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Oracle BI Suite + BI Competency Center
= bessere und effizientere Informationsversorgung
Harald Erb, ORACLE Deutschland, Frankfurt
Schlüsselworte:
Oracle Business Intelligence Enterprise Edition, Business Intelligence Competency Center, BICC,
Entwicklung, Integration, Test, Betrieb
Einleitung
Die der Oracle Business Intelligence Enterprise Edition (OBIEE) zugrunde liegende Technologie
ermöglicht es Unternehmen eine solide, flexible und integrierte BI-Plattform zu errichten, die für
unterschiedlichste Analyse- und Reporting-Aufgaben den notwendigen Funktionsumfang bietet und
damit den effektiven Einsatz von Business Intelligence fördert. D.h. ein möglichst großer
Anwenderkreis soll einen rollenbasierten Zugriff auf diese Plattform erhalten und in die Lage versetzt
werden, z.B. Ad-hoc-Auswertungen zu erstellen deren Ergebnisse entweder themengerecht in
interaktiven Dashboards präsentiert oder eventbasiert bzw. zeitgesteuert an Mitarbeiter, Lieferanten,
etc. verteilt werden.
Während ein Proof-of-Concept oder kleines Projekt mit OBIEE schnell und mit geringem Aufwand
realisierbar ist, können schon mit dem zweiten OBIEE-Projekt oder durch bereits gemachte
Erfahrungen mit vorhandenen Informationssystemen bzw. Analyse- und Reporting-Werkzeugen eine
Reihe von immer wiederkehrenden Anforderungen und Problemstellungen sichtbar werden:
Unzureichende Datenqualität, schlechtes Antwortzeitverhalten, unterschiedliche Quellen/
Berichte mit ähnlichen oder gleichlautenden Kennzahlen, die zu einem Thema abweichende
Inhalte liefern Mangel an Vertrauen in das BI System
Know-how für die Benutzung bzw. Weiterentwicklung vorhandener BI Systeme ist auf
wenige Personen verteilt, Know-how Träger arbeiten an verschiedenen Stellen in der
Organisation zu lange Realisierungszeiten durch personelle Engpässe, schlechte
Kommunikation
Konkurrierende Informationssysteme oder ein historisch bedingter „Frontend-Zoo“ für
Analyse- und Reporting-Werkezuge Unklarheit: Auf welcher Infrastruktur sollen neue BI-
Anwendungen realisiert werden?
Die oben angeführten Beispiele mit ihren Konsequenzen sind starke Indizien für die Notwendigkeit
einer Business Intelligence-Strategie und einer organisatorischen Lösung in Form eines sog. „Business
Intelligence Competency Centers“. Der Begriff BI Competency Center (alternativer Begriff: BI Center
of Excellence) wurde ursprünglich von Gartner zusammen mit nachstehender Definition geprägt:
“The BI competency center's (BICC's) role is to champion the BI technologies and define standards,
as well as the business-alignment, project prioritization, management and skills issues associated with
significant BI projects.” [1]
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Der Zweck eines BICC’s ist die Bündelung und der Ausbau der im Unternehmen bereits vorhandenen
aber in verschiedenen Organisationseinheiten verteilten BI- (und Data Warehousing-) Kompetenzen
(vgl. Abb.1), die für die Entwicklung und den Betrieb einer funktionierenden BI-Plattform
erfolgskritisch sind:
Architektur und Design (Modellierung, ETL/ELT, semantischer Layer, BI Applikation,..),
Infrastruktur (Planung und Management der physischen Umgebung, Mengengerüst, ..),
Analytik (Tool-Auswahl, Business Abstraktion Layer, KPI's, ...),
Administration (Konfiguration, Monitoring, Security, Tuning,..) und
Governance (Datenbesitz, -qualität, Einbindung in Prozesse und Strategie,…)
Abb. 1: Verteiltes BI Know-how im Unternehmen
Ziel eines funktionierenden BI Systems muss am Ende des Tages sein, dass relevante Informationen
ihre Empfänger zur rechten Zeit erreichen [2]. Ein wichtiger Erfolgsfaktor ist dabei die Beherrschung
der BI Technologie sowie die Abstimmung der an Entwicklung und Betrieb beteiligten Parteien
untereinander. Aus Anwendersicht macht sich das u.a. in Form von Schnelligkeit bemerkbar, z.B.
