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1 Autobahn A4. Fundplatz der Extraklasse - Archäologie unter der neuen Bundesautobahn bei Arnoldsweiler Autobahn 4. Fundplatz der Extraklasse Archäologie unter der neuen Bundesautobahn bei Arnoldsweiler Mit Beiträgen von Tanja Altemeier, Bernd Aulmann, Gisela Braunleder, Frank Gerhard Buchhold, Erwin Cziesla, Eileen Eckmeier, Werner Engels, Peter Fischer, Thomas Frank, Timo Frenz-Kupke, Renate Gerlach, Lothar Giels, Antonia Glauben, Alexandra Hilgers, Horst Husmann, Thomas Ibeling, Sabine Jürgens, Jua Meurers-Balke, Jens Protze, Holger Schmi, Kai Sommerfeld, Hendrik Stemann und Oliver Ungerath. BEIER & BERAN. ARCHÄOLOGISCHE FACHLITERATUR LANGENWEISSBACH 2014 Herausgegeben von Erwin Cziesla und Thomas Ibeling
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Nur eine Stunde Fußweg - die benachbarte bandkeramische Siedlung "Merzenich-Valdersweg". In: E. Cziesla & Th. Ibeling (Hrsg.). Autobahn 4, Fundplatz der Extraklasse. Archäologie

Feb 03, 2023

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Page 1: Nur eine Stunde Fußweg - die benachbarte bandkeramische Siedlung "Merzenich-Valdersweg". In: E. Cziesla & Th. Ibeling (Hrsg.). Autobahn 4, Fundplatz der Extraklasse. Archäologie

1Autobahn A4. Fundplatz der Extraklasse - Archäologie unter der neuen Bundesautobahn bei Arnoldsweiler

Autobahn 4. Fundplatz der Extraklasse

Archäologie unter der neuen Bundesautobahn bei Arnoldsweiler

Mit Beiträgen von Tanja Altemeier, Bernd Aulmann, Gisela Braunleder, Frank Gerhard Buchhold, Erwin Cziesla, Eileen Eckmeier, Werner Engels, Peter Fischer, Thomas Frank, Timo Frenz-Kupke, Renate Gerlach, Lothar Giels, Antonia Glauben, Alexandra Hilgers, Horst Husmann, Thomas Ibeling, Sabine Jürgens, Jutta Meurers-Balke, Jens Protze, Holger Schmitt, Kai Sommerfeld, Hendrik Stemann und Oliver Ungerath.

BEIER & BERAN. ARCHÄOLOGISCHE FACHLITERATURLANGENWEISSBACH 2014

Herausgegeben vonErwin Cziesla und Thomas Ibeling

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Nur eine Stunde Fußweg – die benachbarte bandkeramische

Siedlung „Merzenich-Valdersweg“Erwin Cziesla , Thomas Ibeling, Holger Schmitt

und Oliver UngerathZusammenfassung

Im Südwesten der Gemeinde Merzenich wurden auf einer Fläche von ca. 40.400 qm mehr als 50 stark standardisierte bandkeramische Hausgrundrisse ausgegraben, wobei ein „Doppelpfostenhaus“ besonders erwähnenswert ist. Der Fundplatz liegt nur rund 4 km – also nur eine Stunde Fußmarsch – der Siedlung bei Arnoldsweiler entf ernt. Inner-halb der Grabungsfl äche konnten Schlagplätze nachgewiesen und die Herstellung von Pfeilspitzen belegt werden. Überregional bekannt ist der Fundort bereits durch eine klei-ne Idolfi gur: ein Bärenköpfchen (Abb. 1).

Schlüsselworte: Merzenich-Valdersweg – bandkeramische Großsiedlung – Herstellung von Pfeilspitzen in der Siedlung – Idolfi gur

Abstract

In the southwest of the commmunity Merzenich, in an area covering 40,400 qm, fi ft y highly standardises Bandceramic house ground plans were excavated, from which a double post house is especially noteworthy. The site lies approximately 4 km – only one hours marching distance – south from Arnoldsweiler. Inside the sett lement was evidence of knapping areas as well as evidence for the producti on of arrowheads. The site is also known, outside of the regional, because of a small idol fi gure: a Bearhead.

