nach dem 20. Jahre “

ein trete n soll, daß aber ande rerse its nach S o bot tsdie Verschmelzung der hier noch ge trennte n

„Kreuzheinwirhel“ „

erst im 25. Jahre oder späte r“

vor sich geht, so ist ee wohl n icht zu hoch ge

griflen , wenn ich , imm er mit dem Vorbehalt

B aube r-Kopsen. Lehrbuch der Anntom le desMe nschen. 1 . Au flage, Bd . I I, B. 886 blanur. he lpzlg 1 000

J. Sc hotte . Gm ndriß der deskripti ven An ton ioden Menschen. Abteilung l. 8. l .. 72 , 73 , N , 82, 88, 85,M ünchen 1 901 (J. E . Lehmann).Sc hot te gibt hierfür nn:Bei iue und Femnr

‚ im 3 0. Jahn “

; bei U ln n fehlt eine Angnbe.

dernügemeinen Gültigkei tdieeerTerminnngeben,auf eine sh ttgefundene Uherechreituug derMitte

Ds euch drei der W eisheitezähne durchgebrochen, wenngleich nicht bis in die B ißebeneeingerüekt sind , und die Abnutzung der Zähnemm Teil n icht unbetritchtlich ist de ferner derZ uetsnd der Pfeil KW und Lsmbdsnsht nichtdagegen zu sprechen schein t , eo m öch te ichverm utung sv e ise d es i n d i v i d u e l le A l te ri n d i e sv e i te Häl f te d er Z wsnsiger se t zen ,de s I n d i v i d u um e l se nsch d er ü b l ich e nTe rm i n o l og ie als „ed u l t

“ b e ze ich n e n.Nur m it noch v iel größerer Rem o ken n

ich e ine Meinung über das G esch lech t desToten aussprechen. Meine Untersuchungen überdieGeechlechtaunternchid e am Schädel führte nm ich zu dem Standpunkt, daß man im Einze lfslle se lbst bei unseren deutschen Schild eln nurmit ger inger Sicherhe i t, bei Angehörigen endererRassen mit meist sehr zweifelhafter Ausaichtnut e ine richtige Disgnoee, dns Geschlecht einesSehl dels beurte ilen kenn ; über Geschlechteehnrnktcre der iibrigen Knochen , se lbst desBeckens, muß ich gestehen im Einze lte i le nochviel weniger suesugen zu können , und ich befinde mich da in völliger Übere instimm ung mitPf i t zn e r , gewiß einer unerkannten Autoritätenf osteologischern Gebiete Es komm t wohl i nen ter Lin ie auf den Gesam te indruck en. W u

den Schildol betrifft , eo haben m ich folgendeCharakte re em eelteneten im Sti ch geh seen:DieForm der ssgittalen Sehädelknrve , speziell dieArt. des Überganges der Stirn in den Schei te l

(A. Eck e r) , die Ausprägu ng der Areas supreerbitnles , und die Ausbildung der Preem us

msstoidei. Die Betrschtung dieser d re iCharakte reführt m ich im vorliegenden Felle dazu , denSchädel eher für männlich als für weiblich zuhalten. Ds säm tl iche Extrem iä te nknochen undMuekelansii tze recht kräftig entwickel t sind , sosehe ich de rin gleichfalls ein Moment , des geeignet ist, dieses Urte il zu stütze n ; such dieEigenschaften der Beekenknoehen scheinen mirnicht dsgcgen zu sprechen.W i l l msn e l se ii be r d es m u tm aß l ich e

G e sch lech t d e s I nd iv id u um e e i ne A n s ich t

B e rte l s. Über Gesehlecb tsnnterechiede em

flchfl el. m . Di.. Berlln 1 897 (Unger).

Page 273: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

Tuberkulose (W irbelkeriss) in der jüngeren Steinzeit.

ä u ßer n , so wi r d d ie D i ag n ose eh e r so!

m ä n n l ich e s G e sch lech t e ls snf w e i b l ich e sz u ste l le n se i n.Gehen wir nunmehr über zu e iner gensneren

B e sch r e i b u n g d e r erkrsnk ten T e i l e d er

W i r be l sä u l e: W enngle ich es , objekti v genommen , das ri chtig e wäre , jeden einze lnenW irbe l ganz genau in sllen se inen Eigentum .

lichke iten zu beschre iben , gleichgültig , ob es

sich um normsle , pathologische oder erst postmortnl e inge tretene Zustände hendelt‚ so glaubeich doch , im Interesse der Lesbarkeit , davonshechen und h ier gewissermaßen subjekti v vor»

fahren zu d ürfen (du ja das Objekt in eineröffentlichen Samm lung aufgestell t und dort jederzei t zugänglich sein W ird) , indem ich nur die

jenigen Knochen und diejenigen Befunde andense lben gsnsuer beschm ibe , welche für dasZustandekommen der um meiste n inte ressierendeu Veränderung der W irbe lsäule, näm l ich desB uck e l t , einen H inwe is geben können. B ei

der Beurte ilung werde ich d ie Darstellung derErkrankungen der W irbe lsäule zugrunde legen,die in l l offss Lehrbuch der orthopädischenCh irurgie ‘) gegeben wird. Die be iden Ahbildunge n und 2 sind nach Photcgmphien

hergeste l lt , die ich vom 2. bis 7. Brustwirbe l

( in be iden Seitensnsiehten) snfgenommeu habe ;durch Fräulei n Ru n i sch ließ ich su beiden sufBromailherpapier gemschten Abzügen einige dasVerstä ndnis stö rende Schatten bese itigen, einigeLichter m ildern, e inzelne der cbgewsudten Se i teengehörige k olbostsndteile, welehe untfirlich

gleichfslls su! der Platte hervortrsten und im

Bilde verwirrend gewirkt hätten, abdecken ; ichglaube dsdnmh d ie Beurte il ung der Bilder er.

leichtert zu habe n.Die beiden Röntgensufnnhmen (Yi gg . 3 u. d)

verdanke ich der großen Freundlichkei t vonHerrn Geheim rat H o f fe , dem ich die W irbe l.stinls im vorigen Jahr vorgelegt habe und dessenAnsicht ich nachher m itteilen werde.Betrschten wir zunächst das den v ierten b is

sechsten Brustwirbe l umfasse nde Knochenstück,so ist vorennzuecbickeu , daß e ine künstlicheAneinanderfügung von Knochente ileu (m itte lsHsnsenblsse) nur sm fünften bis sechste n Brust

A. Ho fe Lehrbuch derorthopl d isohenChirurgie,15. Aufl. Btuttgurt root (r. l inke).

247

Wirbel stattgefunden hat; und zwar ist sm fünfte nBnmtwirbel der rechte Querfortsets und der

Dornfortsntz, um sechste n Brustwirbel der größteTe il des Dornfortsnttes‚ die be ide sbgebrochen

wen n (im Grabe oder bei der Präparation), ander zugehörigen Bruchste lle wieder sngefügt

im übrigen uber ist die Be fe stigu ngder dre i W irbe l bzw. ihrer Reste ane inanderwährend des Le be ns durch einen psthclogischenProreß erfolgt.Bei der Be trachtung von h i n te n nicht

die drei W irbe lbogen, dere n Fortsätse zum Teilsbgebrochen und verloren gegangen sind ; dersechste Dorn ist fast vol lständig erhalte n und

hat seine normale Richtung schrl g nach unte nhinten ; der Dorn des v ie rten W irbels fehltgänzlich ; doch llißt sich d ie Richtung (im Verhältnis sum sechsten Dorn) noch insofern beurte ilen , sie sie uns der Verlängerung des sm

Bogen befindlichen Bmchstöckes konstruiertwerden kann ; der Dorn des fünften W irbe ls i stsehr wenig, der des vierten dagegen wshrscheinlich be trächtlich von der Richtung des sechste nDom es sbgevrichen; es wird slso der Sche ite l(des Buckels) der Kyphose, um Dorn des d rittenbis v ierte n W irbe ls oder höher ge legen haben.

Die Querfortslitze (ganz erhalten nur V rechtsund VI l inks) zeigen n ichts Besonderes ; von denGelenkfortsätzen sind nur sichtbar die be idenoberen von IV und die be iden unteren von VI.Die dre i W irbe lbogen liegen dicht und festsufeinsnder. D iese Fixi erung wird bewi rktwese ntlich durch e ine glatte , knöeherue , ke ineAuflagerungen ze igende Verein igu ng der zu

gu rsndte n Ge lenkforts8tze. Besondere su der

Grenze zwischen IV und V suf der rechten Seiteist der Übergang zwischen den Bögen fastunmerklieh, so daß sie wie aus einem Stück

gefflgt ersche inen.Betrachte t nu n das Knochenstllck von v o r n ,

so sieht msn nur 1 Z wischenv irbelg enzlinie,

doch ke ine e igentliche Spalte, sondern nur m ehreine Einziehung , die eher durch knöchem e

Brücken und Platte n verschlossen ist. DerKörper

Die Dornen des fün fte n und sech sten Brustv irbelsgsleng es m ir en t spä ter sus den Trümm erstiicken nochhemm uflndeu und unzufügen ; un! der Abbildung ninddsher nur d ie um Bogen befindl ichen Beste derse lbensichtbnr.

Page 275: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

Tuberkulose (W irbelkaries) in der j üngeren Steinzeit.

Be i Betrachtung von der r ech te n S e i te herlassen sich die Reste der drei W irbe lkörper

( W bis VI ) etwas deutlicher erke nnen , ebensod ie Spuren der ehemaligen Spalten , sowohlzwischen den Körpern als noch zwischen denGe lenkfortshtzen. Sowohl die Gelenkforlsi tzewie auch die W irbelkörper befinden sich in feste rknöcherne r Verbindung. Die sei tl iche Grenzlin iezwisehen den Körpern von V und VI ist hin tenmeldg, gewissermaßen verrahnt Der zum sechstenW irbel gehörige Ante i l der siobenten Rippenpfanne ist abgebrochen. Die Pfanne für di eKöpfchen der sechsten und fünfte n Rippe sindw ieder, ähnlich wie auf der l inken Se i te die

fünfte Pfanne , stark entwickelt , trichte rförm igvertieft, außerdem unvol lständig getrennt ; ichhalte es für n icht unwahrsche in lich , daß hierw irkl ich eine Komm unikation zwischen beidenPfannen bestanden hat, freilich n icht i n derjetzigen , zum Tei l wohl durch nachträglichen

Abbrechen bewirkte n Ausdehnung Die Pfanne 6ist sehr li ef , d ie trichterförm ige Einziehungzeigt eine kleine Ofi

mmg , die in den W irbe lknnal fiihrt ; da von diese r inneren Öffnungste rnförmig Spalten und Sprünge in die an.

grenn nden Knochente ile verlaufen , so möchteich annehmen, daß diese Kommunikation mit demW irbelkanal erst nach dem Tode entstanden ist ;vielle icht hat die Erde d ie allerd ings wohl sehrdünne trennende Knochenrnasse eingedrilckt, unddiese ist dann verloren gegangen. Die Formdes Foramen inton wrte brale V/VI ist etwasunregelmäßig, länglich.Der d r i t te Bru s tw i r be l hat. eine unregel

mäßige untere W irbelkörperfläche , die in ih re rForm das Negati v der ebenfalls un regelmäßigenoberen Fläche des vierten Brustwirbelkörpenbildet. Teilwe ise liegt die Spongiosa zutage,wahrsche inl ich infolge Abbrechen e ines Teilesdes Knochens. Die zum dritte n Bm twirbel ge

.

börige obere Hälfte der rechten v ie rten Rippenpfanne ist. abgebrochen , die zugehörige untereHälfte ze igt ke ine besondere Abweichung; diel inke vierte Rippenpfnnne ist gle ichfalls normal.Der dri tte W irbe l ist. also W esen tl ich nur anse iner unte ren Körperlläche verändert. Er ruhtwie auf e inem S ustentscuh m auf einem Vorsprung der Oberfläche des fünfte n Brustwirbe lkörpers , der sich so vor und an ihn legt , daßm u . m Anni-www . x. ns. vr.

249

ein weite res Herabgleite n nach unte n und außenl inks, wie es durch die Veränderung des Niveausder fibrigen angrenzendenKnochenßitche bewirktwerden wäre, verh indert wurde ; die orsprung

ist d er meh r fach e r w äh n te konsol ens rt i g eFo r tsa t z v o n IV.

Die gesam te n ii b r i ge n W i rb e l ze igenkeine nennenswerte n Abwe ichungen von der

Norm. W eder an den Geleukflächen , noch anden Flächen der Körper, auch n icht am W irbelksnal , ist irgend etwas Auflallendes (Auflagerungen, Usure n u. dgl.) zu erkennen, abgesehenvon e iner ganz ge ringen , am einze lnen W irbelkaum erkennbaren Veränderung der gesam tenForm , die an derW irbelsäule im ganzen offenbarzu e iner Kompensation der im Bere ich des drittenbis vierte n Brnstwirbels entstandenen Änderungder Krümm ung ge führt hat.

Das Erg e bn i s dc etrachtung der gesam tenW irbe lsäule ist also, d aß im B ere ich des

d r i t te n b is v ie r te n B r u s tw i r be l s pathoo

log i sch e V e rä n de r u n ge n besteh e n , d i e

e i ne Ve rkr ll m m ung d er W i r be l sä u l e , m itd em Sch e i te l d er K r ümm u n g n ach h i n te nu n d i n seh r ge r i n gem G rade zug l e ieh nachrechts, e ine Kyphoskol iose , he rb e ig e führt

h at te n , u n d d aß i n fo l ged e sse n zu r Kom

p e nss t ion d i ese r V e r k r üm m u n g d i e

ü br i gen Te i le d er W irb e lsl ule , wie m s n

b ei d em Ve r s u ch , sie z u s amm en zu se t zens i eh t , en t s p rech e n de A bw e i ch u n gen i h r e rnorm a le n K r ümm u n g nach v o rn u n d i nse h r ge r i n gem G rade nsch d er l i n ke nS e i te ze i ge n.

D i e Ur sach e d er path o lo g ische n Ver.

än d e r u n ge n. Das W esen der Vorgänge, deren

Ich habe versucht , einem Draht die geeigneteK rümmung zu geben und d la W irbe l dan n! nutzuzi ehen. und habe bei der Demonstrntlon ln Görlitz dasObjekt auch so vorgezeigt ; doch habe ich m ich damals,wie ich es auch heute tue . ausdrückl ich gegen die

Annahm e verwahrt. daß Ich gerade diese Ste llung fürdie richtig.hielto, zuma l ich die Z wischenwirbelschei ln nabsichtl ich außer acht l ieß. E ins photogruphische Aufnahm e . die ich hiervon ange fertigt , habe ich HerrnDr. R e i n hard t ouf W unsch für sein W erk ‚ Der

Mensch zur E iszeit in Europa“überh saen ; auf dieser

Photographie sind die Lendonw i rbe l noch in etwasnaderer Re ihenfolge. wie ich sie jetzt nsch Blnfiig ungvon Bruchstücken als die richtige erkennt habe , an

geordnet.

Page 276: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

260 Dr. Pau l Barte l s ,

Folgeznetiinde der dritte bis vierte Brustwirbelaufweisen , ist ein zweifaches. Einm al ist ein

Substanzverlust eingetreten , und zwar sind dieKörper des v ierten und fünften Brustvrirbels

größte nte ils sowie die zugehörigen Zwischen«

wirbelscheiben gänzl ich verschwunden ; zweitensist es zu e iner Neuhildung knöcherner Massengekommen , indem die Körper von IV bis VIsowie die Gelenkfortsätze in e ine feste knöcherneVerbindung m ite inander getrete n sind.Da es sich hier um keinerle i Aufl agerungen

handelt, so kann e ine Form der Erkrankung,an die man zunächst denken könnte , und dieauch sonst bei alte n menschlichen Reste n beobachtet we rden als Ursache von vom

herein ausgeschlossen werden, näm lich A r th r i t i sd eforms na. Diese ist hier, wie mir auch HerrProf. v. H an sem an n , der gle ichfal ls die großeFreundlichkeit hatte , die W irbelsäule sich von

m ir vorlegen zu lassen , ebenso wie Herr Geheim rat Hoffe bestätigte , vollständig ausgeschlossen, wie ja auch aus der Betrachtung derAbbildung hervorgeht; ich erwi hne es nur deslmlb noch besonders, wei l m ir bei Demonstrationder Knochen davon gesprochen wurde. Arthritisdeformans macht ja ke ine Suhstsnzverluste imKnochen , wie sie hier vorliegt (fnst völligen

Verlorengchen ganzer W irbelkörpe r) , sie fügtVielmehr Neues hinzu.Der Suhstnnzverlust kann nur durch die Alto

nahm e erklärt werden , daß ein zerstörenderZustand vorangegangen war, der se inen Sitz imKörper eines oder mehrere r der W irbe l gehabthat. Daßetwa durch i rge n d e i n e Ve r l e tzu n g,etwa e inen S t i ch , e inen P fe i lseh uß, e inenS pee r w u r f o d e r dg l., e ine lokale I n fe k t ionerfolgt sein könne , die zur Eiterung und Ein»

schme lzung geführt hätte (welche Möglichkei tm ir gle ichfalls bei der Demonstration vol-ge.

halten wurde), darf wohl mit Sicherheit abgelehntwerden. Von der Sch wierigkeit, den W irbelkörper so zu treßen , ohne bei dessen dochimmerhin versteckter Lege ein lebenswiehtiges

Organ zu verletze n und ein sofortiges oder

Arthritis deformans von V i rchow diagnostiziertam Neandertaler. und an e inem neolith iecheu Ske lett

— N i tsche ,Be iträge zur prlihistoriechen Chirurgie nach Fu ndenaus deutscher Vorze it, Buenoe Aires 1898, S. 1 8 bis 20 .)

bald igen Ende herbeinufilhron, will ich ger n ichte inmal sprechen:aber wie soll es denkbnr se in,dell ein Mensch m it einem lokal en Infektion:herd , der zu so etarker Eite rung mit. nach.

folgender Einschmelznng mehrerer \Virbelkörpergeführt hätte , so lange um Leben gebliebenwäre , daß e ine Art Am hei lung , bentehend inknöcherner Verbindung der erkrnnkten W irbe l,eintreten konnte? Eine so starke Eite rung mußtedoch elebsld zu nllgemeiner Sepsis und zum Todeführen, wenn dieser Aurgnng n icht schon vorherdurch Durchbruch in d ie Nachbarschaft undMiterkrnnkung lebmnwichtiger O rgane herbeb

geführt worden wäre! Ande rerse its ist d ie Zeit,d ie vergeben mußte , hie sich d ie knöchernenVerbindungen bildeten , die Krankhe it else zueinem Sti llstand und zu einer Art Hei lung kam,

wie m ir auch Herr Geheim rat H o f fe bestätigte,m indeste ns nach v ielen Monuten zu bemessen.Ebenso kann me inen Emchtene wohl mit

Sicherheit e ine Kom pressionefrnktur nl: Ur.

sache a ngeschlossen werden. Es komm t vor, daßdurch einen starken Stoll, Schlag, Ful l oder dergleichen Z ennslmungen von W irbelkörpern her

be igeführt werden, wobei die W irbe lsäu le von»

über knickt und else gleichfnlh einBuckel entetDabei komm t es nicht se lten (nach K ö n ig !)zu E inkeilungen der Bruchstücke ineinander.Vor allem aber pflegen Stücke den zermnlm ten

W irbelkörpen nach hinte n in den W irbelknnnlhineinzuragen, wodurch sie e ineVem ngerung desse lben, dami t eine Einengung desRückenmnrkes,und infolg ed eeeen e ine etarke Schädig ung} ofte ine baldige Beendigung des Leben. bewirken.W ie vie le Beobachtu ngen vorliegen , daß du

geschehen kann, ohne daß auch Te i le des Bogen.und der Forteä tze abbrechen (Kön i g bezeichnetee sl: ist m ir n icht bekannt. An!

ke inen Fall d iirfte es denkbar se in , dell gle ichmehrere W irbe lkörper, wie hier, zersehmettert

werden , ohne daß die zugehörigen Bögen undForteiitze irgendwie geschädigt würden. Letzte re saber ist im vorliegenden Fal le nicht geechehen ;es ist unmöglich nn irge nd e inem der Bögenoder derForteätne (sowe it letzte re erhal ten sind)d ie Spuren einer tlberstnndenen Fruktur wahrzunehmen. Ebensowen ig nind Anze ichen ei ner

K ön i g . Lehrbuch der speclellen Chirurgie.6 . Aufl„ Berl in W “ . Tell Il l , B. l l .

Page 277: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

Tuberkulose (W irbelknries) in der j üngeren Ste inzeit.

Verengerung des\Virbelknnnls festzuste llen, nochsehe ich Spuren von Einkeilnng ; auch die

Röntgenbilder lassen keinerle i Anze ichen e inerEinkei lung erkennen.Die u n i t gewölbte nForm ender m iteinander vere inigten W irbelkörper lassenwohl eher

'

den Schluß sul e ine s l lm l hl iche

Entntehung dieser Bildungen zu lässig ersche inen.Ich will n icht unervrhhnt lnssen, dell such dieiibrige n Knochen dieses Skelettee keinerleiSpuren von ehemaligen Frakture n aufweisen.Neuerdings (sei t 1 891) ist man, wesentlich

durch Arbe ite n K ilmm e i ls, auf eine Erkrunkungder W irbe lsäule nufm erksnm geworden, d ie alsS po n d y l i t i s traum s t ien bezeichnet werdenist. Le ider ist bishe r, nsch Hof f s (l.n ur des kl in ische Bild be ke nnt , ds Sektion»berichte bis jetzt nicht vorliegen . Z um Te ilnach sus diesem Grunde ist es unm öglich, dieseMöglichkei t in unserem Falle gänzl ich nuszn

schließen ; doch ersche in t sie sus später zu cn

withnenden Gründen sis recht unm hn eheinüoh.Nuch Hof i us Dun tellung (t e., S. 825 bis die

ich um zugswsise wird die Erkn nkunghervorgerufen durch ein mehr oder weniger heftiges,„b i swe i le n n u r se h r we n i g s u sg esproeh 0 n 0 s

Tru um n , welches die W irbelsäule direkt oder ind irekttr ili t. Nsmentlich km :: sie sich nsch einem heftigenZ nsnmmeuknicken '

) des Oberkörpers nach vom oder

h inten oder nach bei Stunchung der W irbelsi uln nach

Fell su! die Füße entwickeln. Die Krunkheit setzt inder Regel so ein , ds! nur kurze b it nsch dem er

littenen ( Ia in der Rege l zwei bis scht ge

eine Schmerzhnftigkei t der \Virbelsi ule besteht , dieunter einischer li ch ven ehwindet. Es folgt dennzumeist eine Zeit. in er d ie Pstienten fest völlig besehvrerdefre i und oft durchsus urbei tsfi hig sind. NschVorhof einiger W ochen oder Monate jedoch ste llensich von neuem Schmerzen in der W irbelsi u le ein, die

in der Begel m it lnterkosts lneurulgien und Bewegungsstörnngen in den unte ren E xtrem itäten verbunden sind.Z u gle icher Zei t bildet sich isst unmerkl ich eineDeform ität der W irbelsi ule uns . die meist in einerKyphose besteht , su! deren Höhe sich ein größereroder kleinerer Gihbus befindet. Der G i bbus i stm e i“ n i ch t l o s p i tzw i nke l ig wie be i der S pond y l i t i s tub e rou loss , sond e r n besteht i n e i nemm e h r g le i chm ä ß i ge n ll e rvor tre ten m e h re re rW i rbe l. Di e E rkrnnk u n g be tr i ff t m e i s t d ieB rn stw i rbe ls i n le , um h i u i

ig sten d i e G egendzw i se he n d r i tte n: u nd s i e be ntem B ru stw i rbe l.“

Des Krnnkheitsbild der tn nmetischen Spondylitiskenn m it mnnnigfschen \

'

nrintionen einhe rgehen, und

im E inzelteile h un esoft schwierig se in. d ie E rkn nkungvon einer Frnktnr der W irbelsäule zu unterscheiden.

Die Sperrungen rühren von m ir her.Eswi re nn ein Verschii ttettr erden bei E rdnrbeiten

su denken.

251

„A n d e re rse i ts ke n n das versnlsssend e Trs u rn sr e la t i v ge r i n gfüg i g se in und soweit surßokliegeu— in einem Fe lle von K ü mm e l l sognr l 'l. Jahredell ein Z ueummenhnng des le ideus m it. d iesem Trsumsnicht ohne weite res klsr erscheint. W enn sich so

Symptome und Ysrlsuf der einzelnen Fül le verschiedenze igen können , eines ist nllen Fü l l en g em e inssm .

näm lich d ie pr0 gr0dh nte E rwe i ehu ug e i n ze l n erW i rbe l kö rpe r , d ie s i ch an e i n T raum a sn

sch l i e ß t u n d we lche e ine De torm i e rung d er

W i rbe l säu le zu r Fol ge ha t.“ Ds S ek t ione

b e ri cb te e inwendfrsier Fülle b i sh e r n i ch t vor.l i e gen istmenbezüg lichder pathologisch-unstom isobouVerhältnisse , nur auf Vermutungen (m teomnlneiscboVorgi nge, E rr eichung durch ein intrs bzw. u trsdurnles

Hsemstom , tropbiscbo und vasomotorische Störungenund anderes) nngev iesen, die hier übergangsn werden

Von einer gewissen W ichtigke it ist die Tstsschu‚

ds! die Spondylitis truumstics s te ts ohne F i e be rn rll utt. Bei su eokm i lliger Bohnndlung , dere n ZielRuhigfleflung und Eutlu tung der W irbelsäule se inmuß, komm t der Prozeß in der Regel nach einigerZe it zum Sti llstand.Ich glaubte diese von Hoffe entworfene

Schilderung des Krankheitsbildes v iedergebon

zu sol len , wei l msn sich danach d ie Fu ge beantworten kenn , ob demrtige Vorgänge euch

im vorliegenden Fel le angenommen werdend ürfen, und ich habe d ie zugunsten einer solchenAnnshme anzuführe nden Momente durch denDruck besonders hervorgehoben. Man wi rd m irwohl zugeben , daß alle diese Momente rechtunbestimm ter Art sind. Ds überd ie pathologi schanatomischen Verhältn isse bei der Spondylitistruumstica bisher gut nichts bekannt ist, so dürftees unm öglich sein , im vorliegenden Fe lle eine

dahingehende D iagnose zu ste llen, fre il ich eben»fal ls unmöglich , diese Entetebungsmög lichkeit

gänzl ich nuszuschließen. W ie ich glauben m öchte,sprechen allerdings die beschriebenen trichte rförmigen Einziehungeu der Rippenpfsnnen, bosonders d ie der sechsten rechte n Rippe, für e ineststtgefundene Eite rung ; da eher ausdrücklichvon Hoffe angegeben wird, daß die Spondyli tistruuma tica ste ts tieberfrei verläuft , so dürfte nEiterungen bei ihr n icht vorkommen» Immerhinließe sich d ie e igenartige Gesta l tung der Rippenpfannen zur Not wohl such durch einfache imGefolge der Knocheuverechiebungeu auftrete ndeLageveräud ernngen der Gelenktliichen deuten,und so dnrf man diesem Umstande eine ent

sche idende Bedeutung wohl nicht be imesseu.Herr Prof. von Hansem s nn , der, wie schonerwähnt., d ie Freundlichke it hatte , das Präpt

82°

Page 279: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

Tuberkulose (W irbelkeriss) in der jüngeren Steinzeit.

soclcelertigen Porteste, welcher dem sseheten Brustwirbel zur Stütze gedient het. Die sonstigen Veränderungen übergehe ich.Ich g leub e e l se m it gu tem Rech t d en

h i e r b e sch r ie be n e n Fa l l , n ach A u ssch l u ßan d e re r M ög l ich ke i te n , e ls e i n e Spon d yl i t i s tube rcnlose be ze ich n e n z u d ü r fe nu n d d ie ge r i n ge Sp u r von W ahrsche in

l ichk e i t , w e lch e f ü r e i n e tre um nt i sche

U rsach e ge l ten d g em scht w e r d en ke n n ,nnhs rückeichtig t le s se n z u sol l e n.

De s l nteresssn te a n d i e sem Fa l le ist.nicht in erster Linie d ie Tatsache, daß e ine Erkreuknng derW irbe lsä ule bestanden hansondernsein verhäl tn ismäßig hohes Alte r, se ine Zu

gehörigkeit zur Periode der j üngere n Ste inneit.W as immer die Ursache derErkrankung gewesensein tung , in jedem Falle läßt die Tatsache,daß es zu e iner Aueheilung gekommen ist, denSchluß zu , daß der Kranke ei ne monete leugePf lege genossen haben muß. Das stimm t jeeuch sonst zu dem Bilde der Menschen der

j üngeren Ste inze it, deren Pielllt gegen die Totenwir sus don sorgfältigen Beetnttungsenlngenkennen, und d ie euch Pietiit gegen die Kranken,wie euch dieser Fall lehrt, und wie men eus dem

Branche der Trepenation vielle icht gleichfnllsschließen darf, (alle msn darin auch e ine then»poetische Maßnahme sehen w il l , geübt haben.

Auch als ein B e i t rag zu d er n och w e n i gbe kan n te n pr i historiechen P e tholog i e

dürfte d iese r Fall v ie lle icht n icht unwi llkommense in , und so habe ich geglaubt ihn , soweiteng i ng ig , klnn uete llen und die l tiologisch inBetrscht kommenden Möglichke iten ausführlichberückeichtigeu zu sollen. (Le tzte res möge mandam it entschuld igen, daß diese Beschreibung inn icht nur für Pethologcn e ingerichtet werdendurfte.)Ist eher, wie ich wenigsten. glauben möchte ,

T u be r k u l o se dieUn eche d ieserErkrsnkung derW irbelsäule gewesen, so dürfte es sich wohl umden“ te s te n aus unserem Vetü lende bekannt gewordenen Fe l l d ieserVolkssenche h a n d e l n ,vie lleicht um einen der ültesten Fälle überhaupt.Aus der Literatur sind m ir weite re nicht er

innerlich. In der neuesten Darste llung der Geschichte der Tuberkulose von A. O tt (im Hand.

buch derGeschichte derMedizin von N eumeyer

Pe gel , Jene 1903 ) ist nur vom klassischenAlte rtum die R . L ehm e nn-N i tsch e.dessen verdienstvolle Studien zur prähiatorischenChi rurgie bere its oben erwähnt wurden , het

gleichfal ls keinen derertigen Fel l m itgeteil t. Andem im Peulusmueeum zu W orms enfbewehfle uneolitbischen Materiel ist mir ebenfalls derertigee nicht vorgekommen. Ein enscheinend zue inem kindlichen Ske lett gehöriges Knochenstück, des Herrn Senitiitsrut Koeh l gleich beider Ausgrebung els verdächtig eufgefellen v er

und des er desh e gesondert eufbewuhrte ,

setzt dem Verständnis wegen se ines schlechte nErhe ltungszusteudes und se iner geringen Größeleider solche Schwierigkeiten entgege n, daß iches sie n icht einwendsfre i vorläufig lieber außerBetrecht lassen m öchte.

Für m ich ist dieses interesssnte Fundstücknoch in ei ner anderen H insicht erfreulich.Als ich im Juli 1 904 die Präparation und

Aufste llung der im Peulusmuseum zuW orms emRhein eufbewnhrten neolithischcn Skelettfundeim groben beendigt hatte , erst.uttete ich in der

„Z eitschrift vom Rhein“, dem Organ desW orm ser

Altertumsvere ins‚ en diesen einen kurzen Bericht über die Samm lung und w igte dann imAugust desselben Jahres euf der in Greifsvvsldtagendeu Versamm lung der Deutschen Anthro

pologischen Gesellschei t’) Projektiouebilder der

em schlechte ste n und der um besten erhalte nenSchäde l , sowie ein Gesem tbild_der Samm lungin ihrer dumeligen Aufntellung , indem ich deren

e in ige Mitte ilungen übe r d ie Möglichkeit , ver

schiedene Typen innerhe lb dieses aus ver

Herrn Prof.. T h i l en i u s verdenke ich den Hi nweis euf einen interen enten Fund sus mem vingischer

Ze it , der von h . P fe i f fe r hesclm '

eben und im stä dti

schen Muse um von W ein er eufbewehrt ist ; es handeltsich um des Skelett e ines etv e 1 4 j l hrigen Mi dchens‚mi t B ydroeephe lus und 8 ltoliceis sinistre ; über diemutmeüliche E ntstehuugsurseehe der letzteren wirdni chts engegeben. Neueres bei L . P f e i f f e r: E inigemed iz in iech interen ente Funde uns dem m emvingischsn

Grüherfeld (h. Jehrln n. Chr.) in W ein er. Corr»ßll tter

des A llg. Än mvereins von Thüringen , Bd. max, 1 000,B. 426 bis 4 3 7 ; m it Abbi ldungen.

P. B ar te l s , Bericht über die Ein r ichtung e inerkreu iolog isehen Semmlung. heuptsl chlich von Schl deln

eus der Ste inze it, im Peulusm useum zu W orm s. Zeit.schrift ‚Vom Rhe in ' , Jul i S. 50 bis 58.

B arte ls. Über Schnee der Ste inze it und derfrühen Brenm eh sus der Um gegend von W orm s smRhein. z.5mmm für E thnologie 1 904 ‚ 8 . 891 his m .

Page 280: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

254

schiedenen prllhistoriscben Perioden stammendenSchl delmaterials su unterscheiden, anknüpfte.

Der Zweck beider Verößeutlichungen warnicht in erste r Linie der, e inen Be i trag zur Rassenfrags zu liefern ; ich stehe auf dem Standpunkt,daß zu einer Entsche idung ein ungle ich größeresMaterial notwend ig ist, als es inW orms vorliegtund als wir es aus der neolithis

'

chen Pe riod eDeutschlands vielleicht jemals besitzen werden ;auch habe ich wiederholt darauf hingewiesen, daßdas Mate rial , wie be i se inem hohen Alter begreiflich, sich in e inem recht defekte n Zustandebefindet , günstigstenfal ls aber künstlich zu

sammengefügt ist , so daß von dem Hilfsm i tte lder Charaktu isicrung m i ttels Mossungen kaumGebrauch gemacht werden darf, und dem

entsprechend auch me ine Methode der Priifungder Brauchharkeit durch Berechnung desBrauchbarkeitsindex das Mate ri al als n icht ausreichendbezeichnet hat. „Aber kann man die Forderungste l len“, so hat R. V i rch o w sich gelegentlich ‘)ausgesprochen, „

die Ethnologen soll ten nun al lejene Unters uchungen liegen lassen, bei we lchensie nich n icht auf ein umfassendes Mate rialstützen können? Dam i t w ürde der prähistori

schen Ethnologie nahezu der größte Tei l i hresgegenwärt igen Gebietes verschlossen.“ Es mußerlaubt sein, nach sorgfäl tiger andauernder Beschäftigung m it einem Material sich wenigste nse ine Ansicht über seine Zusammensetzung zu

bil den , auch wenn d iese lbe nur , wie ich inmeinem Falle ausdrücklich hervorgehobeh habe,auf e inem bloßen Eindruck beruht, und auf dasHi lfsm itte l der Charakter isie rung m itte ls Maßangaben verzichte t werden muß, wie wir j aauch a. B. be i Entscheidung der Frage, ob ein

Schädel männlich oder W eiblich, wesen tlich auf_den allgeme inen Eindruck hin urte ilen m iisse n ;triflt aber die Ansicht des unbefm genen Be

urte ilen mit der des Archiiologen zusammen,so wird die W ahrscheinlichkeit , daß sie sichalle be ide ge irrt haben, ei ne geringe se in. Ichhalte also meine dam als auagesprochenen Ansichte n über die verschiedenen Typen vollstä ndigaufrecht, m öchte aber auch an diese r Ste lle

B. V i rchow , Über ein ige Merkmale_u lsdererMenschenrasaen am Bet und über die Anm dungder statistischen Methode in der ethnischen Kraniologie.

Ze itschrift für E thnolog ie 1 880, 8. l 8 .

Dr. Pau l Bar te l s ,

nochmals darauf hinwe isen , daß das Mate rialein im Vergle ich zu d em sonst in Deutschlandvorhandenen swar großes, aber nach Anzahl undErhaltungszustand [rund 60 und zwar 85 ste in.

se itliche, 1 6 friihbronnezeitliche Schädel,Kalvarieuund Kalotten, eineAnzahl nicht pri parierter nichtm it oingerechnet ; vgl. die Übersicht in Ze it»schrift „Vom Rhein

“ 1 904 , S. 52, 63] fiir einekraniometrischeEntscheidung nicht ausre ichendesist, so daß also von einer u hlenmllßigen Charabte risierung derTypen Abstand genomm en werd enm ußteAber n icht die Unte rsuchung dieser Fragen

war, wie gesagt, der Hauptzv ock meiner be idenMitte il ungen , es kam m ir vor allem darauf an,we ite res Untersuchungsmatcrial zu erhalten unddie Aufm erksam kei t auf d ie W i ch t ig k e i t d erA u f bewah r u n g auch d e r sche i nbar g eringf li g i g sten Knoch e n f u n de au lenken. Le tzteresmag wlhstverstl nd lioh und daher übe rfl üssigersche inen, ist es aber durchaus nicht ; denn ichhabe selbst photographische Aufnahmen von

neolithischen Gräben (aus ande rer GegendDeutschlands) gesehen , wo man d ie Artefaktesorgfä lti g aufbewahrt, d ie nach me inem von derAbbildung herge le ite te n Eindruck zum Te i l garn icht e inm al so schlecht erhaltenen Skelettresteaber als allzu trümmerhaft nicht geborgen hatte.

In der Ze itschrift „Vom Rhe in“ habe ich zum

Schluß auf den W ert, den auch nur ganz geringeÜberreste zuweilen für d ie Unten nchung anatomischer Fragen haben können, an Hand einesBeispieles hingewiesen und die Bitte an dieArchäologen ge richtet, bei Ausgrabungen auchd ieses Zweiges der Anthropologie gedenken zuwollen.Der vorliegende Fund , der bald darauf in

Heidelbe rg gemacht werden war , ist nun , wie

mit besonderem Dank anerkannt werden muß,

m it hußerstcr Sorgfalt geborgen werden. Die

Z ertrilmmerungen waren zum Teil recht argu,doch machte d ie sorgfältige Aufbewahrung auchkleiner Trümmm tiickchen eine nachträglicheW icderanfiigttng m öglich. Gerade für diese

E ine genauere Zahlangabe möchte ich auch hierverm eiden , dam it n icht der Ausdruck .8ohl del

'an

Mißverstl ndniasen fü hrt ; in meiner ausführlichen Boarbeitnng , die ich demnächst vollendcn an_können hoffe,wird der Erhnl tungszustand j edes elnsclnen 8chl dels

bzw. Beht delrestu genau beschrieben werden.

Page 281: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

Tsfel XV.

M thn p°logk . lid VI. ? r i uh . V i e-

v ol S ohn lo Bu nnorh v d |.

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Page 283: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

Üb er d ie Deviation

der anatomischen von d er geom etrischen Med ienebene des

m enschl ichen Schäd els in bezu g auf die

des Schädels“, deren In ge durch natürliche undkünstl iche snntomisehe Medinnpunkte angegebenw ird , stel lt e ine mehrfach verbogene und gelm iekte Fläche der. Die Nadel eines Ste reo

gruphen, die in ein er gewissen Einstel lung mi tihrer Spitze ein ige m etemische Med ienpunkte

erreicht, gibt , indem sie den Schädel in sugito

tnler Ri chtung um fähr't, die Lege der geometri

eehen Ebene di eser Punkte an. Es ist indessenunmöglich, den Schädel eo aufzuste lleu, dell dieNadel all e cantom ischen Medinnpunkte berührt.Je nach dem Bau dee Sehiid els bleiben imm ereinige von ihnen rechte und links in verschieo

dener Entfern ung von der geometrischen Ebeneliegen , und es gibt kein en so symmetrischenSchädel , daß se ine geometri sche Med ianebenemit der snstomiecheu zusammenß llt.

