Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft BUWAL Vollzug Umwelt MITTEILUNGEN ZUM GEWÄSSERSCHUTZ NR. 27 Methoden zur Untersuchung und Beurteilung der Fliessgewässer in der Schweiz Ökomorphologie Stufe F (flächendeckend)
Bundesamt fürUmwelt, Wald undLandschaftBUWAL
Vollzug Umwelt
MITTEILUNGEN ZUMGEWÄSSERSCHUTZ
NR. 27
Methoden zur Untersuchung und Beurteilung der Fliessgewässerin der Schweiz
ÖkomorphologieStufe F (flächendeckend)
Herausgegeben vom Bundesamtfür Umwelt, Wald und LandschaftBUWALBern, 1998
In Zusammenarbeit mitEidg. Anstalt für Wasserversorgung, Abwasserreinigung und Gewässerschutz (EAWAG)Bundesamt für Wasserwirtschaft (BWW)Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft, des Kantons Zürich (AWEL)
Vollzug Umwelt
Methoden zur Untersuchung und Beurteilung der Fliessgewässerin der Schweiz
ÖkomorphologieStufe F (flächendeckend)
MITTEILUNGEN ZUMGEWÄSSERSCHUTZ
NR. 27
Ökomorphologie - Stufe F
Impressum
Dieser Bericht wurde von der Projektgruppe „Fliessgewässerbeurteilung“ erarbeitet.Mitglieder der Projektgruppe waren:
Bundesamt für Umwelt, Wald und LandschaftPaul LiechtiUeli Sieber
Eidg. Anstalt für Wasserversorgung, Abwasserreinigung und GewässerschutzUeli Bundi (Vorsitz)Andreas FrutigerMichael HütteArmin Peter
Bundesamt für WasserwirtschaftUlrich von BlücherHans Peter Willi
Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft des Kantons ZürichChristian GöldiUrs KupperWalo MeierPius Niederhauser
Autoren: Michael HüttePius Niederhauser
Layout: HYDRA, Büro P. Rey, Konstanz
Fotografien: Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft des Kantons Zürich, Bundesamt für Wasser-wirtschaft, HYDRA Büro P. Rey
Bezugsquelle: DokumentationsdienstBundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft3003 BernFax: ++41 (0)31 324 02 16E-mail: [email protected]: http://www.admin.ch/buwal/publikat/d/
© BUWAL 1998
Preis Fr. 15.-
3
Inhalt
Inhalt
Abstracts . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .4
Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .5
1. Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .6
2. Definition, Ziel und Zweck . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .6
3. Die ökologisch bedeutsamen Merkmale . . . . . . . . . . . . . . .7
4. Durchführung der Erhebungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .94.1 Allgemeine Vorgehensweise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .94.2 Abschnittsweise Erhebung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .104.2.1 Sohlenbreite . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .104.2.2 Wasserspiegelbreitenvariabilität . . . . . . . . . . . . . . . . . .104.2.3 Verbauung der Sohle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .134.2.4 Verbauung des Böschungsfusses . . . . . . . . . . . . . . . . . .144.2.5 Breite und Beschaffenheit des Uferbereiches . . . . . . . .174.3 Erhebung der Durchgägigkeitsstörungen . . . . . . . . . . . . .244.3.1 Abstürze . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .244.3.2 Sohlrampen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .274.3.3 Wehre . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .284.3.4 Weitere Bauwerke . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .30
5. Auswertung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .335.1 Klassifizierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .335.2 Graphische Darstellung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .345.3 Elektronische Datenerfassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .355.4 Interpretation der Ergebnisse - Handlungsbedarf . . . . . . .35
6. Grenzen der Anwendbarkeit - Erhebung weiterer Merkmale . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .37
Anhang . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .38
4
Die neuen „Methoden zur Untersuchung und Beurtei-lung der Fliessgewässer in der Schweiz (Modul-Stufen-Konzept)“ enthalten Erhebungsverfahren in drei Intensi-tätsstufen für die Bereiche Hydrodynamik und Morpho-logie, Biologie sowie chemische und toxische Effekte.Der vorliegende Bericht stellt die Methodik für dieflächendeckende Untersuchung der Ökomorphologie(Stufe F) vor. Ziel ist eine orientierende Beurteilung derNaturnähe der Fliessgewässer in einer Region (z.B.Kantone, Regionen, Gemeinden). Bei einer Begehungwerden die eigentliche Gewässermorphologie, baulicheMassnahmen im und am Gewässer sowieGegebenheiten im unmittelbar angrenzenden Umlandanhand von wenigen ausgewählten Merkmalen erhoben.In Erhebungsbögen werden Daten zur Gewässerbreiteund Breitenvariabilität des Wasserspiegels, Verbauungder Sohle und des Böschungsfusses, Beschaffenheit undBreite des Uferbereiches sowieDurchgängigkeitsstörungen (Abstürze, Wehre, etc.)erfasst. Anhand eines Punktesystems werden dieMerkmale bewertet. Aufgrund der Summe derBewertung werden die Gewässerabschnitte in vier Klas-sen von natürlich/naturnah bis naturfremd/künstlich ein-geteilt, welche auf Übersichtskarten in den Farben blau,grün, gelb und rot dargestellt werden können.
Les « Méthodes d’analyse et d’appréciation des coursd’eau en Suisse (concept modulaire) » sont des métho-des d’investigation à trois niveaux que l’on peut appli-quer dans les domaines suivants : hydrodynamique/mor-phologie; biologie; effets chimiques et toxiques. Le pré-sent rapport présente la méthodologie appliquée à larecherche régionale « Ecomorphologie – niveau R ». Ils’agit ici d’obtenir une appréciation préliminaire del’état naturel des cours d’eau d’une région (p. ex. can-tons, regions, communes). Lors d’une inspection, on uti-lise un nombre restreint de critères pour relever desdonnées concernant l’hydromorphologie, les mesurestechniques entreprises dans le cours d’eau et sur ses ber-ges, ainsi que les conditions environnantes. Ces infor-mations, concernant la largeur du cours d’eau et savariabilité, l’aménagement du lit et l’enrochement dupied de berge, la nature et la largeur des rives, ainsi queles perturbations de la continuité (seuils, barrages, etc.),sont ensuite reportées sur des formulaires. Chaque critè-re correspond à un certain nombre de points. Le totalobtenu permet de répartir les tronçons en quatre classes,représentées en bleu, vert, jaune et rouge sur les cartessynoptiques.
I nuovi metodi per esaminare e valutare i corsi d’acquain Svizzera (concetto basato su moduli e livelli) conten-gono procedure di rilevamento a tre livelli di intensitàper i settori idrodinamica e morfologia, biologia nonchéeffetti chimici e tossici. Il presente rapporto illustra lametodologia per esaminare l’ecomorfologia su tutta lasuperficie (livello F), al fine di valutare lo stato natura-le dei corsi d’acqua a seconda della regione (p.es.Cantoni, regioni, Comuni). In questo contesto vengonorilevati, partendo da poche ma ben definite caratteristi-che, la morfologia dei corsi d’acqua in quanto tale, i pro-vvedimenti di natura edile nelle acque e nei loro pressinonché le strutture dei dintorni immediati. I dati raccol-ti riguardano la larghezza dei corsi e la variabilità dellivello delle acque, la sistemazione del letto e del piededella scarpata, la morfologia e la larghezza delle rivenonché disturbi della continuità del fiume (soglie, sbar-ramenti, ecc.). I dati vengono esaminati sulla base di unsistema a punti. La somma ottenuta permette in seguitodi suddividere i corsi d’acqua in quattro categorie, ossiada naturale/allo stato naturale sino a estraneo alla natu-ra/artificiale, le quali sono raffigurate sulle carte sinotti-che con i colori blu, verde, giallo e rosso.
The new "Methods for the Investigation andAssessment of Running Waters in Switzerland (ModularStepwise Procedure)“ contains survey procedures atthree intensity levels for the areas of hydrodynamics andmorphology, biology and chemical and toxic effects.The present report presents the principal methods for theinvestigation of ecomorphology (level F) at any desiredlocation. The objective is both to assess, and to providea guide to, the degree of naturalness of running waters ina particular region (e.g. cantons, regions, municipali-ties). In field surveys, existing morphological features,structural measures in and beside rivers and streams, aswell as conditions in their immediate vicinity, will besurveyed based on a limited number of selected features.Using survey forms, data will be taken on bed width, onvariations in the breadth of the water surface, artificialbeds and bank footings, constitution and width of thebanks, and hindrances to fish migration (steps, weirs,etc.). The various features will be assessed on a pointsbasis, each section of water being assigned to one offour categories depending on the number of pointsobtained. The categories extend from natural/semi-natu-ral to non-natural/artificial, and will be displayed inlarge-scale maps in the colors blue, green, yellow andred.
Abstracts
Ökomorphologie - Stufe F
5
Vorwort
Vorwort
Für den ökologischen Zustand der Fliessgewässer spielen heute neben derBelastung durch Abwasser und durch diffuse Stoffeinträge die physischenNutzungen wie zum Beispiel Wasserkraft, Siedlungsentwässerung und Hoch-wasserschutz eine wichtige Rolle. Verfahren zur Beurteilung der Gewässer inBezug auf ihren physischen Zustand gewinnen daher an Bedeutung. Dabei istdie Erhebung und Beurteilung derjenigen Kenngrössen notwendig, die diemorphologischen und hydrologischen Bedingungen sowie die Dynamik imGewässer als Lebensraum charakterisieren.
Im Sinne einer vorbereitenden Studie dazu haben das Bundesamt fürUmwelt, Wald und Landschaft (BUWAL) und die Eidgenössische Anstalt fürWasserversorgung, Abwasserreinigung und Gewässerschutz (EAWAG) 1995eine Anleitung zur Beurteilung der schweizerischen Fliessgewässer in denBereichen Ökomorphologie, Hydrologie und Fischbiologie vorgestellt.
Inzwischen ist in Zusammenarbeit von BUWAL, EAWAG, Bundesamt fürWasserwirtschaft (BWW), Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft (AWEL)des Kantons Zürich und anderen kantonalen Fachstellen ein modular zusam-mengesetztes Konzept zur Untersuchung und Beurteilung der Fliessgewässerin der Schweiz aufgebaut worden. Bei der Anpassung an dieses Konzeptwurde der Bereich Ökomorphologie der oben genannten Anleitung zu einemselbständigen Modul entwickelt. Mittels einer Methode für flächendeckendeErhebungen (Stufe F) mit geringem Aufwand pro Einzeluntersuchung kanneine grobe Beurteilung des ökomorphologischen Zustandes der Fliessgewäs-ser vorgenommen werden. Für eine detaillierte Analyse im Hinblick aufMassnahmen zur ökologischen Verbesserung in einem Fliessgewässersystemsind weitergehende ökomorphologische Erhebungen notwendig (Stufe S).
