-
Nr. 3 Outdoor Natur Abenteuer April 2015
Provinz am AtlantikNova Scotia
RV-Special: Tippsfr den Camperurlaub
Outdoor-Abenteuer
Wandern mitden Grizzlys
Der Brenflsterer
Urlaub in Kanada:Dem Abenteuer
auf der Spur
Attraktive Freizeit-Lodges & Resorts
im ganzen Land
Kanada Aktuell:Unbekannte Regionen
im Blick
g
nohz
Der Brenflsterer
Wandern mitden Grizzlys
Outdoor-AbenteuerRV-Special: Tipps fr den CamperurlaubNova
ScotiaProvinz am Atlantik
-
Inhalt dieser Ausgabe
Whrend in Europa schon ein einziger Br frAufregung sorgt, sind
Begegnungen mit denPelztrgern fr viele Bewohner Kanadas keinegroe
Sache. Diesen grten an Land leben-den Raubtiere der Erde einmal bei
einergefhrten Brenwanderung in freier Wildbahnzu begegnen, kann
mchtig Eindruck machen...
c Der Brenflsterer Gary Zorn und die Grizzlys der Cariboo
Mountains 12
c Die Bren von Churchill 14
Kanada Das Land der Bren 4
Leser erzhlen c Eine Aussteigerin erzhlt:
10 Jahre Bume fllen... 54
Kanada Spezialc Hotel in den Wipfeln: Free Spirit Spheres 56
c Stdteportrt: Halifax 60
c Kanada auf islndisch 66
Ein Sommer in Nova Scotia 68
Kulinarisches Kanada:c Sommerzeit?
Zeit frs Backyard BBQ 70
Events & Praktische Reisetipps 72
Reisemarkt 74
Gewinner des Fotowettbewerbs 75
Vorschau & Impressum 78
Entdecken Sie die kanadische Gastfreund-schaft: neue
Urlaubsregionen, attraktive Unterknfte, spannende
Outdoor-Aktivitten
Traumhafte Lodges & Resorts 32
M
ike
Clim
e
Tom
Chu
dlei
gh
Lor
rain
e Lo
gan
J
oshu
a R
esni
ck
Outdoor-Abenteuerc Mit dem Camper durch Westkanada 17
c Camper-Urlaub gut geplant: Interview mit Erwin Heider,
camperboerse 22
c Zum Lachsangeln nach Kanada 24
Regionen im Fokusc Die Niagara Region 26
Geschichten & Geschichtec Die Swiss Guides von Golden 28
70MySpotlight Rezept-Wettb
ewerb
Bekochen Sie uns!
-
haben Sie schon Mal einen Bren in freier Wildbahngesehen? Die
meisten von Ihnen werden wohl nochnicht in den Genuss dieser
Attraktion gekommen sein.In Kanada lebt eine Vielzahl dieser Tiere,
die man beigefhrten Wanderungen, Exkursionen und oft unfrei-
willig whrend des Camper-Urlaubs antrifft.Grund genug dachten
wir, denSympathie trgern einmal ein beson-
deres Pltzchen in einer Ausgabe von MySpotlight Kanada zu
widmen. TreffenSie also die Bren Kanadas, einen Bren-flsterer aus
BC und einen Tundra- Buggy-Guide aus Manitoba...
... und auch ein Camperurlaub gehrt ein-fach zu Kanada. Aber wie
plant man einen solchenUrlaub und was muss man beachten?
Antwortendarauf finden Sie in unserem Interview mit
dercamperboerse. Dabei haben wir nebenbei aucherfahren: Die meisten
Kanada-Einsteiger lieben denWesten. Doch viele Wiederkehrer
besuchen auchgerne die Atlantikprovinzen. Grund genug, NovaScotia
und seiner Hauptstadt Halifax ebenfalls einkleines Special zu
widmen ... und weil der Sommernicht mehr fern ist, finden Sie im
kulinarischen Teildiesmal alles ber das Grand Canadian BBQ.
Einen Brenspabeim Schmkern
wnscht ...
... IhreMySpotlight-Redaktion!
myspotlightkanada.com
Editorial
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
B
riefm
arke
n: N
efta
li / S
hutt
erst
ock.
com
; Ser
gey
Ury
adni
kov
(Eis
bre
n); w
elco
mia
(u.r.
)
3
-
Grizzly seine silbrig-weien
Fellspitzen haben dem Braunbren seinen
Beinamen beschert.4
Population: 185.000 200.000 weltweit
(ca. 20.000 in Kanada)
Gewicht: 125 350 kg
Krperlnge: bis 1,8 m
Lebenserwartung: 20 30 Jahre (in freier Natur)
Lebensraum: Alaska, Westkanada (ca. 16.000 in BC), Russland,
Nordasien, USA, selten in Europa;
Fell: dunkelbraun, elfenbeinfarben, schwarz;weie Fellspitzen
sorgen bei manchen Arten fr die typisch silbrig-graue Optik
(grizzled = grauhaarig);
Grizzly(Ursus arctos horribilus)
-
5myspotlightkanada.com
Land der Kontraste
ie Neugierde ist bei vielen Brenein ausgeprgter
Charakterzug.Gerne inspizieren sie alles, was so
herumliegt. Man knnte ja damit spie-len oder noch besser es
fressen!Wenn etwas ihre Aufmerksamkeiterregt, prfen sie gleich, ob
es sichlohnt das genauer zu erkunden: Ein paarTouristen, die am
anderen Ufer aussicherer Entfernung gebannt durch denZoom ihrer
Digitalkameras linsen? Nichtder Rede Wert!
Whrend im wohlbehteten Europaschon das Auftauchen eines
einzigenBren fr groe Aufregung sorgenkann, ist eine solche
Begegnung frviele Bewohner Nordamerikas schein-bar keine groe
Sache. Von den achtBrenarten dieser Welt leben hierneben dem
Eingangs erwhntenBraunbren auch Schwarzbren unddie mchtigen
Eisbren, die als diegrten an Land lebenden Raubtiereder Erde
gelten. Ihnen und ihren Artge-nossen einmal bei einer gefhrten
Brenwanderung in freierWildbahn zu begegnen, kann mchtig Eindruck
hinterlassenund wer an der Seite eines geschulten Brenfhrers
durchKanadas Wildnis streift, kann viel ber das Leben und
dieEigenarten der Tiere lernen.
Dem Grizzly, oder Ursus arctos horribilus, gefllt es vorallem in
British Columbia. Hier, wo schtzungsweise rund16.000 Exemplare
leben, ist man mitten im Bear Countryangekommen und findet die
Tiere vor allem in der Region
der Coast & Mountains, aber auch imLandesinnern. Die
Glendale Cove imKnight Inlet zieht, wohl wegen ihresleckeren
Nahrungsan gebots, einegroe Menge Grizzlys an und riesigeExemplare
sind auch in der Nhe vonBella Coola und im Tweedsmuir Provincial
Park auf Lachsfang oderdurchstreifen die Cariboo und Chil -cotin
Mountains und den Great BearRainforest. Verhltnismig wenigeder
scheuen Zeitgenossen leben imWesten Albertas, dem Yukon und
denNordwestlichen Territorien. Oft sindes die direkt an der
Westkste leben-den Tiere, die durch eine beeindru-ckende Krpergre
auffallen: Wiedie Braunbren auf Kodiak Island imbenachbarten
US-Bundesstaat Alas-ka, die sich auch durch ihr braunesFell von
ihren etwas kleineren, silbrig-grauen Art genossen im
Landesinne-ren und in Kanada unterscheiden.
Dabei ist kleiner im Hinblick aufeinen Grizzly sicher ein
relativer Begriff. Sptestens, wennder Ursus horribilus agil durch
das Uferbecken sprintet,um einen dicken Lachs an Land zu ziehen,
oder einen unan-gemeldeten Besucher im Galopp konfrontiert,
erscheint dasgemtliche Wesen der Tiere in einem anderen Licht.
Zwargelten Grizzlys nicht als sehr aggressiv, doch wie fast
alleLebewesen mgen sie es nicht, wenn man ihnen auf die Pelle rckt.
Sie leben zurckgezogen und halten lieberAbstand zu den Menschen,
von denen sie im Gegenzug das-selbe erwarten.
Die an der Kste von Alaska lebendenGrizzlys sind besondersgro.
Ihr Pelz ist braun gefrbt.
Gemchlich trottet die Grizzlymutter am Flussufer entlang.
Neugierig folgen ihr ihre Jungenund schnuppern dabei aufgeweckt in
der Luft. Es gibt viel zu erkunden! Ab und zu bleibt die Gruppe
stehen. Aufgerichtet lassen sich Gerche und Gerusche doch viel
besser erkennenund wenn sich die Kleinen auf ihre Hinterbeine
stellen, gebannt in die Ferne blicken und die
Nase noch ein wenig hher in den Wind halten, wirken sie fast
schon menschlich.
von Andrea Hrtlein
{
Die Reise ins Bear Country
E
rik M
andr
e (l.
); R
icha
rd S
eele
y (r.
)
D
-
6Daneben wirken die SchwarzbrenKanadas (Ursus americanus)
umeiniges agiler. Menschliche Nhescheint sie weniger zu
stren,obwohl auch sie den Kontakt liebermeiden. Die exzellenten
Klettererbevlkern so gut wie das ganze Landund gelten als
ausgesprochen neu-gierig. Oft retten sie sich einfach aufden
nchsten Baum, wenn Gefahrdroht. Selbst junge Tiere knnenschon
blitzschnell klettern und ihreTurnbungen in luftiger Hhe wirkendann
fast akrobatisch. Auch fr dieSchwarzbren spielt die Futtersucheeine
bergeordnete Rolle. Dabeisind sie gar nicht whlerisch. Alles,was
man fressen kann, kommt aufden Speiseplan: Insekten, Seggen, Grser,
Wildblumen,Beeren und Nsse, aber auch Fische oder Muscheln
undmanchmal sogar Wild. Bren sind Raubtiere und sie mssenschlielich
Krfte sammeln. Bevor der Winter vor der Trsteht, muss das Fettdepot
gefllt sein, damit man die Win-terruhe in der kalten Jahreszeit
unbeschadet bersteht.
Fr den entfernten Verwandten, denPolarbren (Ursus maritimus),
beginntdann erst der gute Teil des Bren -lebens. Auch dabei dreht
sich natrlichalles ums Futter. In den arktischenRegionen Kanadas
erlangte in Manito-ba besonders der Ort Churchill in denletzten
Jahren weltweite Berhmtheit.Dort versammeln sich die Polarbrenim
Herbst, um spter ber die zugefro-rene Hudson Bay zu ihrer
bevorzugtenFutterquelle zu gelangen: den Robben.Weil die Polarbren
die meiste Zeitihres Lebens auf dem Eis des Arkti-schen Ozeans
verbringen, gehren sieim weitesten Sinne sogar zu denMeeres
sugetieren. Ihr wasserabwei-sender Pelz und das dicke
Fettpolster
schtzen die talentierten Schwimmer vor Klte und Nsse.Whrend sie
jedes Jahr auf das Eis in der Hudson Bay war-ten, treffen auch
zahlreiche Touristen in Churchill ein, um dieTiere einmal in freier
Wildbahn zu beobachten. Dabei istbesondere Vorsicht geboten! Denn
anders als ihre Kollegenim Sden der Nation, sind die Eisbren die
man hier trifftstark ausgehungert. Und wen der Hunger plagt, der
kannschon ziemlich ungemtlich werden.
{
{
Wird man von einer Brenbegegnung berrascht, sollte man immer
bedenken,dass auch der Br vielleicht gar nicht damitgerechnet hat.
Er war mglicherweise gerade einem leckern Duft auf der Spur und hat
dabei nicht aufgepasst.
Im Brenland ist man am sichersten in einergreren Gruppe
unterwegs und machtsich deutlich bemerkbar, bevor es zu
einerberraschung kommt. Trifft man unerwar-tet auf Meister Petz,
raten erfahrene Bren-kenner erst mal, einen khlen Kopf
zubewahren.
Stand your ground! Ruhig bleiben undnie wegrennen, ist damit
gemeint. Stattdes-sen sollte man mit beruhigender Stimmesprechen
und langsam den Rckzug antre-ten, whrend man das Tier im Auge
behlt.
Verhaltens-Tipps:Achtung Br!
Entspannungmuss sein!
Wellness la Grizzly...
Juhu ein Leckerbissen!Erstaunlich leicht
fischen sich Grizzlys Lachse aus dem Wasser.
T
om R
eich
ner
(o.);
Agu
stin
Esm
oris
(l.o
.); b
ierc
hen
(l.u.
); B
.G. S
mith
(r.)
-
7myspotlightkanada.com
Schwarzbren leben fast berall in Kanada. Sie sind besonders
agile Zeitgenossen und gute Kletterer.
Population: 630.000 725.000 weltweit
Gewicht: bis 280 kg
Krperlnge: 1,5 1,8 m
Lebenserwartung: 25 Jahre (in freier Natur)
Lebensraum: ganz Alaska und Kanada (auer PrinceEdward Island,
viele US-Staaten, Teile von Mexico;
Fell: schwarz, blauschwarz, braun, elfenbeinfarben; Acht seiner
16 Unterarten leben in British Columbia;der Kermodebr ist
vielleicht der Interessanteste vonallen. Ihn gibt es nur in British
Columbia. Meist ist erschwarz, manchmal auch wei. Die weien
Tierenennt man Spirit Bear.