Ds else die beiden Ebenen voneinander eb.

weichen , eo fn gt es sich, in wieweit sich dieseAbweichung gel tend macht , ob sie von der

Form des Schädels und von der Rasse abhängigist , ob sie in allen Regionen des Schädelsgleichmäßig ist oder nicht und wie die Dev istionsneig ung der ein zelnen Mediaupuukte zu

schütze n ist.Diesen Fragen etwas näher entgegenm treten,

hehe ich mir zur Aufgabe der vorl iege nden

‚tut in M ünchen.)

B eg r i f f d e r g eom e tr i sch e n Med i eneb ene.

Du die geom etrische Medinnebene den Aus

gangepunkt für un sere Betrachtungen bilden

soll , no muß zuerst der B egrifi d ieser Ebenefestgestell t werd en.

M ittei lung gemacht, und ds ich nicht über60 Schädel hinsnsgehen konnte , so ist es den

großen technischen Schwierigkeiten und großemVerlust en Z e it sususchreiheu , b is ich endlich,such nicht ohne Opfer der mühsamen monste

lsng en Unte rsuchungen, einen eigenen Appsrntkonstruiert habe , der sich zu diesen Z weckenmit voller Gensuigkeit suwenden läßt T rotzder spärlichen Z ahl der un tersuchten Schädel willich doch einiges in dieser Richtung mitte il en ,besonders , ds dieses Thems , meines W issens,bis jetzt ger nicht bearbe itet wurde.Vorher sei es mir noch erlsuht, dem He rrn

Professor Dr. Joh s n n e s R e n t e für seineselten freundliche Bere itwilliglreit , mit der ermir die gsnze re iche Sehtidelssmmlung, alle In.

strmnente sowie die Bibliothek zur Verfügungstellte , und dem Assistenten des pri historischm tbrepolog ischen Instituts in München , HerrnPrivatdozent Dr. F. B i r k n e r , für des herzl icheEntgegenkommen

während meiner ganzen Arbe itmeinen innigste n Dank suszusprechen.

Page 284: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

Dr.W i told Sc h re i be r , Uber die Deviation der anatom ischen von der geometrischen Medianebene usw. 257

In dem hahnbrechendenStud ium L isss u e r s 1 )finden wir die Richtung der geometrischenhledinneheue durch das „Punctum also remeris“, also den Ansetzungspunkt der Alae vomeris am Rostrum sphenoidale (av. L i s s a u e r ) ,Punctum protuherantise occip. ex. (po. Li ssau e r)und denjenigen Punkt der Pfeilnuht , der sichdurch möglichst med iane Lege auszeichnet. angegeben.Anders beurte il t di e geometrische Medium

ebene v. Er schlägt für ih re Be.

stimmung dre i konstante Punkte vor, durch diedas Gesicht, des S chäd elgevrölhe und die Sch!delbasis wenigstens an je einem Punkte repritsentiert wird :M itte des äußeren A lveolsrrandesdes 0 berkieferu (Pr. T ürök) , Kreuzungepunktder Pfeil und Kranznuht (Br. B r o cs) , und derMed isnpunkt des hinteren Bandes des Foramenmagnum (Op. B r uce).In seinem spli te reu kritischen W erke ') v er.

wirft v. T ö rök diese Idee der konstanten geometr ischen Med ianehene des Schädels , denn eshat sich aus se iner längeren Erfahrung herausgestellt, daß, „wenn man gewisse Schädel indas N iveau dieser drei Punkte substellt , diegan ze Schädelform eine viel mehr asymmetrischeStellung bekommt, als wenn man d iecclbe nachanderen Meßpuukten nivelliert

“.

Neuerdings bestimmt v. T il e also diegeometrischeMedianebene durch diejen igen dreiPunkte, „

mit denen verhältn ismäßig die meiste nder iibrigen anatomischen Med innpunkts eineund dieselbe Ebene bilden“. Auf diese W eisewird nun die Ebene zur geometrischen Medienebene gewllhlt , mit welcher der größte Teilder anatom ischen zusamm eufä llt.

D iesen l etzteren Beg riß der geometrischenMed ianebene des Schädels hslte ich ebenfallsfür ganz zutrefieud , weil er das individuelleGepräge jedes Sehlldels deutlicher zum Ausdruck bringt. Nun bem erkte ich , daß, wennman d ie Schädel auf diese W eise in die geometrische Med isnebem aufstellt , sie öfters da.

Untersuchungen über d ie sagitta le Krümmungdes Schädels bei den Anthropoiden un d den verachte.denen hl enschenrnssen . Arch. Anthmp. , Bd . XV,

Suppl . uses, s. n .

0 Über ein Unleersalkraniometer , Le ipzig.

Grundzüge einer systematischen Kranlometrle‚8. 8 12 bis an . Stuttgart tete.

Archiv N r Anthropologie. Bd. VI.

durch in solche Lage komm en , daß die beidenOhrlöcher in einer, zu der geometrischen Medieneheue senkrecht verlaufenden Linie liege n.

Da die Ohrlöcherlinie für die Fü ge derHorizontale des Schädels immer von großerBedeu tung ist, so schien es mir doch n icht unwichtig , zu wissen , wie sich die anatomischeMedianebene zu der geometrischen Medianebeneverhäl t, wenn der Schädel in die Bisurikulurl inie , die senkrecht zur geometrischen Medianebene steht, aufgestell t wird. Der 130n dergeometrischen Medianebene, die in dieser Stellung des Schädels jedesmal eruiert werdenmußte , entspricht prinzipiell dem v. T ö rö ks ,denn a l s g eom e t r i sc h e Med ianebe ue w u rd ei m m e r d i e j e n i g e s e n k re ch t zu r Oh r l ochl i n i e s t e h e n d e E be n e an g e n omm e n , m i tw e l ch e r d e r g r öß t e T e i l d e r anat om i

sch e n Med iaueb ene zussmm enfi e l.

M e t h o d e d e r U n t e r s u e h u n g.U n te rsuchungsspparat.

Soweit es mir bekannt ist, hat bis j etztn iemand die Frage der Abweichung der austom ischen Med isnebene des Schädeln von dergeometrischen Med isnebene studiert , und bloßim letztgenannten kraniometrischeu Handbuchevon v. T örök finden wir diese Frage auf.

geworfen und genau die Methode angegeben,mitte ls der sie zu lösen wäre. Seine Methodeist die stereographische. Der Schädel wirdmitte ls Modelliem schses en die Schale befestigtund am K runiophor angebracht. Nun werdenmit der Spitze d es Nivellierutnhea des Orthographen die betrefiendeu Punkte am Schädelaufgesucht und auf das auf e in e fein geschlifl

ene

Glasplatte geklebte Z e ichnungspspier proj iziert.Die Abweichungen der anatom ischen Medlan«

punkte links und rechts , in di esem Falle obenund unten , werden am Ncnius der Hülse desNivellierstsbes abgelese n ev. berechnet Ist

nun in dem oben angegebenen Sinne die geometrische hled isnebene eruiert werden, so wirdeine kontinuierliche gerade Linie gezeichnet,auf welcher die Höhenlagen der einze lnen sna

tom isehen Punkte aufg etrngeu werden. Je nach

Grundzüge einer systematischen Kn niometrie,

3 08 bis ans. Stuttgart nase.Siehe ebenda. S. 260 bis an .

Page 285: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

Dr. W i tol d S ch re i be r ,

dem, ob der betreflende Punkt rechts oder l inksabweicht. oder in die geometrische Ebene zuliegen komm t , wird er oberhalb der geom etrischen Lin ie mit dem Plusze ichen, unterhalb mi tdem Minuszeichen ev. an der Linie selbst angemerkt. Verbindet man end lich alle asymmetrisch liegenden Punkte mittels einer zweite nLinie unte rei nander, so erhält man das B ild derAbweichung der anatomischen Medianebcme vonder der geom etrischen.

Leider waren mir die oben genannten kraniom etrischen lnstrumente von v. Torok nichtzugänglich , und deswegen kann ich über ihreBrauchbarkeit nichts aus eigener Erfahrung bemerken , soweit sich jedoch aus den betreffenden Abbildungen ‘) schließen läßt , wh en siefii r den Z weck der vorliegenden Unte rsuchungkaum geeignet.Aus diesen Gründen ließ ich m ir meinen

e igenen Apparat konstru ieren, und, da di e vonv. T örök angegebene , oben erwähnte Methodeder graphischen Darstellung der Abweichungin einer kontinuierli chen Linie als einzig passende

Grundzüge einer systematischen Kraniomete rie,Tafel 2 1 und 22 . Stuttgart 1890.

fiir Untersuchungen dieser Art du teht, so m uß

der Apparat eben in dieser Richtung voll eBrauchbarkeit bieten.Es ist nicht mehr ein stereogrephisches,

sondern ein ikonographischea Verfahren, desse nPrinzip ebet auf einer orthogonalen Pro

j ektiou beruht.W ie es die Abbildung zeigt (Fig. beste ht

mein Apparat aus dema) eigenartig konstruierte n Kubua,

Der Kulm: (Fig . 2) besteht an: 27,5 0m

langen, zylindrischen Messingetäben, deren 5lange Ausläufer nußen dem Kreuznngspunkto

als Fflßchen zum Aufnte llen dee Knbus d ienen .Diejen igen echt. Stäbe , die zwei zueinanderparalle le Flächen räume begrenzen , trugen jee ine Doppelmufie (m, m it. e iner , wakm nht

ihr Mitte latflck dm hbohrenden Hülse (h) , ind ie rea chieden lange , fe in m geeplta‘0 Su hl.

nude ln (n) e ingea und mitteln Sch uhe (8)feet nug esehranbt we rden können.Vie r von den Doppelrnufl en (u , ) lem eich

länge der Sti be, denen eie l uh iuen , hin undher whieben und um d ieselben drehen, könnenjedoch en jeder be l iebigen Ste lle den Rahmensm i tteln einer zweiten, etwa gröa Schraube

(e.) bewegnnguloe fixiert werden .Die vier übrigen Helfen (er) Inn en eich

nicht längs des Rahm en., in dessen genen bestimm tenMitte lpunkt nie befestigt sind, bewegen,da jedoch die ihnen zugehörigen Knbnu tl benich um ihre Längsachne drehen Inn en, eo h un

dadurch auch jeder der vie r etl ndigßn 9 0mmufien und eo ipso den Ned eln jede gewünschteLage in einer Ebene gegeben werden. Mind :Z neohrnuben der größeren Schraube der Muffewird der gern e betrefiende Rahmen und gleich.

zei tig damit. die Maße fixiert.

Page 287: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

Dr. W i tol d Sch re i be r.

Schn ubennsgele n icht in den Knochen ein

bohren, utecken nie in d icken Gumm ipli ttcben,und ein kle ine r, oben sngebrscbter Ring hältdie Schn nbcncpitze immer in der Mi tte des

Gummiplilttcheus. Nur in solchen Fällen , wodie Nsd elupitre in irgendwe lches Fon men desSchäd e l; ebenfal ls zu Befestig ungszwecken, ein

geführt werd en soll , werden die Gumm iplii ttchen abg enommen.

Ebenen bzw. Linien kenn m it dem Diopte rzielt werden.Der Zeichentisch von Ma r t i n (Fig. m ußte,

entsprechend der Größe des K ubus, such größe r

gcbsut werden. W ie d ie Abbi ldung ze igt , istdie e igentl iche Z eichenplntte nicht gebrochen,W ie es be im Msrt inscben Apparat der Fallint , sondern bildet mit. dem Glncrnhmen ‚ der

uns trockenem, be rtem Holz ve rfertigt ist, e ineneinhe itlichen Rahmen. W ährend be im Ma r t i nsehen Dioptrogrsph nur e ine Glu plstte vor

Bevor der Appnrnt nun fertig zum Gebrsuch

ist, muß man nich überzeugen, ob be ide Ohrusdcln in eine Ebene zu liegen kommen. Auchmuß die Quernchse senkrecht zu der geome trischen Ma l ienebene orientiert ne in , die m i tte lse ines , in der Ein ria der oberen Doppe lmuflen (Fig. nusgespsnnten Fsd ens oderFrauenhsares anged eute t ist.Die Lege der

handen ist , gibt ee hier dere n dre i ev. vierei ne obe re , e ine unte re und zwe i se itl iche , diejedoch . le icht ebuehmbar eind. Am Storchechnehel , in der B leistifthülee eteekt nicht ein

Bleistift , eondern e ine fe in nugeepitzte Su hlnndel , um desto ge nauer die e inze lnen Punkteendeuteu zu können.

Sobnld elle anatom ischen , künstl ichen undnetllrliehen Medinupunkte nm Schädel engemerktwerd en, wi rd ein entspr echend große r Kenneausgewählt , u f d ie Ohrmu leln ed geochrw bt

Page 288: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

Uber die Devistion der m tamimh0u von der geometrischen Medisnebene des menschlichen Schi dels usw. 261

und dieselben in d ie ohrlöcher eingeführt , so

dsß sich be ide Ohrlöcher mit ihren i nßeren

Pertica u f die Konnsoberilllche stützen. Die

Querachse (Fig . 8, 9) geht dabei quer über denKörper des Hinte rhauptbeines so , daß beideunte n zu be sprechende Punkte „Im

“ und„Du

gut sichtbar sind. Da es bei manchen Schädelu

n icht der Fall ist, daß die Quen chse gen detiber d em Bssioupnnktc steht, ist es gu t , ein

für sllemal eine in der Mi tte susgebuchtete

Stange als Querschse zu benutzen. Ds überdem Schädel ein in den Hülsen der be idenobe ren Doppelmuifen (Fig. 2, m) festgehslteuer,gene n susgestreckier dünner, schwa rzer Fadenoder Haar d ie Richtung der geometr ischen Ebenesngibt, so wird jeder der sngemerkteu Punkteder Medinnebcne des Schädels der Reihe nsch

so eingestel lt, dsß er, m it dem Diopter gesehen,genen mit.dem Faden zusemmenfii llt. Nun ksanman prüfen, welche der anderen Medienpuukte

gle ichze i tig mit der geometrischen Ebene zuu mmenfslleu , indem man die Trsversen (tr,Fig. 2) le icht suschruubt und den ganzen Sehtdel mit der Quernchse um 8600 umdreht Die.

jenige Ebene, auf die die m eisten anatom ischenMed ianpunkte zu liege n kommen, wird sie geo

metri sche Mediuuebene angenommen . Nschdemdie Quen chse in der Ste l lung befestigt wurde,be i welcher der Schädel i n der

„Deutschen

Horizontale“ steht , wird der Zeiger (Fig. 3 ,

gegenüber 860' des gete ilten Kre ises (Fig. 3 , k)ges te ll t und nochmals kontroll iert , ob alleSchrauben , be sonders die der Quernchsen , derTraverseu , dann die Schn uben, d ie die Ohr

lochnndel festhalten , fest engeschraubt sind.Nun wird auf der Glsstnfel mit l iolzunte rlnge

des Z eichentisches das Papier , su dem e ineLin ie sufgew ichuet wurde, sngeklebt. Es hendelt sich nur, festzuste llen, ob d iese sngese ich

nete Linie des Pspieres mit der Richtung desFadens am Kubus genau para lle l verhiq D iesist le icht zu erre ichen , indem d ie Nadelspitzesu verschiedene

_Punkte der snfgeze ichneten

Linie geste ll t w ird , und dausch jedesmal derKubus so verschoben , daß d ie Fedenlinie desKnbus genau m it dem Kreuzfaden des Diopterszusammenfällt. Ist das durch mehrfache Verste llung des Kuhn: geschehen, und hs t d ie um

gekehrte Probe den Bewe is geliefert , daß die

Stellung des Kubus eine richtige ist , so wirder se d ie Rahmen des Z eichentischeu m itte lsentsprechender Einrichtung befestigt , und es

ste ht jetzt n ichts im W ege, die Abwe ichungeinze lner Med isnpunkte suf das Papier zu übertragen , indem man jeden e inzel nen Punkt derRe ihe nach mit dem Diopter fixiert und suf

dem Papier m itte ls fe iner Pünktchen , d ie mit

der fallenden Nsdei gemacht werden , anm erkt.Der gete il te Kre is gestatte t , den Schädelbe l iebige Bogeuli nge zu drehen, und suf dieseW e ise jeden Schädel in derse lben relati ven Lagezu prüfen. Die erste Bedingung jedoch ist,daß die Richtungen der be iden Linien parallelverlaufen, der Diopte r und S torchschnsbel gunsexakt srbeiteu , das Z elchenpspier, sowe i t diesmöglich ist, e ine gensue Ebene bildet und derSchädel nach ke iner Richtung beim Drehenausweiche. W as diesen Punkt anbe langt , m uß

ich bemerken , daß , wenn die Schn uben sorgefältig sugeschrsubt sind , die Befestigung des

Schäde ls e ine solche ist, daß se lbst bei An.

wendung e iner ziem lich großen mechanischenKraft n icht d ie geringste Ausv eichung sus der

e inmal angegebenen Lege erfolgt.Besondere Kontrolle und Aufmerksam keit

muß dem Diopter angewendet werden. Vor

allem muß ich aus eigener bitterer Erfshrungbemerken , daß elle d ie Diopter, die ein Tuchoder irgendwelche andere iibuliche unchgiebige

Unterlage besi tzen , fiir exakte Unte rsuchungenke ineswegs gee ignet sind. Durch Abnutzungder Ränderpsrtien des Tuchringes, ebenso durchAbberete n der K lebmnsse und Aufheben e inesTe i les des Ringes ste ht der Objektivdiopternicht m ehr parallel an se iner Unte rlage , wssnicht unbedeutende Fehler im Fixiere n verur%

sucht. Die Unterleg e des Objektirdiopters mußglatt und nicht nachgiebig se in , v ielle icht susMetall ode r Elfenbe in , im entgegengesetzte nFal le ist e ine schiefe Ste ll ung d es D iopters,also eo i pso fehlerhaften Fixieren des Objektes,nicht zu verme iden. Auch d ie genaueste Konzentrie r ung des Okulsrdiopte rs gegen das Fsdemkre uz des Objektivdiopters ist s ls e ine

„conditio

eine‘

que non“ hervorzuheben.

Der dem Mart i nschen Dioptrogrnph zugehörige D iopter, wenigstens das Exemplar, m itdem ich zu tun hatte , entsprach keiner der

Page 289: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

Dr. W i tol d Sch re i be r ,

oben genannten Bedingungen , was ich nach derBearbe itung von ungefähr 40 Schädeln , d ie

se lbetverstitndlich nicht mehr brauchbar waren,bemerkte . Um solchen mit Zei tverlust verbumdenen Erfahrungen in Zukunft vorzubeugen,habe ich der Auswahl des Diopte rs e inige Bemerkungen gewidmet.Sobald das Anfw ichnen der einzelnen ana

tomischenMedisnpunkte bee ndet war, bestimm teich die Neigung der deutschen llorir.ontnle sur

geome trischen Med isnebene.Dabe i verfuhr ich folgendermaßenIch drehte den Schi del m it der Querscbse

um 90°von se iner früheren Lage « so, daß dasGesicht gegen die obere Platte des Ze ichentisches gewendet war. Sobald nun die Querechse in diese r Lage fix iert war , wurde der

Schäde l m it verschieden langen Nadeln , ähnlich,wie es die Fig. 2 m igt , festgehalte n , woraufdi e Schrauben der Trsverscn und der Ohrlochnadeln ge lockert werden , und die ganze Querschse durch Aufheben des Achsenlagers ent»

fernt wurde. Nun hatte ich die fre ie Einsichtin be ide Ohrlöcher, über die der entsprechendePunkt der deutschen Horizontale be iderse itsangemerkt wurde. Jetz t proj izierte ich den

be treffenden Punkt m i ttels zweier gegene inandersenkrecht geste ll ter und leicht verstellbarer Nadeln auf des , paralle l gegen die Kubusrahmengerichtete Stäbchen , wie es die Fig. 1 (st) ne igt.W enn man jetzt auf die an jeder Se i te befindlichen dünnen, genana parallelen S täbchen (st)e inen m it Gewict besohwerten Faden legt.,aber so, daß er m it den mit Diopte r fixierte nPunkten, d. h. mit. dem proj izierten Ohrpunkteund dem niederstcn Punkte des e inen unte renAugenhöhlenrandes, s.B . des rechten, zusammenfäll t , so ist in dem Kreuzuugspunkte diesesQuerfadens m it dem Faden , der die Richtungder geometri schen Ebene repräsen tie rt , der

Neigungswinkel beider Ebenen rechte n eits an

gegeben. Um diesen W inke l abzulesen , l ießichmir e inen Glastrsnsporteur verfertigcn. D ieserGlastransportenr wird auf d ie Glsstafel d es

Z eichentisches gelegt, und m i tte ls des sogenannte nDoppe ldicpters, der das Fi xieren in e iner geradenLinie vorwärts und rückwärts gestatte t , so ge

richte t, daß d ie horizontale Lin ie am Trans

porteur rn it einem M en sich genau deckt,

wi hrend der Mitte lpunkt des Transporte nrs auf

den Kre uzungspunkt be ider Kubusfsden fallenm uß. Nun wird der Grad der Neigung fürd ie eine, also z. 8. rechte Seite des Schädelsabgelesen , worauf dieselbe Prosed ur für die

l inke Schhdelhi lfte wiederholt wi rd. Dami t dieFiideu und Linien des Transportenrs deutlicherhervortrete n, schiebe ich ein entsprechend großesStück we ißes Papier unter d ie Knbnsfi den unddasselbe tue ich beim Einste llen des Knbus indie gewünschte Richtung mit der am Papierangeseichneten Hole zur Be stimm ung der Abwe ichang der Medianpunkte.

Auch die stark defekten Schl del und Schü.

delfrsgm ente können in dem Kubus unte rsuchtwerden m it dem Unte rschiede , daß man die

Quen tange nicht mehr gebraucht, sondern denSchäde l so, wie es Fig. 2 zeigt , m it Nade lnbefestigt, und, statt den Schäde l m it der Drehachse zu drehen , den ganze n Knbns sam t demSchäde l imm er um 90° umwendet , wobei derFaden jedesmal in neue Hülsen oder

'

Doppel

ru nd en kommt, immer aber i n derselben genauenMed ianebene des Kubus liegen bleibt. Der

Kubns wurde in der W erkstä tte der physikalischen Instrumente der Firma B öhm u.W ie de

m a n n —München verfertigt , und ich benutzegern die Ge legenheit, dem Herrn W i e d em a n nnicht nur für die große Genauigke it der aus

geführten Arbei ten, sondern snch für das großeInte resse und Verstä ndnis . das er dem Plan sdes Instrumentes entgegenbrechte . en dieserSte lle an danken.

E i n i ge M i tte i l u n ge n ü be r d ie R e s u l t a t ed e r Un te rs uch u n g d e rv is tionsverh l l t

n i s se d es S chli de ls.

W ird nun die geometr ische Mcdisnebdns als

e ine ge rade Linie aufgezeichnet (Fig. 4 , punk.

üerte Lin ien) , d ie einze lnen anatom ischen Med ianpnnkte e inerseits i n entsprechender E ntfernung vone inander, andererse its von d er geom etrimhen E bene eingetragen, _

so läßt sich genauprüfen , wie sich die anatom ische Medianebenezu der geometrischen verhält , wenn die letztesenkrecht zur Ohrlochlinie steht.Prüft man dann d ie auf diese W e ise de r

gest ellten Kurven, so sieht man, d aß s ich be iv i e le n Schä de l n d i e se l be n G r u n d ty pe n

Page 291: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

Dr. W i tol d Sch re i ber ,

sich mehrfach linke und rechte wiederholenden Tehe l le I.Strecke wähle. Solche Dev iation hingegen, diemit e iner ech: kurzen , obwohl ziem lich stark mm uom ,ypu‚

betonten Entfernung eich kundg ibt, hat ke inenentsche idenden Einfluß auf d ieee Bezeichnung.

D e l i ch oh ph. l i„ ho an ” .

Fig . 4 zeigt une vier vemchiedene Devintione» „nb „ mg_m i, unzentypen. Fig. 1 etellt e ine übermäßige linkeeeitige Bechh u itis. 0 hil:

oKam

Dev iation ohne Kompensation der, währendFig. 2 den Typue e iner mäßigen linkece itigen,ungenügend kompeneierteu Devintiou deretellt

Fig .8 gibt dee Bild einer mäßigen m hteee itigen

kompeneierten Devietiou, Fig . 4 einer m äßigen,kom pensierte n Deviation en. W erfen Wir nune inen kurze n Blick euf die Verte il ung der

Haupttypen der Der intion der anatom ischenvon der geometrischen Ebene.

Des Material , mit dem ich die betre ffendenUntereuchungeu euegcfiihrt hnbe , besteht amverschiedenen Ih eeenechiid eln der reichen prl .

historisch—nnthropologinchen Sammlung“

der E gl.

Bayer. Universität in München. Die Schäde lhnbe ich ohne die Unte rkiefe r geprüft undn u r deshalb , we il bei v ielen Schildeln die

Unte rkiefer fehl ten, in nndereu Fällen aber dieZugehörigkeit der Unterkiefer nicht zwe ifellos feetetnnd. W o in dieeer Hinsicht kei nZweife l bestand, hehe ich die Unterkiefer mitgeprüft , die Resultute aber nicht engegeben,einmal wegen der zieml ich geringen Zahl derurtiger Schäde l, nnderereeite wegen der Gle ichm lßigkeit der Vergleichung. Auch sind die

te chnischen Schwierigke ite n der richtigen An

pemung und Befeetigung von eolchen Unte rkiefern hervorz uheben, beeondere bei derartigenUntereuchungen , wo e ine Ungeneuigkeit vonetwa mm schon als beträchtlichcr Fehlernngesehen werden muß.

Gegense itige Verte ilung der e inze lnen Devintionetypen ze igt folgende Zusammenste llung:

L i nkeee i ti g e De v lu t lon

ompenenüm:

B ech teee i t i g e De v i c tion

Ohne Kompenention 1Si l it nugenügender Kompensetlon 8Mi t Komponention 9

1 8

Kom pe ns i er te De v1e t ion:

7 H ,O

so.»

sc.ca

Kom pon iert

Unknnnitig. m it

mit ungen. Kompene.

Becht10eitig.‚

m it iiom penei tlcrn.

Me eoheph e l leehe G ru p pe:lvl-n Rechtu e itig .mit unm Kempen;

rat/n Linkn ei tig.m it ungen. Kem pen;l

Koinpenn tl'

on.

n/n Kompenniert.

Rech tnnei ü g , mit Kompennntion.

l.inkn ei tig. m it. ungen. Kempen;

m/n b inkß eiüa. m it Kompenn tion.ungen.Kompene.

k7k Becht20eitig‚ rhlt ungen.Kempen .

’N'" e e o e

Linhn cltlg,

B rechyh eph nl iceh e G ru p peKom pon iert.Linku eitig , m it un Kempen»

ohne ompennntion .

mi t ungen. KomponeKom pon iert.Rech tn ei tig , m it Kom penrnti 0n.

Linkm iti g. m it ungen.Kompene.ohne Kompenn tion.

m it ung en . Kem pen:

ohne Kompenßntion.

Recht—“tlg. m it. Kompenention.

Linku e itig, m i t ungen. Kem pen;Kompennntiom

Beehdneitig ‚m it ungen.Kem pen;L lnku eitig ,

Men nicht e ine , deli die linkn eitige Devintion die rechteeeitige um das Zweifache übenwiegt , und n u r kommt der ungenügend kom

Verunch einer ry.temntiuehen Chnrnhte rirtik

rim Kephnlindex. Arch . Anthrop„ N . F., Bd . IV.

Page 292: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

Uber die Devietion der sentomieehen von der geometrieohen Medinnebene dee menschlichen Schädels nu r. 265

pensierten linkooeitigen Devinüon die größteZahl der Einze lfälle m .

El wird infolge dieser Verhältnisse nach die

Symmetrie dee Schäde ls in entsprechender Rich '

tung m ehr oder weniger störend bee influßt, unddiese Tetn ohe stimm t mit den Beobochtungen,die Z ucke rknnd l ‘) und Ds ffne r ') über dieAsymm e trie des Sehl dels gemacht haben , daßnäml ich d ie linlmseitige über die rechteeeitige

prävnliert. Unte r den 1 69 von Z uoke rknnd l

unte rsuchten nsymmetrischen Ku n ian m en 12 1

linkssoitig und 48 sul. der rechte n Se ite inihre r Symmetrie gentört.Doch h au ich Z ucke rknnd l in manchen

ande ren Punkten se iner oben zitierten Arbe i tn icht vol lstä ndig behümmen. So konnte ich nichtfestste llen, daß „

Schäde l, durch besondere lä nge,Höhe und namentlich durch Bre i te snsgeze ichnet,nusnehmend häufig Asymme trie ze igen, wii hrenddiese lbe an delicholrephnlcn Sohl deln se lte n undnie besonders hochgrad ig (10 unte r den 1 69

u ymmetrisohen Kn nien) auftri tt , ja , se lbstVölker , deren Schl del besondere schmal ist,gen: zu ven chonen sche int“.

Ich habe s e l le 1 snssmmengeete llt, um zuze igen, dell die Deviation und som it noch Asyrmm etrie von d er Form des Schäde ls gar nicht abhi ng ig ist, ds wir in jeder der dre i Sehl delgruppeninet alle Komb inationen des Devistionetypue indem a 8tl rlte und ebe nso oft finden.

W ss nun d ie oben ziti erten Beobsohtungenvon Z ucherksnd l bot.rilft, ksnn ieh bemerken.dnß bei jeder Gattung der Asymm etrie , sei es

eine se it liche Asymm etr ie , oder Verschiebungin der fronto-oocipitnlen Richtung, eine größereoder kleinere Dev iation vorkomm t, deß jedochtntd ohlich die brei te sten Schäde l unte r den von

m ir untersuchten die größte Deviation, somi tnoch eti rkste Asymmetrie ze igte n. Ich habesie obe n als solche m it fibem llßiger Deviationbeze ichnet. In diese Re ihe gehören :Psris Nr. 6 2.(größte Bi ngo 174, größte Bre ite Ital ienerNr. 10 (größte H ugo 188 , größte Brei tedeeeen photographisehe Abb ildungen in Fig. 5

und 6 eingegeben sind.

se

l

l

e

11.

Beiträge zur Leh re den mensch lichen 8chitd els.Mi tt. tl. nuthm p. Gm üsch. in W ien, Bd. IV. 1 874 .

Du W schstttm dns l auschen . Anthropologische

Archiv Nr Anthropologie» l . Bd. VI .

Page 293: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

Dr. W i tol d Sch re i be r ,

Der längste Schäde l , den ich in bezug auf

den en Asymmetrie unte rsucht habe , war dere inen Austral ien von Poin t Maolean he i Ade

laide, Nr. 1 ; lä nge/Bre ite undauch bei dem konnte ich eine übe rmäßige l inksse i tige De v iation konstatieren.

folgt daraus , daß , wie ee Tabe lle 1 1ze igt.. auch d en Rasaensehßdeln keine Pri vi legienim Bere ich der De v iation zuzuochreiben eind,da sowohl unsere Schl de lindices wie die heutige

Fig . 5.

Regionen des Schädels verhi ltu ism lßig die

größte Konstanz der Lage verraten. W enigerkonstant sind in d iese r H insicht d ie Gesicht»punkte, am wenigsten die anatom ischen Punktedes

G e e i oh tn ch l d e l

weichender

Gnauuznhl

der

Punkte

der

betr.

Kolumne

zahl

der

Schädel

Proz.-Verhäl

tnis

B i r u se h l d e l

der

Einze

l

fälle

zu

der

Gesamt»

Raeseulehre künstl iche Erzeugn isse sind, denennur subjektiver W ert zukommt, dem die Natu rke ine Rechnung zu tragen braucht..i ch wi ll noch auf die Häufigkeit, Größe und

Richtung der Abweichung einze lner natürlicherund künstl icher Medianpunktrt der anatom ischenEbene hinwe isen.Prüft man die Zah lenreihen auf der Tab. 1 11

von links nach rechts oder umgekehrt, so siehtman, daß d ie Schlidelbfl spunkte von allen dre i

Hirnsohl dele, die ausgesprochenste Neigung besitze n, von dergeom etrischen Ebene zu deviieren.Diese Verhältnisse präg en sich in der folge n

den Zusammenstellung und in Tabe lle Ill aus

nis

n

i

c

h

t

ab

vs

ichender

Gesamtzahl

der

Punkte

der

betr

Kol

umne

Proz.-Verhäl

t

Punkte

zu

der

Page 295: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

Dr. W i told S ch re i be r ,

Im allgemeinen

W ährend also an der Schldelbesis Proz.der anatom ischenMedianpnuktß m it dergeometrh

schen Medianebene zusamm enfallen , kommendem Geeichtsschädel Proz. und dem Hirnschiidel bloß Proz. zu.

Dasselbe läßt sich in betrefl der Häufigkeitder Abwe ichung einzelner anatom ischer Punktebem erken. Von allen Punkte n des gesamte n Schäde ls sche in t der Bregmapunkt die größte Rei.

gung zu besitze n, von der geometrischen Ebenesbzcweiohen, während die größte Konstanz demStaphylinion zukomm t.Diese Verhältn isse sind aus der folgenden

Zusammenste ll ung zu ersehen :

s s s s s s s

e e e e e e e

l l l l l l l

Es ht sclbetveretilndlioh, daß man den größtenW ert nur diesen anatom ischen Punkten zuschreiben kann , die in den meiste n Fällen präzis,ohjektivisch bestimm t werden können (Pr, Br,Ob, La, 110, St, Sf , Po?‚ OH ), andere hingegen

(Gb, Oy, Al t n. s.) iind je nach den Umständenvon der Subjektivitlit d es Forsche rn immer abhängig und deswegen nur von relati ven W erte.

Manche Gesichtspunkte , d ie als feste Anhal tspunkte dienen könnten (Alt, Ri), sind sehr selten

den eventuellen Korrelationserseheinnu

gen zwischen den anatom ischen Medianpunktenmuß ich sbseheu , bis ich ein umfnngre ichen

sicher zu beetimmeu, ds öfte rs die betrefiend enKnochenstiicke fehlen. Jedoch ist es nngezeigt,

mehrere Punkte sm Hirnechlidel snzunchmen,

besonders , dn wir hier in dem Verlsufe der

Nähte wenigste ns die snstomiache Richtungsngegeben habe n , wodurch dem subjekti venEntscheiden ein geringer Spiel raum freigelsesen

wird.W as d ie Richtung der Dev iation e inzelner

snatomischer Punkte anbe trifft, läßt eich such

nichts Bestimmtes .ssgen, wie es aus der folgenden Zusammenste llung zu schließen ist

A nm e rkung z u Tab e l l e m : Genaue Defin itionder enntom ischen ) ( ai ienpnnkte . deren ubgekiin te

Nennen über den Z nhl enre ihen stehen. sind in v. Tö rö k ssub 8 zitis Buche. 8. 1 51 bis 1 56 , ungegeben . Van

der dort “ gegebenen De finition des Bssion b in ich

ehgewich en . indem ich s is Beuiou diesen Punkt sm

vord eren Ru nde des Por. mug . henei chne . der in die

veril ngerte Med isnebene des'l ‘ub. pheryngeum fäl lt.

Die riem fbrm igcn Zeichen zw ischen den Zahlenbedeuten, (int! der betre ffende Punkt sus irg endwelchenGründen (Fehlen des Knochens. 0 hlitere tion u. A.)n icht bestimm t werden konnte.

Null (0 ) bedeute t, an der betreßende Punkt un!

der geometrischen Ebene li egt.nind Zeichen fii r linke oder rechte

E inzelne Behßdelregionon sind mit leiten Liniennnged eute t.

Die in den Re ihen 59 bis. 62 m t.he itenen Z ehlen

beziehen sich auf die Kinderschi dei.

Page 296: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

Über die Devisöon der anatom ischen von der geometrischen Med ianebens des menschlichen Schädels usw.

Mate rial von E inzelfä llen durch weite re Unte rsuchungen anssmm eln werde.W cs die m it der De viation der Medinnebene

verkn üpfte Asymmetrie des Schädel s betrlfit,so wi l l ich hier bemerken , daß zu ihrer Schätzung das Auge nicht ausre ichend ist , und ichhsbe vielm.nls Gelegenhe it gehabt, m ich zutlbem ngen, wie oft solche oberflächliche Schüzung enorm schwie rig ist und irrefilhrt. Esist deshalb angezeigt , zur Bestimmung der

Asymmetrie möglichst v iele stereographische, sowohl horizontale nis frontale Kurven in bestimm terSchihlellage aufzunehmen und m itte ls H ilfslin ien

(d ien u. ihre Größe rechts» und l inksse itigzu entz iifern oder durch den höchsten , eventuel lwe ite sten Punkt der Allymmetrie dre i unfe inunder senkrechte Kurven zu zeichnen (sagitts le,fronta le , horizontale) und erst m it Hilfe dersrtiger Zeichnung sich über die Asymmetriezu orientieren.Auf die Ursachen d er Dev iation und som i t

auch der Asymmetrie des Schädels wi ll ichhier n icht näher e ingehen , jedenfal ls aber b in

ich gar nicht der Me inung daßd ie Asymmetrie des Schäde ls bloß ein morpho

o

logisches , nicht eher physiologisches Problemsei. Es sind frei lich m echsnische Einwirkungenvon außen n icht ausgeschlossen, wir wissen such,daß die Asymmetrie m ancher Schäde l postv ital ,posthum ist , m üssen aber , und haben vollesRe cht anzunehmen , daß wir zur Erforschungihre r Ursachen such zum physiologischen Problem gre ifen sol len. Es scheint dafür such derverschiedene Grad der Devintionsne igung bei

dem l l irnschi del, Gesichtsschildel und Schädel

Stud!an lls simetrin del Cn nio. Anti del le BooietüRomans dl Antm p. ‚ Vol. IV, 1 898 - 1897. p. 209.

260

basis im nllgem eiäen, sowie der e inze lnen uns»

tom ischen Med innpunkte zu sprechen . Der

Knochen allein kann uns in dieser H insichtkaum etwas sagen , er muß m it seinem zu

gehörigen Muskeh , Gefliß und Nervensystemuntersucht werden .Aus dem oben Gema geht also folgen

des hervor1 . Es gibt ke inen so symm etrischen Schädel,

bei dem die nnstom ischc Mcd innebene von der

geometrischen links oder rechts oder gleichze i tigtei lwe ise links , te ilwe ise rechts nicht deviiere.

2. Schäd el m it der linkeseitigen De viation

pri vnlieren bedeute nd (50 Proz.) über die m it

der rechtsse itigen.8. Die Devistion richte t sich weder nsch den

Rasseuschlldeln noch nsch den Schl delformen.

4. Von den snstomischen Med icnpunkten

ze igen d ie Medinnpunkte der Sehlidelbasis die

größte Konstanz der Lsgo in der geometrischenEbene ; die größte Neigung zur Devistion die

Medinnpunkte des Schädelgewölhen. Die bc

treffenden Geeichtspunlcte nehmen eine Mitte lste llung zwischen den beiden ein.

5. Die größte Häufigkei t der Abwe ichungkomm t dem Bregmnpunlrte zu, d ie kle inste demS tephylinion.

6. Uber die Richtung der Deviation der

e inzel nen anatom ischen Punkte läßt sich ke ineRegel aufste llen.7. Ursache der Devistion und som it euch

der Asymme trie sche int n icht ein re in morphologischen Problem zu se in. Zur Erforschungihrer Ursachen muß mm sich ebenfalls derPhysiologie anwenden und, nebst dem Schädel,das ihm zugehörige Gefäß Muckol und Ne rvensystem unte rsuchen.

Page 297: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

XIII.

Besond ere Geflechtsert d er Ind ian er im Ucayal igebiet.

Von m . m S chm i dt,

Direktoris l-Ane intent em Egl. Hus0um für Völkerkunde in Berli n.