Die vorliegende Methode zur Untersuchung der Fliessgewässer im BereichÖkomorphologie - Stufe F soll den Grundstein für ein harmonisiertes Vor-gehen bei der orientierenden Beurteilung der Naturnähe der Fliessgewässerin der Schweiz legen. Die Resultate liefern eine übersichtsmässige Darstel-lung des ökomorphologischen Zustandes der Fliessgewässer einer ganzenRegion. Die Auswertung und Präsentation der Ergebnisse ist geeignet für eineOrientierung von Behörden, Politikern und der Öffentlichkeit.
Die Methodik für die Erhebungen der Stufe S sowie die allgemeine Be-schreibung des Modul-Stufen-Konzeptes werden ebenfalls in der BUWAL-Schriftenreihe Vollzug Umwelt, Mitteilungen zum Gewässerschutz, veröf-fentlicht. Weitere Methoden des Konzeptes werden in loser Reihenfolge imRahmen derselben Schriftenreihe erscheinen.
Abteilung Gewässerschutz und FischereiDer Chef
Dr. H.U. Schweizer
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Ökomorphologie - Stufe F
Modul - Stufen -Konzept
Erhebungen dienender orientierendenBeurteilung derNaturnähe vonFliessgewässern
1. Einleitung
Dieser Bericht ist Teil der “Methoden zur Untersuchung und Beur-teilung der Fliessgewässer (Modul-Stufen-Konzept)“. Im Rahmen die-ses Konzeptes werden verschiedene hydrologische, morphologische,biologische und chemische Methoden vorgestellt, mittels derer dieschweizerischen Bäche und Flüsse beurteilt werden können.Entsprechend dem zeitlichen, materiellen und finanziellen Aufwandwerden innerhalb von jedem Modul 3 Stufen des Bearbei-tungsaufwandes unterschieden: Stufe F beinhaltet Methoden für flä-chendeckende Untersuchungen mit einem eher geringen Aufwand proEinzeluntersuchung. Ziel ist die überblicksmässige Erfassung desGewässerzustandes und ökologischer Defizite. Bei den Methoden zuStufe S werden ganze Fliessgewässersysteme inklusive ihrer Zuflüssebetrachtet, der Untersuchungsaufwand ist höher als bei Stufe F. Ziel istdie detaillierte Erfassung des Gewässerzustandes mit Defizitanalyseund Herleitung von Massnahmenplänen. Die Untersuchungsmethodender Stufe A schliesslich sind geeignet für abschnittsweise, problem-spezifische Untersuchungen zur Beantwortung von Detailfragen; da essich dabei meist aber um Spezialuntersuchungen handelt, die sichschlecht standardisieren lassen, werden sie im Rahmen des vorliegen-den Konzeptes in der Regel nicht explizit vorgestellt. Im Basisberichtzum “Modul-Stufen-Konzept“ (BUWAL: Vollzug Umwelt, Mitteilun-gen zum Gewässerschutz, Nr. 26), werden Prinzip der Module undStufen sowie gesetzliche und ökologische Grundlagen erläutert.
2. Definitionen, Ziel und Zweck
Der Begriff "Ökomorphologie" umfasst die Gesamtheit der struktu-rellen Gegebenheiten im und am Gewässer: die eigentliche Gewässer-morphologie, wasserbauliche Massnahmen (Verbauungen des Ufersund der Sohle, Wehre u.a.) sowie die Gegebenheiten im angrenzendenUmland (Bebauungen, Landnutzung, Vegetation). Diese Bedingungenwerden anhand von 5 ausgewählten Merkmalen bei einer Begehungerhoben, und mittels dieser Merkmale wird die Naturnähe derGewässerabschnitte abgeschätzt.
Ziel dieser Untersuchungen ist eine einfache, übersichtsmässigeDarstellung des ökomorphologischen Zustandes der Fliessgewässer ineiner Region (z.B. Kantone, Regionen, Gemeinden). Dies dient einerorientierenden Beurteilung der Naturnähe der Fliessgewässer sowieder Abschätzung des Handlungsbedarfs in Hinblick auf strukturelleLebensraumverbesserungen. Zudem kann die derzeit von denFliessgewässern beanspruchte Fläche mit den Vorschlägen desProjektes "Raumbedarf für Fliessgewässer"1 verglichen werden und
1 Am Projekt “Raumbedarf von Fliessgewässern“ sind das Bundesamt für Wasser-wirtschaft (BWW), das Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft (BUWAL), dasBundesamt für Raumplanung (BRP) sowie das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW)beteiligt. In diesem Projekt werden Vorschläge für den “minimalen“ und “wünschens-werten“ Raumbedarf der schweizerischen Fliessgewässer erarbeitet.
Ökomorphologie istdie Gesamtheit derstrukturellen Gege-benheiten im und amGewässer
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Die ökologisch bedeutsamenMerkmale
Definitionen der wich-tigsten Merkmale
Eigenschaften natürli-cher Fliessgewässerwerden durch Land-bedarf und Gewässer-nutzung beein-trächtigt
somit als Grundlage zur Koordination mit anderen raumwirksamenTätigkeiten (z.B. Richtplanung) verwendet werden.
Für eine detaillierte Analyse im Hinblick auf ökologische Verbes-serungsmassnahmen sind weitergehende ökomorphologische Erhe-bungen erforderlich (Ökomorphologie - Stufe S) und evtl. auch biolo-gische Untersuchungen (höhere Wasserpflanzen, Algen, wirbelloseKleintiere, Fische).
3. Die ökologisch bedeutsamen Merkmale
Die ökologisch bedeutsamen Eigenschaften natürlicher Fliessge-wässer sind ihre spezifische Strukturvielfalt, die Dynamik desAbflusses und der Feststofführung, die Längsvernetzung sowie dieWechselwirkungen mit der Umgebung (Umland und Grundwasser).Durch den Landbedarf und die Gewässernutzung sind die Fliess-gewässer in diesen Eigenschaften verändert und dadurch als Lebens-raum oft stark beeinträchtigt worden.
Da der Erhebungsaufwand für eine überblicksmässige Gewässer-beurteilung begrenzt sein muss, können nicht alle ökologisch relevan-ten Merkmale erhoben werden. Somit müssen einige ausgewählt wer-den, welche den ökomorphologischen Zustand des Gewässers odereinzelner Gewässerabschnitte repräsentativ wiedergeben.
Wasserspiegel-breitenvariabi-lität
Änderung der Wasserspiegelbreite innerhalb eines ausgewählten Gewässer-abschnittes. Die Wasserspiegelbreite umfasst den bei mittlerem Wasserstand(Mittelwasser) überspülten Bereich des Gewässers.
Sohlenbreite Mittlere Breite der Gewässersohle innerhalb eines ausgewählten Gewässer-abschnittes. Die Gewässersohle entspricht jenem Bereich, welcher in der Re-gel bei Hochwasser umgelagert wird und somit frei ist von höheren Wasser-pflanzen und Landpflanzen. Normalerweise wird für die Bestimmung derSohlenbreite der Abstand zwischen linkem und rechtem Böschungsfuss (Def.siehe unten) verwendet.
Verbauung derSohle
Ausmass der künstlichen (baulichen) Massnahmen zur Stabilisierung derGewässersohle.
Verbauung desBöschungsfusses
Breite und Be-schaffenheit desUferbereiches2
Ausmass der künstlichen (baulichen) Massnahmen zur Stabilisierung desBöschungsfusses. Der Böschungsfuss entspricht dem Übergang von Gewäs-sersohle zu Böschung.
Mittlere Breite des Uferbereiches innerhalb eines ausgewählten Gewässer-abschnittes. Beschaffenheit=Bewuchs, Material und Struktur des Uferbe-reiches. Der Uferbereich wird als der Bereich oberhalb des Böschungsfusses bis zumGebiet mit „intensiver Landnutzung“ (Siedlungsgebiet, Gebäude, Strassen,Wege, intensiv genutztes Agrarland wie Acker, Weide u.a.) bezeichnet.
2 Diese Definition des Uferbereiches ist nur im Rahmen der vorliegenden Methodeanzuwenden. Der Begriff “Uferbereich“ deckt sich nicht mit jenem nach Art.18, Abs.1bis, Bundesgesetz über Natur- und Heimatschutz (NHG) und ist somit rechtlichnicht relevant. Vgl. BUWAL-Schriftenreihe Vollzug Umwelt “Ufervegetation undUferbereich nach NHG; Begriffsklärung“, BUWAL Bern 1997.
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Ökomorphologie - Stufe F
Sohlenbreite ent-spricht bei mittleremWasserstand weitge-hend der Wasserspie-gelbreite
Sohlenbreite kann beistark strukturiertenFliessgewässerngrößer sein als dieWasserspiegelbreite
Wasserspiegel-breitenvariabilitätbei mittleremWasserstand
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Sohlenbreite Uferbereich
Böschungsfuss
Böschungsfuss
Wasserspiegelbreite
Wasserspiegelbreite
Sohlenbreite
Abb. 1: Schematische Darstellung der Beurteilungsmerkmale (siehe auch Abb. 5a und 5b)*Quelle: Illustrationskonzept naturaqua 1996, Gestaltung:Beat Schenk, Bern
Wasserspiegel-breitenvariabilität* „keine“ eingeschränkt ausgeprägt
9
Für die Untersuchungen zu “Ökomorphologie - Stufe F“ werden hier-zu folgende Merkmale herangezogen: Sohlenbreite, Wasserspie-gelbreitenvariabilität, Verbauung der Sohle und des Böschungsfusses,Breite und Beschaffenheit des Uferbereiches sowie Lage und Art derDurchgängigkeitsstörungen (Abstürze, Wehre u.a.). Die Bewertung er-folgt im Vergleich zu einem Gewässer mit einer natürlicherweise gros-sen Breitenvariabilität, ohne Verbauung von Sohle und Böschungsfusssowie mit einem natürlichen oder naturnahen Uferbereich.
4. Durchführung der Erhebungen
4.1 Allgemeine Vorgehensweise
Die Erhebungen erfolgen durch Begehung der Gewässer. Sie kön-nen im Prinzip ganzjährig durchgeführt werden, am besten von Früh-jahr bis Herbst. Bei Schneelage und Hochwasser müssen die Erhe-bungen ausgesetzt werden.
