Es war das Jahr 1968, als Ralph Christian Möbius entschied, ein anderer zu werden. Inspiriert vom Ro- man Anton Reiser des Schriftstellers Karl Philipp Moritz (1756–1793), wollte auch Ralph der kleinbür- gerlichen Enge entfliehen. Aus Ralph Christian Möbi- us wurde Rio Reiser. Im Jahr zuvor, als Rio gerade mal 17 Jahre alt war und sich bereits selbst Cello, Klavier und Gitarre beige- bracht hatte, schmiss er seine Lehre bei einem Foto- grafen in Offenbach und zog in seine Geburtsstadt West-Berlin. Freunde sag- ten später, er hoffte wohl, in Berlin ein Stück Heimat zu finden, denn mit seiner Familie war Rio oft umge- zogen. Auch die Musik gab Rio ein Zuhause, er kompo- nierte, sang, spielte Instru- mente, hörte selbst Musik, von den Beatles, von den Stones. 1970 gründete er mit R. P. S. Lanrue die Band „Ton Steine Scher- ben“, sang von Liebe, Krieg und Frieden und den Haus- besetzern aus dem Herzen mit seinem „Rauch-Haus- Song“ und den protestie- renden Studenten mit „Keine Macht für nie- mand“. Ab 1985 machte Reiser solo weiter, es folgen „König von Deutschland“, „Junimond“. Rio war Kult, und er ist es bis heute. Am 20. August 1996 starb er mit nur 46 Jahren an inne- ren Blutungen. mhs PERSONEN DES JAHRES Rio Reiser: Sänger, Kom- ponist und Mitbegründer der legendären Band „Ton Steine Scherben“. Foto: dpa Im Februar 1968 war Stu- dentenwortführer Rudi Dutschke auf dem Zenit seiner Popularität, und als Dutschke am 17. und 18. Fe- bruar des gleichen Jahres zum Vietnamkongress in die Technische Universität in West-Berlin rief, folgten 5000 Kritiker des Vietnam- kriegs aus 14 Ländern die- sem Ruf. Seit dem Tod Ben- no Ohnesorgs hatte sich die Studentenbewegung radikalisiert. Und so passt es in das Bild, dass das Ziel des Vietnamkongresses nicht nur öffentlich wirksa- mer Protest gegen den Vi- etnamkrieg sein sollte, sondern auch Protest ge- gen den westlichen Imperi- alismus im Allgemeinen. So kam es, dass das Audi- max in den Vietcong-Far- ben Blau, Rot und Gelb ge- schmückt war und hinter dem Rednerpult eine rot- blaue Fahne mit Stern und der Aufschrift: „Für den Sieg der vietnamesischen Revolution. Die Pflicht ei- nes jedes Revolutionärs ist es, die Revolution zu ma- chen“, angebracht war. En- de Januar hatte der Viet- cong die Tet-Offensive ge- startet, die militärisch mit enormen Verlusten endete, für die Propaganda jedoch einiges brachte und selbst vormals siegessichere Amerikaner zweifeln ließ, ob der Krieg überhaupt noch zu gewinnen sei. Und auch in Deutschland war der Krieg in Vietnam zum zentralen Thema der Stu- dentenproteste geworden. Zur Abschlusskundgebung des Vietnamkongresses in Berlin kamen 10 000 Men- schen. Nur drei Tage später, am 21. Februar, erlebte Ber- lin die Gegendemo: 150 000 Berliner demonst- rierten für Frieden und Freiheit – und gegen „Dutschke und seine Ban- de“. mhs WAS SONST NOCH GESCHAH „We all want to change the world“: Was die Beatles 1968 singen, avanciert zum hoffnungsvollen Slogan ei- ner ganzen Generation. Pop und Rock sind weit mehr als nur eine populäre Musik. Die Musikstile ver- körpern Lebenshaltungen, ihr Sound prägt einen Pro- test und seinen Gestus der Respektlosigkeit. Peter Wi- cke, Professor für populäre Musik an der Berliner Humboldt-Universität, er- zählt in seinem Band aus der bewährten Reihe „C.H. Beck Wissen“ die Geschich- te der Rockmusik von Elvis Presley bis Lady Gaga. In seiner kenntnisreichen und gut lesbar geschriebe- nen Darstellung lässt der Musikwissenschaftler die Stile der populären Musik Revue passieren, leuchtet die Tendenzen von Rock ’ n’ Roll und vielerlei Subkulturen aus. Dabei versteht sich der Autor nicht nur als Chronist einer spannenden und die Kul- tur der Gegenwart prägen- den Entwicklung. Wicke geht auch den strukturel- len Veränderungen der Rockmusik nach, schaut auf die stille Revolution der Studiotechnik und das gro- ße Geld des Musikgeschäf- tes. Ein Ausblick rundet die instruktive und umfassen- de Darstellung ab. lü Peter Wicke. Rock und Pop. Von Elvis Pres- ley bis Lady Gaga. C. H. Beck. 128 Sei- ten. 9,98 Euro. BUCHTIPP ZUM JUBILÄUM Kurze Geschichte des Rock und Pop Sie singen von der Revolu- tion, von Mao und der gro- ßen Veränderung und wis- sen zugleich um die inne- ren Widersprüche der Pro- testbewegung, die sich ge- rade vollzieht. 