Mit l l Abbildungen und Tafel XVI und XVI I.

Die nähere Betrachtung e ines in te ressantenFleohtnppen tee , der vor e iniger Zeit aus demNachlasse des Südamerikernieeuden K roehle

vom Berliner Museum erworben wurde, war fürm ich d ie Verenlu sung zur vorliegenden Veröfleutliehnng. Der von den zur Punogrnppe

gehörigen Conibo im Ueeyaligebiet stnmm ende

Appara t repräsentiert das e inzige bishe r bekanntgewordene Stück se iner Art und ist insofernals Schlüsse l für eine ganz beeondere nur e inemsehr begrenzte n Gebiete angehörende Gefleehteort von größte r Bedeutung. S ehen enth ie ltdas Berl iner Museum e inige kle ine beum

v ollene Am binden uns jener Gegend. zum Te i lohne Muster in der Art e ines e infachen Gr!)weben, zum Tei l abe r m it zierl ichen , in demGeflechte se lbst begründete n Muste rn versehen.Diese le tzte ren Muste r treten, wie sich aus Fig. 1bis 6 ersehen läßt, nur bei ganz genauer Betrachtung in d ie Augen. und ee Wfil ‘d e ohne denwhen im vorigen erwähnten Gefleehteap;mratein Rä tsel gebl ieben ne in, wie die Indianer aufder gegebenen Kulturetufe eine so feine Bl ustem ug mit einfachen Hilfsm itteln hervorbringenkonnten.In Fig. 1 bin 5babe ich d ie gemuste rten Arm .

binden zusammengeste l lt, welehe unsere Saum»lung aufz uwei sen hat. Vier derse lben sind m it.einer Re ihe von M enzähnen besetzt. Die be idenunte ren und die be iden obe ren Bä nder stammenvon den Conibo, den Band in derMitte von den

Genen» . Be i genauerem l lineehen sind auf al lenfünf Bände rn Muste r zu erkennen. welehe durcherhabene , diagonal verlaufende Linien hervor»

ge rufen werden. Die Schemsts in Fig. 6 und 7,

welche denVorb e i der e inze lnen Fäden des oberste n und dee m ittle ren Bundes wiede rgeben, brin

gen zur Anscheuung, in welcher W e ise diese er

hsbenen, disgonnlen Linien geb ildet we rden. Die

Fig. 6 gibt den oberen in derhi itte liegenden Teildes zu oberst in Fig. 1 wiedergegebeueu Bundeswieder. W ir sehen, die Struktur des Geflechtsist der ganzen Anlage nach die e inen Gewebes.Eine Anmbl von Ketteufil den wi rd '

sbwecbselnd

von e inem von l inks nach rechts und rechtsnach links verlaufenden Einsa gfsden der

ganze n Dinge nach durchlsufeu. Hierbe i laufend ie Kette nfädeu bald einfach nach Art desGewebes nbwechse lnd über den Einschlug hinweg und unter ihm hi ndurch , oder eher , unddas ist hie r das Be sonde re , zwe i e inender bonschberte Kette nfilden drehen sich , den Ein

schlsgt’

aden zwischen sich nehmend, urneinenderherum, ganz wie bei der von m ir sls „Doppe lfadengetleoht

“ bezeichnete n Geflechtss rt FJ

l iegt speziel l bei dieser Art von Geflechten am

Ucayal i der Fal l so, daß d ie Kette mit gewisse nUnterbrechunge n d iese lbe Struktur sufweisi,

wie d ie Kette der uns ande re n W eltte ilen bekannt gewordenen Brettehenwebcrei. Hier-suserklären sich gewisse Ähnlichke ite n, we lche dasfertige Geflecht m it den durch Bre ttehenwebere ihergeste ll ten Geflechten hat. Aber gen de dienähere Be schreibung des für unse re hier i nBetu cht komm enden Geflechüa verwendetenAppsn tes wird ze igen, daß ihre Herste llungsartm it der B rettchenweberei absolut nichts zu tunhet, sie wird ze igen, wie voren es wi re, m it

Page 299: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

Geflmh tssobemn der in Fig. abgebi ldeten Armbinrl e der Oonibo.

Page 300: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

Dr. M ax Schm i d t , Besondere ( ieflechtsart. der indianer im c ysligobiet.

m it Drehung und Umkehr an Ihnliche Apparatewie der zu den Conibobändern verwendete is t,zu denken , als an d ie i n der Alten W el t vorkommende Brettchenweberei ; infolgedesse n re

präsentieren sich die Schl üsse , we lche diesesaitperuanische Bündchen nach hi. L e hm a n nFi lh€s auf den Völkerverkehr früherer Zeite nzwischen Alte r und Neuer W el t gesta tte tzunächst als bloße l llusionen.

Schon an ande rem Orte bei Gelegenhei t derBesprechung der Guatogewebe hatte ich Gelegenheit, auf die Bedeutung des VorkommensdesDoppclfnd engeflechts in Verbindung m it deme infachen Gewebe hinzuwe isen. Die Moskitowede l der Gusto waren zum Te il , soweit sienäm l ich aus Tucumpalrnfascr bestanden , durchDoppe lfadeng etleoht hergeste llt. Die aus Baumwol lfaden hergestellten W edel wiesen das Doppe l.

fndengeflecht nur am Rande auf, während der

ganze übrige Te il d ie Struktur des Gewebeshatte. Ich glaube, daß wir ebenso wie bei denGusto, so auch hier am Ucayal i das im slidnmerikanischen Kontinen te auch sonst so al l

geme in verbre i te te Doppelfad enge iincht als dasursprüngl ichen ansehen m ii ssen. Es hat sich be iden geflochtenen Bändern am c yali, wie z. B.

Fig. 6 neigt , an den Rändern ohne Untenbrechnug erhalten. In dem m i ttleren Te ile desGeflechtes, wo nicht diese lben Ansprüche an dieFestigke i t geste l lt werden , wie an den Rand,konnte es teilwe ise durch das wenige‘ Festigkeitverursachende lose Geflecht, ein auf, ein n iede r,i n der Art des Gewebe s ersetzt werden. Nurdurchziehen auch hier noch die Maschen d esDoppelfadengeilechts das Geflecht in diagouaierAnordnung und zwar so, daß imme r, bzw. ge

wöhnlich zwe i Maschen Doppelfadengeiiecht inder Kettenrichtm g aufe ina nder folgen.W enn schon aus dem ununterbro chenen Vor

handensein des Doppelfadengeliechts an d en

Ri ndern des Bandes hervorgeht, daß d er Haltbarke i t dieses Geilt der inneren Strukturdes Gewebes gegen iibe r jedenfalls der Vorzuge inge räum t werden ist , so läßt sich auch died isgonaleAnordnung, in welcher dasDoppelfaden

x. L e hnm nn-P i l hes . Über Bre ttcbsnnwherei,S . H .

M ax Schm i d t . lndis nen tud ien in Zentralhrssi lien. Berlin wos, lt.

Archiv l.! Anthrom ‘m lr . ll . l' . lt d. \‘

l .

ge li echt in nerhalb der Gewebe auftri tt. in ihremUrsprunge leicht auf technische Gründe zu rückfii hren, da durch diese diagonale Anordnung derMaschen des Doppelfadengeli echß ei ne viel greßere Festigke i tdesganzenGeflechls hervorgerufenwi rd , als wenn d iese Maschen entweder in derRichtung der Kette oder des zu dieser senkrechtverlaufenden Einschlages angeordnet wären.N sch diesen allgeme inen Betrachtungen gehe

ich zur Be schre ibung des Geflechts der von mir

genau analysierte n gefloehtenen Bänder im ein

zelnen über. Ein Blick auf d ie in Fig. i bis6 durch Photographie wied ergegeheueu Bände rze igt am besten die große techn ische Schwierigke it, welohe ei ne solche genaue Analyse des

fe inen Geflechts m it sich bringt. Es war einelsnge Gu inldsprobe, m it Hilfe der Lupe nachlangen vergeblichen Versuchen endlich die

Struktur des Geflechts festzu legen, so daß diesesich durch die in Fig. 6 und 7 wiedergegebenenSchemata veranschaulicheu ließen. Da bei den

Bändern in Fig. 4 und 5 d ie einze lnen Fi denzu sehr m i teinander verfilzt waren , um e inee rfolgre iche Analyse zu erm öglichen , und daandererse its das Geflecht der Bä nde r in Fig. 1

und 2 ziem lich dasse lbe ist , so wählte ich zurAnalyse die in Fig. ! und 3 wiede rgegebenenBänder aus. Auch mußte hier der untere Randdes Bandes Fig. ] unberückeichtigt. ble iben, dadie darauf befestigte Re ihe von Al enzi huen d ie

we ite re Unte rs uchung unmöglich machte .

Charakte rist isch an allen diesen Bändern istd ie Ersche inung, daß der e ine Te il des Geflechtsdas ge naue Spiege lb ild des ande ren Te iles ist.An allen fünf abgebi ldeten Bände rn ist dieseUmkehr des Geflechta, welche genau der UmkehrdesGeflechts bei derBrettchenweberei entspricht,etwa in derMitte zu konstatiere n. Infolge dieserTatsache habe ich bei der Analyse der BänderFig. 1 und 3 einen solchen Te i l des Geflechts gewählt, an welchem diese Umkehr kenntl ich ist.Der Te il des Geflechts welcher im

Schema Fig. 6 wiedergegebe n ist , besteht aus

64 e inze lnen Kettenfäden und 61 E inschlagsfii den.

Von den E inschlagsfiiden l iegen 25 rechts von

der etwa —iu der Mitte des Geflechts l iegendenUmkehrste lle, 26 l inks von ders e lben. Die rechteHälfte des Schemas bildet das ge naue Spiegelbild der l inken Hälfte , und daß d iese Spiegeb

86

Page 301: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

Dr. Max Schm i d t ,

bildnatur absolu t durchgeführt ist , neigt sehrdeutlich e ine Unregelm i ßigkeit im Geflechte

(bei den Ke tte nfäden 3 7 bis 40 und bei dem

23 . E inschlsgsfaden von d er Mitte aus gezählt),welche in gle icherW e ise an den entsprechendenSte llen auf der rechte n und der l inken Se itedes Geflechts auftritt.Be trachten wir zunächst die rechte Hälfte

des durch das Schema w iedergegebenen Ge

flechts. Die be iden Kettenfltd en , welche d en

oberste n Rand des Geflechts bilden , sind inununterbrochener Folge zu e inem li nks go

d rehten Doppelfaden vereinigt. Es folgen zweiwe ite re Paare von Kettenfßden , die j e zue inem rechts gedrehte n Doppelfaden vere in igtsind. Hierauf folgt eine be i allen von m ir

analysierte n Geflechte n dieser Art an den Rändernvorkomm ende Besonderheit. Es sind dre i Fädenin der aus dem Schema ersichtlichen Art m it,

einande r verschlungeu. Der nächste Kette nfadenläuft ein auf ein n ieder durch das Geflechthindurch. Die weite re n 44 Kette nfiidcn bilden22 R denpaare, welche bald als l inks oder Irechts gedrehte Doppelfliden m ite inander ver

einigt sind, bald in der Art des Gewebes ein auf

ein nieder nebeneinander herlaufen DerW echse ld ieser beiden Arten von Geflechten ist kein wi llkürlicher, sondern , wie schon oben erwähn twurde, an ganz bestimm te Gese tze gebunden.Die Maschen des Doppe lfndengeiiechts sind indiagonaler Richtung oder besse r im W inke l von45 zur Richtung derKette bzw . des E inschlagea

angeordnet und dabe i so, daß in der Richtungder Kette immer zwei Maschen Doppelfadon

geflecht aufe inander folgen. Die bei dieser Anordnung vorkomm enden Variationen im e inze lnenlassen sich am besten aus den Schemata Fig. 6

und 7 erkennen. Als Besonderhei t ist bei derAnordnung derMaschen bei dem gewebeartigenTe ile des Geflechts he rvorzuheben, daß me istensd er E inschlagsfaden abwechselnd über zwe iKette nfäden hinweg und unte r ihnen hindurchläuft, und n icht wie beim gewöhnlichen Gewebeimmer nur e in Faden übe rschlagen wird .

Die linke Hälfte des Gefiechts ist, wie schonerwähnt wurde , das genaue Spiege lb ild der

rechte n Hälfte . Jeder Drehung der Doppelfäden

Bei dem angefangenen Geflechte in F ig . 8 sind

nach rechte entepuioht hier ei ne Drehung m eln

linke und umgekehrtEin Vergle ich den Schema Fig. 6 rn it dem

Flechtbsnd Fig. l zeigt , daß die Muste rung,welche euf dem Schemn durch Schruffieren derMaschen des Doppelfndengeflechte markiert ist.in derselben W eise, wenn auch nur sehr undent«l ieh eichtbsr , suf den geflochtenen Bändernwiederkehrt. Und nu r beete ht d ie Musterunghier i n etwas erhabenen Lin ien, dere n Richtunggenau der Richtung entspricht , in we lcher dieMaschen den Doppelfadengeflechts engeord net

sind. Z um Verständnis der Muste rung muß

zunächst he rvorgehoben werden, daßes bei diesen

geflochte nen Bändern sm c ynli die Kette nfäden sind‚ welche die eichtbare Oberfläche desGeflechte bilden , und , daß d ie E inschlugsfiident ut der Oberfläche nicht eichtbnr e i nd. Schonfrüher hehe ich darunf hingewiesen, daß ee bei

eildem eriksnischen Geweben bald d ie Kettenfi den eind, welche an der Oberfläche l iegen undsomit das Muste r dee Gewebes hervorbringenund bald die E inschlngefitden. Liegen die Keine n.

fäden im Verhältn is zu den Einechlagsfiiden engzusamm en , so bilden sie allei n das Muste r , indem sie d ie E inechlagafliden verdecken. Liegensie we ite r ause inande r, so werden sie umgekehrtvon den letzte ren verd eckt. Vor nilem euchfür das Ve rstä ndn is der ultperunninchen Gewebeist diese e in fache Untersche idung von durchschlngonde; Bedeutung.

Das Hervortreten der Maschen des Doppe lh dengeflechte bei den geflochtenen Bände rn derUceyaliatämme als erhabene Linien erklärt sichleicht den ne, daß en diesen Ste l len des Gell eeht», wie das Schema zeigt , jedesmal dre iFäden übereinsnder liegen , näm lich die beidensich kreuze nden Kette nfäden einerse its und derEinechlagsfud eu endereree ite , während an denande ren Ste llen d ee Geflechts immer nur ein

Kettenfaden über oder unter dem Einschlag liegtFig. 7 gibt entsprechend dem vorigen due

Schema für den geflochtene Band Fig. 8 wieder.Das ganze Geflecht beste ht nun 68 Kettenfäden.Von den E inschlngefäden sind im Schema 3 6wiedergegeben, davon linke von der Umkehrstelle im Spiegelbild und 3 0 rechte davon.Bet mchten wir d ie rechte Se ite , eo bildern denoberen und unteren Rand je zwe i Peer Kette n»

Page 303: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

Dr. bl a: S chm id t ,

fäden , welche zu j e zwe i in entgeg engeectater

Richtung zueinande r g edrea Deppelfi den

verei n igt sind. Es folgen dann entsprechenddem vorigen Schema d ie dre i m i te inander verschlungenenKettenfäden, und w ar sind dieselbenam oberen Rande rechts , am unteren Rande li nksgedreht. Es bleiben dann für den m ittlerengem usterten Te i l des Geflechta 27 Paare Kette nfitden, we lche wie vorher sich bald als Doppe l.

fitd eu verschlingen, bald nach Art des Gewebesein auf, e in n ieder nebe neinander herlaufen.Nachdem wir im vorigen d ie Struktur der

in Frage stehenden Gefiechte eingehend behandel thaben, wende ich m ich im folgenden der näherenBeschre ibung des zur Herste llu ng solcher Geflechte vorwendete n Apparates zu.Das vorliegende i n F ig. 8 W ieder

gegebene Exemplar , das einzige in se iner Art,welches bisher bekann t geworden ist, stamm tvon den Conibo. Die an dem se lben befindlichenogefangene Arbe it (vgl. läßt gu t dieHerste llungsweise derartiger Geflechte erkennen.

Die nähere Betrachtung wird zeigen , wie

vielerle i Erfordern isse diese äußerlich so gan ze infache Erfindung zu e rfü llen vermag.

Das äußere Geste ll besteht ei nfach aus einemin Eiform zusarnmengebogenen Stocke , dessenbeide E nden durch Umwickelung m it Baststreifen m ite inander verbunden sind.Da be im Verlauf der Arbei t durch d ie

Drohungen dcr Kette nfltden die Kette imm erkürze r w ird, so muße ine Vorri chtung vorhandense in , durch welche d ie Kette in allen ver

schiedenen Stadien ihr er Länge straff angezogenble ibt. Es kann daher d ie Kette nich t einfachso gebildet we rden, daß man den Faden etrafium das Holzgeetell he r umwickel t. Es würdenbald d ie Kettcnfäd en i nfolge der Drohungen zustrafi werden, um ei ne W e iterarbe it zu erm ög

lichen. Man hat sich e infach dadurch geholfen,daß man auf der ei nen Se i te die Kettenfäden um

eine Schnur herumfüh rte, W e lche an ihren beide nEnden derartig im dem Holzgeste ll befestig t ist.daß sie sich bequem an dem se lben h inauf und hinunter schiebe n läßt, wodurch man die Kette nachBe lieben straffer anziehen und mehr lockern kann .Die gan ze Kette bei dem auf dem Apparat

angefangenen Gewebe besteht aus 2 Bahnen,welche in der aus Fig. 9 ersiuhtliohen Art um

Verlauf der Ke tte bei m Geflechh apparat der Conibo.

Das Schem a in we lches Masche ffirMasche m it dem Original übe re inst imm t., solldie Funktionen dee in Frage stehenden Geflechtsappa rates , spezie ll die Bildung des Pachoc und

die zugle ich bewerkste lligte Drehung ei nes Te ilesder Kettenfäden erläute rn. Es sind von den fürdas Geflecht in Be tracht komm enden Kette nfäd end ie 2 l am we i te sten nach rechts l iege nden wied ergegeben. Von den frei hinte r dem Geflecht liegenble ibenden K etteufild en sind nur die Ansätze obe nunterhalbdes Holzrahmens anged eutet. W irhabendas Stadium des Geflechts vor uns, bei we lchemder am u nteren End e der Kette ansetzend e Einschlagafad en siebeumd die Kette durchlaufen hat,nach dem sieb mten E inschlag aber noch nichtan das fertige Geflecht angedrilckt istDaa W ehehoh , durch dessen Einfügung in

der dargeste llten W e ise das Fach für den

den oberen Rand des Holsgestells und um die

e rwähnte Schnur herumg efiihü sind. W ährendd ie in Fig . 9 dunke l nobraftiertßn Bahnen vomGeflecht zunächst unberiicksichtigt ble iben und

som it als fre ie Fäden hinte r dem Geflecht liege nble iben, werden nur die hellg ezeichneteu Fäden

als Kettenfi den des Geflechte verwende t, nur

sie allein komm en also für d ie in Fig 10 und

l l wieder-gegebenen Schemata in Betracht.Pig. 9.

Page 304: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

Tnfel XVI.

natürlicher G röße .

AR M: Anthropologie . X. lid. VI . i'

l‘ l r ol l . \‘

hov a g S ohn in i m ot i .

Digitized

Page 305: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

Bemndm Gm«luum der Indinner im Uu ynllgebiet. 277

elebenle u Emochlng gebildet. wurde, ist l obema dn se lbe Fach, ganz entaproobend dem l iebente n

ti l 0 h durch den in der Mitte der Zeichnung E inwhh ge, cin Stäbchen hind urohgefflhrt.du in

durch d ie Kette bind urobgefflhrten Stock wieder der Reihe der von .oben nach unte n aufeinm derben Oberhalb die» . W obebolzes in durch folgenden Stäbchen das niobento in.

Fig . 1 0 .

Sch ema da. ( lnflechtm pparfl a der Conibo.

Ana (l ieber Anord nung der Einschläge und schlage ents pricht das erste, zu oben t oben unterStä bchen int. ohne wei teres d ie Funktion des dem Holm nhmen des Appnn teu verlaufendeGefieohtoapporatcs erniohtlich. Dem erste n, am Stäbchen. Ganz entsprechend der durgesle ll®enun teren Rande eben oberhalb der d ie Kette Bildung des eiebenten Focben inl t uoh bel dieoerunten abschließenden Schnur verlaufenden Ein» ersten Fachbüdung zunäohst das W ebeholz durch

Page 307: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

Besondere Geflechtsart der indianer im Uwyuligebiet.

d ie Kette hindurchg efilhrt we rden und zwarh ier i n bezug auf die Kettenfltd en e infach zwe izuf, zwe i n ieder, zwe i auf, zwe i n ieder und sogleichmäßig we iter. Durch das so gebildeteerste Fach ist dann unterhalb des W ebeholzes

von rechts nach links der erste Ei nschlng undoberhalb des W ebeholzes das erste Stäbchenh indurchgeführt. Der erste Einschlag ist dannnach unte n zu an die die Kette unte n abschließendeSchnur angedrückt, während das erste Stäbchenan den oberen Holzrahmen herang eschoben

worden ist. ll iernach ist dann das W ebebolz

aus dem ersten Fach heran gezogen und zur

zweiten Fachbildung in der aus dem Schemaersichtl ichen “

’eiae zwe i n iede r, zwe i auf und

so gldichm lißig fort durch d ie Kette hindurch»

geführt. Durch dieses zweite Fach ist dannwieder unterhalb des W eheholzcs d er zwei te,von l inks nach rechte verlaufende Einschlag undoberhalb des \Vcbeholzea das zwe ite Stäbchenhindurchgefühtt werden. Der zweite Einschlagist fest an den ersten angedrückt werden, und

ebeneo das zwe ite Stä bchen an das erste Stä bchen.Ganz in entsprechender W e ise sind dann dasdritte bis sechste Fach geb ildet worden , undsind d ie E inschliige 3 bis 6 und die Stäbchen5 bis 6 durch die entsprechenden Fächer hindurchgeführt und immer an die vorhergehendenl‘3inschlflgn bzw. Stäbe angedrllckt werden.

Die natürliche Folge der eben geschildertenArbeitsmethode ist, daß das Geflecht zu gle icherZe i t von unten nach oben (gebildet dur ch Ketteund Einschlag) wie von oben nach unten (g ebi ldet durch Kette und Stäbchen) weiterwiiotund daß demnach die Struktur des unte ren ausKettw flideu und E inschlagnfaden bestehendenGeflechts das genaue Spiegelb ild des oberenausKettenfäden und Stäbchen geb ildete nMatten

getlechtes bilden m uß.

Die schon im vorigen bei der Schilderungder Struktur der in Frage stehenden Geflechtebehande lte Drehung der Kettcnfliden an gewisse n Ste llen des Geflechts tritt i n unse remSchema zuerst bei dem dritte n Einschlagsfndenauf, und zwar sind auf dem Schema eineDrehungron rechts nach l inks und e ine von l inks nachrechts erz iehtlieh. Be im vierte n Kette nfau lensind drei Dmhungeu , beim fünften (abgesehenvon der be sonderen Uruschlingung «ler Kette n

fä den 5 bis 8) fünf, be im sechste n ebenfallsfünf solcher Drehungen erkennbar. W ie dieseDrehung zwe ie r Kette nfflden nmeinander anden betrefienden Stellen des Geflecbts e infachdurch d ie besondere Hindurchführnng desW ebeheizen durch die Kette geschieht , ist in demSchema angedeute tAus dem Schema Iiißt sich ebwfnlle deutlich

erkennen, dsl!bei der in Frage stehenden R echtmethode jeder Drehung der Ke ttenfäden am

"

unteren durch den E inschlagsfnden gebildetenTeile des Geflechts e ine Drehung nach links amoberen durch die Stä bchen geb i lde ten Te ile desGeflechts entsprechen muß, daß also auch in bezugauf die Fadendrehung der e ine Teil desGeflechtsdas genaue Spiege lb ild des anderen Teiles ist.Im folgenden m uß zunächst noch etwas näher

auf d ie schon e rwähn ten, bei jeder Fachbildungdem E inschlagsfnden entsprechend e ingefügte nund nach oben hin angewhobsnen Stä bchen undderen Bedeutung e ingegangen we rden. Es istzu_nltchst ohne weiteres klar, daß ohne dieseStäbchen die l lersle llung des Geflecht. der

Uosyalibindeu m it dem geschilde rten Apparatschlechterdings unmöglich wäre. W ürde nachder l l indurchfii hrung des W ebeholzes durch dieKette nu r der E inschlegsfaden durch das Fachhindurcbgcführt werden, so würden sich bei jederDrehung am unteren Ende zwe ier Kettenfädenauch die entsprechenden oberen Enden der

letzte ren drehen , und zwar nach der en tgegengese tzten Se ite . Durch die so entstandenenD rehungen innerhalb der freien Ke tte würdesehr bald das W ebeholz nu r noch schwer du rchd ie Kette hindurchzuführen nein . Der Hauptzweck des S& bchens ist danach, der durch d ieDrehung drohenden Verw irrung der Kettenfädenvorzubeuge n. Durch sie wird ein Ersatz für d iebei der Brettchenwebcre i durch dense lben Umstand nötig gem achte ze i twe ise

„Um kehr“ des

Ein zwe i ter Zweck der Stäbchen ist der,dem Herste ller wii hrend der Arbe it eine klarereUhensicht über die Diaschau des angefangenenGefiechts zu geben. Schon e in Blick auf diein Fig. ] bis ll wiedergegebenen Binden läßtvon vornhe rein verm u ten, daß irgend ein technisches l l ilfam ittel vorhanden sei n muß, um

de ra rtig fe i ne Must er in die feet verflochteneu

Page 308: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

am Dr. Max Schm i d t .

kle inen Binden e inzufügen. Ohne «lie Kenntn is sti mmen überhaupt ausführbar asi. Natürlichdes in Frage stehenden Geflechtsapparates wäre können sich derartige techn ische Hilh mittel

« tatsächl ich unerklärlicb,wie die se fe ine Arbe it ihrem W esen nach niemals dedukti v ableite nauf e iner Kulturstufe wie bei den Ucayalio lassen und gerade der i n Frage stehende Ge

Au f Bogenumwickelung sulgsmalts Ornam entik der Indianer im l feayallgeblet.

dect parat ist bei seiner praktiechen Einfach. Bei den verhültnisrnllßig dicken Stä bchenheit ein Zeugn is dafür. auf wie verschiedenen bleibt das Geflecht tibm ichtlich ause inandernnd unvorhersehbaren W egen der menschliche gun gen. Die Maschen der Kettenfiiden ble ibe nErfindungsgeist oft zum Ziele führen kann. nach Durchführung derSti hchen in erkennbaren

Page 309: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

Fig. Tafe l X\' l l .

Fig.

Fig. 1 3 .

Fig. N .

Fig. I:: bit! 15 . ( ionm lle

und gt°l

'il t tc Or namenteim l

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ca_valigeb iet.

Fig. I ‘2 u.

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ongtefll ße .

Fig. 14 . Gen‘

ehtnr l ‘mwho.

Pig. l t». G ewchcmeu cr.

An hiv Ill! .\m hrom lug i F r l e-Ir. \'

i awon * olm in Ikruum chfl eig .

D zed

Page 311: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

Von Richard Andree.

nn 17 Abbildungen auf Tafel xvnr und mx.

Einleitung .

Die Mannigfaltigkei t der Bestattungsnrtenbe i verschiedenen Völkern der Erde ist fast unübersehhar, kaum ein zweite r Brauch wird inso wechselvcller Art ausgeführt, ze igt ein solchesNebeneinandervcrkommen und Ve rm ischung dereinze lnen Formen , e inen solchen W echse l imLaufe der Ze iten , so daß es schwer ist , sie i nein übersichtliches System zu bringen. Als d ieroheste Form der Besei tigung der Le iche m üssenwir den Kanniba lismus ansehen, der heute nochin Afrika usw. verbreite t ist, kaum minder häßl ich ersche in t dan einfache W egwerfen der Vervstorbcnen, die den Tieren des W aldes zur Beutefallen , ode r , wenn auch rel igiös geboten , dasAusse tzen der Le ichen in besonde ren Bautenals Spe ise der Ausgeier , wie bei den Parsen.In d ie Flüsse od er das Meer versenkt man sie.

ein Verfahren, daß etwas verfe inert in der Ausse tzung d er Le ichen in Kähnen v ie lfach herrschtGünzliche Ve r nichtung der Le iche bis auf geringe, aber pietlitvoll gesammelte Knochenreste,findet bei der Verbrennung statt Demgeg en

über steht d ie sorgfältige Konse rvierung der

Ve rstorbenen in den ve rschiedenen Arten derMum ilizierung und dasAufbewah ren geräucherte rLe ichen im eigenen Hause . Dazu gesel len sichd ie te i lwe ise Bes tattung der Toten, des Fle ischesgesondert und Aufhewahren des Ske lettes , die

z@imalig e Bestattung , erst der vollstl ndigen

Le iche , dann deren \Viederausgrabung nachZerse tzung der W e ichte ile und W iedn boisetzendes Skele ttes. Und noch viele ande re Formen,

Z usamnueulasaende, aber ke ineswegs erachöpt‘endeArbe iten über Bestattungsa rten lie fe rten Y a r r ovStudy u l Man uary Custom s sgnong the North Americanlnd ians. W ash ington 1 880. D e r se l b e , A further Contributinn to the study of the fl ortuary Custcune. FirstAnnual Report of Bureau ot Ethnology 1 881 , 8. DI , und

C rooke . 1'rlm itin B im ot Dirpmud the Dead. Journ .

Anthmwla gi ca l Institute XX IX , 27 1 .

die manchmal eich verm ischen. Erschwert wirdeine Übersicht noch dadurch, daß bei uolchen Beetattungenrte n nicht. imm er e inhe i tl iche Bri uchee inen gnnzen Volkes vorliegen, eondern daß Sie

j e noch der Re ligion, dem Geschlecht und denKnete n nnd m inlen Unterschied en wech sel n ;fe rner der W echee l im Laufe der Ze ite n , wieunser eigener Erdte il hin tere inande r Beetfl tnngder ganzen Leiche , denn Verbrennen , und m itdem Kinango dee Christe ntums wieder Le ichenbeatnttung kennt und jetzt eine Bewegung wiederfür d ie Verbrennung

Aus der großen Zah l der Beetnbtungsweisengre ife ich nur e ine heran., d ie im Land e derZeiten zu v iele rle i E rklärungnversuchen geführthat. und die ich mit H ilfe ethnologiecher Be

trachtung nnfz uhcllen versuche. S ie hat nnmenßlich d ie Pri historiker beechäftigt , welche une

im europäischen und Mitte lmeergebiete d ie zahl.

reichen Hockergrl ber kennen lehrte n , d ie von

der pellio und neolil.hiechen Ze i t hie in die

L. Töneperiode herab in großen Mengen vor

kommen nnd an sie die Frage ste ll ten, wenhnlbman denn die Le ichen nicht in der gewobal ichen , geetreekten Lage, oondern m it. nui gm ge

o

nen Knien und en den Körper gedrückten Armen

Page 312: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

R icha rd And ree . E lhn0 lng iwhe Betrachtungen über i loclrerbcstuttung .

begrub. Mannigfach sind dafür d ie Erklär ungenausgefallen, manches nich t genüg end Erklärendeoder Unrichtige is t dabe i behaupte t. werd en,während andere Deutungen ßisen auf der richtigen Spur waren. E. ist nicht nötig und auch

nicht wahrsche inl ich , daß übe ral l der gleicheGru nd zu r Hockerbestattung geführt habe, daßaber m e i n e Erklärung vor den übrigen denVorzug verdiene und d ie wahrsche in l ichste und

e i nfachste ist, glaube ich im Nachstehenden m it.Hilfe e thnologische r Be trachtung ne igen zukönnen.Es bedarf ke ines Beweisen mehr , daß die

Sitten und Bräuche der heutigen prim itivenVölker mit Vorte il herangezogen we rden d ürfen,um solche in prühistorischer Ze i t zu erklären,und in der Tat hat man. alle rd ings me ist ohneernsteree Eingehen auf die Suche, bei den ptthistorischen Hockern öfter auch auf d ie heutenoch geübte l lockerbestattung hingewiesen , ohnejedoch zu ahnen, wie weit, fast über d ie ganzeErde, verbre ite t sie jetzt noch vorkommt Die

Lücken auszufüllen, zu zeigen, wie überraschendoft d ie Hockerbestattung heute noch geübt w ird,ist die nachstehende Arbe i t bestimm t. Ich zeige

zunächst ihre Verbreitung über al le fünf Erdte ile, erläute rt; d ie Verschiedenheiten, denen sieunterliegt und wende m ich alsdann zu den Erklärungen , m ich dabe i im wesentlichen auf dieAussagen jener Völker aelbst stützend, d ie heutenoch ihre Toten in l —lockerform bringen.

II. Amerika.

Für die westliche Erdhälfte läßt sich dieHoekerhestattung vom arktischen Norden bistief hinab in den Süden nachwe isen ; sowohl dietiefsteheudeu , wie d ie zu einer hohen Kulturvorge schritte nen Völker nahmen daran te i l, wobe i ste ts im Auge zu behalten ist, daß danebenverschiedene andere Beetattungsweisen herrschen .Schon die frühesten Besucher des nach Asien

hinüberschwiugenden Archipe ls der A l e u ten ero

wähnen dort e igentüm liche Iiookerleichen , die

der deutsche Arzt Sa u e r beschrieben hat, we lche rdie Expedition von B i l l i n g s Die

Le ichen der \Vohlhabenden und angesehenenPen onen wurden, abweichend von den gewöhn

B i l l i n g. Exped ition , London 9. In ] .

l ichen Leute n , einer Art Mumiii zierung unter.

zogen. Msn entfernte d ie Eingeweide, aeg d ieKnie hin zum Kinn em por und brach zuwei lendie Knochen, um das Ganze bequem als Bündel,umgeben von Matten und Seehundsfelleu und

mit Netzwerk verschnürt in e iner Höhle aufzu

hiingen (Taf.XVIII, Fig. l ).Die verschiedenen E sk imostii mm e von der.

Befingstraße bis nach Grönland hin üben oderübten Hoekerbestattung, wenn auch keineswegsausschl ießlich ; indessen nind wir nicht darüberim klaren , wesht solche Unte rschiede stattfanden. The usual fashion is to place the bodydoubled up on its side , und zwar in kle inenüber dem Boden auf Pflihlen ste henden Holzkisten Am Yukon bringt man die Eskimole ichen in ei ne sitzende Lage, drückt den Kopfzwischen d ie Knie und fesse lt den Hocker mitSei len. C’

est le m e i lleur , disait un E Skirn0 ,d'

empeoher les i nnen (Ge is te r , Schatte n) dewrenir et de rode r au tour de vivauts ’) Ich

we iß aber n icht, woher der zuverlässige Marqu isd e N ad a i l l ac diesen ohne Quelle angeführte nBe richt hat, denn der beste Kenner dieser Eski«

mes an der Beringstraße, E. W . sagt.abweichend von allem , was wir sonst über d ieFesselnng von Hockern kennen: Just beforethe body is placed in the box the cards . thatbind it , are out , in order , they say , that theshade may return and occupy the body andmore about , if necessary. Es l iegt hie r sleoe in W ide rspruch vor. In we lcher W e ise die

Eskim o an der Boringstrsße ihre Hocker gestal ten , ergibt eich aus der von N e l son m it

gete ilten Fig. 2 (Taf. XVIII).Die Eskimo des Ungawtdistri lctefl (Hudsons

hai) bestatten ihre Tote n -als ge fesse lte Hockerunte r Stcinhaufen Be i den Z eutraleakirno am

Cumbe rland -Sund war friiher Hoekerbegräbnis

W . B .Da l l , On the remainn from the cavesof the Aleutian Islands. 8m itheonian Contribut ions toKnow ledg e No. 3 1 8. \Vauh lngmn 1 878 , 8 . tl . Ta fe ls. s, o.

D e l l

1 3 2, 1 45.

Nad a i l lac . L'Anthropolcgie “ 0 2,

The Eskimo about Hering Stre it. XV I I I . Annua l

Alaska an lta resources l s7o ,

Report of the American Bureau of Ethnon 1 809,

T u rn e r , xt Ann. Rep. Bar. of E thnol . 1 894 ,

8 . IM .

Page 313: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

R ichard

übl ich ; es ist aber jetzt ebensoist es natürl ich bei den christl ich gewordene nGrönlh dern der Fall , worüber wi r d ie Zeugnisse von E g ed s wie von Gran besi tzen.Le tzterer sagt., daß, wii hrend sie noch m it demTode ringen , ihnen schon d ie Füße unte r dieLendeu gebogen wurden, vermutlich, dam it siedas Grab desto kürzer machen können ; auchumwickel t0 man die Leichen m it Folien undnähte dieseNach Süden , an die E skimo anschließend,

finden wir bei den Ind ianerst ltm m e n d e r

Küste u ls u d schaften d es n or d w e st l ich e nAm e r i k a die Hockerbestattung neben dem

Leichenbrande stark w rtreten. Die Untersuchungder Cairns, der al ten Grabsteinhtigel in BritishColumbia und in W ash ington , namentl ich aufder Vancouver -In se l , förderte Skelette zutage,die auf dem natürlichen Boden unter S te inhnufenlagen, placed on the side with the usual flexionDas Gle iche finden wir auch noch bei den

heutige n Stämmen. Am obere n Thompson

(Nebenfluß des Fraser River) wird d ie Leichem itRindenstiicl mn zusammengebunden, inMattengehüllt und entweder sitnand, das Gesicht nachOsten, oder auf der linken Se ite, m it dem Ge

sicht nach Süden, in e inem n icht tiefen, rundenLoche begraben. Am unte re n Thom pson bestatte t man die situ nden Hocker in Kiste n aufGerüste nVon den S tatlumh , einem S a lischatarnrns

British Columbias , heißt es , daß sie die Be ineder Leichen zusammenbiegen, die Knie bis zum

Kin n beugen und den ganzen Le ichnam inDecken zusammenbinden ähnlich bei den

Schuschwnp im Innern von BritishAuch die Lillooetindiuner im südwestl ichenBritish Col um bia üben Hockerbcstuttung , aber

B ons , V I. Ann. Rep. Bur. of E thnol. 1 888,

B. 01 0.

Dav i d Crs na , H istorie von G rön land. ZweiteAuflage Barby 1 71 0, am.

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72. Fig. 7. Plate m . Fig . 1 .

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B os s , Birth Report on the North W esternTribes of Canada (B ritish Association . LeedsS. 9 1 .

An d ree ,

n icht gleichmäßig. S ie habe n Hocker , d ie uni

den natürl ichen Boden geeetzt und dann mit

Ste inen bedeckt werden, oder auch l iegende, diem it Seilen ann Rinde zusammengeenhnürt und

in Matte n oder Fel le eingewickel t, net der linkenSe ite m it dem Geeicht emb Oste n besta ttetwerden Die Nutlmstl rnme werfen die Le ichender Sklaven ins W asse r, während der “ ein alseitzender Hocker (the i r favori te poeture duringl ife int hinzugefügt) i n ei ner Holzk iste i n denZweigen eines Baumes aufgehängt oder, sel tener,begrabenNoch weiter südl ich zeigt uns Kal i iom ien

gle ichfalls neben dem Leichenbrnnd d ie Hockerbestattung. Be iden finden wir bei den Maidu,welche die Leichen ihrer Hocker sehr feet zuo

enmmensehnären und als einen Ballon sitze nd,das Gesiebt nach Osten , in einem Grabe be

eintte n

Die Yuki begraben ihre Toten ale sitzende

l loclcer ‘) Von den Modoc he ißt ee , daß sie

eeltener h iehenbn nd susüben, gewöhn lich Aberihre Tote n nie S itzhoclter begruben , und vonden Pitt River -l ndienern l iegt die e ingehendeSchilderung der Bestattung ei nes alten W e ibes,nennene Geenip, vor, deren Leiche m u m it ihre nbesten Kle idern geschm ückt und, nachdem man

ih r Ge ld in den Mund gesteckt , ihr Hab undGut he i ihr nufgehäuft hatte , zusammenbog ,

mit Bilrenfell nmwickelte und denn m it Lederetreifen feet umsehnflrt in d ie ErdeKle ine , runde Gräbe r , wi e sie in Kaliforn ienv ie lfach vorkommen, deute n schon auf Hockerbeetnttung. 80 bei denRound Vslley—Ind ienern

d ie Hocker sind darin natürlich sitzend untergebracht ; die lndinner von Le. Angela be

graben ihre Toten su Ballen ge form t ; jene vonSanta Inn: (S üdknl ifornien) bringen ihre Sitzhocker in Gehliueen nun S teinplette n unte r

J. T e i t . The billo<zet lndinnn (The Jem p Expodition, vol. l l . New York “ 00, I

l l .