Die Aufnahme erfolgt anhand von Erhebungsbögen (siehe Anhang).Sie beginnt an der Gewässermündung und wird flussaufwärts fortge-setzt. Die Angaben "links" und "rechts" beziehen sich immer auf dieSicht in Fliessrichtung. Aufgrund der ökomorphologischen Gegeben-heiten wird das Gewässer in Abschnitte eingeteilt, innerhalb derer diebetrachteten Merkmale gleich bleiben. Sobald ein Merkmal wechselt(z.B. wenn die Breitenvariabilität stark ändert, Verbauungen beginnenoder enden) beginnt ein neuer Abschnitt. Sind erkennbare Restwas-serstrecken vorhanden, so sollte Beginn (Wasserentnahme) und Ende(Wasserrückgabe) der Restwasserstrecke auch gleichzeitig Beginn undEnde eines Abschnittes oder mehrerer aufeinanderfolgender Abschnit-te sein. Die einzelnen Abschnitte sollen nicht kürzer als 25 m sein.Befinden sich an einer Gewässerstelle Eindolungen und sind diese län-ger als 25 m, so wird ihnen demzufolge ein eigener Abschnitt zugeteilt;sind diese jedoch kürzer als 25 m (Durchlässe), so sind sie alsDurchgängigkeitsstörung gemäss Kap. 4.3 zu behandeln.
Bei der Begehung wird eine Karte im Massstab 1 : 5'000 (unter Um-ständen auch: 1 : 2'500) mitgeführt. In dieser Karte werden alle Ab-schnittsgrenzen und alle in den Erhebungsbögen erfassten punktförmi-gen Eingriffe (z.B. Abstürze, Wehre, kurze Verrohrungen u.a.) einge-tragen. Sind Karten mit einer fortlaufenden Kilometrierung vorhanden,so genügt es, den jeweiligen Abstand von der Mündung zu notieren.
Die Felderhebungen können nach kurzer Instruktionszeit, jedochohne spezielle wissenschaftlichen Anforderungen an das Personaldurchgeführt werden. Nach ersten Abschätzungen kann ein Bearbeitermit der vorgestellten Methode durchschnittlich 3-4 km Fliessgewässerpro Tag erheben. Bei unwegsamem Gelände oder sehr häufig wech-selnden Strukturen kann sich die untersuchte Gewässerstrecke bis aufdie Hälfte reduzieren (1-2 km pro Bearbeiter und Tag). Umgekehrtkönnen bei entsprechend einfachen Rahmenbedingungen bis zu zwi-schen 9 und 12 km pro Tag erhoben werden.
DurchschnittlicherErhebungsaufwand:3-4 km Fliessgewässerpro Bearbeiter undTag
Durchführung der Erhebungen
Aufnahme erfolgtflussaufwärts
Das Gewässer wird inAbschnitte eingeteilt
Erhebung mindestensim Massstab 1:5000
Gewässererhebungenam besten vonFrühjahr bis Herbst
Merkmale für Öko-morphologie - Stufe F
10
Ökomorphologie - Stufe F
4.2 Abschnittsweise Erhebung
4.2.1 Sohlenbreite
BedeutungBei Fliessgewässern mit einer Stein-Kies-Sohle ist die Sohle jener
Bereich, welcher in der Regel bei Hochwasser umgelagert wird undsomit frei ist von höheren Wasser- und Landpflanzen. Die Sohlenbreitedient als grobe Charakterisierung der Gewässergrösse und ist zudemwichtig für die Ermittlung des Raumbedarfes des Fliessgewässers(siehe Kap. 4.2.5).
AufnahmeFür die Ermittlung der Sohlenbreite wird normalerweise der Ab-
stand zwischen dem linken und rechten Böschungsfuss bestimmt. Erwird stufenweise abgeschätzt: 20 cm, 40 cm, 60 cm, 80 cm, 1 m, 1,50m, 2 m und weiter in Abständen von einem Meter. Variiert dieSohlenbreite, so muss eine mittlere Sohlenbreite abgeschätzt werden.Sohlenbreite und Wasserspiegelbreite sind nicht unbedingt identisch(Abb. 1). Insbesondere bei stark strukturierten Fliessgewässern kannbei sehr niedrigen Abflüssen die Breite des Wasserspiegels deutlichgeringer sein als diejenige der Sohle.
4.2.2 Wasserspiegelbreitenvariabilität
BedeutungDie Wasserspiegelbreitenvariabilität gibt Auskunft über die
Strukturvielfalt der Sohle und über die Wasser-Land-Vernetzung. Einegrosse Breitenvariabilität ist zumeist verbunden mit einer grossenWassertiefenvariabilität und zeigt gleichzeitig eine hohe Strö-mungsvielfalt (Schnellen, Stillen, Pools) sowie eine vielfältige Vertei-lung von unterschiedlichen Korngrössen im Sohlenbereich an. Dies hatim allgemeinen auch eine grosse Artenanzahl von Wasserorganismenzur Folge. Besonders deutlich zeigt sich dies anhand der Fische, beiwelchen die Artenvielfalt häufig mit der Wasserspiegelbreitenvari-abilität in Zusammenhang steht (bei guter Wasserqualität und sofernDurchgängigkeitsstörungen nicht Einwanderungen verhindern). Zu-dem zeigt eine grosse Breitenvariabilität durch eine struktur- undabwechslungsreiche Uferlinie eine gute Wasser-Land-Vernetzung an.Bei nahezu allen früheren Gewässerverbauungen wurde die natürlicheSohlenbreite eingeengt. Dadurch wurde auch die Breitenvariabilitätstark eingeschränkt. Vereinfacht kann daher davon ausgegangen wer-den, dass bei einer grossen Wasserspiegelbreitenvariabilität auch eineökologisch ausreichende Sohlenbreite vorhanden ist.
AufnahmeZur Beurteilung der Wasserspiegelbreitenvariabilität wird die
Situation bei niedrigen/mittleren Abflüssen betrachtet. Es wird unter-schieden in:
Die Wasserspiegelbrei-tenvariabilität dientder Charakterisierungder Strukturvielfaltund Wasser-Land-Vernetzung
Bei nahezu allenfrüheren Gewässer-verbauungen wurdedie natürliche Sohlen-breite eingeengt
Die Sohlenbreite dientals Bezugsgrösse fürdie Bestimmung desRaumbedarfes einesFliessgewässers
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Wasserspiegelbreiten-variabilität:
- ausgeprägt
- ausgeprägt
Durchführung der Erhebungen
Abb. 2a: Unverbautes Ge-wässer mit ausgeprägterWasserspiegelbreitenvaria-bilität
Abb. 2b: RenaturiertesGewässer in einem vorge-gebenen Profil verlaufendmit ausgeprägter Wasser-spiegelbreitenvariabilität
Wasserspiegel-breitenvariabilität Erscheinungsbild
ausgeprägt
Ständiger und starker Wechsel der Wasserspiegelbrei-te, welcher ein abwechslungsreiches Strömungsbildbewirkt (Abb. 2a),oder die Talflanken bestimmen die natürlicherweisegeringe Wasserspiegelbreitenvariabilität (Abb. 2b),oder Gewässer mit natürlicherweise geringer Wasser-spiegelbreitenvariabilität wie z.B. Seeabflüsse undMoorbäche.
eingeschränkt
Ufer im Bereich des Böschungsfusses verlaufen nichtparallel, sind aber oftmals stark begradigt. Nur kleineAusbuchtungen mit geringer Wirkung auf das Strö-mungsbild. Häufig Verlauf in tiefergelegtem Profil mitgleichmässiger Uferböschung, wobei der Böschungs-fuss nicht oder nur teilweise verbaut ist (Abb. 2c),oder Wechsel der Wasserspiegelbreite selten,oder Ufer im Bereich des Böschungsfusses verlaufenparallel, aber bereits bei mittlerem Abfluss fallen Sand-oder Kiesbänke trocken (Abb. 2d).
keine
Ufer im Bereich des Böschungsfusses verlaufen beiMittelwasserabfluss parallel,oder sehr geringer Wechsel der Wasserspiegelbreite,oftmals durch ins Gewässerbett eingewachsene Vege-tation verursacht (Abb. 2e und f).
Beurteilungskriterienfür die Wasserspiegel-breitenvariabilität
12
Ökomorphologie - Stufe F
Abb. 2e: Gewässer ohne(„keine“) Wasserspiegel-breitenvariabilität; Ins Ge-wässerbett eingewachseneVegetation bewirkt zwareine ganz geringe Breiten-variabilität, was sichjedoch kaum auf dasStrömungsbild auswirkt.
Abb. 2f: Gewässer ohne(„keine“) Wasserspiegel-breitenvariabilität; geome-trisch angeordnetes Bach-bett
Abb. 2c: Gewässer mit ein-geschränkter Wasser-spiegelbreitenvariabilität;Bachverlauf in eingetieftemund gleichmässigem Profilaber ohne durchgehendeVerbauung des linken undrechten Böschungsfusses
Abb. 2d: Gewässer miteingschränkter Wasserspie-gelbreitenvariabilität;Abschnitt mit parallel ver-laufenden Ufern abertrockenfallender Kiesbank
Wasserspiegelbreiten-variabilität:
- eingeschränkt
- eingeschränkt
- „keine“
- „keine“
13
4.2.3 Verbauung der Sohle
BedeutungVerbauungen der Sohle dienen zu deren Stabilisierung. Eine
flächenhafte Verbauung der Sohle ist der schwerwiegendste Eingriff indie ökologische Funktionsfähigkeit eines Gewässers. Bei glattenVerbauungen der Sohle (z.B. durch Beton oder Asphalt) hat diese kei-nerlei Strukturen mehr, und der Austausch von Flusswasser undGrundwasser ist vollkommen unterbunden. Dadurch geht auch der fürsehr viele Wassertiere lebenswichtige Übergangsbereich von Fluss-und Grundwasser (Hyporheal) verloren. Andere Arten von Verbau-ungen z.B. mittels Rasengittersteinen oder Holzbalken haben zwarnoch gewisse Oberflächenstrukturen, aber durch die vollständige Sta-bilisierung fehlt jede Geschiebeumlagerung, und somit kommt es sehrschnell zu einer Verstopfung der Sohle durch Feinmaterialien (Kol-mation). Auch hierdurch wird ein Austausch von Fluss- und Grund-wasser verhindert und der Lebensraum des Hyporheals zerstört.
