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• 1895 : Der Ursprung der Chirurgie – Motoren, die elektrische Haarschneidemaschine
• 1904 : Erster Elektromotor mit Elektroanschluss über Glühlampen – Schraubfassung
• 1935 : Erster chirurgischer Elektromotor, Ausstattung : Spickdrähte zur Fixierung, Trepane zur Kalotteneröffnung
• 1950 : Sterilisierbare Hülse für Handstücke und Biegewelle, Ausstattung : oszillierende Säge, Markraumgetriebe für Küntschernägel, Stichsäge z.B. für Amputationen
• 1967 : Erster Druckluftmotor, Ableitung einer Industriemaschine, kombinierbar mit allen Elektrohandstücken
Die Antriebsquellen haben die Aufgabe, den Betrieb der haustechnischen Anlagen und die medizin-technischen Geräte mit denen Patienten untersucht oder behandelt werden, gefahrlos und funktionssicher mit Energie zu versorgen.
1. Luftansaugung : Die Luftansaugung der Kompressoren soll so angeordnet sein, dass eine Verunreinigung der angesaugten Luft, z.B. Abgase, vermieden wird
2. Kompression durch Dreikolbenkompressor : Alle Luftdruckkompressoren sind ölverdichtet, beim Betriebslauf (komprimieren der Luft auf ca. 15 bar) werden im Kompressor Öldämpfe freigesetzt. Die vom Kompressor angesaugte Luft enthält je nach Wetterlage mehr oder weniger Luftfeuchtigkeit. Die freigesetzten Öldämpfe und das anfallende Kondenswasser der Luft vermischen sich zu einem ölhaltigen Druckluftkondensat, das von der Druckluft getrennt werden muss.
3. Öl- Wasserabscheider und Vorratsbehälter : Das ölhaltige Druckluftkondensat wirkt auf alle druckluftbetriebenen medizinischen Geräte aggressiv und würde, wenn es nicht gefiltert wird, die druckluftgesteuerten Maschinen zerstören. In den zwischengeschalteten Öl- Wasser Abscheidern werden alle Ölpartikel aus der Druckluft gefiltert.
4. Luft – Trockner : Die Lufttrocknung erfolgt über zusätzliche Lufttrockner.
a) Aktivkohle – Absorber
b) Kälte – Trockner ( Entzug der Luftfeuchtigkeit durch Tiefenkühlung)
Beide Systeme garantieren bei ordnungsgemäßer Funktion absolut trockene Luft.
5. Filtereinheit : Die Druckluft wird in 3 Stufen gefiltert:
a) Vorfilter
b) Aktivkohlefilter : zur Absorption von evtl. Öldämpfen und Gerüchen
c) Keimfilter : zur Ausfilterung von Bakterien und Viren. Somit ist die geforderte Sterilität der medizinischen Druckluft gewährleistet.
6. Druckminderer : Die so gereinigte und getrocknete Druckluft muss vom Eingangsdruck 15 bar auf den erforderlichen Betriebsdruck reduziert werden. Dafür sind den technischen Anforderungen entsprechende Druckminderer zwischengeschaltet. Der Betriebsdruck für druckluftbetriebene Maschinen darf in der Anzeige (Kontrollmanometer) im OP 7 / 8 bar nicht übersteigen. Dies gilt für alle handelsüblichen Maschinen ! Die Luftliefermenge beträgt bei 7 bar Betriebsdruck ca. 400 Liter pro Minute.
Drucklufterzeugung
7. Verteilersystem : Verteilersystem der
Druckluftversorgungsanlage bis zur Entnahmestelle.