im Tagesgeschäft: Umsetzung neuer Reporting-Anforderungen, Ad-hoc Auswertungen,
Dashboard-Erweiterungen in OBIEE, etc.
im Projektgeschäft bei der Lieferung neuer Versionen / Builds zur Erweiterung des
semantischen Layers (neue Attribute, Berechnungen, Einbindung von Datenbank-Funktionen),
Erweiterung des BI-Systems (zusätzliche Datenquellen, Aggregationen, etc.), Beseitigung von
Medienbrüchen/Optimierung der Integration (BI operatives System, Karten, Kombination
von Ad-hoc und Pixel Perfect Reports) oder bei der Durchführung neuer BI-Projekte.
Der Vortrag adressiert im Folgenden anhand von Praxisbeispielen, wo im Unternehmen spezielles
OBIEE Know-how benötigt wird bzw. wie durch vorgegebene Rahmenbedingungen der Aufbau einer
OBIEE BI-Infrastruktur beeinflusst werden kann.
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Themenauswahl fürdieOBIEE Praxisbeispiele:
Einsatz von OBIEE in der Entwicklung,
Auslieferung von OBIEE Deliverables,
Setup und Betrieb von OBIEE-Umgebungen
OBIEE im täglichen Einsatz
Die Fallbeispiele wurden aus Kundenprojekten abgeleitet (Anzahl Mitarbeiter < 5000) und
beschränken sich in Bezug auf OBIEE auf den Einsatz von Interactive Dashboards, Answers, BI
Publisher und der zugehörigen Infrastruktur. Wenn möglich, wird in einem behandelten Fallbeispiel
ein Ausblick auf die zu erwartenden Neuerungen bzw. Verbesserungen gegeben, die die neue OBIEE
mit sich bringt.
Für ein BI Competency Center sind das aber bereits genug Komponenten bzw. Integrationsthemen,
auf die sich die Mitarbeiter spezialisieren können. Je nach Nutzung der BI-Plattform können,
insbesondere mit der neusten OBIEE 11g-Version, weitere Komponenten (OLAP/Essbase, BI Office,
Karten/ MapViewer, Scorecards, Action Framework, mobile Endgeräte, etc.) hinzukommen, die von
einem BI Competency Center und seinen Mitgliedern technisch als auch organisatorisch beherrscht
werden müssen. (vgl. Abb. 2)
Abb. 2: “End User Experience” mit OBIEE 11g
Die Praxis, Business Intelligence organisationsübergreifend so auszudehnen, dass möglichst viele
Anwender einen optimalen Zugang zu Informationen haben sowie der dazu notwendige „Bauplan für
eine BI-Landschaft“, die zur Datenspeicherung und –bewirtschaftung eine mehrschichtige Data
Warehouse Architektur als Kern hat, wird im Vortrag nicht vertieft. Als Update zu diesen Themen
kann aber das Oracle White Paper „Enabling Pervasive BI through a Practical Data Warehouse
Reference“ empfohlen werden. [3]
Abschließend fasst der Vortrag am Modell eines virtuell organisierten BI Competency Centers
zusammen, wie diese BICC-Variante – andere Organisationsformen und Best Practices beschreiben
[4] und [5] ausführlich – in Kombination mit OBIEE als BI-Infrastruktur dafür sorgen kann, dass BI-
Anwender besser und effizienter mit Informationen versorgt werden und BICC’s nicht nur ein Thema
für Großkonzerne sondern auch für kleinere Unternehmen oder Behörden sind.
