1 Olbia – eine antike griechische Stadt an der nördlichen Schwarzmeerküste Olbia an der Mündung des Bug wurde von Kolonisten aus Milet im 7. vorchristlichen Jahrhundert gegründet. Die Exkursion von Odessa zur Ausgrabungsstätte von Olbia führt durch großartige Landschaften in der Region des südlichen Bug und des Dnjepr. Beide Ströme waren in der Antike wichtige Wasserstraßen und sind es bis heute geblieben. Das ganze Gebiet ist zudem von höchster Bedeutung für die ukrainische Ethnografie.
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Olbia – eine antike griechische Stadt an der nördlichen Schwarzmeerküste
Olbia an der Mündung des Bug wurde von Kolonisten aus Milet im
7. vorchristlichen Jahrhundert gegründet.
Die Exkursion von Odessa zur Ausgrabungsstätte von Olbia
führt durch großartige Landschaften in der Region des südlichen
Bug und des Dnjepr. Beide Ströme waren in der Antike wichtige
Wasserstraßen und sind es bis heute geblieben. Das ganze Gebiet
ist zudem von höchster Bedeutung für die ukrainische Ethnografie.
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Gegründet wurde Olbia Pontike zur Zeit der großen griechischen Kolonisation
um das Jahr 633 vor unserer Zeitrechnung.
Nach Ansicht der Archäologen hat Herodot, der »Vater der Geschichts-
schreibung«, die Stadt im Jahr 450 v. u. Z. besucht. Hier verfasste er den vier-
ten Teil seiner »Historien«, das Buch »Melpomene«.
Selbst der Armee von Alexander dem Großen gelang es nicht, die Stadt
zu erobern. Erst im 4. nachchristlichen Jahrhundert wurde sie von den Hunnen
zerstört.
Es ist dieser Umstand, der ein Studium von Olbia so wertvoll macht: dass
es eine der wenigen Städte ist, deren Ruinen nicht unter späteren mittelalter-
lichen Bauten verschüttet sind.
Eines der interessantesten Themen beim Studium der alten Mittelmeer-
welt sind die Beziehungen zwischen Griechen und anderen Völker (»Barba-
ren«). Olbia war immer ein Schnitt- und Berührungspunkt zwischen verschie-
denen Kulturen und Zivilisationen.
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In den Oleschowski-Dünen
Die Ausgrabungsstätte von Olbia liegt 150 Kilometer östlich von Odessa und
zwanzig Kilometer von Nikolajew entfernt, die Exkursion ist also grundsätzlich
in einem Tag gut zu bewältigen.
Wenn Sie sich für Ihre Reise nach Olbia aber zwei oder gar drei Tage
nehmen, haben Sie die Gelegenheit, mit uns weitere Sehenswürdigkeiten na-
türlichen und menschlichen Ursprungs zu entdecken.
So zum Beispiel die Oleschowski-Dünen, Europas weiteste offene Sand-
landschaft mit den weltweit größten künstlich angelegten Wäldern, die sich
über eine Fläche von 150 mal 30 Kilometer erstrecken.
Oder die Kinburn-Halbinsel am Unterlauf des Dnjepr, im Gebiet Cherson
— ein einzigartiger Naturkomplex von 40 Kilometern Länge und 10 Kilometern
Breite mit rund 400 Süß- und Salzwasserseen, wo mehr als 240 Vogelarten
nisten. Federgrassteppen wechseln sich mit künstlichen Kiefernwälder ab, im
Tiefland fallen vor allem die wertvollen Reliktwälder auf, die schon Herodot
beschrieben hat — er nannte sie Gilea.
Der Mertwowod ist ein kleiner Fluss, der den ältesten Teil des eurasi-
schen Festlands durchfließt und erstaunliche Canyons aus rosafarbenem Granit
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gebildet hat. Der Fluss hatte unter den skythischen Stämmen einen besonde-
ren kultischen, heiligen Status.
Askanija-Nowa (deutsch Neu-Askanien) ist ein weiteres Naturschutzge-
biet in der südukrainischen Oblast Cherson. Das in der Steppenzone gelegene
Naturschutzgebiet umfasst insgesamt eine Fläche von 33 308 Hektar. Es ist ei-
nes der wenigen Gebiete in Europa, in dem eine relativ natürliche Steppenve-
getation anzutreffen ist.
An Nowaja Kachowka, einer Kleinstadt am Ufer des Dnjepr, lässt sich ein
vergleichsweise erfolgreicher sozialistischer Aufbau studieren (die Stadt wirkt
mit ihren zwei- und dreistöckigen Villen wie eine bürgerliche Siedlung), aber
auch die Probleme, die uns diese Zeit hinterlassen hat.
Die ganze Strecke führt durch Ortschaften, die traditionell von deutschen und