Günter Krampen Monitoring und Dokumentation der (Pädagogischen) Psychologie Beiträge des Leibniz-Zentrums ZPID zur Empirischen Bildungsforschung im Schwerpunkt „Bildungsmonitoring und –dokumentation“ 3. Workshop der Reihe „Empirische Bildungsforschung“ der Leibniz-Gemeinschaft zum Themenschwerpunkt „Bildungsmonitoring und –dokumentation“, Berlin, 02.-03.02.2012 ZPID Science Information Online, 12(2), 2012 Open Access Online: www.zpid.de
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Monitoring und Dokumentation der (Pädagogischen) Psychologie · Günter Krampen Monitoring und Dokumentation der (Pädagogischen) Psychologie Beiträge des Leibniz-Zentrums ZPID
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Günter Krampen
Monitoring und Dokumentation der
(Pädagogischen) Psychologie
Beiträge des Leibniz-Zentrums ZPID
zur Empirischen Bildungsforschung im Schwerpunkt
„Bildungsmonitoring und –dokumentation“
3. Workshop der Reihe „Empirische Bildungsforschung“ der Leibniz-Gemeinschaft zum
Themenschwerpunkt „Bildungsmonitoring und –dokumentation“, Berlin, 02.-03.02.2012
G. Krampen / ZPID Science Information Online, 12 (2), 2012 10
Monitoring the international dissemination of psychological
research from the German-speaking countries: ZPID-Monitor
Jährliche Registrierung der Internationalität und Internationalisierung der
Psychologie aus den deutschsprachigen Ländern mit Berichterstattung
Hintergrund
Sprachenstreit in der deutschsprachigen Psychologie (Traxel, 1975; Lienert, 1977; etc.)
Internationalisierungsdebatte (Gigerenzer et al., 1999; etc.)
ZPID-Monitor im Auftrag der DGPs seit 2000 (vgl. etwa Krampen et al., 2005, 2011)
Modul 1: Analyse der Entwicklung international zugänglicher Publikationen=> Anteil englischsprachiger Publikationen nach dem PSYNDEX (Anglisierungsquoten)
Modul 2: Analyse der internationalen Rezeption=> Fremdzitationen von Publikationen aus dem deutschsprachigen Bereich in englischen Quellen nach dem SSCI/Web of Science
Modul 3-alt (bis 2004): Analyse internationaler beruflicher Aktivitäten => Online-Befragung von Wissenschaftlern/innen an Hochschul- und Forschungsinstituten im deutschsprachigen Bereich
Modul 3-neu (ab 2005): Analyse internationaler Journals => In welchen internationalen (englischsprachigen) Journals wird publiziert?
Krampen, G., Montada, L., Müller, M.M. & Schui, G. (2005). Internationalität und Internationalisierung der deutschsprachigen Psychologie:
Fakten, Bewertungen, Erfahrungen und Empfehlungen von Experten. Göttingen: Hogrefe.
Krampen, G., Schui, G. & Bauer, H. (2011). ZPID-Monitor 2009 zur Internationalität der Psychologie aus dem deutschsprachigen Bereich: Der
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SAW-2011/2013 – Kooperationsprojekt GESIS & ZPID & IfQ unter
Federführung des DIPF “Monitoring Bildungsforschung” MoBi
Entwicklung und Veränderungsdynamik eines heterogenen sozialwissen-
schaftlichen Feldes am Beispiel der Bildungsforschung
Analysen der Bildungsforschung im zeitlichen Verlauf
Effekte strategischer Forschungsförderung durch große Programme
thematische und methodische Forschungsschwerpunkte
relativer Beitrag von Erziehungswissenschaften, Soziologie, Psychologie
Vernetzung der Forschungseinrichtungen; Kooperationen
Transfer der Befunde in Politik und Praxis
Publikations-Output und Rezeption
Erfassung des Forschungsfeldes 1. Erstellung & Analysen einer interdisziplinären Projekt-Datenbank der Bildungsforschung ca. 8000 abgeschlossene Projekte 1995-2009 Definition von Indikatoren für Monitoring der Bildungsforschung Metadaten für Beschreibung der Forschungsprojekte longitudinale und querschnittlichen Datenanalysen 2. projektbezogene Publikations-Datenbank und Analyse des Publikations-Output Selektion repräsentativer Stichprobe von Projekten aus allen Disziplinen Bibliometrische/Szientometrische Analysen zum Publikations-Output
=> Kritik an Übertragung auf Prüfung psychologischer Interventionen -Überhöhung von RCTs als „Goldstandard“ mit guter interner, schlechter externer Validität -keine (Doppel-)Blindversuche möglich -ethische Probleme bei Randomisierungen -Vernachlässigung von kreativer Entwicklungsphase für Interventionen -Vernachlässigung von Prävention, Reha, Beiträge zur Persönlichkeitsentwicklung
=> Erweiterung für (psychologische) Interventionsforschung allgemein Krampen, G., Schui, G. & Wiesenhütter, J. (2008). Evidenzbasierte Psychotherapie und Therapieressourcen: Ein
erweitertes 4-Phasen-Prüfmodell und seine Anwendung auf die klinisch-psychologische Fachliteratur aus dem
deutschsprachigen Bereich. Zeitschrift für Klinische Psychologie und Psychotherapie, 37, 43-51.