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A. Einsatz von OBIEE in der Entwicklung
Aufgrund der zahlreichen OBIEE-Features gibt es für die BI Entwicklung eine Reihe von
Aufgabenfeldern und Spezialisierungsmöglichkeiten. Ausgehend vom Aufbau und der Pflege des BI
Server Repositories gib es Best Practices für die verständliche Gestaltung der Präsentationsschicht,
sinnvolle Navigations-/Drill-Pfade, Generierung performanter Queries, Absicherung des Datenzugriffs
usw. Die Entwicklungsaufgaben im BI Präsentation Server reichen von der Erstellung der Answers-
Reports und Dashboards (Ziel: interaktive, flexible aber nicht überfrachtete Darstellung, etc.) über das
OBIEE-Customizing, z.B. mittels Einbindung von Stylesheets/JavaScript zur Umsetzung der
Corporate Identity bzw. für besondere Report-/Dashboard-Anforderungen. Das andere Ende des
Entwicklungsspektrums beinhaltet Integrationsthemen, wie z.B, die Verlinkung von OBIEE-Inhalten
mit operativen Anwendungen bzw. deren Einbettung in bestehende Unternehmensportale, MapViewer
Karten usw. Zwei OBIEE-Integrationsszenarien werden im Folgenden erläutert.
OBIEE SSO-Integration Beteiligt:
Anforderung: Die Verwendung der auf OBIEE 10g basierenden BI-Anwendungen soll, ebenso wie
bei anderen Unternehmensanwendungen auch, über die zentrale Stelle „SSO Rechte-Administration“
bewerkstelligt werden.
Realisierung: Abb.3 illustriert schematisch, wie die Berechtigung der BI User direkt im LDAP Server
(Oracle Internet Directory) über eine entsprechende Oberfläche zur Benutzerverwaltung erfolgt und
per Replikation die für den OBIEE-Anmeldeprozess erforderlichen Account-Informationen samt
erteilter OBIEE-Rechte in ein BI Security Schema der DWH-Zieldatenbank übertragen wird. Seitens
OBIEE erfolgt die Konfiguration gemäß der Deployment Guide [6] beschrieben „Impersonation
Methode“, die OBIEE-Instanz selbst wird im SSO-Server als Partner-Applikation registriert und die
Adresse für den Aufruf des Analytics Servlets mittels mod_osso im Oracle HTTP-Server geschützt.
Abb.3: Anbindung von OBIEE 10g an ein bestehendes Single-sign-on-Verfahren
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OBIEE 11g: Mit dieser Version wird OBIEE in Punkto Security im Weblogic Application Server ein
„gleichberechtigter Partner“ und über das Security Framework OPSS (Oracle Platform Security
Services) gemanagt, vgl. hierzu Abb. 4. Dies hat zur Konsequenz, dass alle im BI Server Repository
angelegten Benutzer und Gruppen-Informationen „ausgebaut“ und in die Middle Tier Schicht
verlagert werden müssen. Für die oben beschriebene SSO-Anbindung von OBIEE ist allerdings keine
größere Umstellung zu erwarten, da außer dem Administrator und Impersonator User alle Anwender
Accounts und Rechte bereits extern im LDAP Server verwaltet werden. Neben dem zentralen Security
Management bringt die Umstellung auch für Anwender kleine Vorteile, z.B. können nun für die
Erstellung eines iBots nicht nur die User-Accounts sondern auch die zugehörigen E-Mail-Adressen
direkt aus LDAP in die Adressatenliste übernommen werden.
Abb.4: Anbindung von OBIEE 10g an ein bestehendes Single-sign-on-Verfahren
Embedded Database Functions in OBIEE nutzen Beteiligt:
Anforderung: Auf Basis der Oracle Text Option soll in OBIEE (Answers) eine Volltextsuche in der
Textspalte einer Datenbank-Tabelle möglich sein, die verwendeten Suchbegriffe können ggf. in der
Ergebnisausgabe optisch, z.B. gelb hinterlegt, hervorgehoben werden.