AufnahmeBei der flächenhaften Verbauung wird der prozentuale Anteil ver-
bauter Fläche nach folgender Skala abgeschätzt 3:
Für eine Beurteilung der ökologischen Auswirkungen sowie für even-tuelle Projekte zur Renaturierung oder für den Gewässerunterhalt sindKenntnisse über Art und Material der Verbauungen erforderlich:
Durchführung der Erhebungen
Beurteilungskriterienfür den Verbauungs-grad der Sohle
Unterscheidung derMaterialien derSohlenverbauung
Verbauung der Sohle Erscheinungsbild
keine Sohle ist gänzlich unverbaut
< 10%z.B.punktuelle Verbauungen, Schwellen, Ab-stürze (Abb. 3a)
10 bis 30% mässige Verbauungen
30 bis 60% grössere Verbauungen
> 60% überwiegende Verbauungen
100% vollständig verbaut (Abb. 3b, 3c, 3d)
Verbauung der Sohleist der schwerwie-gendste Eingriff in dieökologische Funk-tionsfähigkeit einesGewässers
3 Damit keine leicht zu erhebenden Informationen verlorengehen, werden sechs Kate-gorien erfasst. Bei der Beurteilung der Sohlenverbauung in Kapitel 5.1 “Klassifi-zierung/ Benotung“ werden aber nur noch die Kategorien „keine“,„ <10%“, „10-30 %“und „>30%“ verwendet.
Verbauungsart Material und Struktur
Steinschüttung,Rauhbett
Anreicherung der Deckschicht mit Steinen oder Stein-blöcken mit einer meist einheitlichen Korngrösse, wel-che der Bach nicht mehr zu transportieren vermag(ohne Pflästerung) (Abb. 3b und 3c).
alle anderenMaterialien
gesetzte oder festverlegte Natursteine und Blöcke,Steinpflästerungen (Abb 3d); Holzschwellen, Bretter,Baumstämme; vorgefertigte Betonelemente mit Aus-sparungen; Betonschalen, Ortsbeton, Asphalt.
14
Ökomorphologie - Stufe F
Hinweis:Haben sich grössere Geschiebemengen über einer Sohlenverbauung
abgelagert, so kann es sein, dass diese nicht mehr zu erkennen ist.
4.2.4 Verbauung des BöschungsfussesBedeutung
Eine Verbauung des Böschungsfusses ist bei vielen Fliessgewässernzu finden. Sie verhindert die Seitenerosion und fixiert dadurch denLauf des Gewässers. Glatte, undurchlässige Befestigungen (z.B. mitBeton, Mauerwerk) bieten weder Wasserinsekten, welche im letztenEntwicklungsstadium an Land leben, noch Landtieren, welche sichihre Beute aus dem Gewässer holen, ausreichend Schutz. Fische kön-nen unter diesen Umständen im Uferbereich keine Unterstandsmög-
- Punktuelle Sohlen-verbauung (< 10 %);künstlich angelegte Schwellen
- Vollständig Sohlen-verbauung (100 %);künstliche Steinschüttung
- Vollständig Sohlen-verbauung (100 %);Rauhbett
- Vollständig Sohlen-verbauung (100 %);Steinpflästerung
Abb. 3a: Gewässer mitpunktueller Sohlenverbau-ung. Einzelne künstlich an-gelegte Schwellen oder an-dere punktuelle Verbauun-gen machen oft weniger als10% der Gesamtfläche derSohle eines Abschnittesaus. Erhöht sich die Anzahlder Querverbauungen proAbschnittslänge, steigtdamit der Verbauungsgradder Sohlenfläche.
Abb. 3b: Gewässer mitvollständig verbauter Soh-le (100%); künstlich ange-brachte Steinschüttung
Abb. 3d: Gewässer mitvollständig verbauter,undurchlässiger Sohle(100%); Steinpflästerung
Abb. 3c: Gewässer mitvollständig verbauter Soh-le (100%); künstlich ange-brachte Rauhsohle
Verbauungen desBöschungsfussesschränken denLebensraum ein
Verbauung derGewässersohle:
15
lichkeiten finden. Zudem werden auch durch diese Verbauungen dieWechselwirkungen mit dem Grundwasser gestört.
AufnahmeDer prozentuale Anteil des verbauten Bereiches des Böschungsfus-
ses wird abgeschätzt. Der Zustand des linken und des rechten Uferswird einzeln nach folgender Skala beurteilt:
Die Durchlässigkeit und das Material der Verbauungen werden nachfolgenden Kategorien erfasst:
Durchführung der Erhebungen
Verbauung desBöschungsfusses Erscheinungsbild
keine Böschungsfuss ist durchgehend unverbaut
< 10% punktuelle Verbauungen
10 bis 30% mässige Verbauungen (Abb. 4 b)
30 bis 60% grössere Verbauungen
> 60% überwiegende Verbauungen
100% Böschungsfuss ist vollständig verbaut (Abb. 4c, 4g)
Verbauung Erscheinungsbild
durchlässig ausschlagfähige Äste (meist Er-len oder Weiden) am Ufer befe-stigt (Abb. 4a)
undurchlässig
Material
Lebendverbau
Natursteinelocker
ein- oder mehrreihige Ufersiche-cherung mit grossen Steinen oderSteinblöcken (Blockwurf, Block-satz), Steine nicht behauen, Ab-stand zwischen den Steinen unre-gelmässig und grösser als bei Na-tursteinmauern (Abb. 4b, 4c)
Holz Baumstämme, Rundhölzer, nichtausschlagfähige Äste, u.a. (Abb. 4d)
Betongittersteine vorgefertigte Betonelemente mitAussparungen (Abb. 4e)
Natursteinedicht
Anordnung behauener, dichtgefugter Steine,oder Natursteinmauer aus unbe-hauenen Steinen aber schmalenZwischenräumen (Abb. 4f)
Mauer Ortsbeton, Betonschalen, Stein-pflästerung, Asphalt (dicht) (Abb. 4g, 4h)
andere Holzbretter oder andere undurch-lässige Materialien
Beurteilungskriterienfür den Verbauungs-grad des Böschungs-fusses
Unterscheidung derMaterialien derVerbauung amBöschungsfuss
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Ökomorphologie - Stufe F
Abb. 4a: Gewässer mitdurchlässiger Verbauungdes Böschungsfusses:Lebendverbau; es sindgeflochtene Weidenäste zuerkennen, die auszuschla-gen beginnen und bald mitihren Wurzeln die Uferbö-schung sichern.
Abb. 4b: Gewässer mitdurchlässiger Verbauungdes Böschungsfusses:Natursteine locker, mässigverbaut (10-30%); Böschungsfuss nur teilwei-se mit Natursteinen gesi-chert
Abb. 4c: Gewässer mitdurchlässiger Verbauungdes Böschungsfusses:Natursteine locker, voll-ständig verbaut (100%);Blocksatz unbehauenerSteine mit unregelmässigen,relativ grossen
Abb. 4d: Gewässer mitdurchlässiger Verbauungdes Böschungsfusses:Ufersicherung aus Holz
Abb. 4e: Gewässer mitundurchlässiger Verbauungdes Böschungsfusses:Betongittersteine
Verbauung desBöschungsfusses:
- Lebendverbau
- Natursteine locker,mässig verbaut(10 - 30 %)
- Natursteine locker,vollständig verbaut(100 %)
- Ufersicherung aus Holz
- Betongittersteineundurchlässig
17
4.2.5 Breite und Beschaffenheit des Uferbereiches
BedeutungDer Uferbereich (siehe Definition Seite 7) wird im Rahmen dieser
Methode als der Bereich oberhalb des Böschungsfusses bis zumGebiet mit “intensiver Landnutzung“ (Siedlungsgebiet, Gebäude,Strassen, Wege, intensiv genutztes Agrarland wie Acker, Weide u.a.)bezeichnet (Abb. 5a, b). Diese Bezeichnung geht von der Überlegungaus, dass der Uferbereich die Fläche ist, welche dem Gewässer im Ist-Zustand grundsätzlich zur Verfügung steht, unabhängig von der ökolo-gischen Qualität dieser Fläche. Im alpinen Bereich oberhalb derBaumgrenze kann die Bestimmung des Uferbereichs erschwert sein.Alpweiden, bei denen ein hoher Beweidungsdruck zu erkennen ist,können dabei bereits als „intensive Landnutzung“ betrachtet werden,
Durchführung der Erhebungen
Abb. 4f: Gewässer mitundurchlässiger Verbauungdes Böschungsfusses:Unabhängig von der Frage,ob die Zwischenräume mitMörtel verfugt sind odernicht, wird diese Art derUferverbauung derKategorie „Natursteinedicht“ zugeordnet.
Abb. 4h: Gewässer mitundurchlässiger Verbauungdes Böschungsfusses:Betonschale
Abb. 4g: Gewässer mitundurchlässiger Verbauungdes Böschungsfusses:Mauer, vollständig verbaut(100%)
Verbauung desBöschungsfusses:
- Natursteine dicht
- Mauer, undurchläs-sig, vollständig ver-baut (100 %)
- Mauer, undurchläs-sig, vollständig ver-baut (100 %)
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Ökomorphologie - Stufe F
unabhängig davon, ob sie jährlich (mehrmals) gedüngt werden. Bei derErmittlung des Handlungsbedarfes darf angenommen werden, dass derUferbereich, sofern er nicht schon “gewässergerecht“ sein sollte,grundsätzlich veränderbar ist. Eines der Hauptprobleme bei ökolo-gisch orientierten Gestaltungsmassnahmen ist der Raumbedarf einesnaturnahen Fliessgewässers. Sowohl für die Renaturierung einer beg-radigten Linienführung als auch für die Rückgewinnung von Über-schwemmungsland müssen Landflächen anderen Nutzungen entzogen
werden.Der direkt an das Gewässer angrenzende Bereich hat für die Gewäs-
serökologie eine grosse Bedeutung. Bei Überflutungen erfolgt ein in-tensiver Stoffaustausch zwischen Gewässer und Land. Sind Ufergehöl-ze vorhanden, so wird durch den Eintrag von Fallaub der Stoffhaushaltdes Fliessgewässers mitbestimmt. Zugleich wird das Gewässer durchUfergehölze ganz oder teilweise beschattet, wodurch die Sonnenein-strahlung und damit auch die Wassertemperatur und das Pflanzen-wachstum im Gewässer reduziert wird.
Aufnahme der Breite des Uferbereiches
Der Uferbereich wird nur bis zu einer Breite von 15 m betrachtet,
Uferbereich ausser-halb desSiedlungsraumes
Uferbereich imSiedlungsraum ������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������
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Uferbereich
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Abb. 5a: Bestimmung der Breite des Uferbereichs (im Querschnitt gesehen)
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Uferbereich
Naturufer
Acker(landwirt.