B e n c rof t , Nstive Rnces of the Psciflc Ste in8. 205.

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B nn crol t. n. 0 .. B d. l . 020.

Page 315: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

Rieb srd A nd re s ,

Knie und Arme gegen die Br ust , biegen denKopf abwärts, umschn üren den so en tstandenenHocker m it. Stricken , hüllen dns Le ichenbündeli n Decken , setzen es auf ein Pferd und be“

fördern es so nur Gruft Auch bei den Pushinindianern komm t , neben anderen Bestattungenrten, dus Begruben der Hocker vor. The l ’ imnstie the bodies of the ir dead with ropes, possingthe le tte r around the neck nnd under the kenneand then drawing them tight unti l the body isdoubled up und forced in n sitting position.Die Gräber , welche diese Hocker sufnebmen,

sind völl ig rund und haben nur zwei Fuß Dur ch

Anschließend erstreckt sich d ie Hockerbesta ttung weite r nach Süden durch Me x i kou n d M i t te l am e r i k a. In den m it S teinsetznu«

gen umgebenen alten Gräbe rn des StaatesChihuahua fund G u i l l em i n T arsy re , Mitgliedder französischen wissenschaftlicben Exped itionwiihrend der Besetzung Mexikos unte r Napoleon I l l ., z ahlre iche, in Gewi nder uns Agnven

fssern eingehtillte Hocker (Fig. und beiden Muyns von Y ukn

'

tnn war dns Begräbnis inHockerform ohne Burg bei den Gemeinen Regel.Die in v iele Gewi nder gehüllte Le iche wurdein einer Seitenuische des Gruben be igese tzt ‘ )Aus Mi t tel em eriks besitzen w ir nsmeut

lich aus Guatemala Berichte über Hookergrii berm it Ste lnsetzungen aus alte r Ze it , welcheD i esse ldorff und dort findet auchnoch bis in die christl iche Gegenwart die [ lockerbeststtung statt. Das geme ine Volk in der

Verspnz, welches n icht dieMi tte l zur Beschsfiungvon S teinsärgen besaß , brachte se ine l iegendenHocker i n Sei tennischen der Gruft un ter , ohnesie m it Erde zu bedecken , und die Pipi ls be .

erdigten ihre sitze nden Hocker innerhalb ihrerW o bei den Kekchi Gustem_nlss noch

n icht durch christl iche Einflüsse andere Beerdi

gungsgohrilnche Platz gegriffen hsben , wird

First Anmu t Re port Buresu of Bthnology 1 88 l ,

B. 99.

G roesm on. Report 8mithnonisn lnstitute 1 871 ,

8. CH .

Revue d'Ethnogn phie tesa, Bd . t,B s ncroft , S ati re E scas. Bd . 11 , 8 . soo.

Verbund l. 41 . Berl iner Anthropol. Gesellnehsftl 808 , 8 . 3 77 .

S tol l , E thnologie der l ndinnerstämme von Guntemnls . Leiden 1 8 89, 8 .

“I t. 72.

der Tote in hoekender Stellung in die Grube

D e r g roße süd nm er i knni sohe Er d t.e i lkennt. gle ichfalls mannigfeohe Ba tattnngsnrten,darunte r auch das e infache Hookerhegri hnis, zudem sich aber noch e ine besondere Form'

des

se lben gesell t . die wir nur in Indien wiede rfinden, nl mlieh dasB egn hen i n se h r g ro ße nTon u rnen , in welche die ganze Le iche ale

Hocker hineingezwängt wir d.Dim großen Tote nurnen dürfen nicht ver

wechse lt werden m it weiß kleineren Urnen. d ieauch in Südamerika vorkommen und oft sehrschöne keram ische Erzeugninue enthropomorpher

Art sind , aber n icht zur Beieetznng gam erKörper, sonde rn nur e inze l ner Knochente ih (nochvorheriger snderweitiger Behandlung der Leiche)

_Die U rnen, we lehe groß genug sind,

e inen unterlea Hocker aufzunehmen, begegnenuns schon bei den a ohiquele in Guatemala,wo wenigste ns die Häuptl inge in solchen hei

geeet.zt werden eine Sitte , d ie nich nochMar t i n a auch bei den Omaguue am Amazonas

Solche gewaltige Totonurnen

im Gebiete des Amazon» erwähnt den e lheRe isende noch von den Jnmann,

'l

‘ icuon, Passé,Kauisnhoun in der Gegend vonMannes m üssensolche große Totenurnen besonde rs häufig sein.Ale K e l l e r—Lenz ing e r‘ ) 1 867 sich dort befand,war der alte l ndianerhegräbnisplntz um E influsse

des Rio Negro i n den Amazon s nungegrnhen

we rden. und dnhei sah er „i n langen Re ihen und

ge ringer Tiefe unter dem Boden hunderte jenergroße n Töpfe uns rotem Ton, Ignqahns genannt,

S uppen Du nörd liche Mitte lnmerikn l 891 ‚

278.

Diese k leineren . unwron Leichenhrnnd und Geo

siehtsurnen enteprechenden Ge fäße behande lt 8 . G b l d i

in Memories do Museo Pnrnense l 900 und im Be.

richte über den M . internntionnlen Ameri knnhßwkongre ß . Stuttgert 1904 , B. “ 5. Vgl. auch E h renre i c h , G lobus LXXV I I I ‚ H e r" , Arehlvios

do Museo Ns t.lonnl do Rio de Janei ro ,

B<L V] .n. 27 ; Ve rn eon , Journ. Soc. des Amérieanlet.es l 00 l ,m m , 8.

S to l l , n. 0

N e r t l n s , Zur E thnogrnphie Am erikas "WI ,8 . «o.

M a r t i n a. Zur E thnologie Am erika .

D e rsfl be . Re ise in B resi l ien . Bd . III . B. 1 1 82 bis

" 87. I S" .

F ron t K e l l e r b e n z l n g e r. Vom Am m annund Ma deira “174, 27.

Page 316: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

Ethnolog ische Betrschtuuged über Hockerbu tsttung .

in we lchen die Eingeborenen ihre Toten be izuse tzen pflegten

“. I n welcher W eise, zeigt Fig. 6,

aus der msn auch erkennt , daß ee sich um

Deckelurnen handel t. Im Gebiete des orinocohat. schon A. v . H um bo l d t die Urnen m it.

ganzen Hockerskelctten nmhgewiesen , 8 piedede heu t et pieds 3 peuees de longDie Bezeichnung Igneebs für die großen

Hockerurnen ist i n Brasilien weit verbre i tet beidenTupi-Gunrnnietämmeu. Im Stu te RioGrundedo Sul W u rden sie roh uns wurstförm igen Ton

wiireten hergeste l lt, m it Eindrücken verziert undrot und weiß bemalt. Msn grub sie m it. der

Ofinuug nnch unten ein, was nut die Verbinderung der W ied erkehr der Tote n deutet ’)Csruueie neunten die Corondos am Rio Peruhybediese Hecker enthalte nden großen Totenurnen.Ces mom ies n vétnes de lenre insignes son t

pnrt‘nitemeut intaetos et sont toujeurs plaoées

dans leurs nrnes funcreires de men iere n con.

server l’sttitude d'un bomme m is nur ses te lone,position habituel le che sanvsg e qui se répose

Die am Rio Pilcomnyo hausenden, zu den Gumrnni gehörigen Chirignsnos begraben noch heuteihre Toten s is Hocker i n große n Urnen m it

tlbergesttilptem Decke l In der argentinischenProvinz Jujuy und im Cnlchsquigebiete hatB e rn a u mehrfach die großen Deckelurnen m ituuzweifelhnften Heekerskclette u nusgegrnben.

Je pus conete ter , schreibt er , qne ces os ee

trmwsieut in si tu et que le csdawe un i t étéplace en tier dans l’urne dans une positionaccroupi , lee jnmbes et les bres replies sur sapoitrine, ln téte inclinée en Eine solcheUrne, de ren Abb ildung hier (Fig. 7) nach Bom e u

wiedergegeben ist , fand sich m unter derBodcnfläche , wer schlecht und grob gesrbeite t,m it zwe i Henkeln versehen , su der ÖffnungSil ent bre it und nur 55 cm hoch , so dnß d ie

Voysgee sux nigio:u el|u iuexinles , Perle “3 24

und H e nry , 0 e lérls nm6rlcnlne du munée ethuugu

nhique du Tmcnd ern. Placebo LV I I .II . 9 . I h e r i n g . G lobus LX. 8. 1 95.

D e bu t , \'oynge su Br6ei l. Pnris 1 884 . Bd . I ,S . 20 .

B r io Bom nn . de rn . d. I. see. d. Américnnisteede Park . K . B. , Bd . II, B. 1 2 den Sonden bdruckes .

B om n n . n. O .

, E in B ecken kelett vom

Bio Sen Juan de Mnyo in Jujuy ist abgebi ldet. von

L e h m s n n d i i t sch e im Catälogo de les autiguedndee

d e le provincie Jujuy. Le Pluto 1 002 , 8 . re , Fig. 0.

Le iche , deren Überreste auf e inen Erweoheenensohließen ließen, ziem l ich stark zusammengepreßtsein m ußte , um in der Urne untergebrncht

werden zu können.Rom an hst. zuerst geze igt., daß das i n Sud

smedkn wei t verbreite te E inzwli ngen der Leichenals Henker in Urnen ein Kennzeichen der Tupi'

Gnm nivölker ist , währe nd diese Totenurm-ubei enderen sfidnmeriknnisehen,Heckerbestattungübenden Völkern fehlte n , eo daß diese Si ttesogar nis Zeichen der Anwesenhe it von Guan ni

völkern in nndinen Gebieten angesehen werdenknnu , wo sich später ein Volk mit. andere rKultur nnebrcitete, B. die Cnlohaqnis im nordwestlichen Argentin ien. Die Hockerbeetuttung

in Urnen bei den Guaran i dauert noch heutefort, wiihrend d ie oben erwähnte n kle inen Urnen,bei denen die Knochen noch der ersten Bestuttnng Plat z finden , bei Tspnyns , Aruakeu,Knriben vorkommen. Hier also haben wir ind er l lockerurnenbestntlung der Guernni ein

ethnolog ieches Merkmul zu erkennen.Die südumerikanischeuVölker, welche Hocker

bestnttung üben, ohne dabei Urnen zu ve rwenden ,sind kuum m inder zahlre ich. Fii r Columbieuführe ich die Am akendi uggabn an , welche d ieLe ichen, wenn nötig, mit. Gewalt in Hockcrforru

für S urinnm d ie Pierce , d ie ihre

B ecker in Körbeu (cstumnre) beete tten. welchenoch stark m it Rieden umwickelt werdenlm Gebiete der Amuzonns fehlt der Brauch,

such nbgesehen von den Urnenhoekern , n ichtDie Juri nm Iga zwi ngen der Le iche den Kopfzirieohen d ie emporgem genen Knie und bindensie m it Stricken zu e inem Knäue l zusemmend ie Pnnmuri am Purne , d ie Ipurins und dieS uyn Z entrnlbrnsiliens üben die Heckerbetth t

Be i verschiedenen Stämmen im Ch l oe ist

unte re Art der Bestattung belegt : SitzendeHocker der Chem ie auf bolivinnisohem Gebiete

De B ret te r. B ul l. d. rec, d‘Anthropoleg ie

1908 ,

C re v n u x. \'eysgee d en: du Sud

1083 ,M e r t i n s . Reise in Brnailleu . Bd . l l l ‚ 8 .was.

E h r e n roi e h in,Vcröflentlichungen uns dem

Kni eerl. Museum für Völkerkunde (Berl in). Bd . I I, 8 . S t.

K . von d e n S te i n e n . Unter den Nuturvölkeru

Z entrul hrneiliens 1894.

Page 317: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

B iehui rd And re s ,

erwähnt wir erfahren des Gle ichevon den Lenguss in Parsgnsy ') und von den

Csingnä , d ie in Misiones sm obe ren Pornoshausen , schre ibt Al cud£verle «tar les menoe dnbsjo de les rod illas, enoorcingiendo estns bestes que toquen el pecho,euterr:indolo l uego de lade .

W ir haben , um die Übersicht für Ämerikszu besch ließen , noch das andine Gebiet zu betrachte n. Die Quichungräber , we lche E r l s n dN orde n sk iol d im Grenzgebiete zwischen Peruund Boli v ia untersuchte , enthiel ten stets e ineMenge Skelette , in einer einzigen Grabgrettcalle in h ad er 200, und alle unberührte n Skelettewaren stets sitze ndeAuf d ie geungssm bekannten Hocker Perue

brauche ich nur kurz zu verweisen. R i v er ound T sch ud i ‘) sagen von diese n natürlichmumifirierten Leichen, daß sie noch zu Millionenin der Küste nregion und in den Gebirgslsnd

schaften zu finden seien. 80 verschieden auch

die Art ihrer Einwickeluug ist , stets erblickenwir sie als si tzende Hocker. |‚Die Lege desKörpers ist hockend , die Knie sind zum Kinnerhoben, d ie Arme über d er Brust geb enzt oderdas Haupt stützend , so daß die R u te unterden Kinnhncken liegen. Die Hände si nd ge.wöhnlioh befestigt und bei den mehrt Mum ienist ein rohes Se il dre i oder v iermal um d en

Nacken geschlagen ; such sieht man einen Stock,der vom Grunde an zw ischen den Schenkel nbis zur Kehle führt und den Körper fest zu.snmmenbalten sol l“

I II. Europa.

In unserem Erdtcile und im benachbarte nOrient wer d ie Hockerbestattung einst wei tverbre itet. Ägypten , Babylonism Mykenit, derKaukasus , d ie russischen Kurgano , Ungarn,Böhmen , Deutschland , Schweden , Frankre ich ,I tal ien, Spanien, Portugal ze igen uns zahlre iche

The Chom tes Indiens. Stockholm 1 904. B. lß.

s t r e y . Journ . Anthrop. Inst. XXX]. 8. 296

und K oc h 4 i rü n b e rg . G lobus LXX\' I I I. 8. eco.

Boletin del institut0 geogrti tlcoXV. Buenos Ai res1 898. 8 . 00 des Sonderd rucku .

Zeitschr. E thnologie wos. 8 . so.

Peru“inn Antiquities. New York 1 853 . 8. 206 .

Vgl. auch S q u i e r , Peru. London 1 871 , B. 79,DO. Re ise u . 8 t ii b e l , Tote n fe ld von Arme n, Ts t. 1 0,

20 ,'

3 1 .

l lockerg riiber, die oft m it v ielen Be igeben ver.

sehen und genen untersucht werden sind. Keineswege eher besi tzen sie einhei tlichen Charakte r,und was die Chronologie be trit t, so reichen sievon der pe lüolithischen und neolithiecben Zei t,wo sie am me isten sngetroflen werden , durchdie Bronzeze i t bis i n die IA Töne-Periode , wosie spärlicher werden Allein , so vie le ihrerauch sind , ersche inen sie doch keineswegs füre ine bestimm te prlihistorisohs Periode um schließ

licb maßgebe nd , so wenig wie bei den Nstnrvölkern , welche heute Hockerbestattuug üben,diese m u chlicßlich vorkomm t. Man findet un terden priihistorischen B eokern gleicher Zei t und

oft genug von dem gleichen Gräberfelde, sowohlsitzende sis liegende neben gestreckten Skeletten ;je nachdem die Leichensterre schon mehr oderwen iger vorgeschri tten war und der Hockere inschnflrung größere oder geringere Schwierigke iten in den W eg legte, si nd auch die Hockerverschieden gestalte t., mehr oder wen iger regelml ßig und typisch ; euch in der Orientierungherrscht große Verschiedeuhsit, wenn wir auchandererseits wieder ganz regelm lßig in die gle icheLege gebrachte Hocker finden (2. B. d ie von

Gar s ta n g in Hisrsnkonpolis smsgngrnbensn)Ich komme hierauf noch zurück.

Nur eine Frege möchte ich hier erörtern,ds eine eingehenden Besprechung der eumphischen, prähistorischen Hocker sußerbslb meinerAufgsbe liegt. S ie betrifit d ie wiederholtsusgeeprochens Ansicht , daß unsere neolithi

schen B ecker die Beststtungeweise eines besonderen Volkes se in sollte n, welches selbst beiwe ite n W anderungen in ferne Li nder dieseArt. der Beerdigung mit sich nehm , die som itals ein l eichen ethnischen Z usmumeubsngee su

deuten sei. Am we i teste n ist hierin R. Fo r re r ')gegangen, welcher sagt:„Ich begnii ge m ich mitdem Nachweis des Zusammenhanges der euro

pä isch-neolithiecbsn I lockereitte mit der l gyp

tischmeolitbischeu , m it dem Nschweise der

Hockergri ber der In Tén& Z sit in Thüringen(Hi t ze , Verb z nd l. d . Berliner Anthropol. Ges. “ 00.

in Böhm en. M s t i e g k n , Mitteil. d. Anthropol.Ges . in W ien l 892 . Bd . XX ". Pnli cli thisehe

B ecker in den Höhlen vom Mentone und Lungerie

Busse im Vézéretnl .

Über S te inze it«li ockergri ber zu Aehmin. Stre bburg mm ,

Page 319: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

Rieherd An dree ,

Raum zu und der Angonietnmm im

bri tischen Nynmalnnde best-met w ine Totenale Sitzhocker mit dem Angetrichte nach Orte nDie W edeohnggn nm Kilimnndechnro begrabenihre Toten noch en demse lben Tage, und u m

‚m it gebe ttgten Knien“ Die a ogo legen

ihre Hocker un! d er rechte n Se ite ineVon dem Ji gen lnrnme der t ou i im Jubelnnde heißt ee , daß der Leichncm ein un! der

Se ite liegender Schläfer m it dem Kopfe nachNorden be statte t. werde die W ein virondo

um Viktorineee begn ben die Leichen völlignackt in ihren Hütte n in e inem 4 Fuß tiefenGrabe. The dead pen on in put there in n

doubled up position Von hier nun erstrecktnich die Sitte nördl ich von den großen Seen bisim Gebie t der Behr-el-Ghnznl. wofür Sch we i nfu rthe Z eugnin vorliegt. Die NinnvNinm be

etetten ih re Leichen bald auf Blic ken eitzeud,

bald in um gehöhlteu Baumeti mmen , und d ienoch we ite r nörd lich wohnenden Bongo rede.

zieren die Le iche „auf ein Minimum der Renm

verdrängung“, bringen sie eofort nach dem Todein hauernde Ste llung , verechnilren ein fee t undl etzen nie i n e inem Ninohengrnhe

Auch be i den Völkern im Ko ngo becke nfinden wir d ie Hockerbm tattung . Von den

Beynltn im Ka nidietrikt he ißt ee:Der Le ichnamwi rd rot beme lt. in sitzende Lege gebu cht m itden Knien unter dem Kinn, die Hände um des

Schienbe in gelegt und co

W u S üdwe etnfrikn betrifit, eo reicht dieSitte von den Hotte ntotte n bis nnch Kamerun,nleo eo we it wie Bantuetämme überhnnpt wohnen.Die Kern e bestatte n ih re Leichen nie Hocker,wobei der Kopf m it Riemen zw ischen die Knie

geechnflrt und den Rückgu t gebrochen

J u nod . Bull. d. ron. Nenchnteloiee de 0 60 »

grnphle “ 98 , m x.

W ern e r . The Nutivee of Britiuh Centre! Africa.London 10°C.

O u tm nn n „ h nuern u. Begrl hniu itten derW ed

ng gn . G lobus Bd. LXXXIX ‚

Col e , Bd .XXXE8 n lk a l d , Mm wos,M i l l i lri n ‚ l n nor.Sc hwe i n f u rt h ‚ lm Hen na von Ah 1'h , Bd . l .

T ord ey und Joy ce . Journ. Anthropol. Inst..Bd . XXXVI.

F r i tsch . n. O. . 8. 280. S ch i ns , Danach.83 d * entnl rikn‚ 8. 1 74 .

Stirbt ein Damm hi nptling, eo bricht men ihmmit e inem großen Ste i ne du Rückgrat , bindetden Körper ein eitzenden Hocker m u mmen rn itdem Kopi e bin en! die Knie herab denn echniir‘tmm ihn mit. e iner Ochsenhnut nu nmm ‘

en ') DieFan , zwiechen Ogowe und Gabun im frnnzöei

rohen Kongolnnde , begraben ihre Tote n nl.

Bin zum obe re n Ke leher in Nordlramernn reicht die Sitte , wo sie Co n a n beiden Benyeng fand, welche den Hocker feet mitZeug ei nwickeln , mit Roleng verwhnüren undin ein runden Loch von nur 60 bis 60 cm Durchmesser vernenken

V. Aalen.

Im größe ren Tei le As iens , namentlich (in.,

wo der le lem herrecht, ist die Hockerheetnttnngheute unbekann t und mannigfnche Bestattungeformen herrechen euch hier. W ährend wir Hockerbeetnttnng nun prähietoriecher Ze i t i n Vorderu ien kennen, läßt sich wen ig über de ren frühentcVerbre it ung in anderen Te i len den Kon tinentenengen, und d t , wo u ralte Hockerbeetnttnng anchweiebnr, wie in Vorderind ien, fehlen uns Unterblegen fti r e ine Z eitheetimtnnng . W en die heuti geHockerbeetnttnng i n Asien hetrifit , eo hnndelteoeich im wesentl ichen um Vordor« und H inte ri ndien, eowie um die oetneiatieche lnt elwelt bin

nach Japca im Norden ; ube r euch hier geeelieneich nndere Beerd igungev eieen , me isten. über.

In V or d e r i n d ie n wurde in e iner frühenZeit , deren Bestimm ung schwer fäll t, vielfachHockerboetnttnng in großen Urnen geübt ; wirneben hier ciao, dem eüdu nerikuniechen ent

eprechend und unte r i hnliehen Verhl ltniseen

wie dort , e in zweites Hockerm nengcabiet , du

im indischen Sinne als prähietoriech beze ichnetwerden muß. Die Eingebore nen, über die großen

übe r ke ine An kunft zu erte ilen und heute finde tUrnenheetnttung ganze r Le ichen in Vorderindienn icht mehr statt, w iewohl das Beisetecn ganze rKinderle ichen in großen Töpfen noch

W ood , Uneivilleed Racer of the W orld “ 1 0.

Bd e 8 0 8 14.

B en ne tt . Journ. Anthropol . Inst.. Bd . X.xix‚

B. 05.

Globun. Bd . LXXV.

Or0 0 ke . Journ. Anthropol. Inst..Bd .XXDC.8. 987 .

Page 320: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

Ethnologinche Betrechtungen iiber Hoelrerbnntettnng.

Die nebr großen Totenurnen werden namentlichin Südindien, im Tnm illnnde , beeondere Tinnevelly , Medure , Trem neo_re nungeg reben. S ie

nind hin 1 2 engl. Fuß hoch , henkellon, untennpite enleufend , gut gebrannt und genrbe itet.Die größeren konnte n le icht e inen vollständigenHocker nufnehmen, doch kommen nach kle inerevor , in welche e ine ganze Le iche nicht nnver»nehrt hineingezwling t werden konnte. Einze lneder in den größere n Urnen heu er erhnltenen

Skelette bewiesen durch die Lege ihrer Knochen,deß die darin untergebrechten Leichen echteHocker wen n. Be ignben fehlen nicht ; eher dieheutigen lnd ier hebe n ke inerle i Überlieferungüber diese mächtigen Tote nurnen (Fig.

W en die Hockerbente ttnng bei den heutigenIndiern hetrifit , d ie j e vorberrncbend Le ichen.verbrennung üben, no het nie be i v ie len Kastenin S lidind ien Ge l tung. Nementlich Ferien undW enderntl mrne üben nie, deren Nennen ich nichtnnb nfiihren hreucbn Eine puriteninobe Hindunekte , die Jengemn oder Virr 8eiven, hegrltbtih re Toten ntetn nle nitzende Hocker Unterden Be veuge nind ee n ur die W ebe r , welcheHookerbeetettung üben. Bei den Ferien in Coitnheterowerden nur dieW eiber in sitzender Ste l lunghentette t. Auch die Lingnyet verfehreu no, j edoch m it Aunnehme der Unverbeirnteten, die

men geetreckt begrt In Trernnoore beeintte t

men nur die Tempe ldiener nie S itzbocker und

die Yen ven im Kurg lende begrehen nur ihreW ei he r nitzend i n Ninohengrlthern Dun nindel len Ausnahmen , für die ich kei ne Erklä rungfinde.lm nord ö nt l i ehen l nd i en nind« die Ahorn,

bei denen Hookerbentettung vorkommt. The

deed in trunned up , to thet the chin rente on

the kneen end in pleced i n nme l] chembou pre

pered for them i n e ni tting ponture W ir

treffen e lno hier nchon nut die Hockerform in

B inehot O e l dw e l l , Journ . Anthropol. lnnt.

Bd. LXX IX. 8 . 290 . G. 0 ppe rt , O lobue, Bd . LXX I I ,8 0 55 0

Sie nind verzeichnet bei B rooke , n. O., S. !82 .

W n lhou ne . Journ. Anth ropol. Inch . Bd . XI ,8. 622 .

T h u rnton , Eth nogrnphle Noten in SouthernIndie . hledren 1 906 ,

O. 0 ppe rt. Orig innl l nhebite ntn ot B here ie

n me , 201 .

D e l ton . Journ. Anthmpol. lnnt.‚ Bd . m ,

klei nen B eheunungen, die une im ontenintinchen

Archipe l noch vie l begegnet.Die Ontindien vorge lagerten And em e nen

mit. i hrer dunkelferbigeu, in ethnologinnhor Be

ziehung nobelengm ichen Be völkerung, (then nun.whließlich Hockerbenh ßnng , die nie nelbnt dem i tnn er]:a vornuchen , deß ihnen der Le ichentrennport dadurch bequemer nei. DenBegrl bninfindet dort held nnch dem Tode nte tt ; men

bindet die Le iche mit Stricken und Rohrntreil'enzu sammen , wen nelbnt bei kle inen Kindern gnnchieht, und beetettet nie nitzend , den Ges icht

Auf der He lb inne l Me lekke , welehe dieÜberreste he idnischer und negritoertigerVölker»nchnften birgt, kommt, wenn euch nicht häufig,Hockerbeetettung S hee t , welcher denGrab e i nen S emnng öfinete , fand derin den zu

nemmengezogene Skelett, der Kopf und die Kniewen n zur Rechten gewend et, d ie Beine zurückgeschlagen, no n to bring them wi thin the limiüof the greve, den drei F\iß tief und ( an! Fuß lengwar. Trotzdem eegt S heet , en nei heinenwege

einher, deß d ie Bew og ihre Toten allgem ei nein Hocker begreben. Dagegen komm t d ienennicher , wenn noch nelten , bei den zu jenenSti mmen gehörigen Benini vor ; dienen geeehiehtden n , nenh ihrer Ansa ge , um nich die Arbei te inen großen Gu ben eu erspnren, und die Mantren,gleiclrfelln ein lnlendntnmm , verfahren völligmgellon bei der Bestattung ihrer Le ichen , d ienie held liegend , hockend und nolbat ntohend

der Erde übergebenDurch einen nehr großen Tei l der m e leyi

nebe n l nne lv e lt find en wir heute noch diel loclrerbeete ttung verbre itet, he ld neltener, holdhäufiger , und von W esten neeh Orten hin ellm iib lich eunehmeri d , bin nie i n Neu-Guinee all.

gem e inere Verwendung findet. Schon ent Su.matre int nie , wenn nach nur enenehmnweiße,

vertreten , denn hier werden nur die Priesterder Kern-Batalrn hockend beg raben, alle übrigenLeute den Stummon e her Auch ent

'

n e n, Journ. Anthropol. lnnt., Bd . Kl . 8. seo;Bd . X", 8. “ l l .

H e r t i n , Die lntendntt lmne der me lnybchenHalbinsel n os,

8 h e e t end B lagd en . Pegen lteeen 0 ! the He in]Peuinnnle m a. ne. n, 8 . cc. es, non. no.

G . A . W i lke n , Verg lij hende Volhenhnnde ven

Nederh ndneh i ndie In” , lid . l ,

87°

Page 321: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

R i chard And ree‚

Borneo komm t. sie nur l porßdie°h vor und hierin e iner eigentflm lieben Form . Bei den Longipnte,

e inem Dejnkstntnm. erbliokte W. K ükentbal ‘)im Walde e ine ml ohtige Holn äule , in derenobe rem, enagehöhltem Teil e, beeehfltzt. von einem[lachen, bootnrtig en Daehe, ein hoekender Le ichnem cell. Dorthin war er gebracht worden,m ohdern er zuvor in e iner Bnmbnekiste im

Hause verwehrt und dort watwa t war (Fig . l l ).Diese. deutet. schon auf d ie Unterbri ngung

der Hocker in kle inen K isten aus Ste in oderHolz , in welche d ie Lei che ale Hocker ein

gezwängt. wird , ähnlich , wie wir er bei den

nordweetnmerikaniwhen l ndianerstlirnmen ge

sehen haben. Gewöhnl i ch hendelt. es ni ch um

treehytieche kle ine Ste insärg e (imbnkar) m it

dnehfönnigem Deckel , wi e be i den Alfnren

der Minnhasan nnf Celebee , in d ie man d en

Le ichnam in eene hurkende honding einm l ngt.

Wir beeit.zen eine e ingehende Abha ndlung überd iese B eetattungsweise anf Celebee und d en

anschl ießenden Inseln weam b in der Min»innen der Verstorbene sofort nach eingetrete nern

Tode in S itzhockerste llung gebu cht., fest mitRotaug oder Tücher n umw ickelt und dann auf

einen Stuhl gesetzt wi rd, e in Verfahren, das biszu den Phi lippinen hin wiederkehrt. So l uf

g ebahrt w i rd er I n! dem Stable zur Gruft. gevtrugen und nie S itzhoeker beetnbte t; doch in

viel£ncb Beerd ig ung nach christli cher Art an

d ie S telle getreßen. An! Gen re , wo der Henkerin e inem Korbe feet. umeclnnürt in einer Höhlebeigceetz t w ird, kenn man n icht. l ehnell genugsein, um ihn in ue ine Stel lung zu bringen, denneowohl bei den dortigen Aliaron el:den Kakiengeverführt. man mehr bnrbnrineb‚ indem men ni chte inmal den Tod abwertet. Sobal d der Krankein den letz ten Zügen l iegt, richte t man ihn enf,

drückt Knie und Arme fee t g egen den Körperund häl t. sie lo an bis der Le ichnam ete if ge

worden ist We iter nach Oste n hin, en! der

Pon chnngurelse in den M e ld en und ln B orneo

n eo. an o, Tnfel ar.

W i l k en . Bd. I ,A. B. M ey e r u. 0 . R i ch te r.Abhend l. denmolog.

n. enthropol.w thnogr. a rnu an Dam i en . Bd . 1x,

8 . 89— 3“ (n eo).E n g e l h nrd , Büdr. wo de Tu i Le nd en

Volkenkunde ven Nederl. lndi 6 l 88‘, Bd . VIH. S. 888 .

Dr. B rnm nn d , Tijdnchn'

fi ven Ned erl. lndiö 1 846,Bd. 1 1, 8 . es.

De C l e r k . Internefl melee Arch iv für Ethnegn phle. Bd . I I, 8. 20%

R i ede l . De rluik-en km eahn rige u p on tau chenBelebu en Pe pe. 1 886, 8 . B“ .

G . A. W i l k en , Jeh over de Pnpoewu , B. 1 6

den Bond rnckee.

R i ede l . B. 207 .

B l um e n tr i tt , Ver-uch einer E thnogrnphle der

Insel Hä lmnhers , tr itt d ie Hoekerbeststtungwieder mit e iner Einschränkung auf; sie wirdbe i den dortigen Altaren nur jenen Einge borenenzu te i l, die im Kampong (Dori s) selbet starben ;nie ellein bringt man als Hocker in den Seelenhi uschen unter, wi hrend die außerhalb des Kam.

pong s Gectorbenen in geetreckter In g e bertattetwerden Auf den kle inen Inse ln östlich von

Timer, suf Leti, Mon, h kot ist. liegende Hockerbestattung übl ich auf S umbn, zu den kleinenS nndsinse ln gehörig, w i rd der si tzende Hockerin einem runden Loche unterge bracht, das gen de groß genug ist , um ihn aufz unehmenAueh m t den Aruinseln, schon weit im Guten ,

findet Hockerbestnltung statt und som it gewinnen wir den Übergang nach Neu — Guinea,von dessen wei t. verbre ite te r Hookerbeetattnngwe iter unten d ie Rede sein wi rd.Daß be i den msiuyiechen Stämm en ent den

Ph i l i pp i n en S itzhocker in kle inen kistcnnrtigenSi rgen vorkomm en, war schon längere Z eit be

eingehenden: Neehrichten haben wireher erst , se it d ie Ameri kaner Herren d ieserInseln geword en sind. Eigentümlioh ist d ieVorbe rei tung der l loekerbestnttung w ie sie beiden Bontoc-Igorroten auf Lemon hem cht, wo

msn die Le iche zunächst auf einem m it hoher

Lehne versehenen , roh gez irnmertén Stuhl m itn iedrig em S itz snfhebrt. Mit den Händen imSchoß s itz t sie so v ier Tage und Nächte langvor der Tür des S terbehsuees , wobei man ihrd ie Fliegen sbwehrt und d ie We iber einen Klag e

gesang singen , welcher die Strophe enthält:

„Komm n icht zurück , um irgend einen deinerM unde oder Verwandten sbsuberufen (zu

Dann wi rd der Hocker in einen meistvorrätigen , aus einem Baum stamm gefertigtenSarg gelegt, pleoed face up, hend elevstod evenwith the rim und legs heut close st knoeo, bu tonly slightly at the hip . D ieses dss Beg räbnisder Vornehmen , wi hrend men die g eme ineren

Page 323: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

R iohs rd And re e ,

könnte. i n reply to me they said the tying wasto prevent him from Ich kommeauf diesen Brunch zurück.Aue 8 tl dsoetre l ien ist die l loekerbeetuttnng

sehon h uge bekannt. Im Jahre 1 846 schenkteder dortige Gouverneur Sir George Grey demR. Col lege of S urgeone in London e ine aus der

Gegend von Adela ide stammende Hoekermumie,

die oberirdisch im gefl ooherten Zustande su£o

bewahrt werden wer (Fig. Der Anatorn

Dr. F l o w e r hat. sie genen unte rsucht ’) undfolgendes darüber berichte t.:Der Mann vor eo

zm mmengedrüelnt , du!! die Kn ieo hinte r dieSchulte r zu liegen h auen, die Arme waren vor

den Bauch und die Hände so! d ie gegenüberl iegenden Füße gepreßt. Um den Hocker zueemmenzuhalten, wer er fest mit Schnüren um

wickelt. Die (g eräuoherte) Haut erschien ml ich, du der Körper mit. Oker übers t.riohen wer;die Haare waren veroohwun—den. die Eingewe idebe lassen . W u aber sl: due Intem eunteete andiesem eüduuefl ulieehen Hocker beze ichnet werden muß, ist. die Verstopfung des Mondes undder Naeenlöeher mit. Emufedern , due Zubindendee Prüpntiume , das Zunähen der Lippen und

dee Anus. D iese s Verschließen sl ier Körperöfinungen der durch Rauch susgetroekneten undauf Bäum en euegeeetxteu Leichen ist denn epäternoch so Ort. und Ste lle durch die Beobachtungbestä tigt werd en Die Südoustm lier urn Port

‚Lincol n vereenkteu dagegen ihre feet vereehnll rtenHocker i n kle ine Gräber. Stete Ing dann derKopf um W este nde der Gruft, from notion, thatthe depurt.ed soul. all reeide in un ielund uituutede:u twerd W ie in Victoria ist. auch in Süduuetrnlien due feste Z uenmmenhinden der be idenDaumen und der be iden großen Z ehen im Ve re inmit l loelrerherste llung gutW enige r Be lege l iegen uns für Z e n t r a l

u nd Norde ustrs l ien vor; doch ist sicher auchhier Hoch rheetattnng vorhanden. Für Zentral

B roug h 8m y th . O., Bd. 8. l 1 0.

Journ. Anthropol. l ust , Bd . VIII . 8. 898,

B um i l ton . Journ. Anthm pol. In t.. M XXIY ‚

8 . 1 86 .

C h. W i l h e lm i . hlsnners und Onetome of the

Auetrulion Neti vee. M e lbourne 1 862 , B. 4 1 .

8 t i r l i n g. Journ. Anthropol. In t. , Ed . XX I V,1 70 .

euetrn lien bezeugt sie W i l l s h i re ‘) und an derW ide Buy des Cerpm taringolfee beobachtete siePe lm e r, der erwähnt , daß msn dem Hocker,um ihn festzuhalten , einen an be iden Se i ten befeetigtcn Stock unte r den Knieen durchl ohobAus Q ue e n s l a n d e rwähn t L um hol ts, doll

die Le ichen an manchen Orte n si tze nd ode r „mit

gebeq n Knieen' begruben werdenThe body of the

decsnned T esm en isowas

usually placed i n s eitting poeture , the hambeat upwerd Indessen kam dort doch häufigerVerbrennen und du Be isetzen der Leichen insufrechter Stell ung in hoh len Bä um en vor.

Aber such Leichen, die man verbrennen wol lte ,schulirte man m it. Gmmeilen zu rege l rechte nHockern zusammen und setzte sie so suf den

Scheiterhsufen

VII . Inseln der Südsee.

Teils im Anschlueee en die Art und W eise,wie in Auetn lien Hookerbeetuttuug erfolgt., tei leähnl ich und wohl euch im Z uenmm enhuuge mit

dieser Beisetzungsurt im mulsyischen Archipel,zieht sie sich , neben sndereu Bestattung-ou ter) ,durch die Südsee hin. Sowoh l Meloneeier ale

Pupone und Polynesier üben sie.

Vereinze lt istHockerbeetettung schon suf denK srol ineu bekannt Dr. Bor n wohnte suf Yup(Palace l neoln) derAußg rubung einer Le iche bei,die in eitzenderSte llung, in eineMatte gewicke lt‚in e inem m it Steinen umgebenen GrubeUber ganz N eu -Q u i n n ist die Sitte rer

bre itet, zum Te il sehr ähnl ich, wie in Austn lien,du such hier den Rä uchern der Hocke r , duAufstehen sufGerüsteu und ähnliches vorkommt.Im weetlioheu , niederländischen Tei l der Insel,bewogt das Begrnben der Hocker bei den Arfnkern der Lendeohsft Ande i v. Rose n be r g “)Ebenso hande l t es sich um Sitzhocker bei denBewohne rn von Ajumbori die sehr fest in

Journ. Anthropol. Ind ., Bd . XX IV.

'

8. N S.

Ebende. Bd . xm . e. 298.

L u m hol t z . Unte r Meneehenfreeeern , "92.8 . 822 .

J. Bon u iek . Dd ly li fe of the Tem enisne.1 870, B. 92 .

Ge l d e r. Journ. Anthm Inst. , Bd . II I. B.