1968 brin- gen die Beatles (Foto: dpa) ihren Song „Revolution“ heraus. Ihr Lied avanciert zur Ballade von der Sehn- sucht nach einem neuen Anfang. Aber der Songtext hat auch seine kritischen Zwischentöne. Denn die Beatles erteilen mitten in der allgemeinen Euphorie der Gewalt und dem gro- ßen Vorbild Maos eine kla- re Absage. „It’ s gonna be alright“, es wird schon wer- den, lautet der Refrain des berühmten Songs. lü 1968 UND DIE KUNST Von den Zweifeln an der Revolution Es war der 6. April 1967, als Uwe Johnson in New York die Zeitung las – und inne- hielt: In seiner Wohnung in Berlin, die er Ulrich En- zensberger überlassen hat- te, sollte ein Attentat auf den Vizepräsidenten der USA, Hubert H. Humphrey, vorbereitet worden sein. Doch es stellte sich heraus, dass Enzensberger, der in der Wohnung die erste Fili- ale der Kommune 1 ge- gründet hatte, mit seinen Mitstreitern Harmloses geplant hatte: Die „Bombe“ bestand aus Puddingpul- ver, Mehl und Joghurt. Trotzdem verursachte sie Ärger, die Kommune muss- te umziehen. Der Begriff Puddingbombe aber war seither in aller Munde. mhs DAS LEXIKON DER 68ER Angriff mit der Puddingbombe MONTAG, 19. FEBRUAR 2018 5 50 JAHRE 1968 Was hat die E-Gitarre ei- gentlich mit 1968 zu tun? Die E-Gitarre etabliert sich zeitgleich mit der Protestbe- wegung in der Rockmusik. Dadurch entsteht eine Wahl- verwandtschaft, weil die E- Gitarre in hervorragender Weise dazu geeignet ist, den Soundtrack des Protestes zu liefern. Mit dem Protest ver- bindet sich immer wieder die Musik von Jimi Hendrix, auch wenn er mit diesem Thema zunächst vielleicht gar nichts zu tun hatte. Die Gitarre wird so gespielt, dass sie alles wegfegt, was vorher an Musik da war. Diese Bot- schaft geht sehr deutlich von ihr aus. Mit der E-Gitarre und ihren Effekten der Ver- stärkung verbindet sich aber auch jene Respektlosigkeit, die die ganze Protestbewe- gung geprägt hat. Welchen Stellenwert hat Ih- rer Meinung nach die Rockmusik in der Protest- bewegung? Das berühmte Stück „Rum- ble“ von Link Wray von 1958 setzt zum ersten Mal diesen Typ der respektlosen musika- lischen Äußerung. Es war auch das einzige rein instru- mentale Stück, das jemals auf den Index gesetzt wurde. Es setzt eine ganz neue Form der Artikulation. Dieser Trend verstärkt sich in den Sechzi- gerjahren mit Musikern wie Pete Townsend, Eric Clapton und anderen, die genau die- sen rebellischen Gestus zu ih- rer Musik machen. Alle, die gegen das Establishment sein wollen, hören diese neue Musik. Insofern ist die Rock- musik der Soundtrack des Protestes. Welche Künstler und Songs artikulierten ein neues Freiheitsgefühl? Da ist vor allem Bob Dylan zu nennen, der schon 1963 bei dem Marsch der Bür- gerrechtsbewegung nach Washington dabei ist und mit seinen en- gagierten Songtexten neue Maßstäbe setzt. Diese Protestformen liefern ein weltweit re- zipiertes Vorbild. Dy- lan tritt zu diesem frü- hen Zeitpunkt gemein- sam mit Joan Baez noch als Folkmusiker auf. Er macht den Protest erst zum Songtext und findet dann mit seiner elektrisch verstärkten Musik auch ei- nen neuen Sound dafür. Das ist der Sound der Rock- musik. Damit führt die Bewe- gung weg von der reinen Fo- kussierung auf den Text und damit eine rein kognitive Wahrnehmung hin zur Mu- sik und ihrem rebellischen Klang. Das spricht den gan- zen Körper an. Die Metamor- phose des Musikers Bob Dy- lan in den Sechzigerjahren steht beispielhaft für diesen Prozess. Dylan schreibt die für das Lebensgefühl der Pro- testgeneration prägenden Texte und fügt dann noch den Klang der E-Gitarre hinzu. Daneben ist aus meiner Sicht aber auch Jimi Hendrix