Realisierung: Mit der OBIEE Version 10.1.3.4.x wurden die sog. „Embedded Database Functions“
EVALUATE(…), EVALUATE_AGGR(…) und EVALUATE_PREDICATE(…) eingeführt, die bei der Report-
Erstellung in Answers das direkte Ausführen von Datenbank-Funktionen erlauben. Damit bietet sich
u.a. die Möglichkeit, Analytische-, Aggregats-, OLAP- und selbst programmierte Funktionen in der
Answers-Abfrage zu nutzen. Zunächst muss in der Datenbank auf eine Tabellenspalte FREITEXT (z.B.
mit CLOB-Datentyp) ein entsprechender Index vom Typ CTXSYS.CONTEXT angelegt und die
Volltextsuche mittels des Standard-Packages CTX_DDL mit Stop- und Wordlisten parametrisiert
werden – neben der einschlägigen Oracle Dokumentation geben [7] und [8] nützliche Informationen
zur praktischen Nutzung von Oracle Text. Eine selbstprogrammierte Funktion SHOW_CTX_MARKUP
(fiktiver Name), sorgt für Hervorhebung der Trefferergebnisse unter Nutzung des Oracle Standard-
Packages CTX_DOC.
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Beispiel PL/SQL Funktion SHOW_CTX_MARKUP mit Pseudo-Code:
CREATE OR REPLACE FUNCTION SHOW_CTX_MARKUP (p_such_text IN VARCHAR2, p_clob IN CLOB
,p_substr_pos IN VARCHAR2, p_substr_length IN VARCHAR2
)
RETURN VARCHAR2
AS
v_clob CLOB;
v_str VARCHAR2(4000);
v_style VARCHAR2(100) := '<style type="text/css">.gelb {background-color:#FFFF66;}</style>';
v_pos NUMBER := 0;
v_len NUMBER := 0;
BEGIN
...
CTX_DOC.POLICY_MARKUP(policy_name => 'obiee_policy'
,document => p_clob
,text_query => p_such_text
,restab => v_clob
,plaintext => FALSE
,tagset => 'TEXT_DEFAULT'
,starttag => '<a class="gelb">'
,endtag => '</a>');
...
RETURN DBMS_LOB.SUBSTR(p_clob, v_len, v_pos);
END SHOW_CTX_MARKUP;
In Answers sind bei der Report-Erstellung zwei Dinge zu erledigen, damit in OBIEE die Oracle
Textsuche möglich ist. Für Nutzung des angelegten Volltext-Indexes muss mittels EVALUATE(…) die
WHERE-Clause des vom BI Server zu generierenden Oracle SQL-Statements den Operator
CONTAINS (mit Suchbegriffen) und für die Anzeige des Freitexts (mit markierten Suchbegriffen) die
selbstprogrammierte Funktion SHOW_CTX_MARKUP enthalten – Fortsetzung des Beispiels mit einem
Pseudo-generierten SQL-Statement:
SELECT T15892.DATUM AS c1,
T25792.KUNDE AS c2,
...
CAST(SHOW_CTX_MARKUP(nvl(' .. Suchbegriffe ..'), T16551.FREITEXT, '1' , '4000')
AS VARCHAR ( 4000 ) ) AS c11,
CAST(SHOW_CTX_MARKUP(nvl(' .. Suchbegriffe ..' , T16551.FREITEXT, '4001', '4000')
AS VARCHAR ( 4000 ) ) AS c12,
...
FROM D_DIM1 T25792 /* A_D_DIM1 */
D_DIM2 T16277 /* A_D_DIM2 */ ,
...
F_FACT T16551 /* A_F_FACT */ LEFT OUTER JOIN ...
WHERE (T15892.ROWID...