Ze itschr. Ethnologi e 1 008 , B. 790.

Der Mnh yische Archipel 1 878. 8. 684.

Nieuv Guineo E thnogr. en nstu urhund . andersucht. Am sterd sm 1 862,

Page 324: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

Ethnolog isehe Betrachtungen über Hoeherhestattung.

Matten gewickel t bestattet werden. Die Nu This is done to prevend the ghest of the deadfuresen bei Doreh beg raben in „halbeitzender

Ste ll ung“ und es finden dabe i verschiedene Gobri uche atett , um den Geist des Verstorbenenzu verscheuchen Rings um die Gcclvinhshai

und auf ihre n In se ln wird Hockerbostattung geübt. Von der Inse l Root: bestlltigt es v a nB aal en Auf der Insel Jappen (Jobi) räuchertman die in Hoekerste llung gebrachte n Le ichenund ste ll t sie dann auf ein Ge rüst Sind sie

ganz trocken geworden, so bewahrt man sie inden Häusern Auch De C le rcq seh dasRi nchern der Hocke r bei den Kimalnha In

Deutsch—Neuguinea ist die gleiche Sitte bekannt.Als Dr. H e l l w i g in das F'inisterregebixg e vor

d rang , fand er in den ve rlassenen Hütten desDorfes Kadda je ein bis zwei in N utten ein

gehüll te situ nde l looker aufgeste llt ‘) undB e r n h a rd H age n bestätigt das Vorkommensolcher [l ocker in den l lllesem von S im , Astrolabebai

Von den S alemons inse ln berichte t Verg u e t , der e inem Begräbnisse auf Areesi (SenCristobal) he iwohnte :Quand le defunt n

'est paa

en des principaux personnsges on denne sen

cadavre la posi tion d’un hamma sssis sur uneclinise et qui pese les meins su r ses genoux.in einer Art Ki li g aus Holzstllbon w ird danndie l leekerloiche öfientlich aufgeste l ltVon N e ucaledon ien heißt es: Les morts

sont envelepp6s dans des nattes , les jumhesrepliées sous le corps. Diese Hocker se tzt manauf den BergenIn m any parts of F i j i the legs of the eorpse

are drawn up, the body is doubled toge ther unti lthe knees touch the chin ; the e lbows are drawninto the sides with the hands uplifte d and thewhole body is then secu rely bound in that postnre .

Va n H ass e l t , Ze itschr. E thnologie 1 870.

Bd . \'

ll l ,

Bul l. sec. d ’Anthnopt»log ie l 898, 8. 1 72 .

v. Rose nbe rg , B e istochton naar de Geelvinhrhaa i. B. 58. De rse l h e , Malayischer Archipe l , 8. al l .

De C l e rcq . l lthnogr. l le00hrij vlug von Nad erl.

Nienw 0 ninea l 898,

Nachrichte n aus KaiserW ilhe lmslsnd 1 889, He ft

B . H ag e n , Unter den Papua 1 890. 8. 200.

Re vue d ‘

£ thnogruphle , Bd . IV, 8. 2 10 , Fig. 02.

Monce lon , Bu ll . see. d’Anthropol. nase.

G l s um on t , Revue d '

l lthnog raphie, Bd . \‘

l l , l 28 .

man from walking by night and doing injuryto the

Unte r d en rcn chiedenen Bestnttungswcisen

der Mnori N e u se e l a n d s kommt auch eine vor,

bei welcher der Leichnam in si tzende: Ste ll ungauf einem Reste aufgebahrt wurde , durch dendie W eichte i le bei der Z m eu ung abholenAber man begrub auch die Hecker, denen derKopf zwischen die Knie geklemm t war, in ei nem

Auf Fnkaofu (Bowditch Island) , U n i ong r u p p e , nördlich von Samoa , fand Hockerbestattung stattSehr genau sind wir überdie Hoekerbeetsttung

auf T a h i t i un terrichte t , die bis zum erstenDri ttel des 1 9. Jahrhunderts dort herrschte unddamals der Christianisiernng wich. E l l i s er

zähl t, daß die l l il uptlinge und Vornehmen gle ichnach d em Tode nach einem bm nderen Ver.

fahren mum ifiziert und dann sitzend aufbewahrtwerden , bis sie eerlielen. Der Schäde l wurdedann behalte n , die anderen Knochen begrubman. Alle übrigen Stände aber bestatte te man

als rege lrechte Hocker. The body was not le idout straight er horizontal, but placed in a sittingposten , with the lm ees elevated, the face presseddown between the lmece, the hands fnete nedunder the legs and the whole body tied wi thcard or cine t wound repcatetlly round. I t wasthen cove red over and deposite d net very deepin '

the earth . Die sehr kennw iehnende Anrede,die be i dem Begräbnis gehalten wurde und uns

erwünschte Aufklärung über d ie l lm herbectuttung gibt, te ile ich weiter unten m it.

Hierm it schließe ich d ie Übe rsicht über d ieVerbre itung der l lockerbestattung . Die Be i

spie le hönnen noch le icht verm ehrt werden, aberd ie m itgete il te n genügen sehon völlig , um uns

Lorlm e r P l ane n Journ. Anthropol. Bd . x,

T re g e s r, Journ. Anthropol. Inst. . Bd . X IX,S . 105.

T ay lor, Te Ihn a Mau i er New Zealand 1 855,

S . 98.

L is te r , Journ. Anthropol . Inst., Bd . 8 . 54.

Polynesian Researches. lo ndon 1 820 , Bd . l ,

8 . 5 l 8 — 522.

Page 325: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

296

Aufklärung übe r die Verbre itung und d ie Unsachen dieser B eerdigungsform su verschafien.

VI II. DieVerschledensrtlgkelt der B echer.

Msn hat bisher bei den prähistorisehen

l iookem nur „sitzende“ und „l iegende

“ unterschieden, nach den beiden anffsüendsten Formen.Aber auch abgesehen hiervon kommen nochsehr wesentliche Verschiedenheite n vor, sowohlbei den prähietorischen als bei jenen der Natu rvölker. Es zeigt sich auch eine nebene inandergehende Verm ischung be ider Form en , so daßin dem gle ichen Gräberfelde liege nde und

sitsende Hocker vorkommen, j a selbst gestreckteSkelette ihnen be igem ischt sind. Das ist s. B.

der Fall bei den steinseitlichen Begräbnissenvon Jordnnsm libl i n Schlesien, bei jenen in derGege nd von Fulda oder je nen von Hanoi Tepehin der trojanischen Ebene Daß vielfach beiden Nsturvölkern nebeneinander Bestattungliegender und sitzender Hocker und gestreckte rLe ichen vorkomm t, dafür bieten d ie oben mitgete il ten Tatsachen genügende Belege. KlassischeBe ispiele für das Nebene inander ze igen uns. d ie

amerikan ischenMounds m it liegenden und sitzen.

den l lockern und gestreckten Le ichen. Dem

d ie Hocker e inze ln oder i n geord nete n [ lockergesel l schaften und Doppelbocker wie be i uns inder Ste inze it. Bei den Msntrss der melnyi

schen Halb in se l findet sich vö l lig regellos liegende, hoekende und se lbst ste hende Bestattungnebene inanderAuch auf die O r i e n t ie r u n g d e r Hoc ke r

l e i ch e n nach den Il immelsrichtungen ist nichtv ie l zu geben, fal ls man daraus Rege ln able ite nwill

„denn hier he rrscht te ilwe ise völlige Rege l

losigkeit , wie bei den m it dem Gesicht nachallen l l immelsrichtungsu orientierte n Hockerskelette n von Die von W osinskybesch riebenen Hocke r von Lengyel in Ungarnlagen in dem e inen Gräberfelde stets an! der

8 e ge r. Arch. Anthropologie , Bd . XXXI I I ,Tafe l V I . — V e n d e r s e . Veröflentliehungen d. PuldaerGeschichl svureins 190 7. 8 . Skin s I l l . C u l ve rt in8 eh l lem an ns B ios, 8. 785 , 1 89.

Vgl. tm s oben 8. 985 über d ie Psridny Houndsgesagt ist.

Bks a t and B l agde n . Pngan Raees of the Mais,Pen insula. Bd . l l , 8 . no.

K eh l , Korrespondenzhlstt d. dot en anthrwpol . Ges. 1 90 1. 8. 94 .

R i chard Andres ,

li nken , in dem ande ren auf der rechten Se ite ,und zwar d ie erste re n m it dem Gesicht nachOsten, d ie letzteren m it dem Gesicht nach Süden.Und so int es, nach den oben m i tgete i lten Bolegen , auch bei den Naturvölkern , wo ei negroße Ven ohiedenartigkeit und oft wi ll kürl icheRege l losig keit herrscht. Der sitzende Hockerbei den Thompson-River Indianern wendet dasGesicht nach Osten , der l iegende nach Süden.Die l iegenden Hocker der Lillooe t -Indisnerschauen nach W esten, die l inkssei tig l iegendenHocker der Safi noch Norden ; ganz unregel

m äßig, bald an! der rechte n, bald auf. der l inkenSe ite , l iegen die Skeletw der Mounds vonMassachusetts; d ie s on i im afr ikan ischenJubalnnde wenden das Haupt ihrer Hocker nachNorden ; ebenso die Lingayat in Ind ien ; derSitzhooker der Andamanen schaut nach Osten.Abe r nur se l ten werden wir aufge klärt, weshalbin bestimmten Fällen e ine Regel wal tet. W ennder S ödnustralier den Kopf d es Hecken an dasW estende der Gruft legt, so gesch ieht es, we ilthe depu ted souls all reside i n an island situstedeu twsrd Bei den Ssmojeden werden ganzaußerordentl iche Verachnürungen der Leichenvorgenommen , um die W iederkehr des Totenzu verhindern und hier erfahren wir auch e inenGrund über die ganz bestimm te Orientieru ngder Le ichen. It is interesting to note that ingrave or tomb the body l ies on its side faci ngthe west or north west (the region of darkness),for the Snmoj eds fear that the l ight of the sunm ight possin awaken the deadIst schon Lage und Orientierung der Hocker

eine außerordentl ich ven chiedene, so ist gle ichesauch bei der Fo rm u n g d e r Le ich e n se lbstder Fal l , d ie ke ineswegs nach dem gleichenSchema erfolgt. Das lehrt ein Blick auf die

dieser Abhandlung beigegebenen Abbildungen,da gibt es Ilnlbhocker, l iege nd , bei denen nurdie Be ine mehr oder m inder hoch gezogen

sind ; solche , be i denen d ie Knie bis fast aufden Rücken gebogen wurden ; die Arme sindhinsufgezvrll ngt oder nach unte n gedrückt,öfte r ist der Kopf so hersbgenogen , daß er

W i l he lm i . hi snnsrs and Oestums of the Anstullsn Natives 1 88 1 , 8 . Cl .

J ackson , Jonm . Anthropol. Inst.. Bd . “ IV,

8 . 400.

Page 327: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

298 R iebe rd And rea,

Kaisers aufrecht nut dem Throne si tzend gefunden. wie diesen Fredreu von Re t h e l imAnchener Rnthnuee und von W . Ka u l bach im

gn mnniechen Museum zu Nürnberg darste llenund dedureh den Fortbestand der Sage be

günstigen. Erhnlten hat eich nach im Sulzhurgiwhen die Sage , Fürst Erz bischof W olfdietrich sei um 1 8. Janunr 1617 im vollen Orneteauf e inem Throneeeeel bestatte t werden, und soei tze er, Baupläne und e inen S tiftungehrief inden Händen hnltend , noch unverwect

Sph ere Eröfinnngen dee Gruben im 1 8. und

19. Jahrh. heben ergeben , daß W olfdietrichumprünglinh nicht in e inem Sorge hegrnben

wurde. Ob aber w irklich eltnend , wie die

Sega wil l , l ieß eich nun den vermoderten und

anenmmengefundenen Leichenreeten nicht er«

gründen.

IX. Beumerepnrnls Ursache der Hocker.

Unter den Erkllimngevereuchen der Hockerheetnttung , d ie sich h at durchweg en d ie Be

trachtung prli hintoriocher Hocker knüpfen, epieltedie Fnulheit‚ ein große. Grab zu bere iten , du,wo man m it. einem kle ineren ankommen kann,

e ine Rolle. Diese Erklärung ist. nicht immervon der Hand zu weinen und ist bereite im

1 8. Jahrhundert von Crnnz (oben 8. 284) mitRücksicht nut die Hocker der Grönllinder eue

gel prochen werden. Schon B rocu ') hat. nich

in diesem Sinne bei Besprechung der pri hietorineben Hocker geäußert I l est fort probable,que le het de cette mm oenvre eet de dim in uerln longear de In (case et per coneeqnent d

'nhreger

In tnehe du fossoyeu r. Auch Ru dol f Vi rch o wwar genen den Rnummnngel ale Um ehe der

Hockerbeetnttung mit. i n Be tu cht zu ziehen,wobe i er nach neben ouf den Gebrauch der

großen Tongefäße hinwe ist. die der Le iche ei nesErwachsenen nur geringen Raum bie te nIn der Tat finden w ir bei den Hocker

beßtattungen sowohl in prähietoriecher Ze it wiebei den Nntnrvölkem einige Bee lä tigung füreolche Erklärung ; nie trifit i n ein ze lnen Fällen

Freyenn tf. 8e lzburger\’olh eug en 1 880, 8 . 43 1 .

H ü h ne r. Benehrei hung der Bu de Bnlzhurg 1 792. Bd . I ,B. 859.

Bull. eco. d 'Anthropol. 1888, p. 500.

Yerhnndl. (1 . Ber liner Anthropol . Gen. 1 890, lot .

zu , tritt eher gegenüber wiohtigeren Beweg

grllndcn als nebeuelichlich zurück ; auch ist.nicht nachgewi esen , ob Faulhei t und Raumerepnruie nllein bei der Hockerherstellung maß

gebend waren , oder ob vielmehr gle ichze itignoch v iel wichtigere Moti ve dabe i in Fragekommen.Aue Fsulheit wird das Grab nicht lang ge nug

g egn hen für die gestreckte Leiche der Bogad j imin Deutsch d i eug uinee. „

W enn der Tote , wieme istens , länger ist s ls das Grab , so stum pftman deeeen Be ine rßcksichtsloe hinein Von

den Port u ncoln-Eingeborenen Australiens wirdberichte t , daß sie den Le ichnam i n das Gmbsenkten, with the lege beat upwards, us the holewas to short to rece ive i t i n im proper penition Da l to n wies bei den Ahorn sm Dibongim Brnhmaputrntale dsrsuf hin , daß dort dern ahe felsige Boden, i n welchem man nur sehrschwe r Löcher und Gräbe r herste llen könne,d ie E ingeboreneu zwinge , ihre Le ichen sie

Hocker nusammeuzudrücken, dam i t sie i n e inemmöglichst kurze n Grube Unterkunft finden

G u sts v F r i t sch , d ie Hockerheetettung der

Hottentotten erwähnend n imm t euch den geringen Rnurn des Gruber sls Umecho der Hockeren. „Mit Rücksicht en! die notorieche Fsulheit

der Eingeborenen ist wohl diese Erwägung desEntsche idende denn des zu grabende Lochzur Aufnehme des Körpers bre nnht unter diesenVerhältn issen nur klein zu se in.“ Dem eteht

aber entgegen , wa Th eo p h i l u s H ah n , derunter den Hcttentotte u sufgewschseu ist , überd ie sorgfältige Herste llung und Ausnehmückungihre r Gräber sagt: „Die Art und W eine der

Beerdigung ist um so höher snzuechlagen , el.

men dabe i ew i gen m uß, welche Mühe es m echt,bei den unvollkommenen \Verku ugen ein Grub,und w er ein solches, nueeuwerfcnNoch ein Zeugnis , daß Funlheit bei der

Herste l lung des Graben und Rnummengcl dieUrsache der Hocker se in soll , treßen wir bei

den Besisi, einem he idniecheu Stamme der ma

B . li e gen . Unter den Papua IS” . 8 . 280.

C h. W i l h e lm i , Menners end Custom of the

Anstrnlinn Nnti ves. M e lbourne 1 802.D e l ton ‚ E thnogrephy of Bengn l. Journ. An

thmpnl . Inst., Ed . XI ‚

E lcgebßmh e Büdnfri ltes u m ,

Globus, na. xn ,

Page 328: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

Ethnologische Betrschtnngen über Hockerbeststtung.

lsiisohen Halbinsel. Die Hookerstellnng wu

explnined by the Besisi ns being only edeptod

for the st ring of lsbour and there seems norennen why th is should beSom i t sche int in der Tst Grund vorhanden,

deli hier und ds Faulhei t und RnumerspnrnisHockerheststtuug führte n, wenn such, e iner

endete n Deutung gegenüber , diese Ursachennur sie Ausnahme betrschtet we rden können.Gewiß ober führte Rsummnngel zur He rste ll ungder Hslhhccker, der l iegenden Le ichen , beidenen nur die Be ine angezogen und dadurchderen Länge wesentl ich verm indert w ird. Dersus

ergibt sich den n, dsl! der Sarg such vie l kle inerhe rgeste ll t zu werden bra chtSolche Hslbhocker tre£ en wir schon in myke

nischer Ze it , wie die Ausgrnbungen von Xen

thou l i d e s bei Arten nuf Kre tn im Jahre 1 908beweisen (Fig. Dort fand msn d ie Skelettein Tonsärgen mit zuesmmeugcfnlteten Beinen,sonst wegerecht susgostruckt, offenbar, we il derToun rg für die gen ansgestreckte Leiche zukurz war und hierz u ergibt eich eine Psrnlleleuns der Gegenwart bei nordweeü meriknnischenSti mmen , die i n kle inen Surghiiuschen ih reToten , oft nis vol lständige Hocker , oft abereuch nis Hnlhhocker with the knee s drnwn closeto the body unte rbringen, wie das e inheim i scheModel l e ines Schumsnengrnbes (Fig. 1 5) der

Haids von den Königi n Chsrlotte-Inseln klarAueh die steinzcitlichen Hocker von

Flom born bei W orms waren slle in so engenGräben nntergebrncht , daß sie kaum durinP lnts fi nden

X. S itzer, Schil ler.

Hocke rste l lu ng im Le b e n U rsach e d e rHocke rb e stn t t nng ?

l lockerste llung ist bei sehr vielen Völkernd ie gewöhn lichste und bequem ste Ruhes%llung ,wenn sie such sehr verschiede n nungei iihrt wird.Man trifit sie in Ame rika, Afrilut, Asien, Austin .

l ien, wobe i seltener noch sndere Ruheste llnugen

S he e t und B ingdan . Pugnn Runen of the l i d-yPeninsuln 1906 , 8. we.

L‘Anth ropolngie um . Fig . 2.

8wnn ton . The B e ide (The Jesup North PscillcE xpedition. vol . V. part New York 1905, 8 . IS C.

Kö ln Korrespondenzbls tt d. Deutoch. Anthropol.Gec. 1 000 , 8. es.

vorkommen Von den Völkern im ostnsintio

schen Archipe l schreibt „Diese Leute,die von Jugend nu! nie e inen Stuhl oder Tischbenutzen , weder enge Kle ider noch Schuhetragen , wissen sus ihren untere n Gliedmaßenv ie l mehr Nutzen zu ziehen als wir be

sonders verste hen sie sich durch die große Gelenkigkeit ihrer Beine eine Ausm hl bequemerSte llungen su sohsfl eu und die Lust des Ober»

körpers so geschickt zu bslouzieren , dnß sie

nicht erm llden können. Se lbst wenn msn ihnene inen Stu hl anbiete t, zi ehen sie die Be ine in d ieHöhe und richte n sich nuf dem Sitze ein , nis

ob sie um Boden “ßen.

" R u d o l f V i rch o what gleichfnlls diese verschiedene Art des Sitzensohne Stühle hervorgehoben , nis er

,vom uns te

m ischen S tundpunkte sus , die Knie jspcnischerHocker untersuchteDas e igen tliche Hecken ksnn in zweierle i

Art ausgeführt werden, einmal, wenn das Gesl ßsei dem Boden liegt und die Füße vor ihmsich befinden , wobei die Knie gebeugt sind ;dann des etwa schwierigen Hecken, wobei dasGesäß auf der Ferne ruht, welchen nichtsd estc»

wen iger von Papua , Muls ion ‚ Vorderindiern

und snderen bevorz ugt W iederhol t heheich angeführt gefunden, M dieHoekerbestnttungn un dnrsus nbsuleiton se i , dsl! man dem Ver

storbenen die Ruhestelluug im Grabe gegebenhabe , d ie er im Leben ei ngenommen hatte.

Men geci t sun het lijk de houding , die de

nfgeetorvene bij zijn leven plncht nun to nemonsugt der vortrelfl iehe hol länd ische Ethnolog G. A.

Ich will diese Deutung keineswegsals u nmöglich surlickweisen, bemerke aber, deli

ich nirge nds einen unm itte lbureu Beweis dsfürgefunden habe, ke ine Äuße rung der Nnturvölker:wir beststten als Hocker, weil der Verstorbenein d iese r Ste ll ung im Leben nusruhte .

Z . B . Joos t , Die e inbe inige B uhesß llung der

Naturvtilker (G lobus. Bd .LXX.I, 8 . IM ). d ie bei Ammliern und Neuen su linden ist.

Js gor , Bingnpore— hh lnccn — I nvu l 866 ,

mi t lehrre ieher Abbildung.

Verhend l. (1 . BerlinerAnthropul . Geo. 1 900, B.

B . fl oge n , Boehender Pnpnn.

Vgl. euch 8 . B e rm n nn , Die Kulinrbedcutuug

du Stehen . Sitzens und Liegens. H ittei l. d . W ienerAnthropol . Ges. 1 8 89, Bd . I I I , 8 . 90 .

Jets over de Pnpmwnn. Bi ldr. tot de Tu i

Lund en \'olkenkunde vun Nederl. l ndi6. 'olgm ks.

Ed . il i. des Sondernbdrnckn

Page 329: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

R i chard A n d rea ,

W i l k e n nicht für se ine Ansicht einen Bewe isbon n , den ich hier nicht übergeben darf , undder , wen igstens für die Pepus und d ie Völkerdes ostasiatieeben Archi pe ls , Bescbtung ver

dient. Hie r komm en in we ite r Verbre itung diesus Holz geschnitzten Kon ten vor, Abbildungender Verstorbenen m it emporgezogenen Knienm it dem Gesäß auf dem Boden, we lche bei denÜberlebenden in hoher Achtung stehen. Inihnen , die m it. dem B egn benen nach in se inerBestnttungeart korrespondie ren , beugt dessenunsichtbare See le , sie wird , nach dessen Todeund Begräbnis, dutch Lllrm und Tromnxelschlügeversnlußt , sich im Korwsr niederzulnasen , undum dieses recht sicher zu mncben l setzt manzuweilen dem Korwsr den wieder susgegn benenechten Schäde l den Verstorbenen auf. Bei W iehtigen Gelegenhe ite n , bei Krankhe ite n und Gefnhren dienen diese Korwm den Papua alsOn ke l ‘) (Fig.Ganz ähnliche sun Holz geschnitzte Hocker

bildnisse, die Ve rstorbenen dar-stehend, kommenim Am bipel suf Bube r vor, wo sie Mate muli

heißen, und auf Leti, dort J'

éne genannt. Auchin diesen nehmen d ie Seelen der Verstorbenenze itweiligen Aufenthalt. Auf Leti wenigste nsist Hockerbeetattung übl ich, was von lieber nichtbestä tigt int ’) (Fig.

D ie Hocke r als S eb lä fe r.

Pour l’imnginntion de la plupnrt des hommesprim itifs ls wort est un long somme i l. Danscette suposition rien de plus natu rel que de donuersu c:tdnvre l

attitude du repos que l’on u l

’babi

tude de prendre an coin du fen, le wir, apriraune journée de ebenso ou de guerre . So erklätt

Le tou r n ea u ') die „liegenden“ Hocker, d ie in

der Tat e inem Sch lafenden gle iehen , mit emporgezogenen Knien und e ine Hand unte r d emHnupte ; so kommen sie in prähistoriscben

Gräben und such bei Naturvö lkeru vor , aber

W i lke n . vs n fl e n g l t . Z eitucbr.

Ethnol og ie 1878 . A . B . M e y e r. a resb er.

d . Vere ins Erdkunde zu Dresden . lid . X I I . 8. 26 ;

v. Rose nbe rg . hl nlnyiscber Archi pe l. De C l e rcqu. 8 e bm e l tz . B tbnogrnpb isch Beschrij ving n mNederl

,

Nieum ( lnina 1893 . B. 185. Tnfel 3 6 .

R i e d e l , Sinik-en km bnnrige Russen , S. 862.

3 94. 3 4 II . 3 7.

La soei»logie d‘

npriß l’

ethnogrnphie, S . 201 .

keineswegs häufig ; vor den anderen Hockerformen , nsmentlich den si tzenden , treten sie

wesentlich zurück. Daß v iele Nstnrvölker indieser Inge zu schlafen pflegen , ist sicherund wer e inmal unsere während der Mi ttags

achte t, wird sie häufig in d ieser Lege m it suf

gezogenen Knien und die eine [ l and unte r demGesichte finden. So also sind s B. die „

liegendenHocker“ der Ste inze it auch ge lagert., es ist diesein sprscblich widersinniger Ausdruck, den, wennich n icht irre , zuerst W osinsky gelegentlichder Hocker von Lengyel gebraucht hat , denich aber , we i l er e inmal in der Literatu r zurGeltung gelangte, be ibehalte n habe.Die Ansicht von Le tou rnes u , d ie ich su

d ie Spitze ste l l te, ist übrigens such bei anderenGelehrte n vertreten. K öhl n imm t von den

ste inzeitlichen Hockern von Flomborn an, „daß

msn sie dem ewigen Schlnfe in derse lben Haltung habe llberliefern wollen , wie sie bei Leb

zei ten su scldnfen gewohnt waren und auchR. F o r re r hat so seine ste inse itlieben &gypt

i

schen Hocker gedeutet: „Mm wird den Ge

danken , daß auch unsere Hocker Sohlsfendedars te llen sollen, um so weniger verworfen können,sie die eu ropäischen wie ägyptischen Totenbebgaben auf den Glauben schließen lassen , derTote schlafe und we rde wieder erwachen.“

Ich verwe rfe diese Ansicht keineswegs gm s,

be tone aber wiede rholt , daß die echte obengekennze ichnete Schä ferstellung unte r sll den

verschiedenen Hockerstellungen eine vergleich»weise seltene ist. Und unte r den Zeugn issen derNatu rvölker ist m ir n ur eines dafür beweiskräftiges ad gestoßen. W enn ein W sdsehagga

in Deutsch-Ostafrika als Hocker beststtet wi rd,tri tt dessen älte ster Sohn su das Grab undspricht:

„Geh und sch lafe auf d er schönen

rechten

X] . Der Hocker als Embryo.

Es ist dieses die am wenigsten zu treffende,wenn auch recht sinn ig und snm utend erseheiv

Abbi ldung e ines acblsfenden E ingebarenen der

And-msn-en be i Man. Journ. Anthropol . Inst. , Bd .Xl l ,Tafe l 0 bei

Korrespond enzblntt d. deutsch . Ges. Anthrapologi e 1 90 1 , Anm erkung.

G u tm an n , G lobus, Bd . LXXXIX, 8. 1 97.

Page 331: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

B i ehe rd A n d ree .

Glenkon in unverlcennbnrer Hockemte llung ohne

Spur von Fesselung im Grube dargeste ll tW as will e in solchen Bild beu gen gegenüberden Tausenden von wirklichen Hecken , die mnn

gefeeeelt beobachte t het, und daßdie e in tretendeLeichenstarre geradezu d ie Umschn llrung ven

lengio, dam it der Körpe r iiberhaupt in Hocker»

ste l lung gebracht werden konnte .

NBchterner urte ileudeE thncgraphen und Pri

historilcer haben jedoch ganz andere geurteiltund die Embryodeutuug in den Re ich der Phentnnie verwieeen. Schon G u s t av Fr i t sch ') weistjene „

sinnige Erwägung nu! den Schoß der

Mutte r Erde“. die er bei Kol be n fund, zurück ;

Ru d o l f V i rc how , von dem A. D i e te r i chglaubt, dell er Anhänger der sinn igen Emb ryodeutung sei , verwerf die gle iche De utung

der Schwe izer PrähistorikerJ. B e i e r-l i nicht in ihr nichts e1s e inen „schönenGedenken“ K üh l engt, die Ansicht von derembryonnlen Lege der B echer „bu nche wohlkaum ernetlich widerlegt zu werdenDie W einheit vom S tudierüsche, welche hin

eueziehende Fen cher von unbestre itbarem Verdienste m it sich nehmen , hat eher trübend euf

e inze lne gewirkt , wiewohl such sie ehrlich zugestehen, du!!die von ihnen beobachte ten, Hockerbeetettung übenden Völker von einer Embryodeutung n ichte win en. So konnte M e n auf ne inBefragen von den Bewohnern der Andnmnnennichts über die Um ahe ihrer Hockerbentnttungerfahren. Aber er hatte Fench e l geleeeu und

g lsubte daher en die Embryogeschlchte Auchder beste Kenner der Barongn Südafrikes, derMi esionnr J u nod , war so ein Gläubiger , fügtabe r seiner vorgefnßten Mein ung hinzu : Toutefoi s , j e ne n urnie gan atir que , de nos joun ,

les Ban-Rouge conunieeent ln posi tion de l’eufnutdans in se in de en

A l brech t D i e te r ich , Mutter E rd e. Bin Ver

euch über Volb re lig ion wos, 8. 2e.

Die Bingchorenen Büdnfrikes 1 872, 8 . 3 85.

Verhnncll . d. Berl iner Anthropol. Gu elleeh. 1 800,

G lobus. Bd. LXX , 8. 249 und Urgeech lchie derSchweiz, 8. 156.

Kom pondenzhlntt d. deniech. nnthrop<>l. Oee.

man ,

Journ. of the Anthropol. lm t. ‚ Bd . XII . 8. l“ .

Bull . de le one. Neuehntelohe de 0 60 gr.‚ Bd . X.“598.

Bei den hunderten von Beispielen der Hocke rbestnttnng bei den heutigen Naturvölkern , diein dieser Abhandlung vererbeitet wurden , ei ndm ir wohl die verechiedensten Augebeu über denZweck dieser Beerd ig ungsweise vorgekommen,aber nicht ein e in ziges Mal ist d ie phentnsiere iche Erklärung von der Embryoform in derMutter Erde erwähnt werden. W oh l hat. dieim Brnhmunism un und Buddhism us am me iste nentwickel te Vorete llung von der Seelenwende

rung euch bei den Neturvölkeru eine we iteVerbre i tung ; die körperloeen Ge ister der Tote nkönnen i n enderen irdischen Geschepfen ihrenEinzug he i ten oder in Kindern wiede r gebore nwerden , wie z. B. die Yoruhe in e inem Neu

geborenen bestimm te Vorfahren erkennen wollen,aber eben so oft kann es ein T ier sein, in demdie See le des Verstorbenen erschei nt., se lbst e ineSchlenge , wie bei den Zulu eher davon istn irgends die Rede, daß ein Embryohocker re ineW iedergeburt fe iere.Und auf die Kenntn is des Embryo kommt

es doch be i dieser Frage m atch“ eu. W u

wissen die Menschen der Ste inzeit , wes wissendie heu tig en Neturvölker von der b ge und

Beschaffenhei t dee Embryo? Men ste lle sicheinen Steinwitenmenschen vor, der ein sehwengeres W e ib be trachtet und der Ursache °ihre rLeibeefiille eu! den Grund gehen will. Er machtden Kaiserschnitt und ruß erstaunt sus: ‚Abe lso liegt der zukünftige Mensch im Mutte rschoße!

Dee wi ll ich m ir merken, und wenn einer sti rbt,bestatte n wir ihn in dieser Form in den Schoß

der Mutte r Erde , damit er bei se iner W ieder»

geburt sich gle ich in der richtigen Le ge befindetund in einem nnderen Neugeborenen wieder nuterste hen kann.“ Und so, wie der Mensch derSte inze it, m üßten dan n such die heutigen R etur

völker denken. Die uber kommen nicht euf

der lei künstliche Gedenken, eondern heben gemende re, e infac here und natürlichen Gründe fürdie Herste l lung ihrer Hocker.

Ohne irgend e ine kritieche Sichtung but

men el le die verschiedenen zun mrnengeballteu

Leichen , die den geme in samen Nsmen Hockertrage n , auf die Embryoetellung zu rückgeführtUnd doch ist diese keineswegs die häufigsteForm der Hocker, die, wie wir ge sehen haben,sehr verschiedennrt.ig ersche inen. Und woll te

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msn schon nach der Embryodeutung richtigbestatte n , warum was n icht vorkomm tm it dem Kopi e nsch unten , wie der F0tus imMutte rle ibe liegt ? Aber derle i wird , e inersinnigen Auslegung zu Liebe, nicht beachte t.Und noch eine. Die Embryodenter lehren,

daß der Hocker u n ge s tö r t in se inem Grube derW iedergeburt hsrre. Aber m it dieser Hocker»

ruhe ist es bei sehr vie len Nsturvölkm schlechtbes te l lt. Im Gegente il, sie re ißen den derW iedengeburt entgegcnreifenden Hocker oft recht rohaus dem Mutterschoße der Erde , graben ihnwiede r sus , zorstoßen te il we ise die Knochen,versetzen sie so einen sudeten Ort , so daß sie

bei der fraglichen W iedergeburt erst wied e r eusnmmengesuoht werden müssen , bewshren denSchädel sliein su! und derlei längst gut beksnnteBuhestörungen m ehrAuch steht m it der Ruhe des im Mutte r

schoßo der lü°de snsreifenden Hecken srg im

W iderspruehe das pietä tlose Verfahren, dußmsnder Leiche die Knochen bricht, wenn, me iste nsim Falle eingetrete ner Leicbenstsrre, der Körpe r

Um nur ein psur Belege zu geben :Der Rockernu! den Andsmsnen wi rd dre i Mounte nsch der Beerdigung snsgegrsben ; die Knochen reinigt man, kle inerewerd en zu fl slshdndsrn benutzt, der Schäde l sufbewshrt(M s n im Journ. Anthroa Inst. . Bd. X I I , 8 .

In Neusee land gruh msn erst auch e inem Jshrs sus

und Mwnhrts B oekerknochen und EchM el weiter nut

(T sy lor , Te i ks s Men! or New Z enlsud. Londonuses , 8. B7) . Nsmsntlieh dns Entfernen des Schl delsist eine sehr beliebte Buhestb rung . ‚ Jetzt wol len wirden Vste r hsrsusnehmsn

'

(sus dem G rube), ssgen dielieben Kinder sul den 8s lomonen, wenn der Alte lsngegenug unter der Erde verwu ts ; der Schädel wird dsnnsuM shrt (Cod ri n g ton . Melsnesisns ‚ s

mi t wi r uns uber n icht su sehr m it unserer Unschuldin dieser Bez iehung briisten, verweise ich dsrsuf .

'

dc!

nsch einem bestimm ten Turnus in Oberhsyern und denAlpenßnd ern noch heute oft genug die Leichen sus

zegruben , d ie Schl del schön geputzt, mit. Kri nnen brms lt, m it dem Nsmen i hres Tri gers und dessen Todestog versehen und in kle inen Kisten in den t sllen

der Dorfl irehen sufgu tellt werden. Die snderen

Knochen vergri bt m sn wieder. Ds !ehlt such d ie

Ruhe im Schoß. der Mutte r Erde. Die sorgfä ltige Aulbswshrnng einze lner Teil e des wieder susgegrsbenenB ecken , nsmentl ieh des 8chl dels , in welchem d er

Ge ist des Tote n wohnt , die Herstel lung von Z iers ten

sus dessen Knochen , wie sul den Andsmsnen , ste htscheinbsr im W iderspruche dsmi t, dsß msn el les. wssmit dem gefessea Hocker im Z un mm enhsnge steht.doch unsehl d lich zu machen nacht. Aber. indem msn

e ins Rel i quie von ihm nufbswshrt, zeigt men. ds l msn

such Li ebe für ihn hegt . ein Andenken von ihm be.

sitzen wi l l und so versöhnend su! ihn einwirkt.

sich nicht mehr in die gewünschte Hooken telluugbringen läßt. Bei den Herero iu Deutsohß ildwestsfriks wi rd nsch Beendigung der Tu nerseremonien der Leiche dssRückgrst gebrochenW enn bei den Bstongnleichen die Glieder schonsteif geworden und so Hockerpsokung verhin»

dem , so bricht msn Ebenso bei denDsmsrn und so mschte msn es mit den

Hockern suf den Aleute nEndlich : nicht einmsl die Mutter E rde wird

rege lmäßig silen Hockern zutei l ; sowenig Rücksicht n imm t msn auf die Embryodeuter , daßmsn d ie Hocker buchstl blioh zuwei len su die

Luft se tzt, sie in Bl umen snfhl ngt , in kleinenKiste n suf Ge rüste n snfstellt oder gur sie su!

hohe Säulen ste llt, wie es su! Borneo geschieht.W o bleibt ds der Mutternchoß?

Xl l . Hocherfesselung,um die Rückkehr des Toten zu verhindern.

Schon d ie re ichen Beignbeu , die wir festülx:n ll in den l lockergrilbern , se i es in prßhistorischer Zei t oder bei den heutigen Naturvölkern finden , deuten auf den Glauben sul

e ine Fortdauer nach dem Tode und su! e ineAufe rste hung hin. Eben so verbrei te t ist derGlaube,

-

daß der Tote, wenn er aus dem Grabezurückkehrt , weinen Tod räohend , die Übe rlebenden schädigen , tö ten oder ins Grab nach.

ziehen könne. Es hem cht dsrllber vö l lige Kluhei t , und se lbst in Europa ist dieser bei denNaturvölkern nllgerneiue Glaube noch heute wei tverbre ite t Ub0n 11 spukt der „

Heimgfinger“,

üben “haben wir d ie zurüokgelmhrtenGespenster,überal l Mitte l, um sie wieder zu verjagen oderim Gn he unschädlich zu machen. Im Falledes Vampyrlsmus ste igert rich solcher Glsubensogar bin zu Leicheneohllndnngen, die i n polni°

schen und eüdslnwischen Ländern sich heute

noch e re ignen, früher auch bei uns n icht se ltenvorh mcn

F r i tsch . E ina tm en. Südafrika , 8 . 286 ;

Sch i n z. Deuteeh-Büdweetnh ikn, 8. IN .

J anod . Bull . nee. Nenchstd olse de Göogr..

Bd.X‚

C. J. A n d e rsson . Lehe Ngu'uni,

D I ". Sm ithsonlsn Contrlbuü 0nn to Know ledge ,W a hi ngton 1 878.

A nd re e . Ethnogr.Pnrnl le len 1 878. S. 00 ; M e nnh e rd t , Di e pn ktischen Folgen des Aberg lnnbens 1 878 ,8. 1 1 . Ich wil l nur einen Ful l hier nnfühmn. der se

Page 333: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

Riehs rd An d res.