be- sonders wichtig, der beim Monterey Pop Festival 1967 Dylans „Like a Rolling Stone“ auf seine Weise aufführt. Es gibt aber auch andere Musi- ker, die diese Haltung schon früher vorleben, etwa der in- dianische Musiker Link Wray, der wenig im Main- stream präsent ist. Er hat mit seinen Riffs das Gitarrenspiel revolutioniert. Formiert sich 1968 jene Popkultur, die unser Leben bis heute prägt? Mit den großen Festivals der Sechzigerjahre entstehen zum ersten Mal mit der Mu- sik riesige Versammlungen von Menschen. Die haben dann auch das durch- schlagende Erlebnis, vie- le sein zu können. Das ist bei jeder Protestbewe- gung entscheidend. Diese vielen Menschen stehen für eine bestimmte Lebens- haltung, die sie verbindet. Auch fern von falschen Ana- logien haben zum Beispiel die Besuche des Papstes Jo- hannes Paul II. in Polen ab 1979 den Menschen dort das Gefühl gegeben, viele zu sein, und damit den Boden für den Protest bereitet. Danach ent- stand die Solidarnosc-Bewe- gung. Bei den Rockfestivals können wir ein ähnliches Phänomen beobachten. Auch da kommen Hunderttausen- de Menschen zusammen, die sich miteinander verbunden fühlen und lernen, sich ganz neu zu artikulieren. Dieses Festivalformat zieht sich bis heute durch. Es gibt den Menschen bis heute die Mög- lichkeit, ein anderes Lebens- gefühl zu artikulieren und aus dem Alltag auszusteigen. Das Private wird politisch. Das hat in den Sechzigerjah- ren angefangen. Die legendä- ren Festivals von Monterey 1967 und von Woodstock 1969 haben dafür das Modell geliefert. Aber diese Kultur ist heute doch auch kommerziali- siert. Ist damit das Protest- potenzial nicht entwertet? Das ist das Problem, das wir bei solchen Abläufen aber auch immer so erleben. Sub- kulturen popularisieren sich. Das ist erst einmal auch nicht schlimm. Dieses Lebensge- fühl wird aber auch umge- formt. Silicon Valley entsteht kurz nach den großen Rock- festivals, die ich eben an- sprach. Aus dem neuen Le- bensgefühl wird ein Unter- nehmenskonzept gemacht, das bis heute wirksam ist. Men- schen ha- ben da- durch größere Mög- lichkei- ten der Beteiligung, verschrei- ben sich aber zugleich mit Haut und Haaren den neuen großen Unternehmen. 1968 ist auch ein Ausgangspunkt für neue Wirtschafts- und Unternehmensmodelle, die dazu geführt haben, dass wir völlig anders arbei- ten. Wir dürfen mehr eigene Initiative entfalten, aber auch nicht mehr ab- schalten. Aus soziologischer Perspektive ist dieses Phäno- men mit seinen Ambivalen- zen zu sehen. Die Menschen dürfen sich mehr als zuvor artikulieren, kommen aller- dings unter ganz anderen Verwertungsdruck. Rockmusik hat si- cher dazu geführt, dass Menschen über soziale Gren- zen hinweg ge- lernt haben, selbstbewusster aufzutreten. Ohne die Rock- und Pop- kultur würde unsere Ge- sellschaft anders, aber vor allem schlechter ausse- hen. Welche Kulturpraktiken entstehen mit der Pro- testbewegung? Dazu gehört die neue Haltung, dass Men- schen es selbst in die Hand nehmen, wie die Welt aussehen kann. Die Selbst-Bewegung spielt eine große Rolle in der Alternativkultur. Dazu gehö- ren alternative Unterneh- men und Produktionsfor- men. Das ist selbst ein riesi- ger Wirtschaftsbereich. Es ging bei der Protestbewe- gung nicht nur um Kritik, sondern auch darum, die Dinge selbst anders zu ma- chen. Die Rockfestivals lie- fern dafür ein gutes Beispiel. Die Protagonisten dieser Fes- tivals der Sechzigerjahre sind alle unter 30. Und sie neh- men ihr Leben selbst in die Hand. Diese Haltung verbrei- tet sich in viele Bereiche der Gesellschaft. Dazu gehören neue Formen der öffentli- chen Artikulation. Die Leute machen Happenings. Und das rund um die Welt. Die kreativen Artikulationswei- sen heutiger Protestbewe- gungen lassen sich auf diesen Beginn um 1968 zurückfüh- ren. Das Problem ist nur, dass diese Protestbewegungen heute sofort Lob aus dem Es- tablishment erhalten. Wenn Occupy von Angela Merkel gelobt wird, hat sie natürlich ihr Ziel