Amerikanischer Schwarzbr(Ursus americanus)
-
8Population: 20.000 25.000 weltweit
Gewicht: 350 600 kg, selten auch bis zu 800 kg
Krperlnge: 1,8 2,7 m
Lebenserwartung: 25 30 Jahre (in freier Natur)
Lebensraum: Nrdliche Polarregion/Arktis (aufSpitzbergen und dem
Franz-Josef-Land, nrdlichesSibirien, Wrangelinsel, Grnland und im
westlichenund nrdlichen Alaska; in Kanada vor allem auf
denarktischen Inseln, entlang der Hudson Bay und ander Nordkste der
Labrador-Halbinsel)
Fell: wei, gelblich wei
Eisbr (Ursus maritimus)
Eisbren findet man nur in arktischen Regionen.Wenn sie im Herbst
an der Hudson Bay eintreffen, sind siemeist ganz schn hungrig
...
Chr
isto
pher
Woo
d; c
bike
rider
lond
on (o
.);
-
Die Grizzlys im Khutzeymateen Valley, British ColumbiaSeit 30
Jahren bietet Jenn Broom mit Ocean Light IIAdventures
Erkundungstouren direkt an der KsteBCs an. Auf den gefhrten
Exkursionen kann mangemeinsam mit ihrer Crew an der pittoresken
KsteWale, aber auch die mchtigen Grizzlys beobachten. Vonden fnf
Abenteuer-Trips des Outfitters in ganz unter-schiedliche
Kstenregionen von BC ist uns besondersdie Tour ins Khutzeymateen
Valley aufgefallen.
An der nrdlichen Kste der Provinz gelegen, gilt die-ses
einzigartige Gebiet als der letzte intakte Ksten-regenwald der
Erde. Das ganz besonders gemigteKlima des Fjords und der
Flussmndung bietet denGrizzlys einen idealen Lebensraum. Innerhalb
Kana-das gilt das Khutzeymateen Valley deshalb als einesder
wichtigsten Kstenreservate der Provinz, miteiner Population von ca.
60 Tieren. Der Zugang istbesonders reglementiert. Nur zwei
Outfitter habeneine Lizenz fr Fhrungen in das Tal und so drfen
nicht einmal 200 Perso-nen im Jahr das Khut-zeymateen Valley
betre-ten. Dafr ist die Erfah-rug umso intensiver underhielt von
NationalGeographic bereits 2004die Auszeichnung Oneof the Greatest
Tripsof 2004.
Die 44.000 Hektar desKhutzeymateen werdendominiert von
dichtenFichtenwldern, Regen-wald, tiefen Fjorden undschroffen
Gipfeln. Ander Wasserscheide des
Khutzeymateen River und an den benachbarten Uferndes Larch und
Cedar Creek finden die Grizzlys ein ide-ales Jagdgebiet und ihre
Leibspeise: Lachs. Sie teilensich das Gebiet unter anderem mit
Schwarzbren,Wlfen, Bergziegen, Nerzen und Bibern.
Derzeit betreuen BC Parks und die ansssigen FirstNations das
Khutzeymateen Valley gemeinsam undzwei First Nation Rangers sorgen
besonders dafr,dass sich Besucher bei Brenbegegnungen an
dieoffiziellen Regeln halten. Dieser Aufgabe widmet sichBC Parks
seit 20 Jahren und erhlt so das Tal alseinen Ort, an dem die
Grizzlys in Ruhe leben knnen.Die kleinen Besuchergrppchen scheinen
sie dabeinicht weiter zu stren.
9myspotlightkanada.com
Schon so mancher musste sich da mit einem gezieltenSprung in ein
parkendes Auto am Straenrand retten. Wiegut, dass whrend der
Brensaison in Churchill so gut wieniemand sein Fahrzeug
abschliet.
Eisbrenbeobachtungstouren sind oft auf kleine Teilnehmer -zahlen
beschrnkt oder finden gleich mit Hilfe
motorisierterAussichtsplattformen statt. Und besonders aggressive
Zeit-genossen mssen dann schon mal einsitzen: im Polar BearJail von
Churchill.
Ihre auergewhnliche Kraft sicherte den Bren schon fr-her den
Respekt der Menschen und machte sie zum Gegen-stand zahlreicher
Mythen und Sagen. Oft schriebenbesonders die indigenen Vlker ihnen
lebensspendendeoder heilende Qualitten, bermenschliche Weisheit
undauerordentliche Strke zu. Wenn er auf seinen beidenHinterbeinen
steht und sogar geht, erscheint der Br tat-schlich fast wie ein
Verwandter des Menschen. Sogar dieGermanen sahen in ihm den Knig
der Tiere und glaubten,dass ein besonders tapferer Krieger nach
seinem Tod als Brwieder auferstehen wrde. Auch heute haben die
Tiere ihrefaszinierende Wirkung noch lange nicht verloren. Mit
einerseltsamen Mischung aus Sympathie, ein wenig Angst undRespekt
betrachten wir sie, und wer in der kanadischenWildnis einmal einem
richtigen Bren begegnet und ihneine Weile beobachtet, wird sicher
nicht nur wegen seinerbeachtlichen Krpergre noch lange beeindruckt
sein.
Ab in den Brenknastvon Churchill!Auffllige und aggressive
Zeitgenossen kommen in Churchill in Verwahrung. Wenndie Hudson Bay
zugefroren ist und die Brenweiter wandern, werden die teils tonnen
-schweren Tiere narkotisiert und mit dem Heli ausgeflogen.
{
4www.oceanlight2.bc.ca
4www.pc.gc.ca
O
cean
Lig
ht II
Adv
entu
res
Jo C
rebb
in /
Shu
tter
stoc
k.co
m
-
10
Sparringspartner:Eisbren sind Einzelgnger nur Mtter sind
gemein-sam mit ihren Jungen unterwegs. Eigentlich haben Eisbren gar
kein so ausgeprgtes Territorialverhalten ihre Reviere berschneiden
sich daher und wenn dasNahrungsangebot gro ist, jagen oft mehrere
Tiere imgleichen Bereich. Whrend sie auf das Zufrieren desMeeres
warten, zeigen dann auch ausgewachsene Eis-bren-Mnner ein oft
erstaunlich tolerantes Verhaltenuntereinander. Ihre Kmpfe gleichen
dann eher impo-santen Kampfspielen. Man nennt das auch
Sparring.
Krftemessen in der Tundra nahe Churchilll. Die beiden Eisbren
wollen es wissen und kmpfenspielerisch.
FloridaSto
ck
-
Anzeige
-
12
E
coto
urs-
BC
G
ary
Zorn
(o);
Peg
gy Z
orn
(l.)
itten in British Columbia, am Rand der CaribooMountains, liegt
das kleine 300-Seelendorf Likely indem er gemeinsam mit seiner Frau
Peggy Ecotours-
BC fhrt. Bear Country nennt man diese Region, dennBren gibt es
hier einfach berall. Dass man morgens aufdem Rasen vorm Haus ber
die Hinterlassenschaften einesGrizzlys stolpert, ist keine
Seltenheit. Und zur morgend-lichen Stunde, zu der es Gary in den
Wald zieht, und in derAbenddmmerung, lassen sich die
eindrucksvollen Tieream besten beobachten.
Schnell wei man, warum er sich Brenflsterer nennt.Ruhig und
angenehm klingt seine tiefe Stimme. Wenn ervon seiner Liebe zur
Natur und seinem Respekt fr die Tierespricht, knnte man ihm endlos
zuhren. Tatschlich hatihn ein ehemaliger Gast so getauft: Als den
beiden vor Jah-ren auf einer Wanderung ein scheinbar wenig gut
gelaunterGrizzly ber den Weg lief, war es zum Ausweichen bereitszu
spt. So begann Gary leise mit dem Bren zu sprechenund trat
vorsichtig den Rckzug an. Was er genau sagte ist
nicht berliefert, doch dasimposante Tier verschwandbald wieder
im Unterholz. Alsder erschrockene Begleiterseine Sprache wieder
fand,war sein Urteil gefllt: Youare a Bear Whisperer! Seit-dem trgt
der heute weihaa-rige Kanadier diesen Spitz -namen stolz und hat
ihn sich sogar als Markenzeichenschtzen lassen.
Wenn Gary Zorn im Sommer das Haus verlsst, ist es rund um die
Pyna-tee-ah Lodge noch dunkel. Mit seinem deutschen Schferhund geht
er fast tglich morgens um 5 Uhr los, um der Natur beim Aufwachen
zuzusehen.
Selten allerdings wird es derart brenzlig, wenn man mitGary auf
Brenwanderung geht. Dazu kennt er die Tiere derUmgebung zu gut und
auch sie scheinen zu spren, mitwem sie es zu tun haben. Welches
Tier man besser meidet,merkt er sofort. Es ist eine Frage der
Krpersprache,erklrt er: Jeder Br hat seine eigene Art, sich
mitzutei-len. Besonders jungen Tieren geht man besser aus demWeg
und knurrt und schnappt ein Br, oder hpft er gar aufseinen
Vorderpfoten herum und wedelt mit den Pranken,will er, dass man
verduftet. Er blufft dann, weil er selbstein wenig unsicher ist,
erklrt Gary. Nimmt er eine breit-beinige Position ein und blickt
mit gesenktem Kopf vonunten, sendet er ein eindeutiges Warnsignal.
Dann hat mansein Territorium verletzt und bekommt bald ein
ernsthaftesProblem. Hchste Zeit, den Rckzug anzutreten. Gary
lstsolche seltenen Situationen, indem sich langsam entferntund mit
seiner leisen Stimme auf den Bren einredet. DasWichtigste dabei:
Niemals in Panik verfallen!
Es gab eine Brin, Aggy, die wirklich immer sehr aggressivwar,
erzhlt Gary. Jedesmal griff sie das Boot an, wennman sie passieren
wollte und selbst tiefes Wasser konntesie nie davon anhalten. Wenn
ich neben dem Boot durchden Fluss watete, musste ich mich oft ins
sichere Bootschwingen. Sie wollte einfach niemanden in ihrem
Fischre-vier dulden. Aber auch wenn einer freundlich gesinnt
ist,merkt es der Kenner sofort: Big Albert lebte viele Jahre
anunserem Fluss. Er war einer der grten und ltesten Brender Gegend
und sa regelmig mit uns an der selbenFangstelle. Aggressiv war er
nie. Gerne knipsen lsst sichauch Teddy, der als besonders fotogen
gilt, wenn erneben dem Booten der Gruppe herluft.
M
Bear WhispererBesuch beim
Wandern mit den Grizzlys
Besuch beimBear Whisperer
Wandern mit den Grizzlys
von Andrea Hrtlein, Fotos: Ecotours-BC
Special | Kanadas Bren
-
13myspotlightkanada.com
E
coto
urs-
BC
M
ark
Zebo
witz
(o.);
Gar
y Zo
rn (.
u.)
Seit gut 35 Jahren beobachtet Gary die Grizzlys der
CaribooMountains und kennt viele mit Namen. Als erster in Bri-tish
Columbia erhielt er eine Grizzly Bear Viewing License.Seine
Erfahrung hat Ecotours-BC das Qualittssiegel Cana-dian Signature
Experience eingebracht und trgt stetsdazu bei, dass der
Brenflsterer seine menschlichenSchtzlinge immer heil zurckbringt.
Immerhin geht manbei ihm nicht im Schutz einer Plattform auf
Beobachtung,sondern wandert mitten durch den Wald! Darauf legt
Garygroen Wert. Seine Gste sollen die Natur so erleben, wieer
selbst und dabei lernen, welche Schtze sie birgt. ImWald zhlt
nicht, was man sehen will, sondern, was mansehen kann, sagt er. Es
gibt unendlich viel zu entdecken,und besonders, wer Bren beobachten
will, msse lernen,wie sie zu sein ein Teil der Natur. Wie das geht,
wollen wirwissen. Das ist einfach, schmunzelt Gary. Lassen Sieeine
kleine Gruppe still in einem Raum sitzen. Dann ist dasWichtigste
schon gelernt. Auch in der Natur gibt es keinenLrm. Man beobachtet,
liest Spuren, deutet und interpre-tiert seine Umgebung. Alles hier
erzhlt eine Geschichte.
Sptestens, wenn im Frhjahr die Bren aus ihrer Winter -ruhe
erwachen und aus den Bergen in die tiefer gelegenenRegionen
wandern, um sich frs Erste amfrisch sprieenden Gras zu strken,
wirdes sehr spannend. Im Sommer schwr-men sie wieder zurck in die
hherenBergregionen. Dann heit es auch fr dieGste der Pyna-tee-ah
Lodge: Aufstehenmit den Vgeln! Sobald es dmmert,fhrt Gary die
kleinen Gruppen an. Mit vonder Partie: sein treuer Schferhund.
Mitseinem ausgeprgten Geruchssinn merkter oft viel schneller, wenn
es brenzlig wirdund warnt seinen Herrn. Bren sind ge -fhrlich, sagt
Gary und darum muss manihnen mit grtem Respekt begegnen.