Nutzfläche)
Uferbereich
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Der Uferbereichumfasst den Streifenentlang des Gewäs-sers, der keine intensi-ve Nutzung aufweist
die Gegebenheiten in weiterer Entfernung vom Gewässer werden nichtberücksichtigt (ins Protokollblatt wird der Wert 16 m eingetragen),weil ab einer Breite von 15 m der Uferbereich als eigenständiges Bio-top funktionieren kann (Ergebnis der Studie „Raumbedarf vonFliessgewässern“, Ref. in Kap. 2). Bei Gewässerabschnitten mit varia-bler Uferbereichsbreite wird die mittlere Breite abgeschätzt (Abb. 5b,Abschnitt 3). Reicht landwirtschaftliches Nutzgebiet bis an den Bö-
schungsfuss oder besteht die Böschung aus einer (senkrechten) Mauer,ist die Breite des Uferbereiches gleich 0 m, es existiert kein Uferbe-reich (Abb. 5 a, 5b Abschnitt 1 und 2, 6h, 6i). Es wird die rechte wieauch die linke Seite des Gewässers erhoben.
Bei der Bewertung des Uferbereiches erfolgt eine Einteilung imHinblick auf die Flächengrösse in “genügend“, “ungenügend“ und“kein Uferbereich“. Der Uferbereich ist “genügend“, wenn er dieKriterien der Studie "Raumbedarf von Fliessgewässern" erfüllt.
Durchführung der Erhebungen
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Breite der Gewässersohle (m)
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(m)
ausgeprägt
eingeschränktkeine
Breitenvariabilität
genügend
ungenügend
Abb. 5c: Drei Kurven zur Bestimmung des Raumbedarfes: keine Breitenvariabilitätdes Wasserspiegels / Breitenvariabilität eingeschränkt / Breitenvariabilität ausgeprägt.Die einzelnen Kurven als Arbeitsinstrumente finden sich im Anhang A4.
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15 m
15 mLandwirtschaftsfläche
als Ufer zu berücksichtigenderBereich
LandwirtschaftsflächeLandwirtschaftsfläche
Siedlungs-fläche
Wald
extensivbewirtsch.Wiese
Abschnitt 1 Abschnitt 2 Abschnitt 3
Abb. 5b: Bestimmung der Breite (rote Pfeile) des Uferbereiches ( Aufsicht)
20
Ökomorphologie - Stufe F
Aus dem Diagramm "Uferbereichsbreite in Funktion zur gemessenen Sohlenbreite" (siehe Abb 5c) kann entnommen werden, ab welcherBreite der Uferbereich als “genügend“ bezeichnet wird. Bei Verbau-ungen wird nebst der ursprünglichen Breite der Fliessgewässer meistauch die Breitenvariabilität stark reduziert. Die gemäss Kap. 4.2.2 er-mittelte Wasserspiegelbreitenvariabilität muss deshalb bei der Beurtei-lung des minimalen Raumbedarfes mitberücksichtigt werden.
Aufnahme der Beschaffenheit des UferbereichesDie Beschaffenheit (Bewuchs, Material und Struktur)4 wird unterschieden in:
4 Bei einer Erfassung oder Codierung kann entweder die Beschaffenheit (gewässerge-recht, gewässerfremd, künstlich) oder Art/Material (Kies/ Geröll/ Fels, ...) berücksich-tigt werden.
5 Bei alpinen Fliessgewässern im Bereich der Baumgrenze kann angenommen werden,dass bis etwa 1700 bis 1800 m ü. M. im natürlichen Zustand ein Gehölzgürtel ausWeiden und Erlen entlang des Gewässers vorhanden sein müsste. Im weiteren istimmer dann eine Ufergehölzvegetation anzunehmen, wenn sich in der näherenUmgebung des Gewässers oder innerhalb des Tales auf derselben Höhenstufe oder dar-über einzelne Sträucher oder Strauchgruppen (nicht Zwergstraucharten) finden lassen.
Beschaffen-heit Erscheinungsbild
gewässer-gerecht
Standorte mit natürlicherweise gerin-ger oder keiner Vegetation (vorwie-gend im Gebirge zu finden!; Abb. 6a)
gewässer-fremd
künstlich
Art /Material
Kies/Geröll/Fels
Röhricht/Ried geschlossener Gürtel (Abb. 6b)
Wald5 geschlossener Wald bis ans Gewässer
Bäume/Sträuchermit extensivbewirtschafteterWiese oderHochstauden
dichter und abwechslungsreicher Be-stand (> 25% der Fläche bedeckt) voneinheimischen Bäumen und Sträu-chern, offene Flächen mit extensivbewirtschafteter Wiese (höchstens 2Schnitte pro Jahr) oder Hochstauden(Abb. 6c)
monotoneHochstaudenflur
Feuchtigkeits- und nährstoffliebendemehrjährige Kräuter bis 1 m Höhe(Brennessel, Bocksbart, ...), Bestok-kung nur rudimentär (Abb. 6d)
extensiv bewirt-schaftete Wiese
Wiese wird höchstens 2x pro Jahrgeschnitten, Bestockung fehlt weitge-hend (< 25%) (Abb. 6e)
alleeähnlicheBestockung
Monotone, geradlinige Bepflanzungmit regelmässigen Abständen (Abb. 6f)
Uferbereich vorhanden (schräge Bö-schung) aber vollständig verbaut, al-lenfalls ist eine Spaltenvegetation vor-handen (Abb. 6g)
Beurteilungskriterienfür die Beschaffenheitdes Uferbereiches
21
Durchführung der Erhebungen
Abb. 6a: Gewässergerech-ter Uferbereich im Gebirge:Kies, Geröll, Fels
Abb. 6b:GewässergerechterUferbereich: Röhricht,Ried; Ufer mit geschlosse-nem Schilfgürtel
Abb. 6c: Gewässergerech-ter Uferbereich:Abwechslungsreiche Ufer-bestockung mit einheimi-schen Bäumen und Sträu-chern, dazwischen offeneAbschnitte mit extensivbewirtschafteter Wiese
Beschaffenheitdes Uferbereiches:
- gewässergerecht;Kies, Geröll, Fels
- gewässergerecht;Röhricht, Ried
- gewässergerecht;Bäume, Sträucher
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Ökomorphologie - Stufe F
Abb. 6f: GewässerfremderUferbereich: AlleeähnlicheBestockung
Abb. 6d: GewässerfremderUferbereich: Linke Seitemit schmalem Saum einergewässerfremden Hoch-staudenflur, der sich aufdie Böschung beschränkt
Abb. 6e: GewässerfremderUferbereich: Extensiv be-wirtschaftete Wiese
Beschaffenheitdes Uferbereiches:
- gewässerfremd;Hochstaudenflur
- gewässerfremd;Extensivwiese
- gewässerfremd;Allee
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Durchführung der Erhebungen
Abb. 6g: KünstlicherUferbereich:Uferbereich vorhanden,aber vollständig verbaut
Abb. 6h: Kein Ufer-bereich:Die Verkehrsfläche,durch eine Mauergschützt, reicht bisdirekt ans Gewässer.
Abb. 6i: Kein Ufer-bereich: Die intensiv genutzteFläche (Wiese) reicht bisdirekt ans Gewässer.
Beschaffenheitdes Uferbereiches:
- künstlichvollständig verbaut
- kein Uferbereich
- kein Uferbereich
24
Ökomorphologie - Stufe F
4.3 Erhebung der Durchgängigkeitsstörungen
BedeutungDurchgängigkeitsstörungen haben einen grossen Einfluss auf die
Ausbreitung von Wassertieren im Fliessgewässerlängsverlauf. VieleFischarten suchen zum Laichen, Überwintern oder zur Nahrungsauf-nahme jeweils verschiedene Orte in einem Gewässersystem auf. EinTeil der wirbellosen Kleintiere der Gewässersohle wird mit der Strö-mung flussabwärts getrieben und muss diese Abdrift durch aufwärtsgerichtete Bewegungen kompensieren. An jeder Gewässerstelle findetein ständiger auf- und abwärts gerichteten Austausch von Organismenstatt. Hindernisse für aufwärtsgerichtete Bewegungen sind z.B. hohe,senkrechte Abstürze oder lange relativ steile Verrohrungen. Hindernis-se für auf- und abwärtsgerichtete Bewegungen sind z.B. Wehre zurWasserentnahme und trockenfallende Gewässerbereiche. DetaillierteAngaben zu den verschiedenen Durchgängigkeitsstörungen und ihrerökologischen Bedeutung finden sich im Bericht "Ökomorphologie -Stufe S".
AufnahmeAlle Durchgängigkeitsstörungen werden “punktförmig“ erhoben,
d.h. ihre genaue Lage wird in der mitgeführten Karte eingezeichnet,und jede Durchgängigkeitsstörung wird (für jeden Abschnitt getrennt)fortlaufend durchnumeriert (Abschnitt-Nr. - Durchgängigkeitsstörung-Nr., also z.B. 12-5). Die Beschreibung der Durchgängigkeitsstörungerfolgt dann in den Erhebungsbögen (siehe Anhang). Sind Karten miteiner fortlaufenden Gewässerkilometrierung vorhanden, so wird dieKilometrierung ebenfalls in den Erhebungsbögen eingetragen.
4.3.1 Abstürze
Ein Absturz liegt vor, falls das Wasser, zumindest teilweise, senk-recht nach unten stürzt (Abb. 7a). Alle Abstürze mit einer Höhe über20 cm werden aufgenommen, und die Absturzhöhe wird geschätzt (mit10 cm Genauigkeit bei Abstürzen unter 1 m und mit 50 cm Genau-igkeit bei Abstürzen über 1 m Höhe). Wichtig ist die Unterscheidungin natürliche und künstliche Abstürze. Bei letzteren wird nach Bau-weise oder Material unterschieden: Holz; Beton oder Mauerwerk;Steinblöcke, welche künstlich eingebracht wurden und über welchedas Wasser senkrecht abstürzt. Bei alpinen Bächen und Tobelbächenkommt es häufig vor, dass sehr viele natürliche Abstürze in kurzenAbständen aufeinanderfolgen (Abb. 7b). Da es zu aufwendig wäre, alleAbstürze einzeln aufzunehmen, wird diesen Gewässerbereichen eineigener Abschnitt zugeordnet (aufzunehmen im Erhebungsbogenteil"Abschnittsweise Erhebungen"; siehe auch Kapitel 4.1). Der jeweilshöchste natürliche Absturz wird zudem als einzelne Durchgängigkeits-störung aufgenommen. Auch die künstlichen Abstürze werden - sofernvorhanden - als einzelne Durchgängigkeitsstörungen erhoben.
