22 ERP Management 10 (2014) 1 ERP-Lösung SUCCESS STORY K älte ist in vielen Fällen notwen- dig, um Lebensmittel zu haltbarer zu machen, Bürogebäude zu kli- matisieren oder – wenn es sein muss – Schnee in der Wüste zu erzeugen. Dies geschieht mit Schrauben- oder Kolbenverdichtern, Kältekompressoren, Flüssigkeitskühlsätzen, Wärmepumpen oder Chillern. Die GEA Group ist welt- weit einer der größten Anbieter von Maschinen und Prozesstechnik vor al- lem für die Nahrungsmittel- und Ener- giebranche. Die rund 24.500 Mitarbei- ter der GEA Group erwirtschafteten im Geschäftsjahr 2012 einen Konzernum- satz von rund 5,7 Milliarden Euro. Da- von erzielte der Geschäftsbereich GEA Refrigeration Technologies einen Um- satz von 695 Mio. Euro. Die Kältemaschinen, der schon 1950 gegründeten Kühlautomat Berlin GmbH, kühlen inzwischen viele Ver- teil- und Logistikzentren der großen Discounter, klimatisieren Flughäfen und Skihallen in der Wüste. Der welt- weit führende Hersteller von Schrau- benverdichtern und Kälteanlagen für die Lebensmittelindustrie wurde 1994 vom GEA-Konzern in die Sparte Refri- geration Technologies aufgenommen. 1999 kam die Ilka Mafa Kältemaschi- nenbau GmbH, ein Werk für Kolben- und Schraubenverdichter-Flüssigkeits- kühlsätze dazu. Heute sind an den Standorten Berlin und Halle/Saale 250 Mitarbeiter beschäftigt Serienfertigung von Unikaten Als einer der ersten Kunden der PSIPENTA Software Systems GmbH führte das Unternehmen im Herbst 1993 das Fertigungsplanungssystem PIUSS-O ein, mit der man Stücklisten für den Anlagenbau verwalten konn- te. „Das hat uns sehr geholfen, einen modernen Produktionsdurchlauf zu organisieren und wettbewerbsfähig zu bleiben“, sagt Anja Ritter, bei GEA Refrigeration Germany verantwort- lich für die Systembetreuung des ERP-Systems. Ende der 1990er Jahre erfolgte dann bei GEA Refrigeration Germany der Umstieg auf das Nachfol- ge-ERP-System PSIpenta. Noch heute ist die wesentliche Aufga- be des ERP-Systems, die Fertigungs- stücklisten individuell an die Kunden- anlage anzupassen. „Wir bauen 22 verschiedene Verdichter und pflegen mehr als 1.600 Grunddaten-Stück- listen“, sagt Anja Ritter. Manche von ihnen enthalten mehr als 500 ver- schiedene Teile und werden damit so komplex, dass sie bis zu zehn verschie- dene Unterebenen enthalten. Und da kein Verdichter dem anderen gleicht, müssen diese Daten noch an den je- weiligen Auftrag individuell angepasst werden. „Obwohl unsere Aggregate modular aufgebaut sind, haben wir so viele individuelle Besonderheiten, dass wir von der Serienproduktion von Unikaten sprechen können“, stellt sie fest. „Besonders bei den Bestellvor- schlägen muss man sich darauf ver- lassen können, dass diese Grunddaten sehr gut gepflegt sind.“ Und hier spielt das fertigungsnahe Planungssystem PSIpenta seine Stärken gegenüber anderen ERP-Systemen aus. „So viele Varianten lassen sich schlecht in SAP verwalten“, erklärt die Systembetreue- rin. PSIpenta verfügt über SAP-Schnitt- stellen, mit denen es einfach ist, die Bestands- und Fertigungsplanung in PSIpenta auszuführen und die Aufträ- ge nach ihrer Erledigung zurück an SAP zu melden. „Gerade diese Pro- duktionsnähe macht die Stärke von PSIpenta aus“, sagt Anja Ritter. Für die Auftragsabwicklung verwen- det der Vertrieb einen eigenen Pro- duktkonfigurator, der ausgelagerte Stücklisten von PSIpenta enthält. Hier wird eine erste grobe Konfiguration angelegt, die dann wieder in PSIpenta eingespielt wird. Nach Auftragsbestä- tigung bekommt der Auftrag eine Fer- tigungsrückmeldenummer, der Kons- trukteur detailliert die Stückliste und leitet sie an die Arbeitsvorbereitung weiter. Einkauf, Arbeitsvorbereitung und Fertigungsplanung stimmen sich ab, wann der Auftrag eingegliedert und produziert wird. „Wir bauen zwar unsere Verdichter in ein bis zwei Tagen zusammen, aber bei großen Gussteilen und vor allem bei Motoren brauchen Mit mobiler Datenerfassung den Überblick behalten Immer mehr Unternehmen erfassen ihre Da- ten dort, wo sie tatsächlich anfallen. Als Be- standteil der Betriebsdatenerfassung kann das Modul PSIpenta/Mobile der PSIPENTA Software Systems GmbH vollständig in die bestehenden ERP-Systemprozesse der Kun- den integriert werden. Die Mitarbeiter von GEA Refrigeration Germany in Berlin haben damit den Produktionsdurchlauf moderni- siert und neu organisiert.