1 Harald Trost, MUW VO: Termonologie, Taxonomie, Ontologie WS2010/11 Ontologie • on (gr.) – das Seiende, logos (gr.) = Wort, Lehre • In der Philosophie der Teil der Metaphysik, der sich mit der Natur des Seienden - der Existenz - beschäftigt. Entwirft und beschreibt die grundlegenden Begriffe und ihre Beziehungen zueinander. • Während der Begriff aus dem 19.Jhd. stammt, ist die dahinter liegende Idee weit älter. • Die erste bekannte Ontologie sind die zehn Aristotelischen „Kategorien“. Harald Trost, MUW VO: Termonologie, Taxonomie, Ontologie WS2010/11 Baum der Natur und Logik (Raimundus Lullus)
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Harald Trost, MUW VO: Termonologie, Taxonomie, Ontologie
WS2010/11
Ontologie
• on (gr.) – das Seiende, logos (gr.) = Wort, Lehre
• In der Philosophie der Teil der Metaphysik, der sich mit der Natur des Seienden - der Existenz -beschäftigt. Entwirft und beschreibt die grundlegenden Begriffe und ihre Beziehungen zueinander.
• Während der Begriff aus dem 19.Jhd. stammt, ist die dahinter liegende Idee weit älter.
• Die erste bekannte Ontologie sind die zehn Aristotelischen „Kategorien“.
Harald Trost, MUW VO: Termonologie, Taxonomie, Ontologie
WS2010/11
Baum der Natur und Logik (Raimundus Lullus)
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Die 10 Aristotelischen Kategorien in der Darstellung von Franz Brentano
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Baum des Porphyrius
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Eine „Ontologie“ der Tiere?
• „Bekanntlich existiert keine Klassifikation des Universums, die nicht willkürlich und mutmaßlich wäre. Aus einem sehr einfachen Grund: Wir wissen nicht, was das Universum ist.“Jorge Louis Borges: Die analytische Sprache von John Wilkins
• Die Tiere gruppieren sich folgendermaßen:a) Tiere, die dem Kaiser gehörenb) einbalsamierte Tierec) gezähmted) Milchschweinee) Sirenen f) Fabeltiereg) herrenlose Hundeh) in diese Gruppierung gehörigei) die sich wie tolle gebärdenj) die mit einem ganz feinen Pinsel aus Kamelhaar gezeichnet sindk) und so weiterl) die den Wasserkrug zerbrochen habenm) die von weitem wie Fliegen aussehen
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Ontologie in der Informatik
• Eine Beschreibung der in einer Domäne verwendeten wesentlichen Begriffe (Konzepte) und ihrer Beziehungen untereinander.
• Dient dazu, unterschiedliche Repräsentationen von Aspekten einer Domäne miteinander kompatibel zu machen und zu verknüpfen.
• Die Übereinkunft über eine standardisierte Terminologie und Begriffshierarchie innerhalb einer Domäne ist die Voraussetzung für Interoperabilität
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Formal, explicit specification of a shared conceptualization
maschinlesbar
Konzepte, Attribute, Funktionen und Axiomesind explizit definiert
überein-stimmendesWissen
Abstraktes Modellvon Phänomenender Welt
Was ist eine Ontologie?
nach: Studer (1998)
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Grundsätzliche Klassifikation der Individuen
• Entitäten– sind physikalische Objekte, Substanzen, “Rotten”,… also Dinge, die
sind;
– werden in der Sprache üblicherweise durch Nomina ausgedrückt;– können andere Entitäten als Teile, Material, Inhalt, etc. haben;– können an Ereignissen teilnehmen– Sind von ihrer Idee her statisch – “zeitlos”.Behälter, Barriere, Verbindung, Wasser, Luft, Ort, …
• Ereignisse– Aktionen, Prozesse… etwas das geschieht
– Werden in der Sprache üblicherweise durch Verba ausgedrückt.– Haben Auswirkungen auf Entitäten, ihre Eigenschaften, ihre Zustände.– Laufen während einer bestimmten Zeitspanne ab.Bewegen, Erzeugen, Anbringen, Kopieren, Zerstören, Kollidieren, …