Dicke Lachse sind fr die Tiere ein ganz besonderer
Lecker-bissen, denn sie liefern das Fettpolster fr die
Winterruhe.Im Herbst zur Lachswanderung kommen die Pelztrger
des-halb zurck an die Ufer des Fraser und Quesnel River undvon
Booten aus kann man sie gut beobachten. Die Men-schen scheinen sie
dann oft gar nicht sonderlich zu stren.Das Futter ist wichtiger und
es wird auf keinen Fall geteilt!Lustige Szenen beobachtet man da,
die selbst dem versier-ten Brenflsterer ein amsiertes Lcheln
entlocken.
Das Leben in der Natur und mit den Bren ist fr Gary einePassion,
die er nicht missen will. Auf-gewachsen ist er auf einer
kleinenRanch in British Columbia und vomeher urbanen Erbe seiner
Vorfahren seine Groeltern waren im ErstenWeltkrieg aus Berlin
emigriert istihm rein gar nichts anzumerken. EinLeben in der
Grostadt unter vielenMenschen? Unvorstellbar! Da wrdeich nie
reinpassen. Wenn ich hier imWald auf eine Spur stoe, ist es
mitgrter Wahrscheinlichkeit meineeigene. Die habe ich dann wohl
imVorjahr hinterlassen.
Alles in der Natur erzhlt
eine Geschichte.
... aus der Sprache der Indianerbedeutet soviel wie the land of
dancing rainbows. Man kann esauch mit big river twisting ber
-setzen. Die Pyna-tee-ah Lodge von Ecotours-BC liegt westlich des
CaribooMountains Provincial Park im kleinen Ort Likely, einem
300-Seelen-Dorf an der Flussmndung des Quesnel River.Auf dem
RV-Parkplatz der Lodge knnen Camper-Reisendeihre Gefhrte abstellen
und fr zwei bis drei Tage mit demCariboo Mountain Bear Whisperer
Gary Zorn die Bren imriesigen Gebiet der Cariboo Mountains
besuchen.
Seine Frau Peggy kmmert sich um die Lodge, in der zwlfGste in
sechs gemtlichen Zimmern Unterkunft finden undauch kulinarisch
rundum verwhnt werden: Die Kochknstedes Kchenchefs begeistern nicht
nur die Gste. Auch diebeiden Besitzer sprechen mit Begeisterung von
seiner coun-try-style Gourmet-Cuisine, bei der alles hausgemacht
istund frisch zubereitet wird. Vom traditionellen Turkey,
berfrischen Lachs, besonders in der Saison, und leckere Bar -becues
mit Steaks und Ribs. Ein spezielles Geheimrezept ist das Drunken
Chicken, das in einer Gewrzpanade bereiner Dose Bier gerstet wird,
whrend das Bier langsamverdampft. Frisches Obst, Sandwiches und
jede MengeSelbstgebackenes stehen auf dem Menplan. Und das
Frh-stck? Es klingt verdchtig Englisch. Danach gefragt, lachtPeggy:
Die kanadische Kche ist eben doch aus Europaimportiert.
Ecotours-BC ist eines von ca. 180 Unternehmen mit demLabel
Canadian Signature Experience. Dieses Prdikat derCanadian Tourism
Commission erhalten nur einzigartigeTourismus-Angebote in
Kanada.
Pyna-tee-ah...
4www.ecotours-bc.com
-
b sie den Tundra Buggy schon entdeckt haben, der imHerbst
regelmig Touristen in die eisige Klte rundum Churchill entfhrt? Die
Szene ist fast typisch fr
einen Herbsttag an der Hudson Bay und es sind gerade sol-che
Begegnungen, die Doug Ross, Interpretive Guide beiFrontiers North
Adventures, am meisten faszinieren, wenner die Besucher zu den Bren
begleitet. Seit 2006 arbeitetder ehemalige Direktor des Zoos im
Assiniboine Park schonals Fhrer fr das Familienunternehmen in
Churchill.Immer wieder ist er hellauf begeistert von der Natur
Nord-Manitobas und von den Eisbren. Vor allem, wenn die Tie-re aus
ganz groer Entfernung daherkommen, ist es einbesonderes Erlebnis.
Und wegen ihrer unermesslichenNeugier scheint es oft, als wren in
Churchill gar nicht dieBren die Attraktion, sondern dieMenschen.
Nicht selten kommen ein-zelne Tiere ganz in die Nhe der Bug-gys und
werfen, auf ihren Hinterbei-nen stehend, einen neugierigen Blickauf
die riesigen Fahrzeuge. Drinnenhalten die Besucher den Atem anund
blicken fasziniert zu rck. KlickKlick es wird geknipst, was dasZeug
hlt: Beweise sammeln!Obwohl die gerumigen Tundra Bug-gys
auerordentlich sicher sind, ver-
Bis zum Horizont sieht man nur Wei. Schnee und Eis soweit das
Augereicht. Ein paar Ben fegen das pulvrige Wei durch die klirrend
kalte Luftan der Hudson Bay. Da tauchen in weiter Ferne ein paar
kleine Punkte auf,und werden langsam grer. Es ist eine
Eisbrenmutter mit ihren Jungen.
sprt so mancher in der gut geheizten Kabine und auf derPlattform
vielleicht ein leichtes Kribbeln, angesichts dermchtigen Tiere.
Doug, der frher schon fr Parks Canada, Alberta Parks unddie City
of Winnipeg als Naturfhrer gearbeitet hat, lebteigentlich in der
Hauptstadt. Doch Churchill besucht erregelmig. Das Leben und die
Gewohnheiten der Eisbrenfaszinieren ihn. Nie wird er mde, sie zu
beobachten undden Besuchern sein umfassendes Wissen ber die Natur
zuvermitteln. Begeistert erzhlt er uns von der Vielfalt der
ver-schiedenen kosysteme dem Ozean, der Tundra,
riesigenFlussmndungen und nordischen Wldern. Mit dem Tun-dra Buggy
lassen sich viele dieser Naturspektakel an der
Flussmndung und den Ufern der Hud-son Bay nahe Churchill
beobachten.
Die riesigen Fahrzeuge sind so gut wiejeder Herausforderung
gewachsen.Selbst bei extremen Minusgraden funk-tionieren sie
tadellos und lassen sich aufunwegsamstem Gebiet manvrieren.Erst
krzlich waren wir bei einer gefhl-ten Temperatur von 50C auf einer
Nor-thern Lights Tour, erzhlt Doug begei-stert. Uns frstelt.
Dennoch: Aurora
O
von ChurchillDie BrenEisbren hautnah erleben
Die Brenvon Churchill
Eisbren hautnah erleben
von Andrea Hrtlein, Fotos: Frontiers North
14
Abenteuer verbindet: Gste lassen gemeinsamden ereignisreichen
Tag ausklingen.
Special | Kanadas Bren
F
ront
iers
Nor
th A
dven
ture
s (u
.); B
ob D
ebet
s (o
.)
-
15myspotlightkanada.com
Die Faszination des Nordens wird beiFrontiers North Adventures
in derChurchill Wildlife Management Area inManitoba, ganz gro
geschrieben: Diegrte Eisbrenpopulation der Regionum Churchill, das
auergewhnlicheTierleben, weite, offene Landschaftenund die
besonderen Menschen, diemit ihren Bruchen und ihrer Kulturdie
Atmosphre in Nord-Manitobaprgen, gehren dazu. Die Begeiste-rung fr
das Land steht den BesitzernMerv, Lynda und John Gunter undihren
Guides und Fahrern auf der Stirngeschrieben. Ein authentisches
Erleb-nis mchte man schaffen an das sich
die Besucher noch lange erinnern. DasFamilienunternehmen ist
seit 1987aktiv und berzeugt mit seinem beson-deren Angebot Gste aus
aller Welt.Seit 2014 ist Sohn John Prsident undCEO des
Unternehmens.
Mit den ansssigen Gemeinden arbei-tet man bei Frontiers North
ebensoeng zusammen, wie mit vielen ande-ren Partnern, wie z. B.
POLAR BEARSINTERNATIONAL. Seit 2000 sponsortFrontiers North
Adventures die Orga-nisation, die als eine der
wichtigstenInstitutionen weltweit gilt, wenn es umden Schutz und
Erhalt der Eis bren
geht. Auch mit Manitoba Conservationund Parks Canada pflegt man
engeKooperationen.
Whrend im Herbst vor allem die Eisbrenbeobachtung mit der
TundraBuggy Lodge einem einzigartigenzughnlichen Gefhrt, mit dem
mandirekt zu den Eisbren reist Besucheranzieht, kann man im Sommer
hier mitden Belugawalen schwimmen. Tourenwie die Arctic Explorer
Exkursion fh-ren Gste auf den Spuren der FranklinExpedition durch
raue Tundra, zu riesi-gen Gletschern und dem Spektakel
desNordlichts.
Frontiers North Adventures
Borealis leuchtet im Winter fast nirgendsso spektakulr, wie in
Churchill. Undschlielich gilt immer noch: Es gibt keinschlechtes
Wetter, nur schlechte Kleidung!
Auf das Phnomen der im Herbst stetsgeffneten Pkws in Churchill
angespro-chen lacht er. Ja, das stimmt. Die meis-ten Autos werden
whrend der Bren -saison nicht abgeschlossen, damit manbei Bedarf
schnell in Sicherheit kommt.Doch so ungemein gefhrlich ist dasLeben
in Churchill eigentlich gar nicht.Vom einen Ende der Stadt zum
anderensind es hchstens 10 Minuten und dieMenschen hier haben sich
an das Phno-men gewhnt und sich arrangiert, erklrt unser Guide.
Istman in einer greren Gruppe unterwegs, schtzt er
dieEisbren-Gefahr eher klein ein und das Polar Bear WatchProgramm
von Churchill ist ebenso vorbildlich, wie die Vor-schriften auf
einer Tour von Frontiers North streng sind.Schlielich waren die
Bren ja lange vor den Menschenhier. Dass sie bei ihren Wanderung an
die Bay irgendwannpltzlich eine Siedlung hier antrafen, haben sie
mit Gelas-senheit und der blichen Neugierde quittiert ganz nachdem
Motto: Mal sehen, ob etwas Essbares dabei ist! Dasist natrlich auch
der Grund, warum sie ausgerechnet hier-her kommen: Sie suchen nach
Nahrung und finden sie aufder zugefrorenen Hudson Bay: Robben.
Dass das Salzwasser der Bay berhaupt zufriert, liegt anden
besonderen Naturgegebenheiten vor Ort. Wir erfahren,dass vor allem
die groen Strme, die im Norden Manito-bas ins Meer flieen, dafr
verantwortlich sind. Ihr Wasservermischt sich mit der gegen den
Uhrzeigersinn flieendenMeeresstrmung. So verdnnt gefriert das
Salzwasserbei der Eisesklte. Und dann haben die Polarbren
ihrengroen Moment, fr den sie extra vom sdwestlichen Uferder Hudson
Bay aus hier angereist sind. Technisch gese-hen wechseln sie, wenn
sie das Eis betreten, sogar die Pro-
vinz, denn die Gewsser der Hudson Baygehren zu Nunavut.
Weil ihre Zeiten auf dem Eis aber wegendes vernderten Klimas
krzer werden,wird auch das Nahrungsangebot knapper.Es gibt weniger
Eisbren. Doug erinnertsich: 2012 habe man in Churchill kaum
Eis-brenbabys gesichtet, sagt er. Doch in denletzten beiden Jahren
gab es wieder mehrNachwuchs. Aber Zwillinge oder Drillingesind
seltener geworden. Oft sieht man nurnoch ein Junges in Begleitung
der Mutter.
Bis es Mitte Oktober endlich wieder soweitist und die Bren und
mit ihnen die Touris-
ten an die Hudson Bay kommen, wird Doug in Churchill
aufSommertouren gehen. Auch dann hat die auergewhn -liche Natur
viel zu bieten. Viele Gste kommen fters: ImSommer besuchen sie die
Belugas der Bay. Um die 3.500dieser Tiere gibt es hier. Im Herbst
kommen etliche Reisen-de zurck, um die Bren zu sehen. Doug erzhlt
uns vonAustraliern, die wahre Brenfans sind. Wenn sie zur
Eisb-ren-Beobachtung eintreffen, haben sie bereits die Grizzlysvon
British Columbia besucht. Und deutsche Gste liebenvor allem die
unendliche Weite der Landschaft. So etwashaben sie zu Hause noch
nie gesehen, schmunzelt Doug der diese Begeisterung ganz
uneingeschrnkt teilt.
Doug Ross und seine Kolleginnen & Kollegenaus aller Welt
fhren Gstevon Frontiers North inManitoba auf
spannendeExkursionen.
4www.frontiersnorth.com
F
ront
iers
Nor
th A
dven
ture
s (o
.); B
ob D
ebet
s (u
.r.)
-
Anzeige
-
Eine der schnsten Arten Kanada zu erkunden sind Wohnmobiltouren.
Wer nur zwei bis drei Wochen Zeit hat, kann wunderbare Eindru cke
auf einer Reise durch Westkanada sammeln. Man ubernachtet in
Provinzparks, Nationalparks oder
Provincial Recreational Areas, verbringt traumhafte Abende am
Lagerfeuer, durchfhrt endlose Wlder, mchtige Gebirgslandschaften,
wustenartige Gebiete
und fruchtbare Obst- und Weingegenden. Unvergessliche Momente
haben wir auf einer 14-tgigen Tour durch British Columbia und
Alberta erlebt.