AND ... CONTAINS(T16551.FREITEXT, nvl(' .. Suchbegriffe ..')) > '0'...
);
B. Auslieferung von OBIEE Deliverables
Auslieferung des BI Server Repositories Beteiligt:
Anforderung: BI Server Repository (*.rpd Datei) soll in OBIEE-Test- und Produktionsumgebungen
(O/S: Linux) ohne das Werkzeug Oracle BI Administrator eingespielt werden können.
Umgebungsspezifische Einstellungen (Host-Namen, Pfade, Connection Pools, Versionsangaben, etc.)
müssen für jede OBIEE-Umgebung ggf. in einer Konfigurationsdatei editierbar sein.
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Realisierung: OBIEE bietet verschiedene Werkzeuge an, die per Kommandozeile bedient oder in
Skripten verwendet werden können. Diese interdisziplinäre Aufgabe ist ein schönes Beispiel für den
Abstimmungsbedarf der „BI-Entwicklung“ mit den anderen Organisationseinheiten „Build
Management“ bzw. „Server Betrieb“ und zeigt, wie die Auslieferung der BI Server Repositories
gestaltet werden kann:
Initiale Erzeugung von UDML-Konfigurationsdateien, eine lesbare Variante der *.rpd-Dateien für
Test- und Produktionsumgebungen – sie werden in der Regel einmal erzeugt und ggf. bei Bedarf
erweitert. Mit dem Programm nqudmlgen wird hierzu ein BI Repository obi_app.rpd (fiktiver
Name) in eine UDML-Datei obi_app.UDML gewandelt – Beispiel eines Pseudo Shell-Skripts:
#!/bin/ksh
#set -x
DATECMD=/bin/date
. /home/oracli/.bash_profile.IAS_10.1.3_OBIEE
export ORACLE_BI_HOME=/opt/oracle/IAS_10.1.3/OBIEE/BIServer
...
cd $ORACLE_BI_HOME/setup
. ./sa-init.sh
...
$ORACLE_BI_HOME/server/Bin/nqudmlgen -U Administrator -P Administrator
-R /home/.../INSTALL/obi_app.rpd
-O /home/.../INSTALL/obi_app_`$DATECMD '+%Y%m%d'`.UDML
...
Der Inhalt der UDML-Datei obi_app.UDML beschreibt jetzt in lesbarer Form das gesamt BI Server
Repository obi_app.rpd und kann nun mit Hilfe eines Texteditors auf die konfigurierbaren Teile
(z.B. BI Server Repository Variablen) begrenzt, für jede benötigte Test-/Produktionsumgebung
dupliziert (obi_app_TEST.UDML, …, obi_app_PROD.UDML) und mit entsprechenden Einträgen
versehen werden. Eine Beispielhafter Auszug aus der fiktiven Datei obi_app_TEST.UDML:
...
DECLARE RP VARIABLE "BI_EE_HOME" AS "BI_EE_HOME" UPGRADE ID 1526 EXPRESSION
{'/opt/oracle/IAS_10.1.3/OBIEE/BIServer'}
DESCRIPTION {ORACLE_HOME BI Server-Installation}
PRIVILEGES ( READ);
DECLARE RP VARIABLE "DWH_DB" AS "DWH_DB" UPGRADE ID 2150323227 EXPRESSION {'DWHTEST'}
DESCRIPTION {Name DWH-Datenbank (= Eintrag in tnsnames.ora auf OBIEE Host)}
...
Fortsetzung des Szenarios: Ausgehend von der Stelle „Build Management“ werden neue Versionen
des BI Server Repositories obi_app.rpd regelmäßig an den „Server Betrieb“ z.B. für die
Produktionsumgebung ausgeliefert. Höchstwahrscheinlich ist es dann zunächst erforderlich, das
Administrator Passwort aus der Entwicklungsumgebung an die Zielumgebung anzupassen – dies kann
mit dem Programm nqschangepassword erfolgen – Beispiel
...