W ieviel mehr eher müssen eolehe Vorstell ungen von der Rückkehr der Tote n beiNsturvölkern Plsts greifen , we lche Luft , Erdeund W as se r mit Ge istern erfüllen, die sich vor

den rhchenden und schädigenden he imgekehrte nTote n schützen wollen und zu diesem Zweckeen! d ie verschiedenartigeten Mitte l verfallen.Es wird uns dieses sofort klsr, wenn w ir lesen,v a iodiewrßu iehung J o h.Re i n h o l d Fo r s te rvon den Polynesien sagt: Die im Menschenwohnenden '

l‘ ibi , welche sehen , hören , riechen,

fühlen können , schweben nsch dem Tode um

se inen Le ichnam nmher. „Denn die lnenlaner

glnuben , daß sie zur Nschteeit in ihre Hütte nkriechen und dem Sehlnfenden das Herz und

die Eingewe ide aus d em Le ibe fressen, folgl ichsie

Die W iederkehr der Tote n muß al so ver

hindert werden und dazu wendet msn ver.

schiedene Mitte l an , wohin such des Festo

etampfen der Erde, des Beschweren m it Ste inengehört , so daß es in diesem Falle he ißt: Bittibi tem grav is i Ein Te il der Le ichenzeremonien und der so weit verbre iteten Totenklngen,die nicht bloß der Trauer Ausdruck geben, hängtdam i t zusammen, den Tote n von der Rückkehrsbznhs lten nm el Quälgeist zu erscheinen.Msn will ihn ve rsöhnt dahin gehen laeeen, seinerSee le ze igen, daß man sie liebt, daher das Klagen,die m erkwürd igen Tu nervenstilmmelungen, wie

Haarebechneiden und Be ibri ngung blutiger Verletzungen, denn ohne solche Beweise würde derTote sich verle tzt und ruhelos fühlend zurückkehren und den Hinterhliehenen sls Plagege istscheden.

Aue solchen Vorste llungen hereus ist auch

der nllergrößte Te i l der Hoekerheetnttungen

en iatanden; in weitaus den me isten Pi llen findet

e igne t ist , nut ein sehr t ite l Vorkommen Licht zu werbre iten. Im schlesischen Museum für Alten dmer zuBrenleu ist (Nr. 6509) ein Schäd el von Dyhernlurt sof

geste l lt, der [872 a m t dem Skelett susgegn ben wurd eund durch den ein rohr uu rksr und langer e isernerNegel quer hindurch getriehen ist. Du n vergle ichemen nun, was Sch ot t , W sllschlsche W hen. 8. 990.

berichtet. dell msn, um den Vampyr gene tot zu mschen

und ih n an der W iederkehr zu verbinden . ihm einenlsngen Regel durch den Schl del tre ibt. So wirkt dieVolkskunde sntkll rend für die Pri hislorin

J. B. Forste r. Bemerkungen su! seiner Reiseum d ie W el t. Berlin 1 788,

eine mehr oder wenig er vollständige Feeselungnnd Einwicke lung der Ilockerleichen statt , dienis ein zusammengedrücktßr Bullen sich leichterund fester zusammenschntlreu inn en sh einegestreckte Leiche. Und diese Anschauung bestätigend, finden wir i n mhlreiohen Fällen suchdie bünd ige Erklärung der Nstnrvölker du o,

duß d ie Z usemmenschnllrung des Hecken wirk«

lich deshalb geschlihe , um ihn körperlich oder.seinen Ge ist so der Rückkehr zu verhindernDiesen die einfache , natürliche Erklärung , d iesuch in den alle rme iste n Fällen ausre icht, wennauch hier und du d ie an und für sich natürlichenDeutungen , dnß Faulheit und Ih nmerspurnis

be im Gruben der Gruft, Herste l lung der Schlülage ode r des ruhenden Sitze n: dngegen starkzu rücktre te n m üsse n und d ie phsntnstische Embryodeutung ganz zu verschwinden hat.La ge genug aber hat ec gedauert., bis diese

e infache und enehgemhßo Erklärung wenigstense inmal geäußert wurde , und wenige Jahre ernt

sind darübe r vergangen , daß die Ethnologieern sthaft zu dieeem Zwecke erläuternd sng ewgenwurde. Zwar ist von den l’rähistorikern wiederhol t durnuf verwiesen werden , daß auch beiverschiedenen Natu rvö lke rn Hockerbeetnttungim Gebrsuche se i , eher tiefer ist mnn darsuf nicht eingegangen. Soviel ich sehe ,O . S choe te nsaek der erste , welcher nsch d enbegrenzte n Be ispie len Australiens zu dem richtigen Schinn e ge langte , daß d ie dort vor

kommende Fesse lung und Verschniirung der

Hockerleichen den Toten un der Rückkehr insLehen hindern W as hier zutreffend nschwenigen suetrnlischen Hockern susgesprochen

wurd e , ist durch das reiche von m ir hier beigebrachte Ma terial für die ganze Erde beetl tigtwerden. Un i t ist die Bitte , den Hocker zufeeee ln und zu verechn llren, sie ist noch in ihre nResten mit. Binden und Matte n bei I gyptiecheneteinze itliehen Hecken vorhanden Von denT roglodyten be richtet S t rabo, daß sie den Halsder Le ichen m it Ruten aus W egedorn su die

Be i ne binden N icht schnell genug kenn man

Verbund]. d. Berliner Anthropol. Ges. nor 8 . sec.

B . P e r ror . Üb er Steina l t Bockergrl her su

L ehn in , 29.m a 1 .

Buch m , Kn p. 1 7. In der Überse tt ung von

Forb i g er. Bd. Vll , 8 . 06.

Page 335: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

R ich e rd And ree ,

wissen w ir, dnß euch sie der Le iche die großenZehen und die Daumen zuenmrnenhinden, wennee eich bei ihnen euch nicht um Hocker hondell ‘)Mit. der Demnen und Z ehenfeeeelung der m eln

lisohen Le ichen und m der gleichenVon te llnngheran. hängt noch ein anderer Gebrauch zusammen , den ich bei O l d f i e l d A.

preceutiouery m ethod , wie er sagt , echneiden

nie e inem erlegte n Feinde den B runnen der

rechte n B and ab,dam it se ine See le (In-gun)

den Speer nicht. mehr werfen und ihnen soschu l enW ie e in Überleheel aus der Ste inze it mit.

ihren vm chnll rten Hoekem muß ee une deineranmuten, wenn noch heute im sächsischen Voig»lande (W ilmehnitz ) die Sitte he rrscht, den Totenim Serge d ie Hände m it. e inem Tuch zusammem

zubinden, dam it er nicht. zurückkehre n könne undbald wieder jemand une der l “

em ilie

Noch we ite r geht men in der Sicherung derl lookerle iche vor e iner körperlichen Rückkehroder vor d em Anetritte des Geistes aus dem

Tole nkörper. Die Unterenchung dee eil danetn

liechen Hecken durch den Anatomen F low e r

(oben S. 294) hat. ergeben , daß ihr Mund undOhren mit. Emufedern ve rstopft , Lippen undAnne vernäht und das Präputium angebundenwer. En ist dienen e ine S ieherheitemnßregel,

d ie auch nnderwlirte vorkomm t. und die wireuch bei den mohnmm edanieoh beeinflußten

Be n hm der nubiechen W üste kennen, die ihrenTote n Ohren , New , Mund usw. vor dem Be

grllbnieee m it Beumwollpfropfen

8 hwe y Yoe . The Burmnn. Bd . H. Journ.Anthm pol. i n t.. Bd. XV.

Trenn e 1ionr of the E thnologie“ Society. NeueSerie, ne u , (m s).

Zu d en gleichen Von ichtnneßregeln . um den

Tote n im G rabe nmclxild llch rn numehen . gehört derwe it verbre iiele Brauch , den Nennen dee Tohen n ichtzu nennen (Ami n e . E thnogr. Pere lld m 1 3 78. 8. i s2)_wei l man fürchtet. derTote könne ihn hören und wurdedadurch zil iert. Penner auch dns Zudrücken der Augendes Toten . In Nürnberg verband men d ie Augen denToten m it einem feuchte n Tacho (b em rn e r t. Volk:m ed izin. Die Juden legten be i une und legennoch je tzt in Osteuropa dem Toten Scherben auf d ie

Augen (K i rc h n e r , Jüdit Ce remoniel. NürnbergH i ll . 8. und 00 noc h manche enden Gebri

'

cuehe

al le den n! zie lend . den Tote n unschäd lich zu machenu nd von der W iederkehr e hzuhnlhen.

K öh l e r , \'olkebreueh im Voigrlnnde leol . S . 25 1 .

Se i d l l u e i e , C lohue, nd.nxxrr, e sse.

De Clereq. E thnogr. Beeehriiving u n Nederl.

Nienw Guinee l 893 . 8. l“ .

He w i“ . Journ . Anthropol. Inst., Bd . X II I.8. l ” .

Ge hören nie nach z u den größte n Gefäßen diese rArt , eo werden ein doch von d en Pithoi fibertroflen .d ie Beh l i em e n n in Trojs eneg rnb und den n einereinem seiner Arbeiter ‚ e in W ohnung di ente

‘. S ch l i e

m e n n . l lioe , 8 . 05 6.

a em rnenlnu ung bei B loc h Gon e pd h irtoriqtle,Bu l letin d . 1. me . d

’Anthmwlogie 1 002 , 8. 850 und

l-‘

orre r. Über S teinzeitlnm kwgrllber 1 90 1 , 50 .

N eu 1 90 4.

'l

nfel G .

Es be rührt eich diese s Verfahre n m it der beb auten Lippenvern

i hung bei den mum i6zierten ,

nu!Fnuetgröße g ebmchten Köpfen (Twhsntechu )der eüdamerikuniaohen Jivnro.

Ein fernere r Schritt zur Sicherung der Hinterbliebenen vor den Um trieben des Zurückkehrenden besteht auch darin, daß in einze lnen Fäl lendem Hocker keine W affen m it ins Grab gegeben werden , so mannigfaeh nach sonst dieBe igaben se in m ögen, und hierin liegt v ie lleichtauch die Erklärung, daß in re ich ausgestattete nMi nnergrllbem der Bronzeze i t W eflen fehlten.So bestatte t. man die Hocker von Don-6 in

Niederländisch —Neuguinea mit v ielen Be igabenechter nooit m et wapenen , wie es nuedrflcldich

und auch die Eingebore nen von Neusüdweloe beetatten aus dem nngeführten Grundeihre Hocke r ohne W nfl’

en , lest the dead mm

m ight hurit someEndlich ist, wenigste ns te il weise, d ie Un en

bu tattnng der Hocke r sie e ine Sicher ung vorder Rückkehr den Toten sufzufaason. Anschuliehe Le istungen der Töpfere i in prähietorlscherZe it wie bei tiefetehcnden Neturvöllcern sindes , wenn Gefic geschü en we rden , die e inensolchen Umfang haben , daß e ine ganze unt erstücke lte Le iche in ihnen unte rgebn cht werdenkonnte was um leichtesten geschah , wennm u sie als Bu llen oder Kuhnel i n Hockerformnut ein Minim um der Raumverdrüngung be.

mhränkte .

Schon in prähiatorischer Ze it finden wir imOrient und in Europe solche l lockerurnen, diem it Decke l n geschlossen Ein für dasVerfahre n der Natnrvölker gutes Vergle ichebe i spie l bietet die von Joh n Gnrstnn1 uwgegrabene Hockerurne von Boni Hasena inOberägypte n, d ie er i n das Jahr 2000 vor Chr.

S ie wer so eine“ that the burinl

Page 336: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

Tafe l XVID .

o

An hhr für Anthh'

npßlug le. X. [kl-VI . F r i —«i r. \' i e v en S oh n in Ru nnx hv eig .

Page 337: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

Ausgewickelte r Hocker von den Alenten. W . H. D e l l . Caveu of“

the A leutian B lende. 1 8 78 ,

Plate 9.

B skim ohocker vom unte ren Yukon. B . W . Ne l son . XVII I. Annual Report of the Bureau ofAmerica : E thnology. 1 099.

3 . Skelett e ines Chm te W -ludinncn un. den Ferlday Mouuds. S tewart Cu l iu . Free Hueeum .

Phile delphis . Bul letin l l . Nr. 3 , ( l 900).D0ppelhocker von Hedlcy. Massnchuaetts. Am erican Anthropologist , N. 8. "ll . plate XXX",

( i n !) In Ch lhuehua. Revue d 'E tlmc grephie

Totenurne dcr Mani ac — Indianer. F. K e l l e r-L e nz i u g e r . Vom Am azonas u nd Made ira.1 876 , S . 28.

(i nm ni -l lorkeru rue aus Jujuy. Rom an , Journal de la société des Am érican istes de Pnrie.N. S.. Tome 1 1 .

‚W ie die l lotte ntufltm ihre verstorbene t usemmeubinden.

‘ Pe te r Kol be u s liewhruihunxden Vorgehürges der Guten Hoffnung. 1 745. Tafe l XXV.

Z ulngrnh in Fata l. G . F r i t s ch . Bingelmrene Südafrika , 8 . I“ .

Palin m it tönernn Graburne , ausgem ben bei Vullnnceri , Vorderind ien. Nach Photographievon ( i . 0 ppe rt. G lobus LXX I I.

Hoei erleiche an! einer Baum sii nle be i den Long ipnta auf B orneo. K ük e n t hn l , Forschungsre ise in den Molukkon und in Borneo. 1 896 . Ta fe l 3 7.

Enthnuptater l l ngao von Nuevu \'

iscuyn (Phi lippinen) wir d auf seinem Behiltl als Hocker zur

Bestattu ng gu n gen. The Phi lippine Journal of Science . vol. I, plate LX II I .Austral ische r Hocke r von Ade la ide im Museum 0 ! the B . Col lege of S ur.gw ns. Journ. of the

Authropolog ical Institute VI II , plate 1 2.

Balblmc lner lm Tam ara. Artsu . K reta. Noc h Xnn thou l id i s. L'Anthnqm lngle 1 904 ,

Mode l l e ines 8e hum nnengruhlmueee der Hnid a. J . B . BW a n ton .

'l

'

hc He ide (The Jesup N.

Pacific E xpe dition vol. V ). New York 1 905, I ' ig . 1 5‚

Korwar des 3 1aßmrschen Stummem Neu—Grü nen. A . B. M e y e r in Jahresbericht tl . Ver.

E rdkunde in Dresden Xl l . 1 875.

Fig . I1 . Mntem ul i von Bahn . R i ed e l , Sinik-eu kroeshaarige Rassen msn, Tafe l Fig. I.

Page 339: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

Ethnologisehe Betm htungun über Hookerbestettung .

was pe rform oontrnoted in the erchaic fashion .The body doe s not seem to have been preuervcd

Haben w ir n un auch ke ine Zeugnisse dafür,dsß diese prähistorinchen Urnenhocker in ihrenges, vem hloeeenos Gofliß gebracht wurden,um die W iederkehr des Toten oder se ines Ge isteszu verhindern, so spricht doch die Annlogie derUrnenhooker be i den Naturvölkern dafür , diewir , unabhängig vone inander, in zwe i we i t getrennten Gebiete n , in sam mu und Indien,gefunden heben (oben Als Kennze ichender Tupt Gm n nivölleer konnten wir sie vonGustomale bis Argentinien im Süden verfolgen,und i n e inigen Fäl len ist di rekt gesagt, daß derTote durch das umhtlllende Gefäß en dei Rückkehr verhindert wurde , wie dieses bei denIgagnhue von Rio Grande do Sul der Fall ist,d ie sogar rn it der Öffnung nach unte n vergn benwurden , dam i t der durin befindl iche Hocker janicht.Das zwe ite große Hockem nengehict linden

wir in Vordwiud ien , wo es allmd inge der dor

tigen plühistol’iechen Ze it angehörte , aber einst

B . 1 he r i n g , G lobus,

307

in zi em lichern Umfange he rrschte , und wo wi rfür d ie Be ise tzung der Hocker in dieser A rt.wohl auch die gleiehen Beweggründe wie fürSüdameri ka entnehm en dürfen. An die Stellevon Ur nen trete n dann im m lniischen Archipelkleine, mitDeckel n verw hene S te inkaeten, welcheden Hocker aufnehmen , oder auch Körbe , i nwelche er m öglichst fes t eingepu >kt wird, dem iter nicht entwe iche.

Das feste Vemohnüren, Einn‘ ickein und Ver.

netsen der Hocker , das Z nsnmunenbinden der

Daumen und großen Zehen, dasVen topfen oderVernähen der Körperö finungen, der Mange l vonW sfien unte r den B eigaben , das Ven chließeni n großen Deekelnrnen, Festntampfen der Erdeund Beschweren des Grsb0s m it Ste inendas alles sind nur S icherheite maßrep ln, um die

bd ümhtete W iederkehr dee Tote n im Ge isteoder in Ie iblicher Gestalt zu verhindern , ihnabsuhalten vorn Umgehen und vom Plagen,Schäd igen und Töten der Überlebenden. Be

stätigt wird diese e infache und natürl iche Er.

kliirnng durch die unm itte lbaren Erkläru ngenaus dem Munde jene r Naturwölkcr , die heutenoch diesen üben.

Page 340: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

N e u e B ü c h e r u n d S c h r i f t e n .

Fri tz Krause. Di e Pue b lo— I n d i an e r , e i n eh i stor i sch -e thnog rsphi schs S tud i s. NovaActa . Abb. der Kaisori. Leon-Carol. DeutschenAlu dem is der Nuterfon cher , Bd. LXXXV I I,Nr. 1 . Mit 9 Tafeln und 1 Karte, sowie 1 6 TextBxuren. Halle l9o7.

Dem W unsche des Herrn Verlassen m i t! wi llich hie r d ie vorliegende Arbei t kurs bespree so. W ennich als alter Pueblol'orscher dabe i v i elle icht etwaskri tisch zu W erke gehe , so mug dies nur beweisen.wie ernst ich diesen ersten und ehrlichen Versuch

llation wie die Krau s s sche wohl nicht zu erwarten.mmerhiu hatVerfasser im Abschnitt „Zusammenhangunte re inander“ ei nen inte ressanten Versuch gemacht,der E thn is derPueblos nacbsuforsehen und daherden hypot e tischen „a trslstamm “ zu fixieren. Besonders sind hier seine rachllchen Forschungenbis 202 ) belsngrcich. raus e ‘

bt sich u. a.. de lldie Un ie einhulh , d ie Z uüi vie ünftél ihrer W örterfür sie haben und daß die B io Grandegruppe en

zusammen gehört. 8hoshonsnw sind überallgeme insame W orte reichl ich vorhanden . sogar in denno!isrtsren Zuni. Das „Zentrum dieses geme insamen

a trslstammes' verl egtVerfaeser zwischen RioG randeund Tusayau. Oberhaupt scheint mir dieser VersuchDr. K r a u s e s rn it der auf Sagen beruhenden Be

siedelun sgeschichte Tusayans (uamoatl ieh B. I ll bis142. et. Il ) der am besten gelunge ne Ted desBuches auZu e iner allgemeinen Zusammenfassung der bi s

hsrigen Forschungser bnlsse kommt Verfasser ei t

llch nicht. Es war i m ‚ unmöglich , d iese mS£l

&S . 92, of. 8. WT). Dennoch berührt er am use.

er beiden ersten Ka ite l kurs e inige E rgebnisse , s_udenen er gekomm en st. Teilwe ise erinnern sie an d i eW ahrheiten des unsterbliehen Herrn d e l a Pa l i n s.

liches Mate rial , das nur des Druckes harrt ; in denhiesigen. systematisch angelegten Pueblcsarnrnlun en

der amerikanischen Museen endl ich lie en di e exstücke für manche Fra e. die schon ge öet ist. B i tteVerfasser also mit der sra

3mbs seines Buches noch

ein paar Jahre gewartet, so re dies in jeder Hinsichtbesae r gewesen.

ich wil l '

etzt. auf e inige Lücken die das W erk hat,hinweisen. Keram ik. die bei den Pueblcind ianerneine so hoct eutende Rolle spielt und wegen ihre rte ilweise symbolischen Ornamentierung für mancheFrage aus der M 0 10

'

s und Soziologie in Betracht.kommt, widmet err ra u s. nebenher nur v emgo

Ze ilen. Die überaus zahlre ichen Felseeichn en , an

die der ganze am erikanische Südweste n so ch ist,und die gewiß sum großen Tei l von den Pueblos her»rühren, werden auße r acht ge lassen. Und doch stehennie, wie uns auch Cu sh i n belehrt hat , in engemZ un m rnenhan mit dem Le en der Indianer (Rituale,0 piersti tten, en, geschichtliche E reignisse). Vonder Synenymiwr

ätsmmem am

gn e

gfah;

en wir ebendso

wen i g wie ii”

0 grs iso e o ymi e er

Indianer. E. ist scharf? endlich , daß err K rau seunter dem über d ie Pueblos ex istierenden kolossalen

fhotographi schü Material sich keine beeseren undehrrexcheren B i lder als die hier re reduzierten ausgewählt hat. DieUbersichtakarte über Verbre itungsbiet der Puebloknltur ist aber als eine gut gelungeneegal» zu betrachten.Ferner gestatte ich 1n ir rl ie folgenden Hemer

und Berichtag nngen. Die „M itbewohner des Le u es“

. 22 bis 89) werden in sehr ungle ichem Maße be

ndelt. Uber die eigentl ichen Pimoe£löhtam ) bi tte

Verfasser viel mehr sagen sollen . ger e weil sie so

vie le Ankl i nge m it den Puebloinduanern bieten. Diezahlre ichen, mit den Pimos rem odten q u is werdenin neun Zei len abgefertig t. W i hrend er gaus unbe

Page 341: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

Neue Bücher und Schriften.

Den Cosninos (Hsvesupai) . denen er noch nicht fünfZe ilen widmet , bi tte er wegen ihrer Ankli nge nichtnur an die Hop i , modern auch an die Ashiw1 , etwasmehrAuimcrltsamkeit schenken sollen. Der letzte großeA

8nfsta nd der Ansehen war nicht 1883 , sondern 1886

Ich glaube , Her K rauss hat recht , wenn er dievon Frau S te v e n son bei den Z uu

us angeführteunivertu le höchste Macht“ bis auf we iteres als ver

di chtig hinste llt (S . Verfasser irrt aber, wenn erund l09 ) sagt . daß Funde menschlicher Uberreste n icht zahlre ich sind. Wo man zwischen den

alten Ruinen Ausgrabungen gemacht hat. ist man aufzahlreiche Skelette gestoßen. Daß die Leichen dortbe g raben werden. unterliegt ke inem Zweifel. Als

ehemal iges Mitgl ied der Hemenwav x itiou kann

ich dies vers ' era. Um ein neuen . ' spie l zu er

wihnen : E dgar C. Hewe t t exhumi erte aus derRuinevon Tshirege allein 76 Skelette Antiqu ities of theJemen Plateau, Bulletin 82 des Am . Ethn.‚ W ashington

Die Puebloindianes sind anthropol h etwasneuer erforscht als Herr K rau se me in S ie w eu

‚als klein geschildert“ , s er. Verfasser nennt das„ungenaue Angaben

“und hauptet auch , ee sei der

Schhd e lindea der heutigen Pueblos nicht bekannt (8 . 109,Oflcnbar weiß er nicht. daß zuerst ich selbst.

dann Boas und Hrd l i cka, zusammen m ehrere Hunderte Zuni M ni und Taosindianer gemessen haben.nicht nur ihre örperhöh°‚ sondern auch ihren Kopfindea und manches mehr. Daßder echte Pnehloindianerkle in ist , steht ebenso fest als daß er stark brachykephal ist. Über die Schi delform der vorhistorischeu

Pueblos und Clifl'

dwc llers hatte Herr K rau se aus

den Beschreibungen von lte s se l s , Hoffm a n undW . Matthews unterrichtet se in können. Besonders

der zuletzt genann te Autor brachte in den von der

Hemensray-Eaped ition ammelten Human Remeins“

alles zusammen. Kein un der. daßman , nach demoben Gesagte n. von Herrn K r a u se n icht erfährt , wieein Puehlo. Mann oder W eib , eigentlich aussieht. DieSitte des Kopideiorm ierens „bei den Nordshoshonenund W ashingtonsti mmeu

“ hatm it den l’ucb10 snichts an tun we i l aie bei diesen Vulkern in jeder

insicht rerechieden ist.Cibola Shi

'

wom ) identisch ist mit Z uhiland. ist wohl

am sicher. Il ierüber alte Kontroversen

wieder antenne men (8 . tät), hat keinen Zweck.

8.me .pricht Verfeeeer bei der W intersolrtizfeierin Z uüi von „

S ie inidolen von'

B e'

tte rn, bewndecr. de.

Jegnere‘. Auf 8 . 169 nennt er 0 Mei len nördl ich von

Cochiti en!einem die Ste inbilder zweier Jegnere“.

In beiden Fällen ist '

e. lelteh. Fre u S te veneon ‚ d ieer debei zitiert, .pricht von ‚Congere

'

(ein) und ‚Um‘.

Dem it i.t ..lhetvereti ndlich der em erikenieche Löwe

&Telh eonoolor ) gemeint, der „Gott de.Nordene' . Vg l.n .h i ng . und meine „Z nöi

Alle. m eich bei den l ‘neblo. en! Montezum.oder dieAzteken bez ieht , kenn men ruhig eußer echtIe..en. W .. d ie Puebloe von Hontem me wissen , inihnen nur von Mexikenern bei bu cht. Berr K re neohet de.helb rech wenn er 8. l 5 .n ein Mißs°em endnisdenkt , wo von em e n Feuer“ Monteznme. in

Paco. die Rede in . Igor t. .nf S. 207. Foto: „Auf

der Helhineel Kelifornien. begegnen wir im tödlichenTeile echten Pcehlohenten ‚ el.o mehr.töckigen ‚ inTerm .en nech e inem viereckigen Hofe ebste n endenHi ueem ‘

.ü t rn .tre ichcn. Ich hehe .chon vor 22 d anndie lügneriechcn Roi.cln richlß de. Mam ma Xi ntn .

(n icht Xenthu.‚ wie Herr Kre n.e .chreibt) widerlegt.M it Hin.icht ent d ie l lalhineel hehe ich dem el. .nchS te n lord . ‚Com ndinm of Geogrephy end Travel,North Americe“

, ti.icrt . ein Buch , de., obgle ichin neuer A in dem Litereturvereeichni. von

Dr. K re n en vor ommt. Siehe me in. ‚ Re ize n en Onderzoekingen in Koord-Amot ike

(Lei den S.89 hi.9 1und S. 447.

‚ Die ncoaete Theorie “endl ich. welch. die Puebln.

m it den Celchnqu i. in Z uuemmenheng bringt S. zum.gehört n icht A m b ro.e t t i . .ondern mi r. An G rundvon Unte renohungan enOrt und Ste lle hehe ich .chon1593 gewisse Perelle len .n iechen diouan be iden Kulturen.u l oste llt, uni ter d ieee Frege n0chmd .aufgenommencn ü ber erörte rt (Ane le. de l Mn.eo de Le Plete ,l 896 ). Am b ro.e t t i gibt m ir übrigen. völlig diePriorität.

Von den zuerst ron Cush i n g erwähnten Ankl iader alte n Pueblo-( Shisri—)Kul tur in ewieeen Kultur

ndcn Peru. (Chim u . Yungo) hi t Herr Kre u.eum .e inen „

Zusammenhänge m it fremdenVölkern“ e in

W ort ..gen können.An. der obigen Bc.preehnng er.ieht m en , doll

Herr Kre u ee , weni ten. m it dem Materie], de. ihmzu r Verfügun .ten fle ißig und gesch ickt beitethet. Ze it um?Mühe. die er dabe i .nfgewam et hebenmuß, .ind gewi ß n icht gerin geweeen. A lle. in allem

het er ein , wenn euch nnvo leti ndigce . .0 doch ver

dienntliche. Buch chrieben , nementlieh den zu

l leuee sitzenden E ologcn el. Leitfeden dienen kenn.

H. ten Kate.

Page 343: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

Neue Bücher und Schriften.

Leute zu linden , die für die Erfüllung der An sichtdie Idee meteriell nuteretfitaten. Men nm nte ihn den„W un d e rm e neeh en '

. er wer eher nach eine; nngcwöhnlicherMenceh. Er ge leng wirkl ich , eingl

neenm zu gründen , eine B ibliothek zu l clze ll'

eii ;dnrü lver int bere ite fr üher berichte t werden.

Me r tj e nm r erkn nkte und mußte Minueeinekrerlan en ; er m iete in die K rim. in der Hotfnnn deee lbet Heilu

:jgvon eeinen Leiden zu finden. i llein

im Vorgeiü reiner beldl cn Enden kehrte er in ch.‘ l innn m ck zurück. um do en eterhon . wo er 28 Jelzrered lich für da A llgeme inwohl und fü r die W iesen»echnft geerbe.itet hatte . Hier het ihn 1904 der Tod

ere ilt . eh er im Be wer , d ie Barhericnlichen Flnßte le dee cainei en ordnen.

20. K ri tik und B lb llogrephie. (S. 210 bisD. N. A n u tech in , Di e Je pe ner. E ine ethno

logieche nnd enthropolq ieche Sh u e in der rnu irchen

Die Arbeite n der Run itchen Anthropologiechen Gem lleehnft in St.. Pete rsbu rg.

(Protokolle 1900 hin won. 1. Jehrbuch

Von Prof. Ludwig Sti edn in Königsberg i. Pr.

in St. Petereburg heetehen zwe i enthro logieche( ieeellechnften . e ine en der m il iti r -medizini en Aked em i e und eine en der Un irorni tü t. Die t rete , dieeich einlueh Anthro logische Geeellcebei t der K. m iliv

v od izin inchen A edem ic nennt , gab eine Ze itlangA rbe iten

$il rudy) hm m . Uber den letzten dritten

(Il l .) der 1898 erechien und d ie Lehrjehreum lellte , hehe ich im XXV1 [. Bm (1 den Archiv

für Anthropolo°

e, Brnnneehweig 190 1 , S. 488 hie 499 ,berichte t. Se l ber il l. m ir Von diener Goenllechnl tke ine Kunde zugegengcn. El eehcint. deli eie ihreArbeite n volletäm lxg emgeete llt het.

Die zwe i te Geselleche lt lührt denNennen:Rnn iecheAuth log ische Gese llsct bei der K . Univem

'

tüt

zu St. etou ha Sie verö ffentl ichte bisher die Arbeiten ihrer hlitg iad er unter dem Tite l „ P rotoko l l ed e r S i t ze n e n

". Ich liebe über d ie un ten 8 Jnhr

age dia er „ rotokolle“ berichtet, zuletzt in Bd .XXV I IArchive i ii: Anthropolo

gie , Brennechwe

'

190 1 ,S. 400 bin 488 . über den 6 . in 8. Jeh g er Pro

tokolle. Der letzte . 8. Jehman i chlie t. m it e inemBericht über die Sitzung vom ehrnar 1898. Se ithersind m ir von d ieee rGeeellncheft r

=gegnn Ein He ft

Protokolle über der Juhr 1900 190%°fdnrch denSekretä r li . B. hl . T eche pu rchowok i und fernereine nette Auegehe e in .Je hrb u ch

‘(Josh nik )

durch den jetz igen Sekre tär B. F. A d le r. '

den

Herre n eei euch h ier gedenkt.Protokol l e d e r S i tz un ge n d e r Ru u ieehc n

A n thr0 polu g i eche n G ee e l le che l t b e i d e r K.

Un iv ere i t il t zu S t. Pe tcrebnrg nu r d e n Je hre n1900 h i e l 90 1. herenegegehen unte r der Redaktion deeSekretär: der Ge ee llecheft E .M. Tw he pnrc hovrek i.St. Pctcn hurg 1902. 60 S.

Die erote S itz en über welche du Protokoll berichtet. ist vom 29. i n 1 899. Es lehlen eonecln d ie

Be richte über die Sitzungen in der Ze it vom Fe

bruer 1898 b is 29. März 1890. e leo über ein genauJehr. Re ist mir n icht mög l ich gewesen. zu erm itte ln,

81 1

Z eitechrift ‚ 8em lewe de ie n i j i“(Erdkunde). Juhr

(gmg

ß04 111 . ‚Buch besprochen von S i l i ii i h u h.

10 bin

21 . N achrichten un d B em erkungen .

Die Ru n retov —Pr l m ie Babel 400Merk)iet um 15.Oktober 1904 in der Jahren itrnn der K. Geecl lechnit der rennde der Netnrwin enoc lten , An.

thropologie und Ethnogre ihie dem Dr.A.A. S uc be rev

für re ine Din erte tion: ie K e n n-ch e n Te t e rcn.

Ven neh einer ethn phiechen und medico-enthropolog iwhen Unten nc ‚ St.. Peter-burg 1904 . cu

erkennt werden . Dr. S nc c r ew rohenktergden Betrug

der Keane den Kan inchen enthropologiochtin Jonnu lu.

Die g ol d e n e Ren v e toun Mcd e i l l e int u n

15. Oktober 1904 dem Dr. A. N. Ab r e tn ovr für m ineAbhendlung „Uber die g eog

g e p h i rche Ve rb r e it e n der verechiedenen armen der A p e r tu r ep i n o rn i e “

zuertcilt we rden.

ob ger ke ine Sitzungen fl ottgofunden heben oder ehke ine Protokolle heran

c

e

be

nworden nind. Die ein

ze lnen Si tzungen eind m t numeriert.

S i tzu n g e in 29. M i rz 1899.

E . J Pe tri . Un te re n chu n g d e r Anonn l i onu n d D e g e n e ra t i on n e i c he n e n d e nK i n d e r n d e r Kloi n k i n d e rbovr e h re ne tn l t e n i n SL Pc te reb n rg . (8 12 hie

Es sei encdriicklich h ier bemerkt. del h ie r n ichteigentl iche Vort rag . I cndern nur ein kurze r Aue

:ii g eue dem Vorta g vorliegt.Die Lehre von den Anom elien bietet für d ie ‚\n

thropologie ein ßen lntcreu e der. DerVortregende

geht von dem ednnken nur . daß bei jeder Anomel iezu nnterenchen int:die Enteti

imhnn (Gdnceir ). d ie Ver

brei tung nnd der Einfluß. ‚ n i ete hung nochmüncn elle Anorne lien ge te i lt werden '

in e t ; v i e t i ec he

und pn tbolog i eohn.rDie pethologu chen neri

'

ellenwieder i n nn g e b ore n 0

imbte und durch Hear

mungebildung , durch Bu ch gen oder krenkhefteI’rnm ee während den ern iwyorin len

gouLeben.ont:tundunelund e rworbe ne. Der Vortrngende kenn der Annich

Koh l b rii g e e in betrefl'

dc. Atevirm ne n icht bei.etimmen e Abhandlung Kohlb r il g g e_r. d ie der

Vortreg ende i in Sinne he t . ohne sie zu zitieren, istoflenbu ' : De r A tev i u n u u. 1 . Der Ah r iomue unddie Deu cndenztbwrie 2. Der Ata ri-mon und die

Mo hologie dee hlenecben. Utrecht 1997 ; 8 1 Seiten.

_hl ir iiogt

ogdieee oflcnber eebr interessente A rbe it n icht

im Original yor ich kenne ein nur nur dem Relerut

Mehne rte i n S chwa l be. Jahre-bericht, Lit. 1897.Jena

Der Verbre itung (dem Vorkomm en) noch kann mend ie Anomnlicn te i len in spezielle (einze lne ) . d ie denCharakter von Ausnahmen trogen. B. Mikroke hnlic,hlm scheneehwi nze uru ..und m z i e le (e llgem eine :Ver

ringurnng der Körperg röße. dee Bruntum t'

engec , etnrke

Page 344: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

812 Neue Bücher und Schriften.

Vermehrung der Körpergröße . Stenokrote hie u. u.

ln ilingeter Ze it eind beun Studium der änomnlienu m Prinzipe hervorgetreten : (lee (leeetz der K annp e n ee t ion . v enneh der ei ne beetrebt int,eeine Delekte euezug leichen , un dee Gen t: der Ko r rele t ion . die wechee lee itigen Bezieh n e iner Ver.

eio'

ng von Anoinulien . Dem Geeetz er Korreletiounen legt dieg

eringete Abwe ichung von derNorm Zeug.

nie eh von er b i eten: e iner german Re ihe undererAbweichungen im Or niemee. Ale Verie idi r (leeen teo Gesetzen (der ompeneetion) iet Vi r e our zu

nennen ; für des zwei te Gese tz tri tt der Vortn gendeeelbet ein:nach eeincr Me inung wi rd ee der a ocuoecheft ge lingen . durch fortgesetzte Beobm htuu deeGen t: der häuften Anomal ien. dee hei ßt woh deegleichzeitige erke n n en bei e inem Individuum . n i

erklä ren.Der Vortregende führt eine Re ihe Beiepiele dee

gehi nften Vorkomm en von Anomalien un.

Die Frege neeh der Entstehung der Anomel ien,inebeeoedcre der pethologieohen . verweiet der Vor.

trag ende den Lebewetorieu zur En techeidunEin sehr m itau Fe ld nur Beobechtung hietet nur

die Frege nech der Ve r b r e i tu n g und dem E i nfl ußderenom

d:lien .

0 ge] hat 6 Van'

n en ruudzügen eitet . er ortru

gende nun den Plen zu e ine r nee dehnten Unte renebong eich enmohtge legt. Er wi] mit der Unte reuehun der Soldate n dee Gurdelterpe b;g

m nen. Anden So daten. d ie ein bere its gesichtetee uterinl deretelleu . eol l die Norm eulgeetcllt werd en. W eite rrollen denn die Bewohner der Umgebung von Pete reburg unte rsucht werden und die Proletener der Stad t.Zu eeioeu Miterhc ltorn hette derVortregcud e sich

Studenten der Univereitiit eueerechen.

Der Vortregencle meeht nun einige Mitte ilungen

über die Arbeite n der Herren Bure t echek. God et.Pin e ee und l l l j ä echev i t eoh. die die Kinder inde r W illeemelteje Lee re i in Asyl fii r Idioten undEpileptiker. in e iner Schule en der Strelle neehSchlüeeehburg und im Aeyl für Arreetenteukinder untereuehten.

Die in dem Bericht hierüber vorliegenden M i tteilungen eiud eo unbeetimm t, deß ich eu! e ine W iedengabe verzichte n muß.

Der Vortreg v er von e iner Demouetretiou eehlo

reicher Photogrephien beglei tet.2.Dr. l l e lj l rewektt Die Peyeholog ie d ee krenke u

K i nd ee. (S . 1 6 o. A.)

S i t z u ng vom 10. Me i 1899.

Dr. A. E . v . H öreehelm enn t Die A rb e i t-el i higke i t d er G e d i ch tn i eee e. 0. A.)

8 i teung vom 6. Nov em be r 1899.

Zur Erinnerung en den v e rstorbe nen m eeeor

E . J. Pe t r i . den wai lemi Vorei tnenden der Geee llecho“, eprechon die Herren hl . N. N i ehegorod z cw.

E. M. T eche u rhewek i . G . J. l wenov . N. M . 3 1eIij ev . N. S. e rzow.W . W . Pe r e dolek i , W . A . Ro»

re nne n und P. W . Jukowlew.

Die hi er m itgete iltenWorte der Erinnerun gebe nke inen Nekrolog, ke ine geneuen Teteeohen ü .r due

Leben denVoreinrbouen. random enthalte n nur habene rhebnngen. E du e rd Pe t r i wer der cu te Profeseorder Geogre hie an der Unirereiti t zu St. Pete rsburg.ein wort

°

cher Redner , ein eu re ander Lehre r undein fle ißiger Sehriltete lleh W äh ren ee inor IA ‘li l'iä tig '

kei t in St. Petoreburg het er eine „ A n th ropolog i e ‘

in russischer Spreche begonnen , aber n icht vollendet ;nur die bei den eretcn Bände eind en ehicnen. der dritteBund iet n icht geschrieben. Pet r i eturb ein 28 . September (10. Oktober) 1899.

S i t zu ng vom 10. De zem be r IB99.

Dr. J. W . Mnl'

i rek i echildert unter dem Titel‚ E i n N eu n dor \

'

i eee nechnft ' die Lehrtä tigke itden l’rofeu ore Pe t r i enf dem Gebiete der Anthropologie. p. A.

E . H .'I'eohepnrkovn ki : Die g eg e nwi rt

nn throgolo i sch e n eoz iolog i ec he n

'

l'

. 86r i e n. ie

S i tzu ng vom 8. März 1900.

A. B rnun z Di e Urhe im n t un d d i e vor .

g e enh ichtl i chonW nud cruu g e n d e r S lnwenund i h re r Nae hhe rn. (S. 40 o. A .)