Altes Land Sonne, Sommer,Schnee & Eis
Mit dem Wohnmobil durch Westkanada
Wie sich herausstellt, war es eine guteIdee, im Juni zu fahren.
Es ist noch Vorsai-son, aber alle Campingpltze, Reise-, Info-und
Outdoor-Zentren haben schon geff-net. Insgesamt sind wenige
Reisendeunterwegs, und so stehen die Chancengut, die wilde Welt
Kanadas ungestrt zuerleben und vielleicht ein wenig von demGefhl
der einst einsamen Trapperzeitnachzuempfinden. Campingpltze
sindreichlich vorhanden und meist ohne Vorre-servierung zu
bekommen. Nur das Wetterkann noch Kapriolen schlagen. Whrend am
Pazifik und imSden Sommerwetter herrscht, sind in den Bergen
Winter-einbrche mit Schnee, Sturm und Eis keine Seltenheit.
Wir starten in Vancouver bei milden Sommertemperaturenund nehmen
den Trans-Canada Highway No. 1 Richtung
Osten. Am Sasquatch Provincial Park naheHarrison Hot Springs
schlagen wir unsererstes Lager auf.
Wer bisher nur in Europa campen war,muss sich in Kanada neu
orientieren.Sobald man eine Ortschaft fern der groenMetropolen
verlsst, beginnt die Wildnis.Durch dichten Wald fahren wir eine
gewun-dene Strae 13 Kilometer bis zum kleinenHicks Lake, wo
versteckt zwischen denBumen die Stellpltze liegen. Auer uns
ist niemand da! Ein wenig fremd fhlt sich das schon an. Inder
Dmmerung kommt schlielich der Ranger, bringtBrennholz, erzhlt, wo
sich die Schwarzbren aufhaltenund kassiert die Gebhr. Es ist schon
dunkel, als wir es unsim Wagen gemtlich machen. Drauen regnet es
und diesaftige Natur dampft.
Sobald man eineOrtschaft
fern dergroen Metropolen
verlsst, beginnt die
Wildnis.
von Sibylle Kautz-Freimuth
RV Special
S
ibyl
le K
autz
-Fre
imut
h
{
17myspotlightkanada.com
-
Das erste Ziel ist der Fraser River Canyon, laut Reisefhrereine
der landschaftlich schnsten Strecken in BritishColumbia. Der Fraser
River, der im Mount Robson ProvincialPark entspringt, ist mit 1.375
Kilometern der lngste Flussder Provinz. Am Hllentor, der schmalsten
Stelle des Flus-ses, machen wir Halt (siehe Hells Gate Infokasten
S. 20).Das Wasserspektakel mit der Gondel zu berqueren ist
schonaufregend. Ein absolutes Highlight ist aber eine
Wildwas-sertour tief im Fraser Canyon. Von Mitte Juli bis
Septemberwerden solche Tagestouren von Yale aus angeboten.
WEITER IM NORDEN NDERT SICH DIE LANDSCHAFTWildsalbei und Kiefern
sumen die Strae, es wird kargund trockener und einsam. Von
Clearwater fhrt eineStrae nach Norden zum Wells Gray Provincial
Park. Biszum Sdzipfel des Clearwater Lake, wo ein
Campingplatzdirekt am See liegt, dauert es fast zwei Stunden. Auf
derFahrt begegnen wir keinem Menschen. Ab und zu haltenwir an. Da
taucht pltzlich am Straenrand wenige Metervor uns eine Schwarzbrin
mit ihrem Jungen auf. Die bei-den kmmern sich nicht um uns. Als sie
weiterziehen,atmen wir erleichtert auf und sind doch froh ber
dieseBegegnung. Es lohnt sich sehr, ein oder zwei Tage zu blei-ben
und die Gegend vom Wasser aus zu erkunden. Mankann ein Kanu oder
Kajak mieten oder gefhrte Touren mitbernachtung buchen.
Inzwischen haben wir unseren Rhythmus gefunden: Frh-morgens geht
es los zum nchsten Ziel. So kommt manmittags an, findet leicht
einen schnen Stellplatz und hatden Rest des Tages, um etwas zu
unternehmen.
Ele
na E
lisse
eva
Anzeige
DER WASSERFALLPARK WELLS GRAY PROVINCIAL PARK, BCNicht nur die
groen Nationalparks beher -bergen auergewhnliche Naturphnomeneund
wilde Tiere und bieten tolle Outdoor-Mg-lichkeiten. Auch in vielen
Provinzparks heites kanadisches Abenteuer pur. Oft sind
Provinzparks deutlich weniger besucht, dieAusstattung ist meist
sehr einfach ideal frWohnmobilfahrer, die Wasser und Stromimmer
dabei haben. Ein Geheimtipp ist derWells Gray Provincial Park bei
Clearwater,einer kleinen Gemeinde ca. 125 Kilometernrdlich von
Kamloops. Hier gibt es 39 Was-serflle. Besonders spektakulr: die
HelmckenFalls. Und ebenfalls sehenswert: die DawsonFalls. ber 200
Kilometer Wege laden zumWandern ein, auf mehr als 100 Seen
knnenAngler ihr Glck versuchen. Man kann Kanusund Kajaks mieten,
Radfahren, Reiten undBackcountry Campen (nur mit Erlaubnis).
Rechts: Canyon nahe Spahats Falls im WellsGray Provincial Park.
{
4www.wellsgreypark.info
-
Oben: Der mysterise MedicineLake im Jasper National Park
inAlberta galt bei den Indianernals verwunschen. Rechts: In
derganzen Provinz sieht man Dickhornschafe durch die Natur
streifen. Unten: Athabathca Falls.
19myspotlightkanada.com
Nach weiteren 300 Kilometern erreichen wir den
JasperNationalpark. Schon im Juni ist hier einiges los, und es
gibtVieles zu erkunden. Manche Bergseen wie z.B. der MedicineLake
lassen sich lassen sich mit dem Auto anfahren, anderenur zu Fu
erreichen. Herrlich zum Beispiel ist der Five LakesHike, eine
2-Stunden-Wanderung durch Wald und Tundra zufnf versteckten Seen.
Tatschlich gibt es ein fast 1.000 Kilo -meter umfassendes System an
Wanderwegen, auerdemspezielle Trails fr Radler, Reiter und
Backcountry-Aktive.
Es ist hier fast unmglich, nicht wenigstens einen Schwarz-bren
zu sehen und auch Elche, Wapitis oder Bergziegenund Dickhornschafe
begegnen uns. Ganz zu schweigen vonChipmunks und anderen
vorwitzigen Hrnchen. SogarBerg lwen und Grizzlys sind
anzutreffen.
Mittendrin liegt Jasper, eine lebendige kleine Stadt mit
rund5.000 Einwohnern, die als charmant aber etwas exzentrischgilt.
Von hier fahren wir auf den berhmten Icefields Park-way, die wohl
schnste Gebirgsstrae der kanadischenRockies. Auf 2.000 Metern Hhe
fhrt der Scenic Bywaybis Banff. Wir passieren Gletscherfelder und
Seen, in denensich die schneebedeckten Berggipfel spiegeln und
bestau-nen den mchtigen Athabasca River und die AthabascaFalls.
Nach der halben Strecke erreichen wir SaskatchewanRiver Crossing.
Frher kamen Pelzhndler und Reisende andiesen Ort, um den
Saskatchewan River zu berqueren.Heute kann man hier tanken und sich
mit neuem Proviantversorgen.
Auf dem nahe gelegenen idyllischen Thompson CreekCampground
bleiben wir ber Nacht.
{
S
tas
Mor
oz (o
.); E
ndle
ss T
rave
ller
(M.r.
); S
ibyl
le K
autz
-Fre
imut
h (u
.r.)
{
Sibylle Kautz-Freimuth
-
d
sada
sd
Eine spektakulre Aussicht auf den sd-wrts donnernden Fraser
River hat manam Hells Gate im sdlichen Teil des FraserCanyon. Dort
verengt sich der Flussabrupt, was dazu fhrt, dass die Wasser-massen
mit immenser Strmung durch dieEnge strudeln. Im Juni sind das pro
Minuterund 800 Millionen Liter. Der Fluss entws-sert ein Gebiet von
rund 230.000 Quadrat-kilometern, etwa zwei Dritteln der
FlcheDeutschlands. Zur Schneeschmelze steigter noch einmal krftig
an. Die Gondeln derHells Gate Airtram berqueren das Hl-lentor und
bringen die staunenden Besu-cher hinab zum anderen Ufer des
Canyons.
Hells Gate
20
Die Campwarte, ein lteres Prchen, das in einer Htte aufdem
einfachen Platz wohnt, berichten uns, dass kurz zuvoreine
Grizzlybrin mit zwei Jungen durch das Camp gezogenist. Auer uns hat
nur noch ein Kanadier sein Zelt aufge-schlagen. Ein verschmitzter
Weltenbummler im mittlerenAlter, mit Schweizer Vorfahren, aber
wenig Geld. Er ist miteinem kleinen Auto schon eine Weile
unterwegs, hren wir.Wohin er mchte, bekommen wir nicht heraus.
Vielleichtwei er es selbst nicht genau.
Nahtlos geht unsere Reise in den Banff Nationalpark ber,der mit
ebenso fantastischen Aussichten und Aktivittenaufwartet. Durch
tiefen Schnee stapfen wir zu einer Platt-form mit Blick auf den
trkisfarbenen, noch gefrorenen Pey-to Lake. Wir verlassen den Park
in Richtung Radium HotSprings. Es wird zunehmend wrmer und die
Stadt begrtuns mit ungewohnten 25 Grad Celsius. Je nher wir
demOkanagon kommen, desto heier wird es. An den Straenbieten
zahlreiche Obst- und Weinhndler ihre Waren an.Der Sommer hat uns
wieder und als wir Vancouver errei-chen, lassen wir die Reise mit
Blick auf den Sonnenunter-gang am Spanish Banks Strand
ausklingen.
F
argu
s (u
.); L
eona
rd Z
huko
vsky
/ S
hutt
erst
ock.
com
(o.)
Wer ganz besonders schne Seitenvon British Columbia
kennenlernenwill und ein Auto zur Verfgunghat, kann sich
fantastische Anregun-gen im dem englischsprachigen Reisefhrer
Scenic Driving British Columbia holen.
Auf 286 Seiten prsentiert der in der Gegend vonVancouver
geborene Autor Scott Pick 26 herrlicheFahrrouten der Provinz. Und
da kennt er sich aus.Jede freie Minute verbringt er mit
Outdoor-Aktivi t -ten im Nordwesten Kanadas, filmt und
fotografiertund sammelt Ideen fur Reisetipps. Die Touren -vorschlge
sind nach Regionen gegliedert, was sehr praktisch ist, wenn man mit
dem Wohnmobil in eine neue Gegend kommt und da die schnenStrecken
fahren mchte. berzeugend ist auch dieDarstellung. Jede Tour ist fr
den raschen berblickzuerst knapp zusammengefasst. Dann folgt
einegenauere Beschreibung mit gut beschrifteter Karten -bersicht,
die eine problemlose Orientierung erlaubt.Fazit: Obwohl das Buch
schon im Jahr 2000 auf -gelegt wurde, ist es auch heute noch ein
toller Reise begleiter mit vielen ntzlichen Tipps.
Scott Pick: Scenic Driving British Columbia. (Falcon Guides
Scenic Driving) Globe Pequot Press (Juni 2000). In Englisch.
ISBN-10: 1560449586, ISBN-13: 978-1560449584
BUCHTIPPSCENIC DRIVING BRITISHCOLUMBIA
Touristenattraktion: Glacier Skywalk, Jasper National Park,
27.7.2014.
4www.env.gov.bc.ca
4www.albertaparks.ca
4www.pc.gc.ca
4www.hikejasper.com
{
-
Anzeige
-
Wer an einen Urlaub in Kanada denkt, wird mit Sicherheit schnell
auf die Idee kommen, das riesige Land einmal mit dem Wohnmobil
zuerkunden. Wir sprachen mit Erwin Heider, dem Chef der
camperboersein Mnchen darber, was bei der Planung das Wichtigste
ist!
P
hilip
Lan
ge /
Shu
tter
stoc
k.co
m (l
.); E
. Hei
der
(o.)
22
MSK: Herr Heider, sind Sie selbst einbegeisterter
Camper-Urlauber?
Erwin Heider: Ja, das knnte mansagen. Zwar passt es sicher nicht
fr
jedes Reiseziel, aber ein Camper-Urlaub isteine ganz besondere
Art zu reisen. Vor allem,
wenn man ein so weites und vielfltiges Land wieKanada oder die
USA besucht. Ich selbst war bereits in beiden Lndern und auch in
Australien, Neuseeland undsogar Sdfrankreich so unterwegs.
MSK: Wie lautet die erste Frage, die Camper-NeulingeIhnen
stellen?
Heider: Die meisten sorgen sich anfangs vor allem, dass siedie
groen Fahrzeuge vielleicht nicht manvrieren knnen.Da man zum
Beispiel in Kanada und den USA auch Camperber 3,5 Tonnen mit dem
normalen Fhrerschein fahrendarf, ist diese Frage natrlich
berechtigt.
MSK: Was antworten Sie darauf?