=> Erweitertes 4-Phasen-Prüfmodell: Übertragbar auf Bildungsforschung
Bildung; Unterricht; Erziehung = Intervention mit Evaluierungsbedarf
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Das erweiterte 4-Phasen-Prüfmodell
Phase 0: Entwicklungsphase
• Kasuistiken,
• Einzelfallberichte,
• (anekdotische)
Falldarstellungen,
• Erfahrungsberichte mit klini-
scher Relevanz
Phase 1: Erkundungsphase
• Analogstudien,
• Systematische, klinisch
relevante Einzelfallstudien,
• Vor-experimentelle Studien
ohne Kontrollgruppen
• Quasi-experimentelle Studien
Phase 2: Randomisierte
Studien
• Experimentelle Designs mit
randomisierter Zuordnung von
Patienten zu minimal zwei
Gruppen
• efficacy studies
Phase 4: Praxiskontrolle
•Vor- und quasi-experimentelle
Studien unter Routinebeding-
ungen der Anwendungspraxis
•Studien zur Qualitäts-
sicherung/Kontrolle
•effectiveness studies
•generalizability studies
Phase 5: Prävention,
Rehabilitation,
Persönlichkeitsentwicklung
•Interventionen zum Aufbau von
Schutz- und Resilienz-faktoren,
Abbau von Vul-nerabilitäts- und
Risikofakto-ren sowie zur
Förderung der
Persönlichkeitsentwicklung
Phase 3: Testphase
Prüfung von Behandlungs-
methoden im Großversuch
a.) Multicenter-Studien
b.) Meta-Analysen
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Streit um geisteswissenschaftliche („qualitative“) und naturwissen-
schaftliche („quantitative“) Methoden …The never ending story… oder
Transdisziplinarität gerade in der Bildungsforschung
geisteswissenschaftlich
„qualitativ“
transdisziplinär
„integrativ“
naturwissenschaftlich
„quantitativ“
„peer review“-
Verfahren
evidence based
peer reviews
bibliometrische
Publikations- und
Zitationsanalysen
narrative diagnostische
Interviews
multimethodale
Diagnostik
psychometrische
Testverfahren
Einzelfallstudien und
Kasuistiken
erweitertes
Prüfphasen-Modell
experimentelle Studien
mit Randomisierung
idiographische Analyse
und Hermeneutik
multipler
Operationalismus
Labor- und
Feldexperimente
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IuD-Forschung zu professionellem Informationsrecherche-
Verhalten und Informationskompetenzen
Empirische Studie zu Professionellem Informationsrecherche-Verhalten von Psychologen/innen in Forschung und Lehre (Krampen et al., 2011, 2012)
repräsentative Stichprobe von DGPs-Mitgliedern Informationsverhalten in verschiedenen Phasen des Forschungsprozesses Bezug zu „big vs. small science“ sowie zur Theorie der intellektuellen und sozialen Organisation von Wissenschaft (Whitley, 2000)
Förderung der professionellen Informationskompetenz bei der Verwendung der Fachinformations-Datenbanken durch blended learning (SAW 2012-214) Modellierung und Messung von Informationskompetenzen programmatische Entwicklung, experimentelle Evaluation & Implementierung von blended learning (Integriertes Lernen) zur Förderung professioneller Informationskompetenzen
Entwicklung professioneller Wissensnetze bei Novizen im Kontext von Präsenzlehre und Informationsrecherchen im Internet Modellierung & Erfassung domänenspezifischer und domänenübergreifender Wissensnetze Längsschnittanalysen zur Entwicklung dieser professionellen Wissensnetze feldexperimentelle Prüfung des Einflusses systematischer, angeleitet-übender Module zur Nutzung fachspezifischer vs allgemeiner Internet-Datenbanken bzw. -Suchmaschinen
Krampen, G., Fell, C. & Schui, G. (2011). Psychologists' research activities and professional information seeking behavior. Journal of
Information Sciences, 37, 439-450.
Krampen, G.,Fell, C.B. & Schui, G. (2012). Professionelles Informationsverhalten von Psychologen im Arbeitsfeld „Forschung und Lehre“: Zwischen Papier und digitalen Medien. Zeitschrift für Bibliothek, Information und Technologie (zur Veröffentlichung angenommen).