$ORACLE_BI_HOME/server/Bin/nqschangepassword –d AnalyticsWeb -u Administrator
-p <test_passw> -n <prod_passw>
mit:
-d Name der Datasource siehe Datei $ORACLE_BI_HOME/setup/odbc.ini
-u Name des Administrator|Impersonator Users
-p aktuelle Passwort des Administrator|Impersonator Users
-n neues Passwort des Administrator|Impersonator Users
...
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Schließlich wird mit dem Programm nqudmlexec und einer vorbereiteten Konfigurationsdatei (z.B.
obi_app_PROD.UDML für die Produktionsumgebung) ein an die Zielumgebung angepasstes BI Server
Repository erzeugt – Beispiel:
...
$ORACLE_BI_HOME/server/Bin/nqudmlexec -U Administrator -P Administrator
-I /home/.../INSTALL/config/obi_app_PROD.UDML
-B /home/.../INSTALL/obi_app.rpd
-O $ORACLE_BI_HOME/server/Repository/obi_app.rpd
...
C. Setup und Betrieb von OBIEE-Umgebungen
Zwischen dem Bereich „BI-Entwicklung“ und den IT-Bereichen „Build Management“ bzw. „Server
Betrieb“ besteht beim Aufbau einer OBIEE-Plattform Abstimmungsbedarf, wenn es um das Setup von
Entwicklungs- und Testumgebungen geht. Hier ist für die Mitarbeiter im Betrieb eine Lösung zu
finden, mit der zügig die benötigten Umgebungen bereitgestellt werden können. Für den OBIEE
Wirkbetrieb sind dagegen die Anforderungen in Punkto Ausfallsicherheit und Lastverteilung
maßgeblich und sind am besten mit einem Cluster Setups erfüllbar:
OBIEE Multi-Appl.-Setup für Entwicklung & Test Beteiligt:
Realisierung: Für dieses Setup gibt es eine ausführliche Step-by-step Konfigurationsanleitung im
Blog von Robin Moffatt [9]. In der Praxis hat sich dieses Setup bewährt. Es hat den Vorteil, dass
innerhalb von einer Stunde eine weitere parallele BI-Umgebung innerhalb eingerichtet werden kann,
wenn bei allen OBIEE-Komponenten (vgl. Abb. 5) eine entspr. Namenskonvention eingehalten wird.
Abb.5: OBIEE 10g Multi-Appl. Setup für Entwicklung und Test
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OBIEE 11g: Die Dokumentation sah im Beta-Stadium noch eine Installations-Option für das oben
beschriebene Setup vor, die jetzt offiziell verfügbare OBIEE 11g Dokumentation sieht diese Option
offenbar (noch) nicht vor.
OBIEE-Cluster für Produktionsbetrieb Beteiligt:
Realisierung: Wer sich konsequent an den OBIEE Deployment Guide [6] hält und Geduld mitbringt
die zahlreichen Konfigurationsdateien und Startskripte für alle OBIEE-Komponenten zu editiern, kann
mit der Version 10g erfolgreich ein Cluster Setup einrichten und betreiben. Gewohnte
Systemmanagement-Features wie z.B, den Oracle Process Management and Notification Server
(OPMN) für OBIEE vermisst man beim Server Betrieb allerdings doch...
OBIEE 11g: ...doch mit der neuen Version 11g ändert sich das, denn der Enterprise Manager bietet
einen stark verbesserten Betrieb aller OBIEE-Komponenten. Dies umfasst neben dynamischer
Kapazitätsplanung und –management auch das „1-click scale-out & online clustering“
von OBIEE, Abb. 6 stellt beispielhaft den Aufbau eines 2-Node-Clusters dar.