Heider: Es ist sicher eine kleine Heraus forderung, ein
bersieben Meter langes Fahrzeug zu steuern. Aber man mussbedenken,
dass man damit ja nicht in die verkehrsreichenInnenstdte fhrt. Es
geht vor allem ber Land und meistsind die Straen entsprechend breit
und besonders inden USA gerade. Wenn es eng wird, zum Beispiel an
derTankstelle oder beim Einparken, braucht es eben ein
wenigTeamarbeit beim Einweisen, um das Gefhrt sicher zumanvrieren.
Wer unwegsame Touren plant, sollte aber eingelndegngiges Fahrzeug
mit Allrad-Antrieb auswhlen.
MSK: Was ist das Wichtigste bei der Planung?
Heider: Man sollte rechtzeitig damit anfangen und schonvorher
eine gute Vorstellung ber sein Budget haben. EinCamperurlaub gehrt
nicht in die Kategorie billig undneben den Kosten fr das Fahrzeug
fllt natrlich noch eini-ges an vom Flug, ber Sightseeing bis zur
Verpflegung.Das Benzin nicht zu vergessen, das mit dem Teils
hohenVerbrauch der Fahrzeuge und nicht mehr ganz
billigenSpritpreisen in Nordamerika durchaus eine Ausgabe
dar-stellt. Nicht selten variiert auch der Preis fr die
Fahrzeug-buchung, je nachdem, wo und wann man seinen Camperabholt
und zurckgibt. Es knnen Einweggebhren oder
ie oft bei sehr weitlufigen und weit ent-fernten Urlaubszielen
mchte man auchbei einer Kanadareise mglichst viel ent-
decken, seine Zeit optimal nutzen und in dergroartigen Natur
seine Freiheit genieen. Gerneerzhlen Camperreisende spter mit
leuchtendenAugen von den Abenden am Lagerfeuer und denspannenden
Erlebnissen in der Wildnis, Besuchen inNationalparks, Wanderungen
in einsamer Natur und inspektakulrer Bergkulisse oder vielleicht
auch derBegegnung mit einem Grizzly, Bison oder Elch.
SO PLANEN SIE RICHTIG!Bis man seinen Camper-Urlaub antreten
kann, gibt esviel zu klren. Wer sich die Angebote von
Camperver-mietungen ansieht, merkt schnell: Die Idee, eben malein
Wohnmobil zu mieten und, wie mit einem Miet-Pkw,munter drauf
loszufahren, ist reichlich naiv. Bei einemCamper-Urlaub ist eine
detaillierte Planung das A&O,wei Erwin Heider, Chef der
camperboerse in Mnchen.Er spricht aus Erfahrung. Seit 2001 bietet
das seit vielen
Jahren zu den Marktfh-rern zhlende Online-Buchungsportal die
Mg-lichkeit, Fahrzeuge aufder ganzen Welt vorab zureservieren.
Dass dies bei einem solchberatungsintensiven The-ma berhaupt
klappt,liegt vor allem an demumfassenden Informa-
tionsangebot, das die camperboerse schon seit ihrerEinfhrung vor
14 Jahren bietet. Jedes Land istanders, und auch die Anbieter
unterscheiden sich oftdeutlich voneinander, sagt Heider. Das
beginnt bei derallgemeinen Abwicklung, betrifft Fragen zur
Versiche-rung und natrlich die Preisgestaltung, die in Lndernwie
Kanada einem sehr komplizierten System unter-liegt. Daher sei es
wichtig, immer transparent, verstnd-lich und serviceorientiert zu
informieren, so der Reise -spezialist. Eine der gefragtesten
Funktionen ist deshalbauf camperboerse.de der Online-Kalkulator,
mit demsich die verschiedensten Reise- und Campermodellevergleichen
lassen. Wir haben Erwin Heider gefragt,welche Tipps er vor allem
Einsteigern ans Herz legt.
Der Ruf der FreiheitUrlaub mit dem Camper
WInterview: Andrea Hrtlein
Moderne Camper-Ausstattunglsst wenig Wnsche offen.
-
Kosten fr Transfers entstehen, die manebenfalls einplanen muss.
Es ist deshalbauch wichtig, seine Route im Voraus sogut es geht
festzulegen. Dann kann manzum Beispiel ein Vorab-Meilenpaket
nut-zen. Denn in Nordamerika muss manauch fr die gefahrenen
Kilometer be zah -len, was man vor Ort bei der Fahrzeugrckgabe,
oder,meist etwas gnstiger, durch eine Vorabbuchung von
Meilenpaketen bei der Fahrzeugbuchung machen kann.
MSK: Was wre Ihr Tipp, um zu sparen?
Heider: So frh wie mglich buchen, dann kann man ambesten die
Frhbucher-Rabatte nutzen. Meist gibt es dieseAngebote schon fast
ein Jahr im Voraus und zumindest,wer es sich zeitlich erlauben
kann, sollte das nutzen.
MSK: Das Campen liegt ja scheinbar sehr im Trend undimmer wieder
hrt man auch von den sogenannten Luxus-Campern. Wie ist Ihre
Erfahrung?
Heider: Ja, die Beliebtheit fr diese Urlaubsform nimmtzu auch in
Europa. Ein Luxus-Segment gibt es tatschlichund es wird auch gerne
genutzt, allerdings ist dieses spe-zielle Angebot klein und fein.
Meist wird dennoch mehr aufden Preis geachtet und man whlt den
Camper nach denpersnlichen Anforderungen oder denen der Strecke.
Fami-lien nehmen schon mal ein greres Fahrzeug und auchPaare
leisten sich gerne den kleinen Luxus, etwas mehrRaum und
Bewegungsfreiheit und dabei meist auch einfestes Bett zu haben, das
man nicht tglich umbauen muss.
MSK: Wie luft denn die Vermietung vor Ort ab?
Heider: Es kommt auf das Zielland an. In Kanada ist es
zumBeispiel Vorschrift, dass man sein Fahrzeug nach
einemLangstreckenflug nicht am Tag der Ankunft bernehmendarf. Erst
am nchsten Tag, nach einer bernachtung, findetdie Fahrzeugbergabe
statt und beinhaltet dann eine sehrumfangreiche technische
Einweisung nicht nur, was dasFahren selbst betrifft. Auch die
Bedienung der technischenGerte, wie zum Beispiel der Klimaanlage,
oder der Gertein der Kche, der Gasflasche und auch der
Abwassertanks,gehrt dazu. Bei der Rckgabe wird das Fahrzeug
ebenfallsnoch einmal genau inspiziert. Dafr muss man bei der
Planung gengend Zeit einkalkulieren.
MSK: Muss man sich um spezielle Versicherungen kmmern?
Heider: Reist man in die USA, em -pfiehlt sich schon allein
wegen der ofthorrend hohen Schadensforderungeneine
Haftpflicht-Zusatzversicherung.
Bei der camperboerse ist diese bei einer Buchung in dieUSA immer
mit vorgesehen und im Preis inklusive. Kana -dische Anbieter haben
dagegen meist schon eine Haft-pflichtversicherung mit ausreichender
Deckung im Preiseingeschlossen. Man sollte vielleicht ber eine
Zusatz -versicherung nachdenken, die den Selbstbehalt der ent
-haltenen Kaskoversicherung fr Schden am Mietfahrzeugabdeckt. Diese
Zusatzoption bietet die camperboerse zurBuchung in allen
Zielgebieten an.
MSK: Welche Reiseziele in Kanada favorisieren Ihre Kunden?
Heider: Fr Neulinge stehen ganz klar British Columbia undAlberta
an der Spitze. Die stlichen Provinzen Kanadaswerden dagegen oft und
gerne von Wiederkehrern bevor-zugt.
MSK: Was ist Ihr wichtigster Rat an Camper-Novizen?
Heider: Nehmen Sie sich nicht zuviel vor, auch wenn esschwer
fllt. Planen Sie Zeit fr Wanderungen und Erkun-dungstouren ein. Bei
einem dreiwchigen Urlaub empfehleich im Durchschnitt maximal 200
Kilometer am Tag. So hatman das Meiste von seinem Urlaub. Bei
Stopps auf einemder vielen Campgrounds kann man auerdem
wunderbarinteressante Menschen kennenlernen und die oft recht
pas-sabel ausgestatteten Sanitreinrichtungen nutzen.
MSK: Und wie orientieren Sie sich bei Ihren Camper-Touren?
Heider: Heutzutage haben einige Fahrzeuge schon
einNavigationssystem an Bord oder der Vermieter bietet dieZubuchung
eines GPS mit an. Immer fter bringen Kundeninzwischen auch ihr
eigenes GPS mit. Ich persnlich sitzeaber lieber mit der Landkarte
am Lagerfeuer und planemeine Strecke fr den nchsten Tag mit Hilfe
eines Reise-fhrers. Das ist fr mich die spannendste Art, ein
tollesUrlaubsland zu entdecken.
MSK: Herr Heider, wir danken Ihnen fr dieses Gesprch. T
upun
gato
/ S
hutt
erst
ock.
com
23myspotlightkanada.com
Land & Leute...... lernt man bei einer Campertour am besten
kennen zum Bespiel beim Stopp auf einem der vielen Campgrounds der
Nation.Wertvolle Tipps zur Reiseplanungfinden Sie auch hier:
Camper-Stopp am Crowsnest Pass in den Rocky Mountains vonAlberta
(o.). Schneefeste Fahrzeuge braucht man hier nicht nur im Winter:
Auch Mitte Mai liegt hier noch Schnee (u. 17. Mai 2012).
4www.camperboerse.de
-
24
Outdoor-Abenteuer
Der RiesenfangLachse angeln in Kanada
J
osef
Han
us (E
nglis
h B
ay /
Vanc
ouve
r)
nter Sportfischern ist kaum eine Art so beliebt wieder Lachs und
das hat gute Grnde: Von den gro-en Meeresbewohnern bis hin zu ihren
kleineren
Swasserverwandten, den Forellen, gehrt die Familie derSalmoniden
ausschlielich zu den Raubfischen. Mit blitz-schnellen Reflexen
ausgestattet, kmpfen sie meist bis aufsLetzte, wenn man sie an der
Angel hat. Wegen ihrer Kraft,ihres Kampfgeistes und vor allem wegen
ihres hervorra-genden Fleischs werden sie hoch geschtzt.
Beim Lachsfischen ist Kanada mit seinen sehr
weitlufigenKstengebieten am Atlantik und Pazifik gleich
doppeltgesegnet. Doch mehr als 9.000 Kilometer trennen die bei-den
Ozeane und diese Strecke zurckzu legen, wre zeitrau-bend. Der
praktische Angler muss sich also entscheiden.Schlielich will er
seinen Haken ja so oft und so lange wiemglich im Wasser haben.
ATLANTISCHER WILDLACHS EINE SELTENHEITKanadas malerische
Atlantikkste ist geprgt von den sanf-ten Hgelketten der Appalachen,
prchtigen nordischenWldern und kristallklaren Flssen und Bchen. Fr
Euro-per liegt sie deutlich nher, als der Pazifik. Der
kommer-zielle Lachsfang im Atlantik ist reguliert und unterliegt
auf-grund schwindender Bestnde starken Einschrnkungen.Atlantiklachs
gilt laut WWF als potenziell gefhrdet dieFischerei ist deshalb seit
1985 durch den Fisheries Actgeregelt. Als privater Angler kann man
aber trotzdem in den
Genuss von echtem atlantischen Wildlachs kommen wennman es
schafft, das Tier selbst zu fangen.
In Qubec und den maritimen Provinzen New Brunswick,Nova Scotia
und auf Prince Edward Island bieten viele Fh-rer whrend der
Laichsaison Exkursionen zum Fliegen -fischen. Dabei watet man
entweder zu seichten Stellen undStromschnellen in den Fluss, oder
angelt in tiefem Wasserund in den Canyons vom Kanu aus. Die Chancen
stehenhier hervorragend, einen groen Atlantiklachs zu fangen.Und
zugleich erlebt man ein echtes Abenteuer! Resorts wiedas Camp
Bonaventure auf Qubecs nordstlicher Gasp-Halbinsel oder die
Restigouche River Lodge in Mann Moun-tain in New Brunswick bieten
Zugang zu den unberhrtenFlssen im Landesinneren und haben neben
luxurisenAngelexkursionen auch Wanderungen und andere Aktivit-ten
im Programm, mit denen man die herrliche Landschaftam Ende eines
Angeltages genieen kann.
Wegen der kleinen Lachspopulation ist das Hochseeangeln,das
Fischen mit Downriggern und das Trolling, bei demman eine oder
mehrere Angelruten durch das Wasser zieht,hier jedoch durch die
Fischfangregulation untersagt.
AUF IN DEN WESTEN: DER PAZIFIKAnders an der Pazifikkste British
Columbias, mit ihrenschroffen Gebirgen, dichten, dunstumnebelten
Zedernregen-wldern, dem weiten Meer und den vielen Flssen. Hier
Fr den naturbegeisterten Profi-Angler und auch frAnfnger gibt es
kaum etwas Spannenderes, als einenriesigen Fisch am Haken zu haben.
Ihn aus dem Wasserzu ziehen, alleine um ihn zu fotografieren oder
denleckeren Fang vielleicht doch mit Freunden zum Dinnerzu
verspeisen, ist den mhevollen Kampf wert.
von Natasha Jervis
U
-
myspotlightkanada.com
Am Pazifik... ... gibt es eine Vielzahl von Lachsarten,z.B. den
Chinook (o.). Fischfangmethodenreichen vom Fliegenfischen bis zum
Hoch-seeangeln und Trolling. Auch das Angelnauf riesigen Heilbutt,
pazifischen Taschen-krebs, Kabeljau und anderen Meeres
-spezialitten der Region ist mglich.
g
peet
(o.l.