Die Zuleitungsrohre sollen im Interesse eines geringen
Druckabfalls bis zur Entnahmestelle möglichst groß
Das Grundprinzip : die Windmühle ( Anströmen eines drehbar gelagerten Flügelrades mit komprimierter Luft)
Der Nachteil : nur sehr „geringe“ Drehzahlen erzielbar
Die Lösung : der Lamellenmotor (optimaler Wirkungsgrad, da durch die konzentrische Anordnung des Rotors gegenüber dem Gehäuse die komprimierte Luft in mehreren Stufen expandiert wird
• Die Last bestimmt die Drehzahl (keine Regelung)
• Nicht jeder Lamellenwerkstoff ist Schmiermittelbeständig
Die manuelle Kraftübertragung ist physikalisch gesehen die Übertragung der Muskelkraft z.B. auf ein Zahnrad (einfaches Beispiel : Zahnkranz beim Fahrrad)
Vorteile :
• Reserve in besonderen Notfallsituationen
• einsetzbar wo kein Strom oder Druckluft vorhanden ist (Katastrophen- und Kriegs- bzw. Krisengebiete)
• beim Montieren der Werkzeuge / Instrumente Herstellerangaben beachten und unbeabsichtigtes Inbetriebsetzen des Gerätes sicher verhindern, z.B. durch Ziehen des Netzsteckers, Druckluftsteckers oder Verriegelungsvorrichtung einschalten
• Druckluftschläuche vor Gebrauch stets abkühlen lassen. Kühlung in kalter Spülflüssigkeit möglich
• Kühl – oder Spüleinrichtung auf Durchgängigkeit überprüfen
Maßnahmen bei Inbetriebnahme
• wegen Bruchgefahr hartmetallbestückte Werkzeuge / Instrumente vor dem Einsatz auf volle Umdrehungszahl bringen
• Gesicht- und Augenschutz tragen, besonders beim Sägen und Fräsen von Knochen
„…Bei der Reinigung/Desinfektion, Spülung und Trocknung ist zwischen manuellen und maschinellen Verfahren zu unterscheiden, wobei maschinellen Verfahren insbesondere aufgrund der besseren Standardisierbarkeit und des Arbeitsschutzes der Vorzug zu geben ist…“
Die RKI - Richtlinie
MPBetreibV§4 Instandhaltung
(2) Die Aufbereitung … ist unter Berücksichtigung der Angaben des Herstellers … durchzuführen … Eine ordnungsgemäße Aufbereitung nach Satz 1 wird vermutet, wenn die gemeinsame Empfehlung der Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention am Robert Koch – Institut … beachtet wird.
• Motorensysteme müssen unmittelbar nach Gebrauch entsprechend den Herstellerangaben zerlegt werden
• sind nach Herstellerangaben bestimmte Lagerungssysteme für die maschinelle Aufbereitung vorgesehen, sind diese zu verwenden
Aufbereitung Motorensysteme
• einfache Werkzeuge, z. B. Bohrer oder Sägeblätter können – soweit es sich um wieder verwendbare Medizinprodukte handelt – wie chirurgische Instrumente vorbereitet werden
• Herstellerangaben bezüglich der Reinigung im Ultraschallbad beachten
• Motorensysteme können nur dann maschinell aufbereitet werden, wenn diese vom Hersteller ggf. in Verbindung mit Hilfsmitteln und Vorrichtungen dafür freigegeben sind.
• die Akkus bei akkubetriebenen Motorensystemen sind vor der maschinellen Aufbereitung zu entfernen / Herstellerangaben beachten!
• Werkzeuge, die für chirurgische Anwendungen
freigegeben sind, können wie chirurgisches Instrumentarium maschinell aufbereitet werden, wobei zumeist eine zusätzliche Vorbehandlung im Ultraschallbad erforderlich ist.
Exkurs vCJKWie sollte mit Motoren beim Verdacht auf Vorliegen einer
klinisch möglichen vCJK Infektion umgegangen werden ?
RKI – Empfehlung Pkt. 1.2.1 :
„…Trockene Hitze, Ethanol, Formaldehyd und Glutaraldehyd haben eine fixierende, aber keine inaktivierende Wirkung auf TSE - Erreger… Nur für die Dampfsterilisation… 134°C, 18 Minuten… eine begrenzte Wirkung nachgewiesen“
• Motoren unmittelbar nach Gebrauch vorreinigen
• In Container verpacken
• System bis zum Vorliegen einer endgültigen Diagnose sicher in Quarantäne verwahren
• Chirurgiemotoren und deren Zubehör müssen vor der Sterilisation einer Funktionsprüfung unterzogen werden
• bei Druckluftkomponenten muss nach der Reinigung und Desinfektion eine Funktionsprüfung und eine Dichtigkeitsprüfung insbesondere der Druckluftschläuche und Motoren durchgeführt werden
• Überprüfung des Steckers und der Kupplung des Druckluftschlauches auf festen Sitz
Funktionsprüfung
von Motoren und Handstücken
• bei sichtbaren Rissen oder Porosität des Schlauches muss dieser zum Hersteller in die Reparatur gegeben werden. Ein weiterer Einsatz des Schlauches im OP kann dazu führen, dass er während des Betriebes platzt.