Durchgängigkeits-störungen beeinträch-tigen die Ausbreitungvon Wassertieren
Unterscheidung zwi-schen natürlichen undkünstlichen Abstürzen
Aufnahme in Karte
25
Material bei künstlichen Abstürzen:Holz (Holzbalken, -stämme; senkrecht oder waagrecht angeordnet
Einzelne Blocksteine
Beton Steinpflästerung
Anderes Material oder Material nicht erkennbar
Durchführung der Erhebungen
Abb. 7a: Schematische Darstellung unterschiedlicher Arten von Abstürzen (links:natürliche Abstürze, rechts: künstliche Abstürze) und Bestimmung der AbsturzhöheQuelle: Illustrationskonzept naturaqua 1996, Gestaltung:Beat Schenk, Bern
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Höhe
Höhe
Höhe
Abb. 7b: Tobelbach mitvielen in kurzen Abständenaufeinanderfolgen natürli-chen Abstürzen
Beispiele für natür-liche und künstlicheAbstürze
Natürliche und künst-liche Abstürze:
- Abfolge natürlicherAbstürze
26
Ökomorphologie - Stufe F
Abb. 7c: Quellbach imGebirge mit sehr starkemGefälle und einer ununter-brochenen Folge natürli-cher Abstürze
Abb. 7d: Gebirgsbach mitkünstlichen Abstürzen zurGeschiebereduktion undStabilisierung von Uferund Sohle
Natürliche und künst-liche Abstürze:
- Abfolge natürlicherAbstürze
- Wehr mit betonierten Abstürzen
- Gebirgsbach mit künstlichen Abstürzen
Abb. 7e: Betonierte Ab-stürze innerhalb eines vier-stufigen Wehres
27
Durchführung der Erhebungen
4.3.2 Sohlrampen
Sohlrampen sind flächige, mehr oder weniger stark geneigteSohlenbefestigungen (Abb. 8a, b, c und d). Es wird unterschieden insehr rauhe, aufgegliederte Sohlrampen (Blockwürfe) und eher glatte,wenig rauhe Sohlrampen (aus Beton, gesetzte Steine oder Holz).
Sohlrampen Struktur
sehr rauh/aufgegliedert
Stein- oder Blockwürfe u.a. (mit kleinräumigungleichmässigem Wasserabfluss und unterschiedli-cher Wassertiefe)
glatt/wenig rauh
Betonplatte, Rampe aus gesetzten Steinen (verfugtoder unverfugt) oder in Fliessrichtung geneigteHolzbalken oder -bretter
Abb. 8b: Sehr rauhe, auf-gegliederte Sohlrampe
Abb. 8a: Schematische Darstellung unterschiedlicher SohlrampenQuelle: Illustrationskonzept naturaqua 1996, Gestaltung:Beat Schenk, Bern
Steinblöcke Felsrinne quer eingebauteHolzbalken
Blockrampe
Beispiele für natürli-che und künstlicheSohlrampen
Natürliche und künst-liche Sohlrampen:
- Rauhe, aufgeglie-derte Sohlrampe
28
Ökomorphologie - Stufe F
4.3.3 Wehre
Es wird unterschieden in:
Seitenentnahmen ohne WehrSeitenentnahmen finden sich vorwiegend an Flüssen in höher gele-
genen Lagen des Mittellandes und im Voralpengebiet, die Kanal-kraftwerke von Gewerbebetrieben wie Mühlen, Sägereien, Textil- oderanderer Unternehmen speisen. Bei der Seitenentnahme ohne Wehr gibtes keine Bauwerke im Hauptgerinne, welche die Durchgängigkeitstören.
Stauwehr (Abb. 9a)Vor dem Wehr wird das Wasser aufgestaut und durch einen senk-
recht (oder schräg) stehenden Rechen entnommen.
Streichwehre (Abb. 9b)Streichwehre sind mehr oder weniger längs zur Fliessrichtung ange-
ordnet. Sie dienen der Regulierung des Oberwasserspiegels und sind
Abb. 8c: Rauhe Sohlrampeaus gesetzten Steinen
Abb. 8d: Glatte, wenigrauhe Sohlrampe; Beton-platten
Abb. 9a: Stauwehr zurWasserentnahme
Natürliche und künst-liche Sohlrampen:
- Rauhe Sohlrampe
- Glatte Sohlrampe
- Stauwehr
Wehre undTalsperren:
29
eher selten zu finden. Ein Streichwehr kann, muss aber nicht der Was-serentnahme dienen.
Tiroler Wehr (Abb. 9c)Vor dem Wehr gibt es im allgemeinen keinen Aufstau, das Wasser
wird durch einen in der Sohle liegenden, leicht geneigten Rechen,bestehend aus in Fliessrichtung liegenden Balken, nach unten abgezo-gen. Diese Art der Wasserentnahmen findet sich in Gewässern mitgrossem Geschiebetransport (in alpinen und vor allem in hochalpinenBächen).
Talsperren (Abb. 9d)Talsperren sind grosse Aufstauungen mittels einer Staumauer oder
einem Staudamm, wodurch der gesamte Talquerschnitt abgesperrtwird.
Abb. 9b: Streichwehr
Abb. 9c: Tiroler Wehr
Abb. 9d: Talsperre
Durchführung der Erhebungen
- Streichwehr
- Tiroler Wehr
- Talsperre
Wehre undTalsperren:
30
Ökomorphologie - Stufe F
4.3.4 Weitere Bauwerke
Fischpass (Abb. 10a)Unter dem Begriff "Fischpass" werden hier alle Arten von Fisch-
aufstiegshilfen zusammengefasst. Grundsätzlich können alle genann-ten (Quer)Bauwerke mit einem Fischpass versehen sein. Wird einEintrag für einen Fischpass vorgenommen, so muss gleichzeitig auchdie Art des am selben Ort liegenden Querbauwerkes (z.B. Stauwehr,Absturz) angegeben werden.
Geschiebesperren (Abb. 10b)Geschiebesperren sollen das bei Hochwasser transportierte Ge-
schiebe zurückhalten. Es handelt sich um Querbauwerke mit Öffnun-gen,durch welche das Wasser abfliessen kann.
Schleuse (Abb. 10c)Eine Schleuse ist eine künstliche Wasserkammer in oder an einem
Fliessgewässer mit einem regulierbaren “internen“ Wasserspiegel.Durch Füllen und Entleeren wird dieser alternierend dem Oberwasserund dem Unterwasser des Flusses angepasst und ermöglicht es Was-serfahrzeugen, ein Wehr zu überwinden.
Abb. 10b: Geschiebesperre
Abb. 10a: Fischpass
Sonstige Unterbrechungen desWasserlaufes:
- Fischpass
- Geschiebesperre
31
Durchlässe (Abb. 10d - f)Durchlässe sind Eindolungen unter Strassen, Wegen u.a. mit einer
Länge von unter 25 m (bei einer Länge von über 25 m wird ein eige-ner Abschnitt zugeteilt). Durchlässe können einen Rohrquerschnitt(Rohrdurchlass) oder Rechteckquerschnitt (Rahmendurchlass) aufwei-sen.
Abb. 10e: Armco -Rohrdurchlass
Abb. 10c: Schleuse
Abb. 10f: Rechteck -durchlass
Abb. 10d: Durchlass mittelsBetonrohr
Durchführung der Erhebungen
Sonstige Unterbrechungen desWasserlaufes:
- Durchlass Betonrohr
- Schleuse
- Armco - Rohrdurchlass
- Rechteckdurchlass
32
Ökomorphologie - Stufe F
BrückenBrücken werden nur aufgenommen, sofern sie nicht in der mitge-
führten Karte verzeichnet sind.
FurtAls Furt wird der Durchgang eines Weges durch einen Bach
bezeichnet, wobei die Bachsohle in diesem Bereich mit künstlichenMassnahmen (z.B. Beton, Steinpflästerung) gesichert sein kann.
33
5. Auswertung
5.1 Klassifizierung
Jedem Merkmal werden pro Abschnitt oder Gewässer in Hinblickauf seine “Naturnähe“ Punktzahlen zugeordnet. Dabei wird sowohl dasMerkmal wie auch die Ausprägung (z.B. Verbauungsgrad) mittels derGrösse der Punktzahl gewichtet. So wird z.B. eine Sohlenverbauungbei gleichem Verbauungsgrad negativer bewertet als eine Verbauungdes Böschungsfusses. Im folgenden werden die Punktzahlen der ein-zelnen Merkmale wiedergegeben.
Auswertung
Klassifizierung undPunkteskala
Merkmal Punkte
Wasserspiegel-breitenvariabi-lität
Verbauung derSohle
Verbauung desBöschungs-fusses
Uferbereich
Beschreibung
Ausprägung
0.0ausgeprägt
2.0eingeschränkt
3.0keine
Verbauungsgrad Verbauungsart
0.0
0.0
Verbauungsgrad Durchlässigkeit
Breite Beschaffenheit
1.0< 10 % -
2.010 - 30 % -
durchlässig
undurchlässig
0.5
1.0
durchlässig
undurchlässig
1.5
2.0
durchlässig
undurchlässig
2.5
3.0
durchlässig
undurchlässig
2.0> 30 % Steinschüttung, Rauhbett
3.0> 30 %
< 10 %
10 - 30 %
30 - 60 %
> 60 %
0.0
1.5
gewässergerecht
gewässerfremd
3.0künstlich
genügend
2.0
3.0
gewässergerecht
gewässerfremd
3.0künstlich
ungenügend
3.0-kein Uferbereich
alle anderen Materialien
0.0keine Verbauung -
34
Ökomorphologie - Stufe F
Bei der Verbauung des Böschungsfusses und beim Uferbereich wer-den die Punktzahlen zunächst für jede Gewässerseite getrennt ermit-telt, die Summe der beiden Seiten wird anschliessend durch 2 geteiltund auf eine ganze Zahl aufgerundet. Aufgrund der erreichten Gesamt-punktzahl werden dann die Abschnitte klassifiziert. Die Bewertungs-klasse (I, II, III oder IV) ergibt sich nach:Bei einer erreichten Punktesumme von "Komma Fünf" und darüber
wird auf eine ganze Zahl aufgerundet, darunterliegende Werte werdenabgerundet.
5.2 Graphische Darstellung
Als Grundlage (Hintergrundkarte) für die graphische Darstellungdient eine Karte im Massstab 1 : 2'500 bis 1 : 25'000. Der Massstab sollso gewählt werden, dass aufeinanderfolgende Abschnitte und Durch-gängigkeitsstörungen noch unterschieden werden können.Die Zustandsklassen der Gewässerabschnitte werden in den Farbenblau, grün, gelb und rot dargestellt. Eingedolte Abschnitte werden rotpunktiert.