); C
ryst
al K
irk (o
.r.)
wimmelt es nur so vor Lachsen. Fnf verschiedene Artenleben in
der Region: der Knigslachs, Rot- und Silberlachs,der Buckellachs
und der Hundslachs, von denen jeder seinebesonderen Eigenschaften
hat und anders schmeckt.
HAIDA GWAII DAS PARADIES DER LACHSEAm Pazifik knnen es beim
Lachsfischen nur wenige Ortemit den artenreichen Gewssern und
Buchten von HaidaGwaii aufnehmen. Das frhere Queen Charlotte
Islands istdie angestammte Heimat der Haida. Das faszinierende
indi-gene Volk ist unter anderem bekannt fr seine Kanus.
IhreEinbume Boote aus einem einzigen Stamm geschnitzt stellten die
Indianer aus den riesigen Rotzedern der Inselnher. Bis zu 20 Meter
lang waren sie und fassten gut 50 Per-sonen. Mit ihnen bezwangen
die Haida das turbulente Meerund gelangten zum Handeln sogar die
Kste hinunter, bisnach Kalifornien. An den Ufern von Haida Gwaii
stehennoch heute ihre massiven Langhuser und Totempfhle wielange
verlassene Wachposten. Sie erzhlen von den Intri-gen und groen
Seekmpfen lange vor der Ankunft derEuroper, die in den 1860er
Jahren auch die Windpocken-epidemie auf die Insel brachten. Die
Bevlkerung der Haidawurde hierdurch stark dezimiert und das Volk
war gezwun-gen, sich in einige kleine Drfer zurckzuziehen.
Schon immer verehrten die Haida die Lachse ihrer Gews-ser als
spirituelle Wchter. Ihr nahrhaftes und im berflussvorhandenes
Fleisch war ein Grundnahrungsmittel und
whrend der Lachswanderung im Frhjahr, wenn sich dieTiere die
Flsse hinaufarbeiteten, wurden sie gefangen undgeruchert. Eine
Nahrungsquelle, die das ganze Jahr reich-te. Heute lebt die Kultur
der Haida glcklicherweise wiederauf und ihre Tnze, Musik und
Maskenzeremonien sind eineinzigartiges Erlebnis fr Insel-Besucher.
Man sollte sie sichkeinesfalls entgehen lassen.
Resorts wie die Peregrine Lodge in Naden Harbour oderLangara
Fishing Adventures auf Langara Island bietendirekt am Meer Touren
und Unterknfte an, die von uerstluxuris bis zum typischen
Fishing-Lodge-Erlebnis reichen.Eine Vielzahl von Fischfangmethoden
gibt es hier vomFliegenfischen whrend der Lachsmigration, bis zum
Hochseeangeln und Trolling. Auch das Angeln auf riesigen Heilbutt,
pazifischen Taschenkrebs, Kabeljau und andereMeeres spezialitten
der Region ist mglich.
Jede der beiden kanadischen Ksten hat ihren Charme undbietet
zahllose Angel abenteuer. Das Lachsfischen zhlt seitjeher zu den
Beliebtesten. Wer hier loszieht, wird nicht sel-ten in einen
aufregenden Kampf verwickelt. Wenn man sichmit Kanadas wildestem
(und leckerstem) Sportfisch anlegt.ist Willenskraft und Ausdauer
gefragt. Um die Ausrstungmuss man sich bei den meisten Lodges und
Resorts nichtkmmern. Angelruten und Blinker sind im Preis
inbegriffenoder knnen gemietet werden. Auch Angelnovizen brau-chen
fr ihr Abenteuer also kein schweres Gepck.
25
4www.salmoneye.net
Am Atlantik...... sind die Fischfangregulationen wegen der
kleinen Lachspopulation streng geregelt,vor allem fr den
kommerziellen Fischfang.Das Hochseeangeln, das Fischen mit
Down-riggern und das Trolling sind hier verboten.Oben: Ein
Atlantiklachs wird nach dem Fangvom Angler wieder freigelassen.
4www.flyfishingatlanticsalmon.com
4www.campbonaventure.com
-
r kanadische Verhltnisse milde Winter, angenehmesFrhjahrs- und
Herbstwetter und relativ warme Som-mer sorgen dafr, dass es sich in
der begehrten Region
im Sden Ontarios gut leben lsst. Sattgrne Laubwlder,spitze,
dunkle Tannen, sanfte Hgel oder von Pferdewiesen,ckern und riesigen
Weingebieten gezeichnetes Flachlandprgen die Region und besonders
die Nordhlfte Niagarasist von endlosen Flusslufen durchzogen. Dort
dominiertauch eine uralte Gesteinsformation Natur und Klima,
undmanifestiert sich in den gigantischen Wasserfllen der Nia-gara
Falls: das Niagara Escarpment.
Die steil abfallende, uralte Felsformation gilt als UNESCOWorld
Biosphere Reserve und besteht aus einer geologi-schen Formation des
Silur. Sie sorgt fr das besondereMikroklima, das die Flora, Fauna
und Tierwelt des nrd-lichen Niagara prgt. Zwischen
Niagara-on-the-Lake undGrimsby findet man deshalb eines der
fruchtbarsten Wein-baugebiete Kanadas.
Gute Ertrge bei der Trauben-, Obst und Gemseernte sindauch wegen
der fetten Bden der Regionfast immer garantiert. Im Norden, am
Uferdes Lake Ontario, sind St. Catharines,zusammen mit Grimsby,
Thorold undWest Lincoln groe Anziehungspunkte. Inder Innenstadt von
St. Catharines reihensich Lden neben Pubs, Bars und Restau-rants
und auf lndlichen Routen entdecktman die bekannten Weingter von
TwentyValley. Ihnen entspringen die besonderenTropfen des Niagara
Escarpment.
Dem adretten Niagara-on-the-Lake schreibtman oft zu, die
hbscheste Stadt in Ontario
zu sein. Es blickt auf eine lange Tradition zurck und die
Alt-stadt lsst sich auf Spaziergngen gut erkunden. In stdti-scher
Atmosphre bewundert man die alten Gebude derQueen Street, oder lsst
sich mit einer Pferdekutsche durchdie Stadt chauffieren. Im nahen
Niagara Falls besucht mandie Wasserflle (siehe Kasten!) und fast
nirgends kund-schaftet man die kulinarischen Leckereien und das
Wein -angebot Niagaras so gut aus, wie hier: Die Weingter um
Nia-gara-on-the-Lake gehren zu den besten Kanadas.
Whrend die einen noch schlemmen, genieen die anderndie Natur.
Outdoorfreunden bietet der Bruce Trail die Gele-genheit zum
Wandern, Mountainbiken oder Reiten. Er birgtviele Highlights:
Sdlich der kleinen Ortschaft Jordan, inder Balls Falls Conservation
Area, entdeckt man auf ihmzum Beispiel einen ebenfalls sehr
beachtlichen Wasserfall,der es immerhin auf 2/3 der Hhe der
Niagaraflle bringt.
Auch an der Sdseite der Landbrcke, am Lake Erie, findetman neben
attraktiven Strnden viele Weingter, auf de renflachen Feldern die
Trauben nicht nur von der langen Saison,
sondern auch vom warmen Sommerprofitieren. Diese Weine sind
bekanntfr ihre Vollmundigkeit und bereitender kulinarische Szene
Sd-Niagaraseinen wrdigen Rahmen.
Die kleine sdliche Hafenstadt PortColborne groartig zum Angeln
aufGlasaugenbarsch, Lachs oder Forelle strahlt typisches Kstenflair
aus.Sandstrnde des Lake Erie mit klang-vollen Namen wie Crystal
Beach,Crescent Beach oder Pleasant Beachladen zu entspannten
Stunden ein
26
Die vollmundigen Weine Niagaras gehrenzu den besten Kanadas.
Ont
ario
Tou
rism
Mar
ketin
g P
artn
ersh
ip C
oorp
orat
ion
/ OTM
PC
; Ele
na E
lisse
eva
(u.);
Csa
ba P
eter
di (o
.)
NiagaraLieblichesF
Regionen im Fokus
Umgeben von den Wassermassen der groen Seen, Erie und Ontario,
liegt die Niagara-Region und besticht mit langenUfern, Sandstrnden
und einer lieblichen Landschaft.von Andrea Hrtlein
-
Ein Wochenende in Niagara FallsDie Niagaraflle sind zwar nicht
die hchsten, aber ganzsicher die imposantesten Wasserflle Kanadas.
Wir befin-den uns im Drehrestaurant des Skylon Tower und lassendie
Flle an uns vorbeiziehen, whrend wir unser Mittages-sen
genieen.
Die Aussicht von oben ist grandios und wir haben eine guteStunde
Zeit, das Schauspiel auf uns wirken zu lassen, wh-rend wir unser
dreigngiges Men verspeisen. Einen Tischsollte man hier allerdings
vorher reservieren!
Noch am Vormittag hatten wir uns bei einer Bootstour
mitHornblower Niagara Cruises nass spritzen lassen. Wersnicht ganz
so feucht-frhlich mag, kann sich auf den neuenBooten von Hornblower
hinter Glaswnden schtzen unddie Kraft der Flle im Trockenen
erleben.
Ein Spaziergang vorbei an den Gartenanlagen auf der kana-dischen
Seite der Niagara Falls brachte uns nach der Boots-tour zum Table
Rock Welcome Centre, wo wir ber dieJourney Behind The Falls die
Wasserflle auch von hin-ten bewundern konnten.
Nach dem Mittagessen schauen wir uns im benachbartenIMAX Kino
sogar noch den Film ber die Geschichte derNiagaraflle an, in dem
die wagemutigen Abenteurer vor-gestellt werden, die das Naturwunder
auf Drahtseilen ber-quert haben oder in Fssern in die Tiefe gestrzt
sind.Abends sehen wir uns die Beleuchtung der Flle bei
einemAbendessen im Edgewater Restaurant, im Elements on theFalls
oder im Fallsview Buffet Restaurant an.
Den zweiten Tag in Niagara Falls reservieren wir fr
einenTagesausflug entlang des Niagara Parkway.
Wir planen einen Besuch im Botanischen Garten und beider
Blumenuhr genauso wie eine Fahrt mit der Seilbahnber den Niagara
Whirlpool. Besonders freuen wir uns aufeinen Besuch in einem der
Weingter entlang der Streckeund in der gepflegten Kleinstadt
Niagara-on-the-Lake amUfer des Ontariosees mit ihren
viktorianischen Villen undden netten Lden entlang der
Hauptstrae.
und zwischen dem geschichtstrchtigen Fort Erie undWainfleet fhrt
die Niagaras South Coast Arts & CultureRoute vorbei an
Knstlerstudios, Galerien, Antiquittenl-den, Museen und zahlreichen
anderen kulturellen Hotspots.
Whrend an der Kste besonders die Hafen- und Strand -atmosphre
besticht, bieten zentral gelegene Orte, wie dieaus fnf Drfern
bestehende Gemeinde Pelham, grnesLand soweit das Auge reicht.
Zwischen Bergen und Hgelnliegt das Stckchen Erde, das die Kanadier
freundlich Hor-se Country nennen. Auf den rtlichen Farmen ernten
vieleAnwohner ihre Gemse- und Obsteinkufe selbst. Etwasweiter
sdlich findet in Welland im Sommer auf dem OldWelland Canal eine
der schnsten KulturveranstaltungenKanadas statt: Das Illumin Aqua
mit Konzerten auf einerschwimmenden Bhne.
berhaupt feiert man in Niagara gerne und oft. Das FortErie
Friendship Festival, die Canal Days, das MarshvilleHeritage
Festival, den Wainfleet Fall Fair und natrlich dasNiagara Food oder
Wine Festival sind dafr der besteBeweis.
Sogar ein altes Torfmoor die Wainfleet Conservation Areaand Bog
findet man im Sdwesten Ontarios. Das Natur-schutzgebiet ist nicht
nur ein Eldorado fr Wanderer undFotogafen, hier wird es vor allem
fr Natur- und Vogelbeob-achter spannend. Viele Vogelarten und
zahllose Schmetter-linge kann man observieren.
Und unser Fazit? Outdoorfreunde, die auch den Gaumen-freuden
dieser Welt nicht abgeneigt sind und ihre Tage inder Natur gerne
mit etwas Entspannung oder Kultur anrei-chern mchten, werden
Niagara fr seine Vielfalt lieben.Sogar Golfbegeisterte werden hier
glcklich.
von Monika Fuchs
myspotlightkanada.com
O
ntar
io T
ouris
m M
arke
ting
Par
tner
ship
Coo
rpor
atio
n / O
TMP
C -
Jeff
Spe
ed (o
.)
Ig
or S
h.
27
Oben: Besuch eines Giganten! Die Comfort Maple in North Pelham
sollder grte Zucker ahorn Kanadas sein. Dermchtige Baum ist ca. 500
Jahre alt.
Links: Die Balls Falls Conservation Areaund Peninsula Ridge
Estates Winery inBeams ville.
-
Zwischen 1899 und 1954 beschftigte die C.P.R. annhernd 35
Schweizer Bergfhrerin den Selkirk undRocky Mountains.