• zur Überprüfung muss der Schlauch am Druckluftanschluss adaptiert werden (akustische Prüfung auf Undichtigkeit)
• zusätzlich sollte der Druckluftmotor am Druckluftschlauch adaptiert werden. Nach der Inbetriebnahme des Motors können Undichtigkeiten am besten durch Einlegen des Schlauches in ein Wasserbad festgestellt werden.
• da der Schmierung und der Pflege eines Motorensystems große Bedeutung bezüglich der Werterhaltung zukommt, ist hier im Einzelnen den Anweisung des Herstellers zu folgen
• bei nicht abgedichteten Handstücken, wie z.B. viele Mikro-Handstücke mit Motoranschluss nach DIN 13940/ISO 3964, ist eine Schmierung mit speziellem Pflegespray durchzuführen
• Druckluftmotoren müssen im Zugluftkanal mit einigen Tropfen Spezialöl beträufelt werden. Zur besseren Verteilung des Öles im Inneren muss der Motor einige Sekunden mit Druckluft betrieben werden
Pflege
Motorensystemen / Bohrmaschinen
• Ausnahmen bilden wartungsfreie Druckluftmotoren mit entsprechender
Kennzeichnung.
• Generell ist eine Schmierung von beweglichen, außen liegenden Teilen, z. B. Drückern oder Werkzeugkupplungen, vorzunehmen, sofern diese vom Hersteller nicht ausdrücklich untersagt ist
• es ist darauf zu achten, dass ausschließlich vom Hersteller zugelassene Schmiermittel zum Einsatz kommen
• es ist empfehlenswert Motorensysteme und Druckluftschläuche regelmäßig vom Hersteller überprüfen zu lassen.
• nach der Reinigung und Desinfektion ist es anzuraten die Druckluftmotoren und Schläuche mit einem Spezialöl zu pflegen
Wichtig :
• es sollte immer das vom Hersteller empfohlene Pflegeprodukt verwendet werden, damit die verschiedenen Materialien der Systeme von eventuellen Ölrückständen nicht angegriffen werden können.
Der Hersteller garantiert für die Sicherheit , Zuverlässigkeit und Leistung nur,
• wenn sämtliche Überprüfungen von Fachpersonal durchgeführt werden
• zur Reparatur nur Originalersatzteile des Herstellers verwendet werden
• wenn die Materialien in Übereinstimmung mit der Gebrauchsanweisung angewandt werden
Herstellergarantie
Der Hersteller garantiert für die Sicherheit , Zuverlässigkeit und Leistung nur,
• wenn Schläuche nur an Druckluftversorgungsanlagen gemäß den gültigen, nationalen Normen angeschlossen werden
• der Betreiber ist angehalten, von dem Instandsetzer eine Aufstellung über Art und Umfang der durchgeführten Arbeiten mit Firmenstempel, Datum und Unterschrift anzuforden
• alle steril zur Anwendung kommenden Motorensysteme können bei
134 °C dampfsterilisiert werden.
• Herstellerangaben, z. B. zur Fixierung wahrend der Sterilisation, sind zu beachten.
• Druckluft-Schläuche müssen während der Sterilisation vor Zusammendrücken und Knicken geschützt werden. Sie müssen so in den Sterilisiersiebschalen gelagert werden, dass die zulässigen Biegeradien nicht unterschritten werden.
Sterilisation Motorensysteme
• bei akkubetriebenen Systemen sind bezüglich einer etwaigen Sterilisation der Akkus unbedingt die Anweisungen des Herstellers zu befolgen. Längere Temperatureinwirkungen verringern den Ladezustand der Akkus erheblich.
• die Sterilisation von Motorensystemen mit EO-Gas ist nur anzuwenden, wenn dieses Verfahren ausdrücklich vom Hersteller vorgeschrieben wird.