Keywords: Merzenich-Valdersweg – central-sett lement – producti on of arrow- heads inside the sett lement – idol fi gure

Im Vorfeld der Erschließung des Neu-baugebietes „Merzenich-Valdersweg“ im Süd westen der Gemeinde Merzenich (Kreis Düren) durch die RWE Power AG (Köln) war es im Sommer 2007 zu einer „Prospekti on mit Intensivbegehung und anschließendem Sondageprogramm“ ge-kommen. Obwohl zu diesem Zeitpunkt keine Funde bekannt waren, ließ die zum Ellebach ausgerichtete günsti ge siedlungs-topographische Lage des Baufeldes mit hoher Wahrscheinlichkeit Siedlungsreste mit Funden bzw. Befunden erwarten. Dies bestäti gte sich im Rahmen der Untersu-chung, und es gelang der Nachweis eines bandkeramischen Fundplatzes, zumindest in kleineren Flächenbereichen. Dass sich dieses Siedlungsareal als einer der größten bandkeramischen Fundplätze des Rhein-

landes erweisen würde, konnte aufgrund fehlender Oberfl ächenfunde und der eher dürft igen Prospekti onsergebnisse nicht er-

Abb. 1Merzenich-Valdersweg: Bärenköpfchen, wahrscheinlich Teil einer größeren Idolfi gur, die vermutlich vorsätzlich zerbrochen worden ist.

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wartet werden.Die Ausgrabungsarbeiten dauerten –

mit Unterbrechung – vom 28.7.2008 bis 29.4.2009, und innerhalb von 161 Arbeits-tagen wurde eine Fläche von 40.399,5 qm (zuzüglich einer Fläche 5.275 qm im Pla-num 2 und 3) vollständig untersucht.1 Da-

1 Die Ausgrabungsarbeiten begannen am 28.7.2008 und endeten zunächst – kurz vor Weih-nachten 2008 – nach 22 Arbeitswochen. Ein Bericht zu diesem Untersuchungsabschnitt fi ndet sich in „Archäologie im Rheinland 2008“ (E. Cziesla et al. 2009 a). Der dort beigefügte Grabungsplan wird als „vorläufi g“ bezeichnet, und es ist dort angegeben, welche Flächen im kommenden Jahr ausgegraben werden sollten. Die Untersuchungen setzten sich weitere 12 Wochen zwischen dem 3.2.2009 und dem 29.4.2009 bei meist schlechten Witt erungsbe-dingungen fort. Vermutlich wären wir aufgefordert worden, im kommenden Jahrbuch über die Fortset-zung der Untersuchung zu berichten, denn immer-hin handelt es sich um eine der größten bandkera-mischen Siedlungen des Rheinlandes mit mehr als 50 Hausgrundrissen. Dazu kam es aber nicht, da be-reits der Fundplatz Arnoldsweiler untersucht wurde, und die dort gefundenen bandkeramischen Bestat-tungen standen nun im Mitt elpunkt des Interesses. Somit gibt es von uns über den Abschlussbericht

bei wurden bei der Dokumentati on 4.413 Stellennummern vergeben und – neben nur wenigen älteren (Spätpaläolithikum) und wenigen jüngeren Befunden (moder-ne Bodeneingriff e wie Schützengräben und Lehmentnahmegruben) – mehr als 3.500 bandkeramische Befunde freigelegt und dokumenti ert (Abb. 2). Aufgrund des guten wissenschaft lichen Kenntnisstandes zur bandkeramischen Kultur im Rheinland gab das Fachamt zwar eine minimierte Arbeitsweise vor, so dass hinlänglich be-kannte Wandgräbchen, Pfostenriegel und Gruben nur mit reduziertem Dokumenta-ti onsaufwand untersucht werden sollten, aber bei dichter werdendem Befundbild erwies sich dies als nicht prakti kabel. Au-