Ferner werden bei der graphischen Darstellung auch alle Durch-gängigkeitsstörungen eingezeichnet. Im Hinblick auf die ökologischeBeurteilung ist dabei der Einbezug von Informationen über die Ab-sturzhöhe sinnvoll. Dies kann durch die Wahl unterscheidbarer Signa-turen (z.B. Abstürze mit einer Höhe bis 30 cm, zwischen 30 und 70 cm,über 70 cm) dargestellt werden. Sofern es für bestimmte Frage-stellungen notwendig ist, können prinzipiell alle ermittelten Angaben
KlasseAngabe der Zustandsklasse
oder Art des EingriffsPunktesumme
0 und I natürlich / naturnah
wenig beeinträchtigt
stark beeinträchtigt
naturfremd künstlich
2 bis 5
6 bis 9
10 bis 12
I
II
III
IV
Klasse
I
II
III
IV
eingedolt
Darstellung
grüne Linie
gelbe Linie
blaue Linie
rote Linie
rot punktierte Linie
Klassifizierung vonBöschungsfuss undUfer
GraphischeUmsetzung derErgebnisse
Übersichtstabelle zurKlassifizierung vonFliessgewässermerk-malen
35
graphisch dargestellt werden. Auf die Angabe von allgemeingültigenSymbolen für die Darstellung wird im Rahmen dieser Methoden-beschreibung verzichtet. Mögliche Lösungen dazu sind in denBeispielen im Anhang ersichtlich.
5.3 Elektronische Datenerfassung
Falls geeignete Instrumente vorhanden sind, geschieht die Auswer-tung der Erhebungsbögen flächendeckender Aufnahmen vorzugsweisemittels elektronischen Datenträgern und elektronischer Datenverarbei-tung. Eine eventuelle Übernahme der Daten für die Darstellung der Er-gebnisse in geographischen Informationssystemen wird dadurch einfa-cher.
Ein Vorschlag für die Codierung der in den Erhebungsbögen erfass-ten Daten wird im Anhang A3 angegeben6. Bei der Verbauung des Bö-schungsfusses und bei der Beschaffenheit des Uferbereiches ergibt dieErhebung und Codierung von Art und Material für eine eventuelleNachbearbeitung mehr Informationen als die blosse Erfassung des all-gemeinen Zustandes (durchlässig, undurchlässig oder gewässerge-recht, gewässerfremd, künstlich).
Eine VSA-Richtlinie „Datenstruktur Siedlungsentwässerung“ wurdefür alle Erhebungen im Bereich des „generellen Entwässerungsplanes“(GEP) erarbeitet; sie umfasst ebenfalls Strukturen für die Speicherungder ermittelten Daten im Bereich „Ökomorphologie - Stufe F“.
5.4 Interpretation der Ergebnisse - Handlungsbedarf
Die hier empfohlenen Untersuchungen geben einen allgemeinen,leicht verständlichen Überblick über den ökomorphologischen Zu-stand der Gewässer in einem Gebiet. Der graphischen Darstellungkann entnommen werden, welcher Fliessgewässerabschnitt in wel-chem ökomorphologischen Zustand ist. Ferner kann angegeben wer-den, wieviele Prozente der gesamten Gewässerlänge sich in jeder Zu-standsklasse befinden. Das systematische Nachführen der Daten gibtHinweise auf positive oder negative Entwicklungen.
Bei Gewässerbereichen, welche als naturnah/natürlich eingestuftsind, sollten in Zukunft Bewilligungen für weitere Eingriffe im allge-meinen eher restriktiv gehandhabt werden.
In nahezu allen schweizerischen Fliessgewässersystemen werdendie Fische durch künstliche Durchgängigkeitsstörungen in ihrer Ver-breitung eingeschränkt. Daher sind Durchgängigkeitsstörungen massi-ve Eingriffe in die ökologische Funktionsfähigkeit der Fliessgewässer.Von der Mündung aus gesehen sollte ein Gewässersystem bis zumersten natürlichen Ausbreitungshindernis (zumeist Felsabstürze)durchgängig gestaltet sein. Eine geeignete graphische Darstellungerlaubt den Überblick über die Lage der Durchgängigkeitsstörungen.
Auswertung
ElektronischeDatenerfassung zurÜbertragung in geo-graphischeInformationssysteme
Methode dient einemleicht verständlichenÜberblick über denökomorphologischenZustand einesFliessgewässers
Durchgängigkeits-störungen sind ent-scheidende Merkmalezur Bestimmung derökologischen Funk-tionsfähigkeit
6 Der Vorschlag basiert auf dem Konzept der Datenerhebungen im Rahmen der EDV-Verarbeitung der Fachstellen des Kt. Zürich.
36
Ökomorphologie - Stufe F
Aufgrund der hier durchgeführten Erhebungen kann auch ein Ver-gleich zwischen dem den Fliessgewässern zur Verfügung stehendenRaum (“bis zum Gebiet mit intensiver Landnutzung“) und den Anga-ben zum "Minimalen Raumbedarf" (Studie "Raumbedarf vonFliessgewässern", Ref. in Kap. 2) durchgeführt werden. Auf dieseWeise lassen sich die Defizite bezüglich des zur Verfügung stehendenRaumes lokalisieren und quantifizieren.
Da sich die Auswirkungen von Eingriffen oft nicht nur auf bestimm-te Abschnitte beschränken, sondern auch eine Bedeutung für die be-nachbarten Abschnitte und das ganze Gewässersystem haben können,sollte man bei der Entwicklung eines Massnahmenkataloges auch stetsdas gesamte Gewässersystem betrachten. Im später zur Veröffent-lichung gelangenden Bericht "Ökomorphologie - Stufe S" ist die Vor-gehensweise zur Erstellung eines Massnahmenskataloges detailliertbeschrieben. Hierbei werden die Massnahmen bezüglich der Mach-barkeit und des Aufwandes sowie des ökologischen Nutzens miteinan-der verglichen und so nach ihrer Priorität eingeteilt.
Je nach Umfang und Bedeutung der beabsichtigen Massnahmenkönnen auch biologische Untersuchungen (der Fische, wirbellosenKleintiere, höheren Wasserpflanzen, Algen) wertvolle Hinweise für dieErstellung des Massnahmenkataloges und die weitere ökologisch ori-entierte Gewässerentwicklung geben.
Zur Erstellung einesMassnahmenkatalogeswerden Erhebungenauf der „Ökomorpho-logie - Stufe S“ vor-ausgesetzt
Ermittlung desRaumbedarfes fürFliessgewässer
37
6. Grenzen der Anwendbarkeit - Erhebung weiterer Merkmale
Die hier vorliegende Methode ist grundsätzlich bei allen kleinenund mittelgrossen Fliessgewässern in der Schweiz anwendbar. Bei dengrösseren schweizerischen Flüssen wie Rhein, Rhône, Limmat, Reussoder Aare ist diese Methode nicht getestet worden.
Da das Ziel dieser Methode eine überblicksmässige Beurteilung ist,werden nur solche Merkmale erhoben, welche einfach zu bewertensind. Andere ökologisch bedeutsame Merkmale wie die Linienfüh-rung, eine Eintiefung des Gewässers oder eine Sohlenkolmation (Ver-stopfung der Sohle mit Feinmaterial) werden im Rahmen der Stufe Fnicht bewertet, da hier die Ermittlung des "naturnahen/ natürlichen"Zustandes schwierig ist.
Nebst den einfach zu bewertenden Merkmalen können weitere erho-ben werden, welche beispielsweise für die Planung von Gewässer-schutzmassnahmen oder den Gewässerunterhalt hilfreich sind. Bei derErmittlung der Bewertungsklasse bleiben diese aber unberücksichtigt.Um eine einheitliche, vergleichbare Aufnahme der ergänzenden Merk-male zu gewährleisten, sollte die Erhebung nach der Beschreibung aus"Ökomorphologie - Stufe S" durchgeführt werden.
Folgende Merkmale können zusätzlich erhoben werden:
Grenzen der AnwendbarkeitErhebung weiterer Merkmale
Methode ist anwend-bar auf kleine undmittelgrosseFliessgewässer
„Ökomorphologie -Stufe F“ beinhaltetnur einfach zu erhe-bende Merkmale
Weitere Merkmale,die erhoben werdenkönnen, aber bei derBewertung und Klas-sifizierung unberück-sichtigt bleiben
Einleitungen Unbekannte oder illegale Einleitungenkönnen von Bedeutung sein.
Algen, Wasserpflanzen Massenentwicklungen von Algen undWasserpflanzen im Gewässerbett kön-nen für die Planung von Unterhaltsmass-nahmen wichtig sein.
Trübung, Verfärbung,Geruch, Schaumbil-dung, heterotropherBewuchs
Als Anzeiger für Abwasserbelastungensind dies wichtige Informationen für dieBeurteilung der Wasserqualität. (Anfor-derungen an die Wasserqualität gemässder Verordnung über Abwassereinleitun-gen bzw. gemäss revidierter Gewässer-schutzverordnung).
Linienführung, Höheder Gewässersohleunter der Gelände-höhe, Beschattung
Für die individuelle Beurteilung einesGewässers im Hinblick auf dessen Na-turnähe können diese Angaben wichtigsein.
Wassertiefenvariabili-tät, Kolmation,Totholz
Diese Angaben sind unter anderemwichtig für die Beurteilung des Gewäs-sers als Fischlebensraum.