Ed Feuz Jr. (o.)gehrte bereits der zweiten Generation der Swiss
Guides inKanada an, die zu Beginn des 20.Jahrhunderts mit ihren
Familiennach Golden reisten. Mit ihm kamenseine Brder Ernst und
Walter.
28
Geschichten & Geschichte
G
olde
n M
useu
m
-
GipfelstrmerSchweizer erobern dieRockies: Die Geschichteder
Swiss Guides
Dieser Tage sind, wie der Bund meldet, wie-der mehrere junge
Oberlnder Bergfhrer mitihren Frauen nach Kanada abgereist, wo
sievon der Canadian-Pacific-Bahn im Glacier -house angesiedelt
werden. Das las man 1912in der Zeitschrift Alpina des Schweizer
Alpen-Clubs. Die Rede war von einer Gruppe jungerBerg fhrer, die
gemeinsam mit ihren Familienin ein neues Leben aufbrachen.
Ihnen waren schon andere vorausgereist, mit der Aufgabe,die
kanadischen Rocky Mountains touristisch zu erschlieen.
Wie so oft war es auch in Kanada der technische Fortschritt,der
das Leben mageblich verndern sollte. 3.000 KilometerBahnstrecke
baute die Canadian Pacific Railway (C.P.R.)damals vom Pazifik zum
Atlantik und stie in BritishColumbia auf das Hindernis der Rocky
Mountains. DieseBerge zu berwinden war teuer und alternative
Einnahme-quellen waren deshalb gefragt. Die undurchdringlicheRegion
der Rockies schien ideal als touristische Attraktion.So wurde das
kleine rtchen Golden seit der Erffnungder Bahnlinie im Jahr 1885 zu
einer der bekanntesten Halte-stellen British Columbias avanciert
zum Ausgangspunktvieler Exkursionen. Mit dem groen Vorbild der
europi-schen Alpen konnten es die Rockies allemal aufnehmen
undzogen immer mehr Besucher an. Doch daraus ergab sich einProblem:
Wie sollte man die Sicherheit der Ausflgler ge -whrleisten? Oft
wanderten sie alleine in die Wildnis und eskam Mangels
ausgebildeter Bergfhrer zu Unfllen aller Art.
Dass man ausgerechnet Schweizer Bergfhrer importie-ren sollte,
ist womglich den ersten Alpinisten der Regiongeschuldet. Besonders
die Englnder zog es auf die Gipfelvon BC unter ihnen Edward
Whymper, dem im Jahr 1865schon die Erstbesteigung des Matterhorns
gelungen war.Auch in Kanada wollte er nicht auf das Know-how
seinerSchweizer Bergfhrer verzichten. So fand sich 1897 in sei-nem
Gefolge auch der junge Peter Sarbach, der mit seinerschmucken
Tracht in Kanada viel Aufmerksamkeit erregte.Das und seine
Expertise fielen bei der C.P.R. bald positiv auf.Schon zwei Jahre
spter entschied man sich, die erstenSchweizer fr die Sommersaison
in Golden anzuheuern:Christian Haesler Sr. und Eduard Feuz Sr.
reisten den langenWeg aus Interlaken, nach BC zunchst als
Saisonarbei-ter. Bald folgten ihnen weitere Mnner und um die
lang-wierige Pendelei der Schweizer zu beenden, entstand naheGolden
ein kleines Dorf mit dem vielsagenden NamenEdelwei Village. In den
sechs Chalets sollten dieSchweizer Familien, von denen das
Alpina-Magazin 1912stolz berichtete, ein dauerhaftes Zuhause
finden.
Das Edelweiss Village
von Andrea Hrlein
Lange Reisen zwischen Kanada und der Schweiz und dieTrennung von
ihren Familien waren fr die Swiss Guides derzweiten Generation eine
groe Anstrengung. So beschlossdie C.P.R. den Bau einer pittoresken
Schweizer Kolonie in Gol-den: das Edelweiss Village. Es beherbergte
sechs Chaletsdie recht unpraktisch zwei Kilometer westlich der
Stadt aneinem Hang lagen. 1912 waren sie bezugsfertig. Doch
dieHuser hatten wenig hnlichkeit mit einem echten
SchweizerAlpen-Chalet und mit der Zeit zogen einige der Familien
nachGolden. Walter Feuz und seinen Nachkommen ist es zu ver-danken,
dass die Huser bis heute erhalten sind.
{
G
olde
n M
useu
m; B
runo
Eng
ler
Arc
hive
s (o
.l.)
myspotlightkanada.com 29
-
Von Golden, Calgary und Lake Louise aus erschlossen dieMnner in
den ersten Jahren die unerforschten Gebirgszgeder Selkirk und der
Rocky Mountains. Spektakulre Bestei-gungen gehen auf ihr Konto, so
die Erstbesteigung deskanadischen Matterhorns, Mount
Assiniboine.
Immer wieder traten auch Shne in die Fustapfen ihrerVter. Der
bekannteste unter ihnen: Syd Feuz. Der
erstekanadisch-schweizerische Bergfhrer wurde 1922 in Goldengeboren
und wuchs in Edelweiss auf. Von klein an begleiteteer seinen Vater
beim Skifahren, Klettern und Wandern undbegann seine
Bergfhrer-Karriere bereits mit 16 Jahren. Alsdas Projekt Swiss
Guides 1954 Mangels Nachwuchs end-ete, sollte ihn das nicht st-ren.
Schon bald vernderteeine weitere Innovation denTourismus
Westkanadas.
Denn die Schweizer hattenbereits frh einen neuen alpi-nen Sport
importiert: dasSkifahren. Als in den 1960erndas Heli-Skiing in Mode
kam,war Syd Feuz einer der ers -ten professionellen
SkifhrerKanadas. 30 Jahre arbeiteteer fr Purcell Helicopter Ski-ing
Ltd. und seine Exkursio-nen auf den damals nochunerschlossenen
Victoria Gla-cier und in die Region um Lake Louise sind legendr.
DerSki-Tourismus war geboren ein neues Bettigungsfeld frdie
Schweizer, die mit ihrer Erfahrung und ihrem Ski-Diplom in
Nordamerika willkommen waren. Als Pionierdes Heli-Skiing galt aber
ein sterreicher: Hans Gmoser.
Heli-Skiing: Ein Schweizer Original
Als letzter Schweizer Original-Bergfhrergilt Rudi Gertsch (r.),
der Besitzer von PurcellHeli-Skiing in Golden. Mit seinem Sohn Jeff
(l.)und dem 12-kpfigen Team bewirtet er Gste,die im ber 2.000
Quadratkilometer groenTerrain der Interior Ranges von British
Colum-bia einmalige Abfahrten erleben wollen. ImSommer gibt es
gefhrte Heli-Wanderungen.
{
30
Er heuerte fr sein Unternehmen fast nur Schweizer an, dieman
bald mit einem Augenzwinkern die Schweizer Mafianannte. Ihr gehrte
neben Peter Schlunegger, Sepp Rennerund Herb Bleuer auch der junge
Rudi Gertsch an, der 1966
nach BC gekommen war,um in Banff als Ski-Bergfh-rer zu
arbeiten.
An die damals ersten Heli-Ski-Touren erinnert sich derheutige
Besitzer von PurcellHeli-Skiing noch gut. Wh-rend er mit seinem
sympa-thischen Schweizer Dialektdavon erzhlt, fllt sich
imHintergrund der Frhstcks-raum mit aufgeregten Ski-Gsten: Damals,
in den60ern, waren viele Gebieteso unerschlossen wir mus-sten alles
selbst entdecken.
Jedes Mal wenn es rausging, wusste keiner, was kommt.
Es war es vor allem die einzigartige Weite und Einsamkeit,an die
sich Rudi erinnert und die ihn bis heute fasziniert.Denn immer noch
liegt ein riesiges Skigebiet vor der Tr, indem man so gut wie keine
Spuren hinterlsst auch wenndie technischen Mglichkeiten heute viel
besser sind. Heu-te passen gut neun Personen in einen Heli kein
Vergleichzu frher, erzhlt Rudi. Eine solche Gruppe htte mandamals
mit mehreren Flgen transportieren mssen.
Mit dem Hubschrauber begleiten die drei Skifhrer
desFamilienunternehmens die Gste oft auf 3.000 Meter, woimmer
Schnee liegt. Dabei und auch auf den gefhrten Heli-Hikes im Sommer
ist Rudi noch immer selbst dabei. Mit ihmunterwegs zu sein, ist
fast ein Privileg: Immerhin gilt er alsder letzte original
Schweizer, der in Kanada aktiv als Heli-Ski-Fhrer arbeitet. Sein
Sohn ist heute als Partner in sei-ne Fustapfen getreten. Auch seine
Begeisterung fr dieBergwelt der Rockies ist ungebrochen.
Mancher behauptet, dass der kanadische Wintersport erstdurch die
Swiss Guides aus Golden zu dem geworden ist,was man heute schtzt.
Tatschlich hat die Bergsteiger-Kul-tur Kanadas diesen Mnnern viel
zu verdanken. Aus ihreralpinen Tradition brachten die Knige der
Alpen nicht nursichere Klettertechniken und Skierfahrung mit,
sondern und das ist vielleicht das Wichtigste auch eine hohe
Wert-schtzung fr die majesttische Bergwelt. Sie klingt nochheute
durch, wenn man mit Menschen spricht, die so wieRudi in den Rocky
Mountains ihren Lebensmittelpunktgefunden haben.
In einer Ausstellung im Golden Museum findet man allesber die
Geschichte der Canadian Pacific Railway unddie Swiss Guides und
erhlt interessante Hintergrund -informationen ber die Entstehung
des Ortes, der auchheute noch zentraler Ausgangspunkt fr zahllose
Exkur-sionen in die Bergwelt der Rockies ist.
Besuch imMuseumvon Golden
4www.tourismgolden.com
4purcellheliskiing.com P
urce
ll H
eli-S
kiin
g (l.
); C
laire
Dib
ble
(o.)
-
Anzeige
-
Oben: HerrlichesPanorama am Okana-gan Lake. Besondersstlich des
Sees liegen
zahlreiche Golfpltze wie der Harvest Golf Club
(o.). Links: Im sdlichenAbschnitt der Mountains- and Vin -yards
Rundreise streift man Osoyoosmit seinen herrlichen Pfirsichplan
-tagen. Danach geht es RichtungNorden, durch Thompson Okanaganzurck
nach Kelowna und Golden.
British Columbia
Thompson OkanaganRV- und Camperparadies
Hauptstadt: VictoriaEinwohner: ca. 4,6 Mio. (2014)EW / km2: ca.
4,8Highlights: Vancouver Island, Rocky
Mountains, Pacific Rim National Park, Haida Gwaii
Tourismus: www.hellobc.com
British Columbia 5 FaktenEin ideal ausgebautes Straennetz und
eine Vielzahl unterschiedlicher Camping-pltze gibt es in den sieben
Nationalparks und in Hunderten von Provinzparks
undNaturschutzgebieten, die auerdem auch zu ausfhrlichen
Erkundungstouren einladen. Halt machen und kampieren kann man auf
jeder Route zum Beispiel auf ausgewiesenen oder auf privaten
Campgrounds.
Alle Regionen British Columbias haben ihren Flair. Einer unserer
Favoriten ist dieRegion Thompson Okanagan. Sonnige Tler, satte
Wein- und Obstplantagen undfunkelnd blaue Seen und Sandstrnde
ziehen Urlauber hier an. Die Campingpltzeim Okanagan sind so
zahlreich, dass man eine riesige Auswahl hat und heie Som-mertage
sind hier garantiert. Die Aktivitten reichen vom Wandern ber
Wildnis -abenteuer bis hin zu Wellness und spannenden Gourmet-Wein
exkursionen. Dennhoch dotierte Weine und die regionale Kche ergnzen
das Freizeitangebot ideal.
Whrend Wanderrouten durch bekannte Parks wie den Wells Gray
Provincial Parkfhren, laden die Golfpltze in BC zum Schwingen des
Golfschlgers ein. Auf derWebsite hellobc.com lassen sich zahlreiche
RV-Routen ganz nach individu -ellem Interesse auswhlen. Fr
Weingourmets scheint die Mountains &Vineyards Circle Route
ideal (r.). Diese 7- bis 10-Tages-Rundreise fhrtber ca. 1.260
Kilometer von Golden und dem Yoho National Park
ber Radium undFairmont nach Kim-berly und Nelson. Aufder
Rckfahrt, RichtungNorden, erreicht man dieOkanagan Orchards
andVinyards, bevor es ber Kelownawieder zurck geht nach Golden.
Grandiose Bergszenarien wech-seln auf dieser Reise mit den grnen
Tlern des Okanagan.
Ein Camping- oder RV-Urlaub in British Columbia ist ein
unvergessliches Erlebnis und die Provinz an der WestksteKanadas ist
besonders gut auf Camper-Reisende vorbereitet.
L
ijuan
Guo
(o.);
Max
Lin
dent
hale
r (l.
);Iv
an S
abo
(M.r.
); K
arte
: hel
lobc
.com
Traumhafte Lodges & Resorts32 myspotlightkanada.com
-
Inmitten der Coast Mountains liegt dieBella Coola Mountain Lodge
und blicktauf eine lange und ereignisreiche Ge -schichte zurck. Auf
zwischen 1895 und1897 schtzt man heute die Erbauungder ersten
Gebude durch NorwegischeSiedler.