hinaus (vgl. E. Cziesla 2009) weder eine zusammen-fassende Veröff entlichung noch einen abschließen-den Plan zur Grabung in „Merzenich-Valdersweg“. Aus diesem Grunde, besonders auch aufgrund der räumlichen Nähe zu Arnoldsweiler, haben wir uns entschlossen, hier eine kurze, zusammenfassende Betrachtung – auch hinsichtlich des Vergleiches zu Arnoldsweiler – vorzulegen.

Abb. 2Merzenich-Valdersweg:

Gesamtplan der Untersuchungsfl äche

mit mehr als 50 Hausgrundrissen

(gelb unterlegt) und nachgewiesenen

Schlagplätzen zur Grundformprodukti on (rote

Punkte).

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Nur eine Stunde Fußweg - die benachbarte bandkeramische Siedlung „Merzenich-Valdersweg

ßerdem hätte eine deutliche Reduzierung des Fundmaterials jedwede Befunddatie-rung verhindert.

Trotz des Einsatzes des Minibaggers beim Schneiden der Befunde konnten ins-gesamt 16.693 Fundstücke geborgen wer-den, wobei die bandkeramischen Steinar-tefakte rund 21,9 %, die bandkeramischen Scherben rund 74,7 % des Fundinventars einnehmen.

Neben 242 Reib- und Mahlsteinen mit Schliff wurden 12 zugeschlagene Blöcke aus Eschweiler-Kohlen-Sandstein (EKS)2 ge-borgen, die zwischen 1,7 kg (Rohlinge für die Reibsteine) und bis zu 20 kg (Rohlinge für die Mahlstein-Unterlieger) schwer wa-ren. Ihre Lage im Nordwesten der Unter-suchungsfläche deutet an, dass sich hier das Siedlungsende befunden haben mag, da die schweren Blöcke zwar antranspor-tiert wurden, aber nicht mehr zum Ein-satz kamen. Hinzu kommen 16 Kiesel mit Narbenfeldern (auch Retuscheure), zwei Pfeilschaft(?)-Glätter aus grobem Sand-stein mit Nut, ein Stück versteinertes Holz und 11 Hämatitstücke mit deutlichen Ab-reibfacetten. Blutrotes Hämatitpulver fand sich auch auf einer Reibplatte und auf mehreren Scherben, hinzu kommt eine Hämatit-Perle mit bikonischer Boh-rung (Abb. 3), zweifelsohne eines der sel-ten Schmuckstücke aus bandkeramischen Siedlungsgrabungen. Teilweise verbrann-te Knochen- und Zahnreste sowie wenige Holzkohlebrocken könnten bei Bedarf zu einer naturwissenschaftlichen Altersda-tierung herangezogen werden, während Brandlehmreste sicher belegen, dass ein 30 m langes Haus mit umlaufendem Wand-graben (Grundriss 17) abbrannte und spä-ter teilweise überbaut wurde.

Die Steinwerkzeuge – Kratzer (71), Boh-rer (11), Pfeilspitzen (7), Ausgesplitterte Stücke (3) und nur ein Stichel – zeigen ty-pisch bandkeramische Formen und überra-schen nicht, wohingegen die 78 Kernschei-ben und 31 Kernkantenklingen zweifelsfrei eine Grundformproduktion vor Ort bele-gen. Insgesamt 1.944 Artefakte verteilen sich auf fünf Schlagplätze (Abb. 2), deren Lage zunächst wenig informativ erschien und die über die gesamte Grabungsfläche streuen, wenngleich in mindestens einem