38
Anhang
A1 Bestimmung des Raumbedarfes von Fliessgewässern . . . .39A2 Methodisches Vorgehen "Ökomorphologie - Stufe F" . . . .40A3 Erhebungsbogen zu "Ökomorphologie - Stufe F" . . . . . . .41A4 Kodierungstabelle zu den Erhebungsbögen . . . . . . . . . . . .42A5 Beispiele von Karten mit Auswertergebnissen . . . . . . . . . .44
Ökomorphologie - Stufe F
39
Anhang
0
10
20
30
40
50
60
70
0
10
20
30
40
50
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0
10
20
30
40
50
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0
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1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16
gemessene Gerinnebreite (m)
Bre
ite d
es U
ferb
erei
chs
(m)
0
1
2
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4
5
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gemessene Gerinnebreite (m)
Bre
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es U
ferb
erei
chs
(m)
0
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1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16
gemessene Gerinnebreite (m)
Bre
ite d
es U
ferb
erei
chs
(m)
Uferbereichsbreite Gesamtraumbedarf
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16
gemessene Gerinnebreite (m)
Ges
amtr
aum
beda
rf (
m)
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16
gemessene Gerinnebreite (m)G
esam
trau
mbe
darf
(m
)
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16
gemessene Gerinnebreite (m)
Ges
amtr
aum
beda
rf (
m)
ausgeprägteingeschränktkeine
Breitenvariabilität
genügend
genügend
genügendgenügend
genügend
genügend
ungenügend
ungenügend
ungenügend
ungenügend
ungenügend
ungenügend
Abb. A1: Bestimmung der Uferbereichsbreite und des Gesamtraumbedarfes von Fliessgewässern inFunktion der gemessenen Gerinnebreite und der Breitenvariabilität
40
Ökomorphologie - Stufe F
Abb. A2: Methodisches Vorgehen "Ökomorphologie - Stufe F"
Charakterisierung der Durchgängigkeits-Abschnitte: störungen
mittlere Sohlenbreite AbstürzeWasserspiegelbreitenvariabilität Bauwerke wie z.B.:Verbauung der Sohle und - Sohlrampendes Böschungsfusses - WehreUferbereich - Geschiebesperren
weitere: Tiefenvariabilität - FischpässeBewuchs der Sohle - weitere BauwerkeTotholz
WasserspiegelbreitenvariabilitätVerbauung der SohleVerbauung des BöschungsfussesUferbereich (Breite und Beschaffenheit)
Klassen:
- Allgemeiner, verständlicher Überblick über den ökomorphologischen Zustand der Gewässer in einem Gebiet. - Überblick über die Lage der Durchgängigkeits- störungen. - Lokalisierung und Quantifizierung der Defizite bezüglich des zur Verfügung stehenden Raumes.
mB Brv TV Bew1 2 1 3 42 1 3 2 23 2 1 2 34 2 1 1 25 2 1 3 1
Karte im Massstab 1:5'000 der öffentlichen Gewässer,eventuell bereits mit Signatur der offenen undeingedolten Abschnitte sowie der Kilometrierung(Abstand eines Punktes im Gewässer von der Mündung).
Breitenvariabilität
Bewuchs der Sohle
Durchgängigkeitsstörungen
mB Brv TV Bew1 2 1 3 42 1 3 2 23 2 1 2 34 2 1 1 25 2 1 3 1
Datenbank und kartographischeDarstellung der Durchgängig-keitsstörungen (Abstürze,Sohlrampen, Sonderbauwerke)sowie einzelner Parameter zurCharakterisierung der Abschnitte.
ProtokollProtokoll
Protokoll
natürlichnaturnah
wenig be-einträchtigt
stark be-einträchtigt
künstlichnaturfremd
Klassifizierung
Klassifizierung der Abschnitte aufgrund folgenderParameter:
Gru
nd
lag
en
Fe
lda
ufn
ah
me
Da
ten
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lass
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gH
an
dlu
ng
sbe
da
rf Grobe Hinweise auf Gewässerabschnitte, an denenHandlungsbedarf bezüglich Revitalisierung besteht.
Weitere Abklärungen erforderlich: OekomorphologieStufe S, biologische Untersuchungen, (Fische,Makrozoobenthos, Ufervegetation, Berücksichtigung vonSchutzgebieten, Wasserqualität,.......).
Durchgängigkeitsstörungen
41
CODE CODEEindolung Nein 0 Viele natürliche Nein 0
Ja 1 Abstürze Ja 1
Variabilität der ausgeprägt 1 mittlere Sohlenbreite Angabe in [m]Wasserspiegels eingeschränkt 2
keine 3 Variabilität der ausgeprägt 1Wassertiefe mässig 2
Sohlenverbauung keine 1 keine 3vereinzelt (< 10%) 2mässig (10 - 30%) 3 Material der Natursteine 1
grössere (30 - 60%) 4 Sohlenverbauung Holz 2überwiegend (> 60%) 5 Betongittersteine 3
vollständig (100%) 6 undurchlässig 4andere (dicht) 5
Verbauung des keine 1 Verbauung des keine 1Böschungsfusses rechts vereinzelt (< 10%) 2 Böschungsfusses rechts vereinzelt (< 10%) 2
mässig (10 - 30%) 3 mässig (10 - 30%) 3grössere (30 - 60%) 4 grössere (30 - 60%) 4
überwiegend (> 60%) 5 überwiegend (> 60%) 5vollständig (100%) 6 vollständig (100%) 6
Durchlässigkeit des Ver- durchlässig 1 Durchlässigkeit des Ver- durchlässig 1bauungsmaterials links undurchlässig 2 bauungsmaterials rechts undurchlässig 2
Breite Uferber. links Angabe in [m] Breite Uferber. rechts Angabe in [m]
Bewuchs Uferbereich gewässergerecht 1 Bewuchs Uferbereich gewässergerecht 1links gewässerfremd 2 rechts gewässerfremd 2
künstlich 3 künstlich 3
CODE CODEAbsturz-Typ unbekannt 0 Bauwerk-Typ unbekannt 0
natürlich 1 Sohlrampe sehr rauh / aufgegl. 1künstlich 2 Sohlrampe glatt / wenig rauh 2
Stauwehr 3Material natürlich 0 Streichwehr 4
Holz 1 Tirolerwehr 5Fels / Steinblöcke 2 Talsperre 6
Beton / Steinpflästerung 3 Fischpass 7andere / unbekannt 4 Geschiebsperre 8
Schleuse 9Höhe Angabe in [cm] Durchlass 10
*nur wenn nicht in *Brücke 11Karte eingezeichnet Seitenentnahme ohne Wehr 12
Furt 13
Höhe Angabe in [cm]
Freier Text für ergänzende Informationen und Bemerkungen, die mit den vorgegebenen Parametern nicht erfasst werden können:Nach Möglichkeit Stichworte aus der nachfolgenden Liste verwenden, damit nach eindeutigen Begriffen gesucht werden kann.Für die zunehmende Intensität der Beobachtung kann ein zusätzlicher Code angegeben werden: von gering = 1 bis .........
Einleitungen Algen Wasserpflanzen TrübungVerfärbung Geruch Schaumbildung heterotropher BewuchsLinienführung Kolmation Totholz BeschattungWassertiefenvariabilität Höhe der Gewässersohle unter Geländehöhe
Gewässerabschnitte
Bauwerke:
Textfeld:
Abstürze:
Abb. A3: Erhebungsbogen zu "Ökomorphologie - Stufe F"
Anhang
42
Ökomorphologie - Stufe F
Abb. A4a: Kodierungstabelle zu den Erhebungsbögen
En
tfernu
ng
von
der M
ün
du
ng
eintrag
en (K
ilom
etrierun
g)
Lin
ks un
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liessrichtu
ng
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eite ......
Gew
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nitte
Gew
ässer (Nu
mm
er un
d ev. N
ame):
Bearb
eiter:
Abschnitt-Nummer
Erhebungs-Datum
Abschnitt-Beginn [m]
Abschnitt-Ende [m]
mittlere Sohlenbreite [m]
Eindolung 0 = Nein1 = Ja
viele natür-liche Abstürze
0 = Nein1 = Ja
breiten-Wasserspiegel-
variabilität
1 = ausgeprägt2 = eingeschränkt3 = keine
Tiefen-variabilität
1 = ausgeprägt2 = mässig3 = keine
VerbauungSohle
1 = keine2 = vereinzelt (< 10%)3 = mässig (10 - 30%)4 = grössere (30 - 60%)5 = überwiegend (> 60%)6 = vollständig
MaterialVerbauungSohle
1 = Natursteine2 = Holz3 = Betongittersteine4 = undurchlässig5 = andere (dicht)
VerbauungBöschungs-fuss
1 = keine2 = vereinzelt (< 10%)3 = mässig (10 - 30%)4 = grössere (30 - 60%)5 = überwiegend (> 60%)6 = vollständig
links
rechts
MaterialVerbauungBöschungs-fuss
1 = durchlässig2 = undurchlässig
links
rechts
mittlere BreiteUferbereich [m]
links
rechts
BewuchsUfer-bereich
1 = gewässergerecht2 = gewässerfremd3 = künstlich
links
rechts
Algen-bewuchs
1 = kein / gering2 = mässig /stark3 = überm. / wuchernd
Makrophyten-bewuchs
1 = kein / gering2 = mässig /stark3 = überm. / wuchernd
Totholz1 = Ansammlungen2 = zerstreut3 = kein / vereinzelt
43
Anhang
Abb. A4b: Kodierungstabelle zu den Erhebungsbögen
En
tfernu
ng
von
der M
ün
du
ng
eintrag
en (K
ilom
etrierun
g)
Seite ......
Ab
stürze
Gew
ässer (Nr u
nd
ev. Nam
e):
Bearb
eiter:
Abschnitt-Nummer
Erhebungs-Datum
Absturz-Position [m]
Absturz-Material
0 = natürlich / kein1 = Holz2 = Fels / Steinblöcke3 = Beton / Steinpflästerung4 = andere / unbekannt
Absturz-Nummer
Format: 0-000z. B.: 12-005
Absturz-Höhe [cm]
Absturz-Typ
0 = unbekannt1 = natürlich2 = künstlich
En
tfernu
ng
von
der M
ün
du
ng
eintrag
en (K
ilom
etrierun
g)
Bau
werke
Gew
ässer (Nr u
nd
ev. Nam
e):
Bearb
eiter:
Abschnitt-Nummer
Erhebungs-Datum
Bauwerk-Position [m]
Bauwerk-Nummer
Format: 0-000z. B.: 12-005
Absturz-Höhe [cm]
Angeben bei allenBauwerken 1 - 8
Bau-werk-Typ
0 = unbekannt 1 = Sohlrampe sehr rauh / aufgegl. 2 = Sohlrampe glatt / wenig rauh 3 = Stauwehr 4 = Streichwehr 5 = Tirolerwehr 6 = Talsperre 7 = Fischpass 8 = Geschieberückhaltesperre 9 = Schleuse10 = Durchlass11 = Brücke12 = Seitenentnahme ohne Wehr13 = Furt
Ökomorphologie - Stufe F
44
Abb. A5.1: Seiten 44 und 45: Beispiele einer Karte mit Auswertergebnissen im Massstab 1:25000
Kartenausschnitt Seiten 46 und 47
Ökomorphologie - Stufe F
46
Abb. A5.2: Seiten 46 und 47: Beispiele einer Karte mit Auswertergebnissen - Ausschnitt aus Abb. A5.1 im Massstab 1:5000