Hier finden Sie weitere Informationen zu NATURA 2000 im Naturpark Harz: Natura 2000-Gebiet Buchenwälder um Stolberg NATURA 2000 im Naturpark Harz Text: Dr. Klaus George, Anne Schäfer, Christoph Ludwig Prinz zu Stolberg-Stolberg • Fotos: Jiri Bohdal/naturefoto.cz; Borch3kawki [GFDL (http://www.gnu.org/copyleft/fdl.html) or CC-BY-SA-3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/)], via Wikimedia Commons; Dr. Klaus George, historische Postkarte: gesch. von Klemens Grundig, Bildhauer, Dresden • Karte: Kartographische Kommunale Verlagsgesellschaft mbH, Nordhausen Konzeption & Design: design office - Agentur für Kommunikation• Regionalverband Harz e. V., Quedlinburg 2015 • Alle Rechte vorbehalten. ® ® ® D as Natura 2000-Gebiet „Buchen- wälder um Stolberg“ ist zugleich Vogelschutzgebiet (EU-SPA) und F auna (Tierwelt) – F lora (Pflanzenwelt) – H abitat (Lebensraum) – Gebiet, kurz: FFH-Gebiet. Das Schutzgebietsnetz- werk Natura 2000 erstreckt sich über rund ein Fünftel der Fläche Europas. Es soll Lebensräume heimischer und besonders schützenswerte Tiere und Pflanzen erhalten, verbessern bzw. die Wiederherstellung von deren Lebens- räumen ermöglichen. Mit dem Projekt „NATURA 2000 im Na- turpark Harz“ möchte der Regionalver- band Harz die Natura 2000-Gebiete in der Region bekannter machen. Als Trä- ger des Natur- und Geoparks vermittelt er die Erdgeschichte sowie die Entwick- lung der Kulturlandschaft. Die Naturparke im Harz in Sachsen- Anhalt mit ihren 43 FFH- und vier Vo- gelschutzgebieten sind zu rund 77 % ihrer Fläche Landschaftsschutzge- biet. Wegen der reizvollen Landschaft eignen sich Naturparke besonders für die Erholung. Der Regionalver- band Harz bietet umfangreiches In- formationsmaterial an, darunter auch die Broschürenserie NATURA Tipps. Weitere Informationen unter: www.harzregion.de NATURA 2000 im Naturpark Harz D er Rothirsch ist in Stolberg allgegen- wärtig: Im Stammwappen des Gra- fenhauses Stolberg sowie im Stadtwappen schreitet er majestätisch. Durch die umlie- genden Wälder schallt im Herbst sein Röh- ren. Ausgehend vom Schloss führen die Obe- re und Untere Allee zum Hirschdenkmal. Die Stolberger Fürsten ließen diese beiden Wege zunächst als fürstliche Reitallee anle- gen; bald darauf dienten sie der Bevölkerung als Spazierweg. I RMGARD ZU S TOLBERG -S TOLBERG ließ dort 1911 das Hirschdenkmal als Famili- endenkmal errichten. Am Sockel befanden sich unter dem Gesamtwappen des Hauses Stolberg zwei Medaillons. Sie zeigten die Porträts ihres Schwiegervaters, Fürst A LFRED und des Erbprinzen W OLFGANG G EORG , ihrem Gemahl. Beide verstarben auf tragische Wei- se innerhalb von vier Tagen im Jahr 1903. Stolzes Wappentier Heimische Urwälder S tolberg ist umgeben von ausgedehn- ten Waldmeister - und Hainsimsen- Buchenwäldern. Die silbrigen, hohen Stämme und das während der Vegetati- onszeit dichte Kronendach der Rotbu- chen scheinen hier allgegenwärtig zu sein. Dabei ist die Rotbuche weltweit betrachtet eine Rarität, denn nur in Tei- len Europas kommt diese Baumart vor. Zwei Drittel der Fläche Deutschlands wäre natürlicherweise von Rotbuchen- wäldern bedeckt. Kein anderes Land auf der Welt hat einen vergleichbar hohen Anteil am natürlichen Gesamtareal die- ser Baumart! Doch was ist davon geblie- ben? Gerade noch 7 % des Landes sind von Buchenwäldern bedeckt. Ortsnamen erinnern an die frühere Dominanz: Buch und Buchholz gibt es gleich mehrfach in Deutschland, zudem Bucha, Buchbach, Buchberg, Buchbrunn, Buchdorf, Bu- chen, Buchenbach, Buchenberg, Buchet, Burchfart, Buchhofen, Buchhorst, Buch- loe oder auch Bochum. Für den Erhalt der verbliebenen Rotbuchenwälder tragen wir im europäischen Maßstab besondere Verantwortung. Von Buchfink bis Strub- belkopfröhrling reicht die überraschen- de Artenvielfalt der scheinbar monoto- nen Rotbuchenwälder. Allein entlang der Oberen und Unteren Hirschallee wachsen mehr als 50 Pilzarten, viele von ihnen nur an Alt- und Totholz. Buchfink Fringilla coelebs Strubbelkopfröhrling Strobilomyces strobilaceus Buchenwälder um Stolberg