2 Vgl. ausführlich J. Weiner & J. Schalich (2006).

Fall die Abfälle der Kernpräparation offen-bar in einer Grube in einem Haus abgela-gert wurden. In dieser Abfallgrube fanden sich auch gleich neun Vorarbeiten zu flä-chenretuschierten Pfeilspitzen, die bei der Herstellung zerbrochen sind und hier ent-sorgt wurden. Da die fragilen Flügelenden mehrfach fehlen, setzte der Steinschläger deshalb die Retuschierung nicht weiter fort. Welchen hohen Anspruch er an sein Endprodukt hatte, zeigt eine entsorgte Pfeilspitze, die zwar fertiggestellt erscheint, offenbar aber zu klein geriet.3 Damit ge-lang es erstmals in der rheinischen Bandke-

ramik die Herstellung flächenretuschierter Pfeilspitzen in der Siedlung nachzuweisen (Abb. 4). Bisher war dies aufgrund der er-heblichen Erosion der bandkeramischen Oberflächen nicht gelungen, und es ist ein Glücksfall, dass die untere Basis dieser Gru-be erhalten blieb.

Die Anzahl der Dechsel ist mit sieben Exemplaren sehr gering, auch im Vergleich zu anderen rheinischen Siedlungen (nicht Gräberfelder) der Bandkeramik.4 Bei den Rohmaterialien handelt es sich zu fast gleichen Teilen um schwarzgrauen Basalt (4 Exemplare) und grünlichen Hornblen-den-Schiefer/Amphibolit (3 Exemplare).5

3 Für die Bestimmung der Rohmaterialien und für die Anfertigung der Zeichnungen (Abb. 4 u. 5) dan-ken wir Ingrid Koch M.A. (Bergheim) ganz herzlich.

4 In Lamersdorf 2 bzw. in Langweiler 2 fanden sich 22 bzw. 23 Dechsel, in Erkelenz-Kückhoven waren es 38 Dechsel und in Langweiler 8 sogar 60 Dechsel (vgl. E. Cziesla 2009: 71ff.).

5 Zur vermutlichen Herkunft der Amphibolite aus dem Felsgesteinabbauplatz Jistebsko in der Tsche-chischen Republik vgl. jüngst: B. Ramminger & P. Šída (2012).

Abb. 3 Merzenich-Valdersweg: Hämatit-Perle mit Durchbohrung.

Abb. 4 Merzenich-Valdersweg: Flächenretuschierte bandkeramische Pfeilspitzen. Bei den Exemplaren 1 und 3-9 handelt es sich um unvollendete Exemplare aus einer Abfallgrube, die entweder bei der Herstellung zerbrachen oder zu klein ausgefallen sind. Exemplar 2 hat sowohl die „richtige“ Ausgestaltung als auch Größe und ist ein Verlierfund aus der Siedlung (Rohmaterial: 1, 2 Rullen, 3 Residual-Feuerstein (Maasregion), 4-9 Rijckholt).

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Insgesamt sind drei Exemplare nahezu vollständig (Abb. 5), darunter ein sehr klei-ner, hoher Dechsel aus feinkörnigem Am-phibolit, die übrigen waren offenbar bei der materialintensiven Nutzung zerbro-chen. Besonders hervorzuheben ist die fast identische Verteilung der Bruchstücke und vollständigen Exemplare mit den der noch ungenutzten Rohblöcke aus Eschweiler-Kohlen-Sandstein (vgl. auch Abb. 9, oben). Möglicherweise belegen die Dechsel den letzten „Abbindeplatz“, also jenen Bereich, wo letztmalig die Zimmerleute einen Haus-bau vorbereiteten.