S i tzun g vom 29. Se ptem be r l 9"0.E .M. Techepnrkownki z Darwe rt der Men u n en

z ur Fe e t ete l l u n g d e r n n thropolog i ee en

Typ u e. (S .tiobin

S i t z u n g vom 27. Ok tobe r 1900.

N u t Pnul Areenj ewltech Pufil tin :E in B e r i ch tü b e r d iowi n e nee hu ftl iohe nhl i t te i l u ng ennnl d e n l( on

gren en f ii r Anthropolo i e

nn d vorge e e i ch t l i che Arehfiolog ne. 2 . er

fre n z ö eu che n An oz i nt ion d e r'

W i ee en

gehn l

t en (Se k t ion A n th ropolog i e.)in

S i tzu n g vom I. Dezembe r mm.

B. D. M ov e“ : Die Geb i rge-Tedeh i h i , d i eRee te d e r u rsp rü ngl i ch en Bev ö l ke run g'

l‘

u rke etnn n.

Der Vortragende het lünlmel im Aultnge der

Anthro logischen Geeelleehnft Turkeetnn beeue tdeee das Gebiet von Snmnrh nd , die gebiBuch-m i , den 0berlnul dee Amu Dnrjn , einen ei.ldee a ir , beenoht , und int eoger hie Ju n loneingedrungen . in ein Gebiet , du binher noc von

keinem Europäer betrete n war. Die hieherige Bearbeitung dee nnthropulog iechcn Muterinle hat den Vor.

tragenden zurÜberzeugung abrecht‚ daß die Gull i e

Tndehiki die u reprünghchen wohner der betre ffen en

Gegenden nind : sie hnho u die nhnn kterietiechen E geneehnltcn derjeni en Alpenrneeen. welche noch heutein den Gebi rgen urn vertre ten nind. Außer diemnoch heute le benden «ten des Altertume gehng ee

dem Vortrngeuden. noch die Spuren ei ner i lleren Be

völkerung eren Vertreter Inngkö wen n . zu ent

denken. $chi clel diese“ höpfig en sind in denPu n irhöhlen ge funden wo en. da rind die Ljuh

'

inAigheniotnn. ein nomod ieierender \

'ollteelemm. der ne.

groide Kennze ichen henitz t. DerVortregende het erübrend re iner zahlreichen hlxkureionen euch Gelegenheitzu r Unte n uchung der fiir ioco, Dubeken. Snrten , Inderund Zigeuner ( lquli und n geng i) , der Alghenen undln nier gehabt.

S i t zu ng vom 24. Fehrne r mm.

A. L . Pogodin '. Di e Ku l t u r be z i ehu u g e n de e

Bon ornere iohe e rn i t d em O r te n u n d d emKe n neue u nd d ie Vö lkere lorn en te d e e

Boc poruef 0 i ehee. (S. hie

Unte r den Numen . d ie eich in den griechieehenInschri fte n der riechiechen Kolonien nm Schwnn en

Meere erhalten eben . nind eh rt 600 bnrhnrieche '

Nennen, I] . h. re iche . die n icht hellenieoh nind. Inebeeondere nind viele m lche Namen zu finden in denlneehriften des Boeporuere ichee . du eich we it nochdem Oste n und zum Knukneue hin en trechte und einKulturz entrum war. Von h ier nun verbre itete eich diegriechiocb pereieche Kultur zu den Derberen. Um nun

Page 345: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

Neue Bücher und Schrifte n.

biet en. zu erklären . vu für Voll mtl mme unter denM ohnern dee Bonporueraichee vertreten wen n. rahmendie burberiechen Nemen nnte reuuht werden. Um hiernicht in lrrtü rner zn veriellen , m tleeen zunächst d iegeechi chtlichen Tetu chen eh G rund] e nur Beurteilung dee Altern der griechiechen un ekythiechheulenfleohen Bezeichnungen unte rnucht werden.

Der Vortre de behnuptet euf G rund der Unte reuchungen i nk l e re. (h l! die Skythen unter demNa uen der Acchkun i echon im 1 . Jahrhundert v. Chr.nech An yrien eindren n und hier eine hervorrngendeRolle epielten. Die nn ndernng der Skythen nnchAeeyrien beeti tigt schon demnle die Exietene von

elcythiech-heultu ieehen iriedliehen Beziehungen . weilee eonrt echwer zu ven tehen int . daß die Skythendurch die knuku iechen Gebirge hindurchdn nkonnten. Auf die Beziehungen der Skythen und er»

me te n weisen euch d irekte Z en in e der Geschichteehreibernnd eolcheNam enwieAo e imen,Aetrubed new.

W u die Griechen enbetrifl'

t , eo unterlie ihre Bekenntnchaft mit dem Keulmeue eeit dem 4. ein hundertn. Chr. keinem Zweife l. Die Sa n von P h rixu eund Je eon waren nllgem eine hu u i1 che ; ee findenl ich di rekte Hinwuiee de ren! bei Apol lon i u e von

Rhodue. bei S tu b e und bei enderen Sehriftetellern ;den bezeugen auch die berbnriechen Na uen in denInschriften. Die Verbindungen der G riechen m it denGrusiern

'

nnen n icht später ale im 8. Jahrhundertv. Chr. Sch ießlich, im 4. Jahrhunde rt v. Chr., lebtenin Pnntiknpnion . wie m a m it voll er ( i leubwtlrd ig lteiteuer

rcchen kenn, nicht wenige Hebräer. die h ier m it.

W ei und K ind eine genen Kolon ie bildeten. Al led iese verwhiednnen E lemente konnte n in der ekythiecbee rm atieehen Kultur ihre 8 ure n hinterlu een ; nlleinder Heupteinflull W er doch er pen inche.

S i tzu ng vom 6. Me i 1901 .

W . W . Pen dolek i t Übe r d i e B i ld e reehr i ft d erJu keh i ren. (S. 46 bit

Der Vortragende erwarb wi hrend eeinee Aufenbhultet in Bibirien von den: Studente n 8. hl . S c h e rgoroch h i . der länge re Zeit unter den Julmhirenun Jekuteker Gebiet gelebt hette , einige B lä tterBirkenrinde. nut denen eich juknhirieche Bi lderechri ftbefend. Der Inhalt der Schri ft ist eine Li ebeserklärung und war für den Bräuti em der Toch ter derFrau beetimm t , be i der der tudent wohnte . DieSchri ft erreichte n icht ihren Zwe ck . du du Mädchencu rb. Die Mutter entd eckte dem Studenten die Bedeutung dee Iabe lte . Bemerkenswert ist. dnß bci denJukehiren nur die Freuen echreiben ; für die Männer

gi lt eine oo]che Bowhhiti;mng n icht ein peeeend , einBrian keine eolcbe Schwäche bekunden , wie d ie Erklärung der Gefühle e inem weiblichen W aren gegen»über int. Die Jun freu echneidet m it der B itze e inenBa uern die Sohn tu ichen in ein Stück u henrindeund hinterli ßt den Stri ch in der Jurte (Hütte ) ihre.Ge liebten zu e iner Ze it , wo der Geliebte n icht zu

Heute iet. Die Ze ichnung , die einem m a mmengelegten euro haben Sonnenechirm ähnl ich nicht,ete llt einen uh hirenmnnn der ; um e ine Freu zu

kennze ichnen , em ule dem oberen Runde de r Ze ichnunge ine Re ihe nbv iirte gerichte te r Punkte be ig efügt ; eincoilton du h uge Um der Frau bedeuten Um eineruu ieche Fn u da rzuste llen , werden zu be iden Seitendee ‚ Sonnenechirme

pnrullole Längnetriohe emecht ;nie tol len dee [fir die Ruu in ehen kteriotiec e langeHemd dm te llen ; in eolchem el lewerden ke ine Punktegemeeht.

Durch die erete Ze ichnung int der Gedenke eue

ekt : „Un beg ibet Dich nut d ie \Vnnderechnftnomedieieret) und due betrflbt m ich.

Archi v für Anthronotog le. ltd. VI.

818

Auf einem Stück B irkenrinde nind zwe i Figuren,

ein Juknhimnmnnn und eine Fu n . ein'

tct. ZweiReihen Linien . die den oberen Rand der weibliche nFigur echneiden . Symbole (lee Kummer: und derTu ner ee nind di e Hände , die über der Bru t gekreuzt _eind. Auße rdem ist die we ibliche Fig ur endran Betten durch e ine Li n ie eingeleßt, d ie hin zum

Runde der Birkcnriude liegt: die Lin ie bedeute t eineJurte . in der die Hend rnu bleibt. Die männlicheFigur int nur zur Hälfte umrundet . d. h. der Mann

ge t h inzu! . nom ndin'

ert

E in endere r Brief int in folgend eiee zu leeenDu gehst fort . u gt die Jungfrnu . ich ble ibe zu rück,und den betrübt m ich um eo mehr . nie ‚Du uni demW ege ein rnen

'

echee Mädchen finden h uneb Duh un-t Dich in dn eclbe verliehen und mit ihr lim dneerzeu n. Die: Mädchen zi eht Dich von m ir eh, meineGciüh e für Dich werden nicht erwide rt ; nllcin bedenke . daß ich einen Verehrer hehe . deueen Anträgeich b in jetzt zurück

gewiesen hehe , obgleich er m ich

heiraten will. Auf er betrefiendcn Burkenrinde ninddie Pi gum vier erwechnener und zwei kle iner Kinderdarg eete llt ; die Pi

ßgnr den Juh hiren iet bis zu r

Hälfte durch einen trieb eingeic ilt ‚ er berei tet eichzur W enderung vor. E r ist der echn ibendern Junteuer , er in ihr nahe. Be ide Figuren eiud auchdoppelte gekrfimmte Linien vere inigt ; eher e ine d

3 rlte

Lime . die Von der Figur dee m seiechen ) l'

c em

euegeht und eich m it der Figur den .l uitehiren ver

trennt den Neun von dem julznhiricchenhi chen. Die kindl ichen Fi zwischen dem Juhzbiren und dem run iechen itdchen we inen nuf dieM lichkei t. K inder von ihr zu heben. Hier int E i fereuc t und Liebe, nuleh kom plizierte M einungen deege ietigen le ben., eo m etändlich und richtig e

ze ichnet . deli men eich nur über die Erfindungvgn%eder Juknhiren wundern muß.

Jahrbuch der Russischen Anthr0polog iechen Gesel lschaft bei der K. Universität zu St.Pete rsburg.

I. Bund. 1904.Herm egegeheu unte r der Redaktion dee Schn ü reB. F. Ad l e r. St. Peta ‘

t burg 1906. 882 S.

In der Sitzung um 1 2 . März 1904 het die Gese lleche l

'

t beuchloneen , n icht m ehr wie bisder Sitzungen“ herauszugeben. couderc‚ Je h rb u ch

“(Jeehegoduik) . du hier zum en teu»

mal m ir vor liegt.Die Geee llechnft ete llt eich eh Aufwebe dee Stu

di um den Menschen in ee ineu l .e beneerecheinungeu unider E rde in der (i egcnwnrt , Vergnngenheit und Z ukunft l°le m itten dementnpreuhend n icht al lein Arbeitender cometiechen Anthropologie . modern euch ethno

'

eche und ethnogrnphieche. wie euch foikloriztiecheAr

'

ten im Jehrgenge Aufnehme finden.

1 . D. A. K om pteohm k i : Die Bed e u tun g g eo

g raph iccher P rov i n ze n im e tbnog en et i o

ne be n Prozeß. (S. 1 hi. 253 )Die vorl iegende um fangre iche Abhandlung ist die

Megiatcrdiu ertetion (lee kürzlich ven torbeueueitz cnden der ( i ceelleche l

'

t , dee Prin tdonenteu n de rUniveroitiit zu St.Petersburg .Dr.A.Kore p tnche v ek i.Alu der Verin ner clu b. wer d ie A rbe it bis zum zehntenBogen gedruckt (8. I bin der li est Inn in eeincr

un prüng lichcn Form vor. wie der Verfeeeer ihn vor

cin i en Jahren nicd ergeechriehen hette. i niolgedeezeniet er zwe ite Te il nicht eo durchgenrbeite t wie dercu te .

40

Page 347: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

Neue Bücher und Schri ften.

Der Vortn gende lenkt die Aufmerlu nm lreit nuffolgenden

1 . In den ernten I.e hennwoehen (2. bin unternche idet nich d ie K0 pflorm der Nengeh »renen weni gvon der der Erweehnencn. ln botrell '

der Verh üonverhalten nich die M ü t te r der Söhne, wie die Mü tt e rder Töchte r gen: e ich ; di e neng eborenen Knebenund Mild chen verhn ten nich euch gleich ; nie übertreflen die Maße der Elte rn um d ieeelbe G röße. d. h.nie sind mehr brach bei.

Im we ite ren nl t er \'

erfnnuer nich d ie Frege:Gibt ee zwischen den be i de n Freuent pen , die er

in den nordwentlicb€n Provinzen Raßlnn fentgeeie llthette , Untereehiede in betrefi der Verintion und der

Vore rbunlet näm l ich . no me int der Verfnnner , d ie Theorie

'

l'

hom nonn richtig. eo m üneen die d u n k e l n Frauenin n a d e re r W eine ihre Kennze ichen euf ihre Neckkommen übertragen, e in die he l l en Freuen. Andere rne itn beei n d ie dunke ln Freuen e n d en chu nkte

rintieche Züge eh die he llen , und inlolxedennen n r

ee mög l ich , ein nln einen benonderen '

l‘

y un (kle inererW uchs, längeren Geeicht) binm ete llen. ann ee nichnun erwiee. de8 diene dunkeln Freuen nich nach inihre r Vererbungvon dem un te ren T put unternehaiden,to wi re dem“ ein lleenenunlerec

od in der Vererbung dergelnn.

Infolge der Schwierigke it der Berechnung int denMale rin! bieher nur rem rbei let worden im Hinblicknu l die M ü l l er d e r Mä d ch e n . In bezug en! dieAugen und Ilnnre erhielt der Verfnneer folgenden Ergebnin

He nn .

W eiße (bel le) .bnllhreun Drum

Koelfizient der Ve rerbung 0,2 l2

A ug e nh eIl lene und l?herp nw B runn.

tom , .n n nnhn rn

Koeffizient de r Vere rbungE ine regelmäßige Verringe rung dee Koeffizienten

wird in been mal den Heer beobachte t. W enn man

ehe r die se bleu m it den Z ehlen der Angenferbevergle icht, no wird men h un: behaupte n können. delldie T pen eich in der Vere rhun unte reeheideu. Die

Koef a ch ten etehen einender ne r nnhe , und nie be

wen men die e rnten Dez imnlute llen berück

e i f d e r Ve r i e t i on nneh der Formel

t der Verfnnner folgende a len

Hu re.

"alle und llu h l hreun ,hell b reu e lin e. echt en

MittlereVerintion dee Index 8.l80

A u ge n farb e.

On ue l‘ln rgenge Dunke lbreun

hlnun tom nnd nehm

Mittlere Verinl ion den Inden 8,ll l0

Fu l ich ver liert der dunkle Typen in .ringerem

Me lle e n der he lle . nowchl in be trelf der nrbe derAugen nl: der l lnnre.

E l ist von Intoruene daß diese Tntnache ‚ wie ee

neheint , nach nn den'i'öchtern wi hrend der ernten

Le benu m ehe henbnchtet we rden kann .

Für d ie Töchter erhie lt der Verfasser folgendeZahlen

[l n-r e.

l l -llhrnune llunhelbrennun d lw lle Ilren u und ee l wnrn

M ittlere Vuriution denIndex

816

Aug en.On e . t hem ngr Brunnu .bleue tu be n-m n dunkei hreun

Mittlere v.:iam dee lnden

Bei den Töchtern bildet die Mitte la e ine “eineAbweichung. W enn wir dennen e ingedenk nind . de !durch Ven et ien der Ored der Gleiehmiißigkei t den

mm nungedrücltt wi rd . ne können wi r beheupten,der dunkle T ne reiner eln der he lle Typus int.

Für den re inen ypun (d. b . den bellhrnuneu m it.

binnen und grauen Augen und den dunke lbraunen m itbrennen Augen) niellt nich die Verietiuu in folgenderW eine der:

Typun 2. TypunMütterTöchte r

In be iden Pi llen int d ie Verinh'on bei dem dumheln

'

l'

pun geringer. A l lein ellee Genngte bezieht nichnur n den Index. ln betrefi der Körpe nölie undder Geeichteforrnen veriiert im Gegenl er zwe iteTy ne mehr ein der m ioTypun. Des ist nun folgende rTe lle ernicbtlicb :

l'

l'

un nn

Geniebtnf»rm 43

Ob diese Unternehiode in der Verintion nun wiel ich Ilennenlrennzeiehen ni nd , den wird der Vergle ichm it den: nweiten Tei le den Muterieln lehren , nobnldin le icher W e ine die M ütte r der Söhne behendelt«0 en nind.

Vor der Hund kenn der Verfeene r nur nu! ei nehinweinen: „Die Ferbe der Hu re und Augen und dieVerietion der Kopiiorm nind , wie ee ncheint , in Abbeng igbeit voneinender. Ob d iene Abhängigkeit dedurch zu erkli reu int , de l der dunkle T{

nn doliel w»

he be i, d. h. deß ne in Index kle ine r int erintion denIn en der be iden T n int und kenn bin'

etxt n icht beheuple werden. W en d ie Vererbungtriflt , to int dienelbe . wie ee nche int , bei beiden

Typen l e i ch . ellein der Umntend. dell der Koni iizientder lin iichlseit. wie er für d ie kleine Gruppe berechnet int ‚ Obere" enni bernd beträgt . legtZ e ugn in eb von der Gene uigkeit , mi t der die Forme l

Ri g die Beziehung nv inchnu beiden Kennzeicheneuuiriicht. ‘

6. J . A . B endouln de Courte ne y z Üb er e i n e d e rS e i te n d e r e l lm i hl iehen Ve rm e nee ho

l iohnng d e r Sp reche e u f d em G eb i e ted e r An nnprn0 he . i m Z une m m e n he ng e in i td er A n th ropolog i e. (S. 276 bin

ich muß enf ein Referet dieser nehr interennnn lenAbhnndlung verzichte n . weil ich n icht die nöti euVorhenntninee bes itze , um m ich nut dem Gebiete er

Sprecbwinnennchnit zurecht zu finden. Ich verwe ise(ü ber auf nwei Aufsätze dee Verfennern, die dieser Themabcbendelu : Vorru nnnchli e hu n g d e r S p rache .

llnmbu l893 (Semm lung gemeinrerntlindlieher e in ennoheftlie er Vorträ ge , Nr. 7 , 8. Serie, He ft 1 73 ) und 0pewnym ntelzm kiem nkn w ien jezybov yeh nwiuzkuuntropo l u. W e lwowie l 899. (Se ndernl nng nun

der polnine eu Ze itschrift Ken nen 1 899. lV— V.)

6. L. S te rnbe rg De r I n e u h u l l. b e i d e n A i h ol .M it 2 Te leln Abbildungen. (3 . 2& bin

Die Ainoe nind ein ellm i hlicb enenterbender Völker.nte nun. S ie nind inte reneent in körpe rlicher Bez iehung,we il nie , im 6

oneete zu den enderon enietinchen

Völkern . durch i ren li nerrnicbtunn nich enere icbnen ,und we il übe r ihre Verweud tecbeft m it den enderon

‘0 .

Page 348: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

816

eeietieehenVölkem nicht Sicherenhet erm itteltwerdenkönnen. Auch ihre Sprache int noch wen ig eriorecht.

Am ellerbemerkennwertenten eher nind de r G laubeund die re

' '

önen Gebfl ucbe der Aiuoe. Mit einemnehr eonder eren Gebn nch. m it dem l ne u ku l t ,wi ll der Verleeeer h ier ent Grund eigener b

'

0 rechnngunter den A inoe den Lene r bekennt m nchen.

I. Z unk bet einige Worte über die Religion derAinoe im engemeinen. Die Ainee ntehen zu ihrerreligiönen Annehenung dem togenenn teu Schemnninm un

der prim iti venVölker S ibirien; innbeeondere den ihnenheunchberten Giljäken‚ nehr ru he.

Die Aleon nind ihre r W elteneeheuun nach A n i .m i e te n: ein e in en n ichte von einem neliemue derorgeninehen und nnorgeninuhen , der belebte n und

toten Netur. Fiir nie nind im Gegentei l el le Objekteund Erecheinn en lebe nde und be lebte W enen , nun

rünte t mit v=fier Indi vidue liti t , m it e iner unnte rbwhen See le , mi t Ver-tend und W i llen. Die Ainoe

gehen in ihrem Moni:m ue noch weite r:allen, wen int,u i rd ein euthr

gpomorph engeeeben. Unter derMenn i

fnltiglteit der armen verbi rgt nich ein und denne lW en n der hlenncb.

Um in den Geheimnin der religiönen Peycholeg ieder Ainon eundrin n nu können , museen wir von

unneren gewöhnlic Aueehnuuugen tler Umabung

Vollsti nd ig ebee l wn. W ir mün en zugeben . ein

Beam . ein Berg . ein Abheng , belebte , m it. Vernunftbegabte W eeen sind. die hören, begreifen. sich bewegen.hendeln ; wir münnen zugeben, de li die kleinnten Ti ere,B. ein French , klug ne in können , klüger ein ein

hlennch ; ferner zugeben , de ll Muenchen nun einemBeute bm orgeben können de li ein Mensch eine Eheschließen kenn mit einem l-‘ inoh. daß ein e benenntBeam wieder wuchsen kann. wenn m en in en Benin.ntnmpl ein eepitztee Stäbchen hineinnchli g t , indeli enger bel ie '

g engeierü gte Gegennti nde , wie nun

Kennel , e ine heute , em Mau er , ein Brot nu r. eineSeele heben und dem hleuncheu in jene W elt folgen.

Bei diem monietinehen Peyehd og ie m üssen demhlenechen elle Neturob

'

okte nnd elle Brei '

nen , dieden Menschen ee lbet e gehende E igenenh n ze ige n,ein g ö t t l i c h e erneheinen.

E in geheimn isvoller Fein, der einem Tier i hnlichnicht . der von Ze it zu Ze it ein Knecken hören läßt.,Von dem elegentlich große. die Menschen erdrückendeNennen n täreen . den Brennen dee Neem . den wiee in Tier henlt, den Bäum e entwurze lnde Gewitter, der

geweltige \Yeifinch, der Bär, wie verechiedene g

ewöhnehe Tiere . ei n Seehund . e ine Kr-3 te , ein “ nichtieroder belieb'

w en. ein un ewöhnlich ge formte rSte in . e ine eechenuhr , In diese Dinge nindg öt t l i ch . die Ai uoe beze ichnen elle e le

Aber euch der e inze lne Menneh, wenn er nich vor

neineu Ni chnte u durch Tapferke it , Schönheit . G lückenezcichnet. int „Knm n i ‘

; eher n i c h t elle „kemui'

werden verehrt.Die von den Aino veret Dinge sind feet nur

nchliefllieh t i e r i eche r Netur. A lle alien Tiere. derBi r, der W elfinch, den W elroll , der ee löwe, der See.

hund , eher noch kleinere . wie der Zobe l , der Otternind dem Aino ‚ K e m n i “ . Z winehen den Giljülcunund Orotm buen eine r—se ite und den Aiuoe enderen eitnbeste ht. hierbe i e in Unterschi ed. Die en tgeuennte\'

öllternchuft,wie el le nndere nAm nrvölker mechen e inenUnte reehied zwieehen einem g e w ö h n l i ch e n Tiereund ei nem G ot t-T i e r , d . h . e inem Goth hlenechen, derunte r der Geete lt e inen be liebi u Tieren enftri tt ; denAi non dagegen int jedes Tier 0 ne Anenehmc li em n i ,d. h. göttl ich. Aber der A i no verehrt keineeweg ndie T i e r e nalbet , bete t keinenwo d ie Tiere nelbet

en, nondora den in jeder'

l' ie fe rt wo enden Geint, den

Neue Bücher und Schriften.

er den W irten nennt. So verehrt der Aino euch nicht

Die l lnnptgötter , von denen die W ohlfnhrt derMann ehhi ngt , nind die G e lote t d e r Be rge unddan Monroe. wei l nie —den Ainoe die v ie l: ten Mitte lder Ernährung, die Tiere denW e id en und en Henn e.

ependen.

Ergibt eher nach rein zoologhche Götter der

en te is der G e int d en Bä ren einen eih e inMenenh ‚ endererneitn e in Bär von ungewöhnl icherG rö ße ; elle übrigen Bäre n nind die 8tnmmgnnoenen.

Der Gott den Meeren int der Schwert fiw h

$Bntzkopf. Orcn Glndintor ; run irch Kon ntkn), dernm htbere Räuber . vor dem der Titene dee Meeree,ein \a fienh. zitiert, vor dem in Todenenget elle Meerti ere fl iehen und dednrnh in d ie Un une der Ainoe

gera ten. (Den m erkwürdigen Kultue ieeer Tiere heter Verfw ner bereits bei ( h legenheit der Bu chreibnng d;r Re ligionegebri nehe der Gilji hen nneeinender

eee tzt.8Eine den Ainoe eigentlich fremde (j epnni ech e)

Gotthe it, d ie aber heute doch wohl nur inW or ten— e ine große Rolle ielt, int der G e int d e r Son ne ,Tochnl oder Teehup emui . Diane Gottheit gilt heuteel. die höchste . nie gebietet über elle enderen Gottheiten . In W i r k l i chke i t eher hat. d iene Gotthe itkeine Be ziehungen zum nlltüg lich0n ü ben.. Der Ainohrin t nie in natürlicherW eine in Z un mmenheng mit.dem

e i ete d e n Feuer., der e ine g roße Rolle epielt.

Außer dieser Hau pt-Got th e i t gibt ee noch einenee Re ihe Götte r zwe iten G ruden näm lich eolohe,

'

e nich nut die Femilie , nut den étnmm beziehen ;den nind d ie 0 e i st e r d e r Jn r te (T i e r e-K em n i).die Ge iste r (Väterehen) den Feuer., die ( hinter de rVorfnhren, und unzählige Geiste r der einnelnen Plän e,

He ine , Täler , Berge uw . Alle diene nind gute .

wohli i tige Knmu i, von ihnen hängt den Woh lbefindender Ainac eh ; nie ernähren ihn und ha ohützen ihn.

Aber es gibt euch eolehe W eeen . d ie ineonderhe it dnmit hesehi ft i t eind , die Mann zu mü digen,die Krnnkheit und od bringen . Die» bönen W esen,denen gewöhnl ich nicht die Beze ichnung Knmni beige legt wird . werden noch nicht verehrt . ihnen wirdnicht geopfert , zu ihnen wird n icht gebete t , m itihnen wird nur „ g e h i m i t “

. Diesen Komp! beeorgen die Sohe m n n e n e k u e-A i n n) ; nie npielenbe i den Ainoe dim lbe Ile wie bei den enderon

Krim itiven Völkern . ellein nie genießen unte r deninne ke ine benundnre Achtung .

In bezug en! d ie guten Gottheiben nind die Ainoeeher sehr g ott e efll roht i g . Zu ihnen beten nie.ihnen opfern nie 8 im und Trnn lr ; ihnen zu Ehrenerrict nie iihc wo ee möglich iet jene “ hl.reichen und mnnnigfnltigen. eigenertigen egenoti nde,die die Bezeichnung „ l ne n

“ führen.II. Die I n u : nind von rohr ve rseh iedenen:Ane

eehen und tu n vernehiedeue Bew ichnnn n . Diegewöhnliche“ om iet ein Bnnm i etohen‚ ein Löe lmhen.von we lchem i n e inzelnen Ste llen kurze Stre i fen eh

gespe ltet sind , die Iockennfl ig nm Heuptetnmm

Page 349: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

Neue Bücher und Schriften.

hi ngen. (Tefal Fi bin C). Der gewöhnlichehinteriul dern int die e ide , eeltener wird den Holzder Erle ode r der Ebera uhe enornmen. Gewöhnlichwird den Stöckchen von der

'

nde bel reit und dnnunoch mit einem Neu er behan delt . oft wird dieRinde euch dan n golu een. Ale W erkze ug zur Be.

nrbe itnng dien t ein kureee Nester : der Arbe ite rrttitzt den Stock mit einem Ende nut die Brust , htmdee enden Ende m it der linken Bund und epeltetmit der rechte n in der Richtung dee Stehen d ieSpi ce nl) .

Betrachtet men ein eo kennmen freilich leicht wehrnehmen , dell du relhe einerohr r i m i t i v e m e u reh l i che F i g u r dm te llensoll. Ainoo solbot untem heiden en ihre n Innuedie einzelnen Körperte i le : einen Ko m it Scheite l ,“euren , Augen und Mund , einen Ne l und die Geenhlnchteorgnne, ferner Arme und Be ine.

An einigen Figuren nind em Kopie no_

Ohrhi nge dargeste llt; der rollen d ie we i l i ch en

guren nein. Oft finden sich zwei Fi nn einemSti el , e ine männ l iche und eine wei h '

che (Tnfel l l,FigurGegenüber diesen k l e i n e n Inner (Maße rind

nicht n hen) ex istieren noch g roße . eogennnnted e ll e r n '

e e u li e rhe l b den Heuaee (S e i t e i n n e )eu!geote llt werden , in Form von hohen Stangen odergeneen Benrnetämmeu. En heben diese äußeren [neunoft rohr verwickelte Gestalten, eo z. B. de r T ech u pK em u i - l n e u , der l n e n d e r S on ne ng ot te nwi rd durch einen kle inen Tennenheum dergeetellt ;e in

gu r Arte rind wie Arm e kre isförm ig vere inigt

(Syre ol der Sonne ). En kenn die Bu chreibuu derven chiedeuen Formen nettirlich hier n icht w ei t: f l iehwiede ben werden.

Die ne u: kommen entweder einzeln oder inGrnpg

en vor. E ine lneusup heißt lnnu -tnchi pn

oder neu (j enenirchee or8? ein werden nur

echiedenen Figuren . männlichen und weibl ic hen , nur

den G lied einer gen en Fam i lie new. bildet. Einneu W eld re icher [nun wird bei egenheit denrenfeeiee euigeriehtet.

Die Bezeichnung luca wird eher nicht ollein eufdie figurenähnl ichen Stöckchen , an! die S in gen undBi ume ungewendt , eondern noch auf d ie Bünde lchenvon nhgee eltencn Holzetüolreheu übertragen , relbotwenn d iese ben n icht en e inem Stiel etchnn und keinemenschl iche Oerte lt bes itzen . wenn d ie Bündelcheunur e ine Beziehung zum Kultur haben. So

werden in t dem Namen lnnu die Bänder bezeichnet,mit denen beim Feetrnehl der Key!

“gebund

e

nw ird ;

noch die geflochtenen Verzierungen , re nn den Kopfder Büren be i dem Feste himgt werden , heißenl oan . überhnupt jegl iche und.rt ige Verzie rungenoder B inden , nach wenn ein nur wohnl ichem Zeugstod' fertigt nind oder m it e inen l lolzatri hnenbewiclrel nind .

l l iernue geht m it Deufl ichkeit hervor , de ll d ieB ün d e l von S p i ne n die wesentl ichen Kennze icheneiner In em Gegenutendce sind. [k a nn mußmen ein .

gedenk re in , wenn man d ie Idee dienen eonderbarenultue erklären wi ll.Die Inen ielun im Le ben der Ainee eine eebrBe Rol le. A lee. wer den A ino umg ibt , d ie:, wu

1 n henchäftigt , ist unge füllt m it Inne . Tre ten wi r ind ie Hütte einer Aiuo; Am Herde ist ecf erichtet derU n t i -l n e u , der Geh t der Feuer. (

'

l‘

n l. F?.

im W inkel lteht ein Do elinnu, T in e -ke rn oi n u n ,

den int der Ge ist der nem , der Urnhu ; en der Tür,über den Becken hi ngen ep ; ni t un i nne hei l.kräftige luca. Außen um Henne , en der ontl ichen

Seite , hi ngen „Neu e“

(G ruppe von luxus) , die nur

hohen Stengen oder Be urneti rnm en gefertigt rind

8"

vor ihnen verrichtet der Beeiteer der Heu-ee nllti glich onino lungen Gebete . Und weite r woh in m en

sich nur wendet., ecf den Bergen , em hl’

eereeufor, emFlußufer, im W uld, nut den W egen, nuf Gruheti th nüben ."trifi

'

t men die in ten Innen, die denrernchiedenen Gottheißn gewi dmet rind.Alle. dien sind he nt i nd i g e i nnen. nie werden

regelm i liig zu einer bestimm te n Zei t und en einembertirnmten Orte eufgerichtet ; ein werden von Ze it zuZe it einmal oder hi er im Lenin einer Jnhree er.

neuert ; die elten we en ron orglich in heeonderenScheunen eui

'

hewehrt.

gerichtet. En

Einen luca derVogelköpfe Zhen n ahe inneSchemnnen Seercmnch mnnkn turen

innuErektion Zi rente inne new.

II" .

Der Aion verwendet einen großen Te il ee inee

Lehoue dem , um lneu: enznfertdgnn ; bei jeder Gelegenheit erg reii t er eein krummee hleeser und ein beliebi e Stück Hole , echneidet de ren herum , eo daßd ie pi ne nech e llen Se ite n herum flicgen , und baldist die Figur ferti

gM die Anfert i gung der großen

lnenbi nme mehr rbeit und Zeit erfordert. int eelbst«

Der eignetümliehe i neua t het eich von den Aineezu den beneehbertenVölkern dee Amurgebiete. en denGil

'

äken, 0 roken, Golden , 0rctechonen , doeh eonet nichtver re ite t. Bei den Kem techedulen eoll etwa i hn

lichee heoheehte t worden eein. Bündel gek ockneterGri eer epielen h ier cfienhe r die Rolle der Spi ne.

ke[ill. D

;el ne u k

gl t bet

tli n t die Aulrnerkee

üm

it er‘ t nogre en eu ein n ; men et

ve ren eht , ihn m ärkli ren. aber Auf.klerung derüber inhlt. W er ist die eigentl iche Bedeutung des lneu? W oher eternm t due eonderbereForum? Der hekennte Miesioner B e toh e lor , der

enf Jeeso ein ige Jehre lebte , hoeeichnet d ie lneu eleOpfer oder ele Fetieche. Freu B i rd hält die [neuefür He u eg ö tte r. Dee pellt vie lle icht für die Gott.he iten den Feuere und dee Hense l , eher n icht eu! denlneu der Voge lköule, lneu der Schmerzen new. Uberdie Entrtehung e u ren w ir leider uichte.

E ine endere Ansicht het Dr. Dob robworek i , er in den eiebziger Jehren unte rden Ainoe lebte und euch ein W örte rbuch cr Aineeeuenmmengeg te lit bet , euu

gne rauhen. Er behauptet,

de ll die lneu als Fi guren en zu?esnenocion, die en Ste lleder .\lenschenopfcr getreten eind : e inst he he m en

wirklich Menschen den Götte rn geopfert. und gelegenbl ich cechehe ee noch heute be i den S temmrerwendtender ine». Seiner Meinun nech eeien d ie S erbenden l lolu töbchene der A rock dee eufgeechnittenen

Le ihen, d ie kurzen en den Kerb en häng

enden Spionebedeuten d ie neeh eußen gekehrten

’ceichteile der

Benchwnnd usw. Die lneue sind eben Erinnerung en en

d ie früheren Menecbonopl'

er. DerVerleeeer int n ich tdon ea Ansicht ; d ie venchiedeneu Karben des lneub.llfl l enteehieden die Bedeutnn der e inze lnen Körpe rte i le ll . Mund . Nebel . eechlechtm rgene nu r .

Die l lypothene Doh rotworsk i e mut] fal len. Fre ilicheteht im Le x ikon bei dem Worte e kor i tochpe : e inen

Page 351: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

Neue Bücher und Schriften.

lich tätig. In einem Giljl kennnpoe, der vom Verfeeeera ufgezeichnet worden iet. wi ll ein einzelner [leid . derletzte seinenGeechlechte. eich ri chen en ecinern Fe indeEr füllt einen lÄ rchenbeum. echlügt ei nze lne Klöteeheneb. bebent dieselben ei ne.und eegt:‚ IhrHolemenechen.t iehet in den K rieg !“ Jedem enenelnen

'

bt der [ le idu den Feld l e iner Täti gkei t en. ech ei er

it kehren d ie A endica zurück und berichüber die lüeklich üllten Auftri ge. DerHeld denktihnen n i t ciumel, dee int nicht zu verwundern , denner nennt nie riehti S kleve n. Daß die i lolzm eneehcne ine See le heben , ureh wird ihre W ürde n icht erhöht ; denn ellee het e ine See le , euch die Sterne , d ieBäume der Kelecl . elte Sche rben. Du h indert eherden Gilj i ken wie den A ino keineswege. d ie Bi ume zu

vere ine n. Der Aino enthm pomorphoeiert die Bi amoeo weit , dell er ne in eignen Entetchen von e inemBeume (einer Terme) ehlentbt. Für den Aino in jederBoom em wirklicher Mensch : der cichthere Beam int

nur die Hül le , die W ohnung dienen geheimnievollenMenschen. Die Bäume leben . wie die Muenchen . inGeochlechtcrn (S i

tpcn) beie inander . ein heben ihren

G e i e t : Neburi emui (der (l eb t dee Bergeni. Ge

winne Beame . die durch heeondere E igenenG röße nu r. eu i l

'

ullen , werden wie die Gotthe iten behendelt. men opfert ihnen , indem men nie m it Zeugl tofien, Pfeilen nu r. henehenkt.

El bleibt nur noch übrig d ie Frege eu benutvorten, we lche Rolle die em lneu hi n en 8 ne

epielen ? W erum rind gen de die em ti bchen'

n

genden Spi nne du wiehü grie E lement ?Der Verteu er etellt nun die II otheue ent , daß

unter den Spi nnen , d ie durch den Si! e iden m it demNenner eich euim llen , Z ung en eu ven tchcn rind .

Der Aino ele Anim iet . der eu den beeeelten und en.

thmp0m 0 rphoe ierten Baum gleuht. der den Se it deeBeumee für Blut. die Zweige für Arme. du Reueohender Blätter für die Spreche dee Beamer hält. ffirdieeeu Aino iet es n icht eclurierig . die vielfech gewundenen Spi n. für die Zungen dee Be umee zu heiten.

E: rind der w i rk l ic h e Z u n g e n . die d ie Fähigkeitder Rede hn itzen. Deß diene Zungen wichl i eind,

geht den ne hervor. wie echne ll durch ein die m ineee Feuers entsteht. Derm h he t nur e ine einzig eZunge , wiihrend d ie Feuerilemme unui hlige Zungenheeitzt. W enn m en nun [enthält , dell dee Feuer m it.se inen unzähligen Zungen der Verm ittler ewi echendem hlenechen und Gott iet , eo kenn men le icht eufdie Idee kommen, daß jene geepeltenen , mit vielenZungen euegerüeteten Stäbchen d ie beeten und em

leichteetcn zu gewinncnden beredten Verm ittler zwincheuden Nenechen und Gott rind.

Der Aino nennt l einen lneu l koi tekm A inu

(beredte r Hanech). Auch der Gilieke l eg t c h l e i n ie uch , we. du oe lbe bedeutet. Der Verfasser untenel ützt eeiue Am ichi . dell die em lneu him endenSpi n: nl: Zungen zu deute n rind . durch die Et mo|0gic dee “

'

ortee lneu. Der Anfengehuehetehe hetkenne Bedeutun ee iet ein plconeatischer Anheng.B. luom i omi Opfer ; der ei gentl iche S tamm

deeW orten iet N e u ; Neu i st entetenden eueNi (Reum)und Au (Zunge). l n e u hei ße dom anek die Z u n e

d e n Re n n e n Dicue Erklärung he rmonicrt mit er

Anfieum n der Ainoe. daß der lneu ein Redner undmit der 1 potheee den Ve rla gen , daß d ie Spinne d ieZ un en tive n Re d n e r. sind.

eee Idee von den Zungen dee Benmee in nichtetwe ellein bei den Atual zu finden , meint der Ver.inn er. Ähnl iche ldeen beetehen bei verechiedenenVölkem L B. in hetm tl dee Feue re mit der lärm endenVielzüngigkeit der l°

lemmen. Nehmen wir die Voretellung von Agn i (dem Gott des Feuers) in den “

'ede l .