Abb.6: Active-Active 2-Node-Cluster-Setup mit OBIEE 11g
OBIEE-Überwachung und Diagnose Beteiligt:
Das Systemmanagement der OBIEE-Vorgängerversion konnte bereits Performance Kennzahlen und
die aktuell geltende Konfiguration mittels Java MBeans darstellen. Für die Ansicht gab es zwei
einfache aber nicht besonders komfortable Möglichkeiten, die ohne Einsatz zusätzlicher Software
funktionieren: die Java JConsole und über den Browser der Aufruf des OBIEE Performance Monitors,
siehe Abb. 7.
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Abb.7: Darstellung der OBIEE Performance Kennzahlen und Konfiguration
OBIEE 11g: Das BI Management Pack Version 10.2.0.4 konnte bereits einen Teil der Performance
Kennzahlen darstellen und bot als Vorteil die Speicherung der Werte für einen vorgegebenen Zeitraum
sowie die Definition von Schwellwerden an. Die Änderung der OBIEE-Konfiguration sowie die
Darstellung der Dashboard Nutzung auf Basis der OBIEE Usage Tracking Daten waren weitere
Features. Mit dem Enterprise Manager 11g wurden nun die Diagnose-Möglichkeiten ausgebaut und
vor allem um Handlungsmöglichkeiten ergänzt, die bei Bedarf online durchführbar sind, z.B. die
„Zuschaltung“ zusätzlicher BI Komponenten. (vgl. Abb. 8 und 9)
Abb.8: Darstellung der OBIEE Performance im Enterprise Manager 11g
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Abb.9: Topologie einer im Betrieb befindlichen OBIEE-Installation im Enterprise Manager 11g
D. OBIEE im täglichen Einsatz
Einsatz BI Publisher Beteiligt:
Situation: Im Vorfeld einer BI Publisher Einführung wird ein kleines Detail zum „No Go“ Kriterium.
Der IT Chefarchitekt eines Unternehmens stimmt der Nutzung des BI Publisher Add-in’s für
Microsoft Word nicht zu, weil diese Komponente das auf den Arbeitsplatzrechnern nicht freigegebene
.Net Framework von Microsoft benötigt...
OBIEE 11g: ...der neue BI Publisher Layout Builder passt dagegen als AJAX-Client zu 100% in die
Systemlandschaft des Unternehmens. (vgl. Abb.10)
Abb.10: BI Publisher 11g Layout Builder als web-basierter Thin Client
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Quellen / Literatur: 1 BI Competency Center Is Core to BI Success, Gartner Research
http://www.gartner.com/resources/116400/116413/bi_competency_center_is_core_116413.pdf
2 Artikel – Enabler Of User Self Sufficiency, von Bryan Kolburn (BI Spektrum, Ausgabe 1/2010)
3 Oracle White Paper - Enabling Pervasive BI through a Practical Data Warehouse Reference
http://www.oracle.com/us/solutions/datawarehousing/058925.pdf
4 Buchtitel –Von der Strategie zum Business Intelligence Competency Center (BICC), Konzeption – Betrieb
– Praxis, von T. Gansor, A. Totok, S. Stock
5 Oracle White Paper - BI & EPM Oracle Guide to Management Excellence V3.1
http://www.oracle.com/us/solutions/business-intelligence/064045.pdf
6 OBIEE 10g Deployment Guide
http://download.oracle.com/docs/cd/E10415_01/doc/nav/portal_booklist.htm
7 Oracle-Text-Blog von C. Czarski und U. Schwinn
http://oracle-text-de.blogspot.com/
8 MUNIiQSOFT – Tipps & Tricks Februar 2010: Oracle Text 1
http://www.muniqsoft.de/tipps/monatstipps/jahr-2010/februar-2010.htm
9 Blog von Robin Moffatt– OBIEE Multi Application Setup
http://rnm1978.wordpress.com/2009/08/25/multiple-rpds-on-one-server-part-1-the-bi-server/
http://rnm1978.wordpress.com/2009/08/25/multiple-rpds-on-one-server-part-2-presentation-services/
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