Von den 12.472 bandkeramischen Scherben sind lediglich 13,5 % (= 323 Randscherben und 1.364 Wandungsscher-ben) verziert. Auffällig ist, dass knapp die Hälfte der Scherben aus nur rund 40 Be-funden stammen, dass diese Befunde über die gesamte Untersuchungsfläche streuen ohne jedoch Konzentrationen zu bilden. Diese Reste verzierter Gefäße stammen meist aus den Längsgruben von Häusern, und es kann vermutet werden, dass diese Lehmentnahmegruben über einen länge-ren Zeitraum offen standen. Das Scherben-material selbst beginnt chronologisch mit Scherben vom Typ Flomborn (Stelle 3842 an der nördlichen Grabungsgrenze), das übrige verzierte Material scheint – wenn-gleich eine Seriation zeitlich und finanzi-ell im Rahmen einer Verursachergrabung6

6 Wie bei der Ausgrabung Arnoldsweiler handelt

nicht möglich war – in die mittlere, jün-gere bis jüngste Bandkeramik zu datieren. Auffällig sind wenige Scherben, die durch parallele Eindrücke erzeugte geschwunge-ne aufgesetzte Bänder besitzen, die an Ke-ramik vom Typ La Hoguette7 erinnern und somit nicht bandkeramisch sind. Bei einem 4,5 cm langen Keramikrest könnte es sich um ein anthropomorphes Bein (Abb. 6) einer so genannten „Vierfüßchenscha-le“ handeln, einem Gefäßfund außerhalb der normalen Gebrauchskeramik. Hinzu kommt – bereits mehrfach in Ausstellun-gen präsentiert und in der überregiona-len Presse genannt – das Bärenköpfchen (Abb. 1), der obere Teil einer kleinen Idolfi-gur (aus Stelle 1743), die am 7.11.2008 ge-borgen wurde.8 Die Bedeutung dieser Figur liegt einerseits an der Seltenheit derartiger figuraler Darstellungen im Rheinland, denn nach den künstlerischen Darstellungen aus dem spätjungpaläolithischen Grab aus Oberkassel bei Bonn, einem gravierten Ton-schiefergeröll aus dem Siegtal und einem verzierten Knochenstück vom mittelstein-zeitlichen Fundplatz Gustorf bei Neuss9 ist dies die nächstälteste künstlerische Äuße-rung des Rheinlandes überhaupt. Außer-dem erlaubt diese Idolplastik einen der wenigen Einblicke in die Gedankenwelt unserer bäuerlichen Vorfahren, denn der-artige Figuren erwartet man im Bereich ei-nes Hausaltares, wo sie – bis zu ihrer meist vorsätzlichen Zerstörung – von Bedeutung

es sich auch hier um eine Arbeitsgemeinschaft der Firmen „Martin Wurzel Archäologie und Umwelt-technik GmbH“ und „Ibeling Archäologie“. Allen Mit-arbeitern sei für Ihren Einsatz bei zumeist schlechter Witterung ganz herzlich gedankt. Auf der Ausgra-bung in „Merzenich-Valdersweg“ wurden einige Ar-beitsschritte „quasi noch geübt“, der „Ernstfall“ trat dann – mit fast dem gleichen Grabungsteam – mit der unmittelbar folgenden Untersuchung in Arnolds-weiler ein.

7 Vgl. Lüning, J., U. Kloos & S. Albert (1989).

8 Vgl. E. Cziesla et al. (2009 b) und J.Weiner et al. (2010). Im Jahrbuch „Archäologie im Rheinland 2008“ sind gleich mehrere Abbildungen des Köpf-chens, auch auf der Rückseite des Einbandes. Eine verfremdete Darstellung findet sich auf dem Ein-banddeckel des Jahrbuches „25 Jahre Archäologie im Rheinland“ (2012).

9 Vgl. zu diesen drei Funden: M. Verworn, E. Bon-net & G. Steinmann (1919), W. Heuschen, F. Gelhau-sen, S. B. Grimm & M. Street (2006), und S. K. Arora (1974).

Abb. 5Merzenich-Valdersweg: Große, fast vollständig

erhaltene Dechselklinge aus Basalt (1) und zwei kleine

aus Amphibolit (2 & 3).

Abb. 6Merzenich-Valdersweg:

Vermutlich der Fuß einer „Vierfüßchenschale“.