3 l9

Der Gott n i, i. der Gott den Feuern (runninehheißt den euer Ogon , Genitiv Ognii ) em heint nlnVe rm ittler zwinohen dem Mennchen und den ühri n

Gottheiten Der Feuergott int der Genend te . der ev

rold , der 0pfe rienter. bien nährt ihn m it Milch ,Butte r. hereuno endem Getränk. Er brüllt wie e inStier. M it neiner fenr igen Z ur: m it. er die Götterherbei . him:muß ihn nähren. m it er mehr Zungenund mehr Stimmen winne und dam it er durch di eneberedt werde . Er rm t Iunt und lenkt dndurch die

3nignerltnntnkeitä

l_er n

gderg:

Götte ran

alog]

?Opter

or I'mgungen. u t er ndergott er arangen.

Vom Opfernitur erheben nich und nte igen zum Himmelhinzu! die ieurigen Zungen, durch welche die Geboteder kommen Opfer. Ph onier und der Gerechten fort.

werden. (Briefl iche Aunhunft ertei lt durch%nn d ou i n d e C ou r t e n e y , 7. Febr.Von den

'

l‘

neheremienen be richtet 8. K .Kunnozov ,

dnß nie die Rente den Opfern dem lnngzüngigen Feuer

übe ben , den denn direkt zu T echnm hu u t nelbnt,dem öchnte n Gott, reden kenn.

Der Verinn er führt dann noch eine Re ihe von

nnim intinchen Vorntellun n nndem Völker nn zurUnterntfitz ung neine r A In nung vom lneu.

Er fallt eeine Annieht in h tm l! den lneu zuzu nmen

Die Inu : nind Bäume und Bäumeben , von denenSpion und Splitte r herab en ; nie nollen ‚Holzmnnnehen ‘ dnrntollen, d ie swine en den Menschen undder Gottheit verm itte ln. Ihre Bre it henteht in denzahlre ichen Zung en (Spi nen) , die in ungewöhnlicherW eine die Rede überzeugend m echen. Die gegenwl rti Form und die Bentimmung den lneu int annErgo ni e einer lungnnmen Entwickelnng .

7. Friedri ch B ab e l Auxant 1844 27 .Jul i10. An l904). M i t. e i n em Portrl t. VonB. A d e r. b in

8. A. B n lynonky -B irulj l x Der Kopfind nz d e rBlu me , Lotto-h i ttnuer u. n. nu t G ru n dvon N ennu nge n nn r u nni neh en Sol d aten.

bin Ge lnnen i n d e r S i tzun gvom 29. Oktob er “304. Autoreicrnt.

Durch den Vortrngenden nind 3640 Non neden Kopien. vorzü gl ich nn Gu denoldate n . nur ein rt.we rd en. Unte r den 0 erdenolduten bilden die inne ndie weilnun größte Mehrheit.

Es eu ren unte r den nmennenen 9840 Soldate n3 269 Sla wen , deruntor 1 18 Ee l tw l ; itnuer ; d ie übrigenhörten nu nicht-m eninehen Sti mmen. Unter denlzwen we n n:Großrunnen 1478 Kleinrunnen 525

W eißrunneu 691 Sibirier 1 66

im ganze n 276 3 Run en, ferner 606 Polen und runnincher Bulgnre. An jedem ind ividnum wurde ge.

mennen : Länge und Breite (len Kopien und die Körper‘

>Be ; ferner wurde bentimm t du Körpergewicht, die€:t der Bue ro und Augen.

In betrefl den Kopfindex int der Vortrngende zu

folgenden E rgebninsen galz ngtUnte r den m anu chen Blewen überwiegt der

b ruchyke phnle'

l‘

p e n. Den öllten Prozente“ :

nn Braehylxephnlen iei'

ern die einrnnnen , nlm lichProz., dann die W oillrnnnen. Proz.. (han die

Großm eecn. Proz.. nohließliclu d ie Sibirier,Proz. Der m enoke hole Typu n finde t nich bei nllenSti mmen in leic er W eine ; d: e int. ein auf.

fullende r Unternc iod in betrefl den 0 ichokephn le nTy*

mn fentznnteilen : ni m lich bei den Klemrunnenl i ,38 Proz., MiW eißrunnen Proz., bei Großmu en

Proz., be i Sibirien Proz.Unter den vernchiedenen Ko “armen int nm hi n

fignten bei den Russen t broc ykephnlie und n ur

Page 352: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

820 Neue Bücher und Schriften.

der nchvvnche. nohou nn hienokephnlie grenzende Grnd ‚

zu beobnohten. Bei den Kl e i nr nnne u wird nußerdomzentne tz von Hyperbrnebyke holen beumn Zwe i oder Dre ifncbe in II r

brnohykephnlie der nnderen rnu inohen Stimme ü r

triflt. Unter den Kie inrunnen finden nich Proz .

Hyperbrnohykeghnle, unter denW eißmnnen l2.61 Proz..

unte r den Gro rau en nur Pm und unte r denSibi riern nur Proz.

2. Die P ol e n nenera nich in betrefl ihreninden den Kle inru nnen. Unte r den Polen ti eu

nich Proc. Brnohylrepbule und Proz. Dolichokephnle. Die Kurven den Kopiindez der Polen gleichenden Kurven der Kleiurun en, ellein di e i nßm ten G radeder Bruch; hnlie nind bei den Polen viel ne ltenernie bei den einrunneu und ne igen eine gewinne Ähnlichkeit m it dem Proneutnntn von My erbrnohykephn l i e der W eißrunnen, der be i den Po an H ,66 Prnn.

(be t den W eißrun en I’ron , bei den Kleinrunnen

22?Proz. beträgt.. Auch bei denPolen überwiegt. die

Su brnob e hehe.uud nwnr derncbwnoheGrnd ,derniohder Mono ep

'

e nähertwie bei den runninoheu Slnvreu.

8. Die Zahl der «moon Iß tto-Litnuer int

nebr gering , denhnib nun den Ergebnin kein h inre ichend ntchernn nein. Der Vorb zgende ist zu derAnnieht

fe ll ngt , doll bei den Litnuern der brechy

kopbole pnn überv i wobe i die östl ichen Litnnere inige Ähu icbkeit m it filmen Nncbh ru,

W eißrnnnen heben , während die S hem z i te n

(Shmuden) den i’olen näher nteheu. Unter den önt

l ichen Litnoern kommen nut den brnehykepbnlenTypun Proz., unte r den Shmuden Proz.Bei den In tteu dngegeu tritt der doliohakephnle Typenm it Proz. nehr in den Vorderg rund . i hnhchihren nörd l ichen Nnohbnru , deu Enten , ein Vertreterden Iinninchen Stummen. be i denen Proc. doliehoo

hephal sind . Diane Zahlen ntimmen trotz ihrerK leinheit mit den Zahlen underer Autoren (Den i ke r.Lee m oon de I’Europe).Unte r den notieren nic ht»runninchen Sti mmen nind

eehr bemerkennvrert die B enehki rew unte r denu mennen0u Individuen zu r mehr .l

. d ie nun.64 doliehokephnl. Iünrnnch int he rvorzuheben,II der höchste Un d von Dolichokephnlie (Kopfindenbei den Bu chkireu nich heobnchten l ieß.Die gemennenen A rmen ier ( IB Indivi duen) uni

überwiegend brnoh kephnlnn Typu Proc.,unter Proz. yperbrnohykoph e . von euch mitden nonetigen Beobachtungen nt»mmt.

In betrefl der J u d e n (92 Beobnohtungen) seid ie Ergobninee den Vortrugenden eine gew inne Äfilichkeit den Kopfiudex der Juden m it dem Index dernlz vrincheu Völk er , unter denen nich die Juden zuerl tuiederlioiion. m it den Polen. Bruchyke hol nind unterden Juden Proz., dolichokephnl ‚60 Proc.

9. H .. R ueeow : An n d en Täle rn d e r Knrpnthen.

Den Dort S ninev od nko-W ynahu e. Mi tIl Tnielu Abbi ldungen. 8l6 bin

Die vorliegende Ablid schilde rt die Verhi ltuinne einen kleinen uunnnebu iohen Dorl en in Culizieu , den von K le in r u nne u bewohnt wi rd. DerVerinnner , der zur Be fri edigung neinen ethnogrnphinahen Interennen d iese nußerordautlich unbeknnnhe Oud benuehte. nchildert im P.iogen

ad ie geogrnphinche

den kle inen Dörfohenn und ie Gebirgsverbi lt»

uinne der Umgebung. W ir entnehmen der nun-fährlichen Benchm bung nur einnelne beten.

8 e i n e wod n ln0 o W y nc hu e l iegt im Tele denFl unnen S t r i i . e inen nun dem Gebirge kommendenNebenflunnen den Dn i e p r , im Gebiete der O nt

B e nk i d e n . den zentrnlen Tei len der Knrpnthen,

zwinchen 41°und 41°90' öntl. und zwi schen 49° und

49' nördl. Br. Die Gegend int na h Süden zu durchden Gabi nbgenchlonnen . nnch Nordonten uber frei.

Die%gegend int wz ld ig und wu nenrre ieh. DerW nld ha teht nun Kiefern, Tunnen, Fiohtm und Unruhenbünmen ; in den tiefer gelegenen Gebieten nind vor.

bre itet E ichen. Berg:horn, Spitnuhorn, Eupen. Birken.

wilde A elhd ume,'

ndnn und vernehiedene Sträucher .

Den rn e Klimn gente ttet nicht über m il. M.

h inzu! viel Gemüne und W einen num bnuen . nurKohl. Gurken und Kartoffeln werden gezogen

Die mi nnliohe Bevölkerung zieht ze itwe il ig nun

der Orteehni t. um ulnArbeite r und Hündin Benzin er)ihr Brot zu verd ienen. Im Sommer ziehen ie Männe rin G ruppen von CO bin 100 über d ie Knrpz then nachU um dort Arbeit zu finden. Beim Abm nchwi ei ne Menue gelenen . und d ie Leute nie heißen„Re iki ‘ müncen nchwöreu, dnfl nie unterwegn k e i n en lkohol inc he Ge tr i u ke genießen werden. Dre iV ierte ljahre ble ib t die übrige Pum ilio. G rein. Freuenund K inder , ellein nu Henne. Die W irtnchnft wi rdnehr umprüng lich betrieben. Im Sommer ziehen über80 bin 60 a ilieu nln Summ erfrinuhler hinl on zuf denDorf , um in den Beuernhi unern zu wohnen ; e inige'

nd i eche l i nden norgen für Befriedigung der kleinenti rfninne der Fremden.

Die un prün liuhe nlte Bevölkerung ist ein Zweigden kleinrnnninc en Volker. Gepredi wi rd in derK irche kleinrunninch , die Aunhi n e

"

der uni demBau r nind kleinrunnineh. Auch in der Schule wi rdder Unte rricht nnfnng n in klein rueninoher 8prnobe er

te ilt ; ernt im zweiten Jnhre wird Polnineh und l )eutnehgelehrt. Die Am bi ngenchilder in öffentlichen Gebä udensind dreinprzeh

'

Deu tnch, polnineh und kleinrunninuh.

Die kleinrunninc en „Beiki‘ven tehen gewöhnl ich elle

dre i Sprneheu , oft. noch mehr , weil ein auf ihren oftwe it nu ehnten W underungen auch I talien, Rußlnnd,Deutnch und Bum imien new. gelnuger ein ige ziehenenger nnoh h‘n nkre ieh. noch wohl uno Amerika

Du Vol l: int ehrlich . gnntfreund lich und ne inerHelmut und minor Kirche ergeben infolge denMunge lnan Schulen und der

Eglninoh en intriguen komm t en

eher zu keiner gede ih hen W eiterentwickelung.

Die Freuen nind nrbe itetüchtig . genen und ver

nti ndi|g; viel» ziehen nneh Gnlizien nln Dienet hen

und inderwtrte rinnen . Zu Henne beruhi nienich m it Gem ünezueht und Mi lchwirtnchnft ; ni e öuneu

uber weder Ionen noch nchreiben. Ihr einzi genVergnügenist. den Kimhengehcn.

Den Klimn in im nll me inen gut , nur int rohrbi nli rW itte run wech zu verm ohnen, nnmentliohim erhet. Der den int gut , W innen Fe lder undW erner genug trotzdem ist ke in ortnehritt zu

verzeichnen. Trotz derr‘günntiäen 14 ge in M ittel

euro lobl t ellen z St en,rücken , Genthi n er,

li r enhtuner. Bücher und Leitunge n ; B ibliothekennind nirgendn znzutreileu ; fent die Hälfte nller Bewohner, 46 Proz., kenn ni cht Innen und eehre ibnn.

Der Verinneer unü rnnhm , um nich m it Lnnd undLeuten beknnnt zu machen, e ine F.rete i denhöehnteuG ipfe le der Beekiden, den Pnr z nk z ( l l m ).

Die (l i te] der Ho chebene nind nicht betreut undn icht hewo nt ; unten in den Tälern finden zieh d ieun nnel igen Hätten , die nun d icken Balken einfnch

zunemmengezimm ert nind. Die Hütten nind denender kle inrunniechen Beuern im Gouvernem ent Poke rnnehr gleich , vol lkommen nchmueklon. Der Verfznnerhet e ine Re ihe von Ze ichnungen reiner Abhandlungbe igegeben, um dam it den Ausnehew und den Ben derllauernhlltto zu kennze ichnen. Er nohildert nunführlich die eium lnen Rä um e und die M6b0L Ich hehe

hervor, dnfl di e dort igen E inwohner ihren Ofen (m anineh

Petwh) nut kleinrun inch Kom i u (cli enbnr Knm iu)nennen.

Page 353: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

Neue Bücher und Schriften.

In betraf! derKörperbeeeheflenhe it, dee ph ieohenVerhnltene der

=,Boiki" von Se inevrod elto ist non nichts

bekennt. Der \offen er g ibt nn, dell die W ei ber bi lllioh nind und echnell nltern. Unter den Männern hater zwei ver eeb i ed en e T pen heohnnhtet, blonde mitlen n Geni em und nette mi t. eebwun eu Hu renun regelmtßigen energ ioeben Geeicbtu ligen. Allenind heger und kräftig gebuut.

Von wodie Boiki" hierher eingewendert eind, istunbehennt; die Legenden melden , dnll d ie Ankömmliege keine kleinruu ioebeu Beuern . rondera (remdeEdelleute gem u eeien . die hier zu Bauern und zuKleinrnn en wurden. Profeeeor Kole n e haben et,du!! hier en! dem Berge , wo je tzt ein el tee Kim leinnieht . ein“ ein orthodoxe. beleetigtee Kloeter e»

etnndeu hätte . In der Um agend von Seinerrodq 0 ,

en dem Abbnnge der Beelci en , nind Beste nlte r Befeeti ngen (Burgenh

zu neben. Vie llei0bt. del! einstv i

'

eh hier eine itte reebeft den Z ugnng zu demlrucbtbnren Dnjeprtnl bev ecbte. Du Christentum bet

.nhon'

tebr h uge hie r B ingung gefunden. Prof. Koleen het —elte hircbenbieloriecho, nur dem 12. Juhrhunde rt sternmende Handtuht ifien hier gefunden .

Sä nevrod:ko bu t€ht nie Ort when Inn wohlen 700 a re , und het viel e rlebt : Period eder romentleeben . aber w ilden Opriecbki . d. b. derh rpnthieeben hleinruu iecben 118q die im 18. Jnhn»

hundert die Uberg i n e auch Un bcherreehten und

elle wohlhnbendun te bon n ten. Jene Zeit , el:

d ie Opriecbhi die Herren der Ke r|n tben waren , istre ich nn romenbe lt4m buiseeu, nn bluti gen b remenundUherfi llen nnf früdli e Ortechnften ; dnvon me ldenGeri nge . le genden und Sagen. Die letzte n Atemnneder riseb ln rind en t vor 60 l ehren hin er ichttet.Mit fe dee reguli reu Militi ru wurde der d von

den bühnen Gebur ri nbern (kle inrun itoh ChlopenChlopzi) befre it. 0 Erinnerun en dee Volke. nindgeenmmelt in dem Se

genzyhlul be rühm te n huzul i

neben Anfüa der prieebki, Dowb a ne h . der ein

Ähnliche. (iedhebtn lt b mterlu een het el. Räube r wieStaub ; Ru in en der Wolgn. Dowbu ech wer ent»

weder ellein oder in Verbindung mit. b hie 10 Kemereden tüt

'

Er m der u oblvrollende Beeebütze r derUnterdrü te n . noch der Aneicbt der Ilm ulen undBoiki ; in den Geü ngeu wird er m it dem Kön ig derHum len verg lichen. Nneb dem G lauben der Huzulenist Dov hu ech n i cht gefl orbeu , er ritzt in einem

und werte t, bir ee ibm verg r'

mnt ne in wi rd. re inVol zum Knm pi

'

o zu führen. Einst wer diener regenhnfte Kön ig m derepenetig , er wollte Gott nicht gehorehen, defür wurde er in den Felsen geeperrt.An den Nam en Dowbneeh erinne rn viele geogrnpbiecbeBm e

'

bnun in der Umgebung

von S emfl rodnko ;du ber eit: wie weit der i n ne 0prisebek re ine'

l‘i tigkeit edehnt het. Al le in m en mußdie W ehr.heit .wn der age trennen, dnnu erneheint Dov b n echnle ein wi rklicher Räuber, der zu Anfang dee 19. l ehrhunderte lebte und den Tod [und durch die Hand deneifereiiebtigen Ehem ann re iner G e l i e b te n. Die Geliebte hei ßt hleinrueeieeh E u le wohl um demdeuteeben Wort Bub le bervo gen?

Bemerkenevrert nind d ie Ru inen del Zuflucht»orte. dee Ei nhorn Dov hu ech, n icht weit von Seinev odebo e. und Fd .höb leu . in dene n der Ri uberbnuet haben roll. Der Verfm er beschre ibt nie ann

rlioh ; er me int uber , de ll die Ruinen i lteren Datum nind.

10 . H . Lnrlnown: Hoob z e i t rgeb r i u eb e be i d en8yrj ä n e n un d Run e n i n O bdor ek (Gou v.

Toboh k). (S. 887 bioE ine ziem lich umfangre iche , eebr nuefübrliche

Schilderung der Hochz e i tegob r li uchn in 0 bdorek,Awhir In: Anthropo logie. N. r. lid . VI .

821

wie ein eowobl bei den 8 rj i nen , ein euch be i dendort lebenden Barren im ru ng. rind. Der Sch ilderung rind viel Geri nge und Lieder beigofü die viellntereerenter bieten . eher hier n icht wi ergegebeuwerden können. Unter Fortleerun e lle r dieeer Be igaben retro ich nur der W erentli e hin.

Die hier in Obdorrk lebenden Syrjtnen rtrrnrneu

eur dern Gonveruenrent Archeugelrk, wo rie rei t elterZe it neben den B ureau lebte n. S ie rind Chrirten undheben ihre elten Gobri uche und Sitten jetzt irrt geneu rgeerem

Z um E ingehen einer Ehe int bei den S il aca dieE inwilligung der E ltern nö ohne willtgungwerden d ie jungen Leute nie t getreut. Ehe derj unge Menu rteh eine Bre nt ruehen wi ll verrernmelt

er re ine Verwendte u, retzt ihnen Tee und Bn nntweinvor und begibt rich denn mit zwei oder drei reinerVerweudteu in der "eur der Mädchen , um der er

fre ien wi ll. E iner der Verwendten übernimmt dieRolle der Freiwerberr. Er wendet rich zu den Elternder Mädchenr mit den W orten : ‚ Ihr hebt eine .lfreu , wir he ben einen Jüngling, kenn men m it en

dert'

rber reden , deß ein vere imgt werden ? Der Heurrrter entwertet , de! der nich t reine Seebe eei, rou

deru Swhe der Mtdehenr er wolle rie u . derFreiwe rber ein eudermel kommen. ech dernFo ng der reiwe rbe rr betru gen die E lte rn derbl inde n. ob er jenen Menrehen betreten wolle. W ennder Mädchen n icht w ill, ro entworte t er: Er int n ichtme in Bri ntigem . ich bin n icht reine Brent. W ennder Mädchen einrerrtendeu iet , ro regt er: Ihr eetdmeine Eltern , meebt . wer ihr wol lt ; ich tue nicbte

gegen euren W illen ! Oft wi rd der Mädchen ehereuch gegen re inen W illen in folge der t urnbo reinerE ltern eur Ehe mit einem von ihm n icht begetMenue gezwungen. W enn der Freier n icht vollrtilnd '

von dem E rfolge re iner un ter:Broncher überzeugt irro ht er rum zwe iten Nele rnit derurelben Beg leite rzu en E ltern der Brent. let der Menu eher re ine rSuche einher , so nimm t er bei dem rweiton Bernehreine eigenen Elte rn mi t. Die Eltern der Brr ut bendenn ihre Einwill

ng eie verri chten ein ebet,und der Vete r der rent gibt dem Bri nkige rn die Hund .

Denn komm t die Brent nur e inem der Zimmer horrorzieht ihre Head in den len n Ärmel rurflek und

.

trennt die vereinigten [l i nde r be iden Männer derhe ißt . rie echli gt durch). Ale e ine »hl erkwürdi eit

der Kle idun der ryriturrcben Mrdeben und Freueniet hen orzu ben : Die Ärm el der [lernder rind ro

[eng. defl ein über die [Funde hineurrugcn. A ller, werdie Syrjrtuen engreifen , re i fen eie n icht m it derbloßen . roudern m it der um!: den Berndi rrnel be.

dee lrten Hund. Denn wird unte r ellerlei förm liohenZ eremonien ein Gliteehen Breun twrin getrunken ; Brentund Bri utigem kämen rich dreimel . und er werdenBin geweobrelt. Denn verschwindet die Brent,der ri nte' uber ret1 t rich un den

'

l‘ireh ; er wirdTee ge tre u en und dabei über die zu leirteude Z ub.

lungÄl( el W hende lt. Die Z ehlnn

gbetrigt 10 bir

l t!) n (20 b ir 200 Merk) . und bir W edro

Brenntweiu ( l! bir 00 Liter). Außerdem mün eu dennicbrteu Verwendten der Brent entrprechende Gerchenke ernecbt werden ; d ie Mutte r der Brent er.hält ein emd, der \

'

ete r eine Jeoke nrw. E ine oderzwei W ochen ueeh der Ve rlobung findet die Hochze it rte tt.

Diese Besuche der Bri utigemr heißen eu! r iinircb : Drheljr ki kutrrne , men hielt d ie kleine end .

Einige Tege vor der Hochze it begibt rieh derBri uti m mit reinen Verwendten ebermelr zur Brent.B ier ndet e ine Bewi rtung unter Beobeebtnug ver

rehiedener Z eremonien rte tt. Nach Beendigung derZeremonien geht die Brent in ein euderer Zimmer ;

41

Page 355: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

Neue Bücher und Schri ften .

Die Schwiegermutte r der Bre nt echneidet von demlim . den an! dem Tieche liegt, dee lindchen eb.wickelt es in des '

l'

ueh der Brent und be deckt. denndie Brent m it einem underan Tuch. Die Begleiterinnen führen d ie Neuvermählten in ein Nchenu mmer

und flechten die N utzer elönten Hu re der Brent inzwe i Zöpfe. (W ährend er Trennung waren d ie limflechte n löet) und richten den Kopf zu , wie ee e inerverheire ten Freu zukommt , den he ißt nic coteen ihre inen „Kokoechnik

“. eine Art. Haube , euf, und be

decken die linnhe m it. e inem Se ideu 3hnwl. Die jungeFre u bietet nun den Gästen Brenntwein und enden

Getränke en. Am Tege der Trauung wird n icht ge.

tanzt, eondern nur gegeeeen und getrunken.

Am anderen Tage findet nochmal. ein große.Feetmehl i tu tt.

An dien Schilderung einer Verlobung und Hochzeit unte r den Syrji nen echließt eich e ine kurzeSchilderung der Hochw iteg elni uche unte r den Run e nin Ohdon k. De diccoSchi lderung n ichts Chen ktcriotiech» enthii lt, 00 können wir sie übe rgehen.

Z um Schluß nind (B. 836 bis 854) eine Re ihe Hecheeitegeeänge m itgeteilt.

l l . B e r i ch t ü be r d i e T i t i g k e i t d e r Gone l l ee e h e ft i m Je h r e 1904. (S. 3 56 bi1 36 7.) Ve re e i chn i e d e r M i t l i e d e r d e r G e ce l h

ne b e l t. bis 86'

12. K l e i n e M i t t e i l u n g e n.B e r i ch t ü b e r e i n e Fe h r t

n e c h K e r e l i cm hie

Stud: Je nowi tech begeb eich im Sommer WMim Ault e dee dumeligeu Prh identen der Geee lhcebell in en li n ie Powonez (Gone. 0 lenezh) , um de

l e lhet en den h relienhen Lep n enthropologi echcUnternuchungen enzuote llen. ufolgc verschie denerUmstände konnte er ocina Auf abe n icht in dem Me ileerfül len, ein er ne wünechte. m ußte eich nun i chet

deren! boechrtinken. Nechrichtcu zu tummeln, um e ineim ni ct Jahre geplente größere Exped ition vor

zubere iten. Er l ie ß eich zunächst. em Kum eee nieder.fund eher durchene keine Ge legenhe it , i d einel’oteou zu men en. Em . info! 0 der llekunnteche ltm it. dem dortigen griechisch ntholiechon PrienterA nd re i Me kl ionow, der eich ul. ein hiichet. lieben»;würd i r M itarbe iter“

euewien. konnte Stud. J unow i t l o wenigsten e inen Tei l coiner Anfgehe in An

g ri fi nehmen. Er echrieh eeltene Beechwörnngeform elnund Gebet. ent. er eemme lte eine große Menge ethne»

grephiucher ( ie enoti ude . die sich jetzt in dor ethnephiwh

'

eß A te ilung (lee Museum. A lexander III.fi nden ; er erwerb n hl Steinwcrkwuge. und schließlich polen ee ihm euch, Mm ungen uuuzu l ilhrun. Ermechta en ungen en Männern im A lter von

27 hi1 60 .l ehren und en 20 W ei hern ( l li bis 5ti ji hl'idoch mußte er eich fixen m it den Messungen ee

Kopien . der A rme un Be ine . der Körpergr»»lio ; er

konnte line rohen von jedem e inze lnen eemmeln.sowied ie Ferhc er Heute und Augen bestimmen ; auch

erknogen über d ie Abeü mmung und Abkuul'

t von

Urhen (reicher Ort)L e e c he n e (an-ner Ort)"e i (m in crvr W ohletand )

828

Run en und von Kurd en Die Unte rsuchungenwerd en dednrch eehr eruchv ert. del wegen der Feld.arbe ite n die Leute nur um Sonnh g fre i treten. DieMeu ungen werd en jetzt bearbe ite t..

Der W nn1 ch Kornp techewnlzi e , m it eeinen Stu»

deuten e ine „ lehrte E xpedition in den Kn ie Poweneezu unternehmen, ging nicht in Erfü llung.

P . M. M olekyt Be r i ch t ü be r e i n e B e in i nd u Gon ve rnem ent Ute zu d en S te p p enhu c hki re n w i h re n d d er Somm e r. 1904.

(S.

Der Be richteretntte r begab eich im Sommer 1904in das Gouvernement Ute . und zu r m en t in denK re is B i rek , von de u n lmenchte er eine Re ihe von

Dörfern und Flecken , und wohnte du elbet m ittenunte r den B uchkiren. Er u mme lte nul

' G rund von

l‘rogrnrnmen , d ie dur eh Jnn t schnk und Che r ne i nnulgeate llt wen n , ethno

in phiwbe Nnehriehten , ine

heeondere Rat h ebräuc e , Notizen über Selbetmord‚

übe r Eid und b eineid , über Z uentnmenlehen außerde r Ehe, über P

ruchh htt‘e ihung nu r.

Der Reisende etieß nn! einen beeonderen r n n i o

w he n Stom ia. der sich K inn u r i k i “ neunte . Ine inem der Kur: ri kidör?er h ie t. nich der Reisendeli ngene Ze it nn weil die Kigu inslser a hkirenihm m e ln dem Leben trnchteter nie me inten , er l e i

gekommen , um eie zu te ufen. Während des Aufentnltee unte r den Kunguri ki konnte der [lebendenllerlei etlmag rnphieohm Meten

'

nl enmme ln . ( ieeänge.Hoehznih gehrituche , Sprichwörte r , Rätsel new. nulechre ihen.

Aue dem K re ise Bin k . wo der Re inende vom

2 1 . Jun i bin 8 . August verwe ilt llntte . kehrte er nochUin zurück , verenh sich m it den nötigen Dokumentenund begnb sich in die Stadt Be l e be i ; von hier nur

beenchte er in Begle itung einee ehemnl igen Le hrenTe re g u lovr, einen Tutoren, die Gemeinde

'

l'

ee hnkod y tom u k . wo novh unrerm iwhte Bu ehkiren aufihren Plrbli nd0 rcien eitzen ; es sind die eogenenntenec hv e rz c n B u c hk i re n. Herr 'l 'e re aloe dientein lieheuewürd iger W e ise nln Dolm etec er , da d ieBu chkiren kein ltuesißeh verste hen ; überdiee gelguges durch den E influß des Herrn ' l

'

e re «low , nnthrc»

polog ieoh0 Meu ungen I n den Mitg li era zer ["um i lieu nuuz ufiihren. W er bei den Base kiren werund des Mißtrnuen d iem r Leute inm nderheit derW e ibe r . kennen gele rnt het , wi rd er verstehen , wu

Sieeer Erfolg , 200 Per-onen gemen ea zu haben , beeutek

Be r i ch t d en korrenpom l i e re nd eu M itg l iede eF re u G le flrn N iknnorownn 8hnkowe ü be re i ne l*' e h rt i n d e n K re ia rnnwin (G e n t .

Kont romn) w i h re n d d ee Som m e r: W M.

(8.

Frau S hnkown lnet im Gouvernum ent Koetm mn,in den Ortschnftcn a ncheng . [Iren nnd Buki undden uml iegenden Dörfern m e h r a l e 100 W e i be rg em en e n ; d ie Hauptru nde dee Kopfes und der Kgröße werden m itgete ilt

Page 356: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

824 Neue Bücher und Schriften.

scheint . da!! men d ie Zunehme der verrchie bir und 6 und denchen euch nndere Skelettknoeheudenen Zah len mit den verwhiedenen ökonom ieehenVerhä ltnin en in Verbindung bringen m üsse.P. N

. B eketovr : Üb er e i ne G ruheti tte be iA ln eehtu. Ein Brief un den Sekretär der Geeelloehnft. (8.we bio sen, )

Bei Übersendung von 40 Schüdeln. die im Jul i 1904durchdenDirektor deeMuseum.inKerteeh,W .W . S korp i Leiner nltenGrnheti tte derStedt.Aluschtu entnommenrind , eehreibt P. N. B e ke tow unter nnderem :Verentnu ung zu den Aus nbung en en der alten G rubetfl tte gab der W anne der Stadt Alneehtn , un derbetrefi

'

enden Stätte einen Bea r einzurichten. Unte r tder den Z ub! der duee lbet lundeneu Schudel nindnur ie üben ehickten 40 S tüc einigermußen gut erhnlten. In betrefl dee Altern der Grubetä tte gehendie Meinungen der Gelehrten weit nuneinnnder: DerMoekeuer Arehiologe S e i eow hält die (i n betitttefür eine nannte gotieehe . die nur dem Jnhwhundert n . hr. Geh. l t.mm t nie d ie Guten in dieKrirn einfielen. Herr S korpi ll dagegen [und n icht.,um die Aneieht S e i eowu heuti tigt . Er m eint imGegente il. de li die Grubeti tte r n icht nlt sei : l .W e ilbe i e inem der Schidel rueeiee

0 Münzen den 19. Jahrhunderte ge funden wurden. und 2 . we il un den Füßender Skelette hnlbmoderne Sundnlen , wie ein heutenoch in Mit%lrußlend üblich rind . legen. 80 dorfaber n icht. verucbm '

egen werden , deli d ie betrefiendeti n beti tte bere it! mehr ale uiam nl ve n

unteroucht worden iet . du!! n eu bei den letzten Au!

gn hungen mehrere Schichten G räber übereinunderund , und dnß w irkl ich in jedem Birne ruhe nebenhe lbwegewohlerhnlteuen Skelett en no ch um Schäde l,

W .W . Bkorp ill , Direktor dee Hueenme in Korteeh

Ube r d ie Gre bstüt te von A lusehte. Ei nBrief aus Kerteeh. (S. 868 hie 87 l .)

Herr S korpi l l schre ibt. daß die im vorigen Jahrebei Aluseht—e eurgegrebenen Gegenstände m it demTegebucbe der A ungen un die nrehiolog isehoKommission in St. etereburg gu chickt werden sind .

Aue dienen Suchen in erkennlnr . daß die Grebetätteke i ne elta, eond ern eine j üngere int. Die im Zen trumder Stnd t Aluechtn ge le

gene Grebeti tto gehört ine

18. und in den Anfang es 19. Jahrhunderts. Nochim Jahrhundert herrschte die Si tte , den KopfSchädel) zu verunstnlten: eie wird frei l i ch n icht voner Oon m thevölkn ung . sondern nur von einem Teileeuege0ht.

Es ist nach de ren zu erinnern . daß nn derselbenGrubetä tte 1886 der Monk-ner Professor W . T. M i l le rAue

£rnbungen von nrtnltet. het (Arbeiten der Knia .

Moe euer nrchi olo iechen Geeellecbü t. Bd . Xl l , l888) .Ebendn elbet hat err Dr. J . S s i eow und du korreepondierende M itg l ied dee nrchi nlogischen lnetituts

h uv i t z k i du elbct gem beu. Ube r d ie Ergebnb »ist n ichts bekennt geworden.

l ) nnkeeh r e i be n e in iger zu E hr e nm it l i ed e rnernennte r Ge lehrten ( In. Anu teohin -Moe nu. Dr.

Em i l Schm i d t-Jene , Reu kv hlüuehen , N e n n u

v ri e r-Pnrie , And re e o hi ünehen ; Pe nr som l.ondon.

S. 87 l binKurzer Bericht über die Sitzungen der Jahre.bin

Page 357: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

REG'

ISTER DES SECHSTEN BANDES (NEUE FOLGE) .

(Abhandlungen, Kl einere Mitte i lungen 11 . Refert te. Verzeichn is d. anthropolog. Li

Ablbm ng der Mi tgnben an d ie Toten

A b n m ov ‚ A. N., D ie Forum:: der Apertun piri(ormln und d ie gm grnphlpch. Verbre itung d er

Abo“ mm ung der Urbev ohner Amerika

l 4 4 u

n o v o 4 o u o vV

Adelaide. l lonker

A l t ih . Ge iuteckn nkheiten in

Am tlsnho Mü nchncl

4 6 l 0

Q O I O O O O O O O O I D D D

Al koholm ißbn neh ohne bocondom Folge n in

4 I l

Altar der Indi viduen nln tomplizierender Faktor— doo l l ennchen in Ameri kn

AlmAlum hß ‚ Über eine Grubntl tte bei

An n oun . Bm ker .

Amorlcnnuu. Homo. Alte r und Un pm ng

Amoklnnfen

Andnl ‚ ll ocker

And

A nd rn , B iohnrd , Ethnolog iaohoBeh nchtung«n

Angon i ltu nm , Hocker

Am mal ien an li imlorn

Anthmmlog le , W °rto detAnlhm p nlog inchn Joum nl. Russischen . V. Jnhrg .

XVI] . b in XX. Buch . 1 904. Ref.

Arbeiten der Run-haben Antlxm polog lscben üeaell«och.“ ln SL Pfl an bnrg . Protokol le 1 900 bin

l

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'” l o JRhl'b . Ref. 9 b 0 l

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B a e r . K. B. v .. Über den jetzige n Z nntnnd und

die Geochichte den nnatominchen Knbinettn der

Aka demi e «lerW in enm hatuan an S t.. Pe terubnrg .

Re '. 0 C 4 l I O l

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Arod ‚ Bockor

Am inn ln. Hocker

Hacker

h ymm etrion dm 8ebi dolu

Ad npu kiuche Bpn chen

AusfahrtwAustrnlion, HockerAuntrocknung um Skelett

Buhtoch i

B u l yncz ky-B i ru l j l , l

“. A.. Der K0 pfl ndex der

Sla wen . Letto-L ih uer n . i n! Grund von

Nennungen nu run i.chen SoldatenBuntuBuntu. HockerBonynng , HockerBnr<

m gn‚ l locke'

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B u rte la‚ Dr. Pau l. Tuberkulose (W irbc lkariu ) inder j üngeren Steinzeit

Bntnh ‚ Hocker

K uge l

h.; nt pin

Rocke t

B e lm l e d , F. B. , Zur Anthropologie der k le in.russischen Bevölkerung das Gouvernem eutn'l

schem ignv . Ref.

Berichtigung zum Artike l Jan Czekanovn ki

Page 359: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

Reg ister de. tochulcn Bu nde. (Neue Folge).

Gab51dbm fl u l S l—C‘X'M ÜÜPII o o o o 0 o 6

Geburu fleoke , blaue. Die bei dan Bokimoo inW ectg rünlnnd von Dr. B u d. T reb i toch

I l

Geflecht1mrl ‚ ßcnondere — der lndianer im Ucaynli

gebiete . Von Dr. Max Sc hm i d t

Genußmi t in MexikoOeogn ph iuche Provinzen. d ie BedeutungGeometrische Höhlennclme den Bohüd eh .

Oenchlmhßd itl erenzen nl: kom pliz iem udcr Fakt or0ecchlc°htnmerkmnl« des Schäde l:Gesichh typen . Kopf. und ostwrintischer und

meh nosiucherVö lker. Von Dr. B . Hug e n. Ref.

Gewoihindu3trie bei Munzi ngen .

Gold in ß'u iko .

“cup “ l I 6 l D D l

Grönl.n6 9 r. um ker I b A l 6 l I

l l O 0 O 0 I

Om nah-tl mme, Hockerlln rfnrbo der W ahl.-qHm m pfet

Hog a n . Dr. B. Hofrat. Kopf: und Gesicham l .

B tmi len. ke ine ll ooker

827

m ad* h '°rkchr in Mexiko

Ih rpune um Bein vom Inte iuer Klotz

4 q I

l Ä Ö l

c 6 I 0 b 0

Ha utfarbe der Png ehleu loHeid elbe rg . Sh inu itgrubH._

— W oihes .

Hi" ebr‘ i I I D D l

Hocker, Die Ven ehiedenart igkeit dor

m m 6 r'pnm i‘. Um ‘°he d v, o o o n o 0 o

l l

Bockerbestattung , nl. AuszeichnungE thm log i»che Betrachtung über Von Juri. Hocker

Bum ps . .

Hocke rle ichen. Form ungG„ chlwht l I l l 4

I l D 0 0 4 Q

Hm kervolk , Vorgeschichtlicheo

Hockem rnen

Hö f ln . M., Geb ildhrote be i S te rbel i llen

Höhe»a der Schl d elhöhle

B öhlenactu e du Bohl d e ln

Methode der Beutimmung— dec Ch inenennehßdeln

Hullem et Bohld eh

Knfl’em schtd elc

T»chuktschcnnchßdeh

Holw nu l nde in Na i l a

Hmm» umod canua. A lte r und Un prungBofl enholmn. Hecke:

Hühne r ul: a boigube

B und On bb0ig‘ be 0 o o o

Ilydm phd un inicrm eningvnlia

uym fi. I l l

Hocker

lgorm u m. Hoch ?

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Page 361: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

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Page 363: Organ der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie ...

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