MOTORIK Kinderhandball handballtraining 12/2003 27 MOTORIK 26 handballtraining 12/2003 Mit Spaß dabei! Eine Spiel- und Übungsstunde für Minis Von Renate Schubert Schwerpunktmäßig absolvierten die Kin- der in dieser Stunde Übungen zur Kräfti- gung und zur Verbesserung der Wurfge- nauigkeit. Vor einigen Monaten hat die Autorin erst- mals spielerische Übungen zur Kräftigung (individuell und mit Partner) mit den Kin- dern durchgeführt. Das hat ihnen so viel Spaß gemacht, dass diese Übungen in- zwischen in keiner Stunde mehr fehlen dürfen. Da die meisten Kinder in diesem Alter große Defizite sowohl bei der Ausführung des Schlagwurfs als auch bei der Wurf- genauigkeit zeigen, dürfen Übungen mit solchen Schwerpunkten ebenfalls in keiner Übungseinheit fehlen. Ergänzt bzw. kombiniert wird das Angebot in den Übungsstunden mit Übungen, die zur Ver- besserung koordinativer Fähigkeiten bei- tragen. Auf beide Kopfseiten eines großen Kastens Turnbänke legen (großes Bild). Auf diesen Schrägen führen die Kinder unterschiedliche Bewegungen mit Ball aus: – sich in Bauchlage mit einem zwischen Un- ter- und Oberschenkel eingeklemmten Ball die Bank hinaufziehen (Bild 1) Kräftigung 1 – sich in Rückenlage kopfwärts die Bank hinaufziehen und dabei die gebeugten Beine und den Kopf anheben (Bild 2) – rücklings auf allen Vieren mit zwischen Oberschenkel und Oberkörper eingeklemm- ten Ball die Schräge hinaufkrabbeln (Bild 3). Auf dem Kasten angekommen nehmen die Kinder den Ball über Kopfhöhe, stabilisieren sich auf dem Wurfarmgegenbein (großes Bild auf Seite 27) und führen einen Zielwurf in den in 5 bis 6 Metern Entfernung am Boden liegenden Reifen aus. Danach klettern oder springen sie (Weichboden aus- legen) vom Kasten und schließen sich wie- der hinter ihrer Gruppe an. Für Kinder, die sich nicht trauen aus dem Einbeinstand aus solcher Höhe (großes Foto rechts) zu werfen, lassen sich andere Geräteaufbauten organi- sieren (Abbildung oben). Die Kinder balancieren mit Händen und Füßen über die Kante der Sitzfläche einer um 90 Grad gekippten Bank (Bild rechts). Ebenso könnten sie auf dem Steg balancieren oder sich mit den Händen auf dem Steg und den Füßen auf der Kante fortbewegen. Anstelle der genannten Beispiele, ließen sich die Bänke auch in unterschiedlichen Gangarten überwinden. Hinter dem Minihandballtor steht der Übungsleiter und lässt Zei- tungsseiten über das Tor fliegen (kleines Bild unten). Die Kinder sind paarweise organisiert und versuchen, aus ca. 5 Metern Entfernung diese Flugobjekte zu treffen. Haben alle geworfen, holen sie ihre Bälle zurück und versuchen es erneut. Statt der Zeitungsseiten kön- nen auch Chiffontücher benutzt werden. Zudem kann der Übungs- leiter auch etwas zeitversetzt 2 Seiten hintereinander fallen lassen, so dass die Kinder wählen können, auf welche sie zielen möchten. Variationen zu Übung 1 Zielwerfen 2 Obere Abbildung: Hier wird der Neigungswinkel verändert, indem die Bänke auf kleine Kästen gelegt werden. Auf dem großen Kasten stabilisieren sich die Kinder mit dem Ball über Kopfhöhe auf dem Bein der Wurfarmgegenseite und führen ei- nen Zielwurf in den in 5 bis 6 Metern Entfer- nung am Boden liegenden Reifen aus. Alle Fotos: Dietrich Späte Spiel- und Übungsstunde