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Nur eine Stunde Fußweg - die benachbarte bandkeramische Siedlung „Merzenich-Valdersweg

für die Familie und Siedlung waren.10 Dass es sich hier nicht um ein Haustier – Rind, Schaf, Ziege oder Schwein – sondern um ein Wildtier (Bär) handelt, ist besonders überraschend und bedarf noch weiterer Diskussion.

Mehrfach ergaben Grundrisse – neben Zaunreihen und kleinen Häusern – klas-sische mehrteilige Häuser (Großbauten), wobei das typische Haus in Merzenich-Val-dersweg – in 28 Exemplaren überliefert – aus einem mit einem Wandgraben umge-benen Nordwestteil, einem beidseitig mit einem Korridor (K1 und K2) begrenzten Mittelteil und einem stets ungewöhnlich kurzen Südostteil („Windfang“) besteht (Abb. 7).11 Dabei ist der Mittelteil nochmals mindestens einmal (manchmal auch in drei Bereiche) unterteilt, und der nordwestli-che Wandgraben zeigt fast immer drei oder fünf Pfosten, ein Konstruktionselement, welches vermutlich auch für schlechter erhaltene Hausbefunde des Rheinlandes gelten mag. Überhaupt war die Erhaltung der Hausgrundrisse überraschend klar und detailreich.

Bei den mehr als 50 Hausbefunden ist einer ganz besonders erwähnenswert. Er befindet sich im Südwesten der Grabungs-fläche und fällt bereits durch seine unge-wöhnliche West-Ost-Ausrichtung und seine isolierte Lage auf (vgl. Abb. 2). Beim Blick auf die erhaltenen Pfostenstellungen wird dann deutlich, dass es sich in den meisten Fällen um Doppelpfosten handelt. Ledig-lich der Nordwestteil weist die herkömm-liche Bauweise auf, die beiden Wandseiten sind dagegen in dieser veränderten Bau-weise ausgeführt. Die Abbildung (Abb. 8) zeigt neben der dreidimensionalen Dar-stellung (oben) eine Rekonstruktion, wobei die Doppelpfosten eine Wandkonstrukti-on halten. Vielleicht diente diese der Iso-lierung oder der Wandverstärkung, auch eine Stütze zur Aufnahme der Dachlast ist denkbar (Abb. 8, unten). Dort, wo nur ein Pfosten stand, wird jeweils ein Zugang vermutet. Dabei liegen die Zugänge ein-ander gegenüber. Derartige „Doppelpfos-

10 Vgl. die Überlegungen zu religiösen Praktiken in der Bandkeramik bei J. Lüning (2006).

11 Siehe im Gegensatz dazu den „einfacheren“ Grundriss ohne Korridore bei J. Lüning (2000: Abb. 53).

tenhäuser“ sind selten, sie kommen aber gelegentlich vor (Parallelen liegen aus dem niederländischen Elsloo und aus Harting-Nord bei Regensburg vor).12 Ob sie an das Ende der Bandkeramik datieren und somit

12 Vgl. P. J. R. Modderman (1970) mit Grundriss 63 vom Fundplatz Elsoo und B. Herren (2003) mit den Grundrissen 36 und 39 vom Fundplatz Harting-Nord.

Abb. 7 Merzenich-Valdersweg: Bandkeramisches Idealhaus (beispielhaft Grundriss 29, Pfosten in schwarz, Wandgraben mit Pfostenstellung in grau, hausbegleitende Lehmentnahmegruben im Umriss angedeutet).

Abb. 8: Merzenich-Valdersweg: Dreidimensionale Darstellung des Grundrisses eines „Doppelpfostenhauses“ (oben), darunter eine mögliche Rekonstruktion der beiden Außenwände (Blick aus Südost).

0 10m

Nordwest-teil

Südost-teil

Mittelteil

K1

K2

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Erwin Cziesla, Thomas Ibeling, Holger Schmitt und Oliver Ungerath

das Ende der Hausentwicklung mit neuen Bauelementen erkennen lassen, ist aktuell nur eine Vermutung. Außerdem wirft der Grundriss bezüglich seines ehemaligen Oberbaues noch erhebliche Fragen auf.

Insgesamt ließen sich durch Kartierung von Funden und Überschneidungen von Gebäuden vier Siedlungsphasen heraus arbeiten, wobei vermutlich – ab Phase 2 – stets sechs bis zehn Häuser gleichzei-tig bewohnt waren und stets ein Schlag-platz zur Versorgung der Gemeinschaft angelegt worden war (Abb. 9). Wenngleich meist nur eine kleine Anzahl Bewohner pro Haus geschätzt wird,13 so haben wir es doch stets mit mindestens 50 bis 75 Perso-nen zu tun, die gleichzeitig den Siedlungs-platz bewohnten, u.E. sogar mit deutlich mehr. Diese doch große Gruppe – immer-hin wohnte in nur einer Stunde Fußweg entfernt (ca. 4 km) eine weitere Gemein-schaft bei Arnoldsweiler – besaß offenbar keine fortifikatorischen Bedürfnisse, denn es fanden sich weder Gräben noch die Siedlung schützende Palisadenstellungen. Dagegen scheinen die gleichzeitig genutz-ten Häuser parallel zueinander zu stehen und Hauszeilen14 zu bilden (Phase 2-4), eventuell auf ein zentrales Gebäude aus-gerichtet, bei dem es sich um das einzige Doppelpfostenhaus der Siedlung handelt. Von Interesse ist, dass die Siedlung offen-bar überstürzt geräumt wurde, denn die bis zu 20 kg schweren Mahlstein-Rohlinge wurden zwar herangeschafft, kamen aber nicht mehr zum Einsatz (Abb. 9, oben).

Insgesamt ist die Ähnlichkeit zur exakt 20 km entfernt gelegenen Großsiedlung von „Langweiler 8“ hervorzuheben,15 und ein Vergleich zu dieser Siedlung bietet sich an. Wenngleich dort von „Einzelgehöften

13 J. Lüning (2002: 211) nimmt an, dass die „gro-ßen Gebäude nur einer Familie von fünf bis sieben Personen zum Wohnen, Arbeiten und zur Vorratshal-tung dienten“, was wir für deutlich zu gering erach-ten. Vgl. auch J. Lüning 2000: 14ff.

14 Hauszeilen (vgl. O. Rück 2012) im Gegensatz zu dem „traditionellen“ rheinischen „Hofplatz-Modell“ (vgl. A. Zimmermann 2012; E. Lenneis 2012). Bei Oliver Rück findet sich bereits ein Grundplan der Fundstelle „Merzenich-Valdersweg“, um „Freiflä-chen“ bzw. „Plätze“ vom Autor entsprechend seines Interpretationsansatzes ergänzt (O. Rück 2012: Abb. 15).

15 Vgl. U. Boelicke, D. von Brandt, J. Lüning, P. Stehli & A. Zimmermann (Hrsg.) (1988).

Abb. 9 Merzenich-Valders-weg. Rekonstruierte Sied-

lungsphasen 1-4. Aus schräg versetzt zueinander ange-

legten Großhäusern (Phase 1) werden Hauszeilen, die

parallel zueinander angelegt wurden. Ein Großhaus sowie das ungewöhnliche Doppel-pfostenhaus nehmen dabei

eine besondere Position auf dem freien Platz im Süden

der Siedlungsfläche ein.

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Nur eine Stunde Fußweg - die benachbarte bandkeramische Siedlung „Merzenich-Valdersweg

für jeweils eine Familie“16 ausgegangen wird, so deuten sich dagegen in Merze-nich-Valdersweg dörfliche Strukturen, zen-tral genutzte Gebäude und eine intensive Eigenversorgung der Siedlung an.

Abschließend sei der Hinweis erlaubt, dass diese gänzlich unerwartet17 aufge-

16 Zitat aus J. Richter (1997:20). Hierzu schreibt auch Jens Lüning: „Nebengebäude und Spezialge-bäude kommunaler Art fehlen in der Bandkeramik fast völlig“ (J. Lüning 2000: 157).