verfehlt. Zum Erbe von 1968 gehören jedoch die riesigen Interaktionen von Menschenansammlungen. Diese Menschen fühlen sich miteinander intensiv ver- bunden. Dieses Lebensgefühl gab es vor 1968 so nicht. Da hat sich viel verändert. Wie hat sich die Pop- und Rockkultur von 1968 bis heute verändert? Die Rockmusik ist für unser Leben selbstverständlich ge- worden. Rock und Pop sind überall. Das lässt sich gerade an den USA zeigen. Dort gibt es keine Menschen mehr, die nicht mit Rockmusik aufge- wachsen sind. Wir haben deshalb heute eine selbstver- ständliche Präsenz dieser Musik in allen Poren der Ge- sellschaft. Das war 1968 noch ganz an- ders. Damals wollte Ronald Reagan als Gouverneur des US-Bun- desstaates Kalifornien Rockkon- zerte noch verbieten. Heute würde man sich mit einer sol- chen Forderung lächerlich machen. Es gibt zugleich eine große Diversität der Stile und Formen. Um 1968 dominiert noch sehr deutlich ein Stil der Rockmusik. Heute gibt es viel mehr Stile. Dazu gehört ja auch die Neue Deutsche Welle in Hagen, zu der wir So- ziologen an der Fern-Univer- sität forschen. Heute gibt es nicht mehr den größten Pop- star. Den hätte man in den Sechzigerjahren noch benen- nen können. Aber hat die Kommerziali- sierung das Image der Re- bellion nicht aufgesogen? Sicher, rund um diese Musik ist eine Kreativindustrie ent- standen. Das ist aber nicht al- les. Das Bild der übermächti- gen Kreativindustrie, die je- den neuen Impuls sofort auf- saugt, ist mit Vorsicht zu be- trachten. Wie bei den alter- nativen Formen der Ökono- mie eröffnet auch die Rock- musik weiter die Möglich- keit, sich anders als im Main- stream zu artikulieren. 1968 hat das überhaupt erst er- möglicht. Rockmusik hat da- zu geführt, dass sich ein an- deres Lebensgefühl verbrei- tet hat, auch über eine intel- lektuelle Elite hinaus. Zu die- sem Lebensgefühl gehört, al- les hinter sich lassen und sich anders fühlen zu können. Es gibt authentische Erlebnisse, die Menschen mit der Rock- musik machen und die man ihnen auch nicht mehr neh- men kann. Ich denke da an ei- nen Menschen, der mir mit Tränen in den Augen von sei- nen Erlebnissen auf Konzer- ten von Jimi Hendrix erzähl- te. Wir alle machen solche Er- fahrungen. Wie hat die Pop- und Rockkultur Ihr eigenes Le- ben geprägt? Meine Eltern haben mit der Rockmusik nicht viel anfan- gen können. Mit der Rock- musik bin ich aus manchen Begrenzungen meines frü- hen Lebens herausgekom- men. Ich komme aus der Nä- he von Osnabrück und bin immer wieder in diese Stadt zu Konzerten gefahren. Im Osnabrücker Hyde Park hat- te ich meine Woodstock-Er- lebnisse. Für mich sind diese Erfahrungen sehr wichtig. Rockmusik begleitet mich mein Leben lang. Sie besitzen selbst zwei E-Gitarren. Welche Songs üben Sie gerade? Ich übe gerade „Beast of Bur- den“ von Bette Middler und den Rolling Stones, weil das Gitarrenriff so inter- essant ist. Ich bin jetzt im dritten Jahr, in dem ich E-Gitarre lerne. Derzeit stärke ich mein Rhythmusge- fühl mit Rockabilly- riffs. Jetzt habe ich mir aber auch noch einmal meinen Hel- den Jimi Hendrix vor- genommen. Der hat einfach die Standards der Rockmusik gesetzt. Frank Hillebrandt ist Pro- fessor für Allgemeine So- ziologie und Soziologische Theorie an der Fern-Universi- tät in Hagen. Er forscht zu Themen der Rock- und Pop- kultur und plant ein soziologi- sches Buch über das Festival von Woodstock 1969. „Soundtrack des Protests“ Kultursoziologe Frank Hillebrandt erklärt, wie die E-Gitarre 1968 geprägt hat Von Stefan Lüddemann Rockmusik gibt dem Pro- test von 1968 den Sound ruppiger Respektlosig- keit. Während Bob Dylan und Jimi Hendrix zu Stars werden, entwickelt sich eine weltweite Popkultur. Kultursoziologe Frank Hil- lebrandt erklärt, warum diese Kultur bis heute un- ser Leben prägt. SERIE 50 Jahre 1968 F F o o t t o o : : C C o o l l o o u u r r b b o o x x . . d d e e Der Soziologe Frank Hille- brandt forscht zum Thema Rockmusik. Foto: Dinko Skopljak