In den 1980ern schrieb man in der Lodgevor allem das
Lachsfischen gro. Baldaber folgte die Brenbeobachtung alsneue
Aktivitt, deren touristisches Po -tenzial der da malige Besitzer
der Lodge,Les Koroluk, bald erkannte. Schon inden Anfangszeiten
galt seine be sondersvorsichtige Art der Brenbeobachtungvon Booten
aus als innovativ.
Mehrmals wurde die Lodge seit ihremBau renoviert und erweitert.
In den Wn-den entdeckte man dabei wertvolleDokumente. Zeitkapseln,
die heutetiefen Einblick in die Geschichte des Bel-la Coola Valley
geben und unter ande-rem die Ankunft der Norweger in derRegion ca.
1900 dokumentieren. Schonfrh wollte man anscheinend ein Zei-chen fr
sptere Generationen setzen.
Im Jahr 2003 bernahmen Holly Will-gress und Fraser Koroluk die
Regie inder Loge, die erneut renoviert mitt-lerweile zu einem
Geheimtipp unterWildlife- und Natur-Fans geworden ist.
Im Brenwaldvon British Columbia
Die beiden Besitzer und Guides von BellaCoola Mountain Lodge und
KynochWest Coast Adventures sind engagiertund best-ausgebildet: Als
ehemalige Bio -logen haben beide schon sehr viel Zeitmit der
Erkundung der kanadischenWestkste verbracht. Eine Erfahrung,die
heute in die gefhrten Touren vonHolly & Fraser einfliet, wenn
sie ge -meinsam mit den Gsten die Schnheitund Vielfalt der Natur
entdecken.
Auf den Wildnis-Touren der BC Moun-tain Lodge findet man
spannende Gele-genheiten zu Grizzlybren-Beobachtun-gen, aber auch
Wanderungen und Eco-Rafting stehen hier fr Aktive auf
demProgramm.
Bel
la C
oola
Mou
ntai
n Lo
dge
Ltd.
Anzeige
Bella Coola Mountain Lodge
4www.bcmountainlodge.com
Region: Bella Coola Valley, Great Bear Rainforest
Kategorie: Wilderness Adventures/Eco-Tourism
Aktivitten: Grizzlybrenbeobachtungen, Wandern, Eco-Rafting
Kontakt: [email protected]
-
Am Nahatlatch River in British Colum-bia liegt das REO Rafting
Resort in einerherrlichen Landschaft stlich desNahatlatch
Provincial Park. Man erreichtes von Vancouver aus auf einer
Fahrtauf dem Highway 1 Richtung Nordos-ten durch den Fraser
Canyon.
Im Resort warten wilde Stromschnel-len auf Outdoor- und
Action-Fans, diesich vom privaten Ufer aus auf wilde
Rafting-Touren begeben wollen. Spaist hier garantiert fr die
ganze Familie:Wenn es in den groen Schlauchboo-ten durch den oft
reienden Fluss geht,bleibt bestimmt kein Auge trocken.
Von den anstrengenden sportlichenAktivitten des Tages kann man
sichbei etwas Wellness im heien Jaccuzzierholen oder gleich mal
eine ent -spannende und sicher wohlverdienteMassage genieen. Wem
die Tages -aktivitten auf einem der vielen Rafting-Trips noch nicht
feucht-frhlich ge nugwaren, der strzt sich am Privatstranddes
Resorts gleich wieder in die Fluten,bevor er am gemtlichen
Lagerfeuergemeinsam mit Freunden zur Ruhekommt und beim leckeren
AbendessenStrkung fr den nchsten Tag findet.
Im REO Rafting Resort bernachtet mandirekt am Fluss in luxurisen
Glam-ping-Zelten, die durch individuelle undgemtliche Einrichtung
glnzen. In denStandard Cabin Tents herrscht der ein-fache Stil vor,
whrend man in derDeluxe Version in den Genuss eineskomfortablen
Doppelbetts kommt. Einganz be sonderes Urlaubserlebnis undeine
coole Sache auch fr Kids!
RE
O R
aftin
g R
esor
t
kein Auge trocken...Hier bleibt
REO Rafting ResortRegion: Great Bear Rainforest
Kategorie: Resort/Aktivurlaub/Outdoor & Sport
Aktivitten: Glamping, Whitewater Rafting
Kontakt: [email protected]
4www.reorafting.com
Anzeige
Wildwasserrafting in BC
-
Kanadas Natur von ihrer schnsten Seite
Besuch in den Chilcotin Mountains
Die Brebners legen groen Wert darauf, dassman der Natur hier mit
Respekt be gegnet.Liebevolle De tails zieren ihre Lodge und zeu-gen
vom handwerklichen Knnen der Besit-zer, die einen wunderbaren Ort
fr Begeg-nung geschaffen haben. Einige Gste besu-chen die Tsuniah
Lake Lodge seit 40 Jahrenregelmig. Wie schnell eine Woche
vergeht,
erstaunt auch die Wiederkehrer immer aufs Neue.
Direkt neben dem Tsylos Park gelegen, ist die Lodge ein idea-ler
Startpunkt fr Ausflge zum Chilko Lake. Mit seinen mehrals 360
Metern Tiefe ist er der grte natrliche Hochgebirgs-see der Provinz
und ein echtes Juwel des Parks. UnzhligenFischen bietet er
Lebensraum und seine Ufer werden voneiner Flle wilder Tiere
besucht. Zum Beobachten von Wei-kopfseeadlern, Wlfen oder Grizzlys
wird man whrend derLachswanderung im Herbst keinen besseren Ort
finden.
Wer eine einzigartige Naturerfahrung sucht, wird hier
nichtenttuscht. Das Resort bietet Raum fr Paare, Familie undgrere
Gruppen, die von gut ausgebildeten Mitarbeiternbestens umsorgt
werden. Die Anreise muss man nur bis nachVancouver planen danach
kmmern sich die Brebners umdie Weiterreise bis zur Lodge.
Jul
ia H
asel
off
ht
tp://
julia
hase
loff
.wee
bly.
com
(o.,
M.r.
, u.);
Tsu
niah
lake
Lod
ge (M
.l.)
Mitten in den Chilcotin/Coastal Mountains in British Columbia
liegt die Tsuniah Lake Lodge, eine knappe Stunde Flugzeit nrdlich
von Vancouver. Direkt am Tsuniah Lake bietet das familien-gefhrte
Resort seinen Gsten ein umfangreiches
All-inclusive-Urlaubsangebot.
chon der Flug ber die vergletschertenBergketten des
Kstengebirges zur Lodgeist ein denkwrdiges Erlebnis, besonders,
wenn man das Panorama zum ersten Mal er blickt.
In der Umgebung der Tsuniah Lake Lodge zeigtsich die kanadische
Natur von ihrer schnstenSeite. Angeln, Wandern, Kajaken oder
Reitenkann man in der herrlich naturbelassenen Regionund auch
Mountain bike-Touren gehren zu denHighlights. Ob man Outdoor-Action
mag oderlieber die Ruhe sucht, bleibt einem selbst ber-lassen. Bei
einer langen Pause auf der Verandader Lodge findet man Entspannung
und kann diefaszinierende Aussicht auf die umliegende Naturund
Bergwelt genieen.
Den Brebners gehrt die Tsuniah Lake Lodgeseit 1952. Fr
Abenteuerlustige ist sie ein idealer Ort, umeines der letzten
echten Wildgebiete British Columbias zuerkunden. Das Tierleben der
Region zu beobachten gehrtebenso mit dazu, wie zahlreiche
Outdoor-Aktivitten undgroartige Angelmglichkeiten. Zusammen mit der
Gast-freundschaft der Besitzer ist das schon fast ein Garant
freinen entspannten Urlaub perfekt zum Energie tanken.
S
There are veryfew sure things inlife. Tsuniah LakeLodge happens
tobe one of them.
Traumhafte Lodges & Resorts myspotlightkanada.com 35
Tsuniah Lake LodgeRegion: Chilcotin/Coastal Mountains
Kategorie: Lodge/Resort all-inclusive
Aktivitten: Grizzlybren- /Wildlifebeobachtungen, Naturabenteuer,
Angeln, Wandern,Reiten, Kajaken;
Kontakt: [email protected]
4www.tsuniahlakelodge.com
-
13 Kilometer nordwestlich von Whistler liegender kleine Ort
Pemberton und die Ranch vonCopper Cayuse. Gefhrte Pferde touren
sind dieSpezialitt des Outfitters in British Columbia,der seinen
Gsten ein vielfltiges Reitvergngenund spannende Ausritte in die
Region verspricht.
m sogenannten Sea to Sky Corridor von BC kann manmit Copper
Cayuse stundenweise Reitausflge unterneh-men, oder halbe und ganze
Tage auf dem Rcken eines
Pferdes die Natur erkunden. Fr berzeugte Pferdenarren
undNaturliebhaber eignen sich besonders Mehrtagestouren, diein der
Saison von Juni bis Oktober zum Beispiel in die umlie-genden
Wildgebiete des Tenquille Lake fhren. Drei Tageund zwei Nchte
verbringt man dabei bers Wochenende inder spektakulren Wildnis der
Coast Mountain Range.
Begleitet wird man stets von den erfahrenen Guides derRanch. Und
bei Copper Cayuse ist Reiten durchaus keinexklusiver Mnnersport!
Auch die Cowgirls dort sindExperten rund ums Pferd und sitzen neben
ihren mnnlichenKollegen fest im Sattel. Wenn sie Besucher auf
Reitausflgebegleiten, schlagen sie fachmnnisch das Camp auf,
sorgenfr leckere Campfire Meals und unterhalten die Gste
mitspannenden Geschichten und ihrem breiten Wissen ber
diefaszinierende Natur und Tierwelt. Neben leckeren
Lagerfeuer-Abendessen warten im Base Camp auch eine heie Duscheund
komfortable Schlafpltze in bequemen Zelten.
Besonders die Liebe zum Pferd verbindet Copper Cayuse mitseinen
Gsten. 40 Tiere lebenauf der Ranch und stammenmeist aus der Region
umMount Currie, wo sie in freierWildbahn aufgewachsen sind.Ihr
zweijhriges Training auf derRanch macht sie fit fr die Aus-ritte in
die herausforderndeBergwelt. Und weil jedes davonnatrlich seinen
ganz eigenenKopf hat, achtet man bei Cop-per Cayuse immer darauf,
dassdas Pferd ideal zum Reiter passt.Einem aufregenden und
span-nenden Reiturlaub im herrlichenBritish Columbia steht
damitrein gar nichts mehr im Weg.
Hi Ho! Auf in die Bergweltvon British Columbia!
C
oppe
r C
ayus
e O
utfit
ters
Reiterurlaub nahe Whistler
I
Traumhafte Lodges & Resorts
Anzeige
4www.coppercayuseoutfitters.ca
Copper Cayuse OutfittersRegion: Coastal Mountains
Kategorie: Ranch/Camps all-inclusive
Aktivitten: Reiten
Kontakt: [email protected]
-
ordstlich des Purcell Wilder-ness Conservancy ProvincialPark in
British Columbia liegt die
Basis von RK Heliski. Sportler aus allerWelt entdecken von hier
aus seit 1970das Purcell Backcountry auf Ein-, Mehr-tages- oder
Wochentouren. Action -ge ladene, individuell zugeschnitteneHeli
ski- und Board-Erlebnisse fr Grup-pen und privat gefhrte Touren
kannman sich auf Anfrage individuell zu -sammenstellen lassen.
Skier, Snowboards und Sicherheits -ausrstung sind bei RK Heliski
immerinklusive genau wie das Frh-stcksbuffet und die
Deluxe-Lunchpakete, die fr Str-
kung vor und whrend der Abfahrten sorgen.
Die von der Associationof Canadian MountainGuides (ACMG)
zertifizier -ten Be glei ter sorgen fr die Sicherheitder Gste,
bieten Informationen undvermitteln jede Menge wertvoller Ski-und
Boardtechniken, die eine Abfahrterst so richtig zum Genuss werden
las-sen. Auf die Sicherheit legt man bei RKhchsten Wert, wenn es
mit dem Bell212, Bell 204 oder dem Astar zu einigender hchs ten
Landungspltze der Re -gion geht. Aus bis zu 10.000 Fu Hhestartet
man zu perfekten Abfahrten durchWaldgebiete, ber unendliche
Gletscherund durch prchtigen Pulverschnee!
Das RK Heli Plex ist die Basis des Un ternehmens, das als
Einziges mittenin einem Skiresort liegt die beste Vor-aussetzung,
um das Purcell Backcoun-try per Helicopter zu erreichen.
Untergebracht ist man in einem derHotels im Panorama Mountain
Village,das nur wenige Fuminuten entferntliegt und zahlreiche An
nehm lichkeitenbietet. Einen Tag auf der Piste beendetman hier am
besten beim Aprs-Skioder bei einem Abendessen im Chop-pers Landing
Restaurant des RK HeliPlex. Nchtliche Skifahrten sorgen frnoch mehr
sportliche Aktivitt und werdarauf keine Lust hat, kann in den
hei-en Wellnessbdern relaxen. Langwei-lig wird es einem hier auch
am Endedes Skitags keinesfalls.
N
K
yle
Ham
ilton
H
eli S
kiin
g C
anad
a
Bilderbuch-Skiabenteuer