17 Wie die Abb. 2 deutlich zu erkennen gibt, ist die Grabungsfläche nahezu umlaufend modern be-baut. Besonders im Norden ist eine Reihe Einfamili-enhäuser zu erkennen, und die dichte bandkerami-sche Bebauung reicht unmittelbar an deren Grund-stücksgrenzen heran, so dass unter den Gebäuden wie in den Gärten mit weiteren bandkeramischen Hausbefunden gerechnet werden muss. Beim Bau der unterkellerten Einfamilienhäuser müssen Funde zwangsläufig aufgetaucht sein, jedoch erfolgte keine Fundmeldung. Aufgrund der in Arnoldsweiler ge-wonnenen Erkenntnisse könnte ein möglicher Brun-nen westlich der Grabungsfläche in Richtung zum heutigen Ellebach gelegenen haben („Straße an der Windmühle“), ein mögliches Gräberfeld könnte sich degegen nordöstlich der Untersuchungsfläche im Bereich der heutigen Straßen „Zum Mühlendriesch“ und „Am Tiefenthal“ befunden haben. Leider lässt die aktuelle geschlossene Bebauung keine weiteren Bodeneingriffe größeren Umfanges für die nächste Zeit erwarten.

Wir erlauben uns den Hinweis, dass ohne die konsequente Beauflagung auch von Verdachtsflä-chen durch die Denkmalfachbehörde tatsächlich auch ein Fundplatz diesen Ausmaßes vollständig und unerkannt verloren gehen kann. Dies hätten wir vor Beginn der Arbeiten nicht für möglich gehalten!

tauchte große Siedlung bei Merzenich-Val-dersweg geradezu eine wissenschaftliche Analyse herausfordert, bei der besonders die Seriation der verzierten Keramikscher-ben jene hier gemachten ersten Unter-suchungsergebnisse hinterfragen sollte, und dafür Sorge tragen kann, dass die hier überlieferten, z.T. sehr gut erhaltenen Hausbefunde einmal dem interessierten Laien wie auch Fachkollegen ausführlich vorgestellt werden.

Nach Auflassung der Siedlung – wann genau, werden naturwissenschaftliche Un-tersuchungen zeigen, vermutlich aber um 4.900 v.Chr. oder später – wurden auf dem Siedlungsgelände insgesamt 72 schmale, tiefe „Schlitzgruben“ angelegt, die mög-licherweise der Fallgrubenjagd dienten18 und vielleicht der Rössener- oder Michels-berger-Kultur19 zugewiesen werden kön-nen. Dann blieb das Gelände bis in unsere Zeit über Jahrtausende nahezu ungenutzt, bis inzwischen rund 70 Einzelheime neu er-richtet wurden und die Besiedlung auf Tei-len des Geländes wieder ähnlich dicht ge-worden ist, wie zur bandkeramischen Zeit.

18 Vgl. das Hirschkalb in einer Fallgrube bei A. Hü-ser (2010). Kürzlich wurde aber auch diskutiert, ob es sich um „Eisgruben“ gehandelt haben könnte (E. Lenneis 2013).

19 Ausführlich in: A. Zimmermann, J. Meurers-Balke & A. J. Kalis (2007).

Arora, S. K. 1974.Ein verziertes Knochenstück vom mesolithischen Fundplatz Gustorf, Kr. Grevenbroich. Archäologisches Korrespondenzblatt 4, 299.

Boelicke, U., D. von Brandt, J. Lüning, P. Stehli & A. Zimmermann (Hrsg.) 1988.

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Literatur

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200 Autobahn A4. Fundplatz der Extraklasse - Archäologie unter der neuen Bundesautobahn bei Arnoldsweiler

Erwin Cziesla, Thomas Ibeling, Holger Schmitt und